Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 48<br />
Letzterer fließt zudem indirekt über den Hydromorphiegrad <strong>der</strong> Bodenformen in die<br />
Vorratsmatrix mit ein. Da Nährkraft und Feuchte über lokale Feinbodenformen bzw.<br />
Standortsformen angesprochen werden, dient ihr Hauptelement, die Bodenform, als<br />
zentrales Bindeglied zu den Inventurergebnissen.<br />
3.7.3 Bodenformen<br />
Über die Bodenform findet im Nordostdeutschen Erkundungsverfahren die Einstufung<br />
jedes kartierten Standorts in eine <strong>der</strong> fünf Nährkraftgruppen statt. Letztere bilden in<br />
Verbindung mit Feuchtestufen die Grundlage <strong>der</strong> Waldbauplanung. Im Bereich <strong>der</strong><br />
Podsole und hydromorphen Gleyböden wird die Bodenform ferner nach <strong>der</strong> Humusakkumulation<br />
unterteilt. Die Humusmenge dient so als Hilfsmerkmal zur Bestimmung des<br />
Geländewasserhaushalts.<br />
Tab. 9: Einordnung von Bodenformen nach dem Humusvorrat (SCHULZE 1996)<br />
[C-Vorrat = Humusvorrat / 1,724)<br />
Bodenformen C-Vorrat [t/ha] (Solum)<br />
(Gley-)Ranker mind. 10 (sonst Rohboden)<br />
Saumpodsol < 80<br />
Rostpodsol 50-100<br />
Humusrostpodsol 90-170<br />
Graustaugley/Grau(grund)gley < 100<br />
Humusstaugley/Humus(grund)gley 90-180<br />
Anmoorstaugley/Anmoor(grund)gley > 180<br />
Moorstaugley/Moor(grund)gley > 180<br />
Begriffe<br />
Solum durch Bodenbildungsprozesse beeinflußter Teil des Mineralbodens (Oberkante<br />
C-Horizont)<br />
Vollgley ohne anhydromorphen Zwischenhorizont (Gley mit A-G Profil)<br />
Halbgley mit anhydromorphen Zwischenhorizont (Übergangsbodentypen zu anhydromorphen<br />
Bodentypen, z.B. Gley-Braunerde)<br />
Beson<strong>der</strong>heit des küstenfeuchten Klimas: Bildung mächtiger organischer Auflagen<br />
Filz+Bodenform: anhydromorphe Bodenformen (Auflage 12-20 cm, 70-140 t C/ha)<br />
Moor+Bodenform: vollhydromorphe Bodenformen (z.B. Moorgley; Auflage 20-40 cm)<br />
Zusätzliche Anmerkung des Autors:<br />
In Einzelfällen kann es bei hydromorphen Bodenformen in <strong>der</strong> Vorratsmatrix zu Abweichungen<br />
mit Bodenformen kommen, wie sie gemäß den in <strong>der</strong> Tabelle 9 festgelegten<br />
Spannen <strong>der</strong> C-Vorräte als humusbezogenes Bestimmungsmerkmal definiert sind. Da bei<br />
den Geländeansprachen nicht immer Laboranalysen zur Verfügung stehen, kann es vereinzelt<br />
zu Abweichungen zum nachträglichen Laborergebnis kommen. Die Geländemerkmale<br />
können nicht ohne weitere Überprüfung durch den Kartierer umgestuft werden,<br />
da in Kombination mit den Bodenformen lokal verfeinerte Bestimmungselemente Anwendung<br />
finden. Hinter je<strong>der</strong> Bodenform steht damit nicht nur ein spezifischer Substrattyp,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine sog. Lokalform, syn. Feinbodenform, welche letztendlich die spezifische<br />
Stamm-Nährkraft anzeigt.<br />
Eine für die Beurteilung von humuswirksamen Degradationen wichtige Hilfe bietet die<br />
Kartierung von Graugleyen. Graugleye verfügen über die für Vollgleye (hydromorphe<br />
Böden) typische Gleyhorizontierung A-G.