Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 23<br />
Je nach Grad <strong>der</strong> Abweichung <strong>der</strong> aktuellen Zustandsverhältnisse von den Stamm-<br />
Eigenschaften eines Standorts lassen sich Rückschlüsse auf eingetretene Standortsverän<strong>der</strong>ungen<br />
ziehen.<br />
Tab. 7: Abweichstufen des Oberbodenzustands vom Gleichgewicht unter naturnaher<br />
Vegetation<br />
Stamm- Zustands-Nährkraft<br />
Nährkraft r k m z a<br />
R Mull -1 -2<br />
K +1 Mull. Mo<strong>der</strong> -1 -2 -3<br />
M +1 Mo<strong>der</strong> -1 -2<br />
Z +1 Rohh. Mo<strong>der</strong> -1<br />
A +1 Rohhumus<br />
Negative Vorzeichen kennzeichnen Degradationen (z.B. durch Nadelholzanbau, Streunutzung),<br />
positive Aggradationen (z.B. durch Eintrag von Basenstäuben), die Diagonale<br />
den schematisch definierten natürlichen Gleichgewichtszustand.<br />
Die Zustandsstufen entsprechen grob den Humusformen, greifen jedoch neben rein humusmorphologischen<br />
Ansprachemerkmalen auf den Zeigerwert <strong>der</strong> Bodenvegetation<br />
für den Sticktoff– und Säure-Basenstatus zurück. Statt <strong>der</strong> Benennung <strong>der</strong> Zustandstufen<br />
nach den Humusformen (vgl. Tab. 6), werden weiterhin kleingeschriebene Zeichensymbole<br />
entsprechend <strong>der</strong> Nährkraftunterschiede des Oberbodens verwendet (Tab. 7).<br />
Durch die inzwischen flächendeckende anthropogene Überprägung <strong>der</strong> Landschaft ist<br />
ein Abschätzen des standortsspezifischen Gleichgewichtszustands (unter zumindest<br />
annähernd potentiell natürlicher Vegetation) kaum noch möglich. Dieser Zustand bildet<br />
jedoch den Eckpfeiler des standortsökologischen Bewertungskonzepts – die Zielgröße<br />
auch für die Bewertung des aktuellen Humuszustands. Mit dem Vorliegen einer Vielzahl<br />
vegetationskundlicher Aufnahmen, bodenchemischer Analysen und Humusansprachen<br />
an über 2000 Weiserprofilen im nordostdeutschen Tiefland verfügt die nordostdeutsche<br />
Standortskartierung über einen einmaligen Analysefundus, <strong>der</strong> teilweise<br />
bereits seit 1960, also vor dem Eintreten überregionaler Emissionen, erhoben wurde.<br />
Beson<strong>der</strong>s die Aufnahmen an naturnah bestockten Standorten dienen als Schätzhilfe für<br />
das Potential heute meist naturfern bestockter Waldstandorte – und damit <strong>der</strong> Beschreibung<br />
von Gleichgewichtszuständen.<br />
Mit diesem Konzept, ausgerichtet auf den forstlichen Standort, und <strong>der</strong> eingeflossenen<br />
Vielzahl von Laboruntersuchungen, bildet die nordostdeutsche Standortskartierung das<br />
einzige Kartier- bzw. Monitoringverfahren mit einem Bewertungsrahmen für Standortsverän<strong>der</strong>ungen.<br />
Diese Vorgehensweise soll bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Humuszustände an<br />
BZE-Standorten Anwendung finden.