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g - Lehrstuhl für Bankwirtschaft - Universität Hohenheim

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<strong>Universität</strong> <strong>Hohenheim</strong><br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Bankwirtschaft</strong><br />

Kapitalmarkt und Corpoorate<br />

Governance<br />

Teil IV Teilnehmer auf Finanzmärkten <br />

(MAB<br />

Wintersemester 20010/2011<br />

Teil IV: :<br />

Teilnehmer auf Fina anzmärkten<br />

Prof. Dr. Hans-Peteer<br />

Burghof<br />

und Finanzdienstleistungen<br />

II)<br />

1


Agenda g<br />

11. Finanzintermediäre und Bede<br />

eutung des<br />

Hausbanksystems<br />

2. Institutionelle Investoren<br />

3. Schutz von Minderheiten undd<br />

Gläubigern g im System y<br />

einer netzwerkorientierten Coorporate<br />

Governance<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

2


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Funktion von Finanzintermediären<br />

♦ Losgrößen-, Fristen- und Risikkotransformation<br />

VVersicherungsleistung, i h l i t bbei i d dder di die BBank k ddavon ausgeht, ht<br />

dass individuelle Schwankuungen<br />

des zeitlichen<br />

Mittelbedarfs im Aggregat a ausgeglichen werden werden.<br />

Zinsänderungsrisiko als Prooblem<br />

♦ Informationserstellungsfunktion<br />

♦ Überwachungs- g und Kontrollfuunktion<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Vorteile<br />

♦ Finanzintermediäre haben aufggrund<br />

ihres Engagements<br />

einen Anreiz in Informationsge ewinn und Überwachung zu<br />

investieren; kein Trittbrettfahreerproblem<br />

♦ Finanzintermediäre haben evtl evtlll.<br />

Größenvorteile und können<br />

Informationserstellung und Überwachung<br />

bündeln<br />

♦ Finanzintermediäre sind nicht auf publizierte Informationen<br />

angewiesen und können durchh<br />

ihre Machtposition o.ä.<br />

diese Information einfordern<br />

Finanzintermediäre haben häufig direkte Informationen über<br />

Geldströme und sind nicht auf – mmöglicherweise<br />

– verrauschte<br />

Informationen von Kapitalmärktenn<br />

angewiesen<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

4


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Vorteile<br />

♦ Kreditbeziehungen sind typische<br />

unvollständige Verträge,<br />

die Wieder- Wieder und Neuverhandlu<br />

ungen erfordern.<br />

Bei einer Vielzahl von Krediitgebern<br />

besteht <strong>für</strong> einzelne<br />

Parteien ein Anreiz von eine em insgesamt sinnvollen<br />

Ergebnis abzuweichen, um individuelle Vorteile zu<br />

erhalten (Gefangenen-Dilem<br />

( g mma)<br />

♦ Bestimmte Finanzintermediäree<br />

– Hausbanken – bauen<br />

eine langfristige Beziehung au f, so dass die Unternehmen<br />

einen langfristigen Investitionsshorizont<br />

erhalten<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

5


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Kapitalmarkt- versus Bankenfinaanzierung<br />

Jahr Deutschland<br />

SLNFC/TFLNC FLBNCF/TFLNC SSLNFC/TFLNCF<br />

FLBNCF/TFLNCF<br />

F F<br />

1982 10 % 60 %<br />

1984 12 % 59 %<br />

1986 18 % 59 %<br />

1988 19 % 60 %<br />

1990 20 % 61 %<br />

1992 22 % 62 %<br />

1994 26 % 66 %<br />

1996 27 % 65 %<br />

Quelle: Schmidt/Hackethal /Tyrell, in: Journal of Financial Intermediatioon<br />

8 (1999), S. 50, 53.<br />

SLNFC/TFLNCF Anteil der verbrieften Verbindlichkeiten an allen Verbbindlichkeiten<br />

der Unternehmen.<br />

FLBNCF/TFLNCF Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber g g Banken an aallen<br />

Verbindlichkeiten.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

Großbritannien<br />

38 % 20 %<br />

39 % 18 %<br />

40 % 15 %<br />

40 % 18 %<br />

40 % 20 %<br />

46 % 18 %<br />

50 % 14 %<br />

-<br />

6


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Die Hausbank (Relationship ( p Bankking)<br />

g)<br />

♦ Die Bank investiert in die Gewinnung<br />

von Informationen<br />

über den Kreditnehmer, welch e oft vertraulich sind und nur<br />

aufgrund einer langfristigen Beeziehung<br />

gewonnen werden<br />

können<br />

♦ Während am Anfang bei Wettbbewerb<br />

nur ein durch-<br />

schnittliches Ergebnis g erreicht werden kann, , entsteht im<br />

Zeitablauf durch den Informatioonsvorsprung<br />

eine<br />

„Monopolsituation“, weil der Krreditnehmer<br />

bei einem<br />

Bankwechsel schlechtere Konditionen<br />

erhalten dürfte<br />

Winners Curse-Erwartung vverhindert<br />

Wechsel und<br />

intensiven Wettbewerb<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

7


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Bedeutung g des Kredithandels<br />

♦ Durch Verbriefungen können DDiversifikationsvorteile<br />

generiert werden (neoklassisc he Perspektive)<br />

♦ Durch Verbriefungen wird die IInformationsgewinnung<br />

und<br />

Überwachung von der Finanzie erungsfunktion getrennt<br />

(neo-institutionelle Perspektivee)<br />

Da <strong>für</strong> die Bank nichts mehr r auf dem Spiel steht steht, sinken<br />

die Anreize in Informationsggewinn<br />

und Überwachung zu<br />

investieren<br />

Eigentlich besteht ein Lemoon-Problem:<br />

Warum verkauft<br />

die Bank ein Kreditengagem<br />

ment? Weil es sich um einen<br />

schlechten Schuldner handeelt?<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

8


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Rating-Agenturen: g g eine Alternativve?<br />

♦ Könnte die Informationsgewinnnung<br />

und Überwachung von<br />

der eigentlichen Finanzierungs sfunktion gelöst werden?<br />

♦ Kann die Informationsgewinnuung<br />

und Überwachung<br />

beispielsweise von Rating-Age enturen übernommen<br />

werden?<br />

♦ Auch Rating Rating-Agenturen Agenturen produz zieren anlegerrelevante<br />

Informationen!<br />

♦ Problem Problem: Glaubwürdigkeitspro<br />

Gla b ürdigkeitspro oblem beim<br />

Informationsverkauf (Vertrauennsgut!,<br />

Reputation?)<br />

♦ (H (Haus-)Banken )B k verkaufen k f die di<br />

nutzen sie selbst<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

IInformation f ti nicht, i ht sondern d<br />

9


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Hold-upp<br />

♦ Bestimmte Finanzintermediäree<br />

– Hausbanken – bauen<br />

eine langfristige Beziehung au f, so dass die Unternehmen<br />

einen langfristigen Investitionsshorizont<br />

erhalten<br />

Langfristiges Investitionsver rhalten der Unternehmen<br />

führt u.U. zu einer ausbeutuungsoffenen<br />

Position, wenn<br />

Kapital p ( (kurzfristig) g) entzoge g n werden kann.<br />

Machtmissbrauch durch Droohung<br />

des Kapitalentzugs<br />

♦ Bank mmuss ss Rep Reputation tation aaufbau fba en! AAuswahl s ahl eines<br />

Kreditgebers sollte sich nicht nnur<br />

am Zins orientieren!<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

10


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Hold-upp<br />

♦ Eigenkapitalbeteiligungen können<br />

Hold-up-Gefahr mindern<br />

♦ WWenn die di BBank k auch h eine i Ei Eigeentümerposition<br />

tü iti einnimmt, i i t<br />

kann die Interessendivergenz zwischen Bank und<br />

Unternehmen vermindert werd den<br />

♦ In den USA werden Beteiligungen<br />

von Banken eher positiv<br />

gesehen gesehen.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

11


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Bedeutung g des Depotstimmrecht<br />

p<br />

s in Deutschland<br />

♦ Wegen der Kosten der Stimmrrechtsausübung<br />

verzichten<br />

viele Aktionäre auf die Teilnah me an der HV<br />

♦ Durch das Depotstimmrecht köönnen<br />

Banken eine Position<br />

einnehmen einnehmen, ohne da<strong>für</strong> viel Ka apital zu binden<br />

♦ Skaleneffekte durch Bündelung<br />

von Stimmrechten<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

12


1. Finanzintermediäre und Bedeutung ddes<br />

Hausbanksystems y<br />

Bedeutung g des Depotstimmrecht<br />

p<br />

s in Deutschland<br />

♦ Depotstimmrecht wird aber inssbesondere<br />

in Deutschland<br />

auch kritisch gesehen<br />

Bankenmacht<br />

Intransparenz<br />

Interessenkonflikte (insbesoondere<br />

wenn keine<br />

Eigentümerposition)<br />

♦ Ohne Vorteile sind Banken (un ( nd andere Stimmrechts-<br />

vertreter) aber nicht bereit, Auffgaben<br />

zu übernehmen<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

13


2. Institutionelle Investoren<br />

Alternative Bezeichnungen g<br />

♦ Blockaktionäre (Blockholder)<br />

♦ Akti Aktive IInvestoren t (Active (A ti IInvesstors)<br />

t )<br />

♦ „Strategische“ Investoren (Beggriff<br />

positiv belegt)<br />

♦ Großinvestoren (Begriff negativ<br />

belegt)<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

14


2. Institutionelle Investoren<br />

Eigentümerstruktur g bei großen g böörsennotierten<br />

Unternehmen<br />

Land Streubesitz Familie Staat<br />

Australien 065 0,65 005 0,05 005 0,05<br />

Kanada 0,60 0,25 0,00<br />

UK 1,00 0,00 0,00<br />

USA 0,80 0,20 0,00<br />

Italien 0,20 0,15 0,40<br />

BRD 0,50 0,10 0,25<br />

Frankreich 0,60 , 0,20 , 0,15 ,<br />

Japan 0,90 0,05 0,05<br />

Quelle: LaPorta/Lopez-De-Silanes/Shleifer, in: JoP 54 (1999), S. 492.<br />

St Streubesitz b it EEs wurde d kkein i Ei Eigentümer tü mit it mehr h als l 20 % i iddentifiziert.<br />

tifi i t<br />

Familie Dominanter Eigentümer war eine natürliche Peerson<br />

oder eine Familie.<br />

Staat Dominanter Eigentümer war der Staat.<br />

Finanz Dominanter Eigentümer war eine Bank ohne dominanten<br />

Aktionär.<br />

Konzern Dominanter Eigentümer war ein Unternehmen ohne dominanten Aktionär.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

Finanz Konzern Rest<br />

000 0,00 025 0,25 000 0,00<br />

0,00 0,15 0,00<br />

0,00 0,00 0,00<br />

0,00 0,00 0,00<br />

0,05 0,10 0,10<br />

0,15 0,00 0,00<br />

0,05 , 0,00 , 0,00 ,<br />

0,00 0,00 0,00<br />

15


2. Institutionelle Investoren<br />

Unterschied zwischen aktiven Invvestoren<br />

und Übernahme<br />

♦ Im ersten Fall agiert ein aktiver<br />

Investor; im zweiten Fall<br />

besteht die Drohung eines ak tiven Investors<br />

♦ Self-binding mechanism vs. inttervention<br />

mechanism<br />

♦ Dauerhafte ÜÜberwachung vs. Ü ÜÜberwachung<br />

in der Krise<br />

♦ Gesellschaftsrecht vs. Kapitalmmarktrecht<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

16


2. Institutionelle Investoren<br />

Fragestellungen<br />

g g<br />

♦ Einerseits: schlechte Risikodivversifizierung<br />

(neoklassische<br />

Perspektive!) so dass die aktiv<br />

ven Investoren ein hohes<br />

systematisches Risiko tragen<br />

♦ Andererseits: Anreize in ein Üb berwachungssystem zu<br />

investieren, da bessere Kostenn-Nutzen-Relation;<br />

kein<br />

Free Rider Problem<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

17


2. Institutionelle Investoren<br />

Trade-off zwischen Liquidität q undd<br />

Überwachung<br />

♦ Die Möglichkeit sich (jederzeit) ) von Anteilen zu trennen,<br />

verdünnt die Anreize in ein Üb berwachungssystem zu<br />

investieren<br />

♦ Ohne liquide Märkte sind die In nvestoren an die Beteiligung<br />

gebunden (Lock-in-Effekt)<br />

♦ Hirschman: Exit vs vs. Voice<br />

Regulierung, die den Exit veerteuern,<br />

verbessern die<br />

Rahmenbeding Rahmenbedingungen ngen <strong>für</strong> Üb Übber<br />

berwachung ach ng<br />

§ 8b KStG<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

18


2. Institutionelle Investoren<br />

Trade-off zwischen Liquidität q undd<br />

Überwachung<br />

♦ Andererseits: Liquide Märkte eerlauben,<br />

geräuschlos eine<br />

Mehrheitsbeteiligung aufzubau uen<br />

(„Minderheitsmodellierung“)<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

19


2. Institutionelle Investoren<br />

Welche Bedeutung g hat ein liquide q er Sekundärmarkt?<br />

♦ Der Marktwert auf einem liquidden<br />

Sekundärmarkt liefert<br />

Informationen über den Wert d des Unternehmens bzw. der<br />

Anteile<br />

Entlohnungssystem mit Mar rktkomponenten wird möglich<br />

♦ Liquide Märkte erlauben eine „ „breitere“ Beteiligung von<br />

Bevölkerungsschichten am Pro oduktivvermögen<br />

(Nebenaspekt)<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

20


2. Institutionelle Investoren<br />

Liquider q Sekundärmarkt und Rechnungslegung<br />

g g g<br />

♦ Informationsfunktion steht im VVordergrund<br />

♦ RRegelmäßige l äßi PPublizität bli ität ddes JJaahresabschluss<br />

h b hl<br />

♦ Ad-hoc Publizität<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

21


2. Institutionelle Investoren<br />

Bedeutung g des Gesellschaftsrechhts<br />

♦ Aktive Investoren benötigen ein<br />

„funktionierendes<br />

Stimmrecht“; Stimmrecht ; sie dürfen nicht z zur Passivität gezwungen<br />

werden<br />

♦ Minderheitenschutz zweischne eidig<br />

Anreize zur Überwachung kkönnten<br />

verdünnt werden<br />

Minderheitsaktionäre könneen<br />

Vorteile der Überwachung<br />

durch Großaktionäre ziehenn<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

22


2. Institutionelle Investoren<br />

Kosten aktiver Investoren<br />

♦ Minderheitsaktionäre, Manageer<br />

und andere Stakeholder<br />

unterliegen der Gefahr einer A Ausbeutung<br />

Unterinvestition dieser Stakkeholder<br />

durch Over-<br />

Monitoring und Ex-post Opp portunism<br />

Lösung: Einschränkung derr<br />

Rechte der Großaktionäre<br />

Anreize zur Überwachung wwerden<br />

verdünnt!<br />

Minderheitsaktionäre könneen<br />

aber auch Vorteile der<br />

Überwachung durch Großaaktionäre<br />

erlangen<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

23


2. Institutionelle Investoren<br />

Kosten aktiver Investoren<br />

♦ Schlechte Risikodiversifikationn<br />

♦ WWettbewerbsdefizite ttb b d fi it bei b i Anteil A t ilskonzentration<br />

k t ti in i der d<br />

Branche<br />

♦ Erstarrung bei Beteiligungsverrflechtungen;<br />

Abschottung<br />

gegen Übernahmen<br />

♦ Intransparenz durch mehrstufigge<br />

Unternehmens-<br />

verbindungen (wird in der Literratur<br />

weitgehend<br />

aausgeblendet) sgeblendet) führt zu ne neuen en A AAgenc<br />

Agency-Problemen Problemen<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

24


2. Institutionelle Investoren<br />

System gesetzlicher Vermutungenn<br />

bei verbundenen Unternehmen<br />

Wechselseitig<br />

beteiligte Unter-<br />

nehmen (Mehr-<br />

heitsbeteiligung)<br />

§ 19 AktG<br />

Beherrschungsvertrag<br />

g§ § 291 AktG<br />

Eingliederung<br />

§ 319 AktG<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

Unwiderlegbar<br />

§ 19 II und III AktG<br />

UUnwiderlegbar id l b<br />

§ 18 I 2 AktG<br />

Mehrheits-<br />

beteiligung<br />

§ 16 AktG<br />

Abhängigkeit<br />

§ 17 AktG<br />

Konzern<br />

§ 18 AktG<br />

Widerlegbar (§ 17 II AktG)<br />

Widerlegbar g (§ 18 I 3 AktG) )<br />

25


2. Institutionelle Investoren<br />

Verbundene Unternehmen im Aktienrecht<br />

Art der<br />

Unternehmens-<br />

verbindung bi d<br />

Mehrheits-<br />

beteiligung<br />

(§ 16 AktG)<br />

wesentliche Merkmaale<br />

unmittelbare oder mittelbare<br />

Stimmen- oder<br />

Kapitalmehrheit; p ; widerrlegbare<br />

g<br />

Abhängigkeitsvermutunng<br />

Beherrschung/ Möglichkeit (nicht tatsäächliche<br />

Ausübung) des<br />

Abhängigkeit (§ bbeherrschenden h h d Einfl Ei flusses;<br />

widerlegbare<br />

id l b<br />

17 AktG)<br />

Konzernvermutung, diee<br />

die Beweislast umkehrt.<br />

Abgängigkeit wird bspww.<br />

gesehen bei nachhaltiger<br />

Pä Präsenzmehrheit, hh ithhohe her<br />

KKreditgewährung dit äh oder d<br />

umfassender Liefer- oder<br />

Absatzbeziehungen bei<br />

gleichzeitiger Gesellschhafterstellung,<br />

vertragliche<br />

Bindungen wie Stimmre Stimmreechtsverträge<br />

echtsverträge, personelle<br />

Verflechtungen (faktisccher<br />

Konzern)<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

26


2. Institutionelle Investoren<br />

Konzern tatsächliche Ausübuung<br />

(nicht Möglichkeit) der<br />

(§ 18 AktG) einheitlichen Leitungg<br />

Qualifizierte<br />

wechselseitige<br />

Beteiligung<br />

- § 19 Abs. 2. AktG<br />

ein Unternehmen mit<br />

Beteiligung >25%, 25%, das a andere mit Beteiligung >50%; 50%;<br />

bei Mehrheitsbeteiligungg<br />

unwiderlegbare<br />

Abhängigkeitsvermutung<br />

- § 19 Abs.3 AktG Beteiligung jeweils >50% %; jeweils unwiderlegbare<br />

Abhängigkeitsvermutung<br />

Beherrschungsvertrag<br />

(§ 291 AktG)<br />

Eingliederung<br />

(§ 319 AktG)<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

Vertragliche Verpflichtunng<br />

der AG/KGaA, die Leitung<br />

ihrer Gesellschaft einemm<br />

anderen Unternehmen zu<br />

unterstellen; unwiderleggbare<br />

Konzernvermutung<br />

(Vertragskonzern)<br />

Hauptversammlungsbesschluss<br />

und mindestens 95%<br />

Aktienbesitz; unwiderleg<br />

gbare Konzernvermutung. Bei<br />

einer Eingliederung besteht<br />

ein uneingeschränktes<br />

Weisungsrecht (Eingliederungskonzern)<br />

27


2. Institutionelle Investoren<br />

Zwischengewinnrisiken:<br />

g<br />

♦ Das Realisationsprinzip bindet die Geewinnentstehung<br />

an die<br />

Bestätigung des Markterfolges durch dden<br />

Übergang von Besitz, Lasten<br />

und Nutzen.<br />

♦ Der Einzelerfolg eines verbundenen UUnternehmes<br />

(vU) gilt als realisiert,<br />

obwohl b hl nur Ri Risiken ik an ein i anderes d vU U verschoben h b wurden. d<br />

Wird vom Verbundunternehmen aan<br />

eine Vertriebstochter zu<br />

Marktpreisen geliefert geliefert, wird der G Gewinn beim Mutterunternehmen<br />

realisiert, obwohl noch mit Absatzzrisiken<br />

bestehen.<br />

♦ Dass der Verkauf unter marktüblichenn<br />

Konditionen erfolgte; g ; ist <strong>für</strong><br />

Risikoverlagerung unerheblich; bei einnem<br />

nicht marktüblichen Preis<br />

kämen zum Zwischengewinn- noch Veermögensverlagerungsrisiken<br />

hinzu hinzu.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

28


2. Institutionelle Investoren<br />

Vermögensverlagerungsrisiko<br />

g g g<br />

♦ Bei einem nicht marktüblichen Preis kommen zum<br />

Zwischengewinnrisiko noch<br />

Vermögensverlagerungsrisikenn<br />

hinzu.<br />

U U1 muss unter Marktpreis, Marktpreis a aber über AHK an U U2 liefern liefern.<br />

U2 veräußert an Dritte zum Marktpreis; Gewinne werden<br />

von U 1 nach U 2 transferiert.<br />

U1 muss unter AHK an U2 liiefern.<br />

Daraus resultiert ein<br />

Verlust bei U 1 und ein entsp prechend größerer Gewinn<br />

bei U2 Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

29


2. Institutionelle Investoren<br />

Verschiebung g von Verfügungsrec g g chten:<br />

♦ Bei vU zugunsten der Leitung der Obergesellschaft;<br />

Minderheiten bei verbundenen<br />

n Unternehmen (vU) können<br />

„ausgehungert“ werden.<br />

♦ Gewinnverwendung eines vU liegt in der Hand der<br />

Verwaltung der Obergesellschhaft,<br />

so dass ein vU zur<br />

„Spardose“ „ p werden kann; ; Gessellschafter<br />

der<br />

Obergesellschaft verlieren Gewwinnverwendungskompetenz.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

30


2. Institutionelle Investoren<br />

Kapitalstrukturrisiken:<br />

p<br />

♦ Typisch <strong>für</strong> verbundene Unternnehmen<br />

sind<br />

Fehleinschätzungen über die F Finanzierung.<br />

Eigenkapital wird durch einen<br />

Pyramideneffekt doppelt<br />

oder mehrfach erfasst erfasst, obw wohl möglicherweise ein<br />

Haftungsverbund besteht, dder<br />

eine Risikoseparation<br />

verhindert.<br />

Fremdkapital kann intern alls<br />

Eigenkapital weitergeleitet<br />

werden.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

31


2. Institutionelle Investoren<br />

Kapitalstrukturrisiken p (Beispiel): ( p )<br />

Beteiligungen<br />

Umlaufvermögen<br />

Anlagevermögen<br />

Umlaufvermögen<br />

Anlagevermögen<br />

g g<br />

Umlaufvermögen<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

Bilanz X-Mutter per EEnde<br />

20x1<br />

95<br />

5<br />

100<br />

75<br />

Eigen nkapital<br />

Fremmdkapital<br />

Bilanz A-Tochter per EEnde<br />

20x1<br />

75<br />

150<br />

40<br />

Eigen nkapital<br />

Fremmdkapital<br />

Bilanz B-Tochter per EEnde<br />

20x1<br />

30<br />

70<br />

Eigen g nkapital p<br />

Fremmdkapital<br />

60<br />

40<br />

100<br />

60<br />

90<br />

150<br />

35<br />

35<br />

70<br />

32


2. Institutionelle Investoren<br />

Gesellschaften haben folgende E igenkapitalquote<br />

♦ X-Mutter<br />

♦ AA-Tochter Tochter<br />

♦ B-Tochter<br />

Konsolidiert ergibt sich folgende<br />

Konsolidierte Bilanz X-Konzern peer<br />

Ende 20x1<br />

Anlagevermögen 115 Eigenkapital<br />

60<br />

Umlaufvermögen 110 Fremdkappital<br />

165<br />

225<br />

225<br />

Der Konzern-Eigenkapitalquote Konzern Eigenkapitalquote liegt nicht z zwischen 40 40...60%, 60% sondern bei<br />

60 27%<br />

, was durch den „Schachtelefffekt“<br />

des Fremdkapitals bedingt ist.<br />

225<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

60%<br />

40%<br />

50%<br />

Konzern Konzern-Bilanz: Bilanz:<br />

33


3. Schutz von Minderheiten und Gläubigern im<br />

System einer netzwerkorientierten Corpoorate<br />

Governance<br />

Mittelungspflichten<br />

♦ §§ 21 ff. WpHG<br />

♦ §§ 20 f. AktG<br />

♦ § 315 Abs. 4 HGB<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

34


3. Schutz von Minderheiten und Gläubigern im<br />

System einer netzwerkorientierten Corpoorate<br />

Governance<br />

Kriterium Faktischer Vertrrags-<br />

Eingliederung<br />

KKonzern<br />

kkonzzern<br />

Rechtsform der<br />

Obergesellschaft<br />

Rechtsform der<br />

Untergesellschaft<br />

Keine<br />

Einschränkung<br />

Keine<br />

Einschränkkung<br />

AG oder KGaA AG oder KKGaA<br />

AG<br />

Konzernbildung II.d.R. d R durch Hauptvers ammHauptversammlungs- Erwerb einer lungsbeschluss<br />

beschluss beider<br />

Mehrheitsbeteili- beider Gessell<br />

Gesellschaften mit<br />

gung g g<br />

schaften mmit<br />

75%iger g Mehrheit; ;<br />

75%iger MMehrheit<br />

Kapitalverflechtung<br />

mind. 95%<br />

Leitungsmacht Faktischer Beherrschungs-<br />

g Umfassendes<br />

Einfluss auf Ge- vertrag mitt<br />

Weisungsrecht ohne<br />

schäftspolitik des Weisungsrrecht<br />

und Einschränkung;<br />

Vorstands über Folgepflichht,<br />

sofern Aufhebung der<br />

di die OOrgane<br />

iim<br />

VVermögensbindung ö bi d<br />

Hauptversammlung<br />

und<br />

Aufsichtsrat<br />

Konzerninteresse<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

AG<br />

35


3. Schutz von Minderheiten und Gläubigern im<br />

System einer netzwerkorientierten Corpoorate<br />

Governance<br />

Kriterium Faktischer<br />

Konzern<br />

Vertrags g konzern Eingliederung<br />

g g<br />

Schutz der<br />

Anteilseigner<br />

der Untergesellschaft<br />

Schutz der<br />

Gläubiger der<br />

Untergesellschaft<br />

Nachteilsausgleich<br />

nach § 311 AktG; ;<br />

Abhängigkeitsbericht<br />

nach<br />

§ 312 AktG<br />

Grundsatz:<br />

Haftungssegmentier<br />

tierung; ng<br />

Nachteilsausgleich<br />

nach § 311 AktG;<br />

Abhängigkeits-<br />

b ä g g e ts<br />

bericht nach § 312<br />

AktG<br />

Bei Verbleib:<br />

Zwangsläufiges<br />

Ausgleichsz g zahlungg<br />

Ausscheiden der<br />

§ 304 AktG; bbei<br />

Minderheiten:<br />

Ausscheiden:<br />

Abfindung nach § 320<br />

Angebot eineer<br />

Abs. 5 AktG in Aktien<br />

Abfi Abfindung d § 305 AktG dder HHauptgesellschaft t ll h ft<br />

Erhaltung der<br />

bilanziellen SSubstanz<br />

(§§ 300 300-303 303 A AAktG)<br />

AktG), insb insb.<br />

Verlustübernnahme<br />

(§ 302 AktG) und<br />

Sicherheitsl<br />

Sc e etseistung<br />

estug gegenüber GGläubigern<br />

bei Vertragsbbeendigung<br />

(§ 303 AktG)<br />

In Anlehnung an Bieg, Hartmut / Kußmaul, Heinz: Externes Rechnungswesen, München, 4. Auufl.,<br />

Wien 2006, S. 356.<br />

Teil IV: Teilnehmer auf Finanzmärkten<br />

Sicherheitsleistung<br />

<strong>für</strong> vorvertragliche<br />

Gläubiger (§ 321<br />

AktG); gesamtschuldnerische<br />

Mithaftung a u g der de<br />

Hauptgesellschaft<br />

(§ 322 AktG)<br />

36

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