Klausur Lösung BankI-II WS0708 - Lehrstuhl für Bankwirtschaft ...
Klausur Lösung BankI-II WS0708 - Lehrstuhl für Bankwirtschaft ...
Klausur Lösung BankI-II WS0708 - Lehrstuhl für Bankwirtschaft ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 1 von 23<br />
Name: Matrikelnummer:<br />
Hinweise:<br />
Abschlussklausur der Vorlesung Bank I, <strong>II</strong>:<br />
Bankmanagement und Theory of Banking<br />
o Bitte schreiben Sie Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer auf die <strong>Klausur</strong> und auf jeden<br />
Bogen.<br />
o Bitte verwenden Sie <strong>für</strong> die Bearbeitung der Aufgaben <strong>für</strong> jede Aufgabe einen gesonder-<br />
ten Bogen.<br />
o Legen Sie die <strong>Klausur</strong> sowie die Aufgabenblätter in den mit Namen beschrifteten Man-<br />
telbogen<br />
o Als Hilfsmittel ist ein nicht-programmierbarer Taschenrechner erlaubt.<br />
o Die <strong>Klausur</strong> gliedert sich in 4 Aufgaben zu je 30 Punkten.<br />
o Lösen Sie alle vier Aufgaben!<br />
Maximal zu erreichende Punktzahl: 120 Punkte<br />
Gesamte Bearbeitungszeit: 120 Minuten<br />
Viel Erfolg !
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 2 von 23<br />
Teil 1: Bankmanagement<br />
Aufgabe A (Finanzmärkte/ Transformationsfunktion; 30P)<br />
[A1] (6P)<br />
Nennen Sie die drei Transformationsfunktionen von Finanzmärkten und beschreiben Sie kurz<br />
(1-2 Sätze), was unter den jeweiligen Funktionen zu verstehen ist.<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
Losgrößen – und räumliche Transformation<br />
a) Räumlich: Zahlungsfähigkeit an verschiedenen Plätzen, Finanzausgleich zwischen Re-<br />
gionen<br />
b) Losgrößentransformation: Bündelung kleiner Anlagen, Streuung großer Anlagen<br />
Fristen und Liquiditätstransformation<br />
Finanzierung langfristiger Investitionen mit kurzfristigen Geldern<br />
Risikotransformation<br />
Jeweils:<br />
Portfolio-Diversifikation<br />
Risikobegrenzung durch den Einsatz von Finanzderivaten<br />
1 Punkt <strong>für</strong> Nennung, 1 Punkt <strong>für</strong> Beschreibung
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 3 von 23<br />
[A2] (4P)<br />
Ein Anleger habe folgende Nutzenfunktion:<br />
√ <strong>für</strong> 1000<br />
√ 20 <strong>für</strong> 1000<br />
Er möchte zum Zeitpunkt 1000 Geldeinheiten in den Finanztitel FI investieren. Zum Zeit-<br />
punkt sind drei Umweltzustände möglich, in denen der Finanztitel folgende Zahlungs-<br />
ströme liefert:<br />
Umweltzustand 1 2 3<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit 0,5 0,2 0,3<br />
Zahlungsstrom von FI 1360 990 740<br />
Wie hoch ist der Erwartungswert des Zahlungsstroms aus der Investition?<br />
Wie hoch ist der erwartete Nutzen aus der Investition?<br />
Lohnt sich die Investition in diesen Finanztitel FI?<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
0,5 1360 0,2 990 0,3 740 1100 <br />
0,5 √1360 0,2√990 20 0,3√740 20 22,893 <br />
√1000 31,62 <br />
Die Investition lohnt sich nicht, da der erwartete Nutzen ohne Investition höher ist.
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 4 von 23<br />
[A3] (5P)<br />
Erklären Sie kurz (1-2 Sätze), was man unter einer Put-Option versteht und zeigen Sie in ei-<br />
ner geeigneten Grafik, wie sich die Auszahlungsstruktur eines Puts in Abhängigkeit des Wer-<br />
tes eines Finanztitels verändert.<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
Bei einer Put-Option hat man das Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Anzahl von<br />
einem vorher festgelegten Finanztitel zu einem bestimmten Zeitpunkt (oder innerhalb eines<br />
Zeitraums) zu einem vorher vereinbarten Kurs zu verkaufen. (3P)<br />
Grafik 2P
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 5 von 23<br />
[A4] (10P)<br />
Neben dem Finanztitel FI aus [A2] steht dem Anleger nun zum Zeitpunkt noch eine Put-<br />
Option zur Verfügung, in die er investieren kann. Wie in Teilaufgabe [A2] sind drei Umwelt-<br />
zustände mit folgenden Zahlungsströmen möglich:<br />
i)<br />
Umweltzustand 1 2 3<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit 0,5 0,2 0,3<br />
Zahlungsstrom bei einer Investition von in FI 1360 990 740<br />
Put-Option mit Ausübungspreis P auf in FI 0 (P-990) (P-740)<br />
Welche Zahlungen würde der Anleger bei einer Investition des Anteils 31⁄ 34 in den<br />
Finanztitel und einem Put Ausübungspreis von 1052,90 in den drei Zuständen jeweils<br />
erhalten?<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
Umweltzustand 1: 1360 <br />
1360 1240 <br />
Umweltzustand 2/3: <br />
1052,90 960
ii)<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 6 von 23<br />
Der Anleger möchte durch Verwendung des Finanztitels und der Put-Option in keinem Zu-<br />
stand einen Zahlungsstrom erhalten, der geringer als der ursprüngliche Investitionsbetrag<br />
ist.<br />
Umweltzustand 1 2 3<br />
Erwünschter Zahlungsstrom ? 1000 1000<br />
Berechnen sie die Höhe des erwünschten Zahlungsstroms <strong>für</strong> den Umweltzustand 1 unter<br />
der Annahme eines vollkommenen Kapitalmarkts.<br />
Ermitteln Sie die Höhe der Investition in den Finanztitel sowie den entsprechenden Ausü-<br />
bungspreis der Put-Option , mit denen dieser erwünschte Zahlungsstrom erzeugt werden<br />
kann.<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
0,5 0,5 1000 1100<br />
1360 1200<br />
990 990 1000<br />
1200 <br />
1200<br />
0,8824 <br />
1360<br />
1000<br />
1000<br />
<br />
1000<br />
1133,33 <br />
0,8824
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 7 von 23<br />
[A5] (5P)<br />
Berechnen Sie den Erwartungswert des gewünschten Zahlungsstroms aus Teilaufgabe<br />
[A4], der durch Verwendung einer Put-Option und eines Finanztitels erzeugt wird.<br />
<strong>Lösung</strong><br />
0,5 1200 0,2 1000 0,3 1000 1100 <br />
Weshalb zieht der Anleger, obwohl und identisch sind, dennoch den Zahlungs-<br />
strom aus Teilaufgabe [A4] vor?<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
Aus Aufgabenteil b)<br />
0,5 √1200 0,2 √1000 0,3√1000 33,13 <br />
22,893 <br />
Der erwartete Nutzen erhöht sich beim gewünschten Zahlungsstrom<br />
Begründung:<br />
Der Anleger ist risikoavers, möchte Risiko vermeiden. Schwankungen des Zahlungsstroms sind gerin-<br />
ger beim gewünschten Zahlungsstrom, der Anleger kann keine Rückzahlung erhalten, die geringer als<br />
seine Investition ist. Dies erhöht seinen Nutzen (siehe Nutzenfunktion) erheblich.<br />
(2P)
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 8 von 23<br />
Aufgabe B (Marktzinsmethode; 30P)<br />
[B1] (15P)<br />
Eine Bank vergibt einen Studentenkredit von 10.000 Euro mit 3 Jahren Laufzeit zu einem<br />
Zinssatz von 7% p.a. Die Tilgung erfolgt am Ende der Laufzeit.<br />
Die GKM-Konditionen der Bank lauten<br />
3 Jahres-Zinsen: 6% p.a.<br />
2 Jahres-Zinsen: 5% p.a.<br />
1 Jahres-Zinsen: 4 % p.a.<br />
Berechnen Sie den Barwert dieses Studentenkredits unter Verwendung der Marktzinsme-<br />
thode. Nehmen Sie dazu eine Tabelle zu Hilfe, in der unter anderem die Kreditzahlungen<br />
abgetragen werden. Runden Sie jeweils auf zwei Nachkommastellen.<br />
Lohnt es sich <strong>für</strong> die Bank den Kredit zu vergeben? Begründen Sie kurz.
<strong>Lösung</strong>:<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 9 von 23<br />
Tabelle (2P), je richtige Zelle (abgesehen von 1.Zeile) (1P)<br />
t0 t1 t2 t3<br />
Studentenkredit -10.000 700 700 10700<br />
Glattstellung des<br />
CF in t3<br />
Glattstellung des<br />
CF in t2<br />
Glattstellung des<br />
CF in t1<br />
Anleihe über 3 Jahre zu 6%:<br />
10. 700/1.06=10.094,34<br />
Anleihe über 2 Jahre zu 5%:<br />
94,34/1.05=89,85<br />
Anleihe über 1Jahr zu 4%:<br />
89,85/1,04=86,39<br />
Kapitalwert 270,58<br />
Zinsen -(0,06*10.094,34)=<br />
-605,66<br />
Zinsen -(0,05*89,85)=<br />
-4,49<br />
CF in t1: 700-605,66-<br />
4,49=89,85;<br />
-89,85<br />
-605,66 -10700<br />
CF in t2: 700--<br />
605,66=94,34;<br />
-94,34<br />
Es lohnt sich den Kredit zu vergeben, da der Kapitalwert positiv ist. (3P)<br />
[B2] (10P)<br />
Gegeben sei nun eine andere Bank. Diese hat einen Kredit in Höhe von 5000 Euro vergeben.<br />
Es wurde vereinbart, dass dieser nach zwei Perioden am Ende der Laufzeit getilgt wird. Die-<br />
sen Kredit kann sie am Kapitalmarkt refinanzieren. Dabei hat sie die Wahl zwischen einer<br />
einjährigen Anlageform zum Zinssatz p.a. oder einer zweijährigen Anlageform zum Zins-<br />
satz von p.a. mit Wiederanlage der Zinsen. Bei beiden Anlageformen handelt es sich um<br />
Kuponbonds mit entsprechenden Zinszahlungen.<br />
Der Kapitalmarktzins beträgt 2%, während der einjährige Terminzins zwischen der Perio-<br />
de 1 und 2, , bei 5% steht.
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 10 von 23<br />
Berechnen Sie den Zinssatz <strong>für</strong> die zweijährige Anlageform unter der Annahme, dass die<br />
Kapitalmärkte effizient sind und es keine Arbitragemöglichkeit gibt.<br />
<strong>Lösung</strong>en<br />
[B3] (5P)<br />
1 1 1 1 <br />
1 1 1 <br />
2 1 1 1<br />
1 1 1<br />
2 <br />
1 0,021 0,05 1<br />
<br />
2 0,05<br />
<br />
0,0346 <br />
Erklären Sie kurz (1-2 Sätze), was unter dem Konditionsbeitrag und dem Strukturbeitrag zu<br />
verstehen ist.<br />
<strong>Lösung</strong><br />
Konditionsbeitrag: Differenz zum Referenzzins gleicher Laufzeit (2.5P)<br />
Strukturbeitrag: Differenz zwischen Marktzinsen unterschiedlicher Laufzeit (2.5P)
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 11 von 23<br />
Teil 2: Theory of Banking<br />
Aufgabe C (Unsicherer Liquiditätsbedarf; 30P)<br />
Einer Bank bieten sich folgende Geschäftsmöglichkeiten:<br />
1. 500 GE Kredit (Marge 2%)<br />
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% muss die Bank 110 GE nachschießen<br />
2. 470 GE Einlagen (Marge 2%)<br />
Mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% werden 80 GE abgezogen<br />
3. Geldaufnahme/Geldanlage am Kapitalmarkt (Marge 0%)<br />
4. Anlage in Cash (Marge -3%)<br />
5. Kurzfristige Liquiditätsbeschaffung (Kosten: -50%)<br />
Es kann auf zwei Weisen zu Liquiditätsbedarf kommen: Einleger möchten einen Teil ihrer<br />
Einlagen kurzfristig abziehen oder ein Kreditnachschuss ist erforderlich.<br />
Folgende Tabelle gibt die Höhe des Liquiditätsbedarfs sowie dessen Eintrittswahrscheinlich-<br />
keit p an:<br />
Einlageabzug Kein Einlageabzug<br />
Kein Kreditnachschuss 80 (p=0,08) 0 (p=0,82)<br />
Kreditnachschuss 190 (p=0,02) 110 (p=0,08)
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 12 von 23<br />
[C1] (16P)<br />
Berechnen Sie den Ertrag einer Bank unter folgenden Bedingungen. Stellen Sie auch jeweils<br />
die zugehörige Bankbilanz auf.<br />
I) Eine Bank ist nur im Kreditgeschäft tätig und hält keinen Liquiditätspuffer.<br />
<strong>II</strong>) Eine Bank ist nur im Einlagengeschäft tätig und hält keinen Liquiditätspuffer.<br />
<strong>II</strong>I) Eine Bank ist sowohl im Kreditgeschäft wie auch im Einlagengeschäft tätig und<br />
hält keinen Liquiditätspuffer.<br />
IV) Eine Bank ist nur im Kreditgeschäft tätig und hält einen solchen Liquiditätspuffer,<br />
dass sie keinesfalls kurzfristig Kapital beschaffen muss.<br />
V) Eine Bank ist nur im Einlagengeschäft tätig und hält einen solchen Liquiditätspuf-<br />
fer, dass sie keinesfalls kurzfristig Kapital beschaffen muss.<br />
VI) Eine Bank ist sowohl im Kreditgeschäft wie auch im Einlagengeschäft tätig und<br />
<strong>Lösung</strong>en:<br />
I) (2P)<br />
hält einen solchen Liquiditätspuffer, dass sie keinesfalls kurzfristig Kapital be-<br />
schaffen muss.<br />
Bilanz (kein L.Puffer)<br />
500 Kredit 500 Bond<br />
E 500 2% 0,1 110 50% ,
<strong>II</strong>) (2P)<br />
<strong>II</strong>I) (4P)<br />
IV) (2P)<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 13 von 23<br />
Bilanz (kein L.Puffer)<br />
470 Bond 470 Einlagen<br />
E 470 2% 0,1 80 50% , <br />
Bilanz (kein L.Puffer)<br />
500 Kredit 470 Einlagen<br />
30 Bond<br />
E 500 2% 470 2%<br />
0,08 110 50%<br />
0,02 190 50%<br />
0,08 80 50%<br />
, <br />
Bilanz (L.Puffer)<br />
500 Kredit 610 Bond<br />
110 Cash<br />
E 500 2% 110 3% ,
V) (2P)<br />
VI) (4P)<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 14 von 23<br />
[C2] (14P)<br />
Bilanz (L.Puffer)<br />
80 Cash 470 Einlagen<br />
390 Bond<br />
E 470 2% 80 3% <br />
Bilanz (L.Puffer)<br />
500 Kredit 470 Einlagen<br />
190 Cash 220 Bond<br />
E 500 2% 470 2% 190 3% , <br />
Schlagen Sie einen besseren (nicht aber den optimalen) Liquiditätspuffer als der in Teilauf-<br />
gabe a) VI) <strong>für</strong> eine Bank vor, die sowohl im Einlagengeschäft tätig ist als auch Kredite ver-<br />
gibt.<br />
Begründen Sie Ihre Wahl. Zeigen Sie analytisch, dass Ihr Liquiditätspuffer besser als der in<br />
Teilaufgabe a) VI) ist.<br />
Ermitteln Sie zusätzlich den optimalen Liquiditätspuffer <strong>für</strong> diese Bank.
<strong>Lösung</strong>:<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 15 von 23<br />
Begründung: Wähle einen geringeren Puffer. (z.B von 110). Damit ist die Wahrscheinlichkeit<br />
gering sich Kapital kurzfristig besorgen zu müssen (nur, wenn Einlageabzug und Kreditnach-<br />
schuss gleichzeitig erfolgt), die Kosten <strong>für</strong> die Pufferhaltung können aber bei einem solchen<br />
Puffer reduziert werden.<br />
Besserer Liquiditätspuffer:<br />
(2P)<br />
Bilanz (besserer L.Puffer)<br />
500 Kredit 470 Einlagen<br />
80 Cash 90 Bond<br />
E 500 2% 470 2% 80 3%<br />
0,02 110 50% 0,08 30 50% , <br />
(2P)<br />
(4P)
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 16 von 23<br />
Optimaler Liquiditätspuffer:<br />
1 190-110<br />
Bilanz (optimaler L.Puffer)<br />
500 Kredit 470 Einlagen<br />
110 Cash 140 Bond<br />
(2P)<br />
E 500 2% 470 2% 110 3% 0,02 80 1 50% , <br />
(4P)
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 17 von 23<br />
Aufgabe D (Value at Risk; 30P)<br />
[D1] (5P)<br />
Erklären Sie kurz (1-2 Sätze), was grundsätzlich unter Eigenkapital zu verstehen ist.<br />
Erläutern Sie kurz (1-2 Sätze), was unter Value-at-Risk zu verstehen ist.<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
Eigenkapital : Residualgröße; Differenz zwischen Vermögen und Fremdkapital (2,5P)<br />
VaR-Risk: eine Art Risikomaß, das angibt, welchen Wert der Verlust einer bestimmten Risi-<br />
koposition (z.B. Wertpapiere) mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit und in einem gege-<br />
benen Zeithorizont nicht überschreitet.<br />
(2,5P)
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 18 von 23<br />
[D2] (5P)<br />
Ein Aktienportfolio besteht aus Deutsche Bank Aktien und Daimler Aktien. Folgende Informa-<br />
tionen liegen Ihnen vor:<br />
i)<br />
Daimler Deutsche Bank<br />
Investitionsbetrag 8.000 € 7.000 €<br />
[K=250, H=1] 0,012 -0,008<br />
[K=250, H=1] 0,019 0,016<br />
[K=250, H=1] -0,13<br />
Berechnen Sie jeweils den individuellen Value-at-Risk mit einem Konfidenzniveau von 99%<br />
<strong>für</strong> die Position in Daimler-Aktien und den <strong>für</strong> die Position in Deutsche Bank Aktien. Legen<br />
Sie da<strong>für</strong> einen historischen Betrachtungszeitraum von 250 Tagen und eine Haltedauer von<br />
einem Tag zugrunde.<br />
<strong>Lösung</strong>en:<br />
, , , ,<br />
Daimler: , 80000,012 2,33 0,019 , <br />
Deutsche Bank: , 70000,008 2,33 0,016 ,
ii)<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 19 von 23<br />
Berechnen Sie nun jeweils den individuellen Value-at-Risk mit einem Konfidenzniveau von<br />
99% <strong>für</strong> Daimler-Aktien und Deutsche Bank Aktien unter der Annahme, dass der Erwar-<br />
tungswert 0 ist.<br />
Legen Sie da<strong>für</strong> einen historischen Betrachtungszeitraum von 250 Tagen und eine Halte-<br />
dauer von 1 Tag zugrunde.<br />
Erklären Sie kurz (1 Satz), weshalb sich der VaR <strong>für</strong> die Position in Daimler Aktien im Ver-<br />
gleich zu Teilaufgabe b) erhöht und der VaR <strong>für</strong> die Position in Deutsche Bank Aktien verrin-<br />
gert.<br />
<strong>Lösung</strong>en:<br />
, , ,<br />
Daimler: , 8000 2,33 0,019 , <br />
Deutsche Bank: , 7000 2,33 0,016 , <br />
Erklärung: <br />
Daimler: positiver Erwartungswert wird nicht mehr berücksichtigt in c)<br />
Deutsche Bank: negativer Erwartungswert wird nicht mehr berücksichtigt in c).
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 20 von 23<br />
[D3] (10P)<br />
Berechnen Sie nun den VaR mit einem Konfidenzniveau von 99% <strong>für</strong> das gesamte Portfolio.<br />
Gehen Sie wie in den vorherigen Aufgaben von K=250 und H=1 aus. Verwenden Sie zur Be-<br />
rechnung ausschließlich folgende Formel aus der Übung:<br />
, ,<br />
Vergleichen Sie diesen VaR mit der Summe der Einzel-VaR <strong>für</strong> die beiden Aktien aus Teilauf-<br />
gabe [D2]. Wie erklären Sie sich diesen Unterschied?<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
8<br />
7<br />
0,012 0,008 0,00267 <br />
15 15<br />
8000 7000 15.000 <br />
, 8000 0,019 7000 0,016 2 8000 7000 0,019 0,016 0,13<br />
176,697 <br />
, 0,00267 15000 2,33 89,03 371 <br />
Vergleich der Einzel VaR<br />
258,16 316,96 575,12<br />
Begründung: Korrelation zwischen den beiden Wertpapieren wird beim Portfolio VaR be-<br />
rücksichtig. Diese ist hier negativ.
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 21 von 23<br />
[D4] (5P)<br />
Wie wirkt sich ein höherer Erwartungswert auf den VaR aus? Zeigen Sie analytisch.<br />
<strong>Lösung</strong>:<br />
, ,<br />
Wobei 0 und , 0 ist.<br />
Wenn steigt sinkt VaR sinkt
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 22 von 23<br />
[D5] (5P)<br />
Es werden in Daimler Aktien 8000 Euro investiert. Zur Ermittlung des VaR wird eine histori-<br />
sche Simulation <strong>für</strong> 310 durchgeführt. Die geringsten 20 Ausprägungen der Renditever-<br />
teilungen sind in folgender Tabelle abgebildet:<br />
Daimler <strong>für</strong> K=310 Rang<br />
-0,07158 310<br />
-0,06284 309<br />
-0,04527 308<br />
-0,04167 307<br />
-0,04027 306<br />
-0,03934 305<br />
-0,03599 304<br />
-0,03520 303<br />
-0,03267 302<br />
-0,03235 301<br />
-0,03057 300<br />
-0,03054 299<br />
-0,02958 298<br />
-0,02864 297<br />
-0,02710 296<br />
-0,02691 295<br />
-0,02652 294<br />
-0,02614 293<br />
-0,02451 292<br />
-0,02326 291<br />
Bestimmen Sie den Value at Risk mit einem Konfidenzniveau von 99% <strong>für</strong> die Investition in<br />
Daimler Aktien nach der Historischen Simulation. Gehen Sie von einer Haltedauer von einem<br />
Tag aus.<br />
Interpretieren Sie den Wert.
<strong>Lösung</strong>:<br />
Universität Hohenheim WS 2007 / 2008<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong> und Finanzdienstleistungen<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Burghof<br />
Seite 23 von 23<br />
Es muss die Rendite -0,04167(Rang 307) ausgewählt werden.<br />
Var(99%)= viertniedrigste Rendite= 8000 0,04167 , (3P)<br />
Max 3,1 Renditen dürfen VaR überschreiten. Bei einem VaR von -0.04167 überschreiten nur<br />
3 den VaR<br />
(2P)