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Vereinshandbuch Band 3 Kapitel 1 - Behindertenhilfe Offenbach

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<strong>Vereinshandbuch</strong> <strong>Band</strong> 3<br />

Stand 01.08.2012<br />

Überlegungen. Diese Sichtweise grenzt sich deutlich von sogenannten Kundenmodellen einerseits<br />

und organisationslastigen Konzeptualisierungen der Qualität sozialer Dienstleistungen<br />

andererseits ab (Vgl. Schädler 1999, S.16).<br />

Die Eigenlogik beruflicher sozialer Arbeit bedarf aber einer genaueren Betrachtung und Untersuchung<br />

in ihren je besonderen Praxisfeldern (z.B. Frühförderung, Kindertagesstätten,<br />

Wohnen und Ambulante Hilfen), um zu einem differenzierten feldspezifischen Praxisverständnis<br />

und zu praxisrelevanten professionalisierungstheoretisch geleiteten Aussagen<br />

zu gelangen.<br />

2. Inhaltlich-konzeptionelle Grundgedanken des Arbeitsinstrumentes<br />

ESOFAB ist eine Arbeitshilfe für die berufliche Praxis, um arbeitsfeldspezifisch<br />

• eine Bestandsaufnahme und Reflexion der besonderen Herausforderungen beruflicher<br />

Hilfebeziehungen im Focus des Arbeitsbündnisses zu unterstützen und<br />

• eine Sichtung, Bewertung und ggf. Weiterentwicklung der zur Anwendung kommenden<br />

fachlichen und fachlich-organisatorischen Routinen und Verfahrens-weisen im<br />

Arbeitsbündnis zu befördern.<br />

Multipositionalität und Multiperspektivität im Arbeitsbündnis<br />

Ein inhaltlich-konzeptioneller Grundgedanke der Arbeitshilfe ist die arbeitsfeldspezifische<br />

Erfassung und Reflexion der Herausforderungen beruflicher Hilfebeziehungen in ihrer<br />

Multipositionalität und Multiperspektivität.<br />

Multipositionalität meint dabei die Untersuchung und Berücksichtigung der besonderen<br />

Handlungsproblematiken und Beziehungsaufgaben, die typischerweise und überindividuell<br />

mit der Position des Klienten, der Eltern und der Fachkraft in den Strukturen von Arbeitsbündnissen<br />

verbunden sind. Position bezeichnet dabei allgemein eine besondere Stellung in<br />

einem strukturierten Beziehungsgefüge, hier im Arbeitsbündnis, die jeweils als Schnittstelle<br />

verschiedener Teilbeziehungen darstellbar ist.<br />

Multiperspektivität meint dagegen die Untersuchung und Berücksichtigung der Ebene typischer<br />

subjektiver Thematiken, Wünsche und Gefühle, wie sie aus der besonderen Position im<br />

Arbeitsbündnis i.S.e. positionalen Perspektive einerseits und typischen zentralen Unterstützungsbedarfen<br />

und Entwicklungsaufgaben von Klient, Eltern und Fachkraft andererseits nahegelegt<br />

sind (Zum Begriff der positionalen Perspektive vgl. Oevermann 2001, 87 ff)<br />

Die besondere Position und Perspektive der Eltern wird in der Arbeitshilfe systematisch einbezogen,<br />

da die Zusammenarbeit mit den Eltern/ gesetzlichen Betreuern im Bereich der Arbeit<br />

mit Kindern und Menschen mit geistiger Behinderung immer von zentraler Bedeutung<br />

ist.<br />

5 © <strong>Behindertenhilfe</strong> in Stadt und Kreis <strong>Offenbach</strong> e.V., <strong>Offenbach</strong> 2005 <strong>Kapitel</strong> 1, Anhang 7

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