Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach
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<strong>Vereinshandbuch</strong> <strong>Band</strong> 3<br />
Stand 01.08.2012<br />
1.11.6 Der Inklusionsbegriff und die Behindertenrechtskonvention als<br />
sozialethische Bezugspunkte und rechtliche Rahmenbedingungen im<br />
aktuellen gesellschaftlichen Diskussions- und Entwicklungsprozess<br />
sowie im Kontext beruflicher sozialer Arbeit<br />
Zum Abschluss der Rahmenkonzeption ist im Unterkapitel „Aktuelle gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
und Entwicklungstendenzen beruflicher sozialer Arbeit“ das Thema Inklusion<br />
zu behandeln.<br />
Die Auseinandersetzung um dieses Thema hat in den letzten Jahren, insbesondere im politischen<br />
Raum „Fahrt aufgenommen“ und ist dabei, im Bereich der professionellen Arbeit besondere<br />
Relevanz zu erhalten. Es geht im Folgenden darum, diese Entwicklung inhaltlich zu<br />
skizzieren, wesentliche Gelingensbedingungen zu benennen, Widersprüche und Spannungen<br />
aufzuzeigen sowie Perspektiven für die Entwicklung des Vereins und seines professionellen<br />
Auftrages zu verdeutlichen.<br />
Die bisher behandelten Wandelphänomene (Kap. 1.11.1 – 1.11.5) werden in diesem gesellschaftlichen<br />
Entwicklungsprozess teilweise direkt oder indirekt wirksam.<br />
Das Verständnis von Inklusion im aktuellen politischen und<br />
professionellen Diskussions- und Arbeitszusammenhang<br />
Inklusion bedeutet zunächst in direkter Übersetzung des Begriffes:<br />
inclusion (engl.) -> Einschluss – Einbeziehung<br />
Die Ableitung vom mittellateinischen:<br />
Verb includere bedeutet -> einbeziehen<br />
Der Begriff Inklusion ist mit der Bürgerrechtsbewegung in den USA und in anderen Ländern<br />
aufgekommen und wird seit den 1970iger Jahren im englischen Sprachraum verwendet (vgl.<br />
Hinz, A., S. 171).<br />
In Deutschland wurde der Begriff erst sehr spät - etwa seit dem Jahr 2000 - aufgegriffen. Die<br />
Diskussion hat bei uns einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich der Bildung, der inklusiven<br />
Pädagogik, dem inklusiven Schulsystem.<br />
Auf den Punkt gebracht bedeutet das Konzept der Inklusion in der aktuellen Diskussion im<br />
Wesentlichen:<br />
• Inklusion zielt auf die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe<br />
aller Menschen.<br />
• Ein Leben mit Behinderung ist möglich innerhalb der sozialen<br />
Regelstrukturen des Gemeinwesens. Die speziellen Hilfen sind -<br />
soweit notwendig - in diesen Regelstrukturen vorhanden und<br />
gesichert, auch im Sinne des Abbaues und der Verhinderung von<br />
Barrieren (vgl. Frühauf, T., S. 101).<br />
© <strong>Behindertenhilfe</strong> in Stadt und Kreis <strong>Offenbach</strong> e.V., <strong>Offenbach</strong> 2005 98