Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach
Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach
Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Vereinshandbuch</strong> <strong>Band</strong> 3<br />
Stand 01.08.2012<br />
• Eine Steigerung erfährt diese innerliche Verwirklichung diffus-familialer Beziehungskomponenten<br />
noch im bewussten innerlichen Zulassen und Wahrnehmen der unbewussten<br />
Übertragungen und Beziehungsangebote des Klienten, wodurch die Fachkraft innerlich<br />
und innerhalb einer rollenförmigen Beziehung an einer diffus-familialen Beziehung teil<br />
hat.<br />
• Die Fachkraft ihrerseits gelangt aufgrund des Autonomieproblems des Klienten/Nutzers in<br />
eine Position besonderer Verantwortlichkeit, Autorität, Macht und ggf. auch Ohnmacht.<br />
Diese spezifische Situation, strukturell ähnlich frühen Eltern-Kind-Beziehungen, fördert<br />
auch auf Seiten der Fachkraft situationsbedingt die Aktualisierung und Übertagung kindheitsbestimmter<br />
Haltungen und Konstellationen<br />
Grundsätzliche Bedeutung für die Praxis beruflicher sozialer Arbeit<br />
Das Wissen um solche unbewussten Übertragungstendenzen sowie die Reflexion und der angemessene<br />
Umgang mit den eigenen Übertragungen und Übertragungstendenzen sowie denen<br />
der Klienten/Nutzer stellt ein wichtiges Element der Fachlichkeit beruflicher sozialer Arbeit<br />
dar.<br />
Ausbildung, Supervision und Selbstreflexion können der Bewusstmachung und dem Verständnis<br />
von Übertragungen, Übertragungstendenzen und typischen Beziehungsangeboten der<br />
Fachkräfte selbst i. S. e. Selbstaufklärung der Fachkräfte dienen (vgl. Völpert 1997).<br />
Das innerliche Zulassen und Wahrnehmen der unbewussten Übertragungen und typischen<br />
Beziehungsangebote des Klienten/Nutzers gegenüber der Fachkraft kann zu einem besseren<br />
Verständnis der Klienten/Nutzer sowie möglicher Konflikte und konflikthafter Verstrickungen<br />
im Berufsfeld führen. Qualifizierter Supervision, die die Übertagungen und Beziehungsangebote<br />
der Klienten zu berücksichtigen und zu verstehen sucht, kommt in diesem Zusammenhang<br />
eine besondere Bedeutung zu. (Vgl. z.B. Baumann 1987, Völpert 1985).<br />
© <strong>Behindertenhilfe</strong> in Stadt und Kreis <strong>Offenbach</strong> e.V., <strong>Offenbach</strong> 2005 26