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Über die Zukunft der Fachanwälte - Anwalt-Suchservice

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www.anwaltsreport.de<br />

PVSt. 42666<br />

<strong>Anwalt</strong>sreport<br />

Das Magazin für <strong>die</strong> mo<strong>der</strong>ne Kanzlei<br />

Ausgabe 3/2007 Juni 2007<br />

Darf sich ein <strong>Anwalt</strong><br />

ersteigern lassen?<br />

Kanzlei erhält deutschen<br />

Werbe-Oscar<br />

<strong>Über</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Fachanwälte</strong><br />

Berufsrecht <strong>Anwalt</strong>swerbung Internet<br />

Tagebuch schreiben<strong>der</strong><br />

<strong>Anwalt</strong> sucht Mandanten


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<strong>Anwalt</strong>sreport<br />

Das Magazin für <strong>die</strong> mo<strong>der</strong>ne Kanzlei<br />

Gustav-Heinemann-Ufer 58, 50968 Köln<br />

Tel. 02-21/93-73-86-01, Fax 02-21/93-73-89-61<br />

eMail: kontakt@anwaltsreport.de<br />

Internet: www.anwaltsreport.de<br />

Chefredakteur: RA Rolf Schrö<strong>der</strong> (verantwortlich)<br />

Redaktion: RA Marcus Creutz,<br />

Postfach 12 35, 82452 Garmisch-Partenkirchen,<br />

Am Brücklesbach 2, 82491 Grainau, Tel.: 0 88 21/9 66-75 55,<br />

Fax: 0 88 21/9 66-94 44, E-Mail: racreutz@aol.com<br />

Verlag: <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt GmbH,<br />

Postfach 51 10 26, 50946 Köln<br />

Gustav-Heinemann-Ufer 58, 50968 Köln<br />

Internet: www.anwalt-suchservice.de<br />

Satz & Druck: Druckerei Fritz Kriechbaumer,<br />

Wettersteinstraße 12, 82024 Taufkirchen,<br />

Tel.: 0 89/61 29 79-0, Fax: 0 89/61 29 79-29<br />

Bildnachweise: www.photocase.com<br />

Wer nicht hören kann,<br />

muss fühlen<br />

Jahre lang hatten Parlament und Regierung Zeit, <strong>die</strong> EU-Richtlinien zum Diskriminierungsverbot<br />

sauber umzusetzen. In den juristischen Fachzeitschriften und in <strong>der</strong> Tagespresse wurde<br />

über das Thema Antidiskriminierung schon weit im Vorfeld <strong>der</strong> endgültigen Gesetzesfassung<br />

breit berichtet. Und dann das! Obwohl namhafte Rechtsexperten ausdrücklich davor gewarnt<br />

hatten, das Kündigungsschutzgesetz vom Anwendungsbereich des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG) auszuklammern, schrieb <strong>die</strong> Bundesregierung genau das in § 2 Absatz<br />

4 AGG hinein. Und <strong>die</strong> Parlamentarier nickten das am Ende auch noch ab. Vermutlich werden<br />

viele unter ihnen – ähnlich wie bei <strong>der</strong> Gesundheitsreform - gar nicht gewusst haben, worum<br />

es eigentlich geht.<br />

Für <strong>die</strong>ses vorsätzliche Fehlverhalten hat ihnen jetzt allerdings das Arbeitsgericht Osnabrück<br />

eine schallende Ohrfeige verpasst. Die zu Grunde liegende EU-Richtlinie beziehe sich<br />

eben auch auf <strong>die</strong> Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Die Folge <strong>die</strong>ser extrem schlampigen<br />

Regierungs- und Parlamentsarbeit ist nun, dass deutsche Arbeitgeber bei betriebsbedingten<br />

Kündigungen bzw. Massenentlassungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Sozialauswahl wohl keine<br />

Altersgruppen mehr bilden dürfen. Bis das Bundesarbeitsgericht rechtskräftig entschieden<br />

hat, werden Jahre <strong>der</strong> Rechtsunsicherheit ins Land ziehen. In dem vom Arbeitsgericht Osnabrück<br />

entschiedenen Fall hat <strong>der</strong> Gesetzgeber darüber hinaus 618 gekündigte Arbeitnehmer<br />

an <strong>der</strong> Nase herumgeführt, indem er ihnen vorgaukelte, dass es bei Kündigungen keinen Diskriminierungsschutz<br />

gebe. Dieses und viele an<strong>der</strong>e Beispiele aus <strong>der</strong> jüngeren Zeit machen<br />

überdeutlich, dass <strong>die</strong> Frage <strong>der</strong> Staatshaftung bei vorsätzlich rechtswidrigen Gesetzgebungsakten<br />

neu überdacht werden muss. Je<strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong>, <strong>der</strong> gegen den Rat anerkannter Wissenschaftler<br />

und Praktiker einen Vertragspassus verdreht, haftet dafür seinem Mandanten. Wenn<br />

sich Parlamentarier dem eindeutigen Expertenrat wi<strong>der</strong>setzen, hat das nichts mehr mit Gewissensfreiheit<br />

zu tun.<br />

Anzeigendisposition: Anja Fischer<br />

Tel.: 02-21/93-73-86-01<br />

Gültig ist <strong>die</strong> Preisliste vom 1.1.2006<br />

ISSN 1433-4453<br />

Bezugspreis: Einzelheft 7,20 €, im Abonnement jährlich 36 €. Alle<br />

Preise zzgl. Zustellgebühr bzw. Versandkosten inkl. Umsatzsteuer.<br />

Für Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> ist <strong>der</strong> Bezug<br />

im Mitgliedspreis enthalten.<br />

Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Hinweis für den Leser: Der Zeitschrifteninhalt wird nach<br />

bestem Wissen erstellt, Haftung und Gewähr müssen jedoch<br />

wegen <strong>der</strong> Komplexität und dem ständigen Wandel <strong>der</strong><br />

Rechtslage ausgeschlossen werden.<br />

Urheber- und Verlagsrechte: Die Zeitschrift und alle veröffentlichten<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Manuskripte werden nicht nur zur Alleinveröffentlichung angenommen.<br />

Der Autor versichert, über <strong>die</strong> urheberrechtlichen<br />

Nutzungsrechte an seinem Beitrag einschließlich aller Abbil-<br />

EDITORIAL<br />

IMPRESSUM<br />

dungen allein verfügen zu können und keine Rechte Dritter zu<br />

verletzen. Mit Annahme des Manuskripts gehen <strong>die</strong> einfachen<br />

Nutzungsrechte vom Autor auf den Verlag über, jeweils auch<br />

für <strong>Über</strong>setzungen, Nachdrucke, Nachdruckgenehmigungen<br />

und <strong>die</strong> Kombination mit an<strong>der</strong>en Werken o<strong>der</strong> Teilen daraus.<br />

Das Nutzungsrecht umfasst insbeson<strong>der</strong>e auch <strong>die</strong> Befugnis<br />

zur Einspeicherung in Datenbanken sowie zur weiteren<br />

Vervielfältigung und Verbreitung zu gewerblichen Zwecken<br />

im Wege fotomechanischer, elektronischer und an<strong>der</strong>er Verfahren<br />

einschließlich CD-ROM und Online-Diensten. Jede<br />

vom Urheberrechtsgesetz nicht ausdrücklich zugelassene Verwertung<br />

bedarf vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags.<br />

Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für Vervielfältigung, Bearbeitung,<br />

<strong>Über</strong>setzung, Mikroverfilmung und Einspeicherung, Verarbeitung<br />

bzw. Wie<strong>der</strong>gabe in Datenbanken o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en elektronischen<br />

Me<strong>die</strong>n und Systemen. Fotokopien dürfen nur für den<br />

persönlichen Gebrauch hergestellt werden.


FAKTEN<br />

Kurzmeldungen<br />

Statusklage abgewiesen<br />

Ein Rechtsanwalt ist vor dem OLG Celle<br />

mit einem Abfindungsanspruch gegen sei-<br />

ne ehemalige Kanzlei gescheitert. Er hatte<br />

behauptet, durch seine Mitarbeit Einlagen<br />

in <strong>die</strong> BGB-Gesellschaft geleistet zu haben.<br />

Die Celler Richter meinten dagegen, <strong>der</strong><br />

<strong>Anwalt</strong> habe wegen regelmäßiger Gehalts-<br />

zahlungen kein wirtschaftliches Risiko ge-<br />

tragen (Az. 9 U 84/06).<br />

„Anti-Strafzettel“ zulässig<br />

Das Verteilen von „Anti-Strafzetteln“ durch<br />

einen Rechtsanwalt, auf dem Begründungs-<br />

tipps eines Einspruchs gegen einen Buß-<br />

geldbescheid abgedruckt sind, ist laut Be-<br />

schluss des BVerfG durch das Recht auf<br />

freie Meinungsäußerung gedeckt, wenn <strong>der</strong><br />

Rechtsanwalt gleichzeitig im Rahmen einer<br />

Bürgerinitiative eine Kampagne gegen <strong>die</strong><br />

Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Parkscheibenzone führt<br />

(Az.: 1 BvR 2633/03).<br />

Unterlassene Gebührenaufklärung<br />

nicht relevant<br />

Das AG Charlottenburg hat den ehemaligen<br />

Mandanten eines <strong>Anwalt</strong>s mit einer Schadensersatzklage<br />

abblitzen lassen. Der<br />

Mandant meinte, er schulde dem <strong>Anwalt</strong><br />

kein Honorar, weil <strong>die</strong>ser ihn nicht nach<br />

§ 49b Abs. 5 BRAO aufgeklärt habe. Das<br />

sei nur berufsrechtlich relevant, meinte<br />

dagegen das AG Charlottenburg<br />

(Az.: 208 C 290/06).<br />

Versprochen ist versprochen<br />

Ein vom Mandant einmal versprochenes Erfolgshonorar<br />

ist auch dann zu zahlen, wenn<br />

<strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> bereits vor dessen Vereinbarung<br />

mit <strong>der</strong> Gegenseite das weitere Vorgehen<br />

in <strong>der</strong> Sache erörtert hat. Das hat das<br />

Brandenburgische OLG entschieden<br />

(Az.: 7 U 189/06).<br />

Vorsicht vor <strong>der</strong> Gewerbesteuer<br />

Hat <strong>der</strong> Sohn <strong>die</strong> Steuerberaterprüfung<br />

nicht bestanden, sollte Papa ihn nicht in<br />

eine Gesellschaft aufnehmen. Als „bloßer“<br />

Steuerfachangestellter übt <strong>der</strong> Sohn keinen<br />

freien Beruf aus. Konsequenz des FG Köln:<br />

Die Gesellschaft ist gewerbesteuerpflichtig<br />

(Az. 4 K 4535/04).<br />

anwaltsreport 3 / 2007<br />

Henssler for<strong>der</strong>t EU-weite Regeln zu<br />

Erfolgshonoraren<br />

Prof. Dr. Martin Henssler, Direktor<br />

des Instituts für <strong>Anwalt</strong>srecht<br />

in Köln und Präsident des Deutschen<br />

Juristentages, hat sich in einem Radiointerview<br />

mit dem Deutschlandfunk<br />

für eine einheitliche europäische Regelung<br />

zu Erfolgshonoraren für Anwälte<br />

ausgesprochen. Es gebe innerhalb<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union bereits<br />

den Trend, Erfolgshonorare zuzulassen.<br />

Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht<br />

hat den Gesetzgeber aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

bis Juni 2008 das Verbot von<br />

70 Prozent <strong>der</strong> Rechtsanwälte mit<br />

Rechtsschutzversicherern unzufrieden<br />

Die deutschen Anwälte sind mit<br />

den Entgelten <strong>der</strong> Rechtsschutzversicherer<br />

unzufrieden. In einer exklusiven<br />

Umfrage, <strong>die</strong> das Wirtschaftsmagazin<br />

Capital in Kooperation mit<br />

dem <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> durchführte,<br />

beklagten bundesweit 70 Prozent<br />

<strong>der</strong> 120 befragten Anwälte, dass <strong>die</strong><br />

Assekuranz heute größere Probleme<br />

bei <strong>der</strong> Kostenübernahme macht als<br />

in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />

Knapp drei Viertel <strong>der</strong> Advokaten<br />

monierten außerdem, dass <strong>die</strong> Versicherer<br />

ihre Honorarrechnungen<br />

ohne Rücksprache eigenmächtig kürzen.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> neuen Rechtsschutz-Policen,<br />

<strong>die</strong> oft mit Offerten<br />

für eine telefonische Rechtsberatung<br />

verknüpft sind, kommen bei den<br />

Anwälten schlecht weg. Laut Capi-<br />

Erfolgshonoraren für Anwälte zu lockern<br />

o<strong>der</strong> ganz aufzuheben. In <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang wies Henssler<br />

auch darauf hin, dass vor allem <strong>die</strong><br />

großen Wirtschaftskanzleien von einer<br />

Lockerung <strong>der</strong> quota litis Regel<br />

profitierten. „..Und hier muss sich<br />

<strong>der</strong> Gesetzgeber tatsächlich Gedanken<br />

machen, wie för<strong>der</strong>t er auch <strong>die</strong><br />

kleinen <strong>Anwalt</strong>skanzleien, <strong>die</strong> ja auch<br />

notwendig sind. Wer soll sonst auf<br />

dem so genannten platten Land dafür<br />

sorgen, dass dort Rechtsrat angeboten<br />

wird?..“ fragt Henssler zu Recht.<br />

Erhalt <strong>der</strong> Qualitätsstandards <strong>der</strong> juristischen<br />

Ausbildung angemahnt<br />

Die Präsidenten <strong>der</strong> 28 regionalen<br />

Rechtsanwaltskammern haben<br />

sich auf ihrer Hauptversammlung in<br />

Speyer noch einmal ausdrücklich für<br />

<strong>die</strong> Beibehaltung des juristischen Vorbereitungs<strong>die</strong>nstes<br />

und den Erhalt <strong>der</strong><br />

Ausbildung zum so genannten Einheitsjuristen<br />

ausgesprochen. Der Einheitsjurist<br />

sei ein hohes Gut <strong>der</strong> deutschen<br />

Juristenausbildung und dürfe<br />

nicht preisgegeben werden, heißt es<br />

in einer kürzlich verabschiedeten Re-<br />

solution <strong>der</strong> Kammern. Nur so könne<br />

gewährleistet werden, dass sich<br />

beispielsweise Richter und Rechtsanwälte<br />

auch weiterhin auf Augenhöhe<br />

begegnen. Damit wenden sich <strong>die</strong><br />

Rechtsanwaltskammern erneut gegen<br />

Tendenzen, von einer einheitlichen<br />

juristischen Ausbildung abzurücken,<br />

und lehnen weiterhin eine getrennte<br />

Ausbildung bei den reglementierten<br />

juristischen Berufen ab.<br />

tal-Umfrage gehen 57 Prozent <strong>der</strong><br />

Befragten davon aus, dass <strong>die</strong> Versicherer<br />

mit solchen Angeboten in<br />

erster Linie nur ihre Kosten reduzieren<br />

wollen. Fast je<strong>der</strong> Fünfte (18 Prozent)<br />

ist sogar überzeugt, dass <strong>der</strong> Telefon-Service<br />

den Mandanten nichts<br />

bringt. Lediglich je<strong>der</strong> zehnte befragte<br />

<strong>Anwalt</strong> hält telefonische Beratung<br />

in einfachen Rechtsfragen für<br />

sinnvoll. Praktische Erfahrungen mit<br />

den Leistungen <strong>der</strong> Rechtsschutzversicherungen<br />

tauschen Anwälte übrigens<br />

auch im Internet unter www.<br />

rsv-blog.de aus. Durch Anklicken <strong>der</strong><br />

jeweiligen Versicherung kann man<br />

sich leicht einen <strong>Über</strong>blick zu den<br />

Gepflogenheiten im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Abrechnungspraxis machen.


13 auf einen Schlag<br />

Die Bundesministerin <strong>der</strong> Justiz Brigitte<br />

Zypries hat erstmals gleich<br />

13 neue BGH-Anwältinnen und –Anwälte<br />

zugelassen und <strong>die</strong> BGH-<strong>Anwalt</strong>schaft<br />

in Karlsruhe damit um fast<br />

40 Prozent erweitert. Mit <strong>der</strong> Zulassung<br />

<strong>der</strong> neuen Rechtsanwältinnen<br />

und Rechtsanwälte werde <strong>die</strong> Rechtsanwaltschaft<br />

bei dem Bundesgerichthof<br />

durch jüngere Mitglie<strong>der</strong> verstärkt<br />

und <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Frauen unter den<br />

Zugelassenen erhöht, heißt es in einer<br />

knapp gehaltenen Pressemitteilung<br />

zu <strong>die</strong>sem Vorgang. Bisher hatte<br />

das Bundesjustizministerium aus <strong>der</strong><br />

Liste des Wahlausschusses immer nur<br />

Handelsblatt steigt beim Verlag Dr. Otto Schmidt ein<br />

Die Verlagsgruppe Handelsblatt<br />

GmbH übernimmt eine Min<strong>der</strong>heitsbeteiligung<br />

an <strong>der</strong> Verlag Dr. Otto<br />

Schmidt KG, im Zuge <strong>der</strong> Transaktion<br />

werden 37,88 % <strong>der</strong> Familiengesellschafter<br />

<strong>der</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt<br />

KG ausscheiden. Mit <strong>die</strong>ser Transaktion<br />

verbinden <strong>die</strong> Verlagsgruppe Dr.<br />

Otto Schmidt und <strong>die</strong> Verlagsgruppe<br />

Handelsblatt <strong>die</strong> Vereinbarung einer<br />

strategischen Partnerschaft, um<br />

<strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Unternehmen<br />

bei<strong>der</strong> Verlagsgruppen im<br />

Bereich Recht Wirtschaft Steuern zu<br />

Zypries gegen private Gerichtsvollzieher<br />

Bundesjustizministerin Brigitte Zypries<br />

hat sich gegen den vom Bundesrat<br />

beschlossenen Gesetzentwurf<br />

zur Privatisierung des Gerichtsvollzieherwesens<br />

ausgesprochen. Gerichtsvollzieher<br />

sollen demnach künftig<br />

keine Beamten, son<strong>der</strong>n Beliehene<br />

sein, <strong>die</strong> unter Staatsaufsicht tätig<br />

werden. „Gerichtsvollzieher vollstrecken<br />

Gerichtsentscheidungen und<br />

nehmen damit hoheitliche Aufgaben<br />

wahr, <strong>die</strong> Grundrechte von Bürgerinnen<br />

und Bürgern in erheblichem<br />

Maße betreffen können. Man muss<br />

bedenken, dass Gerichtsvollzieher<br />

zur Erfüllung ihrer Aufgaben im äußersten<br />

Fall sogar körperliche Gewalt<br />

anwenden dürfen. Befugnisse <strong>die</strong>ser<br />

Art sind mit großer Verantwortung<br />

verbunden, <strong>die</strong> Privaten nicht aufgebürdet<br />

werden sollten“, verdeutlichte<br />

Zypries ihre erheblichen Bedenken<br />

knapp <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kandidaten berufen.<br />

Im Vorfeld <strong>der</strong> jüngsten Ernennungen<br />

hatte es allerdings viel Kritik<br />

am bisherigen Wahlverfahren gegeben,<br />

das in dem Vorwurf eines „closed<br />

shop“ mündete. Nach wie vor kursieren<br />

Gerüchte, denen zufolge das<br />

Wahlverfahren vor einer Reform stehe.<br />

Durch <strong>die</strong> neue Konkurrenz und<br />

<strong>die</strong> nach wie vor bestehende Singularzulassung<br />

sehen <strong>die</strong> BGH-Anwälte für<br />

ihre wirtschaftliche <strong>Zukunft</strong> schwarz.<br />

Allerdings: Im Jahre 2005 betreuten<br />

<strong>die</strong> BGH-Anwälte insgesamt 3.233<br />

Verfahren mit einem durchschnittlichen<br />

Streitwert von über 250.000 E.<br />

stärken. Der geschäftsführende Gesellschafter<br />

<strong>der</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt<br />

KG, Dr. h.c. Karl-Peter Winters, freut<br />

sich auf <strong>die</strong> künftige Zusammenarbeit:<br />

„Mit dem Eintritt <strong>der</strong> Verlagsgruppe<br />

Handelsblatt als Min<strong>der</strong>heitsgesellschafter<br />

und <strong>der</strong> Vereinbarung<br />

einer strategischen Partnerschaft stärken<br />

wir unsere Position auf dem deutschen<br />

Markt, ohne unsere Selbständigkeit<br />

aufzugeben“. Auch Dr. Tobias<br />

Schulz-Isenbeck, Geschäftsführer Verlagsgruppe<br />

Handelsblatt GmbH, sieht<br />

<strong>die</strong> Beteiligung als wichtigen strate-<br />

gegen den Gesetzentwurf. Die Privatisierung<br />

des Gerichtsvollzieherwesens<br />

würde darüber hinaus für <strong>die</strong> Betroffenen<br />

eine Kostenerhöhung von<br />

durchschnittlich über 200 Prozent<br />

mit sich bringen. Dadurch werde riskiert,<br />

dass ein Gläubiger bei kleineren<br />

Geldschulden darauf verzichte, seine<br />

berechtigte Geldfor<strong>der</strong>ung vollstrecken<br />

zu lassen, weil er von den<br />

hohen Kosten – <strong>die</strong> er vorab zu tragen<br />

hat - abgeschreckt sei, so Zypries.<br />

Die Län<strong>der</strong> erhoffen sich von <strong>der</strong> umfassenden<br />

strukturellen Reform des<br />

Gerichtsvollzieherwesens vor allem<br />

Kosteneinsparungen, weil sie <strong>die</strong> Gerichtsvollzieher<br />

<strong>der</strong>zeit mit jährlich<br />

rund 200 Mio. E bezuschussen. Wirtschaftsvertreter<br />

kritisieren vor allem<br />

<strong>die</strong> langen Laufzeiten, bis ihre gerichtlich<br />

anerkannten For<strong>der</strong>ungen<br />

tatsächlich durchgesetzt werden.<br />

FAKTEN<br />

gischen Schritt: „Unser Einstieg als<br />

Gesellschafter bei <strong>der</strong> Verlag Dr. Otto<br />

Schmidt KG führt uns in eine enge<br />

Partnerschaft mit einem <strong>der</strong> bestpositionierten<br />

rechtswissenschaftlichen<br />

Fachme<strong>die</strong>nunternehmen in Deutschland“.<br />

Durch den Einstieg des zum<br />

Holtzbrinck-Konzern gehörenden<br />

Düsseldorfer Handelsblatt Verlags wird<br />

<strong>der</strong> Verlag Dr. Otto Schmidt zur Nummer<br />

zwei im deutschen Verlagssegment<br />

Recht Wirtschaft Steuern. Die Transaktion<br />

muss noch vom Bundeskartellamt<br />

genehmigt werden.<br />

Die Privatisierung <strong>der</strong> Gerichtsvollzieher weckt auch Ängste<br />

3 / 2007 anwaltsreport


THEMA<br />

Noch behakeln sich freilich <strong>der</strong> Deutsche<br />

Steuerberaterverband (DStV),<br />

Initiator <strong>der</strong> Fachberater-Initiative,<br />

und <strong>die</strong> Bundessteuerberaterkammer,<br />

wer denn nun für <strong>die</strong> Einführung<br />

<strong>der</strong> Fachberaterbezeichnungen<br />

anwaltsreport 3 / 2007<br />

für Steuerberater zuständig ist. Doch<br />

von <strong>die</strong>ser Formalie einmal abgesehen<br />

geht das Wil<strong>der</strong>n in fremdem<br />

Terrain noch vor Inkrafttreten des<br />

Rechts<strong>die</strong>nstleistungsgesetzes so richtig<br />

los. Erstaunlicherweise bleiben<br />

Eine starke<br />

Fachanwaltschaft<br />

ist das Ziel<br />

Der Fachanwalt ist unter den Berufsfunktionären wie<strong>der</strong> verstärkt ins Gerede gekommen. Vor allem<br />

<strong>die</strong> For<strong>der</strong>ungen nach verschärften Aus- und Fortbildungskontrollen werden immer lauter. Und <strong>der</strong><br />

Deutsche <strong>Anwalt</strong>Verein (DAV) will künftig Anwälte nur noch als <strong>Fachanwälte</strong> zulassen, wenn sie sich<br />

vorher ein Jahr lang bei einem Fachanwalt haben ausbilden lassen. Während sich <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft so<br />

vornehmlich mit sich selbst beschäftigt, rücken ihr an<strong>der</strong>e freie Berufe verdächtig nah auf <strong>die</strong> Pelle:<br />

Deutschlands Steuerberater blasen jetzt auch kräftig in das Spezialisierungshorn und wollen sich künftig<br />

unter an<strong>der</strong>em Fachberater für Unternehmensnachfolge o<strong>der</strong> auch Fachberater für Sanierung und<br />

Insolvenzverwaltung nennen.<br />

<strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>svertreter gegen <strong>die</strong> massiven<br />

Vorstöße <strong>der</strong> Steuerberater in<br />

Richtung Rechtsberatung sehr ruhig.<br />

Das Thema „Unternehmensnachfolge“<br />

etwa ist eigentlich eine ureigene<br />

Materie <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft, weil sie


umfassende Kenntnisse des Gesellschafts-<br />

und Erbrechts verlangt, von<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Bedeutung <strong>die</strong>ser<br />

Schnittstellenmaterie einmal ganz abgesehen.<br />

Die deutschen Steuerberater<br />

ihrerseits lassen sich nicht erst zum Jagen<br />

tragen, wenn ihnen fremde Konkurrenz<br />

erwächst. Gerade erst hat <strong>der</strong><br />

DStV dem Vorsitzenden des Finanzausschusses<br />

im Deutschen Bundestag<br />

eine Unterschriftenliste mit 37.000<br />

Steuerberaternamen übergeben. Die<br />

Unterschriften richten sich gegen das<br />

Vorhaben des Bundesfinanzministeriums,<br />

Umsatzsteuer-Voranmeldungen<br />

und <strong>die</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Buchführung<br />

auch geprüften Bilanzbuchhaltern zu<br />

erlauben. Die Steuerberaterverbände<br />

und –kammern haben hiergegen<br />

erhebliche Bedenken, weil Bilanzbuchhalter<br />

keine umfassende steuerrechtliche<br />

Ausbildung erhalten und<br />

dadurch beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> schwierigen<br />

Materie Umsatzsteuerrecht viele zu<br />

beachtende Beson<strong>der</strong>heiten angeblich<br />

nicht erkennen. Geschädigt wären<br />

in erster Linie <strong>die</strong> Mandanten,<br />

<strong>die</strong> entwe<strong>der</strong> zu hohe Steuern zahlen<br />

o<strong>der</strong> mit Nachfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Finanzämter<br />

rechnen müssten, heißt es auf<br />

Seiten des Steuerberaterverbandes.<br />

Mit <strong>der</strong>selben Begründung könnten<br />

<strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>svertreter aber auch gegen<br />

<strong>die</strong> Steuerberater zu Felde ziehen.<br />

Wenn Steuerberatern Fehler bei <strong>der</strong><br />

Vertragsgestaltung unterlaufen, hat<br />

das für <strong>die</strong> Mandanten sogar existenzielle<br />

Konsequenzen.<br />

Fachanwaltstitel noch im<br />

Trend?<br />

18 Fachanwaltstitel gibt es mittlerweile<br />

in Deutschland. Zuletzt wurden<br />

<strong>die</strong> Fachanwaltsbezeichnungen Urheber-<br />

und Me<strong>die</strong>nrecht sowie Informationstechnologierecht<br />

eingeführt. Den<br />

Fachanwalt für Unternehmensnachfolge<br />

sucht man allerdings vergebens.<br />

Diese Materie wird von den <strong>Fachanwälte</strong>n<br />

für Erbrecht, Steuerrecht, Handels-<br />

und Gesellschaftsrecht teilweise<br />

mit abgedeckt. Für den Mandanten<br />

bedeutet das: er muss sich erst mühsam<br />

durchfragen, welcher <strong>der</strong> <strong>Fachanwälte</strong><br />

ihn denn nun beraten kann.<br />

Wenn sein Steuerberater künftig den<br />

Titel „Fachberater für Unternehmensnachfolge“<br />

auf dem Briefkopf führt,<br />

ist klar, wen er beauftragt, wenn <strong>die</strong><br />

Zeit <strong>der</strong> Stabübergabe naht. Müsste<br />

folglich <strong>die</strong> Satzungsversammlung <strong>die</strong><br />

Fachanwaltstitel nicht wesentlich stärker<br />

nutzen, um aktuelle Trends viel<br />

eher aufzugreifen? Warum gibt es zum<br />

Beispiel noch keinen Fachanwalt für<br />

Seniorenrecht, für Umweltrecht, Kapitalmarktrecht<br />

o<strong>der</strong> Biotechnologie?<br />

„Das Aufgreifen von Trends ist immer<br />

problematisch. Wer setzt <strong>die</strong> Trends<br />

und wie lange halten sie sich? Bei <strong>der</strong><br />

Schaffung neuer Fachanwaltschaften<br />

geht es nicht darum, dem (möglicherweise<br />

kurzlebigen) Zeitgeist zu entsprechen,<br />

son<strong>der</strong>n darum, einen wirklich<br />

vorhandenen Bedarf des rechtsuchenden<br />

Publikums zu befriedigen und<br />

„neuen“ <strong>Fachanwälte</strong>n ein verlässliches<br />

Auskommen zu sichern“, erklärt<br />

Rechtsanwältin Dr. Susanne Offermann-Burckart,<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

<strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer Düsseldorf<br />

und Autorin des Standardwerks „Fachanwalt<br />

werden und bleiben“ im Gespräch<br />

mit dem <strong>Anwalt</strong>sreport (siehe<br />

auch Seite 9 „Nachgefragt“). Immerhin:<br />

Auf <strong>der</strong> Tagesordnung <strong>der</strong> nächsten<br />

Sitzung <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />

am 11. Juni steht <strong>die</strong> Einführung <strong>der</strong><br />

Fachanwaltschaft für Bankrecht. „Um<br />

auf Ihre Beispiele einzugehen: Das Kapitalmarktrecht<br />

wird, sofern <strong>die</strong> Satzungsversammlung<br />

positiv entscheidet,<br />

vom Bankrecht mit umfasst sein.<br />

Das Umweltrecht wurde anhand des<br />

Kriterienkatalogs geprüft und negativ<br />

bewertet. Hinter den Begriffen „Seniorenrecht“<br />

und „Biotechnologie“ verbergen<br />

sich Querschnittsbereiche, aber<br />

keine eigenständigen Rechtsgebiete im<br />

eigentlichen Sinne“, stellt Offermann-<br />

Burckart fest. Auch weitere Gebiete<br />

seien <strong>der</strong>zeit nicht in <strong>der</strong> Diskussion.<br />

Nicht vom rechten Weg<br />

abkommen<br />

Denkbar wäre daneben, rechtsgebietsübergreifende<br />

Fachanwaltschaften einzuführen,<br />

<strong>die</strong> bestimmte Branchen im<br />

Blick haben – also zum Beispiel den<br />

Fachanwalt für <strong>die</strong> Kfz-Branche, <strong>die</strong><br />

Werbebranche, <strong>die</strong> Chemiebranche<br />

etc. Doch auch davon hält Dr. Susanne<br />

Offermann-Burckart letztlich<br />

nicht viel: „Wir haben <strong>die</strong>se Frage im<br />

Ausschuss 1 <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />

schon diskutiert und im Ergebnis<br />

verneint. So bestechend <strong>die</strong> Idee auf<br />

den ersten Blick sein mag, so wenig<br />

praktikabel und sinnvoll ist sie doch<br />

letztlich in <strong>der</strong> Umsetzung. Denken<br />

wir etwa an einen Fachanwalt, <strong>der</strong> mit<br />

den Fragen „rund ums Auto“ zu tun<br />

hätte. Hier geht es um so ganz unterschiedliche<br />

Bereiche wie das Kaufrecht,<br />

das Leasingrecht, das Werkvertragsrecht,<br />

das Schadensrecht, das<br />

Versicherungsrecht, das Ordnungswidrigkeiten-<br />

und das Strafrecht. Bei<br />

näherem Hinsehen entpuppt sich <strong>die</strong><br />

Klammerwirkung des Oberbegriffs<br />

THEMA<br />

„Auto“ als eher schwach“, so Offermann-Burckart,<br />

<strong>die</strong> von weiteren Experimenten<br />

wenig hält: „Ich meine,<br />

wir haben uns mit dem Kriterienkatalog,<br />

<strong>der</strong> erst seit Beginn <strong>der</strong> dritten<br />

Legislaturperiode <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />

in <strong>der</strong> beschriebenen Art<br />

angewandt wird, auf einen guten und<br />

verlässlichen Weg begeben. Wir sollten<br />

jetzt zunächst <strong>die</strong>sen Weg weitergehen,<br />

ohne uns schon wie<strong>der</strong> nach<br />

neuen Modellen umzusehen“.<br />

Fachanwaltsausbildung in <strong>der</strong><br />

Kritik<br />

Davon unabhängig kritisieren allerdings<br />

immer mehr Anwälte, dass das<br />

Niveau <strong>der</strong> Fachanwaltsausbildung<br />

Kriterienkatalog für ein<br />

neues Fachanwaltsgebiet<br />

Die vier Kriterien, auf <strong>die</strong> sich <strong>die</strong><br />

Satzungsversammlung verständigt hat,<br />

lauten:<br />

1. Ist das Fachgebiet nach seinem Aufgabenspektrum<br />

hinreichend breit, vielfältig<br />

und als eigenständiges Rechtsgebiet<br />

von an<strong>der</strong>en Rechtsgebieten,<br />

insbeson<strong>der</strong>e den bestehenden Fachanwaltschaften,<br />

abgrenzbar?<br />

2. Erfasst das Fachgebiet eine hinreichend<br />

breite Nachfrage potenzieller<br />

Mandanten?<br />

3. Dient <strong>die</strong> Anerkennung des Fachgebiets<br />

<strong>der</strong> Erhaltung o<strong>der</strong> Ausweitung<br />

anwaltlicher Tätigkeitsfel<strong>der</strong> im Wettbewerb<br />

mit Dritten?<br />

4. Erfor<strong>der</strong>t das Fachgebiet aufgrund des<br />

rechtlichen Schwierigkeitsgrades und<br />

wegen <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Lebenssachverhalte,<br />

etwa aufgrund interdisziplinärer<br />

Bearbeitungsnotwendigkeit<br />

o<strong>der</strong> sonstiger „Querschnittsbereiche“,<br />

für eine sachgerechte Bearbeitung und<br />

Vertretung <strong>der</strong> Mandanten den Spezialisten?<br />

Die Kriterien sind entsprechend ihrer Bedeutung<br />

unterschiedlich zu gewichten,<br />

nämlich 1 und 3 mit jeweils 15%, 2 mit<br />

30 % und 4 mit 40 %.<br />

Der für <strong>die</strong> Fachanwaltschaften zuständige<br />

Ausschuss 1 <strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />

nimmt ein Rechtsgebiet in <strong>die</strong> engere<br />

Wahl, wenn nach Abstimmung zu den<br />

einzelnen Kriterien und Addition <strong>der</strong> Einzelergebnisse<br />

ein Wert von mehr als 50 %<br />

erreicht ist. Auf <strong>die</strong>se Weise lassen sich<br />

möglichst objektive Ergebnisse erzielen.<br />

Quelle: Rechtsanwältin Dr. Susanne Offermann-Burckart<br />

3 / 2007 anwaltsreport


THEMA<br />

Die Fachanwaltsausbildung steht <strong>der</strong>zeit auf dem Prüfstand<br />

und <strong>die</strong> abschließende Prüfung nicht<br />

mit dem Qualitätsanspruch korrespon<strong>die</strong>re.<br />

So monierte etwa kürzlich<br />

Rechtsanwalt Niko Härting, Berlin,<br />

im <strong>Anwalt</strong>sblatt: „...Viele <strong>Fachanwälte</strong><br />

verstehen viel von ihrem Fach. Dies<br />

soll nicht geleugnet werden. Dennoch<br />

liefern <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Fachanwaltstitel keine<br />

ausreichende Gewähr dafür, dass<br />

vorwiegend <strong>die</strong>jenigen Kolleginnen<br />

und Kollegen Fachanwalt werden, <strong>der</strong>en<br />

Kenntnisse und Erfahrungen sich<br />

vom Durchschnitt abheben...“ In <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang wird immer wie<strong>der</strong><br />

angeführt, dass <strong>die</strong> schriftlichen<br />

Klausuren nicht bundesweit einheitlich<br />

gestellt werden, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong><br />

Hand privater Anbieter lägen. „Hohe<br />

Durchfallquoten sind schlechte<br />

Werbung“, mutmaßt Härting. Der<br />

DAV hat deshalb Ende des letzten<br />

Jahres eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fachanwaltsordnung<br />

vorgeschlagen. Wichtigstes<br />

Novum: Fachanwalt soll künftig<br />

nur noch werden dürfen, wer<br />

zuvor mindestens ein Jahr lang bei<br />

Werbung mit „Erster Fachanwalt<br />

für Erbrecht“ irreführend<br />

Einem Rechtsanwalt aus Bremerhaven hat<br />

das Oberlandesgericht Bremen verboten, in<br />

Zeitungsanzeigen weiterhin mit <strong>der</strong> Aussage<br />

„Erster Fachanwalt für Erbrecht in Bremerhaven“<br />

zu werben, obwohl <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> in<br />

dem Gerichtsbezirk tatsächlich <strong>der</strong> erste <strong>Anwalt</strong><br />

war, dem <strong>die</strong> Fachanwaltsbezeichnung<br />

für <strong>die</strong>ses Rechtsgebiet verliehen worden war.<br />

Begründung: Mit <strong>die</strong>ser Werbung solle nicht<br />

nur ein zeitlicher, son<strong>der</strong>n zugleich ein qualitativer<br />

Hinweis gegeben werden, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Gefahr<br />

<strong>der</strong> Irreführung begründe. Es gebe genügend<br />

anwaltsreport 3 / 2007<br />

einem Fachanwalt ausgebildet wurde.<br />

Doch <strong>die</strong>ser Vorschlag dürfte im<br />

Lichte <strong>der</strong> europäischen Deregulierungs-<br />

und Liberalisierungsbestrebungen<br />

wenig Aussicht auf praktische<br />

Umsetzung haben. Dass bereits am<br />

Markt agierende <strong>Fachanwälte</strong> über<br />

den Ausbildungsplatz mit darüber<br />

bestimmen können, wer ihre künftigen<br />

Konkurrenten sind und wer<br />

nicht, hat zumindest ein Geschmäckle<br />

und riecht nach „closed shop“. Das<br />

hat nicht zuletzt <strong>die</strong> Diskussion um<br />

<strong>die</strong> jüngste Wahl <strong>der</strong> neuen BGH-Anwälte<br />

gezeigt. Nimmt man Härting<br />

beim Wort, und unterstellt einmal,<br />

dass <strong>die</strong> Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Fachanwälte</strong><br />

nicht wirklich brilliant ist, dann<br />

macht es auch wenig Sinn, sie Fachanwaltsanwärter<br />

ausbilden zu lassen.<br />

Mehr Qualität würde dann nämlich<br />

auch dabei nicht herauskommen.<br />

Ziel muss es daher sein, <strong>die</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an <strong>die</strong> Fachanwaltsprüfungen<br />

zu erhöhen und zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Klausuren bundesweit einheitlich<br />

auszugeben.<br />

personenbezogene Beispiele, bei denen <strong>der</strong> vorangestellte<br />

Begriffsteil „Erster” eindeutig einen<br />

Bezug auf <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>e, herausragende<br />

Qualifikation <strong>der</strong> Person, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Bezeichnung<br />

führt, herstellt und auch darstellen soll. Als<br />

Beispiel nennt das Gericht zum einen im Bereich<br />

des Öffentlichen Dienstrechts <strong>die</strong> Amtsbezeichnung<br />

„Erster Justizhauptwachtmeister”,<br />

„Erster Staatsanwalt” o<strong>der</strong> „Erster Oberstaatsanwalt”.<br />

Darüber hinaus sei an <strong>die</strong> in <strong>der</strong><br />

Freien und Hansestadt Hamburg für den Präsidenten<br />

des Senats übliche Bezeichnung „Erster<br />

Bürgermeister” zu denken. Auch <strong>die</strong> Orchesterkultur<br />

kenne Vergleichbares in Gestalt<br />

des „Primgeigers”, <strong>der</strong> auch als „Erster Violi-<br />

Spezialisierung<br />

entscheidend<br />

Mögen auch dem ein o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Titelerwerb<br />

als zu lax erscheinen,<br />

so kann dennoch kein Zweifel<br />

daran bestehen, dass <strong>die</strong><br />

Fachanwaltsbezeichnungen<br />

erheblich dazu beitragen,<br />

den Verbrauchern den zielgenauen<br />

Weg zum <strong>Anwalt</strong><br />

zu erleichtern. Wer von<br />

einem Arzt falsch behandelt<br />

wurde, sucht einen Fachanwalt<br />

für Medizinrecht auf<br />

und wird sich nicht beim<br />

Fachanwalt für Mietrecht<br />

verirren. Diese Kanalisierung<br />

<strong>der</strong> Mandantenbedürfnisse<br />

hat aber auch umgekehrt einen<br />

positiven Effekt für <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft.<br />

Denn dadurch, dass <strong>die</strong> Mandanten<br />

aufgrund entsprechen<strong>der</strong> Werbung<br />

vermehrt <strong>Fachanwälte</strong> aufsuchen, erhalten<br />

<strong>die</strong>se <strong>die</strong> reale Chance, sich zu<br />

spezialisieren und über entsprechend<br />

hohe Fallzahlen immer besser zu werden.<br />

Auch ein Chirurg muss irgendwann<br />

an realen menschlichen Körpern<br />

schneiden. Und dass <strong>der</strong> alte<br />

Hase, <strong>der</strong> schon 755 neue Hüftgelenke<br />

eingesetzt hat, über mehr Erfahrungswissen<br />

verfügt als <strong>der</strong> junge<br />

Nachwuchs-Chirurg, liegt auf <strong>der</strong><br />

Hand.<br />

Literaturhinweis:<br />

Susanne Offermann-Burckart<br />

Fachanwalt werden und bleiben<br />

Verlag Dr. Otto Schmidt 2007,<br />

2. Aufl. komplett neu bearbeitet,<br />

350 Seiten, 39,80 €<br />

nist” gekennzeichnet wird. In den allgemeinen<br />

Sprachgebrauch sei <strong>die</strong> letztgenannte Bezeichnung<br />

mit <strong>der</strong> Redewendung „<strong>die</strong> erste Geige<br />

spielen” eingegangen. „In allen genannten Fällen<br />

ist <strong>der</strong> Zusatz „Erster” nicht im Sinne eines<br />

Hinweises auf einen zeitlichen Ablauf zu verstehen,<br />

soll auch nicht so verstanden werden und<br />

wird auch nicht so verstanden. Vielmehr verbindet<br />

<strong>die</strong> maßgebliche Verkehrsauffassung damit<br />

beson<strong>der</strong>s herausgehobene, an <strong>die</strong> herausragende<br />

Befähigung und Verantwortlichkeit des<br />

Trägers <strong>der</strong> Bezeichnung anknüpfende Merkmale“,<br />

betonte das Gericht (Az.: 2 U 107/06).


Wenn denn <strong>die</strong> Spezialisierung ein<br />

wesentlicher Schritt für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg eines <strong>Anwalt</strong>s ist,<br />

warum sind dann nicht längst über<br />

50 Prozent aller Anwältinnen und<br />

Anwälte <strong>Fachanwälte</strong>?<br />

Offermann-Burckart: Das frage ich<br />

mich auch! Denn <strong>die</strong> Zahlen, z.B.<br />

aus den sog. STAR-Berichten des Instituts<br />

für Freie Berufe in Nürnberg,<br />

belegen ja eindeutig, dass <strong>Fachanwälte</strong><br />

rund 30 % höhere Umsätze<br />

erzielen als Nicht-<strong>Fachanwälte</strong>. Die<br />

häufigsten Gründe, <strong>die</strong> gegen den Erwerb<br />

einer Fachanwaltsbezeichnung<br />

angeführt werden, sind <strong>die</strong> Sorge,<br />

als Fachanwalt von Mandaten aus<br />

sonstigen Rechtsgebieten abgeschnitten<br />

zu sein, und <strong>die</strong> fehlende Bereitschaft,<br />

sich einem Fachanwalts-Lehrgang<br />

zu unterziehen.<br />

Müssten nicht Anwälte, <strong>die</strong> den<br />

Fachanwaltstitel führen wollen, auch<br />

entsprechende praktische Erfolge<br />

nachweisen und nicht lediglich eine<br />

bestimmte Anzahl von Fällen, <strong>die</strong><br />

von <strong>der</strong> qualitativen Bearbeitung her<br />

überhaupt nicht geprüft werden?<br />

Offermann-Burckart: Ich kenne das<br />

Argument, dass, wer 100mal etwas<br />

falsch mache, noch lange kein Experte<br />

sei. Allerdings halte ich das dadurch<br />

zum Ausdruck gebrachte Misstrauen<br />

gegenüber <strong>der</strong> Kollegenschaft<br />

für unberechtigt. Der <strong>Anwalt</strong> lernt<br />

„am Fall“. Die verantwortliche Bearbeitung<br />

eines Mandats zwingt ihn,<br />

sich vertieft mit <strong>der</strong> zugrunde liegenden<br />

Materie zu befassen, seine Fähigkeiten<br />

zu trainieren und zu erweitern<br />

und im besten Sinne Routine<br />

zu entwickeln. Wer 50mal vor dem<br />

Arbeitsgericht gestanden hat, mag<br />

zwar immer noch nicht unfehlbar<br />

sein; er weiß aber, wie es dort zugeht.<br />

„Der Seminarschlaf ist unter<br />

Anwälten nicht weit verbreitet“<br />

THEMA<br />

Nachgefragt bei Rechtsanwältin Dr. Susanne Offermann-<br />

Burckart, Hauptgeschäftsführerin <strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer<br />

Düsseldorf und stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss 1<br />

<strong>der</strong> Satzungsversammlung<br />

Wir müssen uns davor hüten, einige<br />

wenige „Ausreißer-Fälle“, <strong>die</strong> es immer<br />

gibt, zum Maß aller Dinge zu<br />

machen. Und wer wollte beurteilen,<br />

wann eine Mandatsbearbeitung „erfolgreich“<br />

war? Es gibt Fälle, <strong>die</strong> de<br />

lege artis bearbeitet wurden und dennoch<br />

– jedenfalls aus Sicht des Mandanten<br />

– nicht zum Erfolg führten,<br />

und an<strong>der</strong>e, bei denen <strong>die</strong> Sachbearbeitung<br />

qualitativ vielleicht zu wünschen<br />

übrig ließ, dem Mandanten<br />

aber dennoch einen Prozessgewinn<br />

o<strong>der</strong> glücklichen Vergleichsabschluss<br />

bescherte. Der Ausschuss 1, <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> zu Ende gehenden dritten Legislaturperiode<br />

das gesamte Fachanwalts-System<br />

auf den Prüfstand gestellt<br />

hat, hat sich nach eingehen<strong>der</strong><br />

Diskussion und reiflicher <strong>Über</strong>legung<br />

dazu entschlossen, <strong>die</strong> „Falllisten“<br />

unangetastet zu lassen. Will<br />

man am Nachweis praktischer Erfahrungen<br />

festhalten, gibt es zur Fallliste<br />

letztlich keine Alternative.<br />

Auch <strong>die</strong> Steuerberater führen gerade<br />

Fachbezeichnungen ein. Teilweise<br />

wird da auch ordentlich in juristischem<br />

Terrain gewil<strong>der</strong>t. Wie stehen<br />

Sie dazu?<br />

Offermann-Burckart: Dass <strong>die</strong> Bundessteuerberaterkammer<br />

eine (<strong>der</strong>zeit<br />

dem Bundesfinanzministerium zur<br />

Genehmigung vorliegende) Fachberaterordnung<br />

verabschiedet hat, <strong>die</strong><br />

in weiten Teilen <strong>die</strong> Fachanwaltsordnung<br />

adaptiert, mag ein Beleg dafür<br />

sein, dass <strong>die</strong> FAO so schlecht nicht<br />

ist. Die Einführung <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

„Fachberater für …“ ist wegen <strong>der</strong><br />

Verwechslungsgefahr mit den Fachanwaltschaften<br />

aber nicht ganz unproblematisch.<br />

Das gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />

dann, wenn <strong>die</strong>se Bezeichnung<br />

– wie <strong>der</strong> Deutsche Steuerberaterverband<br />

plant – für <strong>die</strong> Bereiche „Sa-<br />

nierung und Insolvenzverwaltung“,<br />

„Unternehmensnachfolge“ sowie<br />

„Testamentsvollstreckung und Nachlassverwaltung“<br />

geführt und auch<br />

an Rechtsanwälte verliehen werden<br />

dürfte. Die „Fachberaterordnung“<br />

<strong>der</strong> Bundessteuerberaterkammer<br />

sieht nur <strong>die</strong> Bezeichnungen „Fachberater/in<br />

für Internationales Steuerrecht“<br />

und „Fachberater/in für Zölle<br />

und Verbrauchsteuern“ sowie eine<br />

zwingende Verknüpfung <strong>die</strong>ser Bezeichnungen<br />

mit <strong>der</strong> Berufsbezeichnung<br />

„Steuerberater/in“ o<strong>der</strong> „Steuerbevollmächtigte/r“<br />

vor.<br />

Ist <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitige Fortbildungspflicht<br />

nicht Augenwischerei? Die 10 Stunden<br />

kann man schließlich an einem<br />

Wochenende absitzen, ohne dass<br />

hiermit ein gewisser Lernerfolg nachgewiesen<br />

werden muss. Beißt sich <strong>die</strong>se<br />

Praxis nicht mit dem hohen Qualitätsanspruch?<br />

Offermann-Burckart: Die Satzungsversammlung<br />

hat eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Stundenzahl von 10 auf 15, <strong>die</strong><br />

<strong>der</strong> Ausschuss 1 vorgeschlagen hatte,<br />

abgelehnt. Außerdem wurde im<br />

Ausschuss ein kontinuierlicher Fallnachweis<br />

diskutiert, aber schon aus<br />

Gründen fehlen<strong>der</strong> Praktikabilität<br />

nicht befürwortet. Was den grundsätzlichen<br />

Lernerfolg in Fortbildungsveranstaltungen<br />

angeht, so glaube ich<br />

nicht, dass <strong>der</strong> häufig kolportierte „Seminarschlaf“<br />

ein unter Anwälten häufiges<br />

Phänomen ist. Gerade <strong>die</strong> Anwälte,<br />

<strong>der</strong>en Zeit knapp bemessen ist,<br />

werden klug genug sein, Veranstaltungen<br />

zu besuchen, von denen sie sich<br />

einen Zuwachs an Kenntnissen versprechen.<br />

Im Übrigen zeigen meine<br />

Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis, dass viele<br />

<strong>Fachanwälte</strong> freiwillig ein beeindruckendes<br />

Mehr an Fortbildung absolvieren,<br />

als § 15 FAO es vorschreibt.<br />

3 / 2007 anwaltsreport


BERuFSREcHT<br />

Drei, zwei, eins – mein <strong>Anwalt</strong>?<br />

Dass <strong>die</strong> Deutschen bei eBay<br />

gern auf Einkaufstour gehen,<br />

belegen <strong>die</strong> hauseigenen Zahlen<br />

<strong>der</strong> weltweit größten Internetversteigerungsplattform.<br />

Danach setzten<br />

<strong>die</strong> eBay-Nutzer allein im Jahr 2005<br />

auf dem deutschen Online-Marktplatz<br />

ein Handelsvolumen in Höhe<br />

von 8,5 Milliarden US-Dollar um.<br />

Der Umsatz von eBay in Deutschland<br />

lag im Jahr 2005 bei 691 Millionen<br />

US-Dollar. Jede Sekunde wird<br />

dort mittlerweile ein Kleidungsstück<br />

ersteigert, alle 50 Sekunden eine Digitalkamera,<br />

alle 5 Minuten ein Paar<br />

Fußballschuhe und auf eBay Motors<br />

jede Minute ein Fahrzeug.<br />

Familienrechtliche<br />

Beratung ab 1 €<br />

Diesen gigantischen Abverkauf<br />

brachte einen Berliner <strong>Anwalt</strong> auf<br />

<strong>die</strong> einfache und aus unternehmerischer<br />

Sicht durchaus nahe liegende<br />

Idee, seine Dienste auch über<br />

eBay anzubieten. Also suchte er ein<br />

sympathisches Babyfoto heraus und<br />

stellte <strong>die</strong>ses zusammen mit einem<br />

Angebot für eine einstündige familien-<br />

und erbrechtliche Beratung<br />

bei eBay ein. Als Startpreis für <strong>die</strong><br />

Versteigerung seiner Dienste gab<br />

er 1 Euro an. Doch statt fiebriger<br />

Bietergefechte potenzieller Mandanten<br />

handelte sich <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> nur<br />

eine Rüge <strong>der</strong> zuständigen Rechtsanwaltskammer<br />

ein. Der Vorwurf: Diese<br />

Art <strong>der</strong> Werbung sei unsachlich<br />

im Sinne des § 43b BRAO und deshalb<br />

zu unterlassen. Das wollte <strong>der</strong><br />

fortschrittliche Robenträger nicht<br />

auf sich sitzen lassen. Er rief den <strong>Anwalt</strong>sgerichtshof<br />

an. Und weil <strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

Rechtsauffassung <strong>der</strong> Rechtsanwaltskammer<br />

stützte, legte <strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> Verfassungsbeschwerde<br />

ein.<br />

unsachliche Werbung<br />

Unter dem Aktenzeichen 1 BvR<br />

1886/06 werden <strong>die</strong> Karlsruher Verfassungsrichter<br />

deshalb demnächst <strong>die</strong><br />

Gelegenheit wahrnehmen, <strong>die</strong> ohnehin<br />

schon facettenreiche Rechtsprechung<br />

zum anwaltlichen Werberecht<br />

10 anwaltsreport 3 / 2007<br />

Mit Baby-Werbung sorgte ein <strong>Anwalt</strong> bei eBay für Furore<br />

um eine weitere neue Fallgruppe zu<br />

erweitern. „Werbung ist dem Rechtsanwalt<br />

nur erlaubt, wenn sie über <strong>die</strong><br />

berufliche Tätigkeit in Form und Inhalt<br />

sachlich unterrichtet und nicht<br />

auf <strong>die</strong> Erteilung eines Auftrages im<br />

Einzelfall gerichtet ist“, so lautet <strong>der</strong><br />

Text in § 43b BRAO. Zählt also das<br />

Versteigern <strong>der</strong> anwaltlichen Dienste<br />

bei eBay allein <strong>der</strong> Form nach noch<br />

zur sachlichen Werbung? Diese Frage<br />

kann nicht beantwortet werden, ohne<br />

auch § 2 BRAO mitzulesen. Danach<br />

übt <strong>der</strong> Rechtsanwalt einen freien Beruf<br />

aus. Seine Tätigkeit ist kein Gewerbe.<br />

<strong>Über</strong> <strong>die</strong> Werbung darf sich<br />

<strong>der</strong> <strong>Anwalt</strong> folglich nicht wie ein Gewerbetreiben<strong>der</strong><br />

darstellen. Genau<br />

das aber könnte <strong>die</strong> eBay-Versteigerung<br />

anwaltlicher Dienste suggerieren,<br />

<strong>die</strong> neben Nike-Turnschuhen<br />

und den neusten Elektronikwaren<br />

feilgeboten wird.<br />

Neue Auftragsbörsen<br />

im Internet<br />

An<strong>der</strong>erseits ist <strong>der</strong> Trend im Internet,<br />

auch Dienstleistungen zu versteigern,<br />

unverkennbar. Unter www.<br />

quotatis.de, www.un<strong>der</strong>tool.de und<br />

www.jobdoo.de haben Privatpersonen<br />

und Firmen <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

Handwerks- und Dienstleistungsaufträge<br />

als Anfrage o<strong>der</strong> als Auktion ins<br />

Internet einzustellen. Bei den Auktionen<br />

sollen sich <strong>die</strong> potenziellen<br />

Auftragnehmer gegenseitig unterbieten.<br />

Nur: Freiberufler sucht man hier<br />

vergebens. Dazu kommt: Auch in<br />

<strong>der</strong> realen Welt hat sich bislang noch<br />

kein <strong>Anwalt</strong> neben Antiquitäten o<strong>der</strong><br />

Kunstgegenständen zur Schau gestellt,<br />

um sich meistbietend versteigern<br />

zu lassen. Es wäre deshalb schon<br />

eine faustdicke <strong>Über</strong>raschung, wenn<br />

das BVerfG <strong>die</strong> Versteigerung anwaltlicher<br />

Dienste über das Internet freigeben<br />

würde.


Wirtschaftskanzleien im<br />

strategischen Blindflug?<br />

Dem Wachstum deutscher Wirtschaftskanzleien<br />

fehlt eine klare<br />

strategische Ausrichtung.<br />

Mehr als <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Kanzleien hat<br />

keine ausformulierte <strong>Zukunft</strong>sstrategie.<br />

Das ist das Ergebnis einer Stu<strong>die</strong><br />

„Turning Strategy Talk Into Action“<br />

des Instituts für Angewandtes Wissensmanagement,<br />

IAW e.V., Frankfurt<br />

a.M. „Die meisten Wirtschaftskanzleien<br />

verfügen we<strong>der</strong> über ein strategisches<br />

Management noch betreiben<br />

sie ein systematisches Vertriebscontrolling.<br />

Diese Kanzleien befinden<br />

sich im strategischen Blindflug“, erklären<br />

<strong>die</strong> Autoren <strong>der</strong> Stu<strong>die</strong>, Dieter<br />

W. Baumert und Frank Garreis. „Es ist<br />

überraschend, dass <strong>die</strong> große Dynamik<br />

im <strong>Anwalt</strong>smarkt nicht zu einer<br />

Professionalisierung <strong>der</strong> strategischen<br />

Zieldefinitionen geführt hat.“<br />

<strong>Zukunft</strong>sstrategie fehlt<br />

An <strong>der</strong> Befragung für <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> nahmen<br />

von Oktober bis Dezember 2006<br />

51 von 358 angeschriebenen deutschsprachigen<br />

Wirtschaftskanzleien teil,<br />

was einer Rücklaufquote von 14,3%<br />

entspricht. Zwar unternehmen zumeist<br />

international aufgestellte Kanzleien,<br />

<strong>die</strong> sich in den letzten Jahren<br />

durch Fusionen gebildet haben und<br />

teilweise mehr als 100 Rechtsanwälte<br />

beschäftigen, große Anstrengungen,<br />

ein strategisches Kanzleimanagement<br />

zu betreiben. Jedoch haben zum Teil<br />

mehr als zwei Drittel <strong>der</strong> kleinen und<br />

mittelgroßen Kanzleien we<strong>der</strong> ein<br />

strategisches Management noch ein<br />

gezieltes Vertriebscontrolling. 55 Prozent<br />

<strong>der</strong> befragten Wirtschaftskanzleien<br />

verfügen über keine klare Strategie<br />

für <strong>die</strong> nächsten 3-5 Jahre. Deren<br />

Wichtigkeit wird allerdings mit 85<br />

Prozent als sehr hoch eingeschätzt.<br />

Akquise in´s Blaue hinein<br />

49 Prozent <strong>der</strong> befragten Sozietäten<br />

verfügen über kein klares Vertriebskonzept.<br />

Die Wichtigkeit wird in <strong>die</strong>sem<br />

beson<strong>der</strong>s erfolgskritischen Bereich<br />

mit 80 Prozent angegeben. Ein<br />

Vertriebscontrolling findet flächendeckend<br />

nicht statt. „Der Akquisitionstätigkeit<br />

<strong>der</strong> kleineren und mittleren<br />

Wirtschaftskanzleien fehlt ein strategisches<br />

Konzept. Um am Markt erfolgreich<br />

tätig sein zu können, müssen<br />

<strong>die</strong> Bemühungen <strong>der</strong> Anwälte<br />

messbar gemacht und systematisch<br />

aufgearbeitet werden. Kaum eine<br />

Kanzlei scheint dazu heute wirklich<br />

in <strong>der</strong> Lage zu sein“, betonen Baumert<br />

und Garreis. „Einzig <strong>die</strong> Betonung<br />

<strong>der</strong> Wichtigkeit <strong>die</strong>ser Fragen<br />

zeigt, dass sich <strong>die</strong> Kanzleien dem<br />

MARKETING<br />

Thema Strategieentwicklung und zugehörigen<br />

Themen zukünftig verstärkt<br />

widmen wollen.“<br />

Mehr Bindung zum Mandanten<br />

Auch zentrale Aspekte des Qualitätsmanagements<br />

zeigen laut Stu<strong>die</strong> erschreckende<br />

Lücken auf und müssen<br />

substanziell verbessert werden, da den<br />

Kunden in den jeweiligen Kanzleileitbil<strong>der</strong>n<br />

zumeist allerhöchste Priorität<br />

zugeordnet wird. 90 Prozent <strong>der</strong><br />

Kanzleien verfügen über keine systematische<br />

Kundenrückgewinnung und<br />

71 Prozent werten Beschwerden nicht<br />

aus, um daraus Verbesserungspotenzial<br />

für <strong>die</strong> Kundenbetreuung abzuleiten.<br />

Managementqualitäten<br />

stärken<br />

Ferner muss ein Umdenken im Bereich<br />

Personalentwicklung stattfinden:<br />

Zwar ist vielen Wirtschaftskanzleien<br />

<strong>die</strong> Personalentwicklung als<br />

strategischer Erfolgsfaktor bewusst,<br />

dennoch zeigen bereits frühere Untersuchungen<br />

des IAWs, dass <strong>der</strong> Stellenwert<br />

und <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Investitionen<br />

viel zu gering sind. 19 <strong>der</strong> 51<br />

Kanzleien haben Angaben zur Investitionssumme<br />

gemacht. Sie investieren<br />

durchschnittlich 2.400 € pro Jahr<br />

und Partner in <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Soft-Skills. Diese sind aber<br />

letztlich für <strong>die</strong> erfolgreiche Beratung<br />

und Vermarktung entscheidend. Eine<br />

Summe von 1,5 Beratertagen pro Partner<br />

und Jahr ist dafür zu wenig.<br />

Ansprechpartner:<br />

Dieter W. Baumert<br />

AWUS<br />

Management for Professionals<br />

Tel.: 02236 / 89 54 77<br />

E-Mail: baumert@awus-consulting.de<br />

Frank Garreis<br />

PE Systemtraining<br />

Tel.: 0221 / 97 99 99 60<br />

E-Mail: garreis@pesys.de<br />

3 / 2007 anwaltsreport<br />

11


ASS INTERN<br />

Kanzleimarketing:<br />

Fachartikel auf <strong>der</strong> ASS-Website finden große Resonanz<br />

Angesichts des wachsenden Wettbewerbes<br />

reichen juristisches Fachwissen<br />

und kundenorientiertes Handeln<br />

vielfach nicht mehr aus, um den Erfolg<br />

als Rechtsanwalt zu sichern. Professionelles<br />

Kanzleimarketing gewinnt<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Seit kurzem haben ASS-Teilnehmer<br />

eine zusätzliche Möglichkeit, vom<br />

Know-how des <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> in<br />

Sachen Kanzleimarketing zu profitieren:<br />

Die Veröffentlichung von Fachartikeln<br />

auf <strong>der</strong> ASS-Website.<br />

Beliebteste Artikel bereits<br />

über 500 mal gelesen<br />

Seit März <strong>die</strong>ses Jahres wurden auf<br />

<strong>der</strong> ASS-Website bereits über 140<br />

Fachartikel veröffentlicht. Das Interesse<br />

<strong>der</strong> User ist groß: Die populärsten<br />

Beiträge wurden schon über 500<br />

Mal gelesen. Die drei neuesten Fachartikel<br />

erscheinen jeweils auf <strong>der</strong><br />

Startseite unter www.anwalt-suchservice.de.<br />

Die Website ist sehr gut besucht,<br />

und <strong>die</strong> Tendenz ist weiter steigend:<br />

Im Jahr 2006 verzeichnete <strong>der</strong><br />

<strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> rund 850.000 Internet-Abfragen.<br />

2005 waren es erst<br />

720.000.<br />

Glaubwürdige Form <strong>der</strong><br />

Selbstpräsentation<br />

Imagepflege und Selbstpräsentation<br />

sind sowohl für <strong>die</strong> Neugewinnung<br />

als auch für <strong>die</strong> Bindung von Mandanten<br />

von essenzieller Bedeutung.<br />

Wem es gelingt, in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

Vertrauen und ein positives Image<br />

aufzubauen, <strong>der</strong> kann sich positiv<br />

vom Wettbewerb abheben und seinen<br />

langfristigen Erfolg am Markt sichern.<br />

Die Veröffentlichung von Fachartikeln<br />

hat den Vorteil, dass sie Me<strong>die</strong>n<br />

und Verbraucher in erster Linie informieren,<br />

ohne Dienstleistungen reklameartig<br />

anzupreisen. Dadurch hat <strong>die</strong>se<br />

Form <strong>der</strong> Selbstpräsentation eine<br />

beson<strong>der</strong>s hohe Glaubwürdigkeit.<br />

Fachartikel sprechen Mandanten<br />

und Journalisten an<br />

Rechtsuchende, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Lösung<br />

eines konkreten Problems einen ver-<br />

12 anwaltsreport 3 / 2007<br />

sierten Rechtsanwalt suchen, werden<br />

durch ihre auf <strong>der</strong> ASS-Homepage<br />

veröffentlichten Fachartikel<br />

beson<strong>der</strong>s auf ihre einschlägigen Erfahrungen<br />

auf dem betreffenden Gebiet<br />

aufmerksam gemacht. Aber auch<br />

Journalisten nutzen das Internet als<br />

Recherchemedium und suchen dort<br />

nach juristischen Informationen, <strong>die</strong><br />

sie für ihre Arbeit verwenden können,<br />

sowie nach Fachleuten als Interviewpartner.<br />

Anwälte, <strong>die</strong> Journalisten<br />

mit Fachinformationen versorgen<br />

o<strong>der</strong> ihnen als Ansprechpartner zur<br />

Verfügung stehen, haben gute Möglichkeiten,<br />

Kontakte zur Presse aufzubauen<br />

und sich dadurch in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit zu profilieren. Wer<br />

häufig als Experte in den Me<strong>die</strong>n<br />

präsent ist, kann seinen Bekanntheitsgrad<br />

steigern und so neue Mandate<br />

gewinnen. Die Selbstpräsentation<br />

durch Fachartikel kann ein erster<br />

Schritt dazu sein.<br />

Einstellen Ihrer Artikel im<br />

Extranet<br />

Die Veröffentlichung <strong>der</strong> Fachartikel<br />

geschieht über das <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong><br />

Extranet. Dazu rufen Sie einfach<br />

unsere Homepage unter http://www.<br />

anwalt-suchservice.de/ auf und loggen<br />

sich im Extranet mit Ihren Daten<br />

ein. <strong>Über</strong> den Link „Stammdaten än<strong>der</strong>n“<br />

gelangen Sie zum Punkt „Fachartikel<br />

einstellen“. Nach Abspeichern<br />

Ihres Artikels wird <strong>die</strong>ser sofort in<br />

Ihre Detailseite übernommen.<br />

Für Fragen rund ums Internet<br />

wenden Sie sich an:<br />

Rechtsanwalt Thomas Krämer<br />

kraemer@anwalt-suchservice.de<br />

0221 - 9 37 38 602<br />

Für Fragen rund Ihre Mitgliedschaft<br />

wenden Sie sich an:<br />

Frau Anne Polifke<br />

(Nach- bzw. Kanzleinamen von A-K)<br />

polifke@anwalt-suchservice.de<br />

0221 - 9 37 38 630<br />

Herrn Markus Janotta<br />

(Nach- bzw. Kanzleinamen von L-Z)<br />

janotta@anwalt-suchservice.de<br />

0221 - 9 37 38 615


Nicht am richtigen Werkzeug sparen<br />

Kaum ein an<strong>der</strong>es Thema im<br />

Justizwesen entwickelt zur<br />

Zeit eine <strong>der</strong>artige Dynamik<br />

wie <strong>die</strong> Mediation. Der renommierte<br />

Rechtsanwalt Prof. Dr. Konrad Redeker,<br />

Namenspartner <strong>der</strong> auf öffentliches<br />

Recht spezialisierten Sozietät<br />

Redeker Sellner Dahs & Widmaier,<br />

hat dazu kürzlich in einer Handelsblatt-Kolumne<br />

festgestellt, dass <strong>die</strong><br />

Mediation mittlerweile aus <strong>der</strong> literarischen<br />

Ecke herausgetreten und in<br />

<strong>der</strong> Realität angekommen sei. Redeker<br />

prognostiziert <strong>der</strong> Mediation vor<br />

allem deshalb eine positive <strong>Zukunft</strong>,<br />

weil das Recht <strong>der</strong>art kompliziert geworden<br />

sei, dass zwischen Bürgern,<br />

Unternehmen und Staat konsensuale<br />

Lösungen immer dringlicher würden,<br />

um dauerhaften Rechtsfrieden<br />

herzustellen. Und so wird <strong>die</strong> Mediation<br />

mittlerweile flächendeckend und<br />

über sämtliche Gerichtszweige hinweg<br />

von RichterInnen im Rahmen<br />

entsprechen<strong>der</strong> Modellprojekte praktiziert.<br />

In Nie<strong>der</strong>sachsen verliefen <strong>die</strong><br />

wohl <strong>der</strong>art erfolgreich, dass <strong>die</strong> dortige<br />

Landesregierung am 11.4.2007<br />

den Gesetzentwurf eines Mediations-<br />

und Gütestellengesetzes vorgestellt<br />

hat.<br />

centrale für Mediation<br />

als Vorreiter<br />

Die in den <strong>Anwalt</strong>-<strong>Suchservice</strong> eingeglie<strong>der</strong>te<br />

Centrale für Mediation<br />

hat <strong>die</strong>se Entwicklung schon Mitte<br />

<strong>der</strong> 90er Jahre vorausgesehen und<br />

<strong>die</strong> Mediation in Deutschland maßgeblich<br />

mitgeprägt. Neben dem Aufbau<br />

eines <strong>Suchservice</strong> für Mediatoren<br />

konzentriert sich <strong>die</strong> Centrale auf <strong>die</strong><br />

profunde Ausbildung <strong>der</strong> Mediato-<br />

rInnen und <strong>die</strong> wissenschaftliche Begleitung<br />

und För<strong>der</strong>ung des Mediationsgedankens<br />

in Deutschland.<br />

Mediations-Kongress<br />

in München<br />

Seit ihrer Gründung versammelt <strong>die</strong><br />

Centrale für Mediation einmal jährlich<br />

<strong>die</strong> führenden Experten aus Wissenschaft<br />

und Praxis zu einem Mediations-Kongress,<br />

um <strong>die</strong> Praktiker und<br />

an Mediation interessierten Kreise<br />

über <strong>die</strong> neuesten Trends in <strong>der</strong> Mediation<br />

zu informieren und neue Methoden<br />

außergerichtlicher Streitbeilegung<br />

und Verhandlungsführung<br />

einzustu<strong>die</strong>ren. Der mittlerweile 12.<br />

Mediations-Kongress findet vom 20.<br />

bis 21.9.2007 in München statt. Unter<br />

dem Leitthema „Neue Methoden in<br />

<strong>der</strong> Mediation“ werden <strong>die</strong> Tagungsleiter,<br />

Prof. Dr. Horst Eidenmüller<br />

von <strong>der</strong> Ludwig-Maximilians-Universität<br />

München und Rechtsanwalt Dr.<br />

Christian Duve aus dem Frankfurter<br />

Büro <strong>der</strong> Kanzlei Freshfields Bruckhaus<br />

Deringer, <strong>die</strong> geladenen Vortragenden<br />

und Referenten zu Höchstleistungen<br />

anspornen. Eines von<br />

zahlreichen Highlights wird sicherlich<br />

<strong>der</strong> Eröffnungsvortrag des Mitbegrün<strong>der</strong>s<br />

des Harvard Negotiation<br />

Project und Co-Autors von „Getting<br />

to Yes“, Bruce Patton, sein. Er wird<br />

über neue Methoden alternativer<br />

Konfliktlösungen sprechen, von denen<br />

<strong>die</strong> Mediation eine Spielart ist.<br />

Gerichtsnahe Mediation<br />

in aller Munde<br />

Natürlich werden sich <strong>die</strong> Experten<br />

auf dem 12. Mediations-Kongress in<br />

München auch mit <strong>der</strong> gerichtsnahen<br />

Mediation beschäftigen. Unter dem<br />

Titel „Mediation unter Zeitdruck –<br />

Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> gerichtsinternen<br />

Mediation“ diskutieren dazu Güterichter<br />

Peter Lemmers, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

Richter am LG München I und<br />

Rechtsanwalt Dr. Hans-Uwe Neuenhahn,<br />

Leiter des Arbeitskreises „Außergerichtliche<br />

Konfliktlösungen“<br />

<strong>der</strong> RAK München unter <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation<br />

von Prof. Dr. Horst Eidenmüller.<br />

In Bayern läuft das Modellprojekt<br />

zur gerichtsnahen Mediation<br />

an acht ausgewählten Landgerichten<br />

mittlerweile im zweiten Jahr. Evaluationen<br />

über <strong>die</strong> bisherigen Ergebnisse<br />

sind sehr erfolgversprechend. In <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang wird sicherlich<br />

auch darüber zu reden sein, ob <strong>die</strong><br />

gerichtsinterne Mediation auf Dauer<br />

wirklich Richtern vorbehalten ist<br />

o<strong>der</strong> <strong>die</strong>se nicht viel eher mediationsgeeignete<br />

Fälle an Rechtsanwälte<br />

auslagern sollten, so wie <strong>die</strong>s nach<br />

dem jüngsten Kölner Modell praktiziert<br />

wird.<br />

Fähigkeiten des Mediators<br />

stehen im Fokus<br />

„Hauptziel <strong>der</strong> Tagung ist es, Mediatoren<br />

und Rechtsanwälten neue<br />

Werkzeuge für eine methodisch intelligente<br />

außergerichtliche Streitbeilegung<br />

zu vermitteln. Denn natürlich<br />

hängt <strong>der</strong> Erfolg einer Mediation o<strong>der</strong><br />

Verhandlung in erster Linie von den<br />

Fähigkeiten des Mediators und hier<br />

insbeson<strong>der</strong>e seiner Ausgleichsfähigkeit<br />

ab“, sagt <strong>die</strong> Leiterin <strong>der</strong> Centrale<br />

für Mediation, Rechtsanwältin Dr.<br />

Karen Engler. Die Fachbeiträge sollen<br />

dazu motivieren, in jedem Einzelfall<br />

das gesamte gestalterische Reservoir<br />

voll auszuschöpfen. Eine Spielart<br />

nennt sich zum Beispiel Collaborative<br />

Law: Die Parteien und ihre Anwälte<br />

verhandeln allein – ohne Mediator.<br />

Allerdings verpflichten sich <strong>die</strong><br />

Anwälte, das Mandat nie<strong>der</strong>zulegen,<br />

wenn sich ihre Mandanten nicht außergerichtlich<br />

einigen.<br />

Linkhinweis:<br />

MEDIATION<br />

Centrale für Mediation<br />

www.centralefuermediation.de<br />

3 / 2007 anwaltsreport<br />

13


INTERNET<br />

Viele Weblog-Schreiber hauen<br />

vergebens in <strong>die</strong> Tasten<br />

Tagebuchschreiben war früher<br />

eine einsame, intime und<br />

höchstpersönliche Tätigkeit kurz<br />

vor dem Schlafengehen. Doch seitdem<br />

es das Internet gibt, ist es mit<br />

<strong>der</strong> romatischen Einsamkeit des Tagebuchschreibens<br />

dahin. Hun<strong>der</strong>ttausende<br />

Weblogger sind mittlerweile<br />

über das Internet vernetzt. Das Wort<br />

„Weblog“ ist eine Wortkreuzung aus<br />

den englischen Begriffen „web“ und<br />

„log“. Der Bestandteil „log“ stammt<br />

von Logbook, dem sog. Schiffstagebuch.<br />

Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre kamen <strong>die</strong><br />

ersten Weblogs auf und wurden als<br />

Online-Tagebücher bezeichnet. Und<br />

mittlerweile entdecken auch immer<br />

mehr Anwälte <strong>die</strong>se preiswerte Form<br />

des Marketings, um für ihre Kanzlei<br />

eigene Public Relations zu betreiben.<br />

Das zeigt allein ein Blick auf www.jurablogs.com,<br />

eine Art Suchmaschine<br />

für juristische Fachblogs.<br />

Typologie erforscht<br />

Doch was sind das eigentlich für Robenträger,<br />

<strong>die</strong> täglich, zumindest aber<br />

regelmäßig in <strong>die</strong> Tasten hauen, um<br />

einem anonymen digitalisierten Leserkreis<br />

<strong>die</strong> Welt <strong>der</strong> Juristen näher<br />

zu bringen? Und wer liest <strong>der</strong>artige<br />

Seiten überhaupt? Fragen, <strong>die</strong> bislang<br />

unbeantwortet blieben. Doch<br />

seit kurzem gibt es dazu eine Stu<strong>die</strong>.<br />

In Kooperation mit <strong>der</strong> Suchmaschine<br />

Ask.com hat <strong>die</strong> Universität<br />

Leipzig unter Leitung von Prof. Dr.<br />

Ansgar Zerfaß über 600 Internetnutzer<br />

in Deutschland zum Thema Weblogs<br />

befragt. 96 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

nutzen das Internet mehrmals täglich.<br />

Die Nutzungsgewohnheiten <strong>die</strong>ser<br />

Trendsetter und Heavy-User sollten<br />

nicht unterschätzt werden, <strong>die</strong>nen<br />

sie doch als Indikator für <strong>die</strong> künftige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Kommunikationslandschaft<br />

im Internet. Insgesamt haben<br />

Blogs in <strong>die</strong>ser Zielgruppe eine<br />

hohe Relevanz: 84 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

meinen, dass Blogs Insi<strong>der</strong>wissen<br />

an <strong>die</strong> Öffentlichkeit bringen.<br />

Blognutzer sind investigative<br />

Multiplikatoren<br />

„Mit Hilfe <strong>der</strong> erhobenen Daten<br />

1 anwaltsreport 3 / 2007<br />

Tagebuchschreiben war gestern. Heute sind Weblogs <strong>der</strong> Renner<br />

konnten wir zeigen, wie unterschiedlich<br />

<strong>die</strong> Motivationen sind, Blogs zu<br />

nutzen“, so Zerfaß. „Es wird deutlich,<br />

dass Betreiber und Rezipienten von<br />

Blogs verschiedene Charaktere sind:<br />

Blogger sind extrovertierter, Blogleser<br />

stärker konsumorientiert.“ Mehrheitlich<br />

sind Blognutzer laut Zerfaß<br />

„investigative Multiplikatoren“, also<br />

Konsumenten, <strong>die</strong> mehr wissen wollen,<br />

Informationen aktiv weitergeben<br />

und gut vernetzt sind. Im Einzelnen<br />

identifiziert <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> fünf verschiedene<br />

Blognutzer: 17,7 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

wurden als „Social Networker“<br />

klassifiziert. Sie nutzen Blogs in erster<br />

Linie, um in Kontakt mit Freunden<br />

zu bleiben, neue Bekanntschaften zu<br />

knüpfen und sich mit an<strong>der</strong>en auszutauschen.<br />

Ebenfalls 17,7 Prozent zählt<br />

<strong>die</strong> Gruppe <strong>der</strong> „Selbstdarsteller“. Sie<br />

behaupten von sich „etwas zu sagen<br />

zu haben“ und möchten „Ärger und<br />

Kritik loswerden“.<br />

Aktive Blogger gehören eher einer <strong>die</strong>ser<br />

Gruppen an. Die größte Gruppe<br />

bilden allerdings <strong>die</strong> „Wissensdurstigen“<br />

(23,7 Prozent). Sie nutzen Blogs<br />

in erster Linie, um Hintergrundin-<br />

formationen zu suchen; klassischen<br />

Me<strong>die</strong>n trauen sie weniger als an<strong>der</strong>en<br />

Gruppen. Zwei weitere Gruppen<br />

sind <strong>die</strong> „Informationssucher“ (18,9<br />

Prozent) und <strong>die</strong> „Aktiven Konsumenten“<br />

(22,8 Prozent). Sie sind auf<br />

<strong>der</strong> Suche nach aktuellen Nachrichten<br />

bzw. Produktinformationen. Diese<br />

beiden Gruppen bestehen mehrheitlich<br />

aus Bloglesern und weniger<br />

aus Schreibern.<br />

Wichtige Impulsgeber<br />

Blogs im Allgemeinen und Fachblogs<br />

im Beson<strong>der</strong>en sind wichtige Impulsgeber<br />

für neue Ideen und <strong>die</strong>nen als<br />

Grundlage <strong>der</strong> Meinungsbildung.<br />

<strong>Über</strong> zwei Drittel <strong>der</strong> Befragten (69,3<br />

Prozent) entdecken in Fachblogs neue<br />

Themen und bilden sich hieraus eine<br />

Meinung.<br />

Lediglich 2,1 Prozent <strong>der</strong> Befragten<br />

trauen den Inhalten von Fachblogs<br />

nicht. Verblüffend ist das gute Abschneiden<br />

privater Blogs. Immerhin<br />

<strong>die</strong> Hälfte (51 Prozent) suchen dort<br />

nach Anregungen – und nur 12,1 Prozent<br />

trauen den Inhalten privater


Blogs nicht. Damit schneiden private<br />

Weblogs fast so gut ab wie journalistische,<br />

aus denen sich 62,7 Prozent<br />

eine Meinung bilden und denen nur<br />

7,2 Prozent nicht trauen.<br />

Blogschreiber und Blogleser<br />

Die Gründe, weshalb ein Blog genutzt<br />

wird, sind mindestens ebenso<br />

verschieden. Aktive Blogger scheinen<br />

im Gegensatz zu Bloglesern ein viel<br />

stärkeres Sendungsbewusstsein zu haben:<br />

66,8 Prozent <strong>der</strong> Blogger bloggen,<br />

weil sie meinen „etwas zu sagen<br />

zu haben“. Die Leser sind da weniger<br />

eitel: von ihnen behaupten <strong>die</strong>s nur<br />

7,5 Prozent. Als Motivation für das<br />

Schreiben eines Weblogs gab fast je<strong>der</strong><br />

fünfte Blogger (18,5 Prozent) an,<br />

„Leute aufklären“ zu wollen und 16,1<br />

Prozent zielen sogar darauf ab „<strong>die</strong><br />

Gedanken an<strong>der</strong>er zu beeinflussen“.<br />

Bei den Blog-Lesern überwiegt das<br />

Motiv <strong>der</strong> Informationssuche. Je<strong>der</strong><br />

Vierte (26,5 Prozent) nutzt Blogs, um<br />

sich über Produkte zu informieren,<br />

während nur 3,7 Prozent <strong>der</strong> Schreiber<br />

<strong>die</strong>s tun.<br />

Exklusivität wird vermutet<br />

Bei <strong>der</strong> Frage nach dem Informationsangebot<br />

von Blogs herrscht in beiden<br />

Gruppen Einigkeit: 68,3 Prozent <strong>der</strong><br />

Leser und 64,4 Prozent <strong>der</strong> Schreiber<br />

meinen, in Blogs Informationen<br />

zu finden, <strong>die</strong> sie sonst nirgends finden.<br />

Auch zur Recherche von Hintergrundinformationen<br />

sind Blogs relevant.<br />

56 Prozent <strong>der</strong> Leser und 47,3<br />

Prozent <strong>der</strong> Schreiber informieren<br />

sich hier bei aktuellen Ereignissen.<br />

Kaum jemand wird gefunden<br />

So interessant das gesammelte Zahlenmaterial<br />

auch ist – über ein Faktum<br />

kann es nicht hinwegtäuschen:<br />

In <strong>der</strong> Blogosphäre herrscht Orientierungslosigkeit.<br />

Meistens werden relevante<br />

Blogs durch Verweise in an<strong>der</strong>en<br />

Blogs (70,1 Prozent) o<strong>der</strong> durch<br />

Empfehlungen von Freunden gefunden<br />

(53,6 Prozent). Je<strong>der</strong> zweite Befragte<br />

stößt rein zufällig beim Surfen<br />

auf ein Blog, das ihn interessiert. Sowohl<br />

Suchmaschinen wie auch spezielle<br />

Blogsuchen sind zurzeit noch<br />

unterrepräsentiert – nur circa je<strong>der</strong><br />

dritte Surfer nutzt einen solchen Service.<br />

Die schwierige Auffindbarkeit<br />

von Blogs wird von den Nutzern als<br />

hauptsächlicher Hin<strong>der</strong>ungsgrund für<br />

<strong>die</strong> Nutzung von Blogs angegeben.<br />

Zwei Drittel <strong>der</strong> Blognutzer gaben<br />

Weblogschreiber sind oft einsame Wölfe!<br />

in <strong>die</strong>sem Zusammenhang an, dass<br />

sie Weblogs stärker nutzen würden,<br />

wenn sie <strong>die</strong>se schneller fänden.<br />

Rechtliche Risiken nicht<br />

unterschätzen<br />

Anwälte, <strong>die</strong> ein eigenes Weblog betreiben,<br />

sollten sich bewusst machen,<br />

dass sie im Grunde genommen ein eigenes<br />

Internetportal in Verkehr bringen<br />

und für <strong>die</strong> Inhalte, soweit sie von<br />

ihnen selbst verfasst werden, <strong>die</strong> volle<br />

Verantwortung tragen. Gerade in den<br />

Weblogs hat sich eine recht lockere<br />

Sprache entwickelt. Es wird gern über<br />

<strong>die</strong>ses und jenes geplau<strong>der</strong>t, so dass<br />

<strong>die</strong> Grenzen zwischen Fiktion und<br />

Wirklichkeit sowie Tatsachen und<br />

Meinungen leicht verschwimmen.<br />

Da <strong>die</strong> Leser in den Weblogs zudem<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit haben, zu den Inhalten<br />

Kommentare abzugeben, besteht<br />

natürlich <strong>die</strong> Gefahr, dass <strong>der</strong> eine<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e im Schutz <strong>der</strong> Anonymität<br />

über <strong>die</strong> Strenge schlägt. Das kann<br />

zum Beispiel auch ein Konkurrent<br />

des Weblog-<strong>Anwalt</strong>s sein, <strong>der</strong> seinem<br />

Kollegen den Erfolg des Tagebuchs<br />

neidet. Es geht aber auch um abwertende<br />

Äußerungen von und über Personen,<br />

Abbildungen gegen den Willen<br />

eines Betroffenen, Bewertungen<br />

und Leistungsbeschreibungen über<br />

Produkte etc.. Nach einem Urteil des<br />

OLG Düsseldorf (Az.: I-15 U 180/05)<br />

soll zwar eine vorrangige Haftung des<br />

unmittelbaren Verletzers bei Verstößen<br />

gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht<br />

in Meinungsforen in Be-<br />

tracht kommen; <strong>der</strong> Betroffene muss<br />

sich dann zunächst direkt an den Verfasser<br />

des rechtswidrigen Beitrages<br />

wenden. Diese Rechtsprechung dürfte<br />

aber seit <strong>der</strong> BGH-Entscheidung<br />

vom 27.3.2007 (Az.: VI ZR 101/06)<br />

überholt sein. Gegenstand des Revisionsverfahrens<br />

war u. a. <strong>die</strong> Frage, ob<br />

und unter welchen Umständen <strong>der</strong><br />

Betreiber eines Internetforums vom<br />

Verletzten auf Unterlassung einer ehrverletzenden<br />

Äußerung in Anspruch<br />

genommen werden kann, <strong>die</strong> ein<br />

Dritter in das Forum eingestellt hat.<br />

Der Bundesgerichtshof hat entschieden,<br />

dass <strong>die</strong> Verantwortlichkeit des<br />

Betreibers eines Internetforums für<br />

dort eingestellte ehrverletzende Beiträge<br />

nicht deshalb entfällt, weil dem<br />

Verletzten <strong>die</strong> Identität des Autors bekannt<br />

ist. Gegen den Forumsbetreiber<br />

kann vielmehr ab Kenntniserlangung<br />

ein Unterlassungsanspruch des<br />

Verletzten bestehen, unabhängig von<br />

dessen Ansprüchen gegen den Autor<br />

des beanstandeten Beitrags. Deshalb<br />

gilt: Sobald <strong>der</strong> Weblog-Anbieter einen<br />

Hinweis auf eine rechtsverletzende<br />

Äußerung in seinem Weblog<br />

erhält, muss er einschreiten und müssen<br />

rechtswidrige Inhalte umgehend<br />

entfernt werden.<br />

Linkhinweis:<br />

INTERNET<br />

Die Blogstu<strong>die</strong> <strong>der</strong> Universität<br />

Leipzig<br />

www.blogstu<strong>die</strong>2007.de<br />

3 / 2007 anwaltsreport<br />

1


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Für Anwälte, <strong>die</strong> rechnen können.


Viel Bild und wenig Text<br />

Werbekampagnen von Anwälten sieht man eher selten<br />

Dass sich Anwälte, Steuerberater, vereidigte<br />

Buchprüfer und dazu noch<br />

Wirtschaftsprüfer, <strong>die</strong> in ein und <strong>der</strong>selben<br />

Kanzlei praktizieren, über<br />

eine geplante Anzeigenkampagne einig<br />

werden, dürfte eher <strong>die</strong> Ausnahme<br />

sein. Lauter Individualisten halt,<br />

<strong>die</strong> eher Fakten als Emotionen sprechen<br />

lassen. Bei Bongartz, Dr. Hartleb<br />

und Partner aus Mönchengladbach<br />

ist das an<strong>der</strong>s. Mit pfiffigen und<br />

Aufmerksamkeit erregenden Anzeigenmotiven<br />

gehen sie auf Mandantenfang,<br />

so wie es das liberalisierte Berufsrecht<br />

ermöglicht. Die Kampagne<br />

setzt auch deshalb Maßstäbe, weil sie<br />

es bis in das Jahrbuch <strong>der</strong> Deutschen<br />

Werbung geschafft hat.<br />

Gleich vier Motive prämiert<br />

<strong>Über</strong> das Votum <strong>der</strong> Jury des Berliner<br />

ECON Verlages hat sich niemand<br />

mehr gefreut als <strong>die</strong> Rechtsanwälte<br />

und Steuerberater <strong>der</strong> Kanzlei<br />

„Bongartz, Dr. Hartleb und Partner“<br />

selbst. Gleich vier Motive ihrer Kampagne<br />

wurden im <strong>die</strong>sjährigen Annual<br />

„Jahrbuch <strong>der</strong> Werbung 2007“ von<br />

den Herausgebern Wille Schalk, Helmut<br />

Thoma und Peter Strahlendorf<br />

ausgezeichnet und veröffentlicht.<br />

Dienstleistung kommunizieren<br />

Schon im Jahr 2005 hatte Dr. Christoph<br />

Hartleb <strong>die</strong> Düsseldorfer Wer-<br />

beagentur MO&O beauftragt,<br />

themenorientierte Motive für Zielgruppen-spezifische<br />

Me<strong>die</strong>n und Anlässe<br />

zu entwickeln. Herausgekommen<br />

sind aufmerksamkeitsstarke,<br />

sympathische Anzeigen, mit viel Bild<br />

und wenig Text. Geschaltet wurden<br />

sie zum Beispiel im „FohlenEcho“<br />

von Burossia Mönchengladbach, dem<br />

IHK- Magazin, dem Programmheft<br />

<strong>der</strong> Hockey-WM o<strong>der</strong> im Heft <strong>der</strong><br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Mönchengladbach,<br />

aber auch im Rahmen von<br />

Sponsoring für Jugendsportveranstaltungen.<br />

Dazu Dr. Hartleb: „Wer als<br />

Dienstleistungs-Unternehmer heute<br />

erfolgreich sein möchte, muss nach<br />

draußen deutlich machen, dass er<br />

über das Fachliche hinaus ein verlässlicher,<br />

flexibler und menschlicher Ansprechpartner<br />

ist.“<br />

Ob <strong>die</strong> Werbung ankommt?<br />

Und das ist <strong>der</strong> Kanzlei zumindest<br />

in <strong>der</strong> Werbewelt gelungen. Ob <strong>die</strong><br />

Kampagne auch bei den avisierten<br />

Zielgruppen zündet und sich letztlich<br />

bezahlt macht, wissen am Ende allein<br />

<strong>die</strong> Initiatoren. Manch ein <strong>Anwalt</strong><br />

wird sich allerdings <strong>die</strong> Frage stellen,<br />

ob das von Dr. Hartleb ausgegebene<br />

Briefing den Nagel wirklich auf den<br />

Kopf trifft. Denn verlässlich, flexibel<br />

und menschlich sind letztlich Attribute,<br />

<strong>die</strong> heutzutage ganz selbstverständlich<br />

vorausgesetzt werden – und<br />

ANWALTSWERBuNG<br />

viele Anwälte auch erfüllen. Die von<br />

ihm ausgewählten Anzeigenmotive<br />

symbolisieren <strong>die</strong>se Eigenschaften jedenfalls<br />

nur partiell. Worauf es den<br />

Mandanten doch letztlich ankommt,<br />

ist ein Berater, in dessen Hände sie<br />

ihr Schicksal ruhigen Gewissens legen<br />

können - zumindest für eine gewisse<br />

Zeitspanne. Das sollte je<strong>der</strong> Mandant<br />

mit einem wirklich guten Gefühl und<br />

voller <strong>Über</strong>zeugung tun.<br />

Nichtjuristen fern halten<br />

Tendenziell wird <strong>die</strong> <strong>Anwalt</strong>schaft<br />

nach dem Inkrafttreten des Rechts<strong>die</strong>nstleistungsgesetzes<br />

verstärkt werben<br />

müssen. Dann wird es nämlich<br />

darum gehen, all <strong>die</strong> Nichtjuristen,<br />

<strong>die</strong> künftig wohl Rechtsrat erteilen<br />

dürfen, in Schach zu halten. Dafür<br />

eignet sich eine Form <strong>der</strong> Werbung<br />

ganz beson<strong>der</strong>s: <strong>die</strong> vergleichende<br />

Werbung, <strong>die</strong> im gewerblichen Bereich<br />

seit Jahren zulässig ist. Hier<br />

dürfte es sich allemal lohnen, bereits<br />

jetzt eine professionelle Werbeagentur<br />

zu suchen, <strong>die</strong> intelligente Vergleichsbeispiele<br />

in Wort und Bild umsetzt.<br />

Linkhinweis<br />

Jahrbuch <strong>der</strong> Werbung<br />

www.jdw.de<br />

3 / 2007 anwaltsreport<br />

1


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Mit Garantiezertifikaten lassen<br />

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ohne Verluste fürchten zu müssen.<br />

Denn davor schützt <strong>die</strong> Kapitalgarantie<br />

zum Laufzeitende. Kein<br />

Wun<strong>der</strong>, dass <strong>die</strong> Papiere so beliebt<br />

sind. Mehr als 42 Prozent am stark<br />

wachsenden Zertifikatemarkt entfallen<br />

auf Garantiezertifikate. Doch wie<br />

funktionieren <strong>die</strong>se Investments eigentlich?<br />

Investieren in einen Basiswert<br />

Die Grundlage auch eines Garantiezertifikats<br />

ist immer ein so genannter<br />

Basiswert. Dieser kann etwa aus einem<br />

Aktienindex wie dem DAX bestehen.<br />

Alternativ kann <strong>der</strong> Zertifikateanbieter<br />

(Emittent) einen Aktienkorb ganz<br />

nach seinen eigenen Vorstellungen<br />

zusammenstellen. Auch an<strong>der</strong>e Wertpapiere<br />

und <strong>der</strong>en Kombination, wie<br />

z.B. unterschiedliche Fonds, können<br />

als Basiswert <strong>die</strong>nen. Trotz aller Sicherheit<br />

kommt <strong>der</strong> Anleger deshalb<br />

um eine grundsätzliche Investitions-<br />

Entscheidung nicht herum. Vertraut<br />

er z.B. auf <strong>die</strong> gute Entwicklung deutscher<br />

Großunternehmen, wählt er ein<br />

Zertifikat, das auf dem DAX beruht.<br />

Will er dagegen lieber in Unternehmen<br />

investieren, <strong>die</strong> über den Erdball<br />

verstreut sind, wählt er ein Zertifikat,<br />

dessen Basis z.B. weltweit anlegende<br />

Aktienfonds sind. Und wenn<br />

er eine bestimmte Branche für beson<strong>der</strong>s<br />

aussichtsreich hält, kann er ein<br />

Zertifikat wählen, das in seinem Anlagekorb<br />

nur Papiere <strong>die</strong>ser Branche<br />

versammelt.<br />

Gewinnbeteiligung<br />

Entscheidend für den Ertrag ist, wie<br />

<strong>der</strong> Kurs des Basiswertes verläuft. Ein<br />

Beispiel dafür sind <strong>die</strong> so genannten<br />

Partizipationspapiere: Entwickelt sich<br />

<strong>der</strong>en Basiswert positiv, wird zusätzlich<br />

eine Gewinnbeteiligung (Kupon)<br />

ausgezahlt. So wird <strong>die</strong> Teilhabe an<br />

<strong>der</strong> Wertentwicklung des Basiswertes,<br />

beispielsweise eines Aktienindexes,<br />

bei gleichzeitiger Garantie des eingesetzten<br />

Kapitals ermöglicht. Bei Fäl-<br />

1 anwaltsreport 3 / 2007<br />

ligkeit des Garantiezertifikats wird<br />

dann, abhängig von <strong>der</strong> vorher festgelegten<br />

Beteiligungsquote, nicht nur<br />

das gesamte eingesetze Kapital, son<strong>der</strong>n<br />

auch ein Anteil an <strong>der</strong> Wertentwicklung<br />

des Basiswertes ausgezahlt.<br />

Im Falle einer negativen Entwicklung<br />

des Basiswertes erleidet <strong>der</strong> Anleger<br />

keine Verluste.<br />

Kapitalgarantie hat ihren preis<br />

Die Sicherheit, auch in schlechten<br />

Börsenzeiten jegliches Verlustrisiko<br />

zu vermeiden, lässt <strong>der</strong> Emittent sich<br />

bezahlen. Zum einen gilt <strong>die</strong> Kapital-<br />

Garantie in <strong>der</strong> Regel nur zum Laufzeitende.<br />

Damit verschafft <strong>der</strong> Emittent<br />

sich den zeitlichen Spielraum,<br />

um das Kapital <strong>der</strong> Anleger arbeiten<br />

zu lassen. Zum an<strong>der</strong>en wird bei positiver<br />

Entwicklung des Basiswertes<br />

nicht <strong>der</strong> gesamte Wertzuwachs als<br />

Ertrag ausgeschüttet, son<strong>der</strong>n nur ein<br />

Teil davon. Der an<strong>der</strong>e Teil ist <strong>der</strong><br />

Preis dafür, dass <strong>der</strong> Emittent das Verlustrisiko<br />

zum Laufzeitende abdeckt.<br />

Das Kleingedruckte<br />

Garantiezertifikate sind Schuldverschreibungen.<br />

Deshalb sollte man sich<br />

den Emittenten gut anschauen. Denn<br />

wenn <strong>der</strong> Emittent selbst zahlungsunfähig<br />

wird, nützt <strong>die</strong> schönste Kapitalgarantie<br />

nichts. Inzwischen gibt<br />

es unter dem Namen Garantiezertifikat<br />

auch sogenannte „Teilschutzzertifkate“,<br />

<strong>die</strong> 100-prozentigen Schutz nur<br />

bieten, solange <strong>der</strong> Basiswert eine bestimmte<br />

Schwelle nicht unterschreitet.<br />

Für den Fall, dass er unter <strong>die</strong>se<br />

Schwelle fällt, trägt <strong>der</strong> Anleger<br />

das volle Verlustrisiko, hat dafür aber<br />

den Vorteil, dass Kursgewinne steuerfrei<br />

bleiben. Das kann bei einer hohen<br />

Steuerlast durchaus sinnvoll sein,<br />

man sollte sich aber über das tatsächliche<br />

Risiko im Klaren sein.<br />

Balance von Risiko und chance<br />

In <strong>der</strong> Chancen-und-Risiken-Abwägung<br />

haben Garantiezertifikate<br />

eine Mittelstellung zwischen Zinsprodukten<br />

wie Sparkonten o<strong>der</strong> Ter-<br />

Quelle: Derivate Forum<br />

mingel<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> einen Seite und<br />

Aktien o<strong>der</strong> Aktienfonds auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite. Während Zinsprodukte<br />

in jedem Fall ohne Verlustrisiko sind,<br />

dafür aber in guten Börsenzeiten vergleichsweise<br />

magere Renditen abwerfen,<br />

bietet <strong>die</strong> direkte Investition in<br />

Unternehmen o<strong>der</strong> Fonds langfristig<br />

gute Ertragsaussichten, <strong>die</strong> jedoch<br />

mit Verlustrisiken verknüpft sind. Dazwischen<br />

liegt das Garantiezertifikat:<br />

Der Investor bekommt bei positiver<br />

Entwicklung einen guten Teil des<br />

Ertrags des Basiswertes, bleibt aber<br />

zum Laufzeitende von Verlusten verschont,<br />

falls <strong>der</strong> Basiswert sich negativ<br />

entwickelt.<br />

Autor:<br />

Hartmut Schlegel<br />

Deutsche Postbank AG<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

eMail: hartmut.schlegel@postbank.de<br />

Fon: +49 228 920 12103<br />

Fax: +49 228 920 12199<br />

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