Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 49<br />
Da auch die Mächtigkeit des A-Horizonts <strong>der</strong>jenigen des Humusgleys bzw. des Anmoorgleys<br />
ähnelt, werden sie im Rahmen <strong>der</strong> hier vorgestellten Auswertungen zu den<br />
hydromorphen Böden gerechnet. Da sie allerdings vom Wasserhaushalt her den semihydromorphen<br />
Böden (Halbgley) näher stehen, werden sie letzteren oft trotz Fehlens<br />
eines für Halbgleye typischen anhydromorphen Zwischenhorizonts zugerechnet. Bei<br />
semihydromorphen Böden sind Art und Menge <strong>der</strong> Humusbildung ähnlich <strong>der</strong>jenigen<br />
von anhydromorphen Böden. Bei letzteren befindet sich <strong>der</strong> gesamte Wurzelraum<br />
ganzjährig frei von Stau- bzw. Grundwassereinflüssen.<br />
Graugleye besitzen nur ungefär die Hälfte <strong>der</strong> Humusvorräte von voll ausgeprägten<br />
Humusgleyen. Für <strong>der</strong>en Entstehung liefern KOPP ET AL. (1982) zwei Erklärungen:<br />
a) ganzjährig künstlich abgesengtes Grundwasser bzw. periodisch<br />
starkes Absinken des Grundwassers im Spätsommer/Herbst,<br />
b) Entstehung durch Humusdegradation aus Humus- bzw.<br />
Moorgleyen.<br />
Nicht zuletzt durch die hohen Flächenanteile kartierter Graugleye schätzen KOPP ET AL.<br />
(1982), daß mind. 1/3 aller grundwasserbeeinflußten Standorte in Ökoregion II unter<br />
Grundwasserabsenkung hohe Humusverluste erlitten.<br />
Eine vollständige Darstellung <strong>der</strong> Humusvorräte <strong>der</strong> Bodenformen des nordostdeutschen<br />
Tieflands liefert KOPP (1978). Auch dort werden die Bodenformen nach Großklimabereichen<br />
geglie<strong>der</strong>t, die den hier verwendeten Subtypen in Ökoregion II gleichen.<br />
Einzige Ausnahme bildet <strong>der</strong> Küstensaum entlang <strong>der</strong> Ostsee. Aufgrund des begrenzten<br />
Stichprobenumfangs <strong>der</strong> vorliegenden BZE-Daten war eine <strong>der</strong>artige Stratifizierung<br />
jedoch nicht möglich. Ebenfalls werden bei KOPP (1978) stark humusdegradierte Standorte<br />
angegeben, allerdings mit sehr groben Wertespannen. Zwischen Mineral- und<br />
Auflagehumusvorräten findet keine deutliche Differenzierung statt. Im Hinblick auf<br />
diese Einschränkungen kann die vorliegende Studie eine wesentliche Ergänzung darstellen,<br />
zumal Degradationen auf <strong>der</strong> Basis von Zustandsverän<strong>der</strong>ungen berücksichtigt<br />
und das Bearbeitungsgebiet um das westdeutsche Tiefland erweitert wurde.<br />
3.7.4 Richtwerte zum Humusschwund nach dem nordostdeutschen Erkundungsverfahren<br />
Die wichtigsten Bodenformen können nach ihrer Anfälligkeit zum Humusschwund wie<br />
folgt geglie<strong>der</strong>t werden (KOPP ET AL. 1982; Ökoregion II):<br />
niedrig<br />
hoch<br />
Fahlerde<br />
Humusrostpodsol (mit tiefen Bs-Horizont)<br />
Braunerde<br />
Ranker (Regosol nach KA4)<br />
Humusrostpodsol (mit flachem Bs-Horizont)<br />
Rostpodsol<br />
Filzrostpodsol<br />
Filzhumusrostpodsol<br />
Der Humusschwund wird dabei auf Entwässerung und Streuentzug sowie Ernteentzug<br />
unter Acker in Verbindung mit Mineralisierung durch periodisches Pflügen zurückgeführt.