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Nora Capatâna: Das Wortspiel und seine Übersetzung ... - Reviste

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<strong>Das</strong> <strong>Wortspiel</strong> <strong>und</strong> <strong>seine</strong> <strong>Übersetzung</strong><br />

73<br />

[…] Die Advokaten, die Bratenwender der Gesetze, die so lange die<br />

Gesetze wenden <strong>und</strong> anwenden bis ein Braten für sie dabei abfällt“ (Heine<br />

1994: Memoiren des Herren von Schnabelewopski: 560)<br />

„Avocaþii, grataragii legilor, care întorc ºi învârtesc legile pânã le<br />

cade ºi lor o bucatã de fripturã”(Heine 1956: 283; <strong>Übersetzung</strong> von Al.<br />

Philippide)<br />

<strong>Das</strong> unübersetzbare wortspielhafte Syntagma „wenden <strong>und</strong><br />

anwenden“ wurde durch ein alliterierendes Verbenpaar ersetzt, das<br />

die Bedeutung des ausgangssprachlichen Ausdrucks teilweise deckt,<br />

um auf diese Weise den Verlust des <strong>Wortspiel</strong>s durch ein anderes<br />

stilistisches Mittel zu kompensieren.<br />

”Du bedünkst mich für ein Kalb viel zu verständig zu sein, ich vermeine<br />

schier, du seiest unter deiner Kalbshaut mit einer Schalkshaut<br />

überzogen?“(Grimmelshausen 1983 : 151)<br />

”Eºti, îmi pare, mult prea deºtept pentru un viþel. Nu cumva porþi sub<br />

pielea de viþel pe aceea de Pãcalã?” (Grimmelshausen 1967, 1. Bd.: 202;<br />

<strong>Übersetzung</strong> von V. Tempeanu)<br />

10. Erklärung des <strong>Wortspiel</strong>s: ein besonders auffälliges<br />

Notlösungsverfahren. <strong>Das</strong> unübersetzbare <strong>Wortspiel</strong> wird in der<br />

Ausgangssprache beibehalten <strong>und</strong> die zielsprachliche <strong>Übersetzung</strong><br />

daneben gestellt. Häufig wird der wortspielhafte Ausdruck in einer<br />

Fußnote erklärt.<br />

„Beständig klang es mir noch in den Ohren wie” (Heine 1994 Die Harzreise S.10)<br />

”[…] ºi în urechi îmi suna mereu: ” (Notã: Joc de cuvinte realizat cu ajutorul<br />

sufixului –ian din Trebonian, Justinian etc.; Dummerjahn = haplea (nr.r.)<br />

(Heine 1956: 34; <strong>Übersetzung</strong> von Emil Dorian)<br />

Meines Erachtens hätte hier dennoch eine analoge Nachbildung<br />

des ausgangssprachlichen <strong>Wortspiel</strong>s versucht werden sollen. Die<br />

Beibehaltung des deutschen Wortes „Dummerjahn“ in der<br />

Aufzählung macht die Technik des vorliegenden <strong>Wortspiel</strong>s für einen<br />

mit der deutschen Aussprache nicht vertrauten rumänischen Leser

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