Kohlenstoffvorräte der Waldböden Deutschlands
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2 <strong>Kohlenstoffvorräte</strong> <strong>der</strong> <strong>Waldböden</strong> <strong>Deutschlands</strong> Seite 8<br />
Tab. 2: Humus-Zustandstypen nach Gruppierung bodenchemischer Kennwerte<br />
Zustandstyp dominante Humusformen 1)<br />
Mull<br />
Mo<strong>der</strong><br />
I<br />
II<br />
1<br />
6<br />
Mull<br />
Basensättigung 2) C-Vorrat 2)<br />
> 90<br />
60-70<br />
< 10<br />
I 3 Mo<strong>der</strong>, Mull. Mo<strong>der</strong>, Mull ~ 20 < 10<br />
II<br />
III<br />
2<br />
4 Mo<strong>der</strong>, Rohh. Mo<strong>der</strong>, Rohhumus<br />
< 20<br />
~ 20<br />
> 30<br />
VI 5 30-40<br />
Rohhumus I 7 Rohhumus < 20 > 60<br />
1)<br />
vgl. Abb. 5, Anzahl <strong>der</strong> BZE-Standorte<br />
2) Die Merkmalseigenschaften beziehen sich auf die dominanten Humusformen.<br />
Humus-Zustandstypen<br />
Mull-Typen<br />
Die beiden Mull-Typen heben sich durch die hohe Basensättigung klar von allen übrigen<br />
Zustandstypen ab. Die über alle Humusformen einheitlich hohe Basensättigung<br />
beim Mull-Typ I deutet auf die enge Beziehung zu Karbonatböden. Die Standorte mit<br />
Mull-Typ II liegen beim pH-Wert bereits im Bereich von Mo<strong>der</strong>formen (pH(KCl) =<br />
3,5 - 4,0). Die C-Vorräte <strong>der</strong> Humusauflage <strong>der</strong> dominanten Mull-Humusformen liegen<br />
deutlich unter 10 t C/ha.<br />
Mo<strong>der</strong>-Typen<br />
Mo<strong>der</strong>-Typ I unterscheidet sich von den übrigen Mo<strong>der</strong>-Typen durch häufiges Auftreten<br />
von Mineralbodenhumusformen (Mull, Mullartiger Mo<strong>der</strong>). Er ist damit eng mit den<br />
Mull-Typen verwandt und verfügt über entsprechend geringe C-Vorräte in <strong>der</strong> Humusauflage,<br />
liegt aber im Säure-Basen-Status deutlich schlechter. Die C/N-Verhältnisse des<br />
Mo<strong>der</strong>s liegen mo<strong>der</strong>typisch im Mittel bei knapp 21. Die Mullformen unterscheiden<br />
sich we<strong>der</strong> im Stickstoff- noch im Säure-Basen-Status von den Mullartigen Mo<strong>der</strong>n.<br />
Bei den übrigen Mo<strong>der</strong>-Typen dominieren neben Mo<strong>der</strong> die Humusformen Rohhumusartiger<br />
Mo<strong>der</strong> und Rohhumus. Die Stickstoffversorgung <strong>der</strong> zu diesen Typen zählenden<br />
Standorte befindet sich bei allen Auflagehumusformen (Mo<strong>der</strong>, Rohhumusartiger Mo<strong>der</strong>,<br />
Rohhumus) auf dem Niveau des Rohhumusartigen Mo<strong>der</strong>s (Niveaueinteilung s.a.<br />
KOPP UND SCHWANECKE 1992). Auffällig bei Mo<strong>der</strong>-Typ II und III ist <strong>der</strong> niedrige<br />
Säure-Basen-Status. Er befindet sich auf dem Niveau des Rohhumus-Typs. Beson<strong>der</strong>s<br />
auffällig sind die gegenüber Mo<strong>der</strong> verengten C/N-Verhältnisse beim Rohhumusartigen<br />
Mo<strong>der</strong> und Rohhumus bei Mo<strong>der</strong>-Typ III. Während Mo<strong>der</strong>-Typ II mittlere Auflagevorräte<br />
um 20 t C/ha besitzt, handelt es sich bei Mo<strong>der</strong>-Typ III um einen vorratsreichen<br />
Typ. Ebenfalls höhere Auflagevorräte hat Mo<strong>der</strong>-Typ IV, <strong>der</strong> sich durch eine höhere<br />
Basenversorgung von den übrigen Mo<strong>der</strong>-Typen unterscheidet.<br />
Rohhumus-Typ<br />
Der ausgeweisene Rohhumus-Typ hebt sich von den ebenfalls niedriges Nährstoff-<br />
Niveau anzeigenden Mo<strong>der</strong>-Typen II und III durch die sehr hohen C-Vorräte in <strong>der</strong><br />
Humusauflage ab. Es handelt sich bei diesem Typ um Feucht-Rohhumusformen grundwassernaher<br />
Tieflandsstandorte und um humusreiche Auflagehumusformen armer<br />
Standorte <strong>der</strong> Mittelgebirgshochlagen.