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Nr. 7 & 8<br />
Juni 2003 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
Gemeinden: Nagelprobe<br />
für eine neue Verfassung<br />
Der Österreich-Konvent hat seine Arbeit aufgenommen – Gemeinden erwarten die<br />
Erweiterung des österreichischen Föderalismus an die europäische Entwicklung –<br />
Zeitgemäße Kompetenzaufteilung und finanzielle Absicherung<br />
DVR: 0930 423<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
SEITE 8<br />
PRAXIS<br />
Wie „nützlich“ ist ein<br />
Strassenbau?<br />
Public-Management-Experte über Chancen und<br />
Akzeptanz von Kosten-Nutzen-Untersuchungen bei<br />
öffentlichen Investitionen am Beispiel Strassenbau
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2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 4, Tel. 02236/604-210; 5020 Salzburg, Aribonenstraße 10, Tel. 0662/44 84-353
Public Management<br />
48 Kosten-Nutzen-Untersuchungen:<br />
Strassenbau ist Vorreiter<br />
54 Kommunikation in der Gemeinde:<br />
Näher, mein Bürger, zu dir<br />
60 Elektronische Dienstleistungen: Die<br />
neuen Merkmale der Verwaltung<br />
Gemeindepolitik<br />
6 Gemeinden bereit für Durchforstung des<br />
Kompetenzdschungels: Weniger ist mehr<br />
8 Der Österreich-Konvent: Die Stellung der<br />
Gemeinden in einer künftigen Verfassung<br />
11 Bundesstaats- und Verwaltungsreform:<br />
Ein historischer Dauerbrenner<br />
16 Pensionsicherungsreform steht, aber:<br />
Bürgermeister hängen noch in der Luft<br />
20 e-Cooperation-Board:<br />
Hier wird realisiert<br />
27 Gemeindetag an Österreichs Ostgrenze:<br />
In knapp drei Wochen geht’s los<br />
Recht & Verwaltung<br />
14 Sozialhilfe neu ist „gefährliche Drohung”:<br />
Gemeinden können nicht mitzahlen<br />
19 Wahlkosten: Pauschalierung beschlossen<br />
23 Finanzzuweisungen für Personennahverkehr:<br />
1. September ist nun gesetzlicher Stichtag<br />
Gemeindefinanzen<br />
24 Getränkesteuer: Das Urteil soll am<br />
2. Oktober fallen, bis dahin ist noch alles offen<br />
Europapolitik<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
28 EU-Verfassungskonvent: <strong>Kommunal</strong>e<br />
Selbstverwaltung ist in Verfassung verankert<br />
31 Daseinsvorsorge – Nagelprobe für Europa:<br />
Grünbuch noch bis September in Begutachtung<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
68 Ganz Österreich malt: KOMMUNAL<br />
unerstützt Charity-Aktion für Kinder<br />
69 Vorarlberger Gemeindetag:<br />
Handeln statt jammern<br />
70 Bürgermeisterinnenporträt:<br />
Anna Franz aus Bezau<br />
72 Aus den Bundesländern<br />
76 Personalia – Info-Mix<br />
Inhalt<br />
KOMMUNAL 3
”Chance Europa”<br />
ÖSTERREICH WÄHLT:<br />
0800/2211 11<br />
Eine Informationsinitiative der österreichischen Bundesregierung<br />
in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union.<br />
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erweiterte Chancen gratis. Europatelefon 0 800/221111 (werktags<br />
8 bis 18 Uhr) oder unter www.chancen-erweitern.gv.at.<br />
Europa<br />
Wirerweitern unsere Chancen.
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
e-mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />
Walter Grossmann - DW 15<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Franz Krenn – DW 13<br />
franz.krenn@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />
Ernst Horvath<br />
grafik@kommunal.at<br />
Fotos: Bilder-Box<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />
der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />
Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />
Mag. Gerald Grosz (BM für soziale Sicherheit<br />
und Generationen)<br />
Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />
Gesundheit und Frauen),<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindebund),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Mag. Barbara Schüller (Bundeskanzleramt)<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />
Walter Zimper jun. (Geschäftsführer)<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />
nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken. Mit E.E. gekennzeichnete<br />
Artikel sind bezahlte Wirtschaftsinfos und fallen<br />
nicht in die Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Auflage: 36.196<br />
Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Informationen<br />
des Lebensministeriums, des Aluminium-Fenster-Instituts<br />
und des Fachverbands<br />
der Stein- und Keramischen Industrie<br />
bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Der politische Sommer des Jahres 2003 brachte für die österreichischen und die<br />
europäischen Gemeinden Neuerungen, die in Zukunft noch eine gewaltige<br />
Bedeutung erlangen werden. Einerseits hat der EU-Konvent zur Erarbeitung einer<br />
neuen europäischen Verfassung seine Arbeiten abgeschlossen und andererseits hat<br />
der Österreich-Konvent zur Entwicklung einer neuen Verfassung für unsere<br />
Republik seine Arbeiten aufgenommen.<br />
In beiden Fällen ist es für die Zukunft der Kommunen von entscheidender<br />
Bedeutung, welchen Stellenwert der lokalen Selbstverwaltung bei einer<br />
Neuordnung der politischen Gewichtung der einzelnen Gebietskörperschaften<br />
eingeräumt wird.<br />
Was die europäische Dimension betrifft, so besteht zwar kein Anlass zur Euphorie,<br />
doch die Rolle der Gemeinden wird im Grundvertrag für die künftig 25 Staaten<br />
unseres Kontinents deutlicher unterstrichen, als dies zu Beginn der Verhandlungen<br />
zu erwarten war.<br />
In Österreich hat die Diskussion erst begonnen, doch die europäischen Leitlinien<br />
unterstreichen die Erkenntnis vieler Konventsmitglieder, dass die angestrebten Ziele<br />
von mehr Subsidiarität und Bürgernähe wohl nur über ein Mehr an kommunalen<br />
Kompetenzen zu erreichen sein wird. Wenn nun in diesem Zusammenhang selbst<br />
die EU die „Verhältnismäßigkeit“ einmahnt und die Konsultation mit den<br />
Kommunen und Regionen als institutionalisiertes Ritual vorschreibt, so ist das die<br />
europaweite Anerkennung des „österreichischen Weges“, den es zu verbessern gilt.<br />
KOMMUNAL trägt dieser brandheißen und hochaktuellen Diskussion durch<br />
Beiträge kompetentester Autoren Rechnung: Niemand Geringerer als der<br />
Stellvertreter Giscard d´Estaings und geschäftsführende Präsident des RGRE (Rat<br />
der Gemeinden und Regionen Europas), Dr. Heinrich Hoffschulte, zieht in dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong> die kommunale Bilanz des EU-Konvents und der Innsbrucker Ordinarius<br />
Univ. Prof. Dr. Karl Weber veröffentlicht in KOMMUNAL sein kommunalpolitisches<br />
Gutachten über die Erwartungen an den österreichischen Verfassungskonvent.<br />
Unsere bewegte politische Gegenwart wird schließlich dadurch unterstrichen, dass<br />
in nur wenigen Wochen im niederösterreichischen Wiener Neustadt der<br />
traditionelle „Österreichische Gemeindetag“ stattfindet, der sich an der (bisherigen)<br />
Ostgrenze unseres Kontinents mit der EU-Erweiterung beschäftigen und mit dem<br />
Tagungsmotto: „Frieden – Freiheit – Bürgernähe. Für ein Europa der Gemeinden“<br />
die politischen Eckpfeiler für die Zukunft Europas und der Kommunen erarbeiten<br />
wird. Der bayrische Europaminister und künftige Präsident des EU-Ausschusses der<br />
Regionen, Reinhold Bocklet, wird dabei die Internationalität der Veranstaltung<br />
personifizieren und neben dem Bundespräsidenten und dem Bundeskanzler den<br />
hohen Stellenwert der österreichischen Gemeinden unterstreichen.<br />
Wir leben wahrlich in einer sehr bewegten Zeit und nicht jedem ist schon klar, dass<br />
JETZT Geschichte geschrieben wird.<br />
Es ist eine der schönsten Aufgaben von KOMMUNAL, diese historische Erkenntnis<br />
in den Herzen und Hirnen der österreichischen <strong>Kommunal</strong>politiker wach zu halten.<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Gemeinden bereit für Durchforstung des Kompetenzdschungels<br />
Weniger ist oft mehr<br />
Wenn man die ersten Beratungstage<br />
des Österreich-Konvents<br />
Revue passieren lässt, dann ist<br />
die Hoffnung auf eine umfassende Verwaltungsreform<br />
berechtigt. Wenn man<br />
allerdings die Begleitmusik in der<br />
Öffentlichkeit verfolgt, dann schwindet<br />
der Optimismus sehr schnell. Mehr oder<br />
minder prominente Vertreter von einzelnen<br />
Gebietskörperschaften äußern sich<br />
über Einsparungsmöglichkeiten der<br />
jeweils anderen Gebietskörperschaften.<br />
So nach dem Motto „gespart werden<br />
kann überall und bei jedem anderen,<br />
nur bei mir ist nichts möglich“. Und<br />
beim Aufzeigen des Splitter des anderen<br />
übersieht man meist den eigenen Balken.<br />
Die Gemeinden haben eine klare Haltung:<br />
Es muss zu einer Entwirrung des<br />
Kompentenzdschungels, des Bürokratiedickichts<br />
und der unüberschaubaren<br />
Gesetzesflut kommen. Wir müssen auch<br />
den Mut haben, den Bürgern zu sagen,<br />
dass die öffentliche Hand nicht für alles<br />
und jedes zuständig ist. Wir müssen<br />
aber auch unsere Kernkompetenzen und<br />
Aufgaben nicht nur neu ordnen, sondern<br />
auch klarstellen und absichern. Privatisierung<br />
hat dort ihre Grenzen, wo<br />
die Gefahr besteht, dass das kontrollierbare,<br />
abwählbare öffentliche Monopol<br />
durch ein privatwirtschaftliches ersetzt<br />
wird, bei dem die Bürger keinerlei Mitsprache<br />
oder Kontrolle haben, bei dem<br />
die soziale und regionale Komponenten<br />
auf der Strecke bleiben und nur mehr<br />
die wirtschaftliche Rentabilität zählt.<br />
Deshalb habe ich bereits in meiner<br />
Grundsatzerklärung zum Österreich-<br />
Konvent die verfassungsmäßige Absicherung<br />
der sogenannten Daseinsvorsorge<br />
(Trinkwasser, Abwasser, Abfall) verlangt.<br />
Aber auch die Fragen der Energieversorgung,<br />
des Bildungs- und Gesundheitssystems<br />
können nicht allein nach wirtschaftlichen<br />
Kriterien erörtert werden.<br />
Spätestens seit dem Strom-Chaos in<br />
den USA und Kanada ist jedem<br />
klar, dass die uneingeschränkte Privatisierung<br />
der Energiewirtschaft fatale<br />
Folgen haben kann, weil natürlich bei<br />
jedem Privat-Betreiber die Gewinnmaximinierung<br />
vor der Versorgungssicherheit<br />
kommt. Österreichs hohe Lebensqualität<br />
ist mit Sicherheit auch darauf zurückzu-<br />
6 KOMMUNAL<br />
führen, dass sich die vielen kleinen<br />
Gemeinden mit enormem Einsatz um<br />
das Wohl ihrer Bürger bemühen. Die<br />
Bürgermeister der kleinen überschaubaren<br />
Einheiten stehen unter der ständigen<br />
Kontrolle ihrer Bürger und tragen<br />
eine hohe Verantwortung.<br />
Selbstverständlich wird es auch im<br />
Gemeindebereich Veränderungen geben<br />
müssen. Das Zeitalter der EDV hat vor<br />
den Gemeindestuben nicht halt<br />
gemacht, die Anforderungen an die<br />
Kommunen haben sich verändert. Und<br />
mit Sicherheit kann ausgeschlossen werden,<br />
dass die Mittel der öffentlichen<br />
Hand mehr werden. Wir werden mit<br />
weniger Geld andere Aufgaben erfüllen<br />
müssen. Dazu bedarf es aber eines<br />
gewissen Mutes. Die Zuteilung von<br />
neuen Aufgaben an die Gemeinden<br />
kann nicht bedeuten, dass Bund und<br />
Länder zwar weniger Aufgaben, aber die<br />
gleiche Anzahl an Mitarbeitern haben.<br />
Man müsste bei den gesetzgebenden<br />
Körperschaften auch einmal den Mut<br />
haben, die Gesetzesmaschinerie zu<br />
bremsen. Weniger und verständlichere<br />
Gesetze wäre mehr und besser. Besser<br />
für die Bürger, besser für die Gemeindeverwaltung,<br />
besser für die Gerichte, die<br />
alle unter gewaltiger Überlastung leiden.<br />
Weniger Regulierungswut, dafür etwas<br />
mehr Hausverstand ist gefragt.<br />
Der Österreich-Konvent hat sich<br />
einen großen Rucksack an Aufgaben<br />
umgehängt. Es wäre vermessen,<br />
die hundertprozentige Bewältigung<br />
zu verlangen. An den nun eingerichteten<br />
Ausschüssen wird es liegen,<br />
eine Prioritätenliste zu erstellen. Wenn<br />
man nämlich alles auf einmal erfüllen<br />
will, wird man mit Sicherheit überhaupt<br />
nichts erreichen. Und ich würde<br />
mir wünschen, dass Reformen nicht<br />
allein am grünen Tisch hochwissenschaftlich<br />
ausgearbeitet, sondern auch<br />
die Erfahrungen der Praktiker, nämlich<br />
der <strong>Kommunal</strong>politiker, die tagtäglich<br />
an der „Front“ stehen, berücksichtigt<br />
werden. Nur dann wird der Konvent<br />
mehr als viel Papier produzieren.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Weniger und<br />
verständlichere Gesetze<br />
wäre mehr und besser.<br />
Besser für die Bürger,<br />
besser für die<br />
Gemeindeverwaltung,<br />
besser für die Gerichte,<br />
die alle unter<br />
gewaltiger Überlastung<br />
leiden. Weniger<br />
Regulierungswut, dafür<br />
etwas mehr Hausverstand<br />
ist gefragt.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Geburtenrückgang: Gemeinden müssen Kindergärten schließen<br />
Mehr Flexibilität gefordert<br />
Die Juli-Jubelmeldung der<br />
Statistik-Austria mit „Kindergarten-Quoten<br />
auf neuem<br />
Höchstwert!“ betrifft die Zahlen<br />
aus dem Kindergartenjahr<br />
2002/03 – doch für heuer<br />
lassen Bürgermeister sowohl<br />
im ländlichen Raum als auch<br />
in unmittelbarer Stadtnähe<br />
mit der Schließung von Kindergartengruppen<br />
und der<br />
Auflösung von Volksschulklassen<br />
aufhorchen. Mit dem<br />
Geburtenrückgang schrumpfen<br />
nicht nur Bevölkerungs-<br />
<strong>Kommunal</strong>verlag<br />
Neuer Name, bewährte<br />
Kompetenz<br />
Die NÖ Zeitungsverlagsgesellschaft<br />
mbH. hat ihren Namen<br />
geändert. Österreichischer<br />
<strong>Kommunal</strong>verlag GmbH. ist<br />
der neue Name unseres Fachverlages,<br />
der neben dem<br />
Flaggschiff KOMMUNAL noch<br />
die periodisch erscheinenden<br />
Fachmedien NÖ Gemeinde,<br />
Schule & Sportstätte,<br />
Trockenbaujournal und seit<br />
Anfang Juli „Mach Mit“, das<br />
offizielle Organ des NÖ Seniorenbundes,<br />
herausgibt.<br />
Gemeindeplattform: Die Chance nutzen<br />
Vor dem Hintergrund der Beitrittsrunde<br />
2004 und des<br />
Jubiläumsgemeindetages des<br />
Österreichischen Gemeindebundes,<br />
der heuer ganz im<br />
Zeichen der EU-Erweiterung<br />
stehen wird, ist der Gemeindebund<br />
mit der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Europapolitik<br />
(ÖGfE) eine Kooperation<br />
eingegangen. Diese setzt<br />
sich zum Ziel, die vorbildlichen<br />
kommunalen Initiativen<br />
zahlen, sondern auch<br />
Gemeinde-Einnahmen. Im<br />
Rahmen des Finanzausgleichs<br />
werden weiterhin Steuergelder<br />
abhängig von der Einwohnerzahl<br />
ausgeschüttet,<br />
obwohl es bei der Kinderbetreuung<br />
keinen eindeutigen<br />
Zusammenhang zwischen<br />
Pro-Kopf-<strong>Ausgabe</strong>n (Durchschnitt<br />
87 Euro) und der<br />
Gemeindegröße gibt. „Viele<br />
Gemeinden halfen sich in den<br />
letzten Jahren mit der Öffnung<br />
von Kindergärten für<br />
zur grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit zu dokumentieren.<br />
Unsere Gemeinden als politische<br />
Akteure an der Basis leisten<br />
dabei bedeutende Pionierarbeit,<br />
diese Arbeit ist der<br />
breiten Öffentlichkeit leider<br />
noch zu wenig bewusst.<br />
Die „Gemeinde-Plattform“ auf<br />
der Homepage der ÖGfE, bietet<br />
jeder Gemeinde Österreichs<br />
die Möglichkeit, ihre<br />
unter Dreijährige und dem<br />
Ausbau zu altersgemischten<br />
Gruppen über die sinkenden<br />
Geburtenzahlen hinweg“, so<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />
der im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
auch vor der Verkleinerung<br />
von Gruppen zum<br />
Halten des Personalstandes<br />
als scheinbares Allheilmittel<br />
warnt.<br />
KOMMUNAL bringt in der<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong> einen ausführlichen<br />
Bericht.<br />
Dramatische Finanzlage der Gemeinden: „Der Bund hat<br />
genommen, jetzt soll er geben, wenn er in der Lage dazu ist.“<br />
Steuerreform: Gemeindebund lehnt Paket ab<br />
Nein zu unseriöser Reform<br />
Gegen eine Steuerreform zu<br />
Lasten der Gemeinden<br />
sprach sich Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Mödlhammer<br />
gemeinsam mit Salzburgs<br />
Bgm. Dr. Heinz Schaden,<br />
aus: „Die Gemeinden<br />
haben seinerzeit bei dem<br />
Pionierarbeit bekannt machen<br />
Steuerbelastungspaket im<br />
Jahr 2000 auf sämtliche<br />
Mehreinnahmen verzichtet,<br />
so dass es jetzt durchaus<br />
gerechtfertigt ist, dass der<br />
alleinige Nutznießer Bund<br />
die Gesamtkosten einer<br />
Steuersenkung übernimmt.“<br />
grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />
sowie auch sich selbst<br />
(durch einen Link zur Homepage<br />
Ihrer Gemeinde) einem<br />
großen Publikum vorzustellen.<br />
Als spezielles Service bietet<br />
die „Gemeinde-Plattform“<br />
eine Suchfunktion, mit der<br />
innerhalb der Veranstaltungsdatenbank<br />
gezielt nach Orten,<br />
Regionen, einem bestimmten<br />
Viele Gemeinden bangen<br />
wegen des Geburtenrückgangs<br />
um ihre Kindergärten und<br />
Volksschulen und somit um<br />
Lebensqualität für die Bürger<br />
und um ihre Standortqualität.<br />
Bevölkerungswachstum<br />
379 Millionen<br />
Europäer 2002<br />
Am 1. Jänner 2003 zählte die<br />
EU 379,0 Millionen Einwohner<br />
und die Eurozone 305,6<br />
Millionen - weit weniger als<br />
China (1,283 Milliarden) und<br />
Indien (1,042 Milliarden),<br />
doch mehr als die USA (289,0<br />
Millionen). Die Bevölkerung<br />
der EU wuchs 2002 um 1 290<br />
000 Personen oder 0,3 %.<br />
Das Wachstum der EU-Bevölkerung<br />
entsprach rund 2 %<br />
des Wachstums der Weltbevölkerung<br />
im Jahr 2002.<br />
Die Gemeindeplattform im Internet: www.euro-info.net<br />
Datum und gewissen Themen<br />
gesucht werden kann.<br />
Wollen Sie Ihre grenzüberschreitenden<br />
Veranstaltungen<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
bekannt machen? Nehmen<br />
Sie einfach Kontakt mit der<br />
ÖGfE auf:<br />
europa@euro-info.net,<br />
alexander.doerfel@aon.at<br />
Tel.: 01/533 49 99,<br />
Fax: 01/533 49 40<br />
KOMMUNAL 7
Der Österreich-Konvent<br />
Die Stellung der Gemeinden in einer künftigen Bundesverfassung<br />
Unentbehrlich fürs<br />
demokratische Prinzip<br />
Im Juli dieses Jahres nahm der „Österreich-Konvent“ seine Arbeit auf. Ziel der<br />
Beratungen dieses politisch hochkarätig besetzten Gremiums ist es, die Bundesverfassung<br />
auf Vorzüge und Mängel hin zu untersuchen und Vorschläge für eine<br />
Neukonzeption der Verfassung zu erarbeiten. Dabei wird der Konvent wohl auch<br />
die Stellung der Gemeinden kritisch zu hinterfragen haben.<br />
◆ Univ.Prof. Dr. Karl Weber<br />
Durch die B-VG-Novelle 1962 wurden<br />
Organisation, Aufgaben der Gemeinden<br />
und die Aufsicht über sie detailliert bundesverfassungsrechtlich<br />
geregelt. Dies ist<br />
eine staatsrechtliche Besonderheit, überlassen<br />
doch die meisten bundesstaatlichen<br />
Verfassungen die Organisation der<br />
Gemeinden den Ländern bzw Kantonen.<br />
Diese starke bundesverfassungsrechtliche<br />
Determinierung des Gemeinderechts<br />
erfolgte auf Wunsch der Gemeinden, die<br />
sich dadurch vor allzu starken Zugriffen<br />
durch die Länder zu schützen versuchten.<br />
Zugleich erhielten die Gemeinden<br />
auch den ihnen gebührenden Platz in<br />
einer gesamtstaatlichen Bundesverfassung.<br />
Die bundesverfassungsrechtliche Einbindung<br />
der Gemeinden in das gesamtstaatliche<br />
Organisationskonzept hat sich in<br />
den letzten 40 Jahren ebenso bewährt<br />
wie die Zuweisung der Aufgaben an die<br />
Gemeinden in Form einer Verbindung<br />
◆ Univ.Prof. Dr. Karl Weber ist Dekan<br />
des Instituts für Öffentliches Recht<br />
und Finanzrecht der Uni Innsbruck<br />
8 KOMMUNAL<br />
von einzelnen demonstrativ aufgezählten<br />
Aufgaben mit einer an Subsidiaritätsprinzip<br />
orientierten Generalklausel.<br />
Wenn sich auch die gemeindeverfassungsrechtlichen<br />
Regeln der Bundesverfassung<br />
im<br />
großen und<br />
ganzen gut<br />
bewährt haben, so<br />
haben die letzten<br />
40 Jahre doch<br />
bedeutende politische,ökonomische,<br />
soziale, kulturelle<br />
und ökologischeVeränderungen<br />
ergeben, die<br />
auch für die<br />
Gemeinden große Herausforderungen<br />
darstellen. Von daher muss überlegt werden,<br />
ob das Gemeindeverfassungsrecht<br />
in manchen Bereichen nicht doch ergänzungs-<br />
und verbesserungsbedürftig ist.<br />
Der österreichische<br />
Bundesstaat<br />
1962<br />
erhielten die<br />
Gemeinden den<br />
ihnen gebührenden<br />
Platz in einer<br />
gesamtstaatlichen<br />
Bundesverfassung.<br />
Wurde die Bundesstaatsdiskussion in<br />
Österreich bis herauf in die neunziger<br />
Jahre vorwiegend unter dem Blickwinkel<br />
des Bund-Länder-Verhältnisses<br />
geführt, so hat der Beitritt Österreichs<br />
zur EU diese Fragen erheblich relativiert.<br />
Die sich langsam herauskristallisierende<br />
europäische Ordnung wird<br />
durch regionalistische Verbindungen<br />
von Regionen, Provinzen, Kommunen,<br />
etc bestimmt werden. Für den österreichischen<br />
Föderalismus bedeutet dies,<br />
dass sich dieser an modernen regionalistischen<br />
und dezentralen Organisationsformen<br />
der europäischen<br />
Entwicklung orientieren<br />
muss. Dabei muss das Subsi-<br />
diaritätsprinzip im Zentrum der<br />
Überlegungen stehen.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es<br />
geradezu zwingend, dass der<br />
Österreich-Konvent die Gliederung<br />
der Gebietskörperschaften<br />
nicht mehr hierarchisch, sondern<br />
kooperativ-vernetzt<br />
begreifen sollte. Die Neuformulierung<br />
der österreichischen<br />
Bundesverfassung bietet so die<br />
nach Europa gewandte Chance das<br />
Prinzip der Partnerschaft, der Solidarität<br />
und der Kooperation von Bund,<br />
Ländern und Gemeinden in die Bundesverfassung<br />
zu integrieren.<br />
Die Gemeindeaufgaben<br />
einer künftigen Verfassung<br />
Es wurde schon angedeutet, dass die<br />
verfassungsrechtliche Festlegung der<br />
Gemeindeaufgaben auch den modernen<br />
Anforderungen des neuen Jahrhunderts<br />
genügt. Das in Art 118 Abs 2<br />
B-VG (Bundes-Verfassungsgesetz)verankerte<br />
Subsidiaritätsprinzip wurde vom<br />
Verfassungsgerichtshof in seiner Judikatur<br />
mit Augenmaß justiziabel gemacht
Foto: Bernhard Holzer © HOPI-MEDIA<br />
und hat es den Gemeinden ermöglicht,<br />
ihre Stellung als die bürgernäheste Verwaltungseinheit<br />
zu bewahren und zum<br />
Teil auch auszubauen. Dies betrifft<br />
besonders die Aufgaben der Daseinsvorsorge,<br />
die ohne kommunale Verwurzelung<br />
heute in dieser qualitativ hochwertigen<br />
Form nicht mehr angeboten werden<br />
könnten.<br />
Der Österreich-Konvent sollte auch in<br />
Zukunft am Prinzip der Einheitsgemeinde<br />
festhalten. Trotz mancher Kritik<br />
an diesem Prinzip,<br />
welche in<br />
erster Linie auf<br />
ökonomischen<br />
Argumenten<br />
beruht, ist bis<br />
heute noch<br />
keine wirkliche<br />
Alternative zur<br />
Einheitsgemeindegefunden<br />
worden. Ein<br />
Abgehen von<br />
diesem Prinzip<br />
würde zu einer<br />
Reihe von rein<br />
ökonomisch<br />
bedingten<br />
Gemeindezu-<br />
sammenlegungen führen, womit bereits<br />
in der Vergangenheit große Probleme<br />
geschaffen wurden, es würde die Kluft<br />
zwischen dem ländlichen Raum und<br />
Ballungsräumen verschärfen, ja zu einer<br />
realen Bedrohung für die Sicherung des<br />
ländlichen Raumes werden. Die Existenz<br />
auch kleiner Vollgemeinden ist<br />
auch für das Funktionieren des demokratischen<br />
Prinzips nötig, da gerade im<br />
Gemeindebereich Demokratie wohl<br />
noch am besten leb- und erfahrbar ist.<br />
Eine Verankerung der Aufgaben der<br />
Daseinsvorsorge braucht zwar nicht im<br />
Aufgabenkatalog der Bundesverfassung<br />
zu erfolgen, um die Daseinsvorsorgeleistungen<br />
der Kommunen<br />
langfristig zu sichern,<br />
muss aber ihre Anerkennung<br />
im Finanzverfassungsrecht<br />
erfolgen.<br />
Die Einbindung<br />
der Gemeinden<br />
Art 15 a B-VG ermächtigt<br />
Bund und Länder sowie die<br />
Länder untereinander miteinander<br />
Verträge über Angelegenheiten<br />
der Gesetzgebung<br />
und der Vollziehung, sei es im<br />
hoheitlichen, sei es im privatwirtschaftlichen<br />
Bereich,<br />
abzuschließen. Den Gemeinden ist die<br />
Einbeziehung in dieses bundesstaatliche<br />
Vertragswerk bisher verwehrt gewesen.<br />
➤➤weiter auf Seite 10<br />
Der Österreich-Konvent<br />
Der Österreich-Konvent, im Bild die konstituierende Sitzung am 30. Juni (Sitzverteilung siehe Grafik), sollte auch in Zukunft am<br />
Prinzip der Einheitsgemeinde festhalten. Trotz mancher Kritik an diesem Prinzip, welche in erster Linie auf ökonomischen Argumenten<br />
beruht, ist bis heute noch keine wirkliche Alternative zur Einheitsgemeinde gefunden worden.<br />
Die Existenz<br />
kleiner Vollgemeinden<br />
ist auch für das Funktionieren<br />
des demokratischen<br />
Prinzips<br />
nötig, da gerade im<br />
Gemeindebereich<br />
Demokratie wohl noch<br />
am besten leb- und<br />
erfahrbar ist.<br />
Grafik: KOMMUNAL, Quelle: Die Presse<br />
Verzetnitsch<br />
Schausberger<br />
Vögerle<br />
Van Staa<br />
Tumpel<br />
Nissl<br />
Strasser<br />
Nagl<br />
Stoisits<br />
Mödlhammer<br />
Steinkellner<br />
Mayrhofer<br />
Specht<br />
Mayer<br />
Matzka<br />
Schwarzböck<br />
Mader<br />
Lichtenberger<br />
Lengheimer<br />
Schüssel<br />
Leitl<br />
Schnizer Kostelka<br />
Scheibner Korinek<br />
Sausgruber<br />
Wiederin<br />
Öhlinger<br />
Konecny<br />
Rzeszut<br />
Präsidium<br />
Kohl Kahr Fischer Glawi-<br />
Präsidium<br />
Orthner<br />
Böhmschnigdorfer<br />
Im Österreich-Konvent sitzen mit Präsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer und<br />
Vizepräsident Bgm. Bernd Vögerle zwei<br />
hochrangige Vertreter des Österreichischen<br />
Gemeindebundes. Nähere Infos<br />
über Ausschüsse und Mitglieder unter<br />
http://www.konvent.gv.at/<br />
Petrovic<br />
Haider<br />
Griessner<br />
Grabenwarter<br />
Gleixner<br />
Gehrer<br />
Funk<br />
Fritz<br />
Dörler<br />
Bußjäger<br />
Brauner<br />
Klasnic<br />
Wittmann<br />
Pfeiffenberger<br />
Haller<br />
Böhm<br />
Jabloner<br />
Raschauer<br />
Wutscher<br />
Poier<br />
Hatzl<br />
Berger<br />
Hösele<br />
Rack<br />
Wutte<br />
Redner<br />
Baumgartner-<br />
Gabitzer<br />
Holzinger<br />
Pühringer<br />
Prior<br />
Häupl<br />
Haupt<br />
J. Pröll<br />
E. Pröll<br />
KOMMUNAL 9<br />
Vorsitz<br />
Fiedler
Der Österreich-Konvent<br />
Mit dem B-VG-Gemeindebund<br />
ist der Bundesverfassungsgesetzgeber<br />
im Jahre 1998 allerdings<br />
einen neuen Weg gegangen.<br />
Mit diesem BVG<br />
wurden die Gemeinden<br />
neben dem Bund und<br />
den Ländern als vollwertige<br />
Partner in die<br />
Systeme des Stabilitätspakts<br />
und des Konsultationsmechanismus<br />
eingebunden. Ein<br />
Ausbau dieser Möglichkeit sollte vom<br />
Städtebund-Umfrage gibt Gemeinden Recht<br />
Zufriedenheit wächst<br />
mit Nähe zur Behörde<br />
„91 Prozent der Österreicherinnen und<br />
Österreicher wünschen eine stärkere<br />
Zusammenarbeit benachbarter Gemeinden,<br />
aber zwei Drittel sind auch klar<br />
gegen eine Eingliederung von Umlandgemeinden<br />
in Städte! Mehr<br />
Zusammenarbeit der Länder in<br />
verwaltungstechnischen Berei-<br />
chen (etwa der EDV) befürworten<br />
73% der Bevölkerung, aber so gut<br />
wie alle, nämlich 94%, sind gegen<br />
die Abschaffung der Länder!<br />
Selbständigkeit und Zusammenarbeit,<br />
das ist der Grundton für<br />
jede Verwaltungsreform!“ Das ist<br />
der Grundtenor einer Befragung<br />
zum Thema „Verwaltung und Verwaltungsreform“<br />
auf den Punkt,<br />
die im Vorfeld des Österreich-<br />
Konvents durchgeführt wurde.<br />
Die IFES-Untersuchung vom Mai 2003<br />
stellt der Verwaltung in den Gemeinden,<br />
Bezirken und Ländern ein ausgezeichnetes<br />
bis sehr<br />
gutes Zeugnis<br />
aus und ergibt<br />
deutlich einen<br />
Reformbedarf<br />
beim Bund.<br />
Die Zufriedenheit<br />
wächst mit<br />
der Nähe zur<br />
Behörde:<br />
Spitze sind<br />
durchwegs die<br />
Gemeinden,<br />
gefolgt von den Bezirks- und Landesverwaltungen,<br />
Schlusslicht ist die Bundesverwaltung.<br />
Weitere konkrete Ergebnisse belegen<br />
diesen Befund sehr klar:<br />
◆ Beurteilung nach Schulnoten: Von<br />
Zwei Drittel<br />
der Befragten sind<br />
klar gegen eine<br />
Eingliederung von<br />
Umlandgemeinden<br />
in Städte.<br />
10 KOMMUNAL<br />
den Verwaltungseinheiten werden die<br />
Gemeinden von 63 Prozent mit den<br />
Noten 1 oder 2 beurteilt, die Bezirksverwaltungen<br />
und Landesverwaltungen<br />
von 44 Prozent bzw. 46 Prozent, die<br />
Bundesverwaltung<br />
nur von 19 Prozent!<br />
◆ Bei der Bür-<br />
gernähe bekommen<br />
die Gemeinden von<br />
61 Prozent einen Einser<br />
oder Zweier, die<br />
Bezirke und Länder<br />
von 42 Prozent, die<br />
Bundesebene von 18<br />
Prozent!<br />
◆Bei der Frage nach<br />
der Effizienz gibt es<br />
für die Gemeinden<br />
von 46 Prozent einen Einser, für die<br />
Bezirke von 39 Prozent, für die Länder<br />
von 32 Prozent, für die Bundesverwaltung<br />
von 19 Prozent. Ähnliche Ergebnisse<br />
gibt es zur Sparsamkeit der Verwaltung<br />
und zur Einschätzung von Einsparungsmöglichkeiten.<br />
◆ Interessant auch die Ergebnisse<br />
betreffend die Kompetenzverteilung, die<br />
für den Österreich-Konvent eine gewichtige<br />
Vorgabe bedeuten sollten: 28% sind<br />
für Kompetenzverschiebungen mit einer<br />
Aufwertung der Länder, zwischen 17<br />
und 32% wünschen (je nach Gemeindegröße)<br />
mehr Kompetenzen der Gemeinden,<br />
ganze 10% sind für mehr Bundeskompetenzen!<br />
◆ Das Engagement, etwas weiterzubringen,<br />
wird so eingeschätzt: Jeweils<br />
56 bzw. 53% geben den Gemeinden und<br />
den Ländern für dieses Engagement ein<br />
‚sehr gut’, beim Bund ist es nur die<br />
Hälfte, nämlich 26 Prozent.<br />
Spitze sind<br />
durchwegs die<br />
kleineren<br />
Gemeinden,<br />
Schlusslicht ist<br />
der Bund.<br />
Österreich-Konvent<br />
erwogen<br />
werden. Zwar<br />
könnte sich eine<br />
Abschlusskompetenz<br />
des<br />
Gemeindebundes<br />
und des<br />
Städtebundes<br />
für bundesstaatliche<br />
Verträge<br />
nur auf Angelegenheiten<br />
der Vollziehung, speziell der<br />
Verwaltung, beziehen, für die Gemein-<br />
Die sich langsam<br />
herauskristallisierende<br />
europäische Ordnung wird<br />
durch regionalistische Verbindungen<br />
von Regionen,<br />
Provinzen, Kommunen, usw.<br />
bestimmt werden.<br />
den wären damit jedoch ganz wichtige<br />
Mitwirkungs- und Mitsprachemöglichkeiten<br />
bei einer künftigen Verteilung<br />
und Ausgestaltung der Staatsaufgaben<br />
eröffnet. Auch könnte auf diesem Weg<br />
eine Mitwirkung der Kommunen an der<br />
innerstaatlichen Vorbereitung von Ratsentscheidungen<br />
ermöglicht werden.<br />
Finanzverfassungsrechtliche<br />
Überlegungen<br />
Die Anerkennung der Aufgaben der<br />
Daseinsvorsorge als Pflichtaufgaben der<br />
Gemeinde, welche im Finanzausgleich<br />
Berücksichtigung finden müssen, wird<br />
zwar nicht das Allerheilmittel gegen die<br />
Finanznöte der Gemeinden sein, es<br />
kann jedoch als Auftrag an die Bundesund<br />
Landesgesetzgebung gedeutet werden,<br />
die<br />
Gemeinden bei<br />
diesen Aufga-<br />
ben finanziell<br />
zu unterstützen.<br />
Vor einer finanziellenÜberforderung<br />
und<br />
finanziellen<br />
Aushöhlung<br />
der Autonomie<br />
durch finanzielle Belastungen sind die<br />
Gemeinden schon derzeit durch den<br />
Konsultationsmechanismus geschützt.<br />
Daran wird auch in Hinkunft kein Weg<br />
vorbeiführen.<br />
Diskussionswürdig ist vielleicht die<br />
Frage, ob die Gemeinden auch in Hinkunft<br />
an das enge Korsett des Bundeshaushaltsrecht<br />
gebunden bleiben sollen.<br />
Gerade im kommunalen Bereich<br />
könnten mehrjährige Globalbudgets<br />
durchaus effizienzsteigernd sein.<br />
Bestandsschutz für<br />
Gemeinden?<br />
Am Konsultationsmechanismus<br />
wird auch in<br />
Hinkunft kein Weg<br />
vorbeiführen.<br />
Nach der derzeitigen Verfassungsrechtslage<br />
ist nur die Gemeinde als solche,<br />
nicht aber die einzelne Gemeinde in<br />
ihrem Bestand geschützt. Es steht den<br />
Ländern frei, zwangsweise Fusionen<br />
von Gemeinden zu verfügen. Die Erfahrungen<br />
der letzten Jahrzehnte mit<br />
Gemeindezusammenlegungen gegen<br />
den Willen der Gemeinden waren<br />
durchwegs negativ und haben hohe<br />
soziale und demokratische Kosten verursacht.<br />
Um allfälligen rein pekuniär<br />
orientierten Modernismen der „Vorteile“<br />
größerer Einheiten entgegenzuwirken,<br />
wäre es erwägenswert, eine<br />
Bestandsschutzklausel für die einzelne
Foto: Bernhard Holzer © HOPI-MEDIA<br />
Der Österreich-Konvent könnte einen<br />
Beitrag dazu leisten, Österreich besser<br />
für ein Europa der Bürger und der<br />
Kommunen und der Regionen vorzubereiten<br />
als es derzeit verfassungsrechtlich<br />
der Fall ist.<br />
Gemeinde einzuführen. Danach bliebe<br />
es den Gemeinden unbenommen, sich<br />
durch freiwillige Vereinbarungen zu<br />
fusionieren, eine zwangsweise Vereinigung<br />
von Gemeinden wäre jedoch nur<br />
dann durchführbar, wenn sich in einer<br />
Volksbefragung die Mehrheit der<br />
betroffenen Gemeindebürger für eine<br />
solche Vereinigung aussprechen würden.<br />
Ausblick<br />
Die Gemeinden werden auch in einer<br />
zukünftigen Verfassung eine bedeutende<br />
Rolle spielen müssen. Die Existenz<br />
von Gemeinden ist – auch rechtsvergleichend<br />
gesehen – nirgendwo in<br />
Frage gestellt. Die Gemeinden brauchen<br />
in einer künftigen Verfassung<br />
auch keine revolutionär neuen Struktur.<br />
Es wäre ein Wunsch an den Österreich-Konvent,<br />
den von der B-VG-<br />
Novelle 1962 eingeschlagenen Weg<br />
behutsam fortzuführen und den österreichischen<br />
Bundesstaat zu einem partnerschaftlich<br />
und demokratisch gegliederten<br />
System von Bund, Ländern und<br />
Gemeinden weiterzuentwickeln. Dazu<br />
bedarf es nicht nur der Bewahrung der<br />
Gemeindeautonomie, sondern auch die<br />
Möglichkeit der Gemeinden, vertreten<br />
durch Gemeindebund und Städtebund,<br />
stärker in die Entscheidungen auf<br />
nationaler und supranationaler Ebene<br />
eingebunden zu werden. Der Österreich-Konvent<br />
könnte so seinen Beitrag<br />
dazu leisten, Österreich besser für ein<br />
Europa der Bürger und der Kommunen<br />
und der Regionen vorzubereiten als es<br />
derzeit verfassungsrechtlich der Fall ist.<br />
Dabei wird am wenigsten daran gedacht,<br />
dass es eigentlich der erste Gedanke einer<br />
Verfassungsreform sein könnte, dieses<br />
jahrzehntelang gewachsene<br />
unübersichtliche<br />
Mosaik einmal grundle-<br />
gend zurechtzufrisieren.<br />
Dagegen, so wird nicht<br />
zu Unrecht behauptet,<br />
denke jeder nur an seine<br />
eigenen Interessen. Verfassungsreform<br />
ist nicht<br />
gleich Verwaltungsreform,<br />
doch die Bereiche<br />
hängen in besonderer<br />
Weise zusammen. Die<br />
Erwartungen von Vertretern<br />
gewisser Einzelinteressen<br />
dürfen daher den<br />
Blick auf das Gesamte<br />
nicht verstellen und sollten daher auf ein<br />
vertretbares Maß zurückgeschraubt werden.<br />
Bedeutend für ein Verfassungswerk<br />
und seine Reform ist allerdings die zeitgemäße<br />
und sinnvolle Verteilung der Aufgaben<br />
an die Gebietskörperschaften.<br />
Denkt man aber an eine sinnvolle Aufgabenreform,<br />
muss damit Hand in hand<br />
auch eine <strong>Ausgabe</strong>nrefom gehen. Aufgaben<br />
und <strong>Ausgabe</strong>n sind untrennbar mit<br />
den Schlagwörtern Bundesstaat und dem<br />
Konnexitätsgrundsatz der Finanzverfassung<br />
verbunden, und dabei haben die<br />
Gemeinden seit den achtziger Jahren eine<br />
zusehends bedeutsame Position erlangt.<br />
Unter dem Föderalismusminister Heinrich<br />
Neisser gelang es im Jahr 1988, die kommunalen<br />
Spitzenverbände in der Bundes-<br />
Der Österreich-Konvent<br />
Bundesstaats- und Verwaltungsreform<br />
Ein historischer<br />
Dauerbrenner<br />
Die Diskussion, die im Zuge des Österreich-Konventes vor<br />
allem über die Medien geführt wurde, zeigt deutlich,<br />
welche Intentionen die vielfältigen Interessengruppen<br />
an der Neugestaltung einer Verfassung haben. Eine<br />
historische Betrachtung.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Unter Föderalismusminister<br />
Heinrich Neisser<br />
gelang es 1988, die<br />
kommunalen<br />
Spitzenverbände in<br />
der Bundesverfassung<br />
zu verankern.<br />
verfassung zu verankern und damit für<br />
das Wiener Parkett gewissermaßen „salonfähig“<br />
zu machen. Zu Zeiten dieses Ministers<br />
im Kanzleramt waren<br />
politische Aussagen keine<br />
Seltenheit, die die Gemein-<br />
den gleichberechtigt neben<br />
Bund und Ländern erwähnten.<br />
Neisser bezeichnete den<br />
„Föderalismus als das<br />
Zusammenwirken von Bund,<br />
Ländern und Gemeinden ,<br />
das auf dem Prinzip der Subsidiarität<br />
und einer den<br />
Erfordernissen der Zeit angepasstenKompetenzverteilung<br />
beruht“. Das entsprach<br />
den langjährigen Forderungen<br />
des Österreichische<br />
Gemeindebundes. Die<br />
Bedeutung der Gemeinden wurde schließlich<br />
im Übereinkommen über den Konsultationsmechanismus<br />
nachhaltig gestärkt.<br />
➤➤ weiter auf Seite 12<br />
◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist beim Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
KOMMUNAL 11
Der Österreich-Konvent<br />
Erst im November des Vorjahres, als die<br />
ersten Rufe nach einem österreichischen<br />
Verfassungskonvent ertönten, betonte vor<br />
vielen anderen politischen Vertretern als<br />
erster der scheidende Präsident des Verfassungsgerichtshofes<br />
Ludwig Adamovich<br />
anlässlich der Enquete „40 - Jahre<br />
Gemeindeverfassungsnovelle“, dass ein<br />
solcher Verfassungskonvent ohne die Mitwirkung<br />
aller Gebietskörperschaften, also<br />
auch der Gemeinden, kein Erfolg sein<br />
kann. Es kann davon ausgegangen werden,<br />
dass diese Meinung Allgemeingut<br />
geworden ist und von politischen Spitzenvertretern,<br />
etwa Nationalratspräsident<br />
Khol immer wieder betont wird.<br />
Die Auswahl der Arbeitsweise nach dem<br />
Modell des EU-Konvents legt nahe, dass es<br />
zumindest eines von<br />
mehreren Motiven war,<br />
Österreich gegenüber<br />
der Europäischen Union<br />
mit ihrem zu erwartenden<br />
Verfassungsvertrag<br />
neu zu positionieren.<br />
Das ist es aber nicht<br />
allein, zahlreiche Ideen<br />
der Verwaltungsreform<br />
oder für eine Bundesstaatsreform<br />
warten<br />
schon jahrzehntelang<br />
darauf, in einem richtigen<br />
Moment von den<br />
richtigen politischen Akteuren aufgegriffen<br />
und umgesetzt zu werden zu werden.<br />
Zahlreiche Forderungen der Gemeinden<br />
sind dabei. Ein beredtes Beispiel dafür liefert<br />
etwa die Tatsache, dass die österreichischen<br />
Gemeinden vergangenes Jahr zwar<br />
Grund zum Feiern Ihrer Gemeindeverfassungsnovelle<br />
hatten, jedoch noch immer<br />
auf eine Verankerung als gleichberechtigter<br />
Partner im Finanz-Verfassungsgesetz<br />
warten müssen.<br />
Die Frage von Verwaltungsvereinfachung<br />
und Bundesstaatsreform ist<br />
also keine Frage der Tagespolitik<br />
und ein eher langsa-<br />
Historische<br />
Abhandlungen<br />
über misslungene<br />
Reformen<br />
füllen mehr<br />
Bände als über<br />
gelungene.<br />
mer Prozess. Historische<br />
Abhandlungen mehr über<br />
misslungene als gelungene<br />
Reformen füllen Bände.<br />
Die Geschichte ist - man<br />
kann sagen - mindestens<br />
so alt wie die Bundesverfassung<br />
selbst. Die heute so<br />
bedeutenden Themen wie<br />
Föderalismus und Subsidiarität,Verwaltungsökonomie<br />
und Bürgernähe<br />
sind dabei nichts Neues,<br />
wenn man davon ausgeht,<br />
dass die Bürgernähe letztendlich<br />
eine Voraussetzung<br />
für das Funktionieren von<br />
demokratischen Mechanis-<br />
12 KOMMUNAL<br />
Zahlreiche Ideen<br />
der Verwaltungsreform<br />
oder für eine<br />
Bundesstaatsreform<br />
warten schon<br />
jahrzehntelang<br />
darauf, in einem<br />
richtigen Moment<br />
von den richtigen<br />
politischen Akteuren<br />
aufgegriffen und<br />
umgesetzt zu<br />
werden.<br />
men in unserer Verfassung gutsteht. Der<br />
Vorarlberger Landeshauptmann Martin<br />
Purtscher formulierte es einmal so: „Ziel<br />
einer Bundesstaatsreform ist mehr Demokratie<br />
und weniger Bevormundung, mehr<br />
Bürgernähe und weniger Bürokratie,<br />
mehr Effizienz und weniger Kosten, somit<br />
also ein ganz wesentlicher Beitrag zur<br />
Modernisierung Österreichs.“<br />
Bundesstaatsreform<br />
Karl Renner war sicher kein Föderalist, er<br />
selbst war es aber, der Hans Kelsen im Mai<br />
1919 als seinen Konsulenten in der Staatskanzlei<br />
damit beauftragte, der zu schaffenden<br />
Verfassung einen bundesstaatlichen<br />
Charakter zu geben. Dabei verfolgte<br />
er auch den Hintergedanken, dass sich die<br />
Länder, die zum Teil starke Separationstendenzen<br />
zeigten, in der Verfassungsdiskussion<br />
mit dem neuen Staat identifizieren<br />
sollten.<br />
Dass es sich bei diesem föderalistischen<br />
Auftrag weniger um eine ernste Absicht<br />
handelte, zeigt sich an dem Ergebnis, das<br />
Kelsen vorlegte und zahlreiche Anfeindungen<br />
durch profilierte Ländervertreter verursachte.<br />
Art 2 B-VG spricht zwar davon,<br />
dass Österreich ein Bundesstaat ist, die<br />
jeweiligen Ausformungen des bundesstaatlichen<br />
Prinzipes waren jedoch zur<br />
Zeit der Entstehung des Bundes-Verfassungsgesetzes<br />
noch recht gering, die wichtigsten<br />
Gesetzgebungskompetenzen und<br />
vor allem die Finanzhoheit verblieb beim<br />
Bund.<br />
Bis zum heutigen Tag besteht ein zentralistischer<br />
Grundzug der österreichischen<br />
Bundesstaatlichkeit, der mehrmalige Präsident<br />
des Bundesrates Prof. Herbert<br />
Schambeck formulierte die Staatsform<br />
einmal nüchtern, „Österreich sei ein Bundesstaat<br />
eigener Prägung mit föderalistischen<br />
Bezeichnungen und Formen, aber<br />
mehr unitaristischen<br />
Inhalten“. Bis zum heutigen<br />
Tag ist daher der<br />
auszubauende Föderalismus<br />
ein ständiger Begleiter<br />
von Staatsreformen<br />
gewesen. Nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg ist vor<br />
allem das erste Forderungsprogramm<br />
der<br />
Bundesländer aus dem<br />
Jahr 1956 erwähnenswert,<br />
eine größere Bundesstaatsreform,<br />
die<br />
Bundeskanzler Josef<br />
Klaus in Aussicht stellte,<br />
wollte die damalige<br />
Opposition dem ehemaligen<br />
Salzburger Landeshauptmann<br />
wohl nicht<br />
gönnen, sodass eine<br />
erste nennenswerte Reform bis auf das<br />
Jahr 1974 warten musste. Diese sah unter<br />
anderem auch die Fähigkeit der Länder<br />
vor, völkerrechtliche Verträge etwa mit<br />
dem Bund, später 1988 auch mit anderen<br />
Ländern abzuschließen. Dies ist deshalb<br />
bemerkenswert, da auch der Gemeindebund,<br />
der 1988 im B-VG verankert<br />
wurde, in seinem weiteren Verlangen<br />
nach Gleichstellung zumindest für den<br />
Konsultationsmechanismus 1998 eine<br />
ebensolche Paktfähigkeit erlangt hat. Mit<br />
dem politischen „Perchtoldsdorfer Paktum“<br />
über eine Strukturreform des Bundesstaates<br />
vom 8. Oktober 1992 war man<br />
der Meinung, das Streben nach einer verstärkten<br />
Ausgestaltung des föderalistischen<br />
Systems in Österreich habe einen<br />
bedeutenden Höhepunkt erreicht, auch
„Österreich ist ein Bundesstaat eigener<br />
Prägung mit föderalistischen Bezeichnungen<br />
und Formen, aber mehr unitaristischen<br />
Inhalten.“ So der nüchterne<br />
Kommentar des mehrmaligen Präsidenten<br />
des Bundesrates Prof. Herbert Schambeck<br />
über unsere Staatsform.<br />
der Gemeindebund reklamierte in diesem<br />
Zusammenhang unter anderem die verstärkte<br />
Mitwirkung der kommunalen<br />
Ebene bei Gestzesinitiativen, die Beiziehung<br />
zu parlamentarischen Verhandlungen<br />
nach dem Vorbild des deutschen Bundestages<br />
und Verbandsklagen gegen<br />
Gesetze und Verordnungen vor den<br />
Gerichtshöfen des öffentlichen Rechtes.<br />
Das Paktum, von den Ländern als Mindestkompromiss<br />
bezeichnet, war jedoch<br />
schließlich zum Scheitern verurteilt.<br />
Verwaltungsökonomie<br />
Eine weitere Motivation vieler Reformen<br />
liegt darin, eine Gegenbewegung zu<br />
einem zu großen und wenig effizienten<br />
Verwaltungsapparat einzuleiten. Schon<br />
1902 wurde eine vom Präsidenten des<br />
Rechnungshofes geleiteteEinsparungskommission<br />
eingesetzt, der<br />
1921 Ressortkommissionen<br />
in allen Bundesministerien<br />
folgten. Die neue<br />
Republik stand im<br />
November 1918 mit<br />
dem vom alten Vielvölkerreich<br />
"geerbten" und<br />
für einen Großstaat konzipiertenVerwaltungsapparat<br />
da, der massiv<br />
zurechtgestutzt werden<br />
musste. Die junge Republik<br />
stand vor ungeheuer größeren Problemen,<br />
als jene heutige, die gleichwohl<br />
da und dort einen aufgeblähten Apparat<br />
zu redimensionieren hat.<br />
Die frühen Zwanzigerjahre waren vor<br />
allem von der Notwendigkeit der Stabilisierung<br />
der Währung Überschattet, dies<br />
gelang dem Finanzminister Viktor Kienböck<br />
in der Regierung Seipel, indem man<br />
auch den übernommenen Verpflichtungen<br />
Österreichs aus der Völkerbund-Anleihe<br />
nachzukommen hatte. Die damit verbundenen<br />
Reformen zu einer Neuorganisation<br />
der gesamten Verwaltung, zu denen<br />
auch das damals auch international als<br />
bedeutend einzustufende Werk der Verwaltungsverfahrensgesetze<br />
von Mannlicher<br />
und Coreth zählen. Die Reformen<br />
waren aber nicht nur auf Lorbeeren<br />
gebettet, sondern hatten in anderen Bereichen<br />
auch massive Einschnitte für die<br />
Bevölkerung zur Folge. Vor allem für den<br />
Beamtenapparat waren diese Redimensionierungen<br />
vielfach mit heutzutage unvorstellbaren<br />
Härten verbunden.<br />
Wenn auch unter anderen Vorzeichen, so<br />
ist auch heute bei Verwaltungsreformen<br />
immer von schlanker Verwaltung zu<br />
hören, die bei Doppelgleisigkeiten sinnvoll,<br />
aber grundsätzlich in dem<br />
Begriffspaar Reduzierung des Beamtenapparates<br />
und mehr Bürgernähe eigentlich<br />
die Quadratur des Kreises bedeutet.<br />
Bis zum heutigen<br />
Tag besteht<br />
ein zentralistischer<br />
Grundzug<br />
der österreichischenBundesstaatlichkeit<br />
Demokratie und<br />
Bürgernähe<br />
Wie ein roter Faden liest sich außerdem<br />
die Liste der Forderungen nach Einrichtung<br />
von diversen Instrumenten der<br />
demokratischen Mitbestimmung, dies<br />
Der Österreich-Konvent<br />
ebenfalls seit dem Bestand der Bundesverfassung.<br />
Waren es in der ersten Republik<br />
vordringlich Fragen des Einflusses<br />
einer zweiten Kammer oder des Bundespräsidenten,<br />
an denen sich die Vertreter<br />
der beiden großen Parteilager schieden,<br />
sind es in jüngerer Vergangenheit immer<br />
wieder Reformüberlegungen gewesen,<br />
die vor allem der so oft konstatierten<br />
Politik- und Demokratieverdrossenheit<br />
entgegenwirken sollten.<br />
Politik sollte wieder im Sinn seiner<br />
ursprünglichen Bedeutung für den Bürger<br />
geschehen, der direkte Kontakt zum<br />
Bürger sollte in verschiedenster Weise<br />
wieder gefunden werden. Zur politischen<br />
Belebung der Gesellschaft wurden<br />
Einrichtungen der plebiszitären Demokratie<br />
eingeführt, auch die Diskussionen<br />
um die Direktwahl des Bürgermeisters<br />
zählen dazu. Und schließlich betonte<br />
man bald schon immer mehr die Bedeutung<br />
der Gemeinden nicht nur im<br />
föderalistischen Verständnis unseres<br />
Landes, sondern als unverzichtbaren<br />
Garant der Bürgernähe, illustrativ dazu<br />
»<br />
Die Gemeinden müssen<br />
gestärkt werden.<br />
«<br />
Die Parlamentspräsidenten<br />
Fischer, Neisser und Haupt<br />
Zitiert aus <strong>Kommunal</strong>-Magazin Nr.<br />
6/1995<br />
ist die übereinstimmende Aussage aller<br />
Parlamentspräsidenten Fischer, Neisser<br />
und Haupt in <strong>Kommunal</strong>-Magazin Nr.<br />
6/1995 mit dem Tenor “Die Gemeinden<br />
müssen gestärkt werden“. Dafür, dass<br />
die Bürgernähe auch für die Akzeptanz<br />
der Verwaltungsarbeit in der Bevölkerung<br />
eine besondere Bedeutung hat,<br />
zeigt eine Umfrage des IFES-Meinungsforschungsinstitutes,<br />
die unter dem Eindruck<br />
der ersten Sitzungen des Österreich-Konventes<br />
durchgeführt wurde.<br />
Danach wächst die Zufriedenheit der<br />
Bürger mit der Nähe zur Behörde. An<br />
der Spitze sind durchwegs die Gemeinden,<br />
gefolgt von den Bezirks- und Landesverwaltungen.<br />
Damit wird bewiesen,<br />
dass die österreichische Bevölkerung<br />
auch eine Neigung hat, ihre Angelegenheiten<br />
in einer föderalistischen Struktur<br />
in einer möglichst bürgernahen Weise<br />
abwickeln zu lassen.<br />
Ein ausgewogener Föderalismus muss<br />
nicht nur den Erfordernissen einer schlanken<br />
und effizienten Verwaltung genügen,<br />
sondern ist auch naturgemäß auch Voraussetzung<br />
dafür, dass dem aktuellen<br />
Bedürfnis der Menschen in unsrem Land<br />
nach mehr Bürgernähe der öffentlichen<br />
Verwaltung entsprochen wird.<br />
KOMMUNAL 13
Verwaltung<br />
„Sozialhilfe neu“ als gefährliche Drohung<br />
Gemeinden können<br />
nicht Mitzahler sein<br />
Zahlreiche Resolutionen, von den Gemeinderäten kleiner Kommunen ebenso<br />
beschlossen wie von jenen großer Städte, zeigen eindeutig: Die Pläne der<br />
Bundesregierung für eine „Sozialhilfe neu“ werden in den Kommunen als<br />
gefährliche Drohung gesehen.<br />
◆ Dr. Robert Hink<br />
Und zwar zu Recht! Auch der Österreichische<br />
Gemeindebund hat sich<br />
vehement gegen die im Regierungsprogramm<br />
2003 bis 2006 verankerte Verlagerung<br />
der Notstandshilfe von der<br />
Zuständigkeit des Arbeitsmarktservice<br />
in die Sozialhilfe der Länder ausgesprochen.<br />
Unser Standpunkt ist klar: Wenn<br />
es entgegen aller Bedenken zu dieser<br />
„Sozialhilfe neu“ kommt, dann muss<br />
von Anfang an klar gestellt werden,<br />
dass die Gemeinden nicht zur Mitfinanzierung<br />
herangezogen werden!<br />
Es kann nicht oft genug betont werden,<br />
dass die Überführung der Notstandshilfe<br />
in die Sozialhilfe im Widerspruch<br />
zu grundsätzlichen Prinzipien der<br />
österreichischen Sozialhilfepolitik steht.<br />
Zwei völlig unterschiedliche Finanzströme<br />
sollen zusammen geführt werden:<br />
◆ Die Notstandshilfe ist eine Versicherungsleistung,<br />
bei der die Bezieher<br />
krankenversichert sind, Eigentum<br />
vorhanden sein darf und Pensions-<br />
◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist Generalsekretär<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
14 KOMMUNAL<br />
versicherungszeiten angerechnet<br />
werden.<br />
◆ Die Sozialhilfe dagegen ist eine Sozialleistung,<br />
die von den Ländern<br />
getragen wird, die wiederum – in<br />
unterschiedlichem Maß – die<br />
Gemeinden zur Mitfinanzierung verpflichten.<br />
Die Bezieher sind nicht<br />
krankenversichert, sie dürfen kein<br />
Eigentum besitzen und der Sozialhilfebezug<br />
führt zu keiner Anrechnung<br />
von Versicherungszeiten.<br />
Das bedeutet: Für die<br />
Übertragung der Notstandshilfe<br />
in die<br />
„Sozialhilfe neu“ müsste<br />
ein völlig neues<br />
System geschaffen werden.<br />
Und es gibt grob<br />
ausgedrückt zwei Alternativen:<br />
Entweder massive<br />
Verschlechterungen<br />
für die betroffenen<br />
Langzeitarbeitslosen<br />
oder aber massive<br />
Mehrbelastungen für<br />
die Länder und<br />
Gemeinden.<br />
Zu recht weist etwa der<br />
Gemeinderat der niederösterreichischen<br />
Landeshauptstadt St.Pölten darauf<br />
hin, dass die Städte und Gemeinden<br />
durch neue, zusätzliche Aufgaben<br />
ohne entsprechende Dotierung sowie<br />
durch den weitgehenden Wegfall von<br />
Gemeindeabgaben und eine schlechte<br />
Entwicklung bei den Ertragsanteilen<br />
finanziell stark unter Druck geraten<br />
sind: „Darüber hinaus haben sich seit<br />
Wenn es entgegen<br />
aller Bedenken<br />
zur „Sozialhilfe neu“<br />
kommt, dann muss<br />
von Anfang an klar<br />
gestellt werden, dass<br />
die Gemeinden nicht<br />
zur Mitfinanzierung<br />
herangezogen<br />
werden!<br />
1995 unter dem Titel Krankenanstalten<br />
sowie Sozial- und Altenhilfe die Nettozahlungen<br />
der österreichischen Städte<br />
an die Länder verdreifacht.“<br />
Und wie wirkt sich die<br />
Pensionsreform aus?<br />
Auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen<br />
Situation und vor allem der<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
– immer höherer<br />
Anteil betagter und<br />
hochbetagter Menschen,<br />
immer mehr<br />
Einpersonenhaushalte<br />
– wird sich diese Entwicklung<br />
noch massiv<br />
verstärken. Dazu<br />
kommen Folgen der<br />
Pensionsreform, die<br />
noch gar nicht exakt<br />
abgeschätzt werden<br />
können. Die neuen<br />
Berechnungsweisen<br />
für die Alterspension<br />
wie zum Beispiel längereDurchrechnungszeiten<br />
usw. werden<br />
vor allem für Personen<br />
mit niedrigem Einkommen zu entsprechend<br />
niedrigeren Pensionen führen, in<br />
vielen Fällen wird die Einkommensgrenze<br />
für die Sozialhilfe unterschritten<br />
werden. Es sind also gravierende Auswirkungen<br />
auf die Sozialhilfe zu<br />
befürchten, konkret ein Ansteigen der<br />
Sozialhilfeempfänger und somit eine<br />
nicht mehr tragbare zusätzliche Kostenbelastung<br />
für die Gemeinden.
Für die Übertragung der Notstandshilfe in die „Sozialhilfe neu“ müsste ein völlig neues<br />
System geschaffen werden. Und es gibt grob ausgedrückt zwei Alternativen: Entweder<br />
massive Verschlechterungen für die betroffenen Langzeitarbeitslosen oder aber massive<br />
Mehrbelastungen für die Länder und Gemeinden.<br />
Daraus ergibt sich<br />
ganz klar die Position<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes. Er<br />
wendet sich entschieden<br />
gegen die Übertragung<br />
der Notstandshilfe<br />
in die<br />
Sozialhilfe. Sollte es<br />
aber, wie zu befürchten<br />
ist, dennoch zur<br />
„Sozialhilfe neu“ kommen,<br />
dann muss von<br />
Anfang an, also<br />
bereits beim<br />
grundsätzlichen<br />
Es sind gravierende<br />
Auswirkungen<br />
auf die Sozialhilfe zu<br />
befürchten, konkret<br />
ein Ansteigen der<br />
Sozialhilfeempfänger<br />
und somit eine nicht<br />
mehr tragbare zusätzliche<br />
Kostenbelastung<br />
für die Gemeinden.<br />
Beschluss auf Bundesebene,<br />
sicher gestellt<br />
werden, dass eine Vermengung<br />
von Zahlungsströmenvermieden<br />
wird und dass die<br />
Gemeinden nicht zur<br />
Mitfinanzierung der<br />
durch die Übertragung<br />
entstehenden Mehrkosten<br />
bei der Sozialhilfe<br />
herangezogen werden!<br />
Dafür werden wir uns<br />
mit allen uns zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln<br />
einsetzen.<br />
Verwaltung<br />
„Vergessene Bestimmung“<br />
Der Bürgermeister<br />
ist Jagdschutzorgan<br />
Gemäß Art.118 Abs.1 B-VG ist der Wirkungsbereich<br />
der Gemeinde ein eigener<br />
und ein vom Bund oder vom Land übertragener.<br />
Neben der im Abs.3 den<br />
Gemeinden zur Besorgung im eigenen<br />
Wirkungsbereich gewährleisteten behördlichen<br />
Aufgaben haben sowohl Bund, als<br />
auch die Länder von der im Abs.1<br />
genannten Übertragungsmöglichkeit<br />
reichlich Gebrauch gemacht. So kam es<br />
zu einer Fülle von Gemeindeaufgaben,<br />
die die personelle und finanzielle Leistungsfähigkeit<br />
der Gemeinden vielfach<br />
übersteigen. Die Meinung der Gemeindefunktionäre<br />
bezüglich des Aufgabenkataloges<br />
der Gemeinden ist ein geteilter.<br />
Während die einen meinen, man müßte<br />
die Gemeinden von verschiedenen Aufgaben,<br />
wie z.B. der örtlichen Baupolizei,<br />
befreien, sind andere der Auffassung,<br />
man solle lieber die Bezirkshauptmannschaften<br />
auflösen und deren Aufgaben<br />
auf die Gemeinden übertragen.<br />
Es wird Aufgabe des Österreich-Konvents<br />
sein, diese Vorschläge ernstlich zu prüfen<br />
und im Hinblick auf eine allenfalls vorgesehene<br />
Neuorientierung im Finanzausgleich<br />
die Aufgaben auf die Gebietskörperschaften<br />
entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit<br />
zu verteilen. Daß manche Bundes-<br />
oder Landesgesetze Gemeindeaufgaben<br />
enthalten, die wohl selbst den<br />
Gemeindeorganen verborgen bleiben, sei<br />
am Beispiel des § 134 Abs.1 des NÖ Jagdgesetzes<br />
1974, LGBl. 6500-17, veranschaulicht.<br />
Demzufolge sind neben den<br />
Organen der öffentlichen Sicherheit, der<br />
Genossenschaftsjagdverwalter und der<br />
Jagdaufseher auch die Bürgermeister verpflichtet,<br />
die Einhaltung der Bestimmungen<br />
des NÖ Jagdgesetzes zu überwachen<br />
und wahrgenommene Übertretungen der<br />
Bezirksverwaltungsbehörde zur Kenntnis<br />
zu bringen. Abgesehen davon, daß sich<br />
Bürgermeister als unmittelbar oder mittelbar<br />
vom Gemeindevolk gewählte Organe<br />
scheuen, derartigen Anzeigeverpflichtungen<br />
nachzukommen, dürfte diese Bestimmung<br />
wohl kaum allgemein bekannt sein.<br />
Da andererseits das Nichttätigwerden<br />
eines Bürgermeisters, dem Übertretungen<br />
des Jagdgesetzes zur Kenntnis gelangen,<br />
unter Umständen den Tatbestand des<br />
Amtsmißbrauches erfüllen können, wird<br />
es wohl auch Aufgabe des Österreich-Konvents<br />
sein, die diesbezüglichen Gesetzespraktiken<br />
zu überdenken.<br />
Dr. Roman Häußl<br />
KOMMUNAL 15
Verwaltung<br />
Die Pensionssicherungsreform für Politiker steht, aber:<br />
<strong>Kommunal</strong>politiker<br />
hängen in der Luft<br />
Im Rahmen der Pensionssicherungsreform 2003, die das größte Reformprojekt der<br />
Zweiten Republik zur langfristigen Pensionssicherung darstellte, kam es zu einer<br />
emotional geführten öffentlichen Diskussion über die Anwendung der Grundsätze<br />
dieser Reform auch für Politiker.<br />
◆ Dr. Harald Wögerbauer<br />
Nachdem zunächst den Regierungsparteien<br />
unterstellt wurde, Frühpensionierungen<br />
für Politiker neu einzuführen<br />
und politische Funktionäre auch von<br />
den Grundsätzen der Pensionssicherungsreform,<br />
die die gesamte Bevölkerung<br />
betreffen, ausnehmen zu wollen,<br />
wurde letztendlich eine Pensionssicherungsreform<br />
für Politiker beschlossen,<br />
die sich vollinhaltlich an den Grundsätzen<br />
der für alle Bevölkerungsgruppen<br />
geltenden Bestimmungen orientierte.<br />
Die für Politiker maßgebenden Reformschritte<br />
waren dabei im Detail folgende:<br />
Pensionsantrittsalter 65<br />
Jahre (geschlechtsneutral)<br />
Die Anhebung erfolgt stufenweise so,<br />
dass gleichzeitig mit dem Auslaufen der<br />
ASVG-Frühpensionen im Jahr 2017 ein<br />
Pensionsantritt für Politiker vor dem 65.<br />
Lebensjahr nicht mehr möglich ist (ausgenommen<br />
bei vorzeitigem Pensionsantritt<br />
wegen Funktionsunfähigkeit).<br />
◆ Dr. Harald Wögerbauer ist<br />
Politischer Direktor des<br />
ÖVP-Parlamentsklubs<br />
16 KOMMUNAL<br />
Abschläge wie im ASVG<br />
Bei Pensionsantritt vor dem 65. Lebensjahr<br />
wird ein Abschlag von 4,2% pro<br />
Jahr abgezogen. Das gilt auch in der<br />
Übergangszeit. Die Abschläge sind in<br />
Anlehnung an die ASVG-Verlustdeckelung<br />
mit 10% begrenzt.<br />
Solidarbeitrag ab<br />
1. 7. 2003<br />
Für Ruhebezüge bis zur<br />
ASVG-Höchstbeitragsgrundlage<br />
gilt künftig ein<br />
Solidarbeitrag von insgesamt<br />
8%, für den Teil der<br />
Ruhebezüge, der die ASVG-<br />
Höchstbeitragsgrundlage<br />
übersteigt, gilt künftig ein<br />
Solidarbeitrag von 15%.<br />
Zusammenfall<br />
der Bezüge<br />
Beim Zusammenfall von<br />
Pensions- und Aktivbezug<br />
nach den Bezügegesetzen<br />
wird nur der Pensionsbezug<br />
ausbezahlt. Ist der<br />
Aktivbezug höher als der<br />
Pensionsbezug, wird ein Differenzbetrag<br />
ausbezahlt, sodass der Gesamtbezug<br />
jedenfalls der Höhe des Aktivbezuges<br />
entspricht. Ein Eingriff in die bezügerechtlichen<br />
Bestimmungen anderer<br />
Rechtsträger ist verfassungsrechtlich<br />
nicht möglich. Es wird daher das (teilweise)<br />
Ruhen des Aktivbezuges vorgesehen.<br />
Die Dauer<br />
(der Bezugsfortzahlungen)<br />
wird<br />
halbiert, sodass<br />
bei Funktionären<br />
mit Berufsverbot<br />
höchstens ein<br />
halbes Jahr, bei<br />
Funktionären ohne<br />
Berufsverbot<br />
(Abgeordnete)<br />
höchstens drei<br />
Monate fortgezahlt<br />
wird.<br />
Doppelanrechnung von<br />
Versicherungszeiten<br />
Bei Politikern wird es in Hinkunft nicht<br />
mehr möglich sein, sich Funktionszeiten<br />
als Politiker doppelt auf Ruhebezüge<br />
anrechnen zu lassen.<br />
Bezugsfortzahlung<br />
Die Dauer wird halbiert,<br />
sodass bei Funktionären<br />
mit Berufsverbot höchstens<br />
ein halbes Jahr, bei<br />
Funktionären ohne<br />
Berufsverbot (Abgeordnete)<br />
höchstens 3<br />
Monate fortgezahlt wird.<br />
Die Höhe der Fortzahlung<br />
beträgt jeweils 75%<br />
der Bezüge statt bisher<br />
100%.<br />
Wie bisher entfällt die<br />
Fortzahlung, wenn und<br />
sobald ein Beruf mit<br />
Erwerbsabsicht ausgeübt<br />
wird. Neu ist, dass Einkünfte<br />
aus Vermietung<br />
und Verpachtung sowie<br />
aus Kapitalvermögen und<br />
sonstige Einkünfte auf die Bezugsfortzahlung<br />
angerechnet werden.<br />
Diese dargestellten Novellierungsbestimmungen<br />
für Politikerpension gelten<br />
zunächst nur für Bundespolitiker. Dies<br />
deshalb, weil die derzeitige Regierungskoalition<br />
nicht über die Verfassungsmehrheit<br />
verfügt, die notwendig wäre, um<br />
diese Neuregelungen auch für Länder
Pensionsreform: So sah unser Zeichner Bruno Haberzettl die Pensions-Zukunft der Bürgermeister<br />
im April 1998. Ganz so schlimm dürfte es nicht werden.<br />
und Gemeinden zu beschließen.<br />
Nachdem die in der österreichischen Bundesverfassung<br />
ursprünglich normierte<br />
Homogenitätsbestimmung in Bezug auf<br />
die bezügerechtlichen Regelungen der<br />
Länder und Gemeinden gefallen ist, gibt<br />
es nunmehr als einzige Norm für ein<br />
rechtlich gebotenes Nachvollziehen der<br />
bezügerechtlichen Änderungen des Bundes<br />
nur mehr den § 2 des BezügeBegrenzungsBVG.<br />
Dieser sieht im Abs.1 vor, dass<br />
„die Landesgesetzgebung in den bezügerechtlichen<br />
Regelungen einen einheitlichen<br />
Bezug vorzusehen hat, neben dem<br />
keine sonstigen Leistungen für die betreffende<br />
Funktion zulässig sind, außer eine<br />
den Grundsätzen der Regelung des Bundes<br />
entsprechende Bezugsfortzahlungs-,<br />
Aufwandsersatz- und Dienstwagenregelung“.<br />
Wie aufgrund dieser Bestimmung<br />
sofort einsichtig wird, greift diese in<br />
Bezug auf die Neuregelung der Politikerpensionen<br />
nur hinsichtlich der neuen<br />
Bezugsfortzahlungsregelung. Es ist daher<br />
verfassungsrechtlich nicht geboten, die<br />
übrigen auf Bundesebene vollzogenen<br />
Novellierungsanordnungen auf Länderebene<br />
für politische Funktionäre der Länder<br />
und Gemeinden nachzuvollziehen.<br />
Politisch erscheint dies aber sehr wohl,<br />
dringend geboten. Immer wieder kommen<br />
nämlich in diesem Zusammenhang<br />
Vorwürfe, wonach Länder die bundesgesetzlich<br />
beschlossenen Neuregelungen im<br />
Pensionsbereich nicht oder nicht vollständig<br />
nachvollziehen. In diesem Zusammenhang<br />
möge daran erinnert werden,<br />
dass hinsichtlich der Pensionsbestimmungen<br />
der Länder ein dafür zuständiges<br />
Landesregierungsmitglied gemeint hat:<br />
„Wenn wir Länder nicht gezwungen sind,<br />
machen wir im Pensionsrecht weiterhin,<br />
was wir wollen.“<br />
Für Bürgermeister erscheinen in der Pensionssicherungsreform<br />
2003 vor allem die<br />
Bestimmungen interessant, wonach beim<br />
Zusammenfall von Pensions- und Aktivbezug<br />
nach den Bezügegesetzen nur der<br />
Pensionsbezug ausbezahlt wird. Wenn<br />
allerdings der Aktivbezug höher als der<br />
Pensionsbezug ist, wird ein Differenzbetrag<br />
ausbezahlt, sodass der Gesamtbezug<br />
jedenfalls der Höhe des Aktivbezuges entspricht.<br />
Da der Bund in die bezügerechtlichen<br />
Bestimmungen der Länder ohne<br />
2/3-Mehrheit nicht eingreifen kann, musste<br />
daher ein teilweises Ruhen des Aktivbezuges<br />
vorgesehen werden. Ebenso wird<br />
es bei politischen Funktionären in Hinkunft<br />
nicht mehr möglich sein, sich Funktionszeiten<br />
als Politiker doppelt auf Ruhebezüge<br />
anrechnen zu lassen.<br />
Ein weiteres Thema, das gerade Gemeindemandatare<br />
besonders betrifft, ist die<br />
Frage der Bürgermeister- bzw. Gemeindemandatare-Entschädigung<br />
in Bezug auf<br />
eine allfällige Pension.<br />
Ein pensionierter Beamter erhält nach<br />
Verwaltung<br />
dem geltenden Teilpensionsgesetz statt<br />
der vollen Pension - abhängig von seiner<br />
Entschädigung in der politischen Funktion<br />
- möglicherweise nur eine Teilpension.<br />
Dabei ist gemäß einer Übergangsbestimmung<br />
des Teilpensionsgesetzes<br />
diese Regelung nur<br />
auf Pensionen<br />
anzuwenden, die<br />
nach dem<br />
31.12.2000 erstmals<br />
gebühren<br />
und Erwerbseinkommen<br />
sind nur<br />
dann zu berücksichtigen,<br />
wenn<br />
die jeweilige Funktion<br />
nach dem<br />
31.12.2000 erstmals<br />
oder neuerlich<br />
angetreten<br />
wird.<br />
Im Bereich der<br />
gesetzlichen Pensionsversicherung<br />
dürfen Bezieher<br />
einer vorzeitigen<br />
Alterspension wegen langer Versicherungsdauer<br />
nur ein Erwerbseinkommen<br />
bis zur Höhe der Geringfügigkeitsgrenze<br />
– derzeit € 309,- pro Monat – erzielen.<br />
Überschreitet das Erwerbseinkommen<br />
diese Grenze fällt die Pension zur Gänze<br />
weg und lebt erst wieder auf, wenn das<br />
Erwerbseinkommen unter dieser Grenze<br />
sinkt. Bei normalen Alterspensionen einer<br />
gesetzlichen Pensionsversicherung gibt es<br />
keinerlei Ruhens- oder Wegfallsbestimmungen<br />
für politische Funktionäre.<br />
Zur rechtlichen Qualifikation von Geldleistungen<br />
an Gemeindefunktionäre als<br />
Erwerbseinkommen hat der Verwaltungsgerichtshof<br />
mehrfach darauf hingewiesen,<br />
dass es relevant sei, ob die<br />
jeweiligen Landesgesetze Bezüge oder<br />
Entschädigungen im Rahmen eines<br />
Ehrenamtes vorsehen und ob dieser Entschädigung<br />
konkrete Aufwendungen<br />
gegenüberstehen.<br />
Für Bürgermeister<br />
erscheinen in der<br />
Pensionssicherungsreform<br />
2003 vor allem<br />
die Bestimmungen<br />
interessant, wonach<br />
beim Zusammenfall<br />
von Pensions- und<br />
Aktivbezug nach den<br />
Bezügegesetzen nur<br />
der Pensionsbezug<br />
ausbezahlt wird.<br />
Information<br />
Da zum Zeitpunkt der Abfassung dieses<br />
Beitrages noch keinerlei Landesgesetze<br />
hinsichtlich der bezügerechtlichen<br />
Umsetzung der Pensionssicherungsreform<br />
für politische Funktionäre<br />
der Länder und Gemeinden<br />
beschlossen wurden, kann derzeit<br />
keinerlei Aussage über die Neuregelung<br />
der Pensionen für politische<br />
Funktionäre im Länder- und Gemeindebereich<br />
getätigt werden.<br />
KOMMUNAL 17
Verwaltung<br />
Für jene Liegenschaften, die in das<br />
Eigentum der Post und Telekom<br />
Austria AG übertragen worden sind,<br />
ist nunmehr der Bürgermeister als<br />
Baubehörde zuständig.<br />
Auswirkungen des Bundes-Immobiliengesetzes auf Kommunen<br />
Die Kompetenzfrage<br />
ist endlich geklärt<br />
Die langjährige Kompetenzdiskussion rund um die baubehördliche Zuständigkeit bei<br />
Gebäuden, die im Eigentum der BIG (Bundesimmobilien GesmbH) scheint nun durch<br />
eine aktuelle Rechtsauskunft des Bundeskanzleramtes vom 2. Juli 2003<br />
endgültig geklärt. Eine Bestandsaufnahme.<br />
◆ Dr. Martin Huber<br />
Zum rechtlichen Hintergrund: Am 29.<br />
Dezember 2000 wurde durch BGBl I<br />
141/2000 das Bundesimmobiliengesetz<br />
verlautbart. In § 13 Abs. 1 Bundesimmobiliengesetz<br />
wurde bestimmt, dass die in<br />
der Anlage A zu diesem Gesetz aufgeführten,<br />
bis zu diesem Zeitpunkt in der Verwaltung<br />
des BMWA stehenden bundeseigenen<br />
Liegenschaften, Baurechte und<br />
Superädifikate (§ 1 Abs. 2 Z 1 BImmG) in<br />
vier Tranchen in das Eigentum der Bundesimmobilien<br />
GesmbH übergehen. Zu<br />
der, für die Standortgemeinden sehr<br />
wesentlichen Frage, ob dadurch auch die<br />
◆ Dr. Martin<br />
Huber ist stv.<br />
Geschäftsführer des Salzburger Gemeindeverbandes<br />
und Lehrbeauftragter für<br />
Gemeinderecht am Technikum Kärnten<br />
18 KOMMUNAL<br />
baubehördliche Kompetenzlage geändert<br />
und auf die kommunalen Baubehörden<br />
übertragen wurde, sind in der Vergangenheit<br />
durchaus unterschiedliche Standpunkte<br />
vertreten worden.<br />
Im Mittelpunkt stand dabei die Interpretation<br />
der Bestimmung<br />
des Art. 15 Abs. 5 B-VG<br />
(bzw. der korrespondie-<br />
renden Bestimmung in<br />
Art. 118 Abs. 3 Z 9 B-<br />
VG). Diese verfassungsgesetzlicheKompetenznorm<br />
weist Akte der<br />
Vollziehung in Bausachen,<br />
soweit davon<br />
bundeseigene Gebäude<br />
betroffen sind, die<br />
öffentlichen Zwecken<br />
dienen, der mittelbaren<br />
Bundesverwaltung zu.<br />
Der Begriff „bundeseigene<br />
Bauten“ iS des<br />
Art. 15 Abs. 5 B-VG<br />
stellt auf die Eigentumsverhältnisse<br />
des<br />
jeweiligen Gebäudes ab. Von dieser<br />
Zuständigkeitsbestimmung sind daher<br />
nur Liegenschaften erfasst, die im Eigen-<br />
Zur wesentlichen<br />
Frage, ob durch den<br />
§ 13 Abs. 1 BIG auch<br />
die baubehördliche<br />
Kompetenzlage geändert<br />
und auf kommunale<br />
Baubehörde übertragen<br />
wurde, sind<br />
durchaus unterschiedliche<br />
Standpunkte<br />
vertreten worden.<br />
tum der Republik stehen. Mit der Übertragung<br />
bestimmter – bisher bundeseigener -<br />
Gebäude in das Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft<br />
stellte sich aber dennoch<br />
die Frage der weiteren behördlichen<br />
Zuständigkeit, da gem. § 2 Bundesimmobiliengesetz<br />
der Bund<br />
100 vH der Geschäftsanteile<br />
an der Bundesim-<br />
mobilien GesmbH hält.<br />
Die geschilderte Problematik<br />
stellt sich nicht<br />
zum ersten Mal: gemäß<br />
§ 10 des Poststrukturgesetzes,<br />
BGBl.-Nr.<br />
201/1996, ist mit<br />
Inkrafttreten dieses<br />
Gesetzes das bisher im<br />
Eigentum des Bundes<br />
gestandene Vermögen<br />
der Post- und Telegraphenverwaltung<br />
auf die<br />
Post und Telekom Austria<br />
AG übergegangen<br />
(bestimmte Liegenschaften<br />
sind von der Vermögensübertragung<br />
ausgeschlossen, die vom<br />
Bundesminister für Finanzen genau zu<br />
bestimmen sind, vgl Verordnung BGBl. II
Nr. 79/1997). Für jene Liegenschaften,<br />
die in das Eigentum der Post und Telekom<br />
Austria AG übertragen worden sind,<br />
ist seit Inkrafttreten des Poststrukturgesetzes<br />
mit 1. Mai 1996 die Zuständigkeit der<br />
Behörde der mittelbaren Bundesverwaltung<br />
ex lege entfallen, es ist nunmehr der<br />
Bürgermeister als<br />
Baubehörde<br />
zuständig.<br />
In seiner Stellungnahme<br />
vom<br />
2.7.2003 folgt der<br />
Verfassungsdienst<br />
des Bundeskanzleramtes<br />
der striktenWortinterpretation<br />
des Art. 15<br />
Abs. 5 B-VG. Der<br />
Begriff des „Bundeseigentums“<br />
im<br />
gegenständlichen<br />
Zusammenhang<br />
schließt nur unmittelbares<br />
Eigentum des Bundes (und nicht<br />
auch solches, das im Eigentum einer<br />
Kapitalgesellschaft steht, die ihrerseits im<br />
Eigentum des Bundes steht) mit ein. Bei<br />
dieser Norm handelt es sich um eine<br />
Kompetenzbestimmung, die in erster<br />
Linie nach der sog. „Versteinerungstheorie“<br />
auszulegen ist. Überdies sind Bestimmungen,<br />
die Bundeskompetenzen enthalten,<br />
nach der Rechtsprechung des VfGH<br />
im Sinne des föderalistischen Prinzips<br />
restriktiv zu interpretieren. Die Republik<br />
Österreich und die Bundesimmobiliengesellschaft<br />
sind zwei unterschiedliche<br />
Rechtspersonen, die jeweils für sich<br />
grundbücherliches Eigentum begründen<br />
können. Der Umstand, dass sich die Bundesimmobiliengesellschaft<br />
im Besitz des<br />
Bundes befindet, ändert nichts an dem<br />
Umstand, dass der Eigentümer an die<br />
Bundesimmobiliengesellschaft übertragenen<br />
Liegenschaft eben diese und nicht<br />
mehr die Republik Österreich als Gebietskörperschaft<br />
Öffentlichen Rechts ist.<br />
Möchte der Bund hinsichtlich bestimmter<br />
Liegenschaften vom „Vollziehungsprivileg“<br />
des Art. 15 Abs. 5 B-VG Gebrauch<br />
machen, so liegt des letztlich in seinem<br />
Ermessen, ob er eine in seinem Eigentum<br />
stehende Liegenschaft einer Kapitalgesellschaft<br />
überträgt oder nicht.<br />
Resümierend hält der Verfassungsdienst<br />
fest, dass die besseren Gründe für die<br />
Annahme sprechen, dass Objekte gemäß<br />
Anlage A zum BImmG keine „bundeseigenen“<br />
Gebäude im Sinne des Art 15 Abs. 5<br />
B-VG sind und damit in den Zuständigkeitsbereich<br />
der örtlichen Baubehörden<br />
fallen. Aus der Sicht der Gemeinden eine<br />
lang erwartete, wenn auch im Ergebnis<br />
nicht wirklich überraschende Klarstellung<br />
einer wichtigen Kompetenzfrage.<br />
Der Begriff<br />
des „Bundeseigentums“<br />
im<br />
gegenständlichen<br />
Zusammenhang<br />
schließt nur<br />
unmittelbares<br />
Eigentum des<br />
Bundes mit ein.<br />
Verwaltung<br />
Pauschalierung des Wahlkostenersatzes beschlossen<br />
Gemeindebundforderung<br />
erhielt OK vom Parlament<br />
Mit dem Bundesgesetzblatt I/Nr. 54 vom<br />
12. August 2003 wurden die Bestimmungen<br />
über den Kostenersatz für<br />
Gemeinden im Zusammenhang mit bundesweiten<br />
Wahlen, Volksabstimmungen<br />
und Volksbegehren vom Parlament geändert.<br />
Konkret sind folgende Pauschalvergütungen<br />
vorgesehen: bei Nationalratswahlen<br />
und Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament je 0,60 € pro Wahlberechtigten,<br />
bei Bundespräsidentenwahlen 0,50<br />
€ bzw., sollte ein zweiter<br />
Wahlgang notwendig<br />
sein, 0,75 € (pro Wahlberechtigten),<br />
bei Volksbegehren<br />
0,30 € (pro<br />
Stimmberechtigten), bei<br />
Volksabstimmungen und<br />
Volksbefragungen je<br />
0,50 € (pro Stimmberechtigten).<br />
Weiters werden<br />
die Gemeinden für<br />
das Führen der Wählere-<br />
videnz und für das<br />
Führen der Europa-<br />
Wählerevidenz jährlich<br />
0,40 € pro Wahlberechtigtem<br />
erhalten. Alle<br />
Pauschalsätze sind wertgesichert.<br />
Die vom Gemeindebund<br />
jahrelang geforderte Einführung<br />
der Wahlkostenpauschalierung<br />
ist für<br />
den Bund aufkommensneutral, da die<br />
Vergütungssätze aufsummiert dem bisherigen<br />
durchschnittlichen Kostentransfer<br />
entsprechen.<br />
Die SPÖ lehnte in der Debatte den<br />
Gesetzentwurf mit der Begründung ab,<br />
dass er für größere Städte Einkommenseinbußen<br />
zur Folge habe. Das habe<br />
jedenfalls eine Umfrage des Städtebundes<br />
unter seinen Mitgliedern ergeben,<br />
skizzierte Abgeordneter Stefan Prähauser.<br />
Er beurteilte den Antrag außerdem<br />
als „unausgegoren“ und meinte, man<br />
solle sich besser andere Einsparungsmaßnahmen<br />
überlegen, etwa eine Verkürzung<br />
der Zeiten, in denen die<br />
Wählerverzeichnisse zur öffentlichen<br />
Einsichtnahme aufliegen müssten.<br />
Abgeordneter Bürgermeister Jakob Auer<br />
wies auf den hohen Verwaltungsaufwand<br />
hin, der derzeit mit der Rückerstattung<br />
jener Kosten verbunden sei, die Gemein-<br />
»<br />
Es war höchste Zeit,<br />
dass ein einfach zu<br />
vollziehendes und<br />
gerechtes Gesetz<br />
«<br />
erlassen wird.<br />
NR Helga Machne<br />
den bei bundesweiten Wahlen entstehen.<br />
Die Gemeinden müssten seitenweise<br />
beschreiben, welche Aufwendungen sie<br />
jeweils hätten und genau die eingesetzten<br />
Mitarbeiter, die aufgewendeten Stunden,<br />
Stromkosten und ähnliches aufschlüsseln,<br />
veranschaulichte er. Der bürokratische<br />
Aufwand führe auch dazu, dass<br />
die Genehmigung des Kostenersatzes<br />
zeitlich stark verzögert erfolge. Gegen<br />
die ablehnende Haltung des Städtebundes<br />
zum Gesetzentwurf<br />
machte Auer<br />
geltend, dass es innerhalb<br />
der Gemeinden,<br />
auch zwischen gleich<br />
großen, enorme<br />
Schwankungsbreiten<br />
beim beantragten<br />
Kostenersatz gebe.<br />
Bei der Berechnung<br />
der Pauschalsätze hat<br />
man ihm zufolge ein<br />
vom Innenministerium<br />
bereits vor einigen<br />
Jahren errechnetes<br />
Kostenmittel herangezogen.<br />
Abgeordnete (und<br />
Bürgermeisterin a.D.)<br />
Helga Machne illustrierte<br />
anhand eines<br />
Wahlkostenersatzbescheides<br />
für die<br />
niederösterreichische Marktgemeinde<br />
Piesting den großen bürokratischen Aufwand,<br />
den die bisherige Regelung verursachte<br />
(KOMMUNAL berichtete über diesen<br />
7-Groschen-Bescheid in der <strong>Ausgabe</strong><br />
1&2/2001).<br />
Seitens der Grünen erklärte Abgeordnete<br />
Terezija Stoisits, ihr falle es schwer, sich<br />
eine Meinung zu bilden, da die Erläuterungen<br />
zum Antrag ungenügend seien.<br />
Das Einsparungsargument von Jakob<br />
Auer überzeuge sie sehr, betonte Stoisits,<br />
allerdings sei ihr unklar, inwieweit sich<br />
der Kostenersatz nun zugunsten der kleinen<br />
Gemeinden und zu Lasten der<br />
Städte verschiebe.<br />
Die Pauschalentschädigungen sind innerhalb<br />
von zwei Jahren nach dem Plebiszit<br />
an die Landeshauptmänner anzuweisen.<br />
Die Landeshauptmänner haben die Pauschalentschädigungen<br />
unverzüglich an<br />
die Gemeinden weiterzuleiten.<br />
KOMMUNAL 19
e-Government<br />
e-Cooperation-Board: Hier wird realisiert<br />
Zentraler Maßstab ist<br />
Bürgerfreundlichkeit<br />
Wann immer in Österreichs Gemeinden das Schlagwort „e-Government“ fällt: Christian<br />
Rupp ist derjenige, der alle Aktivitäten koordinieren und realisieren soll. KOMMUNAL<br />
traf den „Mann hinter den Kulissen“ zu einem Interview – passenderweise auf den<br />
Stufen des Theseus-Tempels* im Wiener Volksgarten.<br />
◆ Mag. Hans Braun<br />
KOMMUNAL; Versteht sich das e-Cooperation-Board<br />
lediglich als Organ zur<br />
Erhebung des Handlungsbedarfes im e-<br />
Government Sektor?<br />
Christian Rupp: In der e-Government<br />
Plattform sind die politischen Entscheidungsträger<br />
der Bundesregierung<br />
genauso vertreten, wie die der Länder,<br />
Gemeinden und Städte, sowie WKÖ,<br />
HSVS und externe Experten. Aufgaben<br />
der e-Government Plattform sind die<br />
Zielsetzungen der e-Government-Aktivitäten<br />
festzulegen, für eine effiziente<br />
Gesamtkoordination zu sorgen, eine e-<br />
Government-Roadmap für den Zeitraum<br />
2003-2005 zu beschließen und eine<br />
umfassende Fortschrittskontrolle zu<br />
gewährleisten.<br />
20 KOMMUNAL<br />
»<br />
Essentiell für<br />
eine erfolgreiche<br />
Umsetzung ist die<br />
Zusammenarbeit<br />
auf allen Ebenen<br />
auf Basis einer<br />
umfassenden<br />
Strategie.<br />
Christian Rupp<br />
Exekutivsekretär<br />
e-Government des Bundes<br />
* Theseus ist eine Gestalt der griechischen<br />
Mythologie. Er hat den „Ariadne-<br />
Faden“ zur Orientierung im Labyrinth<br />
des Minotaurus erfunden.<br />
Das e-Cooperation-Board, in welchem<br />
alle Ministerien, Länder, Städtebund,<br />
Gemeindebund, WKÖ und HVSV vertreten<br />
sind, sorgt für die konkrete Realisierung.<br />
Das Board hat die Aufgaben die<br />
Verantwortungen für die Ausarbeitung<br />
von Umsetzungsplänen in den verschiedenen<br />
e-Government-Bereichen festzulegen,<br />
die Umsetzungspläne von IKT-<br />
Board, der e-Government-Arbeitsgruppe<br />
der Länder, IKT-Trägern der öffentlichen<br />
Verwaltung zu koordinieren und<br />
zusammenzuführen, sowie einen<br />
akkordierten Entwurf einer<br />
Roadmap zur Vorlage an die e-<br />
Government-Plattform zu erstellen.<br />
Wie sollen Umsetzungen erfolgen,<br />
da die doch mit einem<br />
hohen technischen und perso-<br />
«<br />
nellen, sprich finanziellen Aufwand<br />
zusammenhängen?<br />
Essentiell für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung ist die Zusammenarbeit<br />
auf allen Ebenen auf Basis<br />
einer umfassenden Strategie.<br />
Zentrale Leitlinie bei der Kostenfrage<br />
muss die Akzeptanz und<br />
Bürgerfreundlichkeit sein, die Voraussetzung<br />
für die intensive Teilnahme und<br />
damit für das Lukrieren von Nutzen ist.<br />
Synergien durch übergreifend und<br />
gemeinsam nutzbares Wissen und<br />
Lösungen können zur Kostenreduktion<br />
beitragen.<br />
e-Government ist ein kleines Wort, welches<br />
in seiner Umsetzung nicht nur<br />
massive Veränderungen in der Verwaltung<br />
sondern auch sozialpolitische<br />
Implikationen in sich trägt. Wie sollen<br />
die rechtlichen, finanziellen Voraussetzungen<br />
und die sozialpolitischen Folgen<br />
abgeschätzt werden. Wer tut das?<br />
Das elektronische Dienstleistungsangebot<br />
stellt eine Alternative zum traditionellen<br />
Amtsweg dar, die täglich 24 Stunden<br />
zur Verfügung steht. Die Bürgerinnen<br />
und Bürger können frei zwischen<br />
den beiden Varianten eines Behördenwegs<br />
wählen. e-Government soll allen<br />
Bevölkerungsschichten zur Verfügung<br />
stehen. Ein größeres Angebot von<br />
öffentlichen Terminals soll in Zukunft<br />
den Weg zum e-Government in Österreich<br />
erleichtern. Hier sind alle - ob<br />
Bund, Länder, Städte oder Gemeinden -<br />
aufgerufen, größere Anstrengungen zu<br />
unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />
Hilfesysteme, die den Umgang mit<br />
der neuen Technik erleichtern, sollen<br />
zum Umstieg animieren.<br />
Welche Rolle spielen Ihrer Ansicht die<br />
Gemeinden bei der Umsetzung? Wie<br />
werden die Gemeinden bei der Umsetzung<br />
unterstützt? Woher kommen Mittel<br />
für dieses Jahrhundertprojekt?<br />
Innovatives e-Government zählt heute<br />
zu einem wichtigen Standortfaktor. Eine<br />
rasche Umsetzung von e-Government<br />
auf allen Behördenebenen hängt in<br />
großem Maß von der guten Zusammenarbeit<br />
zwischen Bund, Ländern, Gemeinden<br />
und der Wirtschaft ab. Diese schon<br />
bisher intensive Zusammenarbeit wird<br />
konkretisiert, indem vorhandene e-<br />
Government Werkzeuge allen Verwaltungen<br />
und Organisationen frei zur Verfügung<br />
gestellt werden müssen. Parallelentwicklungen<br />
werden dadurch vermie
Dem e-Cooperation-Board gehören zum Unterschied von der e-Government-Plattform<br />
alle Ministerien, die Länder, Städtebund und Gemeindebund sowie WKÖ und HVSV an.<br />
den und Kosteneinsparungen für alle<br />
Beteiligten erzielt.<br />
Welchen Zweck verfolgt das e-Government<br />
Gesetz? Es wird dadurch ein<br />
massiver Umsetzungsdruck auf die<br />
Gemeinden kommen, wie kann man<br />
den Gemeinden entgegenkommen?<br />
Die wesentlichen Neuerungen, die dieser<br />
Gesetzesentwurf anstrebt, sind:<br />
◆ Die Möglichkeit der elektronischen<br />
Identifikation gegenüber der Verwaltung,<br />
sodass auch Verfahren, in welchen<br />
das Amt personenbezogene Daten<br />
zugänglich machen muss, elektronisch<br />
und daher einfach durchgeführt werden<br />
können. Dies ist etwa bei der Akteneinsicht<br />
der Fall.<br />
◆ Die Möglichkeit, die Identifikation<br />
mit der Bürgerkarte auch für die Wirtschaft<br />
einzusetzen. Damit können<br />
wesentlich sicherere Verfahren im e-<br />
Commerce umgesetzt werden. Sowohl<br />
im e-Government wie auch im e-Commerce<br />
Bereich wird mit der so ermöglichten<br />
Identifikation das Merken oder<br />
gar Aufschreiben<br />
von<br />
Benutzerkennungen<br />
und<br />
Passworten<br />
nicht mehr<br />
notwendig.<br />
◆ VereinfachteBenutzung<br />
von<br />
Standarddokumenten.<br />
Die Vorlage<br />
von Geburtsurkunde,Staatsbürgerschaftsnachweis,Nachweis<br />
des akademischen<br />
Grades etc.<br />
kann durch<br />
eine einfache<br />
»<br />
Eine rasche Umsetzung von<br />
e-Government auf allen<br />
Behördenebenen hängt in<br />
großem Maß von der guten<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
Bund, Ländern, Gemeinden<br />
und der Wirtschaft ab.<br />
Im Gespräch mit dem Autor<br />
Abfrage im Zentralen Melderegister<br />
ersetzt werden, oder auch auf der Meldebestätigung<br />
vermerkt werden, die dann<br />
elektronisch, aber auch in Papierform<br />
verwendet werden kann.<br />
◆ Der elektronische Datenverkehr zwischen<br />
den Behörden wird auf eine<br />
gesetzlich solide Basis gestellt.<br />
◆ Durch das elektronische Amtssiegel<br />
wird ein wesentliches<br />
Element<br />
des Vertrauens<br />
verfügbar<br />
gemacht. Jedermann<br />
kann auch<br />
elektronischen<br />
Dokumenten<br />
ansehen, ob diese<br />
amtlich ausgefertigt<br />
wurden.<br />
◆ Mit der elektronischen<br />
«<br />
Zustellung wird<br />
eine sichere und<br />
für den/die<br />
Benutzer/in<br />
überschaubare<br />
Möglichkeit eröffnet,<br />
alle Zustellungen<br />
bis hin zu<br />
Rückscheinbriefen<br />
elektronisch<br />
Grafik: IKT<br />
» Ein größeres Angebot von<br />
öffentlichen Terminals soll<br />
in Zukunft den Weg zum<br />
e-Government in Österreich<br />
erleichtern. Hier sind alle –<br />
ob Bund, Länder, Städte oder<br />
Gemeinden – aufgerufen,<br />
größere Anstrengungen zu<br />
unternehmen, um dieses<br />
«<br />
Ziel zu erreichen.<br />
e-Government<br />
auf den Zustelldienst seiner/ihrer Wahl<br />
zu erhalten. Dies kann ein besonderes<br />
Rationalisierungspotential bei gleichzeitiger<br />
Komfortsteigerung bringen.<br />
◆ Zur besseren Verbreitung von Sicherheitsmechanismen<br />
wird im Verkehr mit<br />
den Behörden die Verwaltungssignatur<br />
in einem Übergangszeitraum bis 2010<br />
ermöglicht. Damit werden die Hürden,<br />
die bei der Umsetzung der sicheren Signatur<br />
bis heute noch nicht überwunden<br />
werden konnten deutlich gesenkt. Ob<br />
mit einfachen Kartenlesern oder mit<br />
dem neuen Ansatz der Signatur über<br />
das Mobiltelefon - in all diesen Fällen<br />
werden leicht zugängliche attraktive<br />
Möglichkeiten eröffnet, die der Markt<br />
umsetzen und dadurch zu e-Government<br />
beitragen kann.<br />
Institutionen und Personen können<br />
Kommentare zu diesem Gesetzesentwurf<br />
während der Begutachtungsfrist auch<br />
identifiziert und in elektronisch signierter<br />
Form unter Verwendung einer Bürgerkarte<br />
unter der Adresse http://<br />
labs.cio. gv.at/egovg/ start.html abgeben.<br />
Damit wird ein Beitrag zur elektronischen<br />
Beteiligung am Verwaltungsgeschehen<br />
(e-Governance) für dieses richtungsweisende<br />
Gesetzesvorhaben geleistet.<br />
Warum wurden im e-Government<br />
Gesetz für die Gemeinden wichtige<br />
Themen entgegen den bisherigen Zusagen<br />
ausgelassen - an und für sich hätte<br />
die Adressverwaltung für ein Gebäudeund<br />
Wohnungsregister eingebaut werden<br />
sollen?<br />
In der Phase der Ausarbeitung des e-<br />
Government-Gesetzes gab es einen<br />
umfassenden Abstimmungsprozess mit<br />
allen relevanten Stellen und die eingebrachten<br />
Stellungnahmen zum Gesetzes-Entwurf<br />
wurden in den Begutachtungstext<br />
eingearbeitet. Auch jetzt<br />
während des Begutachtungsverfahren<br />
gibt es laufend Arbeitskreise um alle<br />
Anregungen aufzunehmen.<br />
KOMMUNAL 21<br />
Fotos: Ernst Horvath
Wassercharta<br />
Lebensministerium, Gemeindebund und KOMMUNAL starten Initiative<br />
Österreichs Gemeinden unterstützen<br />
die rot-weiß-rote Wassercharta<br />
Österreichs <strong>Kommunal</strong>politiker sind jetzt aufgerufen, die rot-weiß-rote Wassercharta<br />
des Lebensministeriums aktiv zu unterstützen und diese zu unterschreiben. Weil unser<br />
Wasser Heimat braucht und eine Kernkompetenz<br />
unserer Gemeinden bleiben soll.<br />
Der Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes, Helmut Mödlhammer,<br />
hat die rot-weiß-rote Wassercharta<br />
bereits unterschrieben und lädt alle<br />
Bürgermeister, Vizebürgermeister und<br />
Gemeinderäte ein, ebenfalls ihre Unterschrift<br />
zu leisten.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> des Fachmagazins<br />
KOMMUNAL finden Sie ein Plakat, auf<br />
dem die zehn Punkte der Wassercharta<br />
abgedruckt sind und das Sie in Ihrer<br />
Gemeinde, am Gemeindeamt bzw. im<br />
Rathaus, aufhängen sollten. Damit Ihr<br />
Engagement für unser Wasser auch<br />
sichtbar wahrgenommen werden kann.<br />
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel<br />
und Lebensminister DI Josef Pröll<br />
haben ihre Unterschriften bereits geleistet,<br />
rechts unten auf dem Plakat finden<br />
Sie Platz für Ihre Unterschrift.<br />
Jetzt unterschreiben<br />
Alle kommunalen Entscheidungsträger<br />
sollten unterschreiben, weil unser Wasser<br />
Heimat braucht und Kernkompe-<br />
Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer hat die rot-weiß-rote<br />
Wassercharta bereits unterschrieben.<br />
22 KOMMUNAL<br />
tenz unserer Gemeinden<br />
bleiben soll. „Eine starke<br />
Wasserwirtschaft in den<br />
Regionen ist die beste<br />
Sicherheit für die<br />
Zukunft“ steht als Leitsatz<br />
in der rot-weißroten<br />
Wassercharta.<br />
Unser Wasser ist ein<br />
unersetzlicher Schatz,<br />
schafft Lebensqualität,<br />
braucht Schutz,<br />
Nachhaltigkeit und<br />
Raum. Wasser ist<br />
Wachstum, schafft<br />
Chancen, bleibt rotweiß-rot<br />
und<br />
braucht Verantwortung.<br />
Jeder Bürgermeister<br />
sollte sich,<br />
nach dem Vorbild<br />
von Gemeindebund-Präsident<br />
Mödlhammer,<br />
vor dem Plakat<br />
der Wasserchartafotografieren<br />
lassen<br />
und dieses<br />
Foto an das<br />
Lebensministerium<br />
senden. Entweder<br />
senden Sie das ausgearbeitete Foto<br />
mit der Post an das Lebensministerium,<br />
z.H. Pressesprecher Mag. Dr. Gerhard<br />
Popp, Stubenring 1, 1012 Wien oder<br />
Sie schießen das Foto mit der Digitalkamera<br />
und senden das Foto auf elektronischem<br />
Wege an:<br />
infomaster@bmlfuw.gv.at<br />
Die Bürgermeister-Fotos werden dann<br />
im Internet auf der Wasser-Homepage<br />
www.wasser2003.at veröffentlicht.<br />
Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, die<br />
Wassercharta auch<br />
online zu unterschreiben. Auf<br />
www.wasser2003.at findet sich ein entsprechender<br />
Link - dort können Sie<br />
schnell und unkompliziert Ihre elektronische<br />
Unterschrift unter die rot-weißrote<br />
Wassercharta setzen.<br />
Wassercharta im Internet:<br />
www.wasser2003.at<br />
www.lebensministerium.at
◆ Mag. Sabine Blecha<br />
Dieser Stichtag wurde aber öfters nicht<br />
eingehalten: In den letzten Jahren war es<br />
aufgrund einer vermehrten unvollständigen<br />
Antragsstellung zum Einreichsstichtag<br />
und der schleppenden Verbesserungen<br />
der Anträge für das Finanzministerium<br />
wiederholt nötig, den Auslaufzeitraum<br />
im Jänner des Folgejahres für die<br />
Durchführung der Überweisung zu<br />
benützen. Aus diesen Gründen wurde<br />
bereits Ende 2001 und 2002 vom Finanzministerium<br />
daraufhingewiesen, dass<br />
zukünftig nur noch<br />
Anträge, die bis<br />
zum 1. Dezember<br />
vollständigen vorliegen,<br />
bei der Berechung<br />
der Finanzzuweisungberücksichtigt<br />
werden<br />
können.<br />
In einem Rundschreibeninformierte<br />
nun das<br />
Finanzministerium,<br />
dass aufgrund der<br />
ständig steigenden<br />
Zahl der Antragsteller<br />
und um eine reibungsloseAbwick-<br />
lung der Gewährung und Überweisung<br />
der Finanzzuweisung zu gewährleisten,<br />
diese Handhabung in der Praxis erneut<br />
geändert wird. Um in Hinkunft sowohl<br />
für die Berechnung als auch für die<br />
Durchführung der Überweisung die notwendige<br />
Zeit zur Verfügung zu haben<br />
und auch den Gemeinden eine ordnungsgemäße<br />
und fristgerechte Verbuchung<br />
der erhaltenen Finanzzuweisung zu<br />
ermöglichen, haben Anträge auf<br />
Gewährung einer Finanzzuweisung<br />
grundsätzlich bereits bis zum gesetzlich<br />
vorgesehenen Stichtag des 1. Septembers<br />
vollständig vorzuliegen.<br />
Nachfristen möglich<br />
Nur für allfällige Verbesserungen von<br />
Anträgen, die fristgerecht bis zum 1. September<br />
eingebracht wurden, kann noch<br />
eine Nachfrist von 3 Wochen gesetzt werden.<br />
Bei Vorliegen außergewöhnlicher<br />
Umstände ist darüber hinaus noch ausnahmsweise<br />
eine weitere Nachfrist<br />
im Ausmaße von 1 Woche<br />
zur Verbesserung möglich. Bleibt<br />
der Antrag danach immer noch<br />
unvollständig, wird dieser in<br />
Hinkunft unter Begründung der<br />
Versäumung der gesetzlichen<br />
Fallfrist bei der Berechnung der<br />
Finanzzuweisung nicht mehr<br />
berücksichtigt.<br />
Dabei hat ein vollständiger<br />
Antrag zu enthalten:<br />
◆ die Länge des im Vorjahr<br />
ständig und regelmäßig betriebenen<br />
Streckennetzes in Kilometern.<br />
Unter dieser Streckenlänge<br />
ist die Länge der Linie vom Ausgangspunkt<br />
zum Endpunkt und<br />
wieder zurück zum Ausgangspunkt, nicht<br />
aber die an einem Tag oder in einem Jahr<br />
insgesamt gefahrene Kilometeranzahl zu<br />
verstehen.<br />
◆ die Gesamtzahl der im Vorjahr beförderten<br />
Personen.<br />
◆ im Falle einer Beteiligung an einem<br />
Verkehrsunternehmen das Beteiligungsverhältnis.<br />
◆ bei Zusammenschlüssen mehrerer<br />
Gemeinden zum Betrieb von gemeindeübergreifenden<br />
Linien eine detaillierte<br />
Finanzen<br />
Finanzzuweisungen für den Personennahverkehr<br />
1. September ist nun<br />
gesetzlicher Stichtag<br />
Gemäß § 20 Abs. 2 FAG 2001 gewährt der Bund den Gemeinden zur Förderung von<br />
öffentlichen Personennahverkehrsunternehmen eine Finanzzuweisung. Die Anträge der<br />
Gemeinden sind bis spätestens 1. September des Folgejahres dem Finanzminister zu<br />
übermitteln.<br />
Anträge auf<br />
Gewährung einer<br />
Finanzzuweisung<br />
haben grundsätzlich<br />
bis zum gesetzlich<br />
vorgesehenen<br />
Stichtag des 1. Septembers<br />
vollständig<br />
vorzuliegen.<br />
Aufgliederung der den einzelnen<br />
Gemeinden zurechenbaren Streckenlängen<br />
und Personenzahlen sowie die Unterschriften<br />
der Bürgermeisteraller beteiligten<br />
Gemeinden.<br />
Für den Fall, dass sich die Länge des<br />
Streckennetzes während des Jahres geändert<br />
hat (Einführung neuer ständig<br />
betriebener Linien, Einstellung von bisher<br />
ständig betriebenen Linien oder Änderungen<br />
der Route einer Linie), ist detailliert<br />
anzugeben, für welchen Zeitraum welche<br />
Streckenlänge anzusetzen ist. Bei Erstanträgen<br />
ist auch der Vertrag mit dem<br />
Unternehmen, das den Verkehrsbetrieb<br />
tatsächlich durchführt, vorzulegen.<br />
Die Gewährung einer Finanzzuweisung<br />
nach §20 Abs. 2 FAG 2001 ist grundsätzlich<br />
nur für ganzjährig betriebene Linien<br />
möglich, Betriebe von „Saison-Bussen“<br />
werden nicht gefördert. Dies gilt insbesondere<br />
für Betriebe von Linien, die im<br />
wesentlichen Ausmaß zur Erschließung<br />
der touristischen Infrastruktur dienen, vor<br />
allem Schi- und Wanderbusse.<br />
Nähere Infos beim Öster. Gemeindebund<br />
oder unter www.gemeindebund.at<br />
◆ Mag.<br />
Sabine Blecha ist Juristin beim Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
KOMMUNAL 23
Getränkesteuer<br />
Getränkesteuer-Urteil fällt im Oktober – Bis dahin ist alles offen<br />
Getränkesteuer:<br />
Wie steht´s?<br />
Landes- und Gemeindeabgaben, die wirtschaftlich von einem anderen als dem<br />
Abgabepflichtigen getragen wurden, müssen nicht zurückgezahlt oder gutgeschrieben<br />
werden. Mittlerweile liegen die Schlussanträge des Generalanwaltes zur so genannten<br />
„Wiener Bestimmung“ (die Rückwirkungs-Regelung) vor. Den Anträgen ist jedoch<br />
keine eindeutige Aussage zu entnehmen. Teil 1.<br />
u Dr. Tina Ehrke<br />
Gleich vorweg: Wir wissen noch immer<br />
nicht, ob die Gemeinden die Getränkesteuer<br />
jedenfalls zurückerstatten müssen<br />
oder ob sie die Erstattung verweigern dürfen,<br />
wenn der Abgabepflichtige die Steuer<br />
auf einen Dritten überwälzt hat und<br />
durch die Erstattung ungerechtfertigt<br />
bereichert würde. Bei den Aussagen, die<br />
in den letzten Monaten durch die Medien<br />
gegeistert sind, handelt es sich um die<br />
vermeintliche 1 Rechtsauffassung des<br />
Generalanwaltes. Und der Generalanwalt<br />
ist nicht der EuGH. Seine Aufgabe besteht<br />
in der Erstellung von vorbereitenden, für<br />
den EUGH unverbindlichen Gutachten,<br />
den sog Schlussanträgen. 2 Ein solcher<br />
Schlussantrag liegt in der Frage der Rückzahlung<br />
der österreichischen Getränkesteuer<br />
vor. Da dieser für den EuGH nicht<br />
bindend ist 3 , handelt es sich bei allen<br />
Überlegungen, die momentan diesbezüglich<br />
angestellt werden, um Mutmaßungen.<br />
Das gilt im vorliegenden Fall ganz<br />
besonders, weil Generalanwalt Jacobs<br />
u Mag. Dr. Tina Ehrke ist Universitätsassistentin<br />
und Lehrbeauftragte am<br />
Institut für Finanzrecht der Uni Graz<br />
24 KOMMUNAL<br />
ungewöhnlich vorsichtig argumentiert.<br />
Im folgenden sollen die wesentlichen<br />
Aussagen des Generalanwalts wiedergegeben<br />
werden. Davor erscheint es mir<br />
dienlich, kurz auf den Verlauf des Verfahrens<br />
zur Frage der Getränkesteuerpflicht<br />
alkoholischer Getränke zurückzublicken.<br />
Getränkesteuer auf<br />
Alkoholika in Österreich<br />
Der EuGH hat mit Urteil vom 9. 3. 2000 4<br />
die österreichische Getränkesteuer auf<br />
alkoholische Getränke<br />
für mit Art 3 der Verbrauchsteuerrichtlinie<br />
5<br />
unvereinbar erklärt<br />
(Dieses Urteil wird im<br />
Folgenden als Urteil<br />
Getränkesteuer I<br />
bezeichnet). Urteile<br />
des EuGH wirken<br />
grundsätzlich auf den<br />
Tag des Beitritts des<br />
betroffenen Mitgliedstaates<br />
zurück 6 . Das<br />
heißt: Anders als im<br />
österreichischen nationalen<br />
Verfahren ist eine gemeinschaftsrechtswidrige<br />
Abgabe vom Zeitpunkt<br />
Gleich vorweg:<br />
Wir wissen noch<br />
immer nicht, ob die<br />
Gemeinden die<br />
Getränkesteuer<br />
jedenfalls zurückerstatten<br />
müssen.<br />
1 Es sei darauf hingewiesen, dass die Wiedergaben<br />
in diversen Tageszeitungen nicht immer den<br />
Tatsachen entsprochen haben.<br />
2 Wegener, in: Calliess/Ruffert, Kommentar zu<br />
EU-Vertrag und EG-Vertrag2, Darmstadt 2002, Art<br />
222 EGV Tz 3.<br />
3 Wenngleich er in der Mehrzahl der Fälle den<br />
Schlussanträgen seiner Generalanwälte gefolgt ist.<br />
ihres Inkrafttretens an gemeinschaftsrechtswidrig<br />
und nicht erst ab dem Zeitpunkt,<br />
zu dem das entsprechende Urteil<br />
gefällt worden ist. Im Urteil Getränkesteuer<br />
I hat der EuGH jedoch, unter<br />
anderem deshalb, weil die Kommission<br />
Österreich anlässlich des Beitritts zur EU<br />
die Gemeinschaftsrechtskonformität der<br />
Getränkesteuer attestiert haben soll, die<br />
Urteilswirkungen auf den Zeitpunkt der<br />
Verkündung des Urteils eingeschränkt. Er<br />
hat bei dieser Beschränkung eine wesentliche<br />
Ausnahme gemacht: Jene Abgabepflichtigen,<br />
die rechtzeitig Klage oder<br />
einen entsprechenden<br />
Rechtsbehelf erhoben hatten,<br />
sollten in den Genuss<br />
der Urteilswirkungen kommen<br />
und die GetrSt erstattet<br />
erhalten.<br />
Das „Klage oder entsprechenden<br />
Rechtsbehelf erhoben“<br />
wurde vom VwGH 7<br />
weit interpretiert, sodass<br />
nahezu alle Erstattungsanträge<br />
in den Genuss des<br />
Urteils kommen. Zwischen<br />
der Kundmachung des<br />
Schlussantrages und der<br />
Fällung des Urteils Getränkesteuer I<br />
haben die Bundesländer Bestimmungen<br />
4 Rs C-437/97 „Evangelischer Krankenhausverein/Abgabenberufungskommission<br />
u. a“.<br />
5 RL 92/12/EWG des Rates vom 25. 2. 1992.<br />
6 Vorausgesetzt freilich, die entsprechende<br />
gemeinschaftsrechtliche Bestimmung hat zu diesem<br />
Zeitpunkt bereits existiert. Ist das nicht der<br />
Fall, so ist auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens der<br />
in Frage stehenden Bestimmung abzustellen.
Anders als im österreichischen nationalen Verfahren ist eine gemeinschaftsrechtswidrige<br />
Abgabe vom Zeitpunkt ihres Inkrafttretens an gemeinschaftsrechtswidrig und<br />
nicht erst ab dem Zeitpunkt, zu dem das entsprechende Urteil gefällt worden ist.<br />
in ihre Landesabgabenordnungen eingeführt,<br />
wonach – grob formuliert - rückwirkend<br />
die Rückerstattung oder Kompensation<br />
von zu Unrecht erhobenen<br />
Abgaben insoweit nicht zu erfolgen hat,<br />
als die betroffene Abgabe wirtschaftlich<br />
von einem anderen als dem Abgabepflichtigen<br />
getragen wurde. Im folgenden<br />
sollen diese, die Rückzahlung von rechtswidrigen<br />
Abgaben einschränkenden<br />
Bestimmungen als Bereicherungsverbote<br />
bezeichnet werden. Die entsprechende<br />
Bestimmung der Wiener Abgabenordnung<br />
(§ 185 Abs 3 WAO) wurde dem<br />
VfGH zur Überprüfung auf ihre Verfassungsmäßigkeit<br />
vorgelegt. Dieser hat mit<br />
Urteil vom 29. 12. 2000 8 alle verfassungsrechtlichen<br />
Bedenken verworfen und in<br />
diesem Zusammenhang auch festgestellt,<br />
dass die Bestimmung nicht offenkundig<br />
gemeinschaftsrechtswidrig ist. 9<br />
Für die Frage der Vereinbarkeit des nationalen<br />
Rechts mit dem Gemeinschaftsrecht<br />
ist in Österreich grundsätzlich der<br />
VwGH zuständig, sodass die Rechtssache<br />
diesbezüglich an den VwGH abgetreten<br />
wurde. Dieser wiederum war sich nicht<br />
sicher, ob die rückwirkende Einführung<br />
einer Bereicherungsbestimmung mit dem<br />
Gemeinschaftsrecht vereinbar ist. Er hat<br />
7 VwGH 19.6.2000, 2000/16/0296<br />
8 B 1735/00.<br />
9 Damit hat er jedoch nicht ausgesprochen, dass<br />
die Bestimmung JEDENFALLS NICHT gemeinschaftsrechtswidrig<br />
ist!<br />
daher das Verfahren ausgesetzt und die<br />
Angelegenheit dem EuGH zur Vorabentscheidung<br />
vorgelegt (Art 234 EGV). 10 Dieses<br />
Verfahren soll im folgenden „Getränkesteuer<br />
II“ genannt werden. Am 20.<br />
März 2003 hat Generalanwalt Jacobs<br />
seine Schlussanträge vorgelegt. 11<br />
Die Schlussanträge zur<br />
Getränkesteuer II<br />
Die Schlussanträge sind – das sei hier<br />
noch einmal betont – nicht das Urteil des<br />
EuGH. Dieser ist an die Rechtsansicht des<br />
Generalanwaltes in keiner Weise gebunden.<br />
Auf eine Kommentierung der Aussagen<br />
wird daher bei der nachfolgenden<br />
Darstellung verzichtet.<br />
Die Vorlagefrage des VwGH hat sich<br />
allein auf die Frage der Gemeinschaftsrechtskonformität<br />
der rückwirkenden<br />
Einführung der Bereicherungsbestimmungen<br />
bezogen. Der VwGH ging in seinem<br />
Vorlagebeschluss davon aus, dass<br />
die Bestimmung als solche aus gemeinschaftsrechtlicher<br />
Sicht unbedenklich sei.<br />
Der Generalanwalt sieht in der gemeinschaftsrechtlichen<br />
Zulässigkeit der Bereicherungsbestimmung<br />
an sich die Grundvoraussetzung<br />
für die Beantwortung der<br />
Frage nach der Rückwirkung und setzt<br />
10 VwGH Beschluss 23.3.2001, 2000/16/0640.<br />
11 Rs C-147/01, Weber´s Wine World ua gegen<br />
Abgabenberufungskommission Wien.<br />
Getränkesteuer<br />
sich daher, über den Vorlageantrag hinausgehend,<br />
auch mit der Bestimmung<br />
selbst auseinander.<br />
Bei den Bereicherungsbestimmungen<br />
handelt es sich im Verständnis des<br />
Gemeinschaftsrechts um Verfahrensregeln.<br />
12 Das Verfahrensrecht<br />
ist gemeinschaftsrechtlich<br />
nicht<br />
harmonisiert, sodass<br />
die Mitgliedstaaten in<br />
dessen Ausgestaltung<br />
grundsätzlich frei<br />
sind. 13 Über die „Hintertür“<br />
schränkt der<br />
EuGH diese mitgliedstaatliche<br />
Freiheit ein:<br />
Nach seiner stRsp 14<br />
geht mit einem Urteil, das eine innerstaatliche<br />
Abgabe für gemeinschaftswidrig<br />
erklärt, die aus Art 10 EGV 15 abzuleitende<br />
Verpflichtung des betroffenen Mitgliedstaates<br />
einher, dem einzelnen diese<br />
rechtswidrig erhobenen Abgaben zu<br />
erstatten 16 . Die Mitgliedstaaten haben<br />
daher bei der Ausgestaltung ihrer Verfahrensbestimmungen<br />
das gemeinschaftsrechtliche<br />
Diskriminierungsverbot (sog<br />
Äquivalenzgrundsatz) und den Effektivitätsgrundsatz<br />
zu beachten. Das Äquivalenzgebot<br />
besagt, dass die maßgeblichen<br />
Bestimmungen nicht diskriminierend sein<br />
dürfen, d h sie müssen gleichermaßen<br />
auf rein innerstaatliche wie auf gemeinschaftsrechtliche<br />
Fälle anwendbar sein 17 .<br />
Das Effektivitätsgebot verlangt, dass<br />
durch die maßgebliche Bestimmung die<br />
Die Schlussanträge<br />
sind – das<br />
sei hier noch einmal<br />
betont – nicht das<br />
Urteil des EuGH.<br />
➤➤ weiter auf Seite 28<br />
12 In Österreich wird vom VfGH die Auffassung<br />
vertreten, die hier in Frage stehenden Bereicherungsbestimmungen<br />
seien materiellrechtlicher<br />
Natur. Für das Gemeinschaftsrecht ist die nationalrechtliche<br />
Qualifikation ohne Belang.<br />
13 ZB EuGH Rs 33/76, Rewe, Slg 1976, 1989,<br />
Rdnr 5; Rs 45/76, Comet, Slg 1976, 2043, Rdnr<br />
11/18; zur Autonomie der Mitgliedstaaten im Verfahrensrecht<br />
s a Heukels, Anm zu EuGH 14. 12.<br />
1995, Rs C-312/93 „Peterbroek“, Slg 1995, I-<br />
4599, CML Rev. 1996, 344 ff.<br />
14 EuGH Rs 194/82, San Giorgio, Slg 1983,<br />
3595; Rs 309/85, Barra, Slg 1988, 355; Rs C-<br />
62/93, Soupergaz, Slg 1995, I-1883; Rs C-<br />
343/96, Dilexport, Slg 1999, I-579, Rdnr 23.<br />
15 Diese Bestimmung statuiert ein allgemeines<br />
Treuegebot. Demnach „treffen die Mitglieder alle<br />
geeigneten Maßnahmen allgemeiner oder besonderer<br />
Art zur Erfüllung der Verpflichtungen, die<br />
sich aus dem EG oder aus Handlungen der<br />
Organe der Gemeinschaft ergeben. Darüber hinaus<br />
„erleichtern sie der Gemeinschaft die Erfüllung<br />
ihrer Aufgaben und unterlassen alle Maßnahmen,<br />
welche die Erfüllung der Ziele des Vertrages<br />
gefährden könnten“.<br />
16 Vgl dazu ausführlich Walbroek, Anm zu EuGH<br />
„San Giorgio“, Cahiers de droit européen 1985,<br />
37; EuGH Rs 106/77, Simmenthal, Slg 1978,<br />
629, Rdnr 2.<br />
17 EuGH Rs C-231/96, Edis, Slg 1998, I-4951,<br />
Rdnr 36; Rs C-260/96, Spac, Slg 1998, I-4997,<br />
Rdnr 20; Rs C-228/96, Aprile II, Slg 1998, I-7141,<br />
Rdnr 20.<br />
KOMMUNAL 25
Jede Regelung ist in ihrem verfahrensrechtlichen Kontext zu prüfen. Genau auf dieser<br />
Ebene könnte die österreichische Regelung auf Bedenken stoßen.<br />
Ausübung der durch das Gemeinschaftsrecht<br />
verliehenen Rechte nicht praktisch<br />
unmöglich gemacht oder übermäßig<br />
erschwert wird 18 .<br />
Der Generalanwalt prüft die österreichische<br />
Bestimmung nun auf ihre Vereinbarkeit<br />
mit diesen beiden Prinzipien.<br />
Äquivalenzprinzip<br />
Der Generalanwalt kann im Wortlaut<br />
der Bereicherungsbestimmung keine<br />
ausdrückliche Unterscheidung zwischen<br />
Klagen, die auf nationales Recht, und<br />
solchen, die auf Gemeinschaftsrecht<br />
gestützt sind, erkennen. Die Bestimmung<br />
könne nämlich für eine Reihe<br />
anderer Abgaben Anwendung finden.<br />
Er betont auch, dass den<br />
Umständen, unter denen<br />
die Bestimmung erlassen<br />
wurde, keine entscheidende<br />
Bedeutung<br />
zukommt. Obwohl auf<br />
der Hand liege, dass die<br />
Bestimmung in Hinblick<br />
auf das für die Gemeinden<br />
abschlägige Urteil des<br />
EuGH eingeführt wurde,<br />
bedeute das nicht, dass<br />
sie nur für Ansprüche auf<br />
Erstattung dieser Steuer<br />
oder allgemein unter Verstoß<br />
gegen das Gemeinschaftsrecht<br />
erhoben worden<br />
ist.<br />
Wenn eine Bestimmung<br />
formal auf keinerlei gemeinschaftsrechtliche<br />
Bedenken verstößt, muss in einem<br />
nächsten Schritt geprüft werden, ob<br />
tatsächliche oder verfahrensrechtliche<br />
Umstände eine „auf den ersten Blick<br />
18 Vgl EuGH Rs C-10/97 bis C-22/97, IN.CO.GE,<br />
Slg 1998, I-6307<br />
26 KOMMUNAL<br />
neutrale, unterschiedslos geltende Regelung<br />
in eine solche verwandeln, die eine<br />
Art von Ansprüchen in erheblich stärkerem<br />
Maße betrifft als eine andere.“ Jede<br />
Regelung sei in ihrem verfahrensrechtlichen<br />
Kontext zu prüfen. Genau auf dieser<br />
Ebene könnte die österreichische<br />
Reglung auf Bedenken stoßen: § 185<br />
Abs 4 WAO 19 schließt die Erstattungssprüche<br />
von Abgabepflichtigen, die in<br />
den Genuss der Anlassfallwirkung für<br />
eine vom VfGH als verfassungswidrig<br />
erkannte Vorschrift kommen, vom<br />
Anwendungsbereich des Bereicherungsverbotes<br />
aus. Ob darin ein Verstoß gegen<br />
den Äquivalenzgrundsatz besteht oder<br />
nicht, will der Generalanwalt nicht so<br />
recht selbst entscheiden: Falls – was vor<br />
dem Gerichtshof nicht<br />
eingehend erörtert<br />
worden sei – das<br />
Recht, sich auf die<br />
Anlassfallwirkung zu<br />
berufen, nur denjenigen<br />
zusteht, die auf<br />
nationales Verfassungsrecht<br />
gestützte Einwendungen<br />
erhoben<br />
haben, so könnte darin<br />
ein Verstoß gegen das<br />
Äquivalenzprinzip<br />
gelegen sein.<br />
Die Novelle stünde nur<br />
dann im Einklang mit<br />
dem Äquivalenzgrundsatz,<br />
wenn die Ausnahme<br />
auf all diejenigen<br />
ausgedehnt würde, die gegen eine<br />
für mit dem Gemeinschaftsrecht unvereinbar<br />
befundene Abgabe Einwendungen<br />
erhoben haben, oder wenn die Ausnahme<br />
vollständig gestrichen würde.<br />
Ob beim<br />
Bereicherungsverbot<br />
ein Verstoß<br />
gegen den Äquivalenzgrundsatz<br />
besteht oder<br />
nicht, will der<br />
Generalanwalt<br />
nicht so recht<br />
selbst entscheiden.<br />
19 Eine ähnliche Anordnung treffen die LAO der<br />
meisten anderen Bundesländer.<br />
Zusammenfassung Teil 1<br />
Nationale Rechtsvorschriften, die<br />
die Erstattung von gemeinschaftsrechtswidrig<br />
erhobenen Abgaben<br />
ausschließen, wenn die Abgabenlast<br />
wirtschaftlich von einem anderen<br />
getragen wurde als dem Abgabepflichtigen,<br />
verstoßen dann nicht<br />
gegen das Gemeinschaftsrecht,<br />
wenn sie dem Äquivalenz- und dem<br />
Effektivitätsgebot gerecht werden.<br />
Voraussetzung ist, dass die nationale<br />
Bestimmung gleichermaßen<br />
für Abgaben gilt, deren Rechtswidrigkeit<br />
auf das Gemeinschaftsrecht<br />
zurückzuführen ist wie für solche,<br />
deren Rechtswidrigkeit nationalrechtlich<br />
begründet ist. Die Regelung<br />
der WAO scheint diesem<br />
Gebot nach ihrem Wortlaut<br />
grundsätzlich genüge zu tun. Im<br />
Ausschluss der VfGH- Anlassfälle<br />
könnte allerdings ein Verstoß<br />
gegen das Äquivalenzprinzip liegen.<br />
Vorschau auf Teil 2<br />
In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> wird die<br />
„Prüfung“ des Generalanwaltes<br />
über den Effektivitätsgrundsatz, die<br />
ungerechtfertigte Bereicherung, die<br />
Beweislast und die Rückwirkung<br />
fortgesetzt. Dabei wird aufgezeigt,<br />
wann die österreichischen Bereicherungsbestimmungen<br />
dem Effektivitätsgebot<br />
entsprechen und welche<br />
Beweismittel von einem Abgabepflichtigen,<br />
für den die Rückwirkung<br />
gilt, verlangt werden dürfen.<br />
Weiters erfahren wir die Überlegungen<br />
des Generalanwaltes zur<br />
ungerechtfertigten Bereicherung<br />
(hier müssen alle wirtschaftliche<br />
Einbußen berücksichtigt werden)<br />
und zur konkreten Vorlagefrage der<br />
Rückwirkung. Ganz klar kommt<br />
dabei eines zum Ausdruck: auch<br />
nach dem Gemeinschaftsrecht kann<br />
niemand ein berechtigtes (und<br />
schützenswertes) Vertrauen auf<br />
eine ungerechtfertigte Bereicherung<br />
haben.
Gemeindetag an der Ostgrenze<br />
Frieden, Freiheit,<br />
Bürgernähe<br />
In etwas mehr als drei Wochen beginnt der 50. Österreichische<br />
Gemeindetag in Wiener Neustadt, das größte<br />
kommunalpolitische Ereignis Österreichs dieses Jahres.<br />
In den lezten <strong>Ausgabe</strong>n haben wir die<br />
Ausflugsziele, die die veranstaltenden<br />
niederösterreichischen Verbände organisiert<br />
haben, vorgestellt. Eine einzige<br />
Destination fehlt noch: Sopron.<br />
Für Ostösterreicher ist das ehemalige<br />
Ödenburg immer noch sowas wie die<br />
heimliche Hauptstadt des Burgenlandes<br />
(die Eisenstädter mögen das verzeihen).<br />
Und so steht es immer noch in den Nachschlagwerken:<br />
„Ödenburg (Sopron) ist<br />
der ehemalige Hauptort des Komitats<br />
Ödenburg. 1993 hatte die Stadt 73.000<br />
Einwohner. Sie kam nach dem Ende der<br />
KuK Monarchie 1921 zu Ungarn. So<br />
Der beeindruckende Blick auf die Altstadt von Sopron.<br />
wurde Eisenstadt zur Landeshauptstadt<br />
des Burgenlandes.“ (Österreich-Lexikon,<br />
1995, Band II, Seite 138).<br />
Wie dem auch sei: Sopron ist jedenfalls<br />
geschichtsträchtiger Boden: Am 19. Juli<br />
1463 wurde der Ödenburger-Wiener<br />
Neustädter Vertrag geschlossen, der die<br />
Grundlage für den Erwerb Ungarns durch<br />
die Habsburger bildete (1526 folgte diese<br />
Vereinigung). „Im 10. Jahrhundert<br />
erhielt Ödenburg/Sopron das deutsche<br />
Stadtrecht und ist damit die älteste Stadt<br />
Ungarns.“ (Duden, Das neue Lexikon, 3.<br />
Auflage 1996, S 3216)). Am Vorabend<br />
des Beitritts Ungarns zur Europäischen<br />
Union werden die Stadtherrn von Sopron<br />
die Besucher auf jeden Fall mit typisch<br />
ungarischer Herzlichkeit begrüssen.<br />
Der Gemeindetag<br />
Nach der Begrüßung durch Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer<br />
werden Traude Dierdorf, Bürgermeisterin<br />
von Wiener Neustadt, Dr.<br />
Michael Häupl, Präsident des Österreichischen<br />
Städtebundes sowie Landeshauptmann<br />
Dr. Erwin Pröll Grußworte<br />
sprechen.<br />
Traditionell folgt eine Grußadresse von<br />
Bundespräsident Dr. Thomas Klestil.<br />
Das Hauptreferat wird von Reinhold<br />
Bocklet, Staatsminister für Bundes- und<br />
Europaangelegenheiten Bayerns und<br />
1. Vizepräsident des AdR zum Thema<br />
„Frieden – Freiheit – Bürgernähe - Für<br />
ein Europa der Gemeinden“ gehalten.<br />
„Vom Grenzland zum Kernland. Österreich<br />
– das Herz Europas“, so lautet der<br />
Titel des anschließenden Vortrags von<br />
Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel.<br />
Ein detailliertes Programm ist auf<br />
www.gemeindebund.at oder den Homepages<br />
der beiden niederösterreichischen<br />
Verbände www.noegvvoevp.at und<br />
www.gvvnoe.at nachzulesen.<br />
Gemeindetag 2003<br />
Sonderbriefmarke<br />
Für ein Europa der<br />
Gemeinden<br />
Der Jubiläumsgemeindetag des Österreichischen<br />
Gemeindebundes ist die<br />
größte <strong>Kommunal</strong>veranstaltung Österreichs.<br />
„Frieden, Freiheit, Bürgernähe –<br />
für ein Europa der Gemeinden“ lautet das<br />
Motto im Zeichen der EU-Erweiterung<br />
des am 18. und 19. September in Wiener<br />
Neustadt stattfindenden 50. Gemeindetages,<br />
bei dem erstmals auch internationale<br />
Vertreter der mittel- und osteuropäischen<br />
Nachbarländer geladen sind. Der Dialog<br />
mit Gemeindevertretern aus den benachbarten<br />
Beitrittsstaaten steht im Mittelpunkt<br />
– im Sinne eines Europas der<br />
Gemeinden.<br />
Tausende Bürgermeister und kommunale<br />
Mandatare versammeln sich jährlich in<br />
einem anderen Bundesland, um den politischen<br />
Positionen und Forderungen ihrer<br />
österreichweiten Interessensvertretung,<br />
des Österreichischen Gemeindebundes,<br />
Nachdruck zu verleihen – regelmäßig<br />
gewürdigt von den Spitzen der Republik.<br />
Damit wird zum einen die Wichtigkeit<br />
der österreichischen Gemeindeautonomie,<br />
zum anderen die besondere Stellung<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
als Interessensvertretung der Österreichischen<br />
Gemeinden im Gesamtgefüge der<br />
österreichischen Bundesverfassung – eine<br />
europaweit einzigartige Stellung – unterstrichen.<br />
Die Österreichische Post hat anlässlich<br />
dieses kommunalpolitischen Top-Ereignis<br />
eine Sonderpostmarke herausgeben. Sonderpostmarken<br />
mit Ersttagsstempel können<br />
am 18. September direkt vor der<br />
Arena Nova bezogen werden.<br />
KOMMUNAL 27
EU-Konvent<br />
Eine kommunale Zwischenbilanz zum EU-Verfassungskonvent<br />
Selbstverwaltung in<br />
Verfassung verankert<br />
Eine der ältesten Forderungen der kommunalen Familie Europas scheint endlich<br />
verwirklicht. Es wurden nicht alle Vorstellungen durchgesetzt, aber das Ergebnis ist<br />
besser als 2002 zu erwarten war.<br />
◆ Dr. Heinrich Hoffschulte<br />
„Auf die Kommunen wartet im Konvent<br />
niemand“, so scholl es uns entgegen, als<br />
wir uns für eine dezentrale, die kommunalen<br />
Selbstverwaltung sichernde Verfassung<br />
einsetzten. Und in der Tat konnte<br />
sich der Konvent nicht durchringen, eine<br />
eigene Arbeitsgruppe für die Anliegen der<br />
Kommunen und Regionen zu bilden.<br />
Doch dies hat uns nicht abgehalten,<br />
schon bei Aufnahme der Konventsarbeit<br />
im März 2002 konkrete Vorschläge für<br />
den Verfassungsentwurf auf den Tisch<br />
des EU-Konvents zu bringen.<br />
Zu den ältesten Forderungen der europaweiten<br />
Familie der Städte, Gemeinden<br />
und Kreis und des „Rates der Gemeinden<br />
und Regionen Europas“ (RGRE), gehört<br />
seit langem die nach einer festen Verankerung<br />
kommunaler Selbstverwaltung<br />
und lokaler Autonomie auch im Vertragsund<br />
Verfassungsrecht der Europäischen<br />
Union.<br />
Zwischenzeitlich war es dem RGRE, mit<br />
über 100.000 Gebietskörperschaften der<br />
größte Interessenverband der Kommunen<br />
und Regionen in der EU und darüber hinaus<br />
– also auch in den Nationen der im<br />
u Dr. Heinrich Hoffschulte ist Erster<br />
Vizepräsident des Rates der Gemeinden<br />
und Regionen Europas (RGRE)<br />
28 KOMMUNAL<br />
Konvent schon heute vertretenen EU-Beitrittskandidaten<br />
- gelungen, alle anderen<br />
größeren europaweit agierenden <strong>Kommunal</strong>-<br />
und/oder Regionalverbände der<br />
EU für eine einheitliche Linie von Forderungen<br />
zu gewinnen. Das hat das<br />
Gewicht der Vorschläge naturgemäß<br />
nachhaltig erhöht: Die Gesamtheit der<br />
Verbände legte dem Konvent<br />
seit Mai 2002 ein<br />
gemeinsames Arbeitspa-<br />
pier vor, das unter dem<br />
Titel „Der Rolle der Kommunen<br />
und Regionen der<br />
EU einen Verfassungsmässigen<br />
Stellenwert<br />
geben“ ausformulierte<br />
Vorschläge auf der Basis<br />
einer Fortschreibung der<br />
heutigen Unionsverträge<br />
enthielt.<br />
Das Echo im Präsidium<br />
des Konvents war gut.<br />
Der EU-Ausschuß der<br />
Regionen und Kommunen,<br />
der „AdR“, übernahm<br />
die wichtigsten Ziele in seiner Stellungnahme<br />
im Herbst 2002 ebenso wie,<br />
am 14. Januar 2003, das Europäische<br />
Parlament. Die ersten 16 ausformulierten<br />
Artikel des Verfassungsentwurfes lagen<br />
dem Konvent am 6. Februar 2003 vor.<br />
Allein dazu gab es über 1100 Änderungsanträge,<br />
die vom Präsidium strukturell<br />
gebündelt und im Konvent erörtert wurden.<br />
Ebenso ging es mit den weiteren<br />
Abschnitten des Verfassungsentwurfes.<br />
Seit dem 26. Mai 2003 liegt nun ein<br />
überarbeiteter Entwurf der Verfassung<br />
vor, der die im Konvent ganz überwiegend<br />
zum Konsens geführten Vorschläge<br />
zusammenfasst.<br />
Zum ersten Mal<br />
in der Geschichte<br />
der EU wird im<br />
Verfassungsentwurf<br />
ausdrücklich<br />
„lokale und<br />
regionale<br />
Selbstverwaltung“<br />
respektiert.<br />
Versucht man eine erste Zwischenbilanz<br />
aus der Sicht der Kommunen und insbesondere<br />
des Europäischen RGRE zu den<br />
kommunalen und regionalen Forderungen,<br />
so lässt sich dies wie folgt zusammenfassen:<br />
Die Bildung eines eigenen Arbeitskreises<br />
des Konvents, der sich mit der „Rolle der<br />
Kommunen und Regionen<br />
im Aufbau der EU“ befassen<br />
sollte, hat sich nicht<br />
durchsetzen lassen. Der<br />
Konvent befürchtete zu<br />
viele vergleichbare Wünsche<br />
anderer Verbände und<br />
Organisatoren. Das Präsidium<br />
des Konvents hat<br />
aber eine eigene „Kontaktgruppe“<br />
zu den Verbänden<br />
der Kommunen und Regionen<br />
gebildet, in der diese –<br />
und insbesondere der<br />
RGRE als der größte Verband<br />
– ihre Forderungen<br />
und Vorschläge gezielt einbringen<br />
konnten.<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte der EU<br />
wird im Verfassungsentwurf ausdrücklich<br />
„lokale und regionale Selbstverwaltung“<br />
respektiert. In Artikel 5 des ersten Verfassungskapitels<br />
heißt es:<br />
„Die Union achtet die nationale Identität<br />
ihrer Mitgliedstaaten, die in deren grundlegender<br />
politischer und verfassungsrechtlicher<br />
Struktur einschließlich der<br />
regionalen und kommunalen Selbstverwaltung<br />
zum Ausdruck kommt.“<br />
Damit entscheidet sich die EU für die<br />
Anerkennung und Achtung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung, wie sie sich im<br />
Lichte der Europäischen „Charta der<br />
Lokalen Selbstverwaltung“ (Charter of
Valéry Giscard d’Estaing, Präsident des EU-Konvents und RGRE-Präsident, Jeremy Smith,<br />
Generalsekretär des RGRE, Dr. Heinrich Hoffschulte und Elisabeth Gateau (ab 1. Januar 2004<br />
Generalsekretärin des gemeinsamen Weltverbandes der Kommunen aus der Fusion von<br />
IULA (International Union of Local Authorities) und UTO (United Towns Organisation).<br />
Local Autonomy von 1985) des Europarates<br />
entwickelt hat. Diese Charta ist<br />
inzwischen „acquis communautaire“ in<br />
der EU, nachdem alle Mitgliedstaaten<br />
und alle(!) Beitrittskandidaten sie unterzeichnet<br />
haben. Dies „common law“, den<br />
„gemeinsamen Rechtsstand“ der EU,<br />
wollte der RGRE in der künftigen Verfassung<br />
durch Nennung der Charta verankert<br />
sehen. Ein entsprechender Antrag im<br />
EP zum Napolitano-Bericht fand am 14.<br />
Januar 2003 zwar nicht die Zustimmung,<br />
sehr wohl einigte man sich aber auf die<br />
konkrete Nennung der „regionalen und<br />
lokalen Selbstverwaltung“ und ging mit<br />
dieser Forderung in den Konvent. Der<br />
Konvent folgte dieser Anregung des EP.<br />
Noch im Februar bekräftigte der RGRE<br />
seine Auffassung und Forderung, dass die<br />
entsprechende Formel der Präambel der<br />
Grundrechts-Charta (s.o.) auch in die<br />
Präambel der Verfassung gehört. Es ist<br />
aber einzugestehen, dass die jetzige Formulierung<br />
wesentlich wertvoller ist,<br />
indem nicht mehr technisch auf „die<br />
Organisation öffentlicher Verwaltung“<br />
abgestellt wird,<br />
sondern auf regionale<br />
und lokale<br />
Selbstverwaltung<br />
als Teil der „politischen<br />
und verfassungsrechtlichen<br />
Struktur der<br />
(jeweiligen) nationalen<br />
Identität.“<br />
Der Artikel 9 (im<br />
Abschnitt II über<br />
die Zuständigkeiten<br />
und Maßnahmen<br />
der Union)<br />
stärkt jetzt die<br />
Bedeutung der aus<br />
dem Vertrag von<br />
Maastricht (dort<br />
Art. 3 b, jetzt Art.<br />
»<br />
Nach dem Subsidiaritätsprinzip<br />
wird<br />
die Union in den<br />
Bereichen, die nicht in<br />
ihre ausschließliche<br />
Zuständigkeit fallen,<br />
nur tätig, sofern und<br />
soweit die Ziele ...<br />
weder auf zentraler<br />
noch auf regionaler<br />
oder lokaler Ebene<br />
ausreichend erreicht<br />
werden können, ...<br />
Artikel 9, Abschnitt II<br />
EU-Verfassungsentwurf<br />
5 EGV) übernommenen beiden<br />
Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit).<br />
Das ist ein kaum zu<br />
überschätzender Gewinn: Sie sind künftig<br />
die wichtigsten Kriterien zur Abwehr<br />
eines immer denkbaren Zentralismus der<br />
EU und der schon in der Vergangenheit<br />
auffälligen Neigung zu Perfektion und<br />
Detailversessenheit mancher Richtlinie<br />
und Verordnung, also übertriebener<br />
„Regelungsdichte“ (im Konvent: „intensity“).<br />
Wörtlich heißt es nun:<br />
„Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird die<br />
Union in den Bereichen, die nicht in ihre<br />
ausschließliche Zuständigkeit fallen, nur<br />
tätig, sofern und soweit die Ziele der in<br />
Betracht gezogenen Maßnahmen von<br />
den Mitgliedstaaten weder auf zentraler<br />
noch auf regionaler oder lokaler Ebene<br />
ausreichend erreicht werden können,<br />
und vielmehr wegen ihres Umfangs oder<br />
ihrer Wirkungen auf Unionsebene besser<br />
erreicht werden können.<br />
Die Organe der Union wenden das Subsidiaritätsprinzip<br />
nach dem Protokoll über<br />
die Anwendung der Grundsätze der Subsidiarität<br />
und der Ver-<br />
«<br />
hältnismäßigkeit im<br />
Anhang zur Verfassung<br />
an. Die nationalen Parlamente<br />
achten auf die<br />
Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips<br />
nach<br />
dem in diesem Protokoll<br />
vorgesehenen Verfahren.<br />
Nach dem Grundsatz<br />
der Verhältnismäßigkeit<br />
gehen die Maßnahmen<br />
der Union inhaltlich wie<br />
formal nicht über das für<br />
die Erreichung der Ziele<br />
der Verfassung erforderliche<br />
Maß hinaus.....“<br />
Eine gravierende Stärkung<br />
des Subsidiaritätsprinzips<br />
und des<br />
EU-Konvent<br />
Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit<br />
wird künftig durch frühzeitige Konsultationen<br />
im Rahmen des „early warning<br />
system“ im Vorfeld der Rechtsetzung und<br />
der Programmbeschlüsse der EU erreichbar.<br />
Dabei geht es um eine rechtzeitige<br />
und bessere Einbeziehung der Kommunen<br />
und ihrer europäischen Spitzenverbände.<br />
Gleich zu Beginn dieses Protokolls,<br />
das vollen Verfassungsrang haben<br />
wird, wird die Kommission verpflichtet,<br />
vor dem Vorschlag (!) gesetzgeberischer<br />
Akte Konsultationen zu führen, die „die<br />
regionale und lokale Dimension der<br />
angestrebten Aktion angemessen berücksichtigen<br />
sollen“. Das wird helfen, seitens<br />
der Unionsbürger die Akzeptanz für die<br />
Europäische Union stärken, wo immer<br />
das Recht der EU auf sie anzuwenden ist.<br />
Inzwischen ist auch klar, dass die Kommission<br />
von Anfang an verpflichtet wird,<br />
„ihre Vorschläge mit Blick auf die<br />
Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit<br />
zu rechtfertigen.“ „Jeder<br />
Gesetzgebungsvorschlag sollte eine<br />
detaillierte Erklärung enthalten, die es<br />
möglich macht, die Vereinbarkeit mit den<br />
Prinzipien der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit<br />
einzuschätzen.“ Und mein<br />
Vorschlag, dies zur Erhärtung um eine<br />
Schilderung der finanziellen Folgen („the<br />
proposal’s financial impact“) zu ergänzen,<br />
fand hier ebenfalls ihren Niederschlag.<br />
Der RGRE sieht es in diesem Zusammenhang<br />
als unzureichend an, wenn der Entwurf<br />
des „Protokolls über die Anwendung<br />
der Grundsätze der Subsidiarität<br />
und der Verhältnismäßigkeit“ immer<br />
noch allzu hohe Quoren einführen will,<br />
wenn in den Mitgliedstaaten von deren<br />
Parlamenten Bedenken gegen die Vorschläge<br />
der Kommission erhoben werden.<br />
Diese soll nur dann ihren Vorschlag überprüfen<br />
müssen, wenn ein Drittel der<br />
beteiligten nationalen Parlamente Bedenken<br />
erhoben haben. Das erscheint unsinnig,<br />
wird nunmehr aber gemildert durch<br />
die Tatsache, dass Klagen vor dem EUGH<br />
nicht mehr von solchen Quoren abhängig<br />
sind. Die Anliegen der Kommunen wären<br />
auch schlecht aufgehoben, wenn solche<br />
Klagen erst durch den „Filter“ nationaler<br />
Regierungen gehen sollen, da letztere als<br />
Mitglieder des Ministerrates Teil des EU-<br />
Gesetzgebers sind und schwerlich gegen<br />
eigene Entscheidungen oder Kompromisse<br />
im Ministerrat klagen werden.<br />
Nach dem derzeitigen Entwurf knüpft die<br />
künftige Verfassung an der nationalen<br />
(Verfassungs-) Gesetzgebung an, wenn<br />
nunmehr entsprechend dem Verfassungsprotokoll<br />
zur Umsetzung der Grundsätze<br />
der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit<br />
ihre Parlamente und zwar<br />
beide Kammern einzeln (vgl. Ziffer 7 des<br />
Protokolls eine solche Klage erheben kön-<br />
weiter auf Seite 32<br />
KOMMUNAL 29
EU-Konvent<br />
nen. Das erscheint auch für Regionen mit<br />
Gesetzgebungskompetenz akzeptabel.<br />
Klagen einzelner Kommunen sind freilich<br />
nach diesem Entwurf nicht möglich, mag<br />
die Beschwerde über eine Verletzung des<br />
Subsidiaritätsprinzips auch noch so gravierend<br />
sein. Der Konvent fürchtete eine<br />
Flut von Klagen, die letztlich den EUGH<br />
„lahm legen“ und künftige Gesetzgebungsvorhaben<br />
behindern würden. Insofern<br />
wird es nachhaltig auf die Parlamente<br />
bzw. nationalen Kammern ankommen,<br />
ob sie ihre Rechte auch nachdrücklich<br />
im Interesse des Schutzes des kommunalen<br />
Selbstverwaltung einsetzen.<br />
Eine weitere gravierende Einschränkung<br />
hat sich in der Debatte des Konvents aus<br />
Überlegungen ergeben, diese Klagemöglichkeiten<br />
einzuschränken: Trotz Warnungen<br />
des RGRE, dass eine Achtung des<br />
Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit<br />
mindestens ebenso wichtig ist wie die des<br />
Subsidiaritätsprinzips im engeren Sinne,<br />
wurde in Ziffer 7 des Protokolls als Klagegrund<br />
nur die Verletzung des letzteren<br />
Prinzips angeführt und das der Verhältnismäßigkeit,<br />
das vor all zu detaillierten<br />
Gesetzen und Regelungen (intensity)<br />
schützen soll und kann, nicht erneut<br />
genannt. Das war bei einigen Konventsmitgliedern,<br />
wie zu vernehmen und Niederschriften<br />
zu entnehmen ist, offenbar<br />
Absicht. Andererseits galt in der gesamten<br />
vorhergehenden Diskussion der<br />
Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
immer als ein Teilaspekt des Prinzips der<br />
Subsidiarität, so dass im Falle dieser<br />
Interpretation zu Ziffer 7 des Anwendungsprotokolls<br />
kein Nachteil entstünde.<br />
Es wird insoweit auf die Rechtsprechung<br />
des EUGH ankommen, wenn er diesen<br />
Mangel auf den Tisch bekommt; es kann<br />
kaum zweifelhaft sein, dass zumindest<br />
gravierende Verletzungen der Verhältnismäßigkeit<br />
letztlich immer (auch)<br />
zugleich eine Verletzung des Prinzips der<br />
Subsidiarität bedeuten.<br />
Wichtig ist zudem das<br />
lange umstrittene<br />
Ergebnis der Konventsverhandlungen,<br />
dass<br />
auch der AdR ein eigenes<br />
Klagerecht wegen<br />
Verletzung der Subsidiarität<br />
bzw. der Verhältnismäßigkeit<br />
bekommen soll (Ziffer 7<br />
des Verfassungs-Protokolls).<br />
Schließlich sind im Titel<br />
IV über „Das Demokratische<br />
Leben der Union“<br />
nach Art. 46 des Entwurfs<br />
die Organe der<br />
EU verpflichtet, „den<br />
Bürgern und den reprä-<br />
30 KOMMUNAL<br />
Foto: Audiovisual Library European Commission<br />
Die Einheit Europas braucht Vielfalt und damit eine starke und möglichst unabhängige<br />
Selbstverwaltung. So wie die Kommunen als die dem Bürger nächsten Verwaltungsebene<br />
in unserem „Europa der vier Ebenen“.<br />
sentativen Verbänden in geeigneter Weise<br />
die Möglichkeit zu geben, ihre Ansichten<br />
zu allen Bereichen des Handelns der<br />
Union öffentlich bekannt zu geben und<br />
auszutauschen“ (Absatz 1). Das klingt<br />
ebenso euphorisch wie ungenau und<br />
könnte sich in einem riesigen chatsystem<br />
der EU verlaufen. Aber dann werden<br />
doch in Art. 46 Absatz 2 die Organe<br />
der EU verpflichtet, „einen offenen, transparenten<br />
und regelmäßigen Dialog mit<br />
den repräsentativen Verbänden (und der<br />
Zivilgesellschaft) zu pflegen“ und nach<br />
Absatz 3 führt die EU-Kommission „zur<br />
Gewährleistung der Kohärenz und der<br />
Transparenz ... umfangreiche Anhörungen<br />
der Betroffenen durch.“ Das lässt sich<br />
künftig nutzen, um seitens der Europäischen<br />
<strong>Kommunal</strong>verbände, also nicht<br />
zuletzt des RGRE, den erforderlichen Dialog<br />
zu suchen, die von der Kommission in<br />
ihrem Weißbuch angebotenen Konsultationen<br />
einzufordern und sich zum Nutzen<br />
der Dezentralität der EU, zur Respektierung<br />
des Prinzips der Subsidiarität und<br />
zur Stärkung der lokalen und regionalen<br />
Selbstverwaltung nachhaltig einzubringen.<br />
Eine neue zentralistische Reglementierungsgefahr<br />
hat sich gleichsam in letzter<br />
Minute in die Debatten<br />
des Konvents<br />
eingeschlichen, als<br />
Unsere Bürger, ...<br />
werden ein sich „immer<br />
enger zusammenschliessendes<br />
Europa“ ... nur<br />
akzeptieren, wenn die<br />
Anwendung des zunehmendenGemeinschaftsrechts<br />
auf die Bürger „vor<br />
Ort“ sich unter Berücksichtigung<br />
ihrer Situation und<br />
Anliegen, also „so<br />
bürgernah wie<br />
möglich“ vollzieht.<br />
das Präsidium sehr<br />
spät den Entwurf<br />
des Teils III der Verfassung<br />
vorgelegt<br />
hat. Diese Vorschläge<br />
kamen erst<br />
in der „Verlängerungswoche“<br />
des<br />
Konvents im Juli<br />
2003 zur Erörterung<br />
und standen naturgemäß<br />
im Schatten<br />
der Institutionendebatte,<br />
die der Konvent<br />
bis in diese<br />
„Nachsitzung“ hatte<br />
vertagen müssen,<br />
weil eine Einigung bis zum EU-Gipfel in<br />
Thessaloniki nicht möglich war: Plötzlich<br />
taucht dort in Art. III-3 (früher Art. 16)<br />
zu den Dienstleistungen von allgemeinem<br />
wirtschaftlichen Interesse eine<br />
Gesetzgebungskompetenz zugunsten der<br />
EU auf, die in früheren Debatten ausdrücklich<br />
ausgeschlossen war. Schlimmer<br />
noch : Die Formulierung „Ein europäisches<br />
Gesetz regelt diese Prinzipien und<br />
diese Bedingungen“ nimmt auf die zuvor<br />
sehr weite gefassten Rahmenbedingungen<br />
Bezug und würde – bleibt es bei dieser<br />
Formulierung – einer ausschließlichen<br />
Kompetenz nach der EU Art. 12 des Verfassungsentwurfes<br />
den Weg bereiten und<br />
nicht einmal eine „geteilte Kompetenz“<br />
nach Art. 13. Von deutscher wie auch von<br />
österreichischer Seite der Kommunen ist<br />
daher zu recht bereits gefordert worden,<br />
dass dieser plötzlich eingefügte Satz wieder<br />
gestrichen wird, bzw. seine Anwendung<br />
auf nationale (gesamtstaatliche)<br />
Dienste beschränkt wird, kommunale<br />
Dienstleistungen, die in aller Regel nicht<br />
grenzüberschreitend „binnenmarktrelevant“<br />
sind, aber ausdrücklich ausnimmt.<br />
Unsere Bürger, die „Völker Europas“ werden<br />
ein sich „immer enger zusammenschließendes<br />
Europa“ (so ausdrücklich wieder<br />
die übernommene Formulierung zu<br />
Beginn der Präambel der in die Verfassung<br />
als Teil II der Grundrechtecharta)<br />
mit 455 (2004) und bald schon rund 550<br />
Millionen Bürgern nur akzeptieren, wenn<br />
die Anwendung des zunehmenden<br />
Gemeinschaftsrechts auf die Bürger „vor<br />
Ort“ sich unter Berücksichtigung ihrer<br />
Situation und Anliegen, also „so bürgernah<br />
wie möglich“ vollzieht. Die Einheit<br />
Europas braucht diese Vielfalt und damit<br />
eine starke und möglichst unabhängige<br />
Selbstverwaltung als die dem Bürger<br />
nächsten Verwaltungsebenen in unserem<br />
„Europa der vier Ebenen“. Der Verfassungsentwurf<br />
ist, was die Anliegen der<br />
kommunalen und regionalen Selbstverwaltung<br />
angeht, zufriedenstellend und<br />
besser, als viele es Anfang 2002 erwartet<br />
haben.
Europa<br />
EU-Grünbuch noch bis September in Begutachtung<br />
Daseinsvorsorge: Die<br />
Nagelprobe für Europa<br />
Bis zum 15. September 2003 besteht noch die Möglichkeit, zum Grünbuch der<br />
EU-Komission für die „Daseinsvorsorge“ Stellung zu nehmen. Quer durch Europa wird<br />
das künftige Ausmaß der Liberalisierung für die öffentlichen Dienstleistungen heiß<br />
diskutiert. KOMMUNAL informiert über den aktuellen Stand dieser Wegscheide für<br />
das Gesellschaftsmodell Europa.<br />
u Mag. Martin Pospischill<br />
Die voranschreitende sektorale Marktöffnung<br />
traditionell staatlich organisierter<br />
Wirtschaftszweige wie Telekommunikation,<br />
Energie, Postdienstleistungen oder<br />
dem Eisenbahnverkehr hat in Europa zu<br />
der Frage geführt, wie sich staatliche<br />
Ausgleichzahlungen für die Erbringung<br />
solcher Dienstleistungen zu den Regeln<br />
des europäischen Beihilfen- und Wettbewerbsrechtes<br />
verhalten 1 . Problematisch<br />
ist eine Beurteilung unter dem „übergeordneten“<br />
Blickpunkt des Beihilfe- und<br />
Wettbewerbsrechtes vor allem dort, wo<br />
die Erbringung einer öffentlichen Dienstleistung<br />
an eine Gemeinwohlverantwortung<br />
geknüpft ist. Dort kommt es mitunter<br />
verstärkt auf die Einhaltung von Qualitätskriterien<br />
wie der Gewährleistung<br />
von Versorgungssicherheit, allgemeiner<br />
Zugänglichkeit, nachhaltiger Entwicklung<br />
und sozial verträglicher Tariffierung<br />
als auf reine Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />
nach den Maßstäben des Binnenmarktes<br />
an.<br />
Zunehmend ist in dieser Auseinandersetzung<br />
auch die Rechtsmeinung des EuGH<br />
gefragt. 2 Dabei darf nicht übersehen werden,<br />
dass aus allfälligen Entscheidungen<br />
des EuGH weit reichende wirtschaftliche<br />
Konsequenzen für den rechtlichen Gestaltungsrahmen<br />
einzelner Sektoren auf<br />
regionaler und lokaler Ebene in den Mit-<br />
1 Vgl. Art. 16, 86 und 87 EG<br />
2 Vgl. EuGH vom 17. September 2001, Rs. C-<br />
513/99 (“Helsinki”); EuGH vom 22. November<br />
2001, Rs. C-53/00 (“Ferring”); EuGH Rs. C-<br />
280/00 (“Magdeburg”); EuGH vom 30. April<br />
2002, Rs. C-126/01 (“GEMO”)<br />
gliedstaaten resultieren können 3 . Über die<br />
wirtschaftlichen Auswirkungen der bisherigen<br />
Liberalisierungen gibt es bislang<br />
kaum verlässliches Datenmaterial<br />
und Evaluierungen.<br />
Dies stellt auch für die Rich-<br />
ter des EuGH vor eine große<br />
gesellschaftspolitische Verantwortung<br />
mit unabsehbaren<br />
Folgen das Europäische<br />
Gesellschaftsmodell.<br />
Zur Steigerung der Rechtssicherheit<br />
bei der Abgrenzung<br />
und Erbringung von Dienstleistungen<br />
von allgemeinem<br />
(wirtschaftlichen) Interesse<br />
vom Beihilfen- und Wettbewerbsrechts<br />
wurde die<br />
Europäische Kommission<br />
(EK) in den Schlussfolgerungen des<br />
Europäischen Rates von Laeken (Dezember<br />
2001) und Barcelona (März 2002)<br />
daher zur Ausarbeitung eines geeigneten<br />
Rechtrahmens aufgefordert.<br />
Aktuelle Entwicklungen<br />
bei der Daseinsvorsorge<br />
Die EK ist dem Auftrag der Europäischen<br />
Räte bislang nicht nachgekommen. Stattdessen<br />
hat sie in ihrer Binnenmarktstrate-<br />
3 Siehe dazu etwa KOM (2002)107 end. (ÖPNV)<br />
betreffend Subsidiarität, Eigenregie, und ob die<br />
Gebietskörperschaften zukünftig auf die Rolle ausschreibender<br />
Behörden reduziert werden<br />
4 IP/03/645<br />
5 KOM (2003) 270 endg.<br />
gie vom 7. Mai 2003 4 für den Zeitraum<br />
2003 bis 2006 unter anderem eine Überprüfung<br />
der Wettbewerbssituation für<br />
den Wassersektor mit<br />
der Option allfälliger<br />
gesetzgeberischer Maß-<br />
nahmen angekündigt.<br />
Dies ist insofern bemerkenswert,<br />
als mit dem<br />
am 21. Mai 2003 veröffentlichten<br />
Grünbuch<br />
zu den Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse<br />
5 eine grundsätzliche<br />
Diskussion über die<br />
Zukunft der Daseinsvorsorgeleistungen<br />
in<br />
Europa initiiert werden<br />
sollte. Diese Diskussion<br />
findet nun nicht ganz unbefangen und<br />
frei vom Eindruck weiterer Liberalisierungsschritte<br />
durch die EK statt. Interessanter<br />
Weise enthält das vorläufige GATS<br />
Es ist offensichtlich,<br />
dass innerhalb<br />
der EU massive Wirtschaftsinteressen<br />
zu<br />
einer weitergehenden<br />
Liberalisierung<br />
des Wassersektors<br />
bestehen.<br />
weiter auf Seite 34<br />
u Mag. Martin Pospischil ist in Wien<br />
Länderkoordinator und für die Stabsstelle<br />
„Daseinsvosorge“ verantwortlich<br />
KOMMUNAL 31
Europa<br />
Angebot der EU vom 29. April 2003<br />
keine Verpflichtungen zur weitergehenden<br />
Liberalisierung des Wassersektors<br />
und entspricht damit den Forderungen<br />
Österreichs und Großbritanniens nach<br />
einer Ausnahme öffentlicher Dienstleistungen<br />
vom EU Verhandlungsangebot<br />
an die WTO in Genf. In den weiteren<br />
GATS Verhandlungen werden daher nach<br />
dem Vorstoß der EK zur Marktöffnung im<br />
Wassersektor innerhalb der EU allfällige<br />
Änderungen des Angebotes der EU an die<br />
anderen WTO Mitglieder besonders aufmerksam<br />
zu beobachten sein. Dies umso<br />
mehr, als die EU<br />
selbst gegenüber 72<br />
anderen WTO Mit-<br />
gliedern Forderungen<br />
zu einer weitergehenden<br />
Öffnung der<br />
Wassermärkte erhoben<br />
hat. Es ist offensichtlich,<br />
dass innerhalb<br />
der EU massive<br />
Wirtschaftsinteressen<br />
zu einer weitergehenden<br />
Liberalisierung<br />
des Wassersektors<br />
bestehen. Die lange<br />
erwartete EuGH-Entscheidung<br />
in der Rs.<br />
C-280/00 („Fall Magdeburg“)<br />
hat erst am<br />
24. Juli 2003 gezeigt,<br />
daß von einer<br />
grundsätzlichen<br />
Unzulässigkeit von<br />
Ausgleichszahlungen<br />
der öffentlichen<br />
Hand jedenfalls nicht<br />
gesprochen werden kann (siehe nebenstehenden<br />
Bericht).<br />
Mitten während der Begutachtungs- und<br />
Stellungnahmefrist zum Grünbuch hat<br />
die Generaldirektion Wettbewerb der EK<br />
am 18. Juni 2003 im Wege des BMLFUW<br />
einen Fragebogen betreffend die Situation<br />
der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung<br />
in den Mitgliedstaaten ausgesendet.<br />
Eine ebenfalls mitverschickte<br />
„WRc“ Studie vom Dezember 2002 stellt<br />
auf fachlich enttäuschendem Niveau die<br />
Vorteile der Liberalisierung für den Wassersektor<br />
dar und klassifiziert Wasser<br />
weitgehend unreflektiert als Handelsgut 6 .<br />
Eine im<br />
Dezember 2002<br />
verschickte<br />
„WRc“ Studie<br />
der Kommission<br />
stellt auf fachlich<br />
enttäuschendem<br />
Niveau die Vorteile<br />
der Liberalisierung<br />
für den Wassersektor<br />
dar und<br />
klassifiziert Wasser<br />
weitgehend<br />
unreflektiert als<br />
Handelsgut.<br />
Die Inhalte des Grünbuchs<br />
Neben 30 detaillierten Fragen und<br />
umfangreichen Überlegungen in insgesamt<br />
201 Randziffern wirft das Grünbuch<br />
im Wesentlichen 3 große Themen auf:<br />
u Frage nach der Art der Subsidiarität<br />
6 „Verheugen plädiert für eine Europäische Wassergemeinschaft“<br />
(Der Standard; 10. Juli 2003, S.<br />
19)<br />
32 KOMMUNAL<br />
Foto: Audiovisual Library European Commission<br />
Die aktuelle Diskussion um die Dienstleistungen von allgemeinem Interesse stellt für<br />
Europa und das europäische Gesellschaftsmodell eine Wegscheide dar.<br />
u Frage nach der Art des Rechtsrahmens<br />
u Wirtschaftliche kontra nicht wirtschaftliche<br />
Leistungen<br />
Die Frage Subsidiarität<br />
Das Grünbuch geht von der richtigen<br />
Überlegung aus, dass „ die Organisation<br />
der Dienstleistungen von allgemeinem<br />
wirtschaftlichem Interesse von den kulturellen<br />
Traditionen, der Geschichte und<br />
den geografischen Verhältnissen des einzelnen<br />
Mitgliedstaates und den besonderen<br />
Merkmalen der betreffenden Tätigkeit<br />
abhängt (Rz. 10)“. Dies entspricht<br />
dem in Art. 5 EG verankerten Subsidiaritätsprinzip.<br />
Sinngemäß soll die<br />
europäische Ebene demnach<br />
nur dann tätig werden,<br />
wenn die Ziele der<br />
in Betracht gezogenen<br />
Maßnahmen nicht besser<br />
auf Ebene der Mitgliedstaaten<br />
(bzw. deren<br />
föderalen Einheiten)<br />
erreicht werden können.<br />
In Österreich und<br />
Deutschland ist das Subsidiaritätsprinzip<br />
durch den<br />
Grundsatz der Gemeindeautonomie<br />
besonders<br />
stark ausgeprägt.<br />
In den letzten Jahren hat<br />
sich das Argument „Subsidiarität“ bei<br />
Fortschreiten der sektoralen Liberalisierung<br />
als nicht besonders wirkungsvoll<br />
erwiesen. Es sind daher Überlegungen<br />
anzustellen, unter welchen rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse zukünftig<br />
erbracht und Qualitätsaspekte wie die<br />
Versorgungssicherheit, allgemeine<br />
Zugänglichkeit etc. sichergestellt werden<br />
können.<br />
Der Rechtsrahmen<br />
Verschiedene Autoren und Interessensgruppen<br />
forderten in der aktuellen Diskussion<br />
eine Abgrenzung der Leistungen<br />
In Österreich und<br />
Deutschland ist das<br />
Subsidiaritätsprinzip<br />
durch den Grundsatz<br />
der Gemeindeautonomie<br />
besonders<br />
stark ausgeprägt.<br />
von allgemeinem Interesse durch eine<br />
Rahmenrichtlinie bzw. eine Gruppenfreistellungsverordnung<br />
vom europäischen<br />
Beihilfe- und Wettbewerbsrecht und<br />
erblickten darin die erhoffte Lösung für<br />
mehr Rechtssicherheit. Damit ist jedoch<br />
ein grundsätzliches juristisches Problem<br />
verbunden:<br />
u In Rz. 29 wird zutreffend ausgeführt,<br />
dass Art. 16 EG der Gemeinschaft keine<br />
speziellen Handlungsinstrumente zur Verfügung<br />
stellt. Für eine Rahmenrichtlinie<br />
bzw. Gruppenfreistellungsverordnung<br />
mangelt es somit an einer geeigneten<br />
Rechtsgrundlage.<br />
u In Rz. 40 zieht die EK aus diesem<br />
Dilemma den Schluss, dass „vielleicht<br />
eine Änderung des Vertrages<br />
das beste Mittel<br />
zur Bereitstellung einer<br />
geeigneten Rechtsgrund-<br />
lage wäre“.<br />
In der derzeitigen Fassung<br />
des EG Vertrages<br />
wäre die Erlassung<br />
sekundärer Rechtsakte<br />
nur auf Grundlage des<br />
Art. 95 EG möglich 7 . Art.<br />
95 EG stellt gleichzeitig<br />
die Basis für die Binnenmarktnormen<br />
der EU dar.<br />
Die Anwendung des Art.<br />
95 EG als Rechtsgrundlage<br />
für die Leistungen von allgemeinem<br />
(wirtschaftlichen) Interesse würde rechtlich<br />
dazu führen, dass die Leistungen der<br />
Daseinsvorsorge so erneut dem Beurteilungsmaßstab<br />
des europäischen Binnenmarktrechtes<br />
unterworfen blieben. Dies<br />
ist für viele Interessensgruppen unbefriedigend.<br />
Die Lösung des Problems liegt<br />
7 Es wird sich zeigen, ob die am 9. Juli 2003 vom<br />
EU Konvent verabschiedete Fassung des Art. III –<br />
3 (ex-Artikel 16) von der Regierungskonferenz in<br />
dieser Form beibehalten werden wird und gleichzeitig<br />
eine taugliche Rechtsgrundlage für sekundärrechtliche<br />
Bestimmungen darstellt<br />
8 „Marktöffnung bei Wasser und Müllabfuhr? Im<br />
EU-Konvent gibt es starke Tendenzen, kommunale<br />
Leistungen vor dem Wettbewerb zu schützen.“<br />
(Die Presse; 8. Juli 2003)
nicht in einer „Vielleicht“ – Überlegung<br />
der EK wie in Rz. 40. Vielmehr erscheint<br />
eine Änderung des EG-Vertrages rechtlich<br />
zwingend erforderlich. Dabei ist zu überlegen,<br />
ob der EG-Vertrag sowohl um eine<br />
Verankerung hochwertiger Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse im Zielkatalog,<br />
als auch um eine ausdrückliche<br />
Rechtsgrundlage für die Leistungen der<br />
Daseinsvorsorge ergänzt werden sollte 8 .<br />
Wirtschaftliche und nicht<br />
wirtschaftliche Leistungen<br />
Im Grünbuch wird zutreffend das Problem<br />
thematisiert, dass sich Maßnahmen<br />
der Gemeinschaft ex lege nur auf Dienstleistungen<br />
von allgemeinem wirtschaftlichen<br />
Interesse beziehen und für nichtwirtschaftliche<br />
Dienstleistungen bzw. solche<br />
ohne Auswirkungen auf den Handel<br />
(zwischen Mitgliedstaaten) keine spezifischen<br />
Regelungen auf Gemeinschaftsebene<br />
bestehen. Gleichzeitig wirft das<br />
Grünbuch für letztere die Frage nach<br />
dem Erfordernis weitergehender Kompetenzen<br />
der EU auf.<br />
Die getroffene Unterscheidung ist von<br />
großer Relevanz für die Diskussion um<br />
die Zukunft der Dienstleistungen der<br />
Daseinsvorsorge, wenngleich die aktuelle<br />
Unterscheidung im EG Vertrag keine Klarheit<br />
schafft. Bei Zugrundelegung eines<br />
wirtschaftlichen Beurteilungsmaßstabes<br />
öffentlicher Dienstleistungen ist in keinem<br />
Sektor (auch nicht im Bereich der<br />
Hoheitsverwaltung, bei Grundversorgungssystemen<br />
der sozialen Sicherheit 9<br />
und nationalen Bildungssystemen) die<br />
Annahme einer Gemeinschaftskompetenz<br />
9 Siehe dazu EuGH vom 25. 10. 2001, Rs. C-<br />
475/99, Firma Ambulanz Glöckner gegen Landkreis<br />
Südwestpfalz, wonach Einrichtungen im<br />
Bereich der Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen<br />
(Erbringung von Notfalls- und Krankentransportleistungen)<br />
als Unternehmen im Sinn der<br />
Wettbewerbsregeln des EG Vertrages angesehen<br />
werden<br />
10 Diese Haltung widerspricht Erwägungsgrund 1<br />
der RL 2000/60/EG des Europäischen Parlamentes<br />
und des Rates vom 23. Oktober 2000 (Wasserrahmenrichtlinie),<br />
der wie folgt lautet: „(1) Wasser<br />
ist keine übliche Handelsware, sondern ein<br />
ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend<br />
behandelt werden muss.“<br />
11 Siehe dazu Randziffer 6 des Grünbuches und<br />
die dazu verfasste Fußnote 1 betreffend die Entwicklung<br />
der Situation am Arbeitmarkt nach den<br />
bisher erfolgten Liberalisierungen: „ Die entfallenden<br />
Arbeitsplätze, insbesondere in den ehemaligen<br />
Monopolunternehmen, wurden durch das<br />
Entstehen neuer Beschäftigungsmöglichkeiten als<br />
Folge des Marktwachstums mehr als wettgemacht.<br />
Den vorliegenden S c h ä t z u n g e n<br />
zufolge hat die Liberalisierung der netzgebundenen<br />
Wirtschaftszweige unionsweit zum Entstehen<br />
von insgesamt fast einer Million neuer Arbeitsplätze<br />
geführt“ – Quelle: Der Binnenmarkt – 10<br />
Jahre ohne Grenzen, SEK(2002) 1417 vom 7. 1.<br />
2003<br />
auf Grundlage des Beihilfen- und Wettbewerbsrechtes<br />
ausgeschlossen. Dies zeigt<br />
sich momentan sehr deutlich an der<br />
immer stärkeren Tendenz der EK, Wasser<br />
als Wirtschaftsgut zu klassifizieren 10 .<br />
Vielen Stakeholdern erscheint es daher<br />
geboten, eine Abgrenzung der nicht wirtschaftlichen<br />
Dienstleistungen bzw. solchen<br />
ohne Auswirkungen auf den Handel<br />
in Form einer Negativliste zu verlangen.<br />
Für diese Forderung spricht, dass durch<br />
die ausdrückliche Ausnahme einiger<br />
Bereiche öffentlicher Dienstleistungen<br />
vom Diktat des europäischen Beihilfenund<br />
Wettbewerbsrechts der „schleichenden<br />
Liberalisierung“ öffentlicher Dienst-<br />
Am Mittwoch, dem 24. Juli 2003 fällte<br />
der Europäische Gerichtshof im Vorabentscheidungsverfahren<br />
C-280/00 Altmark<br />
Trans GmbH das Urteil.<br />
Es wird dabei vom Gericht die Auffassung<br />
vertreten, dass in diesem Fall<br />
finanzielle Unterstützungen für<br />
gemeinwirtschaftliche Dienstleistungen<br />
keine staatlichen Beihilfen im Sinne des<br />
Gemeinschaftsrechts darstellen.<br />
Der Gerichtshof wandte sich gegen die<br />
Ausführungen des Generalanwaltes<br />
und wies darauf hin, dass nach ständiger<br />
Rechtssprechung eine staatliche<br />
Maßnahme nur dann eine staatliche<br />
Beihilfe im Sinne des EG-Vertrages ist,<br />
wenn sie als „Vorteil“ für das begünstigte<br />
Unternehmen angesehen werden<br />
kann, den dieses Unternehmen unter<br />
normalen Marktbedingungen nicht<br />
erhalten hätte.<br />
Ein solcher „Vorteil“ liegt jedoch nicht<br />
vor, wenn eine staatliche finanzielle<br />
Maßnahme als Ausgleich anzusehen<br />
ist, der die Gegenleistung für Leistungen<br />
darstellt, die von dem begünstigten<br />
Unternehmen zur Erfüllung gemeinwirtschaftlicher<br />
Verpflichtungen<br />
erbracht werden.<br />
Ein derartiger Ausgleich sei im konkreten<br />
Fall allerdings nur dann keine staatliche<br />
Beihilfe, wenn vier Voraussetzungen<br />
erfüllt sind:<br />
Erstens: (Beauftragung mit gemeinwirtschaftlichen<br />
Aufgaben) Das begünstigte<br />
Unternehmen ist tatsächlich mit der<br />
Erfüllung gemeinschaftlicher Verpflichtungen<br />
betraut worden, und diese Verpflichtungen<br />
sind klar definiert worden.<br />
Zweitens: Die Parameter, anhand deren<br />
Europa<br />
leistungen ein verbindliches gesellschaftspolitisches<br />
Alternativkonzept für die verbleibenden,<br />
bislang nicht dem Wettbewerb<br />
geöffneten Sektoren der Daseinsvorsorge,<br />
entgegengesetzt werden<br />
könnte.<br />
Darüber hinaus wäre Europa eher dazu<br />
verhalten, „Erfolgsgeschichten“ erfolgter<br />
sektoraler Liberalisierungen seriös zu evaluieren,<br />
zu kommunizieren 11 und sich so<br />
zusätzliche wirtschaftspolitische Handlungsoptionen<br />
jenseits des bloßen Festhaltens<br />
am Weg der sektoralen Marktöffnung<br />
öffentlicher Dienstleistungen zu<br />
eröffnen. Gesicherte Erkenntnisquellen<br />
weiter auf Seite 36<br />
Magdeburger Altmark-Urteil legt vier Kriterien fest<br />
Wann Ausgleichszahlungen<br />
keine Beihilfen sind<br />
der Ausgleich berechnet wird, sind<br />
zuvor objektiv und transparent festgelegt<br />
worden.<br />
Drittens: Der Ausgleich geht nicht über<br />
jene Summe hinaus, die erforderlich<br />
ist, um die Kosten der Erfüllung der<br />
gemeinschaftlichen Verpflichtungen<br />
unter Berücksichtigung der dabei<br />
erzielten Einnahmen und eines angemessenen<br />
Gewinns aus der Erfüllung<br />
dieser Verpflichtungen ganz oder teilweise<br />
zu decken.<br />
Viertens: Die Höhe des erforderlichen<br />
Ausgleichs ist, wenn die Auswahl nicht<br />
im Rahmen eines Verfahrens zur Vergabe<br />
öffentlicher Aufträge erfolgt, im<br />
Vergleich mit den Kosten zu bestimmen,<br />
die ein durchschnittliches Verkehrsunternehmen<br />
zu tragen hat (unter<br />
Berücksichtigung der Einnahmen und<br />
des angemessenen Gewinns aus der<br />
Erfüllung seiner Verpflichtungen).<br />
Das vierte Kriterium ist für die kleinen<br />
Gemeinden besonders wichtig, denn es<br />
wird festgestellt, dass eine Unternehmensauswahl<br />
für eine Aufgabe des<br />
öffentlichen Dienstes außerhalb des<br />
europäischen Verfahrens des Beschaffungswesens<br />
erfolgen kann!<br />
Nur wenn diese vier Voraussetzungen<br />
erfüllt sind, geht der EuGH davon aus,<br />
dass ein Unternehmen in Wirklichkeit<br />
keinen finanziellen „Vorteil“ erhalten<br />
hat, der bewirken würde, dass es<br />
gegenüber den mit ihm im Wettbewerb<br />
stehenden Unternehmen in eine günstigere<br />
Wettbewerbsstellung gelangen<br />
würde, und der Ausgleich daher nicht<br />
den Charakter einer staatlichen Beihilfe<br />
im Sinne des EG-Vertrages hat.<br />
KOMMUNAL 33
Europa<br />
über die Konsequenzen und erforderlichen<br />
Rahmenbedingungen von Liberalisierungen<br />
stünden der Gemeinschaft<br />
auch in den bevorstehenden GATS Verhandlungsrunden<br />
gut zu Gesicht 12 .<br />
Conclusio und Ausblick<br />
Die Diskussion um die Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse stellt für<br />
Europa und das europäische Gesellschaftsmodell<br />
eine Wegscheide<br />
dar. Dabei wird<br />
die zukünftige Gestal-<br />
tung dieser Dienste<br />
wesentlich von den<br />
Ergebnissen des EU<br />
Konventes und davon<br />
abhängen, ob sich dessen<br />
Mitglieder (bzw. in<br />
der Folge die der Regierungskonferenz)<br />
zu<br />
einer Änderung des<br />
Primärrechtes und Verankerung<br />
einer geeigneten<br />
Rechtsgrundlage für<br />
die Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse<br />
im EG Vertrag<br />
durchringen können.<br />
Die heftigen Reaktionen<br />
auf den Vorstoß der EK<br />
zur Überprüfung der<br />
Wettbewerbssituation im Wassersektor<br />
und die derzeit bestehende Rechtsunsicherheit<br />
bei der tatsächlichen Erbringung<br />
der Dienste der Daseinsvorsorge unterstreichen,<br />
wie dringend notwendig eine<br />
rasche und möglichst unbürokratische<br />
Lösung der anstehenden Probleme ist.<br />
Dieses Argument gewinnt an Bedeutung,<br />
wenn man sich die Herausforderungen<br />
der nächsten Beitrittswelle vergegenwärtigt,<br />
die auf die Gemeinschaft aller Voraussicht<br />
nach am 1. 5. 2004 zukommen.<br />
Abschließend ist zu bemerken, dass eine<br />
Zugrundelegung der europäischen Binnenmarkt-<br />
und Beihilferegeln in ihrer<br />
aktuellen Form für alle Bereiche der<br />
Daseinsvorsorge kaum geeignet<br />
erscheint, die Wachstumsziele zu erreichen,<br />
die mit der Binnenmarktstrategie<br />
der EK angestrebt werden. Europa wird<br />
erkennen müssen, dass sich „Marktverzerrungen“<br />
im Bereich der Dienstleistungen<br />
von allgemeinem Interesse nicht<br />
zwingend zum Nachteil die Menschen in<br />
den Mitgliedstaaten auswirken.<br />
Europa wird<br />
erkennen müssen,<br />
dass sich<br />
„Marktverzerrungen“<br />
bei<br />
Dienstleistungen<br />
von allgemeinem<br />
Interesse<br />
nicht zwingend<br />
zum Nachteil<br />
die Menschen<br />
auswirken.<br />
12vgl. dazu die einheitliche Stellungnahme der<br />
österreichischen Bundesländer vom 26. März<br />
2003 betreffend GATS – diese fordert neben einer<br />
Ausnahme öffentlicher Dienstleistungen vom Verhandlungsangebot<br />
der EU an die WTO eine<br />
umfassende Evaluierung bislang erfolgter Marktöffnungen<br />
auf EU Ebene und ist nach Art. 23d<br />
Abs. 2 B-VG für den Bund rechtlich bindend<br />
34 KOMMUNAL<br />
„Im Bereich der Daseinsvorsorge müsse das Recht auf kommunale Selbstverwaltung<br />
weiterhin von der Europäischen Union respektiert werden.“ Das war die zentrale Forderung<br />
von Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer (2.v.rechts) und dem<br />
Hauptgeschäftsführer des DStGB Dr. Gerd Landsberg (2.v. links) in Brüssel.<br />
Im Rahmen der 50. Plenartagung des<br />
Ausschusses der Regionen (AdR) am<br />
2. und 3. Juli 2003, an der erstmals<br />
Beobachter aus den zukünftigen zehn<br />
Mitgliedstaaten teilnahmen, organisierten<br />
der Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
(DStGB) und der Österreichische<br />
Gemeindebund ein gemeinsames Mittagslunch<br />
mit den Vertretern der <strong>Kommunal</strong>verbände<br />
aus Ungarn, Polen, Slowakei,<br />
Slowenien und der Tschechischen<br />
Republik. Die Mitglieder sowie weitere<br />
Vertreter des Präsidiums des DStGB und<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
im Ausschuss der Regionen standen zu<br />
Gesprächen über die Arbeitsweise im<br />
Ausschuss der Regionen und über kommunales<br />
Lobbying in Brüssel zur Verfügung.<br />
In einem gemeinsamen Pressegespräch<br />
thematisierten der Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes, Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer, und der Hauptgeschäftsführer<br />
des DStGB, Dr. Gerd Landsberg,<br />
die Bedeutung der<br />
Europäischen Verfassung<br />
für die Kommunen und<br />
die Zukunft der Daseinsvorsorge.<br />
Beide forderten,<br />
dass die durch den<br />
Konvent erreichten<br />
Ansätze zur Stärkung der<br />
Kommunen und Regionen<br />
in Europa, in dem<br />
zukünftigen europäischen<br />
Verfassungsvertrag<br />
verbindliches Recht werden<br />
müssten. Im Bereich<br />
der Daseinsvorsorge<br />
Ansätze des<br />
Konvents zur<br />
Stärkung der<br />
Kommunen und<br />
Regionen in Europa<br />
muss im zukünftigen<br />
europäischen<br />
Verfassungsvertrag<br />
verbindliches Recht<br />
werden.<br />
müsse das Recht auf kommunale Selbstverwaltung<br />
weiterhin von der Europäischen<br />
Union respektiert werden.<br />
Weiters präsentierten Mödlhammer und<br />
Landsberg neue Formen der Partnerschaftszusammenarbeit<br />
in Europa – insbesondere<br />
das Internationale <strong>Kommunal</strong>e<br />
Netzwerk (IKNW) sowie die verstärkte<br />
Zusammenarbeit der deutschen und<br />
österreichischen Kommunen in Brüssel.<br />
AdR Forderungen zur<br />
Daseinsvorsorge<br />
Zu einem der inhaltlichen Höhepunkte<br />
des 50. Plenums des Ausschusses der<br />
Regionen (AdR) am 2. und 3. Juli 2003<br />
zählte unter anderem die Stellungnahme<br />
zur „Auswirkung der Verhandlungen über<br />
das Allgemeine Abkommen über den<br />
Handel mit Dienstleistungen im Rahmen<br />
der WTO (GATS) auf die lokalen und<br />
regionalen Gebietskörperschaften“ (siehe<br />
dazu auch den Artikel von<br />
Mag. Martin Pospischil<br />
Seite 32 dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />
In seinem Bericht vertritt<br />
der AdR die Ansicht, dass<br />
die Bereitstellung von Leistungen<br />
der Daseinsvorsorge<br />
Sache der regionalen<br />
und lokalen Gebietskörperschaften<br />
bleiben muss. Die<br />
wichtigsten Forderungen<br />
der AdR-Stellungnahme<br />
können wie folgt zusammengefasst<br />
werden:<br />
u Die Liberalisierungen
Gemeindebund-Europaausschuss tagte in Brüssel<br />
müssen ausgewogen mit dem Schutz der<br />
Leistungen der Daseinsvorsorge in Einklang<br />
gebracht werden.<br />
u Das Recht der Kommunen und Regionen,<br />
öffentliche Dienst-<br />
leistungen in eigener<br />
Trägerschaft oder<br />
einem eigenen Unternehmendurchzuführen<br />
darf nicht angetastet<br />
werden. Ebenso<br />
darf ihr Recht die<br />
Bedingungen festzulegen,<br />
in welcher Form<br />
die öffentlichen Dienstleistungen<br />
„unter<br />
Berücksichtigung der<br />
allgemeinen und der<br />
örtlichen Verhältnisse“ zu erbringen sind,<br />
in Frage gestellt werden.<br />
u Diese Rechte der Gemeinden und<br />
Regionen dürfen im Laufe der WTO-Verhandlungen<br />
oder im Rahmen der Streitschlichtungen<br />
nicht als „nichttarifäre<br />
Hemmnisse“ klassifiziert werden.<br />
u Bereiche wie Kultur, Gesundheit, Bildung<br />
und audiovisuelle Medien – dürfen<br />
nicht zwangsläufig unter GATS fallen. In<br />
diesen Bereichen muss der Fortbestand<br />
der demokratischen Kontrolle, ihre Kontinuität<br />
und Zugänglichkeit sowie ihre<br />
Qualität gewährleistet bleiben.<br />
Der AdR fordert in seiner Stellungnahme<br />
die Europäische Kommission als WTO-<br />
Verhandlungspartnerin im Rahmen der<br />
WTO-Ministerkonferenz, vom 10. bis 14.<br />
September in Cancun auf, Folgendes zu<br />
berücksichtigen:<br />
u Die Liberalisierung darf nicht als ein<br />
Ziel an sich angesehen, sondern muss<br />
vielmehr als ein Mittel für mehr Wohlstand<br />
betrachtet werden. Die Liberalisierung<br />
muss unter Berücksichtigung des<br />
gesamten sozialen, wirtschaftlichen und<br />
institutionellen Umfeldes ausgestaltet<br />
werden.<br />
u Die Europäische Kommission soll<br />
keine Positionen ein-<br />
nehmen, durch die<br />
„die laufenden EU-<br />
Verhandlungen zur<br />
Ausgestaltung des<br />
EU-Rechts zur<br />
Daseinsvorsorge“<br />
präjudiziert werden.<br />
u Da die Regionen<br />
«<br />
und Kommunen die<br />
wichtigsten Träger<br />
von öffentlichen<br />
Dienstleistungen<br />
sind, müssen sie an<br />
der EU-internen Abstimmung beteiligt<br />
werden.<br />
Zimper im Paritätischen<br />
Ausschuss mit Bulgarien<br />
Im Rahmen der Plenartagung des Ausschusses<br />
der Regionen am 2. und 3. Juli<br />
wurde Gemeindebund-Vizepräsident und<br />
österreichischer Vertreter im AdR, Professor<br />
Walter Zimper, zum Mitglied des<br />
Paritätischen Beratenden Ausschusses<br />
AdR-Bulgarien gewählt.<br />
Der Paritätische Beratende Ausschuss<br />
(PBA) zwischen dem AdR und den lokalen<br />
und regionalen Gebietskörperschaften<br />
Bulgariens wurde mit Blick auf den für<br />
2007 vorgesehenen Beitritt Bulgariens<br />
zur Europäischen Union eingerichtet und<br />
setzt sich zum Ziel, den Dialog zwischen<br />
den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />
in Bulgarien sowie in der EU<br />
zu vertiefen, und die Regionen und Kommunen<br />
Bulgariens auf den Beitritt zur<br />
Europäischen Union und ihre Mitglied-<br />
Europa<br />
<strong>Kommunal</strong>es Lobbying<br />
wird immer wichtiger<br />
Im Zentrum des zweitägigen Arbeitsbesuches des Gemeindebundes standen unter<br />
anderem Gespräche mit den Vertretern der <strong>Kommunal</strong>verbände der Beitrittsländer und<br />
die Vorbereitung des Dritten Europatages in Leipzig.<br />
u Mag. Michaela Petz<br />
»<br />
Die Liberalisierung<br />
darf nicht als ein Ziel<br />
an sich angesehen,<br />
sondern muss vielmehr<br />
als ein Mittel für<br />
mehr Wohlstand<br />
betrachtet werden.<br />
AdR-Forderung an die WTO<br />
schaft im Ausschuss der Regionen vorzubereiten.<br />
Erfolg auf Rhodos<br />
Am 7. Juli 2003 tagte das Exekutiv-<br />
Bureau des Rates der Gemeinden und<br />
Regionen Europas (RGRE) in Rhodos. Zu<br />
einem der Höhepunkte zählte die Aufnahme<br />
der Forderung des Österreichischen<br />
Gemeindebundes und des DStGB<br />
in das RGRE-Positionspapier zu den Diensten<br />
von allgemeinem Interesse. In einer<br />
am 2. Juli in Brüssel gemeinsam ausgearbeiteten<br />
Stellungnahme zu Artikel III-3<br />
(ex Artikel-16 EG-Vertrag) des zukünftigen<br />
Verfassungsvertrages, appellieren die<br />
beiden kommunalen Spitzenverbände an<br />
den Konvent die nationale Zuständigkeit<br />
im Bereich der Daseinsvorsorge zu erhalten<br />
und die Grundsätze und Bedingungen<br />
in diesem Bereich auch weiterhin<br />
nicht durch europäische Gesetze festzulegen.<br />
Diese Forderung wurde von den Mitgliedern<br />
des RGRE Exekutiv Bureau einstimmig<br />
angenommen und in die RGRE-<br />
Stellungnahme zu den Diensten von allgemeinem<br />
Interesse integriert.<br />
u Mag. Michaela Petz ist Leiterin des<br />
Brüsseler Büros des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 35
BMLF Gemeindeservice<br />
e-government made im Lebensministerium:<br />
Wein- und Rinderdatenbank,<br />
Abfallwirtschaft und<br />
vieles mehr.<br />
e-government-Initiativen des Lebensministeriums<br />
www.illkommen bei<br />
mehr Komfort<br />
Das Lebensministerium bietet im Internet Serviceleistungen, die für Gemeinden und<br />
Bürger Erleichterungen, Zeitersparnis und mehr Komfort bringen.<br />
Derzeit ist im Lebensministerium eine<br />
zentrale Weindatenbank im Aufbau, in<br />
die alle für die Administration des<br />
Weingesetzes erforderlichen Daten einfließen<br />
und im Gegenzug alle beteiligten<br />
Behörden Zugang erhalten sollen.<br />
„Wein Online“ und<br />
Rinder-Datenbank<br />
Mit Stichtag 31. Juli 2003 ist es für den<br />
Meldepflichtigen erstmals möglich,<br />
seine Bestandsmeldungen Online auszufüllen<br />
und abzugeben. Für die Nutzung<br />
der Anwendung „Wein-Online“ ist<br />
die Registrierung beim Lebensministerium<br />
erforderlich. Damit erhält man<br />
Zugang zu den betriebseigenen Daten,<br />
Transportbescheinigung, Mostwägerbestätigung,<br />
Prüfnummernbescheide,<br />
Ernte- und Bestandsmeldung. Das<br />
Anmeldeformular liegt bei jeder weinbautreibenden<br />
Gemeinde auf bzw. kann<br />
unter der Internetadresse: www.lebensministerium.at,<br />
link Lebensmittel, Weinonline<br />
und https://wein.lfrz.at abgerufen<br />
werden. Die Meldepflichtigen ersparen<br />
sich den Behördenweg zur<br />
Gemeinde, die Gemeinde spart an Verwaltungsaufwand.<br />
Die Online-Betriebe<br />
müssen nicht mit Bestandsmeldungen<br />
beteilt, summenmässig mitgerechnet<br />
und die Durchschläge nicht weitergeleitet<br />
werden.<br />
36 KOMMUNAL<br />
Auch für den modernen Dienstleister<br />
Agrarmarkt Austria (AMA) ist die<br />
offensive Nutzung des Internet ein<br />
wichtiges Element der Qualitätssteigerung<br />
und Serviceorientierung. Das<br />
neue Internetportal der AMA<br />
(www.eama.at) ist dabei eine zentrale<br />
Anlaufstelle zur Antragstellung und<br />
Datenabfrage. Bis Ende März 2003<br />
wurde das neue Portal von fast 25.000<br />
Betrieben zumindest einmal genutzt.<br />
Derzeit kann der User zwischen den<br />
Bereichen RinderNet (für die Nutzung<br />
der Rinderdatenbank), Tierprämien,<br />
Flächen (informiert über ÖPUL-Verpflichtungen)<br />
und Milch (zeigt die<br />
betriebsindividuellen Milchreferenzmengen<br />
an) sowie Milch-Monatsmeldungen<br />
(für die Molkereien) wählen.<br />
Nach der Identifizierung und dem Einstieg<br />
in das eAMA-Portal können Landwirte<br />
derzeit bereits Rinderprämien<br />
online beantragen. Bei der Gestaltung<br />
der Internetseiten im Bereich Tierprämien<br />
standen Zweckmäßigkeit und<br />
Praxisnähe im Vordergrund.<br />
Im Abfallwirtschaftsgesetz 2002 wurden<br />
die Voraussetzungen für den Aufbau<br />
des elektronischen Datenmanagements<br />
in der Abfallwirtschaft geschaffen.<br />
Zukünftig sollen sich Abfallbesitzer<br />
in ein Register selbst eintragen können,<br />
wobei ihnen eine GLN (Global Location<br />
Number des EAN-Systems) zugewiesen<br />
wird. Mit dieser Identifikation können<br />
die vorgesehenen Meldungen elektro-<br />
nisch durchgeführt werden, auch<br />
Abfallarten, Verwertungs- und Beseitigungsverfahren<br />
werden durch eine<br />
Nummer identifiziert.<br />
Internet-Links<br />
Persönliche Energiebilanz testen:<br />
www.umweltnet.at/ecocheck<br />
Aktuelle Ozonwerte in Österreich:<br />
www.ubavie.gv.at<br />
Förderungsrichtlinien in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
www.lebensministerium.at/wasser<br />
beim Thema „Förderungen“ unter<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
Förderungsrichtlinien in der Schutzwasserwirtschaft/Hochwasserschutz<br />
www.lebensministerium.at/wasser<br />
beim Thema „Förderungen“ unter<br />
Schutzwasserwirtschaft<br />
Hochwasser-Nachrichten<br />
www.lebensministerium.at/wasser<br />
Thema Wasserstandsinformationen<br />
Wassergüte-Daten<br />
www.lebensministerium.at/wasser<br />
unter Wassergüte<br />
Wasser-Charta unterschreiben:<br />
www.wasser2003.at<br />
Zentrale Datenbank Wein:<br />
www.lebensministerium.at<br />
„Lebensmittel“/ Punkt „Wein online“<br />
Internetportal der Agrarmarkt Austria:<br />
www.eama.at<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at
Gemeinden unterstützen die Grüne Meilen-Kampagne<br />
Auf Kinderfüßen durch die Welt<br />
Noch bis Oktober 2003 sind alle Schülerinnen<br />
und Schüler aufgerufen, sogenannte<br />
Grüne Meilen für eine bessere<br />
Luft und ein besseres Klima zu sammeln.<br />
Für den richtigen Umgang mit<br />
der Umwelt klebt jedes Kind symbolisch<br />
Grüne Meilen, in Form von<br />
Pickerln, in sein Sammelalbum. Ziel ist<br />
es die Strecke Wien-Brüssel-Kyoto-Mailand<br />
zurückzulegen, also 29.118 Grüne<br />
Meilen.<br />
In Österreich machen mittlerweile 247<br />
Einrichtungen mit! Die Kinder untersuchen<br />
ihre Alltagswege, erfahren, dass<br />
sie auf leisen Schuhsohlen oder sausenden<br />
Rollerreifen das Weltklima schonen<br />
und wie die Schulwege von Kindern<br />
aus aller Welt aussehen. Die Kinder<br />
können nicht nur Meilen sammeln. Mit<br />
Fragebögen ausgestattet spüren Schulkinder<br />
gefährliche Kreuzungen auf,<br />
stoppen Rot/Grünphasen an Ampeln<br />
oder beurteilen ihre täglichen Rad- und<br />
Fußwege. So entstehen Verkehrsgutachten<br />
aus Kindersicht, die gemeinsam<br />
mit den gesammelten Grünen Meilen<br />
in den Städten und Gemeinden präsentiert<br />
werden.<br />
Gemeinden machen mit!<br />
Österreichs Gemeinden sind nun aufgerufen,<br />
Aktionswochen durchzuführen.<br />
Machen Sie ihre Kindergärten, Horte<br />
und Schulen auf die Kampagne aufmerksam.<br />
Motivieren und unterstützen<br />
Sie diese beim Mitmachen. Übernehmen<br />
Sie das Sammeln der Grünen Meilen<br />
und deren Weiterreichung an das<br />
Klimabündnis. Bieten Sie den Kindern<br />
eine Plattform zur Präsentation ihrer<br />
Ergebnisse. Stellen Sie den Schulen/<br />
Kindergärten/ Horten das Aktionsmaterial<br />
zur Verfügung. Die gesammelten<br />
Grünen Meilen müssen bis spätestens<br />
17. Oktober 2003 an das Klimabündnis<br />
Mehr als 200 Betriebe wurden bereits ausgezeichnet<br />
Tourismusbetriebe mit Umweltzeichen<br />
bieten mehr – das ist angesichts der im<br />
heurigen Sommer herrschenden Temperaturen<br />
für Gäste von Heurigenbetrieben<br />
besonders interessant. Im heurigen<br />
Ranking des Freizeitführers „Tafelspitz“<br />
sind die drei erstgereihten Heurigen-Lokale<br />
mit dem Österreichischen<br />
Umweltzeichen ausgezeichnete Tourismusbetriebe:<br />
„Feuerwehr-Wagner“,<br />
gefolgt von „Hengl-Haselbrunner“ und<br />
„Zahel“.<br />
Bisher haben über 200 Tourismusbetriebe<br />
das Umweltzeichen erhalten, das<br />
vom Lebensministerium gemeinsam<br />
mit dem Wirtschaftsministerium verge-<br />
ben wird. Diese Umweltzeichen-<br />
Betriebe verbinden höchste Qualität<br />
mit großem Umweltengagement. Jeder<br />
mit dem Umweltzeichen gekürte<br />
Betrieb erfüllt eine Vielzahl an Mussund<br />
individuell wählbaren Sollkriterien:<br />
Naturnahe Gartengestaltung, Verwendung<br />
umweltfreundlicher Reinigungsmittel,<br />
Verzicht auf chemische<br />
Schädlingsbekämpfungsmittel, Vorrang<br />
für regionale und saisonale Produkte<br />
oder Unterstützung der Erreichbarkeit<br />
mit öffentlichen Verkehrmsitteln. Alles<br />
Wissenswerte über das Umweltzeichen<br />
finden Sie im Internet unter<br />
www.umweltzeichen.at<br />
Österreich gesandt werden: 1060 Wien,<br />
Mariahilfer Strasse 89/24.<br />
Klimabündnis im Internet:<br />
www.klimabuendnis.at<br />
www.lebensministerium.at<br />
www.zoom-europe.org<br />
Tourismus mit Umweltzeichen Die Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />
ist einer der wichtigsten<br />
Arbeits- und Impulsgeber für die<br />
Erhaltung und Weiterentwicklung<br />
des ländlichen Raumes in Österreich.<br />
Dies geht aus der neu erschienenen<br />
Statistik-Broschüre des<br />
Lebensministeriums hervor.<br />
BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Größter Arbeitgeber<br />
Die Broschüre „Österreichs Landund<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft 2003“ steht im<br />
Internet unter www.lebensministerium.at/publikationen<br />
zum <strong>Download</strong><br />
bereit und kann unter der Telefonnummer<br />
0800 240 260 kostenlos<br />
bestellt werden.<br />
KOMMUNAL 37
Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />
Jahr des Wassers - Kreativwettbewerb für Gemeinden<br />
Lokalaugenschein bei<br />
den vier Gewinnern<br />
Vier österreichische Gemeinden wurden beim Kreativwettbewerb zum Jahr des<br />
Wassers, initiiert vom Lebensministerium, dem Österreichischen Gemeindebund und<br />
KOMMUNAL, im März 2003 ausgezeichnet. Die prämierten Wasserfeste der Gemeinden<br />
Judenburg (Stmk.), Sittersdorf (K), Haslbach an der Mühl (OÖ) und Laa an der Thaya<br />
(NÖ) stellen wir heute im Einzelnen vor.<br />
Über fünfzig Gemeinden beteiligten<br />
sich am Ideenwettbewerb zum Thema<br />
Wasser- bzw. Quellenfest. Im März<br />
2003 wurde Judenburg in der Steiermark<br />
von einer sechsköpfigen Expertenjury<br />
einstimmig zum Sieger gekürt.<br />
Der zweite Platz ging an die Gemeinde<br />
Sittersdorf in Kärnten, der dritte Preis<br />
wurde der Marktgemeinde Haslach an<br />
der Mühl in Oberösterreich zugesprochen.<br />
Aufgrund der Vielzahl an originellen<br />
Projektideen wurde spontan ein<br />
Anerkennungspreis an die Stadtgemeinde<br />
Laa a.d. Thaya in Niederösterreich<br />
vergeben. KOMMUNAL war bei<br />
38 KOMMUNAL<br />
den prämierten Wasserfesten, die der<br />
Bevölkerung das Thema Wasser auf<br />
kreative Weise erlebbar machten, vor<br />
Ort.<br />
Wasserfest und Umwelt-<br />
Tag in Judenburg<br />
Beim Wasserfest der Siegergemeinde<br />
Judenburg (Steiermark) stand der<br />
besondere<br />
geschichtliche<br />
Bezug<br />
der Stadt<br />
zum Wasser<br />
im Mittelpunkt<br />
-<br />
bereits im<br />
13. Jahrhundert<br />
wurde hier eine moderne Wasserleitung<br />
gebaut. Das Wasserfest am<br />
21. Juni bildete daher den Auftakt zum<br />
Das Wasser im Brunnen am Judenburger Hauptplatz wurde zur Mahnung,<br />
mit dem kostbaren Gut verantwortungsvoll umzugehen, rot eingefärbt.<br />
mittelalterlichen Stadtfest anlässlich<br />
der 900-Jahre-Feier von Judenburg.<br />
Kreative Installationen im Zentrum<br />
Judenburgs machten auf das Thema<br />
Wasser und dessen Gefährdung aufmerksam:<br />
Am Hauptplatz waren aufsehenerregende<br />
„Irritations-Tafeln“ mit<br />
der Aufschrift „Nie wieder Trinkwasser“<br />
angebracht. In der Platzmitte war eine<br />
Bassena montiert, aus der schwarze<br />
Flüssigkeit tropfte und schließlich<br />
Auch der „Judenburger Umwelttag“ stand diesmal völlig<br />
unter dem Motto „Wasser und Klima“<br />
In Modellen, Versuchen<br />
und Spielen wurden dem<br />
Besucher des Umwelttages<br />
„Wasser und Klima“ in<br />
Judenburg Informationen<br />
zum Wasser unterhaltsam<br />
vermittelt.
Wasserolympiade in Sittersdorf (oben<br />
und rechts): Die 720 Schüler aus 52<br />
Kärntner Klassen lernten viel über die<br />
Bedeutung von Wasser und hatten<br />
zudem jede Menge Spaß.<br />
wurde das Wasser des großen Brunnens<br />
rot eingefärbt. So wurde eindrucksvoll<br />
vermittelt, dass Wasser eines<br />
unserer kostbarsten Güter ist und einen<br />
achtsamen Umgang und Verantwortung<br />
im Hinblick auf kommende Generationen<br />
fordert. Der ästhetische Aspekt<br />
des Wassers stand abends im Mittelpunkt:<br />
Am stimmungsvoll beleuchteten<br />
und mit Wasserdampf überzogenen<br />
Hauptplatz von Judenburg performte<br />
der Komponist Walter Baco die Wassersymphonie<br />
„Klangwelt“. Begleitet wurden<br />
die eindrucksvollen Wasser-Klänge<br />
von einem Nymphentanz und einer<br />
Lichtshow, die immer wieder visuelle<br />
Sturm- und Brandungswellen über die<br />
Zuseher gleiten ließ.<br />
Um dem Wasser im „Jahr des Wassers<br />
2003“ einen besonderen Stellenwert<br />
einzuräumen wurde diesmal auch der<br />
„Judenburger UmweltTag“ unter dieses<br />
Motto gestellt: Am 27. Juni besuchten<br />
mehr als 800 SchülerInnen und Interessierte<br />
den Umwelttag „Wasser und<br />
Klima“. Die „Stadtwerke Judenburg“<br />
informierten über die Wasserver- und -<br />
entsorgung sowie die Funktionsweise<br />
eines Wasserkraftwerks, das „Klimabündnis<br />
Steiermark“ und das<br />
„Umweltreferat der Stadtgemeinde“<br />
zeigten die Zusammenhänge von Wasser-<br />
und Klimaschutz auf. Die „Energieagentur<br />
Judenburg-Knittelfeld-<br />
Murau“ präsentierte ein Modell zur<br />
Regenwassernutzung, beim „Kneippver-<br />
Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />
band“ war alles über die heilende Wirkung<br />
des Wassers zu erfahren. In<br />
Modellen, Versuchen und Spielen wurden<br />
dem Besucher des Umwelttages<br />
Informationen zum Wasser unterhaltsam<br />
vermittelt.<br />
Wasserolympiade am Sonnegger<br />
See in Sittersdorf<br />
Das beim Kreativwettbewerb zum „Jahr<br />
des Wassers 2003“ zweitplatzierte Projekt<br />
setzte sich zum Ziel, Kärntner<br />
KOMMUNAL 39
Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />
Quellenwanderung in Haslach an der<br />
Mühl anlässlich der Eröffnung der Entsäuberungsanlage<br />
Grubberg-Hard.<br />
Fünf Stationen mit<br />
Wasserexperimenten,<br />
einem Quiz und Schulprojekten<br />
boten den<br />
Besuchern in Haslbach<br />
interessant aufbereitete<br />
Informationen zum<br />
Thema Wasser und über<br />
das Quellgebiet rund<br />
um die Mühl.<br />
Schülern das Thema Wasser nahe zu<br />
bringen. Am 12. Juni organisierte die<br />
Gemeinde Sittersdorf am Sonnegger<br />
See eine Wasserolympiade, an der 720<br />
Schüler aus 52 Klassen teilnahmen. Die<br />
interessierten Kinder hatten die Möglichkeit,<br />
bei verschiedensten Wasserspielen<br />
mitzumachen und auf diese<br />
Weise nicht nur viel über das Element<br />
Wasser und seine Bedeutung zu erfahren,<br />
sondern auch jede Menge Spaß zu<br />
haben und wertvolle Sachpreise zu<br />
gewinnen.<br />
Am 14. Juni nahmen auch die Mitglieder<br />
der Sittersdorfer Vereine an der<br />
Wasserolympiade teil und hatten ebensoviel<br />
Spaß bei der spielerischen<br />
40 KOMMUNAL<br />
Die Gewinner des Quiz bei der Haslacher-Quellenwanderung<br />
Annäherung an die Themen rund um<br />
das Wasser wie zuvor die Kleinen.<br />
Haslacher Quellen-<br />
Erlebniswanderung<br />
Die oberösterreichische Marktgemeinde<br />
Haslach an der Mühl besitzt 18 Quellen<br />
und erhielt beim Kreativwettbewerb<br />
den dritten Preis für die Konzeption<br />
einer Erlebniswanderung, die der<br />
Bewusstseinsbildung für den Wert und<br />
Schutz des Wassers dienen sollte. Die<br />
Quellenwanderung fand anlässlich der<br />
Eröffnung der Entsäuerungsanlage<br />
Grubberg-Hard am 28. Juni statt. Fünf<br />
Stationen mit Wasserexperimenten,<br />
einem Quiz und Schulprojekten boten<br />
den Besuchern interessant aufbereitete<br />
Informationen zum Thema Wasser und<br />
über das Quellgebiet rund um die<br />
Mühl.<br />
Wasser ohne Grenzen<br />
in Laa/Thaya<br />
Das Veranstaltungskonzept der niederösterreichischen<br />
Thermenstadt<br />
Laa/Thaya, dessen Idee mit dem Anerkennungspreis<br />
ausgezeichnet wurde,<br />
stand ganz im Zeichen der EU-Osterweiterung<br />
und sollte durch die enge<br />
Zusammenarbeit mit der tschechischen<br />
Grenzregion Hrusovanye vor allem die<br />
grenzüberschreitende Bedeutung von<br />
Wasser betonen. Das Projekt mit dem
Beim Laaer Projekt<br />
„Wasser ohne Grenzen“<br />
wurden die Besucher in<br />
sechs Stationen aufgefordert,<br />
mit den Objekten in<br />
Interaktion zu treten<br />
und dabei sowohl die<br />
Kraft als auch die Kostbarkeit<br />
des Wassers zu<br />
spüren und zu erleben.<br />
Titel „Wasser ohne Grenzen“ startete<br />
am 21. Juni mit einer Nordic Walking<br />
Tour. Die 8 km-Strecke entlang eines<br />
Baches durch den „Laaer Dschungl“<br />
endet am Messegelände Laa, wo vom<br />
Land Niederösterreich und der EVN<br />
eine mobile Wasserinstallation präsentiert<br />
wurde. In sechs Stationen wurden<br />
hier die Besucher aufgefordert, mit den<br />
Objekten in Interaktion zu treten und<br />
dabei sowohl die Kraft als auch die<br />
Kostbarkeit des Wassers zu spüren und<br />
zu erleben. Abgeschlossen wurde das<br />
Laaer Projekt mit einer Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Wasser als Lebenselixier“.<br />
Diese vier Projekte beweisen einmal<br />
mehr, wie vielfältig der kreative<br />
Umgang mit dem Thema Wasser in<br />
Österreich ist. Viele spannende Konzepte<br />
wurden übermittelt, zahlreiche<br />
Ideen umgesetzt, viel Information der<br />
österreichischen Bevölkerung vermittelt.<br />
KOMMUNAL hofft auf eine weitere<br />
Auseinandersetzung, auch über<br />
das Jahr des Wasser hinausgehend, mit<br />
dem elementaren und bedeutungsvollen<br />
Thema Wasser.<br />
Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />
Zur Veranstaltung „Wasser ohne Grenzen“ konnte in Laa/Thaya auch Niederösterreichs<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll begrüßt werden.<br />
Die vier Sieger-Projekte<br />
beweisen einmal<br />
mehr, wie vielfältig der<br />
kreative Umgang mit<br />
dem Thema Wasser in<br />
Österreich ist. KOMMU-<br />
NAL hofft auf eine weitere<br />
Auseinandersetzung<br />
mit dem elementaren<br />
und bedeutungsvollen<br />
Thema Wasser.<br />
Informationen:<br />
Weitere Informationen zum „Jahr des<br />
Wassers 2003“ finden Sie unter<br />
www.wasser2003.at<br />
Hotline zum Jahr des Wassers:<br />
E-mail:<br />
wasser2003@ecc-publico.com<br />
Tel: 01 717 86 114<br />
Fax: 01 717 86 60<br />
KOMMUNAL 41
»<br />
„Die Jugend“, so Mag. Karin Reis-<br />
Klingspiegl von Styria Vitalis, „ist eine<br />
Zeit des Statusübergangs. Eine Zeit, in<br />
der die Menschen verletzbarer sind als<br />
sonst. Körperlich und gesundheitlich.“<br />
Die Jugend ist eine Zeit des Übergangs<br />
Jung, g´sund, steirisch<br />
Mit einem auf drei Jahre angelegten Modellprojekt wollen der Fonds Gesundes<br />
Österreich, Styria Vitalis und die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus die<br />
Lebensqualität der Jugendlichen auf dem Land fördern.<br />
„Die Jugend“, so Mag. Karin Reis-Klingspiegl<br />
von Styria Vitalis, „ist eine Zeit des<br />
Statusübergangs. Eine Zeit, in der die<br />
Menschen verletzbarer sind als sonst. Körperlich<br />
und gesundheitlich.“ Die Jugendlichen<br />
gerade<br />
in dieser<br />
Phase ihres<br />
Lebens zu<br />
begleiten<br />
und ihnen<br />
Angebote zu<br />
machen, sie<br />
jenseits der<br />
Schule im<br />
Bereich der<br />
Gesundheits-<br />
Eine derartige Fülle<br />
an Aufgaben wie in der<br />
Jugend ist nie<br />
wieder im Leben zu<br />
bewältigen.<br />
förderunganzusprechen,<br />
das<br />
sind die<br />
«<br />
Ziele des<br />
Modellprojektes„Jugendge-<br />
Mag. Karin Reis-Klingspiegl<br />
sundheitsförderung<br />
auf<br />
dem Lande“, einem Modellprojekt des<br />
FGÖ zur Forcierung der settingorientierten<br />
Gesundheitsförderung bei Jugendlichen<br />
im außerschulischen Bereich.<br />
Den Alltag bewältigen: „Gesundheit ist<br />
die Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen“,<br />
sagt Projektleiterin: Mag. Karin Reis-<br />
Klingspiegl, die gemeinsam mit Mag.<br />
Christian Ehetreiber die Projektleitung<br />
inne hat. Daher ist unter dem Begriff<br />
„Jugendgesundheitsförderung“ mehr als<br />
nur eine Anleitung zum gesunden Leben<br />
zu verstehen. „Es bedeutet, die Jugendlichen<br />
in ihrem Selbst zu stärken, so dass<br />
sie sich und ihre Bedürfnisse wahrneh-<br />
42 KOMMUNAL<br />
men, sie formulieren und ihre Befriedigung<br />
selbst in die Hand nehmen.“ Was<br />
einfach klingt, ist nicht so leicht. Hängt<br />
die Umsetzung doch mit der Frage sozialer<br />
Akzeptanz zusammen. Viele Jugendliche<br />
bewegen sich innerhalb ihrer Familie,<br />
in der Schule oder am Arbeitsplatz, unter<br />
Freunden, in Vereinen aber auch in Politik<br />
und Recht in Spannungsfeldern unterschiedlichster<br />
Erwartungen. Sie gelten<br />
sowohl als abhängig und hilfsbedürftig<br />
ebenso wie sie sich in einer Phase der<br />
Selbstorientierung und Entwicklung zur<br />
Unabhängigkeit befinden. Diese vielfältigen<br />
Herausforderungen zehren an der<br />
Gesundheit. „Sie müssen sich qualifizieren,<br />
sie müssen eine eigene Identität aufbauen,<br />
ihre Stellung in der Gesellschaft<br />
und gegenüber dem anderen Geschlecht<br />
definieren, sie müssen finanziell über die<br />
Runden kommen“, stellt Reis-Klingspiegl<br />
fest. Eine derartige Fülle an Aufgaben, ist<br />
nie wieder im Leben zu bewältigen.<br />
So sind die Jugendlichen körperlich auch<br />
meist gesund, statt dessen besteht eine<br />
erhöhte Gefahr von Unfällen oder Selbstmord.<br />
Um die Jugendlichen ansprechen<br />
zu können, hat sich Styria Vitalis mit der<br />
in der Jugendarbeit erfahrenen ARGE<br />
zusammengeschlossen. Mag. Reis-Klingspiegl:<br />
„Es geht darum, eine Symbiose<br />
zwischen Gesundheitsförderung und<br />
moderner Jugendarbeit einzugehen, die<br />
Synergien, die sich aus dem Know-how<br />
der beiden Organisationen ergeben zu<br />
nutzen.“<br />
Partizipativer Ansatz: Das auf eine<br />
Dauer von drei Jahren angelegte Modellprojekt<br />
wird in zwei gegensätzlichen<br />
steirischen Regionen umgesetzt. In den<br />
Gemeinden der Mur-Mürzfurche zwischen<br />
Kammern und Kindberg sowie im<br />
südlichen Grenzland zwischen Leibnitz<br />
und Bad Radkersburg,wobei der Norden<br />
durch ein hohes Pro-Kopf-Einkommen<br />
und eine gute Jugendinfrastruktur<br />
gekennzeichnet ist, während der Süden<br />
in jeder Hinsicht das Gegenteil darstellt.<br />
Die Spannungsfelder indes bleiben dieselben.<br />
Hier hakt denn auch Mag. Christian<br />
Ehetreiber von der ARGE ein: „Die Gesellschaft<br />
nimmt nicht die Spannungsfelder<br />
war, sondern eine ,Problemjugend’ – die<br />
gibt es nicht.“ Es seien nicht die Jugendlichen,<br />
die Drogen erzeugen und es sind<br />
auch nicht die Jugendlichen, die Arbeitsplätze<br />
und Lehrstellen wegrationalisieren,<br />
die wiederum zur Jugendarbeitslosigkeit<br />
führen. Hier hakt das Modellprojekt ein,<br />
durch den Ansatz der Jugendlichen,<br />
durch das Miteinbeziehen der Gemeinden,<br />
von Vereinen und Schulen, Eltern<br />
und Jugendbetreuern, durch geförderte<br />
Projekte soll ein Netzwerk entstehen, das<br />
den jeweiligen regionalen Bedürfnissen<br />
gerecht wird. Denn, so Mag. Reis-Klingspiegl,<br />
“Im Grunde geht es um die gesellschaftliche<br />
Teilhabe, die einen strategischen<br />
Kreuzungspunkt zwischen Gesundheitsförderung<br />
und moderner Jugendarbeit<br />
darstellt.“<br />
Information<br />
Jugendgesundheitsförderung auf dem<br />
Lande; Dr. Theodor Körner-Straße 37,<br />
8600 Bruck/Mur; Tel. 03862/57756<br />
gesundheitsfoerderung@argejugend.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich,<br />
Mariahilferstraße 179,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Fachmessen: Immer stärker im Kommen<br />
2003: Positive Bilanz<br />
für Reed Messen<br />
Der führende Fachmesseveranstalter<br />
Reed Exhibitions<br />
hat im ersten Halbjahr 2003<br />
26 Messethemen für rund<br />
zwei Dutzend Branchen in<br />
Salzburg und Wien veranstaltet.<br />
Sie wurden von insgesamt<br />
rund 5.500 Ausstellern<br />
aus mehr als zwanzig Ländern<br />
gebucht und haben<br />
über 345.000 (Fach-)Besucher<br />
aus Österreich, Deutschland,<br />
Italien, Slowenien,<br />
Tschechien, Ungarn sowie 15<br />
weiteren Ländern angezogen.<br />
Diese Bilanz zog der<br />
Vorsitzende und Sprecher der<br />
Geschäftsführung von Reed<br />
Exhibitions in Österreich, Dir.<br />
Johann Jungreithmair. „Trotz<br />
oder gerade wegen des<br />
schwierigen Umfeldes<br />
bemerken wir, dass gerade<br />
die interregionalen Fachmessen<br />
ihre Funktion für Märkte<br />
wie Österreich und die Ein-<br />
Lichtmasten: Sicherheit auch bei starkem Sturm<br />
Neues Messverfahren schützt<br />
Lichtmasten sind starken<br />
Windkräften ausgesetzt, die<br />
sich durch zusätzlich montierte<br />
Verkehrszeichen noch<br />
verstärken. Die Fundamente<br />
der Masten<br />
können<br />
durch hohe<br />
Achslasten<br />
von knapp<br />
vorbeifahrenden<br />
Lkw beschädigt<br />
werden<br />
und Mate-<br />
Schwechats Stadtrat<br />
Franz Semtner informiert<br />
sich vor Ort über<br />
die Standsicherheit.<br />
rialschäden<br />
sind auch<br />
nicht<br />
auszuschließen.<br />
zugsgebiete im benachbarten<br />
Ausland erfolgreich verteidigen“,<br />
erklärte Jungreithmair.<br />
Fachmessen wie sie Reed<br />
Exhibitions in Österreich veranstaltet<br />
(wie auch die KOM-<br />
MUNALMESSE und Public<br />
Services, die 2004 wieder<br />
stattfindet; Red.), würden als<br />
Leistungs- und Angebots-<br />
Plattform den Unternehmen<br />
die Orientierung ermöglichen,<br />
die sie im täglichen<br />
Geschäft benötigen. Fachmessen<br />
beweisen ihre Effizienz.<br />
„Hier trifft man die Entscheidungsträger<br />
seiner Lieferanten<br />
und hat Zeit, um<br />
neue Geschäftskontakte mit<br />
echten Erfolgsaussichten zu<br />
knüpfen. Unsere interregionalen<br />
Fachmessen präsentieren,<br />
was man wirklich in den<br />
Märkten verkauft“, umriss<br />
Jungreithmair den Unterschied.<br />
Von Zeit zu Zeit passiert es<br />
dann, dass irgendwo ein Mast<br />
ohne Vorwarnung umknickt.<br />
Gerade im stark befahrenen<br />
Straßenraum kann das mit<br />
einem schweren Unfall enden.<br />
Mit einem in Deutschland entwickelten<br />
Messverfahren lässt<br />
sich die Standsicherheit relativ<br />
einfach überprüfen. Heuer<br />
standen die Masten in der<br />
Mannswörther Straße. der<br />
Sendnergasse und der Brauhausstraße<br />
in Schwechat auf<br />
dem Prüfprogramm. Die<br />
Endergebnisse lagen bei<br />
Redaktionsschluss zwar noch<br />
nicht vor, grobe Mängel, die<br />
ein sofortiges Handeln nötig<br />
machen würden, wurden aber<br />
keine festgestellt.<br />
Klima-Engineering<br />
Comeback der<br />
Laubengänge<br />
Als Ort der Kommunikation<br />
hat der Laubengang lange<br />
Tradition, – in großen Ballungsräume<br />
erlebt er nun ein<br />
bemerkenswertes Comeback.<br />
Doch welche klimatische<br />
Qualität erreicht er, kann er<br />
einen Beitrag zur thermischen<br />
Performance eines<br />
Gebäudes leisten? Antworten<br />
auf diese und ähnliche Fragen<br />
zur Behaglichkeit in<br />
Gebäuden finden nun Studenten<br />
des postgradualen<br />
Master-Lehrgangs „Klima-<br />
Engineering“ am Zentrum<br />
für Bauen und Umwelt der<br />
Donau-Universität Krems in<br />
thermischen Simulationen.<br />
Mit seinem begrenzten Volumen<br />
stellt der Laubengang<br />
einen klimatisch hoch sensiblen<br />
Pufferraum dar, weil<br />
diese kleinen Räume extrem<br />
schnell auf Sonneneinstrahlung<br />
auch bei relativ niedrigen<br />
Außentemperaturen<br />
reagieren.<br />
Licht-Technik<br />
Gestaltung mit<br />
Licht<br />
Mit dem Beginn der Lichtsaison<br />
startet die LTG – Lichttechnische<br />
Gesellschaft Österreichs<br />
– wieder ihre Schulungsaktivitäten.<br />
Bei den<br />
Seminaren informieren die<br />
Profis aus der Beleuchtungsbranche<br />
über Themen wie:<br />
Außenbeleuchtung: Stadtbildgestaltung<br />
mit Licht.<br />
Dieses Seminar findet am 23.<br />
und 24.10.2003 in Wien statt.<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit<br />
und informieren Sie sich über<br />
Lichttechnik aus erster Hand.<br />
Infos unter www.ltg.at oder:<br />
LTG; PF 148; A-2340 Mödling<br />
Tel. & Fax: 02236-42651<br />
E-Mail: office@ltg.at<br />
Foto: Servus Medienservice<br />
Die Servus-Abfallbehandlungsanlage,<br />
hier die fast 90 Meter<br />
lange Rottehalle wird ab 2004<br />
eine wesentliche Rolle spielen.<br />
Abfallbehandlung<br />
Neue Anlage<br />
macht Fortschritte<br />
Derzeit wird an der maschinellen<br />
Ausstattung der Mechanisch-Biologische<br />
Abfallbehandlungsanlage<br />
(MBA) der Servus GmbH auf dem<br />
Dürrnberg in Frohnleiten gearbeitet,<br />
die noch heuer den Probebetrieb<br />
aufnehmen und insgesamt<br />
rund 65.000 Tonnen Abfälle verarbeiten<br />
wird. „Die Anlage wird<br />
einen ganz wesentlichen Beitrag<br />
zur Abfall-Entsorgungssicherheit<br />
vor allem der Stadt Graz sowie<br />
weiterer Gemeinden ab 1. Jänner<br />
2004 leisten und ist überdies von<br />
entscheidender Bedeutung für die<br />
Erfüllung der Verpflichtungen aus<br />
der Deponieverordnung in der<br />
Steiermark. Bekanntlich wird ja in<br />
nicht einmal fünf Monaten die<br />
Ablagerung unbehandelter<br />
Abfälle österreichweit verboten<br />
sein“, stellte DI Walter Sattler von<br />
Servus Abfall fest.
Wirtschafts-Info<br />
Die aktuelle Marktsituation nützen<br />
Historischer Tiefstand<br />
bei den Zinsen<br />
Die Zinsen im Euroraum befinden sich seit Beginn dieses Jahres auf einem historisch<br />
niedrigem Niveau. Erst kürzlich hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzinssatz<br />
erneut auf derzeit 2 % gesenkt .<br />
Weiterhin niedrige Inflationserwartungen<br />
und ein schwaches Wirtschaftswachstum<br />
deuten auch für die nächsten<br />
Monate auf eine Niedrigzinspolitik<br />
der EZB hin. In den USA ist eine Erholung<br />
der Wirtschaft bereits im Gange.<br />
Auch in der EU machen sich die ersten<br />
Anzeichen eines kommenden Aufschwungs<br />
bemerkbar. Dies könnte<br />
schon bald zu einem neuerlichen<br />
Anstieg der Zinssätze führen. Diese<br />
momentan sehr günstige Situation kann<br />
von Kreditnehmern genützt werden: Da<br />
sich die langfristigen Zinssätze trotz<br />
einer bereits spürbaren steigenden Entwicklung<br />
im EU-Raum immer noch auf<br />
einem sehr niedrigen Niveau befinden,<br />
besteht jetzt die Möglichkeit, sich durch<br />
Fixzinskredite diesen niedrigen Zinssatz<br />
für die Zukunft zu sichern.<br />
Es können aber auch bestehende Fixzinskredite,<br />
die zu einem wesentlich<br />
44 KOMMUNAL<br />
höheren Zinsniveau aufgenommen wurden,<br />
auf Grund der derzeit niedrigen<br />
Zinsen optimiert werden. Generell ist<br />
die Umschuldung eines Fixzinskredites<br />
nur gegen Bezahlung einer Pönale möglich.<br />
Durch Einsatz moderner Finanzinstrumente<br />
kann dies vermieden werden.<br />
Zinsswap<br />
Sponsoraktivitäten in Bildung, Umwelt und Kultur<br />
Startschuss für den neuen Universitätslehrgang<br />
für Umweltmanagement der<br />
Universität für Bodenkultur ist der 19.<br />
September. Mit Unterstützung der<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit werden im Universitätszentrum<br />
Hollabrunn akademische<br />
Umweltmanager ausgebildet. Als<br />
Spezialist in den Bereichen Umweltverträglichkeit,<br />
Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement,<br />
Öko-Marketing,<br />
Consulting und Management im<br />
Umweltbereich stehen den Absolventen<br />
danach viele Türen offen. Für alle<br />
Interessenten steht Ord. Univ. Prof. Dr.<br />
Walter Schiebel zur Verfügung.<br />
Umwelt ist der <strong>Kommunal</strong>kredit ein<br />
großes Anliegen. Bereits 1997 wurde<br />
die <strong>Kommunal</strong>kredit als erstes Kreditinstitut<br />
Europas EMAS-(Eco Manage-<br />
Eine attraktive Möglichkeit stellen Zinsswaps<br />
dar: Hier erfolgt keine Rückzahlung<br />
des bestehenden Kredits, es werden<br />
lediglich die bestehenden Zinszahlungen<br />
durch einen Zinsswap optimiert. Der<br />
bestehende Kredit läuft unverändert weiter.<br />
Der Kunde profitiert durch den Zinsswap<br />
vom derzeit niedrigen Zinsniveau,<br />
da er anstelle des ursprünglichen Fixzinssatzes<br />
nun einen niedrigeren variablen<br />
oder fixen Zinssatz bezahlt, und den<br />
ursprünglich vereinbarten Fixzinssatz aus<br />
ment and Audit Scheme)-zertifiziert.<br />
Im Zuge des dadurch eingeführten<br />
internen Umweltmanagementsystems<br />
hat sich die <strong>Kommunal</strong>kredit zu einem<br />
österreichischen Musterbetrieb in<br />
Sachen Umweltbewusstsein entwickelt.<br />
Insbesondere im Bereich Energie-<br />
und Wasserversorgung zählt die<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit zu den Best-Practice-<br />
Betrieben unter Österreichs Banken.<br />
Nicht nur die Umwelt, auch mehrere<br />
soziale und künstlerische Projekte<br />
werden von der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
unterstützt. So wird die <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
heuer wieder – im Rahmen der<br />
Aktion „Licht ins Dunkel“ – den Kunst-<br />
Adventkalender am Wiener Rathaus<br />
sponsern. Auch mit der Non-Profit-<br />
Organisation Fair Trade verbindet die<br />
dem Zinsswap erhält. Moderne Finanzinstrumente<br />
ermöglichen auch Optimierungen<br />
bestehender variabler Kredite. Dabei<br />
profitiert der Kunde beispielsweise von<br />
einem im Vergleich zum EURIBOR niedrigeren<br />
Fremdindex, z. B. dem Schweizer<br />
Franken LIBOR, ohne jegliches Fremdwährungsrisiko<br />
einzugehen. Sowohl Tilgungs-<br />
als auch Zinszahlungen erfolgen<br />
weiterhin in Euro. Eine Voraussetzung für<br />
die Optimierung bestehender Kredite<br />
mittels derartiger Zinsswaps ist ein Mindestvolumen<br />
von EUR 3 Mio.<br />
Informationen:<br />
Mag. Stefan Vigl,<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG,<br />
Türkenstraße 9, 1092 Wien,<br />
Tel.: 01/31 6 31 – 110, E-Mail:<br />
finanzierungen@kommunalkredit.at<br />
www.kommunalkredit.at<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit unterstützt Universitätslehrgang<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit eine langjährige<br />
Partnerschaft. Fair Trade setzt sich<br />
dafür ein, dass Menschen in den Entwicklungsländern<br />
möglichst gerecht<br />
für ihre Arbeit entlohnt werden,<br />
indem sie für ihre Produkte (z. B. Kaffee)<br />
einen fairen Preis erhalten.<br />
NEU: BOKU Universitätslehrgänge<br />
Master of Environmental Management<br />
& Akademischer Umweltmanager<br />
Start: 19. September 2003 im Unizentrum<br />
Hollabrunn, Anmeldung unter<br />
www.unihollabrunnn.at<br />
Informationen:<br />
Ord. Univ. Prof. Dr. Walter Schiebel,<br />
Peter Jordan-Straße 82, A-1190 Wien,<br />
Tel.: 0664/3361075,<br />
E-Mail: schiebel@boku.ac.at<br />
E.E.
Aufblasbare Schlauchwälle<br />
Gmunden setzt Maßstäbe<br />
in der Hochwasserbekämpfung<br />
Das vorjährige August-Hochwasser hat<br />
auch die Traunsee-Stadt Gmunden arg<br />
in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Zunächst wurde den von den Schäden<br />
betroffenen Bewohnern durch die Stadt<br />
finanziell unter die Arme gegriffen und<br />
in der Folge wollte man auch seitens<br />
der Stadtväter einen aktiven Beitrag<br />
zur Hochwasserbekämpfung leisten.<br />
Schlauchwallsystem<br />
Ein schwedisches Schlauchwall-System,<br />
welches über ein heimisches Unternehmen<br />
in Österreich und Bayern angeboten<br />
wird, wurde angeschafft. Dieses<br />
System ist äußerst effizient und kann<br />
innerhalb kürzester Zeit eingesetzt werden,<br />
insgesamt wurden in einer ersten<br />
Ausbaustufe 100 Laufmeter geordert.<br />
Aufblasbare Schlauchwälle, in Längen<br />
von 10 alternativ 20 Metern werden<br />
aneinandergereiht. Ein Schlauchwall<br />
besteht aus einem aufblasbaren<br />
Schlauch welcher mit einer Matte verbunden<br />
ist. Durch das ansteigende<br />
Wasser wird Druck auf die Matte ausgeübt<br />
und stabilisiert so den Schlauch,<br />
damit ist ein sicherer Hochwasserschutz<br />
bis zu einer Wasserhöhe von 75<br />
cm gegeben.<br />
Präsentation am 4.<br />
September in Gmunden<br />
Am 4. September 2003 ab 18 Uhr präsentiert<br />
die Stadt Gmunden zusammen<br />
mit der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden<br />
am Gmundner Stadtplatz das neue<br />
Das Hochwasserschutzsystem mit aufblasbaren<br />
Schutzwällen wird am 4. September am Gmundner<br />
Stadtplatz präsentiert.<br />
Hochwasserschutzsystem. Es wird der<br />
rasche Aufbau und die Standfestigkeit<br />
gezeigt. Dazu wird ein Teil des Stadtplatzes<br />
geflutet. Neben der heimischen<br />
Bevölkerung wurden die Gemeindevertreter<br />
aller vom vorjährigen Hochwasser<br />
betroffenen Gemeinden Österreichs<br />
und Bayern zu dieser Veranstaltung<br />
geladen.<br />
Informationen:<br />
Grampelhuber Ges.m.b.H.<br />
Koaserbauerstraße 18<br />
A-4810 Gmunden / Traunsee<br />
Tel.: 07612/ 64902-0<br />
Fax: 07612/ 649028<br />
E-Mail: office@grampelhuber.at<br />
www.grampelhuber.at<br />
MAASTRICHT<br />
SERVICE<br />
Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen<br />
Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />
für kommunale Leasingprojekte.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />
www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL 45<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Bramac: Neues Magazin rund ums Dach<br />
Jedes Dach ist so gut wie sein Zubehör<br />
Ein Dach ist mehr als ein paar zu<br />
einem Dachstuhl zusammengenagelte<br />
Holzbalken mit Dachziegeln drauf. Es<br />
muss vor Wind, Regen, Schnee, sowie<br />
vor Kälte im Winter und Hitze im Sommer<br />
schützen. Damit das Dach diese<br />
hochwertigen Ansprüche auch deckt,<br />
ist es für Bauherren ratsam, dass neben<br />
dem normalen Dachmaterial verstärkt<br />
auf das verwendete Zubehör geachtet<br />
wird.<br />
Nur wenige Hersteller von Dachmaterialien<br />
bieten auch ein eigenes Zubehör<br />
an. Die Verwendung von Materialien<br />
unterschiedlicher Anbieter, oft auch Billiganbieter,<br />
kann dabei zu lästigen<br />
Langzeitfolgen führen.<br />
Vollsortimenter Bramac<br />
Es gibt aber auch Vollsortimenter am<br />
Dach. Der prominenteste davon, die Fa.<br />
Bramac, bietet eine breite Palette von<br />
Original-Dachzubehör, die die Sicherheit<br />
der Passgenauigkeit bei allen Anund<br />
Abschlüssen bzw. Dachdurchdringungen<br />
gewährleistet. Bramac Zubehör<br />
46 KOMMUNAL<br />
ist sowohl im Windkanal als<br />
auch in der Natur getestet.<br />
Das gibt Sicherheit.<br />
Viele dieser Materialien sind<br />
von außen nach der Verlegung<br />
nicht mehr zu sehen,<br />
sind aber für die Funktionalität<br />
des Daches von entscheidender<br />
Bedeutung.<br />
Achten Sie also bei der Auswahl<br />
Ihres Dachzubehörs<br />
darauf, dass auch Original-<br />
Materialien verwendet werden.<br />
Unangenehme Folgeerscheinungen<br />
lassen sich so<br />
leicht vermeiden.<br />
Dimension Dach - Das<br />
Magazin für Dachkultur<br />
Eine „neue Sicht des Daches“ will<br />
Dachsystem-Profi Bramac mit seinem<br />
Magazin „Dimension Dach“ vermitteln.<br />
Auf 44 Seiten zeigt „Dimension Dach“<br />
das Dach in allen seinen Facetten: Neue<br />
Materialien, neue Farben, neue Funk-<br />
Probeexemplare von<br />
„Dimension Dach“ sind<br />
bei Bramac erhältlich.<br />
Neues Vertriebszentrum für Ungarn<br />
Kuhn eröffnet in Budapest<br />
Die KUHN-Gruppe mit Hauptsitz in<br />
Eugendorf bei Salzburg hat kürzlich ihr<br />
neues Vertriebszentrum für Ungarn in<br />
Budapest eröffnet. Bei der feierlichen<br />
Eröffnungszeremonie haben 350 eingeladene<br />
Kunden, Partner und Freunde<br />
teilgenommen.<br />
Vetrieb, Service, Montage<br />
Auf dem 33.000 qm 2 großen Areal,<br />
direkt an der Autobahn Budapest-Szeged<br />
gelegen, wurde ein 3-stöckiges Verwaltungsgebäude<br />
errichtet. Weiters stehen<br />
nun Service- und Montagehallen<br />
mit einer Nutzfläche von 2.000 qm 2 zur<br />
Verfügung. Der Service- und Montagebereich<br />
ist mit 2 Hallenkränen bei einer<br />
Traglast von je 10 to und jeweils einer<br />
Spannweite von 20 m ausgerüstet. Der<br />
moderne Waschplatz, sowie eine<br />
Lackierbox zählen ebenso zur Ausstattung.<br />
Ein modernst eingerichtetes Logistikzentrum<br />
sorgt für die prompte<br />
Geräte- und Ersatzteilbelieferung der<br />
Kunden.<br />
KUHN: Neue Firmenzentrale in Budapest<br />
Die neue Firmenzentrale in Budapest<br />
beherbergt als Generalimporteur<br />
1. KOMATSU - Baumaschinen<br />
2. PALFINGER - LKW-Kräne<br />
3. MITSUBISHI - Gabelstapler<br />
Führender Anbieter<br />
KUHN zählt im Bereich der Baumaschinen<br />
mit KOMATSU zu den führenden<br />
Anbietern in Ungarn. Bei den mit Verbrennungsmotoren<br />
betriebenen Gabelstaplern<br />
aus der Produktpalette von<br />
MITSUBISHI, sowie mit den PALFIN-<br />
GER LKW-Kränen ist KUHN Marktführer<br />
in Ungarn.<br />
tionen, Technologien und<br />
Sichtweisen werden dem<br />
Leser rund ums Dach<br />
präsentiert. Bewohner-<br />
Porträts finden sich hier<br />
ebenso, wie Umweltberichte,Produktvorstellungen,<br />
Experteninterviews<br />
und Tipps zum Thema<br />
Geld und Renovieren. In<br />
der ersten Stufe wird das<br />
Magazin einmal jährlich<br />
in einer Auflage von<br />
20.000 Stück an BauundRenovierungsinteressierte<br />
verteilt.<br />
Informationen:<br />
Bramac<br />
Bramacstraße 9<br />
3380 Pöchlarn<br />
Tel.: 02757/ 40 10 - 0<br />
Fax: 02757/ 40 10 - 207<br />
E-Mail: mk@bramac.com<br />
Web: www.bramac.at<br />
Die Tochterfirma KUHN KFT wurde als<br />
erste von 11 Auslandsgesellschaften<br />
von der KUHN-Holding mit Sitz in<br />
Eugendorf bei Salzburg im Jahr 1990<br />
gegründet.<br />
Derzeit werden in Ungarn 87 Mitarbeiter<br />
in Vertrieb und Service beschäftigt.<br />
KUHN betreut seine Kunden außerhalb<br />
Österreichs auch über seine separaten<br />
Tochtergesellschaften in Tschechien,<br />
Slovakei, Slowenien, Kroatien, Schweiz<br />
und Bayern.<br />
Die Firmengruppe KUHN beschäftigt<br />
500 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz<br />
von EUR 220 Mio.<br />
Informationen:<br />
Kuhn Baumaschinen GmbH<br />
Zentrale Eugendorf<br />
Gewerbestraße 7<br />
A-5301 Eugendorf bei Salzburg<br />
Tel.: 06225/ 8206 0<br />
Fax: 06225/ 8590 47<br />
E-Mail: office-bm@kuhn.at<br />
www.kuhn.at<br />
E.E.<br />
E.E.
VALTRA-Händler besuchten VALTRA-Stammwerk in Suolahti.<br />
Eine gelungene Veranstaltung in VALTRA-land<br />
Besuchermagnet „Atrium“<br />
Organisiert von der VALTRA<br />
GesmbH in Spital am Semmering,<br />
wurde den Reiseteilnehmern<br />
Mitte Juni ein<br />
umfangreiches Programm<br />
geboten. Nach einer ausführlichen<br />
Stadtbesichtigung in<br />
Helsinki und kulturellen Aktivitäten<br />
ging es in das Landesinnere<br />
Richtung VALTRA-<br />
Stammwerk in Suolahti.<br />
Dort wurde als eigentlicher<br />
Programmhöhepunkt den<br />
Besuchern das VALTRA-Kundenservice-Center<br />
„Atrium“<br />
vorgestellt, und die 150 m<br />
lange Produktionsstrasse,<br />
von der jährlich mehr als<br />
10.000 Traktoren von Band<br />
laufen, erklärt. Am Ende<br />
stand eine Demonstration<br />
der neuesten VALTRA-Baureihen<br />
und eine Probefahrt am<br />
betriebseigenen Testgelände<br />
in der sich die Händler von<br />
den Produktinnovationen<br />
überzeugen konnten.<br />
Information<br />
VALTRA GesmbH<br />
Grautschenhof 24<br />
8684 Spital / Semmering<br />
Tel: 03853/348<br />
Fax: 03853/348-48<br />
E-Mail: valtra@netway.at<br />
http://www.valtra.at<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Austrowaren: Müllumladepressen und Container<br />
Partner für Umwelttechnik<br />
AUSTROWAREN,<br />
Ihr Partner für<br />
Umwelttechnik liefertMüllumladepressen<br />
und im<br />
Auftrag der Fa.<br />
BAWU die dazugehörigen<br />
ACTS<br />
Container.<br />
Aufgrund der<br />
neuen Deponieverordnung<br />
soll ein<br />
Großteil des Abfalls thermisch<br />
entsorgt werden.<br />
Die Fa. AUSTROWAREN ist<br />
damit beauftragt, in NÖ und<br />
in Wien Umladestationen<br />
mit Wiege- und Verschiebeeinheit<br />
zu errichten, so in:<br />
Krems, Baden, Hohenruppersdorf,<br />
Zwettl, Mödling<br />
oder Traiskirchen. Ein<br />
wesentlicher Bestandteil dieser<br />
Umladestationen sind<br />
HUSMANN- Hochleistungspressen,<br />
welche die Brennfraktion<br />
in ACTS Containern<br />
mit automatischen Türver-<br />
Vorbereitung für<br />
die thermische<br />
Verwertung.<br />
schlussschiebernverdichten. Je nach<br />
Müllzusammensetzung<br />
findet in einem<br />
Container das 3 bis<br />
6-fache Müllvolumen<br />
Platz. Für den gleichen<br />
Einsatz liefert<br />
AUSTROWAREN im<br />
Auftrag der Fa.<br />
LINDE/Dresden zu<br />
der MBA-Linz HUS-<br />
MANN Press- und Containerverschiebestationen.<br />
AUSTROWAREN bietet die<br />
Lösung für Ihre individuelle<br />
Recyclinglogistik.<br />
Informationen:<br />
AUSTROWAREN HandelsgmbH<br />
Umwelttechnik<br />
Schellingg. 7, 1010 Wien<br />
Tel.: 01/ 515 69- 3276<br />
Fax: 01/ 515 69- 3228<br />
E-Mail: uwt@<br />
austrowaren.at<br />
Schellinggasse 7<br />
A 1010 Wien<br />
Tel.: +43 1 515 69-3276<br />
Fax: +43 1 515 69-3228<br />
uwt@austrowaren.at<br />
Bereich Umwelttechnik<br />
SEIT ÜBER 30 JAHREN ANLAGEN FÜR DIE MÜLL-<br />
BEHANDLUNG<br />
HUSMANN –Umladestationen, Verschiebe-<br />
einrichtungen, Container- sowie Stationärpressen<br />
PRESONA – Ballenpressen bis zu 140t Presskraft<br />
ORWAK – Mehrkammer- und Spezialpressen,<br />
MORINDERS – Brikettieranlagen<br />
EUROPRESS – Förderanlagen und Sortierbühnen<br />
SWECO- Separatoren zum Trennen aus trockenen und<br />
nassen Medien<br />
Diverses ZUBEHÖR - Polyestherbänder und Bindedraht<br />
für alle Ballenpressen<br />
TECHNISCHER KUNDENDIENST und LAGER<br />
A 1230 Wien, Lemböckgasse 53-55<br />
Tel.: +43 1 515 69 - 3541<br />
KOMMUNAL 47<br />
E.E.
Public Management<br />
Akzeptanz und Chancen von Nutzen-Kosten-Untersuchungen<br />
Strassenwesen ist<br />
Vorreiter<br />
Öffentliche Projekte bedürfen genauer Untersuchungen, in welchem Ausmaß sie<br />
tatsächlich für die Gesellschaft von Nutzen sind. Nachfolgend soll am Beispiel des<br />
Straßenwesens die zwingende Anwendung von Nutzen-Kosten-Untersuchungen und<br />
die Akzeptanz der Ergebnisse erläutert werden.<br />
u Dr. Walter Pichler<br />
Alle Formen von Nutzen-Kosten-Untersuchungen<br />
haben nur dem einen Zweck,<br />
Entscheidungsprozesse und Entscheidungen<br />
nachvollziehbar zu machen, zu dienen.<br />
Betrachtet man das Straßenwesen,<br />
so finden derartige Untersuchungen<br />
wahrscheinlich hier die häufigste Anwendung<br />
von allen Sparten des Bauwesens<br />
(Es besteht aber auch im Straßenwesen<br />
noch großer Nachholbedarf bezüglich zielorientierter,<br />
transparenter Entscheidungen.)<br />
Die Entscheidungen betreffen im<br />
wesentlichen Alternativen für Projekte<br />
oder für Bauweisen und Strategien der<br />
Erhaltung. Für Entscheidungen im<br />
Bereich öffentlicher Straßen – von diesen<br />
ist hier vorwiegend die Rede – ist der Verantwortliche<br />
eine öffentliche Körperschaft,<br />
welche sich privater Unternehmungen<br />
in unterschiedlichem Ausmaße<br />
bedient. Alle Managementprozesse und<br />
jede Entscheidung setzen klare Zielformulierungen<br />
voraus. Die Zielsetzung, welche<br />
dem Straßenwesen zugrundezulegen ist,<br />
ist unabhängig vom Grad der Einbindung<br />
privater Unternehmungen in Planung,<br />
u Univ.-Doz.<br />
Dipl.-Ing. Dr.<br />
Walter Pichler<br />
ist Mitglied des Vorstandes der FH<br />
Technikum Kärnten und Prov. Leiter<br />
des FH-Studiums Public Management<br />
48 KOMMUNAL<br />
Bau- und Erhaltung. Es ist jedenfalls<br />
anzustreben, dass der Verwalter öffentlicher<br />
Straßen bei allen Entscheidungen,<br />
sich modernster Instrumentarien bedient.<br />
Straßenbaulastträger<br />
sind Entscheidungsträger<br />
Verantwortlich für das öffentliche<br />
Straßennetz sind Bund, Länder und<br />
Gemeinden. Es sind dies Körperschaften,<br />
die in vieljähriger Arbeit Verwaltungsstrukturen<br />
aufbauten, die den anfänglichen<br />
Erfordernissen sicher gerecht wurden,<br />
inzwischen aber längst reformbedürftig<br />
wurden. Es sei aber festgestellt,<br />
dass überall ein Reformwille artikuliert<br />
wird, dass es auch wertvolle Ansätze<br />
gibt, der tatsächlich erfolgreiche Durchbruch<br />
wird aber durch „Trägheitsgesetze“<br />
behindert.<br />
Die Schwierigkeiten liegen im wesentlichen<br />
u im traditionellen Rechnungswesen<br />
(Kameralistik),<br />
u in unmodernen Dienstrechtsgesetzgebungen<br />
und<br />
u in der in der Praxis nicht<br />
klaren Trennung von Politik<br />
und Verwaltung.<br />
Kameralistik<br />
Im öffentlichen Sektor spielen<br />
„Rechtsmäßigkeitsgesichtspunkte“<br />
eine dominante Rolle.<br />
Diese eine Säule der Verwaltungen<br />
ist gut ausgeformt und<br />
braucht nicht angezweifelt zu<br />
werden. Die zweite Säule, wel-<br />
che den Namen „Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte“<br />
tragen sollte, ist nur rudimentär<br />
vorhanden. Die deutsche Form<br />
des Merkantilismusses schuf das Rechnungswesen<br />
mit dem Namen „Kameralistik“.<br />
Die Kameralistik ist vergangenheitsbzw.<br />
inputorientiert. Einnahmen und<br />
<strong>Ausgabe</strong>n werden sichtbar gemacht; eine<br />
Kostenkontrolle ist jedoch nicht möglich.<br />
Natürlich fehlt auch die Möglichkeit von<br />
Kostenschätzungen für Planungen. Es<br />
sind damit nicht nur Planungen innerhalb<br />
des Bereiches „Straßenbau- und<br />
Straßenerhaltung“ gemeint. Auch bei<br />
weittragenden parlamentarischen Entscheidungen<br />
gibt man sich bezüglich der<br />
möglichen finanziellen oder kostenmäßigen<br />
Auswirkungen eines neuen Gesetzes<br />
mit „gutachterlichen“ Aussagen wie „fast<br />
keine Kosten“, „Kosten nur geringfügig“,<br />
oder „Kosten nicht abschätzbar“, zufrieden.<br />
Nutzen-Kosten-Untersuchungen sind<br />
beim Entstehen eines neuen Gesetzes<br />
noch nicht üblich. Wenn der Gesetzgeber<br />
z.B. im Bundesstraßengesetz bzw. in<br />
dazugehörigen<br />
DurchführungsbestimmungenWirt-<br />
Sämtliche Entscheidungen<br />
über<br />
Maßnahmen, Methoden<br />
oder Zeitpunkt<br />
der Erhaltung öffentlicher<br />
Straßen sind<br />
unter Bedachtnahme<br />
auf gesamtwirtschaftliche<br />
Interessen<br />
zu treffen.<br />
schaftlichkeit und<br />
Sparsamkeit verlangt,<br />
so ist damit<br />
nicht selbstverständlich<br />
gemeint,<br />
dass man sich der<br />
jeweils modernsten<br />
Methoden<br />
der Betriebswirtschaftslehre<br />
zu<br />
bedienen hat,<br />
sondern es wird<br />
dies zum Anlass
Neben den<br />
Kosten für die Erhaltungsmaßnahme,<br />
über<br />
die entschieden<br />
werden soll, sind<br />
Nutzen und Kosten<br />
von Straßenbenützern<br />
zu berücksichtigen.<br />
genommen, im<br />
Rahmen einer<br />
parlamentarischen<br />
Enquete,<br />
über die Einführung<br />
einer<br />
Kostenrechnung<br />
zu diskutieren.<br />
Der diesbezüglichen<br />
Enquete im<br />
Jahre 1996 war aber kein durchschlagender<br />
Erfolg beschieden.<br />
Dienstrecht der öffentlichen<br />
Bediensteten<br />
Es ist erstaunlich, dass es trotz eines starren<br />
Dienstrechtes, welches kaum oder<br />
gar keine Leistungsanreize bietet, doch<br />
auch im öffentlichen Sektor Fortschritte<br />
gibt. Die Leistung, deren Messbarkeit<br />
schon mangels einer Kostenrechnung<br />
erschwert ist, ist nicht immer karrierebeeinflussend.<br />
Die Pragmatisierung, ein<br />
Erbe des „Heiligen Römischen Reiches,<br />
Deutscher Nation“, war als Schutz des<br />
Beamten – insbesondere in der Hoheitsverwaltung<br />
– gedacht. Der Beamte sollte<br />
sich als unabhängiger Fachgutachter, der<br />
dem Politiker fachlich fundierte Grundlagen<br />
von Entscheidungen liefert, verstehen.<br />
Die wichtige Voraussetzung der<br />
Unabhängigkeit ging mit Verpolitisierung<br />
in vielen Bereichen verloren. Aus diesem<br />
Grunde ist auch die Pragmatisierung nur<br />
mehr in einzelnen Bereichen der<br />
Hoheitsveraltung begründbar.<br />
Stellung des politischen<br />
Entscheidungsträgers<br />
Der demokratisch gewählte Politiker hat<br />
Aufträge des Wählers, des Staatsbürger,<br />
zu erfüllen. Es können diese Aufträge von<br />
der Sachmeinung des von der Verwaltung<br />
beauftragten Mitarbeiters oder freiberuflichen<br />
Ingenieurs abweichen. Dies ist auch<br />
legitim. Wichtig ist aber, dass<br />
beide Lösungsansätze transparent<br />
vorhanden sind und es für<br />
jeden nachvollziehbar wird, wie<br />
die endgültige Entscheidung<br />
zustande kam. Es muss am<br />
Ende klar sein, wer auf welche<br />
Art begründet die Entscheidung<br />
beeinflusst hat. Die Pragmatisierung<br />
half früher, diese Forderung<br />
zu erfüllen. Heute scheint dies nicht<br />
mehr immer der Fall zu sein.<br />
Zielformulierung<br />
Wie jedem beliebigen Managementprozess<br />
eine klare Zielformulierung vorausgeht,<br />
so gilt dies auch für alle Formen von<br />
Nutzen-Kosten-Untersuchungen unabhängig<br />
davon, ob sie nutzwertanalytischer<br />
oder kostennutzenanalytischer Art<br />
sind. Der Zielfestlegung kommt entscheidenste<br />
Bedeutung zu. Es ist sinnvoll, sich<br />
dabei methodisch<br />
der Erkenntnisse<br />
der Systemanalyse<br />
zu bedienen.<br />
Entscheidungsprozesse<br />
in Problembereichen,<br />
die<br />
durch Komplexität<br />
(starke Vernetzung,Interdisziplinarität),besondere<br />
Bedeutung<br />
(hohe Relevanz<br />
für den Handlungsträger,<br />
der<br />
das Projekt abzuwickeln<br />
hat und<br />
die Projektsumwelt)<br />
und Neuartigkeit<br />
(Innovationsgrad und Risken sind<br />
zu beachten.) charakterisiert sind, sollten<br />
nach systemtheoretischen Ansätzen<br />
behandelt werden. Das Straßenwesen ist<br />
derartigen Problembereichen hinzuzählen.<br />
Der Systemanalytiker fordert<br />
„teleologische“ Denkprozesse, die kyber-<br />
Die Nutzwertanalyse<br />
ist anzuwenden,<br />
wenn eine komplexe<br />
Entscheidungssituation<br />
vorliegt und die<br />
Monetarisierung der<br />
Nutzen- und Kostenkomponenten<br />
nicht<br />
möglich oder nicht<br />
wünschenswert ist.<br />
Public Management<br />
netische, polykausale und dynamische<br />
Ansätze beinhalten. Zur Verringerung des<br />
Risikos einer Systemfehlplanung erfolgt<br />
ein Vorgehen vom „Ganzen zum Teil“.<br />
Kernaufgabe ist die Erfassung der Projektumwelt.<br />
Kenntnis der Projektsumwelt ist<br />
die Voraussetzung für die Zielformulierung,<br />
dem ersten Schritt in einem Entscheidungs-<br />
bzw. Managementprozess.<br />
Die Projektsumwelt für das Straßenwesen<br />
kann durch folgende „Teilumwelten“<br />
charakterisiert werden:<br />
Kapitalgeber: Der Kapitalgeber ist natürlich<br />
an einem optimalen Einsatz seiner<br />
Mittel interessiert, er wünscht sich eine<br />
Erfolgsmaximierung.<br />
Kunden: Als Kunden sind Straßennutzer,<br />
Anrainer und Teile der Wirtschaft anzusehen.<br />
Technische Umwelt: Der Fortschritt der<br />
Technik ist abzuschätzen und z.B. durch<br />
Förderungen von Varianten die Innovation<br />
zu beschleunigen.<br />
Natürliche Umwelt: Die möglichst<br />
geringe Beeinträchtigung<br />
der Natur ist ein Teilziel.<br />
Ökonomische Umwelt:<br />
Durch die Wahl einer Straßentrasse,<br />
durch die verkehrstechnische<br />
Leistungsfähigkeit,<br />
kommt es zu geänderten,<br />
neuen Voraussetzungen für<br />
die Wirtschaft.<br />
Soziokulturelle Umwelt:<br />
Eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit<br />
durch Information<br />
der an der Straße interessierten<br />
Umwelt kann Rückwirkungen<br />
auf das System haben.<br />
Politische Umwelt: Die<br />
Gewichtung einzelner Parameter,<br />
wie Struktur der Straße<br />
oder Sicherheit, kann von politischen<br />
(demokratische Meinungsbildung vorausgesetzt)<br />
Anliegen abhängen.<br />
Nach dieser beispielhaften Aufzahlung<br />
kann für den Teilbereich „Erhaltung“ des<br />
Straßenwesens das Ziel in einfacher Form<br />
weiter auf Seite 50<br />
KOMMUNAL 49
Public Management<br />
wie folgt formuliert werden:<br />
„Sämtliche Entscheidungen<br />
über Maßnahmen, Methoden<br />
oder Zeitpunkt der<br />
Erhaltung öffentlicher<br />
Straßen sind unter Bedachtnahme<br />
auf gesamtwirtschaftliche<br />
Interessen zu<br />
treffen. Insbesondere sind neben den<br />
Kosten für die Erhaltungsmaßnahme,<br />
über die entschieden werden soll, Nutzen<br />
und Kosten von Straßenbenützern zu<br />
berücksichtigen. Hinzu kommen Nutzen<br />
und Kosten der Umwelt“.<br />
Das klare Ziel ist die Voraussetzung für<br />
die weitere Arbeit.<br />
Nutzen-Kosten-<br />
Untersuchungen<br />
Derartige Untersuchungen sind Entscheidungshilfen<br />
mit dem Ziele<br />
u Entscheidungen transparent vorzubereiten,<br />
so dass die meist sehr komplexenUrsachen-Wirkungszusammenhänge<br />
für alle Beteiligten (Fachleute,<br />
Bürger, Politiker) durchschaubar werden<br />
und<br />
u ein optimaler Mitteleinsatz erzielt<br />
wird.<br />
Die Parameter, die man für die Bewertung<br />
von Nutzen- bzw. Kostenkomponenten<br />
verwendet, sind entweder monetärer,<br />
oder nicht-monetärer Art.<br />
Das Wort „Entscheidungshilfen“ deutet<br />
bereits darauf hin, dass es Spielräume für<br />
die endgültige Entscheidung noch immer<br />
geben kann. Dies liegt in der Unzulänglichkeit<br />
der Zieldefinition, die auch bei<br />
gewissenhaftester Formulierung nach<br />
systemanalytischen Grundsätzen einen<br />
Gesichtspunkt nicht beachtet haben<br />
kann.<br />
Für die verschiedenen Methoden der<br />
Nutzen-Kosten-Untersuchungen liegen<br />
seit Jahren theoretische Grundlagen und<br />
auch praktische Erfahrungen vor. Die<br />
50 KOMMUNAL<br />
generelle Einführung<br />
war,<br />
sie ist es vielfach<br />
noch<br />
immer,<br />
schwierig.<br />
Weshalb war<br />
und ist die<br />
konsequente<br />
Anwendung derartiger Entscheidungshilfen<br />
schwierig? Was erschwerte und<br />
erschwert die Anwendung? Auf der<br />
einen Seite liegen die Ursachen in den<br />
unter Punkt 2 dieses Aufsatzes genannten<br />
Probleme:<br />
Kameralistik: Fehlende Kostenkenntnis<br />
und fehlendes Kostenbewusstsein<br />
Mangelnde Flexibilität: begründet im<br />
Dienstrecht<br />
Falsch verstandene Aufgaben des Politikers:<br />
statt Staatspolitik wird Parteipolitik<br />
betrieben. Dies wird durch unklare<br />
Aufgabentrennung zwischen Politiker<br />
und Beamten erleichtert.<br />
Zu diesen Hemmnissen kommt noch,<br />
dass Zielformulierungen nicht nach<br />
ganzheitlichen Ansätzen erfolgten und<br />
erfolgen, sondern sich lediglich auf<br />
wenige Umwelten abstützen (z.B. Technik<br />
und Teile der Wirtschaft). Die rudimentäre<br />
Zielerfassung half jedoch am<br />
meisten zur Anwendung moderner Entscheidungshilfen.<br />
Es kam zu einer Akzeptanzsteigerung.<br />
Abschließend sei noch<br />
festgestellt, dass Kosten-Nutzen-Untersuchungen<br />
entweder nutzwert- oder<br />
kostennutzenanalytischer Art sind.<br />
Zu den ersteren zählt die Wirkungs- und<br />
Nutzwertanalyse, zur zweiteren Art die<br />
Kosten-Nutzen-Analyse. (Es gibt aber<br />
noch Mischformen.)<br />
Entscheidungen vor dem<br />
Straßenneubau<br />
Die Auswahl einer Straßenstrasse aus<br />
einer Vielzahl von zur Diskussion gestellten<br />
Varianten ist sicher die komplexeste<br />
wie S p e z i a l wo r ks h o p 26. und 27. September 2003<br />
werde oder bleibe ich<br />
KPV.<br />
ko m m u na l p o l i t i s che vereinigung<br />
m o d e rn politics<br />
POLITISCHE AKA D E M I E<br />
Die Kosten-Nutzen-<br />
Analyse ist u.a. anzuwenden,<br />
wenn eine komplexe<br />
Entscheidungssituation<br />
vorliegt, die ausschließlich<br />
einer monetären<br />
Beurteilung unterzogen<br />
werden soll.<br />
aller Fragestellungen aus diesem Bereich.<br />
Das Ziel wird sehr umfassend sein und<br />
die Zielerfüllung sich weitgehend einer<br />
Messbarkeit nach monetären Maßstäben<br />
entziehen. Es ist daher richtiger, für die<br />
Wahl einer Straßentrasse einen nutzwertanalytischen<br />
Ansatz zu wählen. Mit<br />
kostennutzenanalytischen Modellen<br />
würde nur eine Genauigkeit vorgetäuscht,<br />
die in Wirklichkeit nicht<br />
erreichbar ist.<br />
Die Anwendung der Kosten-Nutzen-Analyse<br />
könnte leicht zu Argumentationsnotstand<br />
führen. Die Nutzwertanalyse<br />
bietet überdies die Möglichkeit, in die<br />
Prozesse der Zielfindung, der Normierung<br />
und vor allem der Gewichtung,<br />
Interessenten einzubinden. Gut moderierte<br />
Arbeitsgruppen, bestehend aus<br />
Fachleuten, Vertretern von Interessensgruppen<br />
und Politikern, erarbeiten<br />
gemeinsam die genannten Entscheidungsgrundlagen<br />
und unterwerfen sich<br />
damit einem sachlich fundierten Ergebnis.<br />
Projekte können heute im allgemeinen<br />
nur mehr über diese Entscheidungshilfe<br />
realisiert werden.<br />
Entscheidungen über die Wahl einer<br />
baulichen Alternative (System eines<br />
Brückentragwerkes, Art der Fahrbahnbefestigung)<br />
werden, da die Probleme<br />
nicht von derartiger Komplexität wie im<br />
ersten Fall sind und eine Monetarisierung<br />
möglich ist, kostennutzenanalytisch<br />
getroffen.<br />
Entscheidungen bei der<br />
Straßenerhaltung<br />
Die wesentlichsten Fragen, welche sich<br />
im Bereich der baulichen Straßenerhaltung<br />
stellen, sind:<br />
u Beurteilung von alternativen Erhaltungsmethoden<br />
und Baustoffen<br />
u Optimaler Zeitpunkt für Instandsetzungen<br />
und Erneuerungen<br />
u Finanzbedarf<br />
u Dringlichkeitsreihung<br />
?<br />
bürgermeister<br />
mehr unte r :<br />
w w w. m o d e rnp o l i t i c s . a t o d e r 01 / 814 2 0 - 5 5
Eine der wesentlichsten Fragen, die sich im Bereich der baulichen Straßenerhaltung<br />
stellt, ist der optimale Zeitpunkt für Instandsetzungen und Erneuerungen.<br />
Im Bereich der betrieblichen Straßenerhaltung<br />
sind es Fragen nach der Intensität<br />
und Organisation der Betreuung des<br />
Straßennetzes (z.B. Winterdienst, Reinigung).<br />
Alle diese Entscheidungsfragen sollten<br />
kostennutzenanalytischen Untersuchungen<br />
unterzogen werden. Die zu definierenden<br />
Ziele sind leichter überblickbar als<br />
bei der Wahl einer Straßentrasse. Die<br />
Komplexität ist nicht so stark, dass eine<br />
Monetarisierung unmöglich wäre. Hinzu<br />
kommt, dass die genannten Fragestellungen<br />
sehr stark die Betriebe der Straßenerhaltung<br />
betreffen und stets auch Daten<br />
aus dem innerbetrieblichen Rechnungswesen<br />
in die Entscheidungen einfließen<br />
müssen. Die betriebswirtschaftliche Komponente<br />
soll Teil der kostennutzenanalyti-<br />
Verwendete Literatur<br />
u Österreichischer Nationalrat: Protokoll vom 15. Mai<br />
1996; Parlamentarische Enquete: „Kostentransparenz<br />
staatlicher Aufgabenerfüllung, Einführung einer Kostenrechnung<br />
des Bundes und Einrichtung eines Haushaltsausschusses“<br />
u Patzak G.: Systemtechnik-Planung komplexer innovativer<br />
Systeme, Grundlagen, Methoden, Techniken. Springer-Verlag<br />
Berlin, Heidelberg, New York, 1982.<br />
u Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten,<br />
Straßenforschung, Heft 202: Nutzen-Kosten-Unter-<br />
schen Beurteilungen sein. Bei Vereinigung<br />
von Verantwortlichen für den<br />
Betrieb und für die erwähnten wichtigsten<br />
Entscheidungen in einer Hand, ist<br />
das günstigste Ergebnis zu erwarten.<br />
(Bedingung: Absage an Kameralistik!)<br />
Diese Auffassungen decken sich mit dem<br />
internationalen Trend (z.B. Modelle der<br />
Weltbank-HDM oder Veröffentlichungen<br />
von PIARC-World Road Association).<br />
Untersuchungen bei verstärkter<br />
Aufgabenteilung<br />
Die bisherigen Betrachtungen gehen<br />
davon aus, dass eine Verwaltung für die<br />
Planung, für den Bau und für die bauliche<br />
und betriebliche Erhaltung verantwortlich<br />
suchungen im Verkehrswesen – Entscheidungshilfen in<br />
der Verkehrsplanung, 1982<br />
u Pichler W.: Straßenzustandsbewertung und die Entscheidung<br />
über Erhaltungsmaßnahmen an Oberbaukonstruktionen,<br />
Schriftenreihe des Institutes für Straßenbau<br />
der Universität Innsbruck, Heft 22, 1992.<br />
u Schmuck A.: Straßenerhaltung mit System – Grundlagen<br />
des Managements, Kirschbaumverlag, Bonn, 1987<br />
u Kappel F.: Funktionsbauverträge – Erwartungen der<br />
Bauwirtschaft, Fachzeitschrift „Griffig“, Gütegemeinschaft<br />
Verkehrsflächen aus Beton e.V, Köln-Marienburg,<br />
1/2003<br />
Marchfelder Bioenergie GmbH baut Vergärungsanlage von Komptech Farwick<br />
Das Marchfeld setzt auf Biogas<br />
Die Marchfelder Bioenergie GmbH aus<br />
Groß- Enzersdorf errichtet in Markgrafneusiedl<br />
eine Biogasanlage zur Vergärung<br />
von Bioabfällen. 15.000 Tonnen<br />
Bioabfälle, Speisereste, überlagerte<br />
Lebensmittel und Fettabscheiderinhalte<br />
werden pro Jahr aufbereitet und zu Biogas<br />
umgewandelt. Daraus wird über ein<br />
Blockheizkraftwerk Strom und Wärme<br />
gewonnen werden. Ausgeschleuste<br />
organische Feststoffe werden auf den<br />
Anlagen der beiden Gesellschafter kom-<br />
postiert und mit Teilen des Gärrests<br />
bewässert. Auf diesem Wege entsteht<br />
quasi als „Nebenprodukt“ ein wertvoller<br />
Dünger für die Landwirtschaft.<br />
Das Verfahren der Komptech Farwick<br />
Anlagenbau GmbH besteht aus den<br />
Teilschritten Zerkleinerung, Lösung,<br />
Separation, Sandabscheidung, Hygienisierung,<br />
Vergärung, Biogasaufbereitung,<br />
Verstromung und Fest-Flüssig-Separation,<br />
wofür eine Aufbereitungshalle und<br />
eine Biogasanlage errichtet werden. Die<br />
Public Management<br />
ist. Alle diese wichtigsten Tätigkeiten werden<br />
vom eigenen Betrieb ausgeführt, oder<br />
auch an private Unternehmungen vergeben<br />
(z.B. Planung an Ingenieurbüros,<br />
Neubau und Erhaltungsmaßnahmen an<br />
Baufirmen). Die Entscheidung bleibt wie<br />
die Verantwortung beim Verwalter, beim<br />
Baulastträger. Der Vertrag, welcher zwischen<br />
Baulastträger und dem privaten<br />
Unternehmer abzuschließen ist, beinhaltet<br />
neben rechtlichen Bestimmungen, die<br />
Vertragspartner betreffend, nur technische.<br />
Es sind von allen möglichen Teilzielen<br />
(siehe Kapitel 3 dieses Aufsatzes) nur<br />
technische Vertragsgegenstand.<br />
Durch die Idee von Funktionsbauverträgen<br />
ändert sich die Situation. Die Bauverträge<br />
enthalten implizit auch andere<br />
Ziele, betreffend z.B. Straßennutzer und<br />
Umwelt. Die ausschreibende Stelle legt<br />
Anforderungen an das Langzeitverhalten<br />
des Bauwerkes fest und denkt dabei an<br />
die Wahrung der Interessen von Straßennutzer<br />
und Umwelt. Es geht damit ein<br />
Teil (kleineren oder auch größeren<br />
Umfanges) der Entscheidungskompetenz<br />
an den privaten Vertragspartner über,<br />
nicht aber die Gesamtverantwortung. Es<br />
sind dies sehr interessante Modelle, die<br />
hohe Flexibilität von der Verwaltung fordern,<br />
aber neue Chancen bieten.<br />
Zusammenfassung<br />
Nutzen-Kosten-Untersuchungen, in<br />
den verschiedensten Ausprägungen<br />
je nach dem Anwendungszweck,<br />
haben wohl an Akzeptanz gewonnen,<br />
es ist aber deren Anwendung<br />
nicht zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden. Die Forcierung der<br />
Anwendung ist insbesondere eine<br />
moralische Pflicht gegenüber dem<br />
Staatsbürger. Eine wesentliche Voraussetzung<br />
ist jedoch eine durchgreifende<br />
Reform im Rechnungswesen<br />
und auch im Dienstrecht.<br />
Anlage wird im Frühjahr 2004 fertiggestellt<br />
und den Probebetrieb aufnehmen.<br />
Die Komptech Farwick Anlagenbau<br />
GmbH mit Büro in Wien ist eine 100 %<br />
Tochter der Komptech Farwick GmbH<br />
aus Frohnleiten (Steiermark).<br />
Informationen:<br />
Martin Wellacher, Komptech Farwick<br />
GmbH (Projektingenieur)<br />
Tel.: 03126/ 505 700<br />
E.E.<br />
KOMMUNAL 51
Wirtschafts-Info<br />
Der „intelligente“ Müllcontainer von Pöttinger<br />
Multipress Eco<br />
Die Firma Pöttinger Entsorgungstechnik<br />
hat ein System<br />
entwickelt, welches den<br />
Müll verwiegt, identifiziert<br />
und anschließend verpresst.<br />
MULTIPRESS ECO heißt der<br />
„intelligente“ Müllcontainer,<br />
der in verschiedenen<br />
europäischen Städten bereits<br />
erfolgreich eingesetzt wird.<br />
Funktionsweise<br />
Die Funktionsweise erklärt<br />
Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />
Markus Ebster so: „Eine<br />
Magnetkarte prüft die<br />
Zugangsberechtigung zur<br />
Wiegeschleuse. Der Abfall<br />
wird eingeworfen, verwogen<br />
und die Daten gespeichert.<br />
Der Abfall wird nun in den<br />
Pressbereich übergeben und<br />
automatisch verpresst. Die<br />
Datenübertragung erfolgt<br />
mittels GSM - Netz und<br />
steht somit dem Betreiber<br />
permanent zur Verfügung.“<br />
52 KOMMUNAL<br />
Geschäftsführer<br />
DI Markus<br />
Ebster<br />
Den „intelligenten“ Müllcontainer<br />
finden Sie auf der<br />
Umweltmesse „Entsorga“<br />
(23.-27.9.2003) in Köln auf<br />
dem Stand der Fa. Pöttinger<br />
Entsorgungstechnik - Halle<br />
10.1, Gang D 30/ E 31.<br />
Informationen:<br />
Pöttinger Entsorgungstechnik<br />
GmbH. & Co KG<br />
Industriestraße 30<br />
A-4710 Grieskirchen<br />
Ansprechperson:<br />
DI Markus Ebster<br />
Tel.: 07248/ 600-309<br />
Fax: 07248/ 600-429<br />
E-Mail: entsorgung@<br />
poettinger.at<br />
www.poettinger.at<br />
ECB - Anzeige- und Informationssysteme<br />
Gezielt informieren<br />
Heute, wo eine<br />
bestmögliche<br />
Betreuung<br />
sowie eine<br />
raschest möglicheInformation<br />
der Gäste<br />
bereits allseits<br />
geforderten<br />
Standard darstellt,<br />
bieten<br />
elektronische<br />
Systeme – die von einer Zentrale<br />
aus schnell und übersichtlich<br />
aktuelle und wichtige<br />
Informationen anzeigen,<br />
die optimale Lösung! Jahrelange<br />
Erfahrung auf diesem<br />
Gebiet gewährleistet unseren<br />
Kunden ein hohes Maß an<br />
technischem Know-How,<br />
und zwar bei der Planung,<br />
Konstruktion und bei der<br />
Auftragsbearbeitung selbst!<br />
Durch die variable Modulbauweise<br />
sind ECB – Informationstafeln<br />
bestens dazu<br />
geeignet, als individuelle<br />
Info-Tafel von ECB - gezielt<br />
und top-aktuell informieren.<br />
Blaulichtfunk von EADS TELECOM Deutschland<br />
TETRAPOL überzeugt weltweit<br />
Beim professionellen Mobilfunk ist der<br />
Übergang zur Digitaltechnik in vollem<br />
Gang. Als Anbieter von digitalen Funklösungen<br />
auf Basis des TETRAPOL-<br />
Standards realisiert die EADS TELE-<br />
COM weltweit Netze für zivile Anwender,<br />
für militärische Einsätze und große<br />
Flächennetze für Sicherheitsorganisationen<br />
wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste.<br />
Praxistaugliche<br />
Marktreife<br />
Der TETRAPOL-Standard wurde speziell<br />
für Blaulichtorganisationen entwickelt,<br />
wird permanent den Anforderungen<br />
des Marktes angepasst und<br />
überzeugt durch Praxistauglichkeit und<br />
Marktreife. Weltweit sind über 70<br />
TETRAPOL-Netze in 31 Ländern in<br />
Betrieb. In Europa wird in 13 Ländern<br />
mit TETRAPOL gefunkt - in der Industrie,<br />
auf Flughäfen, im Öffentlichen<br />
Nahverkehr und vor allem bei Polizei<br />
und Rettungsdiensten. Allein in Europa<br />
E.E.<br />
arbeiten nationale Sicherheitsfunknetze<br />
in Frankreich, Spanien, der Tschechischen<br />
Republik, der Slowakischen<br />
Republik, in Rumänien sowie in der<br />
Schweiz.<br />
Vielfach profitieren<br />
Wer TETRAPOL nutzt, profitiert in vielerlei<br />
Hinsicht: Durch die größere Funkreichweite<br />
der TETRAPOL-Technik<br />
können die Investitions- und Betriebskosten<br />
niedrig gehalten werden. Deutlich<br />
weniger Basisstationen als bei<br />
anderen Technologien gewährleisten<br />
störungsfreie Funkversorgung. Auch<br />
geographisch schwieriges Gelände<br />
kann kostengünstig versorgt werden.<br />
Mit TETRAPOL lassen sich viele verschiedene<br />
Nutzer vernetzen. Beim<br />
Schweizer POLYCOM-Netz sind es z. B.<br />
über 20 Dienste wie Grenzwacht,<br />
Sanitätsdienste, Polizei der Kantone<br />
und Gemeinden, Bundeskriminalpolizei,<br />
Militärische Sicherheitsdienste<br />
usw., die integriert werden. Der Aufbau<br />
erfolgt gestaffelt in enger Zusammenar-<br />
Anzeige verschiedensterInformationen<br />
(z.B.<br />
Konzerte,<br />
Messen,<br />
Sportereignisse)<br />
Ihre<br />
Probleme zu<br />
lösen!<br />
In Regionen<br />
mit starkem<br />
Grenztourismus können<br />
überdies auch Gäste aus<br />
Nachbarregionen mehrsprachig<br />
und optimal über bevorstehende<br />
Ereignisse informiert<br />
werden.<br />
Informationen:<br />
ECB - Anzeigetechnik<br />
Jungnickelstr. 11<br />
9500 Villach<br />
Tel.: 04244/ 271 21-13<br />
Fax: 04244/ 271 21-14<br />
Internet: www.ecb.at<br />
beit mit lokalen Partnern.<br />
Der Bundesrat<br />
stellte die notwendigen<br />
Mittel für den Aufbau<br />
der zentralen Elemente<br />
zur Verfügung,<br />
die Kantone gehen<br />
nach und nach ins<br />
Netz, je nach Bedarf.<br />
Netzarchitektur und<br />
Finanzierungsmodell<br />
entsprechen der<br />
föderalen Landesstruktur<br />
- ein interes- TETRAPOL - weltsantes<br />
Modell auch weit in 31 Län-<br />
für Österreich. dern bewährt.<br />
Informationen:<br />
EADS TELECOM Deutschland<br />
Wilhelm-Runge-Str. 11<br />
D-89081 Ulm<br />
Tel.: +49 731 505-02<br />
Fax: +49 731 505-1800<br />
E-Mail:infoulm@eads-telecom.com<br />
Internet: www.eads-telecom.de<br />
E.E.<br />
E.E.
Angebote und Kurse der TÜV Österreich Akademie<br />
Für Ihre Qualität<br />
TÜV Österreich<br />
mit Sicherheit Akademie: Kursan-<br />
Der TÜV Österreich sorgt auf dem<br />
Gebiet der Sicherheitstechnik seit mehr<br />
als 125 Jahren für die Zuverlässigkeit<br />
technischer Anlagen. Nicht verwunderlich<br />
also, dass sich die TÜV Österreich<br />
Akademie als Plattform für technische<br />
Aus- und Weiterbildungen in den Fachgebieten<br />
Sicherheit, Qualität und<br />
Umweltschutz versteht.<br />
Technical education<br />
Erprobtes erhalten und ausbauen,<br />
Neues einbauen - unter diesem Motto<br />
finden sich in den Kursangeboten der<br />
TÜV Österreich Akademie sowohl<br />
„bewährte Klassiker“ als auch „Top-<br />
News“ Angebote.<br />
Der technische Experte als Generalist<br />
ist sowohl in der Wirtschaft, als auch<br />
im kommunalen Bereich gefragt wie<br />
nie zuvor. „Technical education“ in<br />
Wir haben verstanden.<br />
Breitband.<br />
Zartes Band.<br />
>> Data >> Internet >> Phone<br />
Geben Sie sich nicht mit der zweitbesten<br />
Lösung zufrieden. In Ihrer Telefonleitung<br />
steckt viel mehr, als Sie vermuten:<br />
Breitband. Schmalpreis.<br />
Info: 08000 08000<br />
oder www.etel.at<br />
Zusammenhang mit<br />
persönlichen Fähigkeiten<br />
ist der Schlüssel<br />
zum Erfolg.<br />
Kursausschnitt<br />
Schürz & Lavicka<br />
gebote unter dem<br />
Motto „Erprobtes<br />
erhalten und ausbauen,<br />
Neues einbauen“<br />
◆ Besonnungsberater für Solarien<br />
(ÖNORM S 1131)<br />
30.09.2003; EUR 300,-<br />
◆ Chlorgas und Chlorgranulat in<br />
Bädern (Giftbezugslizenz)<br />
14.-16.10.2003, EUR 730,-<br />
◆ Sicherheit für Spielplätze und Sportstätten<br />
02.03.2004, EUR 395,-<br />
Weitere Angebote finden Sie auf unserer<br />
Homepage oder fordern Sie unser<br />
Kursprogramm Herbst 2003/2004 an.<br />
www.leasaustria.com<br />
So soll Leasing sein.<br />
Was wählen Gemeinden?<br />
Leasing mit Zukunft!<br />
<strong>Kommunal</strong>-Leasing mit der Bank Austria<br />
Creditanstalt Leasing macht es möglich:<br />
Mit professionellem Know-how und umfassender<br />
Beratung realisieren Sie sämtliche<br />
Projekte, die für Ihre Gemeinde<br />
von Bedeutung sind. Dann folgt auf ein<br />
Neubauprojekt problemlos die Anschaffung<br />
von mobilen Investitionsgütern, ohne den<br />
vorgegebenen Budgetrahmen zu sprengen.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Informationen:<br />
TÜV Österreich Akademie<br />
Laxenburger Strasse 228<br />
1230 Wien<br />
Tel: 01/ 617 52 50-183 (Nicole<br />
Gross)<br />
E-Mail: akad@tuev.or.at<br />
www.tuev-akademie.at<br />
PK_P<br />
KOMMUNAL 53<br />
E.E.
Kommunikation<br />
Die Kunden urteilen, nicht der Produzent<br />
Näher, mein<br />
Bürger zu dir<br />
Nach der Vorstellung von „e-government“ als kommunales<br />
Leistungspaket in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> von<br />
kommunal, haben die folgenden Ausführungen das Ziel,<br />
die Sicht und Anforderungen der Kunden in das Blickfeld<br />
der Diskussion zu rücken.<br />
u Dipl.- Ing. Martin B. Atzwanger<br />
Neuere Umfragen bestätigen den Wunsch<br />
der Bürger nach einer „Öffnung“ der Verwaltung<br />
und Vereinfachung von Behördengängen.<br />
73 % der Befragten äußerten<br />
2002 im Rahmen von qualitativen Interviews<br />
in steirischen und oberösterreichischen<br />
Städten den Wunsch nach einer<br />
gesteigerten Kundenorientierung der<br />
Gemeinde- und Stadtämter. Gekennzeichnet<br />
ist diese Situation von zwei Trends:<br />
dem steigenden Bedürfnis nach immer<br />
individuelleren Problemlösungen der<br />
Kunden, bei einem gleichzeitigen Anstieg<br />
des Mißtrauens gegenüber den politischen<br />
Institutionsrahmen an sich:<br />
u Die Bürger/Bewohner/Kunden suchen<br />
für ihre (individuellen) Problemen und<br />
Anliegen vor allem eine spezifisch situationsbedingte<br />
Lösung;<br />
u ihnen ist das „dahinter“ und das „wie“<br />
egal, was zählt ist der für sie möglichst<br />
reibungslose Prozeß der Abwicklung und<br />
das konkrete Ergebnis<br />
u Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger<br />
ist Konsulent für kommunale<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
54 KOMMUNAL<br />
u daher beurteilen die Kunden und nicht<br />
der Produzent, ob eine Dienstleistung seinen<br />
Vorstellungen entspricht.<br />
Davon sind sowohl Auskünfte (wo finde<br />
ich eine bestimmte Dienststelle oder Serviceeinrichtung)<br />
bis hin zur Abwicklung<br />
eines Förderantrages oder einer Baugenehmigung.<br />
Und dabei hängt die Zufriedenheit<br />
mit Verwaltung im wesentlichen<br />
von zwei Faktoren ab:<br />
u dem persönlichen Kontakt zwischen<br />
BürgerIn und Verwaltungsstelle und<br />
u dem reinen verwaltungstechnischem<br />
Ablauf<br />
Zweiteres läßt sich<br />
wieder unterteilen in<br />
den Hard- und in<br />
den Software-<br />
Bereich: was kann<br />
durch Vernetzung auf<br />
elektronischem Weg<br />
erfolgen, was muss<br />
noch „von Hand aus“<br />
erledigt werden.<br />
Die Erbringung einer<br />
öffentlichen Dienstleistungen<br />
stellt sich<br />
für den Bürger vor allem als persönlicher<br />
Kontakt zur Verwaltung bzw. der jeweiligen<br />
Verwaltungsstelle dar. Mit e-government<br />
wird dabei der Ansatz verfolgt, die<br />
diesbezüglichen Verwaltungsabläufe für<br />
den Bürger möglichst effizient gestaltet<br />
werden können (die Motivation, Professionalität<br />
und Kundenorientierung des<br />
Personals verliert damit nichts an Bedeu-<br />
Neuere Umfragen<br />
bestätigen den<br />
Wunsch der Bürger<br />
nach einer „Öffnung“<br />
der Verwaltung und<br />
Vereinfachung von<br />
Behördengängen.<br />
tung, bzw. wird sogar, auf Grund des konzentrierteren<br />
Ablaufes wichtiger!).<br />
Neben der Abstimmung und Vernetzung<br />
elektronischer Datenabläufe, um unterschiedlichste<br />
Informationen zu bündeln<br />
und zielt e-government aber auch dahin,<br />
die Kommunikation zwischen Verwaltung<br />
(Gemeindeamt) und Bürger zu automatisieren.<br />
Vorteile für den „Kunden“ sind:<br />
u unabhängig von Zeit und Ort (außer<br />
der Zugang zu einem PC) ist die Information/das<br />
Gemeindeamt zugänglich<br />
u durch diese „Öffnung“ ist einerseits<br />
eine Standardisierung (und<br />
Verschriftlichung) und<br />
andererseits eine umfas-<br />
sende Aufbereitung und<br />
Erklärung des Angebotes<br />
erforderlich<br />
u klarere Definition zwischen<br />
Hol- und Bringschuld<br />
(inkl. Möglichkeit sich entsprechend<br />
vorzubereiten)<br />
u bessere Übersicht über<br />
die Unterstützung des einzelnen<br />
durch die<br />
Gemeinde/ öffentliche<br />
Hand<br />
u (im günstigsten Fall) alle Dienstleistungen<br />
über einen einzigen Zugang<br />
e-government gliedert sich nach Außen<br />
hin in zwei Abschnitt:<br />
u Datenmaterial und Informationen so<br />
aufzubereiten, das sie vernetzt werden<br />
können, und im besten Falle über einen<br />
Anlaufstellen kontaktier, abgerufen, abge
Ein Großteil der Kontakte erfolgt derzeit<br />
über das Gemeindeamt. Die Idee der<br />
„Bürgerbüros“ strebt dabei die Zusammenfassung<br />
möglichst vieler kommunaler<br />
Funktionen der Gemeinde an.<br />
fragt und verwendet werden können.<br />
u Angebot, die Verwaltung über EDV<br />
und Internet zu kontaktieren<br />
e-government ist damit ein Schritt näher<br />
an die Bürger und damit an unsere Kunden.<br />
Es unterstützt die Dezentralisierung.<br />
und e-government birgt die Chance zur<br />
Behebung von Standortnachteilen in sich:<br />
sowohl für ländliche Regionen - Gemeindeämter<br />
sind auch außerhalb der Öffnungszeiten,<br />
bzw. per Datennetzwerk<br />
erreichbar, als auch im städtischen<br />
Bereich durch die Auslagerung/Verminderung<br />
von Behördenkontakte. Weitere<br />
Nutzen für Gemeinden: damit in einer<br />
anderen Form in Dialog mit seinen BürgerInnen<br />
und Bürgern zu treten. Nicht<br />
nur die Abwicklung von administrativen<br />
Ablaufen sind möglich, es bieten sich parallel<br />
Befragungen, „Briefkästen für Rückmeldungen,<br />
bis hin zu Chatrooms an.<br />
Das Gemeindeamt als<br />
Bürgerbüro<br />
Ein Großteil der Kontakte erfolgt derzeit<br />
über das Gemeindeamt. Die Idee der<br />
Bürgerbüros („One-Step-shops“) strebt<br />
dabei die Zusammenfassung (sämtlicher<br />
oder ?) möglichst vieler kommunaler<br />
Informations-, Beratungs- und Behör-<br />
denfunktionen der Gemeinde an. Der<br />
Bewohner hat dabei eine einzige Anlaufstelle<br />
die ihn einerseits überallhin weiterleitet<br />
und andererseits auch für ihn<br />
die Koordination mehrerer Verwaltungsstellen<br />
und eventuell von/mit Spezialisten<br />
übernimmt.<br />
Erforderlich ist dazu, um die internen<br />
Abläufe möglichst „selbstständig“ und<br />
effzient zu gestalten, ein abgestimmte<br />
Logistik der eingesetzten bzw. angesprochenen<br />
Datensysteme und -banken. Ein<br />
Vielzahl von behördlichen Informationen<br />
läßt sich noch immer nicht gegenseitig<br />
abfragen, zusammenführen und<br />
miteinander vernetzen (Zusammenführung<br />
der verschiedenen Datenbanken,<br />
Dienststellen, aber<br />
auch Behörden). Weniger<br />
die Vereinheitli-<br />
chung, die zumeist viel<br />
Geld kostet, sondern<br />
eine entsprechende Vernetzungsmöglichkeit<br />
(muss dabei vorrangiges<br />
Ziel sein.<br />
Auslagerungen<br />
ins Internet<br />
Angesichts der rasanten<br />
Entwicklung ist es heute<br />
keine Frage mehr, ob<br />
sich eine Gemeinde im<br />
Internet präsentiert, sonder<br />
sie lautet vielmehr,<br />
wie sie dieses Medium<br />
für Ihren Kundenkontakt<br />
sinnvoll intensiviert. Viele Informationen<br />
lassen sich viel besser übers Internet<br />
anbieten und kommunizieren. Jede Internetaktivität<br />
erfordert aber eine sorgfältige<br />
Planung und Betreuung sowie Einbindung<br />
in die gesamte PR-Arbeit der<br />
Gemeinde: denn eine gute Präsentation<br />
kann sehr positiv für das Image der<br />
Gemeinde sein, eine Schlechte enorm<br />
schaden.<br />
Zieldefinition<br />
Die Frage nach den Zielpublikum ist<br />
eine wesentliche beim Aufbau und der<br />
Gestaltung einer derartigen Informations-<br />
und Kommunikationsschiene. Galten<br />
vor ein paar Jahren noch meist jüngere<br />
Bevölkerungsschichten als die am<br />
Interessiertesten, so sind heute, gerade<br />
durch den Einsatz in der gesamten<br />
Arbeits- und Freizeitwelt eigentlich alle<br />
Alters- und Sozialschichten Zielpublikum.<br />
Generell ist eine klarer nachvollziehbarer<br />
Ablauf, einfache Bedienung,<br />
ein hoher Informationsgehalt und Praxisorientierung<br />
anzustreben.<br />
Angesichts<br />
der rasanten<br />
Entwicklung ist es<br />
heute keine Frage<br />
mehr, ob sich eine<br />
Gemeinde im<br />
Internet präsentiert,<br />
sondern sie lautet<br />
vielmehr, wie sie<br />
dieses Medium für<br />
Ihren Kundenkontakt<br />
sinnvoll intensiviert.<br />
Kommunikation<br />
u wen wollen wir damit erreichen?<br />
u was erwarten sich unsere Zielgruppen<br />
für Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten?<br />
(BürgerInnen - Bevölkerung, Anfragende<br />
und Informationssuchende,<br />
Betriebe, usw.).<br />
u was für Inhalte wollen wir vermitteln?<br />
Zielführend ist es, die gewünschten und<br />
möglichen Zielgruppen zu befragen<br />
und/oder in die Vorbereitung entsprechend<br />
einzubinden (sinnvoll auch, die<br />
Erfahrungen anderer Gemeinden mit<br />
diesem Instrument, in die eigenen Überlegungen<br />
einzubeziehen):<br />
u welchen technischen Standard können<br />
wir bei unseren Zielgruppen<br />
erwarten? (viele<br />
Firmen, Studenten,<br />
öffentlich zugängliche<br />
Geräte - z.B.: Schule,<br />
Bücherei, usw.)<br />
u welche Verwaltungsabläufe<br />
lassen sich übers<br />
Internet abwickeln - wo<br />
ist es sogar sinnvoll dies<br />
auszulagern: kein direkter<br />
(persönlicher) Kontakt<br />
erforderlich, keine<br />
Rücksicht auf Öffnungszeiten,<br />
die Möglichkeit<br />
sich zu Hause vorbereiten<br />
und Unterlagen-zusammen-stellen<br />
Daneben auch:<br />
u welche Informationen<br />
kann die Gemeinde übers<br />
Internet anbieten (Termine,<br />
Infos, Projektvorstellungen, usw.)<br />
u welche aktive Kommunikationsmöglichkeiten<br />
soll es vielleicht parallel dazu<br />
geben: elektronischer Briefkasten für<br />
Anregungen und Rückmeldungen, offenen<br />
Diskussionsforen, usw.<br />
Gerade letztere sprechen ein Zielpublikum<br />
an, das sich kaum in ein Gemeindeamt<br />
verliert, und schon gar nicht<br />
direkt Anregungen einbringt oder eine<br />
Projektmitarbeit anbietet.<br />
Kundenzufriedenheit führt - so die<br />
Erfahrung - zu einer positiven Haltung<br />
des Kunden gegenüber den kommunalen<br />
Dienstleister und damit zu einer Bindung<br />
an die Gemeinde. Denn EDV, Internet<br />
und e-government sind kein All-<br />
Heil-Mittel , und vermindern sicherlich<br />
nicht den Aufwand für eine Verwaltungshandlung.<br />
Aber es schafft dort<br />
Raum, wo er am Nachhaltigsten (für die<br />
Gemeinde) ist: beim persönlichen Kontakt<br />
mit dem BürgerInnen. Denn die<br />
Gemeinden und Städte wollen vor allem<br />
Heimat für ihre BürgerInnen sein - das<br />
sich die Menschen dort wo sie wohnen<br />
und arbeiten wohl fühlen!<br />
KOMMUNAL 55
Wirtschafts-Info<br />
56 KOMMUNAL<br />
Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />
Das Warten verschönern<br />
BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />
in Österreich führendes Unternehmen<br />
im Bereich WinterGartenbau und<br />
ObjektBau in Glas/Alu/Holz. Im<br />
modern-alpenländischen Stil gebaut<br />
wird die stabile Holzkonstruktion<br />
samt Schalung, Innensitzbank und<br />
Dacheindeckung (Alpendachstein)<br />
auf die bauseits errichtete Fundamentplatte<br />
montiert. Die Frontverglasung<br />
ist wie die beiden Seitenflächen<br />
in 10 mm ESG Sicherheitsglas ausgebildet.<br />
Pulverbeschichtete Blechteile<br />
komplettieren die technisch und qualitativ<br />
hochwertige Ausführung der<br />
Wartehäuschen von<br />
BAUMANN/GLAS. Das<br />
Wartehäuschen wird in<br />
zwei Größen hergestellt,<br />
weiters werden Vorgaben<br />
im Bereich der Farbgestaltung<br />
von Holz- und Metallteilen<br />
gerne berücksichtigt.<br />
Als Zubehör sind erhältlich:<br />
Fahrplantafel A1 € 181,-<br />
Abfallbehälter mit Deckel € 166,-<br />
Abfallkorb € 125,-<br />
+Transportkosten.<br />
Variante 1: € 5.069,- exkl.MwSt.<br />
Länge: 4180mm<br />
Breite: 1500mm<br />
Wartehäuschen aus Holz, Alu und Glas<br />
von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />
optimal in das Ortsbild<br />
Informationen:<br />
BAUMANN/GLAS/1886<br />
Prok. Johann TAUBÖCK<br />
4342 BAUMGARTENBERG<br />
Tel.: 07269/75 61 -261<br />
j. tauboeck@baumann-glas.at<br />
Variante 2: € 4.752,- exkl.MwSt.<br />
Länge: 3180mm<br />
Zentrale Steuerungsplattform und Überwachung<br />
Gesamtsysteme für Kommunen<br />
Herstellerneutrale Gesamtlösungen<br />
für die dezentrale Datenerfassung,<br />
Steuerungstechnik und<br />
Archivierung, um Wasserversorgungsanlagen<br />
zu überwachen,<br />
Straßenbeleuchtung zu regeln,<br />
Energieverbräuche (Strom,<br />
Wasser, Gas, usw.) zu erfassen<br />
und der Auswerte- bzw. Wartungssoftware<br />
zur Verfügung zu stellen,<br />
ergibt in Summe eine abgerundete<br />
Gesamtlösung, welche besonders bei<br />
Kommunen endlich über ein Gesamtsystem<br />
realisiert werden kann! „Besonders<br />
wertvoll ist für uns, dass nicht viele<br />
Insellösungen zu installieren sind, sondern<br />
über ein System sämtliche Daten<br />
gesammelt, gepflegt, und Zugriffe<br />
durchgeführt werden.“ Zudem können<br />
wir im Gemeindeamt auf der bestehenden<br />
Verkabelungsstruktur die Daten<br />
allen Interessierten zur Verfügung stellen,<br />
ohne neue Leitungen zu verlegen,<br />
meint Christof Danler in der Gemeinde<br />
Fulpmes. Gemeinsam mit Firma Grüner<br />
wurde für „Ennstal Neue Heimat“ ein<br />
Standard für die Fernüberwachung von<br />
Liegenschaften entwickelt. Besonders<br />
Hochbehälter Fulpmes<br />
wichtig für den Kunden:<br />
umfangreiche Auswahlmöglichkeit<br />
von Produkten unterschiedlichster<br />
Lieferanten, um<br />
herstellerunabhängig zu sein.<br />
Ingenieur Thierschädl von der<br />
Wohnbaugesellschaft: Fehleinstellungen<br />
bei der Heizungsanlage<br />
wurden festgestellt, zu<br />
geringe Heizkosten sind ein Alarmsignal<br />
für den Mieter (und Vermieter), Folgeschäden<br />
durch feuchtes Mauerwerk sind<br />
zu befürchten! Wir konnten mit Hilfe<br />
der installierten Anlage schnell gegensteuern!<br />
In Summe verfügt die Gemeindeverwaltung<br />
damit über ein System,<br />
mit dem Fuhrpark, technische Geräte<br />
und Einrichtungen laufend überwacht<br />
und Wartungsintervalle automatisiert<br />
vorgeschlagen werden.<br />
Informationen:<br />
Huter Energiekontrollsysteme<br />
A-6426 Roppen, Unterfeld 299<br />
Tel.: 05417/6300, Fax: 05417/6310<br />
E-Mail: huter.energie@aon.at<br />
www.members.aon.at/huter-energie<br />
E.E.<br />
E.E.
„Mehr denn je stehen unsere Schulen am<br />
Prüfstand des internationalen Vergleichs“,<br />
meint die Bildungsministerin.<br />
Im Bildungsmonitoring 2003 finden<br />
acht von zehn der Befragten die Qualität<br />
unserer Bildungseinrichtungen<br />
„sehr gut“ und „gut“. Auch im internationalen<br />
Vergleich bewähren sich unsere<br />
Schulen. In verschiedenen Studien wurden<br />
sie wiederholt an führende Stelle<br />
gereiht. Jetzt kommt es darauf an, die<br />
guten Ergebnisse zu nützen, um die<br />
Qualität noch weiter zu erhöhen, und so<br />
unseren Jugendlichen die besten Chancen<br />
für die Zukunft zu sichern.<br />
„Die schönen Ergebnisse zeigen, dass die<br />
Qualität des Unterrichts und die gute<br />
Arbeit unserer Lehrerinnen und Lehrer<br />
anerkannt werden“, gratulierte Bildungsministerin<br />
Elisabeth Gehrer den<br />
Schulen zum guten Abschneiden. „Den<br />
Bildungsmonitoring 2003<br />
österreichischen Kindern und Jugendlichen<br />
wird an gut ausgestatteten Schulen<br />
ein hochwertiger Unterricht angeboten,<br />
der ihnen gute Chancen für die Zukunft<br />
sichert.“ Wer aber glaubt, dass man sich<br />
auf diesen guten Ergebnissen<br />
ausruhen und<br />
auf Weiterentwicklungen<br />
im Bildungswesen<br />
verzichten könne, der<br />
irrt. „Mehr denn je stehen<br />
unsere Schulen am<br />
Prüfstand des internationalen<br />
Vergleichs“,<br />
meint die Bildungsministerin.<br />
So laufen derzeit<br />
gerade die Arbeiten für<br />
die nächste internationale<br />
PISA-Studie.<br />
Bereits im Mai dieses<br />
Jahres haben die EU-<br />
Bildungsminister fünf Vergleichswerte<br />
(Benchmarks) festgelegt, an denen sich<br />
die Mitgliedstaaten messen können. Bei<br />
einer ersten Überprüfung stellte sich<br />
heraus, dass Österreich hier bereits gute<br />
Positionen einnimmt. In Österreich liegt<br />
beispielsweise der Anteil der Jugendlichen,<br />
die nach der Pflichtschulzeit eine<br />
weiterführende Schule oder eine Berufsausbildung<br />
machen, bei 80% eines<br />
Altersjahrganges.<br />
Schon heute gibt es bei uns eine Reihe<br />
von Initiativen, die zur Sicherung und<br />
Steigerung der Qualität im Bildungswesen<br />
beitragen. Die von Ministerin Gehrer<br />
initiierte „Zukunftskommission“ untersucht,<br />
was eine gute Schule ausmacht<br />
und erarbeitet Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung.<br />
Im Herbst werden<br />
erste Vorschläge in Arbeitsgruppen mit<br />
Fachleuten und Schulpartnern beraten<br />
werden. Gleichzeitig wird via Internet<br />
eine „virtuelle Zukunftsplattform“ eingerichtet,<br />
über die sich jeder am Arbeitsprozess<br />
zur Schulqualität beteiligen<br />
kann. Gleichzeitig geht die Umsetzung<br />
KOMMUNAL-Info des Zukunftsministeriums<br />
Top-Ergebnis<br />
für Schulen<br />
Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> der jährlichen Umfrage zur<br />
Qualität der österreichischen Schulen hat das bislang<br />
beste Ergebnis gebracht.<br />
«<br />
Unser Ziel ist es,<br />
die Qualität der<br />
Bildung auf hohem<br />
Niveau zu sichern<br />
und weiterzuentwickeln.<br />
der größten Universitätsreform erfolgreich<br />
in die Zielgerade. Das Universitätsgesetz<br />
2002 wird bereits jetzt als Vorbild<br />
für Reformen in anderen europäischen<br />
Staaten herangezogen. Die Universitäten<br />
arbeiten mit großem<br />
Elan an der Implemen-<br />
tierung. Alle 21 Rektoren<br />
wurden vor dem<br />
Sommer gewählt und<br />
werden am 1. Oktober<br />
ihr Amt antreten. Mit<br />
1.1.2004 erlangt das<br />
«<br />
neue Universitätsgesetz<br />
seine volle Wirksamkeit.<br />
Damit erhalten<br />
die Universitäten<br />
mehr Handlungsspielraum<br />
zur Eigengestaltung<br />
bei gesicherter<br />
Finanzierung durch<br />
den Staat. Die Fachhochschulen gehen<br />
mit großem Erfolg ins zehnte Jahr. Im<br />
Herbst stehen 22.100 Studienplätze,<br />
davon 7.400 Anfängerplätze, zur Verfügung.<br />
Damit konnte das ursprünglich für<br />
2004/05 vorgesehene Ziel (21.000 Studienplätze,<br />
davon 6.000 Anfängerplätze)<br />
bereits heuer erreicht werden.<br />
Bis Ende 2003 werden das Bildungsministerium<br />
und der Fachhochschulrat<br />
gemeinsam den FH-Entwicklungsplan III<br />
erarbeiten, bei dem vor allem die Sicherung<br />
der hohen Qualität und eine stärkere<br />
Integration in den europäischen<br />
Hochschulraum im Vordergrund stehen.<br />
Elisabeth Gehrer<br />
zum Umfrage-Ergebnis zur<br />
Bildungsqualität<br />
Informationen<br />
Über das Ministerium<br />
www.bmbwk.gv.at<br />
Unireform:<br />
www.weltklasse-uni.at<br />
LESEFIT-Initiative:<br />
www.lesefit.at<br />
KOMMUNAL 57<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
In Österreich gibt es<br />
2.100 Kleinwasserkraftwerke,<br />
die ca. 9 Prozent des<br />
Strombedarfes decken. Etwa<br />
die gleiche Menge wird in drei<br />
Donaukraftwerken erzeugt<br />
oder von benachbarten<br />
Atomkraftwerken importiert.<br />
2100 Kleinwasserkraftwerke sprühen vor Energie<br />
Energie-Nahversorger für Gemeinden<br />
Strom muss von den Kraftwerken mittels<br />
teurer Leitungen zum Verbraucher transportiert<br />
werden. Aber nicht nur die Leistungen,<br />
sondern auch verschiedene Kraft-<br />
„Kleinwasserkraft bedeutet die Nutzung<br />
heimischer erneuerbarer Energie und<br />
damit lokaler Umweltschutz.“ Raimund<br />
Pickl, Bürgermeister von Neudau und<br />
Hanns Kottulinsky, Präsident des ÖVFK.<br />
werke bieten Diskussionsstoff. Die Erzeugung<br />
mit kalorischen Kraftwerken ist<br />
uneffizient und belastet die Umwelt mit<br />
58 KOMMUNAL<br />
Abgasen. Auch Atomstrom mit all seinen<br />
Problemen ist in Österreich unerwünscht<br />
Alternativ dazu erzeugen Wasserkraftwerke<br />
den Strom völlig emissionsfrei und<br />
umweltschonend. An vielen kleinen Flüssen<br />
in weiten Teilen Österreichs verrichten<br />
„Kleinwasserkraftwerke“ ihre wertvolle<br />
Arbeit. Die Wasserkraft ist die<br />
kostengünstigste Form der erneuerbaren<br />
Energie, so Hanns Kottulinsky, Präsident<br />
des „Österreichischen Vereines zur Förderung<br />
von Kleinkraftwerken“ (ÖVFK). Leider<br />
lässt die EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />
befürchten, dass die Wasserkraftnutzung<br />
massiv eingeschränkt wird und damit Klimaschutzziele<br />
in Frage gestellt werden.<br />
Das ohne Zweifel berechtigte öffentliche<br />
Interesse an einem guten Zustand der<br />
Gewässer ist im Rahmen einer Interessensabwägung<br />
den Umwelt- und Klimaschutzzielen<br />
gegenüberzustellen.<br />
In Österreich gibt es 2.100 Kleinwasserkraftwerke,<br />
die ca. 9 % des Strombedarfes<br />
decken. Etwa die gleiche Menge wird<br />
in drei Donaukraftwerken erzeugt oder<br />
Civic<br />
Moderne, elegante Straßenleuchte für Mastauf- oder<br />
Mastansatzmontage mit hocheffizienter, innovativer Lichttechnik.<br />
• Zwei Gehäusegrößen<br />
• Gewölbte Polycarbonat- oder<br />
Planglasabdeckung<br />
• Große Auswahl an Leuchtmitteln von 42W<br />
bis 250W<br />
• Schnelle, einfache und sichere Installation<br />
• Optional mit Dämmerungsschalter,<br />
Leistungsreduzierung und für<br />
Lichtmanagementsysteme (Luxmate OLC)<br />
von benachbarten Atomkraftwerken<br />
importiert. Mehr als eine Million Haushalte<br />
können mit dieser Menge versorgt<br />
werden. Gäbe es keine "Kleinwasserkraft"<br />
müsste der Strom von Großanlagen über<br />
Hochspannungsleitungen zu den<br />
Gemeinden transportiert werden.<br />
Mit dem ab 1.1.2003 gültigen Ökostromgesetz<br />
wurden die Rahmenbedingungen<br />
für die Stromerzeugung aus Kleinwasserkraft<br />
bundesweit neu geregelt. Dieses in<br />
den Grundzügen gute Gesetz ist in einigen<br />
wesentlichen Punkten widersprüchlich<br />
und bedarf nach einer nunmehr<br />
halbjährigen Erfahrung einer Anpassung.<br />
Information:<br />
Österreichischer Verein zur<br />
Förderung von Kleinkraftwerken<br />
1070 – Wien, Museumstraße 5<br />
Tel: 01/5220766; Fax: 01/5263609<br />
email: oevfk@aon.at<br />
www.kleinwasserkraftwerke.at<br />
Thorn Licht GmbH<br />
Erzherzog-Karl-Straße 57<br />
1220 Wien<br />
Telefon: 01 202 66 11<br />
Telefax: 01 202 66 11 - 12<br />
e-mail: office@thorn.at<br />
www.thorn.at<br />
E.E.
PE-MEGA-Rohre der Firma Bauernfeind<br />
Für Haus- und Straßenabwässer<br />
Das PE-MEGA-Rohr mit den Durchmessern<br />
125 - 500 mm ersetzt zum Großteil<br />
PVC-Rohre, die Durchmesser 600,<br />
800, 1000 und 1200 mm Beton- und<br />
Eisenrohre. Der größte Vorteil: Das<br />
wesentlich geringere Gewicht des PE-<br />
MEGA-Rohres erleichtert die Handha-<br />
Zum Vergleich (Ø 400 mm):<br />
PVC - Rohr Ö-Norm 94,61 kg / 5 lfm<br />
PE-MEGA-Rohr 43,74 kg / 6 lfm<br />
bung, den Transport und das Verlegen<br />
des Rohres.<br />
PE-MEGA-Rohre bieten aber auch noch<br />
weitere Vorteile: So etwa sind sie ver-<br />
Ganz aktuell zeigen sich<br />
Nutzen und Vorteile der<br />
strategischen Partnerschaft<br />
von ISS Facility<br />
Services und der Fa.<br />
Steinbauer im Zuge der<br />
Um- und Neugestaltung<br />
des Telekom-Firmenareals<br />
beim Arsenal in<br />
Wien. Die Grünflächeninstandsetzungsarbeiten,<br />
vor allem aber auch die<br />
Kontrolle und Pflege des<br />
Baumbestandes auf dem<br />
riesigen Parkareal bedürfen<br />
einigem Know-how<br />
Schneckenverdichter<br />
Ballenpressen horizontal/vertikal<br />
Presscontainer<br />
witterungs- und lichtbeständiger als<br />
PVC - Rohre. Weiters verhindert die<br />
gerillte Außenseite das Abrutschen an<br />
Hängen. Auch können mit dem PE-<br />
MEGA-Rohr leichte Bögen gezogen<br />
werden, durch die man sie etwas an<br />
das Gelände anpassen kann. Außerdem<br />
ist die Verlegung der 6-m-PE-Stange<br />
weniger zeitaufwändig, als bei einem 1<br />
- 2,5 m langen Betonrohr. Wir liefern<br />
Ihnen aber auch das PE-MEGA-<br />
Zubehör, wie etwa Bögen (30°, 45°, 60°<br />
und 90°), Abzweiger ( 45° und 90°)<br />
und Reduktionen. Mit den mitgelieferten<br />
Muffen kann man das Rohr verbinden.<br />
Wenn Sie Fragen zu den empfoh-<br />
Grünflächen und Baumpflege<br />
Telekom wählt Steinbauer<br />
und entsprechender Kapazitäten<br />
bzw. Maschinen. Für<br />
die laufende Betreuung der<br />
Grünflächen (Mäh- und Säuberungsarbeiten)<br />
nach<br />
umfassender Kontrolle und<br />
Sanierung werden die Mitarbeiter<br />
von ISS Service<br />
Systems eingesetzt, die gärtnerische<br />
Pflege (Strauchrückschnitte,<br />
etc.) obliegt<br />
dem Steinbauer-Team.<br />
v.l.n.r.: Michael Maximilian (ISS),<br />
Mag. Wolfgang Frauenholz<br />
(Telekom), Gerold Steinbauer.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Die Zusammenarbeit für die Telekom<br />
Austria und die komplette Pflege sämtlicher<br />
Außenanlagen der Telekom in<br />
Wien, Niederösterreich und Burgenland<br />
(über 200.000 m≈ bei insgesamt 270<br />
Objekten) läuft bereits seit einigen<br />
Monaten - und das perfekt.<br />
Einfälle für Abfälle ...<br />
A-4710 Grieskirchen – Tel. 7248/600-262, Fax 7248/600-429 – e-mail:entsorgung@poettinger.at<br />
www.poettinger.at<br />
lenen Überschüttungshöhen haben, bitten<br />
wir Sie uns telefonisch zu kontaktieren<br />
oder unseren Gesamtkatalog<br />
anzufordern. Das PE-MEGA-Rohr Ø<br />
250, 300, 400 und 500 mm bieten wir<br />
auch als Halbschale an. Lieferung<br />
erfolgt ab EUR 100,-- frei Haus.<br />
Informationen:<br />
Bauernfeind GmbH.<br />
4730 Waizenkirchen, Niederndorf 5<br />
Tel.: 07277/ 2598<br />
Fax: 07277/ 3263<br />
office@bauernfeind.co.at<br />
www.bauernfeind.co.at<br />
Informationen:<br />
Steinbauer GmbH<br />
Favoritenstr. 50, 1040 Wien<br />
Tel.: 01/505 80 10, Fax: 01/505 90 53<br />
E-Mail: office@steinbauer.at<br />
wwww.steinbauer.at<br />
Die nachhaltige Schonung unserer Umwelt ist<br />
eine große Herausforderung. Mit Weitblick<br />
arbeitet Pöttinger an technischen Systemen, die<br />
eine effiziente und wirtschaftliche Abfallentsorgung<br />
ermöglichen. Von der Abfallverdichtung<br />
bis zur verursachergerechten Abfallentsorgung<br />
bekommen Sie bei uns mehr als Technik.<br />
Wir haben die Einfälle für Ihre Abfälle!<br />
KOMMUNAL 59<br />
E.E.<br />
E.E.
Public Management<br />
Kundenorientierung durch elektronische Dienstleistungen<br />
Die neuen Merkmale<br />
der Verwaltungen<br />
Der Übergang vom Industriezeitalter ins Informationszeitalter führte zu einer neuen<br />
Qualität der Beziehung zwischen den BürgerInnen und der öffentlichen Verwaltung.<br />
KOMMUNAL bringt eine Betrachtung aus Sicht zweier Gemeinden.<br />
u Martin Schaffenrath & Walter Heinisch<br />
Diese „neuen“ Merkmale der öffentlichen<br />
Verwaltung sind Kundenorientiertheit,<br />
Effizienz, Geschwindigkeit, Transaktion<br />
und Transparenz. Dabei ermöglicht<br />
das Medium Internet der öffentlichen<br />
Verwaltung einerseits<br />
Dienstleistungen<br />
über den traditionellen<br />
Weg hinaus der breiten<br />
Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen und<br />
andererseits Geschäfte<br />
unabhängig von Raum<br />
oder Zeit zu tätigen und<br />
bietet zudem noch neue<br />
Wege zur Kontaktaufnahme<br />
und zur Kommunikation<br />
mit den<br />
BürgerInnen.<br />
Der Terminus „Dienstleistung“<br />
wird häufig<br />
dem in der Alltagssprache aus der englischen<br />
und französischen Sprache übernommenen<br />
Begriff „Service“ gleichgestellt.<br />
In der betriebswirtschaftlichen<br />
Fachliteratur hingegen wird eine Dienstleistung<br />
als selbstständige, marktfähige<br />
Leistung, die mit der Bereitstellung<br />
u Martin Schaffenrath, akad. New<br />
Public Manager, Gemeinderat der<br />
Gemeinde Kematen i. Tirol<br />
60 KOMMUNAL<br />
Die „neuen“<br />
Merkmale der öffentlichen<br />
Verwaltung<br />
sind Kundenorientiertheit,<br />
Effizienz,<br />
Geschwindigkeit,<br />
Transaktion und<br />
Transparenz.<br />
und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten<br />
verbunden ist, beschrieben.<br />
Interne und externe Faktoren werden<br />
dabei im Rahmen des Erstellungsprozesses<br />
kombiniert. Eine solche Faktorenkombination<br />
des<br />
Dienstleistungsanbieters<br />
wird mit dem Ziel<br />
eingesetzt, an den<br />
externen Faktoren,<br />
nämlich bei den BürgerInnen<br />
oder deren<br />
Objekten nutzstiftende<br />
Wirkungen zu erzielen.<br />
Hingegen spricht man<br />
bei den elektronischen<br />
Dienstleistungen ausschließlich<br />
von Leistungen,<br />
die nur online via<br />
Internet erbracht werden.<br />
Aufgrund des Vorhabens der Implementierung<br />
elektronischer Dienstleistungen<br />
in der öffentlichen Verwaltung und des<br />
damit verbundenen kennzeichnenden<br />
Leistungserstellungsprozesses ist die<br />
elektronische Dienstleistung durch ein<br />
hohes Maß an Individualität und Kun-<br />
u Walter Heinisch, akad. New Public<br />
Manager, Amtsleiter der Marktgemeinde<br />
Guntramsdorf<br />
denorientierung gekennzeichnet. Eine<br />
Dienstleistung muss deshalb für den<br />
Kunden (BürgerInnen) mit seinen individuellen<br />
Ansprüchen und für die<br />
öffentliche Verwaltung mit ihren herkömmlichen<br />
Angeboten angepasst werden.<br />
Damit aber die Kundenorientierung<br />
langfristig Erfolg hat, ist eine<br />
umfassende ständige Erforschung und<br />
Analyse der Kundenbedürfnisse und -<br />
erwartungen notwendig, mit dem Ziel,<br />
stabile und wirtschaftlich synergetische<br />
Beziehungen zu den Kunden zu etablieren.<br />
Entsprechend dieser Sichtweise ist<br />
die Kundenorientierung in ihrer Ausübung<br />
nichts anderes als eine „zusätzliche“<br />
Dienstleistung für den Kunden.<br />
Des Weiteren ermöglicht das Medium<br />
„Internet“ der öffentlichen Verwaltung<br />
nicht nur mit den BürgerInnen und privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmungen<br />
online zu kommunizieren und Dienstleistungen<br />
anzubieten, sondern auch mit<br />
anderen Verwaltungsorganisationen.<br />
Es werden daher im Sinne der Kundenorientierung<br />
auch andere Verwaltungsorganisationen<br />
als Kundengruppen angesehen.<br />
Gemäß der verschiedenen Kundengruppen<br />
der öffentlichen Verwaltung werden<br />
die Einsatzbereiche des E-Government<br />
auf drei Kommunikationsebenen charakterisiert:<br />
Ebene 1: Government-to-Government<br />
(„G2G“)- Verwaltung zu<br />
Verwaltung<br />
Ebene 2: Government-to-Business<br />
(„G2B“) Verwaltung zu<br />
Unternehmen<br />
Ebene 3: Government-to-Citizen<br />
(„G2C“) Verwaltung zu<br />
BürgerInnen.
Public Management<br />
Das Medium Internet ermöglicht der öffentlichen Verwaltung, einerseits Dienstleistungen über den traditionellen Weg hinaus<br />
der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und andererseits, Geschäfte unabhängig von Raum oder Zeit zu tätigen und<br />
bietet zudem noch neue Wege zur Kontaktaufnahme und zur Kommunikation mit den BürgerInnen.<br />
Diese Anwendungsgebiete und Einsatzbereiche,<br />
die überwiegend elektronische<br />
Dienstleistungen an die privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmen und BürgerInnen<br />
beinhalten, bilden den Dreh- u. Angelpunkt<br />
des kommunalen E-Governments.<br />
Dabei sollten nach Möglichkeit alle Zielgruppen<br />
einer Behörde wie BürgerInnen,<br />
Wirtschaft, Gäste, die Verwaltung<br />
selbst und auch die politisch handelnden<br />
Akteure angesprochen werden.<br />
Jugendliche müssen dabei anders angesprochen<br />
werden als Senioren, Selbstständige<br />
und KMU´s anders als Großunternehmen.<br />
Aus diesem Grunde ist es<br />
für die öffentliche Verwaltung bei einer<br />
erfolgreichen Umsetzung des E-Government<br />
und des damit verbundenen<br />
Dienstleistungsangebotes an den Kunden<br />
von größter Bedeutung, sich intensiv<br />
mit dem Thema Kundenorientierung<br />
zu beschäftigen. Die Kundenorientierung<br />
ist eine wesentliche Schnittstelle<br />
zwischen der öffentlichen Verwaltung<br />
und den Kunden.<br />
Eine der besten Möglichkeiten zur Kun-<br />
denorientierung ist der Einsatz von<br />
One-Stop-Portalen. One-Stop-Portale<br />
zielen darauf ab, dem Kunden Dienstleistungen<br />
aus einer Hand anzubieten,<br />
welche den Bedürfnissen der Kunden<br />
angepasst und nicht den Anforderungen<br />
der internen Organisationsstruktur<br />
der öffentlichen<br />
Verwaltung ausge-<br />
richtet sind.<br />
Dem Kunden ist es in<br />
der Regel relativ gleichgültig,<br />
von wem die<br />
Dienstleistungen angeboten<br />
werden und mit<br />
welchen Problemen für<br />
die öffentliche Verwaltung<br />
ein gebündeltes<br />
Angebot verschiedener<br />
Partner oftmals verbunden<br />
ist. Für den Kunden<br />
ist wichtig, dass es die<br />
Dienstleistungen gibt und dass sie qualitativ<br />
gut und zuverlässig sind. Auf<br />
einem kommunalen One-Stop-Portal<br />
sollte deshalb der Kunde alle Angebote<br />
Auf einem<br />
kommunalen<br />
One-Stop-Portal<br />
sollte deshalb der<br />
Kunde alle Angebote<br />
finden, die seine<br />
gesamten Bedürfnisse<br />
erfüllen.<br />
finden, die seine gesamten Bedürfnisse<br />
erfüllen.<br />
Ein weiterer positiver Effekt eines One-<br />
Stop-Portals sind die Präsentationsmöglichkeiten<br />
für die im Ort ansässige Wirtschaft.<br />
Damit wird nicht nur ein „Mehrwert“<br />
gegenüber den<br />
bestehenden InformationsundKommunikationsmit-<br />
teln geschaffen, sondern es<br />
wird zudem Modernität<br />
und Internationalität vermittelt.<br />
Wesentlich ist, dass ein<br />
kommunales One-Stop-<br />
Portal stets in einer breiten,<br />
tragfähigen und bürgerorientierten<br />
Form konzipiert<br />
wird. Gelingt es, Dienstleistungen<br />
für den Kunden<br />
effizient und so einfach<br />
wie nur möglich zu gestalten,<br />
wird sich das E-Government in der<br />
Gesellschaft schneller als vermutet etablieren<br />
und die heutigen gesetzten<br />
Erwartungen sogar übertreffen.<br />
KOMMUNAL 61
Wirtschafts-Info<br />
Austria Glas Recycling - Altglassammlung<br />
Mit neuen Etiketten<br />
Fehler vermeiden<br />
ÖsterreicherInnen<br />
zählen zu<br />
den fleißigsten<br />
Verpackungsglassammlern<br />
weltweit. Leider<br />
passieren<br />
aber Immer<br />
wieder Fehler -<br />
meist im guten<br />
Glauben - die<br />
die Qualität der Sammelware<br />
beeinträchtigen und<br />
die Verwertung verhindern.<br />
Austria Glas Recycling<br />
GmbH (AGR), verantwortlich<br />
für Sammlung und Verwertung<br />
von Glasverpackungen<br />
im gesamten Bundesgebiet,<br />
will nun mit neu gestalteten<br />
Behälteraufklebern die<br />
wichtigsten Informationen<br />
klar und einfach kommunizieren.<br />
Ein Test des Instituts<br />
‚Karmasin Motivforschung'<br />
62 KOMMUNAL<br />
Die symbolhafte Darstellung<br />
hilft beim Verstehen.<br />
ergab: Die<br />
neuen Etiketten<br />
werden als verständlich<br />
und<br />
klar beurteilt.<br />
Die weitgehend<br />
symbolhafte<br />
Darstellung<br />
macht eindeutig,<br />
welche<br />
Glasprodukte<br />
nicht in die Verpackungsglassammlung<br />
gehören.<br />
Auch für befragte Mitbürger<br />
nicht-deutscher Muttersprache<br />
sind die Informationen<br />
gut zu verstehen.<br />
Informationen:<br />
Austria Glas Recycling<br />
GmbH<br />
Obere Donaustr. 71<br />
1020 Wien<br />
www.agr.at<br />
Kooperation im Tourismus<br />
Österreich Werbung mit<br />
ROOMQUEST<br />
Seit 10. Juli 2003 kooperiert<br />
die Österreich Werbung mit<br />
ROOMQUEST - Österreichs<br />
größtem Internet Quartierführer<br />
mit mehr als 50 000<br />
Einträgen aus über 1500<br />
Gemeinden unter<br />
www.roomquest.com.<br />
ROOMQUEST ist als gesamtösterreichischesUnterkunftsverzeichnis<br />
konzipiert. Das<br />
Angebot ist damit von einer<br />
Stelle aus zugänglich und<br />
nach verschiedensten Kriterien<br />
auswählbar. Die kostenlosen<br />
Einträge können durch<br />
Bildschaltungen und Homepagelinks<br />
ergänzt werden.<br />
Passwortgeschützte Selbstkorrektur<br />
und Selbsteintragung<br />
ist ab dem 4.Quartal<br />
2003 kostenfrei möglich.<br />
Alle Betriebe mit Email<br />
Anschluß sind über ein<br />
Anfrage/Buchungsformular<br />
über „eMail Direct“ direkt<br />
www.roomquest.com<br />
Ein Projekt der Partnerschaft<br />
Der „steirische Gemeindeserver“<br />
2002 beteiligte sich Telekom Austria,<br />
Österreichs größter Internetprovider<br />
und Anbieter von Internet-Services wie<br />
Grundbuch oder ZMR, an der Ausschreibung<br />
des Landes Steiermark für<br />
den Verkauf des Gemeindeservers. Das<br />
Land hatte damals das primäre Ziel, die<br />
Gemeinden in Sachen Internet zu sensibilisieren.<br />
Dem umfassenden und partnerschaftlichen<br />
Konzept - der Gemeindeserver<br />
als interaktive Drehscheibe<br />
zwischen Verwaltung, Bürger und<br />
Unternehmer - hat Telekom Austria den<br />
Zuschlag des Landes zu verdanken.<br />
Internetzugang und<br />
Redaktionssystem<br />
Neben dem Redaktionssystem selbst,<br />
das die professionelle Wartung der<br />
Gemeinde-Homepage ermöglicht, stellt<br />
die Internet-Anbindung das zweite zentrale<br />
Element des Produktbündels dar.<br />
Gerhard Mayer, Leiter Telekom Austria<br />
Business Solutions Steiermark: „Mit<br />
unseren maßgeschneiderten Produkt-<br />
E.E.<br />
sets aus Internetzugang für Gemeinden<br />
und Redaktionssystem können wir<br />
unterschiedlichste technische und organisatorische<br />
Anforderungen der steirischen<br />
Kommunen abdecken.“<br />
Im Frühsommer 2003 wurde der steirische<br />
Gemeindeserver im Rahmen einer<br />
Roadshow gemeinsam mit den Projektpartnern<br />
des Landes Steiermark, vertre-<br />
Das Projektteam: (v.l.n.r.) : August Berghold,<br />
Land Steiermark, Rupert Petschina,<br />
Telekom Austria, Wolfgang<br />
Koren, Comm-Unity, Peter Strassnig,<br />
Telekom Austria und Gerhard Mayer, Leiter<br />
Telekom Austria Business Solutions<br />
Steiermark<br />
erreichbar. Gemeinden und<br />
Tourismusverbände erhalten<br />
für die Homepageverlinkung<br />
und die Bildschaltung der<br />
Gastgeber sehr günstige Sondertarife.<br />
Die ROOMQUEST<br />
Einträge können mit allen<br />
Suchfunktionen direkt auf<br />
die jeweilige Homepage<br />
übernommen werden.<br />
Informationen:<br />
ROOMQUEST E&C Gmbh<br />
9500 Villach<br />
Tel.: 0664/ 132 8300<br />
Fax: 04252/ 3103<br />
www.roomquest.com/info<br />
E-Mail Anfragen an :<br />
engine@roomquest.com<br />
ten durch August Berghold, der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark, repräsentiert<br />
durch Mag. Wolfgang Schinagl,<br />
und der Partnerfirma Comm-Unity vorgestellt.<br />
Die rund 500 Teilnehmer der<br />
steirischen Gemeinden belegen das<br />
rege Interesse an dem Projekt.<br />
Projektbeirat<br />
Im Juli 2003 fanden die ersten Migrationen<br />
bestehender Websites auf den<br />
neuen Server statt, ebenso die ersten<br />
Schulungen für das Redaktionssystem.<br />
Zur Optimierung der Zusammenarbeit<br />
haben die Interessensvertreter der<br />
Gemeinden und des Landes im Projektbeirat<br />
die Möglichkeit, ihr Wissen und<br />
ihre Ideen einzubringen.<br />
Informationen:<br />
Ing. Johann Winkelbauer<br />
Telekom Austria Business Solutions<br />
Tel.: 0590593 - 32502<br />
Johann.winkelbauer@telekom.at<br />
E.E.<br />
E.E.
Neue Lösungen in Hohenems, Purkersdorf, Bad. St. Leonhard<br />
Zur Umsetzung haben sich Hohenems,<br />
Purkersdorf und St. Leonhard für eine<br />
Partnerschaft mit SeneCura, einem privaten<br />
Planer, Errichter und Betreiber<br />
von Pflegeheimen und Rehabilitationskliniken<br />
entschieden. Im neue Sozialzentrum<br />
Herrenried in Hohenems entstehen<br />
bis zum Frühjahr 2004 mit<br />
einem Investitionsvolumen von 6,7 Millionen<br />
Euro 60 neue Pflegeplätze und<br />
45 neue Arbeitsplätze. Das Sozialzentrum<br />
Bad St. Leonhard wird über 55<br />
Pflegebetten und fünf Kurzzeitpflegebetten<br />
verfügen. Mit der Fertigstellung<br />
im Herbst/Winter 2004 werden rund<br />
30 neue Arbeitsplätze geschaffen, das<br />
Investitionsvolumen beträgt ca. 6 Millionen<br />
Euro. Das Sozialzentrum Purkersdorf<br />
wird über 77 Betten, zum<br />
überwiegenden Teil in Einzelzimmern,<br />
verfügen. Mit einem Investitionsvolumen<br />
von rund 7,2 Millionen Euro entstehen<br />
ca. 50 neue Arbeitsplätze.<br />
Öffentlich zugänglich,<br />
für jedermann leistbar<br />
Die Partnerschaft zwischen den<br />
Gemeinden und SeneCura basiert auf<br />
folgenden Grundlagen: SeneCura<br />
errichtet und betreibt im Auftrag der<br />
Gemeinden die Pflegeheime. Die Bauund<br />
Errichtungskosten finanziert Sene-<br />
Cura mit Förderungen durch die Länder.<br />
Der laufende Betrieb wird aus den<br />
Pflegegeldern ohne weitere öffentliche<br />
Subventionen finanziert. SeneCura-<br />
Wirtschafts-Info<br />
Betreuung und Pflege<br />
alter Menschen<br />
Bis 2020 braucht Österreich rund 80% mehr Pflegebetten. Die finanzielle und<br />
organisatorische Hauptverantwortung dafür tragen die Länder und Gemeinden.<br />
SeneCura bietet innovative und wirtschaftliche Lösungen, bei denen das Recht der<br />
älteren Menschen auf Lebensqualität und soziale Wärme im Mittelpunkt steht.<br />
Christian Niederstetter, Bürgermeister<br />
der Stadtgemeinde Hohenems:<br />
„Ausschlaggebend für die neuerliche<br />
Entscheidung für Sene-<br />
Cura waren vor allem<br />
die positiven Erfahrungen,<br />
die wir in der bisherigenZusammenarbeit<br />
gemacht haben.<br />
Bgm. Christian<br />
Niederstetter<br />
Diese Erfahrungen<br />
haben zu einem einstimmigen<br />
Beschluss<br />
der Stadtvertretung für<br />
die Zusammenarbeit mit<br />
SeneCura bei der Errichtung<br />
des Sozialzentrums Herrenried<br />
geführt.“<br />
Simon Maier, Bürgermeister<br />
Bad St. Leonhard:<br />
„Die Kooperation bietet der<br />
Gemeinde Bad St. Leonhard<br />
Bgm. Simon<br />
Maier<br />
die Chance, zur Lösung der zukünftigen<br />
Aufgaben im Bereich der Altenbetreuung<br />
sowohl auf die Professionalität von<br />
SeneCura als auch auf die Erfahrung<br />
und das soziale Engagement der Österreichischen<br />
Vinzenzgemeinschaften<br />
zurückgreifen zu können.“<br />
Mag. Karl Schlögl, Bürgermeister<br />
der Stadtgemeinde Purkersdorf:<br />
„Unser Ziel war, im Zentrum der Stadt<br />
ein Pflegezentrum zu realisieren, das<br />
auch als soziale Kommunikationsplattform<br />
allen Purkersdorfer<br />
Bürgern zur<br />
Verfügung steht. Diesem<br />
Wunsch hat<br />
SeneCura mit dem<br />
Projekt Sozialzentrum<br />
Purkersdorf voll<br />
entsprochen.“<br />
Bgm. Karl<br />
Schlögl<br />
Heime stehen im öffentlichen Auftrag<br />
und sind somit für jedermann zugänglich.<br />
Für die BewohnerInnen bedeutet<br />
das, dass die Kosten für den Pflegeheimplatz<br />
den landesspezifischen<br />
Tagsätzen entsprechen und bei Bedarf<br />
über die Sozialhilfefonds der Länder<br />
abgedeckt werden können.<br />
Gemeinden reden mit<br />
In einem gemeinsamen Beirat wirken<br />
die örtlichen Gemeindevertreter, Seniorenvertreter,<br />
Vertreter der Pfarre, das<br />
Personal und die Angehörigen der<br />
Bewohner mit all ihren Wünschen,<br />
Bedürfnissen und Ideen an der Gestaltung<br />
des Heimes mit. In diesem Beirat<br />
kommen nicht nur die Betriebsführung<br />
und die wirtschaftlichen Kennzahlen<br />
offen zur Sprache, sondern der Beirat<br />
beschäftigt sich auch mit anderen wichtigen<br />
Themen der Sozialstruktur der<br />
Gemeinde. Die SeneCura-Einrichtungen<br />
werden als gemeinnützige GmbH<br />
mit Sitz in der jeweiligen Gemeinde<br />
geführt. Damit bleiben sowohl die<br />
Steuern als auch erwirtschaftete<br />
Deckungsbeiträge in der Gemeinde. Die<br />
erwirtschafteten Deckungsbeiträge können<br />
für zukünftige Investitionen<br />
genutzt werden und entlasten damit<br />
nachhaltig das Gemeindebudget.<br />
Informationen:<br />
Rudolf Öhlinger<br />
Thomas Flatz (MAS)<br />
SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgesmbH<br />
1060 Wien, Capistrangasse 5/1/54<br />
Tel.: 01/ 585 61 59-0<br />
E-Mail: office@senecura.at<br />
KOMMUNAL 63<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Österreicher sind Sammelweltmeister<br />
Verpackungsverordnung: Ziele erfüllt<br />
Die Österreicherinnen und Österreicher<br />
haben ihren Titel als „Sammelweltmeister“<br />
auch im vergangenen Jahr wieder<br />
souverän verteidigt. Mit einer<br />
Pro-Kopfsammelmenge von<br />
106,4 kg Altstoffen allein aus<br />
Haushalten liegen die österreichischen<br />
KonsumentInnen<br />
international an der Spitze. Zu<br />
diesem Ergebnis mit den größten<br />
Zuwächsen haben wiederum<br />
die von der ARGEV im<br />
Rahmen des ARA Systems<br />
betriebenen Sammlungen von<br />
Leicht-, Metall- und Holzverpackungen<br />
beigetragen. Dies<br />
teilte ARGEV-Geschäftsführer Dr. Franz<br />
Buchal anlässlich der traditionellen<br />
Jahrespressekonferenz mit.<br />
Alle Ziele und<br />
Auflagen erfüllt<br />
Selbstverständlich konnte die ARGEV<br />
mithilfe der neuen Sammelrekorde der<br />
ÖsterreicherInnen auch 2002 wieder<br />
Prima Klima: Wand-Klimageräte<br />
mit integrierter Wärmepumpenschaltung für Kühl und Heizbetrieb<br />
Die cleveren, formschönen Wandgeräte optimieren das Raumklima und reinigen durch innovative Filtertechnologie<br />
die Raumluft. Speziell in der Übergangszeit spielen die Vaillant-Produkte ihre Stärken aus, da sie die Räume<br />
dank integrierter Wärmepumpe je nach Bedarf kühlen oder heizen.<br />
64 KOMMUNAL<br />
alle Ziele und Auflagen aus der Verpackungsverordnung<br />
erfüllen oder<br />
sogar übertreffen.<br />
Durch ein neues Vertragsmodell<br />
und die im Wettbewerb<br />
ermittelten neuen<br />
Entgelte konnte die<br />
ARGEV die Stückkosten<br />
der Verpackungssammlung<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
um 10% senken.<br />
Damit liegen die Stückko-<br />
sten bereits 39% unter<br />
jenen von 1995 und<br />
ermöglichten die neuerliche<br />
ARA Lizenztarifsenkung<br />
2003. Speziell bei den Leichtverpackungen<br />
stellen Fehlwürfe wie Restmüll<br />
und Nicht-Verpackungen ein ernst<br />
zu nehmendes aber vermeidbares Problem<br />
dar. Viele regionale Beispiele zeigen<br />
nämlich, dass durch maßgeschneiderte<br />
Sammelsysteme und zielgerichtete<br />
Öffentlichkeitsarbeit eine hohe<br />
Qualität der gesammelten Verpackungen<br />
erreicht werden kann. Hier gilt: je<br />
enger die ARGEV und die zuständige<br />
ARGEV-Geschäftsführer<br />
Dr. Franz Buchal.<br />
Vaillant GmbH Forchheimergasse 7 1231 Wien Telefon 01/ 863 60-0<br />
Telefax 01/ 863 60-590 www.vaillant.at info@vaillant.at<br />
Kommune kooperieren, desto stärker<br />
der positive Effekt.<br />
Qualitätswettbewerb<br />
Heuer hat die ARGEV deshalb erstmals<br />
die im Qualitätswettbewerb erfolgreichsten<br />
Gemeinden und Abfallwirtschaftverbände<br />
prämiert.<br />
Die Qualitätssieger (Fehlwurfanteil in<br />
Klammer): Leichtverpackungssammlung<br />
Bringsystem: Klosterneuburg (8%);<br />
Leichtverpackungssammlung Holsystem:<br />
Gemeindeverband Wolkersdorf (5,9%);<br />
Bestes Bundesland Leichtverpackungssammlung:<br />
Burgenland (11,6%); Bestes<br />
Bundesland Metallverpackungssammlung<br />
Niederösterreich (7,2%).<br />
Information & Anmeldung:<br />
ARGEV Verpackungsverwertungs-<br />
Ges.m.b.H., Lindengasse 43/13<br />
1071 Wien, Tel.: 01/ 521 49 - 0<br />
Fax: 01/ 523 85 40<br />
E-Mail: office@argev.at<br />
www.argev.at<br />
E.E.
Ob Sommer oder Winter - TC07 Vielfachnutzung<br />
Aebi Terracut TC07 der<br />
neue 3-Rad-Geräteträger<br />
Mit dem Allrandantrieb 3x3 des TC07<br />
wurde ein völlig neue konzipiertes<br />
Arbeitsfahrzeug mit multifunktionalem<br />
Einsatz „rund ums Jahr“ entwickelt.<br />
Mit oder ohne Kabine - der TC07 ist<br />
besonders geeignet für die Pflege und<br />
Erhaltung der verschiedensten Grünflächen<br />
in topografisch anspruchsvol-<br />
Aebi TC07 mit Vollsichtkabine<br />
lem Gelände sowie für die Arealpflege<br />
und den Winterdienst im kommunalen<br />
Bereich. Das Fahrzeug ist hangtauglich,<br />
leicht, verursacht nur einen minimalen<br />
Bodendruck, ist extrem wendig<br />
und fährt aufgrund der hydrostatischen<br />
Allradlenkung einen Nullwendekreis.<br />
Die Schwerpunktlage ist tief -<br />
die zentrale Bedingung für sicheres<br />
Arbeiten am Hang. Die Spurbreite ist<br />
variabel (110-160 cm) und kann<br />
damit an verschiedenste Einsatzzwecke<br />
angepasst werden.<br />
ATC optional<br />
Das 3x3-Antriebskonzept kann auf<br />
Wunsch mit dem ATC-(Active-Traction-Control)System<br />
ergänzt werden.<br />
Das Fronthubwerk mit integriertem<br />
mechanischem Geräteantrieb, welcher<br />
fast 100% der Motorleistung ans<br />
Arbeitsgerät abgibt, wird per Knopf-<br />
Wirtschafts-Info<br />
Aebi TC07 im kommunalen Arbeitseinsatz<br />
druck elektrohydraulisch mit dem<br />
multifunktionalen Fahrhebel bedient.<br />
Auf Wunsch gibt es für den TC07 eine<br />
geräumige und geheizte Vollsichtkabine<br />
mit perfekter Rundsicht. Gleichzeitig<br />
dient sie als Sicherheitsrahmen.<br />
Informationen:<br />
Aebi Fahrzeuge+<br />
Maschinen Ges.m.b.H., Messerschmittweg<br />
32, 6175 Kematen/Tirol<br />
Tel.: 05232/23 61, Fax: 05232/21 23<br />
Internet: www.aebi.com<br />
E-Mail: aebi@kematen.aebi.com<br />
InterContinental Resort & Spa Loipersdorf<br />
First Class Wellness & Tagen im Grünen<br />
Seit dem 31. März 2001 bietet das Inter-<br />
Continental Resort & Spa Loipersdorf in<br />
300 vollklimatisierten Zimmern und Suiten<br />
und einem<br />
direkten Zugang<br />
zur Therme Loipersdorf<br />
höchsten<br />
Komfort und optimale<br />
Beding-ungen<br />
um Körper und Geist in Einklang mit der<br />
Natur zu bringen und Energie zu tanken.<br />
Mit der Eröffnung des Thermenland Congress<br />
Center<br />
Loipersdorf, im<br />
Anschluß an das<br />
Resort, begann dann<br />
knapp eineinhalb<br />
Jahre später, am 1.<br />
September 2002 im<br />
Steirischen Thermenland<br />
ein neues Zeitalter<br />
unter dem Slogan<br />
„Wellness & Business“.<br />
Im Congress Center<br />
stehen 7 vollklimatisierte<br />
Konferenzräume mit<br />
Wege zum Wohlbefinden.<br />
modernstem Equipment zur<br />
Verfügung und bieten somit die<br />
perfekte Location für Veranstaltungen<br />
und Konferenzen bis zu<br />
1100 Personen.<br />
Neues Wellness<br />
Konzept<br />
Im Executive VITAfloor des<br />
InterContinental Resort & Spa<br />
Loipersdorf<br />
genießt der anspruchsvolle<br />
und verwöhnte<br />
„Wellness-Gast“ exklusives<br />
Service. Die Leistungen<br />
dazu können bei jedem<br />
Angebot des Resorts dazugebucht<br />
werden.<br />
Von gesamt 300 Zimmern<br />
liegen 52 Zimmer und<br />
Suiten im „Executive<br />
VITAfloor“. Alle mit Balkon<br />
oder Terrasse in Richtung<br />
Süden, nur etwa 40 Schritte vom<br />
Schaffelbad der Therme Loipersdorf ent-<br />
fernt. Der Gast<br />
gelangt direkt in die<br />
Therme - und das im<br />
Bademantel!<br />
Gäste der Top-Zimmer<br />
Kategorie<br />
„Queen Open Bath“,<br />
genießen ebenso die<br />
vielen Annehmlichkeiten<br />
dieses neuen<br />
Konzeptes.<br />
Als Top-Novität steht<br />
dem Gast des Executive<br />
VITAfloors im Schaffelbad der<br />
Therme Loipersdorf ein eigener Relaxbereich<br />
- der exklusive Seepavillion - zur<br />
Verfügung.<br />
40 Schritte zum Schaffelbad der<br />
Therme Loipersdorf.<br />
Informationen:<br />
InterContinental Resort & Spa<br />
Loipersdorf<br />
A-8282 Loipersdorf 219<br />
Tel.: 0 3382/20 000 - 7082 od. 7083<br />
Fax: 033827/20 000 - 81<br />
E-Mail: loiha@interconti.com<br />
KOMMUNAL 65<br />
E.E.<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Nachfrage nach Biomasse weiter steigend<br />
Gemeinden setzen<br />
auf Ortswärme<br />
Neben Kostenreduktionen und der Reduktion von Treibhausgasen bietet<br />
Biomasse noch viele andere Vorteile.<br />
Biomasse liefert derzeit etwa fünf<br />
bis zehn Prozent der Energie in<br />
Österreich, sollte aber - wenn<br />
sich der Trend fortsetzt - in den<br />
nächsten Jahren auf mehr als das<br />
Doppelte steigen. Immer mehr<br />
Gemeinden setzen schon heute<br />
auf die Technologie mit erneuerbaren<br />
Energieträgern. Und das<br />
aus guten Gründen.<br />
Das Prinzip der Ortswärme<br />
mit Biomasse<br />
Im Gegensatz zu individuellen<br />
Anlagen bietet eine Ortswärmeanlage<br />
mit Biomasse ein hochmodernes, zentrales<br />
Heizwerk, das mit erneuerbaren<br />
Energieträgern aus regionalen Ressourcen<br />
(Hackschnitzel, Rinde, Sägeabfällen,<br />
Stroh, Kukuruz, etc.) betrieben<br />
wird. Diese Brennstoffe werden<br />
vollständig und schadstoffarm verbrannt.<br />
Mit der so gewonnenen<br />
Wärme wird Wasser erhitzt und über<br />
ein isoliertes Rohrnetz die angeschlossenen<br />
Haushalte, Betriebe und<br />
Gemeindeobjekte das gesamte Jahr<br />
über mit Heizung und Warmwasser<br />
versorgt.<br />
Kostengünstige<br />
Finanzierung<br />
Ortswärme macht nicht nur<br />
behaglich warm, sondern auch<br />
unabhängig von Energiepreisschwankungen.<br />
Denn durch die<br />
Biomasse werden preisgünstige<br />
regionale Ressourcen genutzt.<br />
Somit werden die Wirtschaftlichkeit<br />
und die Arbeitsplatzsituation<br />
der Region verbessert. Förderungen<br />
und kostengünstige Finanzierungen<br />
- z.B. mit Contracting<br />
66 KOMMUNAL<br />
Das Prinzip: So funktioniert´s.<br />
ganz ohne Investitionsaufwand und<br />
Nullrisiko - bringen weitere Vorteile<br />
und Kosteneinsparungen.<br />
Reduktion von<br />
Emissionen<br />
Ortswärme mit Biomasse bringt aber<br />
nicht nur Kostenreduktionen, sondern<br />
auch eine Reduktion der Schadstoffe.<br />
So werden die für den Treibhauseffekt<br />
verantwortlichen CO 2 -Emissionen um<br />
bis zu 95 % gesenkt, andere Abgase<br />
und Staub durch modernste Filter auf<br />
ein Minimum reduziert. Das steigert<br />
nicht nur die Lebensqualität der<br />
Gemeinde für Einwohner und Gäste,<br />
sondern auch den Wert der Gemeinde<br />
als Investitionsstandort und Urlaubsort.<br />
Ein Partner für alle Leistungen:<br />
Energiecomfort<br />
Energiecomfort ist ein führendes Unternehmen<br />
in Österreich und bewährter<br />
Partner vieler österreichischen Gemeinden,<br />
wenn es um Energiemanagement<br />
geht, wie Bad Aussee, Dürnkrut,<br />
Langenzersdorf, Purkersdorf,<br />
Schwechat, Tannheim oder Vösendorf.<br />
Dabei übernimmt Energiecomfort die<br />
Energieversorgung von Anfang an,<br />
erledigt die Projektplanung, die<br />
Abwicklung aller Förderungsanträge<br />
und die kostengünstige Finanzierung.<br />
Anschließend wird das Projekt als<br />
Generalunternehmer mit Know-how<br />
und modernster Technik optimal umgesetzt<br />
und dauerhaft betreut.<br />
Informationen:<br />
Wenn Sie mehr über Orts- oder<br />
Stadtwärme wissen wollen und<br />
Interesse an einem unverbindlichen<br />
Gespräch haben, dann rufen Sie:<br />
ENERGIECOMFORT Energie- und<br />
Gebäudemanagement GmbH<br />
Obere Donaustraße 63<br />
1020 Wien,<br />
Tel.: 01/ 313 17 - 3676<br />
Fax: 01/ 313 17 - 3700<br />
E-Mail: andrea.ettl@<br />
energiecomfort.at<br />
Emissionsreduktion durch Umstieg auf Biomasse www.energiecomfort.at<br />
am Beispiel Tannheim in Tirol. E.E.
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Fliegerbomben: Streit um Blindgänger neu entfacht?<br />
Kostenfrage seit 1997 ungeklärt<br />
SALZBURG / WIEN<br />
Der kürzlich beim Wiener U-<br />
Bahnbau aufgefundene Bombenrest<br />
aus dem 2. Weltkrieg<br />
und die tragische Explosion<br />
vor ein paar Wochen in Salzburg<br />
heizen wieder Fragen an,<br />
die KOMMUNAL schon vor<br />
Jahren stellte (in den <strong>Ausgabe</strong>n<br />
11/1997 und 3/1998).<br />
Was geschieht mit jenen Fliegerbomben,<br />
die als Blindgänger<br />
seit über 50 Jahren in der<br />
Erde vor sich hin rosten? Wer<br />
zahlt die Suche?<br />
Schon 1997 ließen Stadt und<br />
Wasser-Schutz<br />
Verfassung soll<br />
Wasser schützen<br />
WIEN<br />
Die Verfügungsrechte über<br />
die heimischen Wasser-Ressourcen<br />
müssen verfassungsmäßig<br />
unter Schutz gestellt<br />
werden. Diese Forderung<br />
stellten der Umweltdachverband<br />
bei einer Pressekonferenz<br />
in Wien. Zur Erreichung<br />
dieses Ziels wurde ein „Wasser-Manifest“<br />
formuliert, das<br />
möglichst viele BürgerInnen<br />
unterschreiben sollen.<br />
Ortstafeln: Neue Regelung<br />
WIEN<br />
Der Nationalrat hat einstimmig<br />
die Regelung über<br />
Zusatztafeln an Ortsschildern<br />
vereinheitlicht. Derzeit<br />
ist nur eine Behübschung<br />
mit der Aufschrift „Erholungsdorf“<br />
erlaubt. In<br />
Zukunft werden auf Wunsch<br />
der Gemeinden auch andere<br />
Bezeichnungen wie etwa<br />
Luftkurort angebracht werden<br />
dürfen. Voraussetzung:<br />
Land Salzburg nach einer<br />
Detonation 1996 um rund<br />
860.000 Euro einen „Plan“<br />
anfertigen, in dem für die<br />
Stadt Salzburg aufgrund aliierter<br />
Luftbilder und Berichten<br />
von Zeitzeugen vermutete<br />
Blindgänger katalogisiert wurden<br />
- mit erschreckendem<br />
Resulat (siehe KOMMUNAL).<br />
Nach dem Wiener Bombenfund<br />
forderte die Wiener VP<br />
von der Gemeinde Wien die<br />
Erstellung eines Katasterplan<br />
ähnlich dem Salzburger. Der<br />
Haken daran: Seit 1997 ist der<br />
Feuerwehr: Europas vertrauenswürdigster Beruf<br />
Politiker sind Schlusslicht<br />
WIEN<br />
Nach einer europaweiten<br />
Reader's Digest-Studie sind<br />
Feuerwehrleute Vertrauens-<br />
Sieger, gefolgt von Krankenschwestern<br />
und Piloten.<br />
Mit dem Spitzenwert von<br />
99% haben die Österreicher<br />
Nur ein Zusatzschild erlaubt<br />
Leichte Erkennbarkeit muss<br />
gewährleistet sein.<br />
Pro Ortstafel soll weiterhin<br />
nur ein Zusatzschild montiert<br />
werden dürfen. Dieses<br />
darf nicht breiter als die<br />
Ortstafel sein und darf die<br />
Verkehrssicherheit nicht<br />
gefährden. KOMMUNAL<br />
wird in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />
ausführlicher über das<br />
Ende des „kleinen Ortstafelstreits“<br />
berichten.<br />
Streit um die 860.000 Euro<br />
zwischen der Stadt Salzburg<br />
und dem Bund ungeklärt. Ein<br />
bedingter Vergleich (ca.<br />
Hälfte-Hälfte) wurde laut<br />
einem Standard-Bericht von<br />
der Finanzprokuratur jetzt<br />
aufgekündigt, womit der<br />
Streit wieder offen ist.<br />
Der KOMMUNAL-Standpunkt<br />
dazu ist einfach: Der Staat hat<br />
für die Sicherheit seiner Bürger<br />
Sorge zu tragen. Keinesfalls<br />
ist die Suche nach Blindgängern<br />
aus dem Krieg Sache<br />
irgendeiner Gemeinde! hb<br />
ihren Feuerwehrleuten ein<br />
„sehr hohes“ bzw. „ziemlich<br />
hohes“ Vertrauen ausgesprochen.<br />
Die rote Laterne unter<br />
den 14 untersuchten Berufen<br />
tragen Politiker (12%),<br />
Immobilienmakler (14%)<br />
und Autoverkäufer (22%).<br />
Endlich ist die Frage<br />
geklärt, welche Ortstafel-<br />
Zusätze erlaubt sind und<br />
welche nicht.<br />
Foto: Institut für Zeitgeschichte / Uni Wien<br />
Rund 2000 Tonnen Blindgänger<br />
und Sprengmittel sowie<br />
Munition werden immer<br />
noch in Österreichs Boden<br />
vermutet. Die Suche ist teuer<br />
und sehr gefährlich.<br />
Wahlalter<br />
Salzburger<br />
wählen mit 18<br />
SALZBURG<br />
18 Jahre alt und doch nicht<br />
auf der Wählerliste? Kürzlich<br />
wurde in Salzburg die Wahlrechtsänderung<br />
für Landtags-,<br />
Gemeindevertretungs- und<br />
Bürgermeisterwahlen<br />
beschlossen. Künftig sind nach<br />
der Gesetzesänderung alle<br />
Personen wahl- bzw. stimmberechtigt,<br />
die spätestens am<br />
Tag vor der Wahl das 18.<br />
Lebensjahr vollendet haben.<br />
Amtmanager 2003<br />
Auf zum Endspurt<br />
WIEN<br />
„Schneller Aktenfluss und effiziente<br />
Verfahrensabwicklungen<br />
fördern den Wirtschaftsstandort<br />
Österreich. Geben Sie uns<br />
Ihre Ideen bekannt“, lädt Doz.<br />
Stephan Schwarzer von der<br />
WK Österreich, zur Teilnahme<br />
ein: „Innovative Lösungen sollten<br />
nicht verborgen bleiben.“.<br />
Einsendeschluß: 29. August<br />
2003. Unterlagen unter<br />
www.wko.at/up
Drei Bilder<br />
Blindtext Charity - Aktion & Blindtext<br />
KOMMUNAL unterstützt Aktion „Kinder malen für Kinder“<br />
Ganz Österreich malt<br />
Kinder malen für Kinder: Diese Aktion kann von jeder Gemeinde Österreichs unterstützt<br />
werden. Ein Teilnahme würde die Aktion der Kinder und damit die Kinder selbst<br />
stärken. Deshalb: Mitmachen, Bekanntmachen und Bilder kaufen!<br />
Bei der Aktion „Ganz Österreich malt“<br />
malen Behinderte und Kinder in ihren<br />
Institutionen, Schulen oder Gemeinden<br />
für Kinder in Not. Diese einmalige Aktion<br />
wird nicht nur von einer Reihe Sponsoren<br />
unterstützt, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
helfen. Österreichs Gemeinden<br />
engagieren sich ebenfalls stark.<br />
Im Rahmen von 170 Vernissagen in 170<br />
Gemeinden Österreich werden die Bilder<br />
68 KOMMUNAL<br />
der Kinder verkauft. Der Reinerlös wird<br />
zur Gänze den Vereinen „die Möwe“ und<br />
„Licht ins Dunkel“ gespendet.<br />
Diese Aktion ist nicht nur einzigartig sondern<br />
vor allem auch vorbildhaft für Österreich<br />
und die ganze Europäische Union.<br />
Die veranstaltende Agentur „Atzmüller,<br />
Bauer & Partner” aus Mödling wurde<br />
nicht nur hinsichtlich der Sponsoren sondern<br />
bereits auch prominenter Paten fündig:<br />
Promis aus Kultur, Wissenschaft,<br />
Sport und Politik unterstützen die Aktion<br />
maßgeblich. Behinderte in Ihren Institutionen,<br />
Kinder in ihren Schulen oder<br />
Gemeinden haben in bildlicher Form ihrer<br />
Kreativität freien Lauf gelassen. 6800<br />
weiße Flächen wurden und werden zu<br />
Bildern. Die involvierten jungen oder<br />
behinderten Künstler tun es gerne, denn<br />
Sie wissen, dass ihre Arbeit in Not geratenen<br />
Kindern hilft.<br />
Bereits seit Ende April finden in den<br />
Gemeinden die Vernissagen statt, wo stets<br />
einige der prominenten Aktionspaten<br />
dabei sind, die Kunstwerke nicht nur zu<br />
bestaunen oder deren Sinn zu ergründen,<br />
sondern vor allem, um sie zu kaufen.<br />
Rekordverdächtig<br />
Gemeindebundvizepräsident Bürgermeister<br />
a.D. Prof. Walter Zimper stellte<br />
sich und KOMMUNAL in den Dienst dieser<br />
guten Sache. „Wo Kinder Kindern<br />
helfen, sollten wir nicht danebenstehen<br />
und zuschauen, sondern auch helfen.“<br />
Die Aktion “Ganz Österreich malt” könnte<br />
auch (Guiness- Buch-) rekordverdächtige<br />
Ausmaße annehmen: 6800 Bilder im Format<br />
594 x 420 oder einfacher 60 x 40 cm<br />
werden gemalt, ergibt eine gesamt<br />
bemalte Fläche von 1632 Quadratmetern<br />
über Österreich verteilt. An die 52.000<br />
Diese drei Bilder stellen nur eine sehr kleine Auswahl dar. alle Werke sind auf der Homepage www.ganz-oesterreich-malt.at zu<br />
begutachten und - vor allem - zu kaufen.<br />
Pastell-Ölkreiden werden die Kinder und<br />
Behinderten dafür benötigen, 17.000<br />
Stunden werden sie insgesamt mit Malen<br />
beschäftigt sein.<br />
Die Vernissage-Termine<br />
Wann und Wo im September<br />
Am 4. September in Wien in der<br />
BV Brigittenau- Brigittenauerplatz<br />
Am 5. September in Bad Vöslau im<br />
Kursalon Bad Vöslau<br />
Am 15. September in St. Anton<br />
in der Raiffeisenbank St. Anton<br />
Am 19. September in Perg im<br />
Kulturhaus Perg<br />
Am 25. September in Enns<br />
Am 29. September in Güssing<br />
Alle weiteren Malorte bzw. Veranstaltungsorte<br />
der Vernissagen finden<br />
sie ständig aktualisiert auf<br />
der Homepage<br />
www.ganz-oesterreich-malt.at<br />
unter „was wann wo“.
Zeichen der Zeit richtig deuten – und danach handeln<br />
Präsident Bgm. Wilfried Berchtold wies<br />
zu Beginn seines Tätigkeitsberichtes auf<br />
die bedrohliche Entwicklung der Gemeindefinanzen<br />
hin. An die Adresse der Finan-<br />
zausgleichspartner, insbesondere an den<br />
Bund richtete er die Forderungen, dass<br />
der Gemeindeanteil am Steuerertrag auf<br />
zumindest 18 Prozent angehoben werden<br />
müsse. Mit Nachdruck wies er nochmals<br />
darauf hin, dass im Falle der Rückzahlung<br />
der Getränkesteuer der Bund die Ausfallshaftung<br />
zu übernehmen habe.<br />
Das Vorarlberger Modell der sach- und<br />
zielorientierten Zusammenarbeit zwischen<br />
Gemeinden, Land und Gewerkschaften<br />
hat sich für Helmut Mödlhammer<br />
bewährt. Die Verbindung von Tradition<br />
und Innovation in harmonischer Einheit,<br />
der aktive Zugang zu Problemen<br />
und die gemeinsame Lösungssuche sind<br />
für den Gemeindebundpräsidenten<br />
besondere Merkmale dieses Zugangs. „Im<br />
Ländle fällt mir eines immer wieder auf:<br />
Die Bürgermeister sagen nicht: Es ist alles<br />
schlecht! Sie sagen: Packen wir´s an!“<br />
An den Schluss seiner Ausführungen<br />
stellte Präsident Mödlhammer die Forderung,<br />
im Österreich-Konvent die Daseinsvorsorge<br />
als Aufgabe der Gemeinde im<br />
Sinne der BürgerInnen festzuschreiben.<br />
Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber<br />
ging ebenfalls auf die nicht nur rosigen<br />
Zukunftsaussichten ein: „Wir haben<br />
in Zukunft weniger zu verteilen, die Einnahmen<br />
gehen tendenziell zurück. Man<br />
muss zwar nicht zu Tode erschrecken,<br />
aber jedenfalls wahrnehmen, was auf uns<br />
zukommt.“<br />
Insgesamt gelte es, in Zukunft mit weniger<br />
Geld dem Anspruch der Bevölkerung<br />
nach Dienstleistungen in zumindest gleicher<br />
Qualität zu entsprechen.“<br />
Präsident Mödlhammer habe er als überaus<br />
kompetenten und engagierten Verhandlungspartner<br />
erlebt, ohne den das<br />
Ergebnis des letzten Finanzausgleichs für<br />
die Gemeinden nicht möglich gewesen<br />
wäre. Seine Kompromissfähigkeit und<br />
Stabilität eröffneten auch Chancen für die<br />
kommenden Finanzausgleichsverhand-<br />
Blindtext & Blindtext<br />
Vorarlberger Gemeindetag 2003<br />
Der Vorarlberger Weg<br />
Es war ein nahezu schon symbolhaftes Zusammentreffen von zwei Ereignissen: der<br />
Vorarlberger Gemeindetag 2003 als Treffpunkt der Gemeinde- und Landespolitik in der<br />
größten Marktgemeinde Österreichs, in Lustenau. Und das am Vorabend des Auftakts<br />
zum Österreich-Konvent.<br />
„Im Falle der Getränkesteuer-Rückzahlung<br />
hat der Bund die Ausfallshaftung zu<br />
übernehmen.“ Wilfried Berchtold.<br />
„Die Bürgermeister sagen nicht: Es ist<br />
alles schlecht! Sie sagen: Packen wir´s<br />
an!“ Helmut Mödlhammer.<br />
Gute Stimmung fürs Gruppenfoto: Bgm.<br />
Mag. Wilfried Berchtold begrüßte neben<br />
vielen Bürgermeistern aus dem Ländle<br />
unter anderem Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer und Landeshauptmann<br />
Dr. Herbert Sausgruber zum<br />
Vorarlberger Gemeindetag 2003.<br />
lungen: „Hier muss wieder die gemeinsame<br />
Interessenslage von Ländern und<br />
Gemeinden wirksam werden!“<br />
Univ.-Prof. Dr. Karl Weber vom Institut für<br />
„Wir haben in Zukunft weniger zu verteilen,<br />
die Einnahmen gehen tendenziell<br />
zurück.“ Herbert Sausgruber.<br />
Öffentliches Recht in Innsbruck ging in<br />
seinen „Überlegungen zur künftigen Rolle<br />
der Gemeinden im Bundesstaat“ auf weitere<br />
Lösungsansätze ein (siehe auch<br />
großer Bericht ab der Seite 8 dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />
Auch für ihn braucht es zusätzlich<br />
zu den bewährten Wegen neue Zugänge:<br />
„In Zeiten der Aushöhlung der Staatsbudgets,<br />
der Ausdünnung öffentlicher Leistungen<br />
und der Zurückdrängung staatlicher<br />
Verantwortung muss sichergestellt<br />
werden, dass es den Gemeinden weiterhin<br />
möglich sein wird, Daseinsvorsorgeeinrichtungen<br />
für ihre Bürger nicht nur<br />
anzubieten, sondern diese auch langfristig<br />
finanzieren zu können.“<br />
Ausführlichere Informationen unter<br />
http://www.gemeindeverband.at<br />
KOMMUNAL 69
Wirtschafts-Info<br />
Das Bürgermeisterinnen-Porträt<br />
Bezaus Bürgermeisterin: Ortschefin im Parlament<br />
„Hier bin ich Chefin,<br />
dort eine von vielen“<br />
Die Bürgermeisterin der Bregenzerwälder Gemeinde Bezau, Nationalratsabgeordnete<br />
Anna Franz, trat das Amt unter schwierigen Bedingungen an. Nach fünf Jahren kann sie<br />
eine beachtliche Bilanz verwirklichter Projekte vorweisen.<br />
Anna Franz ist seit fünf Jahren Bürgermeisterin<br />
von Bezau – sie war die erste<br />
in Vorarlberg. Seit 1990 war sie schon in<br />
der Gemeindevertretung. Sie übernahm<br />
das Amt innerhalb<br />
einer Wahlperiode, da<br />
es Konflikte zwischen<br />
ihrem Amtsvorgänger<br />
und dem damaligen<br />
Sekretär gab, der vor<br />
dem Arbeitsgericht<br />
endete. Um das Amt<br />
musste sie sich nicht<br />
bemühen, denn nach<br />
den Auseinandersetzungen,<br />
die auch<br />
medial hochgespielt<br />
wurden und die<br />
GemeindebürgerInnen<br />
stark berührten,<br />
war das Interesse an<br />
der Funktion gering.<br />
Das Klima war vergiftet,<br />
Projekte wurden<br />
boykottiert. Die<br />
Arbeit war praktisch<br />
gelähmt.<br />
Die besonnene Bürgermeisterin schaffte<br />
es, obwohl neu im Amt, mit politischem<br />
Gespür, harter Arbeit und Überzeugungskraft,<br />
die Konflikte zu bereinigen.<br />
Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2000<br />
trat der ehemalige Sekretär als Gegenkandidat<br />
an. Anna Franz schlug ihn mit<br />
75 Prozent der Stimmen haushoch.<br />
In Bezau, wie auch in manchen anderen<br />
ländlichen Gemeinden Vorarlbergs, werden<br />
die KandidatInnen für die Gemeindevertretung<br />
nicht auf Parteivorschlag<br />
ausgewählt, sondern basisdemokratisch<br />
in einer Vorwahl von der Bevölkerung<br />
ermittelt. Daraus wird dann eine einheitliche<br />
Bürgerliste für die eigentliche<br />
Wahl erstellt.<br />
Mit der Einführung der Bürgermeisterdi-<br />
70 KOMMUNAL<br />
»<br />
rektwahl und wegen der konfliktgeladenen<br />
Situation in der Gemeindevertretung<br />
wollte Anna Franz nicht mehr in<br />
dieser Konstellation zur Wahl antreten.<br />
Sie erstellte eine<br />
eigene Bürgerliste,<br />
die prompt<br />
elf Mandate<br />
errang, eine weitere<br />
Liste, Bezau<br />
2000, erhielt fünf<br />
und die des ehemaligenParteisekretärs<br />
zwei. Die<br />
Listen haben mit<br />
der üblichen Parteienlandschaft<br />
wenig zu tun. „In<br />
der Gemeinde<br />
soll die politische<br />
Farbe nicht im<br />
Vordergrund stehen,<br />
sondern die<br />
Sachpolitik,“<br />
bekennt die Bürgermeisterin,<br />
die<br />
seit dem Dezember<br />
des Vorjahres auch Nationalratsabgeordnete<br />
der ÖVP ist.<br />
In der Gemeinde soll die<br />
politische Farbe nicht im<br />
Vordergrund stehen,<br />
sondern die Sachpolitik.<br />
«<br />
Das politische Bekanntnis der<br />
Bürgermeisterin Anne Franz<br />
Drei wirtschaftliche<br />
Standbeine<br />
Die knapp zwei tausend Einwohner<br />
zählende Gemeinde im Bregenzerwald<br />
steht auf drei soliden Standbeinen: dem<br />
Tourismus mit rund 100.000 Nächtigungen,<br />
die sich ausgeglichen auf den Sommer<br />
und den Winter verteilen. Die<br />
Gastronomie deckt eine breite Palette<br />
ab, von Haubenrestaurants bis zur die<br />
urigen Bauernwirtschaft. Die rührige<br />
Kaufmannschaft bildet ein weiteres<br />
Standbein.<br />
Eine intakte Landwirtschaft produziert<br />
noch naturnah in Drei-Stufen-Wirtschaft,<br />
bei der die Herden im Frühling<br />
in das sogenannte „Vorsäß“, eine Weide<br />
in Zwischenlage, im Sommer auf die<br />
Hochalpe und im Herbst wieder ins Vorsäß<br />
ziehen. Das prägt den Jahresablauf<br />
und das Brauchtum. Das gutgehende<br />
Handwerk bietet in einer Leistungsschau<br />
alle fünf Jahre eine Ausstellung,<br />
die über die Grenzen hinaus bekannt ist.<br />
Der Verlust der Getränkesteuer hat die<br />
Tourismusgemeinde natürlich stark<br />
getroffen.<br />
Bildung, Soziales und<br />
Ansiedlung<br />
In den letzten Jahren waren praktisch<br />
keine Ansiedlungen möglich, da der<br />
Platz beschränkt ist und Grünräume für<br />
die Landwirtschaft erhalten bleiben sollen.<br />
Vor kurzem wurde ein neues Bau-<br />
Wohngebiet erschlossen, das Bauwerbern<br />
aus Bezau den Erwerb eines<br />
gemeindeeigenen Grundstücks zu einem<br />
erträglichen Preis ermöglicht. Dazu wurden<br />
Richtlinien beschlossen, um den<br />
Verkauf an ortsfremde Bauwerber zu<br />
verhindern. „Wir möchten in erster Linie<br />
Reserven für die eigenen Gemeindebürger<br />
haben,“ erklärt Bürgermeisterin<br />
Franz. In der Vergangenheit gab es keinen<br />
Markt für Grundstücke und junge<br />
GemeindebürgerInnen siedelten ab.<br />
Früher war Bezau Verkehrsknotenpunkt<br />
als Endstelle der Bregenzerwaldbahn,<br />
die in den 80-er Jahren aufgelassen<br />
wurde und nur mehr als Museumsbahn<br />
betrieben wird. Jetzt verbindet ein<br />
bewährtes Wälderbus-System mit einem<br />
stündlichen Taktfahrplan den Ort mit<br />
der Landeshauptstadt und anderen<br />
Städten. In Bezau erkannten vorausden-
Die knapp zwei tausend Einwohner zählende Gemeinde im Bregenzerwald<br />
steht auf drei soliden Standbeinen.<br />
kende <strong>Kommunal</strong>politiker schon Ende<br />
der 60-er Jahre, dass die Hauptverkehrsader<br />
nicht durch den Ort führen<br />
sollte. Was damals recht umstritten war,<br />
erwies sich langfristig als kluge Entscheidung.<br />
Das Sozialzentrum für die Gemeinden<br />
Bezau, Mellau und Reutte steht in<br />
Bezau und beherbergt 32 Pflegebetten.<br />
Ein Eltern-Kindzentrum mit Familienberatung<br />
und Spielgruppen für Dreijährige<br />
wurde erst im Jahr 2001 bezogen und<br />
hat sich sehr gut bewährt.<br />
Bezau ist ein regionales Zentrum, sogar<br />
ein Bezirksgericht konnte erhalten werden.<br />
Das Bezirksgericht ist zuständig für den<br />
gesamten Bregenzerwald und das Kleinwalsertal.<br />
Die Gemeinde hat im Zuge<br />
der Schließungen um den Erhalt<br />
gekämpft und blieb bisher erfolgreich.<br />
Bezau ist auch ein Schulzentrum. Die<br />
Gemeinde weist über die<br />
Pflichtschulen hinaus<br />
eine Hotel- sowie Wirtschaftsfachschule,<br />
eine<br />
Handelsschule- und -akademie<br />
auf. Ein neues<br />
Schulgebäude für die<br />
Handelsakademie wurde<br />
eben fertiggestellt.<br />
Weiters gibt es ein ehemaliges<br />
Kapuzinerkloster,<br />
das jetzt von polnischen<br />
Franziskanern geführt<br />
wird. An das Kloster<br />
angeschlossen ist ein Bildungshaus,<br />
das Erwachsenenbildung<br />
und Kulturveranstaltungen für den Bregenzerwald<br />
anbietet.<br />
Ein wichtiges Projekt derzeit ist die<br />
Errichtung eines Biomasse-Heizwerks,<br />
das den gesamten Ortskern mit allen<br />
öffentlichen Gebäude und privaten<br />
Haushalten beheizen soll. Die Gemeinde<br />
hält Anteile an der Errichter- und Betreibergesellschaft.<br />
Ein Betriebsgebiet, von einer privaten<br />
Gesellschaft erschlossen, brachte die<br />
Ansiedlung neuer Unternehmen.<br />
Projekte schnell<br />
umsetzen<br />
Was die <strong>Kommunal</strong>politik von den<br />
„höheren Weihen“ der Bundespolitik<br />
unterscheidet? Die Bürgermeisterin:<br />
„<strong>Kommunal</strong>politik ist so spannend, weil<br />
man – die nötige Mehrheit vorausgesetzt<br />
– Projekte schnell und einfach<br />
umsetzen kann. Ich finde es auch sehr<br />
schön den Kontakt zu<br />
» <strong>Kommunal</strong>politik<br />
ist so spannend,<br />
weil man – die<br />
nötige Mehrheit<br />
vorausgesetzt –<br />
Projekte schnell<br />
und einfach<br />
«<br />
umsetzen kann.<br />
den Bürgerinnen und<br />
Bürgern zu haben, da<br />
man damit vielfach<br />
problemlos Hilfe<br />
anbieten kann. Die<br />
Menschen kommen<br />
mit allen möglichen,<br />
auch privaten Fragen<br />
zur Bürgermeisterin.<br />
Das macht die Arbeit<br />
interessant, aber auch<br />
anspruchsvoll.“<br />
Auch das breite Spektrum<br />
der Aufgabengebiete<br />
empfindet sie als besondere Herausforderung.<br />
Das bringe eine komplexe<br />
Sicht der Dinge.<br />
Das Bürgermeisterinnen-Porträt<br />
Wirtschafts-Info<br />
Eine intakte Landwirtschaft produziert<br />
noch naturnah in Drei-Stufen-Wirtschaft,<br />
bei der die Herden im Frühling in das<br />
sogenannte „Vorsäß“, eine Weide in Zwischenlage,<br />
im Sommer auf die Hochalpe<br />
und im Herbst wieder ins Vorsäß ziehen.<br />
Anna Franz ist Hauptschullehrerin,<br />
verheiratet und Mutter dreier Kinder.<br />
Weiters ist sie Obfrau des Frauenbundes<br />
und in der Regio Bregenzerwald,<br />
der Regionalplanungsgemeinschaft, ist<br />
sie im Vorstand als Sprecherin für<br />
Familie, Soziales und Frauen.<br />
Worin sieht sie die Ursachen, dass<br />
Frauen in der Politik, speziell in der<br />
<strong>Kommunal</strong>politik immer noch stark<br />
unterrepräsentiert sind? Bgm. Franz:<br />
„Für Frauen ist es schwerer, Familie,<br />
Politik und Beruf unter einen Hut zu<br />
bringen. Und sie setzen dabei oft<br />
andere Prioritäten als Männer. Für<br />
mich war das auch so, dass ich ohne<br />
die Zustimmung und das Verständnis<br />
meiner Familie das Bürgermeisteramt<br />
nicht angenommen hätte. Als Frau<br />
muss man persönlich viele Abstriche<br />
machen. Wenn man einmal in der Politik<br />
ist und sich etabliert hat, haben es<br />
Frauen nicht schwerer als Männer.“ Als<br />
erste Bürgermeisterin im Land und in<br />
einer kleinen Landgemeinde sei sie<br />
aber anfangs schon mit Argusaugen<br />
beobachtet worden. Man habe ihr als<br />
Frau nicht ganz zugetraut, über alle<br />
Dinge Bescheid zu wissen, die ein Bürgermeister<br />
wissen muss.<br />
Die Arbeit im Nationalrat sieht sie als<br />
völlig neue Herausforderung in einer<br />
politisch anderen Dimension. Dort<br />
gehe es um die Mitgestaltung der<br />
gesellschaftlichen Entwicklung, wobei<br />
es wichtig sei, dass sich Frauen einbringen.<br />
Mit der Einschränkung: „Hier<br />
bin ich die Chefin, dort eine unter vielen.“<br />
Theresia Kandler<br />
KOMMUNAL 71
Blindtext Aus den Bundesländern<br />
& Blindtext<br />
72 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Ausgleichszahlungen für „Verlierergemeinden“<br />
Über 1,7 Mio € werden ausgezahlt<br />
EISENDSTADT<br />
Laut Volkszählung 2001 weisen<br />
vor allem die südlichen<br />
Bezirke des Burgenlandes<br />
durchgehend ein Minus auf.<br />
Aufgrund des Bevölkerungsminus<br />
vor allem in den mittel-<br />
und südburgenländischen<br />
Gemeinden wird es den Kommunen<br />
in den nächsten Jahren<br />
wesentlich schwerer fallen,<br />
Investitionen zu tätigen,<br />
EISENSTADT<br />
Wer über einen Zweitwohnsitz<br />
im Burgenland verfügt, muss<br />
mit Einführung einer eigenen<br />
Abgabe rechnen. ÖVP und<br />
SPÖ sind sich grundsätzlich<br />
einig, dass mit der Zweitwohnsitzabgabe<br />
den Gemeinden<br />
die Möglichkeit eröffnet<br />
werden soll, zusätzliche Ein-<br />
KÄRNTEN<br />
HERMAGOR<br />
Seit Mitte Mai 2003 bietet die<br />
BH Hermagor als erste Kärntner<br />
Bezirkshauptmannschaft<br />
ihren Bürgern als zusätzliche<br />
Serviceleistung die Online-<br />
Antragstellung über die Plattform<br />
des Bundes an.<br />
Unter www.help.gv.at sind im<br />
Rahmen des E-Governments<br />
derzeit Gewerbe- und Veranstaltungsmeldungen<br />
online<br />
möglich. Einlangende Anträge<br />
werden durch den im ganzen<br />
denn weniger Einwohner<br />
bedeutet weniger Erträge aus<br />
dem Finanzausgleich.<br />
Die Einnahmenentwicklung<br />
kleinerer und mittlerer<br />
Gemeinden halte mit den<br />
<strong>Ausgabe</strong>n nicht mehr Schritt.<br />
In der ersten Rate werden an<br />
die burgenländischen<br />
Gemeinden insgesamt<br />
Bedarfszuweisungen in Höhe<br />
von 6.498.700 ausgeschüttet.<br />
Zweitwohnsitzabgabe geplant<br />
Gemeinden können einheben<br />
nahmen zu lukrieren, gab<br />
LHStv. Franz Steindl kürzlich<br />
bekannt. Jede Gemeinde kann<br />
für sich entscheiden, ob sie die<br />
Abgabe einheben will oder<br />
nicht,. Die Höhe steht ebenfalls<br />
noch nicht fest. Laut<br />
Volkszählung 2001 gibt es im<br />
Burgenland 32.253 Nebenoder<br />
Zweitwohnsitze.<br />
Bezirkshauptmann Mag. Hans Pansi (2. von rechts) präsentiert<br />
die neue Homepage der BH Hermagor.<br />
Bürgerservice ernst genommen<br />
BH Hermagor Online<br />
Haus im Einsatz befindlichen<br />
elektronischen Akt weiterbearbeitet<br />
und, im Sinne des egovernment,<br />
durchgängig<br />
elektronisch vom Antrag bis<br />
zur Zustellung behandelt.<br />
Zusätzlich wird der Bürger<br />
über die Lebenssituationen<br />
des Help-Amtshelfers zu den<br />
Infoseiten der BH Hermagor<br />
weitergeleitet, wo entsprechende<br />
<strong>Download</strong>-Formulare<br />
in verschiedenen Formaten<br />
bereitstehen.<br />
Einfacher Weg: Wiederverlautbaren statt ewig nach dem richtigen<br />
Gesetz suchen.<br />
Wiederverlautbarung von Gemeindeordnung<br />
Rechtszugang zu Gemeindegesetzen<br />
wird erleichtert<br />
EISENSTADT<br />
Es sei für den Rechtsanwender<br />
ohnehin allgemein schon<br />
schwierig, Gesetze entsprechend<br />
zu interpretieren und in<br />
der Praxis umzusetzen. Das<br />
gelte nicht nur für die Bürgerinnen<br />
und Bürger, sondern<br />
auch für die Bürgermeister,<br />
Vizebürgermeister und<br />
Gemeinderäte. „Die Gemeindeordnung<br />
wurde seit ihrem<br />
Inkrafttreten 15. Mal novelliert,<br />
das Eisenstädter Stadtrecht<br />
14. und das Ruster elf<br />
Mal. Daher ist es für den<br />
Rechtsanwender nur unter<br />
großem Aufwand möglich,<br />
verlässlich die derzeit verbindlich<br />
geltende Fassung dieser<br />
Gesetze festzustellen.“ So<br />
ST. VEIT / GLAN<br />
Auf Grund eines Dringlichkeitsantrages<br />
der SPÖ hat<br />
der Gemeinderat der Bezirksstadt<br />
St. Veit jetzt einstimmig<br />
beschlossen, gegen die vom<br />
Landtag im vergangenen<br />
Jahr vorgenommeneÄnderung<br />
des Kärntner<br />
GemeindeplanungsgesetzesVerfassungsklageein-<br />
zubringen.<br />
Primärer Grund<br />
des Protestes ist<br />
der Umstand, dass<br />
in den autonomen Städten<br />
Klagenfurt und Villach im<br />
Gegensatz zu den übrigen<br />
Kärntner Gemeinden im<br />
jeweiligen Stadtzentrum<br />
Einkaufszentren errichtet<br />
werden dürfen.<br />
St. Veits Bürgermeister Gerhard<br />
Mock ist der Ansicht,<br />
dass die relevante Gesetzes-<br />
Gemeindereferent Mag. Franz<br />
Steindl.<br />
Daher werde nun das Instrument<br />
der Wiederverlautbarung<br />
in Anspruch genommen, was<br />
einen einfacheren Rechtszugang,<br />
Rechtssicherheit und Verwaltungsvereinfachung<br />
mit<br />
sich bringe. Steindl: „Inhaltlich<br />
wird dabei nichts verändert. Es<br />
geht darum, die Rechtsmaterien<br />
in einem Guss darzustellen,<br />
es werden Paragrafenbezeichnungen<br />
richtig gestellt,<br />
gegenstandslose Bestimmungen<br />
als solche festgestellt, überholte<br />
terminologische Wendungen<br />
richtig gestellt oder veraltete<br />
Schreibweisen<br />
der neuen Schreibweise<br />
angepasst.“<br />
Klage gegen Gemeindeplanungsgesetz<br />
Grund sind Einkaufszentren<br />
Bürgermeister<br />
Gerhard Mock<br />
änderung, die unter anderem<br />
die Realisierung des<br />
Einkaufszentrums „City<br />
Arkaden“ in Klagenfurt<br />
ermöglichen soll, in mehrerlei<br />
Hinsicht verfassungswidrig<br />
sei.<br />
Mock stützt sich<br />
dabei auf Gutachten<br />
des Instituts für<br />
Rechtswissenschaften<br />
der Uni Klagenfurt<br />
und des Verfas-<br />
sungsexperten Heinz<br />
Mayer. Wie er mitteilte,<br />
werde in beiden<br />
Gutachten übereinstimmend<br />
eine Verfassungswidrigkeit<br />
festgestellt.<br />
Insbesondere sei das verfassungsrechtlich<br />
abzuleitende<br />
„Gebot der abstrakten Einheitsgemeinde“<br />
(rechtliche<br />
Gleichbehandlung<br />
aller Gemeinden<br />
Österreichs) verletzt<br />
worden.
NIEDERÖSTERREICH<br />
Wettbewerb „Gesunde Gemeinde 2003“<br />
Preis wird heuer schon zum<br />
fünften Mal vergeben<br />
ST. PÖLTEN<br />
Um die Leistungen der mittlerweile<br />
schon 180 „Gesunden<br />
Gemeinden“ in Niederösterreich<br />
zu würdigen, hat das<br />
Gesundheitsforum NÖ auch<br />
dieses Jahr den Wettbewerb<br />
„Gesunde Gemeinde 2003“<br />
ausgeschrieben. Der Verein<br />
vergibt heuer bereits zum<br />
fünften Mal diesen Preis als<br />
Belohnung für außerordentliche<br />
Leistungen bei der<br />
Gesundheitsvorsorge. Alle Veranstaltungen<br />
und Aktivitäten,<br />
die vom 12. November 2002<br />
bis 10. November 2003 im<br />
Rahmen der Aktion „Gesunde<br />
Gemeinde“ durchgeführt werden,<br />
sind für den Wettbewerb<br />
zulässig. Die teilnehmenden<br />
Kommunen werden nach Einwohnerzahl<br />
in drei Kategorien<br />
eingeteilt, wobei in jeder<br />
Klasse drei Preise vergeben<br />
werden. Die Einsendefrist<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Bürgermeister Johann Aistleitner<br />
(links) und Amtsleiter<br />
Martin Lehner konnten die<br />
hohe Auszeichnung in Empfang<br />
nehmen.<br />
KOMPRIX 2003<br />
Preis verliehen<br />
ALLERHEILIGEN<br />
Beim diesjährigen Wettbewerb<br />
„KOMPRIX 2003“ der<br />
WKOÖ für hervorragende<br />
Projekte im Gemeindemanagement<br />
konnte Allerheiligen<br />
i.M. mit dem Projekt „Einführung<br />
einer Kosten- Leistungsrechnung<br />
in der<br />
Gemeindeverwaltung“ Gold<br />
in der Kategorie bis 3000<br />
Einwohner gewinnen.<br />
endet am 10. November. Das<br />
Projekt „Gesunde Gemeinde“<br />
wurde 1995 ins Leben gerufen<br />
und zielt darauf ab, in den<br />
Gemeinden eine Gesundheitsinfrastruktur<br />
aufzubauen. Mit<br />
Unterstützung des Gesundheitsforums<br />
NÖ wird versucht,<br />
das Gesundheitsbewusstsein<br />
zu stärken. Rund 30<br />
Regionalbetreuer unterstützen<br />
die „Gesunden Gemeinden“<br />
bei der Umsetzung der Projekte.<br />
Ziel ist die Hebung des<br />
Gesundheitsbewusstseins. Die<br />
Aktivitäten aus den Schwerpunktthemen<br />
Ernährung,<br />
Bewegung, Vorsorgemedizin<br />
und psychosozialer Bereich<br />
reichen vom Langsam-Lauf-<br />
Treff bis hin zum Gesundheitstag.<br />
Für die Aktivitäten in<br />
der Gemeinde gibt es vom<br />
Gesundheitsforum NÖ auch<br />
eine finanzielle Unterstützung.<br />
Wasser und Abwasser<br />
Mängelbehebung<br />
folgt auf Studie<br />
LINZ<br />
„Wir werden rund 7,2 Mio.<br />
Euro in die Wasserver- und<br />
Abwasserentsorgung der<br />
alpinen Objekte investieren<br />
müssen,“ so LR Achatz.<br />
Nach dem Abschluss des Projekts<br />
„Alpine Objekte 2000“,<br />
wo die derzeitigen Situation<br />
der alpinen Objekte im<br />
Bezug auf Abwasserbeseitigung<br />
und Wasserversorgung<br />
erhoben wurde, Achatz eine<br />
Folgestudie beauftragt.<br />
„Diese Studie umfasst jene<br />
rund 70 alpinen Projekte, bei<br />
denen Mängel vorgefunden<br />
wurden. Hier sollen eine Prioritätenreihung<br />
erstellt,<br />
Lösungen und Kosten erhoben<br />
sowie die Fragen Finanzierung<br />
und Förderbedarfs<br />
berücksichtigt werden.“<br />
Kurs fortgesetzt<br />
Veranlagung der<br />
Wohnbauförderung<br />
ST. PÖLTEN<br />
In ihrer letzten Sitzung vor<br />
der Sommerpause hat die NÖ<br />
Landesregierung unter anderem<br />
die weitere Veranlagung<br />
der aus der Rückkaufaktion<br />
der NÖ Wohnbauförderung<br />
erreichten Budgetmittel<br />
beschlossen.<br />
„Die Veranlagung der NÖ<br />
Wohnbauförderung hat sich<br />
als richtig herausgestellt. Das<br />
Ziel war immer eine langfristige,<br />
auf 10 Jahre angelegte<br />
gewinnbringende und sichere<br />
Veranlagung. Auch im aktuellen<br />
Budget 2003 bringt diese<br />
Veranlagungsform direkte<br />
und zweckgebundene Einnahmen<br />
für den NÖ Wohnbau<br />
von ca. 150 Millionen<br />
Euro. Diese Einnahmen<br />
haben wir durch die Veranlagung<br />
für die niederösterreichischen<br />
Häuslbauer jedes<br />
Jahr sichergestellt“, so<br />
Finanz-LR Wolfgang Sobotka.<br />
LINZ<br />
In Oberösterreich wählen<br />
Ende September die Bürger<br />
nicht nur Gemeinderäte und<br />
Bürgermeister neu. Es finden<br />
gleichzeitig auch Landtagswahlen<br />
statt.<br />
Wer mit der Wahlkarte seine<br />
Stimme abgeben will, sollte<br />
rechtzeitig eine Wahlkarte<br />
bei seinem Heimatgemeindeamt<br />
beantragen. Letzter Termin<br />
ist der 25. September.<br />
Per Wahlkarte kann außerhalb<br />
der Wohnsitzgemeinde<br />
nur für die Landtagswahl<br />
gewählt werden - und dies<br />
auch nur innerhalb Oberösterreichs<br />
Landesgrenzen.<br />
Bürgermeister und Gemeinderat<br />
müssen direkt in der<br />
Wohnsitzgemeinde gewählt<br />
werden.<br />
Wahlberechtigt sind erstmals<br />
alle Bürger, die spätestens<br />
Aus Blindtext den Bundesländern & Blindtext<br />
Weltmeister Werner Schlager<br />
im Dienst der Jugend.<br />
Einsendeschluß 15.9.<br />
Aktion Jugend-<br />
Partnergemeinde<br />
ST. PÖLTEN<br />
Tischtennis-Weltmeister Werner<br />
Schlager ist überzeugt,<br />
dass gerade das kommunale<br />
Engagement für die Jugend<br />
von größter Bedeutung ist.<br />
Es sei daher sehr wichtig,<br />
dass durch solche Aktivitäten<br />
die besonderen Leistungen<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Die Gemeinden können<br />
beim Land über einen<br />
Bewerbungsbogen um die<br />
Zertifizierung zur „Jugend-<br />
Partnergemeinde“<br />
ansuchen. Einsendeschluß<br />
ist der 15.<br />
September.<br />
Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen<br />
Der 28. September ist Wahltag<br />
am 27. September 2003 -<br />
also einen Tag vor dem<br />
Wahlsonntag - ihr 18.<br />
Lebensjahr vollenden und<br />
am Stichtag, 20. Juni im<br />
Land Oberösterreich ihren<br />
Hauptwohnsitz haben.<br />
Rechtzeitige Urlaubsplanung<br />
ist vor den Landtags-,<br />
Gemeinderats- und Bürgermeister/innenwahlenwichtig,<br />
weil man das Wahlrecht<br />
nur umfassend in seinem<br />
Heimatwahlsprengel ausüben<br />
kann.<br />
Wenn Sie noch mehr über die<br />
Landtags-, Gemeinderats- und<br />
Bürgermeisterinnenwahlen in<br />
Oberösterreich wissen möchten,<br />
wenden Sie sich bitte an<br />
ihre Gemeinde bzw.<br />
an die Landeswahlbehörde<br />
Tel.: 0732/7720-<br />
15251<br />
KOMMUNAL 73
Blindtext Aus den Bundesländern<br />
& Blindtext<br />
74 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Gemeinden begrüßen Sofort-Impulsprogramm<br />
Keine Rückzahlungen<br />
SALZBURG<br />
Der Salzburger Gemeindeverband<br />
begrüßt das von der Salzburger<br />
Landesregierung<br />
beschlossene Sofort-Impulsprogramm,<br />
das als Schwerpunkt<br />
zehn Millionen Euro für die<br />
Vorfinanzierung von dringenden<br />
Gemeinde-Projekten enthält.<br />
Damit würde nicht nur<br />
die Finanzsituation der<br />
Gemeinden entlastet, sondern<br />
ein echter Anstoß zur Ankurbelung<br />
der Bauwirtschaft gesetzt,<br />
sagte Verbandspräsident Bgm.<br />
Helmut Mödlhammer, der LH<br />
Franz Schausberger für seine<br />
Initiative und seine klare Haltung<br />
bei der Frage der Rückzahlung<br />
der Steuer-Mehreinnahmen<br />
dankte.<br />
Auch für die Gemeinden, die<br />
im Vorjahr ebenfalls aufgrund<br />
der vielen Einkommenssteuer-<br />
Vorauszahlungen ein kräftiges<br />
STEIERMARK<br />
Legaler „Schwarzbau“<br />
Anklage gegen<br />
Ortschef<br />
LASSING<br />
Ein „Schwarzbau“ in seiner<br />
Gemeinden bringt den Lassinger<br />
Bürgermeister Fritz Stangl<br />
demnächst vor Gericht: Ihm<br />
wird Amtsmissbrauch vorgeworfen,<br />
weil er den rechtswidrigen<br />
Bau eines Hauses<br />
nicht einstellen ließ. Das<br />
Objekt gehört dem einzigen<br />
Überlebenden der Bergwerkskatastrophe<br />
von 1998, Georg<br />
Hainzl. Dieser hatte 2002 ein<br />
Bauansuchen für ein Haus auf<br />
seinem Grundstück in Lassing<br />
gestellt. Da es sich dabei aber<br />
um ein als Freilandfläche<br />
gewidmetes Grundstück handelte,<br />
wurde keine Baubewilligung<br />
erteilt. Hainzl baute<br />
trotzdem und bekam ein Verwaltungsstrafe.<br />
Stangl wird<br />
nun vorgeworfen, dass er<br />
nichts gegen den - mittlerweile<br />
legalisierten - Schwarzbau<br />
unternommen hatte.<br />
Einnahmen-Plus bei den Bundesertragsanteilen<br />
hatten,<br />
komme eine Rückzahlung an<br />
den Bund nicht in Frage,<br />
betonte Mödlhammer. Es sei<br />
mittlerweile erwiesen, dass die<br />
Mehreinnahmen aus Vorzieheffekten<br />
stammen, weil die<br />
Steuereinnahmen im heurigen<br />
Jänner und Februar stark rückläufig<br />
waren. Insgesamt wären<br />
die Salzburger mit rund 15<br />
Mio. € betroffen. Dieses Geld<br />
haben die Gemeinden einerseits<br />
zur Erreichung des Null-<br />
Defizits, andererseits für dringend<br />
notwendige Investitionen<br />
nötigt. Nun liege es am Land,<br />
die zusätzlichen zehn Mio.<br />
Euro, die als 1,5-prozentiges<br />
Darlehen dem Gemeindeausgleichsfonds<br />
zur Verfügung<br />
gestellt werden, rasch und<br />
unbürokratisch den Gemeinden<br />
anzubieten.<br />
Landesumweltpolitik<br />
Umweltbericht<br />
mit Achillesferse<br />
GRAZ<br />
Der kürzlich vorgestellte<br />
Umweltbericht des Landes<br />
bietet zum 18. Mal eine Bilanz<br />
über erfolge und auch Misserfolgeder<br />
Landesumweltpolitik.<br />
unumwunden gibt Umweltreferent<br />
Erich Pöltl zu, dass die<br />
„Achillesferse“ bei Verkehr<br />
und Klimaschutz“ liege.<br />
Dagegen beinhalte ein erstmals<br />
eingeführtes Kapitel<br />
„Nachhaltigkeit und Landentwicklung“<br />
ein neues, an Langfristigkeit<br />
orientiertes Leitbild.<br />
Als Beispiel sei die „Ökologische<br />
Landentwicklung“<br />
genannt: Sie hat das Ziel, eine<br />
nachhaltige Gemeindeentwicklung<br />
zu fördern, durch<br />
Initiativen die Nahversorgung<br />
zu sichern bzw. wieder zu<br />
installieren – beinahe 150<br />
Gemeinden haben keinen<br />
„Greissler“ mehr. Jetzt gibt es<br />
endlich eine Gegenbewegung.<br />
Lichtspiele der Langsamkeit: Musik, die man nicht hören, aber<br />
sehen kann - Enthastung in Werfenweng.<br />
Europäischer Nahverkehrspreis 2003<br />
Werfenweng unter den Siegern<br />
WERFENWENG<br />
Zehn nominierte Städte und<br />
ein nominierter Ort - Werfenweng<br />
- zeigen bereits das<br />
„Kräfteverhältnis“ des<br />
Europäischen Nahverkehrspreises.<br />
Neben Städten wie<br />
Bologna, Heidelberg oder<br />
Jönköping schaffte es der<br />
800-Seelen Ort im Pongau in<br />
das Finale des Europäischen<br />
Nahverkehrspreises. Die<br />
Enviroment Awards 2003<br />
wurden von der zuständigen<br />
EU-Kommissarin Margot<br />
Wallström im Rahmen eines<br />
Festaktes in Brüssel über-<br />
reicht. Der Modellort für<br />
Sanfte Mobilität - Autofreier<br />
Tourismus Werfenweng aus<br />
dem Salzburger Pongau<br />
gewann den Sonderpreis für<br />
nachhaltigen Tourismus.<br />
Bürgermeister Dr. Peter<br />
Brandauer: „Allein die Nominierung<br />
war wesentlich<br />
mehr als wir erwarten konnten.<br />
Im europäischen Konzert<br />
als die Kommune für<br />
Nachhaltigkeit auserwählt zu<br />
werden, ist einfach<br />
grossartig<br />
und bestätigt<br />
unseren Weg.“<br />
Pilotprojekt „Sichere Gemeinde“ startet<br />
Bevölkerung soll mithelfen<br />
HARTBERG<br />
In Hartberg startet im Herbst<br />
das Pilotprojekt „Sichere<br />
Gemeinde“. Dabei soll unter<br />
Miteinbindung der Bevölkerung<br />
die Kriminalitätsrate<br />
gesenkt werden.<br />
Das Projekt<br />
„Sichere<br />
Gemeinde“ hat<br />
zwei Ziele: Einerseits<br />
soll die Kriminalität<br />
gesenkt<br />
werden, andererseits<br />
soll sich der<br />
Einzelne subjektiv<br />
sicherer<br />
fühlen.<br />
Besonders ältere Menschen<br />
meiden bestimmte Gegenden<br />
oder haben Angst vor Jugendlichen,<br />
sagt Günther Ebenschweiger,<br />
Polizist und Präsident<br />
des Zentrums für Kriminalprävention.<br />
Vier Mitarbeiter<br />
dieses Zentrums werden<br />
ab Herbst in Hartberg insgesamt<br />
110 Organisationen über<br />
Verbrechensvorbeugung informieren.<br />
Dann werden rund<br />
500 Hartberger telefonisch<br />
befragt, beschreibt<br />
Ebenschweiger das<br />
Projekt: „Wir fragen<br />
die Bewohner zum<br />
Beispiel, ob sie<br />
schon Opfer einer<br />
Straftat geworden<br />
sind. Wir fragen<br />
aber auch, wie<br />
sicher sie sich in<br />
Hartberg fühlen.“<br />
Das Sicherheitsgefühl<br />
soll dann mit<br />
konkreten Maßnahmen gehoben<br />
werden. Das Land fördert<br />
das Projekt in Hartberg mit<br />
36.000 Euro. Als zweite Pilotgemeinde<br />
wurde Knittelfeld<br />
auserkoren; wann<br />
dieses Projekt<br />
startet, ist aber<br />
unklar.
TIROL<br />
Ökozentrum Gurgltal<br />
Land Tirol zahlt<br />
170.000 Euro<br />
NASSEREITH, TARRENZ,<br />
IMST UND KARRÖSTEN<br />
Das Gurgltal stellt eine der<br />
letzten noch großteils intakten<br />
traditionellen Kulturlandschaften<br />
Tirols dar. Ein Pilotprojekt<br />
soll in diesem Kleinod das<br />
nachhaltige Bewirtschaften<br />
unter besonderer Berücksichtung<br />
der Landschaft gewährleisten.<br />
Ein Haupterfolg der<br />
Bemühungen der vergangenen<br />
Monaten ist es, dass alle<br />
vier Gemeinden des Tales<br />
gemeinsame Ziele verfolgen.<br />
Die Bürgermeister Reinhold<br />
Falbesoner, Rudolf Köll, Gerhard<br />
Reheis und Oswald Krabacher<br />
setzen sich gemeinsam<br />
dafür ein, dass im Tal Tourismus<br />
und andere Wirtschaften<br />
angekurbelt wird, ohne die<br />
Natur zu sehr zu strapazieren.<br />
VORARLBERG<br />
SÖLDEN / WIEN<br />
Die Hauptschule Sölden in<br />
Tirol ist Gesamtsieger des<br />
Schulwettbewerbes „Was<br />
Europa bewegt“, in den Alterskategorien<br />
gewannen die<br />
Volksschule Stiftgasse (Wien),<br />
die Hauptschule Purgstall<br />
(NÖ) und das Abteigymnasium<br />
der Benediktiner Seckau<br />
(Steiermark). Insgesamt 13<br />
Schulen aus ganz Österreich<br />
wurden prämiert. Die Preisverleihung<br />
fand Ende Juni in<br />
Anwesenheit von Bildungsministerin<br />
Elisabeth Gehrer und<br />
Gastgeber Gouverneur Dr.<br />
Klaus Liebscher in der Oesterreichischen<br />
Nationalbank statt.<br />
Geändertes Abfallwirtschaftsgesetz<br />
Gute Vorarlberger Lösung<br />
BREGENZ<br />
Auf Grund geänderter Vorgaben<br />
ist es notwendig, das<br />
Landesabfallgesetz zu<br />
ändern. In einem „Gipfelgespräch“<br />
im Landhaus erzielten<br />
die zuständigen Regierungsmitglieder<br />
Dieter Egger<br />
(Abfallwirtschaft) und Siegi<br />
Stemer (Gesetzgebung) eine<br />
grundsätzliche Einigung mit<br />
WK-Präsident Kuno Riedmann<br />
und dem Obmann des<br />
Umweltverbandes Bürgermeister<br />
Rainer Siegele. An einem<br />
zentralen Punkt hat es sich in<br />
den letzten Wochen gespießt:<br />
Bei der sogenannten „Andienungspflicht“<br />
von Abfällen<br />
Elisabeth Gehrer und Klaus<br />
Liebscher überreichten dem<br />
Gesamtsieger, der Tiroler<br />
Hauptschule Sölden, den<br />
Hauptpreis: eine Reise in die<br />
baltischen Staaten im Wert<br />
von € 7.000,--. Die SchülerInnen<br />
der beiden 4. Klassen hatten<br />
bei ihrem Projekt<br />
„Gemeinsam in die Zukunft -<br />
Vielfalt der Völker und Kulturen“<br />
ihre ganze Heimatgemeinde<br />
mit einbezogen und<br />
zudem Kontakte zu einer Partnerschule<br />
in Rumänien<br />
geknüpft.<br />
Auch die übrigen Preisträger<br />
haben die Jury überzeugt. Die<br />
Volksschule Stiftgasse konnte<br />
BREGENZ<br />
Das Finanzministerium hat<br />
dem Gemeindeverband eine<br />
Auflistung jener Gemeinden<br />
übermittelt, die sich noch<br />
nicht bei FinanzOnline angemeldet<br />
haben. Über Finanz<br />
Online werden die Gemeinden<br />
mit jener Datenbox verbunden,<br />
in welche die<br />
Gemeinden ihre Prüfungsunterlagen<br />
im Zusammenhang<br />
mit der <strong>Kommunal</strong>steuereinhebung<br />
stellen und von der<br />
sie die Ergebnisse über die<br />
gemeinsame Prüfung der<br />
Aus den Bundesländern<br />
Die Preisverleihung mit<br />
Bildungsministerin Elisabeth<br />
Gehrer und den SiegerInnen<br />
aus Sölden.<br />
Was Europa bewegt: Voller Erfolg der Schulaktion<br />
Siegerprojekt aus Tirol begeistert Jury<br />
aus Handels- und Dienstleistungsbetrieben<br />
gab es unterschiedliche<br />
Auffassungen zwischen<br />
Umweltverband und<br />
Wirtschaftskammer. Die nunmehrige<br />
Lösung würde vorsehen,<br />
dass die Gemeinden<br />
eine Verordnungsermächtigung<br />
erhalten, womit sie<br />
auch die Einbeziehung von<br />
Handels- und Dienstleistungsbetrieben<br />
vornehmen können<br />
- wenn diese zustimmen. Mit<br />
dieser Lösung wird den Anregungen<br />
beider Seiten weitgehend<br />
entsprochen, da diese<br />
Art der Abfuhr schon jetzt in<br />
über 40 Gemeinden gängige<br />
Praxis ist.<br />
sich mit einem selbstkomponierten<br />
Europa-Musical<br />
durchsetzen, die Hauptschule<br />
Purgstall gewann mit<br />
einem originellen Wissens-<br />
Brettspiel, das Abteilgymnasium<br />
Seckau mit einem<br />
fächerübergreifenden Europa-<br />
Großprojekt. Weitere Preise<br />
gingen nach Eferding (OÖ),<br />
Neusiedl (Burgenland),<br />
Hermagor (Kärnten), Hainburg<br />
und Gloggnitz (NÖ).<br />
Insgesamt 10.000 Euro an<br />
Preisgeldern wurden überreicht.<br />
Nähere Infos unter<br />
www.was-europüabewegt.at<br />
Gemeindeförderung weiter aufgestockt<br />
Bezieherkreis erweitert<br />
BREGENZ<br />
Über 400 Projekte - mit<br />
einem Investitionsvolumen<br />
von 152 Millionen Euro - sind<br />
seit 1997 aus dem Strukturfonds<br />
des Landes gefördert<br />
worden. Kleinere, finanzschwache<br />
Gemeinden haben -<br />
zusätzlich zu anderen Förde-<br />
rungen - insgesamt 12,5 Millionen<br />
Euro erhalten. Heuer<br />
konnten weitere Verbesserungen<br />
für die Gemeinden verwirklicht<br />
werden, betonte LH<br />
Sausgruber. Die Fördersätze<br />
wurden erhöht und der Kreis<br />
der potenziellen Bezieher ist<br />
weiter gesteckt.<br />
Säumige Anmeldungen bei FinanzOnline<br />
29 Gemeinden fehlen noch<br />
lohnabhängigen Abgaben im<br />
Bezug auf die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />
abholen können. Bisher<br />
haben sich 29 Gemeinden<br />
noch nicht angemeldet, wobei<br />
für einige davon bereits <strong>Kommunal</strong>steuerprüfungsergebnisse<br />
in der Box vorliegen.<br />
Der Verband hat daher veranlasst,<br />
dass der <strong>Kommunal</strong>steuerkoordinator,<br />
Günther<br />
Albrich von der Stadt Dornbirn,<br />
mit den betroffenen<br />
Gemeinden zu<br />
Klärung Kontakt aufnimmt.<br />
KOMMUNAL 75
Blindtext Info - Mix&<br />
Blindtext<br />
Humorvolles aus Salzburg<br />
Vom steten und vielfach erfolglosen<br />
Bemühen von Politikerinnen<br />
und Politikern, im Wege stehenden<br />
Peinlichkeiten auszuweichen.<br />
Gesammelt und auf den Napf<br />
gebracht vom Landtagsabgeordneten<br />
Michael Neureiter.<br />
abgelehnt<br />
Engagierter Funktionär vehement:<br />
„Das ist eine Vorgangsweise,<br />
die wir ablehnen und die<br />
wir uns wünschen...“<br />
asphaltiert<br />
Bürgermeister informiert die<br />
Gemeindeversammlung über<br />
einen neuen Gehweg und die<br />
Mitwirkung des Naturschutzbeauftragten:<br />
„Er wird demnächst<br />
in Pension gehen und dann werden<br />
wir ihn asphaltieren!“<br />
besamt<br />
Bauernfunktionär informiert<br />
über Gemeindeförderungen für<br />
Landwirte: „Wir haben damals<br />
die Besamung im Hinterkopf<br />
gehabt!“<br />
besessen<br />
Eigentümer einiger Liegenschaften<br />
in der Halleiner Altstadt<br />
knapp: „Ich bin Altstadtbesitzer!“<br />
beteiligt<br />
Energiereferent Sepp Eisl<br />
zurückhaltend: „Die finanzielle<br />
Beteiligung von Bürgern an der<br />
energietechnischen Sanierung von<br />
Kläranlagen dürfte eher gering<br />
sein!“<br />
betriebsbereit<br />
Bauernbundobmann berichtet<br />
über die Leistungen der<br />
Gemeinde: „Der neue Friedhof ist<br />
fertiggestellt und betriebsbereit!“<br />
einwohnergezählt<br />
Landesrätin Maria Haidinger zur<br />
Schlittenhunde-Weltmeisterschaft:<br />
„1.200 reinrassige Schlittenhunde<br />
sind zur Zeit hier anwesend<br />
– das ist mehr als die Einwohnerzahl<br />
von Werfenweng!“<br />
erstklassig?<br />
Alfred Pfoser, Direktor der<br />
Büchereien Wien, zieht einen<br />
Vergleich: „Bibliotheksmäßig spielen<br />
wir im europäischen Vergleich<br />
76 KOMMUNAL<br />
eine ähnlich wichtige Rolle wie im<br />
Fußball!“<br />
gealtert<br />
Der Altbürgermeister von Annaberg-Lungötz,<br />
Hartl Hirscher,<br />
führt auch bei seinem Achtziger<br />
eine deutliche Rede: „Alt wird<br />
jeder Esel von selbst!“<br />
gleichbehandelt<br />
Erwin Pröll strapaziert die Grammatik:<br />
„Liebe Delegiertinnen und<br />
Delegierte!“<br />
löchrig<br />
Fritz Wiedermann zu einer<br />
Novelle des Gemeinde-Verwaltungsabgabengesetzes:<br />
„Dieses<br />
Gesetz ist vergleichsweise ein<br />
Emmmentalergesetz, weil es so<br />
viele Spielräume enthält.“<br />
schneereich<br />
Der Krispler Bürgermeister Peter<br />
Fuschlberger weiß die Vorzüge<br />
seiner Gemeinde herauszustellen:<br />
„Unser Fußballplatz ist der<br />
schneereichste Sportplatz Österreichs!“<br />
schubladiert<br />
Michael Neureiter erkundigt sich<br />
bei der Bürgermeisterkonferenz<br />
nach Umgehungsverkehren<br />
beim Betrieb der Multi-Kontrollstelle<br />
Kuchl. Der Bezirkshauptmann<br />
gibt Auskunft:<br />
„Du bist nicht schubladiert, die<br />
Auswertung läuft gerade!“<br />
schweiglos<br />
Matthias Scheiber wirft sich für<br />
Handelsgroßbetriebe auch in<br />
Kleingemeinden in die Bresche:<br />
„Wir werden das nicht so mir nix<br />
dir nix und schweiglos hinnehmen!“<br />
sitzgeordnet<br />
Frühschoppen-Moderator Philipp<br />
Meikl wird bei der Begrüßung<br />
zum Radio-Frühschoppen in<br />
Bad Vigaun deutlich:<br />
„Vorne sitzt die Prominenz, hinten<br />
sitzt die Intelligenz!“<br />
wählerevident<br />
Walter Thaler zur Aktualität von<br />
Wählerverzeichnissen:<br />
„Wer stirbt, wird sich nicht hineinreklamieren!“<br />
Special Olympics<br />
Familie ist Herzstück von Special Olympics<br />
Familien-Erlebnis-Tage<br />
SCHLADMING/SALZBURG<br />
Von 9. bis 12. Oktober finden<br />
die „Special Olympics Familien<br />
Erlebnis Tage“ statt. Nach<br />
den Welt-Sommerspielen in<br />
Special-Olympics-Österreich<br />
Präsident Bgm. Hermann Kröll<br />
im Kreise „seiner“ Sportler.<br />
Dublin ist diese gemeinsame<br />
Veranstaltung von Schladming<br />
und Salzburg zweifelsohne<br />
ein Höhepunkt des heurigen<br />
Jahres.<br />
Das Programm für die Sportler<br />
kann sich sehen lassen:<br />
u Am Donnerstag, 9.10. gibt<br />
eine Vorführung der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Schladming<br />
mit Rundfahrten mit den<br />
Mannschaftsfahrzeugen<br />
u Am Freitag, 10.10. finden<br />
Schwimm-, Tanz-, Golf- und<br />
Oberösterreich ehrt<br />
Landesauszeichnungen überreicht<br />
An eine Reihe von Persönlichkeiten<br />
des oberösterreichischen<br />
Kulturlebens überreichte<br />
LH Dr. Josef Pühringer<br />
die Ernennungsdekrete zu<br />
Konsulenten und Ehrungen:<br />
Zu Konsulenten für Volksbildung<br />
und Heimatpflege<br />
wurden u.a. Bürgermeister<br />
a.D. Martin Kaiser aus Frankenburg<br />
am Hausruck und<br />
zum Konsulenten für allgemeine<br />
Kulturpflege Stadtrat<br />
a.D. Hermann Berger aus<br />
Wels ernannt.<br />
Weiteres überreichte LH<br />
Pühringer an verdiente PersönlichkeitenLandesauszeichnungen.<br />
Das „Silberne<br />
Ehrenzeichen des Landes “<br />
erhielt Professor Dkfm. Dr.<br />
Gerhard Lehner, Referent für<br />
Budget und Steuern am<br />
Österreichischen Institut für<br />
Wirtschaftsforschung sowie<br />
Tenniskurse statt. Abends ist<br />
ein Diskussionsabend in der<br />
Tauern Halle<br />
u Am Samstag, 11.10. geht<br />
es mit der Gondel auf die Planai<br />
und Abends starten „Special<br />
Olympics Luftballons“<br />
Um die Finanzierung für die<br />
behinderten Sportler und<br />
deren Familien zu sichern,<br />
werden Patenschaften vergeben.<br />
Die österreichischen<br />
Gemeinden werden aufgerufen,<br />
solche Patenschaften (im<br />
Wert von 100 Euro pro Behinderten)<br />
zu übernehmen.<br />
Nähere Infos<br />
Special Olympics Österreich,<br />
Büro Schladming,<br />
Mag. Sylvia Rojer, Rittervon-Gersdorffstraße<br />
619,<br />
8970 Schladming,<br />
Tel: 03687/23358,<br />
Fax: 03687/ 23359,<br />
soo-schladming@<br />
specialolympics.at<br />
Honorarprofessor für österreichische<br />
Budget- und Steuerpolitik<br />
an der Universität<br />
Wien aus Wien.<br />
Das „Silberne Verdienstzeichen<br />
des Landes“ erhielt u.a.<br />
Bürgermeister a.D. Franz<br />
Kastinger, Obmann des<br />
Bezirkes Braunau am Inn des<br />
Oberösterreichischen Seniorenringes<br />
aus St. Georgen<br />
am Fillmannsbach.<br />
Die „Verdienstmedaille des<br />
Landes“ erhielten u.a.<br />
Gemeinderat a.D. Johann<br />
Müller, Obmann der Ortsgruppe<br />
Vöcklamarkt des<br />
Oberösterreichischen Seniorenringes<br />
aus Vöcklamarkt<br />
und Gemeinderat a.D. Josef<br />
Ries, Ehrenobmann der Ortsgruppe<br />
Mattighofen des<br />
Oberösterreichischen Seniorenringes<br />
aus Kirchberg bei<br />
Mattighofen.
Personalia<br />
Verabschiedungen und hohe Auszeichnungen<br />
Personeller Wechsel in der ÖROK<br />
Wien<br />
Große personelle Veränderungen<br />
im „Haus Hohenstaufengasse<br />
3“: Anfang Juli feierte<br />
die Österreichische Raumordnungskonferenz<br />
(ÖROK) ein<br />
Abschiedsfest und ein Einstandsfest:<br />
Sektionschef<br />
Dkfm. Ulrich Stacher, der Vorsitzende<br />
der ÖROK-Stellvertreterkommission,<br />
übernimmt<br />
als Botschafter bei der OECD<br />
in Paris eine neue, verantwortungsvolle<br />
Aufgabe und der<br />
Länder-Geschäftsführer<br />
Hofrat Dr Eduard Kunze ist in<br />
den verdienten Ruhestand<br />
getreten. Zu ihren Nachfolgern<br />
wurden Botschafter<br />
MMag. Dr. Hubert Heiss und<br />
Mag. Markus Seidl bestellt.<br />
Deren Leistungen wurden im<br />
Rahmen der Verabschiedung<br />
auch durch hohe Auszeichnungen<br />
gewürdigt. Staatssekretär<br />
Franz Morak überreichte<br />
Hofrat Dr. Kunze –<br />
ebenso wie dem Ende 2002 in<br />
Tagung<br />
den Ruhestand getretenen<br />
stellvertretenden Leiter der<br />
Sektion IV des Bundeskanzleramtes,<br />
Mag. Enno Grossendorfer<br />
– das Große Silberne<br />
Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um die Repubklik Österreich,<br />
Sektionsschef Dkfm. Ulrich<br />
Stacher konnte das Große Silberne<br />
Ehrenzeichen für Verdienste<br />
um das Land Wien<br />
entgegen nehmen.<br />
Dkfm. Stacher hatte, als er<br />
1977 in das Bundeskanzleramt<br />
eintrat, bereits Erfahrungen<br />
in vielen Ländern und<br />
vielen internationalen Instituitionen<br />
gesammelt. In der<br />
Folge vertrat er Österreich bei<br />
zahlreichen internationalen<br />
Konferenzen.<br />
Dr. Eduard Kunze trat 1969 in<br />
den NÖ Landesdienst in die<br />
damals noch ganz junge<br />
Raumordnungsabteilung ein.<br />
Ab 1981 fungierte er als<br />
Geschäftsführer der Länder in<br />
der ÖROK.<br />
Heiße Diskussionen bei der VÖEB-Tagung in Pichl.<br />
Mülltrennung bleibt weitgehend unverändert<br />
Neuen Vorstand bekräftigt Status Quo<br />
WIEN<br />
Die in Österreich praktizierte<br />
Mülltrennung, also<br />
die getrennte Abfall-Erfassung<br />
bei der Sammlung,<br />
wird auch nach Wirksamwerden<br />
der Deponieverordnung<br />
am 1. Jänner 2004<br />
weitgehend unverändert<br />
beibehalten und nur vereinzelt<br />
modifiziert werden,<br />
bekräftigten die Verantwort-<br />
lichen der österreichischen<br />
Abfallwirtschaft bei der<br />
jüngsten Jahrestagung des<br />
Verbandes Österreichischer<br />
Entsorgungsbetriebe (VÖEB)<br />
in Pichl bei Schladming. Die<br />
Deponieverordnung sieht<br />
bekanntlich vor, dass Abfälle<br />
ab dem kommenden Jahr<br />
nur behandelt (thermisch<br />
oder mechanisch-biologisch)<br />
abgelagert werden dürfen.<br />
Preisverleihung<br />
Partnerschaft<br />
Blindtext & Info Blindtext - Mix<br />
KOMMUNAL<br />
International<br />
Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer gratuliert<br />
dem Preisträger des Kaiser-Maximilan-Preis', Alain Chénard, Präsident<br />
des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas a.D.<br />
anlässlich der Preisverleihung in Innsbruck Mitte Juli. Hier mit Bürgermeisterin<br />
Hilde Zach. Der Kaiser-Maximilian-Preis wird seit<br />
1998 für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Regionalpolitik<br />
und für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der<br />
<strong>Kommunal</strong>poiltik vonTirol und der Stadt Innsbruck verliehen .<br />
Covasna in Rumänien sucht<br />
Partnergemeinde<br />
COVASNA<br />
Die rund 250 km von Bukarest<br />
emtfernte rumänische<br />
Bezirkshauptstadt Covasna<br />
sucht eine österreichische<br />
Partnergemeinde. Covasna ist<br />
eines der wichtigesten<br />
Gesundheitszentren des Landes<br />
und verfügt - neben<br />
Holz- und Textilindustrie -<br />
über eine Thermalquelle.<br />
Mülltrennung<br />
Ausgeprägt ist in Covasna<br />
auch eine guten Tourismus-<br />
Infrastruktur. Bekanntheit<br />
hat Covsna vor allem durch<br />
sein Mineralwasser erlangt.<br />
Infos und Kontakt: Zsuffa<br />
Levente, Bürgermeister von<br />
Covasna, Stadtamt RO-<br />
4055-Covasna, Piliske/1<br />
Tel: 00 40 267 340 880<br />
primar@primaria.covasna.it<br />
Kubas Hauptstadt Havanna will<br />
Wiener System kopieren<br />
HAVANNA/WIEN<br />
Zwei kubanische Abfallexperten,<br />
Odalys Garcia Fonseca<br />
und Vladimir E. Fraguela<br />
Almeida, haben sich bei den<br />
Experten der MA 48 (Abfalllwirtschaft)<br />
speziell für die<br />
Mülltrennung interessiert. Auf<br />
dem Programm standen u.a.<br />
der Besuch bei der Abfallbehandlungsanlage<br />
im „Mistzelt“<br />
in der Percostraße, die<br />
Besichtigung der Kompostwerke<br />
Lobau und Schafflerhof,<br />
die Führung auf der<br />
Deponie Rautenweg sowie<br />
Fachvorträge zu den Themen<br />
Sanierung von Altlasten, Kompost<br />
und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Gegenüber Stadtbaudirektor<br />
Gerhard Weber und dem Leiter<br />
der Gruppe Baubehördliche<br />
Angelegenheiten und<br />
Umwelttechnik, Hans Bachl,<br />
ersuchte die Delegation aus<br />
Havanna um Unterstützung in<br />
Fragen der Umsetzung der<br />
Einführung eines Mülltrennsystems<br />
in Kubas Hauptstadt.<br />
Die zwei größten Probleme<br />
dort sind die ungesicherten<br />
Deponien und der täglich zu<br />
entsorgende Müll entlang der<br />
Straßen von Havanna.<br />
KOMMUNAL 77
Blindtext Info-Mix & Blindtext<br />
Termin<br />
„Public Management“: Finanzierungssymposium<br />
<strong>Kommunal</strong>e Projektfinanzierungen<br />
alternativ und kostengünstig<br />
Steigende Anforderungen an<br />
die Infrastruktur und ständig<br />
knapper werdende öffentliche<br />
Mittel belasten nahezu jeden<br />
Gemeindehaushalt. Das<br />
Finanzierungssymposium an<br />
der FH Technikum Kärnten<br />
bietet Ihnen die Gelegenheit,<br />
verschiedene innovative<br />
Finanzierungsmöglichkeiten<br />
kennen zu lernen. Sie werden<br />
über deren Vor- und Nachteile<br />
informiert und haben zusätzlich<br />
die Möglichkeit mit hochqualifiziertenAnsprechpartnern<br />
Fachdiskussionen zu<br />
führen. Das Symposium rich-<br />
Sachbuch<br />
Das Buch fasst die rechtlichen<br />
und sozialen Defizite<br />
zusammen, die mit der<br />
Übernahme einer<br />
ehrenamtlichen Tätigkeit in<br />
einem Sportverein verbunden<br />
sind. Es soll die Arbeit<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />
darstellen sowie die<br />
Berührungspunkte zwischen<br />
Ehrenamt und Recht<br />
beleuchten. In diesem<br />
Zusammenhang wurden<br />
Themen aus dem Arbeits-,<br />
Sozialversicherungs- und<br />
Steuerrecht sowie aus dem<br />
Bereich der Schadenshaftung<br />
untersucht.<br />
78 KOMMUNAL<br />
tet sich primär an Bürgermeister,<br />
Gemeindesekretäre, Mitarbeiter<br />
der Kommunen, Mitarbeiter<br />
der Landesaufsichtsbehörden<br />
sowie an kommunalen<br />
Finanzierungsfragen<br />
interessierte Personen.<br />
Dienstag, 14. Oktober 2003<br />
Teilnehmerbeitrag: 90 e<br />
Ort: FH Technikum Kärnten<br />
Villacher Str. 1, FH Technikum<br />
Kärnten, 9800 Spittal an der<br />
Drau, Public Management<br />
Monika Rohrer<br />
Tel.: 04762/90500-1201<br />
m.rohrer@fh-kaernten.at<br />
www.fh-kaernten.at<br />
Das Ehrenamt im Sportverein<br />
Vor allem die Unkenntnis<br />
rechtlicher Aspekte bringt<br />
für viele Funktionäre<br />
Schwierigkeiten. Deshalb<br />
stellt das Buch einen geeigneten<br />
Leitfaden für ebendiese<br />
freiwilligen Mitarbeiter<br />
in österreichischen Sportvereinen<br />
dar. Darüber hinaus ist<br />
es für für jeden an Sport<br />
und Recht interessierten<br />
relevant.<br />
Besonderer Schwerpunkt<br />
wird auf die Punkte<br />
u Rechtsstellung von Funktionären<br />
u Besteuerung<br />
u Soziale Sicherheit und<br />
u Haftungsfragen<br />
gelegt.<br />
Das Buch<br />
Gudrun Stanzer, „Das<br />
Ehrenamt im Sportverein“,<br />
312 Seiten, ISBN<br />
3-7073-0538-4, Linde<br />
Verlag Wien GmbH,<br />
Scheydgasse 24, 1210<br />
Wien, Tel: 01/2780526,<br />
Fax: 01/ 2780526-60<br />
office@lindeverlag.at<br />
www.lindeverlag.at<br />
Ferienregion<br />
Freizeit ist unersetzbar<br />
ATTERSEE<br />
Die Ferienregion Attersee stellt<br />
sich in glanzvollem Bilde für<br />
Anhänger des Kultur- sowie<br />
des Sporturlaubs, für Familien<br />
und Actionsuchende dar. Die<br />
reizvolle Landschaft rund um<br />
den größten Binnensee Österreichs<br />
gehört<br />
mit Sicherheit<br />
zu den<br />
attraktivsten<br />
Urlaubsge-<br />
bieten für<br />
diese breite<br />
Masse. Die<br />
vom See, den<br />
Felswänden<br />
des Höllengebirges, den sanften<br />
Hügeln und bewaldeten<br />
Bergen der Voralpen geprägte<br />
Landschaft gleicht einem Stilleben.<br />
Hier kann man die<br />
Seele baumeln lassen, die<br />
Natur fühlen lernen, den Alltag<br />
weit hinter sich lassen. Vor<br />
allem das breite Sportangebot,<br />
ob im Wasser, zu Lande oder<br />
in der Luft, lockt Jahr für Jahr<br />
Aktivurlauber an den See. Der<br />
DALAAS<br />
Die Gemeinden Dalaas in Vorarlberg<br />
verkauft ein sehr gut<br />
erhaltenes Feuerwehr-Tanklöschfahrzeug<br />
- Baujahr 1977,<br />
Marke Steyr, Type 90.195/L<br />
32/4 x 4<br />
Hersteller: Fa. Konrad Rosenbauer<br />
KG. Leonding/OÖ<br />
Art des Fahrzeuges: Lastkraftwagen-Feuerwehrfahrzeug<br />
TLF (Allrad 4x4)<br />
2 Achsen, geschlossener Aufbau,<br />
eingebaute Pumpe, Werfer<br />
(Monitor) am Dach<br />
Löschtankinhalt: 2.800 l<br />
Sitzplätze: 7 ( 3 + 4)<br />
Eigengewicht: 7.870 kg<br />
durch die Reinheit seines Wassers<br />
in Trinkwasserqualität<br />
zum „El Dorado“ für Süßwassertaucher<br />
etablierte See bietet<br />
sowohl eine erlebnisreiche<br />
Unterwasserwelt sowie Möglichkeiten<br />
zum Wasserschi fahren,<br />
Surfen, Parasailing und<br />
Segeln. An<br />
Land ergänzen<br />
Klettern,<br />
Mountainbiken,<br />
Reiten,<br />
Golf und<br />
Tennis das<br />
reiche<br />
Sportangebot.<br />
Jedoch<br />
kommen auch die kleinen<br />
Gäste nicht zu kurz: Sie können<br />
mit dem Zauberer oder<br />
dem Bewegungstheater an<br />
Bord eine Schifffahrt unternehmen<br />
oder die Kreativität<br />
bei Mal- und Werkkursen entdecken.<br />
Infos beim Tourismusverband<br />
Ferienregion Attersee<br />
4864 Attersee am Attersee<br />
www.attersee.at<br />
Der Attersee ist mit einer Fläche<br />
von 46,7 km 2 der größte Binnensee<br />
Österreichs.<br />
Gemeinde bietet<br />
Tanklöschfahrzeug zu verkaufen<br />
Gesamtgewicht: 13.000 kg<br />
PS/Umdr.Min.: 195/2.800<br />
Kraftübertragung und<br />
Antrieb: 10 Ganggetriebe -<br />
Hinterräder<br />
Verkaufspreis:<br />
Euro 7.000,00 (Siebentausend)<br />
- das Fahrzeug kann<br />
sofort abgegeben werden:<br />
Detailinformationen erhalten<br />
Sie bei: Gemeinde<br />
Dalaas/Vorarlberg, 6752<br />
Dalaas, Bürgermeister Ernst<br />
Fritz, Telefon 05585/7201 -<br />
DW 12, Fax: 05585/7520<br />
buergermeister.fritz@<br />
dalaas.at<br />
So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />
Alle <strong>Ausgabe</strong>n ab 2002<br />
als PDF auf Mausclick<br />
www.kommunal.at
Das<br />
Wesentliche<br />
im Auge<br />
behalten<br />
Wir Gemeindebediensteten<br />
arbeiten in mehr als<br />
200 Berufsgruppen,<br />
an 365 Tagen,<br />
24 Stunden am Tag,<br />
bei jeder Witterung<br />
für die österreichische<br />
Bevölkerung.<br />
Und so soll es auch bleiben!<br />
Wir schauen<br />
auf Sie! www.gdg.at<br />
Gewerkschaft der Gemeindebediensteten<br />
1090 Wien, Maria-Theresien-Strasse 11 ● 01/313 16/8300 ● gdg@gdg.oegb.or.at
1.) DIE<br />
1.) g.huemer@kommunalkredit.at<br />
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„Verlassen Sie sich bei der Finanzierung kommunaler Einrichtungen nicht auf Ballglück. Profitieren<br />
Sie lieber von den Tipps der Nr. 1.“<br />
Gerhard Huemer, Ihr Kontakt bei der <strong>Kommunal</strong>kredit.<br />
www.kommunalkredit.at<br />
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