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µW – Mikrowellen - JavaPsi

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<strong>µW</strong> <strong>–</strong> <strong>Mikrowellen</strong><br />

Blockpraktikum Herbst 2007<br />

Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2b)<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

24. Oktober 2007<br />

1 <strong>Mikrowellen</strong> 2<br />

1.1 Erzeugung durch ein Reflexklystron . . . . . . . . . . 2<br />

1.2 Erzeugung durch ein Magnetron . . . . . . . . . . . . 3<br />

1.3 Lecherleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1.4 Abschließen einer Lecherleitung . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2 Versuch und Auswertung 6<br />

2.1 Sendekeule eines <strong>Mikrowellen</strong>senders . . . . . . . . . . 6<br />

2.2 Wellenlänge in Luft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.3 Wellenlänge auf einer Lecherleitung . . . . . . . . . . . 6


1 MIKROWELLEN <strong>µW</strong> 2<br />

1 <strong>Mikrowellen</strong><br />

<strong>Mikrowellen</strong> sind elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge<br />

zwischen 1m und 1mm, d.h. mit einer Frequenz zwischen etwa 300MHz<br />

und 300GHz. Sie werden beispielsweise in üblichen Haushaltsmikrowellen<br />

zur Erhitzung von (Wasser enthaltender) Nahrung verwendet,<br />

in Geräten zur Radarkontrolle, im Mobilfunk und bei WLAN.<br />

1.1 Erzeugung durch ein Reflexklystron<br />

Ein Reflexklystron erzeugt <strong>Mikrowellen</strong>, indem von einer Kathode<br />

emittierte Elektronen durch einen Hohlraumresonator auf einen Reflektor<br />

geschickt werden. Der Aufbau ist in Abb. 1(a) skizziert.<br />

(a) (b)<br />

Abbildung 1: a) Aufbau eines Reflexklystrons, b) Hohlraumresonator (aus<br />

Anleitung).<br />

Der Hohlraumresonator kann als Reihenschaltung eines Kondensators<br />

(in der Mitte) und zweier Spulen (kreisförmige Abschnitte links<br />

und rechts) aufgefasst werden, d.h. als LC-Schwingkreis mit Schingperiode<br />

T . Ist zum Zeitpunkt t = 0T die Spannung zwischen den<br />

Kondensatorplatten maximal, dann ist eine Viertel Periode später<br />

t = T/4 der Strom durch die Spulen maximal. Für t = T/2 ist wieder<br />

die Spannung maximal, für t = 3T/4 der Strom, usw. (vgl. Abb.<br />

1(b)).<br />

Die von der Kathode emittierten Elektronen fliegen durch den<br />

Hohlraumresonator. Je nachdem wann die Elektronen den Hohlraumresonator<br />

erreichen, werden sie dort vom elektrischen Feld beschleunigt<br />

oder abgebremst <strong>–</strong> bzw. wenn gerade kein Feld vorhanden ist, flie-<br />

Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull


1 MIKROWELLEN <strong>µW</strong> 3<br />

gen sie unverändert weiter (Geschwindigkeitsmodulation). Eine negativ<br />

geladene Platte (Reflektor) hinter dem Hohlraumresonator reflektiert<br />

die verschieden schnellen Elektronen zurück zum Hohlraumresonator.<br />

Wie nahe die Elektronen dem Reflektor vor der Reflexion kommen<br />

können hängt von ihrer kinetischen Energie, d.h. Geschwindigkeit<br />

ab. Bei geeigneter Wahl der Ladung des Reflektors wird erreicht, dass<br />

alle Elektronen zum gleichen Zeitpunkt wieder im Hohlraumresonator<br />

ankommen (Dichtemodulation). 1 Durch weitere Abstimmung des<br />

Systems erreicht man, dass der Schwingunszustand des Hohlraumresonators<br />

beim Eintreffen der entstandenen Elektronenpakete gerade<br />

so ist, dass die Elektronenpakete das Feld verstärken, indem sie ihre<br />

Energie an das Feld abgeben, also abgebremst werden. Das durch die<br />

Elektronen immer weiter verstärkte, schwingende elektrische Feld im<br />

Hohlraumresonator wirkt nun als Quelle für <strong>Mikrowellen</strong>.<br />

1.2 Erzeugung durch ein Magnetron<br />

Ein Megnetron kann als eine Folge in Reihe geschalteter Hohlraumresonatoren<br />

aufgefasst werden. Erreichen die Elektronen immer zum<br />

gerade richtigen Schwingungszustand die Hohlraumresonatoren, so<br />

verstärken sie alle Hohlraumresonatoren und führen somit zu einer<br />

höheren Leistung der erzeugten <strong>Mikrowellen</strong>. Entscheidend ist dabei,<br />

dass die Hohlraumresonatoren nicht in einer Gerade nebeneinander,<br />

sondern im Kreis um eine Kathode in der Mitte angeordnet sind (vgl.<br />

Abb. 2). Ein magnetisches Feld senkrecht zur kreisförmigen Anord-<br />

Abbildung 2: a) Aufbau eines Magnetrons, b) elektrisches Feld schwingt<br />

zwischen + und − (aus Anleitung).<br />

nung bewirkt, dass die Elektronen die Hohlraumresonatoren nacheinander<br />

passieren. Bei geeigneten Einstellungen erreicht man wieder,<br />

dass die Elektronen ihre Energie an das elektrische Feld der Hohlraumresonatoren<br />

abgeben.<br />

1 Schnellere Elektronen werden später reflektiert, d.h. sie überholen die langsameren<br />

irgendwann <strong>–</strong> bei richtiger Einstellung genau im Hohlraumresonator.<br />

Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull


1 MIKROWELLEN <strong>µW</strong> 4<br />

1.3 Lecherleitung<br />

<strong>Mikrowellen</strong> können interessanterweise auf zueinander parallelen Leitungen<br />

geführt werden (Lecherleitung). Modelliert man die beiden<br />

Leitungen durch Induktivitäten und Kapazitäten (vgl. Abb. 3).<br />

Abbildung 3: a) Lecherleitung und b) Modellierung (aus Skript zur Physik<br />

II von A. Fäßler).<br />

Abbildung 4: Schaltbilder zur Herleitung der Telegraphengleichungen (aus<br />

Skript zur Physik II von A. Fäßler).<br />

Aus dem Schaltbild 4 der Lecherleitung erhält man mit Hilfe der<br />

Knotenregel zwei Gleichungen für den Strom<br />

I1(x) = IK(x) + I1(x + dx) = C ˙ U(x) + I1(x + dx)<br />

I2(x) = −IK(x) + I2(x + dx) = −C ˙ U(x) + I2(x + dx)<br />

Mit I(x) := (I1(x) − I2(x))/2 folgt<br />

⇒ dI(x)<br />

dx<br />

I(x) = C ˙ U(x) + I(x + dx)<br />

= I(x + dx) − I(x)<br />

dx<br />

= −C ˙ U(x)<br />

dx<br />

Wir definieren ˜ C := C/dx als die Kapazität pro Längeneinheit und<br />

erhalten<br />

dI(x)<br />

dx = − ˜ C ˙ U(x) (1)<br />

Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull


1 MIKROWELLEN <strong>µW</strong> 5<br />

Aus der Maschenregel (vgl. Abb. 4 b)) folgt<br />

⇒ dU(x)<br />

dx<br />

0 = L ˙<br />

I1(x) + U(x + dx) − L ˙<br />

I2(x) − U(x)<br />

= U(x + dx) − U(x)<br />

dx<br />

= L ˙<br />

I2(x) − L ˙ I1(x) 2LI(x) ˙<br />

= −<br />

dx<br />

dx .<br />

Mit ˜ L := 2L/dx als Induktivität pro Längeneinheit ergibt sich<br />

dU(x)<br />

dx = −˜ L ˙<br />

I(x) (2)<br />

Um die Differentialgleichungen (1) und (2) zu entkoppeln, wird (1)<br />

nach x abgeleitet und mit (2) umgeformt und umgekehrt, sodass man<br />

die Telegraphengleichungen erhält:<br />

dU<br />

dx2 − ˜ C ˜ LÜ = 0<br />

dI<br />

dx2 − ˜ C ˜ LÏ = 0<br />

Aus dem Ansatz ebener Wellen U(x, t) = U0 sin(kx − ωt) und<br />

I(x, t) = I0 sin(kx − ωt) folgt<br />

dU<br />

dx 2 = −U0k 2 sin(kx − ωt), Ü = −U0ω 2 sin(kx − ωt).<br />

Einsetzen in die Telegraphengleichungen ergibt<br />

−k 2 + ˜ C ˜ Lω 2 = 0 ⇒ ω<br />

k = vWelle = 1<br />

.<br />

˜C L˜<br />

Setzt man den Ansatz in (1) ein, so folgt<br />

I0k cos(kx − ωt) = ˜ CU0ω cos(kx − ωt)<br />

⇒ Z := U0<br />

=<br />

I0<br />

k<br />

ω ˜ C =<br />

<br />

˜C L˜<br />

˜C =<br />

<br />

˜L<br />

˜C .<br />

1.4 Abschließen einer Lecherleitung<br />

Wenn man die Lecherleitung an einem Ende kurzschließt, werden<br />

die Wellen dort reflektiert und man erhält somit stehende Wellen.<br />

Folglich erhält man den selben Effekt wie bei der Verschiebung einer<br />

als Reflektor wirkenden Metallplatte: Die stehenden Wellen verschieben<br />

sich mit dem Metallbügel, da man am Metallpügel einen<br />

Spannungsknoten(U = 0) hat. Beim Empfänger bekommt man also<br />

abwechselnd Minima und Maxima.<br />

Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull


2 VERSUCH UND AUSWERTUNG <strong>µW</strong> 6<br />

2 Versuch und Auswertung<br />

2.1 Sendekeule eines <strong>Mikrowellen</strong>senders<br />

Die Intensität der <strong>Mikrowellen</strong> eines <strong>Mikrowellen</strong>senders wird in Abhängigkeit<br />

vom Winkel zum Hauptmaximum der Strahlung gemessen. Die<br />

Intensitätskurve nimmt wie zu erwarten mit zunehmendem Winkel<br />

ab. Die Halbwertsbreite des <strong>Mikrowellen</strong>senders beträgt 15.<br />

2.2 Wellenlänge in Luft<br />

Die <strong>Mikrowellen</strong> werden an einer Metallplatte reflektiert, so dass stehende<br />

Wellen entstehen. Misst man mit einem Empfänger die Abstände<br />

der Minima (Knoten), so lässt sich daraus unmittelbar die Wellenlänge<br />

bestimmen. Es stellt sich als sinnvoll heraus, den Empfänger festzusetzen<br />

und die Platte zu verschieben. Wir erhalten als durchschnittliche<br />

Wellenlänge λ = 4, 03cm.<br />

2.3 Wellenlänge auf einer Lecherleitung<br />

Eine Lecherleitung wird in einem Winkel von 45 zum Hauptmaximum<br />

des Senders angebracht, so dass die Wellen des Senders nicht<br />

die Messung beeinträchtigen. Mit dem Empfänger werden die Intensitätsminima<br />

entlang der Lecherleitung abgesucht und deren Abstand<br />

zur Berechnung der durchschnittlichen Wellenlänge verwendet. Wir<br />

erhalten λ = 3, 15cm.<br />

Version: 24. Oktober 2007 Moritz Stoll, Marcel Schmittfull

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