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Wasserland Bayern

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<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Die lussperlmuschel,<br />

ein seltener Be ohner<br />

klarer, kalkarmer Bäche,<br />

ist vom Aussterben<br />

bedroht. Das ollen die<br />

Wasser irtschaftsämter<br />

mit Sonderprogrammen<br />

verhindern.<br />

46<br />

Ein Platz für seltene Tiere<br />

Flussperlmuschel<br />

Methusalem braucht reines Wasser<br />

Sie lebt im Verborgenen, kann handtellergroß<br />

und über 100 Jahre alt werden: Erst<br />

in den letzten Jahren konnten Biologen<br />

einige Geheimnisse der seltenen Flussperlmuschel<br />

enträtseln. So fanden sie beispielsweise<br />

heraus, dass die Tiere registrieren<br />

können, ob sich ihr Bestand verändert:<br />

Werden es immer weniger<br />

Muscheln, wandeln sich die Weibchen<br />

„automatisch“ zu Zwittern um und<br />

befruchten sich selbst.<br />

Diese Wandlungsfähigkeit in Notzeiten<br />

hat der Flussperlmuschel das Überleben<br />

während der Eiszeit gesichert. Für die<br />

heutigen Umweltbedingungen ist sie aber<br />

nicht gerüstet. Während früher der Flussperlmuschel<br />

ihre „inneren Werte“, ihre<br />

Perlen nämlich, zum Verhängnis werden<br />

konnten, sind es heute ihre ökologischen<br />

<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Ansprüche. Die Flussperlmuschel lebt nur<br />

in wenigen klaren, kalkarmen Fließgewässern.<br />

Hier aber haben sich in den letzten<br />

Jahrzehnten – vor allem durch saure<br />

Niederschläge, Schadstoffe aus der Landwirtschaft<br />

und durch Gewässerausbau –<br />

die Lebensbedingungen für sie dramatisch<br />

verschlechtert.<br />

Neben der Gewässergüte gefährdet<br />

die Flussperlmuschel auch ihr eigentümlicher<br />

Fortpflanzungsmechanismus: Ihre<br />

millimetergroßen Larven müssen sich an<br />

die Kiemen einer Bachforelle anheften.<br />

Gelingt ihnen das, entwickeln sie sich dort<br />

zu Jungmuscheln und fallen im darauf<br />

folgenden Sommer von ihrem Wirtsfisch<br />

ab – eine Methode, die nur so lange<br />

erfolgreich ist, wie es genügend Wirtsfische,<br />

sprich: Bachforellen gibt.<br />

Doch die Bachforelle ist heute selten<br />

geworden. Sie wird vor allem von der<br />

amerikanischen Regenbogenforelle verdrängt,<br />

die von Anglern ausgesetzt wurde.<br />

Das könnte die eigenwillige Flussperlmuschel<br />

das Überleben kosten: Sie „akzeptiert“<br />

nämlich bei uns nur die Bachforelle<br />

als Zwischenwirt für ihre Larven.<br />

Mittlerweile ist die Flussperlmuschel in<br />

ganz Europa vom Aussterben bedroht.<br />

Deshalb haben einige Wasserwirtschaftsämter<br />

Sonderprogramme zum Schutz der<br />

seltenen Bachbewohner begonnen. Ziel<br />

ist unter anderem die Wiederbesiedlung<br />

geeigneter Bäche.<br />

Wo der ischotter<br />

lebt, muss die atur noch<br />

intakt sein Der endige<br />

Wassersportler rea<br />

giert äu erst sensibel<br />

auf schädliche m elt<br />

ein sse. Verunreinigtes<br />

Wasser macht ihn krank<br />

und beeinträchtigt seine<br />

ortp anzungsfähigkeit.<br />

Permanente St rungen<br />

durch Stra enverkehr<br />

oder lärmende Menschen<br />

vetreiben den scheuen<br />

äger. ferbefestigungen<br />

zerst ren seine Lebens<br />

grundlage.

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