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GAMM Rundbrief 2012/Heft 1

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INTERDISZIPLINÄRE ENTWICKLUNGEN UND ANWENDUNGEN IN BIOMECHANIK UND BIOFLUIDMECHANIK<br />

Abb. 4: Geschwindigkeits- und Phasenverteilung (Hämatokrit) innerhalb der Aorta: a) Kanüle 1; b) Kanüle 2; c) Kanüle 3.<br />

Abb. 5: Geschwindigkeitsverteilung in der Ebene parallel (links) und senkrecht (rechts) zur Hauptströmung.<br />

sowie unterschiedliche Volumenanteile von RBC in den<br />

Kopfgefäßen verantwortlich ist. Bei allen Kanülen wurden<br />

sehr hohe Belastungen von RBC festgestellt. Die Dehn-<br />

und Scherraten liegen im Bereich von 1100 1/s (Kanüle<br />

1), 1600 1/s (Kanüle 2) und sogar 2500 1/s für die Kanüle<br />

3. Die maximalen Wandschubspannungen auf der Aortenwand<br />

für die einzelne Geometrie betragen jeweils 45 Pa,<br />

40 Pa und 20 Pa. In erster Linie offenbaren die beiden<br />

letzten Parameter deutlich höhere Werte im Vergleich zu<br />

physiologischen Bedingungen des Gewebes und der roten<br />

Blutkörperchen.<br />

Aus dieser Studie geht eindeutig hervor, dass die Strömungsverteilung<br />

und die Verteilung des Volumenanteils<br />

von RBC von der Geometrie der Ausflusskanüle abhängig<br />

sind. Darüber hinaus beeinflusst die Form der Kanüle<br />

signifikant die fluiddynamischen Belastungen der Aortenwand<br />

und der roten Blutkörperchen.<br />

Die Erkenntnisse dieser Studie und das entwickelte<br />

Mehrphasenmodell lassen sich teilweise auf die Untersuchungen<br />

von weiteren Anwendungen wie zum Beispiel<br />

Stents und Stentgrafts übertragen. Die laufenden Arbeiten<br />

sollen zur Entwicklung von schonenderen extrakorporalen<br />

Kreislaufsystemen und kardiochirurgischen Maßnahmen<br />

beitragen.<br />

Die weiteren intensiven Forschungsaktivitäten im Bereich<br />

des vaskulären Systems zielen darauf ab, die durch die<br />

biologischen Herzklappenprothesen induzierte Strömung<br />

in der Aorta experimentell und numerisch zu charakterisieren.<br />

Die Ergebnisse der Studien zeigen eindeutig, dass<br />

sogar kleine Veränderungen der Geometrie von Herzklappen<br />

signifikante Auswirkungen auf deren Schließ- und<br />

Öffnungsverhalten sowie die Strömung in der Aorta<br />

haben. Abb. 5 illustriert die charakteristischen Geschwindigkeitsfelder<br />

in der Systole-Phase bei einer Herzfrequenz<br />

von 1 Hz und bei der maximalen Austrittsgeschwindigkeit<br />

des Fluids von 0,8 m/s.<br />

<strong>Rundbrief</strong> 1/<strong>2012</strong><br />

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