10.08.2013 Aufrufe

Wasserland Bayern

Wasserland Bayern

Wasserland Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 ferbereiche von<br />

e ässern sind emp nd<br />

liche renzzonen mit<br />

hoher kologischer<br />

Auch Seen brauchen Pflege<br />

Vielfalt und mit zahlrei<br />

chen unktionen. Sie<br />

bed rfen daher unseres<br />

besonderen Schutzes.<br />

Bei der Sanierung hatten bisher die<br />

großen Seen Vorrang. Daher ist der<br />

Zustand vieler kleinerer Seen noch problematisch.<br />

Sie haben meist Schwierigkeiten,<br />

einen zusätzlichen Schub an Nährstoffen<br />

aus der Landwirtschaft zu verkraften.<br />

Auch die Wasserqualität kleinerer Seen<br />

wird die bayerische Wasserwirtschaft verbessern<br />

helfen: Im Rahmen eines Sonderprogrammes<br />

von Umwelt- und Landwirtschaftsministerium<br />

wurden zwei Pilotprojekte<br />

am Abtsdorfer See im Berchtesgadener<br />

Land und am Hopfensee in<br />

Schwaben begonnen. Sie untersuchen,<br />

wie eine regionalspezifische und Gewässer<br />

schonende Landbewirtschaftung im<br />

Einzugsgebiet von Seen und deren<br />

Zuflüssen am besten zu fördern ist. Die<br />

Landwirte sollen künftig gezielter und mit<br />

weniger Nährstoffen düngen.<br />

Außerdem werden von der bayerischen<br />

Wasserwirtschaft für Seen, genau<br />

wie für Flüsse auch, Gewässerpflegepläne<br />

erstellt. Sie sollen helfen, das Seeökosystem<br />

vor Beeinträchtigungen zu schützen,<br />

ökologisch wertvolle Uferbereiche zu<br />

sichern und die Nutzungen in naturverträgliche<br />

Bahnen zu lenken. So können<br />

bestimmte Uferbereiche für Erholungszwecke,<br />

andere als Schutzgebiete festgeschrieben<br />

werden.<br />

Für folgende Seen liegen Gewässerentwicklungs-<br />

und Gewässerpflegepläne vor:<br />

Regierungsbezirk berbayern:<br />

Chiemsee, Starnberger See<br />

(in Bearbeitung),<br />

Regierungsbezirk Sch aben:<br />

Alpsee, Bannwaldsee,<br />

Niedersonthofener See, Rottachsee,<br />

Bayerisches Bodenseeufer,<br />

Regierungsbezirk nterfranken:<br />

Ellertshäuser See,<br />

Regierungsbezirk Mittelfranken:<br />

Altmühlsee.<br />

Neben der Verbesserung der Abwassertechnik<br />

gilt auch für Seen wie für Flüsse<br />

und Grundwasser, vor allem die diffusen<br />

Belastungen erheblich zu reduzieren.<br />

Niederschläge Grundwasser Fließgewässer Seen<br />

Sch arzerlen<br />

Schilfg rtel<br />

Wann ist was<br />

faul im See?<br />

Sch imm<br />

blattg rtel<br />

23 Der Nährstoffgehalt,<br />

die so genannte<br />

Trophie, ist für<br />

die Wasserqualität<br />

der Seen entscheidend.<br />

Ohne Nährstoffe<br />

gibt es kein<br />

Leben in den Seen,<br />

doch zu viel des<br />

Guten lässt deren Bewohner regelrecht<br />

ersticken.<br />

Vor allem Abwassereinleitungen und<br />

Düngemittel-Abschwemmungen mit<br />

ihren hohen Phosphor- und Stickstoffgehalten<br />

lassen den Nährstoffpegel in Seen<br />

anschwellen. Dann setzt eine Kettenreaktion<br />

ein: Die Algen beginnen zu wachsen.<br />

Bald gibt es mehr von ihnen, als<br />

Fische und andere Lebewesen verzehren<br />

können. Die Algen sterben ab und entziehen,<br />

wenn sie verrotten, dem See<br />

Unmengen Sauerstoff. Das Wasser wird<br />

faulig und trübt sich – im schlimmsten<br />

Fall kommt es zum Fischsterben.<br />

Dieser Prozess der Nährstoffübersättigung,<br />

die so genannte Eutrophierung<br />

(s. S. 50), ist eigentlich ein ganz natürliches<br />

Phänomen. Auch ohne menschliche<br />

Einwirkung kommt es in den meisten<br />

Seen zur Nährstoffanreicherung, die<br />

letztlich sogar zur vollständigen Verlandung<br />

führen kann. Der Mensch jedoch<br />

beschleunigt diesen „Alterungsprozess“<br />

erheblich. Viele Seen wurden so in wenigen<br />

Jahrzehnten in einen Zustand der<br />

Nährstoffanreicherung versetzt, den sie<br />

natürlicherweise erst in Jahrtausenden<br />

erreicht hätten. <br />

<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />

65<br />

Armleuchteralgen<br />

ber ächenschicht<br />

Meter<br />

Sprungschicht<br />

Meter<br />

iefenzone<br />

ab Meter<br />

ährstoffarme Seen<br />

mit ihrem klaren Wasser<br />

sind Lebensraum zahl<br />

reicher ier und<br />

P anzenarten. Das tr be<br />

Wasser nährstoffreicher<br />

Seen ist auf das starke<br />

Algen achstum zur ck<br />

zuf hren. immt dieses<br />

berhand, kann es zum<br />

mkippen des Sees<br />

kommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!