2 <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Waldböden</strong> <strong>Deutschlands</strong> Seite 10 Alle LBAs <strong>der</strong> Vorratsstufe < 15 t C/ha gehören dem Qualitätstyp I an, <strong>der</strong> Vorratsstufe > 30 t C/ha dem Qualitätstyp V. Die Vorratsstufe 15 - 30 t C/ha teilt sich in drei Qualitätsstufen (II, III, IV) auf. Zur besseren Veranschaulichung <strong>der</strong> Qualitätstypen enthält Tab. 3 neben den mittleren C-Vorräten je LBA und den Vorratsklassen zusätzlich die prozentualen Anteile <strong>der</strong> Haupthumusformen. Tab. 3: Einstufung <strong>der</strong> C-Vorräte <strong>der</strong> Humusauflage in Vorratsklassen Bergland Tiefland Löß/Kalk/Basalt Eigenschaften <strong>der</strong> LBA Klasse 6,3 (67) 7,9 (69) 9,5 (68) 15,5 (58) 16,0 (60) 17,7 (66) 18,5 (59 II) 20,9 (61 II) 21,0 (61 I) 21,5 (59 I) 23,7 (55) 24,1 (62) 18,5 (61 IV) 21,9 (61 III) 22,6 (65) 25,3 (63) 28,4 (57) 29,8 (56) 7,9 (4) 9,4 (27) 12,6 (19) 14,6 (8) 14,8 (11) 14,9 (23) 17,1 (14) 17,7 (13) 18,2 (21) 19,5 (6) 21,5 (30) 21,7 (15) 21,7 (16) 23,1 (26) 23,7 (22) 24,1 (31 II) 25,7 (17) 19,7 (34) 22,1 (18) 23,7 (32) 26,4 (12) 26,8 (28 II) 34,2 (59 III) 32,0 (29) 32,7 (10) 35,3 (28 I) 38,3 (33) 38,4 (31 I) 40,0 (7) 46,0 (64) 45,7 (25) 54,0 (1) [ C t/ha (LBA) ] 7,9 (35) 7,9 (54) 8,4 (47) 9,1 (40) 10,4 (49) 10,5 (20) 11,7 (50) 12,3 (53) 12,7 (42) 13,1 (52) 16,9 (51) 17,7 (43) 16,6 (24) 23,6 (46) 24,2 (45) 27,1 (44) 23,1 (48) Rohhumus rohhumusartiger Mo<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong> mullartiger Mo<strong>der</strong> Mull Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 4 1 < 15 t C/ha 2 15 - 30 t C/ha 3 > 30 t C/ha
2 <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Waldböden</strong> <strong>Deutschlands</strong> Seite 11 Die Abb. 7 zeigt die Verteilungskarte <strong>der</strong> Auflagevorräte. Deutlich heben sich das Tiefland in Ökoregion I und <strong>der</strong> westexponierte Harz vom gesamten übrigen Deutschland ab. Ihnen ordnet sich <strong>der</strong> Qualitätstyp V zu, dem im Tiefland fast alle im BZE- Netz vertretenen Standorte mit Rohhumus-Typ I (vgl. Cluster-Analyse Abb. 5) angehören, und <strong>der</strong> im Harz von Mo<strong>der</strong>-Typ III dominiert wird. Typisch sind mächtige Auflagen inaktiver armer Humusformen. Auffällig sind die hohen Auflagevorräte in LBA 64. Nur durch die zu starker Staunässe und Podsolierung neigenden Leitböden kann diese Beobachtung erklärt werden. Der Qualitätstyp IV unterscheidet sich von Typ V im wesentlichen durch die geringeren Auflagen. Im Säure-Basenstatus liegen beide sehr niedrig, Typ IV sogar etwas schlechter im Stickstoffstatus. Das Hauptvorkommen dieses Qualitätstyps liegt im nordostdeutschen Tiefland, dort auf ärmeren altpleistozänen Talsanden und San<strong>der</strong>standorten (vgl. Subregion 2, Abb. 15). Ferner findet sich <strong>der</strong> Qualitätstyp IV im Bereich des exponierten Rothaargebirgskammes in Ökoregion I, den montanen Mittelgebirgszügen in Ökoregion III und im Nordschwarzwald auf Buntsandstein. Vorherrschend im gesamten Bundesgebiet ist <strong>der</strong> Qualitätstyp III. Dabei handelt es sich um den charakteristischen Mo<strong>der</strong>typ mit gleichen Anteilen besserer Mineralbodenund schlechterer Auflagehumusformen. Es dominieren Standorte mit den Mo<strong>der</strong>-Typen II und III. Letzterer verfügt zwar über eine verbesserte Basenversorgung gegenüber Mo<strong>der</strong>-Typ II, ist aber am auffälligsten über alle Humusformen nivelliert. Im Tiefland bedeckt dieser Qualitätstyp die ärmeren jungpleistozänen Sandstandorte, im übrigen Bundesgebiet füllt er die verbleibenden Mittelgebirgsregionen mit Ausnahme <strong>der</strong> reicheren Bodenlandschaften aus. Der Qualitätstyp II stellt sich auf Standorten ein, die im Bodenzustand denen mit Qualitätstyp I ähnlich sind, demgegenüber aber nur geringe Anteile an Mull-Typ I haben. Vielmehr dominieren Standorte mit Mo<strong>der</strong>-Typ I. Mullartige Humusformen verlieren hier bereits an Bedeutung. Hauptverbreitungsgebiet ist die Ökoregion III, dort das jungpleistozäne Alpenvorland, die schwäbisch-bayerischen Schotterplatten und Keuper des Neckarlands und <strong>der</strong> Fränkischen Platte (einschließlich dem Wuchsgebiet Fränkischer Keuper). Auf allen Kalkböden dominiert <strong>der</strong> Qualitätstyp I mit Mull als dominierende Humusform. Nahezu alle Standorte gehören zum Mull-Typ I. Neben Kalkböden ordnen sich in diesen Qualitätstyp trotz <strong>der</strong> hohen Güte <strong>der</strong> hier vertretenen Standorte LBAs mit Anteilen an Mo<strong>der</strong>-Typen I und II und geringeren Anteilen von Mull-Typ II ein. Zwar überwiegen hier im Gegensatz zu Qualitätstyp II die Mineralbodenhumusformen, doch alamiert <strong>der</strong> niedrige Stickstoff- und Säure-Basenstatus. Zu diesem Qualitätstyp gehören neben reichen löß- bzw. basaltgeprägten Bodenlandschaften vor allem jungpleistozäne Geschiebelehm- und Endmoränengebiete. Bei den stratifizierten LBAs zeigen sich im Mittelgebirgsraum bei LBA 59 und 61 nur geringe Unterschiede zwischen Ökoregion I und II. Die Schieferstandorte im Harz heben sich dagegen überdeutlich von den Schiefergebirgsstandorten in Ökoregion I ab. Im Tiefland zeigen die beiden Beispiele (LBA 28 und 31) deutliche Unterschiede zwischen Ökoregion I und II an. Bei <strong>der</strong> LBA 55 konnten keine regionalen Unterschiede festgestellt werden. Für die Teilgebiete dieser LBA im kristallinen Odenwald und Spessart konnte durch die wenigen dort liegenden Inventurpunkte keine genaue Aussage erzielt werden. Der Tabelle 3 fehlt daher eine entsprechende Unterteilung.