08.08.2013 Aufrufe

Schweifstern Nr. 123 - Fachgruppe Kometen

Schweifstern Nr. 123 - Fachgruppe Kometen

Schweifstern Nr. 123 - Fachgruppe Kometen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ephemeride des <strong>Kometen</strong> C/2006 S5 (Hill) 0 h UT<br />

Datum Rekt. (2000.0) Dekl. Bew/h in PW Δ [AE] r [AE] Hell. El.<br />

Okt. 2 7 h 01.25 m +26°13.0' +0.1'/ 335° 2.631 2.726 14.5? 85°W<br />

12 7 14.69 +25 30.2 +0.8 / 105 2.487 2.702 14.3? 91 W<br />

22 7 27.24 +24 39.6 +0.7 / 108 2.348 2.680 14.1? 98 W<br />

Nov. 1 7 38.01 +23 45.4 +0.6 / 113 2.215 2.662 14.0? 106 W<br />

11 7 46.71 +22 48.9 +0.5 / 119 2.091 2.648 13.8? 114 W<br />

21 7 53.11 +21 51.8 +0.4 / 129 1.977 2.638 13.7? 122 W<br />

Dez. 1 7 57.02 +20 55.4 +0.3 / 149 1.876 2.632 13.6? 131 W<br />

11 7 58.39 +20 00.9 +0.2 / 181 1.793 2.630 13.5? 141 W<br />

Bahnelemente: T = 2007 Dez. 9.7492 TT , q = 2.630424 AE , e = 0.973010<br />

(m 0=8.0 m ?/n=4?) ω = 182.1093° , Ω = 281.5630° , i = 10.1314° (2000.0)<br />

Der interessanteste Komet der vergangenen Wochen war C/2006 VZ13 (LINEAR), wenn er sich auch<br />

im Fernglas recht unauffällig präsentierte. Für die Auswertung konnten 35 Beobachtungen von 8 FGK-<br />

Beobachtern sowie 170 internationale Beobachtungen verwendet werden. Diese zeigen eine ziemlich<br />

stetige Helligkeitsentwicklung gemäß der Formel m = 8.2 m + 5⋅log Δ + 12.4⋅log r, was eine maximale<br />

Helligkeit von 7.5 m um den 15. Juli (d.h. zum Zeitpunkt des Perigäums) ergibt. Der Komadurchmesser<br />

lag zu Sichtbarkeitsbeginn bei 0.5’ (70.000 km). Zunächst wuchs er nur langsam, doch ab dem 20. Juni<br />

(3.5’ = 150.000 km) dann stetig rascher an und erreichte ebenfalls um den 15. Juli sein Maximum von<br />

knapp 14’ (350.000 km). Gleich anschließend ging dieser wieder ähnlich rasch zurück und lag um den<br />

10. August bei nur noch 4’ (175.000 km), wobei allerdings die deutlich schlechter gewordenen Sichtbarkeitsbedingungen<br />

einen Teil des Rückgangs verursacht haben dürften. Dabei war die Koma stets<br />

recht diffus, mit einem DC-Wert von meist 3; lediglich in den vier Wochen um das Maximum wurde DC<br />

4 erreicht. Innerhalb der diffusen Koma war über eine längere Zeit hinweg eine deutlich hellere innere<br />

Region unterscheidbar, innerhalb derer aber nur in wenigen Nächten ein maximal 14 m heller false nucleus<br />

ausgemacht werden konnte. Während des Juli wurden vereinzelt visuelle Schweifsichtungen gemeldet<br />

mit einer maximalen Länge von 0.25° (400.000 km).<br />

Ein Infrarotspektrum vom 9. Juli ergab eine Staubtemperatur von 275K, was 6% über der für die Sonnenentfernung<br />

des <strong>Kometen</strong> geltenden Gleichgewichtstemperatur lag. Im Spektrum konnten Silikatbanden<br />

festgestellt werden (IAUC 8855).<br />

Maik Meyer beobachtete am Abend des<br />

6.7. einen schwachen und ausgedehnten<br />

äußeren Halo; in einem Lumicon Swan-<br />

Band-Filter eschien der Komet heller. Andreas<br />

Kammerer bemerkte den <strong>Kometen</strong> im<br />

9x63B sofort; er zeigte eine mittelhelle,<br />

mittelgroße Koma mit nur mäßiger Verdichtung<br />

zur Mitte hin. Laut Walter Kutschera<br />

zeigte der Komet am 7.7. eine ausgedehnte,<br />

gut kondensierte Koma mit<br />

leichten Helligkeitsvariationen; ein schwacher,<br />

strahlenförmiger Ansatz wurde erst<br />

im 10"-Teleskop sichtbar. Am 13.7. hob<br />

sich nach seinen Angaben die innere weißbläuliche<br />

Koma deutlich von der äußeren,<br />

strukturierten Koma ab; der deutlich Vförmige<br />

Schweifansatz wirkte eher blass.<br />

Andreas Kammerer konnte den <strong>Kometen</strong><br />

im 9x63B gut erkennen, doch war dieser<br />

nicht auffällig; im 12"SC, 75x zeigte sich<br />

eine hellere, diffuse Koma mit einer kleinen<br />

inneren Koma, die zur Mitte hin deutlich<br />

heller wurde, innerhalb derer aber bis 333x<br />

kein false nucleus auszumachen war. Dieter<br />

Schubert konnte den <strong>Kometen</strong> am 14.7.<br />

im 10x50B mühelos als recht großen, diffusen, runden Nebelfleck erkennen; im 8"SC zeigte er eine<br />

ausgedehnte schwache, runde äussere Hülle die recht gut abgegrenzt werden konnte; zum Zentrum<br />

hin konnte eine deutliche Helligkeitszunahme festgestellt werden; bei 135x war ein kleines scheibchen-<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!