Der Kulturmanager - Fachhochschule Potsdam
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© Patrick S. Föhl: »<strong>Der</strong> <strong>Kulturmanager</strong>: Randbemerkungen zu einer Rollen- und Wertediskussion«; Juni 2008<br />
4. Ausblick<br />
Zum Abschluss stellt sich die Frage, wer diese Diskussionen vorantreiben, präzisieren<br />
und ausdifferenzieren könnte. In den vorherigen Kapiteln wurden bereits einzelne<br />
Ideen formuliert. An dieser Stelle sollen diese zusammengefasst werden:<br />
• Zuvorderst sind die <strong>Kulturmanager</strong> selbst gefragt, ihren Bedürfnissen gemeinsam<br />
(!) mehr Gehör zu verschaffen und sich stärker in die vorhandenen bzw. neu zu<br />
gründende Plattformen 29 und Verbände einzubringen. Bislang verharren <strong>Kulturmanager</strong><br />
oftmals im Alltags- und Konkurrenzgeschäft in einer »Einzelkämpferposition«.<br />
Dadurch kommt ein sinnvoller und produktiver Austausch – selbst auf der<br />
informellen Ebene – mit anderen <strong>Kulturmanager</strong>n nicht im ausreichenden Maße<br />
zustande.<br />
• Alumninetzwerke von Kulturmanagementstudiengängen könnten sich verstärkt<br />
der Thematik »Arbeitswert« annehmen. Hier würde sich zudem eine Vernetzung<br />
der Ehemaligenvereine empfehlen, um einen bundesweiten Austausch zu ermöglichen<br />
und sich zusätzlich mehr Gehör zu verschaffen.<br />
• Im Rahmen der letztjährigen Gründung des Fachverbandes Kulturmanagement<br />
e.V. kann die Hoffnung ausgesprochen werden, dass neben der wichtigen Etablierung<br />
des Fachs im Bereich der Wissenschaft, die konkreten Lebensrealitäten<br />
und Arbeitsanforderungen der (zukünftigen) Absolventen stärker im Verbund der<br />
Studiengangsleiter diskutiert und berücksichtigt werden.<br />
• Darüber hinaus sind die Ausbilder 30 und Empfänger sowie Vermittler kulturmanagerialer<br />
Leistungen gefragt, sich mit den Einkommens-, Versicherungs- und Arbeitsbedingungen<br />
von <strong>Kulturmanager</strong>n noch stärker als bisher zu beschäftigen<br />
und auszutauschen.<br />
Die zuvor skizzierten Hinweise können allerdings das letzte Wort zu dieser Thematik<br />
kaum gewesen sein. Denn abseits der unbestreitbaren und wachsenden Notwendigkeit<br />
für <strong>Kulturmanager</strong> stellt sich aus der beschriebenen Perspektive dennoch die<br />
Frage, wie viel ausgebildete <strong>Kulturmanager</strong> tatsächlich benötigt werden? D.h., dass<br />
künftig vermehrt zu diskutieren sein wird, wie die Chancen und Risiken einer solchen<br />
Berufswahl noch stärker vermittelt werden können. Ebenso scheint eine vertiefende<br />
Diskussion notwendig, und das gilt vermutlich besonders für die Studiengänge abseits<br />
der etablierten Kulturmanagementinstitute, wie den spezifischen und sich stetig<br />
verändernden Anforderungen an das Kulturmanagement, etwa aus einzelnen Sparten,<br />
noch stärker gerecht zu werden ist (z.B. durch standortspezifische Spezialisierungen,<br />
Themenschwerpunkte und explizit berufsqualifizierende Kompetenzen)?<br />
Damit könnten die Vermittlungsquoten (Stichwort »Employability«) mancher Studiengänge<br />
oder erfolgreiche Existenzgründungen wahrscheinlich noch befördert werden.<br />
29 Allen voran sei hier das kulturmanagement.net genannt. Zusätzlich kann die Initiative »Frei-Schaffen.de« als<br />
positives Beispiel für eine Austauschplattform für Selbstständige herangeführt werden.<br />
30 Vgl. exemplarisch die Studie von Kohl/Zembylas (2006) für das Berufsfeld des <strong>Kulturmanager</strong>s in Österreich<br />
und das aktuelle Forschungsprojekt »Welche <strong>Kulturmanager</strong> braucht der Markt?« von Prof. Dr. Armin Klein am<br />
Institut für Kulturmanagement, Ludwigsburg.<br />
Kontakt: patrick.foehl@regional-governance-kultur.de<br />
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