computern
computern
computern
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CV Computern-Verlags GmbH<br />
Postfach 150605 • München<br />
http://www.handwerke.de<br />
1-2<br />
2012<br />
B 31417<br />
ISSN 0931-4679<br />
Januar/Februar 2012 28. Jahrgang<br />
<strong>computern</strong><br />
i m H @ n d w e r k<br />
fachmagazin für das<br />
bauhaupt- und baunebengewerbe<br />
handwerke.de<br />
➔<br />
internet<br />
z Glasfaser: Schnell und lange haltbar …<br />
z Schnelle Netze (22): 2 Mbit/s in Thüringen<br />
➔<br />
special<br />
z IT-Systeme: Unstrukturierte Daten integrieren<br />
➔<br />
software<br />
z DEUBAU 2012: Neues aus Halle 1 …<br />
z Aufmass: Mobil schreiben & lasermessen<br />
z Cross-Marketing: … für Fenster und Türen<br />
➔ techniken & handwerk<br />
z Digitale Tachographen: Im Vergleich<br />
z Photovoltaik: Im Brandfall<br />
CeBIT CeBIT<br />
v v o o r r s s c c h h a a uu<br />
2012 2012
Willkommen im Herzen der digitalen Welt<br />
CeBIT 2012: Erleben Sie die gesamte Bandbreite der ITK-Lösungen<br />
Informieren Sie sich gezielt auf den Plattformen pro, gov, lab und life<br />
Entdecken Sie aktuelle Themen, Trends und Innovationen für die digitale Lebens- und Arbeitswelt<br />
Profitieren Sie von qualifizierten Kontakten und Fachgesprächen auf dem Branchentre� punkt Nr. 1<br />
Heart of the digital world<br />
Deutsche Messe AG • Messegelände • Hannover, Germany • Tel. +49 511 89-0 • info@messe.de
hausmitteilung 4 Gut zu wissen<br />
Besuchen Sie die CeBIT<br />
auf unsere Einladung ...<br />
Wer den Anschluß an die digitale Zukunft behalten<br />
möchte, sollte unbedingt die CeBIT besuchen. Die<br />
größte Computermesse der Welt öffnet bald wieder<br />
Ihre Pforten und präsentiert an allen Ecken und Enden<br />
Trends, Neuheiten und Innovationen. Dabei stehen die<br />
Zukunftsthemen Big Data, Cloud Computing, Mobilität<br />
und Social Media im Fokus. In Halle 12 dreht sich<br />
mit der CeBIT Security World alles um Datensicherheit,<br />
Authentifizierung, Verschlüsselung, Antiviren-Software<br />
und vieles mehr.<br />
Sehr interessant dürfte für Handwerker auch der Messebereich<br />
„CeBIT life“ sein. Hier findet sich neben Unterhaltsamem<br />
auch der Themenbereich Smarter Living.<br />
Dort werden Smart Home-Lösungen zur digitalen<br />
Vernetzung und Kommunikation in den eigenen vier<br />
Wänden sowie Ideen und Produkte mit intelligenten<br />
mobilen Lösungen fürs Auto (neudeutsch Digital Drive)<br />
präsentiert. Einen umfassenden Vorbericht zur CeBIT<br />
finden Sie in dieser Ausgabe der Computern im Handwerk<br />
ab Seite 6.<br />
Kostenloser CeBIT-Eintritt für 1.000 CiH-Leser:<br />
Und wie geht es?<br />
Wenn auch Sie zur CeBIT nach Hannover fahren und<br />
noch ein Ticket benötigen – wir haben 1.000 kostenlose<br />
Tagestickets für Sie. Um an diese Tickets zu kommen,<br />
senden Sie uns bitte schnellstmöglich eine E-Mail an<br />
„redaktion@cv-verlag.de“ mit dem Betreff „CeBIT-<br />
Freiticket“. Daraufhin erhalten Sie von uns einen<br />
Direktlink auf eine CeBIT-Online-Registrierung, die<br />
einen speziellen Aktionscode für unsere kostenlosen<br />
CeBIT-Tickets enthält.<br />
Wenn Sie diesen Link dann per Maus anklicken, müssen<br />
Sie nur noch Ihre persönlichen Daten eintippen – und<br />
schon erhalten Sie ihr personalisiertes e-Ticket per<br />
E-Mail. Dieses drucken sie auf ein DIN A4-Blatt und<br />
fertig ist ihre Eintrittskarte. Außerdem können Sie mit<br />
diesem Ticket kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel<br />
im Raum Hannover nutzen, um zur Messe zu fahren<br />
und am Abend wieder zurück. Hierzu muß lediglich der<br />
gewünschte Messetag vor Fahrtantritt auf dem Ticket<br />
angekreuzt werden.<br />
Aber zögern Sie nicht zu lange, denn nur 1.000 Leser der<br />
Computern im Handwerk können sich auf diesem Portal<br />
für ihren Messebesuch registrieren. Wir wünschen Ihnen<br />
schon jetzt eine spannende und interessante CeBIT ...<br />
5<br />
6<br />
9<br />
16<br />
20<br />
26<br />
Titelbild<br />
Messen<br />
Internet<br />
Special<br />
Software<br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Inhalt<br />
Handys: Umtauschrecht für Apps?<br />
Internet: Kommunen für Tests gesucht<br />
Überweisungen: Bummelei abgeschafft<br />
Handy-Tastatur: Auch für Handwerker<br />
Internet-Sicherheit: DNS-Check<br />
Ausbildung: Leitern & Fahrgerüste 4<br />
Umfrage: Vertrauen ins Handwerk 5<br />
Handwerke.de<br />
Techniken & Handwerk<br />
Lebensversicherung:<br />
Gestaltungsfallen beim Bezugsrecht 5<br />
CeBIT-Vorschau:<br />
Vertrauen ist das große Thema 6<br />
Glasfaser-Netze: Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />
und lange Haltbarkeit 9<br />
Schnelle Netze (22): Thüringen –<br />
Grundversorgung mit 2 Mbit/s 13<br />
Online-Marketing: Traditionsunternehmen<br />
testet den Werbemanager 14<br />
Integration unstrukturierter<br />
Informationen in IT-Systeme 16<br />
DEUBAU 2012:<br />
Neues aus Halle 1 20<br />
Mobiles Aufmaß: Einfach schreiben<br />
und per Laser messen 23<br />
Vermarktung von Fenstern und Türen:<br />
Cross-Marketing mit fenwin ® -smart 24<br />
Digitale Tachographen:<br />
Hard- und Software im Vergleich 26<br />
Photovoltaik auf dem Dach:<br />
Verhalten bei einem Brand 29<br />
Impressum 13<br />
Digitale Zukunft in Hannover<br />
CeBIT 6.-10. März 2012<br />
Siehe auch Vorbericht ab Seite 6<br />
3
4<br />
co <strong>computern</strong><br />
mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Gut Handwerke.de<br />
Handwerke.de zu wissen<br />
Handys<br />
Umtauschrecht für Apps?<br />
Wer eine App für Smartphones<br />
kauft, sollte sich sicher sein, daß<br />
er sie auch wirklich nutzt, so der<br />
Computer-Informationsdienst<br />
aus Düsseldorf. Denn einen<br />
generellen Anspruch auf den<br />
Umtausch der Apps gibt es<br />
nicht. Da bei einer App die<br />
Lieferung per Download sofort<br />
stattfindet, existiert kein<br />
Widerrufsrecht. Apple weist<br />
in den AGBs darauf hin, daß<br />
Apps nur umgetauscht werden<br />
können, wenn der Download<br />
„unakzeptabel schlecht“ ist.<br />
Wer im Android Market von<br />
Google eine App kauft, hat ein<br />
15-minütiges Umtauschrecht.<br />
Um bösen Überraschungen<br />
vorzubeugen, empfiehlt es sich<br />
deshalb, die AGBs vor dem<br />
Kauf genau zu lesen.<br />
Schnelles Internet<br />
Kommunen für Breitband-<br />
Tests gesucht<br />
SAT Internet Services und das<br />
Kommunalleasing Magazin<br />
suchen bundesweit 100 Kommunen,<br />
die kostenlos an einem<br />
öffentlich zugänglichen Ort für<br />
6 Monate eine Demoanlage für<br />
den schnellen Breitbandzugang<br />
via Satellit betreiben, den Bürgern<br />
vorführen und auch selbst<br />
nutzen wollen. Das Internetzugangssystem<br />
Tooway kann<br />
flächendeckend Breitbandanschlüsse<br />
mit Datenraten von<br />
bis zu 10 Mbit/s im Downlink<br />
und bis zu 4 Mbit/s im Uplink<br />
erreichen. So kann der Internetzugang<br />
bestehende DSL-<br />
Versorgungslücken überbrükken.<br />
Interessierte Kommunen<br />
können sich unter kuehne@<br />
toowaysat.com anmelden bis<br />
Ende Februar 2012!<br />
Messen<br />
T e r m i n e<br />
(Auswahl)<br />
21.02. - 25.02.<br />
Berlin, bautec & Build IT<br />
21.02. - 25.02.<br />
Berlin, SolarEnergy<br />
22.02. - 23.02.<br />
Nürnberg, FeuerTRUTZ<br />
23.02. - 26.02.<br />
Koblenz, RheinlandBAU<br />
24.02. - 26.02.<br />
Haiger, Dill-Bau-Expo<br />
24.02. - 26.02.<br />
Zwickau, BAU ZWICKAU<br />
28.02. - 03.03.<br />
Stuttgart, Rolladen & Tore<br />
01.03. - 03.03.<br />
Wels (A), bau software messe<br />
02.03. - 04.03.<br />
Wels (A), ReWoBau<br />
04.03. - 07.03.<br />
Köln, Int. EISENWARENMESSE<br />
05.03. - 07.03.<br />
Köln, USETEC Gebraucht-<br />
Technik<br />
06.03. - 08.03.<br />
Frankfurt/Main, Facility Management<br />
06.03. - 10.03.<br />
Hannover, CeBIT<br />
07.03. - 08.03.<br />
Duisburg, MAINTENANCE -<br />
Instandhaltung<br />
07.03. - 10.03.<br />
Essen, SHK Essen<br />
08.03. - 11.03.<br />
Münster, Bauen & Wohnen<br />
09.03. - 11.03.<br />
Plauen, Vogtland BAU<br />
09.03. - 11.03.<br />
Halle/Saale, Saale BAU<br />
14.03. - 20.03.<br />
München, IHM<br />
(ohne Gewähr)<br />
Überweisungen<br />
Bummelei der Banken<br />
abgeschafft?<br />
Ab sofort müssen Banken Überweisungen<br />
schneller ausführen,<br />
so der Computer-Informationsdienst<br />
aus Düsseldorf.<br />
Im Online-Banking sowie bei<br />
Überweisungsaufträgen am Terminal<br />
einer Filiale müssen die<br />
Beträge am nächsten Werktag<br />
dem Empfänger gutgeschrieben<br />
werden. Bislang konnten sich<br />
Banken noch bis zu drei Tage<br />
Zeit lassen. Entsprechende<br />
Vereinbarungen in den AGB<br />
sind aber seit dem 1. Januar<br />
2012 nicht mehr gültig. Auch<br />
bei Überweisungsaufträgen per<br />
Papierformular verkürzt sich<br />
die Transaktionszeit von drei<br />
auf nunmehr zwei Tage. Die<br />
Regelung ist im europäischen<br />
Zahlungsverkehrsraum gültig.<br />
Handy-Tastatur<br />
Auch für Handwerker ...<br />
Es gibt bereits einige Tastatur-<br />
Apps für Smartphones. Die<br />
meisten sind Varianten der<br />
Standardtastatur. Das dänische<br />
Unternehmen Henneberg<br />
Consult (www.maxikeys.com)<br />
hat eine neue Tastatur-App<br />
entwickelt, die einfacher und<br />
leichter zu bedienen sein soll,<br />
als eine PC-Tastatur. Um die<br />
maximale Größe zu erreichen,<br />
wird nicht die ganze Tastatur<br />
auf dem Display angezeigt.<br />
Durch Wippen des Telefons<br />
wird jeweils der Teil der Tastatur<br />
angezeigt, der gerade benötigt<br />
wird. Die Bewegungen werden<br />
von dem integrierten Sensor des<br />
Smartphones gesteuert – dies<br />
funktioniert laut Hersteller am<br />
besten auf neueren Android-<br />
Telefonen.<br />
Internetsichterheit<br />
DNS-Check<br />
Das Bundesamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
(BSI) empfiehlt allen Internetnutzern,<br />
ihre Rechner auf<br />
Befall mit der Schadsoftware<br />
„DNS-Changer“ zu überprüfen.<br />
Dafür hat die Behörde, so<br />
der Düsseldorfer Computer-<br />
Informationsdienst, in Zusammenarbeit<br />
mit der Telekom<br />
und dem BKA die Seite www.<br />
dns-ok.de eingerichtet, wo<br />
ein möglicher Befall mit der<br />
Manipulationssoftware auch<br />
ausgeschaltet werden kann.<br />
Dazu stehen unter www.botfrei.<br />
de Programme bereit wie der<br />
„DE-Cleaner“.<br />
Ausbildung<br />
Befähigte Person für<br />
Leitern und Fahrgerüste<br />
Mancher Unternehmer staunt<br />
nicht schlecht, wenn von Berufsgenossenschaften<br />
oder bei<br />
Zertifizierungen ein Befähi-
gungsnachweis für Leitern und<br />
Fahrgerüste verlangt wird. Auch<br />
Auftraggeber können einen<br />
Nachweis fordern. Weil Arbeiten<br />
in der Höhe nicht unge-<br />
fährlich ist, sind sachgerechter<br />
Umgang und einwandfreies<br />
Material Grundvoraussetzungen<br />
für die Sicherheit. Die<br />
ZARGES Akademie (w w w.<br />
zarges.com) bietet dazu<br />
deutschlandweit Seminare mit<br />
diesem Inhalt. Es gibt dann ein<br />
Abschluß-Zertifikat, das u.a.<br />
von den Berufsgenossenschaften<br />
als Nachweis im Rahmen<br />
der Betriebssicherheitsverordnung<br />
(BetrSichV) kontrolliert<br />
werden kann.<br />
Umfrage<br />
Vertrauen in das<br />
Handwerk<br />
Der Gesellschaft für Konsumforschung<br />
Verein (GfK) aus<br />
Nürnberg hat in 25 Ländern<br />
die Vertrauensfrage gestellt:<br />
Welche Wirtschaftsbranchen<br />
und Institutionen genießen<br />
das Vertrauen der Bevölkerung?<br />
Die Deutschen schätzen das<br />
Handwerk am meisten: 88<br />
Prozent der Befragten vertrauen<br />
diesem Wirtschaftszweig. Am<br />
wenigsten vertrauen sie Banken<br />
und Versicherungen ...<br />
L ebensversicherungen<br />
wurden in der Vergangenheit<br />
als Steuersparmodell<br />
regelmäßig<br />
für die Nachlaßplanung angepriesen,<br />
denn früher wurde<br />
lediglich rund 2/3 des angesparten<br />
Vermögens der Erbschaftsteuer<br />
unterworfen …<br />
von Dr. Johannes Fiala<br />
und Peter A. Schramm<br />
Stirbt der Versicherungsnehmer,<br />
so fällt das Versicherungsvermögen<br />
dem Bezugsberechtigten<br />
zu, sofern sich das<br />
Bezugsrecht auf die Leistung im<br />
Todesfall bezieht. Stirbt jedoch<br />
der Bezugsberechtigte, fällt das<br />
Vermögen in den Nachlaß des<br />
Versicherungsnehmers, wenn<br />
kein neuer Bezugsberechtigter<br />
benannt wird. Über das Bezugsrecht<br />
im Erlebensfall kann<br />
separat verfügt werden. Dies<br />
bezieht sich auch auf Rentenleistungen<br />
im Erlebensfall sowie<br />
Garantierenten im Todesfall.<br />
Hier kommt es darauf an, wie<br />
der Versicherungsfall definiert<br />
ist, denn in diesem Fall erwirbt<br />
auch der widerruflich Bezugsberechtigte<br />
den Anspruch auf<br />
die Versicherungsleistung, also<br />
z.B. auf alle Berufsunfähigkeitsrenten<br />
ab Eintritt der<br />
Berufsunfähigkeit. Es können<br />
auch über die gesetzlichen<br />
Regelungen hinaus privatautonome<br />
Vereinbarungen über die<br />
Ausgestaltung des Bezugsrechts<br />
getroffen werden, z.B. über eine<br />
Widerrufsmöglichkeit bei Insolvenz<br />
des Bezugsberechtigten.<br />
Anfechtung durch den<br />
Insolvenzverwalter<br />
Ein (nur) widerrufliches Bezugsrecht<br />
bedeutet lediglich<br />
eine Aussicht auf späteren Erwerb,<br />
denn der Versicherungsnehmer<br />
kann das Bezugsrecht<br />
jederzeit ändern. Das Vermögen<br />
gehört noch immer dem Versicherungsnehmer.<br />
Hier kann<br />
eine rechtzeitige Verpfändung<br />
an den Bezugsberechtigten bei<br />
Insolvenz des Versicherungs-<br />
nehmers weiterhelfen, denn ein<br />
Recht auf Leistung erwirbt der<br />
Bezugsberechtigte hier erst mit<br />
Eintritt des Versicherungsfalles.<br />
Wird hingegen ein unwiderrufliches<br />
Bezugsrecht eingeräumt,<br />
so wird das Recht auf die<br />
Versicherungsleistung „durch<br />
Vertrag zu Gunsten Dritter<br />
zwischen Versicherungsnehmer<br />
und dem Versicherer“ erwor-<br />
ben, was selbständig verpfändet<br />
oder abgetreten werden kann.<br />
Der Versicherungsnehmer<br />
hingegen kann abtreten und<br />
verpfänden nur noch sofern<br />
der Bezugsberechtigte damit<br />
einverstanden ist. Die Einräumung<br />
eines Bezugsrechts kann<br />
der Insolvenz verwalter binnen<br />
4 Jahren anfechten und den<br />
Vorgang rechtlich rückgängig<br />
machen. In der Praxis wird<br />
meist übersehen, daß es bei Abtretungen<br />
und Verpfändungen<br />
einer schriftlichen Anzeige des<br />
Versicherungsnehmers beim<br />
Bezugsrecht einer Rückbestätigung<br />
der Unwiderruflichkeit<br />
durch den Versicherer bzw.<br />
einer Vereinbarung mit dem<br />
Versicherer bedarf. Reagiert der<br />
Versicherer auf solche Erklärungen<br />
des Versicherungsnehmers<br />
nicht, so führt dies zur Schadensersatzhaftung.<br />
Schenkungswiderruf<br />
trotz unwiderruflichem<br />
Bezugsrecht?<br />
Schenkungsversprechen bedürfen<br />
der notariellen Form.<br />
Solange diese Form nicht eingehalten<br />
ist, bleibt der Vertrag<br />
(zu Gunsten Dritter) schwebend<br />
und kann von den Erben<br />
widerrufen werden. Dies führt<br />
zum Wettlauf zwischen Bezugsberechtigtem<br />
und Erben, denn<br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
wird die Schenkung<br />
erst wirksam, wenn das Bezugsrecht<br />
nicht (durch die Erben)<br />
widerrufen wurde und die<br />
Schenkung durch Leistung des<br />
Versicherers vollzogen wurde.<br />
In der Praxis sehen es einige<br />
Versicherer als ausreichend an,<br />
wenn ihnen ein Testament mit<br />
Lebensversicherung: Gestaltungsfallen<br />
beim Bezugsrecht<br />
Wann die Versicherungsleistung an den<br />
falschen Empfänger fällt …<br />
einer entsprechenden Begünstigung<br />
des Bezugsberechtigten<br />
vorgelegt wird.<br />
Bezugsberechtigung zu<br />
gleichen Teilen oder für<br />
die Ehefrau<br />
Setzt der Versicherungsnehmer<br />
mehrere Bezugsberechtigte ein,<br />
und sind nicht mehr alle im<br />
Versicherungsfall vorhanden,<br />
so erhalten die verbliebenen<br />
Bezugsberechtigten einen höheren<br />
Anteil an der Versicherungsleistung,<br />
§ 160 VVG.<br />
Häufig versäumen Versicherungsnehmer,<br />
die bei Abschluß<br />
einer Lebensversicherung ihre<br />
damalige Ehefrau als Bezugsberechtigte<br />
eingesetzt hatten,<br />
nach einer Trennung bzw.<br />
Scheidung ihren neuen Partner<br />
einzusetzen. Ohne Mitteilung<br />
an den Versicherer, daß sich<br />
das Bezugsrecht geändert hat,<br />
fällt die Versicherungsleistung<br />
dem ursprünglich eingesetzten<br />
Partner zu (BGH Az. IV ZR<br />
150/05), denn selbst die Bezeichnung<br />
„Bezugsberechtigt<br />
ist der Ehepartner“ bezieht sich<br />
auf den Partner bei Abschluß<br />
des Versicherungsvertrages, und<br />
gerade nicht „auf den aktuellen<br />
Partner“.<br />
Infos zu den Autoren siehe<br />
CiH 12/2011, Seite 6.<br />
5
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e rr k<br />
6<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Messen<br />
Offene Investmentfonds<br />
M itte Januar war in München wieder<br />
einmal CeBIT-Auftakt – für<br />
drei volle Tage. CiH Fachautor Peter Pernsteiner<br />
war für uns dabei auf dem „ICT<br />
Presseforum 2012“ und auf der „CeBIT-<br />
PreView“ des Hightech-Presseclubs. Er<br />
berichtet über die dortigen Vorträge und<br />
Pressekonferenzen am laufenden Band.<br />
Das ICT Presseforum am 12. Januar widmete<br />
sich stark der Software. Zur Eröffnung<br />
berichtete der Moderator Christoph Witte<br />
über aktuelle Wachtumsprognosen der<br />
Marktforscher. Er bestätigte, daß<br />
es für Deutschland trotz Eurokrise<br />
durchaus noch eine positive<br />
Entwicklung gibt. So rechnet etwa<br />
das ifo-Institut mit einem Bruttoinlandsprodukt-Wachstum<br />
von<br />
immerhin 0,4 Prozent. Als Top-<br />
IT-Themen für 2012 bewerten<br />
viele Analysten und Marktforscher<br />
Cloud-Computing, Big Data, Mobile<br />
IT und Social Media. Stefan<br />
Meisel von n DATEV bestätigte,<br />
daß Cloud-Computing von einer<br />
überwältigenden Mehrheit<br />
noch als unsicher beurteilt wird.<br />
Deshalb wird jetzt verstärkt die<br />
sichere Vernetzung zu Behörden<br />
und Dienstleister vorangetrieben.<br />
So kommt eine Einstiegsversion von<br />
DATEV Mittelstand compact pro<br />
für kaufmännische Aufgaben, die<br />
eine direkte Verbindung zum Steuerberater<br />
ermöglicht. Für den sicheren<br />
mobilen Zugriff auf Unternehmens-<br />
und Kanzleidaten wird die Internetdienstleistung<br />
DATEVnet auf Smartphones und<br />
Tablets erweitert.<br />
n Sage bringt eine ERP-Lösung in die<br />
Cloud. Office Line 365 spart Unternehmen<br />
Investitionen in Anschaffung und Betrieb<br />
eigener Hardware ebenso<br />
wie den Aufwand für Installation<br />
und Update von Software.<br />
Als Lösung für kleine<br />
und mittlere Unternehmen<br />
gibt es die Grundmodule<br />
Warenwirtschaft und Rech-<br />
nungswesen. Mit Office<br />
Line Mobile können Daten<br />
per Smartphone oder Tablet<br />
bearbeitet werden. Achim Reupert von n<br />
Nionex berichtete über digitale Trends und<br />
bestätigte, daß es immer schwieriger wird,<br />
neue Kunden zu gewinnen und zu binden.<br />
Zudem nimmt die Kundenloyalität ab, weil<br />
es jetzt unterschiedlichste Informations-<br />
und Kaufkanäle gibt. Ein Problem ist die<br />
Reizüberflutung im Internet - so findet man<br />
nach der Google-Eingabe „Bohrmaschine“<br />
erst weit unten den ersten Bohrmaschinen-<br />
Hersteller – oben ist fast nur der Handel.<br />
Auch Business-Apps werden wichtiger – so<br />
hat Nionex für Schüco Apps entwickelt,<br />
mit denen sich gezielt Vertriebskanäle von<br />
Anwendergruppen finden lassen.<br />
BlackBerrys und andere Smartphones können<br />
mit Hilfe einer MicroSD-Karte von Secusmart<br />
für eine absolut sichere Spachkommunikation<br />
eingesetzt werden.<br />
CeBIT-Vorschau:<br />
Vertrauen ist das große Thema<br />
Mit maßgeschneiderten Smartphone-Apps<br />
für professionelle Anwender können Unternehmen<br />
einen guten Service bieten – hier im<br />
Bild eine von Nionex für den Farbenhersteller<br />
Brillux entwickelte Applikation.<br />
Karl Mayrhofer von n Fabasoft<br />
präsentierte neue Cloud-Produkte.<br />
Das Unternehmen bekräftigte, daß<br />
man mehr Wert in eine sichere Authentifizierung<br />
mit einer verifizierten<br />
Identität legen muß. Eine wesentliche<br />
Basis hierzu ist der neue Personalausweis.<br />
In Kombination damit kommt eine<br />
Handy-Signatur als Identitätsnachweis.<br />
Michael Grötsch von n Circle Unlimited<br />
beleuchtete die flexible Integration von<br />
SAP-Inhalten auf Smartphones. Privat ist<br />
fast alles möglich, im beruflichen Umfeld<br />
kann man aber oft keine Mails abrufen,<br />
keine Attachments öffnen oder auf ToDo-<br />
Listen nicht zugreifen. Die neue Lösung cu-<br />
Connect s@p arbeitet plattformunabhängig<br />
mit verschiedensten Smartphones.<br />
Dr. Matthias Kaiserswerth von n IBM Research<br />
aus Zürich gab schließlich Ausblicke,<br />
die die IT-Zukunft prägen werden. Derzeit<br />
haben Nanosysteme wie der Power7-Chip<br />
eine Milliarde Transistoren, und in zehn<br />
Jahren dürften in so einem Baustein eine<br />
Billion Transistoren Platz finden, also 1000<br />
mal so viele. Derzeit haben Rechnerchips<br />
eine planare Struktur mit 22 Nanometer<br />
Dichte – künftig könnten laut Kaiserswerth<br />
dreidimensional arbeitende Tran-<br />
sistoren mit 11 bis 15 Nanometer<br />
Dichte entstehen. Derzeit hat der<br />
größte Computer eine Leistung<br />
von etwa 13 Petaflops. Während<br />
2009 ein Petaflop noch 72 große<br />
Racks als Platz benötigte, soll<br />
2019 nur mehr ein Drittel eines<br />
einzigen Racks erforderlich sein.<br />
Bis 2020 könnte es schließlich<br />
einen Chip mit der Kapazität und<br />
den Verknüpfungsmöglichkeiten<br />
eines menschlichen Gehirns<br />
geben.<br />
Augmented<br />
1.<br />
Reality<br />
verändert die Welt<br />
Die zweitägige CeBIT-PreView eröffnete<br />
ein Vortrag zum Thema „erweiterte Realität“.<br />
Laut Dr. Thomas Alt von n metaio<br />
entwickeln derzeit viele Firmen an einer<br />
neuen Benutzerschnittstelle. Hierbei spielen<br />
die Ansätze der „Augmented Reality“<br />
eine zentrale Rolle. Alt hat hier langjährige<br />
Erfahrungen und präsentierte hautnah den<br />
praktischen Nutzen der Technologie zur<br />
Überlagerung von reellen Bildern mit elektronischen<br />
Einblendungen. So hilft bei VW<br />
ein Computer und eine Datenbrille bei der<br />
Wartung von Kraftfahrzeugen. Die Kamera<br />
erfaßt den betrachteten Bereich und blendet<br />
in der Brille Wartungsanweisungen ein.<br />
An POS-Terminals werden Produkte<br />
anschaulich vorgeführt – in den<br />
Lego-Shops etwa sorgt die<br />
von metaio entwickelte „Di-<br />
Die neuen Laser-Beamer von BenQ<br />
sind sehr lichtstark, haben einen<br />
kräftigen integrierten Lautsprecher<br />
und erlauben Großbild-Präsentationen<br />
aus kürzester Distanz.
gital Box“ für eine Animation der vor die<br />
Kamera gehaltenen Packungen. Und in der<br />
Fernsehsendung Galileo wurde bereits die<br />
Erkennung von laufenden<br />
Fernsehprogrammen zur<br />
Smartphone-Einblendung<br />
von interaktiven Abstimmbuttons<br />
vorgestellt. Laut<br />
Thomas Alt wird sich die<br />
neue Technologie schnell<br />
etablieren und 2014 auf<br />
jedem Smartphone verfügbar<br />
sein.<br />
Frank Pörschmann von<br />
der n Deutsche Messe AG<br />
bekräftigte, daß die CeBIT-Besucher sicher<br />
sein können, den Anschluß zur digitalen<br />
Zukunft zu behalten. Er berichtete auf der<br />
PreView über die Bedeutung der CeBIT-<br />
Schwerpunkte Big Data, Cloud, Mobility<br />
und Social Media. Das Vorjahres-Topthema<br />
„Cloud“ ist auch diesmal wichtig, zentrales<br />
Messethema ist aber „Managing Trust“,<br />
weil es noch auf breiter Front am Vertrauen<br />
in Lösungen und in Sicherheit mangelt.<br />
Das 4-Säulen-Konzept mit den Ausstellungssegmenten<br />
pro, gov, life und lab wird<br />
konsequent fortgesetzt. Bei „CeBIT life“<br />
dreht sich vieles um Mobility – so viele Autohersteller<br />
wie nie zuvor wollen ihre Ideen<br />
vorstellen. Die Heimvernetzung wird in dieser<br />
Halle ebenfalls im Besucherfokus stehen.<br />
Zudem gibt es erstmals ein Fachforum, auf<br />
dem sämtliche Fragestellungen rund um das<br />
digital vernetzte Haus diskutiert werden.<br />
2.<br />
Kostenloses CeBIT-WLAN für alle<br />
Die komplette Halle 16 widmet sich den<br />
Innovationen von Startup-Unternehmen.<br />
Unter dem Schlagwort „Code-n“ präsentieren<br />
sich 50 junge Unternehmen in einem<br />
avantgardistisch gestalteten Ambiente. Auf<br />
der Messeplattform „Match&Meet“ wird<br />
die Kommunikation zwischen Herstellern<br />
und potentiellen Kunden ermöglicht. Und<br />
erstmals können alle Besucher der CeBIT<br />
einen kostenlosen<br />
WLAN-Zugang erhalten<br />
– der größte<br />
WLAN-Hotspot<br />
der Welt steht in<br />
Kooperation mit<br />
dem Dienstleister<br />
Gelbe Seiten zur<br />
Verfügung – Zu-<br />
Marcel Schneider von Fujitsu präsentiert<br />
stolz den neuen Business-Tabletcomputer<br />
Stylistic M532.<br />
Das ultraflache<br />
XPS 13 von Dell<br />
hat eine beleuchtete<br />
Tastatur und<br />
kommt wahlweise<br />
mit einer Solid<br />
State Harddisk mit<br />
128 bzw. 256 GB<br />
Kapazität.<br />
gangsdaten gibt es nach Internet-Registrierung<br />
per E-Mail. Der Branchenverband n<br />
BITKOM ist auch diesmal sehr aktiv. In<br />
Halle 8 werden die Sieger<br />
des Ideenwettbewerbs „Urban<br />
Solutions Pitch“ mit<br />
Lösungen für die Stadt von<br />
morgen vorgestellt. Ausgezeichnet<br />
wurden CapGemini<br />
für das Energie-Management-System<br />
„Cloud<br />
Power“, das Projekt „flinc“<br />
mit der GPS-basierten Lö-<br />
sung einer Mitfahrzentrale,<br />
die Initiative „Ladenetz.<br />
de“ für ein Elektroauto-<br />
Ladestationsroaming, das Projekt „Rio“<br />
von PTV zur Verkehrsfluß-Optimierung<br />
für Ampeln und die Little Bird GmbH<br />
mit ihrer interaktiven Kindertagesstätten-<br />
Vermittlung. 1400 Qudaratmeter hat der<br />
größte BITKOM-Stand – in Halle 4 thematisiert<br />
er die Cloud und Thin Clients.<br />
Weitere BITKOM-Schwerpunkte sind die<br />
„Broadbandworld“ in Halle 13 und der<br />
ECM Solutions Park in Halle 3.<br />
3.<br />
Produkte und Lösungen auf der<br />
CeBIT-PreView<br />
n Siemens Enterprise Communications<br />
präsentierte IP-Lösungen für kleine und<br />
große Unternehmen. Die Zukunftsfähigkeit<br />
von Unternehmen soll durch die<br />
Integration von offenen, standard-basierten<br />
IP-Lösungen unterstützt werden. Weiterentwickelt<br />
wurde auch die Kommunikation<br />
per Cloud. Die Vermarktung läuft vor allem<br />
über Systemhäuser. Auf der CeBIT wird<br />
als ganzheitlicher Ansatz eine 360-Grad-<br />
Installation unter dem Motto „A day in the<br />
life“ live in voller Aktion präsentiert. Laut<br />
Marcel Schneider geht auch n Fujitsu auf<br />
die CeBIT-Megatrends ein und konzentriert<br />
sich stark auf die Cloud. Fujitsu führt<br />
deshalb einen Business Solutions Store ein.<br />
Das Einstellen von Cloud-Apps wird für<br />
Softwareanbieter gratis – Kosten fallen erst<br />
an, wenn Kunden die Apps<br />
kommerziell nutzen. Hierzu<br />
wurde eine Lösung realisiert,<br />
die eine einfache Portierung<br />
der eigenen Software auf eine<br />
Cloud ermöglicht. Natürlich<br />
spielen auch Desktop-PCs,<br />
Notebooks und mehr bei<br />
Fujitsu eine große Rolle. So<br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Messen<br />
1-2/12 <strong>computern</strong><br />
wird mit dem 1-2/12 Stylistic i m <strong>computern</strong><br />
M532 H @ n dein w e10,1-Zoll- r k<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Android-Tablet vorgestellt, der für den<br />
Business-Einsatz gedacht ist. Messen<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
n Strato hat sein Angebot des Online-<br />
Speichers HiDrive weiter verbessert. Das<br />
Unternehmen bietet inzwischen 100 GB<br />
bereits für 4,90 Euro pro Monat. Der<br />
Online-Speicher wird wie ein normales<br />
Laufwerk verwaltet und verfügt auch über<br />
eine Android App mit neuen Funktionen.<br />
Ebenfalls neu ist eine App für Windows<br />
Mobile. Mit HiDrive will Strato der Nachlässigkeit<br />
begegnen, daß derzeit erst 75 Prozent<br />
ein Backup der eigenen Daten erstellen<br />
und davon auch nur 25 Prozent mindestens<br />
einmal im Monat. n Addison sieht sich als<br />
Innovationsführer für Steuer- und Rechnungswesen.<br />
Seine Kunden sind Steuerberater,<br />
Wirtschaftsprüfer, Mittelständische<br />
Am neuen Multizellensystem<br />
von Gigaset<br />
lassen sich bis zu 20 dieser<br />
DECT-Basisstationen<br />
ganz einfach per LAN-<br />
Kabel anbinden. Als dafür<br />
passende Mubilteile bietet<br />
das Unternehmen z.B.<br />
das kompakte SL400H<br />
und das spritzwasserfeste<br />
E49H.<br />
Unternehmen und inzwischen rund 2000<br />
Handwerksbetriebe. Neu bietet Addison<br />
eine Online-Plattform zur Kommunikation<br />
zwischen Unternehmen, Steuerberatern<br />
und Behörden. Über ein Mandantenportal<br />
können etwa Lohnabrechnungen in ein Onlineportal<br />
für das Unternehmen eingestellt<br />
und dort für den direkten Mitarbeiter-Abruf<br />
bereitgestellt werden.<br />
n Gigaset will Büros schöner und effizienter<br />
machen und ersetzt das Festnetz durch<br />
DECT. Das Gigaset N720 DECT IP<br />
Multizellensystem nutzt eine Power-over-<br />
Ethernet-Verkabelung und kann mit bis zu<br />
20 DECT-Basisstationen betrieben werden.<br />
Die DECT-Basis N720 IP PRO ermöglicht<br />
acht Gespräche gleichzeitig. Zur Koordinierung<br />
dient der DECT Manager N720<br />
DM PRO. Standardmäßig wird das System<br />
an die Gigaset PBX T500 PRO oder T300<br />
PRO angeschlossen, aber auch IP-Systeme<br />
anderer Hersteller sind einsetzbar. Für das<br />
7
<strong>computern</strong><br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12 1-2/12<br />
i m H @ n d w e err k<br />
8<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Messen<br />
CeBIT-Vorschau<br />
Vertrauen ist das<br />
große Thema<br />
Multizellensystem gibt es vier verschiedene<br />
Endgeräte: Das SL400H hat das Format<br />
eines kleinen GSM-Handys, das SL610H<br />
ist etwas größer, und als Komfort-Handy<br />
dient das S810H. Das spritzwasserfeste<br />
E49H ist für den rauhen Outdoor-Einsatz<br />
gedacht. Alle Mobilteile unterstützen den<br />
Empfang von E-Mails, Nachrichten, Wetter<br />
und mehr. Zudem lassen sich Firmentelefonbücher<br />
sowie das Onlinetelefonbuch von<br />
Klicktel einbinden.<br />
Sicherheit<br />
4.<br />
bei Daten- und<br />
Sprachkommunikatioon<br />
Das Abhören von GSM-Handygesprächen<br />
ist im Nahbereich per Funk sehr einfach geworden<br />
– die Entschlüsselung ist in weniger<br />
als eine Sekunde möglich. n Secusmart hatte<br />
bereits 2008 erste Sicherheits-Lösungen<br />
zur Sprachkommunikation per Handy<br />
eingeführt, die auf die Festnetztelefonie<br />
erweitert wurden. Während früher nur die<br />
Chefetage mit Sprachverschlüsselung ausgestattet<br />
wurde,<br />
ist dies jetzt auf<br />
breiter Front<br />
möglich. Die<br />
„sichere netzübergreifen-<br />
de Sprache“<br />
(SNS) arbeitet<br />
über VoIP und<br />
kann mit einer von Secusmart entwickelten<br />
MicroSD-Karte herstellerübergreifend für<br />
Sprache und SMS genutzt werden. Dadurch<br />
ist eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung<br />
zwischen Smartphones und zum Festnetz<br />
möglich. Für den drahtlosen Inhaus-Bereich<br />
kommt eine VoIP-Smartphone-Lösung als<br />
DECT-Replacement.<br />
Die VideoWeb TV-Box kann jetzt mit Hilfe einer<br />
App mit Smartphones kommunizieren.<br />
n Citeq hat eine neue Plattform zur Bürgerbeteiligung,<br />
die auch für kleinere Gemeinden<br />
und Kreisverwaltungen verfügbar<br />
ist. Auf ihr können Bürger die Elektronikschrott-Abholung<br />
bestellen, ein Führungszeugnis<br />
beantragen oder Autos abmelden.<br />
Zudem entwickelt Citeq Anwendungen für<br />
den neuen Personalausweis. Das Unternehmen<br />
bemängelt, daß es erst weniger als 40<br />
Anbieter gibt, die überhaupt mit dem nPA<br />
umgehen können. Für eine breite Akzeptanz<br />
der auf dem Dokument speicherbaren elektronischen<br />
Identität müßten dringend mehr<br />
Anwendungen realisiert werden. n ESET<br />
bekräftigte, daß Malware massiv „mobil<br />
macht“ und Besitzer von Smartphones auch<br />
sehr fahrlässig mit ihren Geräten umgehen.<br />
So lassen sich Infektionen über Kurz-URLs<br />
in Smartphones einschleusen, die dann<br />
selbsttätig teure Servicenummern anrufen,<br />
den Datenspeicher auslesen, Spam versenden<br />
oder das Smartphone direkt in<br />
ein globales Botnet integrieren. Als<br />
Antiviren-Software-Hersteller bietet<br />
das Unternehmen jetzt mit ESET<br />
Mobile Security für Android eine<br />
leistungsfähige Lösung.<br />
n Kobil hat letztes<br />
Jahr drei Viertel<br />
der in Deutschland<br />
verkauften TAN-<br />
Generatoren gefertigt.<br />
Mit mIDentity<br />
kommt eine<br />
Sicherheitslösung<br />
fürs Online-Banking per iPhone- und<br />
Android-Apps. Der USB-Stick läßt sich<br />
am PC als Sicherheitstool fürs Homebanking<br />
nutzen und kann zudem<br />
per Bluetooth beispielsweise mit<br />
einem iPhone gekoppelt werden,<br />
wenn man unterwegs aufs Konto<br />
zugreift. Nachdem monatlich<br />
mehrere Milliarden Apps verkauft<br />
werden, ist dieser Vertriebsweg<br />
ideal für Hackerangriffe. Mit dem<br />
mID App Security Tool will Kobil<br />
helfen, daß geladene Apps gegen Angriffe<br />
gehärtet werden.<br />
Innovative<br />
5.<br />
Beamer,<br />
Monitore und mehr<br />
n AOC präsentierte neue Monitore.<br />
Mit dem d2357Ph<br />
kommt ein ultrastylishes<br />
23-Zoll-<br />
3D-Display, das<br />
nur 10,6 mm dick<br />
ist und einen 5,8<br />
mm schlanken<br />
Rahmen hat. Das<br />
d2357Ph hat zwei<br />
HDMI-Eingänge,<br />
nutzt die 3D-<br />
Polarisationstechnologie<br />
und kann<br />
Besucherinfo<br />
Die CeBIT findet von Dienstag, 6. März bis Samstag,<br />
10. März jeweils von 9 bis 18 Uhr statt. Im Vorverkauf<br />
kosten Tagestickets 34 Euro, Dauertickets 79 Euro.<br />
Ein Teil der Leser der Computern im H@ndwerk kann<br />
sich freuen und sogar kostenlos die CeBIT besuchen<br />
– nähere Informationen lesen Sie bitte auf Seite 3.<br />
AOC bringt einen 23-Zoll-Monitor mit integrierter iPhone/<br />
iPod-Schnittstelle zur direkten Wiedergabe von Fotos und Videos<br />
aus den Apple-Handhelds.<br />
sogar 2D-Input in 3D umwandeln. Zur<br />
direkten Wiedergabe von Videos und Fotos<br />
aus iPhones hat das e2343Fi im Standfuß<br />
einen Lautsprecher und eine Docking-<br />
Station. Und für mobile Einsätze kommt<br />
ein sparsamer Monitor, der per USB mit<br />
Strom versorgt wird. n Benq hat die ersten<br />
Kurzdistanz-Laser-Projektoren vorgestellt.<br />
Die Beamer arbeiteten mit DLP-Chip und<br />
nutzen einen blauen Laser als Lichtquelle,<br />
der 20.000 Betriebsstunden und bis<br />
zu 2000 ANSI Lumen ermöglicht.<br />
Dateien können direkt per USB-Stick<br />
eingespielt werden, und die PC-<br />
Kopplung erfolgt per LAN. Bereits<br />
ab 60 cm Distanz präsentiert der<br />
LX60ST in XGA (1024x768), und der<br />
LW61ST hat eine<br />
WXGA-Auflösung<br />
(1280x800).<br />
n DELL versteht<br />
sich nicht mehr nur<br />
als „Boxenschieber“<br />
mit Internet-<br />
Shop, sondern zeigt verstärkt Lösungen. So<br />
wird live präsentiert, wie sich Rechenzentren<br />
optimieren lassen. Unter dem Begriff<br />
vStart kommt eine maßgeschneiderte Virtualisierung<br />
für bis zu 50 Clients. Auf der<br />
PreView wurden auch neue Dell-Notebooks<br />
vorgestellt – darunter das erste Ultrabook:<br />
Der XPS 13 ist maximal 18 mm dick und<br />
hat ein fast rahmenloses Display mit 13,3<br />
Zoll Diagonale. Das Gerät kommt wahlweise<br />
mit Intel i5 oder i7 und hat ein sehr helles<br />
Display mit Gorilla-Glas-Scheibe. n Video-<br />
Web schätzt, daß das klassische Fernsehen<br />
bald nur noch eine von zehn Kernanwendungen<br />
sein wird. Der Schlüssel zum Erfolg<br />
des TV-Geräts ist der inzwischen etablierte<br />
HbbTV-Standard als Videotext-Nachfolger.<br />
Ideal für ältere FlatTVs ohne HbbTV<br />
ist die seit Oktober verfügbare Video-<br />
Web TV-Box – sie<br />
ermöglicht einen<br />
einfachen Internet-<br />
Zugriff auf mehr<br />
als 100 kostenlose<br />
TV-Apps. Als<br />
Neuheit kommt<br />
eine Smartphone-<br />
App auf Basis einer<br />
iPhone- oder Android-Viewer-App<br />
und der VideoWeb<br />
TV-Box.
S chnelle und zukunftsfähige Internet-Übertragung<br />
läuft heute über<br />
Glasfaserkabel. Dessen Ausbau will nicht<br />
nur finanziert, sondern auch gut vorgeplant<br />
sein. Johannes Stepperger (46),<br />
Geschäftsführer der LEW TelNet, erläutert<br />
wie es richtig geht …<br />
Wie lange beteiligt sich LEW TelNet<br />
am Breitbandausbau?<br />
Seit 2008 beteiligen wir uns am<br />
Breitbandausbau. Eingestiegen sind wir im<br />
Markt Diedorf, im Landkreis Augsburg.<br />
2009 sind die Konzepte dazu erstellt worden,<br />
fertiggestellt war der Ausbau dort dann<br />
2010. Das war die erste Gemeinde, die in<br />
dieser Region einen Förderbescheid von der<br />
Bayerischen Staatsregierung erhalten hat.<br />
Seit dem geht es Schritt für Schritt. Bisher<br />
setzen wir über 50 Breitbandprojekte von<br />
Gemeinden um, davon ist rund die Hälfte<br />
bereits in Betrieb.<br />
Was hat den Ausschlag gegeben, sich an<br />
dem Ausbau zu beteiligen?<br />
Die LEW TelNet ist ein Tochterunternehmen<br />
eines Energieversorgers und Infrastrukturunternehmens,<br />
der Lechwerke AG<br />
Augsburg. Da liegt es nahe, Infrastruktur,<br />
also auch Glasfaser, in die ländlichen Gebiete<br />
zu bringen. Das bisherige Ausbaugebiet<br />
der Lechwerke ist Bayerisch-Schwaben und<br />
angrenzende Gebiete in Oberbayern und<br />
Baden-Württemberg.<br />
Wie viele Gemeinden sind<br />
bisher durch Sie angeschlossen?<br />
Aktuell sind<br />
Breitbandanschlüsse<br />
in rund 25 Gemeinden<br />
verfügbar. Das ist<br />
also rund die Hälfte<br />
In der Stadt kostet ein Breitbandanschluß mit<br />
Glasfaser etwa 500 € und auf dem Land<br />
zwischen 4.000 und 5.000 € pro Anschluß …<br />
der insgesamt 50 von uns akquirierten<br />
Ausbauprojekte. Das Förderprogramm<br />
des Freistaats Bayern ist ja zum 31.12.11<br />
ausgelaufen. Trotzdem können wir die<br />
anderen Ausbauprojekte 2012 und 2013<br />
abschließen. Die Förderbescheide dafür sind<br />
2011 noch genehmigt worden.<br />
Wie ist die Aufgabenteilung zwischen<br />
Ausbaufirma und Internetanbieter?<br />
Wir verlegen die ganze Infrastruktur.<br />
Dazu gehören Tiefbauarbeiten, das Verlegen<br />
der Rohre und das Einblasen der Glasfaserkabel.<br />
Wir betreiben dann auch das Glasfasernetz.<br />
D.h. wir beheben Schäden<br />
etc. Ein Kooperationspartner<br />
stellt dann dem Kunden die<br />
Dienste zur Verfügung.<br />
Was muß eine<br />
Gemeinde tun, um<br />
ein Angebot für den<br />
Ausbau zubekommen?<br />
Wenn wir uns auf das Bayerische<br />
Förderprogramm beziehen, dann muß die<br />
Gemeinde in ein Auswahlverfahren gehen.<br />
Ausschreibungen dazu werden im Onlineportal<br />
der Breitbandinitiative Bayern veröffentlicht.<br />
Wenn es Netzbetreiber gibt, die<br />
das Ganze kostenneutral für die Gemeinde<br />
erschließen, kann man den Ausbau privatwirtschaftlich<br />
durchführen. Dann ist keine<br />
Beteiligung über das Förderprogramm nötig.<br />
Wenn es kein kostenneutrales Angebot<br />
gibt, muß die Gemeinde sich das günstigste<br />
Angebot raussuchen und kooperiert dann<br />
mit diesem Netzbetreiber.<br />
Nach welchen Kriterien wird bei Ihnen<br />
entschieden, ob Sie ausbauen?<br />
Wir haben mit unseren<br />
Kooperationspartnern zwei<br />
Themen zu betrachten. Zum<br />
einen, wie viele Kunden kann<br />
man in den Gemeinden nach<br />
einem Ausbau gewinnen. Zum<br />
anderen, welche Infrastruktur<br />
besteht bisher schon. Also wie nahe ist unser<br />
Backbone-Netz (Basisnetz) an der jeweiligen<br />
Gemeinde. Je kürzer der Abstand, desto<br />
einfacher ist es dann, ein kostengünstiges<br />
Angebot abzugeben. Rund 80 % der Kosten<br />
sind Tiefbaukosten. Also ist es ein großer<br />
Vorteil, wenn unsere Leitungen schon<br />
nah an der Kommune liegen. Unter dieser<br />
<strong>computern</strong><br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
ii m H @ n d w e r k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Internet<br />
1-2/12 <strong>computern</strong><br />
Voraussetzung ist ies m dann H @ nmöglich, d w e r k diese<br />
Orte zu vernünftigen 1-2/12 co Kosten mputern anzuschlie-<br />
i m H @ n d w e r k<br />
ßen. Zum Vergleich: In der Stadt kostet<br />
ein Breitbandanschluß Internet<br />
mit Glasfaser pro<br />
Nutzer etwa 500 Euro und auf dem Land<br />
zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Anschluß.<br />
So versteht man auch, daß sich<br />
ein privatwirtschaftlicher Ausbau auf<br />
dem Land nicht rechnet. Bis sich<br />
diese Kosten wieder amortisieren,<br />
dauert es lange.<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Johannes Spepperger, Geschäftsführer<br />
der LEW TelNet, hält<br />
Glasfaserausbau auch in<br />
ländlichen Gemeinden für ein<br />
wichtiges Thema<br />
Glasfaser-Netze: Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />
und lange Haltbarkeit<br />
Wie können sich die Kosten für den<br />
Ausbau rechnen?<br />
Das geht nur durch die Vermietung<br />
der Leitung und die Bereitstellung von<br />
Diensten. Die Endkunden-Preise auf dem<br />
Land sind in der Regel auch nicht höher als<br />
in der Stadt oder haben nur einen geringfügigen<br />
Aufschlag. Die Leute sind nicht bereit,<br />
mehr für einen Anschluß zu bezahlen. Deshalb<br />
sind in diesen Fällen Förderungen nötig.<br />
Die Bürger in den ländlichen Regionen<br />
wollen heute den Vorteil der schönen ländlichen<br />
Umgebung genießen, aber gleichzeitig<br />
einen preisgünstigen Internetanschluß, wie<br />
er in Ballungsgebieten angeboten wird.<br />
Welche Mindest-Übertragungsgeschwindigkeiten<br />
halten Sie für nötig?<br />
Unsere Meinung darüber, wann ein<br />
Ort als Breitband-unterversorgt gilt, weicht<br />
von den in den Förderrichtlinien definierten<br />
Werten ab. Laut dem zum 31.12.11<br />
ausgelaufenen Förderprogramm ist eine<br />
Gemeinde dann unterversorgt, wenn für<br />
Privathaushalte Bandbreiten unter 1 Mbit/s<br />
vorherrschen oder Gewerbebetriebe einen<br />
erhöhten Bedarf nachweisen können.<br />
Dazu befragt man Unternehmen, die dann<br />
angeben, wieviel Bandbreite sie benötigen.<br />
Ob jetzt 1 Mbit/s ausreicht, wage ich zu<br />
9
<strong>computern</strong><br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e err k<br />
10<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Internet<br />
Glasfasernetze:<br />
Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />
und lange Haltbarkeit<br />
bezweifeln. Heutzutage gehe ich mal davon<br />
aus, daß eine Grundversorgung min. 10<br />
Mbit/s, wenn nicht gar bis zu 20 Mbit/s,<br />
sein müßte.<br />
Ist Glasfaser die zukunftsfähigste Ausbaumöglichkeit,<br />
wenn heute von einer Haltbarkeit<br />
von 30 Jahren ausgegangen wird?<br />
Also im Infrastrukturbereich sind 30<br />
Jahre durchaus langfristig. Wenn beispielsweise<br />
ein Stromversorger Kupferkabel verlegt,<br />
dann geht man von einer Haltbarkeit<br />
von 30 bis 40 Jahren aus. In Einzellfällen<br />
kann ein solches Kabel auch 60 Jahre halten.<br />
Bei Glasfaserkabel haben wir bisher die Erfahrung,<br />
daß sie mindestens 30 Jahre halten.<br />
Aus unserer Sicht hat Glasfaser klare Vorteile<br />
gegenüber Funktechnologien.<br />
Glasfaser hat eine sehr geringe<br />
Störanfälligkeit, hat<br />
eine lange Haltbarkeit<br />
und eine sehr hohe<br />
Übertragungskapazität.<br />
Funktechnologie<br />
wird sich zwar sicher<br />
weiterentwickeln, aber<br />
wahrscheinlich wird<br />
die Übertragung nicht<br />
so schnell wie mit einem<br />
Glasfaserkabel.<br />
Bei der Funktechnologie<br />
sinkt die<br />
Übertragungsrate mit<br />
der Nutzerzahl. Bei<br />
Glasfaser auch?<br />
Nein. Bei Glasfaser hat jeder seinen<br />
eigenen Anschluß und seine eigene Bandbreite.<br />
Wenn man z.B. 25 oder 50 Mbit/s<br />
bei einer Anbindung bis zum Haus bestellt,<br />
dann bekommt man die auch. Bei LTE hat<br />
man dagegen eine Funkzelle mit einer Größe<br />
von etwa 10 km² im ländlichen Raum.<br />
Hier wird dann zwar eine hohe Bandbreite<br />
zur Verfügung gestellt, aber jeder aktive<br />
Nutzer bekommt nur einen Anteil dieser<br />
Bandbreite. Je mehr Nutzer es gerade sind,<br />
desto kleiner die Bandbreite, die jedem<br />
Einzelnen zur Verfügung steht. Es gibt<br />
Einschätzungen von Verbänden, die ergeben<br />
haben, daß im Durchschnitt bei LTE<br />
LEW TelNet<br />
Die Lechwerke Augsburg wurden 1901 gegründet.<br />
LEW TelNet ist seit 1997 eine Tochtergesellschaft<br />
der Lechwerke mit 80 Mitarbeitern.<br />
Firmensitz ist Neusäß bei Augsburg. Sie<br />
betreibt ein eigenes Nachrichtennetz und ist<br />
einer der Datenkommunikationsanbieter im<br />
Großraum Bayerisch-Schwaben. Leitungslänge<br />
der Netzinfrastruktur: über 2300 km, davon<br />
mehr als 1500 km Glasfaserkabel. Johannes<br />
Stepperger ist seit dem 1. Juli 2011 Geschäftsführer<br />
von LEW TelNet.<br />
4 Mbit/s zur Verfügung stehen. Das geht<br />
von der Geschwindigkeit schon wieder in<br />
Richtung DSL.<br />
Läßt sich bei Glasfaser die Geschwindigkeit<br />
aufrüsten?<br />
Glasfaser ist nur ein Träger, deshalb<br />
kann man dann bei Bedarf auch 100 Mbit/s<br />
oder mehr übertragen. Deshalb lohnt sich<br />
die Investition für das Verlegen eines Glasfaserkabels,<br />
nicht nur weil das Kabel an<br />
sich eine lange Haltbarkeit hat, sondern es<br />
auch die Erhöhung der Übertragungsrate<br />
ermöglicht.<br />
Lassen sich bei einem Zuwachs der Gemeinde<br />
auch beliebig viele neue Anschlüße<br />
anbinden?<br />
Es ist so, daß Glasfaser ausreichende<br />
Datenkapazitäten besitzt, um auch sehr<br />
viele weitere Kunden versorgen zu können.<br />
Bei Glaserfaseranbindungen bis zum<br />
Endkunden ist für jedes Haus eine eigene<br />
Glasfaser erforderlich. Irgendwann<br />
sind Fasern natürlich von der Anzahl<br />
begrenzt. Aber auch dazu gibt es<br />
eine Lösung. Wächst ein Orts-<br />
gebiet, muß ein weiterer<br />
Verzweigerpunkt<br />
plaziert werden und<br />
über diesen kann man<br />
dann weitere Kunden,<br />
auch wenn es sehr viele<br />
sind, anschließen.<br />
Wichtig ist aber, daß<br />
eine Glasfaserleitung<br />
in diese Gemeinde<br />
hineinläuft.<br />
Kann der weitere Ausbau dazu führen,<br />
daß bisherige Glasfaserleitungen zu LTE-<br />
Masten in die Gemeinden verlängert werden?<br />
Bisher ist es ja so, daß Glasfaser bis<br />
zum Mast geht und die Bandbreite dann<br />
via Funk übertragen wird. Der Ausbau mit<br />
Glasfaser ist aber nicht in jeder Gemeinde<br />
wirtschaftlich. Im Moment wird sowohl<br />
Glasfaser als auch LTE genutzt, um eine flächendeckende<br />
Abdeckung mit Breitband zu<br />
gewährleisten. Wenn man aber mit Fachleuten<br />
über zukünftig aufzulegende Förderprogramme,<br />
wie z.B. in Baden-Württemberg,<br />
spricht, möchten die Länder eigentlich<br />
zukünftig nur noch Glasfasertechnologie<br />
fördern. Hochleistungsbreitband wird in<br />
der Regel immer mit Glasfasertechnologie<br />
verbunden.<br />
Welche Kosten entstehen bei dem weiteren<br />
Glasfaserausbau?<br />
Wir haben in den FTTC-Ausbaugebieten<br />
(Fibre to the Curb – d.h.<br />
Glasfaserkabel bis zum Kabelverzweiger)<br />
schon einmal eine wesentliche Grundlage<br />
für einen weiteren Glasfaserausbau gelegt.<br />
Der langfristige Ansatz wäre gewesen,<br />
direkt von den Backbone-Leitungen zu<br />
den Haushalten zu gehen. Das wäre aber<br />
finanziell ein riesiger Kraftakt gewesen. Mit<br />
dem bisherigen Förderprogramm in Bayern<br />
haben wir den Ausbau aufgeteilt. Wir sind<br />
mit Glasfaser jetzt bis in die Gemeinden<br />
gegangen und verkürzen dadurch das herkömmliche<br />
Kupferkabel, das der Engpaß<br />
ist. Dadurch ist die finanzielle Belastung<br />
der Gemeinden aufgeteilt. Später kann die<br />
nächste Ausbaustufe erfolgen, bei der man<br />
die Glasfaserkabel direkt in die Haushalte<br />
verlängert und das Kupferkabel ersetzt.<br />
Ist das Kupferkabel so hinderlich?<br />
Kupferkabel sind nur begrenzt für die<br />
Übertragung hoher Bandbreiten geeignet.<br />
Sie haben eine hohe Dämpfung, die Übertragung<br />
hoher Bandbreiten wird zusätzlich<br />
durch Übersprechen gestört. Aus diesem<br />
Grund können hohe Datenraten nur über<br />
kurze Entfernungen übertragen werden. Bei<br />
Glasfaser ist das anders. Man sagt, die Übertragung<br />
ist nahezu entfernungsunabhängig.<br />
Gerade im ländlichen Raum sind die<br />
Distanzen sehr groß. Mancherorts hat die<br />
Deutsche Telekom einen Kabelverzweiger,<br />
von dem die Kupferkabel aus einige hundert<br />
Meter bis zu den Häusern überbrücken.<br />
Wenn wir dann ein solches Gebiet mit<br />
Glasfaser erschließen, bekommen Bürger,<br />
die sehr nah an diesem Verzweiger wohnen,<br />
eine schnelle Anbindung mit 50 Mbit/s. Bei<br />
weiter entfernten Häusern reduziert sich<br />
die mögliche Bandbreite deutlich. Deshalb<br />
muß man versuchen, die Länge des Kupferkabels<br />
zu verkürzen, bis man es irgendwann<br />
ganz ablöst.<br />
Was halten Sie von der Idee des Universaldienstes?<br />
Auch der Verband BREKO (Bundesverband<br />
Breitbandkommunikation)<br />
ist, wie wir, gegen eine Universaldienstver-
pflichtung. Damit werden unsere bisher<br />
getätigten Investitionen entwertet. Beim<br />
Universaldienst ist es so, daß ein Unternehmen<br />
den Auftrag bekommt, Glasfaser<br />
zu verlegen. Das Ganze muß dann auch<br />
finanziert werden. Der Bund will das nicht<br />
finanzieren, d.h. finanziert wird es dann von<br />
anderen Unternehmen. Und das sehen wir<br />
als Wettbewerbsverzerrung, insbesondere<br />
deswegen, weil wir jetzt schon mit großem<br />
Aufwand und hohen Kosten unsere Glasfaser<br />
verlegt haben. Wir sind jetzt auch ganz<br />
froh, daß sich abzeichnet, daß die Universaldienstverpflichtung<br />
voraussichtlich<br />
nicht ins TKG (Telekommunikationsgesetz)<br />
übernommen wird.<br />
Ist die Koordinierung des Ausbaus,<br />
beispielsweise durch die Bundesnetzagentur,<br />
sinnvoll?<br />
Bei Hochspannungsleitungen hat die<br />
Bundesnetzagentur diese Aufgabe inne,<br />
nicht im Verteilnetzbereich. Wir befinden<br />
uns in der Telekommunikation auf einer<br />
ganz anderen Ebene. Als Tochterunterneh-<br />
Anzeige<br />
bandausbau nicht beschleunigen. Was wir<br />
sehen ist: Da wo Wettbewerb herrscht, geht<br />
der Breitbandausbau am schnellsten weiter.<br />
Von den rund 2.000 Gemeinden in Bayern<br />
haben etwa 1.000 Förderbescheide bekommen.<br />
In Bayrisch-Schwaben, unserem Kerngebiet,<br />
haben 64 % der Gemeinden einen<br />
Internet in einer<br />
neuen Dimension.<br />
Erleben Sie mit M-net schon heute<br />
das Internet von morgen!<br />
M-net ist Ihr bayerischer Telekommunikationsanbieter für:<br />
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<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
men eines Energieversorgers benutzen wir<br />
die Leitungen, die der Energieversorger für<br />
seine Fernwirk- und Leittechnik benötigt.<br />
1-2/12 <strong>computern</strong><br />
Förderbescheid erhalten. i m H @ Genau n d w ein r k diesem<br />
Wir befinden uns auf dem Verteilnetzmarkt Gebiet herrscht hoher Wettbewerb. Neben<br />
und zapfen an bestimmten Punkten das uns gibt es ca. 16 andere Unternehmen,<br />
vorhandene Netz an, das zur Steuerung der die auch Breitbandinfrastruktur ausbauen.<br />
Netze benötigt wird.<br />
Der Anteil der vergebenen Projekte sieht in<br />
Bayerisch-Schwaben anders aus als in ande-<br />
Was halten Sie davon,<br />
ren Regionen. Hier hat es zu 70% Zuschläge<br />
den Ausbau zur Staatsauf-<br />
an alternative Anbieter, also nicht die Deutgabe<br />
zu erklären?<br />
sche Telekom, gegeben. In Oberbayern ist<br />
der Anteil der Telekom schon wesentlich<br />
Das sehen wir<br />
höher. Da wo Wettbewerb herrscht, sind die<br />
als nicht innovativ an<br />
Kosten für die Verlegung der Infrastruktur<br />
und wird den Breit-<br />
für die Breitbandanbindung geringer und<br />
Glasfaser hat eine sehr geringe Störanfälligkeit,<br />
eine lange Haltbarkeit und eine sehr<br />
hohe Übertragungskapazität …<br />
das ganze Thema kommt schneller<br />
voran.<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Welche Kriterien muß ein neu<br />
aufgelegtes Förderprogramm erfüllen?<br />
Bisher haben wir von der Bayerischen<br />
Staatsregierung gehört, daß ein neues<br />
Förderprogramm aufgesetzt werden soll.<br />
Was wir schade finden, ist, daß es keinen<br />
Kostenlos informieren unter: 0800-7767887 www.m-net.de<br />
11<br />
11
<strong>computern</strong><br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e err k<br />
12<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Internet<br />
Glasfasernetze:<br />
Hohe Übertragungsgeschwindigkeit<br />
und lange Haltbarkeit<br />
nahtlosen Übergang gegeben hat. Das eine<br />
Förderprogramm endete zum 31.12.11 und<br />
das andere soll irgendwann 2012 kommen.<br />
Jetzt haben wir eine Lücke von einigen<br />
Monaten, in der es nicht möglich ist,<br />
Kooperationsverträge<br />
für weitere Breitbandprojekte<br />
zu schließen,<br />
die eine Wirtschaftlichkeitslückeaufweisen.<br />
Mit einigen<br />
Gemeinden, in denen<br />
die FTTC-Projekte<br />
abgeschlossen sind,<br />
führen wir Gespräche,<br />
da von dort nach der<br />
flächendeckenden Verlegung von Breitband<br />
gefragt wird.<br />
Es gibt bisher noch unerschlossene Ortsteile<br />
und Neubaugebiete, die noch angebunden<br />
werden sollen. Die Gemeinden wären im<br />
Moment auch bereit dazu, einen finanziellen<br />
Beitrag zu leisten. Dafür gibt es aber<br />
keine gesetzliche Grundlage. Da greift<br />
das Beihilferecht, nachdem der finanzielle<br />
Beitrag von Kommunen momentan nicht<br />
erlaubt ist. Aus unserer Sicht sollte das<br />
Problem schnellstens mit Hilfe des neuen<br />
Förderprogramms geheilt werden. Dadurch<br />
hätten wir dann auch die nötige Zustimmung<br />
der EU. Bei der Staatsregierung<br />
haben wir unser Anliegen plaziert und sind<br />
dort auf offene Ohren getroffen. Das Thema<br />
war auch bereits bekannt. Für uns ist auch<br />
wichtig, daß die Bayerische Staatsregierung<br />
ein neues Förderprogramm aufsetzt, damit<br />
der ländliche Raum weiter gefördert wird.<br />
Wir haben Hinweise bekommen, daß die<br />
Bayerische Staatsregierung daran denkt,<br />
nur bestimmte strukturschwache Gebiete zu<br />
fördern. Uns als Netzbetreiber ist es wichtig,<br />
daß in unserem Gebiet Hochleistungs-<br />
Breitband zur Verfügung steht. Gelingt<br />
es den Gemeinden nicht, Hochleistungs-<br />
Breitband zur Verfügung zu stellen, dann<br />
kommt es zu Abwanderung.<br />
Wie werden die Gemeinden angeschlossen,<br />
die bisher noch nicht versorgt sind?<br />
Rund die Hälfte der bayerischen<br />
Gemeinden hat bisher eine Förderung<br />
Beihilferecht im geplanten<br />
Förderprogramm geregelt?<br />
Dazu auf unsere Nachfrage das Bayerische<br />
Wirtschaftsministerium: „Die Problematik<br />
hinsichtlich des Beihilferechts (Gemeinde<br />
will dem Ausbauenden einen Zuschuß selbst<br />
zahlen) ist dem Bayerischen Wirtschaftsministerium<br />
bekannt. Es wird derzeit geprüft, inwieweit<br />
dies in das neue Glasfaserprogramm<br />
miteingebaut wird.“<br />
bekommen. Das heißt aber nicht, daß die<br />
andere Hälfte nichts hat. Allerdings wissen<br />
wir nicht, was mit den anderen 1.000 Gemeinden<br />
ist. Sicherlich wird es Gemeinden<br />
geben, an denen dieser Ausbauzug vorbeigefahren<br />
ist. Aber ich glaube, daß die meisten<br />
schon eine Grundversorgung von 2 oder 4<br />
Mbit/s haben. Dann sind die Gemeinden<br />
auch schon aus der bisherigen Förderung<br />
heraus. Deshalb ist<br />
ein Förderprogramm<br />
sinnvoll, das höhere<br />
Bandbreiten als die<br />
bisherige Grundversorgung<br />
vorsieht. Wir<br />
gehen dabei von min.<br />
20 bis 25 Mbit/s aus.<br />
Im Moment sind Gemeinden<br />
mit 6 bis<br />
16 Mbit/s sinnvoll<br />
versorgt, aber in 4-5 Jahren werden wohl<br />
höhere Bandbreiten gebraucht.<br />
Erschließen Sie auch weiße Flecken<br />
zwischen Gemeinden oder am Rand von Gemeinden?<br />
Durchaus. Daher kann es aber<br />
dazu kommen, daß Randgebiete<br />
besser versorgt sind, als Kernorte.<br />
Das ist eine flächendeckende<br />
Erfahrung, die wir gemacht<br />
haben. Relativ oft haben wir<br />
nur Ortsteile oder Stadtteile<br />
erschlossen. Deshalb sind<br />
mancherorts im Hauptort<br />
6 Mbit/s verfügbar und<br />
weiter außerhalb dann 50<br />
Mbit/s. Die Situation hat<br />
sich mittlerweile<br />
gedreht.<br />
Früher waren<br />
die Kernstädte<br />
die Gewinner und die Außenbereiche und<br />
ländlichen Regionen hatten kein schnelles<br />
Internet. Bei neu erschlossenen Gebieten<br />
wurde gleich eine hohe Geschwindigkeit<br />
von z.B. 50 Mbit/s ausgebaut und in den<br />
schon früher ausgebauten Gebieten stehen<br />
niedrigere Übertragungsraten zur Verfügung.<br />
Was sind Ihre nächsten Schritte im<br />
Breitbandausbau?<br />
Wir wollen Glasfaser direkt zu den<br />
Gebäuden bringen bzw. zu den Haushalten.<br />
Das sind zwei verschiedene Anschlußarten.<br />
Die Leitung bis in den Keller des Hauses<br />
heißt FttB (Fibre to the Building) und<br />
Glasfaser bis in jede Wohnung FttH (Fibre<br />
to the Home). Im Moment erstellen wir<br />
dazu technische Konzepte und überlegen<br />
dann mit den Gemeinden, wie man diese<br />
wirtschaftlich umsetzen kann. Rein privatwirtschaftlicher<br />
Ausbau wird auch da wieder<br />
schwierig, weil die Kundendichte zu gering<br />
ist. Anfragen von Gemeinden dazu gibt<br />
es bereits viele, die Umsetzung läßt noch<br />
wegen des ungeklärten Beihilferechts auf<br />
sich warten.<br />
Sollten Gemeinden weiterhin Leerrohre<br />
bei Straßenbauarbeiten mitverlegen?<br />
Die meisten glauben, daß man auf der<br />
sicheren Seite ist und für die nächsten Jahrzehnte<br />
vorgesorgt hat, wenn man Leerrohre<br />
bei Straßenbauarbeiten mitverlegt. Das<br />
ist leider nicht so, weil bei der Verlegung<br />
von Glasfaserleitungen bis zum Gebäude<br />
auch der Zugang zum Haus in den Boden<br />
verlegt werden muß. Wenn man dann nur<br />
ein Technikrohr in der Straße hat, müssen<br />
die Straßen trotzdem wieder aufgerissen<br />
werden. Zwar nicht mehr so flächendeckend,<br />
aber ohne Bautätigkeiten<br />
geht es nicht. Wenn<br />
Gemeinden in den nächsten<br />
Jahren vorhaben, Glasfaser<br />
bis zum Haus zu verlegen,<br />
müssen sie vorher eine Überplanung<br />
für einen ganzen<br />
Ortsteil machen lassen. Darin<br />
muß sichergestellt sein,<br />
daß in der Nähe ein pop<br />
(point of present) vorhan-<br />
den ist, an<br />
den man die<br />
Backbone-<br />
Leitung anschließen<br />
kann. Ein reines Mitverlegen der<br />
Leerrohre reicht dazu nicht ganz aus.<br />
… um Glasfaser bis zum Haus zu verlegen,<br />
müssen sie vorher eine Überplanung für einen<br />
ganzen Ortsteil machen lassen …<br />
Kooperieren Sie ausschließlich mit<br />
M-net München oder auch mit anderen<br />
Internetanbietern?<br />
Wir kooperieren in den meisten Projekten<br />
mit M-net. Daneben arbeiten wir in<br />
einzelnen Fällen auch mit anderen Partnern.<br />
Die Entscheidung für einen Partner fällt<br />
nach der konkreten Betrachtung der Situation<br />
vor Ort, sodaß für jedes Projekt eine<br />
optimale Kooperation angeboten werden<br />
kann.
Das neue „Landesprogramm<br />
Breitband“ läuft seit Januar und<br />
soll den 1.208 bisher unterversorgten<br />
Orten in Thüringen bis<br />
spätestens 2015 zu einer Mindestversorgung<br />
von 2 Mbit/s<br />
verhelfen. Laut den (N)-Onliner-Studien<br />
nutzten 71% aller<br />
thüringer Haushalte im Jahr<br />
2011 das Internet tatsächlich,<br />
8,5% mehr als im Jahr zuvor.<br />
Das Ministerium geht davon<br />
aus, daß „immer mehr und<br />
immer hochwertigere Dienste<br />
über das Internet angeboten<br />
werden“ und so für eine Steigerung<br />
der nachgefragten Bandbreite<br />
sorgen. Nach Meinung<br />
des Ministeriums<br />
lassen<br />
sich derzeit<br />
gängige Internetangebotegebote<br />
mit Übertragungsge-<br />
Übertragungsge- Neu er Fö rder topf<br />
schwindigkeiten von min. 2 für schnelles Internet<br />
Mbit/s ohne größere Einschränkungen<br />
nutzen. Daß diese Landesregierung aktiviert 12<br />
Übertragungsrate künftig nur Mio. € für Gemeinden, die<br />
eine Grundversorgung darstellt, noch nicht ins Internetzeitalter<br />
ist bekannt. Auch bei den gefunden haben. Zielmarke<br />
Bürgern ist die Notwendigkeit der Vollversorgung ist 2015,<br />
eines schnellen Anschlußes aber ohne Hauskrach zwischen<br />
angekommen. Es heißt, es sei- Machnig und Reinholz scheint<br />
en jetzt mehr als 80% der es nicht zu gehen. Gestern<br />
Internetnutzer Thüringens lief dem Wirtschaftsminister<br />
die Galle über. „Manchmal“,<br />
polterte Matthias Machnig<br />
(SPD), „funktioniert diese<br />
Landesregierung wie eine Frittenbude.“<br />
Grund der Gewitterwolke<br />
waren Presseberichte<br />
vom Tage, die den Ausbaustand<br />
schneller Internetanschlüße<br />
in Thüringen darstellten.<br />
Der Wirtschaftsminister,<br />
der zur Pressekonferenz<br />
„Landesprogramm Breitband“<br />
eingeladen hatte,<br />
1-2/12 <strong>computern</strong><br />
co mputern<br />
ii m H @ n d w e err k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Internet<br />
D as Thüringer Wirtschaftsministerium<br />
hält die Verfügbarkeit von<br />
bereit, die Kosten für eine Internetnutzung<br />
mit mehr als 6<br />
Mbit/s zu bezahlen. Um den<br />
empfand die Durchstecherei als<br />
Störfunk. „Da meinen manche,<br />
die ansonsten durch Nichtstun impressum<br />
hohen Bandbreiten für einen flächendeckenden Ausbau zu glänzen, sich mal profilieren zu<br />
wichtigen Standortfaktor. Al- beschleunigen, hat Thüringen können“, ätzte Machnig. Der<br />
lerdings stehen auch hier im zusätzlich im Bundesrat für die herbe Weihnachtsgruß galt<br />
ländlichen Raum nicht über- Festschreibung eines Breitband- seinem Kabinettskollegen Jürall<br />
schnelle Anbindungen zur Universaldienstes als gesetzliche gen Reinholz (CDU), der als<br />
Verfügung …<br />
Mindestversorgung geworben. Agrarminister den Fördertopf<br />
Stimme aus der Region: Die<br />
„Verbesserung der Agrarstruktur<br />
und des Küstenschutzes“<br />
Herausgeber: Horst Neureuther<br />
Ostthüringer Zeitung berichtet (GAK) verwaltet. Aus diesem<br />
in Ihrer Ausgabe vom 21.12.11 flossen seit 2009 ganze 3,28<br />
tagesaktuell über den Start Mio. €, um damit 74 Gemein-<br />
des „Landesprogramms Breitden im ländlichen Raum zu<br />
band“:<br />
einem Breitbandanschluß zu<br />
verhelfen. Der Ausdruck steht<br />
für eine Übertragungs-Geschwindigkeit<br />
von mindestens<br />
2 Megabit/Sekunde. Dieser Geschäftsleitung:<br />
Wert gilt als Mindeststandard,<br />
um heutige Möglichkeiten des<br />
Internets nutzen zu können.<br />
„Die Breitbandversorgung in<br />
Dipl.-Vw. H. Tschinkel-Neureuther<br />
Laut Thüringens Wirtschafts minister<br />
Matthias Machnig seien noch erhebliche<br />
Anstrengungen nötig, um bis 2015<br />
eine flächendeckende Grundversorgung<br />
von 2 Mbit/s zu gewährleisten<br />
Schnelle Netze, Teil 22<br />
Thüringen: Grundversorgung mit 2 Mbit/s<br />
Thüringen ist schon weit vorangeschritten“,<br />
lobt sich Minister<br />
Reinholz ein bißchen selbst<br />
und schätzt, daß in 90% aller<br />
Gemeinden der Standard 2<br />
Mbit/s anliegt. „Weil seit Jahren<br />
mit geschönten Zahlen operiert<br />
wird“, will sich Machnig nicht<br />
beruhigen und nennt den auf<br />
Datenrecherchen seines Hauses<br />
fußenden Anschlußgrad: Es seien<br />
erst 81,5% der Gemeinden.<br />
Was jedoch immerhin 912.800<br />
Haushalten entspricht. Wir<br />
liegen im Plan“, konstatiert der<br />
Wirtschaftsminister. Um das<br />
von ihm im Juni ausgerufene<br />
Ziel der Vollversorgung im Jahr<br />
2015 zu erreichen, seien aber<br />
noch erhebliche Anstrengungen<br />
nötig. Damit sich auch die noch<br />
Unterversorgten anstrengen,<br />
startet das Wirtschaftsministerium<br />
im Januar ein neues Förder-<br />
Computern im H@ndwerk/<br />
handwerke.de<br />
gegründet 1984, dient als unab hän -<br />
gi ges Fachmagazin für moderne<br />
Kommunikation den Betrieben der<br />
Bauhaupt- und Nebengewerbe im<br />
„portionierten“ Wissens- und<br />
Techno logie-Transfer.<br />
© Copyright: CV München<br />
CV Computern-Verlags GmbH<br />
Beethovenplatz 2, 80336 München<br />
Telefon 0 89/54 46 56-0<br />
Telefax 0 89/53 13 27<br />
Postfach 15 06 05, 80044 München<br />
E-Mail: info@cv-verlag.de<br />
redaktion@cv-verlag.de<br />
www.handwerke.de<br />
Redaktion und redaktionelle<br />
Mitarbeiter in dieser Ausgabe:<br />
Dipl.-Ing. (Arch.) Marian Behaneck<br />
RA Dr. Johannes Fiala<br />
Michaela Gabriel<br />
Prof. Dr. Klaus Kruczynksi<br />
Elke Neureuther<br />
Horst Neureuther (verantw.)<br />
Dipl.-Ing. (Univ) Peter Pernsteiner<br />
Dipl.-Math. Peter A. Schramm<br />
Anzeigenleitung:<br />
Dipl.-Vw. Heide Tschinkel-Neureuther<br />
e-mail: anzeigen@cv-verlag.de<br />
Layout:<br />
AD&D Rosenheim, Silvia Romann<br />
Druck:<br />
Mayr Miesbach GmbH, Miesbach<br />
Druckauflage: 72.560<br />
Tatsächliche Verbreitung:<br />
72.107 (IV/11)<br />
Auflage und Verbreitung kontrolliert.<br />
28. Jahrgang<br />
Erscheinungsweise: 10 x jährlich<br />
Abo-Preis:<br />
29,– € p.a. plus Porto inkl. MwSt.<br />
Einzelpreis: 2,90 €<br />
Ein Abonnement verlängert sich automa<br />
tisch um ein Jahr, wenn es nicht<br />
spätestens 3 Monate vor Ablauf des<br />
Bezugszeitraumes gekündigt wird.<br />
ISSN 0931-4679<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung der<br />
Verbreitung von Werbeträgern e.V.<br />
(IVW) Berlin<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 29 vom 01.01.2012.<br />
13
14<br />
<strong>computern</strong><br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Internet<br />
Schnelle Netze, Teil 22<br />
Thüringen: Grundversorgung<br />
mit 2 Mbit/s<br />
programm. Mit insgesamt 12<br />
Mio. € aus dem europäischen<br />
Fördertopf EFRE. Machnig<br />
hat die Mittelverwendung bei<br />
der EU notifizieren lassen, diese<br />
Woche kam grünes Licht dafür<br />
aus Brüssel. Im Unterschied<br />
zum GAK-Fördertopf für ländliche<br />
Räume und zum Bund-<br />
Länder-Programm GRW, mit<br />
dem sich Internet-Ausbau für<br />
Gewerbegebiete bezuschußen<br />
läßt, kann die EFRE-Förderung<br />
überall eingesetzt werden, wo<br />
Bedarf besteht. Antragsberechtigt<br />
sind Gemeinden und<br />
Gemeindeverbände. Die Förderung<br />
bis zu 90% greift ab Investitionssummen<br />
von 10.000 €.<br />
Die Obergrenze soll 100.000 €<br />
je Ortsteil betragen. Am 9. Januar<br />
stehe die Förderrichtlinie<br />
im Staatsanzeiger, dann wisse<br />
jeder Bürgermeister, wie er an<br />
das Geld kommt, sagt Machnig<br />
in Richtung jener 1.208 Orte<br />
und Ortsteile, die noch ohne<br />
schnellen Internetzugang leben.<br />
Außerdem habe die Thüringer<br />
Aufbaubank (TAB) 20 Mio. €<br />
für zinsgünstige „Breitbandkredite“<br />
aufgelegt, die Kommunen<br />
unter 50.000 Einwohner zur<br />
Abdeckung ihres verbleibenden<br />
Eigenanteils nutzen können.<br />
Preiswerter, so der Minister,<br />
werde der Thüringer Weg ins<br />
Internetzeitalter nie wieder.<br />
Der CDU-Abgeordnete Mario<br />
Voigt, auch Generalsekretär<br />
seiner Landespartei, sorgt sich<br />
um den besten Technologiemix<br />
beim Ausbau. Eine Datenautobahn<br />
zu jedem Bauernhof<br />
werde nicht finanzierbar sein,<br />
sagt er und regt an, im ländlichen<br />
Raum auf die LTE-<br />
Übertragung via Funk zu setzen.<br />
Machnig hat damit kein<br />
Problem. Laut seiner Richtlinie<br />
ist auch Bandbreitenerhöhung<br />
förderfähig. Aber nur, wenn auf<br />
mindestens 30Mbit/s aufgerüstet<br />
wird.<br />
Ein professioneller Internetauftritt<br />
ist für<br />
Handwerksbetriebe ein Muß.<br />
Schließlich ist die Website die<br />
erste Anlaufstelle für Interessenten,<br />
die im Internet nach<br />
Produkten und Unternehmen<br />
suchen …<br />
Dies gilt auch für die mehr als<br />
45.000 Installateure und Heizungsbaubetriebe<br />
in Deutschland.<br />
Zu ihnen gehört Quast,<br />
Boerger & Böhm aus Nürnberg:<br />
Die Traditionsfirma stellt<br />
auf ihrer Website Kompetenzen<br />
und Dienstleistungen rund um<br />
Tankservice und Heizungsbau<br />
vor. Um noch mehr potentielle<br />
Kunden in der Region gezielt<br />
im Netz<br />
anzusprechen,setzen<br />
Quast,<br />
Boerger &<br />
Böhm seit kurzem<br />
auf Online-Marketing<br />
– mit Erfolg.<br />
Immer mehr<br />
Verbraucher<br />
suchen heute<br />
erst im Internet<br />
nach Handwerkern,<br />
bevor<br />
sie persönlich<br />
Kontakt aufnehmen.<br />
Hier<br />
© Fotolia Gina Sanders<br />
hat derjenige Anbieter die Nase<br />
vorn, der mit Online-Werbung<br />
auf sich aufmerksam macht.<br />
Wenn den Werbetreibenden<br />
dazu Zeit und Know-how<br />
fehlen, stehen Fachleute mit<br />
Rat und Tat zur Seite. So auch<br />
die Deutsche Post, die mit dem<br />
Werbemanager eine Online-<br />
Marketing Lösung für kleinere<br />
und mittelständische Unternehmen<br />
anbietet.<br />
Kunde aus der Region<br />
im Fokus<br />
Quast, Boerger & Böhm setzt<br />
den Werbemanager wegen<br />
seiner Ausrichtung auf lokal ge-<br />
steuerte Online-Werbung ein.<br />
Schließlich sucht der Kunde<br />
vor allem Anbieter aus seiner<br />
Region, wenn er Hilfe für die<br />
Wartung oder den Austausch<br />
seiner Heizung oder Tankanlage<br />
benötigt. Um von diesen<br />
Interessierten gefunden zu werden,<br />
nutzt das Unternehmen<br />
Suchmaschinen-Marketing.<br />
Dabei erscheinen Textanzeigen<br />
rechts oder oberhalb der<br />
Suchergebnisse bei Google.<br />
Geschäftsführer Thomas Lohr:<br />
„Wir wollten uns genau da<br />
präsentieren, wo heute unsere<br />
Kunden sind bzw. nach Handwerkern<br />
suchen. Und das ist im<br />
Internet. Der Werbemanager<br />
hat uns geholfen, Interessenten<br />
auf uns aufmerksam zu machen<br />
und auf unsere Website zu<br />
lenken.“<br />
Bekanntwerden<br />
Mit dem Einsatz des Werbemanagers<br />
hat Quast, Boerger<br />
& Böhm GmbH seine Ziele<br />
schnell erreicht: Der Bekanntheitsgrad<br />
steigerte sich, es kamen<br />
mehr Besucher auf die<br />
Website, das Unternehmen<br />
generierte Online-Anfragen<br />
und konnte so neue Kunden<br />
gewinnen. Die schnelle Umsetzung<br />
bis zur Realisierung, die<br />
Kalkulierbarkeit der Kampagne<br />
– das Budget betrug ca. 1.500<br />
Euro für zwölf Wochen – und<br />
das regelmäßige Reporting<br />
überzeugten den Betrieb. „Innerhalb<br />
kürzester Zeit ist unsere<br />
Präsenz im Internet meßbar gestiegen.<br />
Der Werbemanager ist<br />
ideal für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen. Dank der<br />
unkomplizierten und schnellen<br />
Abwicklung konnten wir unseren<br />
Bekanntheitsgrad in der<br />
Online-Welt deutlich steigern!“<br />
freut sich Christian Steglich,<br />
Betriebsleiter der Quast, Boerger<br />
& Böhm GmbH.<br />
So funktioniert der Werbemanager:<br />
Zuerst auf www.werbe<br />
manager.de den Button „Jetzt<br />
Kampagnen online buchen“<br />
anklicken. Als nächstes wählt<br />
Online-Marketing: Traditions unternehmen<br />
testet den Werbemanager<br />
Online-Marketing:<br />
Gefunden<br />
werden kann nur,<br />
wer sich im Internet<br />
präsentiert.<br />
Schneller wird<br />
gefunden, wer sich<br />
auch richtig in<br />
Szene setzt.<br />
man die Werbeform,<br />
das Werbebudget<br />
und<br />
das Startdatum<br />
der Kampagne.<br />
Zur Buchung muß man die<br />
Kontakt- und Zahlungsdaten<br />
angeben. Nach der Buchung<br />
meldet sich ein Mitarbeiter<br />
der Deutschen Post. Der Kunde<br />
wird nun beraten, die gewünschte<br />
Region ausgewählt,<br />
die Suchbegriffe und das Banner<br />
festgelegt.<br />
Die wichtigsten Fragen und<br />
Antworten rund um Online-<br />
Marketing:<br />
Welche Werbebausteine<br />
eignen sich?<br />
Wie bei klassischen Anzeigen<br />
gibt es auch bei Online-<br />
Werbung viele verschiedene
Varianten. Welche Form die<br />
richtige ist, entscheiden Faktoren<br />
wie die Zielsetzung, die<br />
Zielgruppe und auch das Budget.<br />
Die Deutsche Post empfiehltSuchmaschinen-Marketing<br />
und Bannerwerbung. Beim<br />
Suchmaschinen-Marketing<br />
erscheinen Textanzeigen passend<br />
zum Suchbegriff neben<br />
oder über den natürlichen<br />
Suchergebnissen, zum Beispiel<br />
die sogenannten AdWords bei<br />
Google. Durch einen Klick<br />
auf die Textanzeige gelangen<br />
die potentiellen Käufer auf<br />
die eigene Website. Suchmaschinen-Marketing<br />
ist bestens<br />
zur Steigerung des Abverkaufs<br />
geeignet, da die Internetnutzer<br />
bereits gezielt nach Produkten<br />
oder Dienstleistungen suchen.<br />
Zusätzlicher Vorteil: Der Werbetreibende<br />
zahlt nur, wenn<br />
jemand tatsächlich auf die<br />
Textanzeige klickt (Kosten<br />
pro Klick). Banner sind Grafiken<br />
oder animierte Anzeigen,<br />
die als Werbeeinblendungen<br />
auf Internetseiten erscheinen.<br />
Bannerwerbung erzielt viel<br />
Reichweite und soll besonders<br />
gut für die Imagepflege und<br />
Markenbildung sowie die Steigerung<br />
des Bekanntheitsgrads<br />
geeignet sein. Um Streuverluste<br />
zu vermeiden, sollte Online-<br />
Werbung regional ausgesteuert,<br />
also nur Internetnutzern aus<br />
dem Einzugsgebiet angezeigt<br />
werden.<br />
Wie wird Werbung im<br />
Netz gebucht und umgesetzt?<br />
Bei dieser komplexen<br />
Materie ist es sinnvoll, die Hilfe<br />
von Internetmarketingprofis in<br />
Anspruch zu nehmen. Es gibt<br />
verschiedene Möglichkeiten,<br />
beispielsweise auf Online-Marketing<br />
spezialisierte Werbeagenturen<br />
zurückzugreifen. Für kleinere<br />
Unternehmen lohnt das oft<br />
nicht, da die Kosten zu hoch<br />
sind. Ein Beispiel für Online-<br />
Marketing-Lösungen, die auf<br />
die Bedürfnisse kleiner und<br />
<strong>computern</strong><br />
co mputern<br />
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i m H @ n d w e r k<br />
Handwerke.de<br />
Handwerke.de<br />
Internet<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
zugeschnitten sein soll, ist der<br />
„Werbemanager“ der Deutschen<br />
Post. Es sollen keine speziellen<br />
Kenntnisse erforderlich<br />
sein, denn der Werbetreibende<br />
erhält Planung, Gestaltung und<br />
Schaltung seiner Kampagne<br />
aus einer Hand. Die Online-<br />
Experten der Deutschen Post<br />
beraten, setzen die Kampagne<br />
auf und optimieren sie stetig.<br />
Ein monatliches Reporting<br />
sorgt für Transparenz und belegt<br />
den Erfolg der Kampagne.<br />
Welche Werbefrequenz ist<br />
wichtig?<br />
Eine einzige Anzeige<br />
macht noch keinen Werbeerfolg,<br />
das ist auch im Internet<br />
nicht anders. Um von Verbrauchern<br />
gefunden zu werden,<br />
empfiehlt sich kontinuierliches<br />
Werben im Netz mittels<br />
Suchmaschinen-Marketing,<br />
um Präsenz zu zeigen und ein<br />
„Grundrauschen“ zu gewährleisten.<br />
Werbetreibende sollten<br />
ihrer Kampagne eine Anlaufzeit<br />
von mehreren Wochen<br />
zugestehen, bevor sie optimal<br />
eingestellt ist. In einem solch<br />
dynamischen Umfeld wie dem<br />
Internet raten Experten zu einer<br />
kontinuierlichen Optimierung<br />
der eigenen Kampagnen mittels<br />
Anpassung und Definition<br />
von Suchbegriffen. Diese zeitaufwendigen<br />
Prozeße werden<br />
beim „Werbemanager“ von<br />
den Kampagnenmanagern der<br />
Deutschen Post übernommen.<br />
Sie sind von Google zertifiziert<br />
und bauen die Kampagnenoptimierung<br />
kontinuierlich<br />
aus – unterstützt von einer<br />
speziellen Software, die anhand<br />
tagesaktueller Analysen<br />
die Keywordgebote optimiert.<br />
Dadurch reduzieren sich die<br />
Kosten pro Klick im Laufe der<br />
Zeit, während sich die Anzahl<br />
der Klicks fortwährend erhöht.<br />
15<br />
86x250_Computern_i_Handwerk.indd 1 30.12.11 12:00
16<br />
co mputern<br />
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i m H @ n d w e r k<br />
Software Special<br />
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Spätestens<br />
i m H @ n d w e r k<br />
seit dem 21. Jahrhundert<br />
Special vollzieht sich die Entwicklung der<br />
menschlichen Gesellschaft im Wissensund<br />
Informationszeitalter. Die von Adam<br />
Smith und David Ricardo im 18. Jh. eingeführten<br />
klassischen Produktionsfaktoren<br />
Arbeit, Kapital und Boden wurden um die<br />
Information erweitert, die eine immer<br />
stärkere Bedeutung erlangt …<br />
Wir sind Zeuge einer in der gesamten<br />
Menschheitsgeschichte vorher nie stattgefundenen<br />
Datenexplosion. Nach einer<br />
IDC-Erhebung aus dem Jahre 2010 (vgl.<br />
Bild 1) wird sich das Volumen der weltweit<br />
auf digitalen Datenträgern gespeicherten<br />
Datenmengen von 0,8 Zettabyte (1 Zettabyte<br />
= 1021 Byte) im Jahre 2009 auf 35<br />
ZB im Jahre 2020 erhöhen; das entspricht<br />
einer Steigerung um den Faktor 44. Das<br />
damit verbundene Problem ist weniger<br />
die notwendige Erhöhung der Speicherkapazität,<br />
da von einer kontinuierlichen<br />
Reduzierung der Spei-<br />
cherkostenausgegangen werden kann. Max<br />
Vetter sprach bereits<br />
1982 vom „Jahrhundertproblem<br />
der Informatik“,<br />
das erst recht<br />
für das 21. Jh. gültig<br />
ist. Es „besteht in der Bewältigung des Datenchaos,<br />
das infolge historisch, mitunter<br />
auch hysterisch und archaisch, sicher aber<br />
unkontrolliert gewachsener Datenbestände<br />
fast überall entstanden ist.“<br />
Konsequenzen des eingetretenen Datenchaos<br />
bestehen zum Beispiel darin, daß<br />
z nach Fleischer/Seubert 70% der gespeicherten<br />
Daten nicht benötigt werden,<br />
z im Business-Kontext trotz der bestehenden<br />
Data-Warehouse-Systeme nur<br />
ein Bruchteil der vorhandenen Daten<br />
analysiert werden kann,<br />
z lt. CGOC Benchmark Report on<br />
Information Governance 2010 zwar<br />
98% der weltweit befragten 1.000<br />
Unternehmen die gesetzeskonforme<br />
Vernichtung von irrelevanten Informationen<br />
für richtig halten, aber nur<br />
22% dazu in der Lage sind.<br />
Der Finanzdienstleister Merrill Lynch<br />
legt mit der Feststellung, daß 85%<br />
der Business-Daten zur Kategorie der<br />
unstrukturierten Daten gehören, den Finger<br />
in die offene Wunde. Es geht also um die<br />
Fragen, wodurch unstrukturierte Daten<br />
gekennzeichnet sind, inwieweit sie für das<br />
oben charakterisierte „Datenchaos“ Verantwortung<br />
tragen und welche Lösungen für<br />
die Verarbeitung unstrukturierter Daten<br />
verfügbar sind.<br />
1.<br />
Datenkategorien<br />
Daten werden in Bezug auf den Grad ihrer<br />
Strukturierung in drei Kategorien eingeteilt.<br />
Ausgehend von einer Wikipedia-Erklärung<br />
zu XML, wird das in Bild 2 demonstriert.<br />
Dabei geht es um die Frage, wer der fünfte<br />
deutsche Bundespräsident war: Strukturierte<br />
Daten sind streng formatiert bzw.<br />
typisiert. Ihre Struktur kann in Form von<br />
Tabellen oder Klassen vorgegeben werden.<br />
So werden die Dateninhalte der Spalte<br />
„Zeitraum“ in der Tabelle Präsident in<br />
Bild 2 im Textformat mit einer Länge von<br />
9 Zeichen vereinbart. Während sich Tabellen<br />
vorzüglich dazu eignen, in relationalen<br />
Datenbanken oder darauf aufbauenden<br />
konventionellen Data Warehouses abgespeichert<br />
zu werden, bilden Klassen den<br />
Bezugsrahmen für objektorientierte Datenbanken.<br />
Die Verarbeitung strukturierter<br />
Daten ist in hohem Maße automatisierungsfähig.<br />
Inhalte lassen sich problemlos<br />
über die Abfragesprache SQL (Structured<br />
Query Language) bestimmen. Das SQL-<br />
Statement für das Beispiel in Bild 2 würde<br />
lauten: SELECT name FROM praesident<br />
WHERE nr = 5.<br />
Semistrukturierte Daten sind nicht streng<br />
typisiert. Ihre Struktur ist unbekannt<br />
oder auf den ersten Blick verborgen. Sie<br />
erschließt sich häufig durch implizite<br />
Struktur informationen. Ein gutes Beispiel<br />
sind XML (Extensible Markup Language)<br />
-Dokumente. In dem in Bild 2 dargestellten<br />
XML-Dokument wird eine logische<br />
Struktur über die durch spitze Klammern<br />
gebildeten Tags aufgebaut. „Karl Carstens“<br />
gehört danach zum Strukturmerkmal „antwort“.<br />
XML erlangt in Zusammenhang mit<br />
der Entwicklung von<br />
Web 3.0, also mit der<br />
Verfügbarmachung<br />
eines inhaltsorientierten(semanti-<br />
von Prof. Dr. Klaus Kruczynski, Hochschule für Technik, schen) Internets gro-<br />
Wirtschaft und Kultur Leipzig<br />
ße Bedeutung. Auch<br />
E-Mails können als<br />
semistrukturierte Daten interpretiert werden.<br />
Sie enthalten einen Empfänger, einen<br />
Absender und zumeist einen Betreff; der<br />
Inhalt selbst hat aber keine Struktur. Unstrukturierte<br />
Daten haben keine definierten<br />
Strukturmerkmale.<br />
Integration unstrukturierter Informationen<br />
in die IT-Systeme<br />
Vielfältige Beispiele für unstrukturierte<br />
Daten finden sich im Internet: Dokumente,<br />
gescannte Objekte, Blogs, Fotos, Grafiken,<br />
Videos, Sprache, Klänge, Chat u.a. Unternehmen<br />
werden immer stärker damit<br />
konfrontiert und sind meist darauf<br />
nicht vorbereitet. Call-Center, kollaborative<br />
Tools und soziale Netzwerke<br />
produzieren ständig unstrukturierte<br />
Daten mit teils fragwürdigen Sicherheitsniveaus.<br />
Sollen unstrukturierte<br />
Daten im Web gefunden werden, ist<br />
SQL wirkungslos. Stattdessen finden<br />
Suchmaschinen Verwendung, von denen<br />
Google den größten Marktanteil<br />
aufweist. Eine Suchmaschine kann<br />
jedoch nur dann Treffer nachweisen,<br />
wenn die gesuchten Objekte vorher
durch Deskriptoren indiziert wurden.<br />
Unstrukturierte Daten benötigen also<br />
Metadaten, die sie beschreiben. Wird nach<br />
„Karl Carstens“ in Google gesucht, erhält<br />
man 273.000 Treffer. In der Fülle der nachgewiesenen<br />
Suchergebnisse offenbart sich<br />
die Crux heutiger Web-Arbeit, die John<br />
Naisbitt treffend charakterisierte:<br />
„Wir ertrinken in Informationen,<br />
aber uns dürstet<br />
nach Wissen.“ Ein analoges<br />
Beispiel verweist auf das gleiche<br />
Problem: Wird in Flickr<br />
bei einfacher Volltext-Suche<br />
nach einem digitalen Bild<br />
für „Karl Carstens“ gesucht,<br />
erhält man 59 Fotos angeboten, von denen<br />
aber nur zwei dem gesuchten Inhalt<br />
entsprechen. Erst wenn die Suchstrategie<br />
nur Tags einbezieht, werden zwei relevante<br />
Fotos gefunden. Das anläßlich des Besuchs<br />
der NATO im Jahre 1981 nachgewiesene<br />
Foto des Bundespräsidenten ist mit den<br />
folgenden Tags verbunden: nato, brussels,<br />
belgium, october, 1981, karl, carstens, president,<br />
federal, republic, germany.<br />
Da ten kateg<br />
2.<br />
orien und<br />
IT-Systeme<br />
Das oben zitierte „Datenchaos“ setzt sich<br />
im IT-System eines Unternehmens dadurch<br />
fort, daß Daten unterschiedlicher Kategorien<br />
nur getrennt in unterschiedlichen<br />
System umgebungen verarbeitet<br />
werden. Die Tabelle<br />
vermittelt einen Eindruck der<br />
aktuellen Situation, die durch<br />
die Existenz von zwei bzw.<br />
drei getrennten Datenkanälen<br />
gekennzeichnet ist. Dieses<br />
Mehrkanalsystem verhindert<br />
die notwendige Integration<br />
der Unternehmensdaten. Die<br />
geschilderte Situation wird<br />
dadurch weiter verschärft,<br />
daß die IT-Systeme im Wesentlichen<br />
mit strukturierten<br />
Daten arbeiten, die aber nur<br />
ca. 10% der Business-Datenwelt<br />
abdecken. Die mit<br />
dem Data Warehousing seit<br />
den 1990er Jahren erreichten<br />
Erfolge, Daten heterogener<br />
Quellen über eine leistungsfähige<br />
ETL-Komponente zu<br />
konsolidieren und sie damit<br />
einer integrierten Unterneh-<br />
angewiesen. An dieser Stelle seien nur<br />
Marktdateninformationssysteme genannt.<br />
So stehen die Energieversorger vor der<br />
Herausforderung, ihre Marktdateninformationssysteme<br />
(MDIS) an den liberalisierten<br />
Energiehandel anzupassen. MDIS können<br />
nur dann eine erfolgreiche Unterstützung<br />
der einschlägigen Geschäftsprozeße gewährleisten,<br />
wenn sie neben strukturierten auch<br />
unstrukturierte Daten aufnehmen und integriert<br />
verarbeiten können. Unstrukturierte<br />
Daten treten in MDIS u. a. als Verträge,<br />
politische Nachrichten, Markttendenzen,<br />
Börsen- und Wetterinformationen auf. Im<br />
Folgenden soll untersucht werden, welche<br />
neuen Ansätze sich anbieten, strukturierte<br />
und unstrukturierte Daten im Business-<br />
Interesse gleichberechtigt zu integrieren.<br />
co mputern<br />
m p utern<br />
1-2/12<br />
i m H @<br />
n d w e r k<br />
S Special oftware<br />
mensauswertung zugänglich zu machen,<br />
dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß<br />
1-2/12 co m p utern<br />
eben nur ein geringer Datenanteil in diese<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Integration einbezogen wurde. Das aktuelle Ansatz 1: Inmon’s<br />
3.<br />
S oftware Next<br />
und erst recht das zukünftige wirtschaft- Generation Warehouse DW 2.0<br />
liche Handeln ist aber auf die integrierte<br />
Verfügbarmachung aller Datenkategorien Inmon, der Vater des Data Warehousing,<br />
stellte sein Data Warehouse<br />
Beispiele für Daten in IT-Systemen<br />
der 2. Generation DW 2.0TM<br />
strukturiert semistrukturiert unstrukturiert<br />
im September 2006 vor. Bild 3<br />
Datenbanken Dokumenten-Management-Systeme<br />
verdeutlicht den prinzipiellen<br />
Data Warehousing Knowledge Management<br />
Architekturentwurf für Inmon‘s<br />
ERP-Systeme Content Management Systeme<br />
Next Generation Data Warehouse.<br />
Die wichtigsten Neuig-<br />
Warenwirtschaftssysteme E-Mail-Archivsysteme Blogs<br />
keiten der DW 2.0-Architektur<br />
Business Intelligence XML-Parser Wikis<br />
sind in der Grafik zur schnellen<br />
Orientierung grün unterlegt. DW 2.0 soll<br />
einen Entwicklungssprung durch vier wesentliche<br />
Merkmale bewirken:<br />
1. Data-Warehouse-Strukturierung entsprechend<br />
dem Lebenszyklus der Daten,<br />
2. Überwindung lokaler Metadaten durch<br />
ein Enterprise Metadaten Repository<br />
(EMR),<br />
3. Data Warehouse für strukturierte und<br />
unstrukturierte Daten,<br />
4. Bestandteil einer übergeordneten SOA-<br />
Architektur und Öffnung zum Cloud<br />
Computing.<br />
Die Inmonsche Data-Warehouse-Definition<br />
– „Ein Data Warehouse ist eine themenorientierte,<br />
integrierte, zeitbezogene, nicht<br />
flüchtige Datenbasis zur Unterstützung der<br />
Entscheidungsprozeße des Managements“<br />
– ist von vornherein<br />
so weitgefaßt, daß sie die Aufnahme<br />
unstrukturierter Daten, die<br />
für die Geschäftstätigkeit eines<br />
Unternehmens relevant sind,<br />
zuläßt. Inmon‘s Idee, den Graben<br />
zwischen unstrukturierten und<br />
strukturierten Daten durch eine<br />
Brücke zu überwinden, um dann<br />
verfügbare Analyseverfahren der<br />
strukturierten Datenwelt auch<br />
für unstrukturierte Daten einzusetzen,<br />
ist von herausragender<br />
Bedeutung. In seinem neuesten<br />
Buch „Building the Unstructured<br />
Data Warehouse“, 2011<br />
zusammen mit K. Krishnan publiziert,<br />
benennt er die folgenden<br />
Nutzen elemente (S. 177/178):<br />
z Aufbau einer integrierten Daten-Infrastruktur<br />
für Hochleistungs-Computer-Plattformen,<br />
17
18<br />
co mputern<br />
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ii m H @ n d w e r k<br />
Software Special<br />
Integration unstrukturierter Informationen …<br />
1-2/12 co mputern<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Special<br />
z Fähigkeit zum automatisierten Management<br />
und Tuning des Data Warehouse<br />
weitgehend ohne menschlichen Eingriff,<br />
wie er bei Datenbanken notwendig ist, z<br />
modulare Skalierung nach dem Lego-Prinzip,<br />
z minimaler Energiebedarf durch eine<br />
radikal verbesserte Hardwarekonfiguration<br />
und damit Unterstützung von „Go-Green-<br />
Initiativen“, z Reduzierung der Hard- und<br />
Softwarekosten, z geringere Abhängigkeit<br />
von SQL, z schnellerer ROI (Return on Investment)<br />
in Monaten, nicht in Jahren. Im<br />
Buch werden drei Case Studies diskutiert,<br />
aber es gibt noch keine konkreten Angaben<br />
darüber, inwieweit DW 2.0 als am Markt<br />
erfolgreiches Produkt die angestrebte Brükkenfunktion<br />
zwischen strukturierten und<br />
unstrukturierten Daten gewährleisten kann.<br />
Ansatz 2: IBM’s<br />
Supercomputer Watson und<br />
Big Data<br />
4.<br />
Nach dem sensationellen Erfolg des IBM-<br />
Schachcomputers Deep Blue, der 1997<br />
gegen den damaligen Schachweltmeister<br />
Garri Kasparov in einem Wettbewerb antrat<br />
und den Mensch-Maschine-Kampf für sich<br />
entschied, kann IBM erneut auf ein spektakuläres<br />
Erfolgsereignis verweisen: Der neue<br />
Supercomputer mit dem Namen Watson<br />
hat Mitte Februar dieses Jahres zwei erfahrene<br />
Kandidaten in der amerikanischen<br />
Spielshow „Jeopardy“ besiegt.<br />
Jeopardy ist ein Quiz aus dem<br />
Bereich der Allgemeinbildung,<br />
bei dem es darum geht, auf eine<br />
vorgegebene Antwort die richtige<br />
Frage zu stellen. Während<br />
Deep Blue entsprechend dem<br />
Schach-Regelwerk als mathematisches<br />
Genie auszubilden<br />
war, mußte Watson einer noch<br />
größeren Herausforderung genügen:<br />
Es ging um die kognitive<br />
Beherrschung einer sehr großen<br />
Menge unstrukturierter Daten.<br />
In dem Hochleistungs-Computersystem<br />
wurden u.a. eine<br />
Gesamtausgabe von Wikipedia,<br />
Fachlexika, die letzten zehn<br />
Jahrgänge der New York Times<br />
und eine Zitatensammlung ge-<br />
speichert. Insgesamt ergab sich ein Speichervolumen<br />
von 200 Millionen strukturierter<br />
und unstrukturierter Seiten. Watson mußte<br />
zudem beim Verstehen und Antworten der<br />
menschlichen Sprache, also einem unstrukturierten<br />
Medium, mächtig sein. Watson’s<br />
Leistungsdaten sind bestechend: Der Computer<br />
erreicht eine Rechenleistung von 80<br />
Billionen Rechenoperationen pro Sekunde<br />
(Teraflops). Dazu ist er mit 90 Prozessoren,<br />
2800 Prozessorkernen und einem Arbeitsspeicher<br />
von 16 Terabyte ausgestattet.<br />
Softwareseitig profitiert Watson erheblich<br />
vom Einsatz des Open-Source-Projekts<br />
Hadoop sowie von der Nutzung des Apache<br />
UIMA (Unstructured Information<br />
Management Architecture) – Framework.<br />
Hadoop basiert im Wesentlichen auf dem<br />
von Google erarbeiteten MapReduce-Algorithmus.<br />
Damit wird es möglich, im Bereich<br />
unstrukturierter Daten umfangreiche<br />
Auswertungen auch bei Datenmengen im<br />
Petabyte-Bereich auszuführen. Mit UIMA<br />
wird das Ziel verfolgt, unstrukturierte<br />
Daten in beliebigen Formaten, die natürliche<br />
Sprache eingeschlossen, zu erfassen,<br />
mit Merkmalen zu versehen und höheren<br />
Anwendungen zur Verfügung zu stellen.<br />
Hadoop wird zur Schlüsselanwendung für<br />
eine neue Ära der Datenverarbeitung, die<br />
dem Wissens- und Informationszeitalter<br />
angemessen ist: Big Data. Nach Gartner<br />
bezieht sich Big Data auf das Volumen,<br />
die Vielfalt und die Geschwindigkeit von<br />
strukturierten und unstrukturierten Daten<br />
bei ihrem Weg durch Netzwerke, Prozesso-<br />
ren und Speichersysteme mit dem Ziel der<br />
Transformation in Business-Wissen, um<br />
die richtigen Entscheidungen zur richtigen<br />
Zeit zu treffen. Es kann davon ausgegangen<br />
werden, daß Hadoop zum De-Facto-<br />
Standard aufsteigt. Zur konzentrierten und<br />
beschleunigten Entwicklung von Hadoop<br />
hat Yahoo! im Juni 2011 Hortonworks als<br />
unabhängiges Unternehmen gegründet.<br />
Nach Meinung von IBM-Experten werden<br />
durch die mit Watson erreichte innovative<br />
Kombination aus Hard- und Software völlig<br />
neue Anwendungsgebiete erschlossen, in denen<br />
unstrukturierte Daten dominant sind.<br />
In diesem Zusammenhang ergeben sich<br />
neuartige Lösungsansätze für Call-Center,<br />
Finanzapplikationen, Kundenanalysetools,<br />
Verkehrsleitsysteme oder die medizinische<br />
Diagnostik. Auf Grund der mit Watson<br />
erreichten maschinellen Sprachkompetenz<br />
kann damit gerechnet werden, daß sich<br />
die Art und Weise der Mensch-Maschine-<br />
Interaktion verändern wird. In diesem Zusammenhang<br />
ist auch die Aussage von Laura<br />
Haas, IBM Fellow und Forschungsdirektor<br />
für Computer Science, interessant: „Unsere<br />
Ingenieure sagen, daß sie nicht weit entfernt<br />
davon sind, einen Supercomputer mit der<br />
Kapazität des menschlichen Gehirns zu bauen,<br />
der in einen Schuhkarton paßt.“ (Übers.<br />
K.K. - eWeek vom 15.08.2011, S. 36).<br />
Ansatz 3: Enterprise<br />
Information Management<br />
5. (EIM)<br />
Seit 2006 werden die vielfältigen<br />
Anstrengungen, strukturierte und<br />
unstrukturierte Daten zu integrieren,<br />
in einem neuen Begriff<br />
gebündelt: Enterprise Information<br />
Management (EIM). Wie in Bild 5<br />
demonstriert wird, kann die Herausbildung<br />
von EIM auf die einfache<br />
Formel gebracht werden: BI +<br />
ECM = EIM. Enterprise Information<br />
Management tritt heute in zwei<br />
Formen in Erscheinung: zum einen<br />
über eine Portallösung (EIM-P), bei<br />
der BI und ECM als eigenständige<br />
Zweige erhalten bleiben und nur<br />
über ein Portal zusammengeführt<br />
werden, zum anderen über eine echte<br />
Integrationslösung (EIM-I). M.<br />
E. ist EIM-P eine Übergangslösung,<br />
weil BI und ECM nur über eine<br />
nachträgliche mittelbare Kopplung
in einem Portal verbunden werden.<br />
Dennoch gibt es Vorteile,<br />
die z.B. Microsoft mit seiner<br />
erfolgreichen Business-Plattform<br />
SharePoint 2010 nutzt:<br />
z BI und ECM verbleiben in<br />
ihren Systemkonzeptionen. z<br />
Strukturierte und unstrukturierte<br />
Daten werden zwar nicht<br />
integriert, erscheinen aber in<br />
einer übergeordneten Ebene<br />
in einer gemeinsamen Sicht. z<br />
Das Portal schafft eine einheitliche<br />
Oberfläche für Nutzer<br />
unterschiedlicher Bereiche. Die<br />
Akzeptanz wird erhöht. z Vorhandenes<br />
Mitarbeiter-Wissen<br />
zu MS Office wird aktiv genutzt<br />
und fließt in einen höheren Systemzusammenhang<br />
ein. z Die<br />
einheitliche Plattform führt zu<br />
geringeren Betriebs-, Wartungs-<br />
und Schulungskosten. Im Gegensatz<br />
zu EIM-P wird EIM-I<br />
zur echten Integrationslösung<br />
für strukturierte und unstrukturierte<br />
Daten. Es ist zu betonen,<br />
daß EIM-I weder ein spezielles<br />
Softwareprodukt, noch einen<br />
abgeschlossenen Entwicklungsprozeß<br />
darstellt. Vielmehr ist<br />
EIM-I eine Vision, ein Programm<br />
mit offenem Ausgang.<br />
David Marco empfiehlt das<br />
folgende EIM-Framework:<br />
z Data Management, z Prozeß<br />
Management, z Daten-<br />
Architektur, z Datenqualität,<br />
z IT Portfolio Management,<br />
z Master Data Management<br />
(MDM), z Datenübertragung,<br />
z Datensicherheit.<br />
Führende EIM-I-Anbieter sind<br />
EMC, IBM, Microsoft, Oracle,<br />
SAP und Teradata. An dieser<br />
Stelle soll nur ein orientierender<br />
Blick auf das EMI-Portfolio<br />
von SAP geworfen werden.<br />
SAP, Weltmarktführer für ERP-<br />
Systeme, hat durch die Übernahmen<br />
von Business Objects<br />
(2007) und Sybase (2010)<br />
aussichtsreiche Investitionen<br />
getätigt, um sein ERP-Geschäft<br />
mit Business Intelligence und<br />
Enterprise Information Management<br />
zu vertiefen und<br />
zu erweitern. Bereits im Jahre<br />
co mputern<br />
m p utern<br />
1-2/12<br />
i m H @<br />
n d w e r k<br />
S Special oftware<br />
2007 brillierte Sybase auf Basis<br />
des analytischen Servers Sybase<br />
IQ mit seiner Data-Warehouse-<br />
Lösung für strukturierte und<br />
unstrukturierte Daten. Bei<br />
einem unabhängigen Benchmark<br />
unter den Bedingungen<br />
der Data-Warehouse-Referenzarchitektur<br />
von Sun Microsystems<br />
für strukturierte und<br />
unstrukturierte Daten gelang<br />
es, Rohdaten von 1 Petabyte auf<br />
ein Speichervolumen von 260<br />
Terabytes zu komprimieren.<br />
Das entspricht einer Kompressionsrate<br />
von 85%, durch die<br />
der Energieverbrauch für den<br />
Betrieb des Data Warehouse<br />
auf ein Zehntel reduziert wird<br />
und die CO 2 -Emissionen um<br />
90% gesenkt werden. SAP<br />
kann mit seinen heutigen Lösungen<br />
auf dem „Green Data<br />
Warehouse“ von Sybase aufbauen,<br />
das den EIM-Idealen<br />
nahekommt. Nach dreijähriger<br />
Entwicklungszeit hat SAP im<br />
Februar 2011 die Version 4.0<br />
von Business Objects Enterprise<br />
Information Management<br />
vorgestellt. Die neue EIM-<br />
Lösung integriert strukturierte<br />
und unstrukturierte Daten, ist<br />
für sehr große Datenbestände<br />
geeignet, bezieht soziale Netzwerke<br />
ein, fördert das mobile<br />
Nutzerverhalten und ist offen<br />
für Cloud Computing. Sie wird<br />
dazu beitragen, das geschilderte<br />
Problem der Marktdateninformationssysteme<br />
zu lösen.<br />
Die diskutierten drei Ansätze<br />
zur Integration unstrukturierter<br />
Informationen in die IT-<br />
Systeme haben gezeigt, daß die<br />
ursprünglich strikt getrennten<br />
Datenkategorien im Business-<br />
Interesse zusammenwachsen.<br />
In das Zusammenwachsen<br />
sind die Lösungsansätze selbst<br />
eingeschlossen und spannen<br />
durch die Anforderungen der<br />
Nutzermobilität und des Cloud<br />
Computing einen sich kontinuierlich<br />
erweiternden Lösungsrahmen<br />
auf.<br />
19<br />
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20<br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Software<br />
D ie DEUBAU in Essen präsentiert<br />
nicht nur Bauprodukte, sondern<br />
zunehmend auch Bausoftware. Fachautor<br />
Marian Behaneck hat sich auf der Messe<br />
umgesehen, und alles Wichtige zusammengefaßt.<br />
Ähnlich wie die BAU 2011, war in diesem<br />
Jahr die DEUBAU die Jahres-Auftaktveranstaltung<br />
für die Bauwirtschaft. Vom 10. bis<br />
zum 14. Januar trafen sich auf der internationalen<br />
Baufachmesse in Essen Unternehmen<br />
und Entscheider aus den Bereichen<br />
Hoch- und Tiefbau sowie Ausbau. Unter der<br />
Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums<br />
präsentieren insgesamt 621 Aussteller<br />
aus 15 Ländern ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen aus allen<br />
Bereichen der Bauwirtschaft.<br />
Zum 50-jährigen Jubiläum<br />
der im zweijährigen Turnus<br />
abgehaltenen Baufachmesse<br />
kamen an den fünf Messetagen<br />
rund 55.000 Besucher.<br />
Strategisch gut positioniert<br />
präsentierte sich direkt am<br />
Eingang Süd in Halle 1 das<br />
Gros der Soft-/Hardware- und<br />
IT-Anbieter. Der Umzug in<br />
die größere Halle 1 war notwendig<br />
geworden, weil der<br />
Software-Ausstellungsbereich<br />
im Vergleich zur DEUBAU<br />
2010 um über 20% gewachsen ist. Dieser<br />
beachtliche Anstieg unterstrich den<br />
Stellenwert, den Bausoftware innerhalb<br />
der Bauwirtschaft mittlerweile hat. Neben<br />
Lösungen für Architekten, Ingenieure und<br />
Fachplaner wurden auch in diesem Jahr<br />
zahlreiche bewährte und neue Lösungen<br />
speziell für das Bauhandwerk präsentiert.<br />
Einige Software-Anbieter, etwa aus dem<br />
Holzbaubereich, zogen es vor, in anderen,<br />
passenden Themenhallen auszustellen. Insgesamt<br />
waren in allen DEUBAU-Messehallen<br />
etwa 100 Soft-/Hardwareunternehmen<br />
und Verbände präsent. Der Bundesverband<br />
Bausoftware e.V. (BVBS) war erstmals mit<br />
einem IT-Gemeinschaftsstand an zentraler<br />
Steller der Halle 1 vertreten.<br />
Die Cloud, wohin man schaut…<br />
Die wichtigsten DEUBAU-Trends aus<br />
der IT-Perspektive waren, wie auch schon<br />
2011 auf der BAU in München, das Mobile<br />
und Cloud Computing. Beide Trends<br />
beflügeln sich gegenseitig und sind aufeinander<br />
angewiesen. Sowohl mobile als auch<br />
Internet-basierende Lösungen sind flexibel<br />
in der Anwendung, erübrigen den lästigen<br />
Abgleich von Baustellen- und Bürodaten<br />
und vereinfachen die kooperative Projektarbeit.<br />
Handwerkern und Planern bietet<br />
sich zudem die Möglichkeit, nahezu unbegrenzte<br />
Computerleistung vor allem für<br />
rechenintensive Anwendungen wie Visualisierungen<br />
oder Berechnungen in Anspruch<br />
zu nehmen, die im eigenen Unternehmen<br />
nicht verfügbar ist oder zu teuer in der Beschaffung<br />
wäre. Zahlreiche Aussteller in der<br />
IT-Halle 1 haben dem Trend folgend, ausschließlich<br />
oder zusätzlich zur stationären<br />
DEUBAU 2012:<br />
Neues aus Halle 1<br />
Desktop-Software, eine oder gleich mehrere<br />
auf einem mobilen Betriebssystem (meist<br />
Android oder iOS) lauffähige oder Webbasierende<br />
Lösungen präsentiert. Andere<br />
Aussteller, die Web-Dieste schon über viele<br />
Jahre erfolgreich offerieren (wie etwa BRZ),<br />
nannten angesichts der parallelen und kontrovers<br />
geführten Diskussion um die Datensicherheit<br />
von Cloud-Anwendungen auf der<br />
Messe das Kind lieber nicht beim Namen.<br />
Tatsache ist: die Cloud ist schon längst in<br />
der Baubranche angekommen. Kein Wunder,<br />
denn gerade dieser Wirtschaftszweig<br />
ist angesichts des Anforderungssprofils<br />
(Datenaustausch mit wechselnden Projektpartnern,<br />
Datenabgleich Baustelle-Büro<br />
etc.) für netzbasierende Lösungen geradezu<br />
prädestiniert. Physisch greifbar war die<br />
Cloud durch die zahlreichen, auf Smartphones<br />
und Tablet-PCs laufenden App- und<br />
Web-Anwendungen. Neben den „echten“,<br />
für ein bestimmtes mobiles Betriebssystem<br />
entwickelten Apps werden für Anwender<br />
und Entwickler offensichtlich zunehmend<br />
auch sogenannte Web-Apps interessant.<br />
Das sind mobile, plattform- und geräteunabhängige<br />
Internet-Anwendungen, deren<br />
Web-Funktionalitäten erweitert wurden. Sie<br />
können über einen Internetbrowser von jedem<br />
mobilen Endgerät aufgerufen werden.<br />
Steht eine ausreichend stabile und schnelle<br />
mobile Internet-Verbindung zur Verfügung,<br />
merkt der Anwender kaum einen Unterschied.<br />
Für Web-Apps spricht einiges: sie<br />
sind immer up-to-date, greifen ggf. auf<br />
stets aktuelle Online-Datenbanken zu und<br />
deren Hersteller unterliegen nicht den mehr<br />
oder weniger rigiden Beschränkungen durch<br />
App-Stores. Es gibt aber<br />
auch Nachteile: „echte“<br />
Apps sind meist schneller<br />
als Web-Apps und<br />
man kann sie auch offline<br />
nutzen.<br />
Neuerungen im<br />
Überblick<br />
Folgende, vor allem aus<br />
Handwerkersicht relevante<br />
Produkte und<br />
Neuerungen, waren interessant<br />
(Auswahl, ohne<br />
Anspruch auf Vollständigkeit):<br />
Branchensoftware:<br />
n Bechmann Software<br />
(www.bechmann-software.de) präsentierte<br />
unter anderem mit easyKALK.net<br />
eine Handwerkerlösung für die Bereiche<br />
Angebotserstellung, Aufmaß, Kalkulation<br />
und Rechnungserstellung. Das „vernetzte<br />
Arbeiten“ stand bei n BRZ (www.brz.de)<br />
im Fokus. Dazu wurden unter anderem die<br />
Lösungen BRZ Connect und Baulohn Connect<br />
vorgestellt, die dazu beitragen sollen,<br />
Geschäftsprozeße in Bauunternehmen effizienter<br />
und kostensparender zu organisieren.<br />
n Cosinus Informationssysteme (www.<br />
cosinus.com) zeigte mit Megabau eine<br />
auf Basis der Standardsoftware Microsoft<br />
Dynamics NAV entwickelte, integrierte<br />
Branchenlösung zur Steuerung von Unternehmensprozeßen.<br />
Branchensoftware-<br />
Anbieter n CSK Software (www.hapak.de)<br />
stellte neben der aktuellen Version HAPAK<br />
Pro eine neue Schnittstelle zum Dokument-<br />
Management-System ELO-Office vor. n<br />
Softwaretechnik Huonker (www.huonker.<br />
de) präsentierte Neuerungen und Weiter-
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co m p utern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
S oftware<br />
entwicklungen des Abrechnungs- und Kal- der Software für Kalkulation, Aufmaß<br />
kulationsprogramms Baufaktura, darunter<br />
eine CSV- und SHK-Schnittstelle sowie<br />
und Abrechnung für das Baugewerbe bei<br />
n Geishauser (www.geishauser.de) im<br />
1-2/12 co m p utern<br />
konzernen stellte n iJ.Dressel m H @ n(www.jdressel. d w e r k<br />
eine Anbindung an die mobilen Zeiterfassungslösungen<br />
Digi-Zeiterfassung und<br />
Zentrum des Besucherinteresses. Der neue<br />
iGAEB-Viewer von n Gripsware (www.<br />
de) vor. Ein speziell für S Sden oftware Kanal- und<br />
Rohrleitungsbau konzipiertes Abrechnungs-<br />
Echtzeit Zeitmanagement.<br />
pro-plan.de) erspart das Herumschleppen und Informationssystem – vom Angebot,<br />
dicker LV-Order. Werden GAEB-LVs auf über die CAD-Planung bis zur Abrechnung<br />
Die ganze Bandbreite stationärer, respektive das iPhone oder iPad übertragen, hat man – präsentierte n Kanabis Software (www.<br />
mobiler Lösungen für die Zeiterfassung, LV-Texte, Mengen und Preise auf der Bau- kanabis.de). Neu bei n M-Soft (www.<br />
Fahrzeugortung, Zutrittskontrolle und stelle per Knopfdruck parat.<br />
msoft.de) war unter anderem ein „Online-<br />
Ressourcenplanung offerierte n DIGI-<br />
Stundenzettel“ für Android-Smartphones.<br />
Zeiterfassung (www.digi-zeiterfassung.de). n Husemann & Fritz (www.probau-s.de) Mit der webbasierten 123-Android-App<br />
Neu war unter anderem die DIGI-App, eine war mit der Microsoft SQL-basierenden, lassen sich Zeiten, Projekte und Tätigkeiten<br />
mobile Zeiterfassung per iPhone. Auch n modularen ERP-Software Pro-Bau/S für manuell oder über die eingebaute Kamera<br />
Echtzeit Zeitmanagement (www.ezzm.de) die Bereiche Bau, Anlagenbau und Gebäu- per Strichcode-Scanner erfassen. Bunt und<br />
stellte Neurungen seiner stationären und de-/Elektrotechnik präsent. „Mit wenigen frisch präsentierte die 2007 gegründete<br />
mobilen Zeiterfassung vor, darunter die Klicks zur Rechnung“ war das Motto am n mexXsoft (www.mexxsoft.com) ihre<br />
mobile Zeiterfassung EZ Mobile als App Stand von n In-Software (www.handwerk. gleichnamige Branchensoftware für Gartenfür<br />
iPhone und iPad sowie den GPS Viewer org), an dem mit In-Form-Software eine und Landschaftsbau, Maler, Fliesenleger,<br />
für die Fahrzeugortung. Am n GHU-Stand kaufmännische Software für Handwerks-, Hoch- und Tiefbau. Neu war unter anderem<br />
(www.ghu-datacomp.de) drehte sich alles Fertigungs- und Industriebetriebe jeder mexXsoft auf dem Smartphone oder Tabletum<br />
die Personal- und Betriebsdatenerfas- Betriebsgröße offeriert wurde. Die aktuelle PC. Der zeit- und ressourcensparende<br />
sung und eine „schlüsselfertige Zeiterfas- Version 12 der modularen Branchenlösung Einsatz von Außendienstmitarbeitern mit<br />
sungslösung“, die Hardware, Software, winBau für die Angebots- und Auftragsbear- mobilen Lösungen waren, neben der be-<br />
Inbetriebnahme und Schulung beinhaltet. beitung in kleinen Baubetrieben, mittelstäntriebswirtschaftlichen Software MOS’aik<br />
Mit KalWin stand die aktuelle Version dischen Bauunternehmen und großen Bau-<br />
885_Computern-im-H@ndwerk_210x140+3_cih-212:Layout 1 25.01.2012 15:16 Seite 1<br />
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22<br />
co mputern<br />
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Software<br />
DEUBAU 2012:<br />
Neues aus Halle 1<br />
und der kaufmännischen Software diabolo,<br />
bei n Moser (www.moser.de) Topthemen.<br />
EDV-Lösungen aus einer Hand präsentierte<br />
n Nemetschek Bausoftware (www.bausoftware.de),<br />
darunter Bau financials und Bau<br />
für Windows sowie Ergänzungslösungen<br />
wie das „Kennzahlencockpit“. Mit dieser<br />
Web-Applikation haben Unternehmer immer<br />
und überall wichtige Kennzahlen wie<br />
Liquidität oder Cash-Flow auf ihrem Smartphone.<br />
n Sander & Doll (www.sander-doll.<br />
com) präsentierte für Roh- und Ausbaugewerke<br />
passende Branchenlösungen, ferner<br />
ein mobiles Laser- und Fotoaufmaß sowie<br />
eine Lösung für Ressourcenplanung und<br />
Zeitmanagement. Die neue WinWorker<br />
iPhone-App für iPhone und iPad von n<br />
Sander + Partner (www.winworker.de)<br />
bietet Mitarbeiterübersichten, den Zugang<br />
zu Projekten, Angeboten, Rechnungen,<br />
Aufmaße, eine Adreßsuche und mehr.<br />
Die für verschiedene Gewerke konzipierte<br />
Branchensoftware System 2000 sowie<br />
Von der DEUBAU-“Laufkundschaft“ profitierten<br />
in diesem Jahr die IT-Aussteller in Halle 1<br />
Quicklohn, das Lohnprogramm für kleine/<br />
mittlere Betriebe, präsentierte n System<br />
2000 Kopp (www.system-2000.de).<br />
Dach/Holzbau/Ausbau: Das aus dem<br />
Abbund- und Wandmodul bestehende<br />
Holzbauprogramm AlphaSchift stand,<br />
neben AlphaStairs für den Treppenbau, im<br />
Fokus bei n AlphaShift Holzbauprogramme<br />
(www.alphaschift.de). n Bachinger<br />
Software (www.bachinger-software.de) hat<br />
sein Abbundprogramm Zirbel komplett<br />
überarbeitet und vertreibt es jetzt unter dem<br />
neuen Namen TrimFox, das jetzt eine einfachere<br />
und schnellere Dachstuhl-Eingabe<br />
sowie verbesserte Maßzeichnungen bietet.<br />
Highlight bei der n Dietrich´s AG (www.<br />
dietrichs.com), die in diesem Jahr ihr<br />
30-jähriges Bestehen feiert, war die Version<br />
11 der 3D CAD/CAM-Holzbaulösung.<br />
Neu sind unter anderem eine flexible Wandkonstruktion<br />
und erweiterte Dachtragwerk-<br />
Funktionen. n S&S Datentechnik (www.<br />
abbund.com) präsentierte mit den aktuellen<br />
Versionen der Abbund-, Holzrahmenbau-,<br />
Fachwerk-, Blockhaus- oder Treppen-<br />
Programme umfassende Lösungen für die<br />
Konstruktion und Fertigung von Dach<br />
und Gebäude. Am n Sema-Stand (www.<br />
sema-soft.com) konnte man unter anderem<br />
die neue Schnittstelle zur geometrischen<br />
Aufmaßlösung Leica 3D Disto (s.u.) sowie<br />
eine neue 3D-Statik – ein logisches Knotenmodell<br />
für den Export in verschiedene<br />
Statikprogramme begutachten. Mit der n<br />
OS Datensysteme (www.osd.de) war auch<br />
die Schreinerzunft vertreten – unter anderem<br />
mit der aktuellen Version der OSD-<br />
Branchensoftware sowie einer umfassenden<br />
Zeit-/Datenmanagement-Lösung für die<br />
Betriebsdatenerfassung.<br />
CAD: n Autodesk (www.autodesk.de) präsentierte<br />
mit seinen Partnern die neue Generation<br />
der BIM-Lösungen für die Bau- und<br />
Infrastrukturbranche. Im Fokus standen<br />
dabei die umfassenden „Suiten“ Autodesk<br />
Building Design, Infrastructure Design<br />
und Plant Design, die alle Anforderungen<br />
rund um den Lebenszyklus eines Gebäudes<br />
und dessen Infrastruktur abdecken sollen.<br />
Auch n Bentley Systems (www.bentley.<br />
de) zeigte BIM-Lösungen unter anderem<br />
für die Bereiche Industriebau, Stahl-/Metallbau<br />
und Haustechnik. Eine neuartige,<br />
interaktive Präsentationsmöglichkeit für<br />
CAD-Modelle mit Hilfe der Augmented<br />
Reality-Technik stellte n Computerworks<br />
(www.computerworks.de) vor. n Data<br />
Design System (www.ddscad.de)<br />
zeigte Neuerungen<br />
von DDS-CAD 7.3 für die<br />
SHKL- und Elektroplanung,<br />
darunter ein neues Schnitt-/<br />
Ausschnittkonzept und eine<br />
verbesserte Trassenfunktion.<br />
Im Fokus von n Nemetschek<br />
Deutschland (www.<br />
nemetschek.de) stand die<br />
Produktfamilie Allplan 2012 und die darin<br />
enthaltene neue parametrische Modellierung,<br />
genannt SmartParts. n Mensch und<br />
Maschine (www.mum.de) präsentierte am<br />
Autodesk-Gemeinschaftsstand die Neuerungen<br />
der kompletten CAD-Palette von<br />
Autodesk für die Bereiche Architektur,<br />
Ingenieurbau und Haustechnik.<br />
Sonstiges: n 4D Concepts<br />
(www.4dconcepts.de) stellte Dienstleistungen<br />
rund um den Bereich Rapid Prototyping<br />
für die Realisierung von Ideen und<br />
Konzepten vor – vom ersten Zeichnungsstrich<br />
bis zur Kleinserie. Mit dem neuen<br />
Colormanagementsystem von Farbeplus<br />
5.0 von n Bonk Computersysteme (www.<br />
farbeplus.de) werden Farben am Bildschirm<br />
und auf den Ausdrucken genauso dargestellt,<br />
wie auf den Farbtonkarten. Neu ist<br />
auch eine Fotoaufmaß-Funktion, mit der<br />
man Fassadenflächen ohne vorherige perspektivische<br />
Entzerrung aufmessen kann.<br />
Kostensicherheit für Bauherren, Bauplaner<br />
und Bauausführende war das Leitthema<br />
am Stand von n Dr. Schiller & Partner<br />
(www.dbd.de). Mit dem DBD Kostenkalkül<br />
wurde ein grafisch orientiertes Verfahren<br />
für die schnelle und sichere Angebotskalkulation<br />
vorgestellt. n FirstInVision (www.<br />
firstinvision.de) präsentierte zusammen<br />
mit n RowaSoft (www.rowa-soft.de) einen<br />
neuen 3D-Gebäudeassistenten zur schnellen<br />
Erfassung der thermischen Hülle mit<br />
DIN 18599-Zonierung und einer IFC-<br />
Schnittstelle für die 3D Datenübertragung<br />
aus anderen CAD Programmen. Neu am n<br />
Hottgenroth-/ETU-Stand (www.hottgenroth.de,<br />
www.etu.de) waren unter anderem<br />
eine Thermische Gebäudesimulation, mit<br />
der ein konkretes Gebäude mit einer spezifizierten<br />
Nutzung thermodynamisch simuliert<br />
und die erforderlichen Heiz- und Kühllasten<br />
bestimmt werden können. LV- und<br />
Aufmaßdaten auf dem Smartphone oder<br />
Tablet-PC? Kein Problem: n MWM (www.<br />
mwm.de) präsentierte die Apps iGAEB und<br />
MWM-Piccolo<br />
für mobile Android-Geräte.<br />
n RIB (www.<br />
rib.de) bot Besuchern<br />
unter<br />
anderem Gelegenheit,<br />
die<br />
elektronische<br />
Vergabeplattform<br />
ARRIBA net in der praktischen<br />
Anwendung kennenzulernen, mit der sich<br />
Baubetriebe an privaten und öffentlichen<br />
Vergabeverfahren rechtssicher und mit<br />
reduziertem Zeit- und Kostenaufwand<br />
beteiligen können. Erstmalig auf der<br />
Die nächsten Messen*<br />
Die nächsten Bau-IT-relevanten Messen<br />
sind: die Build IT in Berlin (21.-25.02.2012,<br />
www.build-it.de), die Bausoftwaremesse im<br />
österreichischen Wels (01.-03.03. 2012, www.<br />
bausoftwaremesse.at), die BAU IT in München<br />
(14.-19.01.2013, www.bau-muenchen.de) und<br />
schließlich die nächste DEUBAU in Essen (14.-<br />
18.01.2014)<br />
* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständikgeit!
DEUBAU präsentierte sich die<br />
Vergabeplattform n Vergabe 24<br />
(www.vergabe24.de) in einer<br />
verbesserten, übersichtlicheren<br />
Aufmachung und mit neuen<br />
Funktionen und Leistungen.<br />
Hardware: Auch Anbieter<br />
„hardwarelastiger“ Lösungen<br />
waren vertreten. So stellte n<br />
Druckerhersteller Epson (www.<br />
epson.de) Teile seiner umfangreichen<br />
Drucker- und Großformatdruckerpalette<br />
sowie<br />
eine Scan-/Druckerlösung vor.<br />
n Flexijet (www.flexijet.info),<br />
Anbieter von Aufmaßsystemen,<br />
zeigte – neben anderen Neuentwicklungen<br />
– das per Fingergesten<br />
steuerbare Geometrieaufmaß-System<br />
FlexijetPAD.<br />
Thermografiekamera-Anbieter<br />
Nahezu alle namhaften Vertreter der<br />
Bausoftwarebranche präsentierten sich<br />
und ihre Produkte an mehr oder weniger<br />
auffälligen Ständen<br />
n Flir (www.flir.de) präsentierte<br />
neben der preisgünstigen FLIR<br />
i3 sowie mit den Ebx- und<br />
T6bx-Serien IR-Kameras für<br />
jeden Einsatzzweck von Einsteigern,<br />
Fortgeschrittenen und<br />
Profis. n Fluke (www.fluke.de)<br />
stellte Wärmebildkameras der<br />
Serie P3 mit bis zu 320 x 240<br />
Pixeln Detektorauflösung vor.<br />
Ein Hingucker am Stand von<br />
n Leica Geosystems (www.<br />
leica-geosystems.com) war<br />
unter anderem der 3D Disto,<br />
ein robustes und kompaktes,<br />
dreidimensionales Geometrie-<br />
Aufmaßsystem für Handwerker<br />
und Planer. Für Aufsehen sorgte<br />
Meßtechnikanbieter n Testo<br />
(www.testo.de) mit den neuen<br />
Mittelklasse- und Profi-Thermografiekameras<br />
Testo 885 und<br />
890 im Camcorder-Design, vor<br />
allem durch das sehr günstige<br />
Preis-/Leistungsverhältnis.<br />
Wenn man sich zurzeit<br />
über die neusten Entwicklungen<br />
im IT-Bereich informiert,<br />
kommt man an dem<br />
Begriff „Tablet“ kaum vorbei.<br />
Sucht man einen Verursacher<br />
für diesen Hype, trifft man<br />
ziemlich schnell auf das iPad<br />
von Apple. Aber schon viele<br />
Jahre vor diesem „Streichel-<br />
Rechner“ wurden in der IT<br />
schiefertafel-ähnliche Geräte<br />
eingesetzt, die mit dem Stift<br />
bedient wurden. Tablet-PCs<br />
sind sinnvoll einzusetzen,<br />
wenn man den Stift als Eingabegerät<br />
mag ...<br />
Das ist natürlich im Bauwesen<br />
gegeben, schließlich sind das<br />
Feldbuch und der Kugelschreiber<br />
überall im Einsatz. Von<br />
daher wäre der Einsatz eines<br />
Tablet-PCs eine<br />
logische und sinnvolle<br />
Ablösung des<br />
Feldbuches, wenn<br />
da nicht so einige<br />
Kleinigkeiten<br />
wie Preis, Wetter,<br />
Software etc. wä-<br />
ren. Nun einige<br />
Aspekte zum Einsatz<br />
von Tablet-<br />
PCs im Bereich<br />
Aufmaß im Malergewerk<br />
und die Ergänzung des<br />
Tablet um Laser-Entfernungsmesser.<br />
Auf andere Gewerke<br />
im Handwerksbereich können<br />
diese Informationen natürlich<br />
übertragen werden.<br />
Benötigte Daten dabei<br />
Eine Windows-Aufmaß-Anwendung<br />
mit dem Stift zu bedienen<br />
ist nicht schwierig. Eine<br />
Software, die den Stifteinsatz<br />
beachtet, ist schnell und intuitiv<br />
anzuwenden. Die Aufmaß-<br />
Eingabe erfolgt mit dem Stift<br />
co m p utern<br />
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S oftware<br />
und die Anwendung setzt die<br />
Handschrift in „EDV-Schrift“<br />
(Handschrifterkennung) um<br />
und rechnet. Hierbei stehen wesentlich<br />
mehr Informationen als<br />
bei einem Feldbuch zur Verfügung.<br />
Z.B. ist zu erkennen, daß<br />
die Position „Rauhfasertapete 2<br />
lagig entfernen“ jetzt zu 90,8 %<br />
erfüllt ist. Die in den Zeilen 5-8<br />
erfaßten Ansätze sollen nun der<br />
Kostenstelle „4711“ zugeordnet<br />
werden. Dies erfolgt mittels<br />
Stift, indem die entsprechenden<br />
Zeilen mit einer kurzen<br />
Stiftbewegung markiert und<br />
dann in das Element „4711“<br />
des Kriteriums Kostenstelle<br />
der Baumstruktur gezogen<br />
werden. Drag & Drop ist hier<br />
der EDV-Fachbegriff, aber auch<br />
für den Anwender<br />
ein völlig logischer<br />
Ablauf. Die für dieses<br />
Beispiel verwendete<br />
Software MWM-<br />
Libero wird schon<br />
seit über 10 Jahren<br />
auch auf Tablet-PC<br />
Mobiles Aufmass: Einfach<br />
schreiben und per Laser messen<br />
eingesetzt. Das fachlich<br />
verwendete Verfahren<br />
ist die REB<br />
23.003 (siehe Artikel<br />
„Aufmaß, Mengenermittlung<br />
und Bauabrechnung<br />
für Handwerker“ aus dem Heft<br />
11/2011).<br />
Beim Ausmessen: Erste<br />
Aussage über die Kosten<br />
Ein Vorteil, der bei der direkten<br />
Eingabe vor Ort in ein EDV-<br />
System vorhanden ist, ist die<br />
Verfügbarkeit von zusätzlichen<br />
Informationen, die jetzt sofort<br />
für den Anwender vorliegen.<br />
Z.B. ist der Abrechnungsstand<br />
für den Bereich „Vorbereiten<br />
der Oberfläche“ zu er-<br />
23<br />
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ist das EDV-Programm zur<br />
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Einfach schreiben und<br />
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kennen, welche Mengen abgerechnet und<br />
welche Euro-Werte erzielt sind. Aber auch<br />
weitergehende Informationen, wie z.B. der<br />
sogenannte Soll-Ist-Vergleich, das<br />
Verhältnis der Abrechnungswerte zum<br />
Auftrag, sind mit dem Stift abzurufen.<br />
Verbindung mit einem Laser-<br />
Distanzmesser<br />
Wenn jetzt das Aufmaß nicht für die<br />
Bauabrechnung, sondern für die Angebotsphase<br />
erstellt wird, kann vor Ort<br />
schon eine erste Aussage über kalkulierte<br />
Kosten gemacht werden. Bei der vorgestellten<br />
Arbeitsweise wurde bisher nicht beachtet,<br />
wie die erfaßten Aufmaßwerte gemessen<br />
wurden. Dies kann natürlich mit den<br />
üblichen Methoden (Zollstock, Meßband<br />
etc.) geschehen. Oder mit einem Laser-<br />
Distanzmesser.<br />
Diese<br />
handygroßen<br />
Geräte<br />
sind in verschiedenen<br />
Bereichen<br />
der Bau-<br />
Die Aufmaß-Anwendung MWM-Libero auf wirtschaft<br />
einem Tablet-PC mit Handschrifteingabe nicht mehr<br />
wegzudenken. Im Gegensatz zum Meßband<br />
kann das Aufmaß mit dem Laser-<br />
Entfernungsmesser von einer Person alleine<br />
durchgeführt werden. Das Null-Ende<br />
am Meßband muß sozusagen nicht<br />
besetzt sein.<br />
Wenn jetzt ein Tablet-PC und ein<br />
Laser-Entfernungsmesser auf der<br />
Baustelle im Einsatz sind, liegt eine<br />
Verbindung der beiden Systeme natürlich<br />
auf der Hand. Genau dies kann<br />
bei MWM-Libero und dem Leica D8<br />
mittels Bluetooth erfolgen. Wenn das<br />
gemessene Maß auf dem D8 im Display<br />
angezeigt wird, reicht ein Knopfdruck<br />
für die Übertragung an die Software. In der<br />
genannten Kombination kann sogar durch<br />
eine spezielle Funktion auf dem Laser das<br />
Computerprogramm dazu bewegt werden,<br />
die nächste Zelle für die nächste Eingabe anzuspringen.<br />
Solange die dargestellte Formel<br />
für Rechtecke nicht geändert werden muß,<br />
kann die Messung und das Abstellen der<br />
gemessenen Werte komplett von dem D8<br />
aus gesteuert werden. Wenn sich der Tablet-<br />
PC in der für Bluetooth-Übertragungen<br />
typischen Entfernung von maximal 10 m<br />
befindet, kann frei mit dem Laser gemessen<br />
werden. Der Computer empfängt die<br />
Maße, stellt sie<br />
ab, berechnet<br />
und ermittelt<br />
die Summen.<br />
Beim Leica<br />
DISTO D8 sei<br />
noch kurz erwähnt,<br />
daß da-<br />
mit auch noch<br />
ein Neigungsmesser<br />
für Winkel von ±45 Grad vorliegt.<br />
Somit können indirekte Längenmessungen<br />
und Neigungswinkelmessungen erfolgen.<br />
Die erfaßten Aufmaßzeilen werden mit dem<br />
Stift der Kostenstelle „4711“ zugeordnet<br />
Tablet-PC wie ein Feldbuch<br />
Der für diesen Artikel eingesetzte Tablet-PC<br />
ist das LIFEBOOK T5010 von Fujitsu. Dabei<br />
handelt es sich um ein sogenanntes konvertibles<br />
Notebook. Damit ist gemeint, daß<br />
es sich um ein vollwertiges Notebook mit<br />
Tastatur handelt, dessen Bildschirm sich mit<br />
der Schreibfläche nach oben auf die Tastatur<br />
drehen läßt. So wird aus dem Notebook ein<br />
Feldbuch und kann mittels Stift bedient<br />
werden. Bei Tablet-PCs, die unter Windows<br />
eingesetzt werden, steht die Anwendung<br />
Windows-Journal kostenlos zur Verfügung.<br />
In dieser Anwendung können u.a. Skizzen<br />
und Notizen erfaßt werden. Wahlweise<br />
wird die<br />
Handschrift<br />
in Text gewandelt.<br />
Anwender Anwender<br />
aus dem<br />
Malergewerk<br />
werden<br />
sich in der<br />
gewohnten<br />
Umgebung<br />
von Feldbuch<br />
und Stift in elektronischer Form<br />
wohlfühlen. Sollte die Freude beim Bedienen<br />
eines Tablet-PCs mit dem Stift beim<br />
Leser nicht aufkommen: Die Tastatur steht<br />
ja immer noch zur Verfügung und eine<br />
Maus ist schnell angeschlossen.<br />
Auf Stiftdruck erscheint der Soll-Ist-Vergleich<br />
Noch Fragen? www.mwm.de<br />
D er wesentliche Fokus des Begriffs<br />
„Marketing“ ist das Produkt und<br />
dessen Konditionierung auf dem Weg zum<br />
Markt. Dabei geht es insbesondere um<br />
die Frage, welche organisatorischen Voraussetzungen<br />
in einem Unternehmen zu<br />
schaffen sind, um Marketing als ganzheitliche<br />
Konzeption zur langfristigen Marktbindung<br />
eines Produkts zu verstehen.<br />
Nachhaltiges Marketing muß stets auch<br />
neue Anwendungsbereiche, Produktverbesserungen<br />
und Nutzenerweiterungen<br />
suchen, um den Produktalterungsprozeß<br />
positiv zu beeinflußen …<br />
Ziele des Cross-Marketing<br />
Wettbewerbsdruck, baurechtlich eingeführte<br />
Regeln sowie die Produkthaftung<br />
der Produzenten haben den notwendigen<br />
Produktstandard inzwischen weitgehend<br />
gesichert. Qualität und Image der Produkte,<br />
z.B. im PVC-Profilsystemgeber-Bereich,<br />
haben im Markt außerordentlich hohe Akzeptanz<br />
und einzelne, herstellerspezifische<br />
Produktvorteile schwinden immer mehr.<br />
Deshalb muß das wirtschaftliche Interesse<br />
der Hersteller darauf gerichtet sein, die<br />
eigenen Produktionskapazitäten besser<br />
auszulasten, die Opportunitätskosten zu<br />
senken und die Vertriebskanäle zu optimieren.<br />
Auch die Produktionsumgebung<br />
und steigende Investitionskosten für die<br />
Verarbeitung mehrerer Rahmenwerkstoffe<br />
unterliegen stetigem Anpassungsdruck. Dies<br />
führt zwangsläufig zu neuen Vermarktungsstrategien.<br />
Hierbei stehen kleinere Fensterbauer<br />
und Bautischlereien, die inzwischen<br />
die Eigenproduktion aus wirtschaftlichen<br />
Gründen aufgegeben haben, im Fokus. Stets<br />
gut ausgebildet, qualitätsbewußt und mit<br />
den Anforderungen des jeweiligen Produkts<br />
und der Montage bestens vertraut, sind sie<br />
die idealen Kooperationspartner der großen<br />
Hersteller. Ziel ist es also, die Marktaktivitäten<br />
der Partner unmittelbar so zu unterstützen,<br />
daß das eigene Unternehmensziel „Kapazitätsauslastung“<br />
durch die Auftragslage<br />
der Partner optimal erreicht wird. Darüber<br />
hinaus gilt die langfristige Partnerbindung<br />
als herausragende Unternehmensaufgabe.<br />
Aus den vorgenannten Gründen muß das<br />
reine Produkt-Marketing durch organisatorisch<br />
übergreifende Vermarktungsstrategien<br />
ergänzt werden! Genau diese marktübergreifende<br />
Organisations-Plattform bietet<br />
das - nennen wir es - Cross-Marketing mit<br />
dem fenwin ® -smart.
Veränderungen in der<br />
Nachfrage-Struktur<br />
Der Fenstermarkt hat sich – nicht zuletzt<br />
durch die ENEV (Energieeinsparverordnung)<br />
oder ökologisch geprägte Überlegungen<br />
bei der Fenstersanierung – von einem<br />
Angebotsmarkt zu einem Nachfragemarkt<br />
entwickelt. Der Kunde von heute ist folgekostenorientiert,<br />
ökologisch hochsensibel<br />
und über das Internet durch Preisvergleiche,<br />
Produktinformationen und regionale<br />
Anbieter auf hohem Informationsstand. Er<br />
Angebotserfassung<br />
bestimmt die Nachfrage. Auch die sog. „weichen“<br />
Faktoren wie Farben oder „gefühlte“<br />
Oberfläche wirken kaufentscheidend.<br />
Kooperation und<br />
Kommunikation via Internet<br />
Kooperation setzt leistungsstarke Kommunikationssysteme<br />
und zukunftsorientierte<br />
Software voraus – schnell, sicher, papierlos,<br />
leicht erlernbar und ohne pflegeaufwendige<br />
Schnittstellen! Das fenwin ® -smart schafft<br />
hierzu die nötige Plattform und intensiviert<br />
den Unternehmenserfolg. Der Hersteller<br />
und seine Partner sind über einen schnellen<br />
WebServer via Internet miteinander<br />
Anzeige<br />
?!<br />
verbunden und tauschen über diesen ihre<br />
Angebote, Aufträge, Programm-Updates<br />
und sonstige Informationen aus. Die zur<br />
Auftragsbearbeitung notwendigen Daten<br />
werden autonom vom Hersteller gepflegt<br />
und bei jedem Eintritt eines Partners in<br />
den Kommunikationsprozeß abgeprüft und<br />
nach Bedarf sofort aktualisiert. Dies hat den<br />
ernormen Vorteil, daß die Partner selbst von<br />
sämtlichen Aufgaben der Dateneingabe und<br />
der Datenpflege befreit sind und die Software<br />
somit sehr „schlank“ gehalten werden<br />
Vermarktung von Fenstern und Türen:<br />
Cross-Marketing mit fenwin ® -smart<br />
Konstruktionsdetail<br />
Marktübersicht Branchen-Software<br />
www.handwerke.de plus Button „Bestellservice“<br />
oder direkt unter www.branchensoftware.de<br />
Software-Details im Vergleich für nur 25,– E.<br />
30 Jahre<br />
Computern im H@ndwerk<br />
kann. Auf der Partnerseite liegt die Software<br />
auf einem USB-Stick, sodaß die Installation<br />
auf dem PC-Datenträger (Platte) entfällt.<br />
Der Partner platziert den USB-Stick dort,<br />
wo er will; auf dem eigenen, internen PC<br />
oder auf seinem Laptop für die Arbeit<br />
außerhalb des Betriebs. Selbstverständlich<br />
läuft der Stick auch auf einem PC oder<br />
Laptop direkt beim Außendienst.<br />
Automatische Übertragung<br />
des Auftrags<br />
Das Marketing-Erfolgsmodell fenwin ® -<br />
smart hat seine Vorteile in der enormen<br />
Zeitersparnis, dem entfallenden Abklä-<br />
Software. Und mehr<br />
Werkzeuge für flexible Kundendienst-Organisation.<br />
Und Service rundum. SHK Essen Halle 1.0 Stand 341<br />
co m p utern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
S oftware<br />
1-2/12 co m p utern<br />
rungsaufwand zwischen i m H @ Hersteller n d w e r k und<br />
Partnern sowie der sofortigen S oftware Online-<br />
Verfügbarkeit der Daten beim Hersteller.<br />
Die Auftragsbearbeitung kann auch im<br />
Offline-Modus (z.B. bei Netzausfall)<br />
erfolgen. Beim nächsten Internet-Zutritt<br />
werden die Aufträge automatisch auf den<br />
WebServer übertragen. Herkömmliche<br />
Datenübergaben über teure, pflegeintensive<br />
Schnittstellen sind Relikte der Vergangenheit.<br />
Sehr geringe Schulungskosten (max.<br />
3 Stunden), niedrige Wartungskosten und<br />
schnellerer Kapitalumschlag durch kürzere<br />
Lieferzeiten beeinflußen den betriebswirtschaftlichen<br />
Erfolg der Partner positiv.<br />
Künftige<br />
Entwicklungstendenzen<br />
Intensive Kommunikation zwischen Herstellern<br />
und Partnern fördert nicht nur die<br />
organisatorische Integration. Aus Gründen<br />
der Wirtschaftlichkeit werden sich bei den<br />
WebService-Anbietern künftig weitere<br />
Kommunikations-Strukturen entwickeln.<br />
Die Wertschöpfungskette Hersteller -<br />
Partner wird zu einem Leistungspool<br />
„zusammenwachsen“. Auch der Aus- und<br />
Weiterbildungsbereich wird künftig solche<br />
oder ähnliche Systeme entwickeln müssen,<br />
um den wachsenden Ansprüchen seiner<br />
Nutzer nachkommen zu können. fenwin ® -<br />
smart wird von fendata ® Schweiz GmbH<br />
angeboten und geschult. Die Nutzungskonditionen<br />
unterliegen den unterschiedlichen<br />
Vereinbarungen zwischen den Herstellern<br />
und ihrer Partnern.<br />
Noch Fragen?<br />
www.fendata.com<br />
� Syka-Soft GmbH & Co. KG . Gattingerstraße 11 . 97076 Würzburg . Tel. 0931 - 2 99 14-0 . Fax: 0931 - 2 99 14-30 . E-Mail: info@sykasoft.de . www.sykasoft.de<br />
25<br />
25
26<br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />
Wer braucht Digital-Tachos, nicht die Haupttätigkeit darstellt. Weiterer<br />
1-2/12 <strong>computern</strong><br />
Wer i m H @ n d w e r k<br />
braucht sie? Wer kann darauf<br />
verzichten? Was kostet eine Nach-<br />
wer nicht?<br />
1<br />
Digitale Tachographen müssen seit dem<br />
Pferdefuß: wird ein Fahrzeug nicht mit dem<br />
digitalen Tachographen ausgerüstet, darf es<br />
immer nur innerhalb dieses Aktionsradius<br />
rüstung? Welche Systeme gibt es und 1. Mai 2006 bei allen Fahrzeugen für den für gewerbliche Fahrten genutzt werden.<br />
worin unterscheiden sie sich? Digitale gewerblichen Güterverkehr mit einem Wird es ohne Digital-Tacho in einer<br />
Tachographen werfen noch immer viele zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 t (ein- größeren Entfernung kontrolliert – seien<br />
Fragen auf ...<br />
schl. Anhänger) sowie Bussen mit mehr als es auch nur 10 km – stellt dies eine Ord-<br />
von Marian Behaneck<br />
neun Sitzplätzen (inkl. Fahrer) werkseitig nungswidrigkeit dar, die mit rund 1.500<br />
eingebaut werden. Dazu gehö- € Bußgeld geahndet wird. Das entspricht<br />
ren alle Kipper, Betonmischer in etwa den Kosten für eine Nachrüstung<br />
oder Baustoffzüge, aber auch die inklusive Einbau, zuzüglich der Kosten für<br />
bei Schreinern, Stahl-/Metall- das Auslesegerät und die Auswertungs-/<br />
bauern, Glas-/Fassadenbauern, Archivierungssoftware. Außerdem ist der<br />
Zimmerern, Dachdeckern oder Wiederverkaufswert bei Fahrzeugen ohne<br />
Digitale Tachographen:<br />
Gerüstbauern<br />
beliebten<br />
Digital-Tacho geringer. Deswegen wird<br />
beim Neukauf empfohlen, trotz möglicher<br />
Hard- und Software im Vergleich Kleintransporter,<br />
Pritschen- Pritschen-<br />
Ausnahmen, einen digitalen Tachographen<br />
einbauen zu lassen. Ein Tachograph<br />
und Kasten- Kasten- ab Werk kommt zudem billiger als eine<br />
wagen. Die Ausnahmen sind Nachrüstung. Ältere, vor dem 1. Mai 2006<br />
es, die das Ganze kompliziert zugelassene Fahrzeuge müssen nicht nach-<br />
machen. Sie sind in der VO gerüstet werden. Muß der vorhandene Fahr-<br />
(EWG) Nr. 3821/85 geregelt tenschreiber jedoch ausgetauscht werden,<br />
und besagen, daß unter anderem gelten besondere Regeln für Fahrzeuge, die<br />
Scheibe raus, Karte rein: Der Arbeitsplatz von Fahrern wurde mit<br />
Einführung digitaler Tachographen ein Stück mehr digitalisiert<br />
(Fleetboard)<br />
Linienbusse mit einer Linienlänge<br />
unter 50 km oder selbstfahrende Arbeitsmaschinen<br />
davon befreit sind. Gleiches<br />
nach dem 01.01.1996 erstmalig zugelassen<br />
wurden. Bei Fahrzeugen ab 7,5 t zulässigen<br />
Gesamtgewichts sind Digital-Tachos<br />
Es ist schon einige Jahre her, daß mit Ein- gilt für Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 t: sowieso Pflicht.<br />
führung der EU-Verordnung VO (EG) Nr. Sie müssen im Umkreis von 50 km vom<br />
561/2006 die vertraute runde Tachoscheibe Standort des Fahrzeuges (der Betrieb, auf Was gehört alles dazu?<br />
im Fahrerhaus von Neufahrzeugen end- den das Fahrzeug angemeldet ist) zur Be-<br />
2<br />
gültig ausgedient hat. Dennoch herrscht förderung von Material und Ausrüstung Zentrales Bauteil bei der digitalen Erfas-<br />
insbesondere im Bauhandwerk noch immer verwendet werden, die der Fahrer zur sung von Fahrzeug- und Fahrerdaten ist<br />
Unsicherheit in Bezug auf Vorschriften, Ausübung seines Berufes benötigt. Diese das digitale Kontrollgerät. Es speichert<br />
Geltungsbereiche, Ausnahmeregelungen für Bau- und Handwerksbetriebe relevante Herstellerdaten von Tachograph und Sen-<br />
oder die Anwendung. Eigentlich ist es ganz 50 km-Ausnahmeregelung gilt nur, wenn sor, die Fahrzeug-ID- und Registrierungs-<br />
einfach …<br />
für den Fahrer das Führen des Fahrzeugs nummer, Fehlfunktionen, die Identität<br />
Produktvergleich Digitale Tachographen<br />
Produktvergleich Auswertungs-Software<br />
Produktname/Modell<br />
DTCO<br />
EFAS<br />
SE5000<br />
Produktname/Modell<br />
4mobile Tacho<br />
Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />
Hersteller / Anbieter<br />
Bedienung: Karteneinzug motorisch / manuell / Tastenbeleuchtung<br />
/ Anz. Tasten / Sonst.<br />
Anzeige: LCD-Größe / Displayfarben wählbar / Display<br />
dimmbar / Klartextmenü<br />
Aufzeichnung: Lenk- / Ruhe- / Arbeits- / Bereitschaftszeiten<br />
/ Geschwindigkeit / Drehzahl / Sonst.<br />
Ausdruck: Fahrzeug- / Fahrerdaten / Text- / Diagramm<br />
Continental Automotive<br />
www.dtco.com<br />
■ ■ ■ ■ / 6 / einfacher<br />
Papierrollentausch<br />
77x 20 mm / ■ ■ ■<br />
29 Sprachen<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ Geschwindigkeitsprofile,<br />
Sondersignale<br />
■ ■ ■ ■<br />
Auswertung per: Download-Key / Card Reader stationär / ■ ■ ■ ■ ■<br />
mobil / Download-Terminal / Funk<br />
Schnittstellen: Datendownload / Kalibrierung / CAN /<br />
Telematik / Fuhrparkmanagement / Sonst.<br />
Gehäuse: DIN-Radiofachform. / Gewicht / Schutzkl. Front<br />
Stromversorgung (wahlweise): 12V / 24V<br />
Besonderheiten (lt. Anbieter):<br />
Unverb. Preisempfehlung (in €, zzgl. MwSt.)<br />
■* ■* ■ ■ ■ * frontseitig,<br />
FMS-Schnittst., Funk-Downl.<br />
■ 1350 g / IP54<br />
■ ■* ADR/ADR (GGVS)<br />
Marktführer<br />
a.A.<br />
Intellic GmbH<br />
www.intellic.com<br />
■ ■ ■ 6 / einfacher<br />
Papierrollentausch<br />
128 x 24 Pixel ■ ■ ■ 27<br />
Spr., weitere nachladbar<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ zusätzlich<br />
zwei Statuseingänge<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ verschl.<br />
Rem.-Download (BSI zert.)<br />
■ 1.075 g / IP 54<br />
■ ■ ■<br />
Einf. Bedienung, schneller<br />
Downl-, Druckertausch<br />
ohne Kalibr.<br />
600,- bis 700,-<br />
Stoneridge Electronics<br />
www.se5000.com<br />
■ ■ ■ 4 / einfacher<br />
Papierrollentausch<br />
96 x 19 Pixel ■* ■ ■<br />
* abh. v. Nfz-hersteller<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ div. Optionen,<br />
anschließb. ü. Pin D1 oder D2<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ CAN-fähig, Telematikdaten<br />
ü. CAN o. Pin D8<br />
■ 700 g / IP54<br />
■* ■* Rev 7.3 (Exakt), ADR<br />
nur 24V<br />
Kurzer Downl., einf. manuelle<br />
Nachträge (z.B. Ruhezeit)<br />
a.A.<br />
Hersteller / Anbieter<br />
Erläuterungen: ■ vorhanden, ■ nicht vorhanden, a.A.: auf Anfrage, k.A.: keine Angabe.<br />
Alle Angaben beruhen auf Herstellerinformationen, Stand: Dezember 2011<br />
Konzept: Einzelplatz- / Netzwerk / Weblösung<br />
Einsatzbereiche: Visualisierung / Auswertung /<br />
Archivierung / Datensicherung / Sonst.<br />
Daten auslesen: Dig. Tachograph / Fahrerkarte /<br />
Auslesen online / Anzahl Fahrzeuge / Fahrer<br />
Auswertung: Lenk- / Ruhezeiten / Geschwindigkeit /<br />
Verstöße / Fehler / Ereignisse / Kontrollen / Sonst.<br />
Termine: Karten /Fahrz. /Kalibr. /Erinnerung /Kalender<br />
Output: Fahrer- / Fahrzeugberichte / Listen /<br />
Diagramme / Bescheinig. fahrtfreie Tage / Sonst.<br />
Archivierung: Archivierung / Daten-Wiederherstellung<br />
/ Datenlöschung<br />
Schnittstelle: TXT / DOC / XLS / CSV / PDF / Sonst.<br />
Support: Tel./Fax/E-Mail/Fernwart./Onl.-Forum/Sonst.<br />
Besonderheiten (lt. Anbieter):<br />
Preis Software (in €, zzgl. MwSt.)<br />
ICS International AG<br />
www.ics-ident.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ unbegrenzt /<br />
unbegrenzt<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Auftragsabwicklung opt.,<br />
Track & Trace opt.<br />
ab 9,50 / Fahrz. + Monat
des Fahrers bei eingesteckter<br />
Fahrerkarte, fahrzeugbezogene<br />
Aktivitäten (Arbeits-, Lenk- und<br />
Ruhezeiten), Geschwindigkeit,<br />
Kilometerstand (Wegstrecke),<br />
Aktivierungs- und Werkstatt-<br />
daten sowie Kontrollaktivitäten. Das soll<br />
Manipulationen vorbeugen, die Verkehrssicherheit<br />
erhöhen und Kontrollen erleichtern.<br />
Zum kompletten System zählen eine<br />
Bedieneinheit in der Größe eines Autoradios<br />
mit zwei Chip-Kartenlesern für Fahrer<br />
und Beifahrer, einem Display und einem<br />
integrierten Drucker, ferner einem Geschwindigkeitssensor,<br />
der per Kabel an den<br />
Digital-Tacho angeschlossen ist und mindestens<br />
eine Chipkarte. Die Chipkarte<br />
gibt es als Fahrer-, Unternehmens-,<br />
Werkstatt- und Kontrollkarte. Damit<br />
sind vier Betriebsarten möglich: Die<br />
Fahrerkarte enthält die Identitätsdaten<br />
des Fahrers und speichert Lenk- und<br />
Ruhezeiten. Sie speichert ferner die<br />
Gültigkeitsdauer (5 Jahre) und das<br />
Datum der Ausstellung, Fahrzeugdaten,<br />
Ereignisse, Fehler und Kontrollen.<br />
Die Unternehmenskarte ermöglicht<br />
das Anzeigen, Ausdrucken und Herunterladen<br />
der gespeicherten Daten und<br />
zeichnet Download-Tätigkeiten auf. Die<br />
Werkstattkarte dient der Prüfung, Reparatur,<br />
Kalibrierung und dem Herunterladen<br />
der Tachographendaten. Die Kontrollkarte<br />
weist Kontrollbehörden aus und ermöglicht<br />
das Lesen, Ausdrucken und/oder Herunterladen<br />
der im Gerät oder auf Fahrerkarten<br />
gespeicherten Daten. Sowohl die Daten<br />
der Fahrerkarte, als auch des Tachographen<br />
müssen vom Fahrzeugbetreiber in gesetzlich<br />
DKV Tachomanager<br />
E.Novation BTC GmbH<br />
www.enovation-btc.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ unbegrenzt /<br />
unbegrenzt<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Kostengünst. Weblösung,<br />
nur für DKV-Kunden<br />
ab 3,- / Fahrz. + Monat<br />
EFAS RDD<br />
intellic GmbH<br />
www.intellic.com<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ GPS Tracking,<br />
SMS-Versand, Geofencing<br />
■ ■ ■ unbegrenzt /<br />
unbegrenzt<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Dispositions-Zeiten<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ XML<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Remote Downl., umfangr.<br />
GPS-Paket, online Dispos.<br />
17,99 / Fahrz. + Monat,<br />
inkl. Remote-Download<br />
Zentrales Bauteil bei der digitalen<br />
Erfassung von Fahrzeug- und<br />
Fahrerdaten ist das Kontrollgerät<br />
im kompakten Autoradioformat<br />
(Intellic)<br />
Motodrive<br />
Motometer GmbH<br />
www.motometer.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ k.A. / k.A.<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
keine Lizenzgeb., autom.<br />
Stammdatenerf., kostenl.<br />
Updates 1. Jahr<br />
358,-<br />
geregelten Intervallen heruntergeladen<br />
werden, um eine<br />
lückenlose Dokumentation<br />
von Lenk- und Ruhezeiten<br />
zu gewährleisten. Der Unternehmer<br />
muß spätestens alle<br />
28 bzw. 92 Tage die Daten von der Fahrerkarte<br />
bzw. aus dem Massenspeicher des<br />
digitalen Tachographen auf den Büro-PC<br />
kopieren und zusätzlich eine Sicherheitskopie<br />
ein Jahr lang aufbewahren. Das alles setzt<br />
weitere Hard- und Software (Download-<br />
Key, PC mit Auswerteprogramm, Archivierungsmedium)<br />
oder die Unterstützung<br />
externer Dienstleister voraus. Tachographen<br />
der aktuellen Generation ermöglichen, mit<br />
Optac<br />
Digitaltacho 2.0<br />
Stoneridge Electr. Ltd.<br />
www.optac.info/de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ k.A. / k.A.<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
28 Berichte<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ TIF, Web<br />
Archive<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Einf. Handh., übersichtl.<br />
Arbeiten, kostengünstig<br />
ab 85,-<br />
rediTAC TachoOffice<br />
Jes Christophersen e.K.<br />
fahrtschreiberdienst.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ optional /<br />
optional<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ HTML<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Kalenderdarst., Verstoßmodul,<br />
kompat. zu allen<br />
DKG<br />
ab 169,-<br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />
kommen Kosten für Chipkarten (Unternehmenskarte<br />
und mehrere Fahrerkarten<br />
je 30-40 €), Download-Key (ab 250 €),<br />
Auswertesoftware<br />
(ca. 300<br />
€), ein optionalesKartenlesegerät<br />
(50-1.000<br />
€) oder Funk-<br />
Downloadmo-<br />
dul (ca. 500 €).<br />
Hinzu kommen<br />
einmalige Ausstellungsgebüh<br />
TACHOfresh<br />
E.Novation BTC GmbH<br />
www.enovation-btc.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ Online<br />
Lenkzeiten<br />
■ ■ ■ unbegrenzt /<br />
unbegrenzt<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Onl. Lenkzeit, remote<br />
Downl., TomTom<br />
Webfleet Interface<br />
ab 4,- / Fahrz. + Monat<br />
Der digitale Tachograph wacht über<br />
Lenk-, Arbeits-, Bereitschafts- und Ruhezeiten,<br />
Kilometer und Geschwindigkeiten<br />
(Siemens VDO)<br />
ren, aber auch laufende Kosten (z.B.<br />
für Papierrollen).<br />
Nicht zuletzt aufgrund einiger Unzulänglichkeiten, wie unzureichenden<br />
manuellen Eingabemöglichkeiten, langen Downloadzeiten<br />
und mangelnder Manipulationssicherheit hat die<br />
europäische Kommission mit der VO (EG) Nr. 1266/2009 eine<br />
Verbesserung der Technik digitaler Tachographen beschlossen.<br />
Im ersten Schritt wurde kürzlich zum 1.10.11 insbesondere<br />
… und wie funktioniert es?<br />
3<br />
Mit dem Einstecken der Fahrerkarte<br />
beginnt der Arbeitstag des Fahrers.<br />
die Lenkzeitenaufzeichnung verbessert. Im zweiten Schritt Dabei liest der digitale Tachograph<br />
wird in diesem Jahr zur Verbesserung der Manipulationssicherheit<br />
ein zweites Geschwindigkeitssignal vom Kontrollgerät<br />
ausgewertet. Neufahrzeuge dürfen nur mit Geräten der<br />
zweiten Generation ausgestattet werden.<br />
automatisch die Informationen von der<br />
Fahrerkarte. Der Fahrer meldet sich an<br />
und gibt das Land am Beginn und am<br />
Ende der Fahrt ein. Fährt er nicht gleich<br />
Hilfe zusätzlicher Hard- und Softwarewa- los, muß er gegebenenfalls seine aktuellen<br />
rekomponenten, einen Datendownload per Aktivitäten (z.B. Fahrzeug beladen, Arbeits-<br />
WLAN oder dem Widerange-Mobilfunk unterbrechungen, Ruhezeiten etc.) manuell<br />
DLD. Letzteres ist allerdings nur für eintragen. Zwingend erforderlich sind<br />
Fahrzeuge interessant, die im Fernverkehr manuelle Nachträge für alle Aktivitäten seit<br />
unterwegs und nicht oder nur selten am dem Ende der letzten Wochenruhezeit, bei<br />
Unternehmensstandort sind. Moderne Ta- denen die Fahrerkarte nicht im Tachograph<br />
chographentechnik ist nicht billig, und die eingesteckt war, da die Dokumentation lük-<br />
Kosten sind deutlich höher als beim analokenlos sein muß. Bei Fahrtbeginn schaltet<br />
gen Kontrollgerät. Der digitale Tachograph das Gerät automatisch auf „Lenkzeit“ und<br />
schlägt mit knapp 1.000 € zu Buche, hinzu für den Beifahrer auf „Bereitschaft“ um. Alle<br />
Tachonova T3<br />
Tachonova GmbH<br />
www.tachonova.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■* unbegr. /<br />
unbegr. (*zusätzliche<br />
Hardware nötig)<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Signaturprüfung<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ Downloadüberwachung<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ Aut.<br />
Update-Benachr., klare<br />
Bedien., Behördenexport<br />
CD, keine jährl. Lizenzgeb.<br />
159,-<br />
Tachonova T8<br />
Tachonova GmbH<br />
www.tachonova.de<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ Terminplanung<br />
■ ■ ■* unb. / unb.<br />
(*zusätzl. Hardware)<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Signaturprüfung<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ Erw.<br />
Berichte, Schnellübers.,<br />
Downloadüberw.<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ div.<br />
■ ■ ■ ■ ■ Aut.<br />
Update-Ben., Behördenexport<br />
CD, Multikalender,<br />
Rückgabeliste f. Beschein.<br />
429,- (Lizenz für 2 PCs)<br />
27
28<br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />
Digitale Tachographen:<br />
1-2/12<br />
Hard- und Software im<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Vergleich<br />
<strong>computern</strong><br />
Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />
Aktivitäten lassen sich entweder am Tacho-<br />
Display, auf einem Ausdruck oder durch<br />
Herunterladen der Daten von der Fahrerkarte<br />
einsehen. Alle Informationen (Fahreraktivitäten,<br />
Fahrzeugdaten, Kilometerstand<br />
etc.) werden automatisch aufgezeichnet.<br />
Dazu gehören insbesondere die gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten. Sie werden über<br />
einen Zeitraum von 24 Lenkzeitstunden<br />
sekundengenau aufgezeichnet und können<br />
bei Kontrollen<br />
jederzeit ausgelesen<br />
werden.<br />
Das Gerät<br />
warnt rechtzei-<br />
choscheibe, chronologisch alle Fahrer- und<br />
Fahrzeugdaten auf (Datum, Uhrzeit und<br />
Art des Ausdrucks, Beginn, Ende und Dauer<br />
von Lenk-, Arbeits-, Bereitschafts- und<br />
Ruhezeiten, Gesamt- und Tageskilometer<br />
etc.). Die Thermopapier-Ausdrucke sollten<br />
lichtgeschützt aufbewahrt werden.<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
Laufzeit unb., FTP-Archiv/<br />
Abgleich, int. Führerscheinkontrolle<br />
66,39/ab 219,-/ab 439,-<br />
(Fahr./ Fuhrp. komp./<br />
Fuhrp.)<br />
wobei vier ausreichen: zwei Pfeiltasten<br />
für „Funktionsauswahl“, respektive „Blättern“,<br />
eine OK-Taste fürs Bestätigen sowie<br />
eine „Zurück“-Taste für das schrittweise<br />
Verlassen der Menüs. Wichtig ist, daß die<br />
Bedienanweisungen im Display verständlich<br />
per Klartext erfolgen, unterstützt durch gut<br />
erkennbare Bildsymbole. Da der Umfang<br />
der Aufzeichnung und der Ausdrucke gesetzlich<br />
vorgeschrieben ist, gibt es hier kaum<br />
Unterschiede. Der Datendownload sollte<br />
wahlweise mobil (Download-Key, Card-<br />
Reader), stationär (Download-Terminal,<br />
Card Reader), per WLAN oder Mobilfunk<br />
möglich sein. Eine Schnittstelle zu Telematik-/Fuhrparkmanagement-Systemen<br />
eröffnet weitere Rationalisierungspotentiale.<br />
Sie ermöglicht z.B. die Übermittlung<br />
von Fahrerkarten- und/oder Massenspeicherdaten<br />
per Mobilfunk. So kann der<br />
Disponent seine Fahrer optimal einsetzen.<br />
Allerdings erfordert dies einen zusätzlichen<br />
technischen Aufwand (Hardware, Datenverschlüsselung<br />
etc.). Bei Preisangaben<br />
halten sich alle Hersteller bedeckt, mit dem<br />
Hinweis, daß der Preis von verschiedenen<br />
Randbedingungen abhängig ist und letztlich<br />
vom jeweiligen KFZ-Händler in den<br />
Fahrzeugpreis eingerechnet wird.<br />
Zu den weiteren Systemkomponenten<br />
gehören ein Download-Key für den<br />
Datendownload … (Continental Auto-<br />
Worauf sollte man noch achten?<br />
4<br />
Drei Hersteller bieten derzeit digitale Tachographen<br />
an: Continental Automotive<br />
(VDO), Intellic und Stoneridge. I+ME<br />
Actia bietet derzeit keine aktuellen Geräte<br />
für Neufahrzeuge an. Das Angebot ist<br />
also überschaubar – ganz im Gegensatz<br />
zur Auswerte- und Archivierungssoftware.<br />
Hinzu kommt, daß Nutzfahrzeug-Händler<br />
keine oder eine Wahlmöglichkeit zwischen<br />
maximal zwei Modellen bieten.<br />
Gesetzliche Vorgaben haben zur<br />
Folge, daß die Geräte praktisch<br />
über die gleichen Ausstattungsund<br />
Leistungsmerkmale vermotive/VDO)fügen.<br />
Kleine, aber feine Un-<br />
tig optisch und teils auch<br />
terschiede gibt es dennoch: So<br />
akustisch vor einer Über-<br />
verfügen nicht alle Geräte über<br />
schreitung der maximal<br />
zulässigen Lenkzeit. Am<br />
… sowie ein Auswerteprogramm<br />
einen Karteneinzug. Stoneridge<br />
setzt auf manuell bedienbare<br />
Ende des Arbeitstages<br />
(Tachonova) Schubladen, die weniger de-<br />
stellt der Fahrer auf Pause/Ruhezeit um und fektanfällig sein sollen. Auch ein grafischer Tachographendaten auswerten<br />
läßt die Fahrerkarte vom Gerät auswerfen, Kontrollausdruck ist nicht bei allen Geräten<br />
und archivieren<br />
um diese mitzunehmen. Zuvor werden möglich. Der Papierrollentausch ist ähnlich,<br />
5<br />
seine Aktivitäten auf die Karte kopiert. allerdings läßt sich das Druckermodul nicht Die Tachographen- und Fahrerkartendaten<br />
Ein Tagesausdruck ist nur bei Kontrollen, immer im Einbauzustand und ohne Neuka- müssen wie erwähnt spätestens alle drei Mo-<br />
Verlust oder Defekt der Fahrerkarte sowie librierung austauschen. Auch die Auflösung nate, respektive 28 Tage auf den Büro-PC<br />
bei Inanspruchnahme der Notstandsklau- des Displays ist unterschiedlich und damit überspielt und ausgewertet werden. Dabei<br />
sel (Gefahr, höhere Gewalt, Panne etc.) auch nicht gleich gut lesbar. Bedient wer- prüft der Unternehmer, ob Lenk- und Ru-<br />
erforderlich. Er listet, ähnlich wie die Taden die Geräte über vier oder sechs Tasten, hezeiten eingehalten wurden. Bei Verstößen<br />
Produktname/Modell<br />
TachoOffice TachWare TIS-Office TIS-Web<br />
Xtacho<br />
muß er seine Fahrer<br />
darauf hinweisen<br />
Hersteller / Anbieter<br />
Nordsys GmbH Jumbo-Fischer GmbH Continental Automotive Continental Automotive Xmatik AG<br />
und ermahnen. Von<br />
www.nordsys.de www.jumbo-tech.de www.vdo.com www.vdo.com www.xmatik.ch den Fahrzeug- und<br />
Konzept: Einzelplatz- / Netzwerk / Weblösung<br />
Einsatzbereiche: Visualisierung / Auswertung /<br />
Archivierung / Datensicherung / Sonst.<br />
Daten auslesen: Dig. Tachograph / Fahrerkarte /<br />
Auslesen online / Anzahl Fahrzeuge / Fahrer<br />
■ ■ ■ netzwerkfähig<br />
■ ■ ■ ■ Dokumentenkontrolle<br />
■ ■ ■ unb.* / unb.*<br />
(* versionsabh.)<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ unbegrenzt /<br />
unbegrenzt<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ Track& Trace, ■ ■ ■ ■ Track& Trace, ■ ■ ■ ■<br />
Rem. Downl., analoge Rem. Downl., analoge<br />
Diagrammscheiben Diagrammscheiben ■ ■ ■ k.A. / k.A.<br />
■ ■ ■ unb. / unb. ■ ■ ■ unb. / unb. (Unternehmerkarte)<br />
Fahrerdaten muß<br />
regelmäßig eine Sicherungskopieerstellt<br />
und archiviert<br />
Auswertung: Lenk- / Ruhezeiten / Geschwindigkeit / ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ werden. Sie muß ein<br />
Verstöße / Fehler / Ereignisse / Kontrollen / Sonst.<br />
Termine: Karten /Fahrz. /Kalibr. /Erinnerung /Kalender<br />
Output: Fahrer- / Fahrzeugberichte / Listen /<br />
Diagramme / Bescheinig. fahrtfreie Tage / Sonst.<br />
Archivierung: Archivierung / Daten-Wiederher-<br />
Auswertungen, Berichte Führersch., div. Berichte<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ E-Mail ■ ■ ■ ■ ■<br />
Versand, Behördenexport<br />
■ ■ ■ Vollautom. ■ ■ ■<br />
Fahrer-/Fahrz.berichte<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
22 Fahrer-/15 Fahrz.ber.<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ autom.<br />
E-Mailversand Berichte<br />
■ ■ ■<br />
Stundenausw. + Übertretungsmeldung<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■<br />
Jahr lang aufbewahrt<br />
und ggf. den Behörden<br />
zu Kontrollzwecken<br />
zugänglich<br />
stellung / Datenlöschung<br />
Datenarchivierung<br />
gemacht werden.<br />
Schnittstelle: TXT / DOC / XLS / CSV / PDF / Sonst.<br />
Support: Tel./Fax/E-Mail/Fernwart./Onl.-Forum/Sonst.<br />
Besonderheiten (lt. Anbieter):<br />
Preis Software (in €, zzgl. MwSt.)<br />
■ ■ ■ ■ ■ ODT, HTML<br />
■ ■ ■ ■ ■ Onl. Supp.<br />
Datenb., FAQ, Geschw.,<br />
skalierbare Zeitstrahlen<br />
ab 499,- (je nach Version)<br />
■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ FAQ‘s<br />
Autom. Downl., Europalösung<br />
in 22 Sprachen<br />
a.A.<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
■ ■ ■ ■ ■ FAQ‘s ■ ■ ■ ■ ■<br />
dt. Arbeitszeitgesetz, au- Kalk. Kompensationszeit<br />
tom. Downl., 22 Sprachen Daten-Mutation, Service-<br />
a.A.<br />
planung, Prüfungen<br />
Nach Ablauf der<br />
Aufbewahrungsfrist<br />
müssen die Daten<br />
gemäß Fahrerper-<br />
a.A.<br />
sonalverordnung
gelöscht werden. Werden die<br />
Daten zum Nachweis der Arbeitszeit<br />
verwendet, verlängert<br />
sich diese Aufbewahrungsfrist.<br />
Auswertungs- und Archivierungssoftware<br />
vereinfacht das<br />
Verfahren: An bestimmte Fälligkeitstermine<br />
wird optisch,<br />
akustisch, per E-Mail oder SMS<br />
erinnert. Tätigkeitsübersichten<br />
und Geschwindigkeitsdiagramme,<br />
fahrerspezifische Stunden-<br />
Weitere Infos/Quellen<br />
listen sowie fahrzeugspezifische<br />
Einsatzlisten unterstützen den<br />
Unternehmer nicht nur bei der<br />
Kostenanalyse, sondern auch<br />
bei der Arbeitszeitverwaltung<br />
und Abrechnung. Verstoßlisten,<br />
Übertretungsmeldungen sowie<br />
Übersichten über behördliche<br />
Kontrollen, Geschwindigkeitsübertretungen,<br />
aufgezeichnete<br />
Fehler und Ereignisse ermöglichen<br />
eine schnelle Kontrolle.<br />
Da sowohl die Bedürfnisse<br />
kleiner Handwerksbetriebe, als<br />
auch großer Speditionsunternehmen<br />
berücksichtigt werden<br />
müssen, ist der Funktionsumfang<br />
aus Handwerkersicht<br />
jedoch in der Regel zu umfangreich.<br />
Bei den Softwarekosten<br />
sollte man darauf achten, ob es<br />
die Software einmalig gekauft<br />
werden kann oder gemietet<br />
werden muß und welche Folgekosten<br />
auftreten. Auch sollte<br />
man die Supportleistungen der<br />
Anbieter vergleichen.<br />
Mehr Sicherheit, aber<br />
auch mehr Aufwand …<br />
6<br />
Digitale Tachographen sollen<br />
Manipulationen verhindern,<br />
die Verkehrssicherheit erhöhen<br />
und Kontrollen erleichtern.<br />
Fraglich ist nur, was im Vordergrund<br />
steht: die Kontrolle<br />
durch verantwortliche Personen<br />
in den Unternehmen, die fraglos<br />
einfacher und rationeller<br />
geworden ist, oder die von<br />
behördlichen Kontrollorganen.<br />
Nicht nur unter Fahrern ist<br />
jedenfalls häufig von Schikane<br />
und Abzocke die Rede. Vermehrte<br />
Kontrollen der von der<br />
Neuregelung betroffenen Fahrzeuge,<br />
strenge Bußgeldkataloge<br />
und die Möglichkeit, auch<br />
mehrere Tage zurückliegende<br />
Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />
schnell nachweisen und<br />
nachträglich<br />
ahnden zu<br />
können,<br />
scheinen<br />
dies zu bestätigen.<br />
Auch Fuhrparkbetreiber trauern<br />
der alten Tachoscheibe<br />
nach, denn der technische,<br />
finanzielle und administrative<br />
Aufwand ist erheblich größer<br />
geworden. Um Fahrer- und<br />
Fahrzeugdaten ordnungsgemäß<br />
digital aufzuzeichnen, auszuwerten<br />
und zu archivieren,<br />
müssen pro Fahrzeug rund<br />
1.500 € investiert werden.<br />
Der Betreiber trägt zudem die<br />
Verantwortung für die Einhaltung<br />
aller rechtlichen Vorgaben<br />
und muß einen erheblichen<br />
administrativen Aufwand und<br />
organisatorische Veränderungen<br />
in Kauf nehmen. Das gilt<br />
nicht nur für Betreiber großer<br />
Flotten, sondern auch für<br />
Kleinstunternehmen mit nur<br />
einem Transporter. Zu den weiteren<br />
Kritikpunkten zählt die<br />
50 km-Ausnahmeregelung. Sie<br />
entspricht nicht den heutigen<br />
Gegebenheiten. Handwerksbetriebe<br />
müssen mobil und auch<br />
für Kunden in 100 oder 200 km<br />
Entfernung und mehr da sein.<br />
Als ungerecht empfunden wird<br />
auch die Lastenverteilung: War<br />
bisher mit der alten Tachoscheibe<br />
der Aufwand für Fahrer und<br />
Fuhrparkleiter vergleichsweise<br />
gering, für Kontrollbehörden<br />
dagegen hoch, ist es jetzt genau<br />
umgekehrt. Die Zeche für die<br />
neue Technik zahlt der Unternehmer.<br />
www.bag.bund.de Bundesamt für Güterverkehr<br />
www.digitalertachograph.at Plattform „Digitaler Tachograph“<br />
www.wikipedia.de Suche: „Tachograph“ etc.<br />
www.youtube.com Suche: „Digitaler Tachograph“ etc.<br />
E s spukt wie ein Gespenst<br />
durch die Republik<br />
– das Gerücht, die Feuerwehr<br />
könne einen Hausbrand<br />
nicht bekämpfen, wenn sich<br />
auf dem Dach eine Photovoltaikanlage<br />
befindet. Im<br />
schlimmsten Fall behauptet<br />
man an Stammtischen:<br />
„Da lassen die dein Haus<br />
nur noch kontrolliert abbrennen.“<br />
Adolf Fleck von der Landesfeuerwehrschule<br />
Baden-<br />
Württemberg widerspricht<br />
da energisch: „Daß wir dann<br />
nicht löschen, das ist dummes<br />
Zeug!“<br />
Von Michaela Gabriel<br />
Auch Gerold Weber, Fachmann<br />
für Solaranlagen, kämpft gegen<br />
diese Vorurteile. Er hat das<br />
Führungspersonal der Feuerwehr<br />
im Ortenaukreis (Baden-<br />
Württemberg) über die Funktion<br />
von Solaranlagen aufgeklärt<br />
und sieht gar keinen Grund,<br />
warum Feuerwehrleute nicht<br />
in ein Haus vordringen sollten,<br />
auf dessen Dach Solarstrom<br />
gewonnen wird. Richtig sei,<br />
daß die Kabel vom Dach in den<br />
Keller eine gefährliche Gleichspannung<br />
führen und es derzeit<br />
keine technische Möglichkeit<br />
gibt, sie spannungsfrei zu schalten.<br />
„Die Kabel sind aber im<br />
Normalfall sauber und ordentlich<br />
nach VDE-Vorschriften in<br />
nicht brennbaren Kabelkanälen<br />
verlegt“, erklärt er. Es sei nicht<br />
realistisch, daß sie bei einem<br />
Brand blank von der Decke<br />
hängen und einem Feuerwehrmann<br />
einen elektrischen Schlag<br />
versetzen.<br />
co mputern<br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Techniken Techniken & Handwerk Handwerk<br />
Vorsicht ist geboten<br />
Denkbar sei ein Stromschlag<br />
über den Löschwasserstrahl, so<br />
Gerold Weber. Doch diese Gefahr<br />
kennen Feuerleute genau.<br />
Sie halten generell einen Sicherheitsabstand<br />
zu Teilen, die unter<br />
Spannung stehen könnten.<br />
Setzen sie einen Sprühstrahl<br />
ein, genügt 1 m Abstand, beim<br />
Vollstrahl aus dem Strahlrohr<br />
sind 5 m vorgeschrieben. Daß<br />
Splitter von geborstenen Glas-<br />
Abdeckungen der Solarzellen<br />
vom Dach regnen, ist nach<br />
Photovoltaik auf dem Dach:<br />
Verhalten bei einem Brand<br />
Die Feuerwehr löscht Brände auch dann, wenn<br />
auf dem Dach eine Photovoltaikanlage sitzt, die<br />
sich nicht abschalten läßt.<br />
Auffassung des Experten eine<br />
wesentlich größere Gefahr.<br />
Sicherheitsabstände von der<br />
Dachkante einzuhalten sei<br />
daher besonders wichtig. „Das<br />
Tragen von Schutzbrillen ist<br />
sehr sinnvoll.“<br />
Notausschalter an der<br />
Anlage?<br />
„Das ist ein spannendes Thema“,<br />
erklärt Michael Wegel,<br />
Kommandant der Feuerwehr<br />
Achern (Ortenaukreis, Baden-<br />
Württemberg). In den vergangenen<br />
2 Jahren beschäftige man<br />
sich intensiv damit. Schon in<br />
der Grundausbildung, wenn es<br />
um die Gefahren der Elektrizität<br />
geht, werden die Gefahren<br />
29
30<br />
<strong>computern</strong><br />
1-2/12<br />
i m H @ n d w e r k<br />
Techniken & Handwerk<br />
Photovoltaik auf dem Dach:<br />
1-2/12<br />
Verhalten bei einem Brand<br />
i m H @ n d w e r k<br />
<strong>computern</strong><br />
Techniken & Handwerk<br />
des Gleichstroms bei Solarstromanlagen besprochen.<br />
Vier bis fünf Einsätze mit Beteiligung<br />
von Solaranlagen hatte er bereits. Unerfreulich<br />
sei es, wenn ein Einsatz bei Nacht<br />
beginne und zunächst niemand merke, daß<br />
sich auf dem Dach Module befinden. Michael<br />
Wegel wünscht sich da durchaus den<br />
Notschalter, mit dem sich<br />
der Strom abschalten läßt.<br />
Doch bisher sei er nicht<br />
gesetzlich vorgeschrieben.<br />
„Ich befürchte, das rüstet<br />
freiwillig keiner nach, weil<br />
das ja Geld kostet“, so<br />
der Kommandant. „Der<br />
Notaus-Schalter wird nicht<br />
kommen.“ Diese Voraussage<br />
wagt Solartechnik-<br />
Experte Gerold Weber.<br />
Wenn keine Fälle von Stromschlägen passieren,<br />
könne man darauf auch verzichten,<br />
meint er und erinnert an Überlegungen, die<br />
es vor Jahrzehnten in Zusammenhang mit<br />
Ölheizungen gab. Jede Ölheizung bekam<br />
eine Vorrichtung, um im Notfall den Zufluß<br />
zum Brenner unterbrechen zu können. Man<br />
stellte sich vor, den Hebel mittels Seil nach<br />
draußen zu führen, um im Brandfall von<br />
dort die Leitung schließen zu können. Eine<br />
Vorschrift sei daraus nie geworden. Den<br />
Gefahren durch Ölheizungen im Brandfall<br />
wisse man trotzdem zu begegnen. Dasselbe<br />
gelte für Solaranlagen.<br />
Vor-Information hilft<br />
Reinhard Kirr, Leiter des Amtes für Brand-<br />
und Katastrophenschutz im Ortenaukreis<br />
(Offenburg, Baden-Württemberg):<br />
Wie wirkt sich eine Photovoltaikanlage<br />
im Brandfall auf den Feuerwehreinsatz aus?<br />
Grundsätzlich birgt jeder Einsatz eine<br />
Reihe von Gefahren. Unsere Einsatzleiter<br />
werden darauf geschult,<br />
die Gefahren einer Einsatzstelle<br />
zu erkennen und<br />
ihre Mannschaft so einzusetzen,<br />
daß möglichst<br />
keine Unfälle passieren.<br />
Ein gewisses Risiko bleibt<br />
allerdings immer. Dies ist<br />
Solarmodule stürzen im Brandfall in der<br />
Regel nicht vom Dach. Glassplitter und<br />
Dämpfe aus geschmolzenen Kunststofffolien<br />
gefährden jedoch die Feuerwehrleute.<br />
allen Feuerwehrangehörigen bewußt. Die<br />
Einsatzkräfte werden also beim Brand einer<br />
Photovoltaikanlage nicht zurückhaltender,<br />
sondern lediglich vorsichtiger vorgehen.<br />
Bei manchen Einsätzen kann nur aus dem<br />
Inneren eines Gebäudes heraus gearbeitet<br />
werden, da die Photovoltaikanlage ein<br />
Erkennen und Löschen des Brandes von<br />
außen, z. B. über eine Drehleiter, fast unmöglich<br />
macht.<br />
Kann es für Eigentümer<br />
großer Anlagen sinnvoll sein,<br />
vorsorglich mit der Feuerwehr<br />
einen Einsatzplan zu<br />
erarbeiten?<br />
In Baden-Württemberg<br />
stellen größtenteils<br />
ehrenamtliche Kommandanten<br />
und Feuerwehrleute<br />
den flächendeckenden<br />
Brandschutz sicher. Nur in<br />
Großstädten gibt es Berufsfeuerwehren und<br />
in wenigen Städten einige hauptamtliche<br />
Feuerwehrkräfte. Eine Vorab-Begehung,<br />
so wünschenswert und sinnvoll sie wäre,<br />
ist deshalb alleine schon aus Zeitgründen<br />
nicht flächendeckend leistbar.<br />
Sind die Feuerwehren ausreichend informiert<br />
und geschult?<br />
Schon in der Grundausbildung werden<br />
die Gefahren der Elektrizität behandelt.<br />
Zur Information und Schulung gibt es inzwischen<br />
auch eine Feuerwehreinsatzkarte,<br />
in der die Gefahren und Handlungsmöglichkeiten<br />
beschrieben sind. Weiterhin gibt<br />
es zunehmend Hinweisschilder, die die<br />
Einsatzkräfte auf eine vorhandene Photovoltaikanlage<br />
aufmerksam machen. Sind<br />
bei größeren Gebäuden baurechtlich vorgeschriebene<br />
Feuerwehrpläne vorhanden,<br />
dann müssen die Photovoltaikanlagen hier<br />
eingezeichnet werden. Zahlenmäßig dürften<br />
allerdings die meisten Photovoltaikanlagen<br />
auf Privatgebäuden installiert sein. Hier<br />
gibt es keine Vorgaben, irgendwelche Pläne<br />
vorzuhalten. Es ist aber<br />
sicher im Interesse des<br />
Eigentümers, der Feuerwehr<br />
im Einsatzfall Informationen<br />
zur Verfügung<br />
stellen zu können. Eine<br />
schematische Skizze mit<br />
dem Verlauf der Leitun-<br />
An diesem Wechselrichter ist der DC-Freischalter an der Unterseite auffallend rot.<br />
Mit ihm läßt sich die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz unterbrechen. Der<br />
Gleichstrom von den Solarmodulen zum Wechselrichter steht aber weiterhin an.<br />
gen und Angaben zu Besonderheiten kann<br />
helfen. Ein gutes Muster einer Infokarte<br />
hat die Freiwillige Feuerwehr Filderstadt<br />
entwickelt: www.feuerwehr-filderstadt.de.<br />
Gefahren im Brandfall auf<br />
einen Blick<br />
Die Gleichspannung von bis zu 1000 Volt<br />
an den Leitungen vom Dach zum Wechselrichter<br />
liegt immer an, wenn Licht auf die<br />
Photovolaikelemente fällt. Sie läßt sich in<br />
der Regel nicht ausschalten. Das Abdecken<br />
der Anlagen mit Planen oder mit Schaum<br />
ist nicht geeignet, die Spannung zu unterbrechen.<br />
An freiliegenden Kabeln droht<br />
ein Stromschlag. Wird ein gleichstromführendes<br />
Kabel getrennt, oder berühren<br />
sich die Leiter nach dem Durchschmelzen<br />
der Isolierung, entsteht ein Lichtbogen. Er<br />
bleibt anders als bei Wechselstrom längere<br />
Zeit stehen. Die Feuerwehr muß den Bereich<br />
eines Lichtbogens speziell absichern.<br />
Ist ein Dach großflächig mit Solarmodulen<br />
belegt, kann die Feuerwehr einen Brand im<br />
Dachstuhl möglicherweise nicht von außen<br />
löschen. Die unter Spannung stehenden<br />
Module versperren den Weg. Die Hitze<br />
eines Feuers kann die Kunststoff-Folie in<br />
den Solarmodulen zum Schmelzen und<br />
das Sicherheitsglas zum Bersten bringen.<br />
Giftige Dämpfe und scharfkantige Splitter<br />
gefährden die Einsatzkräfte.<br />
Was Hausbesitzer beachten<br />
sollten<br />
Eine Anlage zur Gewinnung von Strom aus<br />
Sonnenenergie sollte nur von Fachleuten<br />
installiert und nicht in Eigenarbeit aufgebaut<br />
werden. Wenn alle VDE-Vorschriften<br />
eingehalten werden, ist die Gefahr eines<br />
Stromschlags für die Einsatzkräfte gering.<br />
Wenn die Feuerwehr wegen eines Hausbrandes<br />
anrückt, sollte der Einsatzleiter über<br />
die Solaranlage auf dem Dach informiert<br />
und der Sitz des Wechselrichters gezeigt<br />
werden. Dort sollte eine Skizze hinterlegt<br />
sein, wo die Leitungen vom Dach zum<br />
Wechselrichter verlegt wurden. Von einer<br />
Solarthermie-Anlage zur Erzeugung von<br />
warmem Wasser gehen weniger Gefahren<br />
aus. Sie führen keinen Strom, sondern warmes<br />
bzw. heißes Wasser in Leitungen durch<br />
das Haus und behindern wegen ihrer meist<br />
geringeren Größe auch nicht die Löscharbeiten<br />
per Drehleiter von oben.
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