Nora Capatâna: Das Wortspiel und seine Übersetzung ... - Reviste
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44 <strong>Nora</strong> Cãpãþânã<br />
Phraseologismen, graphische <strong>und</strong> orthographische Verfahren, die<br />
mit der Interpunktion <strong>und</strong> der Wortsegmentierung operieren, das<br />
Spiel mit syntaktischen Figuren. Der Kreativität sind praktisch keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Wortspiel</strong> wendet die Technik der Kondensation an <strong>und</strong> baut<br />
oft auf der Ökonomie des sprachlichen Materials. Ein nur um des<br />
witzigen Effekts willen als Selbstzweck konstruiertes <strong>Wortspiel</strong> wird<br />
positiv als Bonmot, abwertend als Kalauer bezeichnet.<br />
Die mehr als einh<strong>und</strong>ertjährige Tradition der <strong>Wortspiel</strong>forschung<br />
setzt die Bemühungen der antiken Rhetorik um eine systematische<br />
Klassifizierung dieser Elemente des wirkungsvollen Sprechens fort,<br />
wobei die moderne Linguistik <strong>und</strong> vor allem die Textlinguistik sich<br />
des Paradoxen eines solchen Unterfangens, nämlich das Kreative<br />
strukturieren zu wollen, allerdings bewusst geworden sind <strong>und</strong> eher<br />
versuchen, anhand von empirischem Material die Prinzipien <strong>und</strong><br />
Möglichkeiten des <strong>Wortspiel</strong>s unter Berücksichtigung der<br />
Sprachstruktur aufzuzeigen.<br />
Der vorliegende Beitrag nimmt sich vor, in Anlehnung an die<br />
vorhandenen einschlägigen Abhandlungen <strong>und</strong> existierenden<br />
Klassifizierungen eine in der <strong>Übersetzung</strong>spraxis wie auch im<br />
<strong>Übersetzung</strong>sunterricht anwendbare <strong>Wortspiel</strong>typologie aufzustellen<br />
<strong>und</strong> die unterschiedlichen Techniken zur Übertragung solcher<br />
sprachlicher Erscheinungen knapp zu beschreiben.<br />
Die hier dargestellte <strong>Wortspiel</strong>typologie geht auf die<br />
Klassifizierungen von Hausmann (Studien zu einer Linguistik des<br />
<strong>Wortspiel</strong>s. <strong>Das</strong> <strong>Wortspiel</strong> im „Canard enchaîné“, 1974), Heibert<br />
(<strong>Das</strong> <strong>Wortspiel</strong> als Stilmittel <strong>und</strong> <strong>seine</strong> <strong>Übersetzung</strong>: am Beispiel<br />
von sieben <strong>Übersetzung</strong>en des „Ulysses“ von James Joyce, 1993)<br />
<strong>und</strong> Oliver Nord (Die Funktion von <strong>Wortspiel</strong>en in<br />
Werbeanzeigen. Untersuchungen zur Werbewirksamkeit von<br />
<strong>Wortspiel</strong>en anhand eines Zeitschriftenkorpus, 1999) zurück <strong>und</strong><br />
versucht auch andere Beiträge zur <strong>Wortspiel</strong>forschung zu verwerten.