elektrochemische diffusionskinetik - Departement für Chemie und ...

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Kinetik Elektrochemische Diffusionskinetik ELCHEM Jianjun Zhao 2. Stromkontrollierte Steuerung des elektrochemischen Systems: In diesem Fall wird der (im allgemeinsten Fall zeitabhängige) Strom i(t) zwischen Arbeits- und Gegenelektrode von der elektrochemischen Steuereinheit vorgegeben (aufgezwungen), und das resultierende (im allgemeinsten Fall ebenfalls zeitabhängige) Elektrodenpotential E(t) zwischen Arbeitselektrode und Referenzelektrode gemessen. Die elektrochemische Steuereinheit bezeichnet man in diesem Fall als Galvanostaten. Ein spezieller Fall eines galvanostatischen Experiments liegt vor, wenn dem System exakt der Strom 0 aufgezwungen und das resultierende Potential gemessen wird. Dies ist der Sonderfall der Potentiometrie E. Kinetik der eindimensionalen (linearen) Diffusion Im vorliegenden Versuch wird ein Redoxsystem Ox/R ausgewählt, bei dem der heterogene Ladungstransfer in beiden Richtungen sehr rasch abläuft, und dessen Gesamtkinetik deshalb durch die Transportkinetik bestimmt ist. Durch Zusatz eines Leitelektrolyten und Abwesenheit von Konvektion wird gewährleistet, dass der Transport allein durch Diffusion erfolgt. Wie in Abb. 1 dargestellt, wird vereinfachend angenommen, dass die elektrochemische Reaktion an einer planaren Elektrode mit unendlicher Ausdehnung (d.h. ohne Ränder) an jeder Stelle der Elektrodenoberfläche mit der gleichen Kinetik abläuft. Unter diesen Bedingungen erfolgt der diffusive Transport nur in Richtung senkrecht zur Elektrodenoberfläche und kann deshalb entsprechend Abb. 1 in einem eindimensionalen Diffusionsmodell mit x als einziger Ortskoordinate wie folgt beschrieben werden: Für den diffusiven Transport einer Komponente k gelten: ⎛ ∂ck x, t ⎞ - die Transportgleichung J ( ) k x, t = −Dk ⎜ ⎟ 1. Fick'sches Gesetz Gl. (1) 2 ⎝ ∂x ⎠t - die Kontinuitätsgleichung Im weiteren gelten die Anfangsbedingung PCI, Praktikum Chemie/Biochemie SS 2006 ( ) mit: ck(x,t) = Konzentration von k Jk(x,t) = Flussdichte von k (Molzahl pro Zeit- und Flächeneinheit) Dk = Diffusionskonstante (Diffusionskoeffizient) von k 2 ( x, t) ⎛ ∂ c ( x t) ⎛ ∂ ck ⎞ k , ⎜ ⎟ = Dk ⎜ ⎝ ∂t ⎠x ⎝ ∂x k ( x t ≤ 0) Ck ⎞ ⎟ ⎠ t 2. Fick'sches Gesetz Gl. (2) c , = Gl. (3) sowie die Randbedingungen bei x = 0 (Elektrodengrenze) und x ∞ (Elektrolytbulk) - x = 0: ( x 0, t) ≡ J ( t) J k 0 k - x → ∞: ( x → ∞) = 0 = die Flussdichte an der Elektrodengrenze sei als Zeitfunktion bekannt oder gesucht) Gl. (4a) J k isolierende Wand in sehr grosser Entfernung von der Elektrodengrenze) Gl (4b)

Kinetik Elektrochemische Diffusionskinetik ELCHEM Jianjun Zhao Aus den Gl. (1-4) kann beispielsweise mit Hilfe der Laplace-Transformation die Konzentration von k als Orts- und Zeitfunktion ermittelt werden. c k ( x, t) = C + J ( t) mit F () t ∗ F () t ≡ F ( u) F ( t − u) 1 2 k 2 ⎛ x ⎞ exp⎜ − ⎟ ⎝ 4D t k ∗ ⎠ Gl (5) 0 k π D t t ∫ 1 u= 0 Für die Konzentration 0 ck(t) an der Elektrodengrenze folgt daraus die Formel 0 c k () t C + J () t PCI, Praktikum Chemie/Biochemie SS 2006 2 k du 1 = k 0 k ∗ (Gl. 6) π D t ================================== Auf die vorliegenden elektroaktiven Komponenten Ox und R übertragen, gilt Gl. (6) sowohl für Ox wie für R. Bei sehr raschem heterogenem Ladungstransfer und damit kinetischer Kontrolle der elektrochemischen Reaktion durch die Diffusion von Ox und R gilt für den Faraday'schen Strom F i(t) an der Elektrode (s. Abschnitt B) mit der Elektrodenfläche A () t wFA J () t = −wFA J () t F i 0 Ox 0 R k = , Gl. (7) und die Konzentrationen von Ox und R an der Elektrodengrenze sind mit dem Elektrodenpotential E(t) über die Nernst'sche Beziehung verknüpft. E () t () t () t 0 RT c 0 Ox = E + ln Gl. (8) wF c Kombination von Gl. (6) (für Ox und R) mit Gl. (7) und (8) führt zu einem Ausdruck ⎡ ⎢ ⎢⎣ F i () t ∗ 0 R 1 ⎤ wFA ⎥ = π t ⎥ ψ ⎦ D ⎡ wF exp ⎢ E ⎣ RT mit: ψ () t ≡ E() t [ C () ] Rψ t − COx () t 1 R + 0 ⎤ [ − ] ⎥⎦ D Ox Gl. (9)

Kinetik Elektrochemische Diffusionskinetik ELCHEM<br />

Jianjun Zhao<br />

Aus den Gl. (1-4) kann beispielsweise mit Hilfe der Laplace-Transformation die Konzentration von<br />

k als Orts- <strong>und</strong> Zeitfunktion<br />

ermittelt werden.<br />

c<br />

k<br />

( x,<br />

t)<br />

= C + J ( t)<br />

mit F () t ∗ F () t ≡ F ( u)<br />

F ( t − u)<br />

1<br />

2<br />

k<br />

2<br />

⎛ x ⎞<br />

exp⎜<br />

− ⎟<br />

⎝ 4D<br />

t k<br />

∗<br />

⎠<br />

Gl (5)<br />

0 k<br />

π D t<br />

t<br />

∫ 1<br />

u=<br />

0<br />

Für die Konzentration 0 ck(t) an der Elektrodengrenze folgt daraus die Formel<br />

0<br />

c<br />

k<br />

() t C + J () t<br />

PCI, Praktikum <strong>Chemie</strong>/Biochemie SS 2006<br />

2<br />

k<br />

du<br />

1<br />

= k 0 k ∗<br />

(Gl. 6)<br />

π D t<br />

==================================<br />

Auf die vorliegenden elektroaktiven Komponenten Ox <strong>und</strong> R übertragen, gilt Gl. (6) sowohl <strong>für</strong> Ox<br />

wie <strong>für</strong> R.<br />

Bei sehr raschem heterogenem Ladungstransfer <strong>und</strong> damit kinetischer Kontrolle der <strong>elektrochemische</strong>n<br />

Reaktion durch die Diffusion von Ox <strong>und</strong> R gilt <strong>für</strong> den Faraday'schen Strom<br />

F i(t) an der Elektrode (s. Abschnitt B) mit der Elektrodenfläche A<br />

() t wFA J () t = −wFA<br />

J () t<br />

F i 0 Ox<br />

0 R<br />

k<br />

= , Gl. (7)<br />

<strong>und</strong> die Konzentrationen von Ox <strong>und</strong> R an der Elektrodengrenze sind mit dem Elektrodenpotential<br />

E(t) über die Nernst'sche Beziehung<br />

verknüpft.<br />

E<br />

() t<br />

() t<br />

() t<br />

0 RT c 0 Ox<br />

= E + ln<br />

Gl. (8)<br />

wF c<br />

Kombination von Gl. (6) (<strong>für</strong> Ox <strong>und</strong> R) mit Gl. (7) <strong>und</strong> (8) führt zu einem Ausdruck<br />

⎡<br />

⎢<br />

⎢⎣<br />

F<br />

i<br />

() t<br />

∗<br />

0<br />

R<br />

1 ⎤ wFA<br />

⎥ =<br />

π t ⎥ ψ<br />

⎦<br />

D<br />

⎡ wF<br />

exp<br />

⎢<br />

E<br />

⎣ RT<br />

mit: ψ<br />

() t ≡ E()<br />

t<br />

[ C () ]<br />

Rψ<br />

t − COx<br />

() t 1<br />

R<br />

+<br />

0 ⎤ [ − ] ⎥⎦<br />

D<br />

Ox<br />

Gl. (9)

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