Wasserland Bayern
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<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Vor dem Bau von<br />
Kläranlagen ar die<br />
e ässerverschmutzung<br />
vielerorts deutlich sicht<br />
bar. Heute sind es die<br />
unsichtbaren Schadstoffe,<br />
die die Wasserqualität<br />
und damit viele<br />
Lebe esen gefährden.<br />
50<br />
Alles im Fluss<br />
... leider auch, as nicht hinein geh rt<br />
Die vermehrte Einleitung häuslicher Abwässer<br />
und die seit Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
in immer größeren Mengen eingesetzten<br />
Waschmittel sowie stickstoffund<br />
phosphathaltigen Kunstdünger erhöhten<br />
beträchtlich den Nährstoffeintrag<br />
in die Gewässer.<br />
Dazu kommen die diffusen Einträge<br />
aus der Luft, die vor allem durch Straßenverkehr<br />
und Gebäudeheizung verursacht<br />
werden (s. Kapitel Grundwasser, S. 26<br />
ff.). Eutrophierung, das heißt Nährstoffanreicherung,<br />
war in vielen Gewässern<br />
die Folge. Der damit einhergehende Sauerstoffverlust<br />
führte immer wieder zu<br />
Fischsterben.<br />
<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Durch strengere Gesetze und den Bau<br />
biologischer Kläranlagen gelang es, den<br />
Nährstoffeintrag in die Gewässer zu reduzieren,<br />
allerdings noch nicht in ausreichendem<br />
Maß. Die Phosphorbelastung<br />
hat zwar in den letzten Jahren weiter<br />
abgenommen, die Stickstoffkonzentration<br />
blieb jedoch bei den meisten Oberflächengewässern<br />
auf hohem Niveau.<br />
Der Weg der Nährstoffe endet nicht<br />
an den Grenzen <strong>Bayern</strong>s: Über Main und<br />
Donau gelangen pro Jahr rund 130000<br />
Tonnen Stickstoff und rund 7500 Tonnen<br />
Phosphor in angrenzende Länder.<br />
Daher ist es wichtig, dass <strong>Bayern</strong> auch<br />
international zum Schutz der Meere<br />
beiträgt – zum Beispiel durch Mitarbeit in<br />
länderübergreifenden Gremien wie den<br />
Internationalen Kommissionen zum Schutz<br />
der Donau und zum Schutz des Rheins.<br />
Konsequenter Gewässerschutz<br />
zahlt sich aus<br />
<strong>Bayern</strong>s Bäche und l sse sind ieder<br />
naturnäher und sauberer<br />
Wasser ist ein öffentliches Gut. Daher ist<br />
jeder gesetzlich zum Schutz der Gewässer<br />
verpflichtet (unter anderem durch das<br />
Wasserhaushaltsgesetz, das Bayerische<br />
Wassergesetz, das Bundesnaturschutzgesetz,<br />
das Bayerische Naturschutzgesetz<br />
und nicht zuletzt durch die Bayerische<br />
Verfassung). Und gute Wasserqualität in<br />
Flüssen und Seen ist lebensnotwendig für<br />
die Ökosysteme – und selbstverständlich<br />
auch für den Menschen.<br />
Normalerweise reinigen sich Gewässer<br />
auf natürliche Weise selbst. Der Mensch<br />
beeinträchtigt jedoch diese Fähigkeit durch<br />
zahlreiche Eingriffe und Einleitungen.<br />
Bei der Abwasserreinigung gab es indes<br />
bereits erhebliche Fortschritte: So<br />
konnte in allen großen und mittleren sowie<br />
in vielen kleinen Flüssen mindestens<br />
die Güteklasse II beziehungsweise II-III erreicht<br />
werden (s. Gewässergütekarte S. 48).<br />
Die fortschreitende Überdüngung unserer<br />
Gewässer ließ sich aufhalten. Viele<br />
abschnittsweise renaturierte Flüsse haben<br />
heute wieder eine verbesserte natürliche<br />
Selbstreinigungskraft.