Wasserland Bayern
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Wasser muss<br />
geschützt werden<br />
Im Jahr 1897 bezeichnete das Reichsgericht<br />
in einem Urteil die Flüsse als eine<br />
„von der Natur gegebene Abflussrinne“ –<br />
und genauso haben viele Menschen die<br />
Gewässer behandelt. Erst deutlich sichtbare<br />
Zeichen der Zerstörung – stinkende<br />
Kloaken mit Schlammbergen, Schaumbildung<br />
und toten Fischen – zwangen zum<br />
Umdenken.<br />
Heute sind Deutschland und England<br />
weltweit am besten mit Kanalnetzen<br />
erschlossen und haben die meisten Kläranlagen.<br />
In Deutschland sind 93 Prozent<br />
aller Einwohner an zentrale öffentliche<br />
Kläranlagen angeschlossen, in <strong>Bayern</strong><br />
sogar 95 Prozent. Im Vergleich dazu werden<br />
in Portugal nur 21 Prozent und in<br />
Polen 34 Prozent der Abwässer in Kläranlagen<br />
gereinigt.<br />
Die Reinigung der Abwässer hat dazu<br />
beigetragen, dass aus so manch ökologisch<br />
totem Gewässer inzwischen wieder<br />
ein lebendiger See oder Fluss wurde.<br />
Heute sind die Sünden der Vergangenheit<br />
vielfach beseitigt. Allein in <strong>Bayern</strong> wurden<br />
zwischen 1950 und 2004 über 18,9 Milliarden<br />
in den Gewässerschutz investiert.<br />
Trotzdem schwächen Schadstoffe auch<br />
jetzt noch die Selbstreinigungskraft unserer<br />
Seen und Flüsse. Allerdings kommen<br />
sie immer weniger aus genau abgegrenzten,<br />
punktuellen Quellen. Heute stammen<br />
sie zumeist aus Industrie, Landwirtschaft<br />
oder Straßenverkehr und breiten<br />
sich diffus und flächenhaft wie ein Schleier<br />
über der Landschaft aus. Sie gefährden<br />
nicht nur Seen und Flüsse, sondern auch<br />
unser Grundwasser. Deshalb sind neue<br />
effektive Schutz- und Vorsorgemaßnahmen<br />
gefragt (s. S. 31 ff.).<br />
Das betrifft uns alle. Denn wir alle benutzen<br />
Kraftfahrzeuge, heizen unsere<br />
Wohnungen, essen landwirtschaftliche<br />
Erzeugnisse und kaufen industriell gefertigte<br />
Produkte. Doch wir können – wie in<br />
der Agenda 21 von Rio (s. S. 74) gefordert<br />
– unser Konsumverhalten ändern:<br />
indem wir umweltbewusster leben und<br />
z.B. Produkte aus ökologischem und<br />
regionalem Anbau bevorzugen.<br />
<strong>Bayern</strong> muss sich heute nicht nur darum<br />
kümmern, die Qualität des Wassers zu<br />
bewahren. Es hat auch die wichtige Zukunftsaufgabe,<br />
die Gewässerstruktur zu<br />
verbessern (s. S. 44).<br />
<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Unser kostbares Gut<br />
13<br />
l sse sind auch<br />
heute noch ein ichtiger<br />
Standortfaktor f r<br />
ndustriebetriebe.<br />
Haindl Papier mbH,<br />
Werk Schongau<br />
n diesen Rohren ie t<br />
Milch. Vor ca. ahren<br />
ben tigte man noch<br />
bis 5 Liter Wasser zur<br />
Herstellung von einem<br />
Liter rinkmilch, heute<br />
braucht man nur noch<br />
bis ,5 Liter.<br />
Staatliche Molkerei<br />
Weihenstephan mbH<br />
. K , reising