Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 38<br />
Die Vorkommen von Rohhumusartiger Mo<strong>der</strong> und Rohhumus unter Kiefer und Fichte<br />
lassen das Degradationspotential von Nadelbeständen deutlich werden. Es handelt sich<br />
beim Rohhumusartigen Mo<strong>der</strong> um unter 40-jährige, beim feinhumusarmen Rohhumus<br />
um unter 30-jährige Streifenkulturen, teils nach Kahlschlag, nach Ackeraufforstung,<br />
o<strong>der</strong> sogar nach Vollumbruch. Die Zustandsstufen unter Nadelholz, auch bei den Mo<strong>der</strong>-Standorten,<br />
liegen im Säure-Basenstatus fast ausschließlich im ziemlich armen Bereich,<br />
beim Stickstoffstatus zu ca. 50 %. Die Endvorräte <strong>der</strong> beschriebenen unentwickelten<br />
armen Auflagehumusformen dürften – ließe man diese Bestände ins hohe Alter<br />
kommen - demnach im Bereich <strong>der</strong> feinhumusreichen Mo<strong>der</strong> liegen, möglicherweise<br />
(aufgrund <strong>der</strong> Zustandsstufe) sogar beim Rohhumusartigen Mo<strong>der</strong> verharren.<br />
In zwei Fällen wurden feinhumusreiche Rohhumusauflagen angesprochen. Dabei handelt<br />
es sich um stark grundwasserabgesenkte Standorte, bei denen die heutige Auflagenmächtigkeit<br />
als Relikt einstigen Wasserüberschusses anzusehen ist.<br />
Mittlere Standorte (Abb. 18 d und e)<br />
Die Gleichgewichtshumusformen mittel nährstoffversorgter Standorte sind – unter<br />
Laubwald und wie<strong>der</strong>um nur in Einzelfällen im BZE-Netz vertreten - Mullartiger Mo<strong>der</strong><br />
und feinhumusarmer Mo<strong>der</strong>, bei zunehmen<strong>der</strong> Feuchte in Ökoregion I zudem <strong>der</strong><br />
feinhumusreiche Mo<strong>der</strong>.<br />
Abb. 18 d: C-Auflagevorräte von M-Standorten in Ökoregion I<br />
C [t/ha]<br />
Humusauflage<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Nährkraft M<br />
Ökoregion I<br />
Mull mull. Mo<strong>der</strong> fha Mo<strong>der</strong> fhr Mo<strong>der</strong> rohh. Mo<strong>der</strong> fha Rohhumus fhr Rohhumus<br />
Abb. 18 e: C-Auflagevorräte von M-Standorten<br />
in Ökoregion II<br />
Nährkraft M<br />
Ökoregion II<br />
Die <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> unter Nadelholz liegen in beiden Ökoregionen fast doppelt so<br />
hoch wie unter Laubholz. Insgesamt verfügen alle Auflagehumusformen, besondes in<br />
Ökoregion II, über auffällig ähnliche <strong>Kohlenstoffvorräte</strong>. Die Standorte ähneln sich in<br />
ihrer bodenchemischen Ausstattung weitestgehend - in Ökoregion I auf ziemlich armen<br />
(z) und armen (a), in Ökoregion II auf mäßig nährstoffhaltigen (m) bis ziemlich armen<br />
(z) Niveau (vgl. Tab. 5). Die feinhumusarmen Rohhumusformen in Ökoregion I entstammen<br />
kollinen und damit nach Westen exponierten Bereichen des ostnie<strong>der</strong>sächsischen<br />
Tieflands, die feinhumusreichen Formen von küstennahen BZE-Standorten.<br />
C [t/ha]<br />
Humusauflage<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Mull mull. Mo<strong>der</strong> fha Mo<strong>der</strong> fhr Mo<strong>der</strong> rohh. Mo<strong>der</strong> fha Rohhumus fhr Rohhumus