Wasserland Bayern
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So viel Technik wie nötig<br />
Hoch asserschutz durch<br />
Bauma nahmen<br />
17 So sinnvoll die Renaturierung von<br />
Auen und eine natürliche Wasserrückhaltung<br />
aus gesamtökologischer Sicht auch<br />
sind: Diese Maßnahmen können die<br />
Hochwassergefahr nur wenig mindern.<br />
Der beste Hochwasserschutz ist daher,<br />
die gefährdeten Bereiche nicht zu bebauen.<br />
Sind jedoch hochwertige Nutzungen<br />
bereits vorhanden, dann sind technische<br />
Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich:<br />
Deiche und Mauern; Maßnahmen,<br />
die den Abfluss verbessern; Rückhaltebecken<br />
oder Talsperren.<br />
Grundsätzlich werden auf diese Weise<br />
nur Siedlungen sowie Verkehrsanlagen<br />
von überregionaler Bedeutung vor Hochwasser<br />
geschützt. Bemessungsgrundlage<br />
ist dabei in der Regel ein Hochwasser, das<br />
im langjährigen Mittel einmal in 100 Jahren<br />
zu erwarten ist.<br />
So wurde an der Donau und ihren<br />
Nebenflüssen zum Schutz vor Hochwasser<br />
die Sanierung der Schutzdeiche auf<br />
einer Länge von 300 Kilometern veranlasst.<br />
Großräumig kann der Abfluss größerer<br />
Flüsse durch Talsperren reduziert werden<br />
(s. S. 66). Heute stehen in <strong>Bayern</strong> allein<br />
durch überregionale Talsperren rund 160<br />
Millionen Kubikmeter Rückhalteraum für<br />
Hochwasser bereit.<br />
Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020<br />
Der Hochwasserschutz gehört zu den elementaren<br />
Aufgaben des Staates zur Sicherung<br />
der menschlichen Daseinsvorsorge.<br />
Zur Abwehr der „Naturkatastrophe“ Hochwasser<br />
hat die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
eine moderne Hochwasserschutzstrategie<br />
aufgestellt, die sich<br />
an den von der Länderarbeitsgemeinschaft<br />
Wasser aufgestellten Richtlinien orientiert.<br />
Wesentliche Ziele der bayerischen Strategie<br />
sind:<br />
● die Reduktion des Schadenspotenzials<br />
und<br />
● die Gewährleistung eines ausreich-<br />
enden Hochwasserschutzes.<br />
Niederschläge Grundwasser Fließgewässer Seen<br />
Wichtige Voraussetzung ist hierbei ein<br />
Überschwemmungsflächenmanagement,<br />
um Überschwemmungsgebiete freizuhalten,<br />
angepasst zu nutzen und Hochwasserwellen<br />
zu dämpfen. Das Überschwemmungsflächenmanagement<br />
ist Teil der<br />
bayerischen Drei-Säulen-Strategie zum<br />
nachhaltigen Hochwasserschutz:<br />
● Natürlicher Rückhalt –<br />
vorbeugender Hochwasserschutz,<br />
● Technischer Hochwasserschutz und<br />
● Weitergehende Hochwasservorsorge<br />
(Maßnahmen der Flächen-, Bau-,<br />
Verhaltens- und Risikovorsorge).<br />
<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />
53<br />
alsperren helfen,<br />
Hoch asser zu vermei<br />
den. Der Sylvenstein<br />
speicher z.B. dient dem<br />
Hoch asserschutz des<br />
sartales bis nach<br />
M nchen.<br />
Deiche entlang der<br />
l sse, hier zum Beispiel<br />
an der Donau, sind eine<br />
be ährte technische<br />
Ma nahme gegen das<br />
Hoch asser. Viele davon<br />
urden bereits im .<br />
ahrhundert gebaut.<br />
Damit sollen weitere 300 000 Einwohner<br />
einen ausreichenden Hochwasserschutz<br />
erhalten.<br />
In den letzten 10 Jahren hat die Bayerische<br />
Staatsregierung für den Hochwasserschutz<br />
rd. 1,05 Mrd. e investiert. Davon<br />
entfallen in Folge des Pfingsthochwassers<br />
1999, 2000 und 2001 rd. 360 Mio e. Um<br />
die fachlichen Ziele des Programms in dem<br />
vorgegebenen Zeitrahmen bis 2020 zu<br />
erreichen, wären Investitionen von 2,3<br />
Mrd. e für den Hochwasserschutz erforderlich.