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Wasserland Bayern

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Wasser ist „die“ Lösung<br />

Hinter dem Elixier, das Leben schafft und<br />

erhält, steckt eine verblüffend simple Formel,<br />

die fast jedes Kind kennt: Zwei Atome<br />

Wasserstoff und ein Atom Sauerstoff,<br />

die sich zum Molekül H2O zusammengeschlossen<br />

haben. Aus zwei chemischen<br />

Elementen wird das Element Wasser –<br />

eine farblose, unscheinbare Flüssigkeit,<br />

die es in sich hat.<br />

Nirgendwo auf der Welt gibt es reines<br />

Wasser – denn H2O ist das beste natürliche<br />

Lösungsmittel. Es löst Salze und<br />

andere Feststoffe aus Boden und Gestein<br />

und transportiert sie ins Meer, wo sie<br />

abgelagert werden.<br />

Vor allem im Erdinnern reichert es sich<br />

mit Gasen wie Kohlendioxid oder Schwefelwasserstoff<br />

an: Als Mineral- oder gar<br />

Heilwasser erfrischt es dann unseren Körper<br />

und Geist.<br />

Selbst Regenwasser ist nicht rein:<br />

Wenn ein 50 Milligramm schwerer Regentropfen<br />

aus einem Kilometer Höhe<br />

am Boden auftrifft, hat er bereits über 16<br />

Liter Luft ausgewaschen und gereinigt –<br />

gut spürbar zum Beispiel nach einem warmen<br />

Sommerregen.<br />

Wasser ist einfach anders<br />

Wasser besitzt – trotz oder gerade wegen<br />

seines simplen Aufbaus – eine Reihe<br />

ungewöhnlicher Eigenschaften, die von<br />

vielen chemischen Grundregeln abweichen<br />

und es von allen anderen Naturstoffen<br />

unterscheidet: Jedes Schulkind lernt<br />

beispielsweise, dass Substanzen gewöhnlich<br />

in festem Zustand dichter sind als in<br />

flüssigem. Wasser hingegen ist bei plus<br />

vier Grad Celsius am dichtesten. Deshalb<br />

schwimmt Eis auf Wasser. Wäre dem<br />

nicht so, gefrören Seen und Flüsse von<br />

unten her. Kein Leben unter Wasser<br />

könnte einen Winter überstehen.<br />

Wasser hat außerdem eine hohe spezifische<br />

Wärme. Diese Energie, die notwendig<br />

ist, um eine Substanz zu erwärmen,<br />

wächst normalerweise mit der Größe der<br />

Moleküle. Und: Sie ist bei festen Substan-<br />

Wasser im e igen<br />

Kreislauf als Regen auf<br />

die rde, unter die rde<br />

und verdunstend ieder<br />

in die H he.<br />

<strong>Wasserland</strong> <strong>Bayern</strong> 7<br />

Das faszinierende Element<br />

Vom Himmel hoch<br />

Die kurze eschichte<br />

eines Wassertropfens<br />

„Des Menschen Seele<br />

Gleicht dem Wasser:<br />

Vom Himmel kommt es,<br />

Zum Himmel steigt es,<br />

Und wieder nieder<br />

Zur Erde muß es,<br />

Ewig wechselnd.“<br />

ohann Wolfgang von oethe<br />

Alles Gute kommt von oben: Hoch<br />

über unseren Köpfen wird der Stoff<br />

gebraut, aus dem das Leben kommt.<br />

Wenn es regnet, prasseln meist Milliarden<br />

Wassertropfen auf die Erde. Sie speisen<br />

Bäche und Flüsse, Seen und Meere.<br />

Sie versickern in der Erde und lassen den<br />

Boden aufquellen. Sie dringen weiter ins<br />

Gestein hinein, fließen rasch tiefer entlang<br />

der Klüfte des Kalksteins, sickern<br />

bedächtig in die Poren des Sandsteins –<br />

bis sie sich schließlich im Untergrund zu<br />

einem labyrinthischen Strom vereinen.<br />

Bei diesem Verschlucken und Versickern<br />

in der Erde löst das Wasser allerlei<br />

Mineralstoffe aus dem Gestein. So angereichert,<br />

fließt es als Grundwasser so lange<br />

unterirdisch bergab, bis es irgendwo<br />

als Quelle zutage tritt oder in einen Bach<br />

mündet – wenn es nicht schon vorher<br />

über Brunnen an die Oberfläche<br />

gepumpt wurde. Dann landet es –<br />

benutzt und verschmutzt – als Abwasser<br />

in der Kanalisation und wird schließlich in<br />

Kläranlagen gereinigt. Von dort gelangt<br />

es wiederum in Bäche und Flüsse.<br />

Auf diese Weise endet jeder Wassertropfen,<br />

wenn er nicht schon vorher verdunstet<br />

ist, im Meer – mancher in wenigen<br />

Tagen, ein anderer erst nach ein paar<br />

tausend Jahren. Dort wird er irgendwann<br />

durch die wärmende Kraft der Sonne als<br />

feuchter Dunst in den Himmel steigen.<br />

Und hier endet unsere Geschichte –<br />

und beginnt wieder von vorn. Ein Kreislauf,<br />

der seit Urzeiten das Leben in Bewegung<br />

hält. ■

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