Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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3 Quellen und Senken für Kohlenstoff Seite 21<br />
a) die Verfügbarkeit des forstlichen Standorttyps,<br />
als Verknüpfungsebene zur großmaßstäbigen Waldboden-<br />
Flächeninventur und als Maß des vom Menschen nur schwer<br />
verän<strong>der</strong>baren Standortspotentials (sog. Stamm-Eigenschaften),<br />
b) die Hinzunahme <strong>der</strong> Weiserwerte <strong>der</strong> Bodenvegetation,<br />
als Maß für den leicht durch menschliches Einwirken verän<strong>der</strong>baren<br />
Bodenzustand (Zustands-Eigenschaften)<br />
c) möglichst umfassende Informationen zu Bodenbearbeitungsmaßnahmen<br />
und zur Bestandesgeschichte.<br />
Diese größtenteils nicht im Rahmen <strong>der</strong> Standardinventur verfügbaren zusätzlichen<br />
standortskundlichen Informationen konnten im Rahmen dieses Projekts nur in einem<br />
Teilgebiet <strong>Deutschlands</strong> erhoben werden. Diese Einschränkung beruht auf Unterschieden<br />
zwischen den Kartierverfahren <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> und dem hohen Aufwand nachträglicher<br />
Geländeerhebungen. Das zu bestimmende Teilgebiet sollte möglichst groß,<br />
gleichzeitig durch nur wenige Kartierverfahren abgedeckt sein, und zudem das Spektrum<br />
<strong>der</strong> <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> auf Bundesebene (vgl. Kap. 2) gut wi<strong>der</strong>spiegeln. Diese<br />
Bedingungen werden im norddeutschen Tiefland erfüllt, welches komplett von nur<br />
zwei Kartierverfahren abgedeckt wird, dem Geländeökologischen Schätzrahmen Nie<strong>der</strong>sachsens<br />
und Schleswig-Holsteins (WACHTER 1995), und dem Nordostdeutschen<br />
Erkundungsverfahren (SCHULZE 1996). Ferner existieren keine vergleichbaren Landschaften<br />
mit einer ähnlich drastischen Landnutzungsgeschichte. Große Aufforstungskomplexe<br />
und die weit zurückgedrängte Waldfläche zeugen noch heute davon. Grundwasserregulierungen<br />
zum Industrie- und Siedlungsbau fanden zudem große Ausdehnung.<br />
Das nordostdeutsche Tiefland nimmt nahezu 25 % <strong>der</strong> Bundeswaldfläche und knapp 32<br />
% <strong>der</strong> Gesamtfläche <strong>Deutschlands</strong> ein. Es kann somit erwartet werden, daß das nordostdeutsche<br />
Tiefland nicht nur das gesamte Spektrum <strong>der</strong> <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> wi<strong>der</strong>spiegelt,<br />
son<strong>der</strong>n für den Kohlenstoffhaushalt des Bodens auf Bundesebene eine Schlüsselrolle<br />
einnimmt.<br />
3.3 Bewertungskonzept<br />
Voraussetzung und Planungsgrundlage für die ökologische Bewirtschaftung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />
ist eine möglichst genaue Einschätzung <strong>der</strong> für das Baumwachstum wichtigen Standortsfaktoren,<br />
des Nährstoff- und Feuchteregimes. Deren flächige Erfassung ist Aufgabe<br />
<strong>der</strong> forstlichen Standortskartierung.<br />
Die zentrale Schaltstelle des Nährstoffkreislaufs <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong> findet sich an <strong>der</strong> Waldbodenoberfläche<br />
einschließlich des obersten Mineralbodens, dort, wo in <strong>der</strong> Pflanzenstreu<br />
befindliche Nährstoffe in wie<strong>der</strong> wurzelaufnehmbare Form umgewandelt und gespeichert<br />
werden.