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Nora Capatâna: Das Wortspiel und seine Übersetzung ... - Reviste

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42 <strong>Nora</strong> Cãpãþânã<br />

Grassegger (Sprachspiel <strong>und</strong> <strong>Übersetzung</strong> 1985: 18) findet eine<br />

elegante Lösung für dieses terminologische Problem, indem er von<br />

einer metaphorischen Bedeutung von „Sprachspiel” im Sinne<br />

Wittgensteins <strong>und</strong> einer nicht-metaphorischen Bedeutung im Sinne<br />

von „spielerischer Verwendung der Sprache“ spricht. Er gebraucht<br />

den Terminus „Sprachspiel” als Oberbegriff für alle Varianten des<br />

Spiels mit linguistischen Einheiten.<br />

Oliver Nord (Über die Funktion von <strong>Wortspiel</strong>en in<br />

Werbeanzeigen... 1999) ist der Meinung, dass der Terminus<br />

„<strong>Wortspiel</strong>” sich für die Bezeichnung des zu beschreibenden<br />

Phänomens recht gut eigne. Es wird zwar nicht immer nur mit Worten<br />

gespielt, sondern auch mit größeren sprachlichen Einheiten, doch<br />

sind Worte zumeist ein Gr<strong>und</strong>bestandteil Letzterer. In diesem Sinne<br />

schließen wir uns folgender Äußerung von Heibert (1993: 19) an:<br />

Die <strong>Wortspiel</strong>analyse behandelt [...] <strong>Wortspiel</strong>e mit<br />

honomymen Lexemen <strong>und</strong> solche mit doppeldeutigen Lexien [...]<br />

als Varianten der gleichen semantischen Situation. Ein Sprichwort<br />

(Sprichwort) wörtlich zu nehmen, ist für mich also auch ein<br />

<strong>Wortspiel</strong>, nicht etwa ein Satzspiel. 1<br />

In dem vorliegenden Beitrag werden die Begriffe „Wort-” <strong>und</strong><br />

„Sprachspiel” parallel verwendet.<br />

Als Textsequenzen mit rhetorischer Funktion müssen <strong>Wortspiel</strong>e<br />

auffallen. <strong>Das</strong> geschieht dadurch, dass sie sich als eine wie auch<br />

immer geartete Anomalie k<strong>und</strong>tun, als einen Verstoß gegen den<br />

Sprachgebrauch, wobei dieser Bruch von Sprachnormen sehr weit<br />

gefasst werden sollte, etwa auch im Sinne eines Verstoßes gegen<br />

das Normale, Übliche, zu Erwartende (vgl. Detering 1983: 223). In<br />

diesem Zusammenhang betrachtet Hausmann die Produkte des<br />

spielerischen Umgangs mit der Sprache als Fehler mit<br />

sprachkritischer <strong>und</strong> sprachartistischer Intention: ”Jedes <strong>Wortspiel</strong><br />

ist aus der Sicht der Norm ein Fehler. […] Aber es ist ein Fehler mit<br />

Sinn” (Hausmann 1974: 127).

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