Nora Capatâna: Das Wortspiel und seine Übersetzung ... - Reviste
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58 <strong>Nora</strong> Cãpãþânã<br />
Vorstellungsinhalte ist das <strong>Wortspiel</strong> fast nie in eine andere Sprache<br />
übersetzbar“ (Wilpert 1989: 1037).<br />
Wilss (<strong>Übersetzung</strong>swissenschaft. Probleme <strong>und</strong> Methoden<br />
1977: 56) behauptet, im Falle von <strong>Wortspiel</strong>en, die <strong>seine</strong>r Meinung<br />
nach meistens nur semantisch, aber nicht stilistisch adäquat<br />
übertragen werden können, liege „linguistische Unübersetzbarkeit“<br />
vor, während Störig (<strong>Das</strong> Problem des Übersetzens 1973: XXIV)<br />
formuliert: „<strong>Wortspiel</strong> <strong>und</strong> Wortwitz sind von Glücksfällen abgesehen<br />
unübersetzbar“. Addison empfiehlt schlechthin die <strong>Übersetzung</strong>sprobe<br />
zur Identifikation eines <strong>Wortspiel</strong>s <strong>und</strong> zur Abgrenzung<br />
von bloß witzigen Äußerungen: die Unübersetzbarkeit sei das<br />
Gütezeichen eines genuinen <strong>Wortspiel</strong>s: „The only way to try a Piece<br />
of Wit is to translate it into a different language. If it bears the Test<br />
you may pronounce it true; but if it vanishes in the Experiment you<br />
may conclude it to have been a Pun” (zit. bei Gledhill 2004: 170).<br />
Die <strong>Übersetzung</strong>sprobleme, die Sprachspiele stellen, <strong>und</strong> die<br />
<strong>Übersetzung</strong>sverfahren, die angewandt werden können, betrachtet<br />
Koller als „ein wichtiges <strong>und</strong> schwieriges Untersuchungsfeld der<br />
<strong>Übersetzung</strong>swissenschaft”. (Koller 1979: 174f.)<br />
Der Übersetzer steht hier, wo mit Sprache gespielt wird, wo<br />
Sprache thematisiert wird, wo formale <strong>und</strong> inhaltliche<br />
Assoziationen spezifisch an einzelsprachliche Formen <strong>und</strong> Inhalte<br />
in ihrem Wechselspiel geb<strong>und</strong>en sind, zweifellos vor teilweise<br />
unüberwindbaren Schwierigkeiten - es sind Schwierigkeiten, an<br />
denen sich die Kunst des Übersetzens <strong>und</strong> Übersetzers als eine<br />
Kunst des schöpferischen Findens <strong>und</strong> Auswählens bewähren<br />
muss. (Koller 1977: 205)<br />
Auch Judith Macheiner (Übersetzen. Ein Vademecum 1995)<br />
hält das <strong>Wortspiel</strong> für ein <strong>Übersetzung</strong>sproblem, das in der<br />
Eigenschaft von sprachlichen Formen begründet liegt,<br />
„Mehrfachpackungen” darzustellen, mit denen eben mehr als nur<br />
ein Inhalt transportiert wird. (Macheiner 1995: 30): „<strong>Das</strong> Spiel mit