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Wasserland Bayern

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Wasserplanet Erde<br />

Wasserplanet Erde<br />

Prof. Dr. Klaus pfer<br />

Verant ortung f r<br />

das Wasser elt eit<br />

unter dieser Ma ime<br />

gibt <strong>Bayern</strong> seine<br />

Kenntnisse in m elt<br />

schutz und Wasser irt<br />

schaft eiter, um so<br />

auch den nt icklungs<br />

ländern ein um eltver<br />

trägliches Wachstum zu<br />

erm glichen.<br />

86<br />

Aus Sicht der Astronauten ist die Erde ein<br />

blauer Wasserplanet. Drei Viertel seiner<br />

Oberfläche sind von Wasser bedeckt.<br />

Das Wasser der Erde bewegt sich in<br />

einem ewigen Kreislauf. Es kann nicht<br />

verbraucht werden, sondern wird nur<br />

gebraucht. Kein Tropfen geht verloren –<br />

trotzdem:<br />

Wenn wir unsere Erde näher betrachten,<br />

ist das nutzbare Süßwasser sehr<br />

unterschiedlich verteilt. <strong>Bayern</strong> gehört zu<br />

den bevorzugten wasserreichen Regionen,<br />

und der Titel dieser Broschüre „<strong>Wasserland</strong><br />

<strong>Bayern</strong>“ ist keine Übertreibung. Aus<br />

meiner Sicht als verantwortlicher Executive<br />

Director des United Nations Environmental<br />

Program – UNEP – sind die unterschiedliche<br />

Wassersituation in den Ländern<br />

der Erde und daraus resultierende<br />

Probleme eine der zentralen Zukunftsfragen<br />

der Menschheit.<br />

Da ist die Gefahr internationaler Konflikte.<br />

Besonders im Nahen Osten wird<br />

Wasser in einigen Gebieten extrem knapp<br />

werden. Regionale Wasserkonflikte, so<br />

befürchten Experten, können eskalieren,<br />

zu Kriegen führen und damit zu einer<br />

weltweiten Destabilisierung beitragen.<br />

Ein weiteres Problemfeld sind die mit<br />

der Wassernutzung verbundenen Krankheiten.<br />

Über zwei Milliarden Menschen<br />

werden unzureichend mit sauberem<br />

Trinkwasser versorgt, und nur fünf Prozent<br />

der Abwässer weltweit werden gereinigt.<br />

Jeder zweite Mensch in den Entwicklungsländern<br />

leidet heute an einer<br />

wasserbedingten Krankheit<br />

Der dritte Problembereich: Wasser und<br />

Ernährung. Menschen brauchen Trinkwasser<br />

und Bewässerungswasser für die<br />

in Beispiel f r die<br />

globale Vernetzung und<br />

Verant ortung<br />

n den ettge eben von<br />

Pinguinen der Antarktis<br />

<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />

urden Pestizide nach<br />

ge iesen, die seit<br />

ahren in den meisten<br />

ndustrieländern<br />

verboten sind.<br />

Produktion von Nahrungsmitteln. Weltweit<br />

fließen heute etwa 70 Prozent aller<br />

Entnahmen aus dem Wasserkreislauf der<br />

Erde in die Landwirtschaft. In den Entwicklungsländern<br />

verursachen Bevölkerungswachstum,<br />

steigender Wasserverbrauch<br />

und zunehmende Wasserverschmutzung<br />

eine dramatische Verschlechterung<br />

der Ernährungssituation,<br />

aber auch der ökologischen Verhältnisse.<br />

Mindestens ebenso dramatisch könnten<br />

sich Klimaveränderungen auf unseren<br />

Planeten auswirken. Wenn die Treibhausgase<br />

weiter zunehmen und das globale<br />

Temperaturniveau weiter ansteigt, besteht<br />

die Gefahr, dass die „Zentralheizung<br />

Europas“ – der Golfstrom – abkühlt.<br />

Uns Europäern würde eine eisige Zukunft<br />

bevorstehen.<br />

Ein letztes Beispiel: die Ausbreitung der<br />

Umweltgifte. Sie verteilen sich über die<br />

Luft und Gewässer rund auf dem Globus.<br />

Lindan und DDT, Mittel, die in vielen<br />

Industrieländern seit Jahrzehnten verboten<br />

sind, werden heute in den Polarregionen<br />

im Fettgewebe von Eisbären, Fischen<br />

und Vögeln nachgewiesen.<br />

Die Liste der Probleme ließe sich fortsetzen.<br />

Doch ein Nachwort wie dieses<br />

sollte kein Klagelied sein, sondern nur ein<br />

Warnsignal, eine Aufforderung, die Erde<br />

endgültig als eine Einheit, als das sensible<br />

und vernetzte System zu verstehen, das<br />

sie ist. Diese neue Sicht der Wirklichkeit<br />

macht uns klar, dass globale Umweltprobleme<br />

immer „vor Ort“ ausgelöst werden.<br />

Das sollte uns alle dazu führen, globale<br />

Auswirkungen endlich auch sinnlich<br />

wahrzunehmen und zu verstehen, dass<br />

jeder Erdenbürger, also auch jeder Bayer<br />

und jede Bayerin, seinen Beitrag zu einer

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