Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach
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<strong>Vereinshandbuch</strong> <strong>Band</strong> 3<br />
Stand 01.08.2012<br />
In dem Maße, in dem die Einzelpraxis, d.h. das einzelne Arbeitsbündnis, eingebunden ist in<br />
eine integrierte und integrative arbeitende Gesamtpraxis von Fachkräften, gewinnt das einzelne<br />
Arbeitsbündnis seine Bedeutung und seinen Stellenwert erst als Teil dieser Gesamtpraxis.<br />
In der Beziehung zum Klienten/ Nutzer bedeutet dies praktisch, dass das einzelne Arbeitsbündnis<br />
Fachkraft-Klient/ Klientengruppe eingebunden ist in ein Arbeitsbündnis mit einem<br />
Kollektiv von Fachkräften als eigenständiger Praxisform.<br />
Möglichkeiten und Formen einer kooperativen Praxis beruflicher sozialer Arbeit als eigenständiger<br />
Gesamtpraxis hängen zentral vom Professionalisierungsgrad der beteiligten Disziplinen<br />
sowie von der Existenz notwendiger organisationeller Voraussetzungen ab.<br />
Zum Professionalisierungsgrad: Mit unterschiedlichem Professionalisierungsgrad vor allem<br />
hinsichtlich der Ebene wissenschaftlicher Ausbildung sind unterschiedliche Kompetenzzuweisungen/unterschiedliche<br />
Expertise und damit verbunden unterschiedlicher sozialer Status<br />
und auch unterschiedliches Einkommen gegeben. Aus dem hieraus objektiv vorgegebenen<br />
System sozialer Ungleichheit können spezifische Konfliktlagen und Störungsquellen der Kooperation<br />
erwachsen. Dies gilt um so mehr, als die unter dem Gesichtspunkt wissenschaftlicher<br />
Ausbildung geringer professionalisierten Bereiche beruflicher sozialer Arbeit oft in stärkerem<br />
Maße in die konkret-praktische Arbeit mit Klienten eingebunden sind und dort die<br />
Herausforderungen und Widersprüchlichkeiten eines Arbeitsbündnis handhaben müssen.<br />
Sonderprobleme stellen darüber hinaus die Besetzung von Arbeitsbereichen mit nicht oder<br />
fachfremd ausgebildeten Mitarbeitern sowie die Besetzung gleicher Arbeitsbereiche mit unterschiedlich<br />
professionalisierten Mitarbeitern dar.<br />
Kollektive Praxis von<br />
Fachkräften/ Interdisziplinarität<br />
Einzelne<br />
Fachkraft<br />
Eltern/<br />
Gesetzliche<br />
Betreuer<br />
Abb. 13: Konstellationen von Arbeitsbündnissen<br />
Kollektive Praxis von<br />
Klienten<br />
Einzelner<br />
Klient<br />
© <strong>Behindertenhilfe</strong> in Stadt und Kreis <strong>Offenbach</strong> e.V., <strong>Offenbach</strong> 2005 48