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Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands

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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 43<br />

Reiche Standorte<br />

Die meisten R-Standorte befinden sich beim C-Vorrat im Bereich des Ziel-Zustands.<br />

Allerdings weisen nur wenige feuchte R-Standorte bodenchemische Kennwerte auf r-<br />

Zustandsniveau auf. Alle Standorte mittlerer Bodenfeuchte liegen im Säure-Basen-<br />

Status bei m, im Stickstoff-Status bei k. Die sichtbaren Folgen <strong>der</strong> Versauerung wirken<br />

sich demnach auch auf reichen Standorten aus. Ob sich dieser Befund auf die Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Humusformen und damit <strong>der</strong> C-Vorräte auswirkt, kann nicht eindeutig vorhergesagt<br />

werden. Eine Zunahme vorratsreicher Mullartiger Mo<strong>der</strong> bis hin zu feinhumusarmen<br />

Mo<strong>der</strong>n auch auf reichen Standorten kann allerdings langfristig erwartet<br />

werden - und damit auch eine Humusakkumulation bei herabgesetzter bodenbiologischer<br />

Abbauintensität.<br />

Kräftige Standorte<br />

Auf kräftigen Standorten kommen im naturnahen Zustand keine Auflagehumusformen<br />

vor. In unseren Wäl<strong>der</strong>n sind hier allerdings Mo<strong>der</strong> unter Nadelforsten keine Ausnahme,<br />

eher die Regel. Damit ergibt sich für K-Standorte im Zuge <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit laufenden<br />

Waldumbauprogramme, die die völlige Auflösung von Nadelbeständen auf K-Standorten<br />

for<strong>der</strong>n, eine gewaltige Quelle für Kohlenstoff, da die mächtigen Auflagen von<br />

Mo<strong>der</strong> und Rohhumusartigen Mo<strong>der</strong> zugunsten feinhumusarmen Mo<strong>der</strong> unter Laubholz<br />

verschwinden.<br />

Mittlere Standorte<br />

Die Prognose für mittlere Standorte ist ähnlich <strong>der</strong>jenigen <strong>der</strong> kräftigen Standorte.<br />

Da dort die natürlichen Mo<strong>der</strong> vorratsreicher sind, und waldbauliche Überführungsmaßnahmen<br />

weitestgehend Beimischungen von Nadelholz zulassen, werden sich hier<br />

die Auflagen nicht so extrem reduzieren wie auf K-Standorten. Beson<strong>der</strong>s in Ökoregion<br />

II, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Oberbodenzustand im Stickstoffstatus durchweg günstiger ist als in Ökoregion<br />

I, deutet sich bereits unter Nadelholz eine Welle <strong>der</strong> Auflagenzehrung durch Nbegünstigte<br />

Grasfilze von Drahtschmiele und Sand-Reitgras an. Hintergrund dafür sind<br />

sicherlich auch die intensiven großflächigen Sticktoffdüngungen <strong>der</strong> siebziger und achtziger<br />

Jahre, die in Verbindung mit <strong>der</strong> spezifischen Altersklassenstruktur (Überhang<br />

mittlerer Baumhölzer und zunehmende Lichtdurchlässigkeit ihrer Kronendächer) diese<br />

Humusformenentwicklung begünstigen.<br />

Als Gleichgewichtshumusformen unter reinem Nadelholz und unter Nadelmischbeständen<br />

stellt sich in Ökoregion I <strong>der</strong> feinhumusreiche Mo<strong>der</strong>, in Ökoregion II <strong>der</strong> feinhumusarme<br />

Mo<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Rohhumusartige Mo<strong>der</strong> ein. Die Rohhumusformen sind, wenn<br />

sie nicht unentwickelte Humusformen in jungen und mittelalten Kiefernwäl<strong>der</strong>n darstellen,<br />

auf einen mindestens im Stickstoffstatus ziemlich armen bis mittleren Zustand<br />

regradiert, sodaß auch morphologisch langfristig eine Verbesserung hin zu Rohhumusartigen<br />

Mo<strong>der</strong> bzw. bei Laubholzdominanz sogar zum Mo<strong>der</strong> folgen müßte (falls diese<br />

Bestände ins hohe Alter kommen).

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