Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 46<br />
Hier besteht, beson<strong>der</strong>s in Ökoregion I, ein Senkenpotential. In vielen Fällen wären<br />
die genannten Maßnahmen allerdings mit einer völligen Aufgabe von Bewirtschaftungsflächen<br />
verbunden, welches <strong>der</strong>en Realisierbarkeit erheblich eingeschränkt.<br />
Aktive hydromeliorative Maßnahmen sind dem Autor vom Müritz-Nationalpark in<br />
Mecklenburg-Vorpommern bekannt.<br />
3. Ackeraufforstungen<br />
Da die Zersetzungsverhältnisse in Kulturen und aufgebasten, gut stickstoffversorgten<br />
Standorten zunächst optimal sind, werden auch unter Nadelholz in küstenfernen<br />
Binnenregionen des Tieflands keine vorratsmächtigen Auflagehumusformen auf Ackeraufforstungsflächen<br />
gebildet. Auch wenn die entstehenden Auflagen geringer<br />
bevorratet sind, so stellen Ackeraufforstungen nicht nur wichtiges C-Bindungspotential<br />
für Mineralbodenvorräte dar, son<strong>der</strong>n auch für Auflagevorräte. Im Gegensatz<br />
zu ehemaligen Ackerstandorten werden bei Ödland- und Heideaufforstungen<br />
mit schlechteren Startbedingungen und drastischen Bodeneingriffen zur Standortsmelioration<br />
unter den meist reinen Nadelholzbeständen schnell wie<strong>der</strong> mächtige inaktive<br />
Auflagenpackete gebildet, so daß dort eine wesentlich mächtigere kurzfristige<br />
Senke für Kohlenstoff entsteht.<br />
Kohlenstoffquellen<br />
1. Waldbauliche Überführung reiner Nadelwäl<strong>der</strong> in laubholzreiche Mischwäl<strong>der</strong><br />
bzw. Laubwäl<strong>der</strong><br />
Die Anregung <strong>der</strong> Zersetzeraktivität durch verbesserte Streuqualität nach Laubholzeinbringung<br />
verbessert die Humusformen und vermin<strong>der</strong>t die Auflagemächtigkeiten.<br />
Die geschätzte Verringerung <strong>der</strong> Auflagemächtigkeit kann den Ergebnissen in<br />
Abb. 16 a-k entnommen werden und ist für K-Standorte am höchsten.<br />
2. Entwicklung durch atmogenen Stoffeintrag<br />
Die Auswirkungen von Emissionen auf Streuqualität und Bodenzustand, und damit<br />
auf die Zersetzeraktivität, ist schwer abzuschätzen. Während die flächenmäßig unter<br />
Wald nahezu unbedeutenden reicheren Standorte eine Herabsetzung <strong>der</strong> biologischen<br />
Aktivität durch aktuelle Versauerungstendenzen erfahren dürften, bewirken<br />
N-Einträge in Nadelforste auf mittleren und ärmeren Sanden eine Ankurbelung des<br />
Auflagenabbaus – zumindest indirekt durch Auflagenzehrung <strong>der</strong> Graswurzelfilze<br />
in Drahtschmielen- und Sandrohr-Kiefernforsten.