Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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1 <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Waldböden</strong> <strong>Deutschlands</strong> Seite 1<br />
1 Einleitung<br />
Um 1750 lag <strong>der</strong> vorindustrielle atmosphärische CO2-Gehalt bei 280 ± 5 ppm (NEFTEL<br />
1985). Für das nächste Jahrtausend werden Werte zwischen 400 und 600 ppm prognostiziert<br />
(SCHNEIDER 1989; WARRICK ET AL. 1990). Die Erhöhung <strong>der</strong> atmosphärischen<br />
CO2-Konzentration liegt in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Emission von etwa 6 Milliarden t CO2/Jahr<br />
durch menschliche Tätigkeit begründet. Aber nicht das gesamte emittierte Treibhausgas<br />
verbleibt in <strong>der</strong> Atmosphäre und führt so zu einer Steigerung <strong>der</strong> CO2-Konzentration in<br />
<strong>der</strong> Troposphäre. Die Meere und die terrestrische Biosphäre speichern große Mengen<br />
des zusätzlichen Kohlenstoffs zum Teil nicht nur vorübergehend, son<strong>der</strong>n dauerhaft.<br />
Um einem zusätzlichen Treibhauseffekt, <strong>der</strong> zu einer globalen Erwärmung führt, entgegenzuwirken,<br />
wurde eine Fülle von Untersuchungen zur Erhöhung <strong>der</strong> Kohlenstoffspeicherung<br />
durch die Vegetation, v.a. auch in Kulturpflanzen durchgeführt (Übersicht bei<br />
KIMBALL 1983). Diese Art <strong>der</strong> CO2-Bindung ist aber nur eine recht kurzfristige, da sie<br />
auf die Lebensdauer <strong>der</strong> Pflanzen beschränkt bleibt. Danach wird <strong>der</strong> Kohlenstoff im<br />
Zuge <strong>der</strong> Mineralisierung wie<strong>der</strong> an die Atmosphäre zurückgegeben. Als CO2-Senke<br />
dienen nur Vegetationseinheiten, die sich in einer sukzessionalen Aufbauphase befinden.<br />
Waldökosysteme bilden innerhalb <strong>der</strong> Biosphäre den wichtigsten Speicher für Kohlenstoff.<br />
BURSCHEL ET AL. (1993) haben in einer Studie für den deutschen Raum den Kohlenstoffvorrat<br />
des Waldes quantifiziert und das zusätzliche CO2-Speicherpotential bestimmt.<br />
Neben <strong>der</strong> oberirdischen Biomasse werden auch - allerdings nur überschlägig -<br />
Wurzelstreu, Streufall und <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> im Waldboden betrachtet.<br />
Der Humus stellt, wie <strong>der</strong> Ozean, ein Medium für eine langfristige CO2-Speicherung<br />
dar. Die Beson<strong>der</strong>heit des Humus liegt aber in <strong>der</strong> relativ kurzfristigen anthropogenen<br />
Beeinflußbarkeit. Deshalb soll in <strong>der</strong> vorliegenden Studie eine über die Arbeit von<br />
BURSCHEL ET AL. (1993) hinausgehende differenziertere Erfassung <strong>der</strong> Humus-<strong>Kohlenstoffvorräte</strong><br />
erfolgen. Ferner wird <strong>der</strong> Einfluß einer standortgerechten Forstwirtschaft<br />
auf degradierte Humusformen hinsichtlich einer Erhöhung des CO2-Pools diskutiert.