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Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach

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<strong>Vereinshandbuch</strong> <strong>Band</strong> 3<br />

Stand 01.08.2012<br />

• „Wir können gegenwärtig fünf verschiedene Dimensionen des Unbewussten des Subjekts<br />

unterscheiden (Oevermann 2000, 52 ff. Oevermann führt vier Aspekte des Unbewussten<br />

des Subjekts an. Er kritisiert sowohl die Konzeption des phylogenetischen Unbewussten<br />

bei Freud als auch die Archetypenlehre Jungs. Es ist hier jedoch mit dem phylogenetischen<br />

Unbewussten eine fünfte Dimension genannt.):<br />

1. Das Freudsche Unbewusste, das aus Prozessen der Verdrängung und Nachverdrängung<br />

resultiert und mit einem Widerstand von Seiten des abwehrenden Ich<br />

behaftet dynamisch vom Bewusstsein ferngehalten wird.<br />

2. Das phylogenetische Unbewusste (unter anderem Freuds phylogenetische Erinnerungsspuren;<br />

Jungs Archetypen), das freilich gegenüber den anderen hier genannten<br />

Dimensionen des Unbewussten am umstrittensten ist.<br />

3. Das Unbewusste, das auf frühe ontogenetische Erfahrungen zurück geht. Es ist<br />

dies ein Unbewusstes, ‚das allein daraus resultiert, dass es auf frühe Erlebnisse und<br />

Erfahrungen zurückgeht, die aufgrund eines zu diesem Zeitpunkt noch nicht hinreichend<br />

entwickelten Bewusstseins bzw. einer noch nicht hinreichenden Sinninterpretationskapazität<br />

nicht erinnert werden können, aber dennoch archiviert sind<br />

und von daher Einfluss auf die Gegenwärtigkeit der Krisenbewältigung ausüben<br />

können’.<br />

4. Das Unbewusste, das die Neurowissenschaften auf der Grundlage neuronaler Informationsverarbeitung<br />

nachgewiesen haben. Es handelt sich um das Unbewusste<br />

der ‚neuronalen Vorgänge, die ständig unserem Fühlen, Wahrnehmen, Bewegen,<br />

Denken und Erinnern zugrunde liegen’.<br />

5. Das Unbewusste des impliziten „schweigenden“ Wissens (tacit knowledge), wie<br />

man es für die operative Kenntnis von sprachlichen regeln, von Regeln des logischen<br />

Schließens und anderen epistemischen Universalien annehmen muss.’<br />

Am ehesten ist von einer Überlappung und nicht von einer Trennung dieser verschiedenen<br />

Dimensionen des Unbewussten des Subjekts auszugehen“ (Wagner, 2001, 185 f.).<br />

© <strong>Behindertenhilfe</strong> in Stadt und Kreis <strong>Offenbach</strong> e.V., <strong>Offenbach</strong> 2005 34

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