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Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach

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<strong>Vereinshandbuch</strong> <strong>Band</strong> 3<br />

Stand 01.08.2012<br />

Typische Entwicklungsaufgaben und kritische Lebensereignisse im Lebenszyklus<br />

von Einzelnem und Familie<br />

Im Lebenszyklus einer personalen oder familialen Lebenspraxis stellen sich über die vier großen<br />

Ablösekrisen der sozialen Geburt des Subjektes hinaus eine Vielzahl von phasentypischen<br />

Entwicklungsaufgaben. Diese Entwicklungsaufgaben ergebne sich aus einem Zusammenspiel<br />

von individueller, auch körperlicher Entwicklung, soziokulturellen Normen sowie<br />

eigenen Normbildungen und Zielsetzungen der jeweiligen Lebenspraxis (vgl. Montada<br />

1998, 66, Oerter,/ Noam, 1999, 60). Entsprechend kann zwischen Entwicklungsaufgaben eines<br />

einzelnen und sogenannten Familienentwicklungsaufgaben unterschieden werden<br />

(vgl. Cierpka 1996, Schneewind 1998, Rollett/ Werneck 2002).<br />

(Nicht-normative) kritische Lebensereignisse stellen demgegenüber unerwartete Belastungen<br />

und Krisen der Lebenspraxis dar, die sich z.B. durch Krankheit, Behinderung, Partnerverlust<br />

Verlust des Arbeitsplatzes, Migration, Krieg usw. ergeben und oftmals traumatischen Charakter<br />

besitzen (vgl. Oerter/ Noam 199, 61).<br />

Im Rahmen von Entwicklungspsychologie und psychologisch-pädagogischer klinischer Praxis<br />

wurden verschiedene Systematisierungen von Entwicklungsaufgaben versucht, in<br />

die natürlich in unterschiedlicher Form und Gewichtung soziokulturelle Normvorstellungen<br />

eingegangen sind. Beispielhaft hierfür können aufgeführt werden:<br />

• Das Stadien- und Krisenmodell des Lebenslaufes nach Erikson (vgl. Anhang zur Rahmenkonzeption<br />

(<strong>Kapitel</strong> 1, AH 1)<br />

• die Systematisierung von Entwicklungsaufgaben nach Havighurst (vgl. Anhang zur Rahmenkonzeption<br />

(<strong>Kapitel</strong> 1, AH 2)<br />

• die Systematisierung von Entwicklungsaufgaben nach ihrem zeitlichen Umfang nach Oerter<br />

(vgl. Anhang zur Rahmenkonzeption <strong>Kapitel</strong> 1, AH 3)<br />

• die Stadien des Familienlebenszyklus und Familienentwicklungsaufgaben nach Carter/<br />

McGoldrick (vgl. Anhang zur Rahmenkonzeption <strong>Kapitel</strong> 1, AH 4)<br />

• sowie die Systematisierung von Metaentwicklungsaufgaben im Familienentwicklungsprozess<br />

nach Schneewind (vgl. Anhang zur Rahmenkonzeption <strong>Kapitel</strong> 1, AH 5).<br />

• sowie die Aufgabenbereiche in der frühen Entwicklung nach Waters & Sroufe<br />

(vgl. Anhang zur Rahmenkonzeption <strong>Kapitel</strong> 1, AH 6)<br />

Grundsätzliche Bedeutung für die Praxis beruflicher sozialer Arbeit<br />

Berufliche soziale Arbeit hat es in der stellvertretenden und zugleich Autonomie fördernden<br />

Krisenbewältigung mit der Begleitung von Lebenswegen von Klienten und deren Angehörigen<br />

zu tun. Sie ist dabei einerseits auf angemessenes Fallverstehen, andererseits aber auch<br />

feldspezifisch auf praktisch-normative Stellungnahmen zum Bewährungsproblem ihrer Klienten<br />

in den Sphären von Arbeit, Intimität und Familien und Gemeinschaft verwiesen.<br />

© <strong>Behindertenhilfe</strong> in Stadt und Kreis <strong>Offenbach</strong> e.V., <strong>Offenbach</strong> 2005 72

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