JazzFest Berlin Programm - Berliner Festspiele
JazzFest Berlin Programm - Berliner Festspiele
JazzFest Berlin Programm - Berliner Festspiele
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mit Schwung<br />
durchs Leben<br />
Willkommen zum <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong>!<br />
Die diesjährige Ausgabe versammelt wieder renommierte Jazzmusiker<br />
aus aller Welt in <strong>Berlin</strong>. Dass der türkische Musiker Erkan<br />
O˘gur kommen wird, freut mich dabei besonders. Mit ihm und<br />
weiteren Solisten aus Istanbul spinnen wir unseren roten Faden<br />
fort, der alle unsere Festivals durchzieht, nämlich die gegenwärtigen<br />
Kultur-Szenen in der Türkei vorzustellen. ’Stadt und Jazz’,<br />
das ist ein unerschöpfliches, spannendes Thema – Metropolen<br />
produzieren ihre eigenen Klänge. Auf die Fährte ihres speziellen<br />
<strong>Berlin</strong>-Sounds haben sich vor einiger Zeit die beiden Musiker<br />
Gak Sato und Steve Piccolo als Gäste der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
gemacht. Ihre ’Hidden Tracks’, die sie dabei aufgezeichnet haben,<br />
verwenden sie am Freitag abend im Delphi.<br />
Wir können das <strong>JazzFest</strong> 2005 nicht eröffnen,<br />
ohne an Albert Mangelsdorff zu denken.<br />
Dieser großartige Posaunist und Doyen<br />
der deutschen Jazzszene leitete von 1995 bis<br />
2000 das <strong>JazzFest</strong> der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>. Er starb<br />
vor wenigen Wochen. Ich denke aber, dass ich ganz in<br />
seinem Sinne spreche, wenn diese Ausgabe des <strong>JazzFest</strong>es<br />
so frisch, lebendig und fröhlich werden möge wie je. Ich wünsche<br />
Ihnen fünf schöne und entdeckungsreiche Tage.<br />
Joachim Sartorius, Intendant der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Liebe <strong>JazzFest</strong>-Besucher,<br />
der ARD-Hörfunk freut sich, die über 40-jährige Medienpartnerschaft<br />
mit dem <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> fortführen zu können. Denn<br />
auch in Zeiten erhöhter Sparzwänge ist den öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunkanstalten Kulturförderung wichtig. Die ARD hat<br />
daher entschieden, sich in diesem Jahr in bisherigem Umfang<br />
beim <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> zu engagieren. Denn in den einzelnen<br />
Funkhäusern ist man sich sehr wohl bewusst, dass die Kooperation<br />
mit dem <strong>JazzFest</strong> eng und erfolgreich ist. Die Hörfunkprogramme<br />
der ARD profitieren in hohem Maße von den Mitschnitten<br />
und Live-Sendungen aus <strong>Berlin</strong>.<br />
Das Konzert am Samstagabend mit Fredrik Lundins Leadbelly-<br />
<strong>Programm</strong> und der WDR Big Band mit Joe Zawinul wird in diesem<br />
Jahr sogar von fast allen Sendern live übertragen.<br />
Ich wünsche Ihnen und uns ertragreiche und eindrucksvolle<br />
Konzerterlebnisse.<br />
Dr. Johannes Grotzky<br />
Vorsitzender der Hörfunkkommission der ARD<br />
<strong>Programm</strong>direktor Bayerischer Rundfunk<br />
3
P R O G R A M M<br />
Vorworte 3, 6<br />
Veranstaltungsorte 6<br />
Karteninformation 8<br />
Impressum 46<br />
Mi, 2. November<br />
20:00 Delphi – Filmpalast<br />
Film Preview: MPS – Jazzin’ The Black Forest 10<br />
22:30 Quasimodo<br />
MPS Revisited: The New Dave Pike Set,<br />
feat. Michael Sagmeister and<br />
the Christoph Spendel Trio 11<br />
Do, 3. November<br />
19.00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Charlie Haden’s Liberation Music Orchestra<br />
‘Not In Our Name’, feat. Carla Bley 12<br />
Hüsnü ¸Senlendirici & World Ensemble 13<br />
22:00 Delphi – Filmpalast<br />
Enzo Favata ‘Made in Sardinia’ 14<br />
22:30 Quasimodo<br />
Fr, 4. November<br />
Bill Frisell Trio 15<br />
18:00 Quasimodo<br />
Livio Minafra 17<br />
19:30 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Frank Gratkowski Doppelquartett 19<br />
Han Bennink – Hermeto Pascoal Duo 20<br />
Hermeto Pascoal e Grupo 21<br />
22:00 Delphi – Filmpalast<br />
Tamburada 22<br />
Farmers Market 23<br />
22:30 Quasimodo<br />
Amina Claudine Myers Trio, special guest Özay 24<br />
4<br />
Sa, 5. November<br />
14:00 Kulturbrauerei – Soda Salon<br />
Vortrag: Karl Gert zur Heide<br />
‘Über die orientalischen Ursprünge des Ragtime’ 25<br />
15:00 Kulturbrauerei – Palais<br />
Mozaik 26<br />
L’Orchestra di Piazza Vittorio 27<br />
18:00 Quasimodo<br />
Deutscher Jazzpreis: Ulrich Gumpert 29<br />
20:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
WDR Big Band Köln ‘Joe Zawinul Project’ 30<br />
Fredrik Lundin Overdrive ‘Belly-up’ 33<br />
22:00 Delphi – Filmpalast<br />
Steve Piccolo & Gak Sato ‘Hidden Tracks’,<br />
special guest Elliott Sharp 34<br />
Paolo Angeli – Antonello Salis Duo 35<br />
22:30 Quasimodo<br />
So, 6. November<br />
Baby Bonk 36<br />
nuBox, feat. DJ Illvibe 37<br />
15:00 Kulturbrauerei – Palais<br />
Erkan O ˘gur – Philip Cathérine 38<br />
Stefano Bollani – Stian Carstensen Duo 39<br />
Ferenc Snétberger Trio 40<br />
20:00 Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Maria Schneider Orchestra 42<br />
Enrico Rava Quintet 43<br />
22:00 Delphi – Filmpalast<br />
The Derek Trucks Band 44<br />
22:30 Quasimodo<br />
‘Rev.’ Jeff Mosier’s Ear Reverents 45<br />
Radio Live-Übertragungen<br />
3. 11. ab 20:04 Deutschlandradio Kultur<br />
5. 11. ab 20:05 RBB Kulturradio, BR 4 Klassik, hr2, radio bremen –<br />
nordwest radio, SR 2 KulturRadio, WDR 3<br />
6. 11. ab 20:04 Deutschlandradio Kultur, ab 20:05 RBB Kulturradio<br />
Jazzfest im Internet: www.jazzfest-berlin.de<br />
5
Liebe <strong>JazzFest</strong> Besucherinnen und Besucher,i<br />
widmen möchte ich diese Ausgabe des Jazzfestes den Menschen und Musikern<br />
der Stadt New Orleans, deren lebendige Leichtigkeit so viel zur Entwicklung<br />
des Jazz beigetragen hat und die gegenwärtig so sehr ums Überleben<br />
kämpft. Es lebe das New New Orleans.<br />
Jazz ist immer in pulsierenden Städten wie New Orleans zu Hause gewesen.<br />
Einer anderen solchen Metropole, nämlich Istanbul, gilt in diesem Jahr die<br />
Aufmerksamkeit der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> und auch des Jazzfestes. Dort hatte<br />
ich vorzeiten ein Jahr lang meine Zelte aufgeschlagen. Der geschäftig-nervöse<br />
Puls der Bosporus Metropole ist mir immer gegenwärtige Erfahrung geblieben.<br />
Vielleicht bin ich auch deshalb so empfänglich für eine These wie die,<br />
dass Bauchtanz und Ragtime aus demselben Nest gefallen seien.<br />
„Ein Stiefel voll Jazz“ hieß es 1984 schon mal beim Jazzfest.<br />
Eine ganze Generation später gilt immer noch, im europäischen<br />
Kontext: italienische Jazzmusiker lassen in besonderer<br />
Weise regionale Traditionsbezüge und kreatives<br />
Musikantentum aufscheinen.<br />
Besonders freue ich mich auf die von mir so hoch geschätzten<br />
Komponistinnen/Arrangeurinnen Carla Bley<br />
mit Charlie Hadens Liberation Music Orchestra und Maria<br />
Schneider, deren Konzerte im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> Eckpfeiler einer<br />
programmatischen Brücke bilden, über und unter der ich Ihnen ein paar außergewöhnliche<br />
musikalische Versuchsanordnungen präsentieren möchte. Von<br />
Hermeto Pascoal und Han Bennink, dem römischen ‘MigrantenStadl’ von der<br />
Piazza Vittorio bis hin zur Jamband Derek Trucks.<br />
Ich wünsche Ihnen für die anstehenden Jazztage und -nächte Neugier, Ausdauer<br />
und wieder viel Vergnügen.<br />
Ihr Peter Schulze, Künstlerischer Leiter<br />
Veranstaltungs<br />
Orte + Verkehrsverbindungen<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Schaperstraße 24<br />
<strong>Berlin</strong> Wilmersdorf<br />
Telefon (030) 254 89–0<br />
U-Bahn Spichernstraße<br />
(Ausgang Bundesallee)<br />
Bus 204, 249<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
Delphi – Filmpalast am Zoo<br />
Kantstraße 12a<br />
<strong>Berlin</strong> Charlottenburg<br />
Telefon (030) 312 10 26<br />
S- und U-Bahn Zoologischer<br />
Garten, Bus 149<br />
www.delphi-filmpalast.de<br />
6<br />
Kulturbrauerei<br />
Schönhauser Allee 36<br />
(Eingänge Knaackstraße 97<br />
und Sredzkistraße 1)<br />
<strong>Berlin</strong> Prenzlauer Berg<br />
Telefon (030) 44 31 51–52<br />
U-Bahn Eberswalder Straße<br />
Tram M1, M10, 12<br />
www.kulturbrauerei-berlin.de<br />
Quasimodo<br />
Kantstraße 12a<br />
<strong>Berlin</strong> Charlottenburg<br />
Telefon (030) 312 80 86<br />
S- und U-Bahn Zoologischer<br />
Garten, Bus 149<br />
www.quasimodo.de<br />
KLASSIKER<br />
SPIEGEL-Leser wissen mehr.
Vorverkauf<br />
Eintrittspreise<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> € 10,– bis € 25,–<br />
Delphi – Filmpalast € 14,– bzw. € 8,–<br />
Quasimodo € 14,– bzw. € 6,–<br />
Kulturbrauerei – Palais € 10,–<br />
Festival-Pass € 80,– ermäßigt € 50,–<br />
Vorverkauf ab 10. Oktober<br />
Kasse im Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Schaperstraße 24<br />
Mo–Sa 14–18 Uhr, Sonntag, 6. November ab 14 Uhr,<br />
Telefon 030–254 89 100<br />
und bei den bekannten Vorverkaufsstellen<br />
Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn<br />
(während der Abendkassen kein Vorverkauf)<br />
Kartenbestellungen<br />
Schriftliche Kartenbestellungen bitte mit dem Bestell-Coupon, erhältlich<br />
beim Kartenbüro der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong>, Schaperstraße 24, 10719 <strong>Berlin</strong>,<br />
Telefon 030–254 89 100, Telefax 030–254 89 230,<br />
kartenbuero@berlinerfestspiele.de, www.berlinerfestspiele.de<br />
8<br />
MOST PERFECT<br />
SOUND EDITION<br />
- legendäre LPs endlich auf CD<br />
- 24BIT-Remastering<br />
- Originalcover & Linernotes<br />
- Midprice<br />
OSCAR PETERSON:<br />
TRACKS<br />
MPS 06024 9827011<br />
FRITZ PAUER:<br />
LIVE AT THE BERLIN<br />
JAZZ GALERIE<br />
MPS 06024 9811263<br />
MARK MURPHY:<br />
MIDNIGHT MOOD<br />
MPS 06024 9872742<br />
CHARLIE<br />
HADEN<br />
LIBERATION<br />
MUSIC ORCHESTRA:<br />
Not In Our Name<br />
Emarcy 06024 9829248<br />
ALBERT MANGELSDORFF:<br />
AND HIS FRIENDS<br />
MPS 00440 0673752<br />
VOLKER KRIEGEL:<br />
SPECTRUM<br />
MPS 06024 9808699<br />
ATTILA ZOLLER/HANS<br />
KOLLER/MARTIAL SOLAL:<br />
ZOLLER KOLLER SOLAL<br />
MPS 00422 8431072<br />
Die Zeit ist wieder reif für<br />
ein Liberation Music<br />
Orchestra. Eine neue<br />
kritisch-ironische<br />
Auseinandersetzung<br />
mit den USA, in Form<br />
von grandiosem Large-<br />
Ensemble-Jazz.<br />
VORNAME, NAME ALTER<br />
STRASSE, NR.<br />
PLZ/ORT<br />
LIEBLINGS-KÜNSTLER<br />
Viele weitere Folgen unter:<br />
www.mps-label.de<br />
"Der beste Sänger des<br />
Jazz" (New York Post)<br />
meldet sich mit einem<br />
überragenden Album<br />
zurück, produziert und<br />
begleitet von Till Brönner.<br />
Featuring Frank Chastenier.<br />
Enrico Rava: Tati<br />
ECM 06024 9870174<br />
Enrico Rava - trumpet,<br />
french horn<br />
Stefano Bollani - piano<br />
Paul Motian – drums<br />
Erscheint am 21.10.2005<br />
Universal Jazz<br />
News, Tourdaten und vielesA-Nr.<br />
5285,<br />
PF 90 06 41<br />
mehr, wöchentlich aktualisiert! 06058 Halle<br />
MARK<br />
MURPHY:<br />
Once To<br />
Every Heart<br />
Verve 06024 9872410<br />
Gegen diesen Coupon erhalten Sie regelmäßig unsere kostenlose Zeitschrift „JazzEcho”<br />
Dieses Angebot gilt nur<br />
innerhalb Deutschlands.
Delphi – Filmpalast<br />
Mi 2. November | 20:00 Uhr<br />
FILMPREVIEW<br />
Die<br />
Plattenfirma<br />
MPS (Musikproduktion<br />
Schwarzwald) war in den 60er und<br />
70er Jahren das Aushängeschild des bundesdeutschen<br />
Jazz. Dabei produzierten nicht nur einheimische<br />
Musiker wie Wolfgang Dauner, Albert<br />
Mangelsdorff, Horst Jankowski, die Kühn Brüder<br />
oder Volker Kriegel ihre Platten auf dem 1968 von<br />
Hans Georg Brunner-Schwer gegründeten Gourmet-Label,<br />
sogar Oscar Peterson, Art van Damme,<br />
Baden Powell und auch Monty Alexander oder<br />
Dave Pike gehörten zum festen Künstlerstamm.<br />
Seit den 90ern rückt die junge DJ-Szene die MPS-<br />
Originale ins Bewusstsein einer Hörergeneration,<br />
die zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch nicht einmal<br />
geboren war.<br />
Elke Baurs Dokumentarfilm Jazzin’ The Black Forest<br />
ist ein liebevoll montiertes Porträt des Labels und<br />
seines Gründers ‘HGBS’, der vor Jahresfrist bei<br />
einem Verkehrsunfall tragisch ums Leben kam.<br />
Interviews mit vielen Protagonisten und selten gezeigte<br />
musikalische Live-Dokumente lassen eine<br />
Ära und den ‘Most Perfect Sound’ lebendig werden.<br />
wk<br />
10<br />
Foto: Jürgen Partzsch<br />
Quasimodo<br />
Mi 2. November | 22:30 Uhr<br />
MPS Revisited:<br />
The New Dave Pike Set<br />
feat. Michael Sagmeister and<br />
the Christoph Spendel Trio<br />
Dem <strong>Programm</strong>heft der <strong>Berlin</strong>er Jazztage ’69 ist zu entnehmen,<br />
dass Vibrafonist Dave Pike 1966 in der seinerzeit berühmten<br />
Jazz-Galerie an der Bundesallee über Wochen verpflichtet war,<br />
bevor ihn die Begegung mit Bassist Hans Rettenbacher und<br />
ein Jam mit Volker Kriegel und Peter Baumeister in Frankfurts<br />
Jazzkeller auf eine nächste Karriere-Ebene hievten: The Dave<br />
Pike Set! Noisy Silence-Gentle Noise hieß ihr erstes Album<br />
auf MPS. Die Band war das musik-gewordene Abbild der ’68er<br />
Ära: Alles ging! Fusion Made in Germany!.. bis es Pike zurück<br />
in die USA zog.<br />
Im Zuge des progressiven Groove Revivals durch den Acid Jazz<br />
erfuhr das ‘Set’ Mitte der 90er eine unerwartete Renaissance.<br />
Pikes Wunsch nach einem Powerhouse Pianisten plus Anhang,<br />
Christoph Spendels Nähe zu den Brunner-Schwer Studios am<br />
alten MPS-Ort und zu Michael Sagmeister ließen die Besetzung<br />
des New Dave Pike Set zum Selbstläufer werden: The Most<br />
Perfect Set! vh<br />
11<br />
Dave Pike vibes<br />
Christoph Spendel piano<br />
Michael Sagmeister guitar<br />
André Nendza bass<br />
Kurt Billker drums
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> Do 3. November | 19:00 Uhr<br />
Charlie Haden’s<br />
Liberation Music<br />
Orchestra 'Not In Our<br />
Name' feat. Carla Bley<br />
Ende der 60er gehörte Charlie Hadens<br />
Liberation Music Orchestra zu den radikalsten<br />
Eingreiftruppen des Jazz. Schwarze<br />
und Weiße spielten gemeinsam gegen<br />
Krieg und soziale Missstände an und<br />
kombinierten brillant gespielten Jazz jenseits<br />
des „Blast kaputt was euch kaputt<br />
macht“-Free Jazz mit unmissverständlichen<br />
politischen Statements. Arran-<br />
geurin seit der ersten Band-Stunde:<br />
Carla Bley. Es gab zwei Neuauflagen<br />
des Orchesters: 1982, dokumentiert<br />
auf dem Album Ballad of the Fallen,<br />
und 1989 auf Dreamkeeper. „Ich<br />
hätt’s nicht all die Jahre gemacht,<br />
wenn ich nicht glauben würde,<br />
etwas verändern zu können“, sagt<br />
Haden.<br />
In Anlehnung an die Initiative ‘Not<br />
in Our Name’, mit der sich amerikanische<br />
Künstler aller Genres<br />
gegen die Politik der Bush-Administration<br />
auflehnen, nennt<br />
Haden die aktuelle LMO-CD<br />
ebenfalls Not In Our Name. In<br />
trauter Einheit mit Carla Bley<br />
findet er mit einer neuen Besetzung<br />
zu alter Renitenz. wk<br />
12<br />
Charlie Haden bass<br />
Carla Bley conductor,<br />
arrangements<br />
Ahnee Sharon Freeman<br />
french horn<br />
Joe Daley tuba<br />
Michael Rodriguez<br />
trumpet<br />
Myron Walden alto sax<br />
Chris Cheek, Tony<br />
Malaby tenor sax<br />
Seneca Black trumpet<br />
Curtis Fowlkes<br />
trombone<br />
Steve Cardenas guitar<br />
Matt Wilson drums<br />
Fotos: Thomas Dorn<br />
Hüsnü ¸Senlendirici kommt aus der Tradition<br />
der großen Roma-Klarinettisten. Seit Generationen sind<br />
die ¸Senlendiricis Musiker – ihr Name sagt soviel wie ‘diejenigen,<br />
die Feste beleben’. Beide Großväter<br />
waren Trompeter und Klarinettisten, sein Vater<br />
Ergün war Trompeter in Okay Temiz’ Magnetic<br />
Band. Auch Hüsnü spielt die seltene Kombination<br />
Klarinette und Trompete. Mit 16 verließ er<br />
das Istanbuler Konservatorium, stieß ebenfalls<br />
zur Magnetic Band und wurde ein gefragter<br />
Sessionmusiker, der u.a. auch mit der deutschen<br />
Band Embryo aufnahm und tourte. Mit<br />
seinem Sulukule Ensemble spielt Hüsnü traditionelle<br />
Bauchtanzmusik, seine Gruppe Laço<br />
Tayfa kooperierte 1998 mit den Brooklyn Funk<br />
Essentials, in den letzten Jahren gehörte er<br />
zur Derwisch-Band von Mercan Dede. Vor zwei Jahren war<br />
er bereits beim Jazzfest in der Wonderland-Band von<br />
Ilhan Er ¸sahin zu hören. Soeben ist seine erste Solo-CD<br />
erschienen, die er beim Jazzfest mit seinem hochkarätig<br />
besetzten World Ensemble präsentieren wird. ps<br />
13<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Do 3. November | 19:00 Uhr<br />
Hüsnü ¸Senlendirici<br />
& World Ensemble<br />
Hüsnü<br />
¸Senlendirici<br />
clarinet<br />
Mehmet Akatay,<br />
Hamdi Akatay<br />
percussion<br />
Orhan ¸Sallıel<br />
piano<br />
´Ysmail Tunçbilek<br />
baglama<br />
Arda Ago ¸syan<br />
bass
Delphi – Filmpalast<br />
Do 3. November | 22:00 Uhr<br />
Enzo Favata<br />
‘Made in Sardinia’<br />
Enzo Favata saxes,<br />
bass clarinet, electronics<br />
Daniele di Bonaventura<br />
piano, bandoneon<br />
Marcello Peghin guitar<br />
Salvatore Maltana<br />
double bass<br />
U.T. Gandhi drums<br />
Wenn<br />
die Wärme, die<br />
Archaik und das mediterrane<br />
Flair Sardiniens sich jemals adäquat<br />
in Tönen manifestiert haben, dann im<br />
Spiel des Saxofonisten Enzo Favata. In<br />
pastoraler Abgeschiedenheit entwickelte<br />
sich Favata zu einem experimentierfreudigen<br />
Enfant terrible, das den Klischees europäischer<br />
Improvisationsmusik mit gelassener<br />
Distanz begegnet.<br />
Favata, der übrigens noch immer in seinem<br />
Geburtsort Alghero lebt, ist ein Regionalpatriot,<br />
der sich jedoch nicht auf Extremposten<br />
zurückzieht, sondern von seiner<br />
souveränen Position aus den Dialog<br />
sucht. Zum Beispiel verfolgte er intensiv<br />
die musikalischen Spuren sardischer Emigranten<br />
in Richtung Amerika. Im Rückgriff<br />
auf Erfahrungen mit Elektronik und Noise<br />
konzentriert sich Favata immer stärker auf<br />
die Eigenheiten der Folklore seiner Heimat.<br />
Unterstützt durch die sardische Vokalgruppe<br />
Tenores di Bitti gelingen ihm<br />
meditative Klangmetamorphosen von erschütternder<br />
Eindringlichkeit. wk<br />
14<br />
Tenores di Bitti:<br />
Daniele Cossellu<br />
Mario Pira<br />
Piero Sanna<br />
Pierluigi Giorno<br />
vocals<br />
Foto: Rosi Giua<br />
Foto: Jimmy Katz<br />
Quasimodo<br />
Do 3. November | 22:30 Uhr<br />
Bill Frisell Trio<br />
Bill Frisell gehört seit 20 Jahren zu den hartnäckigsten<br />
Runderneuerern der Jazz-Gitarre. Er greift weniger<br />
nach den Sternen des Unerhörten als auf bewährte<br />
Traditionen zurück, die er Jazz-kompatibel macht; wie<br />
mit seinem Album Nashville (1997), mit dem er eine<br />
ebenso robuste wie filigrane Brücke vom Jazz zur<br />
Country Music schlug, über die sich seither Legionen<br />
von Musikern aus beiden Richtungen bewegt haben.<br />
Eine international feste und begehrte Größe wurde<br />
sein Trio mit Joey Baron und Kermit Driscoll Anfang<br />
der 90er. Dieses Format setzt er jetzt fort mit<br />
Jenny Scheinman und Greg Leisz, die schon<br />
2003 bei Frisells The Intercontinentals Projekt<br />
mitwirkten. Zwischen Klezmer, Jazzrock, Neuer<br />
Musik und freier Improvisation changiert<br />
Jenny Scheinman als derzeit wichtige Impulsgeberin<br />
der Jazz-Geige. Greg Leisz<br />
sieht sich dagegen besonders<br />
gern so: Was<br />
der Klempner für<br />
das Rohr, das ist er<br />
mit seiner Slide-,<br />
Lap- und Pedal-<br />
Steel Guitar für<br />
manche Studio<br />
Session:<br />
Lötzinn!<br />
wk<br />
15<br />
Bill Frisell<br />
guitar<br />
Jenny<br />
Scheinman<br />
violin<br />
Greg Leisz<br />
pedal steel<br />
+ slide guitar
3. 11. - 6. 11. 2005 » BERLINISCHE GALERIE » BERLIN-KREUZBERG<br />
TOTAL MUSIC MEETING 2005<br />
INTERNATIONALES KÜNSTLERFESTIVAL FÜR IMPROVISIERTE MUSIK<br />
DO 3. NOVEMBER 19.30 UHR › ERÖFFNUNGSKONZERT HAUPTAUSSTELLUNGSHALLE / BG<br />
MARKUS LÜPERTZ & TTT (D)<br />
Markus Lüpertz (p) › Manfred Schoof (tp) › Frank Wollny (b) › Frank Köllges (dr)<br />
Jesus Canneloni (reeds) › Gerd Dudek (reeds) › Wolfgang Lackerschmid (vb)<br />
Peter Sandkaulen (g)<br />
DO 3. NOVEMBER 21.30 UHR KONZERTE AUDITORIUM / BG<br />
OING - KLAFFENDE LEERE (D) für schlagspieler und materialsack<br />
Hans-Joachim Hespos (composition) › Ulrik Spies (perc)<br />
TRIO WING VANE (CH/F/USA)<br />
Urs Leimgruber (ts, ss) › Jacques Demierre (p) › Barre Phillips (b)<br />
SOLO TRUMPET & MORE (USA) › Wadada Leo Smith (tp, flh, comp)<br />
FURT + EVAN PARKER (GB)<br />
Richard Barrett › Paul Obermayer (sampling, keyboards, live electronics)<br />
Evan Parker (ts, ss)<br />
FR 4. NOVEMBER 20.00 UHR KONZERTE AUDITORIUM / BG<br />
FREEDOM & REASON (GB/USA)<br />
John Butcher (ts, ss) Gino Robair (dr, perc, live electronics)<br />
SOLO-TOMBAK (IRAN/D) › Mohammad Reza Mortazavi (tombak, daf)<br />
MAYAS | NUTTERS | OLSEN | GALVEZ QUARTET (NL/N/E)<br />
Magda Mayas (p) › Carlos Galvez Taroncher (bcl)<br />
Koen Nutters (b) › Morten J. Olsen (dr, perc)<br />
TOUCH THE EARTH - BREAK THE SHELLS (USA/F/D)<br />
Wadada Leo Smith (tp, flh) › Barre Phillips (b) › Günter ´Baby´ Sommer (dr, perc)<br />
SA 5. NOVEMBER 20.00 UHR KONZERTE AUDITORIUM / BG<br />
FREEDOM OF SPEECH (FOS) presents: COLLOQUIAL GERMAN (D)<br />
Wolfgang Fuchs (cbcl, bcl, ssi) › Axel Dörner (tp) › Thomas Lehn (analogue-synth.)<br />
DJIllVibe (turntables)<br />
BUTCHER | ELLIS | SPERA (GB/Canada/I)<br />
John Butcher (ts, ss) › Lisle Ellis (b) › Fabrizio Spera (dr, perc)<br />
MOIRE: LUST | LOOS (NL)<br />
Dmitri Nieuwenhuizen, Thomas Castro (Studio LUST)<br />
Peter van Bergen (live electr., reeds) › Huib Emmer (live electr., g)<br />
Gerard Bouwhuis (p) › Patricio Wang (g) › Johan Faber (perc, vb)<br />
SO 6. NOVEMBER 11.30 UHR EUROPÄISCHE ERSTAUFFÜHRUNG AUDITORIUM / BG<br />
CECIL TAYLOR: ALL THE NOTES (USA 2004)<br />
Dokumentarfilm, 72 Minuten, Farbe, Regie: Christopher Felver<br />
Workshop 1: Trommel-Workshop mit Mohammad Reza Mortazavi (3. - 5.11.)<br />
Workshop 2: Multimedia-Workshop mit Gino Robair (3. - 5. 11.)<br />
Workshop 3: Freie Improvisation mit Leimgruber/Demierre (nur 4.11.)<br />
Veranstaltungsort: <strong>Berlin</strong>ische Galerie. Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur<br />
Alte Jakobstr. 124 - 128, 10969 <strong>Berlin</strong>-Kreuzberg, Tel. 78902600, bg@berlinischegalerie.de<br />
Veranstalter: FMP FREE MUSIC PRODUCTION Distribution & Communication (Helma Schleif)<br />
Einzelkarte: € 18,00 (gültig für alle Konzerte im Auditorium des jeweiligen Abends)<br />
Eröffnungskonzert Haupthalle / BG: € 15,00 (€ 10,00 m. Festival-Pass) Filmvorführung: € 5,00<br />
Festival-Pass: € 50,00 (gültig für alle Konzerte im Auditorium am 3., 4., 5.11.)<br />
Workshops: € 75,00 (Workshop 1 oder 2); € 35,00 (Workshop 3); € 110 resp. € 80 mit Festival-Pass<br />
Infos/Kartenreservierung/Anmeldung Workshops: fmp.distribution@t-online.de,<br />
Tel. 030-3237526, Fax 030-3249431<br />
Schirmherrin: Prof. Dr. Rita Süssmuth<br />
<strong>Programm</strong>änderungen vorbehalten<br />
Quasimodo<br />
Fr 4. November | 18:00 Uhr<br />
Livio Minafra<br />
piano solo<br />
Livio Minafra<br />
Der Name Minafra hat im italienischen Jazz einen vertrauten<br />
Klang. Neben Vater Pino zieht mittlerweile auch Sohn Livio<br />
Aufmerksamkeit auf sich. Seine Solo-Konzerte sind weit mehr<br />
als die Ego-Trips eines spielhungrigen Jazz-Youngsters. Minafra<br />
macht das Klavier zum multiplen Klangerzeuger, der hie wie ein<br />
Streichinstrument, da wie eine Trommel und dort wie ein<br />
ganzes Orchester klingt. Und manchmal sogar wie ein Klavier.<br />
So verspielt er sich den Möglichkeiten seines Instruments<br />
öffnet, so klar sind doch seine Entwürfe. Bei aller Freiheit der<br />
spontanen Improvisation schlägt er kühne Bögen vom<br />
Mittelalter bis in die Neuzeit, bedient sich souverän in Klassik,<br />
Folklore, Tanz- und Marschmusik sowie Filmscores, erzählt<br />
Anekdoten, zeichnet Landschaftsbilder und schwelgt in<br />
abstrakten Träumen. Livio Minafra fesselt vom ersten bis zum<br />
letzten Ton, denn kaum beginnt er zu fabulieren, will man auch<br />
schon wissen, wie seine Geschichte ausgeht. wk
Foto: Tamara Glawischnig<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Fr 4. November | 19:30 Uhr<br />
Frank Gratkowski<br />
alto sax, clarinets<br />
Herb Robertson<br />
trumpet<br />
Dieter Manderscheid<br />
bass<br />
Gerry<br />
Hemingway<br />
drums<br />
Frank<br />
19<br />
Doppel-<br />
Gratkowski Quartett<br />
Der in Köln lebende Saxofonist<br />
und Klarinettist Frank<br />
Gratkowski gehört seit Beginn<br />
der Neunziger zu den international<br />
tätigen Netzwerkern einer europäisch geprägten<br />
freien Musik. Sein expressiver Ton<br />
und die ungeheure Kraft, mit der er in sein Altsax<br />
Tobias Delius tenor<br />
sax, clarinet<br />
Wolter Wierbos<br />
trombone<br />
Wilbert<br />
DeJoode<br />
bass<br />
Paul<br />
Lovens<br />
drums<br />
stößt, tragen ihm über Free Jazz-Kreise hinaus vor<br />
allem in Amerika Respekt ein. Seine eigenen Projekte<br />
reichen vom Solo mit expressivem Ton und ungeheurem<br />
Erfindungsreichtum bis zum feintarierten Balancieren<br />
auskomponierter Strukturen mit spontanem<br />
Impuls in der Großformation.<br />
Gratkowski ist der aktuelle und damit 24.<br />
Preisträger des SWR Jazzpreises.<br />
Auf seinem Album Loft Exil V „denkt<br />
er Ornette Colemans Idee vom<br />
Doppelquartett zeitgemäß weiter“,<br />
so die Jury des vom Südwestrundfunk<br />
und dem Land Rheinland-<br />
Pfalz gestifteten Preises. Mit Exponenten<br />
der amerikanischen, deutschen und<br />
niederländischen Free-Szene zündet der<br />
Saxofonist ein transatlantisches Feuerwerk.<br />
wk
Han Bennink –<br />
Hermeto<br />
Pascoal Duo<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Fr 4. November 19:30 Uhr<br />
20<br />
Foto: Fred van Diem<br />
Es gibt auf der internationalen Jazz-Szene<br />
kaum zwei gegensätzlichere Musiker als den<br />
holländischen Drummer Han Bennink und den<br />
brasilianischen Flötisten und Multiinstrumentalisten<br />
Hermeto Pascoal – zumindest oberflächlich betrachtet:<br />
Der eine ist bekannt als Protagonist des europäischen<br />
Free Jazz, der andere als Bossa-Avantgardist. Und<br />
doch gibt es genug Aspekte, die die zwei Musiker verbinden.<br />
Beide haben einen Hang zur Extravaganz, beide sind<br />
offen für unterschiedlichste Strömungen und ethnische<br />
Einflüsse, beide haben schon einige Jahrzehnte Musikerfahrung<br />
in den Knochen, beide greifen zu unkonventionellen<br />
Klangerzeugern und beide verfügen über einen<br />
ziemlich schrägen Humor. Dem ersten musikalischen<br />
Rendezvous dieser zwei Abenteurer kann man nur<br />
mit neugieriger Spannung entgegensehen.<br />
wk<br />
Hermeto Pascoal<br />
keyboards, flute<br />
Han Bennink<br />
drums<br />
Foto: Bob Alta<br />
Hermeto<br />
Pascoal e Grupo<br />
Hermeto Pascoal gehört zu jenen Erscheinungen des Jazz, die<br />
monolithisch über allen Richtungen, Epochen und Spielhaltungen<br />
stehen. Airto Moreira nannte ihn den komplettesten Musiker, den<br />
er je getroffen habe, Miles Davis bezeichnete ihn gar als einen<br />
seiner wichtigsten Einflüsse. Tatsächlich verfügt Pascoal über<br />
einen unbegrenzten Fundus spielerischer und konzeptioneller<br />
Gestaltungsmöglichkeiten: brasilianische Rhythmik, freie<br />
Improvisation, visuelle Imagination und externe Geräuschquellen<br />
gehören genauso zu seinem Repertoire wie ein<br />
umfangreiches Wissen um die Vielfalt der globalen<br />
Musikkulturen und zielgerichtete Zugriffe auf die<br />
Populärmusik. Pascoals Konzerte sind fantastische<br />
Reisen in die unerhörten Bereiche imaginärer<br />
Klanglandschaften. wk<br />
21<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Fr 4. November | 19:30 Uhr<br />
Hermeto<br />
Pascoal<br />
keyboards,<br />
flute<br />
Fabio Pascoal<br />
percussion<br />
Marcio Bahia<br />
drums<br />
Itiberê Zwarg<br />
e-bass<br />
Vinícius Dorin<br />
saxes, flute<br />
André Marques<br />
piano<br />
special guest<br />
Aline Morena<br />
vocals
Özlem ¸Sim¸sek<br />
vocals<br />
Korhan Futacı<br />
saxophone<br />
Özün Usta<br />
percussion<br />
Berke Can<br />
Özcan drums<br />
Burak Irmak<br />
keyboards<br />
Feryin Kaya<br />
bass<br />
Tansu Kaner<br />
electronics<br />
22<br />
Delphi – Filmpalast<br />
Fr 4. November | 22:00 Uhr<br />
Tamburada<br />
‘Tamburada’ ist ein Wortspiel und heißt<br />
soviel wie ‘genau hier’ oder ‘auch die<br />
Tambura’ (klassisches türkisches Saiteninstrument).<br />
„Das Septett, das in Istanbul seinesgleichen<br />
sucht, fusioniert die ganze Bandbreite<br />
zwischen modernem Jazz und elektronischer<br />
Musik“, weiß Time Out Istanbul. Die Gruppe<br />
steht für eine junge, kreative Szene am Bosporus.<br />
Hervorgegangen ist sie aus dem Free Jazz Trio des<br />
Saxofonisten Korhan Futacı und dem Electronica Ensemble<br />
fairytale, das die türkisch-englische Sängerin<br />
Özlem ¸Sim¸sek und der Soundtüftler Tansu Kaner gemeinsam<br />
betrieben. Tamburada gilt als die Gruppe, die<br />
die gegenwärtige Dynamik und pulsierende Atmosphäre<br />
in Istanbul, oder genauer: im europäischen Altstadtteil<br />
Beyo˘glu besonders gut einfängt – unbeschadet davon,<br />
dass sie, ‘Crossing The Bridge’, auf der asiatischen Seite<br />
der Stadt probt! ps<br />
Delphi – Filmpalast<br />
Fr 4. November | 22:00 Uhr<br />
Das Markenzeichen der norwegisch-bulgarischen<br />
Band Farmers Market ist eine wilde Mischung von<br />
den äußeren Hybriden der europäischen Musikwelt.<br />
Dabei stört es Bandleader Stian Carstensen<br />
keineswegs, dass es praktisch keine reale Verbindung<br />
zwischen den Musikkulturen des Balkans und<br />
Skandinaviens gibt.<br />
Bulgarische Hochzeitsmusik ist etwas für Langstecken-Improvisatoren<br />
mit der besonderen<br />
Fähigkeit „die darauf beruht, dass sie oft drei<br />
Tage hintereinander spielen müssen, ohne genug<br />
Material zur Verfügung zu haben“, sagt Carstensen mit<br />
Blick auf seinen Klarinettisten Trifon Trifonov. ‘Pepsodentic<br />
speed-balkan-boogie with cowboy-chords’ ist nur ein<br />
Versuch, in Worte zu fassen, was eigentlich den Ohren<br />
vorbehalten bleiben sollte. Farmers Market sind sympathisch<br />
chaotische Draufgänger, die weder ideologische<br />
noch spielerische Tabus kennen. Ihre Musik<br />
steckt voller krasser Gegensätze aus Jazz, Folk, Pop,<br />
Klassik, Noise und freier Improvisation. Ein ebenso<br />
kurzweiliges wie tolldreistes Spektakel, das<br />
nicht nur in den Kopf, sondern auch in<br />
Bauch und Beine geht. wk<br />
Stian<br />
Carstensen<br />
accordion,<br />
banjo, guitar, kaval, fiddle<br />
Jarle Vespestad drums<br />
Nils-Olav Johansen guitar,<br />
vocals<br />
Trifon Trifonov saxophone,<br />
clarinet<br />
Finn Guttormsen bass<br />
Farmers<br />
23<br />
Market
Quasimodo<br />
Fr 4. November | 22:30 Uhr<br />
Amina Claudine<br />
Myers Trio<br />
special guest Özay<br />
24<br />
Amina<br />
Claudine Myers<br />
piano, organ<br />
Radu Williams bass<br />
Reggie Nicholson<br />
drums<br />
Özay<br />
vocals<br />
Bereits seit 1981 steht Amina Claudine Myers auf dem ‘ewigen’<br />
Wunschzettel des Jazzfests. Die Pianistin, Organistin und<br />
Sängerin hat ihre Wurzeln in Little Rock/Arkansas; dort hat man<br />
sonntags die Kirche mit ihren Gospelchören, alltags hat man den<br />
Blues. Das prägt ihre Stilistik bis heute, auch wenn sie in den<br />
70er Jahren der Chicagoer AACM beitrat und mit Muhal<br />
Richard Abrams, Leroy Jenkins und Roscoe Mitchell auftrat.<br />
Seit den 90ern ist sie oft im New Yorker Umfeld von<br />
Bill Laswell zu hören. In Lester Bowies unvergesslichem<br />
Organ Ensemble erfand sie originäre Kombinationen<br />
von Gospel, Blues und modernem Jazz.<br />
Auch am Bosporus Geborene können den Blues<br />
kriegen! Mit der in <strong>Berlin</strong> lebenden türkischen<br />
Sängerin und Schauspielerin<br />
Özay, u.a. bekannt aus dem Film<br />
40 qm Deutschland, hatte Amina<br />
Claudine Myers bereits ein gemeinsames<br />
Tournee-<strong>Programm</strong>,<br />
das Bessie Smith und Billie<br />
Holiday gewidmet war. wk<br />
Kultur gehört zu uns.<br />
Wir gehören zur Kultur.<br />
„Es sind unsere kulturellen Leistungen, durch die wir in die Erinnerung<br />
der Nachwelt eingehen werden – und sie werden den Erben unserer<br />
Gesellschaft zugute kommen, noch lange, nachdem die Gewinn- und<br />
Verlustrechnungen unserer Tage zu Staub zerfallen sind. Die BMW Group<br />
hat dies erkannt – das macht unsere Zusammenarbeit so fruchtbar.“<br />
Sir Peter Jonas<br />
Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.bmwgroup.com/kultur<br />
BMW Group<br />
Kulturbrauerei – Soda Salon<br />
Sa 5. November | 14:00 Uhr<br />
Karl Gert zur Heide:<br />
„Über die orientalischen<br />
Ursprünge des Ragtime“<br />
Woher kommt der Jazz? Über diese Frage, die schon Generationen<br />
von Musikhistorikern Kopfschmerzen bereitet hat, wird auch der<br />
angesehene Blues-Forscher Karl Gert zur Heide keinen erschöpfenden<br />
Aufschluss geben. Dafür hat er aber über den Ursprung<br />
des Ragtime nachgedacht. Die gängige Ableitung ‘Ragtime =<br />
ragged time’ war nie wirklich überzeugend. Neben europäischen<br />
und afrikanischen Einflüssen gab es schließlich auch orientalische<br />
Wurzeln der amerikanischen Kultur des ausgehenden<br />
19. Jahrhunderts. Karl Gert zur Heide wurde fündig und stellt<br />
ebenso erhellende wie irritierende Thesen zu den orientalischen<br />
Ursprüngen des Ragtime auf, die gängige Schulmeinungen<br />
zu diesem Thema fundiert auf den Kopf stellen. Ein provokanter<br />
Vortrag, der den musikalischen Schwerpunkt Istanbul<br />
prägnant ergänzt. wk<br />
Eintritt frei, begrenztes<br />
Kartenkontingent an der Abendkasse erhältlich.
M o z a i k<br />
Turay<br />
Dinleyen<br />
violin<br />
Suat<br />
Borazan<br />
darabuka<br />
Ali<br />
Tüfekci<br />
nay<br />
Mehmet<br />
Çeliksu<br />
kanun<br />
26<br />
Kulturbrauerei – Palais<br />
Sa 5. November | 15:00 Uhr<br />
Mozaik ist keine feste Gruppe, sondern<br />
ein leidenschaftliches Sessionprojekt professioneller<br />
Musiker, die ihren Lebensunterhalt<br />
sonst eigentlich anderswo verdienen.<br />
Suat Borazan ist ein Virtuose auf der traditionellen<br />
Darabuka-Trommel. Damit bestreitet<br />
er internationale Workshops, arbeitet aber<br />
auch in der populären Technogruppe Harem.<br />
Für den grandiosen Geiger Turay Dinleyen ist<br />
das Rundfunkorchester die Pflicht, und vermutlich<br />
auch die Arbeit mit Electro-Groove<br />
Bands wie der von Can Attila oder mit Asyaminör.<br />
Aber wenn die beiden bei Mozaik improvisatorische<br />
Höhenflüge antreten, sich<br />
gegenseitig hochpeitschen, dann ist das<br />
lustvolle Kür. Borazan und Dinleyen bilden<br />
den Kern der Gruppe.<br />
Nach <strong>Berlin</strong> kommen sie im Quartett mit<br />
dem Kanun-Spieler Mehmet Çeliksu, der<br />
gegenwärtig zur Band von Burhan Öçal<br />
gehört, und mit dem jungen Nay-Spieler<br />
Ali Tüfekci, der mit seinem Instrument<br />
schon die Mevlevi Derwische auf internationalen<br />
Tourneen zum Drehen<br />
brachte. ps<br />
Im multikulturellen Ambiente des römischen Stadtteils Esquilino<br />
rund um die Piazza Vittorio Emanuele ist das Orchestra<br />
di Piazza Vittorio zu Hause – 16 Musiker und Musikerinnen<br />
aus vier Kontinenten und elf Ländern. Ihr musikalisches<br />
Esperanto ist die Musik, die genauso bunt und vielfältig ist<br />
wie die Herkunft der Bandmitglieder. Die Truppe wurde 2002<br />
eher zufällig aus einer Reihe von Straßenmusikern rekrutiert,<br />
um die Musik zu einem Film einzuspielen.<br />
Inzwischen liefert das Orchester den<br />
Mario<br />
Soundtrack zum kosmopolitischen Tronco<br />
Flair von Rom mit seinem provokan- conductor<br />
ten Gegensatz von kleinstädti- Houcine Ataa vocals<br />
scher Verträumtheit und quirligem Amrit Hussain tabla<br />
Mohammed Bilal harmonium,<br />
Chaos, allgegenwärtiger Historie<br />
castagnets, vocals<br />
und unentrinnbarem Futurismus.<br />
Peppe D’Argenzio saxophone<br />
Mit liebenswerter Anarchie aus Omar Lopez Valle trumpet<br />
Jazz, Blues, Pop, Reggae und John Maida violin<br />
allen mitgebrachten Folkloren Eszter Nagypal cello<br />
diesseits und jenseits der Gaia Orsoni viola<br />
Carlos Paz andean flute,<br />
Schlagbäume des Schen-<br />
guitar, vocals<br />
gener Abkommens beweist<br />
Giuseppe Pecorelli bass<br />
das Orchestra di Piazza Vit- Raul Scebba percussion<br />
torio, dass immer noch alle Wege El Hadji Yeri Samb<br />
nach Rom führen. wk<br />
percussion<br />
Ziad Trabelsi oud, vocals<br />
Giuseppe Smaldino<br />
french horn<br />
Ernesto Valle drums<br />
27<br />
Kulturbrauerei – Palais<br />
Sa 5. November | 15:00 Uhr
ILL BRÖNNER<br />
”A Night in <strong>Berlin</strong>”<br />
Die erste<br />
Live DVD von<br />
Deutschlands<br />
erfolgreichstem<br />
Jazzmusiker!<br />
Ab 30. September<br />
erhältlich!<br />
l private Live Session<br />
l exklusiver Bonusfilm<br />
l Laufzeit: 105 Minuten<br />
l High-Definition Bildqualität<br />
l 5.1/Dolby Digital Ton<br />
TOURDATEN 2005<br />
01.11.05 Baden Baden Festspielhaus<br />
02.11.05 München Philharmonie<br />
04.11.05 <strong>Berlin</strong> Philharmonie<br />
05.11.05 Karlsruhe J.-Brahms-Saal<br />
06.11.05 Mannheim Mozartsaal<br />
07.11.05 Bremen Glocke<br />
08.11.05 Lübeck MuK<br />
10.11.05 Dresden Kulturpalast<br />
13.11.05 Hannover Theater am Aegi<br />
14.11.05 Nürnberg Meistersingerhalle<br />
15.11.05 Essen Philharmonie<br />
Veranstalter : DEAG, Tickethotline : 01805-332433<br />
JOIN US! WWW.SPV.DE www.tillbroenner.com<br />
Deutscher Jazzpreis<br />
Ulrich<br />
Gumpert<br />
piano<br />
Ben<br />
Abarbanel-<br />
Wolff<br />
saxophone<br />
Jan Roder<br />
bass<br />
Michael<br />
Griener<br />
drums<br />
Quasimodo<br />
Sa 5. November | 18:00 Uhr<br />
Ulrich Gumpert<br />
Die UDJ, die Union deutscher Jazzmusiker,<br />
verleiht, mit tatkräftiger finanzieller Unterstützung<br />
durch die GEMA-Stiftung,<br />
alle zwei Jahre den ‘Albert<br />
Mangelsdorff Preis’. Dieser würdigt<br />
die herausragende kreative<br />
Lebensleistung einer deutschen<br />
Jazzpersönlichkeit.<br />
Traurige Tatsache ist, dass der<br />
Namensgeber und damit Pate<br />
und ‘role-model’ für den Preis<br />
Ende Juli dieses Jahres gestorben<br />
ist. „Der Albert“ hat sich<br />
nur kurz freuen können über<br />
die Nominierung von Ulrich<br />
Gumpert, des Leiters der legendären<br />
Workshop Band,<br />
Pianisten im Zentralquartett,<br />
Satie-Solisten und Filmkomponisten…<br />
der Rest ist Sache<br />
des Laudators.<br />
Das Quartett in seiner jetzigen<br />
Besetzung entstand anlässlich<br />
einer Konzertreise zum Internationalen<br />
Jazzfestival Richard Oscha-<br />
nitzky 2005 in Iasi/Rumänien. vh<br />
29<br />
Laudatio<br />
Bert Noglik<br />
Eintritt frei,<br />
begrenztes<br />
Kartenkontingent<br />
an der<br />
Abendkasse<br />
erhältlich.
Foto: Ines Kaiser<br />
WDR<br />
Big Band Köln<br />
‘Joe Zawinul Project’<br />
30<br />
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er im<br />
Zawinul Syndicate an einer globalen<br />
Sprache, für die Jazz nur ein Bindemittel<br />
ist. Joe Zawinul legt Wert darauf, sich mit<br />
Musikanten zu umgeben. „Ich sage bewusst<br />
Musikant, denn ein Musikant ist<br />
ein Musiker, der vom Akademischen<br />
weggeht und mit Herz spielt.“ Ein Anspruch,<br />
den auch das Personal der<br />
WDR Big Band Köln und deren Gäste<br />
mit Freude erfüllen. Mit diesem Projekt<br />
setzt das Festival ein weiteres<br />
vernehmliches Ausrufezeichen hinter<br />
die Big Band-Pflege beim WDR.<br />
„Improvisation ist die Kunst, genug<br />
Raum zu lassen, um sich frei zu fühlen“<br />
lautet eine weitere musikalische<br />
Maxime des Keyboarders Za-<br />
winul, der zuerst an der Seite von<br />
Cannonball Adderley und Miles<br />
Davis von sich reden machte, um<br />
dann mit Weather Report Jazzrock-Geschichte<br />
zu schreiben.<br />
Freiräume hat sich Zawinul auch<br />
in seinem Club Birdland in Wien<br />
geschaffen, in dem das Projekt<br />
auf <strong>Berlin</strong>er Betriebstemperatur<br />
gebracht wird. wk<br />
31<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Sa 5. November | 20:00 Uhr<br />
Joe Zawinul<br />
keyboards, leader<br />
Victor Bailey<br />
bass<br />
Nathaniel Townsley<br />
drums<br />
Alex Acuña<br />
percussion<br />
Heiner Wiberny<br />
Karolina Strassmayer<br />
Olivier Peters<br />
Paul Heller<br />
Jens Neufang<br />
saxophones<br />
Andy Haderer<br />
Rob Bruynen<br />
Klaus Osterloh<br />
John Marshall<br />
trumpets<br />
Ludwig Nuss<br />
Dave Horler<br />
Bernt Laukamp<br />
Mattis Cederberg<br />
trombones<br />
Paul Shigihara<br />
guitar
2005 | 2006<br />
<strong>Berlin</strong>er Lektionen [ Herbst / Winter 05 /06 ]<br />
spielzeiteuropa [ Oktober 05 – Februar 06 ]<br />
<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> [ 2. – 6. November 05]<br />
Treffen Junge Musik-Szene [10. – 14. November 05 ]<br />
Treffen Junger Autoren [ 24. – 28. November 05 ]<br />
MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik [10. – 26. März 06 ]<br />
Theatertreffen [ 5. – 21. Mai 06 ]<br />
Theatertreffen der Jugend [19. – 27. Mai 06 ]<br />
Musikfest <strong>Berlin</strong> [1. – 17. September 06 ]<br />
internationales literaturfestival berlin [ 5. – 16. September 06]<br />
<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> [ 2. – 5. November 2006]<br />
Ausstellungen im Martin-Gropius-Bau<br />
Barock im Vatikan – Kunst und Kultur<br />
im Rom der Päpste [12. April – 10. Juli 06 ]<br />
Rebecca Horn [ Oktober 06 – Januar 07]<br />
www.berlinerfestspiele.de | 030 – 254 89 100<br />
Foto: Nicola Fasano<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Sa 5. November | 20:00 Uhr<br />
Am Anfang war es nur<br />
eine Kassettenkopie,<br />
ein Geschenk von einem<br />
Freund: „These are<br />
my roots, Clifford Jordan<br />
plays Leadbelly“, erinnert sich<br />
Saxofonist Fredrik Lundin, der<br />
unter dem Titel Belly-up Songs von<br />
Huddie Ledbetter covert. Von Ledbetter<br />
oder Leadbelly, wie er sich nennen<br />
ließ, stammen zahlreiche Vorlagen, die<br />
aus dem Song-Thesaurus des Blues<br />
und dem was heute ‘Americana’ genannt<br />
wird nicht wegzudenken sind.<br />
Lundin lässt sich mit seinen Interpreta-<br />
tionen weit in die Zeiten zurückfallen<br />
und stattet seine Band Overdrive zuweilen<br />
mit dem schrulligen Charme<br />
einer Marching Band aus. Unschwer<br />
lassen sich Gassenhauer wie Take<br />
This Hammer und Goodnight Irene<br />
wieder erkennen. Die Arrangements<br />
sind bekannten Jazzgrößen wie Paul<br />
Gonsalves oder Charles Mingus<br />
gewidmet, die alle bei diesem Projekt<br />
Pate gestanden haben – sagt<br />
Lundin. Der muß es wissen, Dänen<br />
lügen nicht. wk<br />
33<br />
Fredrik<br />
Lundin<br />
Overdrive<br />
‘Belly-up’<br />
Fredrik<br />
Lundin saxes<br />
Krister Jonsson guitar<br />
Henrik Gunde<br />
keyboards<br />
Jens Kristian<br />
Uhrenholdt<br />
double bass<br />
Jonas Johansen drums<br />
Emil De Waal drums<br />
Maj Berit Guassora<br />
trumpet<br />
Lis Wessberg trombone<br />
Mia Engsager trombone<br />
Ola Nordquist<br />
bass trombone<br />
Klaus Löhrer<br />
bass trombone, tuba
Delphi – Filmpalast<br />
Sa 5. November 22:00 Uhr<br />
Steve Piccolo + Gak Sato<br />
‘Hidden Tracks’<br />
special guest Elliott Sharp<br />
Als Bassist der Lounge Lizards gehörte Steve Piccolo<br />
kurz vor 1980 zu den Begründern der New Yorker<br />
No Wave-Szene, doch zog er sich bald aus Luries<br />
Band zurück. Die beiden Alben seiner minimalistischen<br />
Artrock-Band Domestic Exile zählen zu den<br />
versunkenen Schätzen der Musikgeschichte. Inzwischen<br />
lebt Piccolo in Mailand und arbeitet hauptsächlich<br />
mit italienischen Künstlern zusammen.<br />
Sein Projekt Hidden Tracks ist eine virtuelle Klangreise<br />
durch <strong>Berlin</strong>. Mit Soundsamples, die Piccolo und sein<br />
Partner Gak Sato im Sommer aufnahmen, versuchen sie<br />
unter die Oberfläche der Wahrnehmung zu dringen,<br />
die Überwachung des Alltags zu thematisieren und<br />
hörbar zu machen, was in der alltäglichen Ge-<br />
It is forbidden to listen 34 to this sound<br />
Steve<br />
Piccolo<br />
bass,<br />
vocals<br />
Gak Sato<br />
electronics,<br />
theremin<br />
Massimo<br />
Falascone<br />
saxes<br />
Walter Prati<br />
cello<br />
Elliott Sharp<br />
guitar, soprano sax<br />
schäftigkeit übersehen und -hört wird. Neben<br />
Walter Prati und Massimo Falascone<br />
wird ihnen bei dieser Schärfung der<br />
Sinne Gitarrist und Saxofonist Elliott<br />
Sharp zur Seite stehen, wie Piccolo<br />
ein Pionier der New Yorker Downtown-Avantgarde.<br />
wk<br />
Foto: BJ Göbel<br />
Foto: Nanni Angeli<br />
Paolo Angeli<br />
guitar<br />
Antonello Salis<br />
piano,<br />
accordion<br />
Paolo Angeli –<br />
Antonello Salis Duo<br />
Das gemeinsame Spiel von Gitarrist Paolo Angeli<br />
und Pianist/Akkordeonist Antonello Salis erinnert<br />
an die Aufführungen der Commedia dell’Arte. In<br />
rasanter Folge entwerfen und überzeichnen die<br />
beiden Sarden Charaktere und vertrackte Handlungsabläufe.<br />
Mit extremen Klangverfremdungen<br />
ihrer Instrumente erzeugen sie narrativen Druck,<br />
der jedoch niemals Selbstzweck ist, sondern stets<br />
im Dienst ihrer meisterhaft improvisierten Klang-<br />
Grotesken steht. Antonello Salis sammelte bereits<br />
Erfahrungen mit Meistern der musikalischen Inszenierung<br />
wie dem Art Ensemble of Chicago, Don<br />
Cherry oder Pino Minafra. In zahlreichen Theater-,<br />
Tanz- und Film-Projekten eignete er sich einen erfrischend<br />
theatralischen Performance-Stil an. Paolo<br />
Angeli kommt eher aus der experimentellen Musik,<br />
entdeckte aber auch die sardische Folklore für<br />
sich und spielt auf einer speziell präparierten sardischen<br />
Gitarre, die schon Pat Metheny so faszinierte,<br />
dass dieser sich auch eine zulegte. wk<br />
35<br />
Delphi – Filmpalast<br />
Sa 5. November | 22:00 Uhr
Quasimodo<br />
Sa 5. November | 22:30 Uhr<br />
Baby Bonk sagt die<br />
Wahrheit und Frank<br />
Zappa lässt schön<br />
grüßen. Das <strong>Berlin</strong>er<br />
Martin Klingeberg<br />
trumpet, electronics,<br />
lead vocals<br />
Kalle Kalima<br />
Quartett Baby Bonk führt<br />
den Jazz an der Postmoderne<br />
vorbei und zurück in<br />
die Startblöcke des Dadaismus.<br />
Erlaubt ist, was Spaß<br />
macht. Mit diebischer Freude<br />
guitar, vocals verletzt die Band sämtliche Re-<br />
Jan Roder<br />
bass, vocals<br />
Michael Griener<br />
drums, vocals<br />
geln des guten Geschmacks.<br />
Spielerische Brillanz und langjährige<br />
Erfahrungen mit zahlreichen<br />
Ensembles in Deutschland und anderswo<br />
erlauben den vier Musikern<br />
eine Rücksichtslosigkeit, deren<br />
Überschwang ihresgleichen sucht.<br />
Urbane Burlesken, freche Polit-Kommentare,<br />
verschämte Anstößigkeiten,<br />
verbotene Gitarrensoli, angeschimmelter<br />
Glamour, improvisierter Wahnwitz<br />
und das biedere Feierabendflair eines<br />
Männergesangsvereins – all das verdichtet<br />
sich bei Baby Bonk zu einem<br />
Fest der Sinneslust. Wer Baby Bonk erlebt<br />
hat, sollte danach sich oder seine<br />
CD-Sammlung neu sortieren. wk<br />
Baby Bonk<br />
36<br />
Quasimodo<br />
Sa 5. November | 22:30 Uhr<br />
Reiner<br />
Winterschladen<br />
trumpet<br />
Alois Kott<br />
bass, guitar<br />
Peter Eisold<br />
drums, electronics<br />
DJ Illvibe<br />
turntables<br />
nuBox<br />
1985 stellte die<br />
Band Blue Box mit<br />
Reiner Winterschladen,<br />
seit Mitte der<br />
Achtziger einer der experimentierfreudigsten<br />
Trompeter Deutschlands,<br />
Bassist Alois Kott und Drummer<br />
Peter Eisold die Weichen<br />
für einen neuen, kraftvollen<br />
Electric Jazz. Mit<br />
ihrem Auftritt auf dem <strong>Berlin</strong>er<br />
Jazzfest im selben<br />
Jahr stahlen sie sogar einem<br />
Miles Davis die<br />
Show und verunsicherten<br />
die Jazz-Puristen<br />
nachhaltig. 1988<br />
mischten sie mit<br />
WestBam die German<br />
Art Disco bei<br />
den Olympischen<br />
Spielen in Seoul<br />
auf. Aus Blue Box<br />
ist jetzt nuBox geworden,<br />
doch<br />
nach wie vor ist<br />
das Trio auf dem Sprung in<br />
ein neues Zeitalter. In DJ Illvibe, aka Vincent<br />
von Schlippenbach, Turntablist von<br />
Seeed und bekannter Barrieren-Einreißer<br />
zwischen Jazz und Pop, haben die drei Techno-Jazz-Pioniere<br />
einen neuen Verbündeten<br />
gefunden. Mit hypnotischen Trompetenlinien<br />
auf treibenden Grooves und futuristischen<br />
Rückgriffen in die Vergangenheit brechen<br />
NuBox ins virtuelle Zeitalter auf. wk<br />
37<br />
feat.<br />
DJ Illvibe
Erkan O ˘gur –<br />
Philip Cathérine<br />
Der Gitarrist Erkan O ˘gur spielt vorwiegend<br />
die bundlose Gitarre. Auf ihr kann er besser<br />
die nicht-temperierten orientalischen Skalen,<br />
die Makams, intonieren. In München, wo er in<br />
den 70er Jahren Physik studierte, wurde O ˘gur, der als<br />
Kind bereits Geige gelernt hatte, durch den Klang von<br />
Eberhard Webers elektrischem Bass zum Bau eigener<br />
Instrumente inspiriert. Seit Mitte der 80er Jahre<br />
hat er mit seinem sehr charakteristischen Sound entscheidend<br />
zur Entwicklung der türkischen Popmusik<br />
beigetragen. Für seine spezielle Slide-Technik braucht<br />
er keinen Bottleneck, was ihm bei seinen Blues-<br />
Begegnungen in den USA bereits einigen Respekt bescherte,<br />
erzählt er augenzwinkernd.<br />
Erkan O ˘gur ist einer der in der Türkei selbst am meisten<br />
geschätzten Musiker. Diverse Alben von Sezen Aksu<br />
oder Mazhar-Fuat-Özkan hat er mit seiner musikalischen<br />
Signatur geprägt. Mit dem belgischen Gitarristen Philip<br />
Cathérine (der seinerzeit auch mit bundlosen Gitarren<br />
experimentiert hatte) verbindet ihn eine über 20-jährige<br />
Freundschaft. ps<br />
Erkan O ˘gur<br />
guitar<br />
Philip Cathérine<br />
guitar<br />
Philippe Aerts<br />
bass<br />
38<br />
Kulturbrauerei – Palais<br />
So 6. November | 15:00 Uhr<br />
Foto: Jacky Lepage<br />
Kulturbrauerei – Palais<br />
So 6. November | 15:00 Uhr<br />
Stefano Bollani –<br />
Stian Carstensen Duo<br />
Stefano Bollani<br />
piano<br />
Stian Carstensen<br />
accordion<br />
Mit Stefano Bollani und Stian Carstensen<br />
treffen sich zwei Gleichgesinnte. Beide<br />
Musiker zeichnen sich durch Neugier, durch<br />
ungezügelte Lust am Fabulieren, spielerischen<br />
Witz und einen Hang zu stilistischen Rundumschlägen<br />
aus. Jeder für sich schlägt der Jazz-<br />
Tradition ein Schnippchen, ohne sie jemals<br />
völlig preiszugeben. Bollani hat vom Solo bis<br />
zum Sinfonieorchester in fast jeder denkbaren<br />
personellen Konstellation gespielt. Er leitet ein<br />
amerikanisches Trio mit Clarence Penn und<br />
Scott Colley und tritt regelmäßig mit Enrico<br />
Rava im Duo auf. Carstensen ist ein musikalischer<br />
Eulenspiegel, der in<br />
beinahe jedem bekannten<br />
Idiom zu Hause ist, und<br />
beim Jazzfest ’am<br />
anderen Ort’ Farmers<br />
Market zum<br />
nächtlichen<br />
Happening<br />
(ver)führt. wk<br />
39
Kulturbrauerei – Palais<br />
So 6. November | 15:00 Uhr<br />
Ferenc<br />
Snétberger Trio<br />
Ferenc Drei Grenzgänger der europäischen Jazz-<br />
Snétberger guitar Szene treffen sich im gelobten Land der<br />
Arild Andersen<br />
grenzenlosen Musikaneignung. Der in<br />
bass, electronics<br />
Paolo Vinaccia <strong>Berlin</strong> lebende ungarische Gitarrist<br />
percussion Ferenc Snétberger vermittelt zwischen<br />
Gestern und Heute, wenn er<br />
in seinem Spiel lebendige Synthesen<br />
aus paneuropäischer Folklore, Klassik und<br />
fragilem Jazzrock gestaltet und großartige<br />
Klangfantasien freisetzt. Der norwegische Bassist<br />
Arild Andersen zählt<br />
seit Ende der 60er zu<br />
den sensibelsten<br />
Klangsuchern des europäischen<br />
Jazz, der<br />
sich vor allem durch sein<br />
ausgeprägtes Feingefühl<br />
auszeichnet. Der seit 25 Jahren in<br />
Norwegen lebende italienische Perkussionist<br />
Paolo Vinaccia begleitete unter anderem Nils Petter<br />
Molvaer, Bugge Wesseltoft und Terje Rypdal.<br />
Auf ihrer gemeinsamen CD Nomad (enja) entwerfen<br />
die drei eine imaginäre europäische Klang-<br />
Geografie, in der sich kraft ihrer Persönlichkeiten<br />
permanent Konturen und Koordinaten<br />
verschieben. wk<br />
40<br />
www.enjarecords.com<br />
6.11. Kulturbrauerei<br />
Snétberger,<br />
Andersen, Vinaccia<br />
Nomad<br />
ENJ-9485 2<br />
5.11. Quasimodo<br />
Winterschladen,<br />
Kott, Eisold<br />
Sonic Screen<br />
4.11. Quasimodo<br />
NIN-1903 2<br />
Pino Minafra<br />
Sud Ensemble<br />
Terronia<br />
ENJ-9480 2<br />
ENJA RECORDS M. Winckelmann GmbH. Vertrieb: Soulfood
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
So 6. November | 20:00 Uhr<br />
Maria<br />
Schneider Orchestra<br />
Ihr Handwerkszeug lernte Maria Schneider bei George Russell<br />
und Bob Brookmeyer, doch ihren Schliff erhielt sie als Assistentin<br />
von Gil Evans. 1989 gründete sie ihre eigene Big Band,<br />
deren Debüt Evanescence sogleich Herkunft und Ausblick ihrer<br />
Musik absteckte. Von Evans übernahm Maria Schneider jenen<br />
sicheren Blick für Musiker, die sich einerseits mühelos in den<br />
Big Band-Kontext einordnen, aber auch eine Großformation mit<br />
persönlichen Akzenten aus der Anonymität der Masse herausführen.<br />
Als Meisterin der musikalischen Nuance geht es ihr mit<br />
ihren ungewöhnlichen Kompositionen um originelle Geschichten,<br />
die der Hörer vom ersten Ton an nachvollziehen kann.<br />
Letzte ‘Neuanschaffungen in ihrem Trophäenschrank’: Grammy<br />
’05 für Concert in the Garden, Jazz Album of the Year, Composer<br />
of the Year, Arranger of the Year vom Downbeat Critics Poll,<br />
‘Large Ensemble of the Year’ von den US Jazz Journalisten und,<br />
nach 1996, der zweite Auftritt beim <strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong>. wk<br />
Maria Schneider leader, conductor<br />
Steve Wilson alto + soprano sax,<br />
clarinet, flutes<br />
Charles Pillow alto + soprano sax,<br />
clarinet, flutes, oboe, english horn<br />
Rich Perry tenor sax, flute<br />
Donny McCaslin tenor + soprano<br />
sax, clarinet, flute<br />
Scott Robinson<br />
baritone sax, flute, clarinet,<br />
contrabass + bass clarinet<br />
Tony Kadleck, Greg Gisbert,<br />
Laurie Frink, Ingrid Jensen<br />
trumpet, fluegelhorn<br />
42<br />
Keith O’Quinn, Rock Ciccarone,<br />
Larry Farrell trombone<br />
George Flynn contrabass<br />
+ bass trombone<br />
Ben Monder guitar<br />
Frank Kimbrough piano<br />
Jay Anderson bass<br />
Clarence Penn drums<br />
Gary Versace<br />
accordion<br />
Foto: David Korchin<br />
Foto: Giuseppe Pino<br />
Haus der <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
So 6. November 20:00 Uhr<br />
Enrico<br />
Enrico Rava<br />
trumpet,<br />
flugelhorn<br />
Gianluca<br />
Petrella<br />
trombone<br />
Andrea Pozza<br />
piano<br />
Rosario<br />
Bonaccorso<br />
bass<br />
Roberto Gatto<br />
drums<br />
Rava Quintet<br />
Der italienische Trompeter Enrico Rava gehört<br />
zur Nobilität des europäischen Jazz. Sein edler,<br />
vibratoloser Ton ist von geradezu hypnotischer<br />
Faszination. Ravas oft spontan erdachte Melodien<br />
zeugen von unbegrenztem musikalischen<br />
Erfindungsreichtum. Die überlegte Kultiviertheit<br />
seines Spiels erinnert an die Erhabenheit<br />
freistehender Marmor-Plastiken der<br />
Renaissance. Dabei mangelt es Rava<br />
weiß Gott nicht an Witz und Freigeist.<br />
Doch findet er im lyrischen Fluss seiner<br />
Melodik stets logische Verbindungen<br />
zwischen den gegensätzlichen Elementen<br />
seiner Tondichtungen. In seinem<br />
aktuellen Quintett umgibt sich<br />
der große alte Mann des italieni-<br />
schen Jazz mit vier wesentlich jüngeren<br />
Musikern, die seinen Intentionen<br />
nicht nur folgen, sondern<br />
sie pointieren und akzentuieren.<br />
wk<br />
43
Delphi – Filmpalast So 6. November | 22:00 Uhr<br />
Derek Trucks, noch nicht einmal 30-jährig, kann<br />
auf der Gitarre alles. Das gestehen ihm auch<br />
prominente Kollegen neidlos zu. Sein Bottleneck-Spiel<br />
hat Geist und Seele von Blues,<br />
Jazz, Rock, Country und einer ganzen Reihe<br />
amerikanischer Folk-Stilistiken verinnerlicht.<br />
Auf der Website seiner Band, die seit Jahren<br />
beständig ‘on the road’ ist, findet man eine<br />
Liste von CDs, die helfen, die langen Wegstrecken<br />
im Bandbus zu verkürzen:<br />
Was treibt einen Guitarrero Derek Trucks guitar<br />
wie Trucks an und um? Was hört Kofi Burbridge keyboards,<br />
seine Band? Nina Simone, An- flute, vocals<br />
drew Hill, Miles, Zakir Hussain, Todd Smallie bass, vocals<br />
Yonrico Scott<br />
Bachs Cello Suiten, Jaco Pasto-<br />
drums, percussion, vocals<br />
rius Live in Paris, Aretha und Joni, Mike Mattison lead vocals<br />
Dexter und Shorter und im DVD-<br />
Spieler stecken Lord of the Rings oder Kill Bill. Ein<br />
gigantisch gutes ‘Präludium’ vor Soundcheck und<br />
Auftritt, oder?<br />
The Derek Trucks Band ist mit ihren multitraditionellen<br />
Hybriden längst in die Elite der amerikanischen<br />
Jamband-Szene aufgerückt. Das altehrwürdige Delphi<br />
gibt den stilvollen Rahmen für einen furiosen Jazzfest-<br />
Abschluss. vh<br />
The Derek Trucks Band<br />
44<br />
Foto: Chris Floyd<br />
Foto: Patrick Hinely ‘Rev.’ Jeff Mosier’s<br />
Quasimodo So 6. November | 22:30 Uhr<br />
Jeff Mosier<br />
banjo,<br />
dobro,<br />
spoons<br />
Neal<br />
Fountain<br />
bass<br />
David<br />
Blackmon<br />
fiddle,<br />
mandolin<br />
Bryan Lopes<br />
sax<br />
Matt Cowley<br />
drums<br />
Ear Reverents<br />
Im US-amerikanischen Süden entsteht eine musikalische<br />
Melange von untrennbar ländlichem<br />
und urbanem Charakter. Dort verbinden die Ear<br />
Reverents Altes und Neues und greifen dabei auf<br />
drei Zutaten zurück: Intuition, Tradition und Revolution.<br />
Wie so ein Mix funktioniert deutet ‘Blueground<br />
Undergrass’ an, der Name von Mosiers<br />
anderem Spiel-Bein.<br />
Die Musik spielt die Band, doch Jeff Mosier übernimmt<br />
auf subtile Art die Führung und stellt mit<br />
unzähligen wie aus dem Handgelenk geschüttelten<br />
Verzierungen ein ungeahntes Kontinuum auf<br />
dem Banjo dar – bei ihm reimt sich Spektrum sozusagen<br />
auf Plektrum. Seine Mitstreiter bringen<br />
sich ein, mit viel Gefühl und Geschick und nehmen<br />
die Musik dabei ernst genug, um sich selber<br />
nicht allzu wichtig zu nehmen. Diese Abendnachrichten<br />
aus Atlanta sind ‘work in progress’,<br />
freudige Botschaften, fernab von missiona-<br />
rischem Eifer. Auch wenn ihre ‘ohr’fürchtige<br />
Mischung aus eigenem<br />
und traditionellem Repertoire<br />
zunächst ungewöhnlich erscheint<br />
– sehr schnell<br />
ist man damit vertraut.<br />
dd<br />
45
<strong>JazzFest</strong> <strong>Berlin</strong> ’05<br />
Veranstalter <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen<br />
des Bundes in <strong>Berlin</strong> GmbH<br />
Intendant Prof. Dr. Joachim Sartorius<br />
Kaufm. Geschäftsführer Dr. Thomas Köstlin<br />
Künstlerische Leitung Peter Schulze<br />
Produktionsleitung Ihno von Hasselt<br />
Produktionsassistenz Bianka Göbel<br />
Mitarbeit Andrea Dürr<br />
Kommunikation Leitung Kerstin Schilling<br />
Presse Jagoda Engelbrecht; Quirin Gerstenecker<br />
Tel. (030) 254 89–223, presse@berlinerfestspiele.de<br />
Guest & Customer Relations Peter Böhme – mit einem besonderen Dank<br />
des Festivals; Michael Grimm, Heinz Bernd Kleinpaß, Gerhild Heyder<br />
IMPRESSUM Herausgeber <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong><br />
Texte Wolf Kampmann (wk), Peter Schulze (ps), Ihno von Hasselt (vh),<br />
Dick Dienstag (dd)<br />
Gestaltung _up designers berlin-wien | Logokonzept Berchtold<br />
Plakat, Titel Henning Wagenbreth<br />
© 2005 <strong>Berlin</strong>er <strong>Festspiele</strong> Schaperstr. 24, 10719 <strong>Berlin</strong><br />
Telefon (030) 254 89–0, Telefax (030) 254 89–111, www.berlinerfestspiele.de<br />
Gesamtherstellung + Verlag Runze & Casper Werbeagentur GmbH<br />
Anzeigen Runze & Casper Verlagsservice OHG,<br />
Linienstraße 214, 10119 <strong>Berlin</strong>, Telefon (030) 28018–0<br />
Unter Beteiligung der Hörfunkanstalten der ARD und des Deutschlandradio<br />
ARD-Gremium Dr. Peter Kleiß, SR Sprecher | Barbara Haßlauer-Rüger, DLK<br />
Ulf Drechsel, RBB | Dr. Bernd Hoffmann, WDR | Guenter Hottmann, HR<br />
Dr. Reinhard Kager, SWR | Axel Dürr, NDR | Dr. Bert Noglik, MDR<br />
Harald Rehmann, DLF | Arne Schumacher, RB | Roland Spiegel, BR<br />
Wir danken unseren Sponsoren und Partnern:<br />
gefördert durch<br />
Ihr Spezialist<br />
für Musik<br />
www.jpc.de<br />
<strong>Programm</strong>änderungen vorbehalten 46 Redaktionsschluss 12.09.2005