Wasserland Bayern
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Diffuse Schadstoffquellen<br />
Heute werden Gewässer immer weniger<br />
durch begrenzte, punktförmige Schadstoffeinträge<br />
belastet. Bedrohlich sind<br />
jedoch die so genannten diffusen Schadstoffe,<br />
also flächenhafte Belastungen, die<br />
sich wie ein Schleier über die Landschaft<br />
legen. Sie gelangen entweder direkt oder<br />
nach einem Umweg über die Atmosphäre<br />
in die Gewässer, dringen in den Boden<br />
und damit auch in das Grundwasser ein.<br />
Konkrete Verursacher lassen sich nur sehr<br />
schwer oder überhaupt nicht ausmachen.<br />
Dadurch werden Vorsorge- und Schutzmaßnahmen<br />
erheblich erschwert.<br />
Zu den Hauptschadstoffen (siehe Grafik)<br />
gehört Schwefeldioxid, das im Wesentlichen<br />
immer noch von Kraftwerken und<br />
Fernheizwerken freigesetzt wird; sein<br />
Ausstoß konnte in den letzten Jahren<br />
stark reduziert werden.<br />
Dazu kommen Stickoxide, die aus<br />
Kraftwerken, vor allem aber aus dem<br />
Kraftfahrzeugverkehr stammen. Ammoniak<br />
entsteht hauptsächlich in der Tierhaltung<br />
und wird durch Düngung in den<br />
Boden eingebracht. Aus diesen Stickstoffverbindungen<br />
kann sich Nitrat bilden, das<br />
vor allem das Grundwasser stark belastet.<br />
Methan wiederum entsteht bei Fäulnisprozessen<br />
in der Abfallwirtschaft, der<br />
Landwirtschaft und bei der Brennstoffgewinnung.<br />
Besonders hartnäckig sind auch flüchtige<br />
organische Verbindungen, die durch<br />
Lösemittel und den Straßenverkehr freigesetzt<br />
werden.<br />
Von diesen genannten Stoffgruppen<br />
gelangten in Deutschland laut Umweltbundesamt<br />
allein 1999 etwa acht Millionen<br />
Tonnen in die Atmosphäre!<br />
Die flächenhaften Belastungen mit<br />
ihren noch unabsehbaren Folgen können<br />
mit heutigen technischen Mitteln nicht<br />
saniert werden. Der Schadstoffausstoß<br />
muss also schon beim Verursacher unterbunden<br />
oder verringert werden. Sind die<br />
Schadstoffe erst in die Umwelt gelangt,<br />
kann nur noch teuer repariert werden. Die<br />
Vorsorge muss deshalb dort beginnen, wo<br />
die Schadstoffe entstehen: in der Industrie,<br />
bei der Landwirtschaft und bei den Verbrauchern.<br />
Niederschläge Grundwasser Fließgewässer Seen<br />
Hauptquellen der Luftschadstoffe in der Bundesrepublik Deutschland<br />
in Mio onnen pro ahr Stand<br />
Schwefeldioxid<br />
Straßenverkehr 0,83 Mio. t/a<br />
Kraft- und Fernheizwerke<br />
0,25 Mio. t/a<br />
Landwirtschaft<br />
1,47 Mio. t/a<br />
übriger Verkehr 0,21 Mio. t/a<br />
Abfallwirtschaft<br />
0,79 Mio. t/a<br />
siehe BAYERN-AGENDA 21, Kapitel<br />
B .5. . , . , . , .<br />
Industrieprozesse,<br />
Kraft- und Fernheizwerke<br />
0,7 Mio. t/a<br />
Haushalte und Verkehr<br />
0,13 Mio. t/a<br />
Methan<br />
<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Stickoxide<br />
33<br />
Tierhaltung<br />
0,52 Mio. t/a<br />
Düngung<br />
0,08 Mio. t/a<br />
Lösemittelverwendung<br />
1,0 Mio. t/a<br />
Straßenverkehr<br />
0,33 Mio. t/a<br />
Industrieprozesse<br />
0,15 Mio. t/a<br />
Brennstoffgewinnung/<br />
-verteilung<br />
0,923 Mio. t/a<br />
Ammoniak<br />
Industriefeuerung<br />
0,21 Mio. t/a<br />
Haushalte<br />
0,08 Mio. t/a<br />
Flüchtige<br />
organische<br />
Verbindungen<br />
uelle m eltbundesamt<br />
in Problem f r alle<br />
ober und unterirdischen<br />
e ässer sind heute die<br />
diffusen Schadstoffe<br />
aller Art, die ber die<br />
Luft ins Wasser und in<br />
den Boden gelangen.