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Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands

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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 52<br />

Unter altem Nadelwald finden sich Fließgleichgewichte bei nahezu 200 t C/ha ein.<br />

Ähnliche Flächen nach Vollumbruch und Rabattennutzung liegen im Durchschnitt bei<br />

ca. 150 t C/ha (Vorratsgruppe 10). In <strong>der</strong> selben Gruppe finden sich aus Subregion 1<br />

auch Rostpodsole, aus Subregion 2 die einzige Gleypodsolbraunerde im Datenkollektiv.<br />

Rostpodsole und Humusrostpodsole in Subregion 2 entsprechen den Vorräten nicht degradierter<br />

Braunerden und Fahlerden. Zielvorräte konnten nicht schlüssig aus den beschreibenden<br />

BZE-Daten identifiziert werden, dürften aber im Bereich <strong>der</strong> Vorratsgruppe<br />

8 liegen. Alte Nadelholzstandorte finden sich in <strong>der</strong> gesamten Wertespanne <strong>der</strong> Humusrostpodsole<br />

zwischen 80 und 120 t C/ha.<br />

Starke Humusverluste deuten sich bei den semihydromorphen Podsolen, den Gleyhumusrostpodsolen,<br />

an. Die aktuellen Humusvorräte liegen auffällig niedrig und unterscheiden<br />

sich kaum von gleichen Bodenformen in Ökoregion II. Die im Datenmaterial<br />

enthaltenen Gley(moor-)humusrostpodsole in den Vorratsgruppen 11 und 12 befinden<br />

sich unter alter Nadelwaldbedeckung. Bis auf eine Ausnahme konnten ferner keine Anzeichen<br />

von Bodenbearbeitungsmaßnahmen o<strong>der</strong> historischen humusdegradierenden<br />

Waldnutzungen festgestellt werden. Bei <strong>der</strong> genannten Ausnahme handelt es sich um<br />

alte Entwässerungsgräben eines 213-jährigen Laubmischwaldes mit nachweislicher<br />

Waldweide. Die Vorratsspanne dieser Zielzustände liegt zwischen 180 und 260 t C/ha<br />

und gibt einen wichtigen Hinweis auf die Humusvorräte von Podsolen, die weitestgehend<br />

frei von menschlichem Einwirken sind.<br />

Ökoregion II<br />

88 % aller Standorte in Ökoregion II besitzen C-Vorräte <strong>der</strong> Vorratsgruppen 1, 2, 3 und<br />

5. Dazu gehören Standorte aller Nährkraftstufen und Bodenformen bei<strong>der</strong> Subregionen.<br />

Semi- und vollhydromorphe Böden sind im Gegensatz zu Ökoregion I kaum vertreten.<br />

Gemessen am Gesamtniveau <strong>der</strong> C-Vorräte in Ökoregion II können Humusverluste allerdings<br />

beträchtliche Größenordnungen einnehmen. Naturnahe M-Braunerden verlieren<br />

in Subregion 2 20-30 t C/ha – nahezu 50 % des Ausgangsvorrats. Das gesamte Talsandund<br />

Altmoränengebiet Südbrandenburgs, Sachsen-Anhalts und Sachsens verfügt über<br />

überdurchschnittlich hohe Anteile von Ackeraufforstungen und durchschnittlichen C-<br />

Vorräten von nur 30 bis 45 t/ha. Natürliche C-Vorräte von M- und K-Braunerden liegen<br />

bei 50-60 t/ha. In Anbetracht dieser geringen Gesamtmengen erscheint eine Regeneration<br />

<strong>der</strong> verlorengegangenen 40-50 % des Ausgangsvorrates durch naturnahen Waldbau<br />

in diesem Klimaraum kaum möglich. Graswurzelfilze und zunehmende Sommerdürren<br />

beschneiden zusätzlich die sicherlich viele Jahrhun<strong>der</strong>te dauernde Humusregradation.<br />

Auf reichen und kräftigen Standorten in Subregion 1 liegen die festgestellten Ziel-<br />

Vorräte von an- und semihydromorphen Fahlerden bei 80-100 t C/ha. Auch diese<br />

Standorten büßen nach zwischenzeitlicher landwirtschaftlicher Nutzung bzw. Kahlschlagswirtschaft<br />

40-50 % ihrer Ausgangsvorräte ein. In Anbetracht dieser Relationen<br />

erscheint es fraglich, ob Mineralisierungsverluste durch Kulturvorbereitungsmaßnahmen<br />

unter <strong>der</strong> nächsten Bestandesgeneration ausgeglichen werden können.

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