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Nr. 7 & 8<br />

Juni 2003 DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

Gemeinden: Nagelprobe<br />

für eine neue Verfassung<br />

Der Österreich-Konvent hat seine Arbeit aufgenommen – Gemeinden erwarten die<br />

Erweiterung des österreichischen Föderalismus an die europäische Entwicklung –<br />

Zeitgemäße Kompetenzaufteilung und finanzielle Absicherung<br />

DVR: 0930 423<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

SEITE 8<br />

PRAXIS<br />

Wie „nützlich“ ist ein<br />

Strassenbau?<br />

Public-Management-Experte über Chancen und<br />

Akzeptanz von Kosten-Nutzen-Untersuchungen bei<br />

öffentlichen Investitionen am Beispiel Strassenbau


ciakoeln<br />

Vitamin U.<br />

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2355 Wiener Neudorf, Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 4, Tel. 02236/604-210; 5020 Salzburg, Aribonenstraße 10, Tel. 0662/44 84-353


Public Management<br />

48 Kosten-Nutzen-Untersuchungen:<br />

Strassenbau ist Vorreiter<br />

54 Kommunikation in der Gemeinde:<br />

Näher, mein Bürger, zu dir<br />

60 Elektronische Dienstleistungen: Die<br />

neuen Merkmale der Verwaltung<br />

Gemeindepolitik<br />

6 Gemeinden bereit für Durchforstung des<br />

Kompetenzdschungels: Weniger ist mehr<br />

8 Der Österreich-Konvent: Die Stellung der<br />

Gemeinden in einer künftigen Verfassung<br />

11 Bundesstaats- und Verwaltungsreform:<br />

Ein historischer Dauerbrenner<br />

16 Pensionsicherungsreform steht, aber:<br />

Bürgermeister hängen noch in der Luft<br />

20 e-Cooperation-Board:<br />

Hier wird realisiert<br />

27 Gemeindetag an Österreichs Ostgrenze:<br />

In knapp drei Wochen geht’s los<br />

Recht & Verwaltung<br />

14 Sozialhilfe neu ist „gefährliche Drohung”:<br />

Gemeinden können nicht mitzahlen<br />

19 Wahlkosten: Pauschalierung beschlossen<br />

23 Finanzzuweisungen für Personennahverkehr:<br />

1. September ist nun gesetzlicher Stichtag<br />

Gemeindefinanzen<br />

24 Getränkesteuer: Das Urteil soll am<br />

2. Oktober fallen, bis dahin ist noch alles offen<br />

Europapolitik<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

28 EU-Verfassungskonvent: <strong>Kommunal</strong>e<br />

Selbstverwaltung ist in Verfassung verankert<br />

31 Daseinsvorsorge – Nagelprobe für Europa:<br />

Grünbuch noch bis September in Begutachtung<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

68 Ganz Österreich malt: KOMMUNAL<br />

unerstützt Charity-Aktion für Kinder<br />

69 Vorarlberger Gemeindetag:<br />

Handeln statt jammern<br />

70 Bürgermeisterinnenporträt:<br />

Anna Franz aus Bezau<br />

72 Aus den Bundesländern<br />

76 Personalia – Info-Mix<br />

Inhalt<br />

KOMMUNAL 3


”Chance Europa”<br />

ÖSTERREICH WÄHLT:<br />

0800/2211 11<br />

Eine Informationsinitiative der österreichischen Bundesregierung<br />

in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union.<br />

Bestellen Sie die Informationsbroschüre über Österreichs<br />

erweiterte Chancen gratis. Europatelefon 0 800/221111 (werktags<br />

8 bis 18 Uhr) oder unter www.chancen-erweitern.gv.at.<br />

Europa<br />

Wirerweitern unsere Chancen.


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

e-mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

e-mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Franz Krenn – DW 13<br />

franz.krenn@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: Bilder-Box<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Mag. Gerald Grosz (BM für soziale Sicherheit<br />

und Generationen)<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Christoph Hörhan (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebund),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Mag. Barbara Schüller (Bundeskanzleramt)<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger).<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer)<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen sich<br />

nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken. Mit E.E. gekennzeichnete<br />

Artikel sind bezahlte Wirtschaftsinfos und fallen<br />

nicht in die Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

Auflage: 36.196<br />

Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Informationen<br />

des Lebensministeriums, des Aluminium-Fenster-Instituts<br />

und des Fachverbands<br />

der Stein- und Keramischen Industrie<br />

bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Der politische Sommer des Jahres 2003 brachte für die österreichischen und die<br />

europäischen Gemeinden Neuerungen, die in Zukunft noch eine gewaltige<br />

Bedeutung erlangen werden. Einerseits hat der EU-Konvent zur Erarbeitung einer<br />

neuen europäischen Verfassung seine Arbeiten abgeschlossen und andererseits hat<br />

der Österreich-Konvent zur Entwicklung einer neuen Verfassung für unsere<br />

Republik seine Arbeiten aufgenommen.<br />

In beiden Fällen ist es für die Zukunft der Kommunen von entscheidender<br />

Bedeutung, welchen Stellenwert der lokalen Selbstverwaltung bei einer<br />

Neuordnung der politischen Gewichtung der einzelnen Gebietskörperschaften<br />

eingeräumt wird.<br />

Was die europäische Dimension betrifft, so besteht zwar kein Anlass zur Euphorie,<br />

doch die Rolle der Gemeinden wird im Grundvertrag für die künftig 25 Staaten<br />

unseres Kontinents deutlicher unterstrichen, als dies zu Beginn der Verhandlungen<br />

zu erwarten war.<br />

In Österreich hat die Diskussion erst begonnen, doch die europäischen Leitlinien<br />

unterstreichen die Erkenntnis vieler Konventsmitglieder, dass die angestrebten Ziele<br />

von mehr Subsidiarität und Bürgernähe wohl nur über ein Mehr an kommunalen<br />

Kompetenzen zu erreichen sein wird. Wenn nun in diesem Zusammenhang selbst<br />

die EU die „Verhältnismäßigkeit“ einmahnt und die Konsultation mit den<br />

Kommunen und Regionen als institutionalisiertes Ritual vorschreibt, so ist das die<br />

europaweite Anerkennung des „österreichischen Weges“, den es zu verbessern gilt.<br />

KOMMUNAL trägt dieser brandheißen und hochaktuellen Diskussion durch<br />

Beiträge kompetentester Autoren Rechnung: Niemand Geringerer als der<br />

Stellvertreter Giscard d´Estaings und geschäftsführende Präsident des RGRE (Rat<br />

der Gemeinden und Regionen Europas), Dr. Heinrich Hoffschulte, zieht in dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> die kommunale Bilanz des EU-Konvents und der Innsbrucker Ordinarius<br />

Univ. Prof. Dr. Karl Weber veröffentlicht in KOMMUNAL sein kommunalpolitisches<br />

Gutachten über die Erwartungen an den österreichischen Verfassungskonvent.<br />

Unsere bewegte politische Gegenwart wird schließlich dadurch unterstrichen, dass<br />

in nur wenigen Wochen im niederösterreichischen Wiener Neustadt der<br />

traditionelle „Österreichische Gemeindetag“ stattfindet, der sich an der (bisherigen)<br />

Ostgrenze unseres Kontinents mit der EU-Erweiterung beschäftigen und mit dem<br />

Tagungsmotto: „Frieden – Freiheit – Bürgernähe. Für ein Europa der Gemeinden“<br />

die politischen Eckpfeiler für die Zukunft Europas und der Kommunen erarbeiten<br />

wird. Der bayrische Europaminister und künftige Präsident des EU-Ausschusses der<br />

Regionen, Reinhold Bocklet, wird dabei die Internationalität der Veranstaltung<br />

personifizieren und neben dem Bundespräsidenten und dem Bundeskanzler den<br />

hohen Stellenwert der österreichischen Gemeinden unterstreichen.<br />

Wir leben wahrlich in einer sehr bewegten Zeit und nicht jedem ist schon klar, dass<br />

JETZT Geschichte geschrieben wird.<br />

Es ist eine der schönsten Aufgaben von KOMMUNAL, diese historische Erkenntnis<br />

in den Herzen und Hirnen der österreichischen <strong>Kommunal</strong>politiker wach zu halten.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Gemeinden bereit für Durchforstung des Kompetenzdschungels<br />

Weniger ist oft mehr<br />

Wenn man die ersten Beratungstage<br />

des Österreich-Konvents<br />

Revue passieren lässt, dann ist<br />

die Hoffnung auf eine umfassende Verwaltungsreform<br />

berechtigt. Wenn man<br />

allerdings die Begleitmusik in der<br />

Öffentlichkeit verfolgt, dann schwindet<br />

der Optimismus sehr schnell. Mehr oder<br />

minder prominente Vertreter von einzelnen<br />

Gebietskörperschaften äußern sich<br />

über Einsparungsmöglichkeiten der<br />

jeweils anderen Gebietskörperschaften.<br />

So nach dem Motto „gespart werden<br />

kann überall und bei jedem anderen,<br />

nur bei mir ist nichts möglich“. Und<br />

beim Aufzeigen des Splitter des anderen<br />

übersieht man meist den eigenen Balken.<br />

Die Gemeinden haben eine klare Haltung:<br />

Es muss zu einer Entwirrung des<br />

Kompentenzdschungels, des Bürokratiedickichts<br />

und der unüberschaubaren<br />

Gesetzesflut kommen. Wir müssen auch<br />

den Mut haben, den Bürgern zu sagen,<br />

dass die öffentliche Hand nicht für alles<br />

und jedes zuständig ist. Wir müssen<br />

aber auch unsere Kernkompetenzen und<br />

Aufgaben nicht nur neu ordnen, sondern<br />

auch klarstellen und absichern. Privatisierung<br />

hat dort ihre Grenzen, wo<br />

die Gefahr besteht, dass das kontrollierbare,<br />

abwählbare öffentliche Monopol<br />

durch ein privatwirtschaftliches ersetzt<br />

wird, bei dem die Bürger keinerlei Mitsprache<br />

oder Kontrolle haben, bei dem<br />

die soziale und regionale Komponenten<br />

auf der Strecke bleiben und nur mehr<br />

die wirtschaftliche Rentabilität zählt.<br />

Deshalb habe ich bereits in meiner<br />

Grundsatzerklärung zum Österreich-<br />

Konvent die verfassungsmäßige Absicherung<br />

der sogenannten Daseinsvorsorge<br />

(Trinkwasser, Abwasser, Abfall) verlangt.<br />

Aber auch die Fragen der Energieversorgung,<br />

des Bildungs- und Gesundheitssystems<br />

können nicht allein nach wirtschaftlichen<br />

Kriterien erörtert werden.<br />

Spätestens seit dem Strom-Chaos in<br />

den USA und Kanada ist jedem<br />

klar, dass die uneingeschränkte Privatisierung<br />

der Energiewirtschaft fatale<br />

Folgen haben kann, weil natürlich bei<br />

jedem Privat-Betreiber die Gewinnmaximinierung<br />

vor der Versorgungssicherheit<br />

kommt. Österreichs hohe Lebensqualität<br />

ist mit Sicherheit auch darauf zurückzu-<br />

6 KOMMUNAL<br />

führen, dass sich die vielen kleinen<br />

Gemeinden mit enormem Einsatz um<br />

das Wohl ihrer Bürger bemühen. Die<br />

Bürgermeister der kleinen überschaubaren<br />

Einheiten stehen unter der ständigen<br />

Kontrolle ihrer Bürger und tragen<br />

eine hohe Verantwortung.<br />

Selbstverständlich wird es auch im<br />

Gemeindebereich Veränderungen geben<br />

müssen. Das Zeitalter der EDV hat vor<br />

den Gemeindestuben nicht halt<br />

gemacht, die Anforderungen an die<br />

Kommunen haben sich verändert. Und<br />

mit Sicherheit kann ausgeschlossen werden,<br />

dass die Mittel der öffentlichen<br />

Hand mehr werden. Wir werden mit<br />

weniger Geld andere Aufgaben erfüllen<br />

müssen. Dazu bedarf es aber eines<br />

gewissen Mutes. Die Zuteilung von<br />

neuen Aufgaben an die Gemeinden<br />

kann nicht bedeuten, dass Bund und<br />

Länder zwar weniger Aufgaben, aber die<br />

gleiche Anzahl an Mitarbeitern haben.<br />

Man müsste bei den gesetzgebenden<br />

Körperschaften auch einmal den Mut<br />

haben, die Gesetzesmaschinerie zu<br />

bremsen. Weniger und verständlichere<br />

Gesetze wäre mehr und besser. Besser<br />

für die Bürger, besser für die Gemeindeverwaltung,<br />

besser für die Gerichte, die<br />

alle unter gewaltiger Überlastung leiden.<br />

Weniger Regulierungswut, dafür etwas<br />

mehr Hausverstand ist gefragt.<br />

Der Österreich-Konvent hat sich<br />

einen großen Rucksack an Aufgaben<br />

umgehängt. Es wäre vermessen,<br />

die hundertprozentige Bewältigung<br />

zu verlangen. An den nun eingerichteten<br />

Ausschüssen wird es liegen,<br />

eine Prioritätenliste zu erstellen. Wenn<br />

man nämlich alles auf einmal erfüllen<br />

will, wird man mit Sicherheit überhaupt<br />

nichts erreichen. Und ich würde<br />

mir wünschen, dass Reformen nicht<br />

allein am grünen Tisch hochwissenschaftlich<br />

ausgearbeitet, sondern auch<br />

die Erfahrungen der Praktiker, nämlich<br />

der <strong>Kommunal</strong>politiker, die tagtäglich<br />

an der „Front“ stehen, berücksichtigt<br />

werden. Nur dann wird der Konvent<br />

mehr als viel Papier produzieren.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Weniger und<br />

verständlichere Gesetze<br />

wäre mehr und besser.<br />

Besser für die Bürger,<br />

besser für die<br />

Gemeindeverwaltung,<br />

besser für die Gerichte,<br />

die alle unter<br />

gewaltiger Überlastung<br />

leiden. Weniger<br />

Regulierungswut, dafür<br />

etwas mehr Hausverstand<br />

ist gefragt.<br />

«


KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Geburtenrückgang: Gemeinden müssen Kindergärten schließen<br />

Mehr Flexibilität gefordert<br />

Die Juli-Jubelmeldung der<br />

Statistik-Austria mit „Kindergarten-Quoten<br />

auf neuem<br />

Höchstwert!“ betrifft die Zahlen<br />

aus dem Kindergartenjahr<br />

2002/03 – doch für heuer<br />

lassen Bürgermeister sowohl<br />

im ländlichen Raum als auch<br />

in unmittelbarer Stadtnähe<br />

mit der Schließung von Kindergartengruppen<br />

und der<br />

Auflösung von Volksschulklassen<br />

aufhorchen. Mit dem<br />

Geburtenrückgang schrumpfen<br />

nicht nur Bevölkerungs-<br />

<strong>Kommunal</strong>verlag<br />

Neuer Name, bewährte<br />

Kompetenz<br />

Die NÖ Zeitungsverlagsgesellschaft<br />

mbH. hat ihren Namen<br />

geändert. Österreichischer<br />

<strong>Kommunal</strong>verlag GmbH. ist<br />

der neue Name unseres Fachverlages,<br />

der neben dem<br />

Flaggschiff KOMMUNAL noch<br />

die periodisch erscheinenden<br />

Fachmedien NÖ Gemeinde,<br />

Schule & Sportstätte,<br />

Trockenbaujournal und seit<br />

Anfang Juli „Mach Mit“, das<br />

offizielle Organ des NÖ Seniorenbundes,<br />

herausgibt.<br />

Gemeindeplattform: Die Chance nutzen<br />

Vor dem Hintergrund der Beitrittsrunde<br />

2004 und des<br />

Jubiläumsgemeindetages des<br />

Österreichischen Gemeindebundes,<br />

der heuer ganz im<br />

Zeichen der EU-Erweiterung<br />

stehen wird, ist der Gemeindebund<br />

mit der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Europapolitik<br />

(ÖGfE) eine Kooperation<br />

eingegangen. Diese setzt<br />

sich zum Ziel, die vorbildlichen<br />

kommunalen Initiativen<br />

zahlen, sondern auch<br />

Gemeinde-Einnahmen. Im<br />

Rahmen des Finanzausgleichs<br />

werden weiterhin Steuergelder<br />

abhängig von der Einwohnerzahl<br />

ausgeschüttet,<br />

obwohl es bei der Kinderbetreuung<br />

keinen eindeutigen<br />

Zusammenhang zwischen<br />

Pro-Kopf-<strong>Ausgabe</strong>n (Durchschnitt<br />

87 Euro) und der<br />

Gemeindegröße gibt. „Viele<br />

Gemeinden halfen sich in den<br />

letzten Jahren mit der Öffnung<br />

von Kindergärten für<br />

zur grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit zu dokumentieren.<br />

Unsere Gemeinden als politische<br />

Akteure an der Basis leisten<br />

dabei bedeutende Pionierarbeit,<br />

diese Arbeit ist der<br />

breiten Öffentlichkeit leider<br />

noch zu wenig bewusst.<br />

Die „Gemeinde-Plattform“ auf<br />

der Homepage der ÖGfE, bietet<br />

jeder Gemeinde Österreichs<br />

die Möglichkeit, ihre<br />

unter Dreijährige und dem<br />

Ausbau zu altersgemischten<br />

Gruppen über die sinkenden<br />

Geburtenzahlen hinweg“, so<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer,<br />

der im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

auch vor der Verkleinerung<br />

von Gruppen zum<br />

Halten des Personalstandes<br />

als scheinbares Allheilmittel<br />

warnt.<br />

KOMMUNAL bringt in der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong> einen ausführlichen<br />

Bericht.<br />

Dramatische Finanzlage der Gemeinden: „Der Bund hat<br />

genommen, jetzt soll er geben, wenn er in der Lage dazu ist.“<br />

Steuerreform: Gemeindebund lehnt Paket ab<br />

Nein zu unseriöser Reform<br />

Gegen eine Steuerreform zu<br />

Lasten der Gemeinden<br />

sprach sich Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Mödlhammer<br />

gemeinsam mit Salzburgs<br />

Bgm. Dr. Heinz Schaden,<br />

aus: „Die Gemeinden<br />

haben seinerzeit bei dem<br />

Pionierarbeit bekannt machen<br />

Steuerbelastungspaket im<br />

Jahr 2000 auf sämtliche<br />

Mehreinnahmen verzichtet,<br />

so dass es jetzt durchaus<br />

gerechtfertigt ist, dass der<br />

alleinige Nutznießer Bund<br />

die Gesamtkosten einer<br />

Steuersenkung übernimmt.“<br />

grenzüberschreitenden Aktivitäten<br />

sowie auch sich selbst<br />

(durch einen Link zur Homepage<br />

Ihrer Gemeinde) einem<br />

großen Publikum vorzustellen.<br />

Als spezielles Service bietet<br />

die „Gemeinde-Plattform“<br />

eine Suchfunktion, mit der<br />

innerhalb der Veranstaltungsdatenbank<br />

gezielt nach Orten,<br />

Regionen, einem bestimmten<br />

Viele Gemeinden bangen<br />

wegen des Geburtenrückgangs<br />

um ihre Kindergärten und<br />

Volksschulen und somit um<br />

Lebensqualität für die Bürger<br />

und um ihre Standortqualität.<br />

Bevölkerungswachstum<br />

379 Millionen<br />

Europäer 2002<br />

Am 1. Jänner 2003 zählte die<br />

EU 379,0 Millionen Einwohner<br />

und die Eurozone 305,6<br />

Millionen - weit weniger als<br />

China (1,283 Milliarden) und<br />

Indien (1,042 Milliarden),<br />

doch mehr als die USA (289,0<br />

Millionen). Die Bevölkerung<br />

der EU wuchs 2002 um 1 290<br />

000 Personen oder 0,3 %.<br />

Das Wachstum der EU-Bevölkerung<br />

entsprach rund 2 %<br />

des Wachstums der Weltbevölkerung<br />

im Jahr 2002.<br />

Die Gemeindeplattform im Internet: www.euro-info.net<br />

Datum und gewissen Themen<br />

gesucht werden kann.<br />

Wollen Sie Ihre grenzüberschreitenden<br />

Veranstaltungen<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

bekannt machen? Nehmen<br />

Sie einfach Kontakt mit der<br />

ÖGfE auf:<br />

europa@euro-info.net,<br />

alexander.doerfel@aon.at<br />

Tel.: 01/533 49 99,<br />

Fax: 01/533 49 40<br />

KOMMUNAL 7


Der Österreich-Konvent<br />

Die Stellung der Gemeinden in einer künftigen Bundesverfassung<br />

Unentbehrlich fürs<br />

demokratische Prinzip<br />

Im Juli dieses Jahres nahm der „Österreich-Konvent“ seine Arbeit auf. Ziel der<br />

Beratungen dieses politisch hochkarätig besetzten Gremiums ist es, die Bundesverfassung<br />

auf Vorzüge und Mängel hin zu untersuchen und Vorschläge für eine<br />

Neukonzeption der Verfassung zu erarbeiten. Dabei wird der Konvent wohl auch<br />

die Stellung der Gemeinden kritisch zu hinterfragen haben.<br />

◆ Univ.Prof. Dr. Karl Weber<br />

Durch die B-VG-Novelle 1962 wurden<br />

Organisation, Aufgaben der Gemeinden<br />

und die Aufsicht über sie detailliert bundesverfassungsrechtlich<br />

geregelt. Dies ist<br />

eine staatsrechtliche Besonderheit, überlassen<br />

doch die meisten bundesstaatlichen<br />

Verfassungen die Organisation der<br />

Gemeinden den Ländern bzw Kantonen.<br />

Diese starke bundesverfassungsrechtliche<br />

Determinierung des Gemeinderechts<br />

erfolgte auf Wunsch der Gemeinden, die<br />

sich dadurch vor allzu starken Zugriffen<br />

durch die Länder zu schützen versuchten.<br />

Zugleich erhielten die Gemeinden<br />

auch den ihnen gebührenden Platz in<br />

einer gesamtstaatlichen Bundesverfassung.<br />

Die bundesverfassungsrechtliche Einbindung<br />

der Gemeinden in das gesamtstaatliche<br />

Organisationskonzept hat sich in<br />

den letzten 40 Jahren ebenso bewährt<br />

wie die Zuweisung der Aufgaben an die<br />

Gemeinden in Form einer Verbindung<br />

◆ Univ.Prof. Dr. Karl Weber ist Dekan<br />

des Instituts für Öffentliches Recht<br />

und Finanzrecht der Uni Innsbruck<br />

8 KOMMUNAL<br />

von einzelnen demonstrativ aufgezählten<br />

Aufgaben mit einer an Subsidiaritätsprinzip<br />

orientierten Generalklausel.<br />

Wenn sich auch die gemeindeverfassungsrechtlichen<br />

Regeln der Bundesverfassung<br />

im<br />

großen und<br />

ganzen gut<br />

bewährt haben, so<br />

haben die letzten<br />

40 Jahre doch<br />

bedeutende politische,ökonomische,<br />

soziale, kulturelle<br />

und ökologischeVeränderungen<br />

ergeben, die<br />

auch für die<br />

Gemeinden große Herausforderungen<br />

darstellen. Von daher muss überlegt werden,<br />

ob das Gemeindeverfassungsrecht<br />

in manchen Bereichen nicht doch ergänzungs-<br />

und verbesserungsbedürftig ist.<br />

Der österreichische<br />

Bundesstaat<br />

1962<br />

erhielten die<br />

Gemeinden den<br />

ihnen gebührenden<br />

Platz in einer<br />

gesamtstaatlichen<br />

Bundesverfassung.<br />

Wurde die Bundesstaatsdiskussion in<br />

Österreich bis herauf in die neunziger<br />

Jahre vorwiegend unter dem Blickwinkel<br />

des Bund-Länder-Verhältnisses<br />

geführt, so hat der Beitritt Österreichs<br />

zur EU diese Fragen erheblich relativiert.<br />

Die sich langsam herauskristallisierende<br />

europäische Ordnung wird<br />

durch regionalistische Verbindungen<br />

von Regionen, Provinzen, Kommunen,<br />

etc bestimmt werden. Für den österreichischen<br />

Föderalismus bedeutet dies,<br />

dass sich dieser an modernen regionalistischen<br />

und dezentralen Organisationsformen<br />

der europäischen<br />

Entwicklung orientieren<br />

muss. Dabei muss das Subsi-<br />

diaritätsprinzip im Zentrum der<br />

Überlegungen stehen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es<br />

geradezu zwingend, dass der<br />

Österreich-Konvent die Gliederung<br />

der Gebietskörperschaften<br />

nicht mehr hierarchisch, sondern<br />

kooperativ-vernetzt<br />

begreifen sollte. Die Neuformulierung<br />

der österreichischen<br />

Bundesverfassung bietet so die<br />

nach Europa gewandte Chance das<br />

Prinzip der Partnerschaft, der Solidarität<br />

und der Kooperation von Bund,<br />

Ländern und Gemeinden in die Bundesverfassung<br />

zu integrieren.<br />

Die Gemeindeaufgaben<br />

einer künftigen Verfassung<br />

Es wurde schon angedeutet, dass die<br />

verfassungsrechtliche Festlegung der<br />

Gemeindeaufgaben auch den modernen<br />

Anforderungen des neuen Jahrhunderts<br />

genügt. Das in Art 118 Abs 2<br />

B-VG (Bundes-Verfassungsgesetz)verankerte<br />

Subsidiaritätsprinzip wurde vom<br />

Verfassungsgerichtshof in seiner Judikatur<br />

mit Augenmaß justiziabel gemacht


Foto: Bernhard Holzer © HOPI-MEDIA<br />

und hat es den Gemeinden ermöglicht,<br />

ihre Stellung als die bürgernäheste Verwaltungseinheit<br />

zu bewahren und zum<br />

Teil auch auszubauen. Dies betrifft<br />

besonders die Aufgaben der Daseinsvorsorge,<br />

die ohne kommunale Verwurzelung<br />

heute in dieser qualitativ hochwertigen<br />

Form nicht mehr angeboten werden<br />

könnten.<br />

Der Österreich-Konvent sollte auch in<br />

Zukunft am Prinzip der Einheitsgemeinde<br />

festhalten. Trotz mancher Kritik<br />

an diesem Prinzip,<br />

welche in<br />

erster Linie auf<br />

ökonomischen<br />

Argumenten<br />

beruht, ist bis<br />

heute noch<br />

keine wirkliche<br />

Alternative zur<br />

Einheitsgemeindegefunden<br />

worden. Ein<br />

Abgehen von<br />

diesem Prinzip<br />

würde zu einer<br />

Reihe von rein<br />

ökonomisch<br />

bedingten<br />

Gemeindezu-<br />

sammenlegungen führen, womit bereits<br />

in der Vergangenheit große Probleme<br />

geschaffen wurden, es würde die Kluft<br />

zwischen dem ländlichen Raum und<br />

Ballungsräumen verschärfen, ja zu einer<br />

realen Bedrohung für die Sicherung des<br />

ländlichen Raumes werden. Die Existenz<br />

auch kleiner Vollgemeinden ist<br />

auch für das Funktionieren des demokratischen<br />

Prinzips nötig, da gerade im<br />

Gemeindebereich Demokratie wohl<br />

noch am besten leb- und erfahrbar ist.<br />

Eine Verankerung der Aufgaben der<br />

Daseinsvorsorge braucht zwar nicht im<br />

Aufgabenkatalog der Bundesverfassung<br />

zu erfolgen, um die Daseinsvorsorgeleistungen<br />

der Kommunen<br />

langfristig zu sichern,<br />

muss aber ihre Anerkennung<br />

im Finanzverfassungsrecht<br />

erfolgen.<br />

Die Einbindung<br />

der Gemeinden<br />

Art 15 a B-VG ermächtigt<br />

Bund und Länder sowie die<br />

Länder untereinander miteinander<br />

Verträge über Angelegenheiten<br />

der Gesetzgebung<br />

und der Vollziehung, sei es im<br />

hoheitlichen, sei es im privatwirtschaftlichen<br />

Bereich,<br />

abzuschließen. Den Gemeinden ist die<br />

Einbeziehung in dieses bundesstaatliche<br />

Vertragswerk bisher verwehrt gewesen.<br />

➤➤weiter auf Seite 10<br />

Der Österreich-Konvent<br />

Der Österreich-Konvent, im Bild die konstituierende Sitzung am 30. Juni (Sitzverteilung siehe Grafik), sollte auch in Zukunft am<br />

Prinzip der Einheitsgemeinde festhalten. Trotz mancher Kritik an diesem Prinzip, welche in erster Linie auf ökonomischen Argumenten<br />

beruht, ist bis heute noch keine wirkliche Alternative zur Einheitsgemeinde gefunden worden.<br />

Die Existenz<br />

kleiner Vollgemeinden<br />

ist auch für das Funktionieren<br />

des demokratischen<br />

Prinzips<br />

nötig, da gerade im<br />

Gemeindebereich<br />

Demokratie wohl noch<br />

am besten leb- und<br />

erfahrbar ist.<br />

Grafik: KOMMUNAL, Quelle: Die Presse<br />

Verzetnitsch<br />

Schausberger<br />

Vögerle<br />

Van Staa<br />

Tumpel<br />

Nissl<br />

Strasser<br />

Nagl<br />

Stoisits<br />

Mödlhammer<br />

Steinkellner<br />

Mayrhofer<br />

Specht<br />

Mayer<br />

Matzka<br />

Schwarzböck<br />

Mader<br />

Lichtenberger<br />

Lengheimer<br />

Schüssel<br />

Leitl<br />

Schnizer Kostelka<br />

Scheibner Korinek<br />

Sausgruber<br />

Wiederin<br />

Öhlinger<br />

Konecny<br />

Rzeszut<br />

Präsidium<br />

Kohl Kahr Fischer Glawi-<br />

Präsidium<br />

Orthner<br />

Böhmschnigdorfer<br />

Im Österreich-Konvent sitzen mit Präsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer und<br />

Vizepräsident Bgm. Bernd Vögerle zwei<br />

hochrangige Vertreter des Österreichischen<br />

Gemeindebundes. Nähere Infos<br />

über Ausschüsse und Mitglieder unter<br />

http://www.konvent.gv.at/<br />

Petrovic<br />

Haider<br />

Griessner<br />

Grabenwarter<br />

Gleixner<br />

Gehrer<br />

Funk<br />

Fritz<br />

Dörler<br />

Bußjäger<br />

Brauner<br />

Klasnic<br />

Wittmann<br />

Pfeiffenberger<br />

Haller<br />

Böhm<br />

Jabloner<br />

Raschauer<br />

Wutscher<br />

Poier<br />

Hatzl<br />

Berger<br />

Hösele<br />

Rack<br />

Wutte<br />

Redner<br />

Baumgartner-<br />

Gabitzer<br />

Holzinger<br />

Pühringer<br />

Prior<br />

Häupl<br />

Haupt<br />

J. Pröll<br />

E. Pröll<br />

KOMMUNAL 9<br />

Vorsitz<br />

Fiedler


Der Österreich-Konvent<br />

Mit dem B-VG-Gemeindebund<br />

ist der Bundesverfassungsgesetzgeber<br />

im Jahre 1998 allerdings<br />

einen neuen Weg gegangen.<br />

Mit diesem BVG<br />

wurden die Gemeinden<br />

neben dem Bund und<br />

den Ländern als vollwertige<br />

Partner in die<br />

Systeme des Stabilitätspakts<br />

und des Konsultationsmechanismus<br />

eingebunden. Ein<br />

Ausbau dieser Möglichkeit sollte vom<br />

Städtebund-Umfrage gibt Gemeinden Recht<br />

Zufriedenheit wächst<br />

mit Nähe zur Behörde<br />

„91 Prozent der Österreicherinnen und<br />

Österreicher wünschen eine stärkere<br />

Zusammenarbeit benachbarter Gemeinden,<br />

aber zwei Drittel sind auch klar<br />

gegen eine Eingliederung von Umlandgemeinden<br />

in Städte! Mehr<br />

Zusammenarbeit der Länder in<br />

verwaltungstechnischen Berei-<br />

chen (etwa der EDV) befürworten<br />

73% der Bevölkerung, aber so gut<br />

wie alle, nämlich 94%, sind gegen<br />

die Abschaffung der Länder!<br />

Selbständigkeit und Zusammenarbeit,<br />

das ist der Grundton für<br />

jede Verwaltungsreform!“ Das ist<br />

der Grundtenor einer Befragung<br />

zum Thema „Verwaltung und Verwaltungsreform“<br />

auf den Punkt,<br />

die im Vorfeld des Österreich-<br />

Konvents durchgeführt wurde.<br />

Die IFES-Untersuchung vom Mai 2003<br />

stellt der Verwaltung in den Gemeinden,<br />

Bezirken und Ländern ein ausgezeichnetes<br />

bis sehr<br />

gutes Zeugnis<br />

aus und ergibt<br />

deutlich einen<br />

Reformbedarf<br />

beim Bund.<br />

Die Zufriedenheit<br />

wächst mit<br />

der Nähe zur<br />

Behörde:<br />

Spitze sind<br />

durchwegs die<br />

Gemeinden,<br />

gefolgt von den Bezirks- und Landesverwaltungen,<br />

Schlusslicht ist die Bundesverwaltung.<br />

Weitere konkrete Ergebnisse belegen<br />

diesen Befund sehr klar:<br />

◆ Beurteilung nach Schulnoten: Von<br />

Zwei Drittel<br />

der Befragten sind<br />

klar gegen eine<br />

Eingliederung von<br />

Umlandgemeinden<br />

in Städte.<br />

10 KOMMUNAL<br />

den Verwaltungseinheiten werden die<br />

Gemeinden von 63 Prozent mit den<br />

Noten 1 oder 2 beurteilt, die Bezirksverwaltungen<br />

und Landesverwaltungen<br />

von 44 Prozent bzw. 46 Prozent, die<br />

Bundesverwaltung<br />

nur von 19 Prozent!<br />

◆ Bei der Bür-<br />

gernähe bekommen<br />

die Gemeinden von<br />

61 Prozent einen Einser<br />

oder Zweier, die<br />

Bezirke und Länder<br />

von 42 Prozent, die<br />

Bundesebene von 18<br />

Prozent!<br />

◆Bei der Frage nach<br />

der Effizienz gibt es<br />

für die Gemeinden<br />

von 46 Prozent einen Einser, für die<br />

Bezirke von 39 Prozent, für die Länder<br />

von 32 Prozent, für die Bundesverwaltung<br />

von 19 Prozent. Ähnliche Ergebnisse<br />

gibt es zur Sparsamkeit der Verwaltung<br />

und zur Einschätzung von Einsparungsmöglichkeiten.<br />

◆ Interessant auch die Ergebnisse<br />

betreffend die Kompetenzverteilung, die<br />

für den Österreich-Konvent eine gewichtige<br />

Vorgabe bedeuten sollten: 28% sind<br />

für Kompetenzverschiebungen mit einer<br />

Aufwertung der Länder, zwischen 17<br />

und 32% wünschen (je nach Gemeindegröße)<br />

mehr Kompetenzen der Gemeinden,<br />

ganze 10% sind für mehr Bundeskompetenzen!<br />

◆ Das Engagement, etwas weiterzubringen,<br />

wird so eingeschätzt: Jeweils<br />

56 bzw. 53% geben den Gemeinden und<br />

den Ländern für dieses Engagement ein<br />

‚sehr gut’, beim Bund ist es nur die<br />

Hälfte, nämlich 26 Prozent.<br />

Spitze sind<br />

durchwegs die<br />

kleineren<br />

Gemeinden,<br />

Schlusslicht ist<br />

der Bund.<br />

Österreich-Konvent<br />

erwogen<br />

werden. Zwar<br />

könnte sich eine<br />

Abschlusskompetenz<br />

des<br />

Gemeindebundes<br />

und des<br />

Städtebundes<br />

für bundesstaatliche<br />

Verträge<br />

nur auf Angelegenheiten<br />

der Vollziehung, speziell der<br />

Verwaltung, beziehen, für die Gemein-<br />

Die sich langsam<br />

herauskristallisierende<br />

europäische Ordnung wird<br />

durch regionalistische Verbindungen<br />

von Regionen,<br />

Provinzen, Kommunen, usw.<br />

bestimmt werden.<br />

den wären damit jedoch ganz wichtige<br />

Mitwirkungs- und Mitsprachemöglichkeiten<br />

bei einer künftigen Verteilung<br />

und Ausgestaltung der Staatsaufgaben<br />

eröffnet. Auch könnte auf diesem Weg<br />

eine Mitwirkung der Kommunen an der<br />

innerstaatlichen Vorbereitung von Ratsentscheidungen<br />

ermöglicht werden.<br />

Finanzverfassungsrechtliche<br />

Überlegungen<br />

Die Anerkennung der Aufgaben der<br />

Daseinsvorsorge als Pflichtaufgaben der<br />

Gemeinde, welche im Finanzausgleich<br />

Berücksichtigung finden müssen, wird<br />

zwar nicht das Allerheilmittel gegen die<br />

Finanznöte der Gemeinden sein, es<br />

kann jedoch als Auftrag an die Bundesund<br />

Landesgesetzgebung gedeutet werden,<br />

die<br />

Gemeinden bei<br />

diesen Aufga-<br />

ben finanziell<br />

zu unterstützen.<br />

Vor einer finanziellenÜberforderung<br />

und<br />

finanziellen<br />

Aushöhlung<br />

der Autonomie<br />

durch finanzielle Belastungen sind die<br />

Gemeinden schon derzeit durch den<br />

Konsultationsmechanismus geschützt.<br />

Daran wird auch in Hinkunft kein Weg<br />

vorbeiführen.<br />

Diskussionswürdig ist vielleicht die<br />

Frage, ob die Gemeinden auch in Hinkunft<br />

an das enge Korsett des Bundeshaushaltsrecht<br />

gebunden bleiben sollen.<br />

Gerade im kommunalen Bereich<br />

könnten mehrjährige Globalbudgets<br />

durchaus effizienzsteigernd sein.<br />

Bestandsschutz für<br />

Gemeinden?<br />

Am Konsultationsmechanismus<br />

wird auch in<br />

Hinkunft kein Weg<br />

vorbeiführen.<br />

Nach der derzeitigen Verfassungsrechtslage<br />

ist nur die Gemeinde als solche,<br />

nicht aber die einzelne Gemeinde in<br />

ihrem Bestand geschützt. Es steht den<br />

Ländern frei, zwangsweise Fusionen<br />

von Gemeinden zu verfügen. Die Erfahrungen<br />

der letzten Jahrzehnte mit<br />

Gemeindezusammenlegungen gegen<br />

den Willen der Gemeinden waren<br />

durchwegs negativ und haben hohe<br />

soziale und demokratische Kosten verursacht.<br />

Um allfälligen rein pekuniär<br />

orientierten Modernismen der „Vorteile“<br />

größerer Einheiten entgegenzuwirken,<br />

wäre es erwägenswert, eine<br />

Bestandsschutzklausel für die einzelne


Foto: Bernhard Holzer © HOPI-MEDIA<br />

Der Österreich-Konvent könnte einen<br />

Beitrag dazu leisten, Österreich besser<br />

für ein Europa der Bürger und der<br />

Kommunen und der Regionen vorzubereiten<br />

als es derzeit verfassungsrechtlich<br />

der Fall ist.<br />

Gemeinde einzuführen. Danach bliebe<br />

es den Gemeinden unbenommen, sich<br />

durch freiwillige Vereinbarungen zu<br />

fusionieren, eine zwangsweise Vereinigung<br />

von Gemeinden wäre jedoch nur<br />

dann durchführbar, wenn sich in einer<br />

Volksbefragung die Mehrheit der<br />

betroffenen Gemeindebürger für eine<br />

solche Vereinigung aussprechen würden.<br />

Ausblick<br />

Die Gemeinden werden auch in einer<br />

zukünftigen Verfassung eine bedeutende<br />

Rolle spielen müssen. Die Existenz<br />

von Gemeinden ist – auch rechtsvergleichend<br />

gesehen – nirgendwo in<br />

Frage gestellt. Die Gemeinden brauchen<br />

in einer künftigen Verfassung<br />

auch keine revolutionär neuen Struktur.<br />

Es wäre ein Wunsch an den Österreich-Konvent,<br />

den von der B-VG-<br />

Novelle 1962 eingeschlagenen Weg<br />

behutsam fortzuführen und den österreichischen<br />

Bundesstaat zu einem partnerschaftlich<br />

und demokratisch gegliederten<br />

System von Bund, Ländern und<br />

Gemeinden weiterzuentwickeln. Dazu<br />

bedarf es nicht nur der Bewahrung der<br />

Gemeindeautonomie, sondern auch die<br />

Möglichkeit der Gemeinden, vertreten<br />

durch Gemeindebund und Städtebund,<br />

stärker in die Entscheidungen auf<br />

nationaler und supranationaler Ebene<br />

eingebunden zu werden. Der Österreich-Konvent<br />

könnte so seinen Beitrag<br />

dazu leisten, Österreich besser für ein<br />

Europa der Bürger und der Kommunen<br />

und der Regionen vorzubereiten als es<br />

derzeit verfassungsrechtlich der Fall ist.<br />

Dabei wird am wenigsten daran gedacht,<br />

dass es eigentlich der erste Gedanke einer<br />

Verfassungsreform sein könnte, dieses<br />

jahrzehntelang gewachsene<br />

unübersichtliche<br />

Mosaik einmal grundle-<br />

gend zurechtzufrisieren.<br />

Dagegen, so wird nicht<br />

zu Unrecht behauptet,<br />

denke jeder nur an seine<br />

eigenen Interessen. Verfassungsreform<br />

ist nicht<br />

gleich Verwaltungsreform,<br />

doch die Bereiche<br />

hängen in besonderer<br />

Weise zusammen. Die<br />

Erwartungen von Vertretern<br />

gewisser Einzelinteressen<br />

dürfen daher den<br />

Blick auf das Gesamte<br />

nicht verstellen und sollten daher auf ein<br />

vertretbares Maß zurückgeschraubt werden.<br />

Bedeutend für ein Verfassungswerk<br />

und seine Reform ist allerdings die zeitgemäße<br />

und sinnvolle Verteilung der Aufgaben<br />

an die Gebietskörperschaften.<br />

Denkt man aber an eine sinnvolle Aufgabenreform,<br />

muss damit Hand in hand<br />

auch eine <strong>Ausgabe</strong>nrefom gehen. Aufgaben<br />

und <strong>Ausgabe</strong>n sind untrennbar mit<br />

den Schlagwörtern Bundesstaat und dem<br />

Konnexitätsgrundsatz der Finanzverfassung<br />

verbunden, und dabei haben die<br />

Gemeinden seit den achtziger Jahren eine<br />

zusehends bedeutsame Position erlangt.<br />

Unter dem Föderalismusminister Heinrich<br />

Neisser gelang es im Jahr 1988, die kommunalen<br />

Spitzenverbände in der Bundes-<br />

Der Österreich-Konvent<br />

Bundesstaats- und Verwaltungsreform<br />

Ein historischer<br />

Dauerbrenner<br />

Die Diskussion, die im Zuge des Österreich-Konventes vor<br />

allem über die Medien geführt wurde, zeigt deutlich,<br />

welche Intentionen die vielfältigen Interessengruppen<br />

an der Neugestaltung einer Verfassung haben. Eine<br />

historische Betrachtung.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Unter Föderalismusminister<br />

Heinrich Neisser<br />

gelang es 1988, die<br />

kommunalen<br />

Spitzenverbände in<br />

der Bundesverfassung<br />

zu verankern.<br />

verfassung zu verankern und damit für<br />

das Wiener Parkett gewissermaßen „salonfähig“<br />

zu machen. Zu Zeiten dieses Ministers<br />

im Kanzleramt waren<br />

politische Aussagen keine<br />

Seltenheit, die die Gemein-<br />

den gleichberechtigt neben<br />

Bund und Ländern erwähnten.<br />

Neisser bezeichnete den<br />

„Föderalismus als das<br />

Zusammenwirken von Bund,<br />

Ländern und Gemeinden ,<br />

das auf dem Prinzip der Subsidiarität<br />

und einer den<br />

Erfordernissen der Zeit angepasstenKompetenzverteilung<br />

beruht“. Das entsprach<br />

den langjährigen Forderungen<br />

des Österreichische<br />

Gemeindebundes. Die<br />

Bedeutung der Gemeinden wurde schließlich<br />

im Übereinkommen über den Konsultationsmechanismus<br />

nachhaltig gestärkt.<br />

➤➤ weiter auf Seite 12<br />

◆ Reg. Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

KOMMUNAL 11


Der Österreich-Konvent<br />

Erst im November des Vorjahres, als die<br />

ersten Rufe nach einem österreichischen<br />

Verfassungskonvent ertönten, betonte vor<br />

vielen anderen politischen Vertretern als<br />

erster der scheidende Präsident des Verfassungsgerichtshofes<br />

Ludwig Adamovich<br />

anlässlich der Enquete „40 - Jahre<br />

Gemeindeverfassungsnovelle“, dass ein<br />

solcher Verfassungskonvent ohne die Mitwirkung<br />

aller Gebietskörperschaften, also<br />

auch der Gemeinden, kein Erfolg sein<br />

kann. Es kann davon ausgegangen werden,<br />

dass diese Meinung Allgemeingut<br />

geworden ist und von politischen Spitzenvertretern,<br />

etwa Nationalratspräsident<br />

Khol immer wieder betont wird.<br />

Die Auswahl der Arbeitsweise nach dem<br />

Modell des EU-Konvents legt nahe, dass es<br />

zumindest eines von<br />

mehreren Motiven war,<br />

Österreich gegenüber<br />

der Europäischen Union<br />

mit ihrem zu erwartenden<br />

Verfassungsvertrag<br />

neu zu positionieren.<br />

Das ist es aber nicht<br />

allein, zahlreiche Ideen<br />

der Verwaltungsreform<br />

oder für eine Bundesstaatsreform<br />

warten<br />

schon jahrzehntelang<br />

darauf, in einem richtigen<br />

Moment von den<br />

richtigen politischen Akteuren aufgegriffen<br />

und umgesetzt zu werden zu werden.<br />

Zahlreiche Forderungen der Gemeinden<br />

sind dabei. Ein beredtes Beispiel dafür liefert<br />

etwa die Tatsache, dass die österreichischen<br />

Gemeinden vergangenes Jahr zwar<br />

Grund zum Feiern Ihrer Gemeindeverfassungsnovelle<br />

hatten, jedoch noch immer<br />

auf eine Verankerung als gleichberechtigter<br />

Partner im Finanz-Verfassungsgesetz<br />

warten müssen.<br />

Die Frage von Verwaltungsvereinfachung<br />

und Bundesstaatsreform ist<br />

also keine Frage der Tagespolitik<br />

und ein eher langsa-<br />

Historische<br />

Abhandlungen<br />

über misslungene<br />

Reformen<br />

füllen mehr<br />

Bände als über<br />

gelungene.<br />

mer Prozess. Historische<br />

Abhandlungen mehr über<br />

misslungene als gelungene<br />

Reformen füllen Bände.<br />

Die Geschichte ist - man<br />

kann sagen - mindestens<br />

so alt wie die Bundesverfassung<br />

selbst. Die heute so<br />

bedeutenden Themen wie<br />

Föderalismus und Subsidiarität,Verwaltungsökonomie<br />

und Bürgernähe<br />

sind dabei nichts Neues,<br />

wenn man davon ausgeht,<br />

dass die Bürgernähe letztendlich<br />

eine Voraussetzung<br />

für das Funktionieren von<br />

demokratischen Mechanis-<br />

12 KOMMUNAL<br />

Zahlreiche Ideen<br />

der Verwaltungsreform<br />

oder für eine<br />

Bundesstaatsreform<br />

warten schon<br />

jahrzehntelang<br />

darauf, in einem<br />

richtigen Moment<br />

von den richtigen<br />

politischen Akteuren<br />

aufgegriffen und<br />

umgesetzt zu<br />

werden.<br />

men in unserer Verfassung gutsteht. Der<br />

Vorarlberger Landeshauptmann Martin<br />

Purtscher formulierte es einmal so: „Ziel<br />

einer Bundesstaatsreform ist mehr Demokratie<br />

und weniger Bevormundung, mehr<br />

Bürgernähe und weniger Bürokratie,<br />

mehr Effizienz und weniger Kosten, somit<br />

also ein ganz wesentlicher Beitrag zur<br />

Modernisierung Österreichs.“<br />

Bundesstaatsreform<br />

Karl Renner war sicher kein Föderalist, er<br />

selbst war es aber, der Hans Kelsen im Mai<br />

1919 als seinen Konsulenten in der Staatskanzlei<br />

damit beauftragte, der zu schaffenden<br />

Verfassung einen bundesstaatlichen<br />

Charakter zu geben. Dabei verfolgte<br />

er auch den Hintergedanken, dass sich die<br />

Länder, die zum Teil starke Separationstendenzen<br />

zeigten, in der Verfassungsdiskussion<br />

mit dem neuen Staat identifizieren<br />

sollten.<br />

Dass es sich bei diesem föderalistischen<br />

Auftrag weniger um eine ernste Absicht<br />

handelte, zeigt sich an dem Ergebnis, das<br />

Kelsen vorlegte und zahlreiche Anfeindungen<br />

durch profilierte Ländervertreter verursachte.<br />

Art 2 B-VG spricht zwar davon,<br />

dass Österreich ein Bundesstaat ist, die<br />

jeweiligen Ausformungen des bundesstaatlichen<br />

Prinzipes waren jedoch zur<br />

Zeit der Entstehung des Bundes-Verfassungsgesetzes<br />

noch recht gering, die wichtigsten<br />

Gesetzgebungskompetenzen und<br />

vor allem die Finanzhoheit verblieb beim<br />

Bund.<br />

Bis zum heutigen Tag besteht ein zentralistischer<br />

Grundzug der österreichischen<br />

Bundesstaatlichkeit, der mehrmalige Präsident<br />

des Bundesrates Prof. Herbert<br />

Schambeck formulierte die Staatsform<br />

einmal nüchtern, „Österreich sei ein Bundesstaat<br />

eigener Prägung mit föderalistischen<br />

Bezeichnungen und Formen, aber<br />

mehr unitaristischen<br />

Inhalten“. Bis zum heutigen<br />

Tag ist daher der<br />

auszubauende Föderalismus<br />

ein ständiger Begleiter<br />

von Staatsreformen<br />

gewesen. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg ist vor<br />

allem das erste Forderungsprogramm<br />

der<br />

Bundesländer aus dem<br />

Jahr 1956 erwähnenswert,<br />

eine größere Bundesstaatsreform,<br />

die<br />

Bundeskanzler Josef<br />

Klaus in Aussicht stellte,<br />

wollte die damalige<br />

Opposition dem ehemaligen<br />

Salzburger Landeshauptmann<br />

wohl nicht<br />

gönnen, sodass eine<br />

erste nennenswerte Reform bis auf das<br />

Jahr 1974 warten musste. Diese sah unter<br />

anderem auch die Fähigkeit der Länder<br />

vor, völkerrechtliche Verträge etwa mit<br />

dem Bund, später 1988 auch mit anderen<br />

Ländern abzuschließen. Dies ist deshalb<br />

bemerkenswert, da auch der Gemeindebund,<br />

der 1988 im B-VG verankert<br />

wurde, in seinem weiteren Verlangen<br />

nach Gleichstellung zumindest für den<br />

Konsultationsmechanismus 1998 eine<br />

ebensolche Paktfähigkeit erlangt hat. Mit<br />

dem politischen „Perchtoldsdorfer Paktum“<br />

über eine Strukturreform des Bundesstaates<br />

vom 8. Oktober 1992 war man<br />

der Meinung, das Streben nach einer verstärkten<br />

Ausgestaltung des föderalistischen<br />

Systems in Österreich habe einen<br />

bedeutenden Höhepunkt erreicht, auch


„Österreich ist ein Bundesstaat eigener<br />

Prägung mit föderalistischen Bezeichnungen<br />

und Formen, aber mehr unitaristischen<br />

Inhalten.“ So der nüchterne<br />

Kommentar des mehrmaligen Präsidenten<br />

des Bundesrates Prof. Herbert Schambeck<br />

über unsere Staatsform.<br />

der Gemeindebund reklamierte in diesem<br />

Zusammenhang unter anderem die verstärkte<br />

Mitwirkung der kommunalen<br />

Ebene bei Gestzesinitiativen, die Beiziehung<br />

zu parlamentarischen Verhandlungen<br />

nach dem Vorbild des deutschen Bundestages<br />

und Verbandsklagen gegen<br />

Gesetze und Verordnungen vor den<br />

Gerichtshöfen des öffentlichen Rechtes.<br />

Das Paktum, von den Ländern als Mindestkompromiss<br />

bezeichnet, war jedoch<br />

schließlich zum Scheitern verurteilt.<br />

Verwaltungsökonomie<br />

Eine weitere Motivation vieler Reformen<br />

liegt darin, eine Gegenbewegung zu<br />

einem zu großen und wenig effizienten<br />

Verwaltungsapparat einzuleiten. Schon<br />

1902 wurde eine vom Präsidenten des<br />

Rechnungshofes geleiteteEinsparungskommission<br />

eingesetzt, der<br />

1921 Ressortkommissionen<br />

in allen Bundesministerien<br />

folgten. Die neue<br />

Republik stand im<br />

November 1918 mit<br />

dem vom alten Vielvölkerreich<br />

"geerbten" und<br />

für einen Großstaat konzipiertenVerwaltungsapparat<br />

da, der massiv<br />

zurechtgestutzt werden<br />

musste. Die junge Republik<br />

stand vor ungeheuer größeren Problemen,<br />

als jene heutige, die gleichwohl<br />

da und dort einen aufgeblähten Apparat<br />

zu redimensionieren hat.<br />

Die frühen Zwanzigerjahre waren vor<br />

allem von der Notwendigkeit der Stabilisierung<br />

der Währung Überschattet, dies<br />

gelang dem Finanzminister Viktor Kienböck<br />

in der Regierung Seipel, indem man<br />

auch den übernommenen Verpflichtungen<br />

Österreichs aus der Völkerbund-Anleihe<br />

nachzukommen hatte. Die damit verbundenen<br />

Reformen zu einer Neuorganisation<br />

der gesamten Verwaltung, zu denen<br />

auch das damals auch international als<br />

bedeutend einzustufende Werk der Verwaltungsverfahrensgesetze<br />

von Mannlicher<br />

und Coreth zählen. Die Reformen<br />

waren aber nicht nur auf Lorbeeren<br />

gebettet, sondern hatten in anderen Bereichen<br />

auch massive Einschnitte für die<br />

Bevölkerung zur Folge. Vor allem für den<br />

Beamtenapparat waren diese Redimensionierungen<br />

vielfach mit heutzutage unvorstellbaren<br />

Härten verbunden.<br />

Wenn auch unter anderen Vorzeichen, so<br />

ist auch heute bei Verwaltungsreformen<br />

immer von schlanker Verwaltung zu<br />

hören, die bei Doppelgleisigkeiten sinnvoll,<br />

aber grundsätzlich in dem<br />

Begriffspaar Reduzierung des Beamtenapparates<br />

und mehr Bürgernähe eigentlich<br />

die Quadratur des Kreises bedeutet.<br />

Bis zum heutigen<br />

Tag besteht<br />

ein zentralistischer<br />

Grundzug<br />

der österreichischenBundesstaatlichkeit<br />

Demokratie und<br />

Bürgernähe<br />

Wie ein roter Faden liest sich außerdem<br />

die Liste der Forderungen nach Einrichtung<br />

von diversen Instrumenten der<br />

demokratischen Mitbestimmung, dies<br />

Der Österreich-Konvent<br />

ebenfalls seit dem Bestand der Bundesverfassung.<br />

Waren es in der ersten Republik<br />

vordringlich Fragen des Einflusses<br />

einer zweiten Kammer oder des Bundespräsidenten,<br />

an denen sich die Vertreter<br />

der beiden großen Parteilager schieden,<br />

sind es in jüngerer Vergangenheit immer<br />

wieder Reformüberlegungen gewesen,<br />

die vor allem der so oft konstatierten<br />

Politik- und Demokratieverdrossenheit<br />

entgegenwirken sollten.<br />

Politik sollte wieder im Sinn seiner<br />

ursprünglichen Bedeutung für den Bürger<br />

geschehen, der direkte Kontakt zum<br />

Bürger sollte in verschiedenster Weise<br />

wieder gefunden werden. Zur politischen<br />

Belebung der Gesellschaft wurden<br />

Einrichtungen der plebiszitären Demokratie<br />

eingeführt, auch die Diskussionen<br />

um die Direktwahl des Bürgermeisters<br />

zählen dazu. Und schließlich betonte<br />

man bald schon immer mehr die Bedeutung<br />

der Gemeinden nicht nur im<br />

föderalistischen Verständnis unseres<br />

Landes, sondern als unverzichtbaren<br />

Garant der Bürgernähe, illustrativ dazu<br />

»<br />

Die Gemeinden müssen<br />

gestärkt werden.<br />

«<br />

Die Parlamentspräsidenten<br />

Fischer, Neisser und Haupt<br />

Zitiert aus <strong>Kommunal</strong>-Magazin Nr.<br />

6/1995<br />

ist die übereinstimmende Aussage aller<br />

Parlamentspräsidenten Fischer, Neisser<br />

und Haupt in <strong>Kommunal</strong>-Magazin Nr.<br />

6/1995 mit dem Tenor “Die Gemeinden<br />

müssen gestärkt werden“. Dafür, dass<br />

die Bürgernähe auch für die Akzeptanz<br />

der Verwaltungsarbeit in der Bevölkerung<br />

eine besondere Bedeutung hat,<br />

zeigt eine Umfrage des IFES-Meinungsforschungsinstitutes,<br />

die unter dem Eindruck<br />

der ersten Sitzungen des Österreich-Konventes<br />

durchgeführt wurde.<br />

Danach wächst die Zufriedenheit der<br />

Bürger mit der Nähe zur Behörde. An<br />

der Spitze sind durchwegs die Gemeinden,<br />

gefolgt von den Bezirks- und Landesverwaltungen.<br />

Damit wird bewiesen,<br />

dass die österreichische Bevölkerung<br />

auch eine Neigung hat, ihre Angelegenheiten<br />

in einer föderalistischen Struktur<br />

in einer möglichst bürgernahen Weise<br />

abwickeln zu lassen.<br />

Ein ausgewogener Föderalismus muss<br />

nicht nur den Erfordernissen einer schlanken<br />

und effizienten Verwaltung genügen,<br />

sondern ist auch naturgemäß auch Voraussetzung<br />

dafür, dass dem aktuellen<br />

Bedürfnis der Menschen in unsrem Land<br />

nach mehr Bürgernähe der öffentlichen<br />

Verwaltung entsprochen wird.<br />

KOMMUNAL 13


Verwaltung<br />

„Sozialhilfe neu“ als gefährliche Drohung<br />

Gemeinden können<br />

nicht Mitzahler sein<br />

Zahlreiche Resolutionen, von den Gemeinderäten kleiner Kommunen ebenso<br />

beschlossen wie von jenen großer Städte, zeigen eindeutig: Die Pläne der<br />

Bundesregierung für eine „Sozialhilfe neu“ werden in den Kommunen als<br />

gefährliche Drohung gesehen.<br />

◆ Dr. Robert Hink<br />

Und zwar zu Recht! Auch der Österreichische<br />

Gemeindebund hat sich<br />

vehement gegen die im Regierungsprogramm<br />

2003 bis 2006 verankerte Verlagerung<br />

der Notstandshilfe von der<br />

Zuständigkeit des Arbeitsmarktservice<br />

in die Sozialhilfe der Länder ausgesprochen.<br />

Unser Standpunkt ist klar: Wenn<br />

es entgegen aller Bedenken zu dieser<br />

„Sozialhilfe neu“ kommt, dann muss<br />

von Anfang an klar gestellt werden,<br />

dass die Gemeinden nicht zur Mitfinanzierung<br />

herangezogen werden!<br />

Es kann nicht oft genug betont werden,<br />

dass die Überführung der Notstandshilfe<br />

in die Sozialhilfe im Widerspruch<br />

zu grundsätzlichen Prinzipien der<br />

österreichischen Sozialhilfepolitik steht.<br />

Zwei völlig unterschiedliche Finanzströme<br />

sollen zusammen geführt werden:<br />

◆ Die Notstandshilfe ist eine Versicherungsleistung,<br />

bei der die Bezieher<br />

krankenversichert sind, Eigentum<br />

vorhanden sein darf und Pensions-<br />

◆ Hofrat Dr. Robert Hink ist Generalsekretär<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

14 KOMMUNAL<br />

versicherungszeiten angerechnet<br />

werden.<br />

◆ Die Sozialhilfe dagegen ist eine Sozialleistung,<br />

die von den Ländern<br />

getragen wird, die wiederum – in<br />

unterschiedlichem Maß – die<br />

Gemeinden zur Mitfinanzierung verpflichten.<br />

Die Bezieher sind nicht<br />

krankenversichert, sie dürfen kein<br />

Eigentum besitzen und der Sozialhilfebezug<br />

führt zu keiner Anrechnung<br />

von Versicherungszeiten.<br />

Das bedeutet: Für die<br />

Übertragung der Notstandshilfe<br />

in die<br />

„Sozialhilfe neu“ müsste<br />

ein völlig neues<br />

System geschaffen werden.<br />

Und es gibt grob<br />

ausgedrückt zwei Alternativen:<br />

Entweder massive<br />

Verschlechterungen<br />

für die betroffenen<br />

Langzeitarbeitslosen<br />

oder aber massive<br />

Mehrbelastungen für<br />

die Länder und<br />

Gemeinden.<br />

Zu recht weist etwa der<br />

Gemeinderat der niederösterreichischen<br />

Landeshauptstadt St.Pölten darauf<br />

hin, dass die Städte und Gemeinden<br />

durch neue, zusätzliche Aufgaben<br />

ohne entsprechende Dotierung sowie<br />

durch den weitgehenden Wegfall von<br />

Gemeindeabgaben und eine schlechte<br />

Entwicklung bei den Ertragsanteilen<br />

finanziell stark unter Druck geraten<br />

sind: „Darüber hinaus haben sich seit<br />

Wenn es entgegen<br />

aller Bedenken<br />

zur „Sozialhilfe neu“<br />

kommt, dann muss<br />

von Anfang an klar<br />

gestellt werden, dass<br />

die Gemeinden nicht<br />

zur Mitfinanzierung<br />

herangezogen<br />

werden!<br />

1995 unter dem Titel Krankenanstalten<br />

sowie Sozial- und Altenhilfe die Nettozahlungen<br />

der österreichischen Städte<br />

an die Länder verdreifacht.“<br />

Und wie wirkt sich die<br />

Pensionsreform aus?<br />

Auf Grund der schwierigen wirtschaftlichen<br />

Situation und vor allem der<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

– immer höherer<br />

Anteil betagter und<br />

hochbetagter Menschen,<br />

immer mehr<br />

Einpersonenhaushalte<br />

– wird sich diese Entwicklung<br />

noch massiv<br />

verstärken. Dazu<br />

kommen Folgen der<br />

Pensionsreform, die<br />

noch gar nicht exakt<br />

abgeschätzt werden<br />

können. Die neuen<br />

Berechnungsweisen<br />

für die Alterspension<br />

wie zum Beispiel längereDurchrechnungszeiten<br />

usw. werden<br />

vor allem für Personen<br />

mit niedrigem Einkommen zu entsprechend<br />

niedrigeren Pensionen führen, in<br />

vielen Fällen wird die Einkommensgrenze<br />

für die Sozialhilfe unterschritten<br />

werden. Es sind also gravierende Auswirkungen<br />

auf die Sozialhilfe zu<br />

befürchten, konkret ein Ansteigen der<br />

Sozialhilfeempfänger und somit eine<br />

nicht mehr tragbare zusätzliche Kostenbelastung<br />

für die Gemeinden.


Für die Übertragung der Notstandshilfe in die „Sozialhilfe neu“ müsste ein völlig neues<br />

System geschaffen werden. Und es gibt grob ausgedrückt zwei Alternativen: Entweder<br />

massive Verschlechterungen für die betroffenen Langzeitarbeitslosen oder aber massive<br />

Mehrbelastungen für die Länder und Gemeinden.<br />

Daraus ergibt sich<br />

ganz klar die Position<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes. Er<br />

wendet sich entschieden<br />

gegen die Übertragung<br />

der Notstandshilfe<br />

in die<br />

Sozialhilfe. Sollte es<br />

aber, wie zu befürchten<br />

ist, dennoch zur<br />

„Sozialhilfe neu“ kommen,<br />

dann muss von<br />

Anfang an, also<br />

bereits beim<br />

grundsätzlichen<br />

Es sind gravierende<br />

Auswirkungen<br />

auf die Sozialhilfe zu<br />

befürchten, konkret<br />

ein Ansteigen der<br />

Sozialhilfeempfänger<br />

und somit eine nicht<br />

mehr tragbare zusätzliche<br />

Kostenbelastung<br />

für die Gemeinden.<br />

Beschluss auf Bundesebene,<br />

sicher gestellt<br />

werden, dass eine Vermengung<br />

von Zahlungsströmenvermieden<br />

wird und dass die<br />

Gemeinden nicht zur<br />

Mitfinanzierung der<br />

durch die Übertragung<br />

entstehenden Mehrkosten<br />

bei der Sozialhilfe<br />

herangezogen werden!<br />

Dafür werden wir uns<br />

mit allen uns zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln<br />

einsetzen.<br />

Verwaltung<br />

„Vergessene Bestimmung“<br />

Der Bürgermeister<br />

ist Jagdschutzorgan<br />

Gemäß Art.118 Abs.1 B-VG ist der Wirkungsbereich<br />

der Gemeinde ein eigener<br />

und ein vom Bund oder vom Land übertragener.<br />

Neben der im Abs.3 den<br />

Gemeinden zur Besorgung im eigenen<br />

Wirkungsbereich gewährleisteten behördlichen<br />

Aufgaben haben sowohl Bund, als<br />

auch die Länder von der im Abs.1<br />

genannten Übertragungsmöglichkeit<br />

reichlich Gebrauch gemacht. So kam es<br />

zu einer Fülle von Gemeindeaufgaben,<br />

die die personelle und finanzielle Leistungsfähigkeit<br />

der Gemeinden vielfach<br />

übersteigen. Die Meinung der Gemeindefunktionäre<br />

bezüglich des Aufgabenkataloges<br />

der Gemeinden ist ein geteilter.<br />

Während die einen meinen, man müßte<br />

die Gemeinden von verschiedenen Aufgaben,<br />

wie z.B. der örtlichen Baupolizei,<br />

befreien, sind andere der Auffassung,<br />

man solle lieber die Bezirkshauptmannschaften<br />

auflösen und deren Aufgaben<br />

auf die Gemeinden übertragen.<br />

Es wird Aufgabe des Österreich-Konvents<br />

sein, diese Vorschläge ernstlich zu prüfen<br />

und im Hinblick auf eine allenfalls vorgesehene<br />

Neuorientierung im Finanzausgleich<br />

die Aufgaben auf die Gebietskörperschaften<br />

entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit<br />

zu verteilen. Daß manche Bundes-<br />

oder Landesgesetze Gemeindeaufgaben<br />

enthalten, die wohl selbst den<br />

Gemeindeorganen verborgen bleiben, sei<br />

am Beispiel des § 134 Abs.1 des NÖ Jagdgesetzes<br />

1974, LGBl. 6500-17, veranschaulicht.<br />

Demzufolge sind neben den<br />

Organen der öffentlichen Sicherheit, der<br />

Genossenschaftsjagdverwalter und der<br />

Jagdaufseher auch die Bürgermeister verpflichtet,<br />

die Einhaltung der Bestimmungen<br />

des NÖ Jagdgesetzes zu überwachen<br />

und wahrgenommene Übertretungen der<br />

Bezirksverwaltungsbehörde zur Kenntnis<br />

zu bringen. Abgesehen davon, daß sich<br />

Bürgermeister als unmittelbar oder mittelbar<br />

vom Gemeindevolk gewählte Organe<br />

scheuen, derartigen Anzeigeverpflichtungen<br />

nachzukommen, dürfte diese Bestimmung<br />

wohl kaum allgemein bekannt sein.<br />

Da andererseits das Nichttätigwerden<br />

eines Bürgermeisters, dem Übertretungen<br />

des Jagdgesetzes zur Kenntnis gelangen,<br />

unter Umständen den Tatbestand des<br />

Amtsmißbrauches erfüllen können, wird<br />

es wohl auch Aufgabe des Österreich-Konvents<br />

sein, die diesbezüglichen Gesetzespraktiken<br />

zu überdenken.<br />

Dr. Roman Häußl<br />

KOMMUNAL 15


Verwaltung<br />

Die Pensionssicherungsreform für Politiker steht, aber:<br />

<strong>Kommunal</strong>politiker<br />

hängen in der Luft<br />

Im Rahmen der Pensionssicherungsreform 2003, die das größte Reformprojekt der<br />

Zweiten Republik zur langfristigen Pensionssicherung darstellte, kam es zu einer<br />

emotional geführten öffentlichen Diskussion über die Anwendung der Grundsätze<br />

dieser Reform auch für Politiker.<br />

◆ Dr. Harald Wögerbauer<br />

Nachdem zunächst den Regierungsparteien<br />

unterstellt wurde, Frühpensionierungen<br />

für Politiker neu einzuführen<br />

und politische Funktionäre auch von<br />

den Grundsätzen der Pensionssicherungsreform,<br />

die die gesamte Bevölkerung<br />

betreffen, ausnehmen zu wollen,<br />

wurde letztendlich eine Pensionssicherungsreform<br />

für Politiker beschlossen,<br />

die sich vollinhaltlich an den Grundsätzen<br />

der für alle Bevölkerungsgruppen<br />

geltenden Bestimmungen orientierte.<br />

Die für Politiker maßgebenden Reformschritte<br />

waren dabei im Detail folgende:<br />

Pensionsantrittsalter 65<br />

Jahre (geschlechtsneutral)<br />

Die Anhebung erfolgt stufenweise so,<br />

dass gleichzeitig mit dem Auslaufen der<br />

ASVG-Frühpensionen im Jahr 2017 ein<br />

Pensionsantritt für Politiker vor dem 65.<br />

Lebensjahr nicht mehr möglich ist (ausgenommen<br />

bei vorzeitigem Pensionsantritt<br />

wegen Funktionsunfähigkeit).<br />

◆ Dr. Harald Wögerbauer ist<br />

Politischer Direktor des<br />

ÖVP-Parlamentsklubs<br />

16 KOMMUNAL<br />

Abschläge wie im ASVG<br />

Bei Pensionsantritt vor dem 65. Lebensjahr<br />

wird ein Abschlag von 4,2% pro<br />

Jahr abgezogen. Das gilt auch in der<br />

Übergangszeit. Die Abschläge sind in<br />

Anlehnung an die ASVG-Verlustdeckelung<br />

mit 10% begrenzt.<br />

Solidarbeitrag ab<br />

1. 7. 2003<br />

Für Ruhebezüge bis zur<br />

ASVG-Höchstbeitragsgrundlage<br />

gilt künftig ein<br />

Solidarbeitrag von insgesamt<br />

8%, für den Teil der<br />

Ruhebezüge, der die ASVG-<br />

Höchstbeitragsgrundlage<br />

übersteigt, gilt künftig ein<br />

Solidarbeitrag von 15%.<br />

Zusammenfall<br />

der Bezüge<br />

Beim Zusammenfall von<br />

Pensions- und Aktivbezug<br />

nach den Bezügegesetzen<br />

wird nur der Pensionsbezug<br />

ausbezahlt. Ist der<br />

Aktivbezug höher als der<br />

Pensionsbezug, wird ein Differenzbetrag<br />

ausbezahlt, sodass der Gesamtbezug<br />

jedenfalls der Höhe des Aktivbezuges<br />

entspricht. Ein Eingriff in die bezügerechtlichen<br />

Bestimmungen anderer<br />

Rechtsträger ist verfassungsrechtlich<br />

nicht möglich. Es wird daher das (teilweise)<br />

Ruhen des Aktivbezuges vorgesehen.<br />

Die Dauer<br />

(der Bezugsfortzahlungen)<br />

wird<br />

halbiert, sodass<br />

bei Funktionären<br />

mit Berufsverbot<br />

höchstens ein<br />

halbes Jahr, bei<br />

Funktionären ohne<br />

Berufsverbot<br />

(Abgeordnete)<br />

höchstens drei<br />

Monate fortgezahlt<br />

wird.<br />

Doppelanrechnung von<br />

Versicherungszeiten<br />

Bei Politikern wird es in Hinkunft nicht<br />

mehr möglich sein, sich Funktionszeiten<br />

als Politiker doppelt auf Ruhebezüge<br />

anrechnen zu lassen.<br />

Bezugsfortzahlung<br />

Die Dauer wird halbiert,<br />

sodass bei Funktionären<br />

mit Berufsverbot höchstens<br />

ein halbes Jahr, bei<br />

Funktionären ohne<br />

Berufsverbot (Abgeordnete)<br />

höchstens 3<br />

Monate fortgezahlt wird.<br />

Die Höhe der Fortzahlung<br />

beträgt jeweils 75%<br />

der Bezüge statt bisher<br />

100%.<br />

Wie bisher entfällt die<br />

Fortzahlung, wenn und<br />

sobald ein Beruf mit<br />

Erwerbsabsicht ausgeübt<br />

wird. Neu ist, dass Einkünfte<br />

aus Vermietung<br />

und Verpachtung sowie<br />

aus Kapitalvermögen und<br />

sonstige Einkünfte auf die Bezugsfortzahlung<br />

angerechnet werden.<br />

Diese dargestellten Novellierungsbestimmungen<br />

für Politikerpension gelten<br />

zunächst nur für Bundespolitiker. Dies<br />

deshalb, weil die derzeitige Regierungskoalition<br />

nicht über die Verfassungsmehrheit<br />

verfügt, die notwendig wäre, um<br />

diese Neuregelungen auch für Länder


Pensionsreform: So sah unser Zeichner Bruno Haberzettl die Pensions-Zukunft der Bürgermeister<br />

im April 1998. Ganz so schlimm dürfte es nicht werden.<br />

und Gemeinden zu beschließen.<br />

Nachdem die in der österreichischen Bundesverfassung<br />

ursprünglich normierte<br />

Homogenitätsbestimmung in Bezug auf<br />

die bezügerechtlichen Regelungen der<br />

Länder und Gemeinden gefallen ist, gibt<br />

es nunmehr als einzige Norm für ein<br />

rechtlich gebotenes Nachvollziehen der<br />

bezügerechtlichen Änderungen des Bundes<br />

nur mehr den § 2 des BezügeBegrenzungsBVG.<br />

Dieser sieht im Abs.1 vor, dass<br />

„die Landesgesetzgebung in den bezügerechtlichen<br />

Regelungen einen einheitlichen<br />

Bezug vorzusehen hat, neben dem<br />

keine sonstigen Leistungen für die betreffende<br />

Funktion zulässig sind, außer eine<br />

den Grundsätzen der Regelung des Bundes<br />

entsprechende Bezugsfortzahlungs-,<br />

Aufwandsersatz- und Dienstwagenregelung“.<br />

Wie aufgrund dieser Bestimmung<br />

sofort einsichtig wird, greift diese in<br />

Bezug auf die Neuregelung der Politikerpensionen<br />

nur hinsichtlich der neuen<br />

Bezugsfortzahlungsregelung. Es ist daher<br />

verfassungsrechtlich nicht geboten, die<br />

übrigen auf Bundesebene vollzogenen<br />

Novellierungsanordnungen auf Länderebene<br />

für politische Funktionäre der Länder<br />

und Gemeinden nachzuvollziehen.<br />

Politisch erscheint dies aber sehr wohl,<br />

dringend geboten. Immer wieder kommen<br />

nämlich in diesem Zusammenhang<br />

Vorwürfe, wonach Länder die bundesgesetzlich<br />

beschlossenen Neuregelungen im<br />

Pensionsbereich nicht oder nicht vollständig<br />

nachvollziehen. In diesem Zusammenhang<br />

möge daran erinnert werden,<br />

dass hinsichtlich der Pensionsbestimmungen<br />

der Länder ein dafür zuständiges<br />

Landesregierungsmitglied gemeint hat:<br />

„Wenn wir Länder nicht gezwungen sind,<br />

machen wir im Pensionsrecht weiterhin,<br />

was wir wollen.“<br />

Für Bürgermeister erscheinen in der Pensionssicherungsreform<br />

2003 vor allem die<br />

Bestimmungen interessant, wonach beim<br />

Zusammenfall von Pensions- und Aktivbezug<br />

nach den Bezügegesetzen nur der<br />

Pensionsbezug ausbezahlt wird. Wenn<br />

allerdings der Aktivbezug höher als der<br />

Pensionsbezug ist, wird ein Differenzbetrag<br />

ausbezahlt, sodass der Gesamtbezug<br />

jedenfalls der Höhe des Aktivbezuges entspricht.<br />

Da der Bund in die bezügerechtlichen<br />

Bestimmungen der Länder ohne<br />

2/3-Mehrheit nicht eingreifen kann, musste<br />

daher ein teilweises Ruhen des Aktivbezuges<br />

vorgesehen werden. Ebenso wird<br />

es bei politischen Funktionären in Hinkunft<br />

nicht mehr möglich sein, sich Funktionszeiten<br />

als Politiker doppelt auf Ruhebezüge<br />

anrechnen zu lassen.<br />

Ein weiteres Thema, das gerade Gemeindemandatare<br />

besonders betrifft, ist die<br />

Frage der Bürgermeister- bzw. Gemeindemandatare-Entschädigung<br />

in Bezug auf<br />

eine allfällige Pension.<br />

Ein pensionierter Beamter erhält nach<br />

Verwaltung<br />

dem geltenden Teilpensionsgesetz statt<br />

der vollen Pension - abhängig von seiner<br />

Entschädigung in der politischen Funktion<br />

- möglicherweise nur eine Teilpension.<br />

Dabei ist gemäß einer Übergangsbestimmung<br />

des Teilpensionsgesetzes<br />

diese Regelung nur<br />

auf Pensionen<br />

anzuwenden, die<br />

nach dem<br />

31.12.2000 erstmals<br />

gebühren<br />

und Erwerbseinkommen<br />

sind nur<br />

dann zu berücksichtigen,<br />

wenn<br />

die jeweilige Funktion<br />

nach dem<br />

31.12.2000 erstmals<br />

oder neuerlich<br />

angetreten<br />

wird.<br />

Im Bereich der<br />

gesetzlichen Pensionsversicherung<br />

dürfen Bezieher<br />

einer vorzeitigen<br />

Alterspension wegen langer Versicherungsdauer<br />

nur ein Erwerbseinkommen<br />

bis zur Höhe der Geringfügigkeitsgrenze<br />

– derzeit € 309,- pro Monat – erzielen.<br />

Überschreitet das Erwerbseinkommen<br />

diese Grenze fällt die Pension zur Gänze<br />

weg und lebt erst wieder auf, wenn das<br />

Erwerbseinkommen unter dieser Grenze<br />

sinkt. Bei normalen Alterspensionen einer<br />

gesetzlichen Pensionsversicherung gibt es<br />

keinerlei Ruhens- oder Wegfallsbestimmungen<br />

für politische Funktionäre.<br />

Zur rechtlichen Qualifikation von Geldleistungen<br />

an Gemeindefunktionäre als<br />

Erwerbseinkommen hat der Verwaltungsgerichtshof<br />

mehrfach darauf hingewiesen,<br />

dass es relevant sei, ob die<br />

jeweiligen Landesgesetze Bezüge oder<br />

Entschädigungen im Rahmen eines<br />

Ehrenamtes vorsehen und ob dieser Entschädigung<br />

konkrete Aufwendungen<br />

gegenüberstehen.<br />

Für Bürgermeister<br />

erscheinen in der<br />

Pensionssicherungsreform<br />

2003 vor allem<br />

die Bestimmungen<br />

interessant, wonach<br />

beim Zusammenfall<br />

von Pensions- und<br />

Aktivbezug nach den<br />

Bezügegesetzen nur<br />

der Pensionsbezug<br />

ausbezahlt wird.<br />

Information<br />

Da zum Zeitpunkt der Abfassung dieses<br />

Beitrages noch keinerlei Landesgesetze<br />

hinsichtlich der bezügerechtlichen<br />

Umsetzung der Pensionssicherungsreform<br />

für politische Funktionäre<br />

der Länder und Gemeinden<br />

beschlossen wurden, kann derzeit<br />

keinerlei Aussage über die Neuregelung<br />

der Pensionen für politische<br />

Funktionäre im Länder- und Gemeindebereich<br />

getätigt werden.<br />

KOMMUNAL 17


Verwaltung<br />

Für jene Liegenschaften, die in das<br />

Eigentum der Post und Telekom<br />

Austria AG übertragen worden sind,<br />

ist nunmehr der Bürgermeister als<br />

Baubehörde zuständig.<br />

Auswirkungen des Bundes-Immobiliengesetzes auf Kommunen<br />

Die Kompetenzfrage<br />

ist endlich geklärt<br />

Die langjährige Kompetenzdiskussion rund um die baubehördliche Zuständigkeit bei<br />

Gebäuden, die im Eigentum der BIG (Bundesimmobilien GesmbH) scheint nun durch<br />

eine aktuelle Rechtsauskunft des Bundeskanzleramtes vom 2. Juli 2003<br />

endgültig geklärt. Eine Bestandsaufnahme.<br />

◆ Dr. Martin Huber<br />

Zum rechtlichen Hintergrund: Am 29.<br />

Dezember 2000 wurde durch BGBl I<br />

141/2000 das Bundesimmobiliengesetz<br />

verlautbart. In § 13 Abs. 1 Bundesimmobiliengesetz<br />

wurde bestimmt, dass die in<br />

der Anlage A zu diesem Gesetz aufgeführten,<br />

bis zu diesem Zeitpunkt in der Verwaltung<br />

des BMWA stehenden bundeseigenen<br />

Liegenschaften, Baurechte und<br />

Superädifikate (§ 1 Abs. 2 Z 1 BImmG) in<br />

vier Tranchen in das Eigentum der Bundesimmobilien<br />

GesmbH übergehen. Zu<br />

der, für die Standortgemeinden sehr<br />

wesentlichen Frage, ob dadurch auch die<br />

◆ Dr. Martin<br />

Huber ist stv.<br />

Geschäftsführer des Salzburger Gemeindeverbandes<br />

und Lehrbeauftragter für<br />

Gemeinderecht am Technikum Kärnten<br />

18 KOMMUNAL<br />

baubehördliche Kompetenzlage geändert<br />

und auf die kommunalen Baubehörden<br />

übertragen wurde, sind in der Vergangenheit<br />

durchaus unterschiedliche Standpunkte<br />

vertreten worden.<br />

Im Mittelpunkt stand dabei die Interpretation<br />

der Bestimmung<br />

des Art. 15 Abs. 5 B-VG<br />

(bzw. der korrespondie-<br />

renden Bestimmung in<br />

Art. 118 Abs. 3 Z 9 B-<br />

VG). Diese verfassungsgesetzlicheKompetenznorm<br />

weist Akte der<br />

Vollziehung in Bausachen,<br />

soweit davon<br />

bundeseigene Gebäude<br />

betroffen sind, die<br />

öffentlichen Zwecken<br />

dienen, der mittelbaren<br />

Bundesverwaltung zu.<br />

Der Begriff „bundeseigene<br />

Bauten“ iS des<br />

Art. 15 Abs. 5 B-VG<br />

stellt auf die Eigentumsverhältnisse<br />

des<br />

jeweiligen Gebäudes ab. Von dieser<br />

Zuständigkeitsbestimmung sind daher<br />

nur Liegenschaften erfasst, die im Eigen-<br />

Zur wesentlichen<br />

Frage, ob durch den<br />

§ 13 Abs. 1 BIG auch<br />

die baubehördliche<br />

Kompetenzlage geändert<br />

und auf kommunale<br />

Baubehörde übertragen<br />

wurde, sind<br />

durchaus unterschiedliche<br />

Standpunkte<br />

vertreten worden.<br />

tum der Republik stehen. Mit der Übertragung<br />

bestimmter – bisher bundeseigener -<br />

Gebäude in das Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft<br />

stellte sich aber dennoch<br />

die Frage der weiteren behördlichen<br />

Zuständigkeit, da gem. § 2 Bundesimmobiliengesetz<br />

der Bund<br />

100 vH der Geschäftsanteile<br />

an der Bundesim-<br />

mobilien GesmbH hält.<br />

Die geschilderte Problematik<br />

stellt sich nicht<br />

zum ersten Mal: gemäß<br />

§ 10 des Poststrukturgesetzes,<br />

BGBl.-Nr.<br />

201/1996, ist mit<br />

Inkrafttreten dieses<br />

Gesetzes das bisher im<br />

Eigentum des Bundes<br />

gestandene Vermögen<br />

der Post- und Telegraphenverwaltung<br />

auf die<br />

Post und Telekom Austria<br />

AG übergegangen<br />

(bestimmte Liegenschaften<br />

sind von der Vermögensübertragung<br />

ausgeschlossen, die vom<br />

Bundesminister für Finanzen genau zu<br />

bestimmen sind, vgl Verordnung BGBl. II


Nr. 79/1997). Für jene Liegenschaften,<br />

die in das Eigentum der Post und Telekom<br />

Austria AG übertragen worden sind,<br />

ist seit Inkrafttreten des Poststrukturgesetzes<br />

mit 1. Mai 1996 die Zuständigkeit der<br />

Behörde der mittelbaren Bundesverwaltung<br />

ex lege entfallen, es ist nunmehr der<br />

Bürgermeister als<br />

Baubehörde<br />

zuständig.<br />

In seiner Stellungnahme<br />

vom<br />

2.7.2003 folgt der<br />

Verfassungsdienst<br />

des Bundeskanzleramtes<br />

der striktenWortinterpretation<br />

des Art. 15<br />

Abs. 5 B-VG. Der<br />

Begriff des „Bundeseigentums“<br />

im<br />

gegenständlichen<br />

Zusammenhang<br />

schließt nur unmittelbares<br />

Eigentum des Bundes (und nicht<br />

auch solches, das im Eigentum einer<br />

Kapitalgesellschaft steht, die ihrerseits im<br />

Eigentum des Bundes steht) mit ein. Bei<br />

dieser Norm handelt es sich um eine<br />

Kompetenzbestimmung, die in erster<br />

Linie nach der sog. „Versteinerungstheorie“<br />

auszulegen ist. Überdies sind Bestimmungen,<br />

die Bundeskompetenzen enthalten,<br />

nach der Rechtsprechung des VfGH<br />

im Sinne des föderalistischen Prinzips<br />

restriktiv zu interpretieren. Die Republik<br />

Österreich und die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

sind zwei unterschiedliche<br />

Rechtspersonen, die jeweils für sich<br />

grundbücherliches Eigentum begründen<br />

können. Der Umstand, dass sich die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

im Besitz des<br />

Bundes befindet, ändert nichts an dem<br />

Umstand, dass der Eigentümer an die<br />

Bundesimmobiliengesellschaft übertragenen<br />

Liegenschaft eben diese und nicht<br />

mehr die Republik Österreich als Gebietskörperschaft<br />

Öffentlichen Rechts ist.<br />

Möchte der Bund hinsichtlich bestimmter<br />

Liegenschaften vom „Vollziehungsprivileg“<br />

des Art. 15 Abs. 5 B-VG Gebrauch<br />

machen, so liegt des letztlich in seinem<br />

Ermessen, ob er eine in seinem Eigentum<br />

stehende Liegenschaft einer Kapitalgesellschaft<br />

überträgt oder nicht.<br />

Resümierend hält der Verfassungsdienst<br />

fest, dass die besseren Gründe für die<br />

Annahme sprechen, dass Objekte gemäß<br />

Anlage A zum BImmG keine „bundeseigenen“<br />

Gebäude im Sinne des Art 15 Abs. 5<br />

B-VG sind und damit in den Zuständigkeitsbereich<br />

der örtlichen Baubehörden<br />

fallen. Aus der Sicht der Gemeinden eine<br />

lang erwartete, wenn auch im Ergebnis<br />

nicht wirklich überraschende Klarstellung<br />

einer wichtigen Kompetenzfrage.<br />

Der Begriff<br />

des „Bundeseigentums“<br />

im<br />

gegenständlichen<br />

Zusammenhang<br />

schließt nur<br />

unmittelbares<br />

Eigentum des<br />

Bundes mit ein.<br />

Verwaltung<br />

Pauschalierung des Wahlkostenersatzes beschlossen<br />

Gemeindebundforderung<br />

erhielt OK vom Parlament<br />

Mit dem Bundesgesetzblatt I/Nr. 54 vom<br />

12. August 2003 wurden die Bestimmungen<br />

über den Kostenersatz für<br />

Gemeinden im Zusammenhang mit bundesweiten<br />

Wahlen, Volksabstimmungen<br />

und Volksbegehren vom Parlament geändert.<br />

Konkret sind folgende Pauschalvergütungen<br />

vorgesehen: bei Nationalratswahlen<br />

und Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament je 0,60 € pro Wahlberechtigten,<br />

bei Bundespräsidentenwahlen 0,50<br />

€ bzw., sollte ein zweiter<br />

Wahlgang notwendig<br />

sein, 0,75 € (pro Wahlberechtigten),<br />

bei Volksbegehren<br />

0,30 € (pro<br />

Stimmberechtigten), bei<br />

Volksabstimmungen und<br />

Volksbefragungen je<br />

0,50 € (pro Stimmberechtigten).<br />

Weiters werden<br />

die Gemeinden für<br />

das Führen der Wählere-<br />

videnz und für das<br />

Führen der Europa-<br />

Wählerevidenz jährlich<br />

0,40 € pro Wahlberechtigtem<br />

erhalten. Alle<br />

Pauschalsätze sind wertgesichert.<br />

Die vom Gemeindebund<br />

jahrelang geforderte Einführung<br />

der Wahlkostenpauschalierung<br />

ist für<br />

den Bund aufkommensneutral, da die<br />

Vergütungssätze aufsummiert dem bisherigen<br />

durchschnittlichen Kostentransfer<br />

entsprechen.<br />

Die SPÖ lehnte in der Debatte den<br />

Gesetzentwurf mit der Begründung ab,<br />

dass er für größere Städte Einkommenseinbußen<br />

zur Folge habe. Das habe<br />

jedenfalls eine Umfrage des Städtebundes<br />

unter seinen Mitgliedern ergeben,<br />

skizzierte Abgeordneter Stefan Prähauser.<br />

Er beurteilte den Antrag außerdem<br />

als „unausgegoren“ und meinte, man<br />

solle sich besser andere Einsparungsmaßnahmen<br />

überlegen, etwa eine Verkürzung<br />

der Zeiten, in denen die<br />

Wählerverzeichnisse zur öffentlichen<br />

Einsichtnahme aufliegen müssten.<br />

Abgeordneter Bürgermeister Jakob Auer<br />

wies auf den hohen Verwaltungsaufwand<br />

hin, der derzeit mit der Rückerstattung<br />

jener Kosten verbunden sei, die Gemein-<br />

»<br />

Es war höchste Zeit,<br />

dass ein einfach zu<br />

vollziehendes und<br />

gerechtes Gesetz<br />

«<br />

erlassen wird.<br />

NR Helga Machne<br />

den bei bundesweiten Wahlen entstehen.<br />

Die Gemeinden müssten seitenweise<br />

beschreiben, welche Aufwendungen sie<br />

jeweils hätten und genau die eingesetzten<br />

Mitarbeiter, die aufgewendeten Stunden,<br />

Stromkosten und ähnliches aufschlüsseln,<br />

veranschaulichte er. Der bürokratische<br />

Aufwand führe auch dazu, dass<br />

die Genehmigung des Kostenersatzes<br />

zeitlich stark verzögert erfolge. Gegen<br />

die ablehnende Haltung des Städtebundes<br />

zum Gesetzentwurf<br />

machte Auer<br />

geltend, dass es innerhalb<br />

der Gemeinden,<br />

auch zwischen gleich<br />

großen, enorme<br />

Schwankungsbreiten<br />

beim beantragten<br />

Kostenersatz gebe.<br />

Bei der Berechnung<br />

der Pauschalsätze hat<br />

man ihm zufolge ein<br />

vom Innenministerium<br />

bereits vor einigen<br />

Jahren errechnetes<br />

Kostenmittel herangezogen.<br />

Abgeordnete (und<br />

Bürgermeisterin a.D.)<br />

Helga Machne illustrierte<br />

anhand eines<br />

Wahlkostenersatzbescheides<br />

für die<br />

niederösterreichische Marktgemeinde<br />

Piesting den großen bürokratischen Aufwand,<br />

den die bisherige Regelung verursachte<br />

(KOMMUNAL berichtete über diesen<br />

7-Groschen-Bescheid in der <strong>Ausgabe</strong><br />

1&2/2001).<br />

Seitens der Grünen erklärte Abgeordnete<br />

Terezija Stoisits, ihr falle es schwer, sich<br />

eine Meinung zu bilden, da die Erläuterungen<br />

zum Antrag ungenügend seien.<br />

Das Einsparungsargument von Jakob<br />

Auer überzeuge sie sehr, betonte Stoisits,<br />

allerdings sei ihr unklar, inwieweit sich<br />

der Kostenersatz nun zugunsten der kleinen<br />

Gemeinden und zu Lasten der<br />

Städte verschiebe.<br />

Die Pauschalentschädigungen sind innerhalb<br />

von zwei Jahren nach dem Plebiszit<br />

an die Landeshauptmänner anzuweisen.<br />

Die Landeshauptmänner haben die Pauschalentschädigungen<br />

unverzüglich an<br />

die Gemeinden weiterzuleiten.<br />

KOMMUNAL 19


e-Government<br />

e-Cooperation-Board: Hier wird realisiert<br />

Zentraler Maßstab ist<br />

Bürgerfreundlichkeit<br />

Wann immer in Österreichs Gemeinden das Schlagwort „e-Government“ fällt: Christian<br />

Rupp ist derjenige, der alle Aktivitäten koordinieren und realisieren soll. KOMMUNAL<br />

traf den „Mann hinter den Kulissen“ zu einem Interview – passenderweise auf den<br />

Stufen des Theseus-Tempels* im Wiener Volksgarten.<br />

◆ Mag. Hans Braun<br />

KOMMUNAL; Versteht sich das e-Cooperation-Board<br />

lediglich als Organ zur<br />

Erhebung des Handlungsbedarfes im e-<br />

Government Sektor?<br />

Christian Rupp: In der e-Government<br />

Plattform sind die politischen Entscheidungsträger<br />

der Bundesregierung<br />

genauso vertreten, wie die der Länder,<br />

Gemeinden und Städte, sowie WKÖ,<br />

HSVS und externe Experten. Aufgaben<br />

der e-Government Plattform sind die<br />

Zielsetzungen der e-Government-Aktivitäten<br />

festzulegen, für eine effiziente<br />

Gesamtkoordination zu sorgen, eine e-<br />

Government-Roadmap für den Zeitraum<br />

2003-2005 zu beschließen und eine<br />

umfassende Fortschrittskontrolle zu<br />

gewährleisten.<br />

20 KOMMUNAL<br />

»<br />

Essentiell für<br />

eine erfolgreiche<br />

Umsetzung ist die<br />

Zusammenarbeit<br />

auf allen Ebenen<br />

auf Basis einer<br />

umfassenden<br />

Strategie.<br />

Christian Rupp<br />

Exekutivsekretär<br />

e-Government des Bundes<br />

* Theseus ist eine Gestalt der griechischen<br />

Mythologie. Er hat den „Ariadne-<br />

Faden“ zur Orientierung im Labyrinth<br />

des Minotaurus erfunden.<br />

Das e-Cooperation-Board, in welchem<br />

alle Ministerien, Länder, Städtebund,<br />

Gemeindebund, WKÖ und HVSV vertreten<br />

sind, sorgt für die konkrete Realisierung.<br />

Das Board hat die Aufgaben die<br />

Verantwortungen für die Ausarbeitung<br />

von Umsetzungsplänen in den verschiedenen<br />

e-Government-Bereichen festzulegen,<br />

die Umsetzungspläne von IKT-<br />

Board, der e-Government-Arbeitsgruppe<br />

der Länder, IKT-Trägern der öffentlichen<br />

Verwaltung zu koordinieren und<br />

zusammenzuführen, sowie einen<br />

akkordierten Entwurf einer<br />

Roadmap zur Vorlage an die e-<br />

Government-Plattform zu erstellen.<br />

Wie sollen Umsetzungen erfolgen,<br />

da die doch mit einem<br />

hohen technischen und perso-<br />

«<br />

nellen, sprich finanziellen Aufwand<br />

zusammenhängen?<br />

Essentiell für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung ist die Zusammenarbeit<br />

auf allen Ebenen auf Basis<br />

einer umfassenden Strategie.<br />

Zentrale Leitlinie bei der Kostenfrage<br />

muss die Akzeptanz und<br />

Bürgerfreundlichkeit sein, die Voraussetzung<br />

für die intensive Teilnahme und<br />

damit für das Lukrieren von Nutzen ist.<br />

Synergien durch übergreifend und<br />

gemeinsam nutzbares Wissen und<br />

Lösungen können zur Kostenreduktion<br />

beitragen.<br />

e-Government ist ein kleines Wort, welches<br />

in seiner Umsetzung nicht nur<br />

massive Veränderungen in der Verwaltung<br />

sondern auch sozialpolitische<br />

Implikationen in sich trägt. Wie sollen<br />

die rechtlichen, finanziellen Voraussetzungen<br />

und die sozialpolitischen Folgen<br />

abgeschätzt werden. Wer tut das?<br />

Das elektronische Dienstleistungsangebot<br />

stellt eine Alternative zum traditionellen<br />

Amtsweg dar, die täglich 24 Stunden<br />

zur Verfügung steht. Die Bürgerinnen<br />

und Bürger können frei zwischen<br />

den beiden Varianten eines Behördenwegs<br />

wählen. e-Government soll allen<br />

Bevölkerungsschichten zur Verfügung<br />

stehen. Ein größeres Angebot von<br />

öffentlichen Terminals soll in Zukunft<br />

den Weg zum e-Government in Österreich<br />

erleichtern. Hier sind alle - ob<br />

Bund, Länder, Städte oder Gemeinden -<br />

aufgerufen, größere Anstrengungen zu<br />

unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Hilfesysteme, die den Umgang mit<br />

der neuen Technik erleichtern, sollen<br />

zum Umstieg animieren.<br />

Welche Rolle spielen Ihrer Ansicht die<br />

Gemeinden bei der Umsetzung? Wie<br />

werden die Gemeinden bei der Umsetzung<br />

unterstützt? Woher kommen Mittel<br />

für dieses Jahrhundertprojekt?<br />

Innovatives e-Government zählt heute<br />

zu einem wichtigen Standortfaktor. Eine<br />

rasche Umsetzung von e-Government<br />

auf allen Behördenebenen hängt in<br />

großem Maß von der guten Zusammenarbeit<br />

zwischen Bund, Ländern, Gemeinden<br />

und der Wirtschaft ab. Diese schon<br />

bisher intensive Zusammenarbeit wird<br />

konkretisiert, indem vorhandene e-<br />

Government Werkzeuge allen Verwaltungen<br />

und Organisationen frei zur Verfügung<br />

gestellt werden müssen. Parallelentwicklungen<br />

werden dadurch vermie


Dem e-Cooperation-Board gehören zum Unterschied von der e-Government-Plattform<br />

alle Ministerien, die Länder, Städtebund und Gemeindebund sowie WKÖ und HVSV an.<br />

den und Kosteneinsparungen für alle<br />

Beteiligten erzielt.<br />

Welchen Zweck verfolgt das e-Government<br />

Gesetz? Es wird dadurch ein<br />

massiver Umsetzungsdruck auf die<br />

Gemeinden kommen, wie kann man<br />

den Gemeinden entgegenkommen?<br />

Die wesentlichen Neuerungen, die dieser<br />

Gesetzesentwurf anstrebt, sind:<br />

◆ Die Möglichkeit der elektronischen<br />

Identifikation gegenüber der Verwaltung,<br />

sodass auch Verfahren, in welchen<br />

das Amt personenbezogene Daten<br />

zugänglich machen muss, elektronisch<br />

und daher einfach durchgeführt werden<br />

können. Dies ist etwa bei der Akteneinsicht<br />

der Fall.<br />

◆ Die Möglichkeit, die Identifikation<br />

mit der Bürgerkarte auch für die Wirtschaft<br />

einzusetzen. Damit können<br />

wesentlich sicherere Verfahren im e-<br />

Commerce umgesetzt werden. Sowohl<br />

im e-Government wie auch im e-Commerce<br />

Bereich wird mit der so ermöglichten<br />

Identifikation das Merken oder<br />

gar Aufschreiben<br />

von<br />

Benutzerkennungen<br />

und<br />

Passworten<br />

nicht mehr<br />

notwendig.<br />

◆ VereinfachteBenutzung<br />

von<br />

Standarddokumenten.<br />

Die Vorlage<br />

von Geburtsurkunde,Staatsbürgerschaftsnachweis,Nachweis<br />

des akademischen<br />

Grades etc.<br />

kann durch<br />

eine einfache<br />

»<br />

Eine rasche Umsetzung von<br />

e-Government auf allen<br />

Behördenebenen hängt in<br />

großem Maß von der guten<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Bund, Ländern, Gemeinden<br />

und der Wirtschaft ab.<br />

Im Gespräch mit dem Autor<br />

Abfrage im Zentralen Melderegister<br />

ersetzt werden, oder auch auf der Meldebestätigung<br />

vermerkt werden, die dann<br />

elektronisch, aber auch in Papierform<br />

verwendet werden kann.<br />

◆ Der elektronische Datenverkehr zwischen<br />

den Behörden wird auf eine<br />

gesetzlich solide Basis gestellt.<br />

◆ Durch das elektronische Amtssiegel<br />

wird ein wesentliches<br />

Element<br />

des Vertrauens<br />

verfügbar<br />

gemacht. Jedermann<br />

kann auch<br />

elektronischen<br />

Dokumenten<br />

ansehen, ob diese<br />

amtlich ausgefertigt<br />

wurden.<br />

◆ Mit der elektronischen<br />

«<br />

Zustellung wird<br />

eine sichere und<br />

für den/die<br />

Benutzer/in<br />

überschaubare<br />

Möglichkeit eröffnet,<br />

alle Zustellungen<br />

bis hin zu<br />

Rückscheinbriefen<br />

elektronisch<br />

Grafik: IKT<br />

» Ein größeres Angebot von<br />

öffentlichen Terminals soll<br />

in Zukunft den Weg zum<br />

e-Government in Österreich<br />

erleichtern. Hier sind alle –<br />

ob Bund, Länder, Städte oder<br />

Gemeinden – aufgerufen,<br />

größere Anstrengungen zu<br />

unternehmen, um dieses<br />

«<br />

Ziel zu erreichen.<br />

e-Government<br />

auf den Zustelldienst seiner/ihrer Wahl<br />

zu erhalten. Dies kann ein besonderes<br />

Rationalisierungspotential bei gleichzeitiger<br />

Komfortsteigerung bringen.<br />

◆ Zur besseren Verbreitung von Sicherheitsmechanismen<br />

wird im Verkehr mit<br />

den Behörden die Verwaltungssignatur<br />

in einem Übergangszeitraum bis 2010<br />

ermöglicht. Damit werden die Hürden,<br />

die bei der Umsetzung der sicheren Signatur<br />

bis heute noch nicht überwunden<br />

werden konnten deutlich gesenkt. Ob<br />

mit einfachen Kartenlesern oder mit<br />

dem neuen Ansatz der Signatur über<br />

das Mobiltelefon - in all diesen Fällen<br />

werden leicht zugängliche attraktive<br />

Möglichkeiten eröffnet, die der Markt<br />

umsetzen und dadurch zu e-Government<br />

beitragen kann.<br />

Institutionen und Personen können<br />

Kommentare zu diesem Gesetzesentwurf<br />

während der Begutachtungsfrist auch<br />

identifiziert und in elektronisch signierter<br />

Form unter Verwendung einer Bürgerkarte<br />

unter der Adresse http://<br />

labs.cio. gv.at/egovg/ start.html abgeben.<br />

Damit wird ein Beitrag zur elektronischen<br />

Beteiligung am Verwaltungsgeschehen<br />

(e-Governance) für dieses richtungsweisende<br />

Gesetzesvorhaben geleistet.<br />

Warum wurden im e-Government<br />

Gesetz für die Gemeinden wichtige<br />

Themen entgegen den bisherigen Zusagen<br />

ausgelassen - an und für sich hätte<br />

die Adressverwaltung für ein Gebäudeund<br />

Wohnungsregister eingebaut werden<br />

sollen?<br />

In der Phase der Ausarbeitung des e-<br />

Government-Gesetzes gab es einen<br />

umfassenden Abstimmungsprozess mit<br />

allen relevanten Stellen und die eingebrachten<br />

Stellungnahmen zum Gesetzes-Entwurf<br />

wurden in den Begutachtungstext<br />

eingearbeitet. Auch jetzt<br />

während des Begutachtungsverfahren<br />

gibt es laufend Arbeitskreise um alle<br />

Anregungen aufzunehmen.<br />

KOMMUNAL 21<br />

Fotos: Ernst Horvath


Wassercharta<br />

Lebensministerium, Gemeindebund und KOMMUNAL starten Initiative<br />

Österreichs Gemeinden unterstützen<br />

die rot-weiß-rote Wassercharta<br />

Österreichs <strong>Kommunal</strong>politiker sind jetzt aufgerufen, die rot-weiß-rote Wassercharta<br />

des Lebensministeriums aktiv zu unterstützen und diese zu unterschreiben. Weil unser<br />

Wasser Heimat braucht und eine Kernkompetenz<br />

unserer Gemeinden bleiben soll.<br />

Der Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes, Helmut Mödlhammer,<br />

hat die rot-weiß-rote Wassercharta<br />

bereits unterschrieben und lädt alle<br />

Bürgermeister, Vizebürgermeister und<br />

Gemeinderäte ein, ebenfalls ihre Unterschrift<br />

zu leisten.<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong> des Fachmagazins<br />

KOMMUNAL finden Sie ein Plakat, auf<br />

dem die zehn Punkte der Wassercharta<br />

abgedruckt sind und das Sie in Ihrer<br />

Gemeinde, am Gemeindeamt bzw. im<br />

Rathaus, aufhängen sollten. Damit Ihr<br />

Engagement für unser Wasser auch<br />

sichtbar wahrgenommen werden kann.<br />

Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel<br />

und Lebensminister DI Josef Pröll<br />

haben ihre Unterschriften bereits geleistet,<br />

rechts unten auf dem Plakat finden<br />

Sie Platz für Ihre Unterschrift.<br />

Jetzt unterschreiben<br />

Alle kommunalen Entscheidungsträger<br />

sollten unterschreiben, weil unser Wasser<br />

Heimat braucht und Kernkompe-<br />

Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer hat die rot-weiß-rote<br />

Wassercharta bereits unterschrieben.<br />

22 KOMMUNAL<br />

tenz unserer Gemeinden<br />

bleiben soll. „Eine starke<br />

Wasserwirtschaft in den<br />

Regionen ist die beste<br />

Sicherheit für die<br />

Zukunft“ steht als Leitsatz<br />

in der rot-weißroten<br />

Wassercharta.<br />

Unser Wasser ist ein<br />

unersetzlicher Schatz,<br />

schafft Lebensqualität,<br />

braucht Schutz,<br />

Nachhaltigkeit und<br />

Raum. Wasser ist<br />

Wachstum, schafft<br />

Chancen, bleibt rotweiß-rot<br />

und<br />

braucht Verantwortung.<br />

Jeder Bürgermeister<br />

sollte sich,<br />

nach dem Vorbild<br />

von Gemeindebund-Präsident<br />

Mödlhammer,<br />

vor dem Plakat<br />

der Wasserchartafotografieren<br />

lassen<br />

und dieses<br />

Foto an das<br />

Lebensministerium<br />

senden. Entweder<br />

senden Sie das ausgearbeitete Foto<br />

mit der Post an das Lebensministerium,<br />

z.H. Pressesprecher Mag. Dr. Gerhard<br />

Popp, Stubenring 1, 1012 Wien oder<br />

Sie schießen das Foto mit der Digitalkamera<br />

und senden das Foto auf elektronischem<br />

Wege an:<br />

infomaster@bmlfuw.gv.at<br />

Die Bürgermeister-Fotos werden dann<br />

im Internet auf der Wasser-Homepage<br />

www.wasser2003.at veröffentlicht.<br />

Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, die<br />

Wassercharta auch<br />

online zu unterschreiben. Auf<br />

www.wasser2003.at findet sich ein entsprechender<br />

Link - dort können Sie<br />

schnell und unkompliziert Ihre elektronische<br />

Unterschrift unter die rot-weißrote<br />

Wassercharta setzen.<br />

Wassercharta im Internet:<br />

www.wasser2003.at<br />

www.lebensministerium.at


◆ Mag. Sabine Blecha<br />

Dieser Stichtag wurde aber öfters nicht<br />

eingehalten: In den letzten Jahren war es<br />

aufgrund einer vermehrten unvollständigen<br />

Antragsstellung zum Einreichsstichtag<br />

und der schleppenden Verbesserungen<br />

der Anträge für das Finanzministerium<br />

wiederholt nötig, den Auslaufzeitraum<br />

im Jänner des Folgejahres für die<br />

Durchführung der Überweisung zu<br />

benützen. Aus diesen Gründen wurde<br />

bereits Ende 2001 und 2002 vom Finanzministerium<br />

daraufhingewiesen, dass<br />

zukünftig nur noch<br />

Anträge, die bis<br />

zum 1. Dezember<br />

vollständigen vorliegen,<br />

bei der Berechung<br />

der Finanzzuweisungberücksichtigt<br />

werden<br />

können.<br />

In einem Rundschreibeninformierte<br />

nun das<br />

Finanzministerium,<br />

dass aufgrund der<br />

ständig steigenden<br />

Zahl der Antragsteller<br />

und um eine reibungsloseAbwick-<br />

lung der Gewährung und Überweisung<br />

der Finanzzuweisung zu gewährleisten,<br />

diese Handhabung in der Praxis erneut<br />

geändert wird. Um in Hinkunft sowohl<br />

für die Berechnung als auch für die<br />

Durchführung der Überweisung die notwendige<br />

Zeit zur Verfügung zu haben<br />

und auch den Gemeinden eine ordnungsgemäße<br />

und fristgerechte Verbuchung<br />

der erhaltenen Finanzzuweisung zu<br />

ermöglichen, haben Anträge auf<br />

Gewährung einer Finanzzuweisung<br />

grundsätzlich bereits bis zum gesetzlich<br />

vorgesehenen Stichtag des 1. Septembers<br />

vollständig vorzuliegen.<br />

Nachfristen möglich<br />

Nur für allfällige Verbesserungen von<br />

Anträgen, die fristgerecht bis zum 1. September<br />

eingebracht wurden, kann noch<br />

eine Nachfrist von 3 Wochen gesetzt werden.<br />

Bei Vorliegen außergewöhnlicher<br />

Umstände ist darüber hinaus noch ausnahmsweise<br />

eine weitere Nachfrist<br />

im Ausmaße von 1 Woche<br />

zur Verbesserung möglich. Bleibt<br />

der Antrag danach immer noch<br />

unvollständig, wird dieser in<br />

Hinkunft unter Begründung der<br />

Versäumung der gesetzlichen<br />

Fallfrist bei der Berechnung der<br />

Finanzzuweisung nicht mehr<br />

berücksichtigt.<br />

Dabei hat ein vollständiger<br />

Antrag zu enthalten:<br />

◆ die Länge des im Vorjahr<br />

ständig und regelmäßig betriebenen<br />

Streckennetzes in Kilometern.<br />

Unter dieser Streckenlänge<br />

ist die Länge der Linie vom Ausgangspunkt<br />

zum Endpunkt und<br />

wieder zurück zum Ausgangspunkt, nicht<br />

aber die an einem Tag oder in einem Jahr<br />

insgesamt gefahrene Kilometeranzahl zu<br />

verstehen.<br />

◆ die Gesamtzahl der im Vorjahr beförderten<br />

Personen.<br />

◆ im Falle einer Beteiligung an einem<br />

Verkehrsunternehmen das Beteiligungsverhältnis.<br />

◆ bei Zusammenschlüssen mehrerer<br />

Gemeinden zum Betrieb von gemeindeübergreifenden<br />

Linien eine detaillierte<br />

Finanzen<br />

Finanzzuweisungen für den Personennahverkehr<br />

1. September ist nun<br />

gesetzlicher Stichtag<br />

Gemäß § 20 Abs. 2 FAG 2001 gewährt der Bund den Gemeinden zur Förderung von<br />

öffentlichen Personennahverkehrsunternehmen eine Finanzzuweisung. Die Anträge der<br />

Gemeinden sind bis spätestens 1. September des Folgejahres dem Finanzminister zu<br />

übermitteln.<br />

Anträge auf<br />

Gewährung einer<br />

Finanzzuweisung<br />

haben grundsätzlich<br />

bis zum gesetzlich<br />

vorgesehenen<br />

Stichtag des 1. Septembers<br />

vollständig<br />

vorzuliegen.<br />

Aufgliederung der den einzelnen<br />

Gemeinden zurechenbaren Streckenlängen<br />

und Personenzahlen sowie die Unterschriften<br />

der Bürgermeisteraller beteiligten<br />

Gemeinden.<br />

Für den Fall, dass sich die Länge des<br />

Streckennetzes während des Jahres geändert<br />

hat (Einführung neuer ständig<br />

betriebener Linien, Einstellung von bisher<br />

ständig betriebenen Linien oder Änderungen<br />

der Route einer Linie), ist detailliert<br />

anzugeben, für welchen Zeitraum welche<br />

Streckenlänge anzusetzen ist. Bei Erstanträgen<br />

ist auch der Vertrag mit dem<br />

Unternehmen, das den Verkehrsbetrieb<br />

tatsächlich durchführt, vorzulegen.<br />

Die Gewährung einer Finanzzuweisung<br />

nach §20 Abs. 2 FAG 2001 ist grundsätzlich<br />

nur für ganzjährig betriebene Linien<br />

möglich, Betriebe von „Saison-Bussen“<br />

werden nicht gefördert. Dies gilt insbesondere<br />

für Betriebe von Linien, die im<br />

wesentlichen Ausmaß zur Erschließung<br />

der touristischen Infrastruktur dienen, vor<br />

allem Schi- und Wanderbusse.<br />

Nähere Infos beim Öster. Gemeindebund<br />

oder unter www.gemeindebund.at<br />

◆ Mag.<br />

Sabine Blecha ist Juristin beim Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

KOMMUNAL 23


Getränkesteuer<br />

Getränkesteuer-Urteil fällt im Oktober – Bis dahin ist alles offen<br />

Getränkesteuer:<br />

Wie steht´s?<br />

Landes- und Gemeindeabgaben, die wirtschaftlich von einem anderen als dem<br />

Abgabepflichtigen getragen wurden, müssen nicht zurückgezahlt oder gutgeschrieben<br />

werden. Mittlerweile liegen die Schlussanträge des Generalanwaltes zur so genannten<br />

„Wiener Bestimmung“ (die Rückwirkungs-Regelung) vor. Den Anträgen ist jedoch<br />

keine eindeutige Aussage zu entnehmen. Teil 1.<br />

u Dr. Tina Ehrke<br />

Gleich vorweg: Wir wissen noch immer<br />

nicht, ob die Gemeinden die Getränkesteuer<br />

jedenfalls zurückerstatten müssen<br />

oder ob sie die Erstattung verweigern dürfen,<br />

wenn der Abgabepflichtige die Steuer<br />

auf einen Dritten überwälzt hat und<br />

durch die Erstattung ungerechtfertigt<br />

bereichert würde. Bei den Aussagen, die<br />

in den letzten Monaten durch die Medien<br />

gegeistert sind, handelt es sich um die<br />

vermeintliche 1 Rechtsauffassung des<br />

Generalanwaltes. Und der Generalanwalt<br />

ist nicht der EuGH. Seine Aufgabe besteht<br />

in der Erstellung von vorbereitenden, für<br />

den EUGH unverbindlichen Gutachten,<br />

den sog Schlussanträgen. 2 Ein solcher<br />

Schlussantrag liegt in der Frage der Rückzahlung<br />

der österreichischen Getränkesteuer<br />

vor. Da dieser für den EuGH nicht<br />

bindend ist 3 , handelt es sich bei allen<br />

Überlegungen, die momentan diesbezüglich<br />

angestellt werden, um Mutmaßungen.<br />

Das gilt im vorliegenden Fall ganz<br />

besonders, weil Generalanwalt Jacobs<br />

u Mag. Dr. Tina Ehrke ist Universitätsassistentin<br />

und Lehrbeauftragte am<br />

Institut für Finanzrecht der Uni Graz<br />

24 KOMMUNAL<br />

ungewöhnlich vorsichtig argumentiert.<br />

Im folgenden sollen die wesentlichen<br />

Aussagen des Generalanwalts wiedergegeben<br />

werden. Davor erscheint es mir<br />

dienlich, kurz auf den Verlauf des Verfahrens<br />

zur Frage der Getränkesteuerpflicht<br />

alkoholischer Getränke zurückzublicken.<br />

Getränkesteuer auf<br />

Alkoholika in Österreich<br />

Der EuGH hat mit Urteil vom 9. 3. 2000 4<br />

die österreichische Getränkesteuer auf<br />

alkoholische Getränke<br />

für mit Art 3 der Verbrauchsteuerrichtlinie<br />

5<br />

unvereinbar erklärt<br />

(Dieses Urteil wird im<br />

Folgenden als Urteil<br />

Getränkesteuer I<br />

bezeichnet). Urteile<br />

des EuGH wirken<br />

grundsätzlich auf den<br />

Tag des Beitritts des<br />

betroffenen Mitgliedstaates<br />

zurück 6 . Das<br />

heißt: Anders als im<br />

österreichischen nationalen<br />

Verfahren ist eine gemeinschaftsrechtswidrige<br />

Abgabe vom Zeitpunkt<br />

Gleich vorweg:<br />

Wir wissen noch<br />

immer nicht, ob die<br />

Gemeinden die<br />

Getränkesteuer<br />

jedenfalls zurückerstatten<br />

müssen.<br />

1 Es sei darauf hingewiesen, dass die Wiedergaben<br />

in diversen Tageszeitungen nicht immer den<br />

Tatsachen entsprochen haben.<br />

2 Wegener, in: Calliess/Ruffert, Kommentar zu<br />

EU-Vertrag und EG-Vertrag2, Darmstadt 2002, Art<br />

222 EGV Tz 3.<br />

3 Wenngleich er in der Mehrzahl der Fälle den<br />

Schlussanträgen seiner Generalanwälte gefolgt ist.<br />

ihres Inkrafttretens an gemeinschaftsrechtswidrig<br />

und nicht erst ab dem Zeitpunkt,<br />

zu dem das entsprechende Urteil<br />

gefällt worden ist. Im Urteil Getränkesteuer<br />

I hat der EuGH jedoch, unter<br />

anderem deshalb, weil die Kommission<br />

Österreich anlässlich des Beitritts zur EU<br />

die Gemeinschaftsrechtskonformität der<br />

Getränkesteuer attestiert haben soll, die<br />

Urteilswirkungen auf den Zeitpunkt der<br />

Verkündung des Urteils eingeschränkt. Er<br />

hat bei dieser Beschränkung eine wesentliche<br />

Ausnahme gemacht: Jene Abgabepflichtigen,<br />

die rechtzeitig Klage oder<br />

einen entsprechenden<br />

Rechtsbehelf erhoben hatten,<br />

sollten in den Genuss<br />

der Urteilswirkungen kommen<br />

und die GetrSt erstattet<br />

erhalten.<br />

Das „Klage oder entsprechenden<br />

Rechtsbehelf erhoben“<br />

wurde vom VwGH 7<br />

weit interpretiert, sodass<br />

nahezu alle Erstattungsanträge<br />

in den Genuss des<br />

Urteils kommen. Zwischen<br />

der Kundmachung des<br />

Schlussantrages und der<br />

Fällung des Urteils Getränkesteuer I<br />

haben die Bundesländer Bestimmungen<br />

4 Rs C-437/97 „Evangelischer Krankenhausverein/Abgabenberufungskommission<br />

u. a“.<br />

5 RL 92/12/EWG des Rates vom 25. 2. 1992.<br />

6 Vorausgesetzt freilich, die entsprechende<br />

gemeinschaftsrechtliche Bestimmung hat zu diesem<br />

Zeitpunkt bereits existiert. Ist das nicht der<br />

Fall, so ist auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens der<br />

in Frage stehenden Bestimmung abzustellen.


Anders als im österreichischen nationalen Verfahren ist eine gemeinschaftsrechtswidrige<br />

Abgabe vom Zeitpunkt ihres Inkrafttretens an gemeinschaftsrechtswidrig und<br />

nicht erst ab dem Zeitpunkt, zu dem das entsprechende Urteil gefällt worden ist.<br />

in ihre Landesabgabenordnungen eingeführt,<br />

wonach – grob formuliert - rückwirkend<br />

die Rückerstattung oder Kompensation<br />

von zu Unrecht erhobenen<br />

Abgaben insoweit nicht zu erfolgen hat,<br />

als die betroffene Abgabe wirtschaftlich<br />

von einem anderen als dem Abgabepflichtigen<br />

getragen wurde. Im folgenden<br />

sollen diese, die Rückzahlung von rechtswidrigen<br />

Abgaben einschränkenden<br />

Bestimmungen als Bereicherungsverbote<br />

bezeichnet werden. Die entsprechende<br />

Bestimmung der Wiener Abgabenordnung<br />

(§ 185 Abs 3 WAO) wurde dem<br />

VfGH zur Überprüfung auf ihre Verfassungsmäßigkeit<br />

vorgelegt. Dieser hat mit<br />

Urteil vom 29. 12. 2000 8 alle verfassungsrechtlichen<br />

Bedenken verworfen und in<br />

diesem Zusammenhang auch festgestellt,<br />

dass die Bestimmung nicht offenkundig<br />

gemeinschaftsrechtswidrig ist. 9<br />

Für die Frage der Vereinbarkeit des nationalen<br />

Rechts mit dem Gemeinschaftsrecht<br />

ist in Österreich grundsätzlich der<br />

VwGH zuständig, sodass die Rechtssache<br />

diesbezüglich an den VwGH abgetreten<br />

wurde. Dieser wiederum war sich nicht<br />

sicher, ob die rückwirkende Einführung<br />

einer Bereicherungsbestimmung mit dem<br />

Gemeinschaftsrecht vereinbar ist. Er hat<br />

7 VwGH 19.6.2000, 2000/16/0296<br />

8 B 1735/00.<br />

9 Damit hat er jedoch nicht ausgesprochen, dass<br />

die Bestimmung JEDENFALLS NICHT gemeinschaftsrechtswidrig<br />

ist!<br />

daher das Verfahren ausgesetzt und die<br />

Angelegenheit dem EuGH zur Vorabentscheidung<br />

vorgelegt (Art 234 EGV). 10 Dieses<br />

Verfahren soll im folgenden „Getränkesteuer<br />

II“ genannt werden. Am 20.<br />

März 2003 hat Generalanwalt Jacobs<br />

seine Schlussanträge vorgelegt. 11<br />

Die Schlussanträge zur<br />

Getränkesteuer II<br />

Die Schlussanträge sind – das sei hier<br />

noch einmal betont – nicht das Urteil des<br />

EuGH. Dieser ist an die Rechtsansicht des<br />

Generalanwaltes in keiner Weise gebunden.<br />

Auf eine Kommentierung der Aussagen<br />

wird daher bei der nachfolgenden<br />

Darstellung verzichtet.<br />

Die Vorlagefrage des VwGH hat sich<br />

allein auf die Frage der Gemeinschaftsrechtskonformität<br />

der rückwirkenden<br />

Einführung der Bereicherungsbestimmungen<br />

bezogen. Der VwGH ging in seinem<br />

Vorlagebeschluss davon aus, dass<br />

die Bestimmung als solche aus gemeinschaftsrechtlicher<br />

Sicht unbedenklich sei.<br />

Der Generalanwalt sieht in der gemeinschaftsrechtlichen<br />

Zulässigkeit der Bereicherungsbestimmung<br />

an sich die Grundvoraussetzung<br />

für die Beantwortung der<br />

Frage nach der Rückwirkung und setzt<br />

10 VwGH Beschluss 23.3.2001, 2000/16/0640.<br />

11 Rs C-147/01, Weber´s Wine World ua gegen<br />

Abgabenberufungskommission Wien.<br />

Getränkesteuer<br />

sich daher, über den Vorlageantrag hinausgehend,<br />

auch mit der Bestimmung<br />

selbst auseinander.<br />

Bei den Bereicherungsbestimmungen<br />

handelt es sich im Verständnis des<br />

Gemeinschaftsrechts um Verfahrensregeln.<br />

12 Das Verfahrensrecht<br />

ist gemeinschaftsrechtlich<br />

nicht<br />

harmonisiert, sodass<br />

die Mitgliedstaaten in<br />

dessen Ausgestaltung<br />

grundsätzlich frei<br />

sind. 13 Über die „Hintertür“<br />

schränkt der<br />

EuGH diese mitgliedstaatliche<br />

Freiheit ein:<br />

Nach seiner stRsp 14<br />

geht mit einem Urteil, das eine innerstaatliche<br />

Abgabe für gemeinschaftswidrig<br />

erklärt, die aus Art 10 EGV 15 abzuleitende<br />

Verpflichtung des betroffenen Mitgliedstaates<br />

einher, dem einzelnen diese<br />

rechtswidrig erhobenen Abgaben zu<br />

erstatten 16 . Die Mitgliedstaaten haben<br />

daher bei der Ausgestaltung ihrer Verfahrensbestimmungen<br />

das gemeinschaftsrechtliche<br />

Diskriminierungsverbot (sog<br />

Äquivalenzgrundsatz) und den Effektivitätsgrundsatz<br />

zu beachten. Das Äquivalenzgebot<br />

besagt, dass die maßgeblichen<br />

Bestimmungen nicht diskriminierend sein<br />

dürfen, d h sie müssen gleichermaßen<br />

auf rein innerstaatliche wie auf gemeinschaftsrechtliche<br />

Fälle anwendbar sein 17 .<br />

Das Effektivitätsgebot verlangt, dass<br />

durch die maßgebliche Bestimmung die<br />

Die Schlussanträge<br />

sind – das<br />

sei hier noch einmal<br />

betont – nicht das<br />

Urteil des EuGH.<br />

➤➤ weiter auf Seite 28<br />

12 In Österreich wird vom VfGH die Auffassung<br />

vertreten, die hier in Frage stehenden Bereicherungsbestimmungen<br />

seien materiellrechtlicher<br />

Natur. Für das Gemeinschaftsrecht ist die nationalrechtliche<br />

Qualifikation ohne Belang.<br />

13 ZB EuGH Rs 33/76, Rewe, Slg 1976, 1989,<br />

Rdnr 5; Rs 45/76, Comet, Slg 1976, 2043, Rdnr<br />

11/18; zur Autonomie der Mitgliedstaaten im Verfahrensrecht<br />

s a Heukels, Anm zu EuGH 14. 12.<br />

1995, Rs C-312/93 „Peterbroek“, Slg 1995, I-<br />

4599, CML Rev. 1996, 344 ff.<br />

14 EuGH Rs 194/82, San Giorgio, Slg 1983,<br />

3595; Rs 309/85, Barra, Slg 1988, 355; Rs C-<br />

62/93, Soupergaz, Slg 1995, I-1883; Rs C-<br />

343/96, Dilexport, Slg 1999, I-579, Rdnr 23.<br />

15 Diese Bestimmung statuiert ein allgemeines<br />

Treuegebot. Demnach „treffen die Mitglieder alle<br />

geeigneten Maßnahmen allgemeiner oder besonderer<br />

Art zur Erfüllung der Verpflichtungen, die<br />

sich aus dem EG oder aus Handlungen der<br />

Organe der Gemeinschaft ergeben. Darüber hinaus<br />

„erleichtern sie der Gemeinschaft die Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben und unterlassen alle Maßnahmen,<br />

welche die Erfüllung der Ziele des Vertrages<br />

gefährden könnten“.<br />

16 Vgl dazu ausführlich Walbroek, Anm zu EuGH<br />

„San Giorgio“, Cahiers de droit européen 1985,<br />

37; EuGH Rs 106/77, Simmenthal, Slg 1978,<br />

629, Rdnr 2.<br />

17 EuGH Rs C-231/96, Edis, Slg 1998, I-4951,<br />

Rdnr 36; Rs C-260/96, Spac, Slg 1998, I-4997,<br />

Rdnr 20; Rs C-228/96, Aprile II, Slg 1998, I-7141,<br />

Rdnr 20.<br />

KOMMUNAL 25


Jede Regelung ist in ihrem verfahrensrechtlichen Kontext zu prüfen. Genau auf dieser<br />

Ebene könnte die österreichische Regelung auf Bedenken stoßen.<br />

Ausübung der durch das Gemeinschaftsrecht<br />

verliehenen Rechte nicht praktisch<br />

unmöglich gemacht oder übermäßig<br />

erschwert wird 18 .<br />

Der Generalanwalt prüft die österreichische<br />

Bestimmung nun auf ihre Vereinbarkeit<br />

mit diesen beiden Prinzipien.<br />

Äquivalenzprinzip<br />

Der Generalanwalt kann im Wortlaut<br />

der Bereicherungsbestimmung keine<br />

ausdrückliche Unterscheidung zwischen<br />

Klagen, die auf nationales Recht, und<br />

solchen, die auf Gemeinschaftsrecht<br />

gestützt sind, erkennen. Die Bestimmung<br />

könne nämlich für eine Reihe<br />

anderer Abgaben Anwendung finden.<br />

Er betont auch, dass den<br />

Umständen, unter denen<br />

die Bestimmung erlassen<br />

wurde, keine entscheidende<br />

Bedeutung<br />

zukommt. Obwohl auf<br />

der Hand liege, dass die<br />

Bestimmung in Hinblick<br />

auf das für die Gemeinden<br />

abschlägige Urteil des<br />

EuGH eingeführt wurde,<br />

bedeute das nicht, dass<br />

sie nur für Ansprüche auf<br />

Erstattung dieser Steuer<br />

oder allgemein unter Verstoß<br />

gegen das Gemeinschaftsrecht<br />

erhoben worden<br />

ist.<br />

Wenn eine Bestimmung<br />

formal auf keinerlei gemeinschaftsrechtliche<br />

Bedenken verstößt, muss in einem<br />

nächsten Schritt geprüft werden, ob<br />

tatsächliche oder verfahrensrechtliche<br />

Umstände eine „auf den ersten Blick<br />

18 Vgl EuGH Rs C-10/97 bis C-22/97, IN.CO.GE,<br />

Slg 1998, I-6307<br />

26 KOMMUNAL<br />

neutrale, unterschiedslos geltende Regelung<br />

in eine solche verwandeln, die eine<br />

Art von Ansprüchen in erheblich stärkerem<br />

Maße betrifft als eine andere.“ Jede<br />

Regelung sei in ihrem verfahrensrechtlichen<br />

Kontext zu prüfen. Genau auf dieser<br />

Ebene könnte die österreichische<br />

Reglung auf Bedenken stoßen: § 185<br />

Abs 4 WAO 19 schließt die Erstattungssprüche<br />

von Abgabepflichtigen, die in<br />

den Genuss der Anlassfallwirkung für<br />

eine vom VfGH als verfassungswidrig<br />

erkannte Vorschrift kommen, vom<br />

Anwendungsbereich des Bereicherungsverbotes<br />

aus. Ob darin ein Verstoß gegen<br />

den Äquivalenzgrundsatz besteht oder<br />

nicht, will der Generalanwalt nicht so<br />

recht selbst entscheiden: Falls – was vor<br />

dem Gerichtshof nicht<br />

eingehend erörtert<br />

worden sei – das<br />

Recht, sich auf die<br />

Anlassfallwirkung zu<br />

berufen, nur denjenigen<br />

zusteht, die auf<br />

nationales Verfassungsrecht<br />

gestützte Einwendungen<br />

erhoben<br />

haben, so könnte darin<br />

ein Verstoß gegen das<br />

Äquivalenzprinzip<br />

gelegen sein.<br />

Die Novelle stünde nur<br />

dann im Einklang mit<br />

dem Äquivalenzgrundsatz,<br />

wenn die Ausnahme<br />

auf all diejenigen<br />

ausgedehnt würde, die gegen eine<br />

für mit dem Gemeinschaftsrecht unvereinbar<br />

befundene Abgabe Einwendungen<br />

erhoben haben, oder wenn die Ausnahme<br />

vollständig gestrichen würde.<br />

Ob beim<br />

Bereicherungsverbot<br />

ein Verstoß<br />

gegen den Äquivalenzgrundsatz<br />

besteht oder<br />

nicht, will der<br />

Generalanwalt<br />

nicht so recht<br />

selbst entscheiden.<br />

19 Eine ähnliche Anordnung treffen die LAO der<br />

meisten anderen Bundesländer.<br />

Zusammenfassung Teil 1<br />

Nationale Rechtsvorschriften, die<br />

die Erstattung von gemeinschaftsrechtswidrig<br />

erhobenen Abgaben<br />

ausschließen, wenn die Abgabenlast<br />

wirtschaftlich von einem anderen<br />

getragen wurde als dem Abgabepflichtigen,<br />

verstoßen dann nicht<br />

gegen das Gemeinschaftsrecht,<br />

wenn sie dem Äquivalenz- und dem<br />

Effektivitätsgebot gerecht werden.<br />

Voraussetzung ist, dass die nationale<br />

Bestimmung gleichermaßen<br />

für Abgaben gilt, deren Rechtswidrigkeit<br />

auf das Gemeinschaftsrecht<br />

zurückzuführen ist wie für solche,<br />

deren Rechtswidrigkeit nationalrechtlich<br />

begründet ist. Die Regelung<br />

der WAO scheint diesem<br />

Gebot nach ihrem Wortlaut<br />

grundsätzlich genüge zu tun. Im<br />

Ausschluss der VfGH- Anlassfälle<br />

könnte allerdings ein Verstoß<br />

gegen das Äquivalenzprinzip liegen.<br />

Vorschau auf Teil 2<br />

In der nächsten <strong>Ausgabe</strong> wird die<br />

„Prüfung“ des Generalanwaltes<br />

über den Effektivitätsgrundsatz, die<br />

ungerechtfertigte Bereicherung, die<br />

Beweislast und die Rückwirkung<br />

fortgesetzt. Dabei wird aufgezeigt,<br />

wann die österreichischen Bereicherungsbestimmungen<br />

dem Effektivitätsgebot<br />

entsprechen und welche<br />

Beweismittel von einem Abgabepflichtigen,<br />

für den die Rückwirkung<br />

gilt, verlangt werden dürfen.<br />

Weiters erfahren wir die Überlegungen<br />

des Generalanwaltes zur<br />

ungerechtfertigten Bereicherung<br />

(hier müssen alle wirtschaftliche<br />

Einbußen berücksichtigt werden)<br />

und zur konkreten Vorlagefrage der<br />

Rückwirkung. Ganz klar kommt<br />

dabei eines zum Ausdruck: auch<br />

nach dem Gemeinschaftsrecht kann<br />

niemand ein berechtigtes (und<br />

schützenswertes) Vertrauen auf<br />

eine ungerechtfertigte Bereicherung<br />

haben.


Gemeindetag an der Ostgrenze<br />

Frieden, Freiheit,<br />

Bürgernähe<br />

In etwas mehr als drei Wochen beginnt der 50. Österreichische<br />

Gemeindetag in Wiener Neustadt, das größte<br />

kommunalpolitische Ereignis Österreichs dieses Jahres.<br />

In den lezten <strong>Ausgabe</strong>n haben wir die<br />

Ausflugsziele, die die veranstaltenden<br />

niederösterreichischen Verbände organisiert<br />

haben, vorgestellt. Eine einzige<br />

Destination fehlt noch: Sopron.<br />

Für Ostösterreicher ist das ehemalige<br />

Ödenburg immer noch sowas wie die<br />

heimliche Hauptstadt des Burgenlandes<br />

(die Eisenstädter mögen das verzeihen).<br />

Und so steht es immer noch in den Nachschlagwerken:<br />

„Ödenburg (Sopron) ist<br />

der ehemalige Hauptort des Komitats<br />

Ödenburg. 1993 hatte die Stadt 73.000<br />

Einwohner. Sie kam nach dem Ende der<br />

KuK Monarchie 1921 zu Ungarn. So<br />

Der beeindruckende Blick auf die Altstadt von Sopron.<br />

wurde Eisenstadt zur Landeshauptstadt<br />

des Burgenlandes.“ (Österreich-Lexikon,<br />

1995, Band II, Seite 138).<br />

Wie dem auch sei: Sopron ist jedenfalls<br />

geschichtsträchtiger Boden: Am 19. Juli<br />

1463 wurde der Ödenburger-Wiener<br />

Neustädter Vertrag geschlossen, der die<br />

Grundlage für den Erwerb Ungarns durch<br />

die Habsburger bildete (1526 folgte diese<br />

Vereinigung). „Im 10. Jahrhundert<br />

erhielt Ödenburg/Sopron das deutsche<br />

Stadtrecht und ist damit die älteste Stadt<br />

Ungarns.“ (Duden, Das neue Lexikon, 3.<br />

Auflage 1996, S 3216)). Am Vorabend<br />

des Beitritts Ungarns zur Europäischen<br />

Union werden die Stadtherrn von Sopron<br />

die Besucher auf jeden Fall mit typisch<br />

ungarischer Herzlichkeit begrüssen.<br />

Der Gemeindetag<br />

Nach der Begrüßung durch Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

werden Traude Dierdorf, Bürgermeisterin<br />

von Wiener Neustadt, Dr.<br />

Michael Häupl, Präsident des Österreichischen<br />

Städtebundes sowie Landeshauptmann<br />

Dr. Erwin Pröll Grußworte<br />

sprechen.<br />

Traditionell folgt eine Grußadresse von<br />

Bundespräsident Dr. Thomas Klestil.<br />

Das Hauptreferat wird von Reinhold<br />

Bocklet, Staatsminister für Bundes- und<br />

Europaangelegenheiten Bayerns und<br />

1. Vizepräsident des AdR zum Thema<br />

„Frieden – Freiheit – Bürgernähe - Für<br />

ein Europa der Gemeinden“ gehalten.<br />

„Vom Grenzland zum Kernland. Österreich<br />

– das Herz Europas“, so lautet der<br />

Titel des anschließenden Vortrags von<br />

Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel.<br />

Ein detailliertes Programm ist auf<br />

www.gemeindebund.at oder den Homepages<br />

der beiden niederösterreichischen<br />

Verbände www.noegvvoevp.at und<br />

www.gvvnoe.at nachzulesen.<br />

Gemeindetag 2003<br />

Sonderbriefmarke<br />

Für ein Europa der<br />

Gemeinden<br />

Der Jubiläumsgemeindetag des Österreichischen<br />

Gemeindebundes ist die<br />

größte <strong>Kommunal</strong>veranstaltung Österreichs.<br />

„Frieden, Freiheit, Bürgernähe –<br />

für ein Europa der Gemeinden“ lautet das<br />

Motto im Zeichen der EU-Erweiterung<br />

des am 18. und 19. September in Wiener<br />

Neustadt stattfindenden 50. Gemeindetages,<br />

bei dem erstmals auch internationale<br />

Vertreter der mittel- und osteuropäischen<br />

Nachbarländer geladen sind. Der Dialog<br />

mit Gemeindevertretern aus den benachbarten<br />

Beitrittsstaaten steht im Mittelpunkt<br />

– im Sinne eines Europas der<br />

Gemeinden.<br />

Tausende Bürgermeister und kommunale<br />

Mandatare versammeln sich jährlich in<br />

einem anderen Bundesland, um den politischen<br />

Positionen und Forderungen ihrer<br />

österreichweiten Interessensvertretung,<br />

des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

Nachdruck zu verleihen – regelmäßig<br />

gewürdigt von den Spitzen der Republik.<br />

Damit wird zum einen die Wichtigkeit<br />

der österreichischen Gemeindeautonomie,<br />

zum anderen die besondere Stellung<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

als Interessensvertretung der Österreichischen<br />

Gemeinden im Gesamtgefüge der<br />

österreichischen Bundesverfassung – eine<br />

europaweit einzigartige Stellung – unterstrichen.<br />

Die Österreichische Post hat anlässlich<br />

dieses kommunalpolitischen Top-Ereignis<br />

eine Sonderpostmarke herausgeben. Sonderpostmarken<br />

mit Ersttagsstempel können<br />

am 18. September direkt vor der<br />

Arena Nova bezogen werden.<br />

KOMMUNAL 27


EU-Konvent<br />

Eine kommunale Zwischenbilanz zum EU-Verfassungskonvent<br />

Selbstverwaltung in<br />

Verfassung verankert<br />

Eine der ältesten Forderungen der kommunalen Familie Europas scheint endlich<br />

verwirklicht. Es wurden nicht alle Vorstellungen durchgesetzt, aber das Ergebnis ist<br />

besser als 2002 zu erwarten war.<br />

◆ Dr. Heinrich Hoffschulte<br />

„Auf die Kommunen wartet im Konvent<br />

niemand“, so scholl es uns entgegen, als<br />

wir uns für eine dezentrale, die kommunalen<br />

Selbstverwaltung sichernde Verfassung<br />

einsetzten. Und in der Tat konnte<br />

sich der Konvent nicht durchringen, eine<br />

eigene Arbeitsgruppe für die Anliegen der<br />

Kommunen und Regionen zu bilden.<br />

Doch dies hat uns nicht abgehalten,<br />

schon bei Aufnahme der Konventsarbeit<br />

im März 2002 konkrete Vorschläge für<br />

den Verfassungsentwurf auf den Tisch<br />

des EU-Konvents zu bringen.<br />

Zu den ältesten Forderungen der europaweiten<br />

Familie der Städte, Gemeinden<br />

und Kreis und des „Rates der Gemeinden<br />

und Regionen Europas“ (RGRE), gehört<br />

seit langem die nach einer festen Verankerung<br />

kommunaler Selbstverwaltung<br />

und lokaler Autonomie auch im Vertragsund<br />

Verfassungsrecht der Europäischen<br />

Union.<br />

Zwischenzeitlich war es dem RGRE, mit<br />

über 100.000 Gebietskörperschaften der<br />

größte Interessenverband der Kommunen<br />

und Regionen in der EU und darüber hinaus<br />

– also auch in den Nationen der im<br />

u Dr. Heinrich Hoffschulte ist Erster<br />

Vizepräsident des Rates der Gemeinden<br />

und Regionen Europas (RGRE)<br />

28 KOMMUNAL<br />

Konvent schon heute vertretenen EU-Beitrittskandidaten<br />

- gelungen, alle anderen<br />

größeren europaweit agierenden <strong>Kommunal</strong>-<br />

und/oder Regionalverbände der<br />

EU für eine einheitliche Linie von Forderungen<br />

zu gewinnen. Das hat das<br />

Gewicht der Vorschläge naturgemäß<br />

nachhaltig erhöht: Die Gesamtheit der<br />

Verbände legte dem Konvent<br />

seit Mai 2002 ein<br />

gemeinsames Arbeitspa-<br />

pier vor, das unter dem<br />

Titel „Der Rolle der Kommunen<br />

und Regionen der<br />

EU einen Verfassungsmässigen<br />

Stellenwert<br />

geben“ ausformulierte<br />

Vorschläge auf der Basis<br />

einer Fortschreibung der<br />

heutigen Unionsverträge<br />

enthielt.<br />

Das Echo im Präsidium<br />

des Konvents war gut.<br />

Der EU-Ausschuß der<br />

Regionen und Kommunen,<br />

der „AdR“, übernahm<br />

die wichtigsten Ziele in seiner Stellungnahme<br />

im Herbst 2002 ebenso wie,<br />

am 14. Januar 2003, das Europäische<br />

Parlament. Die ersten 16 ausformulierten<br />

Artikel des Verfassungsentwurfes lagen<br />

dem Konvent am 6. Februar 2003 vor.<br />

Allein dazu gab es über 1100 Änderungsanträge,<br />

die vom Präsidium strukturell<br />

gebündelt und im Konvent erörtert wurden.<br />

Ebenso ging es mit den weiteren<br />

Abschnitten des Verfassungsentwurfes.<br />

Seit dem 26. Mai 2003 liegt nun ein<br />

überarbeiteter Entwurf der Verfassung<br />

vor, der die im Konvent ganz überwiegend<br />

zum Konsens geführten Vorschläge<br />

zusammenfasst.<br />

Zum ersten Mal<br />

in der Geschichte<br />

der EU wird im<br />

Verfassungsentwurf<br />

ausdrücklich<br />

„lokale und<br />

regionale<br />

Selbstverwaltung“<br />

respektiert.<br />

Versucht man eine erste Zwischenbilanz<br />

aus der Sicht der Kommunen und insbesondere<br />

des Europäischen RGRE zu den<br />

kommunalen und regionalen Forderungen,<br />

so lässt sich dies wie folgt zusammenfassen:<br />

Die Bildung eines eigenen Arbeitskreises<br />

des Konvents, der sich mit der „Rolle der<br />

Kommunen und Regionen<br />

im Aufbau der EU“ befassen<br />

sollte, hat sich nicht<br />

durchsetzen lassen. Der<br />

Konvent befürchtete zu<br />

viele vergleichbare Wünsche<br />

anderer Verbände und<br />

Organisatoren. Das Präsidium<br />

des Konvents hat<br />

aber eine eigene „Kontaktgruppe“<br />

zu den Verbänden<br />

der Kommunen und Regionen<br />

gebildet, in der diese –<br />

und insbesondere der<br />

RGRE als der größte Verband<br />

– ihre Forderungen<br />

und Vorschläge gezielt einbringen<br />

konnten.<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte der EU<br />

wird im Verfassungsentwurf ausdrücklich<br />

„lokale und regionale Selbstverwaltung“<br />

respektiert. In Artikel 5 des ersten Verfassungskapitels<br />

heißt es:<br />

„Die Union achtet die nationale Identität<br />

ihrer Mitgliedstaaten, die in deren grundlegender<br />

politischer und verfassungsrechtlicher<br />

Struktur einschließlich der<br />

regionalen und kommunalen Selbstverwaltung<br />

zum Ausdruck kommt.“<br />

Damit entscheidet sich die EU für die<br />

Anerkennung und Achtung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung, wie sie sich im<br />

Lichte der Europäischen „Charta der<br />

Lokalen Selbstverwaltung“ (Charter of


Valéry Giscard d’Estaing, Präsident des EU-Konvents und RGRE-Präsident, Jeremy Smith,<br />

Generalsekretär des RGRE, Dr. Heinrich Hoffschulte und Elisabeth Gateau (ab 1. Januar 2004<br />

Generalsekretärin des gemeinsamen Weltverbandes der Kommunen aus der Fusion von<br />

IULA (International Union of Local Authorities) und UTO (United Towns Organisation).<br />

Local Autonomy von 1985) des Europarates<br />

entwickelt hat. Diese Charta ist<br />

inzwischen „acquis communautaire“ in<br />

der EU, nachdem alle Mitgliedstaaten<br />

und alle(!) Beitrittskandidaten sie unterzeichnet<br />

haben. Dies „common law“, den<br />

„gemeinsamen Rechtsstand“ der EU,<br />

wollte der RGRE in der künftigen Verfassung<br />

durch Nennung der Charta verankert<br />

sehen. Ein entsprechender Antrag im<br />

EP zum Napolitano-Bericht fand am 14.<br />

Januar 2003 zwar nicht die Zustimmung,<br />

sehr wohl einigte man sich aber auf die<br />

konkrete Nennung der „regionalen und<br />

lokalen Selbstverwaltung“ und ging mit<br />

dieser Forderung in den Konvent. Der<br />

Konvent folgte dieser Anregung des EP.<br />

Noch im Februar bekräftigte der RGRE<br />

seine Auffassung und Forderung, dass die<br />

entsprechende Formel der Präambel der<br />

Grundrechts-Charta (s.o.) auch in die<br />

Präambel der Verfassung gehört. Es ist<br />

aber einzugestehen, dass die jetzige Formulierung<br />

wesentlich wertvoller ist,<br />

indem nicht mehr technisch auf „die<br />

Organisation öffentlicher Verwaltung“<br />

abgestellt wird,<br />

sondern auf regionale<br />

und lokale<br />

Selbstverwaltung<br />

als Teil der „politischen<br />

und verfassungsrechtlichen<br />

Struktur der<br />

(jeweiligen) nationalen<br />

Identität.“<br />

Der Artikel 9 (im<br />

Abschnitt II über<br />

die Zuständigkeiten<br />

und Maßnahmen<br />

der Union)<br />

stärkt jetzt die<br />

Bedeutung der aus<br />

dem Vertrag von<br />

Maastricht (dort<br />

Art. 3 b, jetzt Art.<br />

»<br />

Nach dem Subsidiaritätsprinzip<br />

wird<br />

die Union in den<br />

Bereichen, die nicht in<br />

ihre ausschließliche<br />

Zuständigkeit fallen,<br />

nur tätig, sofern und<br />

soweit die Ziele ...<br />

weder auf zentraler<br />

noch auf regionaler<br />

oder lokaler Ebene<br />

ausreichend erreicht<br />

werden können, ...<br />

Artikel 9, Abschnitt II<br />

EU-Verfassungsentwurf<br />

5 EGV) übernommenen beiden<br />

Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit).<br />

Das ist ein kaum zu<br />

überschätzender Gewinn: Sie sind künftig<br />

die wichtigsten Kriterien zur Abwehr<br />

eines immer denkbaren Zentralismus der<br />

EU und der schon in der Vergangenheit<br />

auffälligen Neigung zu Perfektion und<br />

Detailversessenheit mancher Richtlinie<br />

und Verordnung, also übertriebener<br />

„Regelungsdichte“ (im Konvent: „intensity“).<br />

Wörtlich heißt es nun:<br />

„Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird die<br />

Union in den Bereichen, die nicht in ihre<br />

ausschließliche Zuständigkeit fallen, nur<br />

tätig, sofern und soweit die Ziele der in<br />

Betracht gezogenen Maßnahmen von<br />

den Mitgliedstaaten weder auf zentraler<br />

noch auf regionaler oder lokaler Ebene<br />

ausreichend erreicht werden können,<br />

und vielmehr wegen ihres Umfangs oder<br />

ihrer Wirkungen auf Unionsebene besser<br />

erreicht werden können.<br />

Die Organe der Union wenden das Subsidiaritätsprinzip<br />

nach dem Protokoll über<br />

die Anwendung der Grundsätze der Subsidiarität<br />

und der Ver-<br />

«<br />

hältnismäßigkeit im<br />

Anhang zur Verfassung<br />

an. Die nationalen Parlamente<br />

achten auf die<br />

Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips<br />

nach<br />

dem in diesem Protokoll<br />

vorgesehenen Verfahren.<br />

Nach dem Grundsatz<br />

der Verhältnismäßigkeit<br />

gehen die Maßnahmen<br />

der Union inhaltlich wie<br />

formal nicht über das für<br />

die Erreichung der Ziele<br />

der Verfassung erforderliche<br />

Maß hinaus.....“<br />

Eine gravierende Stärkung<br />

des Subsidiaritätsprinzips<br />

und des<br />

EU-Konvent<br />

Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit<br />

wird künftig durch frühzeitige Konsultationen<br />

im Rahmen des „early warning<br />

system“ im Vorfeld der Rechtsetzung und<br />

der Programmbeschlüsse der EU erreichbar.<br />

Dabei geht es um eine rechtzeitige<br />

und bessere Einbeziehung der Kommunen<br />

und ihrer europäischen Spitzenverbände.<br />

Gleich zu Beginn dieses Protokolls,<br />

das vollen Verfassungsrang haben<br />

wird, wird die Kommission verpflichtet,<br />

vor dem Vorschlag (!) gesetzgeberischer<br />

Akte Konsultationen zu führen, die „die<br />

regionale und lokale Dimension der<br />

angestrebten Aktion angemessen berücksichtigen<br />

sollen“. Das wird helfen, seitens<br />

der Unionsbürger die Akzeptanz für die<br />

Europäische Union stärken, wo immer<br />

das Recht der EU auf sie anzuwenden ist.<br />

Inzwischen ist auch klar, dass die Kommission<br />

von Anfang an verpflichtet wird,<br />

„ihre Vorschläge mit Blick auf die<br />

Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit<br />

zu rechtfertigen.“ „Jeder<br />

Gesetzgebungsvorschlag sollte eine<br />

detaillierte Erklärung enthalten, die es<br />

möglich macht, die Vereinbarkeit mit den<br />

Prinzipien der Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit<br />

einzuschätzen.“ Und mein<br />

Vorschlag, dies zur Erhärtung um eine<br />

Schilderung der finanziellen Folgen („the<br />

proposal’s financial impact“) zu ergänzen,<br />

fand hier ebenfalls ihren Niederschlag.<br />

Der RGRE sieht es in diesem Zusammenhang<br />

als unzureichend an, wenn der Entwurf<br />

des „Protokolls über die Anwendung<br />

der Grundsätze der Subsidiarität<br />

und der Verhältnismäßigkeit“ immer<br />

noch allzu hohe Quoren einführen will,<br />

wenn in den Mitgliedstaaten von deren<br />

Parlamenten Bedenken gegen die Vorschläge<br />

der Kommission erhoben werden.<br />

Diese soll nur dann ihren Vorschlag überprüfen<br />

müssen, wenn ein Drittel der<br />

beteiligten nationalen Parlamente Bedenken<br />

erhoben haben. Das erscheint unsinnig,<br />

wird nunmehr aber gemildert durch<br />

die Tatsache, dass Klagen vor dem EUGH<br />

nicht mehr von solchen Quoren abhängig<br />

sind. Die Anliegen der Kommunen wären<br />

auch schlecht aufgehoben, wenn solche<br />

Klagen erst durch den „Filter“ nationaler<br />

Regierungen gehen sollen, da letztere als<br />

Mitglieder des Ministerrates Teil des EU-<br />

Gesetzgebers sind und schwerlich gegen<br />

eigene Entscheidungen oder Kompromisse<br />

im Ministerrat klagen werden.<br />

Nach dem derzeitigen Entwurf knüpft die<br />

künftige Verfassung an der nationalen<br />

(Verfassungs-) Gesetzgebung an, wenn<br />

nunmehr entsprechend dem Verfassungsprotokoll<br />

zur Umsetzung der Grundsätze<br />

der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit<br />

ihre Parlamente und zwar<br />

beide Kammern einzeln (vgl. Ziffer 7 des<br />

Protokolls eine solche Klage erheben kön-<br />

weiter auf Seite 32<br />

KOMMUNAL 29


EU-Konvent<br />

nen. Das erscheint auch für Regionen mit<br />

Gesetzgebungskompetenz akzeptabel.<br />

Klagen einzelner Kommunen sind freilich<br />

nach diesem Entwurf nicht möglich, mag<br />

die Beschwerde über eine Verletzung des<br />

Subsidiaritätsprinzips auch noch so gravierend<br />

sein. Der Konvent fürchtete eine<br />

Flut von Klagen, die letztlich den EUGH<br />

„lahm legen“ und künftige Gesetzgebungsvorhaben<br />

behindern würden. Insofern<br />

wird es nachhaltig auf die Parlamente<br />

bzw. nationalen Kammern ankommen,<br />

ob sie ihre Rechte auch nachdrücklich<br />

im Interesse des Schutzes des kommunalen<br />

Selbstverwaltung einsetzen.<br />

Eine weitere gravierende Einschränkung<br />

hat sich in der Debatte des Konvents aus<br />

Überlegungen ergeben, diese Klagemöglichkeiten<br />

einzuschränken: Trotz Warnungen<br />

des RGRE, dass eine Achtung des<br />

Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit<br />

mindestens ebenso wichtig ist wie die des<br />

Subsidiaritätsprinzips im engeren Sinne,<br />

wurde in Ziffer 7 des Protokolls als Klagegrund<br />

nur die Verletzung des letzteren<br />

Prinzips angeführt und das der Verhältnismäßigkeit,<br />

das vor all zu detaillierten<br />

Gesetzen und Regelungen (intensity)<br />

schützen soll und kann, nicht erneut<br />

genannt. Das war bei einigen Konventsmitgliedern,<br />

wie zu vernehmen und Niederschriften<br />

zu entnehmen ist, offenbar<br />

Absicht. Andererseits galt in der gesamten<br />

vorhergehenden Diskussion der<br />

Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

immer als ein Teilaspekt des Prinzips der<br />

Subsidiarität, so dass im Falle dieser<br />

Interpretation zu Ziffer 7 des Anwendungsprotokolls<br />

kein Nachteil entstünde.<br />

Es wird insoweit auf die Rechtsprechung<br />

des EUGH ankommen, wenn er diesen<br />

Mangel auf den Tisch bekommt; es kann<br />

kaum zweifelhaft sein, dass zumindest<br />

gravierende Verletzungen der Verhältnismäßigkeit<br />

letztlich immer (auch)<br />

zugleich eine Verletzung des Prinzips der<br />

Subsidiarität bedeuten.<br />

Wichtig ist zudem das<br />

lange umstrittene<br />

Ergebnis der Konventsverhandlungen,<br />

dass<br />

auch der AdR ein eigenes<br />

Klagerecht wegen<br />

Verletzung der Subsidiarität<br />

bzw. der Verhältnismäßigkeit<br />

bekommen soll (Ziffer 7<br />

des Verfassungs-Protokolls).<br />

Schließlich sind im Titel<br />

IV über „Das Demokratische<br />

Leben der Union“<br />

nach Art. 46 des Entwurfs<br />

die Organe der<br />

EU verpflichtet, „den<br />

Bürgern und den reprä-<br />

30 KOMMUNAL<br />

Foto: Audiovisual Library European Commission<br />

Die Einheit Europas braucht Vielfalt und damit eine starke und möglichst unabhängige<br />

Selbstverwaltung. So wie die Kommunen als die dem Bürger nächsten Verwaltungsebene<br />

in unserem „Europa der vier Ebenen“.<br />

sentativen Verbänden in geeigneter Weise<br />

die Möglichkeit zu geben, ihre Ansichten<br />

zu allen Bereichen des Handelns der<br />

Union öffentlich bekannt zu geben und<br />

auszutauschen“ (Absatz 1). Das klingt<br />

ebenso euphorisch wie ungenau und<br />

könnte sich in einem riesigen chatsystem<br />

der EU verlaufen. Aber dann werden<br />

doch in Art. 46 Absatz 2 die Organe<br />

der EU verpflichtet, „einen offenen, transparenten<br />

und regelmäßigen Dialog mit<br />

den repräsentativen Verbänden (und der<br />

Zivilgesellschaft) zu pflegen“ und nach<br />

Absatz 3 führt die EU-Kommission „zur<br />

Gewährleistung der Kohärenz und der<br />

Transparenz ... umfangreiche Anhörungen<br />

der Betroffenen durch.“ Das lässt sich<br />

künftig nutzen, um seitens der Europäischen<br />

<strong>Kommunal</strong>verbände, also nicht<br />

zuletzt des RGRE, den erforderlichen Dialog<br />

zu suchen, die von der Kommission in<br />

ihrem Weißbuch angebotenen Konsultationen<br />

einzufordern und sich zum Nutzen<br />

der Dezentralität der EU, zur Respektierung<br />

des Prinzips der Subsidiarität und<br />

zur Stärkung der lokalen und regionalen<br />

Selbstverwaltung nachhaltig einzubringen.<br />

Eine neue zentralistische Reglementierungsgefahr<br />

hat sich gleichsam in letzter<br />

Minute in die Debatten<br />

des Konvents<br />

eingeschlichen, als<br />

Unsere Bürger, ...<br />

werden ein sich „immer<br />

enger zusammenschliessendes<br />

Europa“ ... nur<br />

akzeptieren, wenn die<br />

Anwendung des zunehmendenGemeinschaftsrechts<br />

auf die Bürger „vor<br />

Ort“ sich unter Berücksichtigung<br />

ihrer Situation und<br />

Anliegen, also „so<br />

bürgernah wie<br />

möglich“ vollzieht.<br />

das Präsidium sehr<br />

spät den Entwurf<br />

des Teils III der Verfassung<br />

vorgelegt<br />

hat. Diese Vorschläge<br />

kamen erst<br />

in der „Verlängerungswoche“<br />

des<br />

Konvents im Juli<br />

2003 zur Erörterung<br />

und standen naturgemäß<br />

im Schatten<br />

der Institutionendebatte,<br />

die der Konvent<br />

bis in diese<br />

„Nachsitzung“ hatte<br />

vertagen müssen,<br />

weil eine Einigung bis zum EU-Gipfel in<br />

Thessaloniki nicht möglich war: Plötzlich<br />

taucht dort in Art. III-3 (früher Art. 16)<br />

zu den Dienstleistungen von allgemeinem<br />

wirtschaftlichen Interesse eine<br />

Gesetzgebungskompetenz zugunsten der<br />

EU auf, die in früheren Debatten ausdrücklich<br />

ausgeschlossen war. Schlimmer<br />

noch : Die Formulierung „Ein europäisches<br />

Gesetz regelt diese Prinzipien und<br />

diese Bedingungen“ nimmt auf die zuvor<br />

sehr weite gefassten Rahmenbedingungen<br />

Bezug und würde – bleibt es bei dieser<br />

Formulierung – einer ausschließlichen<br />

Kompetenz nach der EU Art. 12 des Verfassungsentwurfes<br />

den Weg bereiten und<br />

nicht einmal eine „geteilte Kompetenz“<br />

nach Art. 13. Von deutscher wie auch von<br />

österreichischer Seite der Kommunen ist<br />

daher zu recht bereits gefordert worden,<br />

dass dieser plötzlich eingefügte Satz wieder<br />

gestrichen wird, bzw. seine Anwendung<br />

auf nationale (gesamtstaatliche)<br />

Dienste beschränkt wird, kommunale<br />

Dienstleistungen, die in aller Regel nicht<br />

grenzüberschreitend „binnenmarktrelevant“<br />

sind, aber ausdrücklich ausnimmt.<br />

Unsere Bürger, die „Völker Europas“ werden<br />

ein sich „immer enger zusammenschließendes<br />

Europa“ (so ausdrücklich wieder<br />

die übernommene Formulierung zu<br />

Beginn der Präambel der in die Verfassung<br />

als Teil II der Grundrechtecharta)<br />

mit 455 (2004) und bald schon rund 550<br />

Millionen Bürgern nur akzeptieren, wenn<br />

die Anwendung des zunehmenden<br />

Gemeinschaftsrechts auf die Bürger „vor<br />

Ort“ sich unter Berücksichtigung ihrer<br />

Situation und Anliegen, also „so bürgernah<br />

wie möglich“ vollzieht. Die Einheit<br />

Europas braucht diese Vielfalt und damit<br />

eine starke und möglichst unabhängige<br />

Selbstverwaltung als die dem Bürger<br />

nächsten Verwaltungsebenen in unserem<br />

„Europa der vier Ebenen“. Der Verfassungsentwurf<br />

ist, was die Anliegen der<br />

kommunalen und regionalen Selbstverwaltung<br />

angeht, zufriedenstellend und<br />

besser, als viele es Anfang 2002 erwartet<br />

haben.


Europa<br />

EU-Grünbuch noch bis September in Begutachtung<br />

Daseinsvorsorge: Die<br />

Nagelprobe für Europa<br />

Bis zum 15. September 2003 besteht noch die Möglichkeit, zum Grünbuch der<br />

EU-Komission für die „Daseinsvorsorge“ Stellung zu nehmen. Quer durch Europa wird<br />

das künftige Ausmaß der Liberalisierung für die öffentlichen Dienstleistungen heiß<br />

diskutiert. KOMMUNAL informiert über den aktuellen Stand dieser Wegscheide für<br />

das Gesellschaftsmodell Europa.<br />

u Mag. Martin Pospischill<br />

Die voranschreitende sektorale Marktöffnung<br />

traditionell staatlich organisierter<br />

Wirtschaftszweige wie Telekommunikation,<br />

Energie, Postdienstleistungen oder<br />

dem Eisenbahnverkehr hat in Europa zu<br />

der Frage geführt, wie sich staatliche<br />

Ausgleichzahlungen für die Erbringung<br />

solcher Dienstleistungen zu den Regeln<br />

des europäischen Beihilfen- und Wettbewerbsrechtes<br />

verhalten 1 . Problematisch<br />

ist eine Beurteilung unter dem „übergeordneten“<br />

Blickpunkt des Beihilfe- und<br />

Wettbewerbsrechtes vor allem dort, wo<br />

die Erbringung einer öffentlichen Dienstleistung<br />

an eine Gemeinwohlverantwortung<br />

geknüpft ist. Dort kommt es mitunter<br />

verstärkt auf die Einhaltung von Qualitätskriterien<br />

wie der Gewährleistung<br />

von Versorgungssicherheit, allgemeiner<br />

Zugänglichkeit, nachhaltiger Entwicklung<br />

und sozial verträglicher Tariffierung<br />

als auf reine Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />

nach den Maßstäben des Binnenmarktes<br />

an.<br />

Zunehmend ist in dieser Auseinandersetzung<br />

auch die Rechtsmeinung des EuGH<br />

gefragt. 2 Dabei darf nicht übersehen werden,<br />

dass aus allfälligen Entscheidungen<br />

des EuGH weit reichende wirtschaftliche<br />

Konsequenzen für den rechtlichen Gestaltungsrahmen<br />

einzelner Sektoren auf<br />

regionaler und lokaler Ebene in den Mit-<br />

1 Vgl. Art. 16, 86 und 87 EG<br />

2 Vgl. EuGH vom 17. September 2001, Rs. C-<br />

513/99 (“Helsinki”); EuGH vom 22. November<br />

2001, Rs. C-53/00 (“Ferring”); EuGH Rs. C-<br />

280/00 (“Magdeburg”); EuGH vom 30. April<br />

2002, Rs. C-126/01 (“GEMO”)<br />

gliedstaaten resultieren können 3 . Über die<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen der bisherigen<br />

Liberalisierungen gibt es bislang<br />

kaum verlässliches Datenmaterial<br />

und Evaluierungen.<br />

Dies stellt auch für die Rich-<br />

ter des EuGH vor eine große<br />

gesellschaftspolitische Verantwortung<br />

mit unabsehbaren<br />

Folgen das Europäische<br />

Gesellschaftsmodell.<br />

Zur Steigerung der Rechtssicherheit<br />

bei der Abgrenzung<br />

und Erbringung von Dienstleistungen<br />

von allgemeinem<br />

(wirtschaftlichen) Interesse<br />

vom Beihilfen- und Wettbewerbsrechts<br />

wurde die<br />

Europäische Kommission<br />

(EK) in den Schlussfolgerungen des<br />

Europäischen Rates von Laeken (Dezember<br />

2001) und Barcelona (März 2002)<br />

daher zur Ausarbeitung eines geeigneten<br />

Rechtrahmens aufgefordert.<br />

Aktuelle Entwicklungen<br />

bei der Daseinsvorsorge<br />

Die EK ist dem Auftrag der Europäischen<br />

Räte bislang nicht nachgekommen. Stattdessen<br />

hat sie in ihrer Binnenmarktstrate-<br />

3 Siehe dazu etwa KOM (2002)107 end. (ÖPNV)<br />

betreffend Subsidiarität, Eigenregie, und ob die<br />

Gebietskörperschaften zukünftig auf die Rolle ausschreibender<br />

Behörden reduziert werden<br />

4 IP/03/645<br />

5 KOM (2003) 270 endg.<br />

gie vom 7. Mai 2003 4 für den Zeitraum<br />

2003 bis 2006 unter anderem eine Überprüfung<br />

der Wettbewerbssituation für<br />

den Wassersektor mit<br />

der Option allfälliger<br />

gesetzgeberischer Maß-<br />

nahmen angekündigt.<br />

Dies ist insofern bemerkenswert,<br />

als mit dem<br />

am 21. Mai 2003 veröffentlichten<br />

Grünbuch<br />

zu den Dienstleistungen<br />

von allgemeinem Interesse<br />

5 eine grundsätzliche<br />

Diskussion über die<br />

Zukunft der Daseinsvorsorgeleistungen<br />

in<br />

Europa initiiert werden<br />

sollte. Diese Diskussion<br />

findet nun nicht ganz unbefangen und<br />

frei vom Eindruck weiterer Liberalisierungsschritte<br />

durch die EK statt. Interessanter<br />

Weise enthält das vorläufige GATS<br />

Es ist offensichtlich,<br />

dass innerhalb<br />

der EU massive Wirtschaftsinteressen<br />

zu<br />

einer weitergehenden<br />

Liberalisierung<br />

des Wassersektors<br />

bestehen.<br />

weiter auf Seite 34<br />

u Mag. Martin Pospischil ist in Wien<br />

Länderkoordinator und für die Stabsstelle<br />

„Daseinsvosorge“ verantwortlich<br />

KOMMUNAL 31


Europa<br />

Angebot der EU vom 29. April 2003<br />

keine Verpflichtungen zur weitergehenden<br />

Liberalisierung des Wassersektors<br />

und entspricht damit den Forderungen<br />

Österreichs und Großbritanniens nach<br />

einer Ausnahme öffentlicher Dienstleistungen<br />

vom EU Verhandlungsangebot<br />

an die WTO in Genf. In den weiteren<br />

GATS Verhandlungen werden daher nach<br />

dem Vorstoß der EK zur Marktöffnung im<br />

Wassersektor innerhalb der EU allfällige<br />

Änderungen des Angebotes der EU an die<br />

anderen WTO Mitglieder besonders aufmerksam<br />

zu beobachten sein. Dies umso<br />

mehr, als die EU<br />

selbst gegenüber 72<br />

anderen WTO Mit-<br />

gliedern Forderungen<br />

zu einer weitergehenden<br />

Öffnung der<br />

Wassermärkte erhoben<br />

hat. Es ist offensichtlich,<br />

dass innerhalb<br />

der EU massive<br />

Wirtschaftsinteressen<br />

zu einer weitergehenden<br />

Liberalisierung<br />

des Wassersektors<br />

bestehen. Die lange<br />

erwartete EuGH-Entscheidung<br />

in der Rs.<br />

C-280/00 („Fall Magdeburg“)<br />

hat erst am<br />

24. Juli 2003 gezeigt,<br />

daß von einer<br />

grundsätzlichen<br />

Unzulässigkeit von<br />

Ausgleichszahlungen<br />

der öffentlichen<br />

Hand jedenfalls nicht<br />

gesprochen werden kann (siehe nebenstehenden<br />

Bericht).<br />

Mitten während der Begutachtungs- und<br />

Stellungnahmefrist zum Grünbuch hat<br />

die Generaldirektion Wettbewerb der EK<br />

am 18. Juni 2003 im Wege des BMLFUW<br />

einen Fragebogen betreffend die Situation<br />

der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung<br />

in den Mitgliedstaaten ausgesendet.<br />

Eine ebenfalls mitverschickte<br />

„WRc“ Studie vom Dezember 2002 stellt<br />

auf fachlich enttäuschendem Niveau die<br />

Vorteile der Liberalisierung für den Wassersektor<br />

dar und klassifiziert Wasser<br />

weitgehend unreflektiert als Handelsgut 6 .<br />

Eine im<br />

Dezember 2002<br />

verschickte<br />

„WRc“ Studie<br />

der Kommission<br />

stellt auf fachlich<br />

enttäuschendem<br />

Niveau die Vorteile<br />

der Liberalisierung<br />

für den Wassersektor<br />

dar und<br />

klassifiziert Wasser<br />

weitgehend<br />

unreflektiert als<br />

Handelsgut.<br />

Die Inhalte des Grünbuchs<br />

Neben 30 detaillierten Fragen und<br />

umfangreichen Überlegungen in insgesamt<br />

201 Randziffern wirft das Grünbuch<br />

im Wesentlichen 3 große Themen auf:<br />

u Frage nach der Art der Subsidiarität<br />

6 „Verheugen plädiert für eine Europäische Wassergemeinschaft“<br />

(Der Standard; 10. Juli 2003, S.<br />

19)<br />

32 KOMMUNAL<br />

Foto: Audiovisual Library European Commission<br />

Die aktuelle Diskussion um die Dienstleistungen von allgemeinem Interesse stellt für<br />

Europa und das europäische Gesellschaftsmodell eine Wegscheide dar.<br />

u Frage nach der Art des Rechtsrahmens<br />

u Wirtschaftliche kontra nicht wirtschaftliche<br />

Leistungen<br />

Die Frage Subsidiarität<br />

Das Grünbuch geht von der richtigen<br />

Überlegung aus, dass „ die Organisation<br />

der Dienstleistungen von allgemeinem<br />

wirtschaftlichem Interesse von den kulturellen<br />

Traditionen, der Geschichte und<br />

den geografischen Verhältnissen des einzelnen<br />

Mitgliedstaates und den besonderen<br />

Merkmalen der betreffenden Tätigkeit<br />

abhängt (Rz. 10)“. Dies entspricht<br />

dem in Art. 5 EG verankerten Subsidiaritätsprinzip.<br />

Sinngemäß soll die<br />

europäische Ebene demnach<br />

nur dann tätig werden,<br />

wenn die Ziele der<br />

in Betracht gezogenen<br />

Maßnahmen nicht besser<br />

auf Ebene der Mitgliedstaaten<br />

(bzw. deren<br />

föderalen Einheiten)<br />

erreicht werden können.<br />

In Österreich und<br />

Deutschland ist das Subsidiaritätsprinzip<br />

durch den<br />

Grundsatz der Gemeindeautonomie<br />

besonders<br />

stark ausgeprägt.<br />

In den letzten Jahren hat<br />

sich das Argument „Subsidiarität“ bei<br />

Fortschreiten der sektoralen Liberalisierung<br />

als nicht besonders wirkungsvoll<br />

erwiesen. Es sind daher Überlegungen<br />

anzustellen, unter welchen rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen Dienstleistungen<br />

von allgemeinem Interesse zukünftig<br />

erbracht und Qualitätsaspekte wie die<br />

Versorgungssicherheit, allgemeine<br />

Zugänglichkeit etc. sichergestellt werden<br />

können.<br />

Der Rechtsrahmen<br />

Verschiedene Autoren und Interessensgruppen<br />

forderten in der aktuellen Diskussion<br />

eine Abgrenzung der Leistungen<br />

In Österreich und<br />

Deutschland ist das<br />

Subsidiaritätsprinzip<br />

durch den Grundsatz<br />

der Gemeindeautonomie<br />

besonders<br />

stark ausgeprägt.<br />

von allgemeinem Interesse durch eine<br />

Rahmenrichtlinie bzw. eine Gruppenfreistellungsverordnung<br />

vom europäischen<br />

Beihilfe- und Wettbewerbsrecht und<br />

erblickten darin die erhoffte Lösung für<br />

mehr Rechtssicherheit. Damit ist jedoch<br />

ein grundsätzliches juristisches Problem<br />

verbunden:<br />

u In Rz. 29 wird zutreffend ausgeführt,<br />

dass Art. 16 EG der Gemeinschaft keine<br />

speziellen Handlungsinstrumente zur Verfügung<br />

stellt. Für eine Rahmenrichtlinie<br />

bzw. Gruppenfreistellungsverordnung<br />

mangelt es somit an einer geeigneten<br />

Rechtsgrundlage.<br />

u In Rz. 40 zieht die EK aus diesem<br />

Dilemma den Schluss, dass „vielleicht<br />

eine Änderung des Vertrages<br />

das beste Mittel<br />

zur Bereitstellung einer<br />

geeigneten Rechtsgrund-<br />

lage wäre“.<br />

In der derzeitigen Fassung<br />

des EG Vertrages<br />

wäre die Erlassung<br />

sekundärer Rechtsakte<br />

nur auf Grundlage des<br />

Art. 95 EG möglich 7 . Art.<br />

95 EG stellt gleichzeitig<br />

die Basis für die Binnenmarktnormen<br />

der EU dar.<br />

Die Anwendung des Art.<br />

95 EG als Rechtsgrundlage<br />

für die Leistungen von allgemeinem<br />

(wirtschaftlichen) Interesse würde rechtlich<br />

dazu führen, dass die Leistungen der<br />

Daseinsvorsorge so erneut dem Beurteilungsmaßstab<br />

des europäischen Binnenmarktrechtes<br />

unterworfen blieben. Dies<br />

ist für viele Interessensgruppen unbefriedigend.<br />

Die Lösung des Problems liegt<br />

7 Es wird sich zeigen, ob die am 9. Juli 2003 vom<br />

EU Konvent verabschiedete Fassung des Art. III –<br />

3 (ex-Artikel 16) von der Regierungskonferenz in<br />

dieser Form beibehalten werden wird und gleichzeitig<br />

eine taugliche Rechtsgrundlage für sekundärrechtliche<br />

Bestimmungen darstellt<br />

8 „Marktöffnung bei Wasser und Müllabfuhr? Im<br />

EU-Konvent gibt es starke Tendenzen, kommunale<br />

Leistungen vor dem Wettbewerb zu schützen.“<br />

(Die Presse; 8. Juli 2003)


nicht in einer „Vielleicht“ – Überlegung<br />

der EK wie in Rz. 40. Vielmehr erscheint<br />

eine Änderung des EG-Vertrages rechtlich<br />

zwingend erforderlich. Dabei ist zu überlegen,<br />

ob der EG-Vertrag sowohl um eine<br />

Verankerung hochwertiger Dienstleistungen<br />

von allgemeinem Interesse im Zielkatalog,<br />

als auch um eine ausdrückliche<br />

Rechtsgrundlage für die Leistungen der<br />

Daseinsvorsorge ergänzt werden sollte 8 .<br />

Wirtschaftliche und nicht<br />

wirtschaftliche Leistungen<br />

Im Grünbuch wird zutreffend das Problem<br />

thematisiert, dass sich Maßnahmen<br />

der Gemeinschaft ex lege nur auf Dienstleistungen<br />

von allgemeinem wirtschaftlichen<br />

Interesse beziehen und für nichtwirtschaftliche<br />

Dienstleistungen bzw. solche<br />

ohne Auswirkungen auf den Handel<br />

(zwischen Mitgliedstaaten) keine spezifischen<br />

Regelungen auf Gemeinschaftsebene<br />

bestehen. Gleichzeitig wirft das<br />

Grünbuch für letztere die Frage nach<br />

dem Erfordernis weitergehender Kompetenzen<br />

der EU auf.<br />

Die getroffene Unterscheidung ist von<br />

großer Relevanz für die Diskussion um<br />

die Zukunft der Dienstleistungen der<br />

Daseinsvorsorge, wenngleich die aktuelle<br />

Unterscheidung im EG Vertrag keine Klarheit<br />

schafft. Bei Zugrundelegung eines<br />

wirtschaftlichen Beurteilungsmaßstabes<br />

öffentlicher Dienstleistungen ist in keinem<br />

Sektor (auch nicht im Bereich der<br />

Hoheitsverwaltung, bei Grundversorgungssystemen<br />

der sozialen Sicherheit 9<br />

und nationalen Bildungssystemen) die<br />

Annahme einer Gemeinschaftskompetenz<br />

9 Siehe dazu EuGH vom 25. 10. 2001, Rs. C-<br />

475/99, Firma Ambulanz Glöckner gegen Landkreis<br />

Südwestpfalz, wonach Einrichtungen im<br />

Bereich der Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen<br />

(Erbringung von Notfalls- und Krankentransportleistungen)<br />

als Unternehmen im Sinn der<br />

Wettbewerbsregeln des EG Vertrages angesehen<br />

werden<br />

10 Diese Haltung widerspricht Erwägungsgrund 1<br />

der RL 2000/60/EG des Europäischen Parlamentes<br />

und des Rates vom 23. Oktober 2000 (Wasserrahmenrichtlinie),<br />

der wie folgt lautet: „(1) Wasser<br />

ist keine übliche Handelsware, sondern ein<br />

ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend<br />

behandelt werden muss.“<br />

11 Siehe dazu Randziffer 6 des Grünbuches und<br />

die dazu verfasste Fußnote 1 betreffend die Entwicklung<br />

der Situation am Arbeitmarkt nach den<br />

bisher erfolgten Liberalisierungen: „ Die entfallenden<br />

Arbeitsplätze, insbesondere in den ehemaligen<br />

Monopolunternehmen, wurden durch das<br />

Entstehen neuer Beschäftigungsmöglichkeiten als<br />

Folge des Marktwachstums mehr als wettgemacht.<br />

Den vorliegenden S c h ä t z u n g e n<br />

zufolge hat die Liberalisierung der netzgebundenen<br />

Wirtschaftszweige unionsweit zum Entstehen<br />

von insgesamt fast einer Million neuer Arbeitsplätze<br />

geführt“ – Quelle: Der Binnenmarkt – 10<br />

Jahre ohne Grenzen, SEK(2002) 1417 vom 7. 1.<br />

2003<br />

auf Grundlage des Beihilfen- und Wettbewerbsrechtes<br />

ausgeschlossen. Dies zeigt<br />

sich momentan sehr deutlich an der<br />

immer stärkeren Tendenz der EK, Wasser<br />

als Wirtschaftsgut zu klassifizieren 10 .<br />

Vielen Stakeholdern erscheint es daher<br />

geboten, eine Abgrenzung der nicht wirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen bzw. solchen<br />

ohne Auswirkungen auf den Handel<br />

in Form einer Negativliste zu verlangen.<br />

Für diese Forderung spricht, dass durch<br />

die ausdrückliche Ausnahme einiger<br />

Bereiche öffentlicher Dienstleistungen<br />

vom Diktat des europäischen Beihilfenund<br />

Wettbewerbsrechts der „schleichenden<br />

Liberalisierung“ öffentlicher Dienst-<br />

Am Mittwoch, dem 24. Juli 2003 fällte<br />

der Europäische Gerichtshof im Vorabentscheidungsverfahren<br />

C-280/00 Altmark<br />

Trans GmbH das Urteil.<br />

Es wird dabei vom Gericht die Auffassung<br />

vertreten, dass in diesem Fall<br />

finanzielle Unterstützungen für<br />

gemeinwirtschaftliche Dienstleistungen<br />

keine staatlichen Beihilfen im Sinne des<br />

Gemeinschaftsrechts darstellen.<br />

Der Gerichtshof wandte sich gegen die<br />

Ausführungen des Generalanwaltes<br />

und wies darauf hin, dass nach ständiger<br />

Rechtssprechung eine staatliche<br />

Maßnahme nur dann eine staatliche<br />

Beihilfe im Sinne des EG-Vertrages ist,<br />

wenn sie als „Vorteil“ für das begünstigte<br />

Unternehmen angesehen werden<br />

kann, den dieses Unternehmen unter<br />

normalen Marktbedingungen nicht<br />

erhalten hätte.<br />

Ein solcher „Vorteil“ liegt jedoch nicht<br />

vor, wenn eine staatliche finanzielle<br />

Maßnahme als Ausgleich anzusehen<br />

ist, der die Gegenleistung für Leistungen<br />

darstellt, die von dem begünstigten<br />

Unternehmen zur Erfüllung gemeinwirtschaftlicher<br />

Verpflichtungen<br />

erbracht werden.<br />

Ein derartiger Ausgleich sei im konkreten<br />

Fall allerdings nur dann keine staatliche<br />

Beihilfe, wenn vier Voraussetzungen<br />

erfüllt sind:<br />

Erstens: (Beauftragung mit gemeinwirtschaftlichen<br />

Aufgaben) Das begünstigte<br />

Unternehmen ist tatsächlich mit der<br />

Erfüllung gemeinschaftlicher Verpflichtungen<br />

betraut worden, und diese Verpflichtungen<br />

sind klar definiert worden.<br />

Zweitens: Die Parameter, anhand deren<br />

Europa<br />

leistungen ein verbindliches gesellschaftspolitisches<br />

Alternativkonzept für die verbleibenden,<br />

bislang nicht dem Wettbewerb<br />

geöffneten Sektoren der Daseinsvorsorge,<br />

entgegengesetzt werden<br />

könnte.<br />

Darüber hinaus wäre Europa eher dazu<br />

verhalten, „Erfolgsgeschichten“ erfolgter<br />

sektoraler Liberalisierungen seriös zu evaluieren,<br />

zu kommunizieren 11 und sich so<br />

zusätzliche wirtschaftspolitische Handlungsoptionen<br />

jenseits des bloßen Festhaltens<br />

am Weg der sektoralen Marktöffnung<br />

öffentlicher Dienstleistungen zu<br />

eröffnen. Gesicherte Erkenntnisquellen<br />

weiter auf Seite 36<br />

Magdeburger Altmark-Urteil legt vier Kriterien fest<br />

Wann Ausgleichszahlungen<br />

keine Beihilfen sind<br />

der Ausgleich berechnet wird, sind<br />

zuvor objektiv und transparent festgelegt<br />

worden.<br />

Drittens: Der Ausgleich geht nicht über<br />

jene Summe hinaus, die erforderlich<br />

ist, um die Kosten der Erfüllung der<br />

gemeinschaftlichen Verpflichtungen<br />

unter Berücksichtigung der dabei<br />

erzielten Einnahmen und eines angemessenen<br />

Gewinns aus der Erfüllung<br />

dieser Verpflichtungen ganz oder teilweise<br />

zu decken.<br />

Viertens: Die Höhe des erforderlichen<br />

Ausgleichs ist, wenn die Auswahl nicht<br />

im Rahmen eines Verfahrens zur Vergabe<br />

öffentlicher Aufträge erfolgt, im<br />

Vergleich mit den Kosten zu bestimmen,<br />

die ein durchschnittliches Verkehrsunternehmen<br />

zu tragen hat (unter<br />

Berücksichtigung der Einnahmen und<br />

des angemessenen Gewinns aus der<br />

Erfüllung seiner Verpflichtungen).<br />

Das vierte Kriterium ist für die kleinen<br />

Gemeinden besonders wichtig, denn es<br />

wird festgestellt, dass eine Unternehmensauswahl<br />

für eine Aufgabe des<br />

öffentlichen Dienstes außerhalb des<br />

europäischen Verfahrens des Beschaffungswesens<br />

erfolgen kann!<br />

Nur wenn diese vier Voraussetzungen<br />

erfüllt sind, geht der EuGH davon aus,<br />

dass ein Unternehmen in Wirklichkeit<br />

keinen finanziellen „Vorteil“ erhalten<br />

hat, der bewirken würde, dass es<br />

gegenüber den mit ihm im Wettbewerb<br />

stehenden Unternehmen in eine günstigere<br />

Wettbewerbsstellung gelangen<br />

würde, und der Ausgleich daher nicht<br />

den Charakter einer staatlichen Beihilfe<br />

im Sinne des EG-Vertrages hat.<br />

KOMMUNAL 33


Europa<br />

über die Konsequenzen und erforderlichen<br />

Rahmenbedingungen von Liberalisierungen<br />

stünden der Gemeinschaft<br />

auch in den bevorstehenden GATS Verhandlungsrunden<br />

gut zu Gesicht 12 .<br />

Conclusio und Ausblick<br />

Die Diskussion um die Dienstleistungen<br />

von allgemeinem Interesse stellt für<br />

Europa und das europäische Gesellschaftsmodell<br />

eine Wegscheide<br />

dar. Dabei wird<br />

die zukünftige Gestal-<br />

tung dieser Dienste<br />

wesentlich von den<br />

Ergebnissen des EU<br />

Konventes und davon<br />

abhängen, ob sich dessen<br />

Mitglieder (bzw. in<br />

der Folge die der Regierungskonferenz)<br />

zu<br />

einer Änderung des<br />

Primärrechtes und Verankerung<br />

einer geeigneten<br />

Rechtsgrundlage für<br />

die Dienstleistungen<br />

von allgemeinem Interesse<br />

im EG Vertrag<br />

durchringen können.<br />

Die heftigen Reaktionen<br />

auf den Vorstoß der EK<br />

zur Überprüfung der<br />

Wettbewerbssituation im Wassersektor<br />

und die derzeit bestehende Rechtsunsicherheit<br />

bei der tatsächlichen Erbringung<br />

der Dienste der Daseinsvorsorge unterstreichen,<br />

wie dringend notwendig eine<br />

rasche und möglichst unbürokratische<br />

Lösung der anstehenden Probleme ist.<br />

Dieses Argument gewinnt an Bedeutung,<br />

wenn man sich die Herausforderungen<br />

der nächsten Beitrittswelle vergegenwärtigt,<br />

die auf die Gemeinschaft aller Voraussicht<br />

nach am 1. 5. 2004 zukommen.<br />

Abschließend ist zu bemerken, dass eine<br />

Zugrundelegung der europäischen Binnenmarkt-<br />

und Beihilferegeln in ihrer<br />

aktuellen Form für alle Bereiche der<br />

Daseinsvorsorge kaum geeignet<br />

erscheint, die Wachstumsziele zu erreichen,<br />

die mit der Binnenmarktstrategie<br />

der EK angestrebt werden. Europa wird<br />

erkennen müssen, dass sich „Marktverzerrungen“<br />

im Bereich der Dienstleistungen<br />

von allgemeinem Interesse nicht<br />

zwingend zum Nachteil die Menschen in<br />

den Mitgliedstaaten auswirken.<br />

Europa wird<br />

erkennen müssen,<br />

dass sich<br />

„Marktverzerrungen“<br />

bei<br />

Dienstleistungen<br />

von allgemeinem<br />

Interesse<br />

nicht zwingend<br />

zum Nachteil<br />

die Menschen<br />

auswirken.<br />

12vgl. dazu die einheitliche Stellungnahme der<br />

österreichischen Bundesländer vom 26. März<br />

2003 betreffend GATS – diese fordert neben einer<br />

Ausnahme öffentlicher Dienstleistungen vom Verhandlungsangebot<br />

der EU an die WTO eine<br />

umfassende Evaluierung bislang erfolgter Marktöffnungen<br />

auf EU Ebene und ist nach Art. 23d<br />

Abs. 2 B-VG für den Bund rechtlich bindend<br />

34 KOMMUNAL<br />

„Im Bereich der Daseinsvorsorge müsse das Recht auf kommunale Selbstverwaltung<br />

weiterhin von der Europäischen Union respektiert werden.“ Das war die zentrale Forderung<br />

von Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer (2.v.rechts) und dem<br />

Hauptgeschäftsführer des DStGB Dr. Gerd Landsberg (2.v. links) in Brüssel.<br />

Im Rahmen der 50. Plenartagung des<br />

Ausschusses der Regionen (AdR) am<br />

2. und 3. Juli 2003, an der erstmals<br />

Beobachter aus den zukünftigen zehn<br />

Mitgliedstaaten teilnahmen, organisierten<br />

der Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />

(DStGB) und der Österreichische<br />

Gemeindebund ein gemeinsames Mittagslunch<br />

mit den Vertretern der <strong>Kommunal</strong>verbände<br />

aus Ungarn, Polen, Slowakei,<br />

Slowenien und der Tschechischen<br />

Republik. Die Mitglieder sowie weitere<br />

Vertreter des Präsidiums des DStGB und<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

im Ausschuss der Regionen standen zu<br />

Gesprächen über die Arbeitsweise im<br />

Ausschuss der Regionen und über kommunales<br />

Lobbying in Brüssel zur Verfügung.<br />

In einem gemeinsamen Pressegespräch<br />

thematisierten der Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes, Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer, und der Hauptgeschäftsführer<br />

des DStGB, Dr. Gerd Landsberg,<br />

die Bedeutung der<br />

Europäischen Verfassung<br />

für die Kommunen und<br />

die Zukunft der Daseinsvorsorge.<br />

Beide forderten,<br />

dass die durch den<br />

Konvent erreichten<br />

Ansätze zur Stärkung der<br />

Kommunen und Regionen<br />

in Europa, in dem<br />

zukünftigen europäischen<br />

Verfassungsvertrag<br />

verbindliches Recht werden<br />

müssten. Im Bereich<br />

der Daseinsvorsorge<br />

Ansätze des<br />

Konvents zur<br />

Stärkung der<br />

Kommunen und<br />

Regionen in Europa<br />

muss im zukünftigen<br />

europäischen<br />

Verfassungsvertrag<br />

verbindliches Recht<br />

werden.<br />

müsse das Recht auf kommunale Selbstverwaltung<br />

weiterhin von der Europäischen<br />

Union respektiert werden.<br />

Weiters präsentierten Mödlhammer und<br />

Landsberg neue Formen der Partnerschaftszusammenarbeit<br />

in Europa – insbesondere<br />

das Internationale <strong>Kommunal</strong>e<br />

Netzwerk (IKNW) sowie die verstärkte<br />

Zusammenarbeit der deutschen und<br />

österreichischen Kommunen in Brüssel.<br />

AdR Forderungen zur<br />

Daseinsvorsorge<br />

Zu einem der inhaltlichen Höhepunkte<br />

des 50. Plenums des Ausschusses der<br />

Regionen (AdR) am 2. und 3. Juli 2003<br />

zählte unter anderem die Stellungnahme<br />

zur „Auswirkung der Verhandlungen über<br />

das Allgemeine Abkommen über den<br />

Handel mit Dienstleistungen im Rahmen<br />

der WTO (GATS) auf die lokalen und<br />

regionalen Gebietskörperschaften“ (siehe<br />

dazu auch den Artikel von<br />

Mag. Martin Pospischil<br />

Seite 32 dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />

In seinem Bericht vertritt<br />

der AdR die Ansicht, dass<br />

die Bereitstellung von Leistungen<br />

der Daseinsvorsorge<br />

Sache der regionalen<br />

und lokalen Gebietskörperschaften<br />

bleiben muss. Die<br />

wichtigsten Forderungen<br />

der AdR-Stellungnahme<br />

können wie folgt zusammengefasst<br />

werden:<br />

u Die Liberalisierungen


Gemeindebund-Europaausschuss tagte in Brüssel<br />

müssen ausgewogen mit dem Schutz der<br />

Leistungen der Daseinsvorsorge in Einklang<br />

gebracht werden.<br />

u Das Recht der Kommunen und Regionen,<br />

öffentliche Dienst-<br />

leistungen in eigener<br />

Trägerschaft oder<br />

einem eigenen Unternehmendurchzuführen<br />

darf nicht angetastet<br />

werden. Ebenso<br />

darf ihr Recht die<br />

Bedingungen festzulegen,<br />

in welcher Form<br />

die öffentlichen Dienstleistungen<br />

„unter<br />

Berücksichtigung der<br />

allgemeinen und der<br />

örtlichen Verhältnisse“ zu erbringen sind,<br />

in Frage gestellt werden.<br />

u Diese Rechte der Gemeinden und<br />

Regionen dürfen im Laufe der WTO-Verhandlungen<br />

oder im Rahmen der Streitschlichtungen<br />

nicht als „nichttarifäre<br />

Hemmnisse“ klassifiziert werden.<br />

u Bereiche wie Kultur, Gesundheit, Bildung<br />

und audiovisuelle Medien – dürfen<br />

nicht zwangsläufig unter GATS fallen. In<br />

diesen Bereichen muss der Fortbestand<br />

der demokratischen Kontrolle, ihre Kontinuität<br />

und Zugänglichkeit sowie ihre<br />

Qualität gewährleistet bleiben.<br />

Der AdR fordert in seiner Stellungnahme<br />

die Europäische Kommission als WTO-<br />

Verhandlungspartnerin im Rahmen der<br />

WTO-Ministerkonferenz, vom 10. bis 14.<br />

September in Cancun auf, Folgendes zu<br />

berücksichtigen:<br />

u Die Liberalisierung darf nicht als ein<br />

Ziel an sich angesehen, sondern muss<br />

vielmehr als ein Mittel für mehr Wohlstand<br />

betrachtet werden. Die Liberalisierung<br />

muss unter Berücksichtigung des<br />

gesamten sozialen, wirtschaftlichen und<br />

institutionellen Umfeldes ausgestaltet<br />

werden.<br />

u Die Europäische Kommission soll<br />

keine Positionen ein-<br />

nehmen, durch die<br />

„die laufenden EU-<br />

Verhandlungen zur<br />

Ausgestaltung des<br />

EU-Rechts zur<br />

Daseinsvorsorge“<br />

präjudiziert werden.<br />

u Da die Regionen<br />

«<br />

und Kommunen die<br />

wichtigsten Träger<br />

von öffentlichen<br />

Dienstleistungen<br />

sind, müssen sie an<br />

der EU-internen Abstimmung beteiligt<br />

werden.<br />

Zimper im Paritätischen<br />

Ausschuss mit Bulgarien<br />

Im Rahmen der Plenartagung des Ausschusses<br />

der Regionen am 2. und 3. Juli<br />

wurde Gemeindebund-Vizepräsident und<br />

österreichischer Vertreter im AdR, Professor<br />

Walter Zimper, zum Mitglied des<br />

Paritätischen Beratenden Ausschusses<br />

AdR-Bulgarien gewählt.<br />

Der Paritätische Beratende Ausschuss<br />

(PBA) zwischen dem AdR und den lokalen<br />

und regionalen Gebietskörperschaften<br />

Bulgariens wurde mit Blick auf den für<br />

2007 vorgesehenen Beitritt Bulgariens<br />

zur Europäischen Union eingerichtet und<br />

setzt sich zum Ziel, den Dialog zwischen<br />

den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />

in Bulgarien sowie in der EU<br />

zu vertiefen, und die Regionen und Kommunen<br />

Bulgariens auf den Beitritt zur<br />

Europäischen Union und ihre Mitglied-<br />

Europa<br />

<strong>Kommunal</strong>es Lobbying<br />

wird immer wichtiger<br />

Im Zentrum des zweitägigen Arbeitsbesuches des Gemeindebundes standen unter<br />

anderem Gespräche mit den Vertretern der <strong>Kommunal</strong>verbände der Beitrittsländer und<br />

die Vorbereitung des Dritten Europatages in Leipzig.<br />

u Mag. Michaela Petz<br />

»<br />

Die Liberalisierung<br />

darf nicht als ein Ziel<br />

an sich angesehen,<br />

sondern muss vielmehr<br />

als ein Mittel für<br />

mehr Wohlstand<br />

betrachtet werden.<br />

AdR-Forderung an die WTO<br />

schaft im Ausschuss der Regionen vorzubereiten.<br />

Erfolg auf Rhodos<br />

Am 7. Juli 2003 tagte das Exekutiv-<br />

Bureau des Rates der Gemeinden und<br />

Regionen Europas (RGRE) in Rhodos. Zu<br />

einem der Höhepunkte zählte die Aufnahme<br />

der Forderung des Österreichischen<br />

Gemeindebundes und des DStGB<br />

in das RGRE-Positionspapier zu den Diensten<br />

von allgemeinem Interesse. In einer<br />

am 2. Juli in Brüssel gemeinsam ausgearbeiteten<br />

Stellungnahme zu Artikel III-3<br />

(ex Artikel-16 EG-Vertrag) des zukünftigen<br />

Verfassungsvertrages, appellieren die<br />

beiden kommunalen Spitzenverbände an<br />

den Konvent die nationale Zuständigkeit<br />

im Bereich der Daseinsvorsorge zu erhalten<br />

und die Grundsätze und Bedingungen<br />

in diesem Bereich auch weiterhin<br />

nicht durch europäische Gesetze festzulegen.<br />

Diese Forderung wurde von den Mitgliedern<br />

des RGRE Exekutiv Bureau einstimmig<br />

angenommen und in die RGRE-<br />

Stellungnahme zu den Diensten von allgemeinem<br />

Interesse integriert.<br />

u Mag. Michaela Petz ist Leiterin des<br />

Brüsseler Büros des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 35


BMLF Gemeindeservice<br />

e-government made im Lebensministerium:<br />

Wein- und Rinderdatenbank,<br />

Abfallwirtschaft und<br />

vieles mehr.<br />

e-government-Initiativen des Lebensministeriums<br />

www.illkommen bei<br />

mehr Komfort<br />

Das Lebensministerium bietet im Internet Serviceleistungen, die für Gemeinden und<br />

Bürger Erleichterungen, Zeitersparnis und mehr Komfort bringen.<br />

Derzeit ist im Lebensministerium eine<br />

zentrale Weindatenbank im Aufbau, in<br />

die alle für die Administration des<br />

Weingesetzes erforderlichen Daten einfließen<br />

und im Gegenzug alle beteiligten<br />

Behörden Zugang erhalten sollen.<br />

„Wein Online“ und<br />

Rinder-Datenbank<br />

Mit Stichtag 31. Juli 2003 ist es für den<br />

Meldepflichtigen erstmals möglich,<br />

seine Bestandsmeldungen Online auszufüllen<br />

und abzugeben. Für die Nutzung<br />

der Anwendung „Wein-Online“ ist<br />

die Registrierung beim Lebensministerium<br />

erforderlich. Damit erhält man<br />

Zugang zu den betriebseigenen Daten,<br />

Transportbescheinigung, Mostwägerbestätigung,<br />

Prüfnummernbescheide,<br />

Ernte- und Bestandsmeldung. Das<br />

Anmeldeformular liegt bei jeder weinbautreibenden<br />

Gemeinde auf bzw. kann<br />

unter der Internetadresse: www.lebensministerium.at,<br />

link Lebensmittel, Weinonline<br />

und https://wein.lfrz.at abgerufen<br />

werden. Die Meldepflichtigen ersparen<br />

sich den Behördenweg zur<br />

Gemeinde, die Gemeinde spart an Verwaltungsaufwand.<br />

Die Online-Betriebe<br />

müssen nicht mit Bestandsmeldungen<br />

beteilt, summenmässig mitgerechnet<br />

und die Durchschläge nicht weitergeleitet<br />

werden.<br />

36 KOMMUNAL<br />

Auch für den modernen Dienstleister<br />

Agrarmarkt Austria (AMA) ist die<br />

offensive Nutzung des Internet ein<br />

wichtiges Element der Qualitätssteigerung<br />

und Serviceorientierung. Das<br />

neue Internetportal der AMA<br />

(www.eama.at) ist dabei eine zentrale<br />

Anlaufstelle zur Antragstellung und<br />

Datenabfrage. Bis Ende März 2003<br />

wurde das neue Portal von fast 25.000<br />

Betrieben zumindest einmal genutzt.<br />

Derzeit kann der User zwischen den<br />

Bereichen RinderNet (für die Nutzung<br />

der Rinderdatenbank), Tierprämien,<br />

Flächen (informiert über ÖPUL-Verpflichtungen)<br />

und Milch (zeigt die<br />

betriebsindividuellen Milchreferenzmengen<br />

an) sowie Milch-Monatsmeldungen<br />

(für die Molkereien) wählen.<br />

Nach der Identifizierung und dem Einstieg<br />

in das eAMA-Portal können Landwirte<br />

derzeit bereits Rinderprämien<br />

online beantragen. Bei der Gestaltung<br />

der Internetseiten im Bereich Tierprämien<br />

standen Zweckmäßigkeit und<br />

Praxisnähe im Vordergrund.<br />

Im Abfallwirtschaftsgesetz 2002 wurden<br />

die Voraussetzungen für den Aufbau<br />

des elektronischen Datenmanagements<br />

in der Abfallwirtschaft geschaffen.<br />

Zukünftig sollen sich Abfallbesitzer<br />

in ein Register selbst eintragen können,<br />

wobei ihnen eine GLN (Global Location<br />

Number des EAN-Systems) zugewiesen<br />

wird. Mit dieser Identifikation können<br />

die vorgesehenen Meldungen elektro-<br />

nisch durchgeführt werden, auch<br />

Abfallarten, Verwertungs- und Beseitigungsverfahren<br />

werden durch eine<br />

Nummer identifiziert.<br />

Internet-Links<br />

Persönliche Energiebilanz testen:<br />

www.umweltnet.at/ecocheck<br />

Aktuelle Ozonwerte in Österreich:<br />

www.ubavie.gv.at<br />

Förderungsrichtlinien in der Siedlungswasserwirtschaft<br />

www.lebensministerium.at/wasser<br />

beim Thema „Förderungen“ unter<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

Förderungsrichtlinien in der Schutzwasserwirtschaft/Hochwasserschutz<br />

www.lebensministerium.at/wasser<br />

beim Thema „Förderungen“ unter<br />

Schutzwasserwirtschaft<br />

Hochwasser-Nachrichten<br />

www.lebensministerium.at/wasser<br />

Thema Wasserstandsinformationen<br />

Wassergüte-Daten<br />

www.lebensministerium.at/wasser<br />

unter Wassergüte<br />

Wasser-Charta unterschreiben:<br />

www.wasser2003.at<br />

Zentrale Datenbank Wein:<br />

www.lebensministerium.at<br />

„Lebensmittel“/ Punkt „Wein online“<br />

Internetportal der Agrarmarkt Austria:<br />

www.eama.at<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at


Gemeinden unterstützen die Grüne Meilen-Kampagne<br />

Auf Kinderfüßen durch die Welt<br />

Noch bis Oktober 2003 sind alle Schülerinnen<br />

und Schüler aufgerufen, sogenannte<br />

Grüne Meilen für eine bessere<br />

Luft und ein besseres Klima zu sammeln.<br />

Für den richtigen Umgang mit<br />

der Umwelt klebt jedes Kind symbolisch<br />

Grüne Meilen, in Form von<br />

Pickerln, in sein Sammelalbum. Ziel ist<br />

es die Strecke Wien-Brüssel-Kyoto-Mailand<br />

zurückzulegen, also 29.118 Grüne<br />

Meilen.<br />

In Österreich machen mittlerweile 247<br />

Einrichtungen mit! Die Kinder untersuchen<br />

ihre Alltagswege, erfahren, dass<br />

sie auf leisen Schuhsohlen oder sausenden<br />

Rollerreifen das Weltklima schonen<br />

und wie die Schulwege von Kindern<br />

aus aller Welt aussehen. Die Kinder<br />

können nicht nur Meilen sammeln. Mit<br />

Fragebögen ausgestattet spüren Schulkinder<br />

gefährliche Kreuzungen auf,<br />

stoppen Rot/Grünphasen an Ampeln<br />

oder beurteilen ihre täglichen Rad- und<br />

Fußwege. So entstehen Verkehrsgutachten<br />

aus Kindersicht, die gemeinsam<br />

mit den gesammelten Grünen Meilen<br />

in den Städten und Gemeinden präsentiert<br />

werden.<br />

Gemeinden machen mit!<br />

Österreichs Gemeinden sind nun aufgerufen,<br />

Aktionswochen durchzuführen.<br />

Machen Sie ihre Kindergärten, Horte<br />

und Schulen auf die Kampagne aufmerksam.<br />

Motivieren und unterstützen<br />

Sie diese beim Mitmachen. Übernehmen<br />

Sie das Sammeln der Grünen Meilen<br />

und deren Weiterreichung an das<br />

Klimabündnis. Bieten Sie den Kindern<br />

eine Plattform zur Präsentation ihrer<br />

Ergebnisse. Stellen Sie den Schulen/<br />

Kindergärten/ Horten das Aktionsmaterial<br />

zur Verfügung. Die gesammelten<br />

Grünen Meilen müssen bis spätestens<br />

17. Oktober 2003 an das Klimabündnis<br />

Mehr als 200 Betriebe wurden bereits ausgezeichnet<br />

Tourismusbetriebe mit Umweltzeichen<br />

bieten mehr – das ist angesichts der im<br />

heurigen Sommer herrschenden Temperaturen<br />

für Gäste von Heurigenbetrieben<br />

besonders interessant. Im heurigen<br />

Ranking des Freizeitführers „Tafelspitz“<br />

sind die drei erstgereihten Heurigen-Lokale<br />

mit dem Österreichischen<br />

Umweltzeichen ausgezeichnete Tourismusbetriebe:<br />

„Feuerwehr-Wagner“,<br />

gefolgt von „Hengl-Haselbrunner“ und<br />

„Zahel“.<br />

Bisher haben über 200 Tourismusbetriebe<br />

das Umweltzeichen erhalten, das<br />

vom Lebensministerium gemeinsam<br />

mit dem Wirtschaftsministerium verge-<br />

ben wird. Diese Umweltzeichen-<br />

Betriebe verbinden höchste Qualität<br />

mit großem Umweltengagement. Jeder<br />

mit dem Umweltzeichen gekürte<br />

Betrieb erfüllt eine Vielzahl an Mussund<br />

individuell wählbaren Sollkriterien:<br />

Naturnahe Gartengestaltung, Verwendung<br />

umweltfreundlicher Reinigungsmittel,<br />

Verzicht auf chemische<br />

Schädlingsbekämpfungsmittel, Vorrang<br />

für regionale und saisonale Produkte<br />

oder Unterstützung der Erreichbarkeit<br />

mit öffentlichen Verkehrmsitteln. Alles<br />

Wissenswerte über das Umweltzeichen<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.umweltzeichen.at<br />

Österreich gesandt werden: 1060 Wien,<br />

Mariahilfer Strasse 89/24.<br />

Klimabündnis im Internet:<br />

www.klimabuendnis.at<br />

www.lebensministerium.at<br />

www.zoom-europe.org<br />

Tourismus mit Umweltzeichen Die Agrar- und Ernährungswirtschaft<br />

ist einer der wichtigsten<br />

Arbeits- und Impulsgeber für die<br />

Erhaltung und Weiterentwicklung<br />

des ländlichen Raumes in Österreich.<br />

Dies geht aus der neu erschienenen<br />

Statistik-Broschüre des<br />

Lebensministeriums hervor.<br />

BMLFUW im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Größter Arbeitgeber<br />

Die Broschüre „Österreichs Landund<br />

Forstwirtschaft, Umwelt und<br />

Wasserwirtschaft 2003“ steht im<br />

Internet unter www.lebensministerium.at/publikationen<br />

zum <strong>Download</strong><br />

bereit und kann unter der Telefonnummer<br />

0800 240 260 kostenlos<br />

bestellt werden.<br />

KOMMUNAL 37


Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />

Jahr des Wassers - Kreativwettbewerb für Gemeinden<br />

Lokalaugenschein bei<br />

den vier Gewinnern<br />

Vier österreichische Gemeinden wurden beim Kreativwettbewerb zum Jahr des<br />

Wassers, initiiert vom Lebensministerium, dem Österreichischen Gemeindebund und<br />

KOMMUNAL, im März 2003 ausgezeichnet. Die prämierten Wasserfeste der Gemeinden<br />

Judenburg (Stmk.), Sittersdorf (K), Haslbach an der Mühl (OÖ) und Laa an der Thaya<br />

(NÖ) stellen wir heute im Einzelnen vor.<br />

Über fünfzig Gemeinden beteiligten<br />

sich am Ideenwettbewerb zum Thema<br />

Wasser- bzw. Quellenfest. Im März<br />

2003 wurde Judenburg in der Steiermark<br />

von einer sechsköpfigen Expertenjury<br />

einstimmig zum Sieger gekürt.<br />

Der zweite Platz ging an die Gemeinde<br />

Sittersdorf in Kärnten, der dritte Preis<br />

wurde der Marktgemeinde Haslach an<br />

der Mühl in Oberösterreich zugesprochen.<br />

Aufgrund der Vielzahl an originellen<br />

Projektideen wurde spontan ein<br />

Anerkennungspreis an die Stadtgemeinde<br />

Laa a.d. Thaya in Niederösterreich<br />

vergeben. KOMMUNAL war bei<br />

38 KOMMUNAL<br />

den prämierten Wasserfesten, die der<br />

Bevölkerung das Thema Wasser auf<br />

kreative Weise erlebbar machten, vor<br />

Ort.<br />

Wasserfest und Umwelt-<br />

Tag in Judenburg<br />

Beim Wasserfest der Siegergemeinde<br />

Judenburg (Steiermark) stand der<br />

besondere<br />

geschichtliche<br />

Bezug<br />

der Stadt<br />

zum Wasser<br />

im Mittelpunkt<br />

-<br />

bereits im<br />

13. Jahrhundert<br />

wurde hier eine moderne Wasserleitung<br />

gebaut. Das Wasserfest am<br />

21. Juni bildete daher den Auftakt zum<br />

Das Wasser im Brunnen am Judenburger Hauptplatz wurde zur Mahnung,<br />

mit dem kostbaren Gut verantwortungsvoll umzugehen, rot eingefärbt.<br />

mittelalterlichen Stadtfest anlässlich<br />

der 900-Jahre-Feier von Judenburg.<br />

Kreative Installationen im Zentrum<br />

Judenburgs machten auf das Thema<br />

Wasser und dessen Gefährdung aufmerksam:<br />

Am Hauptplatz waren aufsehenerregende<br />

„Irritations-Tafeln“ mit<br />

der Aufschrift „Nie wieder Trinkwasser“<br />

angebracht. In der Platzmitte war eine<br />

Bassena montiert, aus der schwarze<br />

Flüssigkeit tropfte und schließlich<br />

Auch der „Judenburger Umwelttag“ stand diesmal völlig<br />

unter dem Motto „Wasser und Klima“<br />

In Modellen, Versuchen<br />

und Spielen wurden dem<br />

Besucher des Umwelttages<br />

„Wasser und Klima“ in<br />

Judenburg Informationen<br />

zum Wasser unterhaltsam<br />

vermittelt.


Wasserolympiade in Sittersdorf (oben<br />

und rechts): Die 720 Schüler aus 52<br />

Kärntner Klassen lernten viel über die<br />

Bedeutung von Wasser und hatten<br />

zudem jede Menge Spaß.<br />

wurde das Wasser des großen Brunnens<br />

rot eingefärbt. So wurde eindrucksvoll<br />

vermittelt, dass Wasser eines<br />

unserer kostbarsten Güter ist und einen<br />

achtsamen Umgang und Verantwortung<br />

im Hinblick auf kommende Generationen<br />

fordert. Der ästhetische Aspekt<br />

des Wassers stand abends im Mittelpunkt:<br />

Am stimmungsvoll beleuchteten<br />

und mit Wasserdampf überzogenen<br />

Hauptplatz von Judenburg performte<br />

der Komponist Walter Baco die Wassersymphonie<br />

„Klangwelt“. Begleitet wurden<br />

die eindrucksvollen Wasser-Klänge<br />

von einem Nymphentanz und einer<br />

Lichtshow, die immer wieder visuelle<br />

Sturm- und Brandungswellen über die<br />

Zuseher gleiten ließ.<br />

Um dem Wasser im „Jahr des Wassers<br />

2003“ einen besonderen Stellenwert<br />

einzuräumen wurde diesmal auch der<br />

„Judenburger UmweltTag“ unter dieses<br />

Motto gestellt: Am 27. Juni besuchten<br />

mehr als 800 SchülerInnen und Interessierte<br />

den Umwelttag „Wasser und<br />

Klima“. Die „Stadtwerke Judenburg“<br />

informierten über die Wasserver- und -<br />

entsorgung sowie die Funktionsweise<br />

eines Wasserkraftwerks, das „Klimabündnis<br />

Steiermark“ und das<br />

„Umweltreferat der Stadtgemeinde“<br />

zeigten die Zusammenhänge von Wasser-<br />

und Klimaschutz auf. Die „Energieagentur<br />

Judenburg-Knittelfeld-<br />

Murau“ präsentierte ein Modell zur<br />

Regenwassernutzung, beim „Kneippver-<br />

Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />

band“ war alles über die heilende Wirkung<br />

des Wassers zu erfahren. In<br />

Modellen, Versuchen und Spielen wurden<br />

dem Besucher des Umwelttages<br />

Informationen zum Wasser unterhaltsam<br />

vermittelt.<br />

Wasserolympiade am Sonnegger<br />

See in Sittersdorf<br />

Das beim Kreativwettbewerb zum „Jahr<br />

des Wassers 2003“ zweitplatzierte Projekt<br />

setzte sich zum Ziel, Kärntner<br />

KOMMUNAL 39


Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />

Quellenwanderung in Haslach an der<br />

Mühl anlässlich der Eröffnung der Entsäuberungsanlage<br />

Grubberg-Hard.<br />

Fünf Stationen mit<br />

Wasserexperimenten,<br />

einem Quiz und Schulprojekten<br />

boten den<br />

Besuchern in Haslbach<br />

interessant aufbereitete<br />

Informationen zum<br />

Thema Wasser und über<br />

das Quellgebiet rund<br />

um die Mühl.<br />

Schülern das Thema Wasser nahe zu<br />

bringen. Am 12. Juni organisierte die<br />

Gemeinde Sittersdorf am Sonnegger<br />

See eine Wasserolympiade, an der 720<br />

Schüler aus 52 Klassen teilnahmen. Die<br />

interessierten Kinder hatten die Möglichkeit,<br />

bei verschiedensten Wasserspielen<br />

mitzumachen und auf diese<br />

Weise nicht nur viel über das Element<br />

Wasser und seine Bedeutung zu erfahren,<br />

sondern auch jede Menge Spaß zu<br />

haben und wertvolle Sachpreise zu<br />

gewinnen.<br />

Am 14. Juni nahmen auch die Mitglieder<br />

der Sittersdorfer Vereine an der<br />

Wasserolympiade teil und hatten ebensoviel<br />

Spaß bei der spielerischen<br />

40 KOMMUNAL<br />

Die Gewinner des Quiz bei der Haslacher-Quellenwanderung<br />

Annäherung an die Themen rund um<br />

das Wasser wie zuvor die Kleinen.<br />

Haslacher Quellen-<br />

Erlebniswanderung<br />

Die oberösterreichische Marktgemeinde<br />

Haslach an der Mühl besitzt 18 Quellen<br />

und erhielt beim Kreativwettbewerb<br />

den dritten Preis für die Konzeption<br />

einer Erlebniswanderung, die der<br />

Bewusstseinsbildung für den Wert und<br />

Schutz des Wassers dienen sollte. Die<br />

Quellenwanderung fand anlässlich der<br />

Eröffnung der Entsäuerungsanlage<br />

Grubberg-Hard am 28. Juni statt. Fünf<br />

Stationen mit Wasserexperimenten,<br />

einem Quiz und Schulprojekten boten<br />

den Besuchern interessant aufbereitete<br />

Informationen zum Thema Wasser und<br />

über das Quellgebiet rund um die<br />

Mühl.<br />

Wasser ohne Grenzen<br />

in Laa/Thaya<br />

Das Veranstaltungskonzept der niederösterreichischen<br />

Thermenstadt<br />

Laa/Thaya, dessen Idee mit dem Anerkennungspreis<br />

ausgezeichnet wurde,<br />

stand ganz im Zeichen der EU-Osterweiterung<br />

und sollte durch die enge<br />

Zusammenarbeit mit der tschechischen<br />

Grenzregion Hrusovanye vor allem die<br />

grenzüberschreitende Bedeutung von<br />

Wasser betonen. Das Projekt mit dem


Beim Laaer Projekt<br />

„Wasser ohne Grenzen“<br />

wurden die Besucher in<br />

sechs Stationen aufgefordert,<br />

mit den Objekten in<br />

Interaktion zu treten<br />

und dabei sowohl die<br />

Kraft als auch die Kostbarkeit<br />

des Wassers zu<br />

spüren und zu erleben.<br />

Titel „Wasser ohne Grenzen“ startete<br />

am 21. Juni mit einer Nordic Walking<br />

Tour. Die 8 km-Strecke entlang eines<br />

Baches durch den „Laaer Dschungl“<br />

endet am Messegelände Laa, wo vom<br />

Land Niederösterreich und der EVN<br />

eine mobile Wasserinstallation präsentiert<br />

wurde. In sechs Stationen wurden<br />

hier die Besucher aufgefordert, mit den<br />

Objekten in Interaktion zu treten und<br />

dabei sowohl die Kraft als auch die<br />

Kostbarkeit des Wassers zu spüren und<br />

zu erleben. Abgeschlossen wurde das<br />

Laaer Projekt mit einer Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Wasser als Lebenselixier“.<br />

Diese vier Projekte beweisen einmal<br />

mehr, wie vielfältig der kreative<br />

Umgang mit dem Thema Wasser in<br />

Österreich ist. Viele spannende Konzepte<br />

wurden übermittelt, zahlreiche<br />

Ideen umgesetzt, viel Information der<br />

österreichischen Bevölkerung vermittelt.<br />

KOMMUNAL hofft auf eine weitere<br />

Auseinandersetzung, auch über<br />

das Jahr des Wasser hinausgehend, mit<br />

dem elementaren und bedeutungsvollen<br />

Thema Wasser.<br />

Wettbewerb - Jahr des Wassers<br />

Zur Veranstaltung „Wasser ohne Grenzen“ konnte in Laa/Thaya auch Niederösterreichs<br />

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll begrüßt werden.<br />

Die vier Sieger-Projekte<br />

beweisen einmal<br />

mehr, wie vielfältig der<br />

kreative Umgang mit<br />

dem Thema Wasser in<br />

Österreich ist. KOMMU-<br />

NAL hofft auf eine weitere<br />

Auseinandersetzung<br />

mit dem elementaren<br />

und bedeutungsvollen<br />

Thema Wasser.<br />

Informationen:<br />

Weitere Informationen zum „Jahr des<br />

Wassers 2003“ finden Sie unter<br />

www.wasser2003.at<br />

Hotline zum Jahr des Wassers:<br />

E-mail:<br />

wasser2003@ecc-publico.com<br />

Tel: 01 717 86 114<br />

Fax: 01 717 86 60<br />

KOMMUNAL 41


»<br />

„Die Jugend“, so Mag. Karin Reis-<br />

Klingspiegl von Styria Vitalis, „ist eine<br />

Zeit des Statusübergangs. Eine Zeit, in<br />

der die Menschen verletzbarer sind als<br />

sonst. Körperlich und gesundheitlich.“<br />

Die Jugend ist eine Zeit des Übergangs<br />

Jung, g´sund, steirisch<br />

Mit einem auf drei Jahre angelegten Modellprojekt wollen der Fonds Gesundes<br />

Österreich, Styria Vitalis und die ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus die<br />

Lebensqualität der Jugendlichen auf dem Land fördern.<br />

„Die Jugend“, so Mag. Karin Reis-Klingspiegl<br />

von Styria Vitalis, „ist eine Zeit des<br />

Statusübergangs. Eine Zeit, in der die<br />

Menschen verletzbarer sind als sonst. Körperlich<br />

und gesundheitlich.“ Die Jugendlichen<br />

gerade<br />

in dieser<br />

Phase ihres<br />

Lebens zu<br />

begleiten<br />

und ihnen<br />

Angebote zu<br />

machen, sie<br />

jenseits der<br />

Schule im<br />

Bereich der<br />

Gesundheits-<br />

Eine derartige Fülle<br />

an Aufgaben wie in der<br />

Jugend ist nie<br />

wieder im Leben zu<br />

bewältigen.<br />

förderunganzusprechen,<br />

das<br />

sind die<br />

«<br />

Ziele des<br />

Modellprojektes„Jugendge-<br />

Mag. Karin Reis-Klingspiegl<br />

sundheitsförderung<br />

auf<br />

dem Lande“, einem Modellprojekt des<br />

FGÖ zur Forcierung der settingorientierten<br />

Gesundheitsförderung bei Jugendlichen<br />

im außerschulischen Bereich.<br />

Den Alltag bewältigen: „Gesundheit ist<br />

die Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen“,<br />

sagt Projektleiterin: Mag. Karin Reis-<br />

Klingspiegl, die gemeinsam mit Mag.<br />

Christian Ehetreiber die Projektleitung<br />

inne hat. Daher ist unter dem Begriff<br />

„Jugendgesundheitsförderung“ mehr als<br />

nur eine Anleitung zum gesunden Leben<br />

zu verstehen. „Es bedeutet, die Jugendlichen<br />

in ihrem Selbst zu stärken, so dass<br />

sie sich und ihre Bedürfnisse wahrneh-<br />

42 KOMMUNAL<br />

men, sie formulieren und ihre Befriedigung<br />

selbst in die Hand nehmen.“ Was<br />

einfach klingt, ist nicht so leicht. Hängt<br />

die Umsetzung doch mit der Frage sozialer<br />

Akzeptanz zusammen. Viele Jugendliche<br />

bewegen sich innerhalb ihrer Familie,<br />

in der Schule oder am Arbeitsplatz, unter<br />

Freunden, in Vereinen aber auch in Politik<br />

und Recht in Spannungsfeldern unterschiedlichster<br />

Erwartungen. Sie gelten<br />

sowohl als abhängig und hilfsbedürftig<br />

ebenso wie sie sich in einer Phase der<br />

Selbstorientierung und Entwicklung zur<br />

Unabhängigkeit befinden. Diese vielfältigen<br />

Herausforderungen zehren an der<br />

Gesundheit. „Sie müssen sich qualifizieren,<br />

sie müssen eine eigene Identität aufbauen,<br />

ihre Stellung in der Gesellschaft<br />

und gegenüber dem anderen Geschlecht<br />

definieren, sie müssen finanziell über die<br />

Runden kommen“, stellt Reis-Klingspiegl<br />

fest. Eine derartige Fülle an Aufgaben, ist<br />

nie wieder im Leben zu bewältigen.<br />

So sind die Jugendlichen körperlich auch<br />

meist gesund, statt dessen besteht eine<br />

erhöhte Gefahr von Unfällen oder Selbstmord.<br />

Um die Jugendlichen ansprechen<br />

zu können, hat sich Styria Vitalis mit der<br />

in der Jugendarbeit erfahrenen ARGE<br />

zusammengeschlossen. Mag. Reis-Klingspiegl:<br />

„Es geht darum, eine Symbiose<br />

zwischen Gesundheitsförderung und<br />

moderner Jugendarbeit einzugehen, die<br />

Synergien, die sich aus dem Know-how<br />

der beiden Organisationen ergeben zu<br />

nutzen.“<br />

Partizipativer Ansatz: Das auf eine<br />

Dauer von drei Jahren angelegte Modellprojekt<br />

wird in zwei gegensätzlichen<br />

steirischen Regionen umgesetzt. In den<br />

Gemeinden der Mur-Mürzfurche zwischen<br />

Kammern und Kindberg sowie im<br />

südlichen Grenzland zwischen Leibnitz<br />

und Bad Radkersburg,wobei der Norden<br />

durch ein hohes Pro-Kopf-Einkommen<br />

und eine gute Jugendinfrastruktur<br />

gekennzeichnet ist, während der Süden<br />

in jeder Hinsicht das Gegenteil darstellt.<br />

Die Spannungsfelder indes bleiben dieselben.<br />

Hier hakt denn auch Mag. Christian<br />

Ehetreiber von der ARGE ein: „Die Gesellschaft<br />

nimmt nicht die Spannungsfelder<br />

war, sondern eine ,Problemjugend’ – die<br />

gibt es nicht.“ Es seien nicht die Jugendlichen,<br />

die Drogen erzeugen und es sind<br />

auch nicht die Jugendlichen, die Arbeitsplätze<br />

und Lehrstellen wegrationalisieren,<br />

die wiederum zur Jugendarbeitslosigkeit<br />

führen. Hier hakt das Modellprojekt ein,<br />

durch den Ansatz der Jugendlichen,<br />

durch das Miteinbeziehen der Gemeinden,<br />

von Vereinen und Schulen, Eltern<br />

und Jugendbetreuern, durch geförderte<br />

Projekte soll ein Netzwerk entstehen, das<br />

den jeweiligen regionalen Bedürfnissen<br />

gerecht wird. Denn, so Mag. Reis-Klingspiegl,<br />

“Im Grunde geht es um die gesellschaftliche<br />

Teilhabe, die einen strategischen<br />

Kreuzungspunkt zwischen Gesundheitsförderung<br />

und moderner Jugendarbeit<br />

darstellt.“<br />

Information<br />

Jugendgesundheitsförderung auf dem<br />

Lande; Dr. Theodor Körner-Straße 37,<br />

8600 Bruck/Mur; Tel. 03862/57756<br />

gesundheitsfoerderung@argejugend.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich,<br />

Mariahilferstraße 179,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

Fachmessen: Immer stärker im Kommen<br />

2003: Positive Bilanz<br />

für Reed Messen<br />

Der führende Fachmesseveranstalter<br />

Reed Exhibitions<br />

hat im ersten Halbjahr 2003<br />

26 Messethemen für rund<br />

zwei Dutzend Branchen in<br />

Salzburg und Wien veranstaltet.<br />

Sie wurden von insgesamt<br />

rund 5.500 Ausstellern<br />

aus mehr als zwanzig Ländern<br />

gebucht und haben<br />

über 345.000 (Fach-)Besucher<br />

aus Österreich, Deutschland,<br />

Italien, Slowenien,<br />

Tschechien, Ungarn sowie 15<br />

weiteren Ländern angezogen.<br />

Diese Bilanz zog der<br />

Vorsitzende und Sprecher der<br />

Geschäftsführung von Reed<br />

Exhibitions in Österreich, Dir.<br />

Johann Jungreithmair. „Trotz<br />

oder gerade wegen des<br />

schwierigen Umfeldes<br />

bemerken wir, dass gerade<br />

die interregionalen Fachmessen<br />

ihre Funktion für Märkte<br />

wie Österreich und die Ein-<br />

Lichtmasten: Sicherheit auch bei starkem Sturm<br />

Neues Messverfahren schützt<br />

Lichtmasten sind starken<br />

Windkräften ausgesetzt, die<br />

sich durch zusätzlich montierte<br />

Verkehrszeichen noch<br />

verstärken. Die Fundamente<br />

der Masten<br />

können<br />

durch hohe<br />

Achslasten<br />

von knapp<br />

vorbeifahrenden<br />

Lkw beschädigt<br />

werden<br />

und Mate-<br />

Schwechats Stadtrat<br />

Franz Semtner informiert<br />

sich vor Ort über<br />

die Standsicherheit.<br />

rialschäden<br />

sind auch<br />

nicht<br />

auszuschließen.<br />

zugsgebiete im benachbarten<br />

Ausland erfolgreich verteidigen“,<br />

erklärte Jungreithmair.<br />

Fachmessen wie sie Reed<br />

Exhibitions in Österreich veranstaltet<br />

(wie auch die KOM-<br />

MUNALMESSE und Public<br />

Services, die 2004 wieder<br />

stattfindet; Red.), würden als<br />

Leistungs- und Angebots-<br />

Plattform den Unternehmen<br />

die Orientierung ermöglichen,<br />

die sie im täglichen<br />

Geschäft benötigen. Fachmessen<br />

beweisen ihre Effizienz.<br />

„Hier trifft man die Entscheidungsträger<br />

seiner Lieferanten<br />

und hat Zeit, um<br />

neue Geschäftskontakte mit<br />

echten Erfolgsaussichten zu<br />

knüpfen. Unsere interregionalen<br />

Fachmessen präsentieren,<br />

was man wirklich in den<br />

Märkten verkauft“, umriss<br />

Jungreithmair den Unterschied.<br />

Von Zeit zu Zeit passiert es<br />

dann, dass irgendwo ein Mast<br />

ohne Vorwarnung umknickt.<br />

Gerade im stark befahrenen<br />

Straßenraum kann das mit<br />

einem schweren Unfall enden.<br />

Mit einem in Deutschland entwickelten<br />

Messverfahren lässt<br />

sich die Standsicherheit relativ<br />

einfach überprüfen. Heuer<br />

standen die Masten in der<br />

Mannswörther Straße. der<br />

Sendnergasse und der Brauhausstraße<br />

in Schwechat auf<br />

dem Prüfprogramm. Die<br />

Endergebnisse lagen bei<br />

Redaktionsschluss zwar noch<br />

nicht vor, grobe Mängel, die<br />

ein sofortiges Handeln nötig<br />

machen würden, wurden aber<br />

keine festgestellt.<br />

Klima-Engineering<br />

Comeback der<br />

Laubengänge<br />

Als Ort der Kommunikation<br />

hat der Laubengang lange<br />

Tradition, – in großen Ballungsräume<br />

erlebt er nun ein<br />

bemerkenswertes Comeback.<br />

Doch welche klimatische<br />

Qualität erreicht er, kann er<br />

einen Beitrag zur thermischen<br />

Performance eines<br />

Gebäudes leisten? Antworten<br />

auf diese und ähnliche Fragen<br />

zur Behaglichkeit in<br />

Gebäuden finden nun Studenten<br />

des postgradualen<br />

Master-Lehrgangs „Klima-<br />

Engineering“ am Zentrum<br />

für Bauen und Umwelt der<br />

Donau-Universität Krems in<br />

thermischen Simulationen.<br />

Mit seinem begrenzten Volumen<br />

stellt der Laubengang<br />

einen klimatisch hoch sensiblen<br />

Pufferraum dar, weil<br />

diese kleinen Räume extrem<br />

schnell auf Sonneneinstrahlung<br />

auch bei relativ niedrigen<br />

Außentemperaturen<br />

reagieren.<br />

Licht-Technik<br />

Gestaltung mit<br />

Licht<br />

Mit dem Beginn der Lichtsaison<br />

startet die LTG – Lichttechnische<br />

Gesellschaft Österreichs<br />

– wieder ihre Schulungsaktivitäten.<br />

Bei den<br />

Seminaren informieren die<br />

Profis aus der Beleuchtungsbranche<br />

über Themen wie:<br />

Außenbeleuchtung: Stadtbildgestaltung<br />

mit Licht.<br />

Dieses Seminar findet am 23.<br />

und 24.10.2003 in Wien statt.<br />

Nutzen Sie die Gelegenheit<br />

und informieren Sie sich über<br />

Lichttechnik aus erster Hand.<br />

Infos unter www.ltg.at oder:<br />

LTG; PF 148; A-2340 Mödling<br />

Tel. & Fax: 02236-42651<br />

E-Mail: office@ltg.at<br />

Foto: Servus Medienservice<br />

Die Servus-Abfallbehandlungsanlage,<br />

hier die fast 90 Meter<br />

lange Rottehalle wird ab 2004<br />

eine wesentliche Rolle spielen.<br />

Abfallbehandlung<br />

Neue Anlage<br />

macht Fortschritte<br />

Derzeit wird an der maschinellen<br />

Ausstattung der Mechanisch-Biologische<br />

Abfallbehandlungsanlage<br />

(MBA) der Servus GmbH auf dem<br />

Dürrnberg in Frohnleiten gearbeitet,<br />

die noch heuer den Probebetrieb<br />

aufnehmen und insgesamt<br />

rund 65.000 Tonnen Abfälle verarbeiten<br />

wird. „Die Anlage wird<br />

einen ganz wesentlichen Beitrag<br />

zur Abfall-Entsorgungssicherheit<br />

vor allem der Stadt Graz sowie<br />

weiterer Gemeinden ab 1. Jänner<br />

2004 leisten und ist überdies von<br />

entscheidender Bedeutung für die<br />

Erfüllung der Verpflichtungen aus<br />

der Deponieverordnung in der<br />

Steiermark. Bekanntlich wird ja in<br />

nicht einmal fünf Monaten die<br />

Ablagerung unbehandelter<br />

Abfälle österreichweit verboten<br />

sein“, stellte DI Walter Sattler von<br />

Servus Abfall fest.


Wirtschafts-Info<br />

Die aktuelle Marktsituation nützen<br />

Historischer Tiefstand<br />

bei den Zinsen<br />

Die Zinsen im Euroraum befinden sich seit Beginn dieses Jahres auf einem historisch<br />

niedrigem Niveau. Erst kürzlich hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzinssatz<br />

erneut auf derzeit 2 % gesenkt .<br />

Weiterhin niedrige Inflationserwartungen<br />

und ein schwaches Wirtschaftswachstum<br />

deuten auch für die nächsten<br />

Monate auf eine Niedrigzinspolitik<br />

der EZB hin. In den USA ist eine Erholung<br />

der Wirtschaft bereits im Gange.<br />

Auch in der EU machen sich die ersten<br />

Anzeichen eines kommenden Aufschwungs<br />

bemerkbar. Dies könnte<br />

schon bald zu einem neuerlichen<br />

Anstieg der Zinssätze führen. Diese<br />

momentan sehr günstige Situation kann<br />

von Kreditnehmern genützt werden: Da<br />

sich die langfristigen Zinssätze trotz<br />

einer bereits spürbaren steigenden Entwicklung<br />

im EU-Raum immer noch auf<br />

einem sehr niedrigen Niveau befinden,<br />

besteht jetzt die Möglichkeit, sich durch<br />

Fixzinskredite diesen niedrigen Zinssatz<br />

für die Zukunft zu sichern.<br />

Es können aber auch bestehende Fixzinskredite,<br />

die zu einem wesentlich<br />

44 KOMMUNAL<br />

höheren Zinsniveau aufgenommen wurden,<br />

auf Grund der derzeit niedrigen<br />

Zinsen optimiert werden. Generell ist<br />

die Umschuldung eines Fixzinskredites<br />

nur gegen Bezahlung einer Pönale möglich.<br />

Durch Einsatz moderner Finanzinstrumente<br />

kann dies vermieden werden.<br />

Zinsswap<br />

Sponsoraktivitäten in Bildung, Umwelt und Kultur<br />

Startschuss für den neuen Universitätslehrgang<br />

für Umweltmanagement der<br />

Universität für Bodenkultur ist der 19.<br />

September. Mit Unterstützung der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit werden im Universitätszentrum<br />

Hollabrunn akademische<br />

Umweltmanager ausgebildet. Als<br />

Spezialist in den Bereichen Umweltverträglichkeit,<br />

Nachhaltigkeit, Qualitätsmanagement,<br />

Öko-Marketing,<br />

Consulting und Management im<br />

Umweltbereich stehen den Absolventen<br />

danach viele Türen offen. Für alle<br />

Interessenten steht Ord. Univ. Prof. Dr.<br />

Walter Schiebel zur Verfügung.<br />

Umwelt ist der <strong>Kommunal</strong>kredit ein<br />

großes Anliegen. Bereits 1997 wurde<br />

die <strong>Kommunal</strong>kredit als erstes Kreditinstitut<br />

Europas EMAS-(Eco Manage-<br />

Eine attraktive Möglichkeit stellen Zinsswaps<br />

dar: Hier erfolgt keine Rückzahlung<br />

des bestehenden Kredits, es werden<br />

lediglich die bestehenden Zinszahlungen<br />

durch einen Zinsswap optimiert. Der<br />

bestehende Kredit läuft unverändert weiter.<br />

Der Kunde profitiert durch den Zinsswap<br />

vom derzeit niedrigen Zinsniveau,<br />

da er anstelle des ursprünglichen Fixzinssatzes<br />

nun einen niedrigeren variablen<br />

oder fixen Zinssatz bezahlt, und den<br />

ursprünglich vereinbarten Fixzinssatz aus<br />

ment and Audit Scheme)-zertifiziert.<br />

Im Zuge des dadurch eingeführten<br />

internen Umweltmanagementsystems<br />

hat sich die <strong>Kommunal</strong>kredit zu einem<br />

österreichischen Musterbetrieb in<br />

Sachen Umweltbewusstsein entwickelt.<br />

Insbesondere im Bereich Energie-<br />

und Wasserversorgung zählt die<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit zu den Best-Practice-<br />

Betrieben unter Österreichs Banken.<br />

Nicht nur die Umwelt, auch mehrere<br />

soziale und künstlerische Projekte<br />

werden von der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

unterstützt. So wird die <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

heuer wieder – im Rahmen der<br />

Aktion „Licht ins Dunkel“ – den Kunst-<br />

Adventkalender am Wiener Rathaus<br />

sponsern. Auch mit der Non-Profit-<br />

Organisation Fair Trade verbindet die<br />

dem Zinsswap erhält. Moderne Finanzinstrumente<br />

ermöglichen auch Optimierungen<br />

bestehender variabler Kredite. Dabei<br />

profitiert der Kunde beispielsweise von<br />

einem im Vergleich zum EURIBOR niedrigeren<br />

Fremdindex, z. B. dem Schweizer<br />

Franken LIBOR, ohne jegliches Fremdwährungsrisiko<br />

einzugehen. Sowohl Tilgungs-<br />

als auch Zinszahlungen erfolgen<br />

weiterhin in Euro. Eine Voraussetzung für<br />

die Optimierung bestehender Kredite<br />

mittels derartiger Zinsswaps ist ein Mindestvolumen<br />

von EUR 3 Mio.<br />

Informationen:<br />

Mag. Stefan Vigl,<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria AG,<br />

Türkenstraße 9, 1092 Wien,<br />

Tel.: 01/31 6 31 – 110, E-Mail:<br />

finanzierungen@kommunalkredit.at<br />

www.kommunalkredit.at<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit unterstützt Universitätslehrgang<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit eine langjährige<br />

Partnerschaft. Fair Trade setzt sich<br />

dafür ein, dass Menschen in den Entwicklungsländern<br />

möglichst gerecht<br />

für ihre Arbeit entlohnt werden,<br />

indem sie für ihre Produkte (z. B. Kaffee)<br />

einen fairen Preis erhalten.<br />

NEU: BOKU Universitätslehrgänge<br />

Master of Environmental Management<br />

& Akademischer Umweltmanager<br />

Start: 19. September 2003 im Unizentrum<br />

Hollabrunn, Anmeldung unter<br />

www.unihollabrunnn.at<br />

Informationen:<br />

Ord. Univ. Prof. Dr. Walter Schiebel,<br />

Peter Jordan-Straße 82, A-1190 Wien,<br />

Tel.: 0664/3361075,<br />

E-Mail: schiebel@boku.ac.at<br />

E.E.


Aufblasbare Schlauchwälle<br />

Gmunden setzt Maßstäbe<br />

in der Hochwasserbekämpfung<br />

Das vorjährige August-Hochwasser hat<br />

auch die Traunsee-Stadt Gmunden arg<br />

in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Zunächst wurde den von den Schäden<br />

betroffenen Bewohnern durch die Stadt<br />

finanziell unter die Arme gegriffen und<br />

in der Folge wollte man auch seitens<br />

der Stadtväter einen aktiven Beitrag<br />

zur Hochwasserbekämpfung leisten.<br />

Schlauchwallsystem<br />

Ein schwedisches Schlauchwall-System,<br />

welches über ein heimisches Unternehmen<br />

in Österreich und Bayern angeboten<br />

wird, wurde angeschafft. Dieses<br />

System ist äußerst effizient und kann<br />

innerhalb kürzester Zeit eingesetzt werden,<br />

insgesamt wurden in einer ersten<br />

Ausbaustufe 100 Laufmeter geordert.<br />

Aufblasbare Schlauchwälle, in Längen<br />

von 10 alternativ 20 Metern werden<br />

aneinandergereiht. Ein Schlauchwall<br />

besteht aus einem aufblasbaren<br />

Schlauch welcher mit einer Matte verbunden<br />

ist. Durch das ansteigende<br />

Wasser wird Druck auf die Matte ausgeübt<br />

und stabilisiert so den Schlauch,<br />

damit ist ein sicherer Hochwasserschutz<br />

bis zu einer Wasserhöhe von 75<br />

cm gegeben.<br />

Präsentation am 4.<br />

September in Gmunden<br />

Am 4. September 2003 ab 18 Uhr präsentiert<br />

die Stadt Gmunden zusammen<br />

mit der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden<br />

am Gmundner Stadtplatz das neue<br />

Das Hochwasserschutzsystem mit aufblasbaren<br />

Schutzwällen wird am 4. September am Gmundner<br />

Stadtplatz präsentiert.<br />

Hochwasserschutzsystem. Es wird der<br />

rasche Aufbau und die Standfestigkeit<br />

gezeigt. Dazu wird ein Teil des Stadtplatzes<br />

geflutet. Neben der heimischen<br />

Bevölkerung wurden die Gemeindevertreter<br />

aller vom vorjährigen Hochwasser<br />

betroffenen Gemeinden Österreichs<br />

und Bayern zu dieser Veranstaltung<br />

geladen.<br />

Informationen:<br />

Grampelhuber Ges.m.b.H.<br />

Koaserbauerstraße 18<br />

A-4810 Gmunden / Traunsee<br />

Tel.: 07612/ 64902-0<br />

Fax: 07612/ 649028<br />

E-Mail: office@grampelhuber.at<br />

www.grampelhuber.at<br />

MAASTRICHT<br />

SERVICE<br />

Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen<br />

Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />

für kommunale Leasingprojekte.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 45<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Bramac: Neues Magazin rund ums Dach<br />

Jedes Dach ist so gut wie sein Zubehör<br />

Ein Dach ist mehr als ein paar zu<br />

einem Dachstuhl zusammengenagelte<br />

Holzbalken mit Dachziegeln drauf. Es<br />

muss vor Wind, Regen, Schnee, sowie<br />

vor Kälte im Winter und Hitze im Sommer<br />

schützen. Damit das Dach diese<br />

hochwertigen Ansprüche auch deckt,<br />

ist es für Bauherren ratsam, dass neben<br />

dem normalen Dachmaterial verstärkt<br />

auf das verwendete Zubehör geachtet<br />

wird.<br />

Nur wenige Hersteller von Dachmaterialien<br />

bieten auch ein eigenes Zubehör<br />

an. Die Verwendung von Materialien<br />

unterschiedlicher Anbieter, oft auch Billiganbieter,<br />

kann dabei zu lästigen<br />

Langzeitfolgen führen.<br />

Vollsortimenter Bramac<br />

Es gibt aber auch Vollsortimenter am<br />

Dach. Der prominenteste davon, die Fa.<br />

Bramac, bietet eine breite Palette von<br />

Original-Dachzubehör, die die Sicherheit<br />

der Passgenauigkeit bei allen Anund<br />

Abschlüssen bzw. Dachdurchdringungen<br />

gewährleistet. Bramac Zubehör<br />

46 KOMMUNAL<br />

ist sowohl im Windkanal als<br />

auch in der Natur getestet.<br />

Das gibt Sicherheit.<br />

Viele dieser Materialien sind<br />

von außen nach der Verlegung<br />

nicht mehr zu sehen,<br />

sind aber für die Funktionalität<br />

des Daches von entscheidender<br />

Bedeutung.<br />

Achten Sie also bei der Auswahl<br />

Ihres Dachzubehörs<br />

darauf, dass auch Original-<br />

Materialien verwendet werden.<br />

Unangenehme Folgeerscheinungen<br />

lassen sich so<br />

leicht vermeiden.<br />

Dimension Dach - Das<br />

Magazin für Dachkultur<br />

Eine „neue Sicht des Daches“ will<br />

Dachsystem-Profi Bramac mit seinem<br />

Magazin „Dimension Dach“ vermitteln.<br />

Auf 44 Seiten zeigt „Dimension Dach“<br />

das Dach in allen seinen Facetten: Neue<br />

Materialien, neue Farben, neue Funk-<br />

Probeexemplare von<br />

„Dimension Dach“ sind<br />

bei Bramac erhältlich.<br />

Neues Vertriebszentrum für Ungarn<br />

Kuhn eröffnet in Budapest<br />

Die KUHN-Gruppe mit Hauptsitz in<br />

Eugendorf bei Salzburg hat kürzlich ihr<br />

neues Vertriebszentrum für Ungarn in<br />

Budapest eröffnet. Bei der feierlichen<br />

Eröffnungszeremonie haben 350 eingeladene<br />

Kunden, Partner und Freunde<br />

teilgenommen.<br />

Vetrieb, Service, Montage<br />

Auf dem 33.000 qm 2 großen Areal,<br />

direkt an der Autobahn Budapest-Szeged<br />

gelegen, wurde ein 3-stöckiges Verwaltungsgebäude<br />

errichtet. Weiters stehen<br />

nun Service- und Montagehallen<br />

mit einer Nutzfläche von 2.000 qm 2 zur<br />

Verfügung. Der Service- und Montagebereich<br />

ist mit 2 Hallenkränen bei einer<br />

Traglast von je 10 to und jeweils einer<br />

Spannweite von 20 m ausgerüstet. Der<br />

moderne Waschplatz, sowie eine<br />

Lackierbox zählen ebenso zur Ausstattung.<br />

Ein modernst eingerichtetes Logistikzentrum<br />

sorgt für die prompte<br />

Geräte- und Ersatzteilbelieferung der<br />

Kunden.<br />

KUHN: Neue Firmenzentrale in Budapest<br />

Die neue Firmenzentrale in Budapest<br />

beherbergt als Generalimporteur<br />

1. KOMATSU - Baumaschinen<br />

2. PALFINGER - LKW-Kräne<br />

3. MITSUBISHI - Gabelstapler<br />

Führender Anbieter<br />

KUHN zählt im Bereich der Baumaschinen<br />

mit KOMATSU zu den führenden<br />

Anbietern in Ungarn. Bei den mit Verbrennungsmotoren<br />

betriebenen Gabelstaplern<br />

aus der Produktpalette von<br />

MITSUBISHI, sowie mit den PALFIN-<br />

GER LKW-Kränen ist KUHN Marktführer<br />

in Ungarn.<br />

tionen, Technologien und<br />

Sichtweisen werden dem<br />

Leser rund ums Dach<br />

präsentiert. Bewohner-<br />

Porträts finden sich hier<br />

ebenso, wie Umweltberichte,Produktvorstellungen,<br />

Experteninterviews<br />

und Tipps zum Thema<br />

Geld und Renovieren. In<br />

der ersten Stufe wird das<br />

Magazin einmal jährlich<br />

in einer Auflage von<br />

20.000 Stück an BauundRenovierungsinteressierte<br />

verteilt.<br />

Informationen:<br />

Bramac<br />

Bramacstraße 9<br />

3380 Pöchlarn<br />

Tel.: 02757/ 40 10 - 0<br />

Fax: 02757/ 40 10 - 207<br />

E-Mail: mk@bramac.com<br />

Web: www.bramac.at<br />

Die Tochterfirma KUHN KFT wurde als<br />

erste von 11 Auslandsgesellschaften<br />

von der KUHN-Holding mit Sitz in<br />

Eugendorf bei Salzburg im Jahr 1990<br />

gegründet.<br />

Derzeit werden in Ungarn 87 Mitarbeiter<br />

in Vertrieb und Service beschäftigt.<br />

KUHN betreut seine Kunden außerhalb<br />

Österreichs auch über seine separaten<br />

Tochtergesellschaften in Tschechien,<br />

Slovakei, Slowenien, Kroatien, Schweiz<br />

und Bayern.<br />

Die Firmengruppe KUHN beschäftigt<br />

500 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz<br />

von EUR 220 Mio.<br />

Informationen:<br />

Kuhn Baumaschinen GmbH<br />

Zentrale Eugendorf<br />

Gewerbestraße 7<br />

A-5301 Eugendorf bei Salzburg<br />

Tel.: 06225/ 8206 0<br />

Fax: 06225/ 8590 47<br />

E-Mail: office-bm@kuhn.at<br />

www.kuhn.at<br />

E.E.<br />

E.E.


VALTRA-Händler besuchten VALTRA-Stammwerk in Suolahti.<br />

Eine gelungene Veranstaltung in VALTRA-land<br />

Besuchermagnet „Atrium“<br />

Organisiert von der VALTRA<br />

GesmbH in Spital am Semmering,<br />

wurde den Reiseteilnehmern<br />

Mitte Juni ein<br />

umfangreiches Programm<br />

geboten. Nach einer ausführlichen<br />

Stadtbesichtigung in<br />

Helsinki und kulturellen Aktivitäten<br />

ging es in das Landesinnere<br />

Richtung VALTRA-<br />

Stammwerk in Suolahti.<br />

Dort wurde als eigentlicher<br />

Programmhöhepunkt den<br />

Besuchern das VALTRA-Kundenservice-Center<br />

„Atrium“<br />

vorgestellt, und die 150 m<br />

lange Produktionsstrasse,<br />

von der jährlich mehr als<br />

10.000 Traktoren von Band<br />

laufen, erklärt. Am Ende<br />

stand eine Demonstration<br />

der neuesten VALTRA-Baureihen<br />

und eine Probefahrt am<br />

betriebseigenen Testgelände<br />

in der sich die Händler von<br />

den Produktinnovationen<br />

überzeugen konnten.<br />

Information<br />

VALTRA GesmbH<br />

Grautschenhof 24<br />

8684 Spital / Semmering<br />

Tel: 03853/348<br />

Fax: 03853/348-48<br />

E-Mail: valtra@netway.at<br />

http://www.valtra.at<br />

E.E.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Austrowaren: Müllumladepressen und Container<br />

Partner für Umwelttechnik<br />

AUSTROWAREN,<br />

Ihr Partner für<br />

Umwelttechnik liefertMüllumladepressen<br />

und im<br />

Auftrag der Fa.<br />

BAWU die dazugehörigen<br />

ACTS<br />

Container.<br />

Aufgrund der<br />

neuen Deponieverordnung<br />

soll ein<br />

Großteil des Abfalls thermisch<br />

entsorgt werden.<br />

Die Fa. AUSTROWAREN ist<br />

damit beauftragt, in NÖ und<br />

in Wien Umladestationen<br />

mit Wiege- und Verschiebeeinheit<br />

zu errichten, so in:<br />

Krems, Baden, Hohenruppersdorf,<br />

Zwettl, Mödling<br />

oder Traiskirchen. Ein<br />

wesentlicher Bestandteil dieser<br />

Umladestationen sind<br />

HUSMANN- Hochleistungspressen,<br />

welche die Brennfraktion<br />

in ACTS Containern<br />

mit automatischen Türver-<br />

Vorbereitung für<br />

die thermische<br />

Verwertung.<br />

schlussschiebernverdichten. Je nach<br />

Müllzusammensetzung<br />

findet in einem<br />

Container das 3 bis<br />

6-fache Müllvolumen<br />

Platz. Für den gleichen<br />

Einsatz liefert<br />

AUSTROWAREN im<br />

Auftrag der Fa.<br />

LINDE/Dresden zu<br />

der MBA-Linz HUS-<br />

MANN Press- und Containerverschiebestationen.<br />

AUSTROWAREN bietet die<br />

Lösung für Ihre individuelle<br />

Recyclinglogistik.<br />

Informationen:<br />

AUSTROWAREN HandelsgmbH<br />

Umwelttechnik<br />

Schellingg. 7, 1010 Wien<br />

Tel.: 01/ 515 69- 3276<br />

Fax: 01/ 515 69- 3228<br />

E-Mail: uwt@<br />

austrowaren.at<br />

Schellinggasse 7<br />

A 1010 Wien<br />

Tel.: +43 1 515 69-3276<br />

Fax: +43 1 515 69-3228<br />

uwt@austrowaren.at<br />

Bereich Umwelttechnik<br />

SEIT ÜBER 30 JAHREN ANLAGEN FÜR DIE MÜLL-<br />

BEHANDLUNG<br />

HUSMANN –Umladestationen, Verschiebe-<br />

einrichtungen, Container- sowie Stationärpressen<br />

PRESONA – Ballenpressen bis zu 140t Presskraft<br />

ORWAK – Mehrkammer- und Spezialpressen,<br />

MORINDERS – Brikettieranlagen<br />

EUROPRESS – Förderanlagen und Sortierbühnen<br />

SWECO- Separatoren zum Trennen aus trockenen und<br />

nassen Medien<br />

Diverses ZUBEHÖR - Polyestherbänder und Bindedraht<br />

für alle Ballenpressen<br />

TECHNISCHER KUNDENDIENST und LAGER<br />

A 1230 Wien, Lemböckgasse 53-55<br />

Tel.: +43 1 515 69 - 3541<br />

KOMMUNAL 47<br />

E.E.


Public Management<br />

Akzeptanz und Chancen von Nutzen-Kosten-Untersuchungen<br />

Strassenwesen ist<br />

Vorreiter<br />

Öffentliche Projekte bedürfen genauer Untersuchungen, in welchem Ausmaß sie<br />

tatsächlich für die Gesellschaft von Nutzen sind. Nachfolgend soll am Beispiel des<br />

Straßenwesens die zwingende Anwendung von Nutzen-Kosten-Untersuchungen und<br />

die Akzeptanz der Ergebnisse erläutert werden.<br />

u Dr. Walter Pichler<br />

Alle Formen von Nutzen-Kosten-Untersuchungen<br />

haben nur dem einen Zweck,<br />

Entscheidungsprozesse und Entscheidungen<br />

nachvollziehbar zu machen, zu dienen.<br />

Betrachtet man das Straßenwesen,<br />

so finden derartige Untersuchungen<br />

wahrscheinlich hier die häufigste Anwendung<br />

von allen Sparten des Bauwesens<br />

(Es besteht aber auch im Straßenwesen<br />

noch großer Nachholbedarf bezüglich zielorientierter,<br />

transparenter Entscheidungen.)<br />

Die Entscheidungen betreffen im<br />

wesentlichen Alternativen für Projekte<br />

oder für Bauweisen und Strategien der<br />

Erhaltung. Für Entscheidungen im<br />

Bereich öffentlicher Straßen – von diesen<br />

ist hier vorwiegend die Rede – ist der Verantwortliche<br />

eine öffentliche Körperschaft,<br />

welche sich privater Unternehmungen<br />

in unterschiedlichem Ausmaße<br />

bedient. Alle Managementprozesse und<br />

jede Entscheidung setzen klare Zielformulierungen<br />

voraus. Die Zielsetzung, welche<br />

dem Straßenwesen zugrundezulegen ist,<br />

ist unabhängig vom Grad der Einbindung<br />

privater Unternehmungen in Planung,<br />

u Univ.-Doz.<br />

Dipl.-Ing. Dr.<br />

Walter Pichler<br />

ist Mitglied des Vorstandes der FH<br />

Technikum Kärnten und Prov. Leiter<br />

des FH-Studiums Public Management<br />

48 KOMMUNAL<br />

Bau- und Erhaltung. Es ist jedenfalls<br />

anzustreben, dass der Verwalter öffentlicher<br />

Straßen bei allen Entscheidungen,<br />

sich modernster Instrumentarien bedient.<br />

Straßenbaulastträger<br />

sind Entscheidungsträger<br />

Verantwortlich für das öffentliche<br />

Straßennetz sind Bund, Länder und<br />

Gemeinden. Es sind dies Körperschaften,<br />

die in vieljähriger Arbeit Verwaltungsstrukturen<br />

aufbauten, die den anfänglichen<br />

Erfordernissen sicher gerecht wurden,<br />

inzwischen aber längst reformbedürftig<br />

wurden. Es sei aber festgestellt,<br />

dass überall ein Reformwille artikuliert<br />

wird, dass es auch wertvolle Ansätze<br />

gibt, der tatsächlich erfolgreiche Durchbruch<br />

wird aber durch „Trägheitsgesetze“<br />

behindert.<br />

Die Schwierigkeiten liegen im wesentlichen<br />

u im traditionellen Rechnungswesen<br />

(Kameralistik),<br />

u in unmodernen Dienstrechtsgesetzgebungen<br />

und<br />

u in der in der Praxis nicht<br />

klaren Trennung von Politik<br />

und Verwaltung.<br />

Kameralistik<br />

Im öffentlichen Sektor spielen<br />

„Rechtsmäßigkeitsgesichtspunkte“<br />

eine dominante Rolle.<br />

Diese eine Säule der Verwaltungen<br />

ist gut ausgeformt und<br />

braucht nicht angezweifelt zu<br />

werden. Die zweite Säule, wel-<br />

che den Namen „Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte“<br />

tragen sollte, ist nur rudimentär<br />

vorhanden. Die deutsche Form<br />

des Merkantilismusses schuf das Rechnungswesen<br />

mit dem Namen „Kameralistik“.<br />

Die Kameralistik ist vergangenheitsbzw.<br />

inputorientiert. Einnahmen und<br />

<strong>Ausgabe</strong>n werden sichtbar gemacht; eine<br />

Kostenkontrolle ist jedoch nicht möglich.<br />

Natürlich fehlt auch die Möglichkeit von<br />

Kostenschätzungen für Planungen. Es<br />

sind damit nicht nur Planungen innerhalb<br />

des Bereiches „Straßenbau- und<br />

Straßenerhaltung“ gemeint. Auch bei<br />

weittragenden parlamentarischen Entscheidungen<br />

gibt man sich bezüglich der<br />

möglichen finanziellen oder kostenmäßigen<br />

Auswirkungen eines neuen Gesetzes<br />

mit „gutachterlichen“ Aussagen wie „fast<br />

keine Kosten“, „Kosten nur geringfügig“,<br />

oder „Kosten nicht abschätzbar“, zufrieden.<br />

Nutzen-Kosten-Untersuchungen sind<br />

beim Entstehen eines neuen Gesetzes<br />

noch nicht üblich. Wenn der Gesetzgeber<br />

z.B. im Bundesstraßengesetz bzw. in<br />

dazugehörigen<br />

DurchführungsbestimmungenWirt-<br />

Sämtliche Entscheidungen<br />

über<br />

Maßnahmen, Methoden<br />

oder Zeitpunkt<br />

der Erhaltung öffentlicher<br />

Straßen sind<br />

unter Bedachtnahme<br />

auf gesamtwirtschaftliche<br />

Interessen<br />

zu treffen.<br />

schaftlichkeit und<br />

Sparsamkeit verlangt,<br />

so ist damit<br />

nicht selbstverständlich<br />

gemeint,<br />

dass man sich der<br />

jeweils modernsten<br />

Methoden<br />

der Betriebswirtschaftslehre<br />

zu<br />

bedienen hat,<br />

sondern es wird<br />

dies zum Anlass


Neben den<br />

Kosten für die Erhaltungsmaßnahme,<br />

über<br />

die entschieden<br />

werden soll, sind<br />

Nutzen und Kosten<br />

von Straßenbenützern<br />

zu berücksichtigen.<br />

genommen, im<br />

Rahmen einer<br />

parlamentarischen<br />

Enquete,<br />

über die Einführung<br />

einer<br />

Kostenrechnung<br />

zu diskutieren.<br />

Der diesbezüglichen<br />

Enquete im<br />

Jahre 1996 war aber kein durchschlagender<br />

Erfolg beschieden.<br />

Dienstrecht der öffentlichen<br />

Bediensteten<br />

Es ist erstaunlich, dass es trotz eines starren<br />

Dienstrechtes, welches kaum oder<br />

gar keine Leistungsanreize bietet, doch<br />

auch im öffentlichen Sektor Fortschritte<br />

gibt. Die Leistung, deren Messbarkeit<br />

schon mangels einer Kostenrechnung<br />

erschwert ist, ist nicht immer karrierebeeinflussend.<br />

Die Pragmatisierung, ein<br />

Erbe des „Heiligen Römischen Reiches,<br />

Deutscher Nation“, war als Schutz des<br />

Beamten – insbesondere in der Hoheitsverwaltung<br />

– gedacht. Der Beamte sollte<br />

sich als unabhängiger Fachgutachter, der<br />

dem Politiker fachlich fundierte Grundlagen<br />

von Entscheidungen liefert, verstehen.<br />

Die wichtige Voraussetzung der<br />

Unabhängigkeit ging mit Verpolitisierung<br />

in vielen Bereichen verloren. Aus diesem<br />

Grunde ist auch die Pragmatisierung nur<br />

mehr in einzelnen Bereichen der<br />

Hoheitsveraltung begründbar.<br />

Stellung des politischen<br />

Entscheidungsträgers<br />

Der demokratisch gewählte Politiker hat<br />

Aufträge des Wählers, des Staatsbürger,<br />

zu erfüllen. Es können diese Aufträge von<br />

der Sachmeinung des von der Verwaltung<br />

beauftragten Mitarbeiters oder freiberuflichen<br />

Ingenieurs abweichen. Dies ist auch<br />

legitim. Wichtig ist aber, dass<br />

beide Lösungsansätze transparent<br />

vorhanden sind und es für<br />

jeden nachvollziehbar wird, wie<br />

die endgültige Entscheidung<br />

zustande kam. Es muss am<br />

Ende klar sein, wer auf welche<br />

Art begründet die Entscheidung<br />

beeinflusst hat. Die Pragmatisierung<br />

half früher, diese Forderung<br />

zu erfüllen. Heute scheint dies nicht<br />

mehr immer der Fall zu sein.<br />

Zielformulierung<br />

Wie jedem beliebigen Managementprozess<br />

eine klare Zielformulierung vorausgeht,<br />

so gilt dies auch für alle Formen von<br />

Nutzen-Kosten-Untersuchungen unabhängig<br />

davon, ob sie nutzwertanalytischer<br />

oder kostennutzenanalytischer Art<br />

sind. Der Zielfestlegung kommt entscheidenste<br />

Bedeutung zu. Es ist sinnvoll, sich<br />

dabei methodisch<br />

der Erkenntnisse<br />

der Systemanalyse<br />

zu bedienen.<br />

Entscheidungsprozesse<br />

in Problembereichen,<br />

die<br />

durch Komplexität<br />

(starke Vernetzung,Interdisziplinarität),besondere<br />

Bedeutung<br />

(hohe Relevanz<br />

für den Handlungsträger,<br />

der<br />

das Projekt abzuwickeln<br />

hat und<br />

die Projektsumwelt)<br />

und Neuartigkeit<br />

(Innovationsgrad und Risken sind<br />

zu beachten.) charakterisiert sind, sollten<br />

nach systemtheoretischen Ansätzen<br />

behandelt werden. Das Straßenwesen ist<br />

derartigen Problembereichen hinzuzählen.<br />

Der Systemanalytiker fordert<br />

„teleologische“ Denkprozesse, die kyber-<br />

Die Nutzwertanalyse<br />

ist anzuwenden,<br />

wenn eine komplexe<br />

Entscheidungssituation<br />

vorliegt und die<br />

Monetarisierung der<br />

Nutzen- und Kostenkomponenten<br />

nicht<br />

möglich oder nicht<br />

wünschenswert ist.<br />

Public Management<br />

netische, polykausale und dynamische<br />

Ansätze beinhalten. Zur Verringerung des<br />

Risikos einer Systemfehlplanung erfolgt<br />

ein Vorgehen vom „Ganzen zum Teil“.<br />

Kernaufgabe ist die Erfassung der Projektumwelt.<br />

Kenntnis der Projektsumwelt ist<br />

die Voraussetzung für die Zielformulierung,<br />

dem ersten Schritt in einem Entscheidungs-<br />

bzw. Managementprozess.<br />

Die Projektsumwelt für das Straßenwesen<br />

kann durch folgende „Teilumwelten“<br />

charakterisiert werden:<br />

Kapitalgeber: Der Kapitalgeber ist natürlich<br />

an einem optimalen Einsatz seiner<br />

Mittel interessiert, er wünscht sich eine<br />

Erfolgsmaximierung.<br />

Kunden: Als Kunden sind Straßennutzer,<br />

Anrainer und Teile der Wirtschaft anzusehen.<br />

Technische Umwelt: Der Fortschritt der<br />

Technik ist abzuschätzen und z.B. durch<br />

Förderungen von Varianten die Innovation<br />

zu beschleunigen.<br />

Natürliche Umwelt: Die möglichst<br />

geringe Beeinträchtigung<br />

der Natur ist ein Teilziel.<br />

Ökonomische Umwelt:<br />

Durch die Wahl einer Straßentrasse,<br />

durch die verkehrstechnische<br />

Leistungsfähigkeit,<br />

kommt es zu geänderten,<br />

neuen Voraussetzungen für<br />

die Wirtschaft.<br />

Soziokulturelle Umwelt:<br />

Eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit<br />

durch Information<br />

der an der Straße interessierten<br />

Umwelt kann Rückwirkungen<br />

auf das System haben.<br />

Politische Umwelt: Die<br />

Gewichtung einzelner Parameter,<br />

wie Struktur der Straße<br />

oder Sicherheit, kann von politischen<br />

(demokratische Meinungsbildung vorausgesetzt)<br />

Anliegen abhängen.<br />

Nach dieser beispielhaften Aufzahlung<br />

kann für den Teilbereich „Erhaltung“ des<br />

Straßenwesens das Ziel in einfacher Form<br />

weiter auf Seite 50<br />

KOMMUNAL 49


Public Management<br />

wie folgt formuliert werden:<br />

„Sämtliche Entscheidungen<br />

über Maßnahmen, Methoden<br />

oder Zeitpunkt der<br />

Erhaltung öffentlicher<br />

Straßen sind unter Bedachtnahme<br />

auf gesamtwirtschaftliche<br />

Interessen zu<br />

treffen. Insbesondere sind neben den<br />

Kosten für die Erhaltungsmaßnahme,<br />

über die entschieden werden soll, Nutzen<br />

und Kosten von Straßenbenützern zu<br />

berücksichtigen. Hinzu kommen Nutzen<br />

und Kosten der Umwelt“.<br />

Das klare Ziel ist die Voraussetzung für<br />

die weitere Arbeit.<br />

Nutzen-Kosten-<br />

Untersuchungen<br />

Derartige Untersuchungen sind Entscheidungshilfen<br />

mit dem Ziele<br />

u Entscheidungen transparent vorzubereiten,<br />

so dass die meist sehr komplexenUrsachen-Wirkungszusammenhänge<br />

für alle Beteiligten (Fachleute,<br />

Bürger, Politiker) durchschaubar werden<br />

und<br />

u ein optimaler Mitteleinsatz erzielt<br />

wird.<br />

Die Parameter, die man für die Bewertung<br />

von Nutzen- bzw. Kostenkomponenten<br />

verwendet, sind entweder monetärer,<br />

oder nicht-monetärer Art.<br />

Das Wort „Entscheidungshilfen“ deutet<br />

bereits darauf hin, dass es Spielräume für<br />

die endgültige Entscheidung noch immer<br />

geben kann. Dies liegt in der Unzulänglichkeit<br />

der Zieldefinition, die auch bei<br />

gewissenhaftester Formulierung nach<br />

systemanalytischen Grundsätzen einen<br />

Gesichtspunkt nicht beachtet haben<br />

kann.<br />

Für die verschiedenen Methoden der<br />

Nutzen-Kosten-Untersuchungen liegen<br />

seit Jahren theoretische Grundlagen und<br />

auch praktische Erfahrungen vor. Die<br />

50 KOMMUNAL<br />

generelle Einführung<br />

war,<br />

sie ist es vielfach<br />

noch<br />

immer,<br />

schwierig.<br />

Weshalb war<br />

und ist die<br />

konsequente<br />

Anwendung derartiger Entscheidungshilfen<br />

schwierig? Was erschwerte und<br />

erschwert die Anwendung? Auf der<br />

einen Seite liegen die Ursachen in den<br />

unter Punkt 2 dieses Aufsatzes genannten<br />

Probleme:<br />

Kameralistik: Fehlende Kostenkenntnis<br />

und fehlendes Kostenbewusstsein<br />

Mangelnde Flexibilität: begründet im<br />

Dienstrecht<br />

Falsch verstandene Aufgaben des Politikers:<br />

statt Staatspolitik wird Parteipolitik<br />

betrieben. Dies wird durch unklare<br />

Aufgabentrennung zwischen Politiker<br />

und Beamten erleichtert.<br />

Zu diesen Hemmnissen kommt noch,<br />

dass Zielformulierungen nicht nach<br />

ganzheitlichen Ansätzen erfolgten und<br />

erfolgen, sondern sich lediglich auf<br />

wenige Umwelten abstützen (z.B. Technik<br />

und Teile der Wirtschaft). Die rudimentäre<br />

Zielerfassung half jedoch am<br />

meisten zur Anwendung moderner Entscheidungshilfen.<br />

Es kam zu einer Akzeptanzsteigerung.<br />

Abschließend sei noch<br />

festgestellt, dass Kosten-Nutzen-Untersuchungen<br />

entweder nutzwert- oder<br />

kostennutzenanalytischer Art sind.<br />

Zu den ersteren zählt die Wirkungs- und<br />

Nutzwertanalyse, zur zweiteren Art die<br />

Kosten-Nutzen-Analyse. (Es gibt aber<br />

noch Mischformen.)<br />

Entscheidungen vor dem<br />

Straßenneubau<br />

Die Auswahl einer Straßenstrasse aus<br />

einer Vielzahl von zur Diskussion gestellten<br />

Varianten ist sicher die komplexeste<br />

wie S p e z i a l wo r ks h o p 26. und 27. September 2003<br />

werde oder bleibe ich<br />

KPV.<br />

ko m m u na l p o l i t i s che vereinigung<br />

m o d e rn politics<br />

POLITISCHE AKA D E M I E<br />

Die Kosten-Nutzen-<br />

Analyse ist u.a. anzuwenden,<br />

wenn eine komplexe<br />

Entscheidungssituation<br />

vorliegt, die ausschließlich<br />

einer monetären<br />

Beurteilung unterzogen<br />

werden soll.<br />

aller Fragestellungen aus diesem Bereich.<br />

Das Ziel wird sehr umfassend sein und<br />

die Zielerfüllung sich weitgehend einer<br />

Messbarkeit nach monetären Maßstäben<br />

entziehen. Es ist daher richtiger, für die<br />

Wahl einer Straßentrasse einen nutzwertanalytischen<br />

Ansatz zu wählen. Mit<br />

kostennutzenanalytischen Modellen<br />

würde nur eine Genauigkeit vorgetäuscht,<br />

die in Wirklichkeit nicht<br />

erreichbar ist.<br />

Die Anwendung der Kosten-Nutzen-Analyse<br />

könnte leicht zu Argumentationsnotstand<br />

führen. Die Nutzwertanalyse<br />

bietet überdies die Möglichkeit, in die<br />

Prozesse der Zielfindung, der Normierung<br />

und vor allem der Gewichtung,<br />

Interessenten einzubinden. Gut moderierte<br />

Arbeitsgruppen, bestehend aus<br />

Fachleuten, Vertretern von Interessensgruppen<br />

und Politikern, erarbeiten<br />

gemeinsam die genannten Entscheidungsgrundlagen<br />

und unterwerfen sich<br />

damit einem sachlich fundierten Ergebnis.<br />

Projekte können heute im allgemeinen<br />

nur mehr über diese Entscheidungshilfe<br />

realisiert werden.<br />

Entscheidungen über die Wahl einer<br />

baulichen Alternative (System eines<br />

Brückentragwerkes, Art der Fahrbahnbefestigung)<br />

werden, da die Probleme<br />

nicht von derartiger Komplexität wie im<br />

ersten Fall sind und eine Monetarisierung<br />

möglich ist, kostennutzenanalytisch<br />

getroffen.<br />

Entscheidungen bei der<br />

Straßenerhaltung<br />

Die wesentlichsten Fragen, welche sich<br />

im Bereich der baulichen Straßenerhaltung<br />

stellen, sind:<br />

u Beurteilung von alternativen Erhaltungsmethoden<br />

und Baustoffen<br />

u Optimaler Zeitpunkt für Instandsetzungen<br />

und Erneuerungen<br />

u Finanzbedarf<br />

u Dringlichkeitsreihung<br />

?<br />

bürgermeister<br />

mehr unte r :<br />

w w w. m o d e rnp o l i t i c s . a t o d e r 01 / 814 2 0 - 5 5


Eine der wesentlichsten Fragen, die sich im Bereich der baulichen Straßenerhaltung<br />

stellt, ist der optimale Zeitpunkt für Instandsetzungen und Erneuerungen.<br />

Im Bereich der betrieblichen Straßenerhaltung<br />

sind es Fragen nach der Intensität<br />

und Organisation der Betreuung des<br />

Straßennetzes (z.B. Winterdienst, Reinigung).<br />

Alle diese Entscheidungsfragen sollten<br />

kostennutzenanalytischen Untersuchungen<br />

unterzogen werden. Die zu definierenden<br />

Ziele sind leichter überblickbar als<br />

bei der Wahl einer Straßentrasse. Die<br />

Komplexität ist nicht so stark, dass eine<br />

Monetarisierung unmöglich wäre. Hinzu<br />

kommt, dass die genannten Fragestellungen<br />

sehr stark die Betriebe der Straßenerhaltung<br />

betreffen und stets auch Daten<br />

aus dem innerbetrieblichen Rechnungswesen<br />

in die Entscheidungen einfließen<br />

müssen. Die betriebswirtschaftliche Komponente<br />

soll Teil der kostennutzenanalyti-<br />

Verwendete Literatur<br />

u Österreichischer Nationalrat: Protokoll vom 15. Mai<br />

1996; Parlamentarische Enquete: „Kostentransparenz<br />

staatlicher Aufgabenerfüllung, Einführung einer Kostenrechnung<br />

des Bundes und Einrichtung eines Haushaltsausschusses“<br />

u Patzak G.: Systemtechnik-Planung komplexer innovativer<br />

Systeme, Grundlagen, Methoden, Techniken. Springer-Verlag<br />

Berlin, Heidelberg, New York, 1982.<br />

u Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten,<br />

Straßenforschung, Heft 202: Nutzen-Kosten-Unter-<br />

schen Beurteilungen sein. Bei Vereinigung<br />

von Verantwortlichen für den<br />

Betrieb und für die erwähnten wichtigsten<br />

Entscheidungen in einer Hand, ist<br />

das günstigste Ergebnis zu erwarten.<br />

(Bedingung: Absage an Kameralistik!)<br />

Diese Auffassungen decken sich mit dem<br />

internationalen Trend (z.B. Modelle der<br />

Weltbank-HDM oder Veröffentlichungen<br />

von PIARC-World Road Association).<br />

Untersuchungen bei verstärkter<br />

Aufgabenteilung<br />

Die bisherigen Betrachtungen gehen<br />

davon aus, dass eine Verwaltung für die<br />

Planung, für den Bau und für die bauliche<br />

und betriebliche Erhaltung verantwortlich<br />

suchungen im Verkehrswesen – Entscheidungshilfen in<br />

der Verkehrsplanung, 1982<br />

u Pichler W.: Straßenzustandsbewertung und die Entscheidung<br />

über Erhaltungsmaßnahmen an Oberbaukonstruktionen,<br />

Schriftenreihe des Institutes für Straßenbau<br />

der Universität Innsbruck, Heft 22, 1992.<br />

u Schmuck A.: Straßenerhaltung mit System – Grundlagen<br />

des Managements, Kirschbaumverlag, Bonn, 1987<br />

u Kappel F.: Funktionsbauverträge – Erwartungen der<br />

Bauwirtschaft, Fachzeitschrift „Griffig“, Gütegemeinschaft<br />

Verkehrsflächen aus Beton e.V, Köln-Marienburg,<br />

1/2003<br />

Marchfelder Bioenergie GmbH baut Vergärungsanlage von Komptech Farwick<br />

Das Marchfeld setzt auf Biogas<br />

Die Marchfelder Bioenergie GmbH aus<br />

Groß- Enzersdorf errichtet in Markgrafneusiedl<br />

eine Biogasanlage zur Vergärung<br />

von Bioabfällen. 15.000 Tonnen<br />

Bioabfälle, Speisereste, überlagerte<br />

Lebensmittel und Fettabscheiderinhalte<br />

werden pro Jahr aufbereitet und zu Biogas<br />

umgewandelt. Daraus wird über ein<br />

Blockheizkraftwerk Strom und Wärme<br />

gewonnen werden. Ausgeschleuste<br />

organische Feststoffe werden auf den<br />

Anlagen der beiden Gesellschafter kom-<br />

postiert und mit Teilen des Gärrests<br />

bewässert. Auf diesem Wege entsteht<br />

quasi als „Nebenprodukt“ ein wertvoller<br />

Dünger für die Landwirtschaft.<br />

Das Verfahren der Komptech Farwick<br />

Anlagenbau GmbH besteht aus den<br />

Teilschritten Zerkleinerung, Lösung,<br />

Separation, Sandabscheidung, Hygienisierung,<br />

Vergärung, Biogasaufbereitung,<br />

Verstromung und Fest-Flüssig-Separation,<br />

wofür eine Aufbereitungshalle und<br />

eine Biogasanlage errichtet werden. Die<br />

Public Management<br />

ist. Alle diese wichtigsten Tätigkeiten werden<br />

vom eigenen Betrieb ausgeführt, oder<br />

auch an private Unternehmungen vergeben<br />

(z.B. Planung an Ingenieurbüros,<br />

Neubau und Erhaltungsmaßnahmen an<br />

Baufirmen). Die Entscheidung bleibt wie<br />

die Verantwortung beim Verwalter, beim<br />

Baulastträger. Der Vertrag, welcher zwischen<br />

Baulastträger und dem privaten<br />

Unternehmer abzuschließen ist, beinhaltet<br />

neben rechtlichen Bestimmungen, die<br />

Vertragspartner betreffend, nur technische.<br />

Es sind von allen möglichen Teilzielen<br />

(siehe Kapitel 3 dieses Aufsatzes) nur<br />

technische Vertragsgegenstand.<br />

Durch die Idee von Funktionsbauverträgen<br />

ändert sich die Situation. Die Bauverträge<br />

enthalten implizit auch andere<br />

Ziele, betreffend z.B. Straßennutzer und<br />

Umwelt. Die ausschreibende Stelle legt<br />

Anforderungen an das Langzeitverhalten<br />

des Bauwerkes fest und denkt dabei an<br />

die Wahrung der Interessen von Straßennutzer<br />

und Umwelt. Es geht damit ein<br />

Teil (kleineren oder auch größeren<br />

Umfanges) der Entscheidungskompetenz<br />

an den privaten Vertragspartner über,<br />

nicht aber die Gesamtverantwortung. Es<br />

sind dies sehr interessante Modelle, die<br />

hohe Flexibilität von der Verwaltung fordern,<br />

aber neue Chancen bieten.<br />

Zusammenfassung<br />

Nutzen-Kosten-Untersuchungen, in<br />

den verschiedensten Ausprägungen<br />

je nach dem Anwendungszweck,<br />

haben wohl an Akzeptanz gewonnen,<br />

es ist aber deren Anwendung<br />

nicht zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden. Die Forcierung der<br />

Anwendung ist insbesondere eine<br />

moralische Pflicht gegenüber dem<br />

Staatsbürger. Eine wesentliche Voraussetzung<br />

ist jedoch eine durchgreifende<br />

Reform im Rechnungswesen<br />

und auch im Dienstrecht.<br />

Anlage wird im Frühjahr 2004 fertiggestellt<br />

und den Probebetrieb aufnehmen.<br />

Die Komptech Farwick Anlagenbau<br />

GmbH mit Büro in Wien ist eine 100 %<br />

Tochter der Komptech Farwick GmbH<br />

aus Frohnleiten (Steiermark).<br />

Informationen:<br />

Martin Wellacher, Komptech Farwick<br />

GmbH (Projektingenieur)<br />

Tel.: 03126/ 505 700<br />

E.E.<br />

KOMMUNAL 51


Wirtschafts-Info<br />

Der „intelligente“ Müllcontainer von Pöttinger<br />

Multipress Eco<br />

Die Firma Pöttinger Entsorgungstechnik<br />

hat ein System<br />

entwickelt, welches den<br />

Müll verwiegt, identifiziert<br />

und anschließend verpresst.<br />

MULTIPRESS ECO heißt der<br />

„intelligente“ Müllcontainer,<br />

der in verschiedenen<br />

europäischen Städten bereits<br />

erfolgreich eingesetzt wird.<br />

Funktionsweise<br />

Die Funktionsweise erklärt<br />

Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />

Markus Ebster so: „Eine<br />

Magnetkarte prüft die<br />

Zugangsberechtigung zur<br />

Wiegeschleuse. Der Abfall<br />

wird eingeworfen, verwogen<br />

und die Daten gespeichert.<br />

Der Abfall wird nun in den<br />

Pressbereich übergeben und<br />

automatisch verpresst. Die<br />

Datenübertragung erfolgt<br />

mittels GSM - Netz und<br />

steht somit dem Betreiber<br />

permanent zur Verfügung.“<br />

52 KOMMUNAL<br />

Geschäftsführer<br />

DI Markus<br />

Ebster<br />

Den „intelligenten“ Müllcontainer<br />

finden Sie auf der<br />

Umweltmesse „Entsorga“<br />

(23.-27.9.2003) in Köln auf<br />

dem Stand der Fa. Pöttinger<br />

Entsorgungstechnik - Halle<br />

10.1, Gang D 30/ E 31.<br />

Informationen:<br />

Pöttinger Entsorgungstechnik<br />

GmbH. & Co KG<br />

Industriestraße 30<br />

A-4710 Grieskirchen<br />

Ansprechperson:<br />

DI Markus Ebster<br />

Tel.: 07248/ 600-309<br />

Fax: 07248/ 600-429<br />

E-Mail: entsorgung@<br />

poettinger.at<br />

www.poettinger.at<br />

ECB - Anzeige- und Informationssysteme<br />

Gezielt informieren<br />

Heute, wo eine<br />

bestmögliche<br />

Betreuung<br />

sowie eine<br />

raschest möglicheInformation<br />

der Gäste<br />

bereits allseits<br />

geforderten<br />

Standard darstellt,<br />

bieten<br />

elektronische<br />

Systeme – die von einer Zentrale<br />

aus schnell und übersichtlich<br />

aktuelle und wichtige<br />

Informationen anzeigen,<br />

die optimale Lösung! Jahrelange<br />

Erfahrung auf diesem<br />

Gebiet gewährleistet unseren<br />

Kunden ein hohes Maß an<br />

technischem Know-How,<br />

und zwar bei der Planung,<br />

Konstruktion und bei der<br />

Auftragsbearbeitung selbst!<br />

Durch die variable Modulbauweise<br />

sind ECB – Informationstafeln<br />

bestens dazu<br />

geeignet, als individuelle<br />

Info-Tafel von ECB - gezielt<br />

und top-aktuell informieren.<br />

Blaulichtfunk von EADS TELECOM Deutschland<br />

TETRAPOL überzeugt weltweit<br />

Beim professionellen Mobilfunk ist der<br />

Übergang zur Digitaltechnik in vollem<br />

Gang. Als Anbieter von digitalen Funklösungen<br />

auf Basis des TETRAPOL-<br />

Standards realisiert die EADS TELE-<br />

COM weltweit Netze für zivile Anwender,<br />

für militärische Einsätze und große<br />

Flächennetze für Sicherheitsorganisationen<br />

wie Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste.<br />

Praxistaugliche<br />

Marktreife<br />

Der TETRAPOL-Standard wurde speziell<br />

für Blaulichtorganisationen entwickelt,<br />

wird permanent den Anforderungen<br />

des Marktes angepasst und<br />

überzeugt durch Praxistauglichkeit und<br />

Marktreife. Weltweit sind über 70<br />

TETRAPOL-Netze in 31 Ländern in<br />

Betrieb. In Europa wird in 13 Ländern<br />

mit TETRAPOL gefunkt - in der Industrie,<br />

auf Flughäfen, im Öffentlichen<br />

Nahverkehr und vor allem bei Polizei<br />

und Rettungsdiensten. Allein in Europa<br />

E.E.<br />

arbeiten nationale Sicherheitsfunknetze<br />

in Frankreich, Spanien, der Tschechischen<br />

Republik, der Slowakischen<br />

Republik, in Rumänien sowie in der<br />

Schweiz.<br />

Vielfach profitieren<br />

Wer TETRAPOL nutzt, profitiert in vielerlei<br />

Hinsicht: Durch die größere Funkreichweite<br />

der TETRAPOL-Technik<br />

können die Investitions- und Betriebskosten<br />

niedrig gehalten werden. Deutlich<br />

weniger Basisstationen als bei<br />

anderen Technologien gewährleisten<br />

störungsfreie Funkversorgung. Auch<br />

geographisch schwieriges Gelände<br />

kann kostengünstig versorgt werden.<br />

Mit TETRAPOL lassen sich viele verschiedene<br />

Nutzer vernetzen. Beim<br />

Schweizer POLYCOM-Netz sind es z. B.<br />

über 20 Dienste wie Grenzwacht,<br />

Sanitätsdienste, Polizei der Kantone<br />

und Gemeinden, Bundeskriminalpolizei,<br />

Militärische Sicherheitsdienste<br />

usw., die integriert werden. Der Aufbau<br />

erfolgt gestaffelt in enger Zusammenar-<br />

Anzeige verschiedensterInformationen<br />

(z.B.<br />

Konzerte,<br />

Messen,<br />

Sportereignisse)<br />

Ihre<br />

Probleme zu<br />

lösen!<br />

In Regionen<br />

mit starkem<br />

Grenztourismus können<br />

überdies auch Gäste aus<br />

Nachbarregionen mehrsprachig<br />

und optimal über bevorstehende<br />

Ereignisse informiert<br />

werden.<br />

Informationen:<br />

ECB - Anzeigetechnik<br />

Jungnickelstr. 11<br />

9500 Villach<br />

Tel.: 04244/ 271 21-13<br />

Fax: 04244/ 271 21-14<br />

Internet: www.ecb.at<br />

beit mit lokalen Partnern.<br />

Der Bundesrat<br />

stellte die notwendigen<br />

Mittel für den Aufbau<br />

der zentralen Elemente<br />

zur Verfügung,<br />

die Kantone gehen<br />

nach und nach ins<br />

Netz, je nach Bedarf.<br />

Netzarchitektur und<br />

Finanzierungsmodell<br />

entsprechen der<br />

föderalen Landesstruktur<br />

- ein interes- TETRAPOL - weltsantes<br />

Modell auch weit in 31 Län-<br />

für Österreich. dern bewährt.<br />

Informationen:<br />

EADS TELECOM Deutschland<br />

Wilhelm-Runge-Str. 11<br />

D-89081 Ulm<br />

Tel.: +49 731 505-02<br />

Fax: +49 731 505-1800<br />

E-Mail:infoulm@eads-telecom.com<br />

Internet: www.eads-telecom.de<br />

E.E.<br />

E.E.


Angebote und Kurse der TÜV Österreich Akademie<br />

Für Ihre Qualität<br />

TÜV Österreich<br />

mit Sicherheit Akademie: Kursan-<br />

Der TÜV Österreich sorgt auf dem<br />

Gebiet der Sicherheitstechnik seit mehr<br />

als 125 Jahren für die Zuverlässigkeit<br />

technischer Anlagen. Nicht verwunderlich<br />

also, dass sich die TÜV Österreich<br />

Akademie als Plattform für technische<br />

Aus- und Weiterbildungen in den Fachgebieten<br />

Sicherheit, Qualität und<br />

Umweltschutz versteht.<br />

Technical education<br />

Erprobtes erhalten und ausbauen,<br />

Neues einbauen - unter diesem Motto<br />

finden sich in den Kursangeboten der<br />

TÜV Österreich Akademie sowohl<br />

„bewährte Klassiker“ als auch „Top-<br />

News“ Angebote.<br />

Der technische Experte als Generalist<br />

ist sowohl in der Wirtschaft, als auch<br />

im kommunalen Bereich gefragt wie<br />

nie zuvor. „Technical education“ in<br />

Wir haben verstanden.<br />

Breitband.<br />

Zartes Band.<br />

>> Data >> Internet >> Phone<br />

Geben Sie sich nicht mit der zweitbesten<br />

Lösung zufrieden. In Ihrer Telefonleitung<br />

steckt viel mehr, als Sie vermuten:<br />

Breitband. Schmalpreis.<br />

Info: 08000 08000<br />

oder www.etel.at<br />

Zusammenhang mit<br />

persönlichen Fähigkeiten<br />

ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg.<br />

Kursausschnitt<br />

Schürz & Lavicka<br />

gebote unter dem<br />

Motto „Erprobtes<br />

erhalten und ausbauen,<br />

Neues einbauen“<br />

◆ Besonnungsberater für Solarien<br />

(ÖNORM S 1131)<br />

30.09.2003; EUR 300,-<br />

◆ Chlorgas und Chlorgranulat in<br />

Bädern (Giftbezugslizenz)<br />

14.-16.10.2003, EUR 730,-<br />

◆ Sicherheit für Spielplätze und Sportstätten<br />

02.03.2004, EUR 395,-<br />

Weitere Angebote finden Sie auf unserer<br />

Homepage oder fordern Sie unser<br />

Kursprogramm Herbst 2003/2004 an.<br />

www.leasaustria.com<br />

So soll Leasing sein.<br />

Was wählen Gemeinden?<br />

Leasing mit Zukunft!<br />

<strong>Kommunal</strong>-Leasing mit der Bank Austria<br />

Creditanstalt Leasing macht es möglich:<br />

Mit professionellem Know-how und umfassender<br />

Beratung realisieren Sie sämtliche<br />

Projekte, die für Ihre Gemeinde<br />

von Bedeutung sind. Dann folgt auf ein<br />

Neubauprojekt problemlos die Anschaffung<br />

von mobilen Investitionsgütern, ohne den<br />

vorgegebenen Budgetrahmen zu sprengen.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Informationen:<br />

TÜV Österreich Akademie<br />

Laxenburger Strasse 228<br />

1230 Wien<br />

Tel: 01/ 617 52 50-183 (Nicole<br />

Gross)<br />

E-Mail: akad@tuev.or.at<br />

www.tuev-akademie.at<br />

PK_P<br />

KOMMUNAL 53<br />

E.E.


Kommunikation<br />

Die Kunden urteilen, nicht der Produzent<br />

Näher, mein<br />

Bürger zu dir<br />

Nach der Vorstellung von „e-government“ als kommunales<br />

Leistungspaket in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> von<br />

kommunal, haben die folgenden Ausführungen das Ziel,<br />

die Sicht und Anforderungen der Kunden in das Blickfeld<br />

der Diskussion zu rücken.<br />

u Dipl.- Ing. Martin B. Atzwanger<br />

Neuere Umfragen bestätigen den Wunsch<br />

der Bürger nach einer „Öffnung“ der Verwaltung<br />

und Vereinfachung von Behördengängen.<br />

73 % der Befragten äußerten<br />

2002 im Rahmen von qualitativen Interviews<br />

in steirischen und oberösterreichischen<br />

Städten den Wunsch nach einer<br />

gesteigerten Kundenorientierung der<br />

Gemeinde- und Stadtämter. Gekennzeichnet<br />

ist diese Situation von zwei Trends:<br />

dem steigenden Bedürfnis nach immer<br />

individuelleren Problemlösungen der<br />

Kunden, bei einem gleichzeitigen Anstieg<br />

des Mißtrauens gegenüber den politischen<br />

Institutionsrahmen an sich:<br />

u Die Bürger/Bewohner/Kunden suchen<br />

für ihre (individuellen) Problemen und<br />

Anliegen vor allem eine spezifisch situationsbedingte<br />

Lösung;<br />

u ihnen ist das „dahinter“ und das „wie“<br />

egal, was zählt ist der für sie möglichst<br />

reibungslose Prozeß der Abwicklung und<br />

das konkrete Ergebnis<br />

u Dipl. Ing. Martin B. Atzwanger<br />

ist Konsulent für kommunale<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

54 KOMMUNAL<br />

u daher beurteilen die Kunden und nicht<br />

der Produzent, ob eine Dienstleistung seinen<br />

Vorstellungen entspricht.<br />

Davon sind sowohl Auskünfte (wo finde<br />

ich eine bestimmte Dienststelle oder Serviceeinrichtung)<br />

bis hin zur Abwicklung<br />

eines Förderantrages oder einer Baugenehmigung.<br />

Und dabei hängt die Zufriedenheit<br />

mit Verwaltung im wesentlichen<br />

von zwei Faktoren ab:<br />

u dem persönlichen Kontakt zwischen<br />

BürgerIn und Verwaltungsstelle und<br />

u dem reinen verwaltungstechnischem<br />

Ablauf<br />

Zweiteres läßt sich<br />

wieder unterteilen in<br />

den Hard- und in<br />

den Software-<br />

Bereich: was kann<br />

durch Vernetzung auf<br />

elektronischem Weg<br />

erfolgen, was muss<br />

noch „von Hand aus“<br />

erledigt werden.<br />

Die Erbringung einer<br />

öffentlichen Dienstleistungen<br />

stellt sich<br />

für den Bürger vor allem als persönlicher<br />

Kontakt zur Verwaltung bzw. der jeweiligen<br />

Verwaltungsstelle dar. Mit e-government<br />

wird dabei der Ansatz verfolgt, die<br />

diesbezüglichen Verwaltungsabläufe für<br />

den Bürger möglichst effizient gestaltet<br />

werden können (die Motivation, Professionalität<br />

und Kundenorientierung des<br />

Personals verliert damit nichts an Bedeu-<br />

Neuere Umfragen<br />

bestätigen den<br />

Wunsch der Bürger<br />

nach einer „Öffnung“<br />

der Verwaltung und<br />

Vereinfachung von<br />

Behördengängen.<br />

tung, bzw. wird sogar, auf Grund des konzentrierteren<br />

Ablaufes wichtiger!).<br />

Neben der Abstimmung und Vernetzung<br />

elektronischer Datenabläufe, um unterschiedlichste<br />

Informationen zu bündeln<br />

und zielt e-government aber auch dahin,<br />

die Kommunikation zwischen Verwaltung<br />

(Gemeindeamt) und Bürger zu automatisieren.<br />

Vorteile für den „Kunden“ sind:<br />

u unabhängig von Zeit und Ort (außer<br />

der Zugang zu einem PC) ist die Information/das<br />

Gemeindeamt zugänglich<br />

u durch diese „Öffnung“ ist einerseits<br />

eine Standardisierung (und<br />

Verschriftlichung) und<br />

andererseits eine umfas-<br />

sende Aufbereitung und<br />

Erklärung des Angebotes<br />

erforderlich<br />

u klarere Definition zwischen<br />

Hol- und Bringschuld<br />

(inkl. Möglichkeit sich entsprechend<br />

vorzubereiten)<br />

u bessere Übersicht über<br />

die Unterstützung des einzelnen<br />

durch die<br />

Gemeinde/ öffentliche<br />

Hand<br />

u (im günstigsten Fall) alle Dienstleistungen<br />

über einen einzigen Zugang<br />

e-government gliedert sich nach Außen<br />

hin in zwei Abschnitt:<br />

u Datenmaterial und Informationen so<br />

aufzubereiten, das sie vernetzt werden<br />

können, und im besten Falle über einen<br />

Anlaufstellen kontaktier, abgerufen, abge


Ein Großteil der Kontakte erfolgt derzeit<br />

über das Gemeindeamt. Die Idee der<br />

„Bürgerbüros“ strebt dabei die Zusammenfassung<br />

möglichst vieler kommunaler<br />

Funktionen der Gemeinde an.<br />

fragt und verwendet werden können.<br />

u Angebot, die Verwaltung über EDV<br />

und Internet zu kontaktieren<br />

e-government ist damit ein Schritt näher<br />

an die Bürger und damit an unsere Kunden.<br />

Es unterstützt die Dezentralisierung.<br />

und e-government birgt die Chance zur<br />

Behebung von Standortnachteilen in sich:<br />

sowohl für ländliche Regionen - Gemeindeämter<br />

sind auch außerhalb der Öffnungszeiten,<br />

bzw. per Datennetzwerk<br />

erreichbar, als auch im städtischen<br />

Bereich durch die Auslagerung/Verminderung<br />

von Behördenkontakte. Weitere<br />

Nutzen für Gemeinden: damit in einer<br />

anderen Form in Dialog mit seinen BürgerInnen<br />

und Bürgern zu treten. Nicht<br />

nur die Abwicklung von administrativen<br />

Ablaufen sind möglich, es bieten sich parallel<br />

Befragungen, „Briefkästen für Rückmeldungen,<br />

bis hin zu Chatrooms an.<br />

Das Gemeindeamt als<br />

Bürgerbüro<br />

Ein Großteil der Kontakte erfolgt derzeit<br />

über das Gemeindeamt. Die Idee der<br />

Bürgerbüros („One-Step-shops“) strebt<br />

dabei die Zusammenfassung (sämtlicher<br />

oder ?) möglichst vieler kommunaler<br />

Informations-, Beratungs- und Behör-<br />

denfunktionen der Gemeinde an. Der<br />

Bewohner hat dabei eine einzige Anlaufstelle<br />

die ihn einerseits überallhin weiterleitet<br />

und andererseits auch für ihn<br />

die Koordination mehrerer Verwaltungsstellen<br />

und eventuell von/mit Spezialisten<br />

übernimmt.<br />

Erforderlich ist dazu, um die internen<br />

Abläufe möglichst „selbstständig“ und<br />

effzient zu gestalten, ein abgestimmte<br />

Logistik der eingesetzten bzw. angesprochenen<br />

Datensysteme und -banken. Ein<br />

Vielzahl von behördlichen Informationen<br />

läßt sich noch immer nicht gegenseitig<br />

abfragen, zusammenführen und<br />

miteinander vernetzen (Zusammenführung<br />

der verschiedenen Datenbanken,<br />

Dienststellen, aber<br />

auch Behörden). Weniger<br />

die Vereinheitli-<br />

chung, die zumeist viel<br />

Geld kostet, sondern<br />

eine entsprechende Vernetzungsmöglichkeit<br />

(muss dabei vorrangiges<br />

Ziel sein.<br />

Auslagerungen<br />

ins Internet<br />

Angesichts der rasanten<br />

Entwicklung ist es heute<br />

keine Frage mehr, ob<br />

sich eine Gemeinde im<br />

Internet präsentiert, sonder<br />

sie lautet vielmehr,<br />

wie sie dieses Medium<br />

für Ihren Kundenkontakt<br />

sinnvoll intensiviert. Viele Informationen<br />

lassen sich viel besser übers Internet<br />

anbieten und kommunizieren. Jede Internetaktivität<br />

erfordert aber eine sorgfältige<br />

Planung und Betreuung sowie Einbindung<br />

in die gesamte PR-Arbeit der<br />

Gemeinde: denn eine gute Präsentation<br />

kann sehr positiv für das Image der<br />

Gemeinde sein, eine Schlechte enorm<br />

schaden.<br />

Zieldefinition<br />

Die Frage nach den Zielpublikum ist<br />

eine wesentliche beim Aufbau und der<br />

Gestaltung einer derartigen Informations-<br />

und Kommunikationsschiene. Galten<br />

vor ein paar Jahren noch meist jüngere<br />

Bevölkerungsschichten als die am<br />

Interessiertesten, so sind heute, gerade<br />

durch den Einsatz in der gesamten<br />

Arbeits- und Freizeitwelt eigentlich alle<br />

Alters- und Sozialschichten Zielpublikum.<br />

Generell ist eine klarer nachvollziehbarer<br />

Ablauf, einfache Bedienung,<br />

ein hoher Informationsgehalt und Praxisorientierung<br />

anzustreben.<br />

Angesichts<br />

der rasanten<br />

Entwicklung ist es<br />

heute keine Frage<br />

mehr, ob sich eine<br />

Gemeinde im<br />

Internet präsentiert,<br />

sondern sie lautet<br />

vielmehr, wie sie<br />

dieses Medium für<br />

Ihren Kundenkontakt<br />

sinnvoll intensiviert.<br />

Kommunikation<br />

u wen wollen wir damit erreichen?<br />

u was erwarten sich unsere Zielgruppen<br />

für Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten?<br />

(BürgerInnen - Bevölkerung, Anfragende<br />

und Informationssuchende,<br />

Betriebe, usw.).<br />

u was für Inhalte wollen wir vermitteln?<br />

Zielführend ist es, die gewünschten und<br />

möglichen Zielgruppen zu befragen<br />

und/oder in die Vorbereitung entsprechend<br />

einzubinden (sinnvoll auch, die<br />

Erfahrungen anderer Gemeinden mit<br />

diesem Instrument, in die eigenen Überlegungen<br />

einzubeziehen):<br />

u welchen technischen Standard können<br />

wir bei unseren Zielgruppen<br />

erwarten? (viele<br />

Firmen, Studenten,<br />

öffentlich zugängliche<br />

Geräte - z.B.: Schule,<br />

Bücherei, usw.)<br />

u welche Verwaltungsabläufe<br />

lassen sich übers<br />

Internet abwickeln - wo<br />

ist es sogar sinnvoll dies<br />

auszulagern: kein direkter<br />

(persönlicher) Kontakt<br />

erforderlich, keine<br />

Rücksicht auf Öffnungszeiten,<br />

die Möglichkeit<br />

sich zu Hause vorbereiten<br />

und Unterlagen-zusammen-stellen<br />

Daneben auch:<br />

u welche Informationen<br />

kann die Gemeinde übers<br />

Internet anbieten (Termine,<br />

Infos, Projektvorstellungen, usw.)<br />

u welche aktive Kommunikationsmöglichkeiten<br />

soll es vielleicht parallel dazu<br />

geben: elektronischer Briefkasten für<br />

Anregungen und Rückmeldungen, offenen<br />

Diskussionsforen, usw.<br />

Gerade letztere sprechen ein Zielpublikum<br />

an, das sich kaum in ein Gemeindeamt<br />

verliert, und schon gar nicht<br />

direkt Anregungen einbringt oder eine<br />

Projektmitarbeit anbietet.<br />

Kundenzufriedenheit führt - so die<br />

Erfahrung - zu einer positiven Haltung<br />

des Kunden gegenüber den kommunalen<br />

Dienstleister und damit zu einer Bindung<br />

an die Gemeinde. Denn EDV, Internet<br />

und e-government sind kein All-<br />

Heil-Mittel , und vermindern sicherlich<br />

nicht den Aufwand für eine Verwaltungshandlung.<br />

Aber es schafft dort<br />

Raum, wo er am Nachhaltigsten (für die<br />

Gemeinde) ist: beim persönlichen Kontakt<br />

mit dem BürgerInnen. Denn die<br />

Gemeinden und Städte wollen vor allem<br />

Heimat für ihre BürgerInnen sein - das<br />

sich die Menschen dort wo sie wohnen<br />

und arbeiten wohl fühlen!<br />

KOMMUNAL 55


Wirtschafts-Info<br />

56 KOMMUNAL<br />

Neue Generation von Bus-Wartehäuschen<br />

Das Warten verschönern<br />

BAUMANN/GLAS/1886 GmbH ist ein<br />

in Österreich führendes Unternehmen<br />

im Bereich WinterGartenbau und<br />

ObjektBau in Glas/Alu/Holz. Im<br />

modern-alpenländischen Stil gebaut<br />

wird die stabile Holzkonstruktion<br />

samt Schalung, Innensitzbank und<br />

Dacheindeckung (Alpendachstein)<br />

auf die bauseits errichtete Fundamentplatte<br />

montiert. Die Frontverglasung<br />

ist wie die beiden Seitenflächen<br />

in 10 mm ESG Sicherheitsglas ausgebildet.<br />

Pulverbeschichtete Blechteile<br />

komplettieren die technisch und qualitativ<br />

hochwertige Ausführung der<br />

Wartehäuschen von<br />

BAUMANN/GLAS. Das<br />

Wartehäuschen wird in<br />

zwei Größen hergestellt,<br />

weiters werden Vorgaben<br />

im Bereich der Farbgestaltung<br />

von Holz- und Metallteilen<br />

gerne berücksichtigt.<br />

Als Zubehör sind erhältlich:<br />

Fahrplantafel A1 € 181,-<br />

Abfallbehälter mit Deckel € 166,-<br />

Abfallkorb € 125,-<br />

+Transportkosten.<br />

Variante 1: € 5.069,- exkl.MwSt.<br />

Länge: 4180mm<br />

Breite: 1500mm<br />

Wartehäuschen aus Holz, Alu und Glas<br />

von BAUMANN/GLAS/1886 fügen sich<br />

optimal in das Ortsbild<br />

Informationen:<br />

BAUMANN/GLAS/1886<br />

Prok. Johann TAUBÖCK<br />

4342 BAUMGARTENBERG<br />

Tel.: 07269/75 61 -261<br />

j. tauboeck@baumann-glas.at<br />

Variante 2: € 4.752,- exkl.MwSt.<br />

Länge: 3180mm<br />

Zentrale Steuerungsplattform und Überwachung<br />

Gesamtsysteme für Kommunen<br />

Herstellerneutrale Gesamtlösungen<br />

für die dezentrale Datenerfassung,<br />

Steuerungstechnik und<br />

Archivierung, um Wasserversorgungsanlagen<br />

zu überwachen,<br />

Straßenbeleuchtung zu regeln,<br />

Energieverbräuche (Strom,<br />

Wasser, Gas, usw.) zu erfassen<br />

und der Auswerte- bzw. Wartungssoftware<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

ergibt in Summe eine abgerundete<br />

Gesamtlösung, welche besonders bei<br />

Kommunen endlich über ein Gesamtsystem<br />

realisiert werden kann! „Besonders<br />

wertvoll ist für uns, dass nicht viele<br />

Insellösungen zu installieren sind, sondern<br />

über ein System sämtliche Daten<br />

gesammelt, gepflegt, und Zugriffe<br />

durchgeführt werden.“ Zudem können<br />

wir im Gemeindeamt auf der bestehenden<br />

Verkabelungsstruktur die Daten<br />

allen Interessierten zur Verfügung stellen,<br />

ohne neue Leitungen zu verlegen,<br />

meint Christof Danler in der Gemeinde<br />

Fulpmes. Gemeinsam mit Firma Grüner<br />

wurde für „Ennstal Neue Heimat“ ein<br />

Standard für die Fernüberwachung von<br />

Liegenschaften entwickelt. Besonders<br />

Hochbehälter Fulpmes<br />

wichtig für den Kunden:<br />

umfangreiche Auswahlmöglichkeit<br />

von Produkten unterschiedlichster<br />

Lieferanten, um<br />

herstellerunabhängig zu sein.<br />

Ingenieur Thierschädl von der<br />

Wohnbaugesellschaft: Fehleinstellungen<br />

bei der Heizungsanlage<br />

wurden festgestellt, zu<br />

geringe Heizkosten sind ein Alarmsignal<br />

für den Mieter (und Vermieter), Folgeschäden<br />

durch feuchtes Mauerwerk sind<br />

zu befürchten! Wir konnten mit Hilfe<br />

der installierten Anlage schnell gegensteuern!<br />

In Summe verfügt die Gemeindeverwaltung<br />

damit über ein System,<br />

mit dem Fuhrpark, technische Geräte<br />

und Einrichtungen laufend überwacht<br />

und Wartungsintervalle automatisiert<br />

vorgeschlagen werden.<br />

Informationen:<br />

Huter Energiekontrollsysteme<br />

A-6426 Roppen, Unterfeld 299<br />

Tel.: 05417/6300, Fax: 05417/6310<br />

E-Mail: huter.energie@aon.at<br />

www.members.aon.at/huter-energie<br />

E.E.<br />

E.E.


„Mehr denn je stehen unsere Schulen am<br />

Prüfstand des internationalen Vergleichs“,<br />

meint die Bildungsministerin.<br />

Im Bildungsmonitoring 2003 finden<br />

acht von zehn der Befragten die Qualität<br />

unserer Bildungseinrichtungen<br />

„sehr gut“ und „gut“. Auch im internationalen<br />

Vergleich bewähren sich unsere<br />

Schulen. In verschiedenen Studien wurden<br />

sie wiederholt an führende Stelle<br />

gereiht. Jetzt kommt es darauf an, die<br />

guten Ergebnisse zu nützen, um die<br />

Qualität noch weiter zu erhöhen, und so<br />

unseren Jugendlichen die besten Chancen<br />

für die Zukunft zu sichern.<br />

„Die schönen Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Qualität des Unterrichts und die gute<br />

Arbeit unserer Lehrerinnen und Lehrer<br />

anerkannt werden“, gratulierte Bildungsministerin<br />

Elisabeth Gehrer den<br />

Schulen zum guten Abschneiden. „Den<br />

Bildungsmonitoring 2003<br />

österreichischen Kindern und Jugendlichen<br />

wird an gut ausgestatteten Schulen<br />

ein hochwertiger Unterricht angeboten,<br />

der ihnen gute Chancen für die Zukunft<br />

sichert.“ Wer aber glaubt, dass man sich<br />

auf diesen guten Ergebnissen<br />

ausruhen und<br />

auf Weiterentwicklungen<br />

im Bildungswesen<br />

verzichten könne, der<br />

irrt. „Mehr denn je stehen<br />

unsere Schulen am<br />

Prüfstand des internationalen<br />

Vergleichs“,<br />

meint die Bildungsministerin.<br />

So laufen derzeit<br />

gerade die Arbeiten für<br />

die nächste internationale<br />

PISA-Studie.<br />

Bereits im Mai dieses<br />

Jahres haben die EU-<br />

Bildungsminister fünf Vergleichswerte<br />

(Benchmarks) festgelegt, an denen sich<br />

die Mitgliedstaaten messen können. Bei<br />

einer ersten Überprüfung stellte sich<br />

heraus, dass Österreich hier bereits gute<br />

Positionen einnimmt. In Österreich liegt<br />

beispielsweise der Anteil der Jugendlichen,<br />

die nach der Pflichtschulzeit eine<br />

weiterführende Schule oder eine Berufsausbildung<br />

machen, bei 80% eines<br />

Altersjahrganges.<br />

Schon heute gibt es bei uns eine Reihe<br />

von Initiativen, die zur Sicherung und<br />

Steigerung der Qualität im Bildungswesen<br />

beitragen. Die von Ministerin Gehrer<br />

initiierte „Zukunftskommission“ untersucht,<br />

was eine gute Schule ausmacht<br />

und erarbeitet Möglichkeiten zur Qualitätsverbesserung.<br />

Im Herbst werden<br />

erste Vorschläge in Arbeitsgruppen mit<br />

Fachleuten und Schulpartnern beraten<br />

werden. Gleichzeitig wird via Internet<br />

eine „virtuelle Zukunftsplattform“ eingerichtet,<br />

über die sich jeder am Arbeitsprozess<br />

zur Schulqualität beteiligen<br />

kann. Gleichzeitig geht die Umsetzung<br />

KOMMUNAL-Info des Zukunftsministeriums<br />

Top-Ergebnis<br />

für Schulen<br />

Die aktuelle <strong>Ausgabe</strong> der jährlichen Umfrage zur<br />

Qualität der österreichischen Schulen hat das bislang<br />

beste Ergebnis gebracht.<br />

«<br />

Unser Ziel ist es,<br />

die Qualität der<br />

Bildung auf hohem<br />

Niveau zu sichern<br />

und weiterzuentwickeln.<br />

der größten Universitätsreform erfolgreich<br />

in die Zielgerade. Das Universitätsgesetz<br />

2002 wird bereits jetzt als Vorbild<br />

für Reformen in anderen europäischen<br />

Staaten herangezogen. Die Universitäten<br />

arbeiten mit großem<br />

Elan an der Implemen-<br />

tierung. Alle 21 Rektoren<br />

wurden vor dem<br />

Sommer gewählt und<br />

werden am 1. Oktober<br />

ihr Amt antreten. Mit<br />

1.1.2004 erlangt das<br />

«<br />

neue Universitätsgesetz<br />

seine volle Wirksamkeit.<br />

Damit erhalten<br />

die Universitäten<br />

mehr Handlungsspielraum<br />

zur Eigengestaltung<br />

bei gesicherter<br />

Finanzierung durch<br />

den Staat. Die Fachhochschulen gehen<br />

mit großem Erfolg ins zehnte Jahr. Im<br />

Herbst stehen 22.100 Studienplätze,<br />

davon 7.400 Anfängerplätze, zur Verfügung.<br />

Damit konnte das ursprünglich für<br />

2004/05 vorgesehene Ziel (21.000 Studienplätze,<br />

davon 6.000 Anfängerplätze)<br />

bereits heuer erreicht werden.<br />

Bis Ende 2003 werden das Bildungsministerium<br />

und der Fachhochschulrat<br />

gemeinsam den FH-Entwicklungsplan III<br />

erarbeiten, bei dem vor allem die Sicherung<br />

der hohen Qualität und eine stärkere<br />

Integration in den europäischen<br />

Hochschulraum im Vordergrund stehen.<br />

Elisabeth Gehrer<br />

zum Umfrage-Ergebnis zur<br />

Bildungsqualität<br />

Informationen<br />

Über das Ministerium<br />

www.bmbwk.gv.at<br />

Unireform:<br />

www.weltklasse-uni.at<br />

LESEFIT-Initiative:<br />

www.lesefit.at<br />

KOMMUNAL 57<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

In Österreich gibt es<br />

2.100 Kleinwasserkraftwerke,<br />

die ca. 9 Prozent des<br />

Strombedarfes decken. Etwa<br />

die gleiche Menge wird in drei<br />

Donaukraftwerken erzeugt<br />

oder von benachbarten<br />

Atomkraftwerken importiert.<br />

2100 Kleinwasserkraftwerke sprühen vor Energie<br />

Energie-Nahversorger für Gemeinden<br />

Strom muss von den Kraftwerken mittels<br />

teurer Leitungen zum Verbraucher transportiert<br />

werden. Aber nicht nur die Leistungen,<br />

sondern auch verschiedene Kraft-<br />

„Kleinwasserkraft bedeutet die Nutzung<br />

heimischer erneuerbarer Energie und<br />

damit lokaler Umweltschutz.“ Raimund<br />

Pickl, Bürgermeister von Neudau und<br />

Hanns Kottulinsky, Präsident des ÖVFK.<br />

werke bieten Diskussionsstoff. Die Erzeugung<br />

mit kalorischen Kraftwerken ist<br />

uneffizient und belastet die Umwelt mit<br />

58 KOMMUNAL<br />

Abgasen. Auch Atomstrom mit all seinen<br />

Problemen ist in Österreich unerwünscht<br />

Alternativ dazu erzeugen Wasserkraftwerke<br />

den Strom völlig emissionsfrei und<br />

umweltschonend. An vielen kleinen Flüssen<br />

in weiten Teilen Österreichs verrichten<br />

„Kleinwasserkraftwerke“ ihre wertvolle<br />

Arbeit. Die Wasserkraft ist die<br />

kostengünstigste Form der erneuerbaren<br />

Energie, so Hanns Kottulinsky, Präsident<br />

des „Österreichischen Vereines zur Förderung<br />

von Kleinkraftwerken“ (ÖVFK). Leider<br />

lässt die EU-Wasserrahmenrichtlinie<br />

befürchten, dass die Wasserkraftnutzung<br />

massiv eingeschränkt wird und damit Klimaschutzziele<br />

in Frage gestellt werden.<br />

Das ohne Zweifel berechtigte öffentliche<br />

Interesse an einem guten Zustand der<br />

Gewässer ist im Rahmen einer Interessensabwägung<br />

den Umwelt- und Klimaschutzzielen<br />

gegenüberzustellen.<br />

In Österreich gibt es 2.100 Kleinwasserkraftwerke,<br />

die ca. 9 % des Strombedarfes<br />

decken. Etwa die gleiche Menge wird<br />

in drei Donaukraftwerken erzeugt oder<br />

Civic<br />

Moderne, elegante Straßenleuchte für Mastauf- oder<br />

Mastansatzmontage mit hocheffizienter, innovativer Lichttechnik.<br />

• Zwei Gehäusegrößen<br />

• Gewölbte Polycarbonat- oder<br />

Planglasabdeckung<br />

• Große Auswahl an Leuchtmitteln von 42W<br />

bis 250W<br />

• Schnelle, einfache und sichere Installation<br />

• Optional mit Dämmerungsschalter,<br />

Leistungsreduzierung und für<br />

Lichtmanagementsysteme (Luxmate OLC)<br />

von benachbarten Atomkraftwerken<br />

importiert. Mehr als eine Million Haushalte<br />

können mit dieser Menge versorgt<br />

werden. Gäbe es keine "Kleinwasserkraft"<br />

müsste der Strom von Großanlagen über<br />

Hochspannungsleitungen zu den<br />

Gemeinden transportiert werden.<br />

Mit dem ab 1.1.2003 gültigen Ökostromgesetz<br />

wurden die Rahmenbedingungen<br />

für die Stromerzeugung aus Kleinwasserkraft<br />

bundesweit neu geregelt. Dieses in<br />

den Grundzügen gute Gesetz ist in einigen<br />

wesentlichen Punkten widersprüchlich<br />

und bedarf nach einer nunmehr<br />

halbjährigen Erfahrung einer Anpassung.<br />

Information:<br />

Österreichischer Verein zur<br />

Förderung von Kleinkraftwerken<br />

1070 – Wien, Museumstraße 5<br />

Tel: 01/5220766; Fax: 01/5263609<br />

email: oevfk@aon.at<br />

www.kleinwasserkraftwerke.at<br />

Thorn Licht GmbH<br />

Erzherzog-Karl-Straße 57<br />

1220 Wien<br />

Telefon: 01 202 66 11<br />

Telefax: 01 202 66 11 - 12<br />

e-mail: office@thorn.at<br />

www.thorn.at<br />

E.E.


PE-MEGA-Rohre der Firma Bauernfeind<br />

Für Haus- und Straßenabwässer<br />

Das PE-MEGA-Rohr mit den Durchmessern<br />

125 - 500 mm ersetzt zum Großteil<br />

PVC-Rohre, die Durchmesser 600,<br />

800, 1000 und 1200 mm Beton- und<br />

Eisenrohre. Der größte Vorteil: Das<br />

wesentlich geringere Gewicht des PE-<br />

MEGA-Rohres erleichtert die Handha-<br />

Zum Vergleich (Ø 400 mm):<br />

PVC - Rohr Ö-Norm 94,61 kg / 5 lfm<br />

PE-MEGA-Rohr 43,74 kg / 6 lfm<br />

bung, den Transport und das Verlegen<br />

des Rohres.<br />

PE-MEGA-Rohre bieten aber auch noch<br />

weitere Vorteile: So etwa sind sie ver-<br />

Ganz aktuell zeigen sich<br />

Nutzen und Vorteile der<br />

strategischen Partnerschaft<br />

von ISS Facility<br />

Services und der Fa.<br />

Steinbauer im Zuge der<br />

Um- und Neugestaltung<br />

des Telekom-Firmenareals<br />

beim Arsenal in<br />

Wien. Die Grünflächeninstandsetzungsarbeiten,<br />

vor allem aber auch die<br />

Kontrolle und Pflege des<br />

Baumbestandes auf dem<br />

riesigen Parkareal bedürfen<br />

einigem Know-how<br />

Schneckenverdichter<br />

Ballenpressen horizontal/vertikal<br />

Presscontainer<br />

witterungs- und lichtbeständiger als<br />

PVC - Rohre. Weiters verhindert die<br />

gerillte Außenseite das Abrutschen an<br />

Hängen. Auch können mit dem PE-<br />

MEGA-Rohr leichte Bögen gezogen<br />

werden, durch die man sie etwas an<br />

das Gelände anpassen kann. Außerdem<br />

ist die Verlegung der 6-m-PE-Stange<br />

weniger zeitaufwändig, als bei einem 1<br />

- 2,5 m langen Betonrohr. Wir liefern<br />

Ihnen aber auch das PE-MEGA-<br />

Zubehör, wie etwa Bögen (30°, 45°, 60°<br />

und 90°), Abzweiger ( 45° und 90°)<br />

und Reduktionen. Mit den mitgelieferten<br />

Muffen kann man das Rohr verbinden.<br />

Wenn Sie Fragen zu den empfoh-<br />

Grünflächen und Baumpflege<br />

Telekom wählt Steinbauer<br />

und entsprechender Kapazitäten<br />

bzw. Maschinen. Für<br />

die laufende Betreuung der<br />

Grünflächen (Mäh- und Säuberungsarbeiten)<br />

nach<br />

umfassender Kontrolle und<br />

Sanierung werden die Mitarbeiter<br />

von ISS Service<br />

Systems eingesetzt, die gärtnerische<br />

Pflege (Strauchrückschnitte,<br />

etc.) obliegt<br />

dem Steinbauer-Team.<br />

v.l.n.r.: Michael Maximilian (ISS),<br />

Mag. Wolfgang Frauenholz<br />

(Telekom), Gerold Steinbauer.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Die Zusammenarbeit für die Telekom<br />

Austria und die komplette Pflege sämtlicher<br />

Außenanlagen der Telekom in<br />

Wien, Niederösterreich und Burgenland<br />

(über 200.000 m≈ bei insgesamt 270<br />

Objekten) läuft bereits seit einigen<br />

Monaten - und das perfekt.<br />

Einfälle für Abfälle ...<br />

A-4710 Grieskirchen – Tel. 7248/600-262, Fax 7248/600-429 – e-mail:entsorgung@poettinger.at<br />

www.poettinger.at<br />

lenen Überschüttungshöhen haben, bitten<br />

wir Sie uns telefonisch zu kontaktieren<br />

oder unseren Gesamtkatalog<br />

anzufordern. Das PE-MEGA-Rohr Ø<br />

250, 300, 400 und 500 mm bieten wir<br />

auch als Halbschale an. Lieferung<br />

erfolgt ab EUR 100,-- frei Haus.<br />

Informationen:<br />

Bauernfeind GmbH.<br />

4730 Waizenkirchen, Niederndorf 5<br />

Tel.: 07277/ 2598<br />

Fax: 07277/ 3263<br />

office@bauernfeind.co.at<br />

www.bauernfeind.co.at<br />

Informationen:<br />

Steinbauer GmbH<br />

Favoritenstr. 50, 1040 Wien<br />

Tel.: 01/505 80 10, Fax: 01/505 90 53<br />

E-Mail: office@steinbauer.at<br />

wwww.steinbauer.at<br />

Die nachhaltige Schonung unserer Umwelt ist<br />

eine große Herausforderung. Mit Weitblick<br />

arbeitet Pöttinger an technischen Systemen, die<br />

eine effiziente und wirtschaftliche Abfallentsorgung<br />

ermöglichen. Von der Abfallverdichtung<br />

bis zur verursachergerechten Abfallentsorgung<br />

bekommen Sie bei uns mehr als Technik.<br />

Wir haben die Einfälle für Ihre Abfälle!<br />

KOMMUNAL 59<br />

E.E.<br />

E.E.


Public Management<br />

Kundenorientierung durch elektronische Dienstleistungen<br />

Die neuen Merkmale<br />

der Verwaltungen<br />

Der Übergang vom Industriezeitalter ins Informationszeitalter führte zu einer neuen<br />

Qualität der Beziehung zwischen den BürgerInnen und der öffentlichen Verwaltung.<br />

KOMMUNAL bringt eine Betrachtung aus Sicht zweier Gemeinden.<br />

u Martin Schaffenrath & Walter Heinisch<br />

Diese „neuen“ Merkmale der öffentlichen<br />

Verwaltung sind Kundenorientiertheit,<br />

Effizienz, Geschwindigkeit, Transaktion<br />

und Transparenz. Dabei ermöglicht<br />

das Medium Internet der öffentlichen<br />

Verwaltung einerseits<br />

Dienstleistungen<br />

über den traditionellen<br />

Weg hinaus der breiten<br />

Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen und<br />

andererseits Geschäfte<br />

unabhängig von Raum<br />

oder Zeit zu tätigen und<br />

bietet zudem noch neue<br />

Wege zur Kontaktaufnahme<br />

und zur Kommunikation<br />

mit den<br />

BürgerInnen.<br />

Der Terminus „Dienstleistung“<br />

wird häufig<br />

dem in der Alltagssprache aus der englischen<br />

und französischen Sprache übernommenen<br />

Begriff „Service“ gleichgestellt.<br />

In der betriebswirtschaftlichen<br />

Fachliteratur hingegen wird eine Dienstleistung<br />

als selbstständige, marktfähige<br />

Leistung, die mit der Bereitstellung<br />

u Martin Schaffenrath, akad. New<br />

Public Manager, Gemeinderat der<br />

Gemeinde Kematen i. Tirol<br />

60 KOMMUNAL<br />

Die „neuen“<br />

Merkmale der öffentlichen<br />

Verwaltung<br />

sind Kundenorientiertheit,<br />

Effizienz,<br />

Geschwindigkeit,<br />

Transaktion und<br />

Transparenz.<br />

und/oder dem Einsatz von Leistungsfähigkeiten<br />

verbunden ist, beschrieben.<br />

Interne und externe Faktoren werden<br />

dabei im Rahmen des Erstellungsprozesses<br />

kombiniert. Eine solche Faktorenkombination<br />

des<br />

Dienstleistungsanbieters<br />

wird mit dem Ziel<br />

eingesetzt, an den<br />

externen Faktoren,<br />

nämlich bei den BürgerInnen<br />

oder deren<br />

Objekten nutzstiftende<br />

Wirkungen zu erzielen.<br />

Hingegen spricht man<br />

bei den elektronischen<br />

Dienstleistungen ausschließlich<br />

von Leistungen,<br />

die nur online via<br />

Internet erbracht werden.<br />

Aufgrund des Vorhabens der Implementierung<br />

elektronischer Dienstleistungen<br />

in der öffentlichen Verwaltung und des<br />

damit verbundenen kennzeichnenden<br />

Leistungserstellungsprozesses ist die<br />

elektronische Dienstleistung durch ein<br />

hohes Maß an Individualität und Kun-<br />

u Walter Heinisch, akad. New Public<br />

Manager, Amtsleiter der Marktgemeinde<br />

Guntramsdorf<br />

denorientierung gekennzeichnet. Eine<br />

Dienstleistung muss deshalb für den<br />

Kunden (BürgerInnen) mit seinen individuellen<br />

Ansprüchen und für die<br />

öffentliche Verwaltung mit ihren herkömmlichen<br />

Angeboten angepasst werden.<br />

Damit aber die Kundenorientierung<br />

langfristig Erfolg hat, ist eine<br />

umfassende ständige Erforschung und<br />

Analyse der Kundenbedürfnisse und -<br />

erwartungen notwendig, mit dem Ziel,<br />

stabile und wirtschaftlich synergetische<br />

Beziehungen zu den Kunden zu etablieren.<br />

Entsprechend dieser Sichtweise ist<br />

die Kundenorientierung in ihrer Ausübung<br />

nichts anderes als eine „zusätzliche“<br />

Dienstleistung für den Kunden.<br />

Des Weiteren ermöglicht das Medium<br />

„Internet“ der öffentlichen Verwaltung<br />

nicht nur mit den BürgerInnen und privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmungen<br />

online zu kommunizieren und Dienstleistungen<br />

anzubieten, sondern auch mit<br />

anderen Verwaltungsorganisationen.<br />

Es werden daher im Sinne der Kundenorientierung<br />

auch andere Verwaltungsorganisationen<br />

als Kundengruppen angesehen.<br />

Gemäß der verschiedenen Kundengruppen<br />

der öffentlichen Verwaltung werden<br />

die Einsatzbereiche des E-Government<br />

auf drei Kommunikationsebenen charakterisiert:<br />

Ebene 1: Government-to-Government<br />

(„G2G“)- Verwaltung zu<br />

Verwaltung<br />

Ebene 2: Government-to-Business<br />

(„G2B“) Verwaltung zu<br />

Unternehmen<br />

Ebene 3: Government-to-Citizen<br />

(„G2C“) Verwaltung zu<br />

BürgerInnen.


Public Management<br />

Das Medium Internet ermöglicht der öffentlichen Verwaltung, einerseits Dienstleistungen über den traditionellen Weg hinaus<br />

der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und andererseits, Geschäfte unabhängig von Raum oder Zeit zu tätigen und<br />

bietet zudem noch neue Wege zur Kontaktaufnahme und zur Kommunikation mit den BürgerInnen.<br />

Diese Anwendungsgebiete und Einsatzbereiche,<br />

die überwiegend elektronische<br />

Dienstleistungen an die privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen und BürgerInnen<br />

beinhalten, bilden den Dreh- u. Angelpunkt<br />

des kommunalen E-Governments.<br />

Dabei sollten nach Möglichkeit alle Zielgruppen<br />

einer Behörde wie BürgerInnen,<br />

Wirtschaft, Gäste, die Verwaltung<br />

selbst und auch die politisch handelnden<br />

Akteure angesprochen werden.<br />

Jugendliche müssen dabei anders angesprochen<br />

werden als Senioren, Selbstständige<br />

und KMU´s anders als Großunternehmen.<br />

Aus diesem Grunde ist es<br />

für die öffentliche Verwaltung bei einer<br />

erfolgreichen Umsetzung des E-Government<br />

und des damit verbundenen<br />

Dienstleistungsangebotes an den Kunden<br />

von größter Bedeutung, sich intensiv<br />

mit dem Thema Kundenorientierung<br />

zu beschäftigen. Die Kundenorientierung<br />

ist eine wesentliche Schnittstelle<br />

zwischen der öffentlichen Verwaltung<br />

und den Kunden.<br />

Eine der besten Möglichkeiten zur Kun-<br />

denorientierung ist der Einsatz von<br />

One-Stop-Portalen. One-Stop-Portale<br />

zielen darauf ab, dem Kunden Dienstleistungen<br />

aus einer Hand anzubieten,<br />

welche den Bedürfnissen der Kunden<br />

angepasst und nicht den Anforderungen<br />

der internen Organisationsstruktur<br />

der öffentlichen<br />

Verwaltung ausge-<br />

richtet sind.<br />

Dem Kunden ist es in<br />

der Regel relativ gleichgültig,<br />

von wem die<br />

Dienstleistungen angeboten<br />

werden und mit<br />

welchen Problemen für<br />

die öffentliche Verwaltung<br />

ein gebündeltes<br />

Angebot verschiedener<br />

Partner oftmals verbunden<br />

ist. Für den Kunden<br />

ist wichtig, dass es die<br />

Dienstleistungen gibt und dass sie qualitativ<br />

gut und zuverlässig sind. Auf<br />

einem kommunalen One-Stop-Portal<br />

sollte deshalb der Kunde alle Angebote<br />

Auf einem<br />

kommunalen<br />

One-Stop-Portal<br />

sollte deshalb der<br />

Kunde alle Angebote<br />

finden, die seine<br />

gesamten Bedürfnisse<br />

erfüllen.<br />

finden, die seine gesamten Bedürfnisse<br />

erfüllen.<br />

Ein weiterer positiver Effekt eines One-<br />

Stop-Portals sind die Präsentationsmöglichkeiten<br />

für die im Ort ansässige Wirtschaft.<br />

Damit wird nicht nur ein „Mehrwert“<br />

gegenüber den<br />

bestehenden InformationsundKommunikationsmit-<br />

teln geschaffen, sondern es<br />

wird zudem Modernität<br />

und Internationalität vermittelt.<br />

Wesentlich ist, dass ein<br />

kommunales One-Stop-<br />

Portal stets in einer breiten,<br />

tragfähigen und bürgerorientierten<br />

Form konzipiert<br />

wird. Gelingt es, Dienstleistungen<br />

für den Kunden<br />

effizient und so einfach<br />

wie nur möglich zu gestalten,<br />

wird sich das E-Government in der<br />

Gesellschaft schneller als vermutet etablieren<br />

und die heutigen gesetzten<br />

Erwartungen sogar übertreffen.<br />

KOMMUNAL 61


Wirtschafts-Info<br />

Austria Glas Recycling - Altglassammlung<br />

Mit neuen Etiketten<br />

Fehler vermeiden<br />

ÖsterreicherInnen<br />

zählen zu<br />

den fleißigsten<br />

Verpackungsglassammlern<br />

weltweit. Leider<br />

passieren<br />

aber Immer<br />

wieder Fehler -<br />

meist im guten<br />

Glauben - die<br />

die Qualität der Sammelware<br />

beeinträchtigen und<br />

die Verwertung verhindern.<br />

Austria Glas Recycling<br />

GmbH (AGR), verantwortlich<br />

für Sammlung und Verwertung<br />

von Glasverpackungen<br />

im gesamten Bundesgebiet,<br />

will nun mit neu gestalteten<br />

Behälteraufklebern die<br />

wichtigsten Informationen<br />

klar und einfach kommunizieren.<br />

Ein Test des Instituts<br />

‚Karmasin Motivforschung'<br />

62 KOMMUNAL<br />

Die symbolhafte Darstellung<br />

hilft beim Verstehen.<br />

ergab: Die<br />

neuen Etiketten<br />

werden als verständlich<br />

und<br />

klar beurteilt.<br />

Die weitgehend<br />

symbolhafte<br />

Darstellung<br />

macht eindeutig,<br />

welche<br />

Glasprodukte<br />

nicht in die Verpackungsglassammlung<br />

gehören.<br />

Auch für befragte Mitbürger<br />

nicht-deutscher Muttersprache<br />

sind die Informationen<br />

gut zu verstehen.<br />

Informationen:<br />

Austria Glas Recycling<br />

GmbH<br />

Obere Donaustr. 71<br />

1020 Wien<br />

www.agr.at<br />

Kooperation im Tourismus<br />

Österreich Werbung mit<br />

ROOMQUEST<br />

Seit 10. Juli 2003 kooperiert<br />

die Österreich Werbung mit<br />

ROOMQUEST - Österreichs<br />

größtem Internet Quartierführer<br />

mit mehr als 50 000<br />

Einträgen aus über 1500<br />

Gemeinden unter<br />

www.roomquest.com.<br />

ROOMQUEST ist als gesamtösterreichischesUnterkunftsverzeichnis<br />

konzipiert. Das<br />

Angebot ist damit von einer<br />

Stelle aus zugänglich und<br />

nach verschiedensten Kriterien<br />

auswählbar. Die kostenlosen<br />

Einträge können durch<br />

Bildschaltungen und Homepagelinks<br />

ergänzt werden.<br />

Passwortgeschützte Selbstkorrektur<br />

und Selbsteintragung<br />

ist ab dem 4.Quartal<br />

2003 kostenfrei möglich.<br />

Alle Betriebe mit Email<br />

Anschluß sind über ein<br />

Anfrage/Buchungsformular<br />

über „eMail Direct“ direkt<br />

www.roomquest.com<br />

Ein Projekt der Partnerschaft<br />

Der „steirische Gemeindeserver“<br />

2002 beteiligte sich Telekom Austria,<br />

Österreichs größter Internetprovider<br />

und Anbieter von Internet-Services wie<br />

Grundbuch oder ZMR, an der Ausschreibung<br />

des Landes Steiermark für<br />

den Verkauf des Gemeindeservers. Das<br />

Land hatte damals das primäre Ziel, die<br />

Gemeinden in Sachen Internet zu sensibilisieren.<br />

Dem umfassenden und partnerschaftlichen<br />

Konzept - der Gemeindeserver<br />

als interaktive Drehscheibe<br />

zwischen Verwaltung, Bürger und<br />

Unternehmer - hat Telekom Austria den<br />

Zuschlag des Landes zu verdanken.<br />

Internetzugang und<br />

Redaktionssystem<br />

Neben dem Redaktionssystem selbst,<br />

das die professionelle Wartung der<br />

Gemeinde-Homepage ermöglicht, stellt<br />

die Internet-Anbindung das zweite zentrale<br />

Element des Produktbündels dar.<br />

Gerhard Mayer, Leiter Telekom Austria<br />

Business Solutions Steiermark: „Mit<br />

unseren maßgeschneiderten Produkt-<br />

E.E.<br />

sets aus Internetzugang für Gemeinden<br />

und Redaktionssystem können wir<br />

unterschiedlichste technische und organisatorische<br />

Anforderungen der steirischen<br />

Kommunen abdecken.“<br />

Im Frühsommer 2003 wurde der steirische<br />

Gemeindeserver im Rahmen einer<br />

Roadshow gemeinsam mit den Projektpartnern<br />

des Landes Steiermark, vertre-<br />

Das Projektteam: (v.l.n.r.) : August Berghold,<br />

Land Steiermark, Rupert Petschina,<br />

Telekom Austria, Wolfgang<br />

Koren, Comm-Unity, Peter Strassnig,<br />

Telekom Austria und Gerhard Mayer, Leiter<br />

Telekom Austria Business Solutions<br />

Steiermark<br />

erreichbar. Gemeinden und<br />

Tourismusverbände erhalten<br />

für die Homepageverlinkung<br />

und die Bildschaltung der<br />

Gastgeber sehr günstige Sondertarife.<br />

Die ROOMQUEST<br />

Einträge können mit allen<br />

Suchfunktionen direkt auf<br />

die jeweilige Homepage<br />

übernommen werden.<br />

Informationen:<br />

ROOMQUEST E&C Gmbh<br />

9500 Villach<br />

Tel.: 0664/ 132 8300<br />

Fax: 04252/ 3103<br />

www.roomquest.com/info<br />

E-Mail Anfragen an :<br />

engine@roomquest.com<br />

ten durch August Berghold, der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, repräsentiert<br />

durch Mag. Wolfgang Schinagl,<br />

und der Partnerfirma Comm-Unity vorgestellt.<br />

Die rund 500 Teilnehmer der<br />

steirischen Gemeinden belegen das<br />

rege Interesse an dem Projekt.<br />

Projektbeirat<br />

Im Juli 2003 fanden die ersten Migrationen<br />

bestehender Websites auf den<br />

neuen Server statt, ebenso die ersten<br />

Schulungen für das Redaktionssystem.<br />

Zur Optimierung der Zusammenarbeit<br />

haben die Interessensvertreter der<br />

Gemeinden und des Landes im Projektbeirat<br />

die Möglichkeit, ihr Wissen und<br />

ihre Ideen einzubringen.<br />

Informationen:<br />

Ing. Johann Winkelbauer<br />

Telekom Austria Business Solutions<br />

Tel.: 0590593 - 32502<br />

Johann.winkelbauer@telekom.at<br />

E.E.<br />

E.E.


Neue Lösungen in Hohenems, Purkersdorf, Bad. St. Leonhard<br />

Zur Umsetzung haben sich Hohenems,<br />

Purkersdorf und St. Leonhard für eine<br />

Partnerschaft mit SeneCura, einem privaten<br />

Planer, Errichter und Betreiber<br />

von Pflegeheimen und Rehabilitationskliniken<br />

entschieden. Im neue Sozialzentrum<br />

Herrenried in Hohenems entstehen<br />

bis zum Frühjahr 2004 mit<br />

einem Investitionsvolumen von 6,7 Millionen<br />

Euro 60 neue Pflegeplätze und<br />

45 neue Arbeitsplätze. Das Sozialzentrum<br />

Bad St. Leonhard wird über 55<br />

Pflegebetten und fünf Kurzzeitpflegebetten<br />

verfügen. Mit der Fertigstellung<br />

im Herbst/Winter 2004 werden rund<br />

30 neue Arbeitsplätze geschaffen, das<br />

Investitionsvolumen beträgt ca. 6 Millionen<br />

Euro. Das Sozialzentrum Purkersdorf<br />

wird über 77 Betten, zum<br />

überwiegenden Teil in Einzelzimmern,<br />

verfügen. Mit einem Investitionsvolumen<br />

von rund 7,2 Millionen Euro entstehen<br />

ca. 50 neue Arbeitsplätze.<br />

Öffentlich zugänglich,<br />

für jedermann leistbar<br />

Die Partnerschaft zwischen den<br />

Gemeinden und SeneCura basiert auf<br />

folgenden Grundlagen: SeneCura<br />

errichtet und betreibt im Auftrag der<br />

Gemeinden die Pflegeheime. Die Bauund<br />

Errichtungskosten finanziert Sene-<br />

Cura mit Förderungen durch die Länder.<br />

Der laufende Betrieb wird aus den<br />

Pflegegeldern ohne weitere öffentliche<br />

Subventionen finanziert. SeneCura-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Betreuung und Pflege<br />

alter Menschen<br />

Bis 2020 braucht Österreich rund 80% mehr Pflegebetten. Die finanzielle und<br />

organisatorische Hauptverantwortung dafür tragen die Länder und Gemeinden.<br />

SeneCura bietet innovative und wirtschaftliche Lösungen, bei denen das Recht der<br />

älteren Menschen auf Lebensqualität und soziale Wärme im Mittelpunkt steht.<br />

Christian Niederstetter, Bürgermeister<br />

der Stadtgemeinde Hohenems:<br />

„Ausschlaggebend für die neuerliche<br />

Entscheidung für Sene-<br />

Cura waren vor allem<br />

die positiven Erfahrungen,<br />

die wir in der bisherigenZusammenarbeit<br />

gemacht haben.<br />

Bgm. Christian<br />

Niederstetter<br />

Diese Erfahrungen<br />

haben zu einem einstimmigen<br />

Beschluss<br />

der Stadtvertretung für<br />

die Zusammenarbeit mit<br />

SeneCura bei der Errichtung<br />

des Sozialzentrums Herrenried<br />

geführt.“<br />

Simon Maier, Bürgermeister<br />

Bad St. Leonhard:<br />

„Die Kooperation bietet der<br />

Gemeinde Bad St. Leonhard<br />

Bgm. Simon<br />

Maier<br />

die Chance, zur Lösung der zukünftigen<br />

Aufgaben im Bereich der Altenbetreuung<br />

sowohl auf die Professionalität von<br />

SeneCura als auch auf die Erfahrung<br />

und das soziale Engagement der Österreichischen<br />

Vinzenzgemeinschaften<br />

zurückgreifen zu können.“<br />

Mag. Karl Schlögl, Bürgermeister<br />

der Stadtgemeinde Purkersdorf:<br />

„Unser Ziel war, im Zentrum der Stadt<br />

ein Pflegezentrum zu realisieren, das<br />

auch als soziale Kommunikationsplattform<br />

allen Purkersdorfer<br />

Bürgern zur<br />

Verfügung steht. Diesem<br />

Wunsch hat<br />

SeneCura mit dem<br />

Projekt Sozialzentrum<br />

Purkersdorf voll<br />

entsprochen.“<br />

Bgm. Karl<br />

Schlögl<br />

Heime stehen im öffentlichen Auftrag<br />

und sind somit für jedermann zugänglich.<br />

Für die BewohnerInnen bedeutet<br />

das, dass die Kosten für den Pflegeheimplatz<br />

den landesspezifischen<br />

Tagsätzen entsprechen und bei Bedarf<br />

über die Sozialhilfefonds der Länder<br />

abgedeckt werden können.<br />

Gemeinden reden mit<br />

In einem gemeinsamen Beirat wirken<br />

die örtlichen Gemeindevertreter, Seniorenvertreter,<br />

Vertreter der Pfarre, das<br />

Personal und die Angehörigen der<br />

Bewohner mit all ihren Wünschen,<br />

Bedürfnissen und Ideen an der Gestaltung<br />

des Heimes mit. In diesem Beirat<br />

kommen nicht nur die Betriebsführung<br />

und die wirtschaftlichen Kennzahlen<br />

offen zur Sprache, sondern der Beirat<br />

beschäftigt sich auch mit anderen wichtigen<br />

Themen der Sozialstruktur der<br />

Gemeinde. Die SeneCura-Einrichtungen<br />

werden als gemeinnützige GmbH<br />

mit Sitz in der jeweiligen Gemeinde<br />

geführt. Damit bleiben sowohl die<br />

Steuern als auch erwirtschaftete<br />

Deckungsbeiträge in der Gemeinde. Die<br />

erwirtschafteten Deckungsbeiträge können<br />

für zukünftige Investitionen<br />

genutzt werden und entlasten damit<br />

nachhaltig das Gemeindebudget.<br />

Informationen:<br />

Rudolf Öhlinger<br />

Thomas Flatz (MAS)<br />

SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgesmbH<br />

1060 Wien, Capistrangasse 5/1/54<br />

Tel.: 01/ 585 61 59-0<br />

E-Mail: office@senecura.at<br />

KOMMUNAL 63<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Österreicher sind Sammelweltmeister<br />

Verpackungsverordnung: Ziele erfüllt<br />

Die Österreicherinnen und Österreicher<br />

haben ihren Titel als „Sammelweltmeister“<br />

auch im vergangenen Jahr wieder<br />

souverän verteidigt. Mit einer<br />

Pro-Kopfsammelmenge von<br />

106,4 kg Altstoffen allein aus<br />

Haushalten liegen die österreichischen<br />

KonsumentInnen<br />

international an der Spitze. Zu<br />

diesem Ergebnis mit den größten<br />

Zuwächsen haben wiederum<br />

die von der ARGEV im<br />

Rahmen des ARA Systems<br />

betriebenen Sammlungen von<br />

Leicht-, Metall- und Holzverpackungen<br />

beigetragen. Dies<br />

teilte ARGEV-Geschäftsführer Dr. Franz<br />

Buchal anlässlich der traditionellen<br />

Jahrespressekonferenz mit.<br />

Alle Ziele und<br />

Auflagen erfüllt<br />

Selbstverständlich konnte die ARGEV<br />

mithilfe der neuen Sammelrekorde der<br />

ÖsterreicherInnen auch 2002 wieder<br />

Prima Klima: Wand-Klimageräte<br />

mit integrierter Wärmepumpenschaltung für Kühl und Heizbetrieb<br />

Die cleveren, formschönen Wandgeräte optimieren das Raumklima und reinigen durch innovative Filtertechnologie<br />

die Raumluft. Speziell in der Übergangszeit spielen die Vaillant-Produkte ihre Stärken aus, da sie die Räume<br />

dank integrierter Wärmepumpe je nach Bedarf kühlen oder heizen.<br />

64 KOMMUNAL<br />

alle Ziele und Auflagen aus der Verpackungsverordnung<br />

erfüllen oder<br />

sogar übertreffen.<br />

Durch ein neues Vertragsmodell<br />

und die im Wettbewerb<br />

ermittelten neuen<br />

Entgelte konnte die<br />

ARGEV die Stückkosten<br />

der Verpackungssammlung<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

um 10% senken.<br />

Damit liegen die Stückko-<br />

sten bereits 39% unter<br />

jenen von 1995 und<br />

ermöglichten die neuerliche<br />

ARA Lizenztarifsenkung<br />

2003. Speziell bei den Leichtverpackungen<br />

stellen Fehlwürfe wie Restmüll<br />

und Nicht-Verpackungen ein ernst<br />

zu nehmendes aber vermeidbares Problem<br />

dar. Viele regionale Beispiele zeigen<br />

nämlich, dass durch maßgeschneiderte<br />

Sammelsysteme und zielgerichtete<br />

Öffentlichkeitsarbeit eine hohe<br />

Qualität der gesammelten Verpackungen<br />

erreicht werden kann. Hier gilt: je<br />

enger die ARGEV und die zuständige<br />

ARGEV-Geschäftsführer<br />

Dr. Franz Buchal.<br />

Vaillant GmbH Forchheimergasse 7 1231 Wien Telefon 01/ 863 60-0<br />

Telefax 01/ 863 60-590 www.vaillant.at info@vaillant.at<br />

Kommune kooperieren, desto stärker<br />

der positive Effekt.<br />

Qualitätswettbewerb<br />

Heuer hat die ARGEV deshalb erstmals<br />

die im Qualitätswettbewerb erfolgreichsten<br />

Gemeinden und Abfallwirtschaftverbände<br />

prämiert.<br />

Die Qualitätssieger (Fehlwurfanteil in<br />

Klammer): Leichtverpackungssammlung<br />

Bringsystem: Klosterneuburg (8%);<br />

Leichtverpackungssammlung Holsystem:<br />

Gemeindeverband Wolkersdorf (5,9%);<br />

Bestes Bundesland Leichtverpackungssammlung:<br />

Burgenland (11,6%); Bestes<br />

Bundesland Metallverpackungssammlung<br />

Niederösterreich (7,2%).<br />

Information & Anmeldung:<br />

ARGEV Verpackungsverwertungs-<br />

Ges.m.b.H., Lindengasse 43/13<br />

1071 Wien, Tel.: 01/ 521 49 - 0<br />

Fax: 01/ 523 85 40<br />

E-Mail: office@argev.at<br />

www.argev.at<br />

E.E.


Ob Sommer oder Winter - TC07 Vielfachnutzung<br />

Aebi Terracut TC07 der<br />

neue 3-Rad-Geräteträger<br />

Mit dem Allrandantrieb 3x3 des TC07<br />

wurde ein völlig neue konzipiertes<br />

Arbeitsfahrzeug mit multifunktionalem<br />

Einsatz „rund ums Jahr“ entwickelt.<br />

Mit oder ohne Kabine - der TC07 ist<br />

besonders geeignet für die Pflege und<br />

Erhaltung der verschiedensten Grünflächen<br />

in topografisch anspruchsvol-<br />

Aebi TC07 mit Vollsichtkabine<br />

lem Gelände sowie für die Arealpflege<br />

und den Winterdienst im kommunalen<br />

Bereich. Das Fahrzeug ist hangtauglich,<br />

leicht, verursacht nur einen minimalen<br />

Bodendruck, ist extrem wendig<br />

und fährt aufgrund der hydrostatischen<br />

Allradlenkung einen Nullwendekreis.<br />

Die Schwerpunktlage ist tief -<br />

die zentrale Bedingung für sicheres<br />

Arbeiten am Hang. Die Spurbreite ist<br />

variabel (110-160 cm) und kann<br />

damit an verschiedenste Einsatzzwecke<br />

angepasst werden.<br />

ATC optional<br />

Das 3x3-Antriebskonzept kann auf<br />

Wunsch mit dem ATC-(Active-Traction-Control)System<br />

ergänzt werden.<br />

Das Fronthubwerk mit integriertem<br />

mechanischem Geräteantrieb, welcher<br />

fast 100% der Motorleistung ans<br />

Arbeitsgerät abgibt, wird per Knopf-<br />

Wirtschafts-Info<br />

Aebi TC07 im kommunalen Arbeitseinsatz<br />

druck elektrohydraulisch mit dem<br />

multifunktionalen Fahrhebel bedient.<br />

Auf Wunsch gibt es für den TC07 eine<br />

geräumige und geheizte Vollsichtkabine<br />

mit perfekter Rundsicht. Gleichzeitig<br />

dient sie als Sicherheitsrahmen.<br />

Informationen:<br />

Aebi Fahrzeuge+<br />

Maschinen Ges.m.b.H., Messerschmittweg<br />

32, 6175 Kematen/Tirol<br />

Tel.: 05232/23 61, Fax: 05232/21 23<br />

Internet: www.aebi.com<br />

E-Mail: aebi@kematen.aebi.com<br />

InterContinental Resort & Spa Loipersdorf<br />

First Class Wellness & Tagen im Grünen<br />

Seit dem 31. März 2001 bietet das Inter-<br />

Continental Resort & Spa Loipersdorf in<br />

300 vollklimatisierten Zimmern und Suiten<br />

und einem<br />

direkten Zugang<br />

zur Therme Loipersdorf<br />

höchsten<br />

Komfort und optimale<br />

Beding-ungen<br />

um Körper und Geist in Einklang mit der<br />

Natur zu bringen und Energie zu tanken.<br />

Mit der Eröffnung des Thermenland Congress<br />

Center<br />

Loipersdorf, im<br />

Anschluß an das<br />

Resort, begann dann<br />

knapp eineinhalb<br />

Jahre später, am 1.<br />

September 2002 im<br />

Steirischen Thermenland<br />

ein neues Zeitalter<br />

unter dem Slogan<br />

„Wellness & Business“.<br />

Im Congress Center<br />

stehen 7 vollklimatisierte<br />

Konferenzräume mit<br />

Wege zum Wohlbefinden.<br />

modernstem Equipment zur<br />

Verfügung und bieten somit die<br />

perfekte Location für Veranstaltungen<br />

und Konferenzen bis zu<br />

1100 Personen.<br />

Neues Wellness<br />

Konzept<br />

Im Executive VITAfloor des<br />

InterContinental Resort & Spa<br />

Loipersdorf<br />

genießt der anspruchsvolle<br />

und verwöhnte<br />

„Wellness-Gast“ exklusives<br />

Service. Die Leistungen<br />

dazu können bei jedem<br />

Angebot des Resorts dazugebucht<br />

werden.<br />

Von gesamt 300 Zimmern<br />

liegen 52 Zimmer und<br />

Suiten im „Executive<br />

VITAfloor“. Alle mit Balkon<br />

oder Terrasse in Richtung<br />

Süden, nur etwa 40 Schritte vom<br />

Schaffelbad der Therme Loipersdorf ent-<br />

fernt. Der Gast<br />

gelangt direkt in die<br />

Therme - und das im<br />

Bademantel!<br />

Gäste der Top-Zimmer<br />

Kategorie<br />

„Queen Open Bath“,<br />

genießen ebenso die<br />

vielen Annehmlichkeiten<br />

dieses neuen<br />

Konzeptes.<br />

Als Top-Novität steht<br />

dem Gast des Executive<br />

VITAfloors im Schaffelbad der<br />

Therme Loipersdorf ein eigener Relaxbereich<br />

- der exklusive Seepavillion - zur<br />

Verfügung.<br />

40 Schritte zum Schaffelbad der<br />

Therme Loipersdorf.<br />

Informationen:<br />

InterContinental Resort & Spa<br />

Loipersdorf<br />

A-8282 Loipersdorf 219<br />

Tel.: 0 3382/20 000 - 7082 od. 7083<br />

Fax: 033827/20 000 - 81<br />

E-Mail: loiha@interconti.com<br />

KOMMUNAL 65<br />

E.E.<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Nachfrage nach Biomasse weiter steigend<br />

Gemeinden setzen<br />

auf Ortswärme<br />

Neben Kostenreduktionen und der Reduktion von Treibhausgasen bietet<br />

Biomasse noch viele andere Vorteile.<br />

Biomasse liefert derzeit etwa fünf<br />

bis zehn Prozent der Energie in<br />

Österreich, sollte aber - wenn<br />

sich der Trend fortsetzt - in den<br />

nächsten Jahren auf mehr als das<br />

Doppelte steigen. Immer mehr<br />

Gemeinden setzen schon heute<br />

auf die Technologie mit erneuerbaren<br />

Energieträgern. Und das<br />

aus guten Gründen.<br />

Das Prinzip der Ortswärme<br />

mit Biomasse<br />

Im Gegensatz zu individuellen<br />

Anlagen bietet eine Ortswärmeanlage<br />

mit Biomasse ein hochmodernes, zentrales<br />

Heizwerk, das mit erneuerbaren<br />

Energieträgern aus regionalen Ressourcen<br />

(Hackschnitzel, Rinde, Sägeabfällen,<br />

Stroh, Kukuruz, etc.) betrieben<br />

wird. Diese Brennstoffe werden<br />

vollständig und schadstoffarm verbrannt.<br />

Mit der so gewonnenen<br />

Wärme wird Wasser erhitzt und über<br />

ein isoliertes Rohrnetz die angeschlossenen<br />

Haushalte, Betriebe und<br />

Gemeindeobjekte das gesamte Jahr<br />

über mit Heizung und Warmwasser<br />

versorgt.<br />

Kostengünstige<br />

Finanzierung<br />

Ortswärme macht nicht nur<br />

behaglich warm, sondern auch<br />

unabhängig von Energiepreisschwankungen.<br />

Denn durch die<br />

Biomasse werden preisgünstige<br />

regionale Ressourcen genutzt.<br />

Somit werden die Wirtschaftlichkeit<br />

und die Arbeitsplatzsituation<br />

der Region verbessert. Förderungen<br />

und kostengünstige Finanzierungen<br />

- z.B. mit Contracting<br />

66 KOMMUNAL<br />

Das Prinzip: So funktioniert´s.<br />

ganz ohne Investitionsaufwand und<br />

Nullrisiko - bringen weitere Vorteile<br />

und Kosteneinsparungen.<br />

Reduktion von<br />

Emissionen<br />

Ortswärme mit Biomasse bringt aber<br />

nicht nur Kostenreduktionen, sondern<br />

auch eine Reduktion der Schadstoffe.<br />

So werden die für den Treibhauseffekt<br />

verantwortlichen CO 2 -Emissionen um<br />

bis zu 95 % gesenkt, andere Abgase<br />

und Staub durch modernste Filter auf<br />

ein Minimum reduziert. Das steigert<br />

nicht nur die Lebensqualität der<br />

Gemeinde für Einwohner und Gäste,<br />

sondern auch den Wert der Gemeinde<br />

als Investitionsstandort und Urlaubsort.<br />

Ein Partner für alle Leistungen:<br />

Energiecomfort<br />

Energiecomfort ist ein führendes Unternehmen<br />

in Österreich und bewährter<br />

Partner vieler österreichischen Gemeinden,<br />

wenn es um Energiemanagement<br />

geht, wie Bad Aussee, Dürnkrut,<br />

Langenzersdorf, Purkersdorf,<br />

Schwechat, Tannheim oder Vösendorf.<br />

Dabei übernimmt Energiecomfort die<br />

Energieversorgung von Anfang an,<br />

erledigt die Projektplanung, die<br />

Abwicklung aller Förderungsanträge<br />

und die kostengünstige Finanzierung.<br />

Anschließend wird das Projekt als<br />

Generalunternehmer mit Know-how<br />

und modernster Technik optimal umgesetzt<br />

und dauerhaft betreut.<br />

Informationen:<br />

Wenn Sie mehr über Orts- oder<br />

Stadtwärme wissen wollen und<br />

Interesse an einem unverbindlichen<br />

Gespräch haben, dann rufen Sie:<br />

ENERGIECOMFORT Energie- und<br />

Gebäudemanagement GmbH<br />

Obere Donaustraße 63<br />

1020 Wien,<br />

Tel.: 01/ 313 17 - 3676<br />

Fax: 01/ 313 17 - 3700<br />

E-Mail: andrea.ettl@<br />

energiecomfort.at<br />

Emissionsreduktion durch Umstieg auf Biomasse www.energiecomfort.at<br />

am Beispiel Tannheim in Tirol. E.E.


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Fliegerbomben: Streit um Blindgänger neu entfacht?<br />

Kostenfrage seit 1997 ungeklärt<br />

SALZBURG / WIEN<br />

Der kürzlich beim Wiener U-<br />

Bahnbau aufgefundene Bombenrest<br />

aus dem 2. Weltkrieg<br />

und die tragische Explosion<br />

vor ein paar Wochen in Salzburg<br />

heizen wieder Fragen an,<br />

die KOMMUNAL schon vor<br />

Jahren stellte (in den <strong>Ausgabe</strong>n<br />

11/1997 und 3/1998).<br />

Was geschieht mit jenen Fliegerbomben,<br />

die als Blindgänger<br />

seit über 50 Jahren in der<br />

Erde vor sich hin rosten? Wer<br />

zahlt die Suche?<br />

Schon 1997 ließen Stadt und<br />

Wasser-Schutz<br />

Verfassung soll<br />

Wasser schützen<br />

WIEN<br />

Die Verfügungsrechte über<br />

die heimischen Wasser-Ressourcen<br />

müssen verfassungsmäßig<br />

unter Schutz gestellt<br />

werden. Diese Forderung<br />

stellten der Umweltdachverband<br />

bei einer Pressekonferenz<br />

in Wien. Zur Erreichung<br />

dieses Ziels wurde ein „Wasser-Manifest“<br />

formuliert, das<br />

möglichst viele BürgerInnen<br />

unterschreiben sollen.<br />

Ortstafeln: Neue Regelung<br />

WIEN<br />

Der Nationalrat hat einstimmig<br />

die Regelung über<br />

Zusatztafeln an Ortsschildern<br />

vereinheitlicht. Derzeit<br />

ist nur eine Behübschung<br />

mit der Aufschrift „Erholungsdorf“<br />

erlaubt. In<br />

Zukunft werden auf Wunsch<br />

der Gemeinden auch andere<br />

Bezeichnungen wie etwa<br />

Luftkurort angebracht werden<br />

dürfen. Voraussetzung:<br />

Land Salzburg nach einer<br />

Detonation 1996 um rund<br />

860.000 Euro einen „Plan“<br />

anfertigen, in dem für die<br />

Stadt Salzburg aufgrund aliierter<br />

Luftbilder und Berichten<br />

von Zeitzeugen vermutete<br />

Blindgänger katalogisiert wurden<br />

- mit erschreckendem<br />

Resulat (siehe KOMMUNAL).<br />

Nach dem Wiener Bombenfund<br />

forderte die Wiener VP<br />

von der Gemeinde Wien die<br />

Erstellung eines Katasterplan<br />

ähnlich dem Salzburger. Der<br />

Haken daran: Seit 1997 ist der<br />

Feuerwehr: Europas vertrauenswürdigster Beruf<br />

Politiker sind Schlusslicht<br />

WIEN<br />

Nach einer europaweiten<br />

Reader's Digest-Studie sind<br />

Feuerwehrleute Vertrauens-<br />

Sieger, gefolgt von Krankenschwestern<br />

und Piloten.<br />

Mit dem Spitzenwert von<br />

99% haben die Österreicher<br />

Nur ein Zusatzschild erlaubt<br />

Leichte Erkennbarkeit muss<br />

gewährleistet sein.<br />

Pro Ortstafel soll weiterhin<br />

nur ein Zusatzschild montiert<br />

werden dürfen. Dieses<br />

darf nicht breiter als die<br />

Ortstafel sein und darf die<br />

Verkehrssicherheit nicht<br />

gefährden. KOMMUNAL<br />

wird in der nächsten <strong>Ausgabe</strong><br />

ausführlicher über das<br />

Ende des „kleinen Ortstafelstreits“<br />

berichten.<br />

Streit um die 860.000 Euro<br />

zwischen der Stadt Salzburg<br />

und dem Bund ungeklärt. Ein<br />

bedingter Vergleich (ca.<br />

Hälfte-Hälfte) wurde laut<br />

einem Standard-Bericht von<br />

der Finanzprokuratur jetzt<br />

aufgekündigt, womit der<br />

Streit wieder offen ist.<br />

Der KOMMUNAL-Standpunkt<br />

dazu ist einfach: Der Staat hat<br />

für die Sicherheit seiner Bürger<br />

Sorge zu tragen. Keinesfalls<br />

ist die Suche nach Blindgängern<br />

aus dem Krieg Sache<br />

irgendeiner Gemeinde! hb<br />

ihren Feuerwehrleuten ein<br />

„sehr hohes“ bzw. „ziemlich<br />

hohes“ Vertrauen ausgesprochen.<br />

Die rote Laterne unter<br />

den 14 untersuchten Berufen<br />

tragen Politiker (12%),<br />

Immobilienmakler (14%)<br />

und Autoverkäufer (22%).<br />

Endlich ist die Frage<br />

geklärt, welche Ortstafel-<br />

Zusätze erlaubt sind und<br />

welche nicht.<br />

Foto: Institut für Zeitgeschichte / Uni Wien<br />

Rund 2000 Tonnen Blindgänger<br />

und Sprengmittel sowie<br />

Munition werden immer<br />

noch in Österreichs Boden<br />

vermutet. Die Suche ist teuer<br />

und sehr gefährlich.<br />

Wahlalter<br />

Salzburger<br />

wählen mit 18<br />

SALZBURG<br />

18 Jahre alt und doch nicht<br />

auf der Wählerliste? Kürzlich<br />

wurde in Salzburg die Wahlrechtsänderung<br />

für Landtags-,<br />

Gemeindevertretungs- und<br />

Bürgermeisterwahlen<br />

beschlossen. Künftig sind nach<br />

der Gesetzesänderung alle<br />

Personen wahl- bzw. stimmberechtigt,<br />

die spätestens am<br />

Tag vor der Wahl das 18.<br />

Lebensjahr vollendet haben.<br />

Amtmanager 2003<br />

Auf zum Endspurt<br />

WIEN<br />

„Schneller Aktenfluss und effiziente<br />

Verfahrensabwicklungen<br />

fördern den Wirtschaftsstandort<br />

Österreich. Geben Sie uns<br />

Ihre Ideen bekannt“, lädt Doz.<br />

Stephan Schwarzer von der<br />

WK Österreich, zur Teilnahme<br />

ein: „Innovative Lösungen sollten<br />

nicht verborgen bleiben.“.<br />

Einsendeschluß: 29. August<br />

2003. Unterlagen unter<br />

www.wko.at/up


Drei Bilder<br />

Blindtext Charity - Aktion & Blindtext<br />

KOMMUNAL unterstützt Aktion „Kinder malen für Kinder“<br />

Ganz Österreich malt<br />

Kinder malen für Kinder: Diese Aktion kann von jeder Gemeinde Österreichs unterstützt<br />

werden. Ein Teilnahme würde die Aktion der Kinder und damit die Kinder selbst<br />

stärken. Deshalb: Mitmachen, Bekanntmachen und Bilder kaufen!<br />

Bei der Aktion „Ganz Österreich malt“<br />

malen Behinderte und Kinder in ihren<br />

Institutionen, Schulen oder Gemeinden<br />

für Kinder in Not. Diese einmalige Aktion<br />

wird nicht nur von einer Reihe Sponsoren<br />

unterstützt, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

helfen. Österreichs Gemeinden<br />

engagieren sich ebenfalls stark.<br />

Im Rahmen von 170 Vernissagen in 170<br />

Gemeinden Österreich werden die Bilder<br />

68 KOMMUNAL<br />

der Kinder verkauft. Der Reinerlös wird<br />

zur Gänze den Vereinen „die Möwe“ und<br />

„Licht ins Dunkel“ gespendet.<br />

Diese Aktion ist nicht nur einzigartig sondern<br />

vor allem auch vorbildhaft für Österreich<br />

und die ganze Europäische Union.<br />

Die veranstaltende Agentur „Atzmüller,<br />

Bauer & Partner” aus Mödling wurde<br />

nicht nur hinsichtlich der Sponsoren sondern<br />

bereits auch prominenter Paten fündig:<br />

Promis aus Kultur, Wissenschaft,<br />

Sport und Politik unterstützen die Aktion<br />

maßgeblich. Behinderte in Ihren Institutionen,<br />

Kinder in ihren Schulen oder<br />

Gemeinden haben in bildlicher Form ihrer<br />

Kreativität freien Lauf gelassen. 6800<br />

weiße Flächen wurden und werden zu<br />

Bildern. Die involvierten jungen oder<br />

behinderten Künstler tun es gerne, denn<br />

Sie wissen, dass ihre Arbeit in Not geratenen<br />

Kindern hilft.<br />

Bereits seit Ende April finden in den<br />

Gemeinden die Vernissagen statt, wo stets<br />

einige der prominenten Aktionspaten<br />

dabei sind, die Kunstwerke nicht nur zu<br />

bestaunen oder deren Sinn zu ergründen,<br />

sondern vor allem, um sie zu kaufen.<br />

Rekordverdächtig<br />

Gemeindebundvizepräsident Bürgermeister<br />

a.D. Prof. Walter Zimper stellte<br />

sich und KOMMUNAL in den Dienst dieser<br />

guten Sache. „Wo Kinder Kindern<br />

helfen, sollten wir nicht danebenstehen<br />

und zuschauen, sondern auch helfen.“<br />

Die Aktion “Ganz Österreich malt” könnte<br />

auch (Guiness- Buch-) rekordverdächtige<br />

Ausmaße annehmen: 6800 Bilder im Format<br />

594 x 420 oder einfacher 60 x 40 cm<br />

werden gemalt, ergibt eine gesamt<br />

bemalte Fläche von 1632 Quadratmetern<br />

über Österreich verteilt. An die 52.000<br />

Diese drei Bilder stellen nur eine sehr kleine Auswahl dar. alle Werke sind auf der Homepage www.ganz-oesterreich-malt.at zu<br />

begutachten und - vor allem - zu kaufen.<br />

Pastell-Ölkreiden werden die Kinder und<br />

Behinderten dafür benötigen, 17.000<br />

Stunden werden sie insgesamt mit Malen<br />

beschäftigt sein.<br />

Die Vernissage-Termine<br />

Wann und Wo im September<br />

Am 4. September in Wien in der<br />

BV Brigittenau- Brigittenauerplatz<br />

Am 5. September in Bad Vöslau im<br />

Kursalon Bad Vöslau<br />

Am 15. September in St. Anton<br />

in der Raiffeisenbank St. Anton<br />

Am 19. September in Perg im<br />

Kulturhaus Perg<br />

Am 25. September in Enns<br />

Am 29. September in Güssing<br />

Alle weiteren Malorte bzw. Veranstaltungsorte<br />

der Vernissagen finden<br />

sie ständig aktualisiert auf<br />

der Homepage<br />

www.ganz-oesterreich-malt.at<br />

unter „was wann wo“.


Zeichen der Zeit richtig deuten – und danach handeln<br />

Präsident Bgm. Wilfried Berchtold wies<br />

zu Beginn seines Tätigkeitsberichtes auf<br />

die bedrohliche Entwicklung der Gemeindefinanzen<br />

hin. An die Adresse der Finan-<br />

zausgleichspartner, insbesondere an den<br />

Bund richtete er die Forderungen, dass<br />

der Gemeindeanteil am Steuerertrag auf<br />

zumindest 18 Prozent angehoben werden<br />

müsse. Mit Nachdruck wies er nochmals<br />

darauf hin, dass im Falle der Rückzahlung<br />

der Getränkesteuer der Bund die Ausfallshaftung<br />

zu übernehmen habe.<br />

Das Vorarlberger Modell der sach- und<br />

zielorientierten Zusammenarbeit zwischen<br />

Gemeinden, Land und Gewerkschaften<br />

hat sich für Helmut Mödlhammer<br />

bewährt. Die Verbindung von Tradition<br />

und Innovation in harmonischer Einheit,<br />

der aktive Zugang zu Problemen<br />

und die gemeinsame Lösungssuche sind<br />

für den Gemeindebundpräsidenten<br />

besondere Merkmale dieses Zugangs. „Im<br />

Ländle fällt mir eines immer wieder auf:<br />

Die Bürgermeister sagen nicht: Es ist alles<br />

schlecht! Sie sagen: Packen wir´s an!“<br />

An den Schluss seiner Ausführungen<br />

stellte Präsident Mödlhammer die Forderung,<br />

im Österreich-Konvent die Daseinsvorsorge<br />

als Aufgabe der Gemeinde im<br />

Sinne der BürgerInnen festzuschreiben.<br />

Landeshauptmann Dr. Herbert Sausgruber<br />

ging ebenfalls auf die nicht nur rosigen<br />

Zukunftsaussichten ein: „Wir haben<br />

in Zukunft weniger zu verteilen, die Einnahmen<br />

gehen tendenziell zurück. Man<br />

muss zwar nicht zu Tode erschrecken,<br />

aber jedenfalls wahrnehmen, was auf uns<br />

zukommt.“<br />

Insgesamt gelte es, in Zukunft mit weniger<br />

Geld dem Anspruch der Bevölkerung<br />

nach Dienstleistungen in zumindest gleicher<br />

Qualität zu entsprechen.“<br />

Präsident Mödlhammer habe er als überaus<br />

kompetenten und engagierten Verhandlungspartner<br />

erlebt, ohne den das<br />

Ergebnis des letzten Finanzausgleichs für<br />

die Gemeinden nicht möglich gewesen<br />

wäre. Seine Kompromissfähigkeit und<br />

Stabilität eröffneten auch Chancen für die<br />

kommenden Finanzausgleichsverhand-<br />

Blindtext & Blindtext<br />

Vorarlberger Gemeindetag 2003<br />

Der Vorarlberger Weg<br />

Es war ein nahezu schon symbolhaftes Zusammentreffen von zwei Ereignissen: der<br />

Vorarlberger Gemeindetag 2003 als Treffpunkt der Gemeinde- und Landespolitik in der<br />

größten Marktgemeinde Österreichs, in Lustenau. Und das am Vorabend des Auftakts<br />

zum Österreich-Konvent.<br />

„Im Falle der Getränkesteuer-Rückzahlung<br />

hat der Bund die Ausfallshaftung zu<br />

übernehmen.“ Wilfried Berchtold.<br />

„Die Bürgermeister sagen nicht: Es ist<br />

alles schlecht! Sie sagen: Packen wir´s<br />

an!“ Helmut Mödlhammer.<br />

Gute Stimmung fürs Gruppenfoto: Bgm.<br />

Mag. Wilfried Berchtold begrüßte neben<br />

vielen Bürgermeistern aus dem Ländle<br />

unter anderem Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer und Landeshauptmann<br />

Dr. Herbert Sausgruber zum<br />

Vorarlberger Gemeindetag 2003.<br />

lungen: „Hier muss wieder die gemeinsame<br />

Interessenslage von Ländern und<br />

Gemeinden wirksam werden!“<br />

Univ.-Prof. Dr. Karl Weber vom Institut für<br />

„Wir haben in Zukunft weniger zu verteilen,<br />

die Einnahmen gehen tendenziell<br />

zurück.“ Herbert Sausgruber.<br />

Öffentliches Recht in Innsbruck ging in<br />

seinen „Überlegungen zur künftigen Rolle<br />

der Gemeinden im Bundesstaat“ auf weitere<br />

Lösungsansätze ein (siehe auch<br />

großer Bericht ab der Seite 8 dieser <strong>Ausgabe</strong>).<br />

Auch für ihn braucht es zusätzlich<br />

zu den bewährten Wegen neue Zugänge:<br />

„In Zeiten der Aushöhlung der Staatsbudgets,<br />

der Ausdünnung öffentlicher Leistungen<br />

und der Zurückdrängung staatlicher<br />

Verantwortung muss sichergestellt<br />

werden, dass es den Gemeinden weiterhin<br />

möglich sein wird, Daseinsvorsorgeeinrichtungen<br />

für ihre Bürger nicht nur<br />

anzubieten, sondern diese auch langfristig<br />

finanzieren zu können.“<br />

Ausführlichere Informationen unter<br />

http://www.gemeindeverband.at<br />

KOMMUNAL 69


Wirtschafts-Info<br />

Das Bürgermeisterinnen-Porträt<br />

Bezaus Bürgermeisterin: Ortschefin im Parlament<br />

„Hier bin ich Chefin,<br />

dort eine von vielen“<br />

Die Bürgermeisterin der Bregenzerwälder Gemeinde Bezau, Nationalratsabgeordnete<br />

Anna Franz, trat das Amt unter schwierigen Bedingungen an. Nach fünf Jahren kann sie<br />

eine beachtliche Bilanz verwirklichter Projekte vorweisen.<br />

Anna Franz ist seit fünf Jahren Bürgermeisterin<br />

von Bezau – sie war die erste<br />

in Vorarlberg. Seit 1990 war sie schon in<br />

der Gemeindevertretung. Sie übernahm<br />

das Amt innerhalb<br />

einer Wahlperiode, da<br />

es Konflikte zwischen<br />

ihrem Amtsvorgänger<br />

und dem damaligen<br />

Sekretär gab, der vor<br />

dem Arbeitsgericht<br />

endete. Um das Amt<br />

musste sie sich nicht<br />

bemühen, denn nach<br />

den Auseinandersetzungen,<br />

die auch<br />

medial hochgespielt<br />

wurden und die<br />

GemeindebürgerInnen<br />

stark berührten,<br />

war das Interesse an<br />

der Funktion gering.<br />

Das Klima war vergiftet,<br />

Projekte wurden<br />

boykottiert. Die<br />

Arbeit war praktisch<br />

gelähmt.<br />

Die besonnene Bürgermeisterin schaffte<br />

es, obwohl neu im Amt, mit politischem<br />

Gespür, harter Arbeit und Überzeugungskraft,<br />

die Konflikte zu bereinigen.<br />

Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2000<br />

trat der ehemalige Sekretär als Gegenkandidat<br />

an. Anna Franz schlug ihn mit<br />

75 Prozent der Stimmen haushoch.<br />

In Bezau, wie auch in manchen anderen<br />

ländlichen Gemeinden Vorarlbergs, werden<br />

die KandidatInnen für die Gemeindevertretung<br />

nicht auf Parteivorschlag<br />

ausgewählt, sondern basisdemokratisch<br />

in einer Vorwahl von der Bevölkerung<br />

ermittelt. Daraus wird dann eine einheitliche<br />

Bürgerliste für die eigentliche<br />

Wahl erstellt.<br />

Mit der Einführung der Bürgermeisterdi-<br />

70 KOMMUNAL<br />

»<br />

rektwahl und wegen der konfliktgeladenen<br />

Situation in der Gemeindevertretung<br />

wollte Anna Franz nicht mehr in<br />

dieser Konstellation zur Wahl antreten.<br />

Sie erstellte eine<br />

eigene Bürgerliste,<br />

die prompt<br />

elf Mandate<br />

errang, eine weitere<br />

Liste, Bezau<br />

2000, erhielt fünf<br />

und die des ehemaligenParteisekretärs<br />

zwei. Die<br />

Listen haben mit<br />

der üblichen Parteienlandschaft<br />

wenig zu tun. „In<br />

der Gemeinde<br />

soll die politische<br />

Farbe nicht im<br />

Vordergrund stehen,<br />

sondern die<br />

Sachpolitik,“<br />

bekennt die Bürgermeisterin,<br />

die<br />

seit dem Dezember<br />

des Vorjahres auch Nationalratsabgeordnete<br />

der ÖVP ist.<br />

In der Gemeinde soll die<br />

politische Farbe nicht im<br />

Vordergrund stehen,<br />

sondern die Sachpolitik.<br />

«<br />

Das politische Bekanntnis der<br />

Bürgermeisterin Anne Franz<br />

Drei wirtschaftliche<br />

Standbeine<br />

Die knapp zwei tausend Einwohner<br />

zählende Gemeinde im Bregenzerwald<br />

steht auf drei soliden Standbeinen: dem<br />

Tourismus mit rund 100.000 Nächtigungen,<br />

die sich ausgeglichen auf den Sommer<br />

und den Winter verteilen. Die<br />

Gastronomie deckt eine breite Palette<br />

ab, von Haubenrestaurants bis zur die<br />

urigen Bauernwirtschaft. Die rührige<br />

Kaufmannschaft bildet ein weiteres<br />

Standbein.<br />

Eine intakte Landwirtschaft produziert<br />

noch naturnah in Drei-Stufen-Wirtschaft,<br />

bei der die Herden im Frühling<br />

in das sogenannte „Vorsäß“, eine Weide<br />

in Zwischenlage, im Sommer auf die<br />

Hochalpe und im Herbst wieder ins Vorsäß<br />

ziehen. Das prägt den Jahresablauf<br />

und das Brauchtum. Das gutgehende<br />

Handwerk bietet in einer Leistungsschau<br />

alle fünf Jahre eine Ausstellung,<br />

die über die Grenzen hinaus bekannt ist.<br />

Der Verlust der Getränkesteuer hat die<br />

Tourismusgemeinde natürlich stark<br />

getroffen.<br />

Bildung, Soziales und<br />

Ansiedlung<br />

In den letzten Jahren waren praktisch<br />

keine Ansiedlungen möglich, da der<br />

Platz beschränkt ist und Grünräume für<br />

die Landwirtschaft erhalten bleiben sollen.<br />

Vor kurzem wurde ein neues Bau-<br />

Wohngebiet erschlossen, das Bauwerbern<br />

aus Bezau den Erwerb eines<br />

gemeindeeigenen Grundstücks zu einem<br />

erträglichen Preis ermöglicht. Dazu wurden<br />

Richtlinien beschlossen, um den<br />

Verkauf an ortsfremde Bauwerber zu<br />

verhindern. „Wir möchten in erster Linie<br />

Reserven für die eigenen Gemeindebürger<br />

haben,“ erklärt Bürgermeisterin<br />

Franz. In der Vergangenheit gab es keinen<br />

Markt für Grundstücke und junge<br />

GemeindebürgerInnen siedelten ab.<br />

Früher war Bezau Verkehrsknotenpunkt<br />

als Endstelle der Bregenzerwaldbahn,<br />

die in den 80-er Jahren aufgelassen<br />

wurde und nur mehr als Museumsbahn<br />

betrieben wird. Jetzt verbindet ein<br />

bewährtes Wälderbus-System mit einem<br />

stündlichen Taktfahrplan den Ort mit<br />

der Landeshauptstadt und anderen<br />

Städten. In Bezau erkannten vorausden-


Die knapp zwei tausend Einwohner zählende Gemeinde im Bregenzerwald<br />

steht auf drei soliden Standbeinen.<br />

kende <strong>Kommunal</strong>politiker schon Ende<br />

der 60-er Jahre, dass die Hauptverkehrsader<br />

nicht durch den Ort führen<br />

sollte. Was damals recht umstritten war,<br />

erwies sich langfristig als kluge Entscheidung.<br />

Das Sozialzentrum für die Gemeinden<br />

Bezau, Mellau und Reutte steht in<br />

Bezau und beherbergt 32 Pflegebetten.<br />

Ein Eltern-Kindzentrum mit Familienberatung<br />

und Spielgruppen für Dreijährige<br />

wurde erst im Jahr 2001 bezogen und<br />

hat sich sehr gut bewährt.<br />

Bezau ist ein regionales Zentrum, sogar<br />

ein Bezirksgericht konnte erhalten werden.<br />

Das Bezirksgericht ist zuständig für den<br />

gesamten Bregenzerwald und das Kleinwalsertal.<br />

Die Gemeinde hat im Zuge<br />

der Schließungen um den Erhalt<br />

gekämpft und blieb bisher erfolgreich.<br />

Bezau ist auch ein Schulzentrum. Die<br />

Gemeinde weist über die<br />

Pflichtschulen hinaus<br />

eine Hotel- sowie Wirtschaftsfachschule,<br />

eine<br />

Handelsschule- und -akademie<br />

auf. Ein neues<br />

Schulgebäude für die<br />

Handelsakademie wurde<br />

eben fertiggestellt.<br />

Weiters gibt es ein ehemaliges<br />

Kapuzinerkloster,<br />

das jetzt von polnischen<br />

Franziskanern geführt<br />

wird. An das Kloster<br />

angeschlossen ist ein Bildungshaus,<br />

das Erwachsenenbildung<br />

und Kulturveranstaltungen für den Bregenzerwald<br />

anbietet.<br />

Ein wichtiges Projekt derzeit ist die<br />

Errichtung eines Biomasse-Heizwerks,<br />

das den gesamten Ortskern mit allen<br />

öffentlichen Gebäude und privaten<br />

Haushalten beheizen soll. Die Gemeinde<br />

hält Anteile an der Errichter- und Betreibergesellschaft.<br />

Ein Betriebsgebiet, von einer privaten<br />

Gesellschaft erschlossen, brachte die<br />

Ansiedlung neuer Unternehmen.<br />

Projekte schnell<br />

umsetzen<br />

Was die <strong>Kommunal</strong>politik von den<br />

„höheren Weihen“ der Bundespolitik<br />

unterscheidet? Die Bürgermeisterin:<br />

„<strong>Kommunal</strong>politik ist so spannend, weil<br />

man – die nötige Mehrheit vorausgesetzt<br />

– Projekte schnell und einfach<br />

umsetzen kann. Ich finde es auch sehr<br />

schön den Kontakt zu<br />

» <strong>Kommunal</strong>politik<br />

ist so spannend,<br />

weil man – die<br />

nötige Mehrheit<br />

vorausgesetzt –<br />

Projekte schnell<br />

und einfach<br />

«<br />

umsetzen kann.<br />

den Bürgerinnen und<br />

Bürgern zu haben, da<br />

man damit vielfach<br />

problemlos Hilfe<br />

anbieten kann. Die<br />

Menschen kommen<br />

mit allen möglichen,<br />

auch privaten Fragen<br />

zur Bürgermeisterin.<br />

Das macht die Arbeit<br />

interessant, aber auch<br />

anspruchsvoll.“<br />

Auch das breite Spektrum<br />

der Aufgabengebiete<br />

empfindet sie als besondere Herausforderung.<br />

Das bringe eine komplexe<br />

Sicht der Dinge.<br />

Das Bürgermeisterinnen-Porträt<br />

Wirtschafts-Info<br />

Eine intakte Landwirtschaft produziert<br />

noch naturnah in Drei-Stufen-Wirtschaft,<br />

bei der die Herden im Frühling in das<br />

sogenannte „Vorsäß“, eine Weide in Zwischenlage,<br />

im Sommer auf die Hochalpe<br />

und im Herbst wieder ins Vorsäß ziehen.<br />

Anna Franz ist Hauptschullehrerin,<br />

verheiratet und Mutter dreier Kinder.<br />

Weiters ist sie Obfrau des Frauenbundes<br />

und in der Regio Bregenzerwald,<br />

der Regionalplanungsgemeinschaft, ist<br />

sie im Vorstand als Sprecherin für<br />

Familie, Soziales und Frauen.<br />

Worin sieht sie die Ursachen, dass<br />

Frauen in der Politik, speziell in der<br />

<strong>Kommunal</strong>politik immer noch stark<br />

unterrepräsentiert sind? Bgm. Franz:<br />

„Für Frauen ist es schwerer, Familie,<br />

Politik und Beruf unter einen Hut zu<br />

bringen. Und sie setzen dabei oft<br />

andere Prioritäten als Männer. Für<br />

mich war das auch so, dass ich ohne<br />

die Zustimmung und das Verständnis<br />

meiner Familie das Bürgermeisteramt<br />

nicht angenommen hätte. Als Frau<br />

muss man persönlich viele Abstriche<br />

machen. Wenn man einmal in der Politik<br />

ist und sich etabliert hat, haben es<br />

Frauen nicht schwerer als Männer.“ Als<br />

erste Bürgermeisterin im Land und in<br />

einer kleinen Landgemeinde sei sie<br />

aber anfangs schon mit Argusaugen<br />

beobachtet worden. Man habe ihr als<br />

Frau nicht ganz zugetraut, über alle<br />

Dinge Bescheid zu wissen, die ein Bürgermeister<br />

wissen muss.<br />

Die Arbeit im Nationalrat sieht sie als<br />

völlig neue Herausforderung in einer<br />

politisch anderen Dimension. Dort<br />

gehe es um die Mitgestaltung der<br />

gesellschaftlichen Entwicklung, wobei<br />

es wichtig sei, dass sich Frauen einbringen.<br />

Mit der Einschränkung: „Hier<br />

bin ich die Chefin, dort eine unter vielen.“<br />

Theresia Kandler<br />

KOMMUNAL 71


Blindtext Aus den Bundesländern<br />

& Blindtext<br />

72 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Ausgleichszahlungen für „Verlierergemeinden“<br />

Über 1,7 Mio € werden ausgezahlt<br />

EISENDSTADT<br />

Laut Volkszählung 2001 weisen<br />

vor allem die südlichen<br />

Bezirke des Burgenlandes<br />

durchgehend ein Minus auf.<br />

Aufgrund des Bevölkerungsminus<br />

vor allem in den mittel-<br />

und südburgenländischen<br />

Gemeinden wird es den Kommunen<br />

in den nächsten Jahren<br />

wesentlich schwerer fallen,<br />

Investitionen zu tätigen,<br />

EISENSTADT<br />

Wer über einen Zweitwohnsitz<br />

im Burgenland verfügt, muss<br />

mit Einführung einer eigenen<br />

Abgabe rechnen. ÖVP und<br />

SPÖ sind sich grundsätzlich<br />

einig, dass mit der Zweitwohnsitzabgabe<br />

den Gemeinden<br />

die Möglichkeit eröffnet<br />

werden soll, zusätzliche Ein-<br />

KÄRNTEN<br />

HERMAGOR<br />

Seit Mitte Mai 2003 bietet die<br />

BH Hermagor als erste Kärntner<br />

Bezirkshauptmannschaft<br />

ihren Bürgern als zusätzliche<br />

Serviceleistung die Online-<br />

Antragstellung über die Plattform<br />

des Bundes an.<br />

Unter www.help.gv.at sind im<br />

Rahmen des E-Governments<br />

derzeit Gewerbe- und Veranstaltungsmeldungen<br />

online<br />

möglich. Einlangende Anträge<br />

werden durch den im ganzen<br />

denn weniger Einwohner<br />

bedeutet weniger Erträge aus<br />

dem Finanzausgleich.<br />

Die Einnahmenentwicklung<br />

kleinerer und mittlerer<br />

Gemeinden halte mit den<br />

<strong>Ausgabe</strong>n nicht mehr Schritt.<br />

In der ersten Rate werden an<br />

die burgenländischen<br />

Gemeinden insgesamt<br />

Bedarfszuweisungen in Höhe<br />

von 6.498.700 ausgeschüttet.<br />

Zweitwohnsitzabgabe geplant<br />

Gemeinden können einheben<br />

nahmen zu lukrieren, gab<br />

LHStv. Franz Steindl kürzlich<br />

bekannt. Jede Gemeinde kann<br />

für sich entscheiden, ob sie die<br />

Abgabe einheben will oder<br />

nicht,. Die Höhe steht ebenfalls<br />

noch nicht fest. Laut<br />

Volkszählung 2001 gibt es im<br />

Burgenland 32.253 Nebenoder<br />

Zweitwohnsitze.<br />

Bezirkshauptmann Mag. Hans Pansi (2. von rechts) präsentiert<br />

die neue Homepage der BH Hermagor.<br />

Bürgerservice ernst genommen<br />

BH Hermagor Online<br />

Haus im Einsatz befindlichen<br />

elektronischen Akt weiterbearbeitet<br />

und, im Sinne des egovernment,<br />

durchgängig<br />

elektronisch vom Antrag bis<br />

zur Zustellung behandelt.<br />

Zusätzlich wird der Bürger<br />

über die Lebenssituationen<br />

des Help-Amtshelfers zu den<br />

Infoseiten der BH Hermagor<br />

weitergeleitet, wo entsprechende<br />

<strong>Download</strong>-Formulare<br />

in verschiedenen Formaten<br />

bereitstehen.<br />

Einfacher Weg: Wiederverlautbaren statt ewig nach dem richtigen<br />

Gesetz suchen.<br />

Wiederverlautbarung von Gemeindeordnung<br />

Rechtszugang zu Gemeindegesetzen<br />

wird erleichtert<br />

EISENSTADT<br />

Es sei für den Rechtsanwender<br />

ohnehin allgemein schon<br />

schwierig, Gesetze entsprechend<br />

zu interpretieren und in<br />

der Praxis umzusetzen. Das<br />

gelte nicht nur für die Bürgerinnen<br />

und Bürger, sondern<br />

auch für die Bürgermeister,<br />

Vizebürgermeister und<br />

Gemeinderäte. „Die Gemeindeordnung<br />

wurde seit ihrem<br />

Inkrafttreten 15. Mal novelliert,<br />

das Eisenstädter Stadtrecht<br />

14. und das Ruster elf<br />

Mal. Daher ist es für den<br />

Rechtsanwender nur unter<br />

großem Aufwand möglich,<br />

verlässlich die derzeit verbindlich<br />

geltende Fassung dieser<br />

Gesetze festzustellen.“ So<br />

ST. VEIT / GLAN<br />

Auf Grund eines Dringlichkeitsantrages<br />

der SPÖ hat<br />

der Gemeinderat der Bezirksstadt<br />

St. Veit jetzt einstimmig<br />

beschlossen, gegen die vom<br />

Landtag im vergangenen<br />

Jahr vorgenommeneÄnderung<br />

des Kärntner<br />

GemeindeplanungsgesetzesVerfassungsklageein-<br />

zubringen.<br />

Primärer Grund<br />

des Protestes ist<br />

der Umstand, dass<br />

in den autonomen Städten<br />

Klagenfurt und Villach im<br />

Gegensatz zu den übrigen<br />

Kärntner Gemeinden im<br />

jeweiligen Stadtzentrum<br />

Einkaufszentren errichtet<br />

werden dürfen.<br />

St. Veits Bürgermeister Gerhard<br />

Mock ist der Ansicht,<br />

dass die relevante Gesetzes-<br />

Gemeindereferent Mag. Franz<br />

Steindl.<br />

Daher werde nun das Instrument<br />

der Wiederverlautbarung<br />

in Anspruch genommen, was<br />

einen einfacheren Rechtszugang,<br />

Rechtssicherheit und Verwaltungsvereinfachung<br />

mit<br />

sich bringe. Steindl: „Inhaltlich<br />

wird dabei nichts verändert. Es<br />

geht darum, die Rechtsmaterien<br />

in einem Guss darzustellen,<br />

es werden Paragrafenbezeichnungen<br />

richtig gestellt,<br />

gegenstandslose Bestimmungen<br />

als solche festgestellt, überholte<br />

terminologische Wendungen<br />

richtig gestellt oder veraltete<br />

Schreibweisen<br />

der neuen Schreibweise<br />

angepasst.“<br />

Klage gegen Gemeindeplanungsgesetz<br />

Grund sind Einkaufszentren<br />

Bürgermeister<br />

Gerhard Mock<br />

änderung, die unter anderem<br />

die Realisierung des<br />

Einkaufszentrums „City<br />

Arkaden“ in Klagenfurt<br />

ermöglichen soll, in mehrerlei<br />

Hinsicht verfassungswidrig<br />

sei.<br />

Mock stützt sich<br />

dabei auf Gutachten<br />

des Instituts für<br />

Rechtswissenschaften<br />

der Uni Klagenfurt<br />

und des Verfas-<br />

sungsexperten Heinz<br />

Mayer. Wie er mitteilte,<br />

werde in beiden<br />

Gutachten übereinstimmend<br />

eine Verfassungswidrigkeit<br />

festgestellt.<br />

Insbesondere sei das verfassungsrechtlich<br />

abzuleitende<br />

„Gebot der abstrakten Einheitsgemeinde“<br />

(rechtliche<br />

Gleichbehandlung<br />

aller Gemeinden<br />

Österreichs) verletzt<br />

worden.


NIEDERÖSTERREICH<br />

Wettbewerb „Gesunde Gemeinde 2003“<br />

Preis wird heuer schon zum<br />

fünften Mal vergeben<br />

ST. PÖLTEN<br />

Um die Leistungen der mittlerweile<br />

schon 180 „Gesunden<br />

Gemeinden“ in Niederösterreich<br />

zu würdigen, hat das<br />

Gesundheitsforum NÖ auch<br />

dieses Jahr den Wettbewerb<br />

„Gesunde Gemeinde 2003“<br />

ausgeschrieben. Der Verein<br />

vergibt heuer bereits zum<br />

fünften Mal diesen Preis als<br />

Belohnung für außerordentliche<br />

Leistungen bei der<br />

Gesundheitsvorsorge. Alle Veranstaltungen<br />

und Aktivitäten,<br />

die vom 12. November 2002<br />

bis 10. November 2003 im<br />

Rahmen der Aktion „Gesunde<br />

Gemeinde“ durchgeführt werden,<br />

sind für den Wettbewerb<br />

zulässig. Die teilnehmenden<br />

Kommunen werden nach Einwohnerzahl<br />

in drei Kategorien<br />

eingeteilt, wobei in jeder<br />

Klasse drei Preise vergeben<br />

werden. Die Einsendefrist<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Bürgermeister Johann Aistleitner<br />

(links) und Amtsleiter<br />

Martin Lehner konnten die<br />

hohe Auszeichnung in Empfang<br />

nehmen.<br />

KOMPRIX 2003<br />

Preis verliehen<br />

ALLERHEILIGEN<br />

Beim diesjährigen Wettbewerb<br />

„KOMPRIX 2003“ der<br />

WKOÖ für hervorragende<br />

Projekte im Gemeindemanagement<br />

konnte Allerheiligen<br />

i.M. mit dem Projekt „Einführung<br />

einer Kosten- Leistungsrechnung<br />

in der<br />

Gemeindeverwaltung“ Gold<br />

in der Kategorie bis 3000<br />

Einwohner gewinnen.<br />

endet am 10. November. Das<br />

Projekt „Gesunde Gemeinde“<br />

wurde 1995 ins Leben gerufen<br />

und zielt darauf ab, in den<br />

Gemeinden eine Gesundheitsinfrastruktur<br />

aufzubauen. Mit<br />

Unterstützung des Gesundheitsforums<br />

NÖ wird versucht,<br />

das Gesundheitsbewusstsein<br />

zu stärken. Rund 30<br />

Regionalbetreuer unterstützen<br />

die „Gesunden Gemeinden“<br />

bei der Umsetzung der Projekte.<br />

Ziel ist die Hebung des<br />

Gesundheitsbewusstseins. Die<br />

Aktivitäten aus den Schwerpunktthemen<br />

Ernährung,<br />

Bewegung, Vorsorgemedizin<br />

und psychosozialer Bereich<br />

reichen vom Langsam-Lauf-<br />

Treff bis hin zum Gesundheitstag.<br />

Für die Aktivitäten in<br />

der Gemeinde gibt es vom<br />

Gesundheitsforum NÖ auch<br />

eine finanzielle Unterstützung.<br />

Wasser und Abwasser<br />

Mängelbehebung<br />

folgt auf Studie<br />

LINZ<br />

„Wir werden rund 7,2 Mio.<br />

Euro in die Wasserver- und<br />

Abwasserentsorgung der<br />

alpinen Objekte investieren<br />

müssen,“ so LR Achatz.<br />

Nach dem Abschluss des Projekts<br />

„Alpine Objekte 2000“,<br />

wo die derzeitigen Situation<br />

der alpinen Objekte im<br />

Bezug auf Abwasserbeseitigung<br />

und Wasserversorgung<br />

erhoben wurde, Achatz eine<br />

Folgestudie beauftragt.<br />

„Diese Studie umfasst jene<br />

rund 70 alpinen Projekte, bei<br />

denen Mängel vorgefunden<br />

wurden. Hier sollen eine Prioritätenreihung<br />

erstellt,<br />

Lösungen und Kosten erhoben<br />

sowie die Fragen Finanzierung<br />

und Förderbedarfs<br />

berücksichtigt werden.“<br />

Kurs fortgesetzt<br />

Veranlagung der<br />

Wohnbauförderung<br />

ST. PÖLTEN<br />

In ihrer letzten Sitzung vor<br />

der Sommerpause hat die NÖ<br />

Landesregierung unter anderem<br />

die weitere Veranlagung<br />

der aus der Rückkaufaktion<br />

der NÖ Wohnbauförderung<br />

erreichten Budgetmittel<br />

beschlossen.<br />

„Die Veranlagung der NÖ<br />

Wohnbauförderung hat sich<br />

als richtig herausgestellt. Das<br />

Ziel war immer eine langfristige,<br />

auf 10 Jahre angelegte<br />

gewinnbringende und sichere<br />

Veranlagung. Auch im aktuellen<br />

Budget 2003 bringt diese<br />

Veranlagungsform direkte<br />

und zweckgebundene Einnahmen<br />

für den NÖ Wohnbau<br />

von ca. 150 Millionen<br />

Euro. Diese Einnahmen<br />

haben wir durch die Veranlagung<br />

für die niederösterreichischen<br />

Häuslbauer jedes<br />

Jahr sichergestellt“, so<br />

Finanz-LR Wolfgang Sobotka.<br />

LINZ<br />

In Oberösterreich wählen<br />

Ende September die Bürger<br />

nicht nur Gemeinderäte und<br />

Bürgermeister neu. Es finden<br />

gleichzeitig auch Landtagswahlen<br />

statt.<br />

Wer mit der Wahlkarte seine<br />

Stimme abgeben will, sollte<br />

rechtzeitig eine Wahlkarte<br />

bei seinem Heimatgemeindeamt<br />

beantragen. Letzter Termin<br />

ist der 25. September.<br />

Per Wahlkarte kann außerhalb<br />

der Wohnsitzgemeinde<br />

nur für die Landtagswahl<br />

gewählt werden - und dies<br />

auch nur innerhalb Oberösterreichs<br />

Landesgrenzen.<br />

Bürgermeister und Gemeinderat<br />

müssen direkt in der<br />

Wohnsitzgemeinde gewählt<br />

werden.<br />

Wahlberechtigt sind erstmals<br />

alle Bürger, die spätestens<br />

Aus Blindtext den Bundesländern & Blindtext<br />

Weltmeister Werner Schlager<br />

im Dienst der Jugend.<br />

Einsendeschluß 15.9.<br />

Aktion Jugend-<br />

Partnergemeinde<br />

ST. PÖLTEN<br />

Tischtennis-Weltmeister Werner<br />

Schlager ist überzeugt,<br />

dass gerade das kommunale<br />

Engagement für die Jugend<br />

von größter Bedeutung ist.<br />

Es sei daher sehr wichtig,<br />

dass durch solche Aktivitäten<br />

die besonderen Leistungen<br />

einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Die Gemeinden können<br />

beim Land über einen<br />

Bewerbungsbogen um die<br />

Zertifizierung zur „Jugend-<br />

Partnergemeinde“<br />

ansuchen. Einsendeschluß<br />

ist der 15.<br />

September.<br />

Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen<br />

Der 28. September ist Wahltag<br />

am 27. September 2003 -<br />

also einen Tag vor dem<br />

Wahlsonntag - ihr 18.<br />

Lebensjahr vollenden und<br />

am Stichtag, 20. Juni im<br />

Land Oberösterreich ihren<br />

Hauptwohnsitz haben.<br />

Rechtzeitige Urlaubsplanung<br />

ist vor den Landtags-,<br />

Gemeinderats- und Bürgermeister/innenwahlenwichtig,<br />

weil man das Wahlrecht<br />

nur umfassend in seinem<br />

Heimatwahlsprengel ausüben<br />

kann.<br />

Wenn Sie noch mehr über die<br />

Landtags-, Gemeinderats- und<br />

Bürgermeisterinnenwahlen in<br />

Oberösterreich wissen möchten,<br />

wenden Sie sich bitte an<br />

ihre Gemeinde bzw.<br />

an die Landeswahlbehörde<br />

Tel.: 0732/7720-<br />

15251<br />

KOMMUNAL 73


Blindtext Aus den Bundesländern<br />

& Blindtext<br />

74 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Gemeinden begrüßen Sofort-Impulsprogramm<br />

Keine Rückzahlungen<br />

SALZBURG<br />

Der Salzburger Gemeindeverband<br />

begrüßt das von der Salzburger<br />

Landesregierung<br />

beschlossene Sofort-Impulsprogramm,<br />

das als Schwerpunkt<br />

zehn Millionen Euro für die<br />

Vorfinanzierung von dringenden<br />

Gemeinde-Projekten enthält.<br />

Damit würde nicht nur<br />

die Finanzsituation der<br />

Gemeinden entlastet, sondern<br />

ein echter Anstoß zur Ankurbelung<br />

der Bauwirtschaft gesetzt,<br />

sagte Verbandspräsident Bgm.<br />

Helmut Mödlhammer, der LH<br />

Franz Schausberger für seine<br />

Initiative und seine klare Haltung<br />

bei der Frage der Rückzahlung<br />

der Steuer-Mehreinnahmen<br />

dankte.<br />

Auch für die Gemeinden, die<br />

im Vorjahr ebenfalls aufgrund<br />

der vielen Einkommenssteuer-<br />

Vorauszahlungen ein kräftiges<br />

STEIERMARK<br />

Legaler „Schwarzbau“<br />

Anklage gegen<br />

Ortschef<br />

LASSING<br />

Ein „Schwarzbau“ in seiner<br />

Gemeinden bringt den Lassinger<br />

Bürgermeister Fritz Stangl<br />

demnächst vor Gericht: Ihm<br />

wird Amtsmissbrauch vorgeworfen,<br />

weil er den rechtswidrigen<br />

Bau eines Hauses<br />

nicht einstellen ließ. Das<br />

Objekt gehört dem einzigen<br />

Überlebenden der Bergwerkskatastrophe<br />

von 1998, Georg<br />

Hainzl. Dieser hatte 2002 ein<br />

Bauansuchen für ein Haus auf<br />

seinem Grundstück in Lassing<br />

gestellt. Da es sich dabei aber<br />

um ein als Freilandfläche<br />

gewidmetes Grundstück handelte,<br />

wurde keine Baubewilligung<br />

erteilt. Hainzl baute<br />

trotzdem und bekam ein Verwaltungsstrafe.<br />

Stangl wird<br />

nun vorgeworfen, dass er<br />

nichts gegen den - mittlerweile<br />

legalisierten - Schwarzbau<br />

unternommen hatte.<br />

Einnahmen-Plus bei den Bundesertragsanteilen<br />

hatten,<br />

komme eine Rückzahlung an<br />

den Bund nicht in Frage,<br />

betonte Mödlhammer. Es sei<br />

mittlerweile erwiesen, dass die<br />

Mehreinnahmen aus Vorzieheffekten<br />

stammen, weil die<br />

Steuereinnahmen im heurigen<br />

Jänner und Februar stark rückläufig<br />

waren. Insgesamt wären<br />

die Salzburger mit rund 15<br />

Mio. € betroffen. Dieses Geld<br />

haben die Gemeinden einerseits<br />

zur Erreichung des Null-<br />

Defizits, andererseits für dringend<br />

notwendige Investitionen<br />

nötigt. Nun liege es am Land,<br />

die zusätzlichen zehn Mio.<br />

Euro, die als 1,5-prozentiges<br />

Darlehen dem Gemeindeausgleichsfonds<br />

zur Verfügung<br />

gestellt werden, rasch und<br />

unbürokratisch den Gemeinden<br />

anzubieten.<br />

Landesumweltpolitik<br />

Umweltbericht<br />

mit Achillesferse<br />

GRAZ<br />

Der kürzlich vorgestellte<br />

Umweltbericht des Landes<br />

bietet zum 18. Mal eine Bilanz<br />

über erfolge und auch Misserfolgeder<br />

Landesumweltpolitik.<br />

unumwunden gibt Umweltreferent<br />

Erich Pöltl zu, dass die<br />

„Achillesferse“ bei Verkehr<br />

und Klimaschutz“ liege.<br />

Dagegen beinhalte ein erstmals<br />

eingeführtes Kapitel<br />

„Nachhaltigkeit und Landentwicklung“<br />

ein neues, an Langfristigkeit<br />

orientiertes Leitbild.<br />

Als Beispiel sei die „Ökologische<br />

Landentwicklung“<br />

genannt: Sie hat das Ziel, eine<br />

nachhaltige Gemeindeentwicklung<br />

zu fördern, durch<br />

Initiativen die Nahversorgung<br />

zu sichern bzw. wieder zu<br />

installieren – beinahe 150<br />

Gemeinden haben keinen<br />

„Greissler“ mehr. Jetzt gibt es<br />

endlich eine Gegenbewegung.<br />

Lichtspiele der Langsamkeit: Musik, die man nicht hören, aber<br />

sehen kann - Enthastung in Werfenweng.<br />

Europäischer Nahverkehrspreis 2003<br />

Werfenweng unter den Siegern<br />

WERFENWENG<br />

Zehn nominierte Städte und<br />

ein nominierter Ort - Werfenweng<br />

- zeigen bereits das<br />

„Kräfteverhältnis“ des<br />

Europäischen Nahverkehrspreises.<br />

Neben Städten wie<br />

Bologna, Heidelberg oder<br />

Jönköping schaffte es der<br />

800-Seelen Ort im Pongau in<br />

das Finale des Europäischen<br />

Nahverkehrspreises. Die<br />

Enviroment Awards 2003<br />

wurden von der zuständigen<br />

EU-Kommissarin Margot<br />

Wallström im Rahmen eines<br />

Festaktes in Brüssel über-<br />

reicht. Der Modellort für<br />

Sanfte Mobilität - Autofreier<br />

Tourismus Werfenweng aus<br />

dem Salzburger Pongau<br />

gewann den Sonderpreis für<br />

nachhaltigen Tourismus.<br />

Bürgermeister Dr. Peter<br />

Brandauer: „Allein die Nominierung<br />

war wesentlich<br />

mehr als wir erwarten konnten.<br />

Im europäischen Konzert<br />

als die Kommune für<br />

Nachhaltigkeit auserwählt zu<br />

werden, ist einfach<br />

grossartig<br />

und bestätigt<br />

unseren Weg.“<br />

Pilotprojekt „Sichere Gemeinde“ startet<br />

Bevölkerung soll mithelfen<br />

HARTBERG<br />

In Hartberg startet im Herbst<br />

das Pilotprojekt „Sichere<br />

Gemeinde“. Dabei soll unter<br />

Miteinbindung der Bevölkerung<br />

die Kriminalitätsrate<br />

gesenkt werden.<br />

Das Projekt<br />

„Sichere<br />

Gemeinde“ hat<br />

zwei Ziele: Einerseits<br />

soll die Kriminalität<br />

gesenkt<br />

werden, andererseits<br />

soll sich der<br />

Einzelne subjektiv<br />

sicherer<br />

fühlen.<br />

Besonders ältere Menschen<br />

meiden bestimmte Gegenden<br />

oder haben Angst vor Jugendlichen,<br />

sagt Günther Ebenschweiger,<br />

Polizist und Präsident<br />

des Zentrums für Kriminalprävention.<br />

Vier Mitarbeiter<br />

dieses Zentrums werden<br />

ab Herbst in Hartberg insgesamt<br />

110 Organisationen über<br />

Verbrechensvorbeugung informieren.<br />

Dann werden rund<br />

500 Hartberger telefonisch<br />

befragt, beschreibt<br />

Ebenschweiger das<br />

Projekt: „Wir fragen<br />

die Bewohner zum<br />

Beispiel, ob sie<br />

schon Opfer einer<br />

Straftat geworden<br />

sind. Wir fragen<br />

aber auch, wie<br />

sicher sie sich in<br />

Hartberg fühlen.“<br />

Das Sicherheitsgefühl<br />

soll dann mit<br />

konkreten Maßnahmen gehoben<br />

werden. Das Land fördert<br />

das Projekt in Hartberg mit<br />

36.000 Euro. Als zweite Pilotgemeinde<br />

wurde Knittelfeld<br />

auserkoren; wann<br />

dieses Projekt<br />

startet, ist aber<br />

unklar.


TIROL<br />

Ökozentrum Gurgltal<br />

Land Tirol zahlt<br />

170.000 Euro<br />

NASSEREITH, TARRENZ,<br />

IMST UND KARRÖSTEN<br />

Das Gurgltal stellt eine der<br />

letzten noch großteils intakten<br />

traditionellen Kulturlandschaften<br />

Tirols dar. Ein Pilotprojekt<br />

soll in diesem Kleinod das<br />

nachhaltige Bewirtschaften<br />

unter besonderer Berücksichtung<br />

der Landschaft gewährleisten.<br />

Ein Haupterfolg der<br />

Bemühungen der vergangenen<br />

Monaten ist es, dass alle<br />

vier Gemeinden des Tales<br />

gemeinsame Ziele verfolgen.<br />

Die Bürgermeister Reinhold<br />

Falbesoner, Rudolf Köll, Gerhard<br />

Reheis und Oswald Krabacher<br />

setzen sich gemeinsam<br />

dafür ein, dass im Tal Tourismus<br />

und andere Wirtschaften<br />

angekurbelt wird, ohne die<br />

Natur zu sehr zu strapazieren.<br />

VORARLBERG<br />

SÖLDEN / WIEN<br />

Die Hauptschule Sölden in<br />

Tirol ist Gesamtsieger des<br />

Schulwettbewerbes „Was<br />

Europa bewegt“, in den Alterskategorien<br />

gewannen die<br />

Volksschule Stiftgasse (Wien),<br />

die Hauptschule Purgstall<br />

(NÖ) und das Abteigymnasium<br />

der Benediktiner Seckau<br />

(Steiermark). Insgesamt 13<br />

Schulen aus ganz Österreich<br />

wurden prämiert. Die Preisverleihung<br />

fand Ende Juni in<br />

Anwesenheit von Bildungsministerin<br />

Elisabeth Gehrer und<br />

Gastgeber Gouverneur Dr.<br />

Klaus Liebscher in der Oesterreichischen<br />

Nationalbank statt.<br />

Geändertes Abfallwirtschaftsgesetz<br />

Gute Vorarlberger Lösung<br />

BREGENZ<br />

Auf Grund geänderter Vorgaben<br />

ist es notwendig, das<br />

Landesabfallgesetz zu<br />

ändern. In einem „Gipfelgespräch“<br />

im Landhaus erzielten<br />

die zuständigen Regierungsmitglieder<br />

Dieter Egger<br />

(Abfallwirtschaft) und Siegi<br />

Stemer (Gesetzgebung) eine<br />

grundsätzliche Einigung mit<br />

WK-Präsident Kuno Riedmann<br />

und dem Obmann des<br />

Umweltverbandes Bürgermeister<br />

Rainer Siegele. An einem<br />

zentralen Punkt hat es sich in<br />

den letzten Wochen gespießt:<br />

Bei der sogenannten „Andienungspflicht“<br />

von Abfällen<br />

Elisabeth Gehrer und Klaus<br />

Liebscher überreichten dem<br />

Gesamtsieger, der Tiroler<br />

Hauptschule Sölden, den<br />

Hauptpreis: eine Reise in die<br />

baltischen Staaten im Wert<br />

von € 7.000,--. Die SchülerInnen<br />

der beiden 4. Klassen hatten<br />

bei ihrem Projekt<br />

„Gemeinsam in die Zukunft -<br />

Vielfalt der Völker und Kulturen“<br />

ihre ganze Heimatgemeinde<br />

mit einbezogen und<br />

zudem Kontakte zu einer Partnerschule<br />

in Rumänien<br />

geknüpft.<br />

Auch die übrigen Preisträger<br />

haben die Jury überzeugt. Die<br />

Volksschule Stiftgasse konnte<br />

BREGENZ<br />

Das Finanzministerium hat<br />

dem Gemeindeverband eine<br />

Auflistung jener Gemeinden<br />

übermittelt, die sich noch<br />

nicht bei FinanzOnline angemeldet<br />

haben. Über Finanz<br />

Online werden die Gemeinden<br />

mit jener Datenbox verbunden,<br />

in welche die<br />

Gemeinden ihre Prüfungsunterlagen<br />

im Zusammenhang<br />

mit der <strong>Kommunal</strong>steuereinhebung<br />

stellen und von der<br />

sie die Ergebnisse über die<br />

gemeinsame Prüfung der<br />

Aus den Bundesländern<br />

Die Preisverleihung mit<br />

Bildungsministerin Elisabeth<br />

Gehrer und den SiegerInnen<br />

aus Sölden.<br />

Was Europa bewegt: Voller Erfolg der Schulaktion<br />

Siegerprojekt aus Tirol begeistert Jury<br />

aus Handels- und Dienstleistungsbetrieben<br />

gab es unterschiedliche<br />

Auffassungen zwischen<br />

Umweltverband und<br />

Wirtschaftskammer. Die nunmehrige<br />

Lösung würde vorsehen,<br />

dass die Gemeinden<br />

eine Verordnungsermächtigung<br />

erhalten, womit sie<br />

auch die Einbeziehung von<br />

Handels- und Dienstleistungsbetrieben<br />

vornehmen können<br />

- wenn diese zustimmen. Mit<br />

dieser Lösung wird den Anregungen<br />

beider Seiten weitgehend<br />

entsprochen, da diese<br />

Art der Abfuhr schon jetzt in<br />

über 40 Gemeinden gängige<br />

Praxis ist.<br />

sich mit einem selbstkomponierten<br />

Europa-Musical<br />

durchsetzen, die Hauptschule<br />

Purgstall gewann mit<br />

einem originellen Wissens-<br />

Brettspiel, das Abteilgymnasium<br />

Seckau mit einem<br />

fächerübergreifenden Europa-<br />

Großprojekt. Weitere Preise<br />

gingen nach Eferding (OÖ),<br />

Neusiedl (Burgenland),<br />

Hermagor (Kärnten), Hainburg<br />

und Gloggnitz (NÖ).<br />

Insgesamt 10.000 Euro an<br />

Preisgeldern wurden überreicht.<br />

Nähere Infos unter<br />

www.was-europüabewegt.at<br />

Gemeindeförderung weiter aufgestockt<br />

Bezieherkreis erweitert<br />

BREGENZ<br />

Über 400 Projekte - mit<br />

einem Investitionsvolumen<br />

von 152 Millionen Euro - sind<br />

seit 1997 aus dem Strukturfonds<br />

des Landes gefördert<br />

worden. Kleinere, finanzschwache<br />

Gemeinden haben -<br />

zusätzlich zu anderen Förde-<br />

rungen - insgesamt 12,5 Millionen<br />

Euro erhalten. Heuer<br />

konnten weitere Verbesserungen<br />

für die Gemeinden verwirklicht<br />

werden, betonte LH<br />

Sausgruber. Die Fördersätze<br />

wurden erhöht und der Kreis<br />

der potenziellen Bezieher ist<br />

weiter gesteckt.<br />

Säumige Anmeldungen bei FinanzOnline<br />

29 Gemeinden fehlen noch<br />

lohnabhängigen Abgaben im<br />

Bezug auf die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />

abholen können. Bisher<br />

haben sich 29 Gemeinden<br />

noch nicht angemeldet, wobei<br />

für einige davon bereits <strong>Kommunal</strong>steuerprüfungsergebnisse<br />

in der Box vorliegen.<br />

Der Verband hat daher veranlasst,<br />

dass der <strong>Kommunal</strong>steuerkoordinator,<br />

Günther<br />

Albrich von der Stadt Dornbirn,<br />

mit den betroffenen<br />

Gemeinden zu<br />

Klärung Kontakt aufnimmt.<br />

KOMMUNAL 75


Blindtext Info - Mix&<br />

Blindtext<br />

Humorvolles aus Salzburg<br />

Vom steten und vielfach erfolglosen<br />

Bemühen von Politikerinnen<br />

und Politikern, im Wege stehenden<br />

Peinlichkeiten auszuweichen.<br />

Gesammelt und auf den Napf<br />

gebracht vom Landtagsabgeordneten<br />

Michael Neureiter.<br />

abgelehnt<br />

Engagierter Funktionär vehement:<br />

„Das ist eine Vorgangsweise,<br />

die wir ablehnen und die<br />

wir uns wünschen...“<br />

asphaltiert<br />

Bürgermeister informiert die<br />

Gemeindeversammlung über<br />

einen neuen Gehweg und die<br />

Mitwirkung des Naturschutzbeauftragten:<br />

„Er wird demnächst<br />

in Pension gehen und dann werden<br />

wir ihn asphaltieren!“<br />

besamt<br />

Bauernfunktionär informiert<br />

über Gemeindeförderungen für<br />

Landwirte: „Wir haben damals<br />

die Besamung im Hinterkopf<br />

gehabt!“<br />

besessen<br />

Eigentümer einiger Liegenschaften<br />

in der Halleiner Altstadt<br />

knapp: „Ich bin Altstadtbesitzer!“<br />

beteiligt<br />

Energiereferent Sepp Eisl<br />

zurückhaltend: „Die finanzielle<br />

Beteiligung von Bürgern an der<br />

energietechnischen Sanierung von<br />

Kläranlagen dürfte eher gering<br />

sein!“<br />

betriebsbereit<br />

Bauernbundobmann berichtet<br />

über die Leistungen der<br />

Gemeinde: „Der neue Friedhof ist<br />

fertiggestellt und betriebsbereit!“<br />

einwohnergezählt<br />

Landesrätin Maria Haidinger zur<br />

Schlittenhunde-Weltmeisterschaft:<br />

„1.200 reinrassige Schlittenhunde<br />

sind zur Zeit hier anwesend<br />

– das ist mehr als die Einwohnerzahl<br />

von Werfenweng!“<br />

erstklassig?<br />

Alfred Pfoser, Direktor der<br />

Büchereien Wien, zieht einen<br />

Vergleich: „Bibliotheksmäßig spielen<br />

wir im europäischen Vergleich<br />

76 KOMMUNAL<br />

eine ähnlich wichtige Rolle wie im<br />

Fußball!“<br />

gealtert<br />

Der Altbürgermeister von Annaberg-Lungötz,<br />

Hartl Hirscher,<br />

führt auch bei seinem Achtziger<br />

eine deutliche Rede: „Alt wird<br />

jeder Esel von selbst!“<br />

gleichbehandelt<br />

Erwin Pröll strapaziert die Grammatik:<br />

„Liebe Delegiertinnen und<br />

Delegierte!“<br />

löchrig<br />

Fritz Wiedermann zu einer<br />

Novelle des Gemeinde-Verwaltungsabgabengesetzes:<br />

„Dieses<br />

Gesetz ist vergleichsweise ein<br />

Emmmentalergesetz, weil es so<br />

viele Spielräume enthält.“<br />

schneereich<br />

Der Krispler Bürgermeister Peter<br />

Fuschlberger weiß die Vorzüge<br />

seiner Gemeinde herauszustellen:<br />

„Unser Fußballplatz ist der<br />

schneereichste Sportplatz Österreichs!“<br />

schubladiert<br />

Michael Neureiter erkundigt sich<br />

bei der Bürgermeisterkonferenz<br />

nach Umgehungsverkehren<br />

beim Betrieb der Multi-Kontrollstelle<br />

Kuchl. Der Bezirkshauptmann<br />

gibt Auskunft:<br />

„Du bist nicht schubladiert, die<br />

Auswertung läuft gerade!“<br />

schweiglos<br />

Matthias Scheiber wirft sich für<br />

Handelsgroßbetriebe auch in<br />

Kleingemeinden in die Bresche:<br />

„Wir werden das nicht so mir nix<br />

dir nix und schweiglos hinnehmen!“<br />

sitzgeordnet<br />

Frühschoppen-Moderator Philipp<br />

Meikl wird bei der Begrüßung<br />

zum Radio-Frühschoppen in<br />

Bad Vigaun deutlich:<br />

„Vorne sitzt die Prominenz, hinten<br />

sitzt die Intelligenz!“<br />

wählerevident<br />

Walter Thaler zur Aktualität von<br />

Wählerverzeichnissen:<br />

„Wer stirbt, wird sich nicht hineinreklamieren!“<br />

Special Olympics<br />

Familie ist Herzstück von Special Olympics<br />

Familien-Erlebnis-Tage<br />

SCHLADMING/SALZBURG<br />

Von 9. bis 12. Oktober finden<br />

die „Special Olympics Familien<br />

Erlebnis Tage“ statt. Nach<br />

den Welt-Sommerspielen in<br />

Special-Olympics-Österreich<br />

Präsident Bgm. Hermann Kröll<br />

im Kreise „seiner“ Sportler.<br />

Dublin ist diese gemeinsame<br />

Veranstaltung von Schladming<br />

und Salzburg zweifelsohne<br />

ein Höhepunkt des heurigen<br />

Jahres.<br />

Das Programm für die Sportler<br />

kann sich sehen lassen:<br />

u Am Donnerstag, 9.10. gibt<br />

eine Vorführung der Freiwilligen<br />

Feuerwehr Schladming<br />

mit Rundfahrten mit den<br />

Mannschaftsfahrzeugen<br />

u Am Freitag, 10.10. finden<br />

Schwimm-, Tanz-, Golf- und<br />

Oberösterreich ehrt<br />

Landesauszeichnungen überreicht<br />

An eine Reihe von Persönlichkeiten<br />

des oberösterreichischen<br />

Kulturlebens überreichte<br />

LH Dr. Josef Pühringer<br />

die Ernennungsdekrete zu<br />

Konsulenten und Ehrungen:<br />

Zu Konsulenten für Volksbildung<br />

und Heimatpflege<br />

wurden u.a. Bürgermeister<br />

a.D. Martin Kaiser aus Frankenburg<br />

am Hausruck und<br />

zum Konsulenten für allgemeine<br />

Kulturpflege Stadtrat<br />

a.D. Hermann Berger aus<br />

Wels ernannt.<br />

Weiteres überreichte LH<br />

Pühringer an verdiente PersönlichkeitenLandesauszeichnungen.<br />

Das „Silberne<br />

Ehrenzeichen des Landes “<br />

erhielt Professor Dkfm. Dr.<br />

Gerhard Lehner, Referent für<br />

Budget und Steuern am<br />

Österreichischen Institut für<br />

Wirtschaftsforschung sowie<br />

Tenniskurse statt. Abends ist<br />

ein Diskussionsabend in der<br />

Tauern Halle<br />

u Am Samstag, 11.10. geht<br />

es mit der Gondel auf die Planai<br />

und Abends starten „Special<br />

Olympics Luftballons“<br />

Um die Finanzierung für die<br />

behinderten Sportler und<br />

deren Familien zu sichern,<br />

werden Patenschaften vergeben.<br />

Die österreichischen<br />

Gemeinden werden aufgerufen,<br />

solche Patenschaften (im<br />

Wert von 100 Euro pro Behinderten)<br />

zu übernehmen.<br />

Nähere Infos<br />

Special Olympics Österreich,<br />

Büro Schladming,<br />

Mag. Sylvia Rojer, Rittervon-Gersdorffstraße<br />

619,<br />

8970 Schladming,<br />

Tel: 03687/23358,<br />

Fax: 03687/ 23359,<br />

soo-schladming@<br />

specialolympics.at<br />

Honorarprofessor für österreichische<br />

Budget- und Steuerpolitik<br />

an der Universität<br />

Wien aus Wien.<br />

Das „Silberne Verdienstzeichen<br />

des Landes“ erhielt u.a.<br />

Bürgermeister a.D. Franz<br />

Kastinger, Obmann des<br />

Bezirkes Braunau am Inn des<br />

Oberösterreichischen Seniorenringes<br />

aus St. Georgen<br />

am Fillmannsbach.<br />

Die „Verdienstmedaille des<br />

Landes“ erhielten u.a.<br />

Gemeinderat a.D. Johann<br />

Müller, Obmann der Ortsgruppe<br />

Vöcklamarkt des<br />

Oberösterreichischen Seniorenringes<br />

aus Vöcklamarkt<br />

und Gemeinderat a.D. Josef<br />

Ries, Ehrenobmann der Ortsgruppe<br />

Mattighofen des<br />

Oberösterreichischen Seniorenringes<br />

aus Kirchberg bei<br />

Mattighofen.


Personalia<br />

Verabschiedungen und hohe Auszeichnungen<br />

Personeller Wechsel in der ÖROK<br />

Wien<br />

Große personelle Veränderungen<br />

im „Haus Hohenstaufengasse<br />

3“: Anfang Juli feierte<br />

die Österreichische Raumordnungskonferenz<br />

(ÖROK) ein<br />

Abschiedsfest und ein Einstandsfest:<br />

Sektionschef<br />

Dkfm. Ulrich Stacher, der Vorsitzende<br />

der ÖROK-Stellvertreterkommission,<br />

übernimmt<br />

als Botschafter bei der OECD<br />

in Paris eine neue, verantwortungsvolle<br />

Aufgabe und der<br />

Länder-Geschäftsführer<br />

Hofrat Dr Eduard Kunze ist in<br />

den verdienten Ruhestand<br />

getreten. Zu ihren Nachfolgern<br />

wurden Botschafter<br />

MMag. Dr. Hubert Heiss und<br />

Mag. Markus Seidl bestellt.<br />

Deren Leistungen wurden im<br />

Rahmen der Verabschiedung<br />

auch durch hohe Auszeichnungen<br />

gewürdigt. Staatssekretär<br />

Franz Morak überreichte<br />

Hofrat Dr. Kunze –<br />

ebenso wie dem Ende 2002 in<br />

Tagung<br />

den Ruhestand getretenen<br />

stellvertretenden Leiter der<br />

Sektion IV des Bundeskanzleramtes,<br />

Mag. Enno Grossendorfer<br />

– das Große Silberne<br />

Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um die Repubklik Österreich,<br />

Sektionsschef Dkfm. Ulrich<br />

Stacher konnte das Große Silberne<br />

Ehrenzeichen für Verdienste<br />

um das Land Wien<br />

entgegen nehmen.<br />

Dkfm. Stacher hatte, als er<br />

1977 in das Bundeskanzleramt<br />

eintrat, bereits Erfahrungen<br />

in vielen Ländern und<br />

vielen internationalen Instituitionen<br />

gesammelt. In der<br />

Folge vertrat er Österreich bei<br />

zahlreichen internationalen<br />

Konferenzen.<br />

Dr. Eduard Kunze trat 1969 in<br />

den NÖ Landesdienst in die<br />

damals noch ganz junge<br />

Raumordnungsabteilung ein.<br />

Ab 1981 fungierte er als<br />

Geschäftsführer der Länder in<br />

der ÖROK.<br />

Heiße Diskussionen bei der VÖEB-Tagung in Pichl.<br />

Mülltrennung bleibt weitgehend unverändert<br />

Neuen Vorstand bekräftigt Status Quo<br />

WIEN<br />

Die in Österreich praktizierte<br />

Mülltrennung, also<br />

die getrennte Abfall-Erfassung<br />

bei der Sammlung,<br />

wird auch nach Wirksamwerden<br />

der Deponieverordnung<br />

am 1. Jänner 2004<br />

weitgehend unverändert<br />

beibehalten und nur vereinzelt<br />

modifiziert werden,<br />

bekräftigten die Verantwort-<br />

lichen der österreichischen<br />

Abfallwirtschaft bei der<br />

jüngsten Jahrestagung des<br />

Verbandes Österreichischer<br />

Entsorgungsbetriebe (VÖEB)<br />

in Pichl bei Schladming. Die<br />

Deponieverordnung sieht<br />

bekanntlich vor, dass Abfälle<br />

ab dem kommenden Jahr<br />

nur behandelt (thermisch<br />

oder mechanisch-biologisch)<br />

abgelagert werden dürfen.<br />

Preisverleihung<br />

Partnerschaft<br />

Blindtext & Info Blindtext - Mix<br />

KOMMUNAL<br />

International<br />

Gemeindebundpräsident Bgm. Helmut Mödlhammer gratuliert<br />

dem Preisträger des Kaiser-Maximilan-Preis', Alain Chénard, Präsident<br />

des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas a.D.<br />

anlässlich der Preisverleihung in Innsbruck Mitte Juli. Hier mit Bürgermeisterin<br />

Hilde Zach. Der Kaiser-Maximilian-Preis wird seit<br />

1998 für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Regionalpolitik<br />

und für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der<br />

<strong>Kommunal</strong>poiltik vonTirol und der Stadt Innsbruck verliehen .<br />

Covasna in Rumänien sucht<br />

Partnergemeinde<br />

COVASNA<br />

Die rund 250 km von Bukarest<br />

emtfernte rumänische<br />

Bezirkshauptstadt Covasna<br />

sucht eine österreichische<br />

Partnergemeinde. Covasna ist<br />

eines der wichtigesten<br />

Gesundheitszentren des Landes<br />

und verfügt - neben<br />

Holz- und Textilindustrie -<br />

über eine Thermalquelle.<br />

Mülltrennung<br />

Ausgeprägt ist in Covasna<br />

auch eine guten Tourismus-<br />

Infrastruktur. Bekanntheit<br />

hat Covsna vor allem durch<br />

sein Mineralwasser erlangt.<br />

Infos und Kontakt: Zsuffa<br />

Levente, Bürgermeister von<br />

Covasna, Stadtamt RO-<br />

4055-Covasna, Piliske/1<br />

Tel: 00 40 267 340 880<br />

primar@primaria.covasna.it<br />

Kubas Hauptstadt Havanna will<br />

Wiener System kopieren<br />

HAVANNA/WIEN<br />

Zwei kubanische Abfallexperten,<br />

Odalys Garcia Fonseca<br />

und Vladimir E. Fraguela<br />

Almeida, haben sich bei den<br />

Experten der MA 48 (Abfalllwirtschaft)<br />

speziell für die<br />

Mülltrennung interessiert. Auf<br />

dem Programm standen u.a.<br />

der Besuch bei der Abfallbehandlungsanlage<br />

im „Mistzelt“<br />

in der Percostraße, die<br />

Besichtigung der Kompostwerke<br />

Lobau und Schafflerhof,<br />

die Führung auf der<br />

Deponie Rautenweg sowie<br />

Fachvorträge zu den Themen<br />

Sanierung von Altlasten, Kompost<br />

und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Gegenüber Stadtbaudirektor<br />

Gerhard Weber und dem Leiter<br />

der Gruppe Baubehördliche<br />

Angelegenheiten und<br />

Umwelttechnik, Hans Bachl,<br />

ersuchte die Delegation aus<br />

Havanna um Unterstützung in<br />

Fragen der Umsetzung der<br />

Einführung eines Mülltrennsystems<br />

in Kubas Hauptstadt.<br />

Die zwei größten Probleme<br />

dort sind die ungesicherten<br />

Deponien und der täglich zu<br />

entsorgende Müll entlang der<br />

Straßen von Havanna.<br />

KOMMUNAL 77


Blindtext Info-Mix & Blindtext<br />

Termin<br />

„Public Management“: Finanzierungssymposium<br />

<strong>Kommunal</strong>e Projektfinanzierungen<br />

alternativ und kostengünstig<br />

Steigende Anforderungen an<br />

die Infrastruktur und ständig<br />

knapper werdende öffentliche<br />

Mittel belasten nahezu jeden<br />

Gemeindehaushalt. Das<br />

Finanzierungssymposium an<br />

der FH Technikum Kärnten<br />

bietet Ihnen die Gelegenheit,<br />

verschiedene innovative<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

kennen zu lernen. Sie werden<br />

über deren Vor- und Nachteile<br />

informiert und haben zusätzlich<br />

die Möglichkeit mit hochqualifiziertenAnsprechpartnern<br />

Fachdiskussionen zu<br />

führen. Das Symposium rich-<br />

Sachbuch<br />

Das Buch fasst die rechtlichen<br />

und sozialen Defizite<br />

zusammen, die mit der<br />

Übernahme einer<br />

ehrenamtlichen Tätigkeit in<br />

einem Sportverein verbunden<br />

sind. Es soll die Arbeit<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />

darstellen sowie die<br />

Berührungspunkte zwischen<br />

Ehrenamt und Recht<br />

beleuchten. In diesem<br />

Zusammenhang wurden<br />

Themen aus dem Arbeits-,<br />

Sozialversicherungs- und<br />

Steuerrecht sowie aus dem<br />

Bereich der Schadenshaftung<br />

untersucht.<br />

78 KOMMUNAL<br />

tet sich primär an Bürgermeister,<br />

Gemeindesekretäre, Mitarbeiter<br />

der Kommunen, Mitarbeiter<br />

der Landesaufsichtsbehörden<br />

sowie an kommunalen<br />

Finanzierungsfragen<br />

interessierte Personen.<br />

Dienstag, 14. Oktober 2003<br />

Teilnehmerbeitrag: 90 e<br />

Ort: FH Technikum Kärnten<br />

Villacher Str. 1, FH Technikum<br />

Kärnten, 9800 Spittal an der<br />

Drau, Public Management<br />

Monika Rohrer<br />

Tel.: 04762/90500-1201<br />

m.rohrer@fh-kaernten.at<br />

www.fh-kaernten.at<br />

Das Ehrenamt im Sportverein<br />

Vor allem die Unkenntnis<br />

rechtlicher Aspekte bringt<br />

für viele Funktionäre<br />

Schwierigkeiten. Deshalb<br />

stellt das Buch einen geeigneten<br />

Leitfaden für ebendiese<br />

freiwilligen Mitarbeiter<br />

in österreichischen Sportvereinen<br />

dar. Darüber hinaus ist<br />

es für für jeden an Sport<br />

und Recht interessierten<br />

relevant.<br />

Besonderer Schwerpunkt<br />

wird auf die Punkte<br />

u Rechtsstellung von Funktionären<br />

u Besteuerung<br />

u Soziale Sicherheit und<br />

u Haftungsfragen<br />

gelegt.<br />

Das Buch<br />

Gudrun Stanzer, „Das<br />

Ehrenamt im Sportverein“,<br />

312 Seiten, ISBN<br />

3-7073-0538-4, Linde<br />

Verlag Wien GmbH,<br />

Scheydgasse 24, 1210<br />

Wien, Tel: 01/2780526,<br />

Fax: 01/ 2780526-60<br />

office@lindeverlag.at<br />

www.lindeverlag.at<br />

Ferienregion<br />

Freizeit ist unersetzbar<br />

ATTERSEE<br />

Die Ferienregion Attersee stellt<br />

sich in glanzvollem Bilde für<br />

Anhänger des Kultur- sowie<br />

des Sporturlaubs, für Familien<br />

und Actionsuchende dar. Die<br />

reizvolle Landschaft rund um<br />

den größten Binnensee Österreichs<br />

gehört<br />

mit Sicherheit<br />

zu den<br />

attraktivsten<br />

Urlaubsge-<br />

bieten für<br />

diese breite<br />

Masse. Die<br />

vom See, den<br />

Felswänden<br />

des Höllengebirges, den sanften<br />

Hügeln und bewaldeten<br />

Bergen der Voralpen geprägte<br />

Landschaft gleicht einem Stilleben.<br />

Hier kann man die<br />

Seele baumeln lassen, die<br />

Natur fühlen lernen, den Alltag<br />

weit hinter sich lassen. Vor<br />

allem das breite Sportangebot,<br />

ob im Wasser, zu Lande oder<br />

in der Luft, lockt Jahr für Jahr<br />

Aktivurlauber an den See. Der<br />

DALAAS<br />

Die Gemeinden Dalaas in Vorarlberg<br />

verkauft ein sehr gut<br />

erhaltenes Feuerwehr-Tanklöschfahrzeug<br />

- Baujahr 1977,<br />

Marke Steyr, Type 90.195/L<br />

32/4 x 4<br />

Hersteller: Fa. Konrad Rosenbauer<br />

KG. Leonding/OÖ<br />

Art des Fahrzeuges: Lastkraftwagen-Feuerwehrfahrzeug<br />

TLF (Allrad 4x4)<br />

2 Achsen, geschlossener Aufbau,<br />

eingebaute Pumpe, Werfer<br />

(Monitor) am Dach<br />

Löschtankinhalt: 2.800 l<br />

Sitzplätze: 7 ( 3 + 4)<br />

Eigengewicht: 7.870 kg<br />

durch die Reinheit seines Wassers<br />

in Trinkwasserqualität<br />

zum „El Dorado“ für Süßwassertaucher<br />

etablierte See bietet<br />

sowohl eine erlebnisreiche<br />

Unterwasserwelt sowie Möglichkeiten<br />

zum Wasserschi fahren,<br />

Surfen, Parasailing und<br />

Segeln. An<br />

Land ergänzen<br />

Klettern,<br />

Mountainbiken,<br />

Reiten,<br />

Golf und<br />

Tennis das<br />

reiche<br />

Sportangebot.<br />

Jedoch<br />

kommen auch die kleinen<br />

Gäste nicht zu kurz: Sie können<br />

mit dem Zauberer oder<br />

dem Bewegungstheater an<br />

Bord eine Schifffahrt unternehmen<br />

oder die Kreativität<br />

bei Mal- und Werkkursen entdecken.<br />

Infos beim Tourismusverband<br />

Ferienregion Attersee<br />

4864 Attersee am Attersee<br />

www.attersee.at<br />

Der Attersee ist mit einer Fläche<br />

von 46,7 km 2 der größte Binnensee<br />

Österreichs.<br />

Gemeinde bietet<br />

Tanklöschfahrzeug zu verkaufen<br />

Gesamtgewicht: 13.000 kg<br />

PS/Umdr.Min.: 195/2.800<br />

Kraftübertragung und<br />

Antrieb: 10 Ganggetriebe -<br />

Hinterräder<br />

Verkaufspreis:<br />

Euro 7.000,00 (Siebentausend)<br />

- das Fahrzeug kann<br />

sofort abgegeben werden:<br />

Detailinformationen erhalten<br />

Sie bei: Gemeinde<br />

Dalaas/Vorarlberg, 6752<br />

Dalaas, Bürgermeister Ernst<br />

Fritz, Telefon 05585/7201 -<br />

DW 12, Fax: 05585/7520<br />

buergermeister.fritz@<br />

dalaas.at<br />

So sind Sie jederzeit über alles informiert<br />

Alle <strong>Ausgabe</strong>n ab 2002<br />

als PDF auf Mausclick<br />

www.kommunal.at


Das<br />

Wesentliche<br />

im Auge<br />

behalten<br />

Wir Gemeindebediensteten<br />

arbeiten in mehr als<br />

200 Berufsgruppen,<br />

an 365 Tagen,<br />

24 Stunden am Tag,<br />

bei jeder Witterung<br />

für die österreichische<br />

Bevölkerung.<br />

Und so soll es auch bleiben!<br />

Wir schauen<br />

auf Sie! www.gdg.at<br />

Gewerkschaft der Gemeindebediensteten<br />

1090 Wien, Maria-Theresien-Strasse 11 ● 01/313 16/8300 ● gdg@gdg.oegb.or.at


1.) DIE<br />

1.) g.huemer@kommunalkredit.at<br />

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„Verlassen Sie sich bei der Finanzierung kommunaler Einrichtungen nicht auf Ballglück. Profitieren<br />

Sie lieber von den Tipps der Nr. 1.“<br />

Gerhard Huemer, Ihr Kontakt bei der <strong>Kommunal</strong>kredit.<br />

www.kommunalkredit.at<br />

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