Pflegekosten & Einheitswerte: Zoff verhindert? Pflegekosten ...
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Nr. 5<br />
Mai 2007<br />
DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
THEMA<br />
Abwassererhebung<br />
Aktuelle Erhebung soll erstmals eine<br />
Gesamtübersicht über Wasser- und Abwasser-<br />
Infrastruktur in Österreich ermöglichen<br />
SEITE 18<br />
PRAXIS<br />
Gute Nachbarschaft<br />
KOMMUNAL exklusiv: Seit 16 Jahren gibt es<br />
eine praktizierte „Nachbarschaftshilfe“ für<br />
Kanal- und Kläranlagenbetreiber.<br />
SEITE 60<br />
THEMA<br />
<strong>Pflegekosten</strong><br />
& <strong>Einheitswerte</strong>:<br />
<strong>Zoff</strong> <strong>verhindert</strong>?<br />
Gemeindebund-Gespräche mit den neuen<br />
Ministern sind zwar kein „Wunschkonzert“,<br />
aber meistens besser als erwartet. Diesmal:<br />
Interessensabgleich mit Wilhelm Molterer<br />
und Martin Bartenstein<br />
SEITE 10<br />
DVR: 0930 423<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440
Martina Taferner<br />
1.)<br />
Elke Fiedler<br />
Johannes Fries<br />
Gerhard Huemer<br />
DIE NUMMER 1 IN PUBLIC FINANCE.<br />
IHR TEAM FÜR DIE REALISIERUNG IHRER FINANZIERUNGSVORHABEN.<br />
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Elfriede Holzinger
Gemeindepolitik<br />
6 Handeln statt Reden: Gemeinden sind Vorreiter<br />
beim Klimaschutz<br />
8 Neuberechnung der <strong>Einheitswerte</strong>: Die<br />
Rückstände kosten den Gemeinden viel Geld<br />
10 Wirtschaftsminister Martin Bartenstein:<br />
Anschubfinanzierung für Infrastruktur<br />
12 Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer:<br />
Verteilung der Finanzmittel als Regulator<br />
16 Kommunale Sommergespräche:<br />
Thema Verwaltungs- und Bundesstaatsreform<br />
29 Abfallwirtschaft: „Bleiben die Gemeinden über?“<br />
30 Interview: Post gibt ländlichen Raum nicht auf<br />
32 Gemeindetag & KOMMUNALMESSE:<br />
Das kommunale Top-Ereignis des Jahres naht<br />
34 Gesucht: Die Innovativste Gemeinde 2007<br />
Recht & Verwaltung<br />
24 GWR: Nutzen für Gemeinden überwiegt<br />
Finanzen<br />
18 Investitionskostenerhebung soll Übersicht über<br />
Wasser- und Abwasserinfrastruktur ermöglichen<br />
20 Ertragsanteile: Mehr Geld in den Kassen<br />
22 Gute Konjunktur bringt auch Mehrausgaben<br />
Europapolitik<br />
37 AdR: Kommunen spielen wichtige Rolle bei<br />
gemeinschaftlicher Energiepolitik<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Umwelttechnik<br />
54 Österreich geht mit MUT voran – der<br />
„Masterplan Umwelttechnologie“<br />
Abwasser<br />
60 Im Fokus: Österreichs Kanal- und<br />
Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Inhalt<br />
80 Neue Warntafeln sollen Raser einbremsen<br />
82 Ein niederösterreichisches Erfolgsmodell:<br />
Der „rollende Kaufladen“<br />
62 Eine KfV-Checkliste macht Schwimmteiche<br />
und Biotope (kinder-)sicher<br />
86 Aus den Bundesländern<br />
90 Info-Mix<br />
KOMMUNAL 3
Trinkwasserversorgungssysteme<br />
Kanalsysteme<br />
Hausabfluss-Systeme<br />
Kalt-/Warmwassersysteme<br />
PIPELIFE-ROHRSYSTEME. DIE UNSICHTBAREN<br />
VERSORGUNGSNETZWERKE.<br />
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />
Löwelstr. 6, 2. Stock, 1010 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
E-Mail: kommunalverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />
Mag. Helmut Reindl - DW 15<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
E-Mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Heinz Lederer – DW 19<br />
heinz.lederer@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH.,<br />
Ernst Horvath, grafik@kommunal.at<br />
Fotos: www.bilderbox.at<br />
www.bilder.services.at<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />
der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />
Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />
Prof. Dr. Roman Häußl<br />
(Experte für. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Mag. Jürgen Beilein (BM für<br />
Gesundheit und Frauen),<br />
Daniel Kosak (Pressereferent des<br />
Österreichischen Gemeindebundes)<br />
Mag. Petra Hafner (BM für Unterricht, Kunst<br />
und Kultur)<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Prof. Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeinde bundes),<br />
Dr. Walter Reichel (Bundeskanzleramt),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />
Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />
Hersteller:<br />
Leykam Druck, 7201 Neudörfl<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />
sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
Mit „E.E.“ gekennzeichnete oder unter der<br />
Bezeichnung „Service“ laufende Artikel sind<br />
bezahlte Informationen und fallen nicht in die<br />
Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Druckauflage: 34.651<br />
(Jahresdurchschnitt 2006)<br />
Teilen dieser Ausgabe liegen Informatio -<br />
nen der OÖ Akademie für Umwelt und<br />
Natur, des Hauptverbands der Sozialversicherungen<br />
sowie der Hans Huber AG bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Natürlich wissen gerade die Leser von KOMMUNAL die Bedeutung der Kommunalpolitik<br />
zu würdigen und die Arbeit der Verantwortungsträger in den österreichischen<br />
Gemeinden aus eigener Anschauung zu schätzen. Im Großen und Ganzen wissen es<br />
auch Herr und Frau Österreicher, die den Bürgermeistern, Gemeindemandataren und<br />
auch den kommunalen Bediensteten immer wieder das beste Zeugnis ausstellen,<br />
während sich die Verdrossenheit mit den politischen Zuständen analog zur Entfernung<br />
vom Bürger ständig steigert.<br />
Um nicht ganz ungerecht zu sein, muss man natürlich zugute halten, dass der direkte<br />
Kontakt und das leibhaftige Empfinden des Bürgers auf der lokalen Ebene naturgemäß<br />
erheblich leichter herzustellen ist als auf der Ebene der Länder oder des Bundes.<br />
Aber das ist tatsächlich nur eine Seite der Medaille.<br />
Die andere besticht durch eine engagierte Emsigkeit, die sich längst nicht mehr auf die<br />
routinemäßige Pflichterfüllung beschränkt, sondern auf allen Ebenen eine Dynamik<br />
und Weitsicht entwickelt, die Respekt einflößend wirkt.<br />
Auch diese Ausgabe von KOMMUNAL ist wieder eine Momentaufnahme für die<br />
vielfältigen Bemühungen der Kommunen auf allen Ebenen und eine Dokumentation<br />
der Vielschichtigkeit der Probleme, die sie zu bewältigen haben oder die man ihnen zu<br />
bereiten versucht.<br />
Auf der Bundesebene kämpfen die kommunalen Vertreter gegen die Versuche, die<br />
aufgeheizte Debatte um die Altenpflege als Problem der Gemeinden darzustellen.<br />
Gleichzeitig gilt es, die Mitteln für die Entwicklung der Infrastruktur im ländlichen<br />
Raum einzufordern, die Feststellung der <strong>Einheitswerte</strong> für die Berechnung der<br />
Grundsteuer einzumahnen und aufzupassen, dass die Kosten für die Einführung der<br />
Briefwahl nicht gleich im vollen Umfang die Gemeindekassen belastet. Dabei sind das<br />
nur einige der Problemkreise, die von den Spitzen des Gemeindebundes derzeit bei<br />
den routinemäßigen Antrittsbesuchen bei den neuen Mitgliedern der Bundesregierung<br />
thematisiert werden müssen. Dass es sich hierbei keinesfalls nur um Höflichkeits -<br />
besuche und Repräsentationstermine handelt, können Sie aus den Berichten über die<br />
Besuche bei Vizekanzler und Finanzminister Willi Molterer und Wirtschaftsminister<br />
Martin Bartenstein heraus lesen.<br />
Der Amtsleiter einer Marktgemeinde aus Oberösterreich berichtet über die<br />
Erfahrungen mit der Erstellung des elektronischen Gebäude- und Wohnungsregisters,<br />
das auch Thema einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Länder und der Statistik<br />
Austria ist.<br />
Aus dem Bereich der Abfallwirtschaft ist zu erfahren, dass es seit 16 Jahren eine<br />
freiwillig praktizierte „Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaft“ gibt, die Qualitäts -<br />
standards vorgibt, Erfahrungen austauscht und darauf achtet, dass Österreichs<br />
Kommunen umweltgerecht entsorgen.<br />
Die Sektion Wasser im Lebensministerium will erreichen, dass Österreich auch in<br />
Zukunft bei Wasserqualität und Versorgungssicherheit an der Spitze Europas steht<br />
und führt deshalb vorsorglich schon jetzt eine umfassende Investitionserhebung in<br />
den Gemeinden durch. Europäische Spitze sind unsere Gemeinden auch bei der Entsorgung<br />
von Elektro-Altgeräten: 7,5 Kilo pro Einwohner erreicht sonst kein EU-Land.<br />
Für die erfolgreiche Bewältigung ihrer Aufgaben brauchen Österreichs Gemeinden<br />
auch das richtige politische und juristische „Handwerkszeug“. Deshalb bereitet der<br />
Innsbrucker Verfassungsrechtler und Universitätsprofessor Dr. Karl Weber schon in<br />
dieser Ausgabe von KOMMUNAL die „kommunalen Sommergespräche“ über die<br />
offenen Fragen der Bundesstaatsreform vor und aus dem Europäischen Parlament ist<br />
ein großer Erfolg zu melden: Die Fragen des öffentlichen Nahverkehrs können auch in<br />
Hinkunft vor allem von den Kommunen entschieden werden.<br />
Das alles ist nicht mehr als ein Schlaglicht auf lediglich ein Monat Kommunalpolitik in<br />
Österreich …<br />
Es hat schon seine Berechtigung, dass die Gemeindepolitik beim Bürger einen so hohen<br />
Stellenwert eingeräumt bekommt, finden Sie nicht auch?<br />
Prof. Walter Zimper<br />
KOMMUNAL-Verleger<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Die Gemeinden sind die Vorreiter zum Schutz des Klimas<br />
Handeln statt Reden!<br />
Nach dem Winter, der eigentlich<br />
keiner war, und dem hochsommerlichen<br />
Frühling ist nicht nur<br />
den Experten, sondern auch der breiten<br />
Öffentlichkeit bewusst geworden, dass<br />
dringend Maßnahmen für den Klimaschutz<br />
notwendig sind. Wie immer und<br />
überall gehen die Meinungen bei diesen<br />
Themen weit auseinander. Die<br />
einen sehen bereits übermorgen den<br />
Weltuntergang, die anderen sagen, dass<br />
es immer wieder ungewöhnliche Witterungserscheinungen<br />
gegeben hat. Die<br />
Wahrheit wird wie meist in solchen Fällen<br />
irgendwo in der Mitte liegen. Tatsache<br />
ist aber, dass nicht nur weltweit,<br />
sondern auch im kleinen Österreich ein<br />
gewisses Umdenken im Verbrauch von<br />
Energie erforderlich ist und jeder Bürger<br />
auch einen Beitrag zu leisten hat.<br />
Egal, ob bei der Ausstattung seiner<br />
Wohnung oder bei der Nutzung<br />
umweltfreundlicher Verkehrsmittel.<br />
Um alle betroffenen Einrichtung und<br />
Experten an einem Tisch zu bringen,<br />
hat die Bundesregierung zu einem<br />
großen Klimagipfel geladen, bei dem<br />
die verschiedensten Meinungen und<br />
Vorstellungen diskutiert wurden. Wer<br />
allerdings ein konkretes und umfassendes<br />
Maßnahmenpaket erwartete,<br />
wurde enttäuscht. Aber es ist auch<br />
nicht möglich, dass diese schwierige<br />
und umfassende Thematik an einem<br />
Tag erledigt werden kann. Vielmehr<br />
soll jeder in seinem ureigensten Bereich<br />
versuchen einen Beitrag zu leisten und<br />
nicht auf die Schuld aller anderen verweisen<br />
oder auf die Anweisungen von<br />
oben warten.<br />
Die Gemeinden sind auch in dieser<br />
Frage wieder einmal Pioniere<br />
und Vorreiter. Sie haben längst<br />
viele Aktionen gestartet, um effiziente<br />
Einsparungspotenziale zu heben und<br />
Kosten zu sparen. So wurden in den<br />
vergangenen Jahren bereits viel<br />
Objekte der Gemeinden wärmedämmend<br />
und energiesparend saniert und<br />
bei der Neuerrichtung auf besonders<br />
umweltfreundliche Baustoffe Rücksicht<br />
genommen, weil natürlich die Bürger<br />
auch auf die Vorbildwirkung der<br />
Gemeinden schauen. Darüber hinaus<br />
müssen die Gemeinden den Ausbau<br />
und die Erhaltung des öffentlichen Ver-<br />
6 KOMMUNAL<br />
kehrs ständig unterstützen, weil zwar<br />
die Bedürfnisse der Bürger immer<br />
größer, die Zuwendungen seitens des<br />
Bundes für den Öffentlichen Nahverkehr<br />
geringer werden. Und schließlich<br />
gibt es fast in jeder Gemeinde eine<br />
Aktion für energiesparende Maßnahmen<br />
der Bürgerinnen und Bürger. Die<br />
eine Gemeinde gibt für den Bau von<br />
Solaranlagen Zuschüsse, die andere für<br />
den Einbau von Pufferspeicher, die<br />
dritte fördert die Dämmung des Daches<br />
oder der Fassade oder gar den Einbau<br />
von neuen Fenstern. Und viele Gemeinden<br />
regen ihre Bürger durch Aktionen<br />
zur Benützung umweltfreundlicher Verkehrsmittel<br />
an.<br />
So notwendig die Aktivitäten zum Klimaschutz<br />
auf nationaler und internationaler<br />
Ebene auch sind, so sicher ist<br />
auch, dass der Maßnahmenkatalog in<br />
der Gemeinde am wirksamsten ist. Dort<br />
wird nicht lange geredet, sondern<br />
gehandelt. Dort wird praktiziert angeregt<br />
und gefördert, was der einzelne<br />
auch tun kann. Ganz konkret und ohne<br />
viel Bürokratie.<br />
Deshalb war es uns auch ein<br />
Leichtes, zu versichern, dass die<br />
Mehreinnahmen, die durch die<br />
Erhöhung der Mineralölsteuer auch in<br />
die Kassen der Gemeinden fließen,<br />
nicht ein zusätzliches Körberlgeld für<br />
die angeschlagenen Gemeindebudget<br />
sind, sondern sinnvoll zum Wohle der<br />
Umwelt und des Klimaschutzes aber<br />
vor allem in Interesse der Bürger eingesetzt<br />
werden. Wir werden zeigen, dass<br />
der Euro in der Gemeinde am effizientesten,<br />
am sparsamsten und ziel- und<br />
aufgabenorientiert eingesetzt wird.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Wir werden zeigen,<br />
dass der Euro in der<br />
Gemeinde am<br />
effizientesten, am<br />
sparsamsten und<br />
ziel- und aufgaben -<br />
orientiert eingesetzt<br />
wird.<br />
«
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Europa: Neuregelung des Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
Kommunen dürfen selbst entscheiden<br />
Das Europäische Parlament<br />
(EP) hat kürzlich über die Verordnung<br />
zur Neuregelung des<br />
Öffentlichen Personennahverkehrs<br />
(ÖPNV) abgestimmt.<br />
Wichtigste Ergebnisse: Die<br />
Kommunen sollen entscheiden<br />
können, ob sie ÖPNV-<br />
Dienste selbst erbringen oder<br />
für den Wettbewerb öffnen<br />
wollen. Auch eine Direktvergabe,<br />
etwa an Kleine und<br />
Mittlere Unternehmen, soll<br />
Italien: Kleine Sezession<br />
Acht Gemeinden<br />
nach Südtirol?<br />
Bei einer Volksbefragung<br />
Anfang Mai sprachen sich<br />
die Menschen der Gemeinden<br />
Asiago, Conco, Enego,<br />
Foza, Gallio Luisiana, Roana<br />
und Rotzo mit absoluter<br />
Mehrheit für den Wechsel<br />
von der Provinz Veneto in<br />
die Region Trentiono-Südtitol<br />
aus. Wenn das italienische<br />
Parlament dem<br />
zustimmt, könnte das einen<br />
„Run“ auslösen.<br />
möglich sein. Die Verordnung<br />
soll zwei Jahre nach ihrer Veröffentlichung<br />
in Kraft treten.<br />
Mehr als fünf Jahre hat das<br />
EP auf den Gemeinsamen<br />
Standpunkt des Ministerrates<br />
gewartet. Seit Dezember<br />
2006 liegt dieser nun vor.<br />
Berichterstatter Erik Meijer<br />
(Holland) sieht „ein hohes<br />
Maß an Übereinstimmung“<br />
zwischen den Standpunkten<br />
des Parlaments in erster<br />
Gruppenfreistellung: Neuer Entwurf hilft Gemeinden<br />
Vereinfachung des Beihilfenrechts<br />
Die EU-Kommission veröffentlichte<br />
kürzlich den Verordnungsentwurf<br />
für eine allgemeine<br />
Gruppenfreistellung im<br />
Beihilfenrecht. Für die<br />
Gemeinden sind u.a. die Investitionsbeihilfen<br />
für KMU, die<br />
Umweltschutzbeihilfen und<br />
die Ausbildungsbeihilfen von<br />
Bedeutung.<br />
Der Entwurf der EU-Kommission<br />
fasst die derzeit geltenden<br />
Gruppenfreistellungen im<br />
Bereich KMU-Beihilfen, For-<br />
Lesung sowie der Kommission<br />
und des Ministerrats. Städte<br />
und Regionen können<br />
beschließen, selbst öffentliche<br />
Personenverkehrsdienste zu<br />
erbringen (Inhouse-Geschäft)<br />
oder öffentliche Dienstleis -<br />
tungsaufträge direkt an eine<br />
rechtlich getrennte Einheit zu<br />
vergeben, über die sie „eine<br />
Kontrolle ausüben, die der<br />
Kontrolle über ihre eigenen<br />
Dienststellen entspricht“.<br />
Jugend-Studie: Wählen mit 16 voll im Trend<br />
Die Jungen wollen mitreden<br />
Alles andere als politikverdrossen<br />
sind die Jugendlichen<br />
zwischen 14 und 24<br />
Jahren, wie eine aktuelle<br />
Studie des Politologen Peter<br />
Filzmaier zeigt. Vor allem<br />
wollen sie mehr über Politik<br />
lernen.<br />
schungs- und Entwicklungsbeihilfen<br />
für KMU, Beschäftigungs-,<br />
Ausbildungs- und<br />
Regionalbeihilfen zusammen<br />
und ergänzt sie um Umweltschutz-,<br />
Risikokapital- sowie<br />
Forschungs- und Entwicklungsbeihilfen.<br />
Alle diese Beihilfenkategorien<br />
fallen damit<br />
unter dieselben allgemeinen<br />
Bestimmungen, womit eine<br />
Vereinfachung des Beihilfenrechts<br />
angestrebt wird.<br />
www.gemeindebund.at<br />
69 Prozent der Jugendlichen<br />
seien mit der Demokratie<br />
zufrieden. Das decke sich mit<br />
dem Anteil der Erwachsenen.<br />
Die Jugendlichen wollen –<br />
und fordern – aber vor allem<br />
mehr demokratische Bildung,<br />
so Filzmaier.<br />
Vandalismus nimmt immer<br />
mehr überhand, Gemeinden<br />
reagieren mit privaten<br />
Sicherheitsdiensten.<br />
Foto: www.ez.amsterdam.nl<br />
Laut Berichterstatter Erik<br />
Meijer soll auch eine Direktvergabe,<br />
etwa an KMU möglich<br />
sein.<br />
Pflegeversicherung<br />
Daran führt kein<br />
Weg vorbei<br />
Schützenhilfe für einen alten<br />
Vorschlag von Gemeindebund-Chef<br />
Helmut Mödlhammer.<br />
Im Rahmen einer Diskussionsrunde<br />
der Salzburger<br />
Nachrichten Ende April<br />
meinte Günter Schleser vom<br />
Zivilinvalidenverband, dass<br />
„an der Pflegeversicherung<br />
kein Weg vorbeiführen wird.“<br />
Anders sei der ständig steigende<br />
Bedarf nicht abzudecken.<br />
Private Sicherheitsdienste<br />
Trend: „Sheriffs“<br />
auf Patrouille<br />
Immer mehr Gemeinden leisten<br />
sich private Sicherheitsdienste, die<br />
nächtliche Runden durch die Ortschaften<br />
drehen, wie der Kurier<br />
berichtet. Meist mit dem Auftrag:<br />
Beobachten der Jugendgruppen in<br />
Parks und am Bahnhof, vor allem<br />
im Hinblick auf Alkoholkonsum<br />
und Vandalismus. Dabei müssen<br />
die Sheriffs in schweren Fällen die<br />
Polizei holen. Und die sieht diesen<br />
Trend durchaus positiv.
Gemeindebund<br />
Grundsteuer: Zusammenarbeit Gemeindebund mit Finanzministerium<br />
Rückstände kosten<br />
Gemeinden viel Geld<br />
Der Österreichische Gemeindebund ließ Anfang 2007 evaluieren, ob sich die Lage bei<br />
der Neuberechnung der <strong>Einheitswerte</strong> durch die Finanzämter verbessert hatte und<br />
die Rückstände aufgearbeitet wurden. Deswegen konnten Gemeinden lange keine<br />
Grundsteuerbescheide ausstellen und verloren dadurch beträchtliche finanzielle Mittel.<br />
Ergebnis: in allen Bundesländern gibt es noch Probleme.<br />
◆ Dr. Robert Hink<br />
Ein Ergebnis der Evaluierung bedeutet<br />
offenbar, dass es Finanzämter gibt, in<br />
denen ausreichend Personal zur Verfügung<br />
steht und keine Rückstände vorliegen,<br />
aber dass es auch Bezirke gibt, wo<br />
die Finanzämter noch immer bedeutende<br />
Rückstände aufweisen.<br />
Pilotprojekte sollen helfen<br />
Daher hat sich der Österreichische<br />
Gemeindebund an zuerst drei, in weiterer<br />
Folge an weiteren zwei, Pilotprojekten<br />
des BMF zur beschleunigten Ermittlung<br />
der <strong>Einheitswerte</strong> (Einheitsbewertung)<br />
beteiligt. Die Projekte basieren auf<br />
Verordnungen des Bundesministers für<br />
Finanzen gemäß §80a Bewertungsgesetz.<br />
Das sind die Projekte Stadt Graz,<br />
GU8 (Umlandgemeinden von Graz),<br />
Deutschlandsberg, Vorarlberg (sechs<br />
Gemeinden), und Ausseerland. Bei der<br />
Auswahl der Gemeinden wurde auch<br />
darauf Bedacht genommen, dass unter-<br />
◆ vortr. Hofrat Dr. Robert Hink ist<br />
Generalsekretär des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
8 KOMMUNAL<br />
schiedliche Größenklassen und Ausgangsituationen<br />
in dem Projekt behandelt<br />
werden.<br />
Ziel war die Aufarbeitung von Rückständen<br />
bei den Einheitswertfeststellungen,<br />
dies in Verbindung mit der Datenlieferung<br />
der Gemeinden an die regionalen<br />
Finanzämter. Damals wurde mit Vertretern<br />
der Pilotgemeinden eine fundierte<br />
Analyse der Stärken und Schwächen der<br />
Arbeitsabläufe für die<br />
Bewertung des<br />
Grundvermögens<br />
durchgeführt. Um die<br />
wichtigsten Ziele der<br />
Verwaltungsreform<br />
einer organisations -<br />
übergreifenden Prozesskostensenkung<br />
und Prozessbeschleunigung<br />
zu erreichen,<br />
nahm man sich den<br />
gesamten Prozess,<br />
also sämtliche Aktivitäten<br />
auf Seite der<br />
Bauträger, Bauausführenden,Baubehörde<br />
und Finanzverwaltung<br />
vor. Es<br />
stellte sich heraus,<br />
dass die Gemeinden als Baubehörde am<br />
besten unterrichtet sind, wann mit dem<br />
Bau begonnen und wann dieser fertig<br />
gestellt wurde, welche Bauweise und<br />
Bauausführung gewählt wurde und um<br />
welche Ausmaße es im Bauvorhaben<br />
geht. Pläne und entsprechende Aufzeichnungen<br />
darüber befinden sich im Bauakt<br />
jeder Gemeinde. Außerdem wird die<br />
Gemeinde sehr früh über den Besitzer-<br />
Schnell wurde klar,<br />
dass die oft Jahre nach<br />
der Baufertigstellung<br />
stattfindenden Erhebungen<br />
durch die Finanzämter<br />
vermeidbare Zusatzbelas -<br />
tungen für Bürger und<br />
Gemeinden darstellen und<br />
den Prozess unnötig in die<br />
Länge ziehen.<br />
wechsel von Grundstücken informiert.<br />
Und all dies gilt sowohl für Neu-, als<br />
auch für Zu- und Umbauten. Damit war<br />
klar, dass die oft Jahre nach der Baufertigstellung<br />
stattfindenden Erhebungen<br />
durch die Finanzämter vermeidbare<br />
Zusatzbelastungen für Bürger und<br />
Gemeinden darstellen und den Prozess<br />
unnötig in die Länge ziehen. Also wurde<br />
ein neuer Sollprozess für die Bewertung<br />
des Grundvermögens<br />
definiert, in dem die<br />
Informationseinholung<br />
und Erfassung<br />
der Bewertungsdaten<br />
im Grundbesitzinformationssystem<br />
des<br />
BMF (GRUIS) von<br />
der Finanzverwaltung<br />
zur Gemeinde<br />
transferiert wurde.<br />
KOMMUNAL berichtete<br />
darüber in der<br />
Ausgabe 12/2006.<br />
Es war vorerst nicht<br />
klar, wie rasch die<br />
Pilotgemeinden in<br />
die neue Materie hineinfinden<br />
und welchen<br />
Aufwand diese<br />
neuen Aktivitäten darstellen würden.<br />
Durch das Projekt sollte auch herausgefunden<br />
werden, in welchen Abteilungen<br />
der Gemeinden die neuen Aufgaben<br />
angesiedelt werden und wie sehr sich<br />
diese Aktivitäten in die eigentlichen<br />
Arbeiten in den Gemeinden eingliedern<br />
lassen sowie welche Synergien sich auf<br />
Seite der Gemeinde ergeben würden.<br />
Erste Antworten auf alle diese Fragen
gab es am 7. Mai 2007,<br />
als die Pilotprojekte<br />
Graz, GU8 (Umlandgemeinden<br />
von Graz) und<br />
Deutschlandsberg Statusberichte<br />
abgaben.<br />
Konkret sind die<br />
Gemeinden Seiersberg<br />
und Kalsdorf sehr weit<br />
vorangekommen. Die<br />
neuen Aufgaben wurden<br />
dort in der Bauabteilung angesiedelt.<br />
Die äußerst engagiert tätigen MitarbeiterInnen<br />
dieser Gemeinden haben mit<br />
tatkräftiger Unterstützung des Finanzamtes<br />
Graz Umgebung innerhalb von weniger<br />
als zwei Monaten in die neue Materie<br />
hineingefunden und bewältigen<br />
Hintergrund<br />
Problematik für die<br />
Gemeinden<br />
Seit einigen Jahren sind die österreichischen<br />
Gemeinden von Rückständen<br />
bei der Einheitsbewertung<br />
durch die Finanzämter betroffen.<br />
Das bedeutet, dass keine Grundsteuerbescheide<br />
durch die<br />
Gemeinde ausgestellt werden<br />
konnten. Die Rückstände hatten<br />
nicht nur einen beachtlichen Zinsverlust<br />
zur Folge, sondern bewirkten<br />
sogar, dass Grundsteuervorschreibungen<br />
mangels vorgenommener<br />
Einheitsbewertung verjährten,<br />
sodass den Gemeinden<br />
beträchtliche finanzielle Mittel verloren<br />
gingen. Ende 2005 gab es<br />
einen ersten Lösungsversuch: das<br />
BMF sicherte dem Österreichischen<br />
Gemeindebund zu, dass die<br />
Bewertung im Jahr 2006 oberste<br />
Priorität bei den Zielvereinbarungen<br />
mit den Finanzbeamten habe.<br />
Ursache für den unbefriedigenden<br />
Zustand, so das BMF, seien die<br />
personellen Engpässe bei der<br />
Finanzverwaltung gewesen.<br />
Abzuwarten sind<br />
die Ergebnisse der<br />
Arbeitsbelastung bzw.<br />
Entlastung der Gemeinden<br />
und der Finanzämter,<br />
die ziffernmäßig festgestellt<br />
werden müssen.<br />
sowohl die Zurechnungsfortschreibung<br />
als auch die Art- und<br />
Wertfortschreibung<br />
der <strong>Einheitswerte</strong> des<br />
Grundvermögens<br />
mittlerweile eigenverantwortlich.<br />
Sie<br />
berichteten darüber,<br />
dass sich insbesondere<br />
im Zuge der<br />
Vorausfertigung der BG30g (neue vereinfachte<br />
Steuererklärung) bei Um- und<br />
Zubauten an Hand des Bauaktes immer<br />
wieder herausstellt, dass der aktuelle<br />
Einheitswert wegen fehlender Informationen<br />
auf Seite des Finanzamtes zu<br />
niedrig ist und daher aufgerollt werden<br />
muss. Dies hat bereits jetzt zu einem<br />
Anstieg des Grundsteueraufkommens<br />
geführt. Dem so genannten Parteiengehöhr<br />
kommt man in Seiersberg und<br />
Kalsdorf durch Vorladungen der Bürger<br />
nach. Nach der Unterschrift zu den<br />
Erklärungsdaten werden diese in der<br />
Gemeinde im GRUIS erfasst und in der<br />
Folge der Einheitswertbescheid ausgelöst.<br />
Am aufwändigsten laut Gemeinde<br />
ist das Heraussuchen der Gebäudedaten<br />
für die alten Gebäudeteile, als vergleichsweise<br />
einfach stellt sich die Erfassung der<br />
Bemessungsgrundlagen im GRUIS dar.<br />
Mittlerweile ist man auch dabei, alle Prozesse<br />
im Zusammenhang mit dem<br />
Flächenmanagement näher zu durchleuchten,<br />
um weitere Synergiemöglichkeiten<br />
zu finden. Dazu gehört auch die<br />
verstärkte Einbindung der bauausführenden<br />
Baumeister, Architekten und Zivilingineure<br />
in den Prozess. Vereinfachungen<br />
des Bewertungsgesetzes und Harmonisierungen<br />
des Flächenmanagements<br />
könnten weitere entscheidende Entlastungen<br />
bringen, und das nicht nur in<br />
Bezug auf die Einheitsbewertung.<br />
Gegenstand der Beratungen war auch,<br />
dass etwa für ausgegliederte Betriebe<br />
nicht immer die entsprechenden Steue-<br />
Gemeindebund<br />
rerklärungen erfolgen. In kleinen<br />
Gemeinden ist das Finden der notwendigen<br />
Daten des Bauamtes einfacher, in<br />
großen Städten ist die Verwaltung in<br />
manchen Bereichen unübersichtlicher<br />
und mehrgleisig (zB.: Bauamt, Kanalamt,<br />
Steuerabteilung). Bei großen Städten<br />
ist die Erhebung der Daten eher Routinearbeit.<br />
Bei kleinen und mittleren<br />
Gemeinden ist der Steueranfall seltener<br />
und somit auch die Routine geringer.<br />
Daher ist auch die Lösung in Form einer<br />
IKZ anzudenken, bei der ein Mitarbeiter<br />
für mehrere Gemeinden die Arbeit erledigt.<br />
Resümee und Zukunft<br />
Ursprünglich war das Ende des Pilotbetriebes<br />
mit Sommer 2007 vorgesehen.<br />
Viel versprechende neue Lösungsansätze<br />
im Pilotprojekt Graz, die beabsichtigte<br />
Ausweitung des Pilotbetriebes auf weitere<br />
Umlandgemeinden von Graz und die<br />
neuen Pilotprojekte in Vorarlberg und im<br />
Ausseerland haben zu einer Verlängerung<br />
der Pilotierung bis März 2008 geführt.<br />
Laut gemeinsamen Projektauftrag, der<br />
am 7. Mai 2007 von Gemeindebund,<br />
Städtebund und BMF unterzeichnet<br />
wurde, soll die<br />
gewonnene Zeit<br />
auch dafür<br />
genutzt werden,<br />
die Erhebung der<br />
Kosten und Nutzen<br />
in allen beteiligtenOrganisationen<br />
noch gründlichervorzubereiten<br />
und ab Herbst<br />
2007 durchzuführen.Abzuwarten<br />
sind die<br />
Die Einführung<br />
eines vereinfachten<br />
Bewertungssystems<br />
in EDV-Form, zB. im<br />
GWR, wäre unendlich<br />
sinnvoll.<br />
Ergebnisse der Arbeitsbelastung bzw. Entlastung<br />
der Gemeinden und der Finanzämter,<br />
die ziffernmäßig festgestellt werden<br />
müssen.<br />
Die Einführung eines vereinfachten<br />
Bewertungssystems in EDV-Form, zB. im<br />
GWR, wäre unendlich sinnvoll. Bei einer<br />
solchen Umsetzung wäre aus verfassungsrechtlichen<br />
Gründen eine neue<br />
Hauptfeststellung notwendig. Die letzte<br />
Hauptfestfeststellung der <strong>Einheitswerte</strong><br />
des Grundvermögens trat 1973 in Kraft.<br />
Zwischendurch wurden diese insgesamt<br />
um 35 Prozent angehoben, wobei deren<br />
Wert zum Verkehrswert im Verhältnis 1:9<br />
steht. Ein Ergebnis dieses Zustandes ist<br />
der jüngste Fall der Erbschaftssteuer<br />
wegen Verfassungswidrigkeit.<br />
Durch eine neue Hauptfeststellung wäre<br />
auch das Risiko einer Aufhebung durch<br />
den VfGH wie bei der Erbschaftssteuer<br />
aus dem Weg geräumt.<br />
KOMMUNAL 9
Gemeindebund<br />
Vergebens pochte das Gemeindebund Verhandlungsteam Robert Hink, Helmut Mödlhammer, Alfred Riedl und Bernd Vögerle<br />
auf eine Zusage Martin Bartensteins in Sachen Pflegefinanzierung.<br />
Anschubfinanzierung für Infrastruktur am Land möglich, aber:<br />
Harte Brocken bleiben<br />
aufgeschoben<br />
Im Rahmen der groß angelegten Minister-Meetings kam die Spitze des Österreichischen<br />
Gemeindebundes mit Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein zusammen.<br />
Während der Bundesminister in wichtigen Bereichen wie Tourismus und Betriebsansiedelungen<br />
seine Unterstützung zusicherte, gestalteten sich die Gespräche zu brisanteren<br />
Themen, wie zum Beispiel der Pflegefinanzierung, als weitaus schwieriger.<br />
Bei dem Treffen mit Bundesminister<br />
Martin Bartenstein herrschte ein gutes,<br />
aber hartes Verhandlungsklima. Eine<br />
hochkarätige Gemeindebund-Delegation<br />
legte die Fakten auf den Tisch:<br />
Über die Finanzierung der Hausbetreuung,<br />
Unterstützung von ländlichen<br />
Gemeinden und Zusammenarbeit von<br />
Wirtschaft und Kommunen wurde hart<br />
verhandelt. Zu wichtig sind auch die<br />
Themen, die österreichweit die politische<br />
Diskussion anführen. Der Gemeindebund<br />
war durch Präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer, Generalsekretär Dr.<br />
Robert Hink und die Gemeindebund-<br />
10 KOMMUNAL<br />
»<br />
Der Österreichische<br />
Gemeindebund hat zum<br />
Hausbetreuungsgesetz den<br />
Konsultationsmechanismus<br />
ausgelöst, weil wir der<br />
Ansicht sind, dass die<br />
Folgekosten die Kommunen<br />
treffen und ein massives<br />
Problem darstellen.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Gemeindebund-Präsident<br />
«<br />
Vizepräsidenten Bgm. Mag. Alfred<br />
Riedl und Bgm. Bernd Vögerle, vertreten.<br />
Mit am Verhandlungstisch saß<br />
auch Staatssekretärin Christine Marek.<br />
„Weiß Stellenwert der<br />
Gemeinden zu schätzen“<br />
„Ich weiss ganz genau den Stellenwert<br />
der Gemeinden zu schätzen und wie es<br />
in dem Bereich der Finanzierung aussieht“,<br />
betonte Bartenstein gleich zu<br />
Beginn des Meetings. Der Wirtschaftsminister<br />
lebt in der steirischen
Gemeinde Lannach (Bezirk Deutschlandsberg),<br />
wo auch sein Familienunternehmen<br />
Lannacher Heilmittel GmbH<br />
angesiedelt ist. Er hob die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen ländlichem Raum<br />
und mittelständischen Unternehmen<br />
hervor.<br />
Hausbetreuungsgesetz<br />
im Visier<br />
„Der Österreichische Gemeindebund<br />
hat zum Hausbetreuungsgesetz den<br />
Konsultationsmechanismus ausgelöst,<br />
weil wir der Ansicht sind, dass die Folgekosten<br />
die Kommunen treffen und<br />
ein massives Problem darstellen“, sagte<br />
Mödlhammer. Der Gemeindebundchef<br />
forderte den Bund auf, die Finanzierung<br />
der Hausbetreuung klarzustellen<br />
und eine konkrete Darstellung auf den<br />
Tisch zu legen. Immerhin variiert die<br />
Höhe der Kosten, die auf die Gemeinden<br />
zukommen. Zunächst war davon<br />
die Rede, dass Länder und Gemeinden<br />
75 Prozent der Kosten für die Hausbetreuung<br />
zahlen müssen. Derzeit geht<br />
es in Richtung 40 Prozent. Bartenstein<br />
verwies darauf, dass er seine Zuständigkeit<br />
in der Schaffung des arbeitsrechtlichen<br />
Rahmens sehe. Er meinte,<br />
dass bei Pflege und Betreuung nicht<br />
automatisch der Bund zuständig sei<br />
und schob den Schwarzen Peter den<br />
Ländern zu.<br />
„Es gibt noch keine<br />
Gesamtlösung“<br />
Bartenstein: „Das Problem ist, dass die<br />
Menschen die Erwartungshaltung<br />
haben, dass es eine Gesamtlösung in<br />
der Pflege gibt, die auf die soziale<br />
Bedürftigkeit der pflegenden Angehörigen<br />
abgestimmt ist.“ Präsident Mödlhammer<br />
betonte, dass die Pflegeproblematik<br />
nicht gelöst sei – selbst wenn<br />
viele Menschen dies glauben. Es gibt<br />
Unklarheiten. Die Bürger wenden sich<br />
verstärkt mit Fragen an die Bürgermeister,<br />
möchten wissen, wie es mit der<br />
Finanzierung aussieht und wo es Pfleger<br />
gibt. „Damit können wir nicht leben“,<br />
bekräftigte der Gemeindebundchef.<br />
Anschubfinanzierung für<br />
Infrastruktur<br />
Die Gemeinden stehen oftmals vor<br />
erheblichen Schwierigkeiten, wenn sie<br />
viel Geld und Zeit in den Ausbau der<br />
Infrastruktur stecken und sich dann<br />
keine Betriebe ansiedeln. Die Gemein-<br />
debund-Delegation stellte klar, dass die<br />
Kommunen dabei auf die Unterstützung<br />
des Ministeriums angewiesen<br />
sind. „In Niederösterreich gibt es eine<br />
Reihe von Gemeinden, die im Bau und<br />
in der Finanzierung von Infrastruktur<br />
mit dem besten Willen zusammenarbeiten.<br />
Der gewünschte Erfolg bleibt aber<br />
manchmal aus und es siedeln sich<br />
keine Betriebe an. Wir brauchen die<br />
Unterstützung des Ministeriums, damit<br />
diese Initialzündung mit der Wirtschaft<br />
funktioniert“, sagte der Vizepräsident<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes und<br />
Bürgermeister von Grafenwörth,<br />
Riedl. Er for-<br />
derte eine Anschubfinanzierung<br />
für die<br />
Erschließung des ländlichen<br />
Raums.<br />
Sondertopf für<br />
Kommunen<br />
Um die Interkommunale<br />
Kooperationen bei Unternehmensansiedelungen<br />
zu<br />
forcieren richtet die Kommunalkredit<br />
einen Sondertopf<br />
für Gemeinden in<br />
der Höhe von zehn Millionen Euro ein.<br />
Finanzmittel daraus sollen den Kommunen<br />
für Projekte der interkommunalen<br />
Zusammenarbeit bei Unternehmensansiedelungen<br />
zugute kommen. Die erforderlichen<br />
Gelder könnten durch Vorwegabzüge<br />
von den Ertragsanteilen der<br />
Gemeinden aufgebracht werden.<br />
Gemeindebund<br />
Interkommunale Zusammenarbeit<br />
im Fokus<br />
„Interkommunale Zusammenarbeit<br />
funktioniert nur dort, wo jemand etwas<br />
einbringt und auch rausholt. Es wird<br />
niemanden geben, der die Infrastruktur<br />
von sich aus, alleine, macht und den<br />
anderen zur Verfügung stellt. Gemein-<br />
Minister Martin Bartenstein, unterstützt von Staatssekretärin Christine Marek (Mitte),<br />
verwies auf das Problem, dass „die Menschen die Erwartungshaltung haben, dass es<br />
eine Gesamtlösung in der Pflege gibt, die auf die soziale Bedürftigkeit der pflegenden<br />
Angehörigen abgestimmt ist.“ Und er meinte, dass bei Pflege und Betreuung nicht<br />
automatisch der Bund zuständig sei und schob den Schwarzen Peter den Ländern zu.<br />
den in Speckgürteln, die finanziell gut<br />
gestellt sind, beteiligen sich bei anderen.<br />
Im ländlichen Raum sowie im Grenzund<br />
Bergraum muss man etwas tun“,<br />
stellte Vögerle,<br />
der Bürgermeister<br />
von Gerasdorf<br />
ist, klar. Es<br />
sei wichtig,<br />
genau diese<br />
Regionen zu<br />
stärken, die dies<br />
von alleine nicht<br />
können. Mödlhammerforderte<br />
eine überregionaleBelebung.Bartenstein:<br />
„Ich verstehe<br />
die Problematik<br />
und die<br />
Abstufung in der<br />
Attraktivität von<br />
Gemeinden. Sie ist ausschlaggebend, ob<br />
sich Betriebe ansiedeln wollen.“<br />
In den Bereichen Wirtschaft und Tourismus<br />
sicherte der Bundesminister zu,<br />
österreichweit Vorbildgemeinden vor<br />
den Vorhang zu holen und die kleinen,<br />
strukturschwachen Gemeinden zu unterstützen.<br />
In den Bereichen<br />
Wirtschaft und Tourismus<br />
sicherte Minister Bartenstein<br />
zu, österreichweit<br />
Vorbildgemeinden vor den<br />
Vorhang zu holen und die<br />
kleinen, struktur -<br />
schwachen Gemeinden zu<br />
unterstützen.<br />
KOMMUNAL 11
Gemeindebund<br />
Kluft zwischen reichen und armen Gemeinden soll nicht größer werden<br />
Verteilung der Finanzmittel<br />
als Regulator?<br />
Nur ein paar Tage nach der Vorsprache bei Minister Barteinstein besuchte eine hochkarätig<br />
besetzt Gemeindebund-Delegation Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm<br />
Molterer und besprach mit ihm gemeinderelevante Themen. Die Verhandlung schritt<br />
zügig voran und war getragen von Forderungen und Zugeständnissen. Heikelste Punkte<br />
der Besprechung: Finanzausgleich, Schenkungssteuer und Volkszählung.<br />
◆ Mag. Nadja Tröstl<br />
Vizekanzler Wilhelm Molterer empfing<br />
die höchsten Entscheidungsträger des<br />
Österreichischen Gemeindebundes um<br />
Gespräche über das Thema zu führen,<br />
das die Gemeinden am meisten bewegt:<br />
Das Geld. Der Präsident des ÖsterreichischenGemeindebundes<br />
Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer, Generalsekretär<br />
Dr. Robert<br />
Hink, der Vizepräsident<br />
des Gemeindebundes<br />
Bgm. Mag. Alfred<br />
Riedl, der Präsident des<br />
sozialdemokratischen<br />
Gemeindevertreterverbandes<br />
im Burgenland,<br />
Bgm. Ernst Schmid, der<br />
Präsident des Tiroler<br />
Gemeindeverbandes,<br />
Bgm. Hubert Rauch und der Präsident<br />
des Steiermärkischen Gemeindebundes,<br />
◆ Mag. Nadja Tröstl ist Redakteurin<br />
bei der Internetplattform<br />
www.kommunalnet.at<br />
12 KOMMUNAL<br />
Bgm. a. D. Hermann Kröll vertraten die<br />
Interessen der Kommunen.<br />
Keinen vorgezogenen<br />
Finanzausgleich<br />
Mödlhammer<br />
sah keinen<br />
Bedarf für ein<br />
Vorziehen der<br />
Verhandlungen<br />
zum<br />
Finanzausgleich.<br />
Die<br />
getroffenen<br />
Vereinbarungen<br />
gelten für<br />
alle Finanzausgleichspartner<br />
bis Ende 2008 und so soll es<br />
auch bleiben. Das Gespräch mit Bund<br />
und Ländern werde aber auch nicht verweigert,<br />
sollte es zu einer Einladung<br />
kommen. Der Vizekanzler machte vorgezogene<br />
Verhandlungen von den Ergebnissen<br />
der Staatsreform abhängig. Ihm<br />
war wichtig zu betonen, dass durch die<br />
Verteilung der Finanzmittel die Kluft zwischen<br />
reichen und armen Gemeinden<br />
nicht noch größer wird. Er bekannte sich<br />
dazu, die interkommunale Zusammenarbeit<br />
zu stärken. Mödlhammer stimmte<br />
dem zu, forderte jedoch mit Nachdruck,<br />
dass die Gemeindeautonomie nicht<br />
berührt werden dürfe. Der Finanzminister<br />
stellte klar, dass er die Leistung der<br />
Gemeinden auf dem E-Government-Sek-<br />
Wilhelm Molterer war<br />
wichtig zu betonen, dass durch<br />
die Verteilung der Finanzmittel<br />
die Kluft zwischen reichen und<br />
armen Gemeinden nicht noch<br />
größer wird.<br />
tor sehr hoch einschätze und eine Kooperation<br />
anstrebe.<br />
„Rasche Lösungs -<br />
möglichkeit finden“<br />
Die Abschaffung der Erbschaftssteuer hat<br />
Verunsicherung im Hinblick auf die<br />
Schenkungssteuer gebracht. Mödlhammer<br />
verlangte in diesem Zusammenhang,<br />
dass es auf rechtlicher und finanzieller<br />
Ebene keine Verunsicherung der<br />
Gemeinden geben darf und eine rasche<br />
Lösung erzielt wird. Das Erkenntnis des<br />
Verfassungsgerichtshofs wird noch vor<br />
dem Sommer erwartet. Molterer betonte,<br />
dass ihm die Sensibilität zu diesem<br />
Thema, auch und besonders aus Sicht<br />
der Gemeinden, absolut bewusst sei.<br />
„Gemeinden dürfen nicht<br />
in Zugzwang kommen“<br />
Auch die Grundsteuer war Gegenstand<br />
intensiver Erörterungen. Die Neuberechnung<br />
der <strong>Einheitswerte</strong> ist in vielen<br />
Regionen Österreichs ein großes Problem.<br />
Die Gemeinden signalisierten,<br />
dass sie den Bund nicht aus seiner Verantwortung<br />
entlassen wollen und laufend<br />
konstruktive Vorschläge zur Bewertung<br />
der Rückstände in der Einheitsbewertung<br />
machen. Der Gemeindebund<br />
hat mit dem Finanzministerium fünf<br />
Projekte gestartet, in denen eine vereinfachte<br />
und schnellere Bewertung unter
Einbeziehung der Gemeinden von statten<br />
gehen soll. „Dadurch dürfen aber<br />
keine zusätzlichen Aufgaben für die<br />
Kommunen entstehen. Es ist politisch<br />
nicht tragbar, dass die Gemeinden in<br />
Zugzwang kommen und aufwendige<br />
Bewertungen durchführen müssen“,<br />
stellte Mödlhammer klar.<br />
Kommunikation und<br />
vernünftiges Miteinander<br />
Der Vizekanzler sprach sich für ein vernünftiges<br />
Miteinander der Entscheidungsträger<br />
aus, das auf enger Kommunikation<br />
aufgebaut ist. „Es gibt eine<br />
Reihe von<br />
Berührungspunktenzwi-<br />
schenGemeinden und Institutionen<br />
der<br />
Finanzverwaltung.“<br />
Die<br />
Bauämter<br />
haben hohe<br />
Kompetenz<br />
und können<br />
wichtige<br />
Bewertungsgrundlagen zur Verfügung<br />
stellen. Der Finanzminister regte zu<br />
einem Informations- und Wissenstransfer<br />
zwischen diesen Einrichtungen an.<br />
Volkszählung künftig als<br />
Registerzählung<br />
Wie bereits im Vormonat bei Innenminister<br />
Günther Platter sprach der Gemeindebund-Präsident<br />
das Thema Volkszählung<br />
an (KOMMUNAL berichtete). Die<br />
Volkszählung im Jahr 2001 trat eine<br />
Lawine an Kosten los. Die Gemeinden<br />
erhielten aus dem Finanzausgleich<br />
jedoch nur einen Anteil davon, nämlich<br />
250 Millionen Schilling. Dieser<br />
Anteil wurde überdies zum<br />
Großteil an die Städte mit über<br />
20.000 Einwohnern (180 Millionen<br />
Schilling) ausgeschüttet<br />
um ihre Register in Ordnung<br />
zu bringen. Und genau die<br />
großen Städte bremsen nun<br />
die Registerzählung, obwohl<br />
sie als Grundlage für die künftige<br />
Aufteilung der Gelder<br />
durch den Finanzausgleich von<br />
allen Partnern gefordert<br />
Gemeindebund<br />
Die Gemeinde-Verhandler „machten Front“ gegenüber Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer (2.v.r.): Hermann Kröll,<br />
Hubert Rauch, Helmut Mödlhammer, Alfred Riedl, Robert Hink und Ernst Schmid sprachen auch die Verunsicherung bei der<br />
Schenkungssteuer an und verlangten eine rasche Lösung.<br />
Der Finanzminister<br />
stellte klar, dass er die<br />
Leistung der Gemeinden<br />
auf dem E-Government<br />
Sektor sehr hoch<br />
einschätze und eine<br />
Kooperation anstrebe.<br />
wurde. „Ich fordere die Einhaltung dieser<br />
Vereinbarung“, sagte Mödlhammer.<br />
Personenstandsregister<br />
in Stand bringen<br />
Generalsekretär Hink zeigte einen Missstand<br />
auf, bei dem Handlungsbedarf<br />
besteht. „Es gibt kein funktionierendes,<br />
einheitliches Personenstandsregister.<br />
Gebur-<br />
ten<br />
kommen<br />
nicht<br />
automatisch<br />
in<br />
das Melderegister.<br />
Die<br />
Gemeinden<br />
waren<br />
immer<br />
die<br />
Meld-<br />
»<br />
Die kleinen Gemeinden<br />
machen viel, stecken<br />
riesige Investitionen in<br />
das EDV-System und werden<br />
ungleich<br />
behandelt.<br />
Dr. Robert Hink<br />
Gemeindebund-„General“ ortet<br />
Handungsbedarf beim Melderegister<br />
ebehörden. Die kleinen Gemeinden<br />
machen viel, stecken riesige Investitionen<br />
in das EDV-System und werden<br />
ungleich behandelt.“<br />
KOMMUNAL 13<br />
«
Recht & Verwaltung<br />
Die Bundesregierung verabschiedet ein neues Wahlrecht, ...<br />
... aber Belastung für<br />
Gemeinden bleibt<br />
Am 2. Mai hat die Österreichische Bundesregierung ein Wahlrechtspaket verabschiedet,<br />
das nicht nur die generelle Senkung des Wahlalters, sondern auch die Verlängerung der<br />
Legislaturperiode des Nationalrates (ab der nächsten Periode) und die Vereinfachung<br />
des Wahlvorganges, etwa durch die Briefwahl, vorsieht.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Diese Reform orientiert sich im Wesentlichen<br />
am Regierungsprogramm der<br />
großen Koalition. Aus dem darin enthaltenen<br />
Kapitel Staats- und Verwaltungsreform,<br />
der sich derzeit ja unter den Fittichen<br />
einer in Klausur befindlichen Expertenarbeitsgruppe<br />
befindet, wurden<br />
also die Punkte einer<br />
Wahlrechtsreform<br />
herausgeschält, um<br />
sie recht bald umzusetzen.<br />
Durch die Änderungen<br />
des Bundes-Verfassungsgesetzes<br />
(B-<br />
VG) sowie einiger<br />
Wahl- und Plebiszitgesetze<br />
auf Bundesebene<br />
sollen die im<br />
Regierungsprogramm<br />
festgelegten Vorgaben erfüllt<br />
werden. Vergeblich wird man jedoch<br />
nach dem Recht des VfGH auf Vorabentscheidung<br />
und das E-Voting suchen,<br />
auch diese Punkte stehen im Regierungs-<br />
◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist im Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
14 KOMMUNAL<br />
Auch heute wird man<br />
ohne geeignete demokratische<br />
Erziehung und staatsbürgerliche<br />
Bildung nicht<br />
auskommen, wenn die<br />
Wählerherde nicht weiter<br />
schrumpfen soll.<br />
programm, allerdings unter einem Prüfungsvorbehalt.<br />
Durch die genannten Änderungen soll<br />
im Sinne des demokratischen Bauprinzips<br />
der österreichischen Bundesverfassung<br />
die Legitimation der Mandatare auf<br />
eine breitere Basis<br />
gestellt werden. Der<br />
Kreis der Wahlberech-<br />
tigten wird um die<br />
16- bis 18-jährigen<br />
erweitert. Die Entwürfe<br />
sollen außerdem<br />
einen vereinfachten<br />
Zugang zur Ausübung<br />
des Wahlrechtes<br />
ermöglichen. Dies ist<br />
ein moderner Ansatz,<br />
angesichts der laufend<br />
schwindenden Wähler<br />
auf Bundesebene, vor<br />
allem aber bei den Europawahlen, will<br />
man hier wohl gegensteuern, nicht aber<br />
in Form von Zwang. Der Entwurf der<br />
B-VG – Novelle verzichtet zum Beispiel<br />
ausdrücklich auf den bisher enthaltenen<br />
Verweis auf eine allfällige Wahlpflicht.<br />
Man will damit den mündigen, aber<br />
wohl verdrossenen „männlichen und<br />
weiblichen Staatsbürgern“ entgegen<br />
gehen.<br />
Auch die Jungen dürfen<br />
früher, wenn sie wollen<br />
Eine weitere Änderung betrifft die Senkung<br />
des Wahlalters, sodass sich Zahl<br />
der Wahlberechtigten nicht nur bei den<br />
nächsten Wahlen auf Bundesebene<br />
sprunghaft vergrößern wird. In der Ver-<br />
gangenheit gab es auch zu diesem Punkt<br />
immer wieder Diskussionen. Die Gegner<br />
der Senkung des Wahlalters führten an,<br />
dass sich die Jugendlichen noch nicht<br />
reif für solche politische Entscheidungen<br />
fühlen würden. Diese Annahme ist in<br />
ihrer Allgemeinheit ebenso unrichtig,<br />
wie jene, dass sich hier eine besonders<br />
politische Avantgarde bilden wird. In<br />
einigen Bundesländern konnte man ja<br />
schon Erfahrung mit jugendlichen Erstwählern<br />
dieser Altersklasse machen. Von<br />
der Wahlbeteiligung liegt diese Gruppe<br />
voll im Trend.<br />
Hirtenfunktion – Wählerherde<br />
wird immer kleiner<br />
Früher kam man den Wahlberechtigten<br />
weniger auf technischer, sondern auf ethischer<br />
Ebene entgegen und konzentrierte<br />
sich neben einem zarten Druck von<br />
„Vater Staat“ auf Staatsbürgerkunde. Den<br />
damals so genannten „Jungbürgern“ als<br />
künftigen Wählern wurde in Aufsätzen<br />
und Ansprachen die Wichtigkeit ihres<br />
demokratischen Rechtes vor Augen<br />
geführt. Das Hingehen zur Wahl war<br />
damals eben wichtig. Viele verzichteten<br />
besonders in der schönen Jahreszeit auf<br />
den geplanten Ausflug. Auch heute wird<br />
man ohne geeignete demokratische<br />
Erziehung und staatsbürgerliche Bildung<br />
nicht auskommen, wenn die Wählerherde<br />
nicht weiter schrumpfen soll. Auch darauf<br />
sollte man nicht vergessen, wenn man<br />
nunmehr den Zugang zur Wahl erleichtern<br />
und den „mündigen Bürgern“ in<br />
unserer modernen Welt viele so genannte<br />
„Voting Channels“ eröffnen will.
Entwicklung der Wahlbeteiligung<br />
Jahr Wahl abgegebene Wahlbeberechtigt<br />
Stimmen teiligung<br />
(in Prozent)<br />
2006 6.107.892 4.793.780 78,49<br />
2002 5.912.592 4.982.261 84,27<br />
1999 5.838.373 4.695.225 80,42<br />
1995 5.768.099 4.959.455 85,98<br />
1994 5.774.000 4.730.987 81,94<br />
1990 5.628.912 4.848.741 86,14<br />
1986 5.461.414 4.940.298 90,46<br />
1983 5.316.500 4.922.454 92,59<br />
Gleichzeitig wird aber insbesondere bei<br />
der Briefwahl auch ein höherer Verwaltungsaufwand<br />
nötig sein. Und ebenso<br />
wie in den Gemeinden, die als Schule der<br />
Demokratie gelten, immer noch die höchste<br />
Wahlbeteiligung zu registrieren ist,<br />
werden es auch die Gemeinden sein, die<br />
den Staat bei seinem Zugehen auf das<br />
Wahlvolk in einer Schlüsselrolle zu unterstützen<br />
haben.<br />
Briefwahl<br />
Im Hinblick auf die Einführung der Briefwahl<br />
betritt man trotz Einholung von<br />
Erfahrungen aus Deutschland Neuland,<br />
sodass gewisse Auswirkungen auf die<br />
Praxis und auch auf die Erhöhung der<br />
Wahlbeteiligung noch gar nicht abgeschätzt<br />
werden können. Man erwartet<br />
sich nunmehr eine weitaus höhere Wahlbeteiligung.<br />
Dennoch wurde schon im<br />
Begutachtungsverfahren Kritik am Charakter<br />
der Briefwahl laut. Wahlberechtigte,<br />
die eine für die Briefwahl erforderliche<br />
Wahlkarte beantragen wollen, hätten<br />
dies „unter Angabe eines Grundes“<br />
zu tun. Auch in der derzeitigen Fassung<br />
der NRWO wird den Wahlberechtigten,<br />
die die Ausstellung einer Wahlkarte<br />
beantragen, keine Angabe von Gründen<br />
für ihr Begehren abverlangt. Solche Einschränkungen<br />
laufen aber der Zielsetzung<br />
der Novelle entgegen.<br />
Viele Neuerungen im Bereich der Briefwahl<br />
sind kostenintensiv. Die Öffnung<br />
mehrerer „Voting Channels“ ist zwar<br />
demokratiepolitsch erwünscht, läuft aber<br />
einer effizienten Verwaltung entgegen.<br />
Vieles führt aber auch zu Mehraufwand,<br />
der vermieden werden kann. Viele praxisorientierte<br />
Vorschläge der Gemeinden<br />
waren flexibel und praxisorientiert,<br />
wurden aber dennoch<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Zum Beispiel sollen Wahlkarten<br />
laut Entwurf bis zum<br />
vierten Tag vor dem Wahltag<br />
schriftlich oder mündlich bis<br />
zum Tag davor (12<br />
Uhr) beantragt werden<br />
können. Die<br />
Gemeinden wiesen<br />
darauf hin, dass diese<br />
Regelung in der Praxis<br />
zu zeitlichen Engpässen<br />
führen wird,<br />
da die Wählerlisten<br />
nach diesem Zeitpunkt<br />
entsprechend<br />
aktualisiert und neuerlich<br />
überprüft werden<br />
müssen etc. Für<br />
Auslandsösterreicher<br />
sind nach dem Entwurf<br />
überdies diverse<br />
verpflichtende Informationen<br />
durch jene Gemeinden vorgesehen,<br />
in denen diese in der Wählerevidenz<br />
aufscheinen, der Entwurf spricht<br />
sogar in manchen Fällen von der Notwendigkeit<br />
einer postalischen Versendung.<br />
Auch diese Bestimmungen werden<br />
in den Gemeinden zu Mehraufwendungen<br />
führen.<br />
Was ist uns eine hohe<br />
Wahlbeteiligung wert?<br />
Nicht nur den Kommunen wird es mehr<br />
Geld kosten. Das Wahlrecht muss dem<br />
Briefwähler wohl auch so viel wert sein,<br />
dass er das Wahlkuvert ausreichend frankiert.<br />
Dennoch hat der Österreichische<br />
Gemeindebund die Initiative zu einer<br />
raschen Umsetzung dieses Wahlrechtspaketes<br />
begrüßt, Wahlbeteiligung muss uns<br />
allen etwas wert sein. Er hat allerdings<br />
nicht versäumt, auf für die Gemeinden<br />
kostentreibende Faktoren des Entwurfes<br />
Viele Neuerungen bei<br />
der Briefwahl führen aber<br />
auch zu Mehraufwand, der<br />
vermieden werden kann.<br />
Viele praxisorientierte<br />
Vorschläge der Gemeinden<br />
waren flexibel und praxis -<br />
orientiert, wurden aber<br />
nicht berücksichtigt.<br />
Recht & Verwaltung<br />
hinzuweisen (z.B. § 2 Abs. 3, § 2a Abs. 4<br />
Wählerevidenzgesetz 1973, § 39 Abs. 2 u.<br />
6, § 61 Abs. 1 NRWO 1992). Die Gemeinden<br />
spielen eine bisher schlecht dotierte<br />
Schlüsselrolle in dieser Wahlrechtsreform.<br />
Sie müssen allerdings auch materiell für<br />
die von Ihnen abverlangten Tätigkeiten in<br />
die Lage versetzt werden.<br />
Pauschalabgeltung<br />
drastisch erhöhen<br />
Um zumindest in die Nähe einer Kostendeckung<br />
zu kommen, haben die Gemeinden<br />
eine massive Erhöhung der Pauschalvergütung<br />
für die einzelnen Bundeswahlen<br />
bzw. Plebiszite verlangt. Diese Pauschalsätze<br />
variieren nach Wahlform und<br />
Aufwand und stehen den Gemeinden pro<br />
Wahlberechtigten zu (Für die Nationalratswahlen<br />
zB derzeit 0,6 Euro). Die<br />
Kostenersätze sind aber auch in geeigneter<br />
Weise zu indexieren. Die derzeit schon<br />
bestehende Wertsicherungsklausel<br />
muss<br />
insofern geändert<br />
werden, als schon<br />
eine fünfprozentige<br />
Erhöhung des Verbraucherpreisindexes<br />
zu einer Anpassung<br />
der Pauschalabgeltung<br />
führen muss.<br />
Im Rahmen der Länderarbeitsgruppe<br />
vom<br />
18. April wurde zur<br />
Abgeltung seitens der<br />
Ministerialvertreter<br />
darauf hingewiesen,<br />
dass dieses Thema der<br />
parlamentarischen<br />
Erörterung und Beschlussfassung vorbehalten<br />
werden soll.<br />
Kostendämpfendes wurde<br />
nur halbherzig verfolgt<br />
Umso mehr muss darauf hingewiesen<br />
werden, dass viele Vorschläge des Österreichischen<br />
Gemeindebundes zur Dämpfung<br />
einzelner kostenverursachender Verfahrensschritte,<br />
insbesondere jene, die zu<br />
einer Modernisierung des Wahlrechtes<br />
und damit zur Verwaltungsvereinfachung<br />
führen können, bisher ungehört verhallt<br />
sind.<br />
Darunter fällt etwa die Reduzierung der<br />
Pflicht zur Auflage der Wählerverzeichnisse<br />
an Samstagen, Sonn- und Feiertagen,<br />
eine Möglichkeit die nachweislich<br />
kaum von den Wahlberechtigten angenommen<br />
wird. Durch die Briefwahl sollten<br />
in Zukunft auch die „fliegenden<br />
Wahlkommissionen“ obsolet werden.<br />
KOMMUNAL 15
Recht & Verwaltung<br />
Eine alte Forderung der Gemeinden ist es<br />
außerdem, die Wählerevidenz in elektronischer<br />
Form führen zu können, um<br />
damit sicherzustellen, dass eine Einsichtnahme<br />
in die Wählerevidenz leicht und<br />
ohne großen Personalaufwand gewährleistet<br />
werden kann.<br />
Es muss zumindest für die kommende<br />
Bundeswahl ein probeweiser Betrieb dieser<br />
Möglichkeit offen stehen. Die<br />
Gemeinden mit ausufernder Verwaltungsarbeit<br />
bei der Registrierung von im Ausland<br />
lebenden Wahlberechtigten zu belasten,<br />
sollte nicht Ziel des Gesetzgebers<br />
sein. Auch hier sollte auf Zweckmäßigkeit<br />
geachtet werden.<br />
Zusammenfassung<br />
Das Wahlrechtsänderungsgesetz 2007 in<br />
der vorliegenden Form und die Änderung<br />
der Bundesverfassung beinhalten einschneidende<br />
Veränderungen im Wahlrecht<br />
auf Bundesebene, die sich mittelbar<br />
auch auf künftige Wahlen auf Landesund<br />
Gemeindeebene auswirken werden.<br />
Mit diesem Entwurf werden unter anderem<br />
auch Regelungen, die bisher nur auf<br />
kommunaler oder regionaler Ebene<br />
gegolten haben (zB Senkung des Wahlalters),<br />
nun auf Bundesebene generell<br />
nachvollzogen. Die Briefwahl wird dem<br />
„mobilen“ Bürger einen erleichterten<br />
Zugang zum<br />
Wahlrecht ermöglichen.<br />
Damit<br />
sollte es gelingen,<br />
das demokratischeGrundprinzip<br />
mit einer verbreitertenWählerschaft<br />
und einem<br />
verbesserten<br />
Angebot zur Nutzung<br />
der Möglichkeiten<br />
zur<br />
Wahl zu stärken.<br />
Die Entscheidung<br />
für die Einführung<br />
der Briefwahl<br />
ist daher<br />
letztlich eine Entscheidung<br />
zugunsten des Wahlbürgers,<br />
der Entwurf ist daher grundsätzlich zu<br />
begrüßen. Es ist allerdings auch darauf<br />
zu achten, dass eine solche weitgehende<br />
Änderung eine signifikante Kostensteigerung<br />
mit sich bringen wird. Die Gemeinden<br />
müssen durch eine solche Reform<br />
daher einen entsprechenden Wahlkostenersatz<br />
erhalten und dürfen nicht über<br />
Gebühr belastet werden. Daher sind alle<br />
Möglichkeiten zur Verwaltungsvereinfachung<br />
und zur Dämpfung der Kosteneffekte<br />
etwa durch E-Government-Lösungen<br />
zu nutzen.<br />
Die Gemeinden<br />
müssen durch eine<br />
solche Reform daher<br />
einen entsprechendenWahlkostenersatz<br />
erhalten und<br />
dürfen nicht über<br />
Gebühr belastet<br />
werden.<br />
16 KOMMUNAL<br />
Verwaltungs- und Bundesstaatsreform<br />
Zentrale Frage<br />
„Aufgaben -<br />
verteilung“<br />
„Selbstverwaltung sichern, Funktionsfähigkeit optimieren.“<br />
Auf diese beiden Schlagworte können sich die Ziele<br />
einer Verwaltungs- und Bundesstaatsreform aus Gemeindesicht<br />
konzentrieren. Die Sommergespäche von 18. bis<br />
20. Juli in Bad Aussee werden zeigen, ob es so einfach ist.<br />
◆ o.Univ.-Prof. Dr. Karl Weber<br />
Das Organisations- und Funktionenrecht<br />
der Gemeinden wurde 1962 in der Bundesverfassung<br />
verankert und haben sich<br />
in diesen 45 Jahren im Großen und<br />
Ganzen gut bewährt. Die Bundesverfassung<br />
regelt Gemeindeorganisation und<br />
Gemeindeaufgaben sehr detailliert. Den<br />
Ländern, denen die Gesetzgebungsbefugnis<br />
bezüglich der Gemeindeorganisation<br />
zukommt, bleibt kein sehr großer Spielraum<br />
für Organisationsreformen mehr.<br />
Daher sind Fragen der Reform des<br />
Gemeinderechts stets Fragen bundesverfassungsgesetzlicher<br />
Gestaltung.<br />
Freilich sind auch an den österreichischen<br />
Gemeinden die Spuren der<br />
Europäisierung und Globalisierung, des<br />
technischen Fortschritts, der demographischen<br />
Situation der Bevölkerung<br />
etc nicht vorbeigegangen.<br />
Von daher wird die angekün-<br />
digte Staats- und Verwaltungsreform<br />
auch das Gemeinderecht<br />
nicht aussparen können.<br />
Aufgabenverteilung<br />
Eine der zentralen Fragen für<br />
die Gemeinden stellt die Aufgabenverteilung<br />
zwischen kommunaler<br />
Selbstverwaltung und<br />
staatlicher Verwaltung dar.<br />
Nach wie vor wird die Diskussion um die<br />
bundesstaatliche Aufgabenverteilung<br />
stark auf das Bund-Länder-Verhältnis<br />
fokussiert. Überhaupt ist die Reduktion<br />
des Bundesstaates auf dieses Verhältnis<br />
im modernen Europa überholt. Ein europaoffener<br />
Föderalismusbegriff muss alle<br />
drei Ebenen der Gebietskörperschaften –<br />
Bund, Länder und Gemeinden – erfassen.<br />
In der politischen Realität wie auch<br />
in der Sicht der Bürgerinnen und Bürger<br />
ist der österreichische Föderalismus ohne<br />
Gemeinden inhaltsleer und weltfremd.<br />
Die Gemeinden des modernen Europas<br />
sind als demokratisch verfasste Gebietskörperschaften<br />
ebenso ein Teil des<br />
föderalen Systems wie dies auch die<br />
Gliedstaaten (Länder) und der Gesamtstaat<br />
(Bund) sind. Die Anerkennung der<br />
gleichwertigen Partnerschaft zwischen<br />
den drei Gebietskörperschaften sollte in<br />
Hinkunft in der<br />
Bundesverfassung<br />
und auch<br />
in der Finanzverfassung,<br />
zum<br />
Ausdruck kommen.<br />
Die Aufgabenverteilungzwischen<br />
Bund,<br />
Ländern und<br />
Gemeinden ist<br />
durch das Subsidiaritätsprinzip<br />
in Art 118 B-VG eindeutig zugunsten der<br />
Gemeinden geregelt. Dies hat zwar dazu<br />
geführt, dass die Gemeinden heute mit<br />
Ein europaoffener<br />
Föderalismusbegriff<br />
muss alle drei Ebenen<br />
der Gebietskörperschaften<br />
– Bund, Länder und<br />
Gemeinden – erfassen.
einer umfangreichen<br />
Palette an Materienkompetenzenausgestattet<br />
sind, diese<br />
jedoch für die<br />
Gemeinden oft unlösbare finanzielle Probleme<br />
mit sich bringen. Das Subsidiaritätsprinzip<br />
und damit die Gemeindeautonomie<br />
sind heute vielfältigsten<br />
Bedrohungen ausgesetzt. Dies beginnt<br />
schon im Bereich der Kernkompetenzen,<br />
in denen die Gemeinden zwar frei von<br />
staatlichen Weisungen agieren können,<br />
jedoch zunehmend in ein immer dichter<br />
werdendes Geflecht von Planungs- und<br />
Finanzierungsvorgaben durch Bund und<br />
Ländern geraten, was nicht zuletzt durch<br />
das Gemeinschaftsrecht gefördert wird.<br />
Die Kommunalen Sommergespräche finden<br />
in diesem Jahr bereits zum zweiten<br />
Mal statt. Der große Erfolg im Vorjahr hat<br />
eindrucksvoll bestätigt, dass die Auseinandersetzung<br />
mit Zukunftsfragen der Kommunalpolitik<br />
dringend notwendig ist. Die<br />
Zeiten, in denen ein Bürgermeister<br />
vorwiegend<br />
repräsentative Aufgaben<br />
hatte, sind endgültig vorbei.<br />
Hochkarätige Teilnehmer<br />
setzen sich mit diesen<br />
Zukunftsfragen auseinander:<br />
Der Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Bgm. Helmut Mödlhammer,Kommunalkredit-Generaldirektor<br />
Dr. Reinhard Platzer widmen sich dem<br />
Thema und mit ihnen Vizekanzler Mag.<br />
Wilhelm Molterer, Steiermarks Landeshauptmann<br />
Mag. Franz Voves und der<br />
Präsident des Staatsschuldenausschusses<br />
Univ.- Prof. Dr. Bernhard Felderer.<br />
In drei Kernbereichen stellen hochkarätige<br />
Experten schon im Vorfeld Arbeitspapiere<br />
zur Verfügung, die auch Grundlage für die<br />
In der politischen Realität<br />
wie auch in der Sicht der<br />
Bürgerinnen und Bürger ist<br />
der österreichische Föderalismus<br />
ohne Gemeinden<br />
inhaltsleer und weltfremd.<br />
Die „Kommunalen Sommergespräche 2007“<br />
Gerade im Planungsrecht<br />
ist zu beobachten,<br />
dass sich Planungsvorgaben<br />
immer stärker<br />
großräumig entfalten und der kleinräumigen<br />
Planung, also der Kommunalplanung,<br />
nur mehr Detail- und Ausführungsfunktionen<br />
überlässt. Diese<br />
Trends werden argumentativ sehr gerne<br />
als Vorwand für Zentralisierungen<br />
benutzt. Auch das staatliche und gesellschaftliche<br />
Verständnis, der „Einheitlichkeit<br />
der Lebensverhältnisse“ bedroht die<br />
Selbstverwaltung zunehmend.<br />
Angesichts der zentralistischen Bedrohungen<br />
sehen sich die Gemeinden<br />
immer stärker in Konkurrenz zu den<br />
Workshops am zweiten Tag der Veranstaltung<br />
sein werden. Univ. Prof. Dr. Karl<br />
Weber (Uni Innsbruck) steuert seine Überlegungen<br />
zur „Verwaltungs- und Bundesstaatsreform“<br />
bei. Univ. Doz. Dr. Heinz<br />
Handler (Nationalbank) zu wird seine<br />
Unterlage dem Bereich<br />
„Finanzen und Staatsschulden“<br />
widmen. Der<br />
bekannte Arbeitsrechtler<br />
Univ. Prof. Dr. Wolfgang<br />
Mazal (Uni Wien) hat<br />
schon im Vorjahr, im Auftrag<br />
des Gemeindebundes,<br />
eine viel beachtete Studie zur „Sozialen<br />
Situation der Bürgermeister“ verfasst.<br />
Seine weiterführenden Gedanken dazu<br />
werden Thema des dritten Schwerpunktes<br />
der kommunalen Sommergespräche sein<br />
(siehe KOMMUNAL 4/2007).<br />
In den kommenden Wochen werden die<br />
Einladungen versandt, wenn Sie jetzt<br />
schon Interesse an einer Anmeldung und<br />
am genauen Programm haben, dann<br />
schreiben Sie bitte an<br />
sommergespraeche@gemeindebund.gv.at<br />
Kommunale Sommergespräche<br />
Bezirkshauptmannschaften. Beide Organisationsformen,<br />
Gemeinden und<br />
Bezirke, wetteifern seit Langem um die<br />
Position der Bürger- und Problemnähe.<br />
Verfassungsnormen können den gesellschaftlichen<br />
und ökonomischen Wandel<br />
nicht wirklich bremsen oder gar aufhalten.<br />
Daher muss das Gemeindeverfassungsrecht<br />
sich auf diese neuen Entwicklungen<br />
einstellen. Auf der Ebene der<br />
Gesetzgebung bedeutet dies, dass zwar<br />
das Prinzip der abstrakten Einheitsgemeinde<br />
wesensnotwendig für die<br />
Gemeinden bleibt und als solches auch<br />
gesichert werden muss, dass jedoch die<br />
Formen interkommunaler Kooperation<br />
verbessert und den neuen Bedingungen<br />
angepasst werden. Die Erfahrungen des<br />
schweizerischen Föderalismus zeigen<br />
sehr deutlich, dass die Kooperation von<br />
autonomen Gebietskörperschaften bessere<br />
Ergebnisse<br />
bringt als eine<br />
Zentralisierung<br />
moderner<br />
Staatsaufgaben.Gemeindekooperation<br />
darf daher<br />
nicht an<br />
Bezirks- und<br />
Landesgrenzen<br />
enden. Eine<br />
Modernisierung<br />
und<br />
Dynamisierung<br />
der interkommunalenZusammenarbeit<br />
sollte daher auch bei der Bundesstaats-<br />
und Verwaltungsreform<br />
gebührende Beachtung geschenkt werden.<br />
Daseinsvorsorge:<br />
Diese zentrale kommunale<br />
Kompetenz sollte<br />
doch ausdrücklich als<br />
Kern der kommunalen<br />
Tätigkeit verfassungsrechtlichenBestandsschutz<br />
genießen.<br />
Aufgaben zum eigenen<br />
Wirkungsbereich<br />
Die Zuweisung der Aufgaben zum eigenen<br />
Wirkungsbereich erfolgt durch die<br />
◆ O.Univ.-Prof. Dr. Karl Weber ist<br />
Leiter des Instituts für Öffentliches<br />
Recht, Staats- und Verwaltungslehre<br />
an der Uni Innsbruck<br />
KOMMUNAL 17
Kommunale Sommergespräche<br />
Generalklausel des Art 118 Abs 1 in Verbindung<br />
mit demonstrativ aufgezählten<br />
Aufgaben des Art 118 Abs 3 B-VG. Dieses<br />
System hat sich im Großen und Ganzen<br />
bewährt, es gilt aber, die kommunalen<br />
Aufgaben zu sichern und dynamisch weiterzuentwickeln.<br />
Dabei ist insbesondere<br />
die Daseinsvorsorge zu nennen. Diese<br />
zentrale kommunale Kompetenz sollte<br />
doch ausdrücklich als Kern der kommunalen<br />
Tätigkeit verfassungsrechtlichen<br />
Bestandsschutz genießen. Auch die wichtigen<br />
Aufgaben im Naturgefahren- und<br />
Katastrophenmanagement sollen den<br />
Gemeinden auch in Hinkunft garantiert<br />
bleiben. Diese Aufgaben sollen in der<br />
kommunalen Kompetenz bleiben, was<br />
freilich kein Kooperationsverbot mit<br />
anderen Gemeinden und anderen<br />
Gebietskörperschaften sowie mit privaten<br />
Stellen bedeutet.<br />
Staatsrechtliche Aufwertung<br />
der Gemeinden<br />
Eine Bundesstaats- und Verwaltungsreform<br />
muss zu einer staatsrechtlichen<br />
Aufwertung der Gemeinden im Sinne<br />
einer Anerkennung der gleichwertigen<br />
Partnerschaft zwischen Bund, Ländern<br />
und Gemeinden führen. Auch hier steht<br />
das kooperative und koordinierende<br />
Moment im Vordergrund. Dazu ist es<br />
nötig, die Gemeinden stärker in das<br />
staatsrechtliche Vertragswesen zu integrieren.<br />
Die Frage nach einer Einbindung<br />
der Gemeinden in das bundesstaatliche<br />
Vertragswerk des Art 15 a B-VG wurde<br />
im Österreich-Konvent kontroversiell diskutiert.<br />
Dieses Ziel, das bereits im Stabilitätspakt<br />
und im Konsultationsmechanismus<br />
verwirklicht ist, sollte freilich nicht<br />
aus den Augen verloren werden. Insbesondere<br />
wäre aus der Sicht der Gemeinden<br />
ein Abschluss des Finanzausgleichs<br />
als echtes Paktum, das heißt als echter<br />
staatsrechtlicher Vertrag zwischen Bund,<br />
Länder und Gemeinden in einer bundes-<br />
18 KOMMUNAL<br />
Eine Bundesstaats- und<br />
Verwaltungsreform muss zu<br />
einer staatsrechtlichen Aufwertung<br />
der Gemeinden im<br />
Sinne einer Anerkennung<br />
der gleichwertigen Partnerschaft<br />
zwischen Bund, Ländern<br />
und Gemeinden führen.<br />
staatlichen Verfassung nicht nur symbolträchtig,<br />
sondern würde auch die verfassungsrechtliche<br />
Position der Gemeinden<br />
hinsichtlich ihrer Durchsetzungsmöglichkeiten<br />
berechtigter finanzieller Interessen<br />
stärken.<br />
An der Schnittstelle zwischen<br />
Staat und Bürger<br />
Anders als die Bezirke sind die Gemeinden<br />
demokratisch verfasste Verwaltungseinheiten<br />
an der Schnittstelle zwischen<br />
Staat und Bürger. Diese verleiht den<br />
Gemeindeorganen<br />
und ihren Entscheidungen<br />
eine spezielle<br />
Legitimation.<br />
Von daher sind alle<br />
derzeit bestehenden<br />
verfassungsrechtlichen<br />
Möglichkeiten<br />
der Beschneidung<br />
der Gemeindeautonomie<br />
kritisch zu<br />
hinterfragen. Dazu<br />
zählen zwangsweise<br />
Gemeindeauflösungen<br />
bzw Gemeindezusammenschlüsse<br />
ebenso wie die Bildung<br />
von Zwangsverbänden nach Art<br />
116 a B-VG. Auch sollte es den Ländern<br />
nicht mehr so ohne weiteres möglich<br />
sein, in ihren Gemeindeordnungen über<br />
die in Art 119 a B-VG angeordneten Aufsichtsbefugnisse<br />
neue Instrumente der<br />
Gemeindeaufsicht zu schaffen.<br />
Forderungen vernünftig<br />
und politisch machbar<br />
Die österreichischen Gemeinden haben<br />
im Zuge der Beratungen zum Österreich-<br />
Konvent eine Reihe von Forderungen<br />
vorgelegt, deren Realisierung vernünftig<br />
und politisch machbar ist. Die kommenden<br />
Beratungen zur Staats- und Verwaltungsreform<br />
müssen genutzt werden,<br />
um die Gemeinden verfassungsrechtlich<br />
so aufzurüsten, dass sie den großen Herausforderungen<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
gewachsen sind. Die kommunalen Sommergespräche<br />
2007 sollen dazu wichtige<br />
Impulse geben. Neben einer Diskussion<br />
über verfassungsrechtliche und verfassungspolitische<br />
Aspekte der Reform des<br />
Gemeinderechts kann hier auch im<br />
Expertenkreis diskutiert werden, was<br />
politisch machbar ist und was nicht. Die<br />
kommunalen Sommergespräche können<br />
sich so als Initialzündung für engagierte<br />
Reformen hin zu einer Gemeindeverfassungsnovelle<br />
(2008?) entwickeln.<br />
Ziel ist es, vor Beginn der Verhandlungen<br />
zum nächsten Finanzausgleich<br />
einerseits die bis 2015 notwendigen<br />
Investitionen und andererseits<br />
den derzeitigen Anlagenbestand möglichst<br />
flächendeckend zu erfassen. In den<br />
vergangenen Jahrzehnten haben die<br />
Betreiber der kommunalen Siedlungswasserwirtschaft<br />
– v.a. Gemeinden,<br />
Städte, Verbände und Genossenschaften<br />
– mit Unterstützung des Bundes und der<br />
Bundesländer enorme Investitionen<br />
getätigt, um die Wasserversorgung und<br />
Abwasserentsorgung der österreichischen<br />
Bevölkerung auf höchstem Qualitätsniveau<br />
möglichst flächendeckend<br />
sicherzustellen. Ein weiteres Ziel ist<br />
dabei die nachhaltige Nutzung der wertvollen<br />
Ressource Wasser. Der Erfolg zeigt<br />
sich in den hohen Anschlussgraden, in<br />
der hohen Versorgungssicherheit, in den<br />
aktuellen Daten zur Gewässergüte in<br />
Österreich und nicht zuletzt auch in den<br />
Auswirkungen auf die österreichische<br />
Wirtschaft, z.B. die Entwicklung des Tourismus<br />
oder der international anerkannte<br />
Status des österreichischen Wasser-<br />
Know-hows.<br />
Ein Großteil der notwendigen Infrastruktur<br />
für die kommunale Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung ist bereits<br />
errichtet, jedoch sind auch in Zukunft<br />
noch Erstinvestitionen erforderlich. In<br />
einigen Regionen Österreichs besteht beispielsweise<br />
aufgrund der Siedlungsstrukturen<br />
noch Nachholbedarf. Aber auch im<br />
Zusammenhang mit den Diskussionen<br />
zum Klimawandel<br />
und<br />
nach den<br />
Erfahrungen<br />
mit der<br />
Trockenheit<br />
in den vergangenen<br />
Jahren gibt<br />
es Investitionsbedarf<br />
für die Vernetzung<br />
von Trinkwasserversorgungssystemen<br />
zur<br />
Steigerung der Versorgungssicherheit.<br />
Auf der anderen Seite soll der existierende<br />
hohe Qualitätsstandard der Anlagen<br />
und der darauf aufbauenden Lei-<br />
Ein Großteil der<br />
notwendigen Infrastruktur<br />
für die kommunale Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung<br />
ist bereits<br />
errichtet, jedoch sind auch<br />
in Zukunft noch Erstinves -<br />
titionen erforderlich.<br />
stungen langfristig aufrechterhalten werden.<br />
Das gemeinsame Augenmerk wird<br />
also in Zukunft noch stärker auf der optimalen<br />
Bewirtschaftung und langfristigen<br />
Erhaltung der wertvollen Infrastruktur<br />
durch regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen<br />
und rechtzeitige Reinvestitionen<br />
bzw. Sanierungen liegen. Die Grundlage
Investitionskostenerhebung in der Siedlungswasserwirtschaft<br />
◆ DI Wilfried Schimon<br />
dafür ist das vorausschauende und vorausplanende<br />
Vorgehen der verantwortlichen<br />
Betreiber.<br />
Die Bundesregierung hat sich in ihrem<br />
aktuellen Regierungsprogramm dazu<br />
bekannt, die finanzielle Unterstützung<br />
für die Siedlungswasserwirtschaft in<br />
angemessenem Ausmaß aufrecht zu<br />
erhalten. Im Rahmen der anstehenden<br />
Verhandlungen zum Finanzausgleich<br />
werden Bund, Länder und Städte bzw.<br />
Gemeinden gemeinsam Strategien und<br />
Finanzierungskonzepte zur nachhaltigen<br />
Sicherstellung der Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung in Österreich<br />
entwickeln. Der dafür<br />
zukünftig anfallende Mittelbedarf<br />
muss jedoch auf<br />
Basis von realen Fakten<br />
und Zahlen fundiert dargestellt<br />
werden.<br />
Die wichtigste Grundlage<br />
dafür ist die flächendeckende<br />
Erhebung des<br />
zukünftigen Investitions-<br />
bedarfs gemeinsam mit dem Anlagenbestand.<br />
Auf Basis des Anlagenbestandes<br />
kann die Höhe der Investitionskosten<br />
nachvollziehbar dargelegt werden.<br />
Gleichzeitig wird damit erstmals ein<br />
Gesamtüberblick über die bestehende<br />
Infrastruktur für die Wasserversorgung<br />
bzw. Abwasserentsorgung in Österreich<br />
möglich. Die Erhebungsunterlagen wurden<br />
Anfang Mai 2007 von der Kommunalkredit<br />
Public Consulting im Auftrag<br />
des Lebensministeriums an alle Betreiber<br />
ausgesandt. Innerhalb von zwei Monaten<br />
sollen die ausgefüllten Formblätter an<br />
die zuständigen Ämter der Landesregierungen<br />
retourniert werden.<br />
Danach erfolgt eine<br />
anonymisierte und agg-<br />
regierte Auswertung der<br />
Daten.<br />
Je besser und vollständiger<br />
sich diese Datenbasis<br />
präsentiert, desto nachdrücklicher<br />
kann die<br />
Notwendigkeit der<br />
Finanzen<br />
Qualitätssicherung &<br />
Standortbestimmung<br />
Anfang Mai wurde im Auftrag des Lebensministeriums eine Erhebung über die kommunale<br />
Siedlungswasserwirtschaft bei allen Städten und Gemeinden, Wasser- bzw.<br />
Abwasserverbänden und Genossenschaften in Österreich gestartet. KOMMUNAL<br />
berichtet über die Hintergründe und Ziele.<br />
Auf Basis des<br />
Anlagenbestandes<br />
kann die Höhe der<br />
Investitionskosten<br />
nachvollziehbar dargelegt<br />
werden.<br />
Vor Beginn der Verhandlungen<br />
zum nächsten<br />
Finanzausgleich<br />
sollen einerseits die bis<br />
2015 notwendigen<br />
Investitionen und andererseits<br />
der derzeitige<br />
Anlagenbestand im<br />
Bereich der Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung<br />
möglichst<br />
flächendeckend erfasst<br />
worden.<br />
zukünftigen Finanzierung für die Siedlungswasserwirtschaft<br />
dargestellt werden.<br />
Das Engagement der Betreiber bei<br />
der Datenerhebung wird maßgeblich<br />
dazu beitragen, in Österreich den<br />
gemeinsam getragenen Weg in der kommunalen<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
erfolgreich fortzusetzen.<br />
◆ DI Wilfried Schimon ist<br />
Sektionschef der Sektion Wasser<br />
im Lebensministerium<br />
KOMMUNAL 19
Finanzen<br />
Anhaltend hohe Dynamik der öffentlichen Abgaben<br />
Mittelfristig mehr Geld<br />
in Gemeindekassen<br />
Der Erfolg der öffentlichen Abgaben im 1. Quartal 2007 mit einem Plus von 6,4 Prozent<br />
gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres liegt deutlich über den Erwartungen.<br />
Warum das so ist, wie lange es anhält und wie sich das genau auf die Gemeindefinanzen<br />
auswirkt, ist Gegenstand dieses Berichts.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz<br />
Der Erfolg der öffentlichen Abgaben<br />
wirkt sich nicht nur kurzfristig positiv<br />
auf die öffentlichen Haushalte aus,<br />
auch mittelfristig werden die Anteile<br />
der Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben durch die jüngste<br />
Steuerschätzung des Bundesministeriums<br />
für Finanzen vom Jänner 2007<br />
stärker als bisher prognostiziert ansteigen.<br />
Ob damit die Gemeinden den<br />
nach dem Stabilitätspakt vereinbarten<br />
Haushaltsausgleich erfüllen, hängt aber<br />
nicht nur von der Einnahmenentwicklung<br />
ab.<br />
Abgabenerfolg des<br />
Bundes<br />
Der Bundesvoranschlag (Doppelbudget)<br />
für das Jahr 2007 und für das Jahr<br />
2008 beruht einnahmenseitig auf Steuerschätzungen<br />
des Bundesministeriums<br />
für Finanzen, die von einer anhaltenden<br />
guten Konjunkturentwicklung aus-<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
20 KOMMUNAL<br />
gehen, die auch durch die Konjunkturprognose<br />
März 2007 des WIFO<br />
bestätigt wird.<br />
Dieser positive mittelfristige Trend zeigt<br />
aber bereits in der laufenden Einnahmenentwicklung<br />
seine Auswirkungen.<br />
So liegen die öffentlichen Abgaben im<br />
1. Quartal 2007 um 6,4 Prozent über<br />
jenen des Vorjahreszeitraumes. Aus der<br />
Grafik rechts<br />
ist erkennbar,<br />
dass z.B. die<br />
Zuwächse bei<br />
der Lohnsteuer<br />
(+10,1<br />
Prozent), bei<br />
der Körperschaftsteuer<br />
(+69,7 Prozent)<br />
und bei<br />
der Grunderwerbsteuer<br />
(+10,4 Prozent) maßgeblich<br />
das gute Quartalsergebnis beeinflussen.<br />
Beim Rückgang des Umsatzsteueraufkommens<br />
(-1,5 Prozent) ist allerdings<br />
erkennbar, dass dieses mit der Wirtschaftsentwicklung<br />
(BIP Prognose<br />
2007: +2,7 Prozent real) noch nicht<br />
mitzieht.<br />
So liegt der Minderungsrate von -1,5<br />
Prozent wohl ein gewisser Verzerrungseffekt<br />
zugrunde, als das hohe Umsatzsteueraufkommen<br />
im 1. Quartal 2006<br />
(+6,2 Prozent über dem 1. Quartal<br />
2005) keine taugliche Vergleichsmarke<br />
darstellt. Der private Konsum wuchs<br />
aber mit 1,8 Prozent trotz der guten<br />
Konjunkturlage und sinkender Arbeits-<br />
Auf das volle Jahr<br />
2007 hochgerechnet<br />
erhofft man sich eine<br />
Ertragsanteildynamik<br />
von +5,9 Prozent.<br />
losigkeit nur verhalten, hingegen ist die<br />
Sparquote gestiegen, was alles in allem<br />
zu einer Dämpfung im Aufkommen<br />
dieser indirekten Abgabe führt.<br />
Eine der Ursachen dürfte im Konsumverhalten<br />
liegen, da also der Konsument<br />
noch nicht voll auf die Prognosen<br />
der Wirtschaftsforscher vertraut.<br />
Bei anderen Abgaben hat der Aufkommensrückgang<br />
andere Ursachen. So ist<br />
z.B. das Mineralölsteueraufkommen im<br />
1. Quartal 2007 rein rechnerisch<br />
zwar um -15,9 Prozent<br />
rückläufig, die Abfuhr der Mine-<br />
ralölsteuer (Fälligkeit bis 25.<br />
eines jeden Kalendermonates<br />
mit einem Respiro von drei<br />
Tagen) kann, wenn die Zahlungsfrist<br />
auf ein Wochenende<br />
fällt, zu einer Verbuchung der<br />
Mineralölsteuer im Folgemonat<br />
im Bundeshaushalt führen. Wird<br />
dieser verzögerte Buchungsvorgang<br />
durch<br />
die ÖMV als<br />
größter Steuerschuldner<br />
der Mineralölsteuer<br />
verursacht,<br />
dann ergeben<br />
sich diese<br />
negativen,<br />
unterjährigen<br />
„Ausreißer“.<br />
Systemgleich<br />
ist auch der<br />
Rückgang bei<br />
der Tabaksteuer<br />
(-24,5<br />
Prozent) zu<br />
sehen.<br />
Nach der Maas -<br />
tricht-Notifikation<br />
vom 30. März 2007 der<br />
Statistik Austria haben<br />
jedenfalls die Gemeinden<br />
wieder ihren<br />
Stabilitätsbeitrag nach<br />
dem innerösterreichischen<br />
Stabilitätspakt<br />
nicht nur erfüllt,<br />
sondern auch einen<br />
leichten Überschuss<br />
erwirtschaftet
Abgabenerfolg der aufkommensstärksten<br />
gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
für das 1. Quartal 2007<br />
Erfolg Jänner – März + % Gemeindeanteil<br />
2006 2007 – % in % (§ 9 FAG)<br />
Einkommensteuer 227,0 208,6 -8,1 11,605 1)<br />
Lohnsteuer 4.091,1 4.506,2 10,1 11,605 1)<br />
KESt I 30,8 144,2 367,6 11,605 1)<br />
KESt II 194,2 278,5 43,4 11,605 1)<br />
Körperschaftsteuer 565,8 960,0 69,7 11,605 1)<br />
Erbschafts- und<br />
Schenkungssteuer 32,2 55,6 72,6 11,605 1)<br />
Bodenwertabgabe 1,1 1,2 8,1 96,000 2)<br />
Umsatzsteuer 5.104,9 5.030,3 -1,5 11,605 1)<br />
Tabaksteuer 331,5 250,2 -24,5 11,605 1)<br />
Biersteuer 35,6 38,3 7,7 11,605 1)<br />
Mineralölsteuer 693,9 583,7 -15,9 11,605 1)<br />
Alkoholsteuer 35,1 36,8 4,5 11,605 1)<br />
Schaumweinsteuer 0,3 0,4 8,7 11,605 1)<br />
Kapitalverkehrsteuern 22,1 26,9 21,8 11,605 1)<br />
Werbeabgabe 25,0 25,0 0,0 86,917 2)<br />
Energieabgabe 225,6 220,0 -2,5 11,605 1)<br />
Normverbrauchsabgabe 102,4 94,2 -8,0 11,605 1)<br />
Grunderwerbsteuer 149,4 164,9 10,4 96,000 2)<br />
Versicherungssteuer 229,9 235,7 2,5 11,605 1)<br />
Motorbezogene<br />
Versicherungssteuer 281,7 298,6 6,0 11,605 1)<br />
KFZ-Steuer 35,6 35,5 -0,1 11,605 1)<br />
Konzessionsabgabe 50,2 55,7 11,1 11,605 1)<br />
Kunstförderungsbeitrag 3,9 4,0 2,9 11,605 1)<br />
1) Einheitliche Anteilsschlüssel der Gemeinden an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
gemäß FAG 2005.<br />
2) Unveränderter Verteilungsschlüssel.<br />
Alle Beträge in Millionen Euro<br />
Ertragsanteilvorschüsse der Gemeinden<br />
(§ 12 FAG 2005) 1)<br />
Bundesland Vorschüsse Jänner bis Mai 2)<br />
2006 2007 %<br />
Burgenland 69.965.936 75.129.154 7,3<br />
Kärnten 173.130.991 182.932.148 5,6<br />
Niederösterreich 439.686.152 465.421.541 5,8<br />
Oberösterreich 422.674.817 447.267.064 5,8<br />
Salzburg 183.290.689 197.536.118 7,7<br />
Steiermark 338.838.785 370.657.255 9,3<br />
Tirol 228.821.421 242.037.091 5,7<br />
Vorarlberg 124.201.574 129.691.228 4,4<br />
Wien 679.278.092 736.847.765 8,4<br />
Summe 2.659.888.457 2.847.519.364 7,0<br />
1) Vorschüsse inklusive Getränke- und Werbeabgabeausgleich. Nicht enthalten ist die<br />
Spielbankenabgabe.<br />
2) ohne Zwischenabrechnung<br />
Finanzen<br />
Ertragsanteilvorschüsse<br />
Jänner bis Mai 2007<br />
Die gute Wirtschaftsentwicklung, vor<br />
allem der Rückgang der Arbeitslosigkeit,<br />
stärkt die direkten Steuern (Lohnsteuer<br />
etc.) und schlägt sich in weiterer<br />
Folge entsprechend auf die Anteile der<br />
Gemeinden an den gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben zu Buche. Im Zeitraum<br />
Jänner bis Mai 2007 wurden so den<br />
österreichischen Gemeinden 2848 Millionen<br />
Euro an Ertragsanteilen angewiesen,<br />
was einem Zuwachs von 7,0<br />
Prozent im Quartalsvergleich zu 2006<br />
entspricht.<br />
Diesen Überweisungen liegt das Aufkommen<br />
an gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
für den Zeitraum Novem-<br />
Ertragsanteildynamik<br />
2006 2007 2008<br />
Ertragsanteile<br />
Gemeinden 1) Entwicklung<br />
gegenüber<br />
6.684 7.079 7.356<br />
Vorjahr +3,3 % +5,9 % +3,9<br />
1) inklusive Zwischenabrechnung<br />
ber 2006 bis März 2007 zugrunde<br />
(Überweisungsrhythmus nach § 12 Abs<br />
2 FAG 2005).<br />
Der Vergleich der Ertragsanteilvorschüsse<br />
ist jedoch etwas zu relativieren,<br />
da eine Gegenüberstellung mit einem<br />
aufkommensschwachen Quartal gezogen<br />
wird. Die Ertragsanteilvorschüsse<br />
Jänner bis Mai 2006 lagen nämlich um<br />
-2,2 Prozent hinter dem Vergleichszeitraum<br />
des Jahres 2005.<br />
Auf das volle Jahr 2007 hochgerechnet<br />
erhofft man sich aufgrund der Steuerschätzung<br />
des Bundesministeriums für<br />
Finanzen vom Jänner 2007 eine<br />
Ertragsanteildynamik von +5,9 Prozent,<br />
wie dies der Tabelle unten zu entnehmen<br />
ist. Die bisherigen Prognosen<br />
sind von einer Steigerungsrate von 3,1<br />
Prozent (Steuerschätzung vom Oktober<br />
2006) ausgegangen.<br />
Gemeinden erfüllen<br />
ihren Stabilitätsbeitrag<br />
Die steigenden öffentlichen Einnahmen<br />
werden die Haushalte der österreichischen<br />
Gemeinden mittelfristig stärken.<br />
Ob damit das Erfordernis des österreichischen<br />
Stabilitätspaktes, nämlich<br />
ein jährlich ausgeglichener Haushalt<br />
(Null-Defizit) für die Gemeinden, als<br />
KOMMUNAL 21
Finanzen<br />
gesichert anzunehmen ist, bleibt abzuwarten.<br />
Nach der Maastricht-Notifikation vom<br />
30. März 2007 der Statistik Austria<br />
haben jedenfalls die Gemeinden wieder<br />
ihren Stabilitätsbeitrag nach dem<br />
innerösterreichischen Stabilitätspakt<br />
nicht nur erfüllt, sondern auch einen<br />
leichten Überschuss erwirtschaftet.<br />
Mit dem Paktum zum Finanzausgleich<br />
2005 haben sich die Finanzausgleichspartner<br />
zu folgenden Stabilitätsbeiträgen<br />
im Rahmen des innerösterreichischen<br />
Stabilitätspaktes verpflichtet. In<br />
der Grafik unten werden diesen Stabilitätsbeiträgen<br />
die Ergebnisse der Notifikation<br />
vom 30. März 2007 der Statistik<br />
Austria der Jahre 2005 und 2006<br />
gegenüber gestellt.<br />
Die Notifikation zum<br />
Stabilitätspakt<br />
2005 2006<br />
in % BIP in % BIP<br />
Pakt. Notif. Pakt. Notif.<br />
Sektor Staat -1,70 -1,58 -1,50 -1,12<br />
Bund -2,30 -1,80 -2,10 -1,43<br />
Länder1) +0,60 +0,14 +0,60 +0,26<br />
Gemeinden 0,00 +0,08 0,00 +0,05<br />
1) Länder mit Wien<br />
+ = Überschuss, - = Defizit<br />
Pakt. = Paktum, Notif. = Notifikation<br />
Der anhaltende Wirtschaftsaufschwung<br />
hat durch die Steuermehreinnahmen<br />
dazu geführt, dass die vereinbarte Defizitquote<br />
des Sektors „Staat“ 2005 und<br />
2006 doch recht deutlich unterschritten<br />
wurde. Nur die Bundesländer haben<br />
ihren Stabilitätsbeitrag verfehlt.<br />
Ob die Quoten in den Jahren 2007 und<br />
2008 (2007 Sektor Staat: -0,7 Prozent<br />
BIP und 2008 Sektor Staat: 0,0 Prozent)<br />
erreicht werden, wird vom Ergebnis<br />
des Evaluierens aller Maßnahmen<br />
des Regierungsprogrammes abhängen.<br />
Die größten Ausgabenpositionen nehmen<br />
dabei die Vorhaben im Sozialbereich,<br />
wie die bedarfsorientierte Grundsicherung<br />
oder die Neugestaltung der<br />
Pflegevorsorge, ein. Immerhin<br />
bedecken die österreichischen Gemeinden<br />
die Abgänge im Sozial- und Pflegebereich<br />
im Durchschnitt mit rund 50<br />
Prozent.<br />
Die Verhandlungen zur Umsetzung der<br />
Maßnahmen werden daher unter den<br />
Vorgaben des innerösterreichischen<br />
Stabilitätspaktes in Verbindung mit<br />
dem Konsultationsmechanismus zu stehen<br />
haben.<br />
22 KOMMUNAL<br />
Konjunkturentwicklung & Gemeinden<br />
Gute Konjunktur<br />
bringt auch<br />
Mehrausgaben<br />
Eine gute Konjunktur spült bekanntermaßen mehr Steuergeld<br />
in die öffentlichen Kassen, aber wie sind die Auswirkungen<br />
auf die Ausgabenseite der Gemeinden. In der<br />
näheren Betrachtung ergibt sich ein differenziertes Bild<br />
mit positiven und nicht so positiven Auswirkungen.<br />
◆ Dr. Alfred Katterl<br />
Österreich erlebte nach einem guten<br />
Konjunkturjahr 2006 auch einen äußerst<br />
günstigen Start in das Jahr 2007. Das<br />
Wirtschaftswachstum erreichte zur Jahreswende<br />
über drei Prozent, und auch<br />
nicht zuletzt aufgrund des milden Winters<br />
stieg die Beschäftigung im März<br />
2007 sogar 2,7 Prozent oder plus 86.300<br />
Beschäftigte gegenüber dem Vorjahresmonat.<br />
So einen<br />
Zuwachs gab es zuletzt<br />
1974. Doch auch im<br />
April 2007 betrug der<br />
Beschäftigungszuwachs<br />
noch plus zwei<br />
Prozent, und die<br />
Arbeitslosigkeit ging<br />
um 13.100 Personen<br />
gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
zurück.<br />
Im Jahresdurchschnitt<br />
2007 rechnet das<br />
WIFO mit einem<br />
Beschäftigungsanstieg<br />
von 56.000 Personen.<br />
Die nationalen Wirtschaftsforscher von<br />
WIFO und IHS, aber auch die jüngsten<br />
Prognosen der Europäischen Kommission,<br />
der OECD in Paris oder dem IWF in<br />
Washington, gehen davon aus, dass<br />
jedenfalls 2007 das Wachstum hoch bleiben<br />
soll. Auch 2008 zeigen die aktuellen<br />
Schätzungen ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />
in Österreich von etwa<br />
zweieinhalb Prozent und das WIFO prognostiziert<br />
in seiner mittelfristigen Vorausschau<br />
vom Februar 2007 bis zum<br />
Jahr 2011 durchschnittliche Wachstumsraten<br />
von zweieinhalb Prozent. Diese<br />
Prognose wurde auch dem österreichischen<br />
Stabilitätsprogramm 2006-2010,<br />
welches Ende März 2007 der EU übermittelt<br />
wurde, zugrunde gelegt.<br />
Die gute Konjunktur<br />
spült<br />
mehr Steuergeld<br />
in die öffentlichen<br />
Kassen<br />
(siehe Artikel<br />
Seite 20), dieser<br />
Artikel konzentriert<br />
sich aber<br />
mehr auf die<br />
Auswirkungen<br />
auf die Ausgabenseite<br />
der<br />
Gemeinden.<br />
Während insgesamt<br />
kein Zweifel<br />
besteht, dass eine gute Konjunktur<br />
positiv auf die Gemeindehaushalte wirkt,<br />
so ergibt sich auf der Ausgabenseite doch<br />
ein differenziertes Bild.<br />
Wenn die Arbeitslosigkeit<br />
stark zurückgeht, gibt<br />
es berechtigte Hoffnung,<br />
dass auch Sozialhilfebezie -<br />
herInnen wieder eine<br />
Chance am Arbeitsmarkt<br />
vorfinden und die Gemeinde -<br />
haushalte entlasten.<br />
Positives zuerst<br />
Wenn die Kaufkraft aufgrund eines<br />
Mehr an Beschäftigung steigt, profitie-
So ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass die Kapazitätsauslastung im Hoch- und<br />
Tiefbau zugenommen hat und sich die Auftragsbücher gefüllt haben. Die Baupreise<br />
ziehen als Konsequenz daraus wieder stärker an als die volkswirtschaftlichen Einkommen,<br />
und das reduziert die Kaufkraft insbesondere der Gemeindebudgets, wo<br />
größere Investitionen anstehen.<br />
ren auch die lokalen Handwerke, der<br />
lokale Handel, das Gastgewerbe. Die<br />
Abwanderung von Betrieben in die<br />
regionalen Zentren (Städte) wird<br />
(zumindest) verlangsamt, was insbesondere<br />
den wirtschaftsschwächeren<br />
Gemeinden zugute kommt.<br />
Wenn die Arbeitslosigkeit stark zurückgeht,<br />
gibt es berechtigte Hoffnung, dass<br />
auch SozialhilfebezieherInnen wieder<br />
eine Chance am Arbeitsmarkt vorfinden<br />
und die Gemeindehaushalte entlasten.<br />
Wie viele Personen vom aktuellen Konjunkturaufschwung<br />
profitieren werden,<br />
lässt sich noch nicht abschätzen: Seit<br />
einigen Jahren beobachten die Wirtschaftsforscher,<br />
dass der<br />
Beschäfti-<br />
gungszuwachs<br />
überwiegend<br />
durch neue,<br />
bisher noch<br />
nicht am<br />
Arbeitsmarkt<br />
befindliche<br />
Personen, und<br />
ausländische<br />
Arbeitskräfte<br />
gedeckt wird,<br />
während relativ<br />
wenig<br />
Wenn es mehr<br />
Beschäftigung gibt, steigt<br />
in der Regel auch der<br />
Bedarf an Kinder -<br />
betreuungsplätzen.<br />
Werden diese zu nicht<br />
Kosten deckenden Preisen<br />
von Gemeinden<br />
angeboten, ergibt sich<br />
eine Mehrbelastung.<br />
arbeitslose Personen einen Job finden<br />
und die Arbeitslosigkeit vergleichsweise<br />
gering zurückgeht. Zur Veranschaulichung:<br />
Im April 2007 stieg die Beschäftigung<br />
um plus 64.700 gegenüber dem<br />
Vorjahresmonat, während die Arbeitslosigkeit<br />
um relativ „nur“ 13.100 Personen<br />
zurück ging.<br />
Wenn es mehr Beschäftigung gibt,<br />
steigt in der Regel auch der Bedarf an<br />
Kinderbetreuungsplätzen. Werden diese<br />
zu nicht Kosten deckenden Preisen von<br />
Gemeinden angeboten, ergibt sich eine<br />
Mehrbelastung, wenn es zu einer Personalausweitung<br />
kommt, sonst könnte<br />
sich auch der Deckungsbeitrag und<br />
damit das Gemeindebudget<br />
(etwas) verbessern.<br />
Mit der guten Konjunktur<br />
könnten aber auch Mehrausgaben<br />
auf die Gemeinden<br />
zukommen:<br />
Wermutstropfen<br />
So ist seit einigen Jahren zu<br />
beobachten, dass die Kapazitätsauslastung<br />
im Hochund<br />
Tiefbau zugenommen<br />
hat und sich die Auftragsbücher<br />
gefüllt haben. Die<br />
Baupreise ziehen als Konse-<br />
Finanzen<br />
quenz daraus wieder stärker an als die<br />
volkswirtschaftlichen Einkommen und<br />
die Verbraucherpreise (Prognose für<br />
2007 (2008): plus drei Prozent (+2,5<br />
Prozent) Anstieg der Baupreise gegenüber<br />
+1,7 Prozent (+1,8 Prozent) für<br />
die Verbraucherpreise).<br />
Das reduziert<br />
die Kaufkraft<br />
insbesondere der<br />
Gemeindebudgets,<br />
wo größere Investitionen<br />
anstehen.<br />
Hier wäre es eine<br />
Überlegung wert,<br />
mit den Investitionen<br />
– wenn möglich<br />
– etwas<br />
(2008/2009) zuzuwarten,<br />
um dann<br />
auch wieder mehr<br />
Verhandlungsmacht<br />
bei den Preisen<br />
und mehr Auswahl an anbietenden<br />
Unternehmen bei den Ausschreibungen<br />
zu haben (So eine Verschiebung würde<br />
auch die Konjunktur stabilisieren).<br />
Es ist auch zu erwarten, dass mit der<br />
vermehrten wirtschaftlichen Aktivität<br />
auch mehr öffentliche Dienstleistungen<br />
z.B. bei der Ver- und Entsorgung in<br />
Anspruch genommen werden. Hier ist<br />
es wichtig, rechtzeitig darauf zu<br />
schauen, dass alle Tarife kostendeckend<br />
sind, sonst könnte die gute Konjunktur<br />
unerwartete Löcher in die Gemeindehaushalte<br />
reißen.<br />
Es ist auch zu erwarten,<br />
dass mit der vermehrten<br />
wirtschaftlichen<br />
Aktivität auch mehr<br />
öffentliche Dienstleistungen<br />
z.B. bei der Ver- und<br />
Entsorgung in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Conclusio<br />
Durch eine gute mittelfristige Planung<br />
können die Gemeinden die Risiken für<br />
den Budgetsaldo von der Konjunktur<br />
besser parieren und auch Einsparungen<br />
erzielen. Um das auch umzusetzen,<br />
braucht es aber auch die Disziplin, in<br />
den jetzt guten Zeiten auch mal „Nein“<br />
zu sagen.<br />
◆ Dr. Alfred Katterl ist Leiter der<br />
Abteilung Wirtschaftspolitik im<br />
Bundesministerium für Finanzen<br />
KOMMUNAL 23
Verwaltung<br />
Das Gebäude- und Wohnungsregiser GWR „ist auf Schiene“<br />
Nutzen für Gemeinde<br />
& Bürger überwiegt<br />
„GWR ist auf Schiene“. Dieser Spruch ist eigentlich nicht so jung wie manche denken,<br />
sondern 174 Jahre alt und beruht auf der Gründung der Great Western Railway (GWR) in<br />
Großbritannien. In Österreich verbindet man mit GWR aber eher das „Gebäude- und<br />
Wohnungs-Register“. KOMMUNAL zeigt, dass auch dieses GWR „auf Schiene ist“.<br />
◆ Reinhard Haider<br />
Die britische GWR wurde 1833 mit viel<br />
Euphorie gegründet, hatte ein innovatives<br />
Konzept, stieg sehr rasch zu einem<br />
wichtigen Player im Land auf, verknüpfte<br />
sich mit anderen Mitspielern<br />
und baute das Netz sukzessive aus.<br />
Warum diese Geschichte?<br />
Ich sehe eine Parallele zum GWR in<br />
Österreich, dem Gebäude- und Wohnungsregister,<br />
welches von der Statistik<br />
Austria geführt wird. Mit viel Euphorie<br />
nach der Großzählung 2001 im November<br />
2004 aus der Taufe gehoben, ein<br />
hochinnovatives Konzept, vernetzt sich<br />
mit anderen Registern und ist weiter im<br />
Ausbau begriffen. Zu den Kunden (wie<br />
auch Lieferanten) zähle ich hier in erster<br />
Linie die Gemeinden und Städte in<br />
Österreich.<br />
Gründe für das GWR<br />
Welche Gründe sprechen für ein österreichweites<br />
und aktuelles Gebäude- und<br />
Wohnungsregister? Das Gebäude- und<br />
◆ Reinhard Haider ist Amtsleiter<br />
der Marktgemeinde Kremsmünster<br />
in Oberösterreich<br />
24 KOMMUNAL<br />
Wohnungsregister enthält neben den<br />
Adressdaten auch Strukturdaten von<br />
Gebäuden, Wohnungen und sonstigen<br />
Nutzungseinheiten. Die Meldepflicht<br />
trifft die Gemeinden und die Bezirkshauptmannschaften,<br />
soweit bei diesen in<br />
Wahrnehmung der ihnen übertragenen<br />
Aufgaben der örtlichen Baupolizei Daten<br />
anfallen.<br />
Lediglich die Gemeinden haben einen<br />
Online-Zugriff auf die Daten des<br />
Gebäude- und Wohnungsregisters zur<br />
Wahrnehmung ihrer gesetzlich übertragenen<br />
Aufgaben. Ein weiteres eingeschränktes<br />
Nutzungsrecht wurde dem<br />
Zentralen Melderegister eingeräumt. Die<br />
im Gebäude- und Wohnungsregister<br />
geführten<br />
Wohnungsadressen wer-<br />
den dem Zentralen Melderegister<br />
zur Verfügung<br />
gestellt. Damit wird<br />
gewährleistet werden,<br />
dass Meldevorgänge nur<br />
an gültigen Adressen<br />
vorgenommen werden.<br />
Dazu einige aktuelle<br />
Zahlen:<br />
◆ Gebäudeadressen<br />
Österreichweit sind<br />
(ohne Wien) 99,4 Prozent<br />
der ZMR-Meldefälle<br />
auf Gebäudeebene mit dem GWR<br />
abgeglichen. In 50 Prozent der Städte<br />
und Gemeinden stimmen bereits alle<br />
ZMR-Meldeadressen bis zur Gebäude -<br />
adresse mit den GWR-Adressen überein,<br />
in weiteren 20 Prozent gibt es maximal<br />
fünf Meldefälle mit ungeklärten Gebäudeadressen.<br />
Die Gebäudeadressen weisen<br />
bereits eine hohe Übereinstimmung<br />
Die Daten werden<br />
nur noch ein Mal eingegeben,<br />
die Adress -<br />
harmonisierung <strong>verhindert</strong><br />
die bisherige<br />
doppelte oder gar<br />
mehrfache Datenhaltung<br />
in der Gemeinde.<br />
mit dem ZMR auf. Im Laufe des Jahres<br />
2007 wird ein Türnummernabgleich mit<br />
dem ZMR durchgeführt. Neben der laufenden<br />
Aktualisierung ist für manche<br />
Städte und Gemeinden daher die Führung<br />
und Nacherfassung der Daten auf Türnummernebene<br />
noch ein großes Thema.<br />
◆ Bauvorhabensmeldungen<br />
82 Prozent der 2357 Städte und<br />
Gemeinden haben für das Berichtsjahr<br />
2006 insgesamt 22.660 Bauvorhabensmeldungen<br />
erfasst. Das bedeutet dass<br />
ein Teil der 420 Gemeinden einen Nacherfassungsbedarf<br />
hat. In Kleinstgemeinden<br />
wird nicht jedes Jahr ein Bauvorhaben<br />
durchgeführt.<br />
◆ Registereinheiten<br />
In 120.099 Straßen<br />
gibt es 2.349.018<br />
Gebäudeadressen,<br />
2.080.117 Gebäude<br />
und 4.370.918 Nutzungseinheiten.<br />
◆ User und Hotline<br />
Derzeit gibt es ca.<br />
7000 User, die mit dem<br />
Adress-GWR-Online<br />
arbeiten. 87 Prozent<br />
der Städte und<br />
Gemeinden haben seit<br />
26. November 2004<br />
zumindest einmal die<br />
Hotline der Statistik Austria, Tel. (01)<br />
711 28-7900, zu Hilfe gerufen, insgesamt<br />
waren es 30.000 Anrufe.<br />
Oftmals wird die Statistik Austria mit<br />
dem Vorwurf konfrontiert, dass diese<br />
Eingaben und Zahlen nur der Statistik<br />
dienen. Betrachten wir daher einmal<br />
den Nutzen für Gemeinden, Bürger und<br />
Gesellschaft:
Oben: Einblick in die neue Internet-Oberfläche<br />
des GWR ab 2008,<br />
Rechts: Vernetzung der GWR-Register in<br />
Österreich<br />
◆ Nutzen für die Gemeinden<br />
Die Register können durch den österreichweiten<br />
Abgleich sauber geführt<br />
werden, tausende „Karteileichen“ konnten<br />
in den Gemeinden bereits entfernt<br />
und auch bisher nicht gemeldete Einwohner<br />
zu einer Anmeldung gebracht<br />
werden. Die Daten werden nur noch ein<br />
Mal eingegeben, die Adressharmonisierung<br />
<strong>verhindert</strong> die bisherige doppelte<br />
oder gar mehrfache Datenhaltung in<br />
verschiedensten Datenbanken der<br />
Gemeinde. Denken wir nur daran, dass<br />
sich in größeren Gemeinden und Städten<br />
das Meldeamt und das Bauamt oft<br />
nicht mehr im gleichen Gebäude befinden<br />
und darunter die Verständigung<br />
bzw. der Datenabgleich leidet. Die<br />
exakte Zuordnung von Personen zu<br />
Wohnungen wird immer wichtiger, weil<br />
immer mehr Gebührenordnungen mit<br />
Grundgebühren beschlossen werden,<br />
deren Basis die Anzahl der Personen im<br />
Haushalt ist.<br />
Zusätzlich kann die Gemeinde jederzeit<br />
für verschiedenste Zwecke die eigenen<br />
Statistiken über Gebäude, Wohnungen<br />
Die unbemerkte Volkszählung<br />
Stellen Sie sich vor es ist Volkszählung und<br />
keiner geht hin. Es kommt noch besser: die<br />
Volkszählung wird unbemerkt trotzdem<br />
durchgeführt. Und das Beste daran: genau<br />
das hat am 31. Oktober 2006 stattgefunden,<br />
nämlich eine sogenannte „Probezählung“<br />
hauptsächlich aus den elektronischen<br />
Registern wie ZMR (Zentrales Melde Register)<br />
und GWR (Gebäude- und Wohnungs<br />
Register). Erstmalig werden die Informationen<br />
nicht von den Bürgern eingeholt, sondern<br />
den vorliegenden Verwaltungsregistern<br />
entnommen. Basis dafür ist das Registerzählungsgesetz<br />
2006. Die Registerzählung<br />
wird Volks-, Gebäude-, Wohnungsund<br />
Arbeitsstättenzählungen ersetzen.<br />
Mit Schaudern erinnern sich noch alle<br />
Betroffenen an die Volkszählung 2001: in<br />
die Gemeindeämter wurden palettenweise<br />
Formulare geliefert, die in wochenlanger<br />
oder Entwicklung der Bautätigkeit<br />
errechnen lassen. Es ist nicht uninteressant<br />
zu wissen, wenn z.B. in einer<br />
Gemeinde drei Prozent der Nutzungseinheiten<br />
ohne WC und Dusche/Bad<br />
ausgestattet sind oder 20 Prozent der<br />
Nutzungseinheiten mit umweltfreundlichen<br />
Energieformen beheizt werden.<br />
◆ Nutzen für Bürger und Gesellschaft<br />
Echtes Bürgerservice ist die Tatsache,<br />
dass die Adresse auf der Meldebestätigung<br />
nun eine gesicherte Meldeadresse<br />
hinsichtlich tatsächlichem Aufenthalt<br />
und auch hinsichtlich Schreibweise darstellt.<br />
Als Basis für politische Entscheidungen<br />
dienen die Statistiken, wie beispielsweise<br />
die Sozialstatistik über<br />
bestimmte Wohnungsmerkmale<br />
bestimmter Berufsgruppen, die Familienstatistiken<br />
oder natürlich auch für die<br />
Arbeit mit allen Bürgern ausgefüllt und<br />
retourniert wurden. Die Auswertung der<br />
Daten auf den Papierformularen erfolgte in<br />
Teilen erst Jahre später.<br />
Richtungsweisend und eine Zäsur in der<br />
Geschichte der Zählungen war in diesem<br />
Jahr 2001 allerdings die Entscheidung die<br />
Daten in eine elektronische Datenbank einzubringen.<br />
Es war die Geburtsstunde des<br />
ZMR, dem Rückgrat der Registerzählung<br />
und dem GWR. Die Register sind die einheitliche<br />
Basis für E-Government-Anwendungen<br />
in Österreich.<br />
Eine der wesentlichen Aufgaben der<br />
Gemeinden ist es, die Datenqualität dieser<br />
Register sicher zu stellen. Am 31. Oktober<br />
2010 wird es dann so weit sein: die erste<br />
Registerzählung anstelle der traditionellen<br />
Volkszählung wird stattfinden – und keiner<br />
geht hin.<br />
Verwaltung<br />
Raumplanung. Darüber hinaus dient das<br />
Gebäude- und Wohnungsregister<br />
Zwecken der Bundesstatistik und wird<br />
als eines der Basisregister für eine Registerzählung<br />
herangezogen, welche die<br />
Großzählungen in der bisherigen Form<br />
ersetzen.<br />
Kern des E-Government<br />
in Österreich<br />
Ein aktuelles GWR spielt bei gesellschaftspolitischen<br />
Entscheidungen für<br />
Wohnungspolitik, Bauwirtschaft, örtliche<br />
Raumplanung, Umweltfragen, sinnvollem<br />
Einsatz öffentlicher Förderungsmittel<br />
und bei internationalen Anforderungen<br />
von UNO und EU eine große Rolle.<br />
Das GWR stellt heute gemeinsam mit<br />
dem Zentralen Melderegister (ZMR) den<br />
Kern des E-Government in Österreich<br />
dar und ist mitverantwortlich für den<br />
Titel „Europameister im E-Government“<br />
innerhalb von Europa.<br />
Besonders wichtig für die Gemeinden ist<br />
allerdings das Thema der Großzählung!<br />
Nicht alle wissen, dass bereits im Oktober<br />
2006 eine Probe-Registerzählung<br />
stattfand (siehe Kasten). Ohne tonnenweise<br />
Papierformularen, ohne wochenlangen<br />
Befragungen, ohne jahrelanger<br />
Wartezeit auf die Auswertungen! Und:<br />
ohne der zu geringen Entschädigungen<br />
dafür. Gemeinden unter 20.000 Einwohner<br />
erhielten im Jahr 2001 als Volkszählungsersatz<br />
nur 70 Millionen der insgesamt<br />
250 Millionen Euro. Die großen<br />
Städte über 20.000 Einwohner erhielten<br />
mit 180 Millionen Schilling den<br />
Löwenanteil an Entschädigung. Die<br />
KOMMUNAL 25
Recht & Verwaltung<br />
Erfahrungen der Probe-Registerzählung<br />
werden plangemäß im Frühjahr 2008<br />
vorliegen.<br />
Finanzausgleich auf Basis<br />
der Registerzählung<br />
Daher ist eine Forderung wohl berechtigt:<br />
Alle Kommunen, ob kleine Gemeinden<br />
oder große Städte, sollten sich der<br />
Bedeutung des Gebäude- und Wohnungsregisters<br />
bewusst sein und ihre<br />
personellen und finanziellen Ressourcen<br />
so gestalten, dass das GWR auf einen<br />
aktuellen Stand gebracht und gehalten<br />
wird. Auch die künftigen Verhandlungen<br />
über den Finanzausgleich müssen auf<br />
Basis der Registerzählung erfolgen. Nur<br />
diese Vorgangsweise entspricht den<br />
Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Zweckmäßigkeit. So<br />
steht es in der Verfassung und auch in<br />
unseren Gemeindeordnungen. Das soll<br />
auch als Appell an den Gesetzgeber und<br />
die Aufsichtsbehörden verstanden werden,<br />
den Einsatz und die Nutzung des<br />
GWR im Behördensektor zu forcieren.<br />
GWR-„Neu“ ab 2008<br />
Die ersten Eingaben und die Arbeitsweise<br />
mit dem GWR im Internet liefen unter<br />
dem Stichwort „mühselig“ an, wurden<br />
aber zwischenzeitlich stark verbessert.<br />
Nun steht eine wesentliche Erneuerung<br />
an: Eine österreichweite User-Group hat<br />
viele Anregungen in das Redesign des<br />
GWR eingebracht. Neue Funktionalitäten<br />
und eine verbesserteUsability<br />
sowie eine<br />
neue Oberfläche<br />
werden<br />
den Gemeinden<br />
in ganz<br />
Österreich voraussichtlich<br />
ab<br />
Anfang 2008<br />
zur Verfügung<br />
stehen. Durch<br />
inhaltliche<br />
Anpassungen<br />
sollen die<br />
Daten auch für Verwaltungszwecke besser<br />
genützt werden können.<br />
So wie die Great Western Railway in<br />
Großbritannien in ihrer besten Zeit auch<br />
„God’s Wonderful Railway“ genannt<br />
wurde, wird unser Gebäude- und Wohnungsregister<br />
in Europa mit großer<br />
Bewunderung bedacht. Der Nutzen für<br />
die Gemeinden wird mit jeder Aktualisierung<br />
sichtbarer. Für Kleinstgemeinden bis<br />
hin zu großen Städten.<br />
Die Schienen sind gelegt, nützen wir sie!<br />
Neue Funktionalitäten<br />
und eine neue<br />
Oberfläche werden den<br />
Gemeinden in ganz<br />
Österreich voraussichtlich<br />
ab Anfang 2008 zur<br />
Verfügung stehen.<br />
26 KOMMUNAL<br />
Die Gemeindeautonomie<br />
Kein Freibrief<br />
für Gemeinden<br />
Gemäß Artikel 116 Abs. 1 B-VG ist die Gemeinde Gebietskörperschaft<br />
mit dem Recht auf Selbstverwaltung und<br />
zugleich Verwaltungssprengel. Das bedeutet aber nicht,<br />
dass eine Gemeinde nach Gutdünken handeln kann. Eine<br />
Betrachtung.<br />
◆ Prof. Dr. Roman Häußl<br />
Im Kern des Gedankens der Selbstverwaltung<br />
steht das Anliegen, dass dem<br />
unmittelbar Betroffenen nicht nur im<br />
Wege der allgemeinen Wahlen, sondern<br />
auch bei der Vollziehung ein maßgeblicher<br />
Einfluß auf die Wahrnehmung<br />
bestimmter, sie unmittelbar betreffender<br />
öffentlicher Aufgaben zukommen<br />
sollten. Insoweit ersetzt die Organisationsform<br />
der Selbstverwaltung die sonst<br />
◆ wirkl.Hofrat i.R. Prof. Dr. Roman<br />
Häußl ist Experte für Gemeinderecht<br />
in der Kanzlei Nistelberger<br />
in Betracht kommenden Organisationsformen<br />
der staatlichen Verwaltung.<br />
Kein Freibrief<br />
Diese sogenannte „Gemeindeautonomie“<br />
bedeutet aber nicht, daß die<br />
Gemeinde nach Gutdünken handeln<br />
darf. Sowohl der Bund als auch das<br />
Land üben gemäß Artikel 119a Abs. 1<br />
B-VG das Aufsichtsrecht über die<br />
Gemeinde dahin aus, dass diese bei<br />
Besorgung des eigenen Wirkungsbereiches<br />
die Gesetze und Verordnungen<br />
nicht verletzt, insbesondere ihren Wirkungsbereich<br />
nicht überschreitet und<br />
die ihr gesetzlich obliegenden Aufgaben<br />
erfüllt.<br />
Plötzliches Versperren eines Servitutsweges<br />
oder das Schlägern von Bäumen<br />
auf einem Grundstücke, das die<br />
Gemeinde in Bestand gegeben hat,<br />
ohne Wissen und ohne Billigung des<br />
Bestandnehmers, stellen Rechtsverletzungen<br />
dar, die es den Betroffenen<br />
ermöglichen mit Besitzstörungsklage
gegen die<br />
Gemeinde<br />
vorzugehen.<br />
Aber nicht<br />
nur in<br />
Bereich des<br />
Privatrechtes,<br />
sondern<br />
auch im<br />
Bereich des<br />
öffentlichen<br />
Rechtes hat<br />
die<br />
Gemeinde<br />
für allfällige<br />
Rechtsverletzungeneinzustehen.<br />
So hafteten gemäß § 1 Abs. 1<br />
Amtshaftungsgesetz (AHG) die Gemeinden<br />
nach den Bestimmungen des bürgerlichen<br />
Rechts für den Schaden am<br />
Vermögen oder der Person, den die als<br />
ihre Organe handelnden Personen in<br />
Vollziehung der Gesetze durch ein<br />
rechtwidriges Verhalten wem immer<br />
schuldhaft zugefügt haben. Ein in rechts -<br />
widriger Weise nicht zeitgerecht durchgeführtes<br />
Bauverfahren, eine rechtswidrig<br />
erteilt Baubewilligung oder die<br />
rechtswidrige Vorschreibung von<br />
Gemeindeabgaben können den Tatbestand<br />
des § 1 Abs. 1 AHG bilden und<br />
machen die Gemeinde haftbar.<br />
Ein in rechtswidriger<br />
Weise nicht zeitgerecht<br />
durchgeführtes<br />
Bauverfahren oder eine<br />
rechtswidrig erteilt<br />
Baubewilligung können<br />
den Tatbestand des<br />
§ 1 Abs. 1 AHG bilden<br />
und machen die<br />
Gemeinde haftbar.<br />
Mögliche Konsequenzen<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen<br />
kann ein solches Verhalten sogar als<br />
Amtsmißbrauch ausgelegt werden, was<br />
letztlich auch zu einer strafrechtlichen<br />
Verfolgung der Gemeindeorgane führen<br />
kann. Die für die Gemeinde handelnden<br />
Organe sollten sich daher stets vor<br />
Augen halten, daß sie sich auch bei Vollziehungshandlungen<br />
im eigenen Wirkungsbereich<br />
der Gemeinde nicht im<br />
gesetzesfreien Raum befinden, sondern<br />
die Gemeinde als Rechtsträger des<br />
Gemeindeorgans oder auch das Organ –<br />
unter bestimmten Voraussetzungen<br />
selbst – für ihr Verhalten sowohl zivilals<br />
auch strafrechtlich einzustehen<br />
haben.<br />
Mit dem „Preis der Kommunen“ können<br />
sich auch heuer wieder Wissenschaftler<br />
schmücken, die gemeinderelevante Bereiche<br />
erforscht haben. Die Arbeiten können<br />
bis 29. Juni 2007 eingereicht werden.<br />
Bereits zum sechsten<br />
Mal schreiben<br />
Gemeinde- und Städ-<br />
tebund den „Preis der<br />
Kommunen“ aus. Die<br />
Bürgermeister und<br />
Gemeindepolitiker<br />
sind aufgerufen, Studenten<br />
in ihren Kommunen<br />
zum Mitmachen<br />
anzuregen. Mit<br />
dem hoch dotierten<br />
Preis werden Arbeiten<br />
ausgezeichnet, die<br />
Kommunales zum<br />
Inhalt haben. Eine<br />
hochkarätige Jury unter dem Vorsitz von<br />
o. Univ.-Prof. Dr. Theo Öhlinger wählt die<br />
Siegerarbeiten aus.<br />
Der Förderpreis im Gesamtrahmen von<br />
7000 Euro wird für kommunalwissenschaftliche<br />
Arbeiten – Habilitationsschriften,<br />
Dissertationen, Diplomarbeiten und<br />
andere auf eigenständiger Forschung<br />
beruhende Arbeiten – vergeben.<br />
Förderfähig sind hervorragende Arbeiten<br />
zu kommunalwissenschaftlichen Themen<br />
aus folgenden Disziplinen: Rechtswissen-<br />
Wissenschaftspreis<br />
Kommunale Spitzenverbände fördern Akademiker<br />
Gemeinden im Zeichen<br />
der Wissenschaft<br />
Information<br />
Die Einreichung der Arbeiten hat in<br />
zweifacher Ausfertigung bis längstens<br />
29. Juni 2007 (Einlangen im<br />
jeweiligen Sekretariat) wahlweise<br />
beim Österreichischen Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
oder beim Österreichischen Städtebund,<br />
1082 Wien, Rathaus zu erfolgen.<br />
Die Einreichungen haben die<br />
genaue Angabe des Namens, des<br />
Berufes, des Alters, der Anschrift,<br />
der Telefonnummer und der E-Mail-<br />
Adresse des Preiswerbers/der Preiswerberin<br />
zu tragen. Darüber hinaus<br />
ist ein Lebenslauf sowie eine Kurzfassung<br />
von maximal eineinhalb Seiten<br />
über Fragestellung, Methodik<br />
und Inhalt der eingereichten Arbeit<br />
beizufügen. Ebenso wird gebeten –<br />
falls vorhanden – die entsprechenden<br />
Zeugnisse der Begutachter der<br />
Einreichung beizulegen.<br />
Mehr auf www.gemeindebund.at<br />
Ziel ist, Ansätze für<br />
eine Weiterentwicklung<br />
der rechtlichen, wirtschaftlichen<br />
oder politischen<br />
Situation der österreichischen<br />
Städte und Gemeinden<br />
und ihrer Selbstverwaltung<br />
abzuleiten.<br />
schaft, Politik- und Sozialwissenschaft<br />
sowie Wirtschafts- und Finanzwissenschaft.<br />
Es gibt die drei Kategorien Diplomarbeiten,<br />
Dissertationen sowie Habilitationen<br />
und andere Forschungsarbeiten.<br />
Die<br />
Preisgelder können<br />
sich sehen lassen:<br />
Diplomarbeiten werden<br />
mit 1500 Euro,<br />
Dissertationen mit<br />
2500 Euro sowie<br />
Habilitationen und<br />
andere Forschungsarbeiten<br />
mit 3000 Euro<br />
gefördert. Zur Teilnahme<br />
eingeladen<br />
sind Studierende,<br />
Doktorandinnen und<br />
Doktoranden, Absolventinnen<br />
und Absolventen, Assistentinnen<br />
und Assistenten sowie Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler der Universitäten,<br />
Hochschulen und Fachhochschulen<br />
Österreichs.<br />
Die Kriterien<br />
Die Bewerber/Innen dürfen zum Zeitpunkt<br />
des letztmöglichen Einreichtermins<br />
das 40. Lebensjahr nicht überschritten<br />
haben. Der Preis soll Ansporn zur<br />
Beschäftigung mit Fragestellungen von<br />
besonderer Relevanz für die österreichischen<br />
Städte und Gemeinden und Anerkennung<br />
für herausragende und innovative<br />
Leistungen auf diesem Gebiet sein.<br />
Es können nur abgeschlossene deutschsprachige<br />
Arbeiten eingereicht werden,<br />
deren Abschluss zum Zeitpunkt der Ausschreibung<br />
des Wissenschaftspreises nicht<br />
länger als zwei Jahre zurückliegt. Auftragsarbeiten<br />
und Arbeiten, die bereits<br />
zum Zeitpunkt der Einreichung prämiert<br />
wurden, und anderweitig geförderte<br />
Arbeiten werden nicht berücksichtigt.<br />
Der Preis der Kommunen wird im feierlichen<br />
Rahmen im Laufe des Wintersemesters<br />
2007/2008 übergeben Der Österreichische<br />
Gemeindebund und der Österreichische<br />
Städtebund sind berechtigt, die<br />
prämierten Arbeiten zumindest auszugsweise<br />
zu publizieren bzw. auch nicht prämierte<br />
Arbeiten in seinen Publikationen<br />
zu veröffentlichen.<br />
KOMMUNAL 27
Abfallwirtschaft<br />
EAG-Koordinierungsstelle zieht positive Bilanz nach dem ersten Jahr<br />
61.000 Tonnen<br />
E-Schrott gesammelt<br />
Mit mehr als 7,5 Kilogramm gesammelter Elektroaltgeräte (EAG) pro Einwohner und<br />
Jahr sind die Österreicher und Österreicherinnen im absoluten europäischen Spitzenfeld.<br />
Fristgerecht per 10. April wurden von<br />
allen fünf bewilligten Sammelsystemen<br />
sowie von allen anderen Verpflichteten<br />
die vorgeschriebenen Jahresmeldungen<br />
für 2006 abgegeben. Dabei zeigt sich,<br />
dass sowohl Wirtschaft und Kommunen<br />
als auch die KonsumentInnen die Vorgaben<br />
der Europäischen Union und der<br />
österreichischen EAG-Verordnung mehr<br />
als gut erfüllt haben.<br />
Im Spitzenfeld Europas<br />
Rund 61.000 Tonnen Elektroaltgeräte<br />
bzw. 7,65 Kilogramm pro ÖsterreicherIn<br />
wurden im Jahr 2006 bei den Sammelstellen<br />
von den KonsumentInnen abgegeben<br />
und in weiterer Folge einer<br />
umweltgerechten<br />
Entsorgung zugeführt. Die Sammelmenge<br />
pro Einwohner konnte daher<br />
zum Vorjahr um 30 Prozent gesteigert<br />
werden. Die auch im Europavergleich<br />
äußerst große Sammelbereitschaft der<br />
heimischen KonsumentInnen beweist,<br />
dass alle Informations-maßnahmen der<br />
Koordinierungsstelle als auch die regionale<br />
Öffentlichkeitsarbeit für die Bevölkerung<br />
bestens gegriffen haben und die<br />
ÖsterreicherInnen sich aktiv mit der<br />
Sammlung und dem Recycling von<br />
Elektroaltgeräten beschäftigen.<br />
28 KOMMUNAL<br />
»<br />
Unsere Zahlen belegen<br />
nicht nur das große<br />
Engagement der<br />
KonsumentInnen, sondern<br />
auch die hervorragende<br />
Kooperationsbereitschaft<br />
der Kommunen.<br />
Mag. Elisabeth Giehser<br />
EAK-Geschäftsführerin<br />
Die überwiegende Mehrheit der österreichischen<br />
Abfallwirtschaftsverbände,<br />
Kommunen bzw. Sammelstellen hat<br />
direkte Verträge mit einem der bewilligten<br />
Sammelsysteme abgeschlossen. Das<br />
Service der Abholkoordinierung durch<br />
die EAK wurde im Jahr 2006 von 358<br />
Sammelstellen in Anspruch genommen,<br />
insgesamt wurden seit In-Kraft-Treten<br />
der EAG VO über 2300 Abholaufträge<br />
positiv erledigt. Wie schon 2005 kam<br />
ein großer Teil der Aufträge aus den<br />
Bundesländern Kärnten und Steiermark.<br />
In beiden Ländern gibt es derzeit<br />
keine Landeslösungen wie z.B. in Niederösterreich,<br />
Oberösterreich oder Salzburg,<br />
und so haben die kleinen regionalen<br />
Abfallwirtschaftsverbände, bzw. einzelne<br />
Gemeinden selbst,<br />
die Leistung der Abholkoordination<br />
über die<br />
EAK genutzt. Somit<br />
wurde im ersten vollen<br />
Kalenderjahr nach in<br />
Kraft treten der EAG-VO<br />
durchschnittlich 7,5 Prozent<br />
der österreichischen<br />
«<br />
Sammelmasse im<br />
Bereich der Elektro- und<br />
Elektronikaltgeräte über<br />
die Abholkoordinierung<br />
einer Verwertung zugeführt.<br />
EAK-Geschäftsführerin<br />
Mag. Elisabeth Giehser: „Die ersten<br />
Trends 2007 bestätigen diese Entwicklung.<br />
Wir rechnen auch für das Jahr<br />
2007 mit einer hohen, vermutlich noch<br />
steigenden, Pro-Kopf-Sammelmenge.<br />
Informationen<br />
Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle<br />
Austria GmbH<br />
Mariahilfer Straße 84, 1070 Wien<br />
Tel: +43 1 522 37 62-0<br />
Fax: +43 1 522 37 62 19<br />
Unsere Zahlen belegen nicht nur das<br />
große Engagement der KonsumentInnen,<br />
sondern auch die hervorragende<br />
Kooperationsbereitschaft von Wirtschaft<br />
und Kommunen, die es erst möglich<br />
gemacht hat, alle Vorgaben der EU<br />
weitgehend problemfrei zu erfüllen.<br />
Österreich ist damit sicherlich europaweit<br />
vorbildlich bei der Umsetzung.“<br />
Aus dem Gemeindebund<br />
Für Öffentlichkeitsarbeit<br />
gibt es Geld<br />
Die österreichischen Gemeinden sind<br />
jene starken Partner, ohne die das Wirtschaftssystem<br />
der Elektroaltgeräte-Verordnung<br />
nicht solche erfolgreichen<br />
Bilanzen ziehen kann.<br />
Die Gemeinden stellen aufgrund eines<br />
Auftrages des Gesetzgebers ihre Sammelinfrastruktur<br />
zur Verfügung und<br />
haben im Rahmen ihrer Sammeltätigkeit<br />
auch eine wesentliche Vermittlerrolle<br />
an die Bürgerinnen und Bürger.<br />
Ohne die Gemeinden und Verbände<br />
funktioniert eine regionale Öffentlichkeitsarbeit<br />
nur halb so gut. Es ist daher<br />
auch ein wesentliches Verdienst der<br />
Gemeinden, dass Österreich auch im<br />
Bereich der Elektro-Altgerätesammlung<br />
einen der vordersten Plätze der Industrienationen<br />
einnimmt.<br />
Für die Öffentlichkeitsarbeit stellt das<br />
von der Wirtschaft finanzierte System<br />
auch Finanzmittel zur Verfügung, welche<br />
die Gemeinden und Verbände jährlich<br />
mit nachweislichen Projekten abrufen<br />
können. Die Gelder für das Jahr<br />
2006 sind bereits zur Anweisung<br />
gebracht worden. Laut Auskunft der<br />
die Gelder verwaltenden Koordinierungsstelle<br />
haben im Jahr 2006 vor<br />
allem die Kommunen und Verbände<br />
der Länder Niederösterreich, Oberösterreich<br />
und der Steiermark vorbildliche<br />
Öffentlichkeitsarbeit geleistet.
Abfallwirtschaft<br />
Federstriche bei der Gesetzesvorlage können Millionen kosten<br />
Gemeinden würden<br />
„über bleiben“<br />
Der Gemeindebund hat zur Regierungsvorlage zum Abfallwirtschaftsgesetz seinen<br />
Unmut darüber kundgetan, dass gewisse Passagen des Begutachtungsentwurfes, die<br />
zum Schutz der Gebührenzahler verankert wurden, nun plötzlich weggefallen sind. Vor<br />
allem den Gemeinden droht dabei massiver Geldverlust.<br />
Der Begutachtungsentwurf sah etwa die<br />
Verpflichtung der Sammel- und Verwertungssysteme<br />
zur Erbringung einer finanziellen<br />
Sicherstellung für die Abdeckung<br />
von Kosten nach Insolvenz oder Beendigung<br />
von deren Tätigkeit vor. Ohne eine<br />
solche finanzielle Sicherstellung drohen<br />
den Gemeinden, die die Hauptlast der<br />
Sammlung von Altstoffen und Altgeräten<br />
tragen, erhebliche Kosten, wenn ein<br />
Sammler oder Verwerter seine Tätigkeit<br />
einstellt.<br />
Sollte nämlich ein Sammel-<br />
und Verwertungssystem<br />
eine Zeit lang am<br />
Markt sein und dann<br />
seine Tätigkeit einstellen,<br />
wurden ja für die Entsorgungskosten<br />
der in Verkehr<br />
gesetzten Geräte<br />
oder Verpackungen<br />
Lizenzentgelte von den<br />
Herstellern/Importeuren<br />
einkassiert, die bei Einstellung<br />
dieser Tätigkeit<br />
nicht mehr für die<br />
Sammlung dieser Geräte<br />
und Altstoffe zur Verfügung<br />
stehen. Letztlich<br />
würden die Gemeinden keine Entschädigung<br />
für die Sammlung des nachlaufenden<br />
lizenzierten Materials erhalten, die<br />
Kosten dafür aber hätte der Gebührenzahler<br />
zu berappen, der ja schon über die<br />
abgewälzte Lizenzierung einmal zur<br />
Kasse gebeten worden war. Der Österreichische<br />
Gemeindebund besteht weiterhin<br />
auf der Notwendigkeit einer entsprechenden<br />
Sicherstellung.<br />
In Ministerialentwurf war außerdem eine<br />
Änderung enthalten,<br />
die eine sinnvolle<br />
Klarstellung<br />
aufgrund eines<br />
Ohne eine finanzielle<br />
Sicherstellung drohen den<br />
Gemeinden, die die Hauptlast<br />
der Sammlung von<br />
Altstoffen und Altgeräten<br />
tragen, erhebliche Kosten,<br />
wenn ein Sammler oder<br />
Verwerter seine Tätigkeit<br />
einstellt.<br />
VwGH-Erkenntnisses<br />
(GZ:2006/07<br />
/0073) bei der<br />
Abgrenzung zwischen<br />
Haushalts -<br />
system und Gewerbesystemenbewirken<br />
sollte.<br />
Auch der Wegfall<br />
dieser Passage droht<br />
den Gemeinden<br />
und den Gebührenzahlern<br />
auf den<br />
Kopf zu fallen.<br />
Foto: BMLFUW<br />
Der Begutachtungsentwurf<br />
sah etwa die<br />
Verpflichtung der Sammel-<br />
und Verwertungssysteme<br />
zur<br />
Erbringung einer<br />
finanziellen Sicherstellung<br />
für die<br />
Abdeckung von Kosten<br />
nach Insolvenz oder<br />
Beendigung von deren<br />
Tätigkeit vor.<br />
Sollte nämlich der Gesetzestext unverändert<br />
bleiben, besteht angesichts der Interpretationspraxis<br />
des VwGH die Gefahr,<br />
dass einerseits Umwelt- und Entsorgungsstandards<br />
gesenkt werden, andererseits<br />
Weg gefallen ist die Passage<br />
über eine Klarstellung zur Abgrenzung<br />
zwischen Haushalts system und<br />
Gewerbesystemen. Auch das droht<br />
den Gemeinden und den Gebührenzahlern<br />
auf den Kopf zu fallen.<br />
das Haushaltssystem andere Systeme<br />
querfinanzieren müsste. Der Gemeindebund<br />
warnte in diesem Zusammenhang<br />
eindringlich vor einem Trittbrettfahrertum<br />
zu Lasten der Gemeinden und verlangt<br />
im Interesse von Kostenwahrheit<br />
und Umweltschutz eine eindeutige<br />
Zuordnung wie sie im Ministerialentwurf<br />
vorgesehen.<br />
KOMMUNAL 29
KOMMUNAL-Interview<br />
Neue Modelle der Nahversorgung entstehen<br />
Post gibt ländlichen<br />
Raum nicht auf<br />
Keine weiteren Postämterschließungen und den Ausbau der Postpartner. Das verspricht<br />
der Vorstandsdirektor der Österreichischen Post, Dipl.-Ing. Dr. Herbert Götz, im<br />
KOMMUNAL-Interview mit Mag. Nadja Tröstl.<br />
Es gibt in Österreich rund 1400 Postfilialen.<br />
Sie sollen neu strukturiert<br />
werden. Wie sieht die Neuorganisation<br />
aus?<br />
Die Österreichische Post wird stärker<br />
auf die drei Kernkompetenzen Briefe<br />
plus Pakete, Telefone und Geldtransaktionen<br />
eingehen. Unser Ziel ist, als Post<br />
eine moderne Service- und Kommuni-<br />
kationsdrehscheibe zu werden. Im<br />
ländlichen Raum, und hier besonders<br />
bei älteren Menschen, ist die Post die<br />
einzige Kommunikationsschiene und<br />
oft die einzige Verbindung zur Außenwelt.<br />
Besonders bei den Älteren<br />
genießen unsere Mitarbeiter großes<br />
Vertrauen. Wir leben in einer schnelllebigen<br />
Zeit, die von modernen Medien<br />
und elektronischer Kommunikation<br />
bestimmt ist. Ältere Menschen schätzen<br />
die Dienste der klassischen Post von der<br />
Aufgabe und Abholung von Briefen<br />
über Pakete bis zu Geldtransaktionen.<br />
Es läutet an der Tür und wen lässt man<br />
herein? Den Briefträger.<br />
190 Postpartner sind bereits an Bord.<br />
Selbstständige Kaufleute und Nahversorger<br />
rittern darum, Partner der<br />
30 KOMMUNAL<br />
Fotos: E. Horvath<br />
»<br />
Im ländlichen Raum, und<br />
hier besonders bei älteren<br />
Menschen, ist die Post die<br />
einzige Kommunikationsschiene<br />
und oft die<br />
einzige Verbindung zur<br />
Außenwelt.<br />
DI Herbert Götz<br />
Post-Vorstandsdirektor<br />
über die Ziele der Post<br />
Post zu werden. Welche Bedeutung<br />
und welche Vorteile haben die Partner<br />
für die Gemeinden?<br />
Die Postpartner haben sich hervorragend<br />
bewährt. Es ist ein Erfolgsmodell<br />
rundherum, bei dem es nur Gewinner<br />
gibt: Die Konsumenten, die Gemeinden<br />
selbst, die Postpartner und die Post.<br />
Den Bürgern als Konsumenten wird<br />
bestes Service gebo-<br />
ten. Die Gemeinden<br />
versorgen die Bürger<br />
mit Post und den<br />
dazugehörenden<br />
Dienstleistungen. Die<br />
Postpartner machen<br />
zusätzlichen Umsatz.<br />
Ein Nahversorger<br />
«<br />
lukriert als Postpartner<br />
zwischen 400 und<br />
500 Euro mehr pro<br />
Monat. Der ländliche<br />
Raum leidet immens<br />
unter dem Zusperren<br />
der Greißler und der<br />
Dorfgasthäuser. Und<br />
natürlich liegt es im Interesse der Bürgermeister,<br />
den Nahversorger im Ort zu<br />
halten. Das Postpartner-Modell bietet<br />
eine Überlebenschance für den ländlichen<br />
Raum. Die Nahversorger sichern<br />
ihr Geschäft ab, haben einen Zusatzverdienst<br />
und stärken die Wirtschaft in<br />
einer Kommune. Der vierte Gewinner<br />
ist die Post, die eine wirtschaftlich sinnvolle<br />
Alternative gefunden hat.<br />
Inwiefern sind die Bürgermeister in<br />
die Verhandlungen eingebunden?<br />
Die Bürgermeister sind von der ersten<br />
Sekunde an in die Gespräche eingebunden.<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten: Oftmals<br />
geht die Initiative von den Bürgermeistern<br />
aus und sie wenden sich an<br />
den Vertriebsdirektor der Region. Oder<br />
die Post nimmt den Kontakt mit einer<br />
Gemeinde auf, wenn ein Postamt rote<br />
Zahlen schreibt. Die erfolgreiche Implementierung<br />
von Postämtern und Postpartnern<br />
wäre ohne die Bürgermeister<br />
nicht möglich gewesen. Die Post ist ein<br />
integrierter Bestandteil des Systems der<br />
Daseinsversorgung und somit auch ein<br />
wichtiger Bestandteil jeder Gemeinde.<br />
Wir führen einen permanenten Dialog<br />
mit Ländern und Gemeinden. Wir<br />
suchen und leben das Gespräch mit<br />
den Gemeindechefs und sehen darin<br />
eine soziale Verantwortung.<br />
Manche Gemeinden haben kein Postamt<br />
und auch keinen Nahversorger<br />
mehr. Welche Möglichkeiten haben<br />
sie?<br />
Es entsteht eine neue Form der Nahversorgung.<br />
Darin liegt großes Potential.<br />
Die Kräfte werden gebündelt. Derzeit<br />
läuft in Oberösterreich das Projekt<br />
„Land lebt auf“, in dessen Rahmen<br />
Institutionen in der Infrastruktur<br />
zusammengebracht werden. Gemeindeämter,<br />
Greißler und Tankstellen ziehen<br />
zusammen in ein Gebäude und<br />
bieten höchstes Service mit attraktiven<br />
Öffnungszeiten, unter anderem an<br />
Samstagen.<br />
Wird die Post bald vollkommen liberalisiert?<br />
In der Diskussion über die Vollliberalisierung<br />
richte ich einen klaren Appell<br />
an alle politischen Entscheidungsträger<br />
auf österreichischer und europäischer<br />
Ebene. Auf der einen Seite ist der<br />
Markt für Briefsendungen bis 50<br />
Gramm für die Post reserviert. Dem<br />
gegenüber steht die Verpflichtung zur<br />
Erbringung des Universaldienstes. Wir<br />
versorgen jeden Haushalt jeden Tag mit<br />
Post – und zwar von der Wiener Innenstadt<br />
bis zum entlegensten Tiroler<br />
Bergbauerndorf. Nimmt man der Post
das Brief-Monopol und ist die Frage<br />
nicht geklärt, wie der Universaldienst<br />
finanziert werden soll, wird die<br />
flächendeckende Postversorgung<br />
gefährdet. Darin besteht eine wesentliche<br />
Aufgabe der Politik, auch zur Erhaltung<br />
des ländlichen Raums. Zahlreiche<br />
ältere Menschen sind auf die Postzustellung<br />
angewiesen. Mein Wunsch ist,<br />
die Liberalisierung bis 2011/2012 aufzuschieben<br />
und Hand in Hand mit den<br />
großen Postgesellschaften aus Frankreich<br />
und Deutschland zu gehen.<br />
Es gibt 340 Post-Servicestellen. Viele<br />
davon sind Gemeindeämter. Was wird<br />
geboten?<br />
Das Modell der Post-Servicestellen hat<br />
sich hervorragend bewährt. Es bringt<br />
den Gemeindeämtern eine höhere<br />
Besucherfrequenz, mehr Bürgernähe<br />
und -kontakt. Es gibt dasselbe Angebot<br />
wie in unseren Postämtern oder bei den<br />
Postpartnern. Die Post-Servicestellen<br />
haben lediglich keinen EDV-Zugang zur<br />
Post, sie sind online nicht miteinander<br />
verbunden. Ein- und Auszahlungen<br />
können getätigt werden, man hat aber<br />
keinen Einblick auf den Kontostand.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträgern<br />
funktioniert sehr gut.<br />
Allerdings erfordert die Klärung wirtschaftlicher<br />
Details oftmals einen höheren<br />
Gesprächsbedarf, da ein weiterer<br />
Unterschied<br />
darin liegt,<br />
dass die Post<br />
in diesem<br />
Modell<br />
Arbeitsstunden<br />
abgeltet,<br />
während der<br />
Postpartner<br />
sein eigener<br />
Unternehmer<br />
ist.<br />
Er bekommt<br />
pro verkauftem<br />
Produkt<br />
einen fixen<br />
Betrag.<br />
»<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten:<br />
Oftmals geht die<br />
Initiative von den Bürgermeistern<br />
aus und sie wenden<br />
sich an den Vertriebsdirektor<br />
der Region. Oder<br />
die Post nimmt den Kontakt<br />
mit einer Gemeinde<br />
auf, wenn ein Postamt<br />
rote Zahlen schreibt.<br />
«<br />
... im Gespräch mit der Autorin über<br />
die Einbindung der Bürgermeister in<br />
die Verhandlungen<br />
Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit<br />
mit den Entscheidungsträgern in<br />
den Gemeinden?<br />
Der Bürgermeister ist bei den Verhandlungen<br />
nicht nur der Wegweiser, sondern<br />
der Vertragspartner. Uns ist wichtig,<br />
alle Beteiligten wie Bürgermeister<br />
oder Amtsleiter an einen Tisch zu bringen<br />
und eine gemeinsame Lösung zu<br />
finden. Dieser Dialog steht bei uns<br />
immer am<br />
Anfang.<br />
Wie haben<br />
sich die fahrendenPostfilialen<br />
bewährt? Seit<br />
wann gibt es<br />
die Post auf<br />
vier Rädern<br />
in Salzburg?<br />
Es gibt seit<br />
zwei Jahren<br />
zwei Postmobile<br />
in Salzburg. Sie decken die drei<br />
Pinzgauer Gemeinden Hollersbach,<br />
Krimml, Lend und im Pongau Goldegg<br />
und St. Veit ab. Ich hätte aber gerne<br />
mehr. In diesen fahrenden Postfilialen<br />
werden hervorragendes Service, Mobilität<br />
und Kundennähe geboten. Auch<br />
der EDV-Zugang besteht. Allerdings<br />
müsste die Interkommunale Zusammenarbeit<br />
noch besser<br />
funktionieren.<br />
Und rechnet sich<br />
das für die Post?<br />
Für die Post rechnet<br />
es sich wirtschaftlich.<br />
Ein Bus kostet<br />
in der Anschaffung<br />
mit dem gesamten<br />
Equipment und<br />
Sicherheitsfeatures<br />
100.000 Euro. Er<br />
kann bis zu zehn<br />
Jahren im Einsatz<br />
sein. Das Modell hat<br />
sich bewährt: Wir<br />
haben keinen Kunden<br />
verloren, und<br />
der Betrieb läuft seit<br />
2005, auch im<br />
extrem heißen Sommer<br />
und strengem<br />
Winter ohne Zwischenfälle.<br />
Generaldirektor Dr.<br />
Anton Wais hat<br />
angekündigt, von<br />
insgesamt 350 Millionen<br />
Euro bis zum<br />
Jahresende 150<br />
Millionen allein in<br />
KOMMUNAL-Interview<br />
Österreich investieren zu wollen. Auf<br />
die einzelnen Gemeinden heruntergebrochen:<br />
Wofür wird das Geld verwendet?<br />
Dazu kann ich noch keine Detailinformationen<br />
geben. Wir haben aber eine<br />
Reihe von Zielen entlang der Wertschöpfungskette<br />
und freuen uns, damit bald<br />
an die Öffentlichkeit zu gehen.<br />
»<br />
Es gibt seit zwei Jahren zwei<br />
Postmobile in Salzburg. Sie<br />
decken die drei Pinzgauer<br />
Gemeinden Hollersbach,<br />
Krimml, Lend und im Pongau<br />
Goldegg und St. Veit ab.<br />
Ich hätte aber gerne mehr.<br />
«<br />
... über die fahrenden Postämter und wie<br />
es damit weiter gehen soll<br />
In den vergangenen Jahren wurden<br />
hunderte Postämter geschlossen – teilweise<br />
mit einem Aufschrei der Gemeindechefs<br />
verbunden. Gibt es jetzt ein<br />
Ende der Schließungswelle oder werden<br />
noch weitere Postämter in den<br />
kommenden Jahren abgedreht?<br />
Die Unternehmensplanung bis 2010<br />
sieht keinerlei weitere Reduktion des<br />
Filialnetzes vor. Die Schließung der 310<br />
Postämter in den vergangenen zwei Jahren<br />
war nirgendwo ersatzlos. Die Postzustellung<br />
erfolgt in diesen Fällen entweder<br />
durch das Land oder die Postpartner.<br />
47 Postämtern werden beobachtet.<br />
Ihre Zukunft ist noch ungewiss. Ein<br />
erheblicher Teil entwickelt sich aber sehr<br />
gut. Die Entscheidung wird im Sommer<br />
2007 getroffen.<br />
Worauf dürfen sich Österreichs<br />
Gemeinden in Zukunft freuen?<br />
Auf eine neue, aktive und innovative<br />
Österreichische Post. Mit unseren 1.334<br />
Filialen und 14.000 Briefträgern sind<br />
wir eine wesentliche Lebensader des<br />
ländlichen Raums. Wir werden das Postnetz<br />
in dieser Größe aufrechterhalten<br />
und haben schon den höchsten Grad an<br />
Optimierung erreicht. In Zusammenarbeit<br />
mit den Bürgermeistern und<br />
Gemeinden werden wir neue Pilotversuche<br />
diskutieren und Projekte starten. Ich<br />
wünsche mir, mit den Bürgermeistern in<br />
die Offensive zu gehen und dass es uns<br />
gelingt, die Post zu einem unverzichtbaren<br />
Dienstleister, vor allem im ländlichen<br />
Raum, zu machen.<br />
KOMMUNAL 31
KOMMUNALMESSE<br />
Die KOMMUNALMESSE bietet<br />
Gelegenheit, Firmen zu<br />
treffen, mit denen man in<br />
Kontakt ist. Es gibt bereits<br />
aber auch interessante neue<br />
Anbieter und man trifft<br />
Kollegen aus anderen<br />
Gemeinden.<br />
Gemeindevertreter freuen sich schon auf die KOMMUNALMESSE<br />
Alles was Gemeinden<br />
brauchen<br />
Auf der KOMMUNALMESSE, die am 27. und 28. September in Klagenfurt stattfindet, treffen<br />
wieder hunderte von Bürgermeistern und Gemeindevertretern zusammen. In Verbindung<br />
mit dem gleichzeitig stattfindenden Gemeindetag ist die KOMMUNALMESSE damit<br />
DAS kommunale Top-Ereignis im Jahr.<br />
Die KOMMUNALMESSE führt Produzenten,<br />
Händler und Konsumenten zusammen.<br />
„Sie ist damit eine Plattform für<br />
einen direkten Erfahrungsaustausch, von<br />
dem alle Beteiligten profitieren“, sagt<br />
Gemeindebund-Präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer. „Die Konsumenten, also<br />
die Bürgermeister und Gemeindemandatare,<br />
können sich über die neuesten Entwicklungen<br />
und Angebote informieren.“<br />
Auch altgediente Mandatare und<br />
Gemeindemitarbeiter entdecken auf der<br />
KOMMUNALMESSE immer wieder etwas<br />
Neues. „Die Messe bietet Gelegenheit, um<br />
Firmen zu treffen, mit denen man bereits<br />
in Kontakt ist, und hin und wieder gibt es<br />
interessante neue Anbieter“, meint dazu<br />
Helmut Kellauer, Amtsleiter im oberösterreichischen<br />
Garsten.<br />
Interesse der Besucher<br />
ist garantiert<br />
Auf der anderen Seite lernen die Anbieter<br />
die Wünsche ihrer Kunden kennen, was<br />
ein Anstoß für neue Entwicklungen sein<br />
kann. „Die KOMMUNALMESSE ist für<br />
mich die Veranstaltung, auf der man die<br />
verantwortlichen Entscheidungsträger<br />
trifft“, sagt Robert Sierzega, der seine Produkte<br />
zur Hebung der Verkehrssicherheit<br />
auch heuer wieder auf der KOMMUNAL-<br />
MESSE ausstellt. „Bei anderen Messen<br />
32 KOMMUNAL<br />
trifft man auch oft potenzielle Kunden,<br />
aber nur bei der Kommunalmesse kann<br />
ich davon ausgehen, dass unsere Produkte<br />
für wirklich alle Besucher interessant<br />
sein können.“<br />
Freundschaftliche<br />
Atmosphäre<br />
Besonders wichtig ist den Messe-Teilnehmern,<br />
die Tatsache, dass die KOMMU-<br />
NALMESSE auch heuer wieder gemeinsam<br />
mit dem Österreichischen Gemeindetag<br />
stattfindet. Vielen geht es aber<br />
nicht nur darum, neue Produkte kennen<br />
zu lernen, sondern auch um den Erfahrungstausch<br />
mit Gleichgesinnten.<br />
»<br />
Bei anderen Messen<br />
trifft man auch oft<br />
potenzielle Kunden, aber<br />
nur bei der KOMMUNAL-<br />
MESSE kann ich davon<br />
ausgehen, dass unsere<br />
Produkte für wirklich alle<br />
Besucher interessant sein<br />
können.<br />
Robert Sierzega<br />
Inhaber der Sierzega Elektronik<br />
GmbH aus OÖ<br />
«<br />
„Die KOMMUNALMESSE bietet Gelegenheit<br />
für freundschaftliche Treffen. Hier<br />
bietet sich auch die Möglichkeit, dass wir<br />
uns mit den Vertretern unserer Partnergemeinde<br />
zum Erfahrungsaustausch treffen“,<br />
sagt Georg Jungmayer, Bürgermeister<br />
von Seefeld-Kadolz im Weinviertel.<br />
Das bestätigt auch Anton Hafellner<br />
Gemeindekassier in Proleb (Stmk.): „Die<br />
Stimmung am Gemeindetag ist immer<br />
sehr gut. Man spürt eine gewisse Verbundenheit<br />
aller Teilnehmer, und man kann<br />
sich einfach zu einem Tisch dazustellen<br />
und Erfahrungen austauschen. Das Klima<br />
ist sehr unkompliziert.“<br />
Gemeinden sind größte<br />
Investoren<br />
Österreichs Gemeinden sind immer noch<br />
die mit Abstand größten öffentlichen<br />
Investoren des Landes. „Natürlich geht es<br />
den Gemeinden wie jeder Hausfrau im<br />
Supermarkt: Sie müssen das Wünschenswerte<br />
mit dem Finanzierbaren unter<br />
einen Hut bringen“, meint Gemeindebund<br />
Präsident Mödlhammer. „Aber zum Glück<br />
haben sich die Gemeindefinanzen in den<br />
letzten Jahren positiv entwickelt, sodass<br />
die Kommunen wieder investieren können.<br />
Und alles was man als Gemeinde<br />
braucht, findet man auf der KOMMUNAL-<br />
MESSE.“
Die auf die Fachtagung am Donnerstag<br />
folgende Podiumsdiskussion zeugt<br />
ebenso vom Interesse der Spitzen wichtiger<br />
Institutionen. Am Podium werden<br />
neben Josef Pröll Landeshauptmann-<br />
Stellvertreterin und Sozialreferentin<br />
von Kärnten, Dr. Gaby Schaunig, der<br />
Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes,<br />
Rudolf Hundstorfer, und<br />
der Präsident der Wirtschaftskammer<br />
Österreich, Dr. Christoph Leitl,<br />
jedenfalls für eine vielseitige<br />
und aufschlussreiche Diskussion sorgen.<br />
„Fest der Kärntner Regionen“<br />
Entsprechend der Vielfältigkeit des<br />
gastgebenden Bundeslandes wird im<br />
Laufe des Donnerstags den Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern<br />
ein<br />
gemischtes und<br />
geselliges Rahmenprogramm<br />
geboten.<br />
Dieses „Fest der<br />
Kärntner Regionen“<br />
findet direkt<br />
am Messegelände<br />
statt und soll für<br />
die Besucherinnen<br />
und Besucher<br />
vor und nach<br />
Fachtagung sowie<br />
zwischen den<br />
Rundgängen<br />
durch die Kommunalmesse<br />
der Zerstreuung dienen.<br />
Im Anschluss an die Fachtagung wird<br />
mit Spannung erwartete Auszeichnung<br />
„Innovativste Gemeinde 2007“ verliehen<br />
(siehe auch Bericht Seite 34).<br />
„Zentrum des Lebens“<br />
Als Motto für den Österreichischen<br />
Gemeindetag 2007 wurde der Slogan<br />
„Zentrum des Lebens“ gewählt. Er soll<br />
einmal mehr verdeutlichen, dass es die<br />
Gemeinden sind, die den Menschen<br />
Heimat bieten. Die Gemeinden begleiten<br />
ihre Bürgerinnen und Bürger von<br />
der Geburt bis zum Lebensende. Der<br />
Gemeindetag 2007<br />
Gemeindetag in Klagenfurt: Referenten und Diskutanten stehen fest<br />
Für Spannung<br />
ist gesorgt<br />
Bundesminister Josef Pröll wird beim 54. Österreichischen Gemeindetag am<br />
27. September dieses Jahres das Impulsreferat im Rahmen der Fachtagung halten.<br />
Somit wird zum Thema der Fachtagung „Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“ ein<br />
spannender Zugang gelegt.<br />
Mit der Zusage von Minister Josef Pröll ist<br />
am Donnerstag ein informatives Impulsreferat<br />
garantiert.<br />
Das Motto des<br />
Gemeindetages<br />
„Zentrum des<br />
Lebens“ soll einmal<br />
mehr verdeutlichen,<br />
dass es die Gemeinden<br />
sind, die den<br />
Menschen<br />
Heimat bieten.<br />
Foto: BMLFUW<br />
vielfältige Aufgabenbereich der Kommunen<br />
umfasst dabei die Kinderbetreuung,<br />
genauso wie Teile des Schulwesens,<br />
die Unterstützung des kulturellen<br />
Lebens, bis hin zur Versorgung der älteren<br />
Bevölkerung.<br />
Spitzen des Staates beim<br />
Gemeindetag am Freitag<br />
Nach der Begrüßung durch Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer<br />
werden Kärntens Landeshauptmann<br />
Jörg Haider, Bundeskanzler<br />
Alfred Gusenbauer sowie Bundespräsident<br />
Heinz Fischer und ein Vertreter<br />
des Städtebundes Grußworte an die<br />
Delegierten des 54. Österreichischen<br />
Gemeindetags richten.<br />
Rechtzeitig anmelden<br />
Die Anmeldung zum diesjährigen<br />
Gemeindetag ist auf<br />
www.gemeindetag.at bis zum<br />
31. Juli möglich. Um allfällige<br />
Wünsche bei der Zimmerreservierung<br />
berücksichtigen zu können,<br />
ist eine rechtzeitige Anmeldung<br />
von Vorteil. Hingewiesen<br />
wird auch auf die beschränkte<br />
Teilnehmerzahl für die Besichtigung<br />
des „Wörtherseestadions“.<br />
KOMMUNAL 33
Gemeindetag 2007<br />
Der größte Innovationswettbewerb für die heimischen Gemeinden<br />
Gesucht wird die<br />
innovativste<br />
Gemeinde 2007<br />
Wer kann sich heuer mit dem Titel „Österreichs innovativste Gemeinde 2007“<br />
schmücken? Der Startschuss für den größten Innovationswettbewerb Österreichs für<br />
Gemeinden ist gefallen. Im Vorjahr hat sogar Bundespräsident Dr. Heinz Fischer der Siegergemeinde<br />
Amstetten einen persönlichen Besuch abgestattet, um sich das Siegerprojekt<br />
genau anzusehen. Machen Sie mit und zeigen Sie uns und der Öffentlichkeit die<br />
Innovationskraft Ihrer Gemeinde.<br />
„Die Probleme und Aufgaben der<br />
Gemeinden werden nicht geringer, sondern<br />
im Gegenteil, sie werden größer“,<br />
sagt Helmut Mödlhammer. Er muss es<br />
wissen: Mödlhammer ist nicht nur<br />
selbst Bürgermeister der kleinen Salzburger<br />
Ortschaft Hallwang, sondern als<br />
Gemeindebund-Präsident auch oberster<br />
Interessenvertreter der 2357 Kommunen<br />
in Österreich.<br />
Um erfolgreich zu sein, braucht es weit<br />
mehr als nur als kommunale Verwaltungseinheit<br />
zu agieren. Erfolgreiche<br />
Gemeinden müssen heute handeln wie<br />
Unternehmen. Ideen sind gefragt. Und<br />
daran mangelt es nicht, betont Kommunalkredit-Generaldirektor<br />
Dr. Reinhard<br />
Platzer. Sein Bankinstitut ist Österreichs<br />
Nummer 1 in Public Finance. „In den<br />
österreichischen Gemeinden herrscht<br />
34 KOMMUNAL<br />
»<br />
großes kreatives Potenzial“, sagt Platzer,<br />
„die Bürgermeister sind Bauherren,<br />
Finanzmanager und vielfältige Problemlöser.“<br />
Was alles an Know-how in den<br />
Gemeinden steckt, soll mit dem „Wettbewerb<br />
zur Suche der innovativsten<br />
Gemeinden in Österreich“ aufgezeigt<br />
werden. Bereits zum vierten Mal veranstalten<br />
der Gemeindebund und die<br />
Kommunalkredit<br />
Was alles an Know-how in<br />
den Gemeinden steckt, soll<br />
mit dem „Wettbewerb zur<br />
Suche der innovativsten<br />
Gemeinden in Österreich“<br />
aufgezeigt werden.<br />
Dr. Reinhard Platzer<br />
Kommunalkredit-Generaldirektor (im<br />
Bild bei der Verleihung des traditionellen<br />
Sonderpreises 2005)<br />
«<br />
Austria zusammen<br />
mit dem WirtschaftsBlatt<br />
diesen<br />
Wettbewerb.<br />
Einreichen<br />
bis 31. Juli<br />
Eingereicht werden<br />
können ab<br />
sofort innovative<br />
Projekte aus allen<br />
Sparten. Anmeldeschluss<br />
ist der 31.<br />
Juli 2006, die Einreichung ist ausschließlich<br />
über<br />
www.kommunalnet.at/innovation<br />
möglich. Jede Gemeinde kann bis zu<br />
drei Projekte nominieren. Wie auch in<br />
den vergangenen drei Jahren können<br />
Kommunen auch grenzübergreifend<br />
partnerschaftlich auftreten, wobei eine<br />
Gemeinde die Leitstelle sein muss.<br />
Betriebe sind heuer auch<br />
mit dabei<br />
Ebenso können die Gemeinden beim<br />
Wettbewerb auch ihre Projekte in<br />
Kooperation mit der lokalen Wirtschaft<br />
nominieren, wobei jedoch die Einreichung<br />
über den Bürgermeister laufen<br />
muss.<br />
Im Vorjahr hat die niederösterreichische<br />
Gemeinde Amstetten den Sieg<br />
davongetragen. Belohnt wurde Amstetten<br />
mit einer Vielzahl an Berichten in<br />
allen großen Medien Österreichs sowie<br />
einem persönlichen Besuch des Herrn<br />
Bundespräsidenten. Das ambitionierte<br />
Programm „Amstetten 2010+ Zukunft<br />
aktiv gestalten“ vernetzt lokale Partner<br />
und basiert auf bereits Realisiertem<br />
(Energie Contracting, Biomasse-Heizkraftwerke<br />
und Fernwärmenetz) sowie<br />
in Entstehung befindlichem (großes<br />
Biomasse-Fernheizkraftwerk, Biogasanlage)<br />
und durch Projektarbeit noch<br />
umzusetzende Projekte, die Projektgruppen<br />
arbeiten. Steigerung der regionalen<br />
Energieproduktion (Wärme,<br />
Strom, Treibstoffe) aus erneuerbaren<br />
Energiequellen. Erhöhung der lokalen<br />
Wertschöpfung. Thermisch-energetisch<br />
gute öffentliche Gebäude und ein<br />
wesentlicher Beitrag zur Erfüllung der<br />
Kyoto-Ziele als Klimabündnis-<br />
Gemeinde.<br />
In den Jahren davor gewannen die<br />
oberösterreichische Kleingemeinde<br />
I<br />
s<br />
k<br />
n<br />
a<br />
e<br />
K
Der Sieger des Jahres 2006 war die nö.<br />
Gemeinde Amstetten, der Preis wurde<br />
beim Jubiläumsgemeindetag in Wien<br />
verleihen.<br />
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer war<br />
von dem Projekt der Gemeinde so<br />
begeistert, dass er es sich nicht nehmen<br />
ließ, der Siegergemeinde einen Besuch<br />
abzustatten (rechts).<br />
Schenkenfelden (2005) sowie die südburgenländische<br />
Gemeinde Güssing<br />
(2004) den Innovationswettbewerb des<br />
Gemeindebundes (siehe Kasten rechts).<br />
„Durch den Wettbewerb werden nicht<br />
nur innovative<br />
Projekte<br />
vor den Vor-<br />
hang geholt,<br />
vielmehr<br />
kommt es<br />
dadurch auch<br />
zu einem<br />
Know-how-<br />
Transfer, der<br />
anderen<br />
Gemeinden<br />
gangbare<br />
Lösungsansätzeaufzeigt“,<br />
sagt<br />
Kommunalkredit-Chef<br />
Platzer und stimmt da mit<br />
Gemeindebund-Präsident voll überein:<br />
„Das erfolgreiche Rad braucht nicht<br />
immer neu erfunden werden“, betont<br />
Mödlhammer, „sondern wir müssen<br />
schauen, von den Ideen der anderen zu<br />
lernen.“<br />
Über die besten Ideen und Konzepte<br />
entscheidet eine hochkarätige Fach-<br />
Jury, der neben den Veranstaltern auch<br />
zwei Minister und ein wissenschaftlicher<br />
KMU-Experte angehören. Auf welche<br />
Bewertungskriterien kommt es an –<br />
Fünf Punkte sind ausschlaggebend:<br />
◆ Der Innovationsgrad, also das Besondere<br />
am Projekt, das über das<br />
Pflichtversorgungs-Programm der<br />
Gemeinden hinausgeht.<br />
◆ Der volkswirtschaftliche Nutzen, das<br />
heisst: Die Auswirkungen auf Jobs<br />
und Wertschöpfung.<br />
◆ Die Effizienz: Wirtschaftlichkeit und<br />
Verwaltungsvereinfachung werden<br />
Über die besten<br />
Ideen und Konzepte entscheidet<br />
eine hochkarätige<br />
Fach-Jury, der<br />
neben den Veranstaltern<br />
auch zwei Minister und<br />
ein wissenschaftlicher<br />
KMU-Experte angehören.<br />
hier berücksichtigt.<br />
◆ Die regionalen Impulse: Was bringt<br />
das Projekt der Bevölkerung und der<br />
Umwelt?<br />
◆ Der ökologische und soziale Wert:<br />
Dabei wird beurteilt, wie das Konzept<br />
von der Bevölkerung mitgetragen<br />
wird.<br />
Sieger wird am<br />
Gemeindetag prämiert<br />
Die Prämierung der Siegerprojekte<br />
erfolgt auch heuer wieder im Rahmen<br />
des Gemeindetages, der am 27. und<br />
28. September 2007 in Klagenfurt stattfinden<br />
wird. Vor großem Publikum<br />
werden die Siegergemeinden vor den<br />
Vorhang geholte, entsprechend große<br />
mediale Aufmerksamkeit ist ihnen<br />
sicher.<br />
Machen auch Sie mit ihrer Gemeinde<br />
beim Wettbewerb zur innovativsten<br />
Gemeinde Österreichs 2007 mit.<br />
Innovativste Gemeinde<br />
Österreichs 2007<br />
Alle Unterlagen und Informationen<br />
zum Wettbewerb finden Sie<br />
auch unter der Web-Adressen:<br />
www.kommunalnet.at/innovation<br />
Einreichschluss: 31. Juli 2007<br />
Nähere Informationen und Einreichformular:<br />
www.kommunalnet.at/<br />
innovation<br />
Einreichungen sind auch direkt<br />
per E-Mail (innovation@<br />
kommunalnet.at) oder per Post<br />
(Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstr. 6; 1010 Wien)<br />
möglich.<br />
Fotos: R. Boltz, E. Horvath; Kommunalnet<br />
Rückblick<br />
Gemeindetag 2007<br />
Die „Innovativste Gemeinde“<br />
Eine Gemeindebund-<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Die oberösterreichische Gemeinde Schenkenfelden<br />
streifte 2005 den Titel „Innovativste<br />
Gemeinde“ ein. Die Mühlviertler<br />
Kommune, in der 1500 Menschen leben,<br />
verband unter dem Motto „Gemeinde sind<br />
wir alle“ Wirtschaft, Landwirte und Energiesektor.<br />
Bürgermeister Johann Pötscher<br />
ist stolz auf den Erfolg: „Unser Drei-Säu-<br />
2005 konnte der Bürgermeister Johann<br />
Pötscher aus kleinen Mühlviertler Gemeinden<br />
Schenkenfelden den Preis mit nach<br />
Hause nehmen.<br />
len-Projekt und die Auszeichnung hat uns<br />
viel gebracht. Das Medieninteresse<br />
sowieso und in Folge kamen Gemeindenvertreter,<br />
von Tschechien bis Tirol, deren<br />
Interesse geweckt wurde, zu Besuch.<br />
Peter Vadas, Bürgermeister des südburgenländischen<br />
Güssing (zwischen Innenminister<br />
a.D. Ernst Strasser und Gemeindebund-Chef<br />
Helmut Mödlhammer) freute<br />
sich 2004 über den allerersten Preis als<br />
„Innovativste Gemeinde“. „Die ursprüngliche<br />
Idee war, die gesamte Stadt durch einheimische,<br />
nachwachsende und damit<br />
erneuerbare Energieträger zu versorgen“,<br />
erinnert sich Vadasz. Das Güssinger Sieger-<br />
Modell umfasst die Bereiche Wärme,<br />
Kraftstoff und Strom.<br />
KOMMUNAL 35
Gemeindebund<br />
Gemeindebund als Partner von „Ramsau 07 – get in balance“<br />
Urlaub für Körper,<br />
Geist & Seele<br />
Ramsau am Dachstein, die größte Tourismus-Gemeinde der Steiermark hat sich ein<br />
visionäres Ziel gesetzt: Die Ramsau soll zu „Europas erstem Balance-Resort“ werden.<br />
Vom 15. bis 23. Juni 2007 findet mit „Ramsau 07 – get in balance“ die großangelegte<br />
Startveranstaltung zur neuen Tourismus-Positionierung statt.<br />
Die Ramsau erlebt vom 15. bis 23.<br />
Juni eine noch nie dagewesene<br />
Fülle an hochkarätigen Vorträgen,<br />
Workshops und Kulturveranstaltungen.<br />
Mit dabei sind unter anderem<br />
das Wiener Staatsopernballet, das<br />
Radiosymphonieorchester Bratislava,<br />
die Gustav Brom Jazz Bigband, Extrembergsteiger<br />
Reinhold Messner, TV-Pfarrer<br />
Jürgen Fliege, ORF-Moderatorin<br />
Danielle Spera, Schriftstellerin Barbara<br />
Frischmuth sowie zahlreiche Top-Referenten<br />
und Trainer. Vertreter von<br />
Gemeinden und Tourismusverbänden<br />
erhalten auf jede Buchung ab vier<br />
Nächtigungen mit dem Kennwort<br />
„Gemeindebund“ einen Preisvorteil in<br />
Höhe von 70 Euro. Auch Tagesbuchungen<br />
ab einer Nächtigung plus ein<br />
36 KOMMUNAL<br />
»<br />
Tagesprogramm sind möglich, hier werden<br />
15 Euro Preisvorteil pro Tag<br />
gewährt. Das Detailprogramm und alle<br />
Infos unter www.ramsau07.com,<br />
Buchungen unter<br />
www.kommunalnet.at<br />
Der Ramsauer Bürgermeister Helmut<br />
Schrempf ist die treibende Kraft hinter<br />
dem ehrgeizigen Projekt: „Wir haben<br />
unsere touristische Situation und die<br />
künftigen Markttrends genau analysiert<br />
und sind zur Erkenntnis gekom-<br />
Der Gesundheitstourismus<br />
hat enormes Potenzial,<br />
und die örtlichen<br />
Gegebenheiten in der<br />
Ramsau sind ideal für<br />
ein Balance-Resort.<br />
Helmut Schrempf<br />
Bürgermeister von Ramsau<br />
men, dass wir uns ein völlig neues<br />
Marken-Profil schaffen müssen, um<br />
künftig am Markt bestehen zu können.<br />
Der Gesundheitstourismus hat enormes<br />
Potenzial, und die örtlichen Gegebenheiten<br />
in der Ramsau sind ideal für<br />
ein Balance-Resort.“<br />
Tourismus-Symposion<br />
am 19. Juni<br />
Im Rahmen der Balance-Woche findet<br />
am Dienstag, den 19. Juni ein Tourismus-Symposion<br />
unter Schirmherrschaft<br />
des österreichischen Gemeindebundes<br />
statt. Zum Thema „Wie (schnee)sicher<br />
ist unsere Tourismus-<br />
Zukunft?“ referieren<br />
und diskutieren:<br />
Klima-Experte Dr.<br />
Michael Staudinger<br />
(Universität Salzburg),<br />
der Wiener<br />
«<br />
Tourismus-Trendforscher<br />
Mag. Andreas<br />
Reiter, der Lecher<br />
Bürgermeister und<br />
Vorsitzende des<br />
Gemeindebund-Tourismusausschusses<br />
Ludwig Muxel, Dr. Petra Stolba (Österreich-Werbung),<br />
Sepp Schellhorn (Präsident<br />
der österreichischen Hotelvereinigung)<br />
und der Ramsauer Bürgermeister<br />
Helmut Schrempf.<br />
Für alle, die ein Balance-Paket ab einer<br />
Nächtigung buchen, ist die Teilnahme<br />
kostenlos. Für Tagesgäste beträgt der<br />
Eintritt 30 Euro. Anmeldungen unter<br />
info@ramsau07.com
AdR-Beiträge wie die Grünbücher „Eine europäische Strategie für nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energie“ oder<br />
„Energieeffizienz oder Weniger ist mehr“ oder „Die Rolle der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften bei der Bekämpfung<br />
des Klimawandels finden sich auf der AdR-Homepge www.cor.europa.eu<br />
AdR: Gemeinschaftliche Energiepolitik mit dezentralen Strategien<br />
Kommunen werden<br />
wichtige Rolle spielen<br />
Die Energiepolitik und die Bekämpfung der Erderwärmung gehören zu den großen<br />
Betätigungsfeldern der Europäischen Union in den kommenden Jahren. Und die lokalen<br />
und regionalen Gebietskörperschaften werden dabei eine wichtige Rolle spielen.<br />
Mit der Veröffentlichung mehrerer Dokumente<br />
zu Energiefragen im Januar 2007<br />
– dem „Energiepaket“ sowie einer Mitteilung<br />
über den Klimawandel – hat die<br />
Kommission eine diesbezügliche Debatte<br />
eingeleitet. Der Ausschuss wird sich über<br />
die Stellungnahmen von Gemeindebund-<br />
Vizepräsident Bernd Vögerle (SPE/AT)<br />
und Louise Dwarshuis (ALDE/NL) zu<br />
diesen beiden Themen äußern. Den<br />
regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />
wird hierbei eine wichtige Rolle<br />
zukommen, unterstreicht das für Energie<br />
zuständige Kommissionsmitglied Andris<br />
Piebalgs in einem Pressekommentar. Wie<br />
die Bürgermeister von Stockholm<br />
(Schweden) und Lyon (Frankreich)<br />
bezeugen, haben sie bereits große<br />
Anstrengungen unternommen.<br />
Niederschmetternde<br />
Energie-Zahlen<br />
Zunehmende Importabhängigkeit, steigende<br />
Energiepreise, Klimawandel. Die<br />
Zahlen sind niederschmetternd. Der<br />
Internationalen Energieagentur zufolge<br />
wird Europa im Jahr 2013 gegenüber<br />
den heutigen 50 Prozent nahezu 70 Prozent<br />
seines Energiebedarfs durch<br />
Importe decken<br />
müssen und zu 90<br />
Prozent von Erdöl,<br />
zu 70 Prozent von<br />
Erdgas und zu 100<br />
Prozent von Kohle<br />
abhängen. Bei<br />
unveränderter Fortsetzung<br />
der derzeitigen<br />
Verkehrs- und<br />
Energiepolitik werden<br />
die CO2-Emissionen<br />
in der EU bis<br />
2030 um fünf Prozent<br />
ansteigen.<br />
Bereits mehr als 80<br />
Prozent aller Treib -<br />
hausgase in der EU<br />
sind auf den Energieverbrauch<br />
zurückzuführen.<br />
»<br />
Bei der Verbesserung<br />
der Energieeffizienz<br />
besteht nach wie vor<br />
ein erhebliches<br />
Potenzial.<br />
Bgm. Bernd Vögerle<br />
AdR-Berichterstatter<br />
AdR<br />
Angesichts der bei der Bekämpfung dieser<br />
Probleme auf europäischer Ebene<br />
gebotenen Dringlichkeit haben die 27<br />
Mitgliedstaaten der Europäischen Union<br />
einen großen Schritt nach vorne getan,<br />
als sie auf der<br />
Tagung des<br />
Europäischen<br />
Rates im März<br />
beschlossen, das<br />
verbindliche Ziel<br />
festzulegen, die<br />
Treibhausgase<br />
bis 2020 gegenüber<br />
1990 um<br />
mindestens 20<br />
Prozent zu senken<br />
und den<br />
«<br />
Anteil der erneuerbaren<br />
Energien um<br />
20 Prozent zu<br />
erhöhen. In dem Aktionsplan,<br />
den der Rat<br />
im Energiebereich verabschiedet<br />
hat, werden<br />
außerdem genaue<br />
KOMMUNAL 37
»<br />
Ausschuss der Regionen<br />
Ziele für die Energieeffizienz vorgegeben.<br />
„Bei der Verbesserung der Energieeffizienz<br />
besteht nach wie vor ein erhebliches<br />
Potenzial“, erklärt im Übrigen Bernd<br />
Vögerle, Bürgermeister von Gerasdorf bei<br />
Wien, Berichterstatter des Ausschusses<br />
der Regionen für das Energiepaket. „Was<br />
die erneuerbaren Energien anbelangt, so<br />
sollte sich Europa bewusst werden, dass<br />
unserer Wirtschaft die Chance geboten<br />
wird, sich auf einem zukunftsträchtigen<br />
Markt eine weltweite Vormachtstellung<br />
zu sichern, wenn Europa bei diesen<br />
Technologien eine Vorreiterrolle übernimmt.“<br />
Es geht um ein echtes<br />
Anliegen<br />
Die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften<br />
können einen „erheblichen“<br />
Beitrag zum Erfolg der europäischen<br />
Energiepolitik leisten, betont das für<br />
Städte und Regionen sind für die<br />
Bereitstellung von unmittelbar<br />
mit dem Energieverbrauch<br />
zusammenhängenden öffentlichen<br />
Dienstleistungen verantwortlich<br />
und können bei der<br />
Mobilisierung der Bürger helfen.<br />
Michel Delabarre<br />
Präsident des Ausschusses der Regionen.<br />
Energie zuständige Kommissionsmitglied<br />
Andris Piebalgs. „Die Städte und Regionen“,<br />
die für die Fernwärme- und Verkehrsnetze,<br />
die Stadt- und Verkehrsplanung<br />
und die öffentliche Auftragsvergabe<br />
zuständig und Gebäudeeigentümer<br />
sind, „sind für die Bereitstellung von<br />
unmittelbar mit dem Energieverbrauch<br />
zusammenhängenden öffentlichen<br />
Dienstleistungen verantwortlich und<br />
können bei der Mobilisierung der Bürger<br />
helfen. Denn es geht hier um ein echtes<br />
Umdenken“, betont Michel Delabarre,<br />
Präsident des Ausschusses der Regionen.<br />
„Außerdem obliegt auch die Durchführung<br />
eines Großteils der geplanten<br />
Maßnahmen den lokalen und regionalen<br />
Gebietskörperschaften“, fügt Bernd<br />
Vögerle zu, der dazu aufruft, effiziente<br />
dezentrale Strategien zu konzipieren.<br />
Demnach sollte die regionale Dimension<br />
der Ziele „sehr sorgfältig" erörtert werden,<br />
erklärt Louise Dwarshuis, Abgeordnete<br />
der Provinz Südholland und<br />
Berichterstatterin für die Mitteilung der<br />
38 KOMMUNAL<br />
«<br />
Europäischen Kommission „Begrenzung<br />
des globalen Klimawandels auf zwei<br />
Grad Celsius“. „Die Anfälligkeit für den<br />
Klimawandel variiert aufgrund der<br />
Unterschiede im Hinblick auf die natürlichen<br />
Gegebenheiten und die Wirtschaftsstruktur<br />
in Europa von Region zu Region<br />
sehr stark. In Regionen mit einem hohen<br />
Anteil an energieintensiven Industrien<br />
werden die Kosten für Klimamaßnahmen<br />
höher als in anderen Regionen<br />
sein“. Dwarhuis empfiehlt, den Regionen<br />
bei der Verwirklichung der Ziele für die<br />
Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer<br />
Energieträger einen gewissen<br />
Handlungsspielraum zu lassen. „In den<br />
Regionen, die einerseits zwar über ein<br />
Energieeinsparungspotential verfügen,<br />
andererseits jedoch weniger Möglichkeiten<br />
für die Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />
haben, sollten ehrgeizigere<br />
Ziele im Bereich Energieeffizienz und im<br />
Gegenzug niedriger gesteckte Ziele im<br />
Bereich erneuerbare Energieträger realisiert<br />
werden können.“ Die Strukturfonds<br />
und der Kohäsionsfonds sollten zur<br />
Unterstützung der Regionen eingesetzt<br />
werden, denen relativ hohe Kosten für<br />
die Anpassung an den Klimawandel drohen.<br />
Infos aus erster Hand<br />
Diese Seite ist gestaltet und<br />
autorisiert durch:<br />
Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />
Tel: 0032/2/282 2211<br />
Fax: 0032/2/ 282 2325<br />
Web: www.cor.eu.int/de<br />
UN-Leitlinien zur Dezentralisierung und S<br />
Globalisierung der l<br />
Demokratie stärkt B<br />
Leitlinien zur Dezentralisierung der<br />
Staaten und Stärkung der lokalen<br />
Selbstverwaltung in ihren Städten und<br />
Gemeinden verabschiedeten die Regierungen<br />
der UNO-Mitgliedstaaten Ende<br />
April in Kenias Hauptstadt Nairobi, am<br />
Sitz der UN-Habitat-Abteilung der Vereinten<br />
Nationen. Dieser umfangreiche<br />
Text bedeutet einen Durchbruch für die<br />
Kommunen weltweit, betonte die Stellvertretende<br />
Generalsekretärin der UNO,<br />
Dr. Anna Tibaijuka, und bezeichnete<br />
diese Resolution „als die Frucht zehn-<br />
Erfolgreich in Nairobi an einem Strang<br />
gezogen (v.l.n.r.): Ulrich Bohner, Generalsekretär<br />
des Kongresses des Kommunen<br />
und Regionen beim Europarat<br />
(KGRE) in Straßburg, Dr. Heinrich Hoffschulte<br />
und Peter Götz, MdB und Bundesvorsitzender<br />
der Kommunalpolitischen<br />
Vereinigung der CDU/CSU, zugleich<br />
Sprecher der „Globalen Parlamentarier<br />
für UN-Habitat“, setzten sich gemeinsam<br />
international für die „UNO-Leitlinien zur<br />
Dezentralisierung und Stärkung der<br />
Lokalen Selbstverwaltung“ ein.<br />
jähriger Arbeit. Sie hat extensive Beratungen<br />
mit den Mitgliedstaaten, den<br />
internationalen Kommunalverbänden<br />
und einer großen Zahl von Experten<br />
erfordert.“<br />
„Unser hartnäckiger Einsatz hat sich<br />
gelohnt,“ betonte Dr. Heinrich Hoffschulte<br />
(Münster) am Ende der Beratungen.<br />
Als Vertreter im UN-Beirat der<br />
Kommunen (UNACLA) und in einer von<br />
der UNO berufenen internationalen<br />
Expertenrunde hatte er sich seit 1996<br />
für ein solches Grundlagenpapier der<br />
Vereinten Nationen eingesetzt. „Mit über<br />
100 Nationen haben wir verhandelt. In<br />
einem ersten Anlauf sind wir an den<br />
USA und China gescheitert – und gegen<br />
diese beiden Regierungen läuft in der<br />
UNO nichts. Jetzt aber haben beide eindeutig<br />
mitgezogen,“ vermerkt er dankbar.
Stärkung der Kommunen<br />
lokalen<br />
Bürger vor Ort<br />
Der Text gibt aus den sehr unterschiedlichen<br />
Erfahrungen der Nationen und<br />
Kulturen Anregungen, Ziele und bestpractice-Modelle<br />
für eine nachhaltige<br />
Dezentralisierung der UNO-Mitgliedstaaten<br />
unter gleichzeitige Anerkennung<br />
der zunehmend wichtigen Rolle der<br />
Kommunen auch bei den großen Millenniums-Zielen<br />
der UNO, die ohne die<br />
Städte und Gemeinden nur „Papier“<br />
bleiben würden. Starken Einfluss hatten<br />
auch die guten Erfahrungen mit einer<br />
europäischen Kommunalcharta des<br />
Europarates seit 1985 bei der<br />
demokratischen Wende in Mittelund<br />
Ost-Europa. Dort war diese<br />
Konvention zur Messlatte der<br />
Demokratisierung der früher<br />
straff zentralistisch regierten<br />
Staaten unter kommunistischer<br />
Herrschaft geworden und ist<br />
inzwischen geltendes Recht in<br />
den 46 Mitgliedstaaten des Europarates<br />
geworden.<br />
Auch so kann Globalisierung<br />
sein: „Wir können diese nicht<br />
aufhalten. Aber die Antwort der<br />
Welt-Union der Kommunen ist<br />
die Globalisierung der lokalen<br />
Demokratie, die unsere Bürger vor Ort<br />
stärkt,“ kommentiert Dr. Hoffschulte mit<br />
einem Zitat des lateinamerikanischen<br />
Diplomaten und Literatur-Nobelpreisträgers<br />
Vargas Llosa die Entwicklung. Und<br />
der amtierende Vorsitzende der „Welt-<br />
Parlamentarier für UN-Habitat“, der<br />
Mexikaner Eloy Camtu Segóvia,<br />
ergänzte: „Es ist nun unsere Aufgabe als<br />
Abgeordnete die Initiativen der UNO in<br />
nationale Gesetzgebung umzusetzen.“<br />
2. Weltkongress der UCLG<br />
Kommunen im Wandel<br />
steuern die Welt<br />
Von 28. bis 31. Oktober findet in Jeju<br />
in Südkorea der 2. Weltkongress der<br />
Vereinigung der Kommunen und<br />
lokalen Verwaltungen<br />
der Welt<br />
(ULCG)<br />
statt. Unter<br />
dem Motto<br />
„Kommunen im Wandel steuern die<br />
Welt werden zentrale Themen wie<br />
der Klimawandel und Kommunen im<br />
Zeichen der Globalisierung diskutiert.<br />
Mehr als 2000 Teilnehmer aus 150<br />
Ländern werden erwartet. Infos:<br />
www.cities-localgovernments.org<br />
Die Europaarbeit des Gemeindebundes<br />
◆ Mag. Daniela Fraiss<br />
Europa<br />
Lobbying für<br />
die Gemeinden<br />
Europa ist nur über jene Menschen zu vermitteln, die in<br />
Brüssel und zuhause vor Ort sind: die kommunalen Mandatare.<br />
Für sie Arbeitsgrundlagen zu erarbeiten, ist eine der<br />
Hauptaufgaben des Brüsseler Büros des Gemeindebundes.<br />
Unentbehrlich für dieses Lobbying ist ein starkes Netzwerk<br />
und die Kooperation mit anderen kommunalen Verbänden.<br />
KOMMUNAL blickt hinter die Kulissen.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass Europa, seine<br />
Entscheidungsfindungsprozesse und das<br />
Verständnis für die<br />
lokalen Auswirkungen<br />
von EU-Richtlinien vor<br />
allem vor Ort gut zu<br />
vermitteln sind. Das<br />
heißt, jene Bürgermeister,<br />
Gemeinderäte,<br />
Amtsleiter etc., die<br />
den Weg nach Brüssel<br />
auf sich nehmen und<br />
sich in der Europahauptstadt<br />
selbst eine<br />
Meinung bilden, fahren<br />
oft mit neuen<br />
Erkenntnissen wieder nachhause. Es<br />
bedarf wahrscheinlich des Ortswechsels<br />
um das gängige Brüsselbild des undemokratischen,<br />
korrupten Molochs zu widerlegen.<br />
Und im Anschluss an den eigenen<br />
Brüsselaufenthalt ist womöglich viel<br />
Informationsarbeit zuhause nötig, um<br />
den Mitbürgern die Motive für die Reise<br />
zu erklären und zu berichten, was man<br />
in den Institutionen gesehen und erfahren<br />
hat und welche Eindrücke man mitgenommen<br />
hat. Jene, die schon in Brüssel<br />
waren, wissen nur zu gut, wie schwer<br />
es ist, gegen vorgefasste Meinungen<br />
zuhause anzukommen.<br />
Informationsarbeit zählt daher auch zu<br />
den Hauptaufgaben des Brüsseler<br />
Gemeindebundbüros. Im Rahmen der<br />
10. Europatagung der oberösterreichi-<br />
Jene, die schon in<br />
Brüssel waren, wissen<br />
nur zu gut, wie schwer<br />
es ist, gegen vorgefasste<br />
Meinungen<br />
zuhause anzukommen.<br />
schen Gemeinden, zu welcher die Autorin<br />
als Gastreferentin eingeladen war,<br />
wurde versucht, einen Einblick<br />
in die Aufgabenfülle<br />
unserer kleinen Brüsseler<br />
Vertretung zu geben.<br />
Aus zahlreichen Beiträgen<br />
kennen die Leser des<br />
KOMMUNAL den Einsatz<br />
der Gemeindebund-Funktionäre<br />
Prof. Walter Zimper<br />
und Bgm. Bernd<br />
Vögerle im Ausschuss der<br />
Regionen (AdR). Wie sieht<br />
diese Arbeit jedoch konkret<br />
aus? In Vorchdorf<br />
wurde versucht, anhand einzelner Beispiele<br />
die Arbeit der Funktionäre und<br />
die Rolle der Brüsseler Vertretung zu<br />
◆ Mag. Daniela Fraiss ist Leiterin<br />
des Gemeindebund-Büros in<br />
Brüssel<br />
KOMMUNAL 39
Europa<br />
beschreiben. Abstrahierend gilt hier:<br />
Das Büro leistet die Arbeit im Hintergrund,<br />
lotet mit seinen kommunalen<br />
Partnern und mit dem europäischen<br />
Dachverband RGRE wichtige Themen<br />
aus, bildet eine Position zu jenen Richtlinienvorschlägen<br />
der Kommission, welche<br />
die Gemeinden direkt betreffen und<br />
versucht, diese Position über verschiedene<br />
Kanäle „an den Mann“ zu bringen.<br />
Das um und auf dabei ist natürlich ein<br />
starkes Netzwerk.<br />
Ein Verband allein<br />
erreicht gar nichts<br />
Im Zusammenspiel mit dem europäischen<br />
Dachverband oder zumindest mit<br />
einer handvoll anderer Verbände kann<br />
man jedoch individuelle Anliegen<br />
gegenüber dem Europäischen Parlament,<br />
das ja gleichberechtigter Ko-<br />
Gesetzgeber ist, vertreten und auch<br />
durchbringen.<br />
Auch der Ausschuss der Regionen ist als<br />
Lobbying-Plattform nicht zu unterschätzen.<br />
Der Österreichische Gemeindebund<br />
nutzt ihn intensiv als Sprachrohr für die<br />
Anliegen der Kommunen, die Gemeindebund-Funktionäre<br />
treffen sich immer<br />
wieder mit hochrangigen Vertretern der<br />
EU-Institutionen zum Gespräch. So<br />
äußerte sich Prof. Walter Zimper im<br />
Rahmen von Aussprachen zwischen<br />
AdR-Mitgliedern und EU-Kommissaren<br />
zu den Mängeln der derzeit geltenden<br />
Vergaberichtlinien und kritisierte die<br />
Informationspolitik der EU-Kommission,<br />
die trotz größter Bemühungen am Bürger<br />
vorbeigeht.<br />
Bgm. Bernd Vögerle wiederum konnte<br />
Die Durchführung einer Konferenz über<br />
die Entwicklung der regionalen und<br />
kommunalen Infrastruktur in Rumänien<br />
vereinbarten der Oberbürgermeister von<br />
Bukarest, Adriean Videanu, und der Vorstand<br />
des Instituts der Regionen Europas<br />
(IRE), Landeshauptmann a. D. Dr. Franz<br />
Schausberger, und sein Stellvertreter Dr.<br />
Stefan Eder Anfang Mai bei einem Treffen<br />
in der rumänischen Hauptstadt. Die<br />
Konferenz wird Mitte Oktober 2007 in<br />
der rumänischen Hauptstadt stattfinden<br />
und vom IRE gemeinsam mit der Stadt<br />
Bukarest durchgeführt werden. Oberbürgermeister<br />
Videanu, der auch Vorsitzender<br />
der Vereinigung aller Städte Rumäniens<br />
ist, wird in Verbindung mit der IRE-<br />
40 KOMMUNAL<br />
OÖ. Gemeindebundpräsident Bgm. Franz Steininger, die Autorin, Amtsleiter Mag. Dr.<br />
Gernot Priller, Europabeauftragter der Gemeinde Geretsberg, und Hofrat Dr. Gerald<br />
Lonauer, Leiter des Verbindungsbüros des Landes OÖ zur EU, in Brüssel bei der<br />
Podiumsdiskussion in Vorchdorf.<br />
als AdR-Berichterstatter für das Energieeffizienz-Grünbuch<br />
im Rahmen zahlreicher<br />
Gespräche mit EU-Abgeordneten<br />
und hochrangigen Kommissionsbeamten<br />
wichtige Informationen über die tatsächliche<br />
Umsetzung von Richtlinien auf<br />
lokaler Ebene weitergeben. Erstaunlicherweise<br />
stellte sich bei diesen<br />
Gesprächen heraus,<br />
dass selbst Mitglieder<br />
des Europäischen<br />
Parlaments nicht<br />
immer wissen, welche<br />
Probleme sich in<br />
den Kommunen auftun.<br />
Die Abgeordneten<br />
waren für Informationen<br />
durchaus<br />
dankbar, einige Vorschläge<br />
aus Bgm.<br />
Vögerles Stellung -<br />
nahme finden sich<br />
demgemäß auch in<br />
den Berichten des<br />
EU-Parlaments wider.<br />
Bernd Vögerle ist<br />
jedoch auch aktives Mitglied in der AdR-<br />
Fachkommission für nachhaltige Entwicklung,<br />
wo er mithilfe zahlreicher<br />
Änderungsanträge diverse Stellungnah-<br />
Konferenz auch eine Generalversammlung<br />
dieser Vereinigung durchführen,<br />
sodass mit der Teilnahme einer sehr<br />
großen Zahl von Bürgermeistern zu rechnen<br />
ist. Teilnehmer der Konferenz werden<br />
auch die Präfekten und Präsidenten<br />
der 41 rumänischen Regionen (judetul)<br />
sein.<br />
Die<br />
Städte<br />
und<br />
Regionen<br />
Rumäniensverfügen<br />
seit<br />
dem EU-<br />
Beitritt<br />
Der Ausschuss der<br />
Regionen ist als<br />
Lobbying-Plattform<br />
nicht zu unterschätzen.<br />
Der Österreichische<br />
Gemeindebund nutzt<br />
ihn intensiv als<br />
Sprachrohr für die<br />
Anliegen der Kommunen.<br />
men im Sinne der österreichischen<br />
Gemeinden beeinflussen konnte. Zu<br />
nennen sind hier etwa der Richtlinienvorschlag<br />
für saubere Straßenfahrzeuge,<br />
die Bodenschutzrichtlinie, die Weinmarktordnung<br />
oder die Koexistenz-Mitteilung<br />
der EU-Kommission.<br />
Die Ver-<br />
Prof. Walter Zimper (rechts) im<br />
Gespräch mit Johanna Mikl-Leitner<br />
(NÖ) und OÖ. LH Josef<br />
Pühringer in Brüssel.<br />
tretung eines kommunalen Verbands in<br />
Brüssel hat somit durchaus ihre Berechtigung.<br />
Gemeinsam mit unseren kommunalen<br />
Partnern, zu denen neben dem<br />
IRE organisiert Konferenz aller Städte und Regionen in Rumänien<br />
Riesige Kontakt-Chance für Österreichs Know-how<br />
über beträchtliche Fördermittel der EU<br />
und investieren intensiv u. a. in Infrastrukturprojekte.<br />
Allein in der Hauptstadt<br />
Bukarest werden 3,8 Milliarden Euro in<br />
Infrastrukturprojekte investiert. Bei dieser<br />
Konferenz wird für Vertreter der Wirtschaft<br />
ausreichend Möglichkeit für Kontakte<br />
zu den Bürgermeistern und Regionalpräsidenten<br />
geschaffen und Information<br />
über Investitionsvorhaben auf regionaler<br />
und lokaler Ebene geboten werden.<br />
Der Oberbürgermeister von Bukarest,<br />
Adriean Videanu (rechts), und der Vorstand<br />
des Instituts der Regionen Europas<br />
(IRE), Dr. Franz Schausberger
Österreichischem Städtebund auch der<br />
Deutsche Städte- und Gemeindebund<br />
sowie der RGRE und seine Mitgliedsverbände<br />
zählen, wird versucht, europäische<br />
Gesetze im Sinne der Kommunen<br />
zu beeinflussen. Um diesen Forderungen<br />
politisches Gewicht zu verleihen, ist der<br />
persönliche Einsatz gewählter Vertreter<br />
unverzichtbar. Darum ist den beiden<br />
„Europapräsidenten“ Walter Zimper und<br />
Bernd Vögerle besonderer Dank auszusprechen.<br />
Wichtig ist aber auch die<br />
Arbeit von Bürgermeister Ludwig Muxel<br />
(Lech) im Zusammenhang mit Fragen<br />
des nachhaltigen Tourismus sowie zahlreicher<br />
anderer Bürgermeister, die<br />
ad hoc-Termine in Brüssel wahrnehmen<br />
und somit das Profil des Österreichischen<br />
Gemeindebundes in Brüssel stärken.<br />
10. Europatagung der oö.<br />
Gemeinden in Vorchdorf<br />
Einen Tag vor dem Europatag veranstaltete<br />
der OÖ Gemeindebund seine 10.<br />
Europatagung und setzte damit den<br />
„europäischen“ Jubiläumsreigen, der mit<br />
der 200. Sitzung des Landesvorstandes<br />
in Brüssel (siehe auch Bericht rechts)<br />
begonnen hatte, fort.<br />
Die Europatagung versuchte, Europa in<br />
die Gemeinden bzw. auf Gemeinde -<br />
ebene zu holen und die Berührungspunkte<br />
zwischen den beiden Ebenen<br />
anschaulich zu machen. Bürgermeister<br />
aus ganz Oberösterreich kamen nach<br />
Vorchdorf, um sich an der Diskussion zu<br />
beteiligen und auch, um aus ihrer Praxis<br />
als Europabeauftragte des oberösterreichischen<br />
Gemeindebundes zu berichten.<br />
Im Mittelpunkt der Diskussionen<br />
stand naturgemäß die Frage, wie man<br />
Europa unters Volk bringt, wobei insbesondere<br />
die traditionellen Medien scharf<br />
kritisiert wurden. Darf man den Bürgermeistern<br />
glauben, würde eine intensivere<br />
Berichterstattung durchaus Leser,<br />
Hörer und Seher finden. Das Modell des<br />
Europabeauftragten zeigt jedoch auch,<br />
dass selbst kleine Gemeinden einen Beitrag<br />
leisten und Europa (be)greifbar<br />
machen können. Wie der Europabeauftragte<br />
der Gemeinde Geretsberg, Dr.<br />
Gerald Priller meinte, entstehe die Nachfrage<br />
erst mit dem Angebot, Information<br />
sollte daher v.a. als Dienstleistung bzw.<br />
Bringschuld verstanden werden.<br />
Mit dem Europatag zeigte der oberösterreichische<br />
Gemeindebund zum zehnten<br />
Mal, dass er dieses Prinzip verstanden<br />
hat, die Teilnehmer wiederum bewiesen,<br />
dass in den Gemeinden durchaus Bedarf<br />
und Interesse an Europainformation<br />
besteht.<br />
Gemeindevertreter besuchten Brüssel<br />
Vier Besuchergruppen, darunter der Landesvorstand<br />
des Oberösterreichischen<br />
Gemeindebundes und eine Delegation<br />
aus der südsteirischen Kommune Straß,<br />
reisten in das europäische Machtzentrum<br />
Brüssel zu der Vertretung des Österreichischen<br />
Gemeindebundes.<br />
Zwischen dem 11. und 20. April 2007<br />
besuchten insgesamt vier Gruppen den<br />
Österreichischen Gemeindebund in Brüssel,<br />
darunter die steirische Marktgemeinde<br />
Straß, der Landesvorstand des<br />
oberösterreichischen Gemeindebundes<br />
sowie eine Bürgermeistergruppe aus<br />
dem Bezirk Mödling. Vierter im Bunde<br />
war das BRG Wiener Neustadt.<br />
Hervorzuheben ist insbesondere der<br />
Besuch des Landesvorstands des Oberösterreichischen<br />
Gemeindebundes. Dieser<br />
verband gleich drei runde Jubiläen mit<br />
Brüssel. „Wir hielten die 200. Vorstandssitzung<br />
in Brüssel ab, feiern in diesem<br />
Jahr das 60jährige Bestandsjubiläum<br />
unseres Landesverbandes und den<br />
Geburtstag Europas mit 50 Jahren<br />
Römer Verträge. Das war es wert, die<br />
Reise nach Brüssel anzutreten“, sagt der<br />
Präsident des Oberösterreichischen<br />
Gemeindebundes Bgm. Franz Steininger<br />
im Gespräch.<br />
Die Delegation besprach aktuelle Gesetzesthemen<br />
und besuchte die Ständige<br />
Vertretung der Europäischen Kommission,<br />
wo gemeinderelevante Themen auf<br />
der Tagesordnung standen. „Die Europapolitik<br />
ist sehr eindrucksvoll mit der<br />
Kommunalpolitik vernetzt. Das ist der<br />
Eindruck, den wir gewonnen haben und<br />
den wir an alle Bürgermeister weiter<br />
Europa<br />
Kommunale Delegationen in Europas „Hauptstadt“<br />
Europa sind wir alle<br />
Die Delegation des oö. Gemeindebundes<br />
hielt ihre 200. Vorstandssitzung in Brüssel<br />
(oben). Stehend: Präsident Bgm.<br />
Franz Steininger.<br />
geben wollen: Europa sind wir alle“,<br />
betont Steininger.<br />
Von der südsteirischen Gemeinde Straß<br />
besuchten mit Bürgermeister Franz<br />
Tscherner neun<br />
Gemeinderäte und<br />
neun Gemeindemitarbeiter<br />
das europäische<br />
Machtzentrum.<br />
Gemeindechef Tscherner<br />
bezeichnet die<br />
Reise als „drei hochinteressante,<br />
schöne<br />
Tage“. Auch der persönliche<br />
Bezug durfte<br />
nicht fehlen. Die Leiterin<br />
des Büros des<br />
Österreichischen Gemeindebunds in<br />
Brüssel, Mag. Daniela Fraiß, kommt aus<br />
Straß im Bezirk Leibnitz.<br />
Besonders beeindruckt zeigt sich Tscherner<br />
von dem Besuch des Europäischen<br />
Parlaments: „Nach der Begrüßung durch<br />
die beiden steirischen EU-Parlamentarier<br />
Dr. Reinhard Rack und Mag. Jörg Leichtfried<br />
wurden wir durch das Haus und<br />
Die Delegation aus Straß mit Mag. Dani<br />
Fraiß (Mitte) in der Ständigen Vertretung<br />
der EU-Kommission.<br />
sogar in den Plenarsaal geführt. Die<br />
Übersetzung in 23 Amtssprachen zeigt<br />
neue Dimensionen auf.“<br />
Auf dem Programm der steirischen<br />
Gemeindedelegation standen der Besuch<br />
der Ständigen Vertretung der EU-Kommission,<br />
des Steiermark-Hauses und eine<br />
Stadtführung durch Brüssel. Dabei fielen<br />
auch die nicht so guten Seiten der<br />
Metropole auf. „Der Stadtkern ist sauber<br />
und schön, in den umliegenden Bezirken<br />
sind uns Mängel aufgefallen. Und die 19<br />
zu Brüssel zählenden Gemeinden könnten<br />
in der Reinhaltung der Infrastruktur<br />
verstärkt zusammenarbeiten.<br />
KOMMUNAL 41
Das Audit „Familie & Beruf“<br />
Motivierte und<br />
engagierte Mitarbeiter/innen<br />
– ein<br />
wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor für Ihr<br />
Unternehmen. Ein<br />
staatliches Gütesiegel<br />
zeichnet Ihre<br />
Familienfreundlichkeit<br />
aus.<br />
Meine Eltern sind berufstätig und haben trotzdem Zeit für mich<br />
Das Audit<br />
„Familie und Beruf“<br />
Wie die Gemeinden können sich auch Unternehmen ein betont familienfreundliches<br />
Image aufbauen – alle profitieren!<br />
Familienbewusste Personalpolitik macht<br />
nicht nur Eltern und Kinder glücklich,<br />
sondern steigert auch den wirtschaftlichen<br />
Erfolgsfaktor für Unternehmen.<br />
Die Familie & Beruf Management<br />
GmbH unterstützt Sie dabei.<br />
„Mein Vater kommt!“<br />
Wenn Kinder Auftritte in der Schule<br />
haben oder zum Arzt müssen, ist es<br />
immer gut, wenn die Eltern dabei sind.<br />
Umso härter trifft es Kinder, wenn es<br />
heißt: „Tut mir Leid, ich kann nicht kommen,<br />
weil ich arbeiten muss.“ Wenn die<br />
Eltern dann im Job in Gedanken bei<br />
ihrem Kind sind, hat das natürlich Einfluss<br />
auf die Arbeitsleistung. Können sie<br />
aber bei ihrem Kind sein, wenn sie<br />
gebraucht werden, gibt es keine Spannungen,<br />
Motivation<br />
und Leistung sind konstant<br />
hoch. Das Bundesministerium<br />
für<br />
Gesundheit, Familie<br />
und Jugend fördert<br />
über die Familie &<br />
Beruf Management<br />
GmbH das Audit<br />
„Familie & Beruf“.<br />
Mehr dazu: www.<br />
familienallianz.at<br />
42 KOMMUNAL<br />
Klima & Motivation<br />
Familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />
verbessern das Betriebsklima und sorgen<br />
bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für ein deutliches Plus an Motivation,<br />
Loyalität und Einsatzbereitschaft für den<br />
Dienstgeber/die Dienstgeberin.<br />
Wirtschaftlich betrachtet führt familien -<br />
orientierte Unternehmenspolitik zu mehr<br />
Produktivität und dadurch in der Regel<br />
auch zu mehr Gewinn.<br />
Familienfreundliche<br />
Unternehmen in familienfreundlichen<br />
Gemeinden<br />
Familienministerin Dr. Andrea Kdolsky<br />
(Bild): „Besonders in Gemeinden,<br />
die sich für das Audit<br />
„Familien- und kinderfreundliche<br />
Gemeinde“ entschieden<br />
haben, sollten auch die<br />
Betriebe diesen Weg einschlagen.<br />
Wenn Lebens- und<br />
Arbeitsumfeld familienorientiert<br />
ausgerichtet sind, ist das<br />
ein Plus sowohl für die Ansiedelung<br />
von Familien als auch<br />
für den Wirtschaftsstandort.“<br />
Kinderbetreuung PLUS<br />
2. KIBE–Wettbewerb<br />
ist ausgeschrieben<br />
Die Familie & Beruf Management<br />
GmbH organisiert heuer zum 2. Mal<br />
den KIBE – Preis „Kinderbetreuung<br />
PLUS“. Das Thema des Wettbewerbes:<br />
„Ein zusätzliches Angebot: Innovative<br />
und flexible Kinderbetreuung<br />
während der Sommerferien<br />
2007“<br />
Einreichen können<br />
Österreichweit alle öffentlichen und<br />
privaten Kinderbetreuungseinrichtungen,<br />
wie z.B: gemeinnützige Vereine,<br />
Elterninitiativen, sonstige gemeinnützige<br />
Einrichtungen, sowie öffentliche<br />
Gemeinde- oder Landeskindergärten.<br />
Die besten zehn Modelle für zusätzliche<br />
Kinderbetreuungsangebote<br />
während der Sommerferien 2007 werden<br />
mit einem (gestaffelten) Preisgeld<br />
von insgesamt 12.500 Euro prämiert.<br />
Informationen und Unterlagen:<br />
http://www.familienallianz.at/2-KIBE-<br />
Preis-Kinderbetreuung-PL.131.0.html<br />
E-Mail: johanna.czech@<br />
familienallianz.at
Abfall: Rohstoff und Kostenfaktor<br />
Ursachen für das steigende Abfallaufkommen<br />
sind unter anderem der Anstieg der<br />
Wohnbevölkerung, die Abnahme der<br />
durchschnittlichen Haushaltsgröße und,<br />
damit verbunden, die steigende Anzahl<br />
an Privathaushalten und das abfallintensivere<br />
Kaufverhalten der Konsumentinnen<br />
und Konsumenten. Zusätzlich gelangen<br />
Grünabfälle aus Hausgärten, die<br />
früher kompostiert wurden, vermehrt in<br />
Sammelbehälter für biogene Abfälle.<br />
Die Steigerung des gesamten Abfallaufkommens<br />
in den letzten Jahren konnte<br />
allerdings von einem überproportionalen<br />
Erfolg bei der getrennten Sammlung und<br />
Verwertung von Altstoffen aufgefangen<br />
werden. Papier, Glas, Metall und auch<br />
Kunststoffe sind wertvolle Rohstoffe, die<br />
bei getrennter Sammlung wieder verwertet<br />
werden können. Auch biogene Abfälle<br />
bieten ein großes Potenzial für die Verwirklichung<br />
einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.<br />
2004 wurden mehr als die<br />
Hälfte der Abfälle aus Haushalten und<br />
ähnlichen Einrichtungen (51,6 Prozent)<br />
einer stofflichen Verwertung zugeführt<br />
bzw. in Anlagen zur Verwertung von<br />
getrennt erfassten biogenen Abfällen<br />
behandelt.<br />
Das ist allerdings nur möglich, wenn die<br />
Gemeinden sowohl die Sammlung und<br />
den Abtransport der Siedlungsabfälle im<br />
Rahmen der öffentlichen Abfuhr (Holsystem),<br />
als auch den Betrieb von Altstoffsammelzentren<br />
und stationären Problemstoffsammelstellen<br />
(Bringsystem) als zwei<br />
ihrer primären Aufgaben<br />
wahrnehmen.<br />
Immer mehr Gemein-<br />
den schließen sich deshalb<br />
zu Verbänden<br />
zusammen, um gemeinsam<br />
kostengünstiger<br />
arbeiten zu können,<br />
wobei sich die Verbände<br />
ihrerseits überwiegend<br />
privater Entsorgungsunternehmen bedienen.<br />
Eine jährliche Erhebung bei den<br />
Städten und Gemeinden mit mehr als<br />
10.000 Einwohnern zeigt diese Entwicklung<br />
ganz deutlich: Haben 1996 noch<br />
zwei Drittel der großen Städte und<br />
Gemeinden den Hausmüll selbst entsorgt<br />
und nur rund ein Drittel bediente sich<br />
eines Privatunternehmens oder gehörte<br />
einem Gemeindeverband an, bietet sich<br />
zehn Jahre später ein genau umgekehrtes<br />
Bild. Eine ähnliche Entwicklung liegt<br />
auch beim Sperrmüll, Straßenkehricht<br />
sowie haushaltsähnlichen Abfällen aus<br />
Gewerbe und Industrie sowie bei der Entsorgung<br />
der Grünabfälle vor. Bauschutt<br />
(in Kleinmengen gesammelt), Alt- und<br />
Problemstoffe und sonstige, nicht gefährliche<br />
Abfälle aus Gewerbe und Industrie<br />
werden zunehmend durch Privatunternehmen<br />
gesammelt und<br />
entsorgt. In zwei Drittel<br />
der großen Städte und<br />
Gemeinden gab es eigene<br />
Mistplätze oder Altstoffsammelzentren<br />
(dabei<br />
hat ein Drittel mehr als<br />
eine Entsorgungseinrichtung),<br />
ebenso viele<br />
betrieben Kompostieran-<br />
Statistik<br />
Gemeinden leisten<br />
hervorragende Arbeit<br />
In Österreich werden immer mehr Abfälle gesammelt. Dies ist zum einen ein Zeichen<br />
für einen steigenden Materialverbrauch unserer Gesellschaft, zum anderen ein Beweis<br />
für ein gut ausgebautes, flächendeckendes Abfallsammlungs- und Entsorgungssystem.<br />
Grafik: STATISTIK AUSTRIA<br />
Das von allen<br />
Gemeinden insgesamt<br />
zu entsorgende<br />
Abfallvolumen beläuft<br />
sich auf rund fünf<br />
Millionen Tonnen.<br />
Quelle: BMLFUW, Umweltbundesamt -Bundesabfallwirtschaftsplan 2006<br />
lagen für organische Stoffe oder Deponien.<br />
Knapp eine Million Tonnen kommunale<br />
Abfälle mussten 2004 alleine im<br />
Bereich der 73 größten österreichischen<br />
Städte und Gemeinden (ohne Wien) entsorgt<br />
bzw. einer Wiederverwertung zugeführt<br />
werden. Das von allen Gemeinden<br />
insgesamt zu entsorgende Abfallvolumen<br />
beläuft sich auf rund fünf Millionen Tonnen.<br />
Bei einer Abfallmenge dieser<br />
Größen ordnung stellt die Abfallentsorgung<br />
einen nicht zu<br />
unterschätzenden<br />
Budgetposten für die<br />
Gemeinden dar. Von<br />
den insgesamt 2,2<br />
Milliarden Euro Investitionen<br />
der Gemeinden<br />
(ohne Wien) entfielen<br />
laut Umweltschutzausgabenrechnung<br />
2004 immerhin<br />
rund drei Prozent auf<br />
Investitionen im<br />
Abfallbereich. Bei<br />
den gesamten laufenden<br />
Ausgaben (10,1<br />
Milliarden Euro) beläuft sich der Anteil<br />
der Abfallentsorgung auf rund sechs Prozent.<br />
Der Beitrag des Abfallbereichs zu<br />
den rund 2,56 Milliarden Euro Einnahmen<br />
aus Gebühren und Leistungen liegt<br />
bei etwa 13 Prozent.<br />
Entscheidend für die Zusammensetzung<br />
der Abfälle sind u. a. die Siedlungsstruktur,<br />
der Gartenanteil, die vorherrschenden<br />
Energieträger zur Wohnungsbeheizung,<br />
die Bevölkerungsdichte, das Kaufverhalten,<br />
die Teilnahme an getrennten<br />
Sammlungen, der Fremdenverkehr, die<br />
Jahreszeit.<br />
Information<br />
eva.milota@statistik.gv.at<br />
KOMMUNAL 43<br />
E.E.
Service des Lebensministeriums<br />
Österreich gehört zu den Spitzenreitern<br />
bei Solarenergie – auch in Deutschland<br />
und der Schweiz wurden nach österreichischem<br />
Vorbild am 4. und 5. Mai zum<br />
„6. Tag der Sonne“ Informationsveranstaltungen<br />
organisiert<br />
6. Auflage des Tages der Sonne<br />
Österreich gehört zu<br />
großen Solarnationen<br />
„Österreich gehört neben Zypern und<br />
Israel zu den großen Solarnationen.<br />
Österreichische Unternehmen sind Weltmarktführer<br />
einer Branche, die beim Klimaschutz<br />
eine ganz wichtige Rolle<br />
spielt. Mit dem „klima:aktiv Programm<br />
solarwärme“ unterstützt das Lebensministerium<br />
den positiven Solartrend in<br />
Österreich und konnte den heimischen<br />
Markt in den vergangenen Jahren erfolgreich<br />
ankurbeln. Mit einer Solaranlage<br />
kann jeder Einzelne einen individuellen<br />
Beitrag zum Klimaschutz leisten“,<br />
erklärte Umweltminister Josef Pröll.<br />
Tag der Sonne<br />
Der bundesweite Tag der Sonne fand<br />
heuer bereits zum 6. Mal statt. An fast<br />
500 Standorten in ganz Österreich<br />
informierten am 4. und 5. Mai Gemeinden,<br />
Schulen, Energieberatungsstellen,<br />
Installateure und Hersteller über die<br />
saubere Energie von der Sonne. Organisiert<br />
wurde die Aktion vom<br />
„klima:aktiv Programm solarwärme“<br />
gemeinsam mit Klimabündnis Österreich,<br />
„die umweltberatung“ und vielen<br />
lokalen Partnern. Die Leitung der<br />
Aktion lag beim Verband Austria Solar.<br />
Bei Infoständen, Anlagenbesichtigungen<br />
und Solar-Festen in Gemeinden<br />
wurden Interessierte unabhängig über<br />
Solarenergie informiert und beraten.<br />
Mit Sonnenliedern, selbstgebauten<br />
Solarmodellen und Solar-Versuchen<br />
erkunden SchülerInnen die Möglichkeiten<br />
zur Nutzung der Sonne.<br />
Mehr Infos auf www.solarwaerme.at<br />
Ministerrat gibt Grünes Licht für Klima- und Energiefonds<br />
„Der Klima- und Energiefonds ist die<br />
wichtigste energiepolitische Weichenstellung<br />
der vergangenen Jahrzehnte:<br />
mit diesem Fonds werden wir einen<br />
spürbaren Beitrag zur Verwirklichung<br />
einer nachhaltigen und umweltgerechten<br />
Energieversorgung leisten. Ziel ist<br />
es, die Energieeffizienz zu steigern und<br />
den Anteil erneuerbarer Energieträger<br />
an der Energieerzeugung zu steigern.<br />
Das ist ein wichtiger Schritt zur Reduktion<br />
der Treibhausgasemissionen und<br />
zur Umsetzung der Klimastrategie.“ Das<br />
gab Minister Josef Pröll kürzlich<br />
bekannt.<br />
Der Klima- und Energiefonds<br />
wird für den<br />
Zeitraum 2007-2010<br />
mit bis zu 500 Millionen<br />
Euro dotiert. Für<br />
2007 werden im Rahmen<br />
einer bundesfinanzgesetzlichen<br />
Ermächtigung 50 Millionen<br />
Euro und für<br />
2008 150 Millionen<br />
Euro bereitgestellt.<br />
Für die Jahre 2009<br />
und 2010 sind ebenfalls<br />
jährlich bis zu<br />
150 Millionen Euro<br />
veranschlagt. Darüber<br />
hinaus kann der Fonds mit Drittmitteln<br />
dotiert werden.<br />
Aufgaben des Fonds sind die<br />
Gewährung von Förderungen sowie die<br />
Erteilung von Aufträgen, um Initiativen<br />
im Bereich des Klimaschutzes und der<br />
nachhaltigen Energieversorgung zu<br />
unterstützen. Dabei sind drei Programmlinien<br />
vorgesehen:<br />
◆ Forschung und Entwicklung im<br />
Bereich nachhaltiger Energietechnologien,<br />
◆ die Forcierung von Projekten im<br />
Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
sowie des<br />
Aufgaben des Fonds<br />
sind die Gewährung von<br />
Förderungen sowie die<br />
Erteilung von Aufträgen,<br />
um Initiativen im Bereich<br />
des Klimaschutzes und<br />
der nachhaltigen<br />
Energieversorgung zu<br />
unterstützen.<br />
44 KOMMUNAL www.lebensministerium.at<br />
BM Pröll bei der<br />
Betankung eines<br />
Fahrzeuges nach<br />
der Pressekonferenz<br />
zum Thema<br />
„Unterzeichnung<br />
des 5 Punkte-<br />
Programms zur<br />
Forcierung von<br />
Superethanol<br />
(E85) als Treibstoff“.<br />
500 Millionen Euro sind im Topf<br />
◆ umweltfreundlichen Güterverkehrs<br />
und von Mobilitätsmanagementprojekten<br />
sowie Projekte zur Unterstützung<br />
der Marktdurchdringung von<br />
klimarelevanten und nachhaltigen<br />
Energietechnologien.<br />
So soll auch der österreichische Wirtschaftsstandort<br />
und Österreichs<br />
führende Rolle in der Energie- und<br />
Umwelttechnologie weiter gestärkt werden.<br />
Der „Klima- und Energiefonds“ wird als<br />
Fonds öffentlichen Rechts mit eigener<br />
Rechtspersönlichkeit<br />
eingerichtet. Die<br />
Organe des Fonds<br />
sind das Präsidium,<br />
der Expertenbeirat<br />
und die Geschäftsführung.<br />
Als oberstes<br />
Organ des Fonds wird<br />
ein Präsidium eingerichtet,<br />
das sich aus<br />
dem Bundesminister<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt<br />
und Wasserwirtschaft,<br />
dem Bundesminister<br />
für Verkehr, Innovation<br />
und Technologie,<br />
dem Bundesminister<br />
für Wirtschaft und Arbeit und dem Bundeskanzler<br />
zusammensetzt.<br />
Der Expertenbeirat besteht aus vier Mitgliedern,<br />
die auf Vorschlag der vier im<br />
Präsidium vertretenen Ressorts vom<br />
Präsidium bestellt werden, und gibt<br />
Empfehlungen zu Förderungen ab. Die<br />
Geschäftsführung besteht aus zwei<br />
Geschäftsführern und wird vom Präsidium<br />
bestellt. Zur Abwicklung der Programmlinien<br />
bedient sich die Geschäftsführung<br />
insbesondere der Österreichischen<br />
Forschungsförderungsgesellschaft<br />
mbH (FFG) und der Kommunalkredit<br />
Public Consulting GmbH (KPC).
Woche des Waldes 2007: Energiegewinnung und Artenschutz<br />
Wald ist mehr wert<br />
Wald ist Mehrwert<br />
„Die heurige Woche des Waldes findet<br />
von 11. bis 17. Juni 2007 statt und steht<br />
unter dem Motto „Wald ist mehrWert“.<br />
Mit diesem Thema wollen wir – wie der<br />
Name schon sagt – auf den Mehrwert<br />
des Waldes hinweisen und die wichtige<br />
Bedeutung des Waldes für den Klimaschutz<br />
erneut ins Gedächtnis rufen“, so<br />
Landwirtschafts- und Umweltminister<br />
Josef Pröll.<br />
Der Schwerpunkt der Woche des Waldes<br />
liegt auf der Energiegewinnung durch<br />
Biomasse. „Jeder erneuerbare Energieträger<br />
trägt zur Verbesserung der CO2<br />
Bilanz bei“, so Pröll weiter, „Biomasse ist<br />
ein CO2 neutraler Energieträger. Dies<br />
beinhaltet, dass bei der Verbrennung von<br />
Biomasse nur so viel CO2 freigesetzt<br />
wird, wie die Pflanzen und Bäume zuvor<br />
während des Wachstums aus der Atmosphäre<br />
entnommen haben. So entzieht<br />
beispielsweise ein Baum für die Bildung<br />
von einem Festmeter Holz rund 750 kg<br />
CO2 aus der Luft.“<br />
„Mit der Forcierung der erneuerbaren<br />
Energieträger wollen wir zur Erreichung<br />
der ambitionierten Klimaschutzziele beitragen,<br />
die wir uns im Regierungsübereinkommen<br />
gesetzt haben. Der Anteil<br />
erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch<br />
soll etwa 2010 mindestens 25<br />
Prozent betragen. Eine Diversifizierung<br />
der Energieversorgung und somit eine<br />
Erhöhung der Energieversorgungssicherheit<br />
sind ebenfalls Vorteile, die ein verstärkter<br />
Einsatz von Biomasse mit sich<br />
bringen“, so der Minister.<br />
Österreich hat darum auch als einer der<br />
ersten Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Union mit der Erstellung eines Biomasseaktionsplanes<br />
begonnen und nimmt<br />
damit eine Vorreiterrolle in Europa ein.<br />
Hackschnitzelerzeugung direkt im Wald.<br />
Die „Woche des Waldes“ ist eine seit den<br />
siebziger Jahren bestehende Initiative<br />
der österreichischen Forstwirtschaft mit<br />
dem Ziel, Interesse für den Wald und die<br />
Anliegen der Forstwirtschaft zu wecken.<br />
Das Lebensministerium ist Impulsgeber<br />
und Koordinator der „Woche des Waldes“<br />
und legt jährlich ein Schwerpunktthema<br />
fest. Anlässlich der Waldwoche<br />
finden in ganz Österreich Veranstaltungen<br />
im und um den Wald statt.<br />
Mehr auf www.lebensministerium.at<br />
EMAS-Konferenz 2007<br />
Salzburg, 19. und 20. Juni 2007<br />
Kommunikation für<br />
die Umwelt<br />
Nützen Sie dieses Zusammentreffen<br />
vieler Vertreterlnnen aus EMAS-Betrieben,<br />
von Behörden, sowie anderen<br />
interessanten Kreisen, um sich mit dem<br />
Thema Umweltkommunikation auf<br />
breiter Basis auseinander zu setzen und<br />
Erfahrungen auszutauschen. Im Rahmen<br />
dieser Veranstaltung findet die<br />
Verleihung der EMAS-Preise 2007<br />
durch Umweltminister Josef Pröll statt.<br />
Mehr Infos unter: www.emas.gv.at/<br />
Online-Information für Unternehmen zu REACH<br />
Die Website www.reachhelpdesk.at berät<br />
Die Website www.reachhelpdesk.at<br />
bietet ein auf Klein- und Mittelbetriebe<br />
zugeschnittenes Informationsangebot<br />
über die neue REACH-Verordnung, die<br />
am 1. Juni 2007 europaweit in Kraft<br />
tritt. Der Service erleichtert Unternehmen<br />
die Vorbereitung auf die Registrierungspflicht<br />
für chemische Stoffe.<br />
Auf der Website, unter +43 1 3100<br />
472 oder per E-Mail an office@reachhelpdesk.at<br />
erhalten UnternehmerInnen<br />
Anleitungen zur REACH-Verordnung<br />
sowie Erläuterungen zu Fristen<br />
und Verpflichtungen.<br />
Häufig gestellte Fragen und Antworten<br />
sind in einem Katalog zusammengestellt.<br />
Der österreichische REACH-<br />
Helpdesk wird vom Umweltbundesamt<br />
im Auftrag des Lebensministeriums<br />
betreut. Dies teilt das Bundesministerium<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt- und Wasserwirtschaft<br />
mit.<br />
„REACH“ steht im übrigen für die<br />
Registrierung, Evaluierung und<br />
Autorisierung von CHemikalien.<br />
www.lebensministerium.at<br />
Für Interessierte<br />
Neue Broschüren<br />
sind online<br />
Das Budget<br />
2007/2008<br />
In dieser detaillierten<br />
Broschüre finden<br />
sich alle Infos<br />
zum Budget des<br />
Lebensministeriums<br />
für die Jahre 2007<br />
und 2008.<br />
Zwei Jahre<br />
klima:aktiv<br />
Der Jahresbericht<br />
klima:aktiv gibt eine<br />
Zwischenbilanz zur<br />
österreichischen Klimaschutzinitiative<br />
klima:aktiv.<br />
Masterplan<br />
Umwelttechnologie<br />
Ein Darstellung der<br />
erfolgreichen Entwicklung<br />
der österreichischeUmwelttechnikindustrie<br />
–<br />
der Masterplan<br />
Umwelttechnologie<br />
– kurz MUT.<br />
Bundeswasserbauverwaltung<br />
Der vorliegende Jahresbericht<br />
gibt einen<br />
Einblick zum<br />
Schwerpunktthema<br />
„Gefahrenzonenplanung<br />
– Risikokommunikation<br />
– Öffentlichkeitsbeteiligung“.<br />
Kostenloser Download unter<br />
http://publikationen.<br />
lebensministerium.at/<br />
KOMMUNAL 45
Gemeinsam mit interessierten Gemeinden<br />
besprachen Jugendliche im Rahmen<br />
eines „Open Space“-Projekts, welche<br />
Aktivitäten sie sich wünschen. Ein Projekt<br />
rief besonders viel Anklang hervor:<br />
Workshops im Hallenbad, die von über<br />
40 Jugendlichen umgesetzt wurden.<br />
Es ist was los, wenn die Gemeinden mittun<br />
t.raumhorn – kreativer<br />
Raum im Waldviertel<br />
„Jugendliche wissen nichts mit sich anzufangen. Sie wollen nur konsumieren!“ – das sind<br />
die Vorurteile, mit denen Jugendliche auf dem Land oft konfrontiert sind. Ein Projekt räumt<br />
mit althergebrachten Überzeugungen auf und schafft kreativen Raum für Jugendliche.<br />
Jugendliche auf dem Land haben es nicht<br />
leicht: Das Freizeitangebot ist dürftig und<br />
die gemütlichen Plätze beschränken sich<br />
vielerorts auf Wirtshäuser. „Im Waldviertel<br />
gibt es wirklich wenig für Jugendliche,“<br />
bedauert auch Guido Wirth,<br />
»<br />
Unsere Erfahrungen<br />
haben gezeigt, dass<br />
Jugendliche sehr wohl<br />
Lust haben, sich aktiv zu<br />
betätigen und nicht nur<br />
konsumieren wollen.<br />
Guido Wirth<br />
Geschäftsführer des Kulturbüros<br />
„Szene Bunte Wähne“<br />
Geschäftsführer des Kulturbüros „Szene<br />
Bunte Wähne“. 2004 startete daher im<br />
Bezirk Horn ein vom Fonds Gesundes<br />
Österreich gefördertes Projekt, das nachhaltige,<br />
gesundheitsfördernde Strukturen<br />
für Jugendliche schaffen soll. Zielgruppe<br />
waren die 12- und 22-jährigen im außerschulischen<br />
Bereich.<br />
Die Schaffung sinnvoller Freizeitaktivitäten<br />
und eines sozialen Netzwerks – das<br />
waren die Aufgaben der Initiative, die<br />
von den Jugendlichen aktiv mitgestaltet<br />
werden konnte. „Wir hatten insgesamt 50<br />
Projekte, die von den Jugendlichen selbst<br />
erdacht und umgesetzt wurden“, so<br />
Wirth.<br />
Den Auftakt bildete ein Startworkshop, in<br />
dem das Projekt vorgestellt wurde. Die<br />
Gestaltung erfolgte gemeinsam mit 20<br />
46 KOMMUNAL<br />
«<br />
Jugendlichen – Aktivisten/innen und Mitarbeiter/innen<br />
diverser Jugendverbände.<br />
Eine Angebotsanalyse bot Hilfestellung<br />
bei der Planung des Programms. Die Analyse<br />
wurde von den Jugendlichen selbst<br />
durchgeführt und beinhaltete die Erhebung<br />
der subjektiven Wahrnehmung der<br />
Jugendlichen mittels einer schriftlichen<br />
Befragung. Zusätzlich wurde im Rahmen<br />
von Gruppendiskussionen eine qualitative<br />
Analyse zur Lebenszufriedenheit und<br />
zum Gesundheitsbewusstsein durchgeführt.<br />
Auch auf Gemeindeebene setzte<br />
man einiges in Bewegung. Gemeinsam<br />
mit Vertretern/ innen interessierter<br />
Gemeinden besprachen Jugendliche im<br />
Rahmen eines „Open Space“-Projekts,<br />
welche Aktivitäten sie sich wünschen.<br />
Dabei wurden Diskussionsgruppen<br />
geformt, die sich dann wieder auflösten,<br />
um in einer neuen Zusammensetzung<br />
aufeinander zu treffen. Mit dieser<br />
Methode wurde ein optimaler Meinungsaustausch<br />
gefördert.<br />
Dann wurde mit den einzelnen Projekten<br />
losgelegt. „Ein Projekt rief besonders viel<br />
Anklang hervor: Die Workshops im Hallenbad,<br />
die von über 40 Jugendlichen<br />
umgesetzt wurden. Es gab eine Tauchschule,<br />
eine Schreibwerkstatt und sogar<br />
einen Event mit Live-Musik“, schilderte<br />
Wirth.<br />
Vertrauen in die junge Generation.<br />
Besonders wichtig war den Veranstaltern<br />
auch die Sensibilisierung der Eltern,<br />
Erwachsenenbildner/innen und politischen<br />
Entscheidungsträgern/ innen in<br />
den Gemeinden. „Die Erwachsenen<br />
haben oft kein Vertrauen in die junge<br />
Generation. „Da kommt eh nichts Gscheites<br />
heraus“, bekommen Jugendliche oft<br />
zu hören. Da wollten wir bewusst einen<br />
Kontrapunkt setzen“, betonte Wirth.<br />
Bezirksweite Veranstaltungen (Vorträge,<br />
Seminare, Workshops) informierten die<br />
Erwachsenen über die Bedürfnisse und<br />
Schwierigkeiten der Jugendlichen. Künstlerische<br />
Sensibilisierungsaktionen und<br />
Seminarzyklen zu den Themen Sucht<br />
und Rauscherfahrungen sollten den<br />
Umgang mit riskanten Handlungen und<br />
psychoaktiven Substanzen erleichtern.<br />
„Die Beziehungsarbeit war das Aufwändigste,<br />
hat aber entscheidend zum Erfolg<br />
des Projekts beigetragen“, resumierte<br />
Wirth. „Unsere Erfahrungen haben<br />
gezeigt, dass Jugendliche sehr wohl Lust<br />
haben, sich aktiv zu betätigen und nicht<br />
nur konsumieren wollen. In der Region<br />
gibt es jetzt viel mehr Freizeitangebote<br />
für Jugendliche. Es gibt auch schon ein<br />
Nachfolgeprojekt in der Stadt Horn, das<br />
für die nächsten zwei Jahre geplant ist.“<br />
Information & Kontakt<br />
Verein Szene Bunte Wähne,<br />
Guido Wirth, Kunsthaus Horn<br />
Wienerstraße 2, 3580 Horn<br />
Tel. 02982/20202<br />
g.wirth@sbw.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich –<br />
FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20, Web:<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
Gasteinertal: Reinhalteverband verarbeitet Schlamm zu Kompostiererde<br />
Klärschlamm für die Region genutzt<br />
Die drei Gasteiner Gemeinden<br />
Bad Gastein, Bad Hofgastein<br />
und Dorfgastein haben<br />
sich im „Reinhalteverband<br />
Gasteinertal“ dazu entschieden,<br />
den anfallenden Klärschlamm<br />
für die Region zu<br />
nutzen. So wird seit Februar<br />
2007 eine so genannte Klärschlammvererdungs-Anlage<br />
betrieben, in der die Abfälle<br />
gemeinsam mit dem im<br />
Labor ständig überprüften<br />
acqua alta alpina 2007<br />
Schwerpunkt<br />
kommunale Praxis<br />
Vom 29. bis 30. November<br />
2007 findet im Messezentrum<br />
Salzburg die Premiere der<br />
acqua alta alpina – Internationale<br />
Fachmesse und Kongress<br />
für Naturgefahren in Gebirgsregionen<br />
– statt. Fixer<br />
Bestandteil wird der österreichische<br />
Gemeindebund mit<br />
dem Forum „Schutzmaßnahmen<br />
in der kommunalen Praxis“<br />
sein. Web-Tipp:<br />
www.acqua-alta-alpina.at<br />
Klärschlamm zu Kompostiererde<br />
verarbeitet werden. Darüber<br />
informierte sich LH<br />
Mag. Gabi Burgstaller kürzlich<br />
bei einem Besuch in den<br />
Pongauer Gemeinden Dorfgastein<br />
und Bad Hofgastein.<br />
Die natürliche Rückführung<br />
sei ein sinnvoller Kreislauf,<br />
der in finanzieller Hinsicht<br />
den Gemeinden und den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
zu Gute komme und in<br />
FMK: Strahlenschutzkommission bestätigt<br />
Keine Erbgutschäden<br />
Die deutsche Strahlenschutzkommission<br />
(SSK) hat<br />
erneut mögliche erbgutschädigende<br />
Wirkungen des<br />
Mobilfunks bewertet. Ergebnis:<br />
Aus der Literatur bis<br />
einschließlich Oktober 2006<br />
ergibt sich weder ein wissenschaftlich<br />
begründeter<br />
Verdacht auf Änderungen<br />
des genetischen Materials in<br />
Zellen durch Mobilfunk<br />
noch ein Einfluss von elektromagnetischen<br />
Feldern auf<br />
die Steuerung von Gen-Aktivität<br />
unterhalb der geltenden<br />
Grenzwerte. Die allgemeine<br />
Mobilfunk-Diskussion<br />
der vergangenen Jahre<br />
machen es erforderlich, den<br />
Wissensstand für eine Meinungsbildungheranzuziehen<br />
und einer Bewertung zu<br />
unterziehen.<br />
Web-Tipps: www. sk.de/<br />
werke/volltext/2006/<br />
ssk0621.pdf<br />
und www.fmk.at<br />
ökologischer Hinsicht der<br />
ganzen Region, sagte Burgstaller<br />
bei der Besichtigung<br />
der neuen Kompostierhalle in<br />
Dorfgastein. Die in der<br />
Region anfallenden Grünabfälle<br />
können gratis entsorgt<br />
werden. Das spart Kosten,<br />
und der verarbeitete Klärschlamm<br />
wird sinnvoll entsorgt<br />
und genutzt. Das Endprodukt<br />
wird vor allem in der<br />
Landschaftspflege verwendet.<br />
Breitband: Auch im Waldviertel kommen Anschlüsse<br />
Drei Gemeinden werden versorgt<br />
Die Gemeinden Groß -<br />
schönau, Bad Großpertholz<br />
und St. Martin werden von<br />
ARGE Glasfaser Waldviertel<br />
mit schnellem Internet versorgt.<br />
Das Projekt erregte<br />
auch internationales Ansehen<br />
und wird nun beim „Broad-<br />
band Gap 2007“ in Brüssel<br />
vorgestellt. Laut einer Studie<br />
der nö. Wirtschaftsagentur<br />
ecoplus besaßen 2002 nur<br />
rund 173 der insgesamt 573<br />
nö. Gemeinden Breitband-<br />
Internet. Diese Zahlen sind<br />
nun empor geschnallt.<br />
Realitätsnahe Brandschutzübung<br />
auf der<br />
A+A in Düsseldorf.<br />
Foto: Messe Düsseldorf<br />
Foto: LPB Franz Neumayr<br />
LH Gabi Burgstaller beim<br />
Besuch des Reinhalteverband<br />
von Dorfgastein mit Bgm.<br />
Rudolf Trauner, , Reinhalteverband-Chef<br />
Peter Müllner<br />
und LAbg. Arno Kosmata.<br />
Dexia Kommunalkredit<br />
Geschäftsbericht<br />
liegt vor<br />
Der zweite Geschäftsbericht<br />
der Dexia Kommunalkredit<br />
liegt vor. Schon im zweiten<br />
Jahre weist die noch junge<br />
Spezialbank für Zentral- und<br />
Mitteleuropa bereits sehr gute<br />
Zahlen auf. So ist die Bilanzsumme<br />
der Spezialisten für<br />
Public Finance um 58,8 Prozent<br />
gestiegen, der Jahresüberschuss<br />
vpor Steuern gar<br />
um 123,2 Prozent. Mehr Infos<br />
auf www.dexia-kom.com<br />
Messe: A+A im Aufwind<br />
Sicherheitsmesse<br />
mit Zuwächsen<br />
Die A+A in Düsseldorf, die international<br />
führende Fachmesse mit Kongress<br />
für Persönlichen Schutz,<br />
betriebliche Sicherheit und Gesundheit<br />
bei der Arbeit, befindet sich<br />
weiter im Aufwind. Zum Branchenhighlight<br />
des Jahres für die Themenkombination<br />
„Safety“ und<br />
„Security“ (18. bis 21. September<br />
2007) zeichnet sich nach dem Top-<br />
Wert der letzten A+A im Jahr 2005<br />
erneut eine starke Ausstellerbeteiligung<br />
ab. www.AplusA-online.de
Wirtschafts-Info<br />
Die Gesellschaft finanzierte<br />
und errichtete die Müllbeseitigungsanlage<br />
und betreibt sie.<br />
Durch die öffentliche Beteiligung<br />
gelang es, die Finanzierungskosten<br />
niedrig zu halten,<br />
der private Partner brachte<br />
sein technisches und wirtschaftliches<br />
Know-how ein.<br />
Regionale Zusammenarbeit Gemeinden und Private als Ideallösung<br />
Erfolgsfaktor PPP in<br />
der Abfallwirtschaft<br />
Das Inkrafttreten der Deponieverordnung 2004 hat für die Gemeinden erhebliche Mehrkosten<br />
auf dem Gebiet der Abfallentsorgung gebracht. Zur Erinnerung: Seit 1. Jänner<br />
2004 dürfen Abfälle mit wenigen Ausnahmen (zum Beispiel Tirol bis 1. Jänner 2008)<br />
nicht mehr unbehandelt in Deponien eingebracht werden.<br />
◆ Mag. Martin Platzer<br />
Nun hatte der Abfallwirtschaftsverband<br />
Osttirol aber – nicht zuletzt durch<br />
behördliche Auflagen verursacht –<br />
gerade erhebliche Investitionen in die<br />
verbandseigene Deponie geleistet, die<br />
nunmehr ins Leere zu gehen drohten.<br />
Dazu kamen die erheblichen Kosten für<br />
die vorgeschriebene dreißigjährige<br />
Nachsorge für die Deponie.<br />
Als ideale Lösung für die künftige Abfallentsorgung<br />
durch den Verband haben<br />
wir als beigezogene externe Berater<br />
schlussendlich die Errichtung einer klei-<br />
◆ Mag. Martin Platzer ist Vergabe -<br />
rechtsexperte und geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Platzer & Partner<br />
Unternehmensberatung<br />
48 KOMMUNAL<br />
nen Müllbeseitigungsanlage für die<br />
Region empfohlen. Dies würde zum<br />
einen eine lokale Abfallentsorgung auf<br />
dem aktuellen Stand der Technik und<br />
andererseits eine Weiternutzung der<br />
bestehenden Deponie ermöglichen.<br />
Dass dadurch die für die Abfallentsorgung<br />
notwendigen Transporte reduziert<br />
werden war ein zusätzliches Argument.<br />
Lösung: Gründung einer<br />
gemeinsamen Gesellschaft<br />
Nun besaß der Abfallwirtschaftsverband<br />
zwar erhebliches Know-how im Betrieb<br />
einer Deponie, aber<br />
keines für den<br />
Betrieb einer Müll-<br />
beseitigungsanlage.<br />
Daher folgte der<br />
Abfallwirtschaftsverband<br />
unserer weiterführendenEmpfehlung<br />
und entschied<br />
sich, die Anlage<br />
gemeinsam mit<br />
einem privaten Partner<br />
zu errichten und<br />
Eine kleine Müllbeseitigungsanlage<br />
für die Region<br />
ermöglicht zum einen eine<br />
lokale Abfallentsorgung auf<br />
dem aktuellen Stand der<br />
Technik und zum anderen<br />
eine Weiternutzung der<br />
bestehenden Deponie.<br />
zu betreiben. Dazu wurde eine gemeinsame<br />
Gesellschaft gebildet, in der der<br />
Abfallwirtschaftsverband 51 Prozent der<br />
Geschäftsanteile, der private Partner 49<br />
Prozent halten. Diese Gesellschaft finanzierte<br />
und errichtete die Müllbeseitigungsanlage<br />
und betreibt sie. Durch die<br />
öffentliche Beteiligung gelang es, die<br />
Finanzierungskosten niedrig zu halten,<br />
der private Partner brachte sein technisches<br />
und wirtschaftliches Know-how<br />
ein.<br />
Der Partner wurde über eine von uns<br />
konzipierte europaweite Ausschreibung<br />
ermittelt, in der sich schlussendlich das<br />
Tiroler Konsortium Thöni/ Rossbacher<br />
durchzusetzen<br />
vermochte. Mit<br />
Inbetriebnahme<br />
der Anlage im<br />
Sommer 2006 ist<br />
dieses erfolgreiche<br />
Projekt einer<br />
regionalen Partnerschaftzwischen<br />
Gemeinden<br />
und Unternehmen<br />
in seine letzte<br />
Phase getreten. E.E.
„demopark 2007“ – 17. bis 19. Juni in Eisenach<br />
Kommunalmaschinen-Börse<br />
Die Freilandausstellung<br />
demopark wird vom 17. bis<br />
19. Juni 2007 zum fünften<br />
Mal veranstaltet. Es wird das<br />
komplette Programm von<br />
Maschinen für den kommuna-<br />
len Einsatz, für die Grünflächenpflege,<br />
den Landschaftsbau<br />
und Sportplatz bau<br />
gezeigt und vorgeführt. Auf<br />
erweiterten Ausstel lungs- und<br />
Demonstrationsflächen ist das<br />
Angebot größer denn je.<br />
Größter Einzelbereich wird<br />
der Produktbereich Mähtechnik<br />
sein, dann fol gen Kommunaltechnik,<br />
Baumaschinen<br />
und Maschinen und Geräte<br />
für den Winterdienst, so dass<br />
sich die Besucher umfassend<br />
informieren können. Im Internet<br />
können sich die Besucher<br />
über – www.demopark.de -–<br />
vorab informieren über<br />
Anfahrt, Geländeplan und<br />
Aussteller. Besucher können<br />
unmittelbar neben dem<br />
Gelände kostenlos parken. Es<br />
wird auf der demopark 2007<br />
eine zentrale Präsentation von<br />
Neuheiten geben und die Aussteller<br />
nutzen die hervorra -<br />
genden Bedingungen und die<br />
Möglichkeit, ihre Neuentwicklungen<br />
im prak tischen Einsatz<br />
vorzuführen.<br />
Information<br />
VDMA Landtechnik<br />
Lyoner Strasse 18; 60528<br />
Frankfurt;<br />
Tel.: +49/69/6603-1314<br />
Fax: +49/69/6603-2314<br />
Frieder.Stange@vdma.org<br />
www.vdma.org<br />
Ein Schnäppchen für eine Straßenverwaltung:<br />
Kärcher-ICC 2 Euro3 Comfort<br />
Straßenkehrmaschine<br />
Mobile Saugkehrmaschine<br />
mit 4-Zylinder Dieselmotor<br />
zur Beseitigung von Leicht-<br />
müll im kommunalen Einsatz.<br />
Saugkehrmaschine mit<br />
stehender Saugturbine,<br />
hydraulischer Antrieb für<br />
Fahren, Seitenbesen und<br />
Hochentleerung. Ausgestattet<br />
mit hydraulischer Knicklenkung,<br />
Vier-Besen-System,<br />
geräumiger Fahrerkabine<br />
und mit einem 100 bar<br />
Hochdruck-Reiniger.<br />
Moderne Kehrtechnik mit<br />
Saugbetrieb. Das Kehrgut<br />
wird über den Saugmund<br />
und das gerade Saugrohr in<br />
den Edelstahlbehälter befördert.<br />
◆ Erstzulassung: 4.4.2006<br />
◆ 168 Betriebsstunden<br />
◆ Kehrgutbehälter: 1500l<br />
◆ Wassertank: 300l<br />
◆ Kraftstoff: Diesel<br />
◆ Standort: Innsbruck<br />
◆ Zustand: beschädigt<br />
◆ Kaufpreis: EUR 45.000,-<br />
Netto (Listenpreis: EUR<br />
89.450,- Netto) – auch Leasingübernahme<br />
möglich.<br />
Information<br />
BAWAG P.S.K. Leasing,<br />
Andreas Reider unter<br />
0512/59 888 DW 463<br />
bzw. Werner Schuchter<br />
DW 460.<br />
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Wirtschafts-Info<br />
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Fax: 01/715 02 51<br />
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Kenzianweg 8<br />
4780 Schärding<br />
Tel.: 0 77 12/49 94-6500<br />
Fax: 0 77 12/49 94-6806<br />
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4341 Arbing<br />
Tel.: 0 72 69/60 303<br />
Fax: 0 72 69/60 303-22<br />
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Immer mehr Gemeinden nützen die Chance einer<br />
Leasingfinanzierung. Österreichs Spezialisten für<br />
kommunale Leasingprojekte sagen Ihnen wie.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />
www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL 49
Wirtschafts-Info<br />
Der Hydro 144 MX von ETESIA garantiert<br />
dem Benutzer einen unvergleichlichen<br />
Ertrag und kostbaren Zeitgewinn.<br />
Aufsitzmäher jetzt mit dem neuen Allradantrieb von Etesia<br />
Ein neuer Allradantrieb von Etesia<br />
Exklusiv zu seinem Sortiment an Aufsitzmähern<br />
bringt ETESIA den Hydro 124 DX<br />
und den Hydro 144 MX mit Allradantrieb<br />
auf den Markt. Ziel von ETE-<br />
SIA war es, ein Hydraulikantrieb<br />
mit Pumpe und<br />
vier Radmotoren zu<br />
montieren. Die Räder<br />
der linken und rechten<br />
Seiten werden parallelangetrieben.<br />
Jeder<br />
Vorderradmotor<br />
ist<br />
mit dem<br />
gleichseitigen<br />
Hinterradmotor<br />
in Serie angetrieben.<br />
Der differenzialgesteuerte Allradantrieb<br />
sorgt dafür, dass die Motorleistung ständig<br />
auf die vier Räder übertragen wird (ideal<br />
070214_SW_FWH.ai 14.02.2007 16:04:47<br />
in Kurven und an Hängen).<br />
50 KOMMUNAL<br />
Der Hydro 124 DX<br />
Als erster Aufsitzmäher mit zentralem<br />
Heckauswurf, integriertem Grasfangkorb<br />
und Hochentleerung garantiert der<br />
Hydro 124 DX (kleines Bild links) einen<br />
in seiner Kategorie bisher unerreichten<br />
Ertrag: Die theoretische Schnittleistung<br />
beträgt 19.000 m²/Stunde.<br />
Der Hydro 124 DX vereinigt Komfort<br />
und Einfachheit (Servolenkung, einstellbare<br />
Lenksäule, einfache Bedienelemente,<br />
kein Turbinenlärm, unkomplizierte<br />
Wartung und Benutzung). Er ist<br />
mit Dieselmotor und leistungsstarken<br />
Hydraulikelementen ausgestattet. Damit<br />
wird er zu einem robusten, zuverlässigen<br />
und leistungsfähigen Gerät.<br />
Der Hydro 144 MX<br />
Der Hydro 144 MX ist der Mega-Mulcher<br />
von ETESIA mit 1,44m Schnittbreite.<br />
Mit seinem Mulchwerk Biocut mäht der<br />
Hydro 144 MX sauber, schnell und ökologisch.<br />
Er garantiert einen unvergleichlichen<br />
Ertrag und Zeitgewinn.<br />
Information<br />
Händleradressen in Österreich<br />
und technische Information<br />
unter der Tel. Nr.<br />
0049/151/12112259 oder über<br />
die Website www.etesia.com<br />
E.E.
Der RISS ist der Anfang vom Ende der Straße …<br />
… aber Bitubau hält das Ende auf<br />
Der RISS ist der Anfang vom Ende der<br />
Straße … das ist der Leitspruch der<br />
auf die Sanierung von Straßen spezialisierten<br />
Firma BITUBAU.<br />
Vor allem in den Frost-Tauperioden<br />
dringt durch nicht sanierte Fugen Wasser<br />
in die Asphaltschicht sowie in die<br />
darunter liegenden Schichten ein und<br />
verursacht vielfach irreparable Schäden<br />
in den Trag- und Deckschichten.<br />
BITUBAU verwendet für Fugensanierungsarbeiten<br />
im Heiß-Pressluft-System<br />
eine spezielle, hochelastische Vergußmasse,<br />
die luft- und wasserdicht in den<br />
vorgereinigten Riss eingebracht wird<br />
und diesen trotz unterschiedlichster<br />
Umgebungsbedingungen (Sommerverengung<br />
– Winteraufweitung des Risses)<br />
dauerhaft verschließt.<br />
Jährlich werden etwa 500.000 Laufmeter<br />
Rissesanierung von BITUBAU in<br />
allen Straßenkategorien vom Güterweg<br />
bis zur Autobahn ausgeführt.<br />
Unter den Auftraggebern und Straßen -<br />
erhaltern ist diese Sanierungsmethode<br />
mittlerweile als „BITUBAU HOT-DOG<br />
Schweißfuge“ bekannt.<br />
Im Bedarfsfall bzw. bei hoher Verkehrsbeanspruchung<br />
wird der Riss vor dem<br />
Vergießen durch eine spezielle Frästechnik<br />
aufgeweitet.<br />
Bei der als „BITUBAU HOT-DOG Schweißfuge“<br />
bekannten Reparatur wird der Riss<br />
durch eine spezielle, hochelastische Vergußmasse<br />
gefüllt und dauerhaft verschlossen.<br />
Raiffeisen<br />
KommunalService<br />
Wirtschafts-Info<br />
Bei Strassen, die mit Ausnahme von<br />
Rissen in einem guten Zustand sind,<br />
kann die Lebensdauer nach Durchführung<br />
der Rissesanierung für mehrere<br />
Jahre verlängert werden.<br />
Weisen die Straßen zusätzlich bereits<br />
Ausmagerungen und leichte Ausbrüche<br />
auf, ist nach der Sanierung der Risse<br />
die Ausführung einer Dünnschichtdecke<br />
im Kaltverfahren bzw. einer<br />
Oberflächenbehandlung empfehlenswert.<br />
Auch diese Bauweisen werden von der<br />
Firma BITUBAU seit Jahren fachgerecht<br />
und kostengünstig ausgeführt.<br />
BITUBAU bietet kostenlose Schadensanalysen<br />
und Sanierungsvorschläge an.<br />
Information<br />
BITUBAU GmbH, Großsulzer<br />
Straße 15, 8142 Wundschuh<br />
Tel.: 03135/54 330-0,<br />
Fax: 03135/54 330-13<br />
E-Mail: office@bitubau.com<br />
Web: www.bitubau.com<br />
Die Gemeinden sind der Motor für die heimische<br />
Wirtschaft. Das Raiffeisen KommunalService bietet<br />
den Gemeinden ein umfassendes Service, um die<br />
Lebensqualität in unserem Land zu verbessern.<br />
Wir bieten maßgeschneiderte Finanzierungs- und<br />
Dienstleistungsmodelle zur<br />
� Sicherung von Bauland durch Ankauf,<br />
Finanzierung, Entwicklung und Verwertung<br />
� Realisierung von kommunalen Bauvorhaben<br />
(zB Amtsgebäude, Schulen, Feuerwehrhäuser, ....)<br />
� Schaffung von Wohnraum<br />
� Energieoptimierung von Gebäuden und Anlagen<br />
samt Gebäudemanagement<br />
� Verbesserung der Nahversorgung<br />
� und vieles mehr.<br />
www.rlbooe.at<br />
KOMMUNAL 51<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
52 KOMMUNAL<br />
Ab Ende Mai 2007 erhältlich: Das Handbuch zum IKAP<br />
Integrationspolitik in der<br />
Kommune<br />
Immer mehr Gemeinden<br />
sehen die Notwendigkeit,<br />
mit proaktiver Integrationspolitik<br />
zu einem besseren<br />
Miteinander der Bevölkerungsgruppen<br />
und mehr<br />
Chancen für migrantische<br />
MitbürgerInnen beizutragen.<br />
Der „Interkulturelle Kommunale<br />
Aktionsplan“ (IKAP) ist<br />
ein praxisorientiertes Modell<br />
dazu.<br />
IKAP fördert Gleichstellung<br />
und Chancengleichheit für<br />
MigrantInnen in der<br />
Gemeinde mit Schwerpunkt<br />
auf Arbeitsmarkt und Ausbildung.<br />
Bis Ende Juni 2007<br />
läuft IKAP als Pilotversuch in<br />
Graz, Steyr und im 20. Wiener<br />
Gemeindebezirk. In den<br />
drei Kommunen wurden in<br />
Zusammenarbeit von EntscheidungsträgerInnen<br />
aus<br />
Politik, Verwaltung, Wirtschaft,<br />
AMS, SozialpartnerInnen,<br />
Bildungseinrichtungen,<br />
NGOs und MigrantInnenorganisationen<br />
„Interkulturelle<br />
Kommunale Aktionspläne“<br />
erstellt. Ziele und Maßnahmen<br />
sind auf lokale Bedarfslagen<br />
und Möglichkeiten<br />
abgestimmt. In organisationsübergreifenden<br />
Projekten<br />
wurden bereits konkrete<br />
Maßnahmen umgesetzt.<br />
Kommunen und Organisationen,<br />
die aktive Integrations-<br />
politik betreiben wollen,<br />
können sich aus IKAP Anregungen<br />
und Anleitungen<br />
holen: Das IKAP Transfer-<br />
Modell ist ab Ende Mai 2007<br />
als Handbuch mit DVD<br />
kostenlos erhältlich. Es gibt<br />
Empfehlungen und führt in<br />
fünf Phasen durch den Prozess.<br />
Die DVD bietet Illustrationen<br />
aus den Pilotregionen,<br />
die drei kommunalen<br />
Aktionspläne und weitere<br />
nützliche Unterlagen und<br />
Instrumente zur Durchführung<br />
eines IKAP.<br />
Handbuch kostenlos bestellen:<br />
unter<br />
ikap@volkshilfe.at oder<br />
download: www.ikap.at<br />
Termin: Vorstellung des IKAP<br />
Handbuchs und Prämierung<br />
der Pilotgemeinden Graz,<br />
Steyr und Wien 20 am 30.<br />
Mai 2007 von 16:00 - 18:00<br />
im Bezirksamtsgebäude Brigittenau,<br />
Brigittaplatz 10,<br />
1200 Wien.<br />
Anmeldung unter<br />
ikap@volkshilfe.at<br />
Information<br />
IKAP, Mag. Armin J. Hanschitz;<br />
E-Mail: armin.<br />
hanschitz@volkshilfe.at<br />
Tel: 01 526 47 30<br />
Web: www.ikap.at<br />
27./ 28. September 2007<br />
Messezentrum Klagenfurt<br />
Alle Infos auf der Internetseite<br />
www.kommunalmesse2007.at<br />
E.E.
Foto: BMLFUW<br />
Kommunalkredit: Planungsgenauigkeit für Langfristlösungen<br />
Damit der Geldfluss<br />
nicht versiegt<br />
Rund ein Viertel der Investitionskosten<br />
wird gegenwärtig über Förderungen aufgebracht,<br />
der verbleibende Anteil wird<br />
von den Städten und Gemeinden selbst<br />
bzw. durch private Partner vorfinanziert.<br />
Während die Bundesförderung in Form<br />
von Finanzierungsvorschüssen ausbezahlt<br />
wird, liegt es bei der Gemeinde,<br />
wie sie die restliche Finanzierung<br />
abwickelt.<br />
Investitionen in die<br />
Ver- und Entsorgung<br />
Durch fundierte Kenntnis der wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen am Geldund<br />
Kapitalmarkt kann jeder Gemeinde<br />
ein an ihr Portfolio angepasstes Finanzierungspaket<br />
geschnürt werden, um<br />
Langzeitinvestitionen<br />
auch sinnvoll bewältigen<br />
zu können.<br />
„Langfristige Investitionen,<br />
wie sie ein Kanal<br />
oder eine Kläranlage<br />
bspw. darstellen, sollten<br />
auch langfristig finanziert<br />
werden“, so DI Wolfgang<br />
Viehauser, stellvertretender<br />
Leiter der Abteilung<br />
Finanzierungen der Kommunalkredit<br />
Austria.<br />
„Entsprechende Finanzierungsalternativen<br />
wie ein Fixzinskredit erhöhen die<br />
Planungsgenauigkeit und reduzieren das<br />
Risiko für die öffentliche Hand.“<br />
Gemeinden bevorzugen gerade im<br />
Bereich der Siedlungswasserwirtschaft<br />
eine kontinuierliche Entwicklung bei den<br />
Gebühren, die sie ja an die Bürgerinnen<br />
und Bürger weiterleiten müssen. Mittels<br />
Fixzinsvereinbarung ist die Rückzahlung<br />
der Fremdfinanzierung klar vorhersehbar<br />
und kann somit im kommunalen Budget<br />
genau eingerechnet werden.<br />
Finanzierungsalternativen<br />
optimal nutzen<br />
Die Wahl der passenden Finanzierung<br />
beeinflusst die zukünftige Liquiditätssituation<br />
einer<br />
Gemeinde entscheidend<br />
und kann zu<br />
deutlichen Zinsein -<br />
sparungen führen.<br />
Aufgrund der gegenwärtig<br />
sehr flachen<br />
Zinskurve sind langfristige<br />
Kredite derzeit<br />
besonders güns -<br />
tig und für langfris -<br />
tige Projekte zu empfehlen.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Eine funktionierende Wasseraufbereitung und Abwasserentsorgung ist für die Österreicherinnen<br />
und Österreicher selbstverständlich. Damit dies auch so bleibt, müssen die<br />
Gemeinden ständig in die Siedlungswasserwirtschaft investieren. Eine durchaus<br />
kostenintensive Dienstleistung, die finanziell genau geplant sein muss.<br />
Die Wahl der<br />
passenden Finanzierung<br />
beeinflusst die zukünftige<br />
Liquiditätssituation<br />
einer Gemeinde<br />
entscheidend und kann<br />
zu deutlichen Zinsein -<br />
sparungen führen.<br />
Wolfgang Viehauser, stellvertretender<br />
Leiter der<br />
Abteilung Finanzierungen<br />
der Kommunalkredit :<br />
„Langfristige Investitionen,<br />
wie sie ein Kanal oder eine<br />
Kläranlage (Bild) bspw. darstellen,<br />
sollten auch langfris -<br />
tig finanziert werden.“<br />
„Der Bereich öffentliche Finanzierungen<br />
ist unser Spezialgebiet, hier ist die<br />
Kommunalkredit in Österreich klarer<br />
Marktführer. Diesen Know-how-Vorteil<br />
geben wir natürlich an unsere Kunden<br />
weiter“, ergänzt DI Wolfgang Viehauser.<br />
„Mit speziellen Produkten kann<br />
man dabei die Konditionen noch weiter<br />
verbessern.“<br />
Infos zur Finanzierung<br />
Infos zur Förderung<br />
KOMMUNAL 53<br />
E.E.<br />
Kommunalkredit Austria AG<br />
Abteilung Finanzierungen<br />
DI Wolfgang Viehauser<br />
Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 31 6 31-145<br />
Fax: +43 (0)1 31 6 31-99145<br />
E-Mail: w.viehauser@kommunalkredit.at<br />
Web: www.kommunalkredit.at<br />
Kommunalkredit Public Consulting GmbH<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
DI DWT Christof Skala<br />
Türkenstraße 9, 1092 Wien<br />
Tel.: +43 (0)1 31 6 31-350<br />
Fax: +43 (0)1 31 6 31-99350<br />
E-Mail: c.skala@kommunalkredit.at<br />
Web: www.publicconsulting.at
Umwelttechnologie<br />
Mit einem nationalen Schulterschluss<br />
von Umwelttechnikunternehmen,<br />
Politik und Wissenschaft<br />
soll die österreichische<br />
Umwelt- und Energietechnologie<br />
zu einer weltweit bekannten<br />
Marke werden.<br />
Stärkung der österreichischen Umwelt- und Energietechnologie<br />
Österreich geht mit<br />
MUT voran<br />
Die österreichische Umwelt- und Energietechnologiebranche leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und die Verbesserung der Umweltsituation<br />
im In- und Ausland. Mitte April wurde der Masterplan Umwelttechnologie –<br />
kurz „MUT“ – präsentiert. KOMMUNAL berichtet<br />
◆ KOMMUNAL Redaktion<br />
„Innovationen, die zu weniger Umweltverschmutzung,ressourcenschonenderen<br />
Produkten und effizienterem<br />
Umgang mit Ressourcen führen, sorgen<br />
nicht nur für Wachstum und Beschäftigung,<br />
sondern bieten gleichzeitig die<br />
Chance, Wirtschaftswachstum, Ressourcenverbrauch<br />
und Umweltverschmutzung<br />
zu entkoppeln“,<br />
erklärte Umweltminister<br />
Josef Pröll.<br />
Um die positive Entwicklung<br />
der Umwelttechnikbranchelangfristig<br />
zu stärken,<br />
haben das Lebensministerium<br />
und das<br />
Land Niederösterreich<br />
im Oktober 2006 die<br />
Initiative zur Erstellung<br />
des MUT gestartet.<br />
Mehr als 100<br />
Unternehmen, Forschungseinrichtungen,<br />
Verbände, Förderstellen<br />
und VertreterInnen der Politik<br />
haben ihre Ideen in den nun fertigen<br />
Masterplan Umwelttechnologie eingebracht.<br />
Das gemeinsame Ziel: Österreich<br />
soll innerhalb der Europäischen<br />
54 KOMMUNAL<br />
Das gemeinsame Ziel:<br />
Österreich soll innerhalb<br />
der Europäischen Union<br />
die Spitzenstellung bei<br />
Umwelttechnik und<br />
Umweltdienstleistungen<br />
einnehmen.<br />
Union die Spitzenstellung bei Umwelttechnik<br />
und Umweltdienstleistungen<br />
einnehmen. „Durch die Stärkung der<br />
österreichischen Umwelt- und Energietechnologie<br />
wird ein wesentlicher Beitrag<br />
zu einer nachhaltigen und umweltgerechten<br />
Wirtschaft geleistet. Das<br />
bringt Arbeitsplätze und hilft bei der<br />
Erreichung unserer<br />
Klimaschutzziele“,<br />
betonte Landesrat<br />
Josef Plank.<br />
In einem umfassendenDiskussionsprozess<br />
haben die VertreterInnen<br />
der heimischenUnternehmen,Forschungseinrichtungen<br />
und Verwaltung<br />
vier<br />
strategische Handlungsfelder<br />
für den<br />
MUT erarbeitet: An<br />
erster Stelle steht dabei die Forcierung<br />
des Exports durch die gezielte Bearbeitung<br />
zentraler Exportmärkte und den<br />
Ausbau der bestehenden Exportinfrastruktur<br />
für österreichische Unternehmen.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die<br />
Stärkung der technologischen Wettbewerbsposition<br />
und die Qualifizierung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
von Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />
Darüber hinaus müssen<br />
technologische Lösungen und Dienstleistungen<br />
durch kundenspezifische Finanzierungsangebote<br />
ergänzt werden. Eine<br />
vierte Priorität ist die Dynamisierung<br />
des Heimmarktes. Bei der Umsetzung<br />
des MUT stehen die Nutzung von Synergien<br />
und die Ergänzung laufender<br />
Aktivitäten im Vordergrund. In den<br />
kommenden Monaten werden die<br />
Schwerpunkte dabei insbesondere eine<br />
Exportoffensive, eine Innovationsoffensive<br />
und eine Effizienzoffensive sein.<br />
Exportoffensive Umweltund<br />
Energietechnologie<br />
Im Rahmen der Forcierung der Exporte<br />
werden VertreterInnen von Politik, Wirtschaft<br />
und Verwaltung im Ausland verstärkt<br />
für österreichische Umwelt- und<br />
Energietechnologie werben. „Im Rahmen<br />
des Staatsbesuchs in Südkorea<br />
Foto: Eva Serrabassa/istockphoto.com
WKÖ-Präsident Christoph Leitl, Umweltminister Josef Pröll, Niederösterreichs Umweltlandesrat<br />
Josef Plank und Markus Beyrer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung,<br />
bei der Präsentation des Masterplans Umwelttechnologie MUT.<br />
haben österreichische Unternehmen ihre<br />
Technologien vorgestellt und sind dabei<br />
auf großes Interesse gestoßen. Darüber<br />
hinaus werden unsere Umwelttechnologie-UnternehmerInnen<br />
heuer noch in St.<br />
Petersburg und Kiew beim Marktantritt<br />
unterstützt“, teilte Pröll mit. Ziel ist die<br />
Steigerung der Exportquote im Bereich<br />
der Umwelttechnologie auf 80 Prozent<br />
bis 2010. WKÖ-Präsident Leitl weist<br />
weiters darauf hin: „Die österreichische<br />
Umwelttechnologieindustrie genießt<br />
weltweit einen hervorragenden Ruf.<br />
Trotzdem besteht beim Export von<br />
Umweltschutzanlagen und -dienstleistungen<br />
noch großes Entwicklungspotenzial.<br />
Wir stehen voll hinter allen<br />
Maßnahmen, die den nachhaltigen<br />
Erfolg der österreichischen Umwelttechnik-<br />
und Energietechnikunternehmen<br />
unterstützen. Zur Förderung dieses<br />
erfolgreichen Branchensegments dient<br />
einerseits der Masterplan MUT. Andererseits<br />
haben wir in der Wirtschaftskammer<br />
Österreich bereits das Netzwerk<br />
Umwelt- und Energietechnik International<br />
– NUI – unter Federführung der<br />
Außenwirtschaftsorganisation (AWO)<br />
gegründet, welche dem MUT als „preferred<br />
partner“ für alle auslandsbezogenen<br />
Maßnahmen zur Verfügung steht. Allein<br />
im Jahr 2007 werden im Schnitt jede<br />
Woche zwei internationale Veranstaltungen<br />
von der WKÖ/AWO durchgeführt.“<br />
Der WKÖ-Chef will die Zahl der international<br />
tätigen heimischen Umweltfirmen<br />
– derzeit sind es 650 – bis 2010 ebenso<br />
verdoppeln wie den Anteil der Branche<br />
am BIP auf acht Prozent. Und die<br />
Beschäftigung in der Umwelttechnik-<br />
Branche soll auf 40.000 Personen steigen.<br />
Leitl:„Mit MUT und NUI soll „Environmental<br />
Technology Made in Austria“<br />
weltweit noch besser etabliert werden.<br />
Wie bei den Lipizzanern und den<br />
Mozartkugeln soll man international<br />
auch bei modernster Umwelt- und Energietechnik<br />
an Österreich denken.“<br />
Innovationsoffensive<br />
starten<br />
„Mit dem Energie- und Klimaschutzfonds<br />
haben wir ein wirksames Instrument,<br />
das die Markteinführung innovativer<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
österreichischer AnbieterInnen<br />
massiv stärken soll“, unterstrich der<br />
Umweltminister. Konkret zielt der Fonds<br />
darauf ab, neue Technologien zur nachhaltigen<br />
Energieversorgung und zur<br />
effizienten Energienutzung zu einer<br />
wirtschaftlichen Reife zu bringen, die<br />
Marktdurchdringung dieser Technologien<br />
zu unterstützen sowie die Versorgungssicherheit<br />
durch regional verfügbare<br />
Ressourcen zu erhöhen.<br />
Hochqualifizierte<br />
Arbeitsplätze geschaffen<br />
IV-Generalsekretär Markus Beyrer<br />
betonte, „dass vor allem die Industrie<br />
durch ihre Innovationskraft und durch<br />
ihre technologische Kompetenz entscheidender<br />
Partner bei den umweltpolitischenHer-<br />
ausforderungenÖsterreichs<br />
ist.<br />
Wir finden<br />
uns in dem<br />
gemeinsamen<br />
Ziel,<br />
noch mehr<br />
als bisher<br />
umweltfreundliche<br />
Technologien<br />
»<br />
Foto: BMLFUW/Thomas Preiss<br />
Wie bei den Lipizzanern<br />
und den Mozartkugeln<br />
soll man international<br />
auch bei modernster<br />
Umwelt- und Energietechnik<br />
an Österreich<br />
denken.<br />
Christoph Leitl<br />
Präsident der Wirtschaftskammer<br />
Österreich<br />
Umwelttechnologie<br />
zu exportieren und damit hochqualifizierte<br />
Arbeitsplätze im Inland zu schaffen<br />
und gleichzeitig über die Grenzen des<br />
Landes hinaus zur Lösung von Umweltproblemen<br />
beizutragen.“ Klar sei aus<br />
Sicht der Industrie: „Grund für ökonomische<br />
Träumereien, dass Umwelttechnologien<br />
als Wachstumssektor traditionellere<br />
Industriebranchen obsolet werden lassen<br />
könnten, ist nicht gegeben.“<br />
Effizienzoffensive für<br />
Gebäude ausbauen<br />
Für die MUT-ExpertInnen hat auch der<br />
Ausbau der Effizienzoffensive für<br />
Gebäude zentrale Bedeutung. Denn<br />
eines der größten Sorgenkinder beim<br />
Klimaschutz ist die Raumwärme. Die<br />
verstärkte Berücksichtigung der<br />
klima:aktiv-Kriterien beim Wohnbau<br />
und des Passivhausstandards in der<br />
Wohnbauförderung der Bundesländer<br />
trägt wesentlich zu einer signifikanten<br />
Reduktion des Energiebedarfes von<br />
Raumheizungen<br />
in Österreich<br />
bei. Die<br />
Maßnahmen<br />
des MUT zielen<br />
auch auf<br />
eine Steigerung<br />
der<br />
Sanierungsrate<br />
und der<br />
Erhöhung<br />
der thermischenQualität<br />
der<br />
Sanierung.<br />
Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung<br />
des Masterplans Umwelttechnologie<br />
nimmt die neu einzurichtende Bundesagentur<br />
für Umwelt- und Energietechnologie<br />
ein. Ihre Aufgabe wird es sein, die<br />
Zusammenarbeit mit den wichtigsten<br />
AkteurInnen auf Bundes- und Landesebene<br />
zu stärken und durch eigene Aktivitäten<br />
zu unterstützen. An Hand jährlicher<br />
Fortschrittsberichte und entsprechend<br />
den Rückmeldungen der AkteurInnen<br />
werden die Maßnahmen des<br />
Masterplans Umwelttechnol-<br />
«<br />
Eine zentrale Rolle<br />
bei der Umsetzung des<br />
Masterplans Umwelttechnologie<br />
nimmt die neu<br />
einzurichtende Bundesagentur<br />
für Umwelt- und<br />
Energietechnologie ein.<br />
gie regelmäßig angepasst.<br />
„Wir laden alle heimischen<br />
Unternehmen ein, auch künftig<br />
ihre Ideen einzubringen<br />
und in einem starken Netzwerk<br />
mit zu gestalten“, so<br />
Pröll und Plank abschließend.<br />
Weitere Informationen zum<br />
MUT auf www.masterplanumwelttechnologie.at<br />
KOMMUNAL 55
Wirtschafts-Info<br />
Neu für vollbiologische Kleinkläranlagen: „Oxynaut pro“<br />
Mehr Komfort bei Einbau,<br />
Betrieb und Wartung<br />
Mit dem „Oxynaut pro“ bringt der<br />
Abwasserspezialist JUNG PUMPEN eine<br />
neue, um zahlreiche Modifikationen<br />
bereicherte Version seines SBR-Systems<br />
für vollbiologische Kleinkläranlagen auf<br />
den Markt. Konsequent orientiert an<br />
Kundenwünschen und -anregungen<br />
schuf der Hersteller ein – verglichen mit<br />
seinem Vorgängermodell – noch komfortableres<br />
System bei gleich<br />
bleibend gutem Preis-/Leis -<br />
tungsverhältnis.<br />
Der „Oxynaut pro“ kann<br />
sowohl in bestehenden<br />
Mehrkammergruben nach -<br />
gerüstet wie in neue vollbiologische<br />
Kleinkläranlagen<br />
aus Beton oder Kunststoff<br />
eingebaut werden. Das<br />
System ist für die Abwasserreinigung<br />
und -entsorgung<br />
von Haushalten bzw. Wohnhäusern<br />
mit vier bis 16 Per -<br />
sonen ausgelegt und lässt<br />
Einer von 330 JUNG PUMPEN Experten MultiStream-Abwasserpumpe UAK mit Spülrohr<br />
„Katastrophen passieren,<br />
wenn man unvorbereitet ist.<br />
Nicht mit uns!“<br />
JAHRE<br />
QUALITÄT<br />
56 KOMMUNAL<br />
sich, komplett vormontiert, mit wenigen<br />
Hand griffen im Behälter installieren.<br />
Wird er zur Nachrüstung einer<br />
Dreikam merngrube eingesetzt, so ist<br />
keine Änderung der bisherigen<br />
Durchfluss richtung erforderlich. Durch<br />
seine flexiblen Einstellmöglichkeiten<br />
lässt sich der „Oxynaut pro“ optimal an<br />
den vorhandenen Behälter anpassen.<br />
Zuverlässige Abwasserentsorgung<br />
Vertrauen Sie uns und der zuverlässigen Qualität<br />
von JUNG PUMPEN. Die lässt Sie allen Herausfor-<br />
derungen gut gerüstet entgegenblicken. Unsere MultiStream-<br />
Abwasserpumpen sind das Herzstück von weit über 100.000<br />
Schächten zur Entsorgung von industriellen, gewerblichen und<br />
privaten Abwassermedien. Wartungsarm, robust und langlebig<br />
leisten sie auch im Katastrophenschutz wertvolle Dienste.<br />
Alle Qualitätsprodukte von JUNG PUMPEN – „Made in<br />
Germany“ – sind direkt in Österreich erhältlich!<br />
JUNG PUMPEN HGmbH · Perfektastraße 61/2<br />
1230 Wien · www.jung-pumpen.at<br />
Exaktes Timing im<br />
SBR-Rhythmus<br />
Das neue System arbeitet nach<br />
dem so genannten SBR-Verfahren<br />
(„Sequential Batch Reactor“).<br />
Der rein biologische Klärprozess,<br />
der durch die SBR-<br />
Technologie sicher gestellt wird,<br />
vollzieht sich in insgesamt fünf<br />
Phasen: Zu Beginn des Klärzyklus<br />
füllt die Dosierpumpe aus<br />
dem Puffer bereich der Vorklärung<br />
das SBR-<br />
Becken mit einer<br />
genau definierten<br />
Menge Abwasser.<br />
In der darauf folgendenMischphase<br />
wird das<br />
biologische Sys -<br />
tem im Becken,<br />
der so genannte<br />
Belebtschlamm,<br />
mit dem neu<br />
hinzuge -<br />
kommenen<br />
Abwasser vermischt.<br />
Während<br />
der anschließenden<br />
Belüftungs -<br />
phase wird dieses<br />
Abwassergemisch<br />
dann im Intervallbetrieb<br />
mit ausrei -<br />
chend Luftsauerstoff<br />
versorgt. Der<br />
Tauchmotorbelüfter<br />
des „Oxynaut<br />
pro“ sorgt durch<br />
seine besondere,<br />
weil vollständig<br />
bewegliche Konstruktion<br />
für<br />
einen hohen Lufteintrag<br />
unter<br />
gleichzeitig scho-<br />
nender Behandlung des Be lebt -<br />
schlamms. In der Absetzphase setzen<br />
sich die Belebtschlammflocken im SBR-<br />
Becken ab und das darüber stehende,<br />
gereinigte Wasser kann von der Hebepumpe<br />
des „Oxynaut pro“ gefördert und<br />
z. B. in ein Fließgewässer eingeleitet<br />
werden oder auf dem Grundstück versickern.<br />
Dank der beson ders feinperligen<br />
Belüftung des Beckens durch den<br />
„Oxynaut pro“ wird eine Reinigungsleistung<br />
von bis zu 99 Prozent erreicht.<br />
Bedienung verspricht<br />
mehr Komfort<br />
Vor der Inbetriebnahme wird der<br />
„Oxynaut pro“ individuell auf die örtlichen<br />
Gegebenheiten eingestellt. Dank<br />
seiner benutzerfreundlichen Steuerung<br />
und seiner offenen Programmierung<br />
kann das System jederzeit neu justiert<br />
und auf sich verändernde Anforderungen<br />
angepasst werden. Durch die komfortable,<br />
menügeführte Bedienung und<br />
die leicht ablesbare Klartext anzeige<br />
lässt sich der gesamte Klärprozess auf<br />
einen Blick überwachen.<br />
Automatischer<br />
Energiesparmodus<br />
In Zeiten steigender Energiekosten<br />
besonders erfreulich: Durch die inte -<br />
grierte „Sparschaltung“ erkennt die<br />
Steuerung des „Oxynaut pro“ geringe ren<br />
Abwasserzufluss bei Abwesenheit der<br />
Einwohner und passt sich auto matisch<br />
den geänderten Bedingungen an<br />
Information<br />
Jung Pumpen Handelsgesellschaft<br />
m.b.H., 1230 Wien<br />
Perfektastraße 61/2<br />
Tel: 01/728 02 62<br />
Fax: 01/728 15 21<br />
info@jung-pumpen.at<br />
www.jung-pumpen.at<br />
E.E.
Die „Alles aus einer Hand“-Lösungen der BA-CA Leasing<br />
Laakirchen macht<br />
damit Zukunft<br />
Speziell der Zubau zum alten Rathaus,<br />
der aufgrund von Kapazitätsengpässen<br />
schon dringend notwendig geworden<br />
war, scheint in vielerlei Hinsicht<br />
zukunftsweisend zu sein. „Laakirchen<br />
macht Zukunft“, so lautet denn auch der<br />
Leitspruch von Laakirchen, der mit dem<br />
innovativen Gesamtkonzept des neuen<br />
Amtshauses eindrucksvoll erlebbar<br />
gemacht wurde. Von der Photovoltaikanlage<br />
am Dach über ein ausgeklügeltes<br />
Lüftungssystem bis hin zur modernsten<br />
Beschallungstechnik ist das Gebäude auf<br />
dem allerletzten Stand der Technik.<br />
Zudem ist der Neubau komplett von<br />
einer transparenten Glasfassade<br />
umhüllt, die die Offenheit des neuen<br />
Rathauses auch in seiner Architektur<br />
elegant unterstreichen soll. „Das neue<br />
Rathaus dokumentiert Laakirchens Aufgeschlossenheit<br />
und Mut zu Neuem“, so<br />
Klaus Silbermayr, der Bürgermeister der<br />
jungen Stadt.<br />
Neue Finanzierungswege<br />
Modern und innovativ ist aber auch die<br />
Finanzierung. So wurden für die 3,9-Millionen-Euro-Investition<br />
eine Fülle von<br />
Angeboten für den kommunalen Bereich<br />
eingeholt, durchgerechnet und akribisch<br />
geprüft. Als günstigste Finanzierungsvariante<br />
stellte sich letztlich<br />
die Leasingfinanzierung der BA-<br />
CA Leasing heraus. Die Experten<br />
«<br />
der BA-CA-Tochter gelten als<br />
Kommunalleasingspezialisten<br />
mit langjähriger Erfahrung in der<br />
Realisierung vielfältigster gemeinnütziger<br />
Projekte. „Mit Leasing<br />
hatten wir die Möglichkeit,<br />
diese Investition zu tätigen, ohne gleichzeitig<br />
unser Gemeindebudget über<br />
Gebühr zu strapazieren.“, gibt sich Silbermayr<br />
vom Leasing überzeugt.<br />
Die kommunalen<br />
Stärken des Leasing<br />
Dass Kommunen wie Laakirchen immer<br />
öfter auf Leasinganbieter wie die BA-CA<br />
Leasing zurückgreifen, liegt an den vielfältigen<br />
Vorteilen des Leasing gegenüber<br />
herkömmlichen Finanzierungsangeboten.<br />
Maastricht-konforme Gestaltbarkeit<br />
der Budgets, Optimierung der Liquiditätssteuerung<br />
und Entlastung der Verwaltung<br />
sowie die optimale Nutzung von<br />
Steuervorteilen sind nur einige der zahlreichen<br />
Argumente, die für Leasing spe-<br />
Wirtschafts-Info<br />
Die Stadtgemeinde Laakirchen hat dieser Tage gleich zweifach Grund zum Feiern.<br />
Einerseits die bereits zu Beginn des Jahres verlautbarte Stadterhebung und andererseits<br />
die unmittelbar bevorstehende offizielle Eröffnung des neuen Rathauses.<br />
» Das<br />
Mit Leasing hatten wir<br />
die Möglichkeit, diese<br />
Investition zu tätigen,<br />
ohne gleichzeitig<br />
unser Gemeinde -<br />
budget über Gebühr<br />
zu strapazieren.<br />
Klaus Silbermayr<br />
Bürgermeister von Laakirchen<br />
neue Laakirchener Rathaus mit dem imposanten Zubau.<br />
ziell im Kommunalbereich sprechen. Die<br />
„Alles aus einer Hand“ -Lösungen der<br />
BA-CA Leasing, sowie die Unterstützung<br />
in Finanzierungs-, Bau-, Rechts- und Förderfragen<br />
machen Leasing zudem<br />
zusätzlich für Gemeinden attraktiv. E.E.<br />
Information<br />
www.ba-ca-leasing.com<br />
BA-CA Leasing GmbH<br />
◆ Wien und Burgenland, 1040 Wien,<br />
Operngasse 21, Tel: 01 / 588 08-0<br />
◆ 3107 St. Pölten, Dr. Adolf Schärf<br />
Strasse 5-9,<br />
Tel: 02742 / 70 800<br />
◆ 4021 Linz, Johann Konrad Vogel<br />
Strasse 7 – 9, Tel: 0732 / 377 700<br />
◆ 5020 Salzburg, Bergerbräuhofstr. 33<br />
Tel. 0662 / 879 555<br />
◆ 6020 Innsbruck, Maria Theresien Str.<br />
36, Tel: 0512 / 584 705<br />
◆ 6900 Bregenz, Rathausstrasse 25,<br />
Tel: 05574 / 531 71<br />
◆ 8020 Graz, Südtirolerplatz 16,<br />
Tel: 0316 / 818 360<br />
◆ 9020 Klagenfurt, Schleppe Platz 7,<br />
Tel: 04242 / 291 40<br />
KOMMUNAL 57
Wirtschafts-Info<br />
Forum Qualitätspflaster: Offensive für die Ausführung von Betonsteinen<br />
Förderung der Bauqualität<br />
In Abstimmung mit der Bundesinnung<br />
der Dachdecker und Pflasterer hat das<br />
Forum Qualitätspflaster ein Fortbildungskonzept<br />
für Pflasterer und Verleger entwickelt,<br />
bei dem ausführungsrelevante<br />
Anforderungen für schadenfreies Verlegen<br />
von Betonpflaster im Mittelpunkt<br />
standen.<br />
„Voraussetzung für eine dauerhaft funktionelle<br />
gepflasterte Fläche ist die korrekte<br />
Planung und Bauausführung durch<br />
den kompetenten Fachmann“, so Gabriela<br />
Prett-Preza, Produkt Managerin des<br />
Forum Qualitätspflasters. „Öffentliche<br />
Räume sind mehr als nur Verkehrsflächen.<br />
Durch nachhaltige Planung und<br />
Gestaltung können aus diesen Freiräumen<br />
attraktive Lebensräume werden, die<br />
wesentlich die Wohn- und Lebensqualität<br />
einer Gemeinde bestimmen“, so Prett-<br />
Preza weiter.<br />
Alle Seminarinhalte wurden durch<br />
Experten aus der Praxis vermittelt. „Die<br />
Überarbeitung der technischen Richtlinien<br />
für den Strassenbau und der Österreichischen<br />
Normen erfordert es, den<br />
Verlegern von Betonpflaster, Seminare<br />
58 KOMMUNAL<br />
Die vielseitige Nutzbarkeit des öffentlichen<br />
Raums und deren verantwortungsvolle<br />
Gestaltung am Beispiel Leibnitz<br />
zum aktuellen Stand der Technik anzubieten“<br />
erklärte Bundesberufsgruppensprecher<br />
der Bundesinnung der Dachdecker<br />
und Pflasterer, Ing. Peter<br />
Nowotny.<br />
Auch die VÖB Richtlinie, FQP01, „Hinweise<br />
für die Verlegung von Betonsteinpflaster<br />
und –platten“ wurde aktualisiert<br />
und an die neue Struktur der Richtlinien<br />
und Vorschriften für das Straßenwesen<br />
(RVS) und die neue Nummerierung<br />
angepasst.<br />
„Diese Verlegerichtlinie fasst in kurzer<br />
prägnanter Form die wesentlichen<br />
Inhalte für die Verlegung von Betonsteinpflaster<br />
zusammen und gibt öffentlichen<br />
Auftraggebern, Planern und Architekten<br />
Auskunft über einzuhaltende Regelwerke<br />
für dauerhafte Pflasterflächen“, meinte<br />
Nowotny weiter.<br />
Zu beziehen ist die VÖB Richtlinie,<br />
FQP01, „Hinweise für die Verlegung von<br />
Betonsteinpflaster und –platten“ als gratis<br />
Download auf www.fqp.at<br />
Information<br />
Gratis Download der VÖB Richtlinie,<br />
FQP01, „Hinweise für die<br />
Verlegung von Betonsteinpflaster<br />
und –platten“,<br />
Ausgabe 2007-05-01 auf<br />
www.forumqualitaetspflaster.at<br />
Forum Qualitätspflaster<br />
c/o Verband Österreichischer<br />
Beton und Fertigteilwerke<br />
Kinderspitalgasse 1/3, 1090 Wien<br />
Tel. 01/403 48 00 20<br />
Breites Anwendungsgebiet in allen Gemeinden<br />
Bauer Kommunaltankwagen<br />
Die BAUER GmbH beschäftigt<br />
sich seit über 75 Jahren mit<br />
der Herstellung von landwirt-<br />
Der Kommunaltankwagen.<br />
schaftlichen Produkten wie<br />
Beregnungs- und Gülletechnik<br />
sowie Umwelt-und Kommunaltechnik.<br />
Der BAUER Kommunaltankwagen,<br />
hat ein<br />
breites Anwendungsfeld in<br />
der Wartung, Erhaltung und<br />
Pflege öffentlicher Einrichtungen<br />
und Anlagen. Die Einsatzmöglichkeiten<br />
sind u.a.:<br />
◆ Durchspülen und Reinigen<br />
verstopfter Kanäle<br />
Foto: Bauer<br />
◆ Aussaugen von Kanälen,<br />
Klär-, Senk- und Güllegruben<br />
◆ Ausbringen u. Verteilen von<br />
Klärschlamm und Gülle<br />
◆ Als stationäre Pumpstation<br />
zur Beregnung und Bewässserung<br />
(Blumenbeeten, Grünanlagen,<br />
Böschungen usw)<br />
◆ Straßenreinigen, Staubfreimachen<br />
u. Tunnelreinigung<br />
◆ Reinigen von Straßenbegrenzungspfählen<br />
und Leitplanken<br />
◆ Katastropheneinsatz: Keller<br />
auspumpen; Feuerlöscheinsatz.<br />
Information<br />
Röhren- und Pumpenwerk<br />
BAUER GmbH.<br />
A-8570 Voitsberg<br />
Tel.: 03142/200-0<br />
Fax: 03142/200-340<br />
E-Mail:<br />
sales@bauer-at.com<br />
Web: www.bauer-at.com<br />
E.E.<br />
E.E.
Für Wasserversorgung und Druckerhöhung<br />
Komplettpumpstationen KPS<br />
Die Komplettpumpstationen<br />
Baureihe KPS<br />
werden zur Wasserversorgung<br />
neuer Siedlungsgebieteeingesetzt.<br />
Sie bestehen<br />
aus einem<br />
Fertigbetonschacht.<br />
In dem<br />
Schacht sind die<br />
Pumpen; Schaltkästen,Verrohrung,<br />
Verkabelung inklusive<br />
aller erforderlicher Schaltgeräte,<br />
usw. vorinstalliert. Die<br />
Ausrüstung und Förderleistung<br />
können individuell an<br />
den jeweiligen Bedarf angepasst<br />
werden. Standardmäßig<br />
sind in diesen drehzahlgeregelten<br />
Anlagen Funktionen<br />
wie u.a. Wassermangelüberwachung,<br />
optimaler Motorund<br />
Pumpenschutz, automatische<br />
zyklische Verreihung<br />
inklusive Störumschaltung,<br />
Die Baureihe KPS wird<br />
bei neuen Siedlungsgebieten<br />
eingesetzt.<br />
automatische mengenabhängige<br />
Druckanhebung zur<br />
Kompensation von<br />
Rohrreibungsverlusten<br />
vorhanden.<br />
Durch den unterirdischen<br />
Einbau<br />
kann die Installation<br />
vor Ort sehr<br />
rasch erfolgen, die<br />
Anlieferung der<br />
komplett vormontierten<br />
KPS erfolgt<br />
mittels Tieflader und Kranwagen,<br />
der die komplette Pumpstation<br />
versetzt.<br />
Information<br />
Pumpenfabrik Ernst<br />
Vogel GmbH<br />
Ernst Vogel Straße 2<br />
A-2000 Stockerau<br />
Tel.: 02266/604-0<br />
Fax: 02266/65311<br />
www.vogel-pumpen.com<br />
ClimatePartner startet in Österreich<br />
Freiwilliger Klimaschutz<br />
Freiwilliger Klimaschutz bietet<br />
für Unternehmen die<br />
Chance, nachhaltig und<br />
Die Geschäftsführer Tobias<br />
Heimpel (CPA), Ernst Gugler<br />
(Gugler Cross Media) und<br />
Klaus Reisinger (CPA).<br />
gleichzeitig imagefördernd<br />
aktiv zu werden. Seit 1. April<br />
stellt ClimatePartner auch in<br />
Österreich innovative Handlungskonzepte<br />
bereit, um<br />
Freiwilligen Klimaschutz in<br />
Unternehmen zu integrieren.<br />
ClimatePartner ermöglicht<br />
Unternehmen, den Klimaschutz<br />
durch standardisierte<br />
Geschäftsmodelle in die<br />
Foto: ClimatePartner GmbH<br />
Abläufe zu integrieren und<br />
daraus zu profitieren. Den<br />
Erfolg unterstreicht das<br />
Geschäftsmodell „Klimaneutral<br />
Drucken“ der Druckerei<br />
Gugler, mit dem ClimatePartner<br />
erfolgreich in Österreich<br />
gestartet ist.<br />
Aber die ClimatePartner-Konzepte<br />
sind für nahezu jedes<br />
Unternehmen anwendbar, bei<br />
dem Emissionen anfallen. So<br />
lassen sich z.B. Fuhrparks,<br />
Veranstaltungen oder Urlaube<br />
klimaneutral stellen.<br />
Information<br />
ClimatePartner Austria<br />
GmbH, Tobias Heimpel,<br />
Dipl. Ing. Dr. Klaus<br />
Reisinger, Schwindgasse<br />
10, A-1040 Wien<br />
Tel.: 01/907 61 43-0<br />
Fax: 01/907 61 43-27<br />
wien@climatepartner.com<br />
www.climatepartner.com<br />
E.E.<br />
E.E.<br />
Volle Power<br />
für 365 Tage im Jahr.<br />
John Deere Serie 20<br />
24 bis 53 PS<br />
Wirtschafts-Info<br />
Anlagentechnik für dezentrale Wasseraufbereitung<br />
Trinkwasseraufbereitungstechnik<br />
für Wasserversorger<br />
Auch kleinere Wasserversorgungen<br />
können sich nun mit<br />
den modular aufgebauten<br />
Anlagen von der Fa. Hydro-<br />
Elektrik GmbH hochwertige<br />
Wasseraufbereitungstechnik<br />
leisten. Die Spezialisten aus<br />
Ravensburg analysieren jedes<br />
Wasseraufbereitungsproblem<br />
ausführlich und bieten in<br />
jedem Falle eine bedarfsorientierte<br />
Systemlösung an.<br />
Dabei wird großes Gewicht<br />
• Hydrostatischer Fahrantrieb mit Zweipedalsteuerung<br />
• Lastabhängige Regelung des Hydrostaten für<br />
ständig konstante Motordrehzahl (3020 bis 4020)<br />
• Durchzugsstarke Motoren mit bis zu<br />
30% Drehmomentanstieg<br />
• Schneller, werkzeugloser An- und Abbau der<br />
Zwischenachsmähwerke Zuverlässigkeit ist unsere Stärke<br />
Informationen bei Ihrem John Deere Vertriebspartner<br />
oder bei Rasenpflege & Kommunal Maschinen<br />
Tel.: 02782/83222 • www.johndeere.at • www.rkm.co.at<br />
auf die Minimierung der<br />
Betriebskosten gelegt. Die<br />
Verfahrenstechnik basiert auf<br />
natürlichen Wasseraufbereitungsprozessen,<br />
welche als<br />
besonders zuverlässig gelten.<br />
Die hochwertigen Kompaktfilteranlagen<br />
aus Edelstahl<br />
V4A sind einfach zu bedienen<br />
und zu überwachen. Der<br />
Betrieb erfolgt vollautomatisch.<br />
Für Notfälle ist eine 24<br />
Stunden – sieben Tage Hotline<br />
eingerichtet.<br />
Information<br />
Hydro-Elektrik GmbH<br />
Angelestr. 48/50<br />
88214 Ravensburg<br />
Deutschland<br />
Tel.: 0049/751/6009-0<br />
Fax.: 0049/751/6009-33<br />
info@hydro-elektrik.de<br />
www.hydro-elektrik.de<br />
KOMMUNAL 59<br />
E.E.
Wasser & Abwasser<br />
Abwasser: Interkommunales Netzwerk zur Fortbildung<br />
Vom Nachbarn lernen<br />
Seit 16 Jahren gibt es in Österreich Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften als Selbsthilfe-Einrichtungen<br />
von Betreibern von Abwasseranlagen. KOMMUNAL stellt den<br />
Zweck dieser Einrichtungen vor und berichtet, welche Aufgaben sie haben.<br />
◆ HR Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer<br />
Damit Abwasseranlagen (Kanalisationsund<br />
Kläranlagen) ihren Zweck voll<br />
erfüllen können, müssen sie stets ordnungsgemäß<br />
und fachkundig betrieben<br />
werden. Dazu benötigt man qualifiziertes<br />
und gut ausgebildetes Personal,<br />
damit die hohen eingesetzten Investitionen<br />
auch voll ausgenutzt werden<br />
können. Zu diesem Zweck gab und gibt<br />
es die Ausbildungskurse des Österreichischen<br />
Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes<br />
(ÖWAV). Bisher wurden<br />
vom ÖWAV rund 5500 Klärwärter,<br />
rund 1700 Klärfacharbeiter und rund<br />
450 Kanal-Bedienstete ausgebildet.<br />
Für die laufende Weiterbildung des Personals<br />
wurde das bereits seit den 60er-<br />
Jahren in Deutschland erfolgreich laufende<br />
System der Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
übernommen und im Jahre<br />
1991 auch in Österreich eingeführt.<br />
Ziel der „Nachbarschaften“ ist es, das<br />
Wissen und die Fertigkeiten des verantwortlichen<br />
Betriebspersonals laufend<br />
dem technischen Fortschritt und<br />
der gesetzlichen Entwicklung anzupassen,<br />
um für alle Abwasseranlagen<br />
durch den fachgerechten und wirtschaftlichen<br />
Betrieb, aber auch durch<br />
Leistung nachbarschaftlicher Hilfe die<br />
◆ HR Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer<br />
ist Leiter der ÖWAV-Kanalund<br />
Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
60 KOMMUNAL<br />
bestmögliche Wirkung zur Reinhaltung<br />
unserer Gewässer zu erreichen. Dabei<br />
werden jeweils zehn bis 20 Anlagen in<br />
einer Region unter der Schirmherrschaft<br />
des ÖWAV zu einer Nachbarschaft<br />
zusammengeschlossen. Diese<br />
Aktivitäten werden auch von den Landesdienststellen<br />
und vom Lebensministerium<br />
unterstützt und liefern damit<br />
einen wertvollen Beitrag für den<br />
Gewässerschutz.<br />
Freiwilligkeit<br />
großgeschrieben<br />
Dabei gibt es keine Mitgliedschaft, sondern<br />
nur eine freiwillige Teilnahme, die<br />
allen Betreibern von Abwasseranlagen,<br />
d.h. Gemeinden, Städten, Verbänden,<br />
Wassergenossenschaften aber auch<br />
Industrie- und<br />
Gewerbebetrieben<br />
offen steht.<br />
Als Verbindungsstelle<br />
zwischen<br />
den Nachbarschaften<br />
(derzeit<br />
gibt es 56 in<br />
denen 950 der<br />
insgesamt 1600<br />
Kläranlagen<br />
Österreichs und<br />
Südtirols zusammengeschlossen<br />
sind und zehn<br />
Kanal-Nachbarschaften mit 150 Betreibern)<br />
und dem ÖWAV fungieren spezielle<br />
Betreuer, die mit den Sprechern<br />
eng zusammen arbeiten. Diese Sprecher,<br />
die geprüfte Klärfacharbeiter oder<br />
Facharbeiter mit mehrjähriger Erfahrung<br />
– also Umwelttechniker – sind,<br />
organisieren gemeinsam mit den<br />
Betreuern ein- bis zweimal pro Jahr<br />
Nachbarschaftstage. Diese Zusam-<br />
Ziel der „Nachbarschaften“<br />
ist es u.a., das Wissen und die<br />
Fertigkeiten des verantwortlichen<br />
Betriebspersonals laufend<br />
dem technischen Fortschritt und<br />
der gesetzlichen Entwicklung<br />
anzupassen.<br />
menkünfte auf einer Abwasseranlage<br />
stellen den Schwerpunkt der Weiterbildung<br />
dar.<br />
Ich bin besonders stolz darauf, dass<br />
diese Treffen, aber auch die gegenseitige<br />
Hilfestellung bei Problemen sehr<br />
einfach und unbürokratisch abgewickelt<br />
werden können. Letztlich wirkt<br />
sich eine optimale Betriebsführung ja<br />
auch wirtschaftlich aus! Einen besonderen<br />
Schwerpunkt stellen daher auch<br />
die Maßnahmen zur Werterhaltung der<br />
bestehenden Anlagen dar. Dafür wird<br />
bereits seit mehreren Jahren ein technisch-wirtschaftliches<br />
Benchmarking-<br />
System eingesetzt. Der jährliche Kläranlagen-Leistungsvergleich<br />
hinsichtlich<br />
der Ablaufqualität sowie weitere Vergleiche<br />
betrieblicher Kennzahlen dokumentieren<br />
die erreichte Leistung eindrucksvoll<br />
und zeigen weitere Verbesserungspotentiale<br />
und betriebswirtschaftlicheVor-<br />
teile auf.<br />
In der Fortbildung<br />
werden neue<br />
Erkenntnisse und<br />
Fertigkeiten im<br />
Rahmen von Vorträgen<br />
und praktischen<br />
Übungen<br />
vermittelt. Zusätzlich<br />
wird auch<br />
umfangreiches<br />
Informationsmaterial<br />
(Regelwerke, Richtlinien, Merkblätter,<br />
KA-Betriebs-Info etc.) für das<br />
Betriebspersonal beigestellt. Jährlich<br />
erscheint zudem die Broschüre „Kanalund<br />
Kläranlagen-Nachbarschaften“ mit<br />
Berichten, Referaten der Sprechertagung,<br />
Fortbildungs-Infos, Adressen etc.<br />
Dabei soll auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />
nicht zu kurz kommen – die erzielten<br />
Leistungen sollen ja auch öffentlich
dargestellt werden. Hilfestellung bietet<br />
hier u.a. der ÖWAV-Arbeitsbehelf 29<br />
„Öffentlichkeitsarbeit auf Kläranlagen“<br />
sowie die Homepage der Nachbarschaften<br />
(www.kan.at) , von welcher<br />
kostenlos diverse Vorträge, Arbeitsbehelfe,<br />
Programme etc. herunter geladen<br />
werden können. Zusätzlich können<br />
aber auch Videos (Mikrokosmos Kläranlage,<br />
Kanal fatal etc.) für Veranstaltungen<br />
beim ÖWAV ausgeliehen werden.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt stellt auch<br />
der Arbeitnehmerschutz dar. Hier werden<br />
Anleitungen zur Erstellung einer<br />
Dienst- und Betriebsanweisung, eines<br />
Alarmplanes oder eines Explosionsschutzdokumentes<br />
gegeben.<br />
Zuletzt darf auch auf die Maßnahmen<br />
zur Qualitätssicherung hingewiesen<br />
werden. Bei jedem<br />
Nachbarschaftstag<br />
wird z.B. eine Ver-<br />
gleichsmessung mit<br />
Zu- und Ablaufproben<br />
durchgeführt.<br />
Dadurch kann die<br />
Qualität der eigenen<br />
Messungen geprüft<br />
und dokumentiert<br />
werden, Fehler treten<br />
rasch zu Tage und<br />
können beseitigt werden.<br />
Die umfangreiche<br />
Tätigkeit wird durch<br />
fachspezifische Seminare<br />
und Workshops<br />
Fotos: ÖWAV<br />
ergänzt. Am Jahresbeginn 2007<br />
standen dabei die Themen Kanalbetrieb<br />
und Mischwasserbehandlung auf<br />
der Tagesordnung, weitere Veranstaltungen<br />
für die Erstellung eines Leitungskatasters,<br />
dem Problembereich<br />
Geruch und Korrosion bei Druckleitungen<br />
(20.6.2007 in Wien), Kleinkläranlagen<br />
(27.9.2007 in Wien) und zum<br />
Thema Klärschlamm – Verwerten oder<br />
Verbrennen (21./22.11.2007 in Linz)<br />
sind geplant. Für den Themenbereich<br />
Verantwortung und Haftung von Funktionären<br />
von Abwasseranlagen dient<br />
eine eigene Veranstaltungsreihe.<br />
Ausbildung in allen<br />
Bereichen<br />
Bei jedem Nachbarschaftstag<br />
wird z.B. eine<br />
Vergleichsmessung mit Zuund<br />
Ablaufproben durchgeführt.<br />
Dadurch kann die<br />
Qualität der eigenen Messungen<br />
geprüft und dokumentiert<br />
werden, Fehler<br />
treten rasch zu Tage und<br />
können beseitigt werden.<br />
Oben: In der Aus- und Fortbildung<br />
wird dem technischen Fortschritt Rechnung<br />
getragen, neue Kursangebote<br />
sollen diesen Bedarf abdecken (MSRL-<br />
Kurs, Elektrotechnik für Nicht-Elektriker,<br />
Betriebswirtschaftliche – Organisatorische<br />
– Rechtliche Grundlagen,<br />
Auffrischungs-/Vertiefungskurse).<br />
Der Tätigkeitsbereich beschränkt sich<br />
aber nicht nur auf die Fortbildung.<br />
Auch im Bereich Ausbildung wird dem<br />
technischen Fortschritt<br />
Rechnung<br />
getragen, neue Kur-<br />
sangebote sollen<br />
diesen Bedarf<br />
abdecken (MSRL-<br />
Kurs, Elektrotechnik<br />
für Nicht-Elektriker,<br />
Betriebswirtschaftliche<br />
– Organisatorische<br />
– Rechtliche<br />
Grundlagen, Auffrischungs-/Vertiefungskurse).<br />
Die Nachbarschaften<br />
sehen sich dabei<br />
nicht als Konkurrenz<br />
zu den Dienststellen<br />
Wasser & Abwasser<br />
der Landesregierungen, sondern vielmehr<br />
als Ergänzung und Unterstützung.<br />
Durch die Arbeit des ÖWAV ist es<br />
uns jedenfalls gemeinsam gelungen,<br />
die Ablaufqualität unserer Kläranlagen<br />
markant zu steigern.<br />
Diese Tätigkeit wird aber nicht nur in<br />
Österreich geschätzt. 1999 wurde eine<br />
internationale Nachbarschaft am<br />
Bodensee gegründet, die seitdem erfolgreich<br />
arbeitet. Zudem wurde ich Ende<br />
2005 mit der Gesamt-Leitung der Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
von Deutschland,<br />
der Schweiz und Österreich<br />
betraut. Eine Auszeichnung, die zeigt,<br />
dass unsere Arbeit<br />
auch international<br />
Beachtung findet.<br />
Information<br />
Unten: Die geprüften Klärfacharbeiter<br />
– Umwelttechniker<br />
– organisieren<br />
ein- bis zweimal pro Jahr<br />
Nachbarschaftstage. Diese<br />
Zusammenkünfte auf<br />
einer Abwasseranlage stellen<br />
den Schwerpunkt der<br />
Weiterbildung dar.<br />
Mehr Informationen<br />
gibt es auf<br />
www.oewav.at,<br />
wo auch Info-<br />
Broschüren<br />
erhältlich sind.<br />
Auskünfte erteilen<br />
auch:<br />
Dipl.-Ing. Gerhard Spatzierer, Leiter der<br />
ÖWAV-Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften<br />
Tel.: 0043/2682/600-2500<br />
Mag. Franz Lehner<br />
ÖWAV-Referent Abwasserwirtschaft<br />
Tel.: 0043/1/535 57 20-77<br />
KOMMUNAL 61
Wirtschafts-Info<br />
Für die Einwohner Wiens,<br />
großer Teile Nieder -<br />
österreichs und Kärntens<br />
und in der Stadt Salzburg<br />
heißt es klipp und<br />
klar:„Alle Plastikflaschen<br />
gehören in die Gelbe<br />
Tonne“.<br />
ARGEV 2006 weiter auf Erfolgskurs – nunmehr seit genau 15 Jahren<br />
Der österreichische<br />
Weg überzeugt voll<br />
Mitte April präsentierte die ARGEV-Geschäftsführung bereits den 15. Leistungsbericht.<br />
Nicht nur die Sammelqualität wurde weiter verbessert, die umgestellte Leichtverpackungssammlung<br />
brachte auch eine Rekordakzeptanz für das bequemste Sammel -<br />
system der Welt.<br />
„Die seit 2004 in Wien, Salzburg und weiten<br />
Teilen Niederösterreichs und Kärntens<br />
durchgeführte Umstellung der Leichtverpackungssammlung<br />
auf eine reine Plastikflaschensammlung<br />
hat sich bewährt.<br />
2006 konnte die ARGEV so viele Leicht-,<br />
Metall- und Holzverpackungen sammeln<br />
wie nie zuvor in ihrer 15-jährigen<br />
Geschichte.<br />
Und der Sprung zur echten Qualitätssammlung<br />
erweist sich als<br />
nachhaltig – auch die Sammelqualität<br />
eilt weiter von<br />
Rekord zu Rekord. Und<br />
darüber hinaus bleibt das<br />
ARA-System das bequemste<br />
Verpackungssammelsystem<br />
der Welt.<br />
Die Österreicherinnen und<br />
Österreicher reagieren auf<br />
diese Entwicklungen mit<br />
noch höherer Identifikation<br />
und Zufriedenheit mit der<br />
Verpackungssammlung –<br />
und noch höherer Trennqualität.<br />
Damit sind alle<br />
Weichen für die Verpackungssammlung<br />
richtig<br />
gestellt,“ fasst ARGEV-<br />
Geschäftsführer Dr. Franz<br />
Buchal anlässlich des traditionellenJahrespressegesprächs<br />
in Wien die<br />
62 KOMMUNAL<br />
»<br />
Highlights zusammen. Und diesmal<br />
gab es außer den hervorragenden<br />
Zahlen als Besonderheit auch noch<br />
ein Jubiläum zu feiern.<br />
Eine 15-jährige<br />
Erfolgsgeschichte<br />
„Am 1. September 2006 feierte die<br />
ARGEV-Verpackungssammlung<br />
ihr<br />
15-jähriges<br />
Jubliäum. Insofern<br />
war dieser<br />
Leistungsbericht der<br />
ARGEV-Geschäftsführung<br />
der 15. seiner<br />
Art in Folge,<br />
wenn man vom<br />
Rumpfgeschäftsjahr<br />
Der Sprung zur echten<br />
Qualitätssammlung<br />
erweist sich als<br />
nachhaltig – auch die<br />
Sammelqualität eilt<br />
weiter von Rekord zu<br />
Rekord.<br />
Dr. Franz Buchal<br />
ARGEV-Geschäftsführer<br />
«<br />
1991 einmal<br />
absieht. Fünfzehnmal<br />
konnten die<br />
ARGEV-Vertreter<br />
über erfolgreich verlaufene<br />
Jahre, den<br />
rasanten Auf- und<br />
Ausbau ihrer Sammelsysteme<br />
und die<br />
damit erzielten Leistungen<br />
und Ergeb-<br />
»<br />
nisse berichten.<br />
Diese 15 Jahre sind aber nicht nur eine<br />
Erfolgsgeschichte, sie sind auch die eindeutige<br />
Bestätigung für den – manchmal<br />
belächelten – österreichischen Weg, der<br />
zwischenzeitlich auf großes internationales<br />
Interesse stößt,“ führte ARGEV-<br />
Obmann DI Alfred Matousek aus.<br />
Information<br />
Mehr Informationen sind auf der<br />
Homepage www.argev.at zum<br />
Download abrufbar oder bei<br />
Andrea Hiller, Leiter Kommunikation<br />
der ARGEV,<br />
Tel: 01/52149-2185,<br />
E-Mail: andra.hiller@argev.at<br />
Fotos: ARGEV<br />
Die ARGEV leistet<br />
den entscheidenen<br />
Beitrag, dass das<br />
ARA-System das<br />
bequemste Sammel -<br />
system der Welt ist.<br />
DI Alfred Matousek<br />
ARGEV-Obmann<br />
E.E.<br />
«
Die Fa OFS Oberflächenschutz<br />
hat sich auf die<br />
Sanierung und Neubeschichtung<br />
von Trinkwasserbehältern<br />
spezialisiert.<br />
Schadhafte Wasserbehälter<br />
mit Oberflächenproblemen<br />
und bereits sichtbarer korrodierter<br />
Bewehrung müssen<br />
zur Aufrechterhaltung<br />
der Trinkwasserversorgung<br />
und zur Gewährleistung<br />
der Wasserqualität dringend<br />
saniert werden.<br />
Die Fa OFS führt diese Sanierungen im<br />
KERASAL-Verfahren durch.<br />
Dies ist ein spezielles Verfahren welches,<br />
systemkonform zur zementösen<br />
Bausubstanz, Wasserbehälter mit einer<br />
Spritzbetonbeschichtung saniert. Die<br />
Beschichtung wird in einem speziellen<br />
für den Einsatz im Trinkwasserbereich<br />
entwickelten Verfahren aufgebracht.<br />
Hierbei wird durch den sehr hohen<br />
Spritzdruck der rein<br />
anorganische Mörtel<br />
ohne jegliche Kunststoffzusätze<br />
derart<br />
verdichtet, dass sich<br />
eine dichte Beschichtung<br />
ergibt.<br />
Die Sanierung erfolgt<br />
durch die notwendige<br />
Untergrundvorbehandlung<br />
mit Höchstdruckwasserstrahlen<br />
(je nach<br />
Erfordernis mit bis zu<br />
2500bar Druck) um schadhafte Oberflächen<br />
zu entfernen und die notwendige<br />
Rauhigkeit zu erzielen.<br />
Anschließend wird die KERASAL-<br />
Beschichtung mit einer Regelschichtdicke<br />
von 2cm im KERASAL-Spritzverfahren<br />
unter Hochdruck aufgebracht.<br />
Die Oberflächen werden abgezogen<br />
und geglättet. Somit entsteht eine<br />
glatte, wasserdichte und porenfreie<br />
Wirtschafts-Info<br />
Sanierung von Trinkwasserbehältern durch Oberflächenschutz (OFS)<br />
30 Jahre garantierte Wasserqualität<br />
Querschnitt.<br />
Neuer hydro 100 Diesel<br />
” Kleine Maße,<br />
große<br />
Leistung! “<br />
hydro 100 Diesel der neue Maßstab<br />
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Mehr Leistung<br />
Geschäftsführer<br />
Braunegg.<br />
Oberfläche. Diese ist Bedingung<br />
für den störungs- und<br />
verkeimungsfreien Betrieb<br />
des Behälters, verzögert die<br />
Reinigungsintervalle und<br />
erleichtert die Reinigung.<br />
Die Fa. OFS ist Mitglied bei<br />
der FIWA (Firmen im Wasserfach).<br />
Alle Produkte<br />
haben die entsprechenden<br />
ÖVGW Zulassungen.<br />
Information<br />
OFS Oberflächenschutz und<br />
Betonsanierung GmbH<br />
Holbeingasse 3<br />
1100 Wien<br />
Tel.: 01/603 08 61<br />
Fax.: 01/603 08 61/ 20<br />
E-Mail: office@ofs.co.at<br />
Web: www.ofs.co.at<br />
Besser abschneiden<br />
E.E.<br />
TEMPS FORT
Bio-Abfall<br />
Sammlung und Verwertung von Grünschnitt durch Landwirte<br />
Achtung: Auch<br />
Grünschnitt ist Abfall<br />
Die Möglichkeit, kleinräumig Kreisläufe zu schließen, ist eine der Stärken des ländlichen<br />
Raumes. Landwirte können sich dabei rechtlich abgesichert unter Einhaltung der<br />
Rahmenbedingungen mit Dienstleistungen einbringen. KOMMUNAL stellt die Sammlung,<br />
Behandlung und Verwertung von Bioabfällen oder von Grünschnitt in NÖ vor.<br />
◆ Univ. Lektor Dipl.-Ing. Manfred Swoboda<br />
Nach der Eigenkompostierung nimmt die<br />
Landwirtschaftliche Kompostierung, zum<br />
Beispiel in Niederösterreich,<br />
gemäß<br />
den Planungsleitli-<br />
nien der Abfallwirtschaft<br />
den zweiten<br />
Rang ein, vor anderen<br />
weiteren<br />
Abfallbehandlungsarten.<br />
Damit wird<br />
zum Ausdruck<br />
gebracht, dass am<br />
Sektor Bioabfall<br />
und Grünschnitt<br />
die Einbeziehung<br />
der Landwirtschaft erwünscht ist. Durch<br />
die Kompostierung biogener Abfälle und<br />
64 KOMMUNAL<br />
Durch die Kompostierung<br />
biogener Abfälle und der<br />
damit verbundenen unmittelbaren<br />
Ausbringung von Kompost<br />
auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen wird Deponievolumen<br />
eingespart.<br />
der damit verbundenen unmittelbaren<br />
Ausbringung von Kompost auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen<br />
wird Deponievolumen<br />
eingespart.<br />
Großtechnische<br />
zentrale Behandlungsanlagenerübrigen<br />
sich. Die ordnungsgemäße<br />
geordnete Sammlung,<br />
Behandlung<br />
und Verwertung<br />
von biogenen Abfällen<br />
<strong>verhindert</strong> unerwünschte,klimaschädigende<br />
und unkontrollierte Ausgasungen.<br />
Die Kompostierung ist somit eine<br />
Maßnahme im Sinn des Klimaschutzes<br />
und des Klimabündnisses. Das Lebensministerium<br />
unterstützt die Kompostierung<br />
biogener Abfälle auf nationaler Ebene<br />
und international. Ebenso wurden Studien<br />
in Auftrag gegeben sowie Richtlinien<br />
verfasst und Bundesgesetze beschlossen,<br />
um einen geordneten Verlauf der Kompostierung<br />
zu gewährleisten.<br />
Rahmenbedingungen für<br />
Übernahme und Verwertung<br />
Bioabfälle aus der getrennten Sammlung<br />
von Haushalten und von haushaltsähnlichen<br />
Einrichtungen werden<br />
über die Abfallverbände oder Gemein-
Diese Lagerung von biogenen Abfällen<br />
entspricht nicht dem Stand der Technik.<br />
den organisiert. Als Beispiel sei erwähnt,<br />
dass die niederösterreichischen Gemeinden,<br />
Abfall- bzw. Umweltverbände über<br />
eine dezentrale Struktur von ca. 40<br />
kommunalen oder gewerblichen sowie<br />
von ca. 56 landwirtschaftlichen Kompostanlagen<br />
verfügen. In Niederösterreich<br />
haben sich die landwirtschaftlichen<br />
Anlagen sowie einige Kommunalanlagen<br />
zur ARGE Kompost und Biogas NÖ<br />
zusammengeschlossen und unterwerfen<br />
sich einer externen Qualitätssicherung.<br />
Sind dabei alle Kriterien erfüllt, wird die<br />
Berechtigung für das Gütesiegel wieder<br />
um ein Jahr verlängert. Zusätzlich werden<br />
jährlich die besten drei pflanzenverträglichen<br />
Komposte prämiert.<br />
Wohin mit dem<br />
Grünschnitt?<br />
Grünabfälle (Grünschnitt, Rasen, …)<br />
wird üblicherweise im Wege der Serviceleistung<br />
der Gemeinden oder der Abfallverbände<br />
übernommen, oder die Bürger<br />
�<br />
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Anwendungsfertiger Köder<br />
Sicher vor unbefugtem Zugriff<br />
� Schimmelbeständig<br />
Auch in feuchter Umgebung<br />
effektiv<br />
�<br />
Ordnungsgemäß betriebene und qualitätsgesicherte<br />
bewilligte Kompostanlage.<br />
bringen ihn direkt zu den Kompostanlagen.<br />
Leider findet Grünschnitt, etc. nicht<br />
immer den Weg dorthin.<br />
Abgesehen von der ordnungsgemäßen<br />
Eigenkompostierung kommt es oft zu<br />
„wilden, ungeordneten Ablagerungen“<br />
oder zu „nicht genehmigten Deponierungen“<br />
bzw. zum „gut gemeinten<br />
großflächigen Ausbringen von gehäckselten<br />
biogenen Abfällen“.<br />
Es sei auch darauf hingewiesen, dass das<br />
Altlastensanierungsgesetz unter<br />
bestimmten Situationen<br />
nach Meinung<br />
des Lebensmi-<br />
nisteriumsschlagend werden<br />
könnte. Unvorsichtige<br />
oder illegale<br />
und lang anhaltende<br />
Ablagerungen<br />
führen möglicherweise<br />
zu einem<br />
Strafverfahren im<br />
obigen Sinn.<br />
Eine illegale Grünschnittentsorgung<br />
löst unter Umständen weitere Anzeigen<br />
nach verschiedenen Rechtsbereichen wie<br />
Wasserrecht, Bodenschutzgesetz, Abfallrecht,<br />
Forstrecht (Waldverwüstung),<br />
Naturschutzrecht, Landschaftsschutzbestimmungen,<br />
etc aus.<br />
Grünschnitt von Kommunen, Firmen<br />
oder von Privaten ist Abfall. Wenn Landwirte<br />
diese biogenen Abfälle übernehmen,<br />
haben sie entsprechende Melde-<br />
Grünschnitt von Kommunen,<br />
Firmen oder von Privaten<br />
ist Abfall. Wenn Landwirte<br />
diese biogenen Abfälle übernehmen,<br />
haben sie entsprechende<br />
Meldepflichten bzw.<br />
Aufzeichnungen vorzunehmen.<br />
Nagetiere bekämpfen wie Profis<br />
Erhältlich im Fachhandel (Lagerhaus, lw. Genossenschaften). Nähere Informationen unter Tel. 059977-10282 oder agro@kwizda-agro.at.<br />
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Bio-Abfall<br />
pflichten bzw. Aufzeichnungen vorzunehmen.<br />
Die Übernahme von Abfall<br />
erzwingt im Sinn des Gesetzes eine<br />
nachweisbare Abfallbehandlung.<br />
Dazu ist eine Anlagenbewilligung nach<br />
dem Abfallrecht erforderlich. Wird die<br />
Kompostierung hingegen als Gewerbe<br />
betrieben, ist die Bewilligungsbehörde<br />
nach der Gewerbeordnung die Bezirkshauptmannschaft.<br />
In diesem Fall ist<br />
zusätzlich noch ein Verfahren (Achtung<br />
auf die Flächenwidmung) für die<br />
Betriebsanlagenbewilligung notwendig.<br />
Kompost gleich Kompost?<br />
Ja oder Nein?<br />
Soll Kompost im Sinn der Bundeskompostverordnung<br />
erzeugt werden, hat sich<br />
der Betreiber der Kompostanlage beim<br />
Lebensministerium registrieren zu lassen.<br />
Nach dem Erreichen der vorgesehenen<br />
Kompostqualität wird aus dem Abfall ein<br />
Produkt und das<br />
Abfallende ist<br />
erreicht. Kompost<br />
als Produkt kann<br />
im freien Marktverkehr<br />
mit vollen<br />
Ansprüchen an<br />
Gewährleistung<br />
und Haftung vermarktet<br />
werden.<br />
Je nach Anwendungsfall<br />
gibt es<br />
ganz bestimmte<br />
Qualitätsansprüche<br />
und<br />
Grenzwerte für die Inhaltsstoffe.<br />
Bei Verzicht auf die obige Vorgangsweise<br />
wird weder Qualitätskompost noch ein<br />
Produkt erzeugt – dieser Kompost ist<br />
dann Abfall. Die Aufbringung von geeigneten<br />
biogenen Abfällen ist nach dem<br />
Bodenschutzgesetz nicht verboten. Es<br />
müssen jedenfalls Qualitätsnachweise<br />
und Pläne für die Ausbringung im Sinn<br />
eines Flächennachweises vorhanden sein.<br />
Agro<br />
Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch Produktinformation<br />
und Gebrauchsanweisung beachten.<br />
KOMMUNAL 65
Bio-Abfall<br />
Ein Ausschluss von bestimmten landwirtschaftlichenMarkenproduktionsprogrammen<br />
(BIO) oder von Erzeugungsgemeinschaften<br />
ist durchaus bei obiger Vorgangsweise<br />
sehr möglich.<br />
Außerdem besteht Unsicherheit über die<br />
künftige Entwicklung der Grenzwerte<br />
von Schadstoffen, die gegenwärtig noch<br />
unbekannt sind.<br />
Die Erzeugung von Kompost ist in allen<br />
Fällen nach dem Stand der Technik der<br />
Kompostierung (Richtlinie des Lebensministeriums)<br />
vorzunehmen. Dieser<br />
umfasst die geordnete Mietenkompostierung<br />
mit gezieltem, temperaturgesteuertem<br />
Umsetzen des Kompostes und<br />
◆ Univ. Lektor Dipl.-Ing. Manfred<br />
Swoboda ist Geschäftsführer der<br />
ARGE Kompost und Biogas in NÖ<br />
Oil Link<br />
Nichts mehr im Tank?<br />
Das lässt sich vermeiden!<br />
Shell Direct Austria<br />
www.shell-direct.at<br />
66 KOMMUNAL<br />
schließt auch als Weiterentwicklung die<br />
Stützbelüftung bei Mietenkompostierung<br />
mit Umsetzen ein. In beiden Fällen handelt<br />
es sich um die Methode der Kompostierung<br />
mit den Mitteln der Land- und<br />
Forstwirtschaft.<br />
Ausnahmen?<br />
Grundsätzlich hat die Materialübernahme,<br />
die Materialaufbereitung und<br />
die Hauptrotte auf befestigten, flüssigkeitsdichten<br />
Flächen im Sinn der Mindestanforderungen<br />
vom Stand der Technik<br />
zu erfolgen.<br />
Ausgenommen davon ist Abfall aus dem<br />
Garten- und Grünflächenbereich, etc.<br />
Diese Ausnahme gilt bis zu einer Verarbeitungsmenge<br />
von maximal 300 m³<br />
pro Jahr und Betrieb (Mutterbodenkompostierung).<br />
Dabei dürfen an einem<br />
Standort nicht mehr als 100 m³ (z.B.<br />
eine Miete von 30 m Länge, 2 m Breite<br />
und einer Höhe von 1,5 m) zugleich<br />
gelagert bzw. kompostiert werden.<br />
Zusätzlich sind zahlreiche Bestimmungen<br />
im Zusammenhang mit dem vorbeugenden<br />
Gewässerschutz, Aktionsprogramm,<br />
EU-Nitratrichtlinie und CCC einzuhalten.<br />
Die Einhaltung wird durch<br />
diverse Behörden überwacht.<br />
Sofern nicht wirklich alle obigen Bestimmungen<br />
für die Erzeugung von Kleinmengen<br />
an Kompost eingehalten werden,<br />
ist jedenfalls die Anlieferung der<br />
Grünabfälle an eine bewilligte Kompostanlage<br />
zu bevorzugen.<br />
Information<br />
Alle Kompostanlagenbetreiber<br />
haben sich über die jeweiligen<br />
Landesverbände zu einem Bundesverband<br />
zusammengeschlossen –<br />
ARGE Kompost und Biogas<br />
Österreich, Tel.: 0732/9460-54<br />
Oil Link überwacht für Sie alle Flüssigkeitstanks –<br />
vom Brenn- oder Treibstofftank bis zum Wasserreservoir.<br />
Wollen Sie mehr darüber erfahren? Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne! 0810/977 222<br />
www.oillink.at
12,5 Millionen für mehr Hochwassersicherheit in Mittersill<br />
Spatenstich für letzen großen<br />
Abschnitt gesetzt<br />
Mit einem 900 Meter langen Damm<br />
westlich des Ortes wird der Hochwasserschutz<br />
für Mittersill nun erweitert.<br />
Ermöglicht wurde die rasche Umsetzung<br />
der Schutzmaßnahmen durch eine Sonderfinanzierung<br />
aufgrund einer Bund-<br />
Ländervereinbarung. Das Lebensministerium<br />
und der Wasserverband Oberpinzgau<br />
investieren insgesamt 12,5 Millionen<br />
Euro in die Sicherheit der Mittersiller<br />
Bevölkerung. Dies teilt das Bundesministerium<br />
für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft anlässlich<br />
des Spatenstiches für den letzten und<br />
großen Abschnitt des Hochwasserschutzes<br />
Mittersill mit. Wassersektionschef<br />
Wilfried Schimon und Salzburgs<br />
Landesrat Sepp Eisl nahmen gemeinsam<br />
mit Generalsekretär Peter Quantschnigg<br />
vom Finanzministerium und Bürgermeis -<br />
Generalsekretär Dr. Peter Quantschnigg,<br />
BMF, Wilfried Schimon, BMLFUW,<br />
der Mittersiller Bürgermeister Dr. Wolfgang<br />
Viertler, Franz Stöckl von der ausführenden<br />
Baufirma, LR Sepp Eisl und<br />
Vizebürgermeister Mag. Roman<br />
Oberlechner beim Spatenstich.<br />
Hochwasser<br />
ter Wolfgang Viertler den Spatenstich<br />
vor. Der rund sechs<br />
Meter hohe Querdamm soll den<br />
Ortskern, den äußeren Markt,<br />
Felben und das Gewerbegebiet<br />
West bis zu einem hundertjährlichen<br />
Hochwasser schützen.<br />
Mittersill ist durch ihre Lage<br />
mitten im Talboden des<br />
Salzachtales stark hochwassergefährdet.<br />
Erst 2005 wurde Mittersill<br />
durch ein Extremereignis<br />
zur Gänze überflutet, dabei entstand<br />
ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe.<br />
Nach diesem Hochwasser und<br />
den dadurch verursachten schweren<br />
Schäden war in Mittersill und in vielen<br />
weiteren Gemeinden des Oberpinzgaus<br />
sofortiger Handlungsbedarf gegeben.<br />
KOMMUNAL 67
Wirtschafts-Info<br />
Schachtabdeckung in Ver- und Entsorgung<br />
Kommunalmaschinen-Börse<br />
Schächte erfüllen eine wichtige<br />
Aufgabe in der Ver- und<br />
Entsorgung. Sie werden dort<br />
eingesetzt, wo Armaturen<br />
zum Absperren in einer Rohrleitung<br />
zugänglich sein müssen,<br />
zur Be- und Entlüftung<br />
und als Zugang für komplexe<br />
Einbauten (z. B. Quellsammelschacht,Druckunterbrecherschacht<br />
usw.)<br />
In jedem Fall muss ein sicherer<br />
Zugang gewährleistet<br />
sein. Meist ist der Einstieg in<br />
einen Schacht nur über eine<br />
68 KOMMUNAL<br />
Schachtabdeckung möglich.<br />
Diese Schachtabdeckungen<br />
sollen je nach Einsatzfall folgende<br />
Eigenschaften erfüllen:<br />
◆ leicht zu öffnen sein<br />
◆ Begehbar oder Befahrbar<br />
bis 400 kN<br />
◆ Einbruchhemmend<br />
◆ Geruchs- und schlagregendicht<br />
◆ Überflutungssicher<br />
Unsere Abdeckungen werden<br />
nach den Regeln der Technik<br />
hergestellt, sie sind komplett<br />
aus Edelstahl und üblicherweise<br />
ab Lager verfügbar.<br />
Information<br />
Huber Edelstahl Vertriebs-<br />
GmbH, Praterweg 9<br />
4820 Bad Ischl<br />
Gerhard Schellenberg<br />
Tel.: +43 (6132) 21 900<br />
E-Mail: at-sg@<br />
huber-technology.com<br />
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E.E.<br />
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Glasrecycling = Umwelt- und Klimaschutz<br />
Glasrecycling schont Umwelt<br />
und Geldbörse<br />
Rund 210.000 Tonnen Glasverpackungen<br />
haben die<br />
Österreicherinnen und Österreicher<br />
2006 gesammelt. Pro<br />
Kopf bedeutet dies die<br />
beachtliche Sammelleistung<br />
von etwa 24 kg. Glas ist vollständig<br />
verwertbar.<br />
Durch Glasrecycling sparen<br />
wir Rohstoffe und Energie.<br />
Altglas benötigt weniger Produktionsenergie<br />
als Primärrohstoffe.<br />
Jährlich sparen wir<br />
in Österreich durch Glasrecycling<br />
so viel Gas und Strom,<br />
wie eine Kleinstadt mit rund<br />
30.000 Einwohnern verbraucht.<br />
Die Gaseinsparungen<br />
bewirken, dass weniger klimaschädliches<br />
CO2 emittiert<br />
wird. Bürgerinnen und Bürger<br />
profitieren vom Glasrecycling.<br />
Denn: Getrenntes Sammeln<br />
und stoffliches Verwerten<br />
von Glasverpackungen<br />
kostet nur 70 bis 95 Euro pro<br />
Tonne, die Sammlung im<br />
Restmüll jedoch etwa 180<br />
Euro pro Tonne. Dies würde<br />
die Müllgebühren erhöhen.<br />
Information<br />
Austria Glas Recycling<br />
GmbH, Obere Donau -<br />
straße 71, 1020 Wien,<br />
Tel: 01/214 49 00-31<br />
Fax: 01/214 49 08<br />
E-Mail: agr@agr.at<br />
Web: www.agr.at<br />
Web: www.bobbybottle.at<br />
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E.E.
Mit Raiffeisen-Leasing energieeffizient Bauen und Sanieren<br />
Entlastung des Gemeindebudgets<br />
In Zeiten des ökologischen Wandels, der<br />
deutlichen Steigerung von Energiekosten<br />
50 Prozent Energieeinsparung für Oberwart durch die<br />
sanierte Hauptschule dank Raiffeisen-Leasing.<br />
und der immer schwierigeren Finanzlage<br />
der Gemeinden, ist es eine Herausforderung<br />
ein zukunftsorientiertes Produkt zur<br />
Gesamtkostenoptimierung anzubieten.<br />
Dies waren auch die entscheidenden Faktoren<br />
für die Stadtgemeinde Oberwart,<br />
die Hauptschule energieeffizient zu sanieren.<br />
Die Raiffeisen-Leasing als Totalunternehmer<br />
und finanzieller Partner war der<br />
Garant für die effiziente und kostengün-<br />
stige Abwicklung sowie Einhaltung der<br />
vereinbarten Fixkosten. Die Sanierung<br />
der Hauptschule<br />
(der Gebäudekern<br />
blieb bestehen,<br />
der Rest<br />
wurde ausgehöhlt)<br />
startete<br />
mit dem Hauptgebäude,welches<br />
rund sechs<br />
Monate später<br />
bereits bezugs-<br />
fertig wurde.<br />
Ein wesentlicher<br />
Vorteil für die<br />
Stadtgemeinde<br />
ist die garantierte Energiekosteneinsparung<br />
von mindestens 50 Prozent.<br />
Der Partner für<br />
Gemeindeinvestitionen<br />
Raiffeisen-Leasing ist führender Anbieter<br />
bei Finanzierungen von kommunalen<br />
Mag. Gottfried Heneis<br />
Wirtschafts-Info<br />
Investitionen. Und Raiffeisen-Leasing ist<br />
immer in Ihrer Nähe, einerseits durch<br />
über 2000 Bankstellen in<br />
ganz Österreich, andererseits<br />
durch unsere Mitarbeiter in<br />
allen Landeshauptstädten.<br />
Unsere Lösungsvorschläge<br />
sind auf die Bedürfnisse von<br />
Gemeinden, Städten, kommunalen<br />
Betrieben und<br />
Gemeindeverbänden abgestimmt.<br />
Wir verstehen uns als<br />
Partner für die optimale<br />
Gestaltung einer maastrichtkonformen<br />
Finanzierung.<br />
Unsere Erfahrung aus über<br />
900 durchgeführten Projekten<br />
gibt Ihnen Sicherheit.<br />
Information<br />
Raiffeisen-Leasing GmbH<br />
Mag. Gottfried Heneis<br />
Tel.: 01/71601/8070<br />
E-Mail: gottfried.heneis@rl.co.at<br />
Web: www.raiffeisen-leasing.at<br />
KOMMUNAL 69<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Der Econic: Mercedes-<br />
Benz setzt mit BlueTec 5<br />
neue Maßstäbe – SCR-<br />
Technologie sorgt neben<br />
geringem Verbrauch und<br />
verminderten Abgasemissionen<br />
auch für eine Senkung<br />
der Feinstaubbelastung<br />
Pappas-Gruppe: Vom Vertriebsstandort zum Nutzfahrzeug Zentrum<br />
Tradition & Innovation<br />
in Wiener Neudorf<br />
Das Pappas Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener Neudorf feierte heuer sein 20-jähriges<br />
Betriebsjubiläum. Das Kompetenzzentrum für das umfangreiche Mercedes-Benz Nutzfahrzeugprogramm<br />
vertreibt und serviciert die gesamte Fahrzeugpalette von Lkw über<br />
Transporter bis hin zum kommunalen Flaggschiff Unimog. Und einiges mehr.<br />
Bereits 1957 begann die<br />
Georg Pappas Automobil<br />
AG (damals unter<br />
der Firmenbezeichnung<br />
Automobilvertriebsgesellschaft<br />
Georg Pappas<br />
& Co. KG) neben der<br />
Reparatur von Nutzfahrzeugen<br />
und Pkw<br />
sowie dem Vertrieb von<br />
Ersatzteilen der Marke<br />
Mercedes-Benz mit dem Vertrieb von<br />
Mercedes-Benz Nutzfahrzeugen im<br />
Gebiet Wien, Niederösterreich und Burgenland.<br />
Der Standort des Unternehmens<br />
war die Troststraße 109-111 im<br />
10. Wiener Gemeindebezirk.<br />
Mit der Akquisition des Autoreparaturwerkes<br />
Rudolf Trebitsch erfolgte 1984<br />
die Übernahme der Unimog-Vertretung<br />
für Wien, Niederösterreich, Burgenland,<br />
Steiermark, Kärnten und Osttirol. Im<br />
Jänner 1985 wurde im Norden von Wien<br />
der Werkstattbetrieb der Firma Krummel<br />
KG gemietet und als neuer Nutzfahrzeug-Stützpunkt<br />
genutzt. Dies ist immer<br />
noch der Standort des Nfz-Stützpunktes<br />
Pappas Wien-Nord.<br />
Aufgrund der beengten Verhältnisse und<br />
der für Kunden ungünstigen Lage in der<br />
70 KOMMUNAL<br />
Auch der Unimog<br />
übersiedelte 1987 in<br />
das neue Pappas Nutzfahrzeuge-Zentrum<br />
nach Wiener Neudorf<br />
Troststraße erfolgte im<br />
Juni 1987 die Eröffnung<br />
des Pappas Nutzfahrzeug-<br />
Zentrums Wiener Neudorf<br />
auf dem<br />
ehemaligen<br />
Gelände der<br />
Firma Hinteregger.<br />
Der Unimog-<br />
Bereich übersiedelte<br />
ebenfalls<br />
vom 4. Wiener Bezirk nach Wiener<br />
Neudorf, der Reparaturbereich<br />
für Pkw wurde von der<br />
Firma Wiesenthal übernommen.<br />
Auf dem ca. 53.000 m 2 großen<br />
Areal, davon ca. 14.000 m 2<br />
überdacht, betreibt die Georg<br />
Pappas Automobil AG seither<br />
im Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener<br />
Neudorf den Verkauf, die<br />
Wartung und Reparatur von<br />
Nutzfahrzeugen der Marke<br />
Mercedes-Benz und seit kurzem<br />
auch der Marke Mitsubishi Fuso.<br />
1987 wurde von Pappas Wiener<br />
Neudorf der Wölfel Boschdienst<br />
eröffnet und damit das Dienstleistungsangebot<br />
auch für Pkw-<br />
Services erweitert. Inzwischen<br />
hat sich das Leistungsspektrum des<br />
Boschdienstes, der 2004 in Pappas<br />
Boschdienst umbenannt und voll in die<br />
Georg Pappas Automobil AG integriert<br />
Eckdaten auf einen Blick<br />
20 Jahre Pappas in Wr. Neudorf<br />
1987 Eröffnung Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener<br />
Neudorf<br />
1988 Eröffnung Wölfel Boschdienst<br />
1995 Eröffnung cash & drive Transportercenter<br />
1998 Zubau Transporter-Auslieferungshalle<br />
2001 Ausbau – Annahmebereich – Reparaturwerk<br />
2003 Pappas Wiener Neudorf wird zum Sitz der<br />
Spartenleitung für Nutzfahrzeuge für die<br />
gesamte Pappas Gruppe<br />
2004 Integration des Wölfel Boschdienstes in die<br />
Georg Pappas Automobil AG als Bosch<br />
Service Pappas<br />
2006 Eröffnung TruckStore<br />
7/2006 Vertrieb der Nutzfahrzeug-Marke<br />
Mitsubishi Fuso<br />
Fotos: Pappas Gruppe, Johanna K. Ritter
Die Freude über das gelungene Jubiläum<br />
stand Wolfgang Kugler, Verkaufsleiter<br />
Transporter Pappas Wiener Neudorf, Mag.<br />
Georges König, Spartenleiter Nutzfahrzeuge<br />
der Pappas Gruppe und Anton<br />
Bucek, Verkaufsleiter Unimog/Econic von<br />
der Pappas Gruppe ins Gesicht geschrieben.<br />
wurde, deutlich geändert. Der Boschservice<br />
Pappas ist der Spezialist für individuelle<br />
Kommunikations- und Elektroniklösungen<br />
für alle Fahrzeuge sowie für<br />
den Einbau von Kühl- und Frischdienstanlagen.<br />
1995 wurde mit der Eröffnung des cash<br />
& drive Transportercenters in Wiener<br />
Neudorf ein völlig neues Angebotsspektrum<br />
am Transportermarkt eingeführt.<br />
Ziel des cash & drive Konzeptes ist es,<br />
dem Unternehmer nicht nur die optimale<br />
Lösung für die individuelle Mobilität<br />
anzubieten, sondern auch bei Ausfällen<br />
oder Auftragsspitzen schnell Mobilität<br />
bereit zu stellen. Wenn z. B. ein Transporter<br />
ausfällt, steht bei cash & drive für<br />
die Überbrückung ein Mobilitätsfahrzeug<br />
zu Verfügung, bis der neu bestellte<br />
Transporter vom Band läuft.<br />
Für die Zukunft gerüstet<br />
Der Econic mit Erdgasmotor erfüllt die<br />
anspruchsvolle Zertifizierungsvorschrift<br />
ECE R110 sowie die strenge Abgasnorm<br />
EEV und unterschreitet damit bereits<br />
heute die geplante Euro 5-Abgasnorm.<br />
Als flexibles und vielseitiges Spezialfahrzeug<br />
für den Kommunal-, Sammel- und<br />
Verteilerverkehr vereint der Econic von<br />
Mercedes-Benz alle wesentlichen Anforderungen<br />
unterschiedlicher Lkw-Einsatz-<br />
Der schon legendäre Unimog ist durch<br />
seine Robustheit und Flexibilität für vielfältige<br />
Einsatzmöglichkeiten im Bereich<br />
der Straßenerhaltung sowohl im Winterals<br />
auch im Sommerdienst in den Städten<br />
und Gemeinden bestens geeignet.<br />
gebiete in einem Fahrzeug. Die kompakten<br />
Fahrzeugabmessungen garantieren<br />
optimales Handling bei maximaler Aufbaufreundlichkeit.<br />
Für besonders lärmsensible Einsätze ist<br />
eine vollständige Geräuschkapselung<br />
erhältlich, die den Geräuschpegel unter<br />
78dB(A) sinken lässt.<br />
Sicher und zuverlässig<br />
ohne Limit: Der Unimog<br />
Der Unimog ist durch seine Robustheit<br />
und Flexibilität für vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
im Bereich der Straßenerhaltung<br />
sowohl im Winter- als auch im<br />
Sommerdienst in den Städten und<br />
Gemeinden bestens geeignet. Dieses<br />
Nutzfahrzeug gelangt aber ebenso in der<br />
Industrie, Landwirtschaft, E-Wirtschaft<br />
und Seilbahnwirtschaft sowie bei der<br />
Feuerwehr im Lösch- und Katastrophenbereich<br />
zum Einsatz. Eine Besonderheit<br />
stellt der Zwei-Weg-Unimog für den Einsatz<br />
auf Straße und Schiene dar. Gerade<br />
seit Einführung des Roadpricings ist dieser<br />
aufgrund seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeit<br />
für Industriebetriebe mit<br />
Gleisanschluss eine echte Alternative zu<br />
herkömmlichen Verschubgeräten.<br />
Die innovative BlueTec-Technologie, die<br />
auch im Mercedes-Benz Unimog eingesetzt<br />
wird, reduziert nachweislichen den<br />
Feinstaubausstoß und sorgt so für einen<br />
schonenden Umgang mit der Umwelt,<br />
was gerade in Städten und Ballungsräumen<br />
von immenser Bedeutung ist.<br />
Information<br />
Mag. Stephan Gantner<br />
Pressesprecher der Pappas Gruppe<br />
Tel.: 0662/4484-5113<br />
E-Mail:<br />
stephan.gantner@pappas.at<br />
E.E.<br />
Wirtschafts-Info<br />
KOMMUNAL 71
Wirtschafts-Info<br />
Mit der Europäischen Krankenversicherungskarte im Ausland<br />
Sicher und beruhigt<br />
ins Ausland reisen<br />
Ihre e-card kann mehr als Sie vielleicht denken: Sie ist Ihr Schlüssel zur Versorgung im<br />
Krankheitsfall in Österreich – und weit darüber hinaus. Wenn Sie eine Reise ins Ausland<br />
planen, nehmen Sie sich fünf Minuten für Ihre Gesundheit und lesen Sie die folgenden<br />
Informationen.<br />
Österreichs gutes Gesundheitssystem<br />
kennen Sie. Im Ausland ist die Krankenversorgung<br />
oft gänzlich anders<br />
geregelt. Mit der EKVK (Europäische<br />
Krankenversicherungskarte) ist gesichert,<br />
dass Sie nach den Regeln des<br />
jeweiligen Landes in den EU-Mitgliedstaaten,<br />
EWR-Staaten und der Schweiz<br />
Mit der EKVK (Europäische<br />
Krankenversicherungskarte) ist<br />
gesichert, dass Sie nach den<br />
Regeln des jeweiligen Landes in<br />
den EU-Mitgliedstaaten, EWR-<br />
Staaten und der Schweiz rasch<br />
und unkompliziert zu ärztlicher<br />
Betreuung kommen.<br />
rasch und unkompliziert zu ärztlicher<br />
Betreuung kommen. Die EKVK finden<br />
Sie auf der Rückseite Ihrer e-card. So<br />
wie Sie die grüne Vorderseite im Inland<br />
verwenden, nützen Sie die blaue Rückseite<br />
im Ausland. Der Chip auf Ihrer<br />
e-card gehört nicht zur EKVK und ist<br />
im Ausland noch nicht verwendbar<br />
(ausgenommen bei NETC@RDSPartnern,<br />
siehe www.netcardsproject.com).<br />
Wie nützt man die EKVK?<br />
Die EKVK gilt in den meisten Ländern<br />
Europas. Eine genaue Übersicht dazu<br />
finden Sie auf der Grafik auf dieser<br />
Seite. Wenn Sie in einem dieser Länder<br />
72 KOMMUNAL<br />
einen Arzt oder ein Krankenhaus in<br />
Anspruch nehmen müssen, weisen Sie<br />
bitte möglichst früh Ihre EKVK vor. Aufgrund<br />
internationaler Vereinbarungen<br />
sind Vertragsärzte und Vertragskrankenanstalten<br />
in diesen Ländern verpflichtet,<br />
Ihre EKVK zu akzeptieren und<br />
Sie wie einen nationalen Patienten zu<br />
behandeln. Bei Ärzten und Spitälern,<br />
die keinen Vertrag mit der Sozialversicherung<br />
des Aufenthaltsstaates haben,<br />
müssen Sie die Rechnung – so wie in<br />
Österreich bei einem Wahlarzt oder in<br />
einem Privatspital ohne Vertrag mit<br />
Ihrem Versicherungsträger – vorerst<br />
selbst bezahlen.<br />
Im Fall des<br />
Falles …<br />
In Einzelfällen ist<br />
nicht gänzlich auszuschließen,<br />
dass ein<br />
ausländischer Leistungserbringer<br />
(z.B.<br />
ein niedergelassener<br />
Arzt) etwa aus<br />
Unkenntnis der entsprechenden<br />
EU-<br />
Regelungen die<br />
Abwicklung mit der<br />
EKVK verweigert und<br />
auf Barzahlung der<br />
erbrachten Leistungen<br />
durch Sie<br />
besteht. In diesem<br />
Fall lassen Sie sich<br />
bitte unbedingt eine<br />
detaillierte Rechnung<br />
ausstellen. Diese reichen<br />
Sie nach Ihrer<br />
Rückkehr im Original<br />
So wie Sie die<br />
grüne Vorderseite im<br />
Inland verwenden,<br />
nützen Sie die blaue<br />
Rückseite im<br />
Ausland.<br />
beim zuständigen Krankenversicherungsträger<br />
ein, der die Erstattung<br />
nach den entsprechenden gesetzlichen<br />
Regelungen vornehmen wird. Die eventuell<br />
verbleibenden Differenzkosten<br />
können durch den vorherigen<br />
Abschluss einer privaten Urlaubskrankenversicherung<br />
abgedeckt werden.<br />
Welche Informationen sind auf der<br />
EKVK abgebildet ?<br />
◆ Akademischer Grad<br />
◆ Name<br />
◆ Geburtsdatum<br />
◆ Persönliche Kennnummer (Sozialversicherungsnummer)<br />
◆ Kennnummer des Versicherungsträgers<br />
zum Ausstellungszeitpunkt<br />
(muss<br />
nicht<br />
der<br />
Träger<br />
sein,<br />
bei<br />
dem<br />
Sie<br />
aktuell<br />
versichert<br />
sind)<br />
◆ Kennnummer der Karte<br />
◆ Ablaufdatum<br />
Das Ablaufdatum hängt<br />
mit der Dauer Ihrer Versicherungszeiten<br />
zusammen.<br />
Wenn das Ablaufdatum<br />
erreicht ist, wird automatisch<br />
eine neue Karte zugesandt,<br />
sofern Sie noch versichert<br />
sind. Wenn Sie zum<br />
Ausstellungszeitpunkt der
Fotos: HVS<br />
Die Europäische Krankenversicherungskarte<br />
Die EKVK gilt in den meisten Ländern Europas. Aufgrund internationaler<br />
Vereinbarungen sind Vertragsärzte und Vertragskrankenanstalten<br />
in diesen Ländern verpflichtet, Ihre EKVK zu akzeptieren<br />
und Sie wie einen nationalen Patienten zu behandeln.<br />
Hier gilt die EKVK: In den hervorgehobenen Staaten, in denen Sie früher einen<br />
Auslandskrankenschein benötigt haben, gilt nun Ihre EKVK.<br />
Information<br />
Wirtschafts-Info<br />
EKVK nicht oder erst kurz versichert<br />
(anspruchsberechtigt) waren, kann es<br />
sein, dass<br />
die Datenfelder<br />
der<br />
EKVK<br />
(ausgenommen<br />
die Kennnummer)<br />
nur mit<br />
Sternen<br />
versehen<br />
sind. In<br />
diesem<br />
Fall beantragen<br />
Sie<br />
bitte vor<br />
Reiseantritt<br />
beim<br />
zuständigenKrankenversicherungsträger<br />
die Ausstellung einer<br />
„Bescheinigung als provisorischer<br />
Ersatz für die EKVK“ („PEB“).<br />
Wenn aus Unkenntnis<br />
der entsprechenden EU-<br />
Regelungen die Abwicklung<br />
mit der EKVK verweigert<br />
wird – in Einzelfällen nicht<br />
gänzlich auszuschließen –<br />
und auf Barzahlung der<br />
erbrachten Leistungen<br />
bestanden wird: Lassen Sie<br />
sich unbedingt eine detaillierte<br />
Rechnung ausstellen.<br />
Und in den anderen<br />
Ländern?<br />
Bei Reisen in Länder, in welchen die<br />
EKVK nicht gilt, bleibt alles wie bisher.<br />
Für die Länder Bosnien-Herzegowina,<br />
Kroatien, Serbien, Montenegro, Mazedonien<br />
und die Türkei besorgen Sie<br />
sich bitte rechtzeitig beim Dienstgeber<br />
(Erwerbstätige) bzw. beim Versicherungsträger<br />
(Pensionisten, Arbeitslose)<br />
einen Auslandsbetreuungsschein.<br />
Andere Personengruppen können über<br />
www.sozialversicherung.at einen solchen<br />
anfordern. Konnten die Leistungen<br />
nicht nach den Bestimmungen des<br />
Sozialversicherungsabkommens in<br />
Anspruch genommen werden, ist – wie<br />
im Verhältnis zu allen anderen Ländern,<br />
mit denen kein Sozialversicherungsabkommen<br />
besteht – eine medizinische<br />
Behandlung vorerst vor Ort zu<br />
bezahlen. Die Rechnung dafür kann<br />
nach der Rückkehr in Österreich beim<br />
Versicherungsträger eingereicht werden.<br />
Die Kostenvergütung erfolgt nach<br />
den österreichischen Tarifen.<br />
Hier erfahren Sie mehr<br />
Wenn Sie genauere Auskünfte<br />
benötigen, steht Ihnen Ihre<br />
Sozial versicherung gerne zur<br />
Verfügung: Im Internet unter<br />
www.sozialversicherung.at und<br />
www.chipkarte.at<br />
KOMMUNAL 73<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
74 KOMMUNAL<br />
Die Stangl Road Show 2006 fand großen Anklang bei den zahlreichen<br />
Besuchern.<br />
Geballte Information rund um Reinigung<br />
Stangl Road Show<br />
tourt wieder<br />
Nach dem Erfolg des letzten<br />
Jahres tourt auch dieses<br />
Jahr die Stangl Road Show<br />
quer durch Österreich. Mit<br />
im Gepäck ist wieder eine<br />
große Auswahl an Multicar<br />
Geräteträger mit verschiedensten<br />
Aufbauten und<br />
Hako Multifunktions- und<br />
Reinigungsmaschinen.<br />
Kurz gesagt:<br />
alles rund um<br />
die vielfältigen<br />
Aufgaben<br />
in der Kommune.Straßenreinigung,<br />
Instandhaltung, Grünflächenbewirtschaftung,<br />
Winterdienst – die Road<br />
Show bietet die Möglichkeit<br />
für Verantwortliche in Kommunen,<br />
aber auch für<br />
Gebäudereiniger, Hausbetreuer<br />
und Landschaftsbauer,<br />
Neues und Bewährtes<br />
an Kommunalmaschinen<br />
und Geräteträgern - praktisch<br />
direkt vor der eigenen<br />
Haustür - selbst auszuprobieren<br />
und sich Fachinformationen<br />
aus erster Hand<br />
zu holen. Wer eine solche<br />
Anschaffung in Zukunft<br />
plant, findet hier die beste<br />
Grundlage für eine Entschei-<br />
Termine<br />
25. Juni Klagenfurt,<br />
26. Juni Graz,<br />
27. Juni St. Pölten,<br />
28. Juni Salzburg und<br />
29. Juni Innsbruck.<br />
dung. Durch die breite Auswahl<br />
an Maschinen ist es<br />
den Spezialisten von Stangl<br />
möglich, für jede Gemeinde<br />
ein individuelles Fuhrparkkonzept<br />
auszuarbeiten, dass<br />
auf die unterschiedlichsten<br />
Gegebenheiten und Möglichkeiten<br />
Rücksicht nimmt.<br />
„Geballte<br />
Information<br />
in Praxis und<br />
Theorie in<br />
sehr angenehmer<br />
Atmosphäre“<br />
war der<br />
abschließende<br />
Eindruck eines<br />
Besuchers der Road Show<br />
letztes Jahr in Graz und<br />
wohl auch kennzeichnend<br />
für die gesamte Veranstaltung<br />
2007.<br />
Information<br />
Roland Huber, Stangl Reinigungstechnik<br />
GmbH<br />
Tel: 06215 / 89 00 – 40<br />
E-Mail: RolandHuber@<br />
stanglreinigung.at<br />
5204 Straßwalchen<br />
2334 Vösendorf<br />
8772 Traboch<br />
www.stanglreinigung.at<br />
E.E.
Austro Diesel: stärkstes Angebot bei Mehrzwecktraktoren bis 100 PS<br />
Immer der richtige Druck ...<br />
Wirtschafts-Info<br />
Neue kompakte Baureihe MF 3600<br />
Mit insgesamt neun Baureihen im Leistungssegment<br />
bis 100 PS bietet Weltmarktführer<br />
Massey Ferguson (MF)<br />
eine einzigartig breite Auswahl bei<br />
Mehrzwecktraktoren. „Je nach Anforderung<br />
wählt der Kunde aus 30 Modellen<br />
die für seine Bedürfnisse maßgeschneiderte<br />
Lösung“, erklärt Ing. Johann<br />
Gram, als Geschäftsführer bei Austro<br />
Diesel zugleich der MF-Generalimporteur<br />
in Zentral- und Osteuropa. „Diese<br />
Angebotsvielfalt ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal.“<br />
Mit der neuen Baureihe<br />
MF 3600 setzt MF ein weiteres starkes<br />
Signal in dieser Leistungsklasse. Die<br />
Kompakttraktoren überzeugen nicht<br />
nur durch ihr geringes Leistungsgewicht<br />
und den kurzen Radstand. Johann<br />
Gram: „Unglaublich wendig, spielend<br />
einfach zu bedienen und hervorragend<br />
für Frontladerarbeiten geeignet.“<br />
Auf der Landwirtschaftsmesse SIMA in<br />
Paris hat Massey Ferguson seine bisher<br />
stärkste Angebotspalette bei Mehrzwecktraktoren<br />
bis 100 PS präsentiert.<br />
Fotos: Massey Ferguson<br />
Neun Baureihen mit insgesamt 30 verschiedenen<br />
Modellen umfasst das einzigartig<br />
breit gefächerte Leistungsspektrum.<br />
Jeder Traktor bietet die passende Leistung,<br />
Kraftübertragung und Spezifikation<br />
für die individuellen Anforderungen<br />
des Kunden – vom Hobby- und<br />
Kleinbauern in der konventionellen<br />
Landwirtschaft bis hin zum Spezialisten.<br />
Die Maschinen bewähren sich beim Einsatz<br />
in Obstplantagen genauso wie im<br />
Weinberg. „Spezielle Bedürfnisse verlangen<br />
maßgeschneiderte Lösungen”,<br />
betont Ing. Johann Gram. „Der Kunde<br />
wählt nicht nur Motor und Leistung<br />
genau passend zur Aufgabe, sondern<br />
kombiniert zudem Getriebe, Hydrauliksystem<br />
und Zapfwelle je nach Anforderung.<br />
Auch dadurch heben sich MF-Produkte<br />
deutlich vom Mitbewerb ab.“<br />
Überzeugende Allrounder<br />
Echte Universalmaschinen sind die vier<br />
Modelle der neuen Baureihe MF 3600.<br />
Mit 58 bis 91 PS bieten sie starke Leistung<br />
für leichtere Anwendungen, etwa<br />
beim Be- und Entladen, beim Bestellen<br />
und Ernten draußen auf dem Feld, beim<br />
Transport auf der Straße oder beim Einsatz<br />
in Industriegebieten. Robust, kompakt<br />
und wendig, zeichnen sich die<br />
Maschinen durch ihren kurzen Radstand,<br />
die geräumige Kabine und die<br />
gute Eignung als Frontlader-Traktor<br />
aus. Wie alle MF-Traktoren bestechen<br />
auch die Modelle der Baureihe MF<br />
3600 durch ihre einfache Bedienbarkeit<br />
und Wartung. Eine neue Generation der<br />
kraftstoffsparenden 3,3 l-SisuDiesel-<br />
Motoren sorgt für effizienten und ruhigen<br />
Betrieb.<br />
Das unabhängige Zapfwellensystem<br />
samt leistungsstarker Hydraulik lässt<br />
keine Wünsche offen. Vielseitige Getriebeoptionen<br />
für Hinterrad- oder Allradantrieb<br />
komplettieren die Ausstattung.<br />
Gram: „Auch hier gilt, dass der Anwender<br />
seine Maschine ganz nach seinen<br />
individuellen Bedürfnissen zusammenstellen<br />
kann.“<br />
Information<br />
Austro Diesel GmbH<br />
Tarbuk Business Park 4, A-2320<br />
Schwechat<br />
Tel.: 01/701 20<br />
Fax: 01/701 20-5<br />
Web: www.austrodiesel.at<br />
Vogel Pumpen<br />
Mehrstufenpumpen in horizontaler und vertikaler<br />
Ausführung und kompakter Blockbauweise.<br />
Für die Gebäudetechnik, Wasserversorgung und Industrie.<br />
Drehzahlgeregelte Pumpen in Kombination mit dem<br />
HYDROVAR.<br />
Pumpenfabrik ERNST VOGEL GmbH<br />
A-2000 Stockerau, Ernst Vogel-Str. 2<br />
Tel. ..43-2266-604, Telefax ..43-2266-65311<br />
www.vogel-pumpen.com<br />
SPIRALGEHÄUSEPUMPEN MEHRSTUFENPUMPEN TAUCHMOTORPUMPEN DRUCKSTEIGERUNGSANLAGEN PUMPENREGLER<br />
KOMMUNAL 75<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
HUMER: Die Qualitätsmarke für Anhänger, Tieflader und Verkaufsfahrzeuge<br />
895 Anhänger test- und abholbereit<br />
Gunskirchen am Stadtrand<br />
von Wels direkt an der<br />
A1-Abfahrt Wels West.<br />
Das Gunskirchner (OÖ) Unternehmen<br />
Humer Anhängerbau mit Filialen<br />
in Wien und Loosdorf (NÖ) und jetzt neu<br />
in Lindach an der A1 bietet seinen Kunden<br />
aus ganz Österreich besten Service.<br />
Humer Anhängerbau führt ein komplettes<br />
Sortiment an Anhänger, Tieflader und<br />
Verkaufsfahrzeugen, die zusätzlich auf<br />
Kundenwunsch individuell ausgebaut<br />
werden können. Speziell für Gemeinden<br />
und Städte wurden bereits zahlreiche Zuund<br />
Anbauten realisiert und steigern<br />
somit die Effizienz im täglichen Einsatz.<br />
Bei Humer wird auch der Anhängerkauf<br />
so einfach wie möglich gestaltet. Kunden<br />
mit einer längeren Anreise zu einem<br />
Humer Standort müssen sich nur den<br />
76 KOMMUNAL<br />
Fotos: Humer<br />
NEU: Humer in Lindach, direkt<br />
an der A1, Abfahrt Lindach.<br />
Sofort vor Ort!<br />
Crawford hafa ist der europäische Marktführer<br />
für Industrietore und Verladesysteme.<br />
Durch das mit Abstand größte Netz an<br />
Service-Technikern ist Crawford hafa<br />
in der Lage, besonders schnell vor Ort zu<br />
sein – für Wartung, Modernisierung und<br />
Reparatur. Herstellerunabhängig!<br />
Die Spezialisten für Tore und Verladesysteme<br />
www.crawfordsolutions.com<br />
Humer in Loosdorf/Melk: Direkt<br />
an der A1, Abfahrt Loosdorf<br />
Anhänger aussuchen – den Rest erledigt<br />
das Humer Serviceteam. Die zur Anmeldung<br />
benötigten Papiere kommen per<br />
Post und der Anhänger wird kostenlos<br />
österreichweit zugestellt.<br />
Die Kunden erwarten noch mehr Vorteile<br />
wie zum Beispiel das Humer Power-<br />
Paket: Es beinhaltet drei Jahre Garantie, §<br />
57a Überprüfung immer gratis, Direktverrechnung<br />
bei Versicherungsschäden, zinsenfreier<br />
Mietkauf. Und Auswahl wird bei<br />
Humer groß geschrieben, es lagern mit<br />
Stand Mai 895 Anhänger, Tieflader und<br />
Verkaufsfahrzeuge an den vier Standorten.<br />
So viele unterschiedliche Anhänger,<br />
Tieflader und Verkaufsfahrzeuge können<br />
Sie bei Humer besichtigen und testen.<br />
HUMER ist auch am südlichen<br />
Stadtrand von Wien – nur zwei<br />
Kilometer zur SCS<br />
Ausstellungshallen und Freigelände sind<br />
auch ausserhalb der Geschäftszeiten<br />
zugängig. Überzeugen auch Sie sich von<br />
Qualität und Auswahl.<br />
Information<br />
www.humer.com oder rufen sie<br />
die Hotline: 07246-7401-0 an.<br />
Die speziell geschulten Fachverkäufer<br />
beraten Sie gern.<br />
In Gunskirchen: Herbert Hirschvogl,<br />
Michael Thurnberger, Alois<br />
Möseneder und Ilse Pühringer. In<br />
Loosdorf: Bernhard Kovacic und<br />
in Wien Robert Bartulovic.<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Drizoro Waterproofing:<br />
Absolut wasserdichte Spezialputze<br />
Drizoro Waterproofing ist ein international<br />
tätiges Unternehmen, das sich<br />
auf die Herstellung von hochqualitativen<br />
Isolierputzen (auf Zementbasis)<br />
spezialisiert<br />
hat. Diese<br />
können<br />
sowohl<br />
außen als<br />
Reparatur der alten Wasserzisterne des<br />
LKH Grimmenstein (über 60 Jahre alt, 80<br />
cm dicke Ziegelwände, 250.000 lt Wasser):<br />
Reparatur und Abdichtung durch eigenes<br />
Krankenhauspersonal durchgeführt.<br />
Wasserwerke Lannach bei Graz: Reparatur<br />
und Wiederherstellung von 18 Wasserrohren<br />
als Verbindung zwischen drei<br />
Wasserreservoirs.<br />
auch innen als wirkungsvolle Abdichtung<br />
(bis zu einem Druck von 4,5 bar<br />
positiv als auch negativ) verwendet<br />
werden.<br />
Maxplug dichtet auch im Wasser und<br />
unter Wasser ab. Drizoro verfügt über<br />
ein umfangreiches Produktprogramm<br />
das für wirklich jedes Feuchtigkeitsproblem<br />
die richtige Lösung anbietet.<br />
Einerlei ob es sich um feuchte Mauern,<br />
Keller, Fundamente, Terrassen, Flachdächer,<br />
Schwimmbäder, Springbrunnen,<br />
Trink- oder Regenwasserzisternen,<br />
Löschwasserteiche, Brücken und<br />
Straßenausbesserungen handelt.<br />
Die Produkte sind giftfrei und einfach<br />
zu verarbeiten, so dass viele Kommunen<br />
mit ihren eigenen Leuten Reparatur<br />
und Ausbesserungsarbeiten selbst<br />
durchführen.<br />
Information<br />
Drizoro Austria-Dom<br />
Rechte Wienzeile 37<br />
1040 Wien<br />
Tel.: 01/586 65 25 bzw.<br />
01/587 43 81<br />
Fax: 01/587 89 49<br />
Web: www.drizoro.at<br />
Hochwasser-Schutzsysteme von BAUMANN<br />
Ästhetisch mit vierfachem Nutzen<br />
Ästhetisch besonders anspruchsvoll sind Glaswände als permanenter Hochwasserschutz<br />
– bruchfest, stabil und dicht. Zusätzlich schützen Glaswände vor Wind und dienen als<br />
Schallschutz oder Geländer.<br />
Im Rahmen einer Hausmesse präsentierte<br />
das Unternehmen BAUMANN/ GLAS/<br />
1886 GmbH Anfang Mai verschiedenen<br />
Hochwasser-Schutzsysteme. Die Besucher<br />
konnten unter anderem „live“ erleben,<br />
wie rasch und einfach ein mobiler Hochwasserschutz<br />
montiert werden kann. Im<br />
optimalen Fall werden Maßnahmen<br />
gegen Hochwasser bereits bei der Planung<br />
von Gebäuden berücksichtigt und<br />
umgesetzt. Die Realität zeigt jedoch, dass<br />
der Bedarf für Hochwasser-Schutzsy-<br />
steme oft erst im Nachhinein erkannt<br />
wird. Es ist hier notwendig, schnell nachhaltigen<br />
Schutz zu garantieren.<br />
Schutz durch Glas<br />
Ästhetisch besonders anspruchsvoll sind<br />
Glaswände als permanenter Hochwasserschutz<br />
– bruchfest, stabil und dicht.<br />
Diese Systeme eignen sich besonders,<br />
wenn kein Platz zum Auf- und Abbauen<br />
vorhanden ist und keine Vorwarnzeit<br />
bleibt. Zusätzlich schützen Glaswände<br />
vor Wind und dienen als Schallschutz<br />
oder Geländer.<br />
Variante Schnelldamm<br />
Eine weitere interessante Lösung gegen<br />
Hochwasser ist der Schnelldamm. Es<br />
handelt sich hier um einen kostengünstigen<br />
Hochwasserschutz OHNE teure<br />
Fundamente bzw. stationäre Pumpwerke<br />
zur Entwässerung, die bei mobilen<br />
Lösungen zwischen 60 und 80 Prozent<br />
der Gesamtkosten ausmachen.<br />
Information<br />
KOMMUNAL 77<br />
E.E.<br />
E.E.<br />
BAUMANN/GLAS/1886 GmbH<br />
PALMHAUS-Werk, Abteilung Hochwasserschutz,<br />
GewerbePark 10,<br />
A-4342 Baumgartenberg/Perg OÖ<br />
Ansprechpartner: Wolfgang Leitner<br />
Tel: 072 69/75 61 /291<br />
Fax-DW: /333<br />
Mobil: 0664/25 19 291<br />
Web: www.baumann-hochwasserschutz.at
Wirtschafts-Info<br />
Das KS-ASS<br />
Wirtschaftlicher geht’s nicht mehr<br />
® Unlimited-Verfahren von Kasper (UKSTT Award ausgezeichnet)<br />
Seit einigen Jahren werden Abwasserkanalschächte<br />
mit Durchmessern bis zu<br />
1,5 Meter im KS-ASS Verfahren<br />
78 KOMMUNAL<br />
Foto: Kasper<br />
KASPER Technologie jetzt gelöst! Für<br />
die Reinigung des über den Durchmesser<br />
von 1,5 m hinausgehenden Wandungsabstandes<br />
werden Verlängerungsrohre<br />
auf die TSSR (Turboreinigungsdüse)<br />
aufgesetzt, die in Verbindung mit<br />
der stufenlosen Verstellbarkeit, dem<br />
größeren Durchmesser genau angepasst<br />
sind. Damit ist jetzt jeder beliebige<br />
Durchmesser bis drei Meter optimal zu<br />
reinigen. Aber nicht nur die TSSR musste<br />
modifiziert werden, sondern auch<br />
der Schleudermotor für das Anschleudern<br />
des ERGELIT-Mörtels. Die lange<br />
Erfahrung in der Schleudertechnik, war<br />
einmal mehr das Fundament für die<br />
Entwickler der KASPER Technologie,<br />
einen technisch erfolgreichen, wirtschaftlichen<br />
Weg hierfür zu finden. Die<br />
höheren Pumpenleistung.<br />
Im Versuchsstand wurde der Schleudermotor<br />
mit 20 l/min ERGELIT-KS1<br />
beschickt. Das Ergebnis war überzeugend.<br />
Bei drei Meter Durchmesser<br />
ergab sich eine Beschichtungsdicke von<br />
ca. 0,5 mm/Hub. Das weicht nur<br />
geringfügig von den 0,7 mm/Hub bei<br />
einem Schacht mit einem Meter Durchmesser<br />
ab. Im Ergebnis bedeutet das,<br />
dass mit 20 Hüben eine Schichtdicke<br />
von zehn mm hergestellt werden kann.<br />
Bei einem vier Meter tiefen Schachtbauwerk<br />
ergibt das eine reale Beschichtungszeit<br />
von 20 Minuten.<br />
Wirtschaftlicher geht es nicht mehr!<br />
Information<br />
Der fertig renovierte Schacht Wutschein<br />
in Maria Saal am Wörthersee. Änderung der Größe des Schleuder-<br />
KASPER Technologie Ltd.,<br />
kopfes erhöht seinen Wirkungsgrad auf Salzburger Straße 44,<br />
beschichtet, das heißt von Grund auf den Einsatzbereich bis zu drei Meter 4690 Schwanenstadt<br />
renoviert. Seit geraumer Zeit mehren Durchmesser. Im Versuchsstand wurden Tel.: 07673/2023<br />
sich die Anfragen mit der Forderung mit diesem modifizierten Schleuderkopf Fax.: 07673/2023-3<br />
auch größere Durchmesser im KS-ASS auch vier Meter Durchmesser mit hoher E-Mail: info@kasper-tech.com<br />
Verfahren mit ERGELIT zu beschichten. Energie beschichtet. Zur Leistungsstei- Web: www.kasper-tech.com<br />
Diese Aufgabenstellung wurde von der gerung empfiehlt sich der Einsatz einer<br />
4. Auflage des „Fest der Natur“ 2007 im Linzer Volksgarten<br />
Die Natur für alle Menschen erlebbar machen<br />
Mit dem Linzer Volksgarten<br />
erhält das Fest der Natur 07<br />
einen neuen Standort. Auch<br />
sonst werden die Oö. Akademie<br />
für Umwelt und Natur<br />
und die Naturschutzabteilung<br />
am 30. Juni mit viel Neuem<br />
aufwarten. Unter dem Motto<br />
„Natur für alle“ wird von<br />
10:00 bis 22:00 Uhr die Natur<br />
für alle Menschen erlebbar –<br />
unabhängig von Alter, Beeinträchtigung<br />
oder Herkunft.<br />
Beim mittlerweile 4. Fest der<br />
Natur werden die Veranstalter<br />
aber auch auf Bewährtes setzen,<br />
wie den Biobauern-Markt<br />
von Bio Austria OÖ, das Bühnenprogramm<br />
mit Musik und<br />
Unterhaltung, Information<br />
über Oberösterreichs Natur<br />
von A bis Z sowie ein Abend-<br />
programm mit dem Open-Air<br />
Konzert von Luttenberger-<br />
Klug.<br />
Information<br />
www.natur-ooe.at und<br />
Oö. Akademie für<br />
Umwelt und Natur, Tel.<br />
0732 / 7720 – 14402,<br />
E.E.<br />
E.E.
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Preisverleihung: Mobilitätsmanagement und Klimaschutz<br />
Klimaschutz zahlt sich aus<br />
WIEN<br />
Anfang Mai stand die Wirtschaftskammer<br />
ganz im<br />
Zeichen des Klimaschutzes.<br />
„Für erfolgreichen Klimaschutz<br />
braucht es das<br />
Engagement der Wirtschaft<br />
und der Städte, Gemeinden<br />
und Institutionen. Wer<br />
auf klimafreundliche Technologien<br />
setzt, spart langfristig<br />
Geld und entlastet<br />
Umwelt und Klima für<br />
Generationen.“ Das<br />
erklärte Umweltminister<br />
Josef Pröll zum Abschluss<br />
Climate Star 2007<br />
Europäische<br />
Auszeichnung<br />
WIEN<br />
Bereits zum dritten Mal werden<br />
alle europäischen Städte,<br />
Gemeinden und Kreise aufgerufen,<br />
ihre Klimaschutzaktivitäten<br />
zu präsentieren und<br />
sich um einen Climate Star zu<br />
bewerben. Mit dieser Auszeichnung<br />
will das „Klima-<br />
Bündnis“ die Vielfalt lokaler<br />
Strategien und Maßnahmen<br />
zum Klimaschutz aufzeigen.<br />
www.klimabuendnis.org<br />
der Informationsveranstaltung„Mobilitätsmanagement<br />
und Klimaschutz –<br />
Gewinn für Betriebe,<br />
Städte, Gemeinden und<br />
Umwelt“ in der Wirtschaftskammer<br />
Österreich<br />
in Wien. Für die Erreichung<br />
von Klimaschutzzielen<br />
wurden engagierte Ge -<br />
meinden von Josef Pröll<br />
und Gemeindebund-Präsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer<br />
mit einem klima:<br />
aktiv-Preis ausgezeichnet.<br />
„Die Gemeinden leisten<br />
Jubiläum: Festakt 25 Jahre gemdat NÖ<br />
Informatikpartner für Gemeinden<br />
ST. PÖLTEN<br />
Rund 300 Gäste kamen<br />
zur Geburtstagsfeier der<br />
gemdat NÖ. Als Festredner<br />
konnten die gemdat-Vorstände<br />
Franz Mandl und<br />
Johannes Broscheck den<br />
niederösterreichischen<br />
Landeshauptmann-Stv<br />
Ernest Gabmann<br />
begrüßen. Gabmann: „Die<br />
Breitband-Technologie ist<br />
in NÖ fast flächendeckend<br />
sehr viel. Sie spielen eine<br />
große Rolle als Energieverbraucher<br />
und im Bereich<br />
Energie- und Beleuchtungs -<br />
contracting. Die Kommunen<br />
sind die Vorreiter für<br />
die Bürger. Sie zeigen auf,<br />
wo und wie man sparen<br />
kann“, so Gemeindebund-<br />
Präsident Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer bei der<br />
klima:aktiv Preisverleihung.<br />
Mehr Infos auf<br />
www. gemeindebund.at<br />
oder auf<br />
www.lebensministerium.at<br />
Klimaschutz: Bürgermeister schlagen weltweit Alarm<br />
Kommunen fordern mehr Engagement<br />
NEW YORK<br />
Die Bürgermeister der 46 am<br />
meisten verschmutzten Städte<br />
der Welt besprachen Mitte<br />
Mai in New York, wie sie die<br />
Luftqualität verbessern können.<br />
Bereits vor zwei Mona-<br />
eingeführt. Das stärkt den<br />
Standort.“<br />
In einer Podiumsdiskussion<br />
sprachen IT-Experten mit<br />
Gemeindebund-Vize Alfred<br />
Riedl über die zukünftige<br />
Entwicklung der Informationstechnologie<br />
in den<br />
Gemeinden. Riedl forderte<br />
dabei die Entwicklung<br />
gemeinsamer Standards,<br />
etwa für Gemeinde-Homepages. <br />
ten hatten in Paris 200 Stadtchefs<br />
aus aller Welt die Regierungen<br />
zu energischeren Be -<br />
kämpfung des Klimawandels<br />
aufgerufen, 400 US-Bürgermeister<br />
distanzierten sich von<br />
der Klimapolitk ihres Landes.<br />
Die Preisträger in der Kategorie<br />
„Mobilitätsmanagement für Städte,<br />
Gemeinden und Regionen“ mit<br />
Gemeindebundpräsident Helmut<br />
Mödlhammer und Umweltminister<br />
Josef Pröll in der Mitte.<br />
Bezirksgerichte<br />
Keine Zusammen-<br />
legungen mehr<br />
GRAZ/WIEN<br />
„Bezirksgerichte spielen eine<br />
wichtige Rolle beim Zugang<br />
unserer Bürger und Bürgerinnen<br />
zu ihrem Recht. Deshalb<br />
wird es bis auf ganz<br />
wenige Ausnahmen keine<br />
weiteren Zusammenlegungen<br />
von Bezirksgerichten<br />
mehr geben,“ sagte Justizministerin<br />
Maria Berger bei der<br />
Eröffnung des neuen Gerichtes<br />
Graz-West Anfang Mai.<br />
Podiumsdiskussion mit Herbert Schweiger (Microsoft), Dieter Kittenberger<br />
(Hewlett-Packard), Rudolf Fischer (Telekom Austria),<br />
Wilfried Pruschak (Raiffeisen Informatik), Moderatorin Christiane<br />
Teschl, Gemeindebund-Vizepräsident Alfred Riedl und Christian<br />
Rupp (Bundeskanzleramt).
KOMMUNAL-Aktion<br />
Neue Alu-Warnfiguren können bestellt werden<br />
Steffi & Marc<br />
sollen Raser<br />
einbremsen<br />
Steffi und Marc heißen die beiden neuen Warnfiguren aus<br />
Alu, die in den heimischen Gemeinden die Autofahrer zu<br />
besonderer Vorsicht mahnen und Raser einbremsen sollen.<br />
KOMMUNAL war dabei, als die junge Salzburgerin und der<br />
junge Steirer zu den Fotoaufnahmen nach Wien kamen.<br />
Seit vielen Jahren mahnt das Mädchen<br />
„Babsi“ in rund 400 österreichischen<br />
Gemeinden als Warnfigur aus Aluminium<br />
die Autofahrer, ihr Tempo zum<br />
Schutz der Kinder zu drosseln und sich<br />
rechtzeitig einzubremsen. Weil aus<br />
Binnen kürzester Zeit waren die für die Produktion notwendigen<br />
Fotos im Kasten und Steffi und Marc hatten noch<br />
Zeit, die alte Babsi wegzutragen und im Wiener Volksgarten<br />
ein paar Runden zu drehen.<br />
„Babsi“ mittlerweile eine junge Frau<br />
geworden ist, haben KOMMUNAL und<br />
Kronen Zeitung Anfang des Jahres eine<br />
Nachfolgerin gesucht, die in Zukunft<br />
als Alu-Warnfigur die Raser einbremsen<br />
soll. KOMMUNAL-Geschäftsführer Walter<br />
Zimper und Kronen Zeitung-Chefredakteur<br />
Christoph Dichand waren sich<br />
80 KOMMUNAL<br />
aber einig, dass man nicht nur ein<br />
neues Mädchen, sondern auch einen<br />
neuen Burschen suchen sollte. Und so<br />
wurde über mehrere Wochen hinweg<br />
im Februar und März das neue Pärchen<br />
gesucht. Unter mehr als 400 TeilnehmerInnen<br />
wurden<br />
schließlich die neunjährige<br />
Salzburgerin<br />
Stefanie Robotka aus<br />
Wals und der zehnjährige<br />
Steirer Marc<br />
Fabian Rijksen aus<br />
Moos kirchen ausgewählt.<br />
Beide sind sich einig,<br />
dass sie Autofahrer, die<br />
zu schnell dran sind,<br />
nicht mögen. Wie<br />
KOMMUNAL beim<br />
Besuch der neuen<br />
Raser-Bremser erfuhr,<br />
sind beide Kinder sehr<br />
vielseitig talentiert, aufgeschlossen,<br />
tierliebend<br />
und musikalisch<br />
äußerst begabt. Über<br />
die Vorlieben, Hobbies<br />
und Freunde von Stefanie<br />
und Marc hat KOMMUNAL in der<br />
April-Ausgabe berichtet.<br />
Fotoshooting in Wien<br />
Ende April wurden die beiden neuen<br />
Models vom Österreichischen Kommunal-Verlag,<br />
der die beiden Warnfiguren
produziert und den Gemeinden zum<br />
Kauf anbietet, zum Fotoshooting eingeladen.<br />
Es ging dabei darum, Stefanie<br />
und Marc exakt so zu fotografieren, wie<br />
sie in Zukunft als Alufiguren die Autofahrer<br />
warnen sollen. Stefanie wurde von<br />
ihrem Vater nach Wien begleitet und<br />
hatte einen kleinen Koffer mit verschiedenen<br />
Hosen, T-Shirts und Pullis dabei.<br />
Von Nervosität keine Spur – im Gegenteil,<br />
Stefanie konnte es kaum erwarten,<br />
vor die Kamera zu treten. Marc Fabian<br />
wurde von seinen Eltern begleitet, die<br />
als Krisenbetreuer tätig sind und nur<br />
wenige Stunden vor dem Fotoshooting<br />
drei Kinder zur Betreuung bekamen.<br />
„Wir haben das natürlich nicht gewusst,<br />
als wir den Termin zum Fotografieren<br />
ausgemacht haben. So haben wir die<br />
drei neuen Kinder heute in der Früh<br />
gleich nach Wien mitgenommen“<br />
erzählt Marcs Vater. Auch bei Marc hatte<br />
man bei den Fotoaufnahmen den Eindruck,<br />
er stehe täglich vor der Kamera:<br />
permanente Freundlichkeit, sympathisches<br />
Lächeln, lockere Atmosphäre. „Ich<br />
hatte das Gefühl, es mit zwei Vollprofis<br />
zu tun zu haben. Binnen kürzester Zeit<br />
hatten wir die für die Produktion notwendigen<br />
Fotos im Kasten und es blieb<br />
noch Zeit, die alte Babsi wegzutragen<br />
und im Volksgarten ein paar Runden zu<br />
drehen“ berichtet KOMMUNAL-<br />
Geschäftsführer Walter Zimper. Da<br />
genau an diesem Tag die beiden Kinder<br />
bzw. ihre Eltern wenig Zeit hatten,<br />
wurde vereinbart, im heurigen Sommer<br />
einen richtigen Wien-Tag zu organisieren<br />
und damit die beiden für ihre<br />
Mühen zu belohnen. An diesem Tag will<br />
man auch die Kronen Zeitung besuchen,<br />
die sich bei der Auswahl der beiden sehr<br />
engagiert hat.<br />
Sofort bestellen – ab Juni<br />
lieferbar<br />
Wie geht es nun weiter mit den beiden<br />
neuen Alu-Figuren? Derzeit werden die<br />
beiden Folien gestaltet und gedruckt, die<br />
danach auf Aluminium aufgezogen und<br />
ausgeschnitten werden. Die Endproduktion<br />
und den Versand realisieren die<br />
Behinderten der Lebenshilfe Ledenitzen<br />
in Kärnten. Die beiden neuen Warnfiguren<br />
können von Gemeinden, Schulen,<br />
Kindergärten oder Elternvereinen ab<br />
sofort beim Österreichischen Kommunal-Verlag<br />
bestellt werden und sind ab<br />
Anfang Juni fertig zum Versand.<br />
Gelöst ist nun auch das Rätsel um die<br />
Namen der beiden neuen Warnfiguren.<br />
„Wir haben uns dafür entschieden, die<br />
beiden so zu nennen, wie sie wirklich<br />
heißen. Steffi und Marc sind also die<br />
KOMMUNAL-Aktion<br />
Namen der neuen Warnfiguren aus Alu,<br />
die die Autofahrer einbremsen und die<br />
Verkehrssicherheit in den 2357 österreichischen<br />
Gemeinden entscheidend<br />
erhöhen sollen“ berichtet Walter Zimper.<br />
Beim Fotoshooting ging es darum, Stefanie<br />
und Marc exakt so zu fotografieren,<br />
wie sie in Zukunft als Alufiguren die<br />
Autofahrer warnen sollen.<br />
Steffi und Marc können von den<br />
Gemeinden zum Einzelpreis von EUR<br />
320,- (exkl. MWSt) bestellt werden, ein<br />
Erddorn für die Verankerung kostet EUR<br />
36,- (exkl. MWSt). Inklusive der runden<br />
Warntafel „Vorsicht Kinder“ sind die<br />
Figuren 180 cm groß.<br />
Steffi & Marc<br />
jetzt gleich bestellen<br />
Steffi und Marc sind inkl. Warntafel<br />
„Vorsicht Kinder“ 180 cm groß.<br />
Einzelpreis: 320 Euro (exkl. MWSt)<br />
Erddorn zur Verankerung: 36 Euro<br />
(exkl. MWSt)<br />
Zu bestellen ab sofort bei:<br />
Österreichischer Kommunal-Verlag<br />
GmbH.<br />
1010 Wien, Löwelstraße 6/2<br />
Tel.: 01-5322388-43<br />
Fax: 01-5322388-45<br />
E-Mail: irene.horvath@kommunal.at<br />
KOMMUNAL 81
Niederösterreich Spezial<br />
Dörfliche Nahversorgung mit dem LKW: Ein Erfolgsmodell in NÖ<br />
Kommt ein Laden<br />
gerollt ...<br />
Immer mehr Gemeinden am Land müssen ohne grundlegende Nahversorgung auskommen.<br />
Keine Post mehr, kein Kaufhaus, in dem man einkaufen kann. In Niederösterreich<br />
gibt es einen neuen Weg: Hier kommt das Kaufhaus zu den Bürgern. KOMMUNAL hat<br />
das Erfolgsmodell des Großebersdorfers Johann Enne „unter die Lupe“ genommen.<br />
Die Probleme sind allgemein bekannt: In<br />
den ländlichen Gebieten sperren immer<br />
mehr kleine Greißler zu und werden –<br />
wenn überhaupt –<br />
durch eine Filiale einer<br />
Supermarktkette, die<br />
sich oft am Ortsrand<br />
befindet, ersetzt.<br />
Zusätzlich wird vielfach auch der öffentliche<br />
Verkehr reduziert. Dadurch bleiben<br />
Menschen, die nicht mobil sind – wie<br />
alte Leute oder auch Mütter mit kleinen<br />
Kindern – auf der Strecke.<br />
In Ländern wie Deutschland, Schweden<br />
oder den Niederlanden hat man auf die<br />
Verschlechterung der Nahversorgung in<br />
den Gemeinen schon vor längerer Zeit<br />
mit der Einführung von rollenden Einkaufsläden<br />
reagiert. Auf einer Messe in<br />
Deutschland hat Johann Enne dieses<br />
Konzept kennen gelernt. Im Jahr 2000<br />
startete er mir seinem ersten LKW im<br />
niederösterreichischen Weinviertel.<br />
„Stationäre Konzepte sind aus Sicht<br />
eines Händlers schwer zu betreiben,<br />
wenn es an Kundenfrequenz fehlt. Vor<br />
allem in Katastralgemeinden ist es kaum<br />
möglich frische Ware anzubieten, wenn<br />
zu wenig Leute in das Geschäft kommen“,<br />
berichtet Enne über seine Erfahrungen.<br />
„Wir können dagegen immer frische<br />
Ware garantieren.“<br />
82 KOMMUNAL<br />
»<br />
Auch mobile<br />
Einzel händler<br />
sollen Förderungen<br />
erhalten<br />
«<br />
Bgm. Bernd Vögerle<br />
Präsident des GVV der SP NÖ<br />
Gute Zusammenarbeit<br />
mit Gemeinden<br />
Derzeit ist Enne mit zwei „Rollende<br />
Läden“ unterwegs. Das Sortiment<br />
umfasst knapp 1000 Artikel. Die Preise<br />
orientieren sich an den Regalpreisen<br />
in den Supermärkten.<br />
Die Zusammenarbeit mit den<br />
Gemeinden funktioniert im Allge-<br />
meinen sehr gut. Nur in manchen<br />
Kommunen wünscht sich Enne<br />
mehr Unterstützung. „Für uns ist<br />
etwa sehr wichtig, dass in den<br />
Gemeindezeitungen und auf den<br />
Homepages der Gemeinden auf<br />
unser Angebot aufmerksam<br />
gemacht wird, denn natürlich können<br />
wir nicht mit den Werbebudgets der<br />
Supermarktketten mithalten“, appelliert<br />
Enne an die Gemeindevertreter.<br />
Haltstellen als<br />
Kommunikationszentren<br />
In den Gemeinden ist man über die<br />
Verbesserung der Nahversorgung<br />
höchst erfreut und unterstützt das Projekt.<br />
„Wir haben die Infrastruktur an<br />
den Haltestellenverbessert.<br />
Die<br />
Plätze wurdenasphaltiert<br />
und es<br />
wurden<br />
Bänke aufgestellt,“<br />
sagt der<br />
Gerasdorfer<br />
Bürgermeister<br />
und<br />
Präsident des Verbandes der SP-<br />
Gemeindevertreter, Bernd Vögerle.<br />
Damit wurden die Stationen des rollenden<br />
Ladens zu Kommunikationszentren<br />
wie es früher die stationären Greißler<br />
waren.<br />
Diskussion um<br />
Förderung<br />
In Mistelbach gibt es eine starke Konzentration<br />
der Geschäfte auf bestimmte<br />
Bereiche. „Wer nicht gerade dort<br />
wohnt, muss oft weite Wege auf sich<br />
nehmen, um seinen Bedarf zu decken“,<br />
sagt Bgm. Christian Resch. Die Stadtgemeinde<br />
fördert das Projekt mit einer<br />
jährlichen Subvention. „Das zeigt, wie<br />
wichtig uns dieses Initiative ist,“ so<br />
Resch.<br />
Die Wirtschaftskammer begrüßt das<br />
innovative Projekt. „Das Konzept greift<br />
ja nur in Gegenden, die unterversorgt<br />
sind. Daher kann es kaum zu Konkurrenz<br />
mit bestehenden stationären<br />
Geschäften kommen“, sagt Karl Ungersbäck<br />
von der Sparte „Handel“ der WK<br />
NÖ. Karl Hochfelsner, Obmann des NÖ<br />
Lebensmittelhandels, hält aber fest:<br />
»<br />
Ob ein Unternehmen, das<br />
eine derartige Dienstleis -<br />
tung anbietet, Erfolg hat,<br />
regelt der Markt. Das ist<br />
nicht Aufgabe der<br />
Gemeinde.<br />
Bgm. Alfred Riedl<br />
Präsident des GVV der VP NÖ<br />
«
Das Sortiment des Rollenden Ladens umfasst knapp 1000 Artikel, vorwiegend Markenprodukte.<br />
Die Preise orientieren von Johann Enne (im Bild Enne sen. und jun.) sich<br />
an den Regalpreisen in den Supermärkten der Umgebung.<br />
„Aus meiner Sicht ist ein im Ort ansässiger<br />
Kaufmann das beste. Wenn es<br />
einen solchen noch gibt, dann muss er<br />
geschützt werden.“<br />
Mit intensiver Imagewerbung wird für<br />
den Einkauf beim Kaufmann im Ort<br />
geworben. Dazu kommen<br />
unterstützende Aktionen<br />
wie der Lebensmittelkaufmannpreis,<br />
bei dem jedes<br />
Jahr niederösterreichische<br />
Kaufleute prämiert werden,<br />
die innovative Konzepte<br />
in die Tat umgesetzt<br />
haben. Ganz neu ist die<br />
Nahversorgungsförderung<br />
Der Rollende Laden hält zwei mal in der<br />
Woche immer zur gleichen Zeit am gleichen<br />
Ort, sodass sich die Kunden darauf<br />
einstellen können.<br />
durch das Land. Vor allem sollen auch<br />
die Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen<br />
und selbst im Ort einkaufen,<br />
fordern die Vertreter der Wirtschaft.<br />
Bgm. Alfred Riedl, Präsident des VP-<br />
Gemeindevertreterverbandes, vertraut<br />
auf die Kräfte des Marktes. „Ob ein<br />
Unternehmen, das eine derartige<br />
Dienstleistung anbietet, Erfolg hat,<br />
regelt der Markt. Wenn die Nachfrage<br />
nach einem Rollenden Laden besteht,<br />
dann wird er sich auch durchsetzen.“<br />
Wichtig ist ihm festzuhalten, dass die<br />
Sicherstellung der Versorgung keine<br />
öffentlich-rechtliche Aufgabe ist.<br />
Spartengeschäftsführer Ungersbäck<br />
meint, dass die Entscheidung, ob ein<br />
Rollender Laden gefördert werden soll,<br />
in der jeweiligen Gemeinde fallen<br />
muss. „Das kann nicht in Wien oder St.<br />
Pölten entschieden werden.“<br />
Bgm. Vögerle sieht das anders: „Derzeit<br />
werden die stationären Händler vom<br />
Land gefördert, während der Betreiber<br />
des Rollenden Ladens leer ausgeht.“<br />
Das<br />
bedeute,<br />
» Vor allem in Katastralgemeinden<br />
ist es kaum<br />
möglich frische Ware<br />
anzubieten, wenn zu<br />
wenig Leute in das<br />
Geschäft kommen. Wir<br />
können dagegen immer<br />
frische Ware garantieren.<br />
dass<br />
gerade<br />
eine einkommensschwacheKundenschicht<br />
noch stärker<br />
«<br />
benachteiligt<br />
wird,<br />
denn<br />
wenn der<br />
Rollende<br />
Laden<br />
gefördert<br />
würde, könnten auch die Preise attraktiver<br />
sein. Vögerle fordert daher, die<br />
Förderung auch auf mobile Händler<br />
auszudehnen. „Es geht dabei ja nicht<br />
unbedingt um eine regelmäßige Förderung.<br />
Es wäre schon hilfreich, wenn der<br />
Betreiber beispielsweise eine Förderung<br />
für den Kauf des Busses erhalten<br />
würde.“<br />
Johann Enne<br />
über seine Erfahrungen<br />
Gemeinden sollen im Ort<br />
einkaufen<br />
Johann Enne betont, dass es ihm nicht<br />
nur um meine eigene Firma, sondern<br />
generell um die Aufrechterhaltung der<br />
Nahversorgung geht. Seine Kritik: „Es<br />
hilft nicht, wenn man dann zu raunzen<br />
beginnt, wenn der letzte Greißler zugesperrt<br />
hat. Man muss vorher etwas<br />
unternehmen.“ Viele Gemeinden würden<br />
nicht im eigenen Ort einkaufen.<br />
„Das gilt auch für die vielen Vereine,<br />
die es bei uns gibt. Zum Einzelhändler<br />
im Dorf kommt man oft nur, wenn man<br />
eine Spende für eine Tombola braucht,<br />
aber einkaufen tut man woanders.“<br />
Niederösterreich Spezial<br />
Bürgermeister Prof. August Breininger,<br />
wirkte 37 Jahre im Badener Gemeinderat<br />
und 19 Jahre als Bürgermeister der<br />
Kur- und Casino-Stadt Baden.<br />
Überraschung in Niederösterreich<br />
Badens Stadtchef<br />
legte Mandat<br />
zurück<br />
BADEN<br />
Der Bürgermeister von Baden, August<br />
Breininger (ÖVP), zieht sich überraschend<br />
aus der Politik zurück. Nachfolgerin<br />
soll die VP-Landtagsabgeordnete und<br />
Badener Stadträtin Erika Adensamer werden.<br />
Breininger gehört seit 1970 dem Gemeinderat<br />
der Kurstadt an. Bürgermeister ist<br />
er seit 1988. Von Dezember 1983 bis<br />
Ende August 2001 war er außerdem<br />
Abgeordneter zum NÖ Landtag.<br />
Laut ORF NÖ verzichtet Breininger nicht<br />
nur auf sein Mandat als Bürgermeister,<br />
sondern auch auf das Amt des Stadtparteiobmannes<br />
der ÖVP. Er habe diesen<br />
Schritt mit den bevorstehenden Wahlen<br />
der Stadtparteigremien begründet. Das<br />
sei die passende Gelegenheit für eine<br />
geregelte Hofübergabe.<br />
Mit 17. Juni will sich<br />
Breininger von seinen<br />
Pflichten entbinden<br />
lassen. Bereits am 26.<br />
Juni könnte der<br />
Gemeinderat den<br />
neuen Bürgermeister<br />
wählen.<br />
Breiningers Nachfolge soll laut ORF Landesstudio<br />
die bisherige Stadträtin LAbg.<br />
Erika Adensamer (Bild) antreten.<br />
Als Stadtparteiobmann der ÖVP Baden<br />
schlägt der scheidende Bürgermeister<br />
demnach StR Hans Hornyik vor.<br />
KOMMUNAL 83
Sicherheit<br />
Im Umfeld von Wohnungen,<br />
Pausenplätzen oder bei<br />
öffentlichen Bauten muss<br />
immer damit gerechnet werden,<br />
dass sich (Klein-)kinder<br />
am Wasser aufhalten. Selbst<br />
wenn sie nur kurz unbeaufsichtigt<br />
sind, kann es lebensgefährlich<br />
für die Kleinen<br />
werden, da sie die Gefahren<br />
noch nicht abschätzen können.<br />
Maßnahmen zur Absicherung von Biotopen und Schwimmteichen<br />
Gefahr für Kleinkinder<br />
besonders groß<br />
Biotope und Teiche sind mittlerweile beliebte Gestaltungselemente in der Gartenarchitektur<br />
und werden nicht nur im eigenen Garten, sondern auch in zahlreichen Ortschaften<br />
oder nahe gelegenen Parks angelegt. Doch Vorsicht: Für Kinder stellen offene<br />
Gewässer eine große Gefahr dar.<br />
◆ Dr. Othmar Thann<br />
Gerade im Umfeld von Wohnungen,<br />
Pausenplätzen oder bei öffentlichen<br />
Bauten muss immer damit gerechnet<br />
werden, dass sich Kleinkinder am Wasser<br />
aufhalten. Mit entsprechender Pla-<br />
◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />
des Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />
(KfV)<br />
84 KOMMUNAL<br />
nung schon vor und während der Planungsphasen<br />
können Gefahrenzonen<br />
ausgemerzt und Unfälle <strong>verhindert</strong><br />
werden.<br />
Sicherheit beginnt in der<br />
Planungs- und Bauphase<br />
Gewässer sollen<br />
prinzipiell nur an<br />
gut einsehbaren<br />
Stellen angelegt<br />
werden und<br />
instabile Randbereiche<br />
wie lose<br />
Platten, Steine<br />
oder schlammigsumpfigerUntergrund<br />
vermieden<br />
werden. Ein<br />
Gewässer sollen prinzipiell<br />
nur an gut einsehbaren<br />
Stellen angelegt werden<br />
und instabile Randbereiche<br />
wie lose Platten, Steine oder<br />
schlammig-sumpfiger Untergrund<br />
vermieden werden.<br />
besonders guter Schutz für Kleinkinder<br />
sind professionell angelegte Umzäunungen.<br />
Sie sind effizient und sollten bei privaten,<br />
offenen Wasserflächen verpflichtend<br />
sein. Keine Angst vor der Optik –<br />
sie können durch geschickte Bepflanzungen<br />
kaschiert werden. Statt des<br />
Zauns ist auch ein Gitter möglich:<br />
Knapp unter der<br />
Wasseroberfläche<br />
montiert, lässt es<br />
Kinder beim Sturz<br />
zwar nass werden,<br />
aber nicht untergehen.<br />
Folgende Checkliste<br />
soll dabei helfen,<br />
den eigenen Garten<br />
oder die Ortschaft<br />
bzw. den Park kin-
Rechs: Die Türe des<br />
Sicherheitszaunes um<br />
das Biotop soll entsprechend<br />
gesichert sein<br />
(Türschließer, Schloss,<br />
Kette).<br />
dersicher mit „kühlem Nass“ zu verschönern.<br />
Sicherheitscheckliste<br />
Biotope und Teiche<br />
◆ Wenn kleine Kinder aus dem eigenen<br />
Haushalt oder der Nachbarschaft<br />
Zugang haben, sollte der gesamte Wasserbereich<br />
nebst dem<br />
Schutz durch<br />
die Flachwas-<br />
Statt des Zauns ist auch<br />
ein Gitter möglich: Knapp<br />
unter der Wasseroberfläche<br />
montiert, lässt es Kinder<br />
beim Sturz zwar nass werden,<br />
aber nicht untergehen.<br />
serzone<br />
zusätzlich mit<br />
einem Zaun<br />
umgeben werden.<br />
Dasselbe<br />
gilt für Stege<br />
und Plattformen.<br />
Der<br />
Zaun sichert<br />
das Gewässer<br />
auch im Winter.<br />
◆ Eine Umzäunung des Biotops oder<br />
Schwimmteichs soll vom Ufer mindestens<br />
einem Meter entfernt sein, eine<br />
Höhe von mind. 1,1 Meter aufweisen<br />
und die Maschenweite (Drahtzaun)<br />
bzw. der Abstand zwischen den Holzbrettern<br />
(Holzzaun) darf vier cm nicht<br />
überschreiten. Die Türe soll entsprechend<br />
gesichert sein (Türschließer,<br />
Schloss, Kette).<br />
◆ Bei einer nur teilweisen Umzäunung<br />
der großen Wassertiefen muss beim<br />
Übergang vom flachen zum steileren<br />
Uferbereich der Zaun weit ins Wasser<br />
hineingezogen werden, damit die<br />
Kleinkinder nicht in den tieferen Wasserbereich<br />
gelangen können.<br />
◆ Die Wassertiefe sollte bei Biotopen<br />
möglichst gering sein: 60 cm können<br />
genügen um ein Austrocknen zu verhindern.<br />
◆ Der Rand sollte als Seichtwasserzone<br />
gestaltet werden (bis 20 cm Tiefe). Er<br />
soll möglichst breit<br />
und aus feinem Kies<br />
sein, damit sich ein<br />
hineinfallendes Kind<br />
nicht verletzen kann.<br />
Am Rand lose Platten<br />
oder Steine bzw. einen<br />
schlammig-sumpfigen<br />
Untergrund vermeiden.<br />
◆ Wenn Kinder (unter<br />
Aufsicht) trotzdem<br />
Zugang zum Wasser<br />
haben und in diesem<br />
spielen können, ist das<br />
Teich ufer partiell als flach abfallender<br />
Stufenbau realisiert.<br />
◆ Bei größeren Biotop- oder Teichanlagen<br />
sollen Grillplätze nicht unmittelbar<br />
am Wasser angelegt werden.<br />
◆ Wo der Zugang zum Wasser durch<br />
üppige Bepflanzung verdeckt wird, soll<br />
man auf Sitzgelegenheiten verzichten.<br />
◆ Bei Biotopen können Gitter, als<br />
Alternative zum Zaun, wenige Zentimeter<br />
unter der Wasseroberfläche verankert<br />
werden. Kinder, die in den Teich<br />
fallen, werden zwar nass, gehen aber<br />
nicht unter.<br />
Foto: RMS/Weger Innsbrucker Ehrung<br />
Sicherheit<br />
Ehrenkreuz für Jeremy Smith<br />
„Wir brauchen<br />
solche Leute“<br />
INNSBRUCK<br />
Der Stadtsenat der Tiroler Landeshauptstadt<br />
verlieh am Europatag, dem<br />
9. Mai, das Verdienstkreuz der Stadt an<br />
Jeremy Smith, den Generalsekretär des<br />
Rates der Gemeinden und Regionen<br />
Europas. Smith ist seit 2002 Generalsekretär<br />
des Rates der Gemeinden und<br />
Regionen Europas, der die nationalen<br />
Verbände der Gemeinden und Regionen<br />
unter einem Dach vereint und deren<br />
Interessen und Werte in der Europäischen<br />
„Arena“ vertritt.<br />
Vizebürgermeister Dr. Christoph Platzgummer,<br />
Bürgermeisterin Hilde Zach und<br />
Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter<br />
mit RGRE-Generalsekretär Jeremy Smith<br />
(2.v.r.) bei der Ehrung.<br />
Bürgermeisterin Hilde Zach erinnerte in<br />
ihrer Laudatio an den Europäischen<br />
Gemeindetag mit rund 1300 Kommunal-<br />
und RegionalpolitikerInnen aus 36<br />
Ländern 2006 in Innsbruck. RGRE-<br />
Generalsekretär Jeremy Smith hatte<br />
damals die enorme Wichtigkeit betont,<br />
an einem Europa der Bürgerinnen und<br />
Bürger zu arbeiten und die Kommunen<br />
als die Vorreiter für Entwicklung und<br />
wirtschaftliches Wachstum bezeichnet.<br />
„Jeremy Smith setzt sich mit ganzer Kraft<br />
für mehr Ermessensfreiheit für lokale<br />
und regionale Verwaltungen hinsichtlich<br />
der öffentlichen Dienstleistungen und für<br />
eine weniger aufdringliche und dafür<br />
klüger agierende und verständnisvollere<br />
Rolle der EU ein“, so Zach. „Städte und<br />
Regionen brauchen solche Persönlichkeiten,<br />
die sich für die Interessen der BürgerInnen<br />
und Bürger stark machen.“<br />
KOMMUNAL 85
Aus den Bundesländern<br />
86 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Feuerwehrjugend<br />
Altersgrenze<br />
aufheben?<br />
EISENSTADT<br />
Die SPÖ Burgenland will die<br />
Rahmenbedingungen für die<br />
Freiwilligen Feuerwehren<br />
weiter attraktivieren und hat<br />
dazu einen Landtagsantrag<br />
eingebracht. Hauptforderung:<br />
Um die Nachwuchsförderung<br />
zu erleichtern,<br />
soll die derzeitige gesetzliche<br />
Altersgrenze für den<br />
Eintritt in die Feuerwehrjugend<br />
aufgehoben werden.<br />
Derzeit ist nach den Bestimmungen<br />
des burgenländischen<br />
Feuerwehrgesetzes ein<br />
Eintritt in die Feuerwehrjugend<br />
erst ab dem 12.<br />
Lebensjahr möglich. Bundesländer<br />
wie Oberösterreich<br />
und Steiermark haben das<br />
Eintrittsalter freigestellt –<br />
diesem Beispiel sollte auch<br />
das Burgenland folgen.<br />
KÄRNTEN<br />
Eisblock-Aktion<br />
Eisblock gegen<br />
Klimaschock<br />
ARNOLDSTEIN<br />
Überaschung bei der Arnoldsteiner<br />
Eis-Aktion: Zwei Tonnen<br />
Eis trotzen dank guter<br />
Dämmung einem Hitzestress<br />
von zwei Monaten.<br />
„Mit der Eisblockverhüllung<br />
haben wir eindrucksvoll<br />
bewiesen wie Klimaschutz in<br />
der Praxis funktioniert,“<br />
freute sich Bgm. Erich Kessler<br />
(im Bild mit LR Reinhard<br />
Rohr) über die gelungene<br />
Aktion.<br />
Senkung der Schülerzahl bringt rund 60 Klassen<br />
Wichtigste bildungspolitische<br />
Weichenstellung<br />
EISENSTADT<br />
„Die Senkung der Klassenschülerhöchstzahl<br />
auf 25 ist<br />
die wichtigste bildungspolitische<br />
Weichenstellung der<br />
letzten Jahre“, sagte LAbg.<br />
Doris Prohaska. Die organisatorischen<br />
Vorbereitungen<br />
werden zügig umgesetzt.<br />
Laut Landesschulratspräsident<br />
Resch werden im Burgenland<br />
allein im nächsten<br />
Schuljahr rund 60 Klassen<br />
zusätzlich entstehen.<br />
Bereits im Februar hat LH<br />
Hans Niessl im Gleichklang<br />
mit Unterrichtsministerin<br />
Claudia Schmied den politischen<br />
Startschuss zur Senkung<br />
der Klassenschülerhöchstzahl<br />
gegeben. Ab<br />
nächstem Schuljahr werden<br />
in den ersten Klassen der<br />
KLAGENFURT<br />
Eine verstärkte Zusammenarbeit<br />
zwischen den Gemeinden<br />
Kärntens, Sloweniens<br />
und der Steiermark ist das<br />
Ergebnis eines Treffens des<br />
Präsidenten des Slowenischen<br />
Gemeindeverbandes,<br />
Bgm. Franc Kangler, und Präsident<br />
Bgm. Hans Ferlitsch<br />
Mitte April in Klagenfurt.<br />
Franc Kangler, seit nunmehr<br />
rund 100 Tagen Bürgermeister<br />
der Stadt Maribor in Slowenien<br />
und Präsident des<br />
Slowenischen Gemeindeverbandes,<br />
unterstrich bei dem<br />
Treffen seinen Wunsch nach<br />
einer verstärkten Kooperation<br />
der Gemeinden beider Länder.<br />
Präsident Bgm. Hans Ferlitsch<br />
wies auf bereits bestehende<br />
Kooperationen hin und<br />
sicherte die Bereitschaft der<br />
Volks-, Haupt- und Polytechnischen<br />
Schulen und nach<br />
Möglichkeit auch der AHS<br />
maximal 25 Kinder sein. Die<br />
Verkleinerung der Klassen<br />
wird in den Folgejahren aufsteigend<br />
auch in den anderen<br />
Schulstufen umgesetzt.<br />
Räumliche Probleme treten<br />
in den Pflichtschulen laut<br />
Landesschulrat nicht auf.<br />
„Kleinere Klassen bedeuten<br />
eine wesentlich höhere Lernund<br />
Lehrqualität und<br />
machen eine bessere individuelle<br />
Förderung möglich“,<br />
hebt Prohaska das pädagogische<br />
Hauptargument hervor.<br />
Außerdem könne trotz stark<br />
rückläufiger Schülerzahlen<br />
der derzeitige Stand der Lehrer-Planstellen<br />
gehalten werden.<br />
Kärntner Kommunen für eine<br />
verstärkte Zusammenarbeit<br />
zu. Franc Kangler, der auch<br />
zehn Jahre Abgeordneter im<br />
slowenischen Parlament war,<br />
unterstrich die Bedeutung der<br />
grenzübergreifenden Zusammenarbeit:<br />
„Wenn die Kultur<br />
gut vernetzt ist, dann ist auch<br />
die Wirtschaft gut vernetzt.<br />
Daher ist eine Zusammenar-<br />
Hotterwanderung<br />
Gemeindegrenze<br />
kontrolliert<br />
SIEGGRABEN<br />
Bürgermeister Vinzenz Jobst<br />
lud am Mitte April in seiner<br />
Gemeinde zur traditionellen<br />
Hotterwanderung ein. Diesmal<br />
wurde der Grenzweg zu<br />
Ungarn, Rohrbach und Marz<br />
genommen. Auch Sieggrabens<br />
Vermessungsfachmann<br />
Emmerich Müllner war mit<br />
von der Partie, sodass auch<br />
die tatsächlichen und korrekten<br />
Grenzpunkte gefunden<br />
und darauf geschaut wurde,<br />
dass der Hotter nicht kleiner<br />
geworden ist. Den Abschluss<br />
bildete ein gemütliches<br />
Zusammensein beim Fischteich<br />
von Altbgm. Willibald<br />
Schuh, wo<br />
Bgm. Jobst<br />
gekonnt als<br />
Bootsführer<br />
agierte (Bild).<br />
Slowenischer Gemeindeverband zu Besuch bei Kärntner Gemeindebund<br />
Verstärkte Zusammenarbeit vereinbart<br />
Hans Ferlitsch und Franc Kagler beim Shakehands.<br />
beit zwischen den slowenischen<br />
und den Kärntner<br />
Gemeinden unbedingt notwendig.“<br />
Sinnvollerweise sollen<br />
auch die steirischen<br />
Städte und Gemeinden in<br />
diese Kooperation eingebunden<br />
werden.<br />
Mehr auf<br />
www.kaerntnergemeinde<br />
bund.at
NIEDERÖSTERREICH<br />
Baden ist Top-User von kommunalnet.at<br />
Es ist „unsere Verbindung<br />
zur Außenwelt“<br />
BADEN<br />
Für die Stadtpolizei Baden<br />
gehört kommunalnet.at zur<br />
täglichen Arbeit. Die 40 Mit-<br />
Daumen hoch für kommunalnet.at:<br />
Die Inspektoren Ewald Hagen, Alexander<br />
Mantsch, Harald König mit<br />
Chef Walter Santin.<br />
arbeiter fahnden mit der<br />
Anwendung nach Personen<br />
und Fahrzeugen und recherchieren<br />
im Zentralen Melderegister.<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Innovatives Oberösterr.<br />
Breitband für<br />
444 Gemeinden<br />
LINZ<br />
Mit einer Initiative im Rahmen<br />
des Wirtschaftsprogramms<br />
„Innovatives OÖ<br />
2010“ ist für eine flächendeckende<br />
Versorgung aller<br />
444 oberösterreichischen<br />
Gemeinden mit Breitband-<br />
Internet gesorgt. Gerade für<br />
ländliche Regionen ist die<br />
Verfügbarkeit schneller Internet-Verbindungen<br />
von großer<br />
Bedeutung, die Investitionen<br />
in die Breitband-Technologie<br />
betrugen rund 100 Millionen<br />
Euro. Oberösterreich war<br />
bereits Ende 2006 flächendeckend<br />
mit Breitbandinternet-Anschlüssen<br />
versorgt.<br />
Nun haben auch alle 444<br />
Gemeinden Zugang zu einem<br />
Glasfasernetzwerk, mit dem<br />
absolut leistungsstarker<br />
Datenverkehr garantiert wird.<br />
Baden hat mit 40 Mitarbeitern<br />
die größte Stadtpolizei<br />
Österreichs, die einer<br />
Gemeinde untersteht (es<br />
gibt 48 Gemeindesicherheitswachen).<br />
Vor<br />
einigen Wochen ist sie<br />
auf kommunalnet.at<br />
umgestiegen, und die<br />
Zugriffe sind in die<br />
Höhe geschnellt. Auch<br />
die Mitarbeiter outen<br />
sich als Fans von kommunalnet.at.<br />
„Das ist<br />
eine zukunftsweisende<br />
Möglichkeit, Applikationen,<br />
die wir für den<br />
Dienst brauchen, sozusagen<br />
unsere Arbeitsmittel,<br />
zur Verfügung zu stellen“,<br />
sagt der Chef der Stadtpolizei<br />
Baden, Oberst Walter<br />
Santin.<br />
ST. FLORIAN AM INN<br />
„Die Gemeinden stellen<br />
zwar die kleinsten Einheiten<br />
im Land dar, für den einzelnen<br />
Bürger sind sie aber von<br />
großer Bedeutung. Die<br />
Gemeinde bedeutet Heimat<br />
und damit verbunden auch<br />
Lebensqualität“, betonte LH<br />
Dr. Josef Pühringer (im Bild<br />
Hochwasserschutz<br />
Schnellere Verfahren<br />
angekündigt<br />
ST. PÖLTEN/WIEN<br />
Für Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
soll es schnellere<br />
Behördenverfahren geben,<br />
kündigt Christa Kranzl,<br />
Staatssekretärin im Infrastrukturministerium<br />
Mitte<br />
Mai an. Und sie kündigt<br />
zusätzliches Geld an.<br />
Entlang der Donau sind<br />
mehrere Hochwasserschutzprojekte<br />
in Bau oder in Planung.<br />
Etwa in Ybbs, in der<br />
Wachau oder in Klosterneuburg.<br />
Die Hälfte der dafür<br />
veranschlagten Kosten von<br />
172 Millionen Euro übernimmt<br />
die Bundesregierung.<br />
Wenn Gemeinden weitere<br />
Hochwasserschutzprojekte<br />
einreichen, werde sie sich<br />
auch für weitere Gelder aus<br />
dem Bundesbudget einsetzen,<br />
so Kranzl.<br />
Markt St. Florian am Inn ist regionales Zentrum<br />
Gemeinden bieten Heimat &<br />
Lebensqualität<br />
bei der Überreichung der<br />
Markterhebungsurkunde<br />
mit Bgm. Mairinger und<br />
LR Ackerl) Anfang Mai bei<br />
der Markterhebung von<br />
St. Florian am Inn. Die<br />
Gemeinde habe sich in den<br />
letzten Jahren zu einem<br />
regionalem Zentrum<br />
entwickelt.<br />
Aus den Bundesländern<br />
Foto: Land OÖ/Kraml<br />
NÖ Wohnbaumodell<br />
Gemeinden<br />
können mitreden<br />
ST. PÖLTEN<br />
„Das NÖ Wohnbaumodell<br />
richtet sich nach den Bedürfnissen<br />
der Menschen und<br />
erfüllt alle Ansprüche, die<br />
die Häuslbauer und Sanierer<br />
des Landes an ein sozial<br />
gerechtes Fördermodell stellen“,<br />
so LR Mag. Wolfgang<br />
Sobotka. Der niederösterreichische<br />
Gestaltungsbeirat,<br />
der von Landesrat Sobotka.<br />
Für die Gemeinden bedeutet<br />
der Gestaltungsbeirat erstmals<br />
die Möglichkeit, bei<br />
der Gestaltung von neuen<br />
Wohnhausanlagen mitreden<br />
zu können. Neben drei Fachgutachtern<br />
und einem Vertreter<br />
des Bauträgers<br />
stellt auch die<br />
jeweilige Gemeinde<br />
ein Mitglied des<br />
Beirates.<br />
Gemeindefinanzen<br />
Baukosten fressen<br />
Mehreinnahmen<br />
LINZ<br />
„Zwar sprudeln die Mehreinnahmen<br />
für die Gemeinden<br />
wieder, die Mehrkosten für<br />
Investitionen fressen den<br />
„Geldsegen“ aber wieder<br />
auf,“ warnt laut OÖ NachrichtenSP-Gemeindelandesrat<br />
Josef Ackerl Anfang Mai.<br />
Dies obwohl ein paar Tage<br />
vorher VP-Gemeindelandesrat<br />
Josef Stockinger über die<br />
eine Situation gejubelt hatte,<br />
die „für die Gemeinden so<br />
erfreulich ist wie schon lange<br />
nicht“. Ackerls Argument:<br />
Innerhalb eines Jahres habe<br />
es bei den Baukosten eine<br />
Steigerung von 15<br />
bis 20 Prozent<br />
gegeben, die die<br />
investierenden Ge -<br />
meinden hart<br />
treffe.<br />
KOMMUNAL 87
Aus den Bundesländern<br />
88 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Arge Alp-Fachtagung zum Bevölkerungswandel<br />
Zukunftsfragen der<br />
Gesellschaft diskutiert<br />
SALZBURG<br />
Steigende Lebenserwartung<br />
und sinkende Geburtenzahlen<br />
führen zu einer Reihe<br />
von neuen Herausforderungen<br />
für das Gemeinwesen.<br />
Zu diesem Zweck lud das<br />
Arge Alp-Vorsitzland Vorarlberg<br />
zu einer Fachtagung mit<br />
dem Thema: „Demografischer<br />
Wandel – Die Zukunft<br />
hat schon begonnen. Herausforderungen<br />
– Chancen –<br />
Perspektiven auch für die<br />
Landesverwaltungen“ Ende<br />
April nach Vorarlberg ein.<br />
„Angesichts der weit reichenden<br />
Folgen sind die Länder<br />
gefordert, neue Perspektiven<br />
und Strategien für das<br />
Zusammenleben ihrer Bürger<br />
und die Entwicklung ihrer<br />
Regionen zu erarbeiten“,<br />
STEIERMARK<br />
GRAZ/SCHLOSS SEGGAU<br />
Einmal mehr stand die Steiermark<br />
im Rampenlicht des<br />
internationalen Katastrophenschutzes.<br />
Hochrangige Katastrophenmanager<br />
aus mehr<br />
als 20 Ländern trainierten<br />
Ende April auf<br />
Schloss Seggau im<br />
Rahmen einer Großkatastrophen-Simulation<br />
die effiziente Einsatzkooperation<br />
mit<br />
Hilfe einer web-basierendenInformationsmanagement-<br />
Plattform. Der zuständige<br />
Katastrophenschutzreferent<br />
des Landes Steiermark, LH<br />
Mag. Franz Voves: „Wir sind<br />
stolz, dass unser Bundesland<br />
von der UNO wieder als Partner<br />
für eine weltweite Veranstaltung<br />
ausgewählt wurde.“<br />
betonte Arge Alp-Präsident<br />
LH Herbert Sausgruber.<br />
Nach dem Eröffnungsvortrag<br />
des bekannten Bevölkerungswissenschafters<br />
Rainer<br />
Münz zum Thema „Demografische<br />
Entwicklung im<br />
Alpenraum“ widmete sich<br />
die Tagung vor allem dem<br />
Gedanken-, Erfahrungs- und<br />
Wissensaustausch der Arge<br />
Alp-Länder. Mit Projektpräsentationen<br />
aus den Mitgliedsländern<br />
wurde der<br />
Blick bewusst über die Grenzen<br />
des eigenen Landes<br />
gerichtet. Der Arge Alp<br />
gehören folgende Länder,<br />
Provinzen und Kantone an:<br />
Bayern, Südtirol, Trient,<br />
Lombardei, Salzburg, St.<br />
Gallen, Tirol, Tessin,<br />
Graubünden und Vorarlberg.<br />
Katastrohenschutz: UNO-Jahrestagung in Seggau<br />
Katastrophenschutz-<br />
Manager im Rampenlicht<br />
Auf die mittlerweile bereits<br />
mehrfach erprobten steirischen<br />
Stärken als Kompetenzzentrum<br />
für internationales<br />
Katastrophenmanagement<br />
verwies Dr. Kurt Kalcher, der<br />
Leiter der Fachabteilung<br />
für Katastrophenschutz<br />
(Bild): „Diese<br />
erfreuliche Position<br />
wurde in Kooperation<br />
meines Teams<br />
unter Mag. Helmut<br />
Kreuzwirth mit<br />
dem steirischen<br />
UN- und EU-Katastrophenmanager,<br />
Brigadier Dr. Alois<br />
Hirschmuggl, und dem für<br />
die Organisation verantwortlichenBeratungsunternehmen<br />
„miraconsult e.U.“ in<br />
jahrelanger Zusammenarbeit<br />
erreicht!“<br />
Foto: Fachabteilung 7B<br />
Lokalaugenschein am Standort<br />
der archäologischen Grabung:<br />
LT-Präsident Michael<br />
Neureiter, Bauamtsleiter Herbert<br />
Wallmann, Stefan Moser<br />
und Raimund Kastler.<br />
Erstmals 3D-Vermessung<br />
Dreidimensionales<br />
„Bruderloch“<br />
BAD VIGAUN<br />
Eine technische Innovation<br />
kam Anfang Mai im „Bruderloch“<br />
in Bad Vigaun zum<br />
Einsatz: Zur Vorbereitung<br />
einer archäologischen Grabung<br />
hat der Salzburger<br />
Geometer Dipl.-Ing. Gunther<br />
Fally die Halbhöhle mit<br />
einem 3D-Scan vermessen<br />
und damit die Grundlagen<br />
für eine bestmögliche Dokumentation<br />
der historischen<br />
Stätte gesichert.<br />
WILDALPEN<br />
Wiens LH Bgm. Michael<br />
Häupl, Dr. Karl Frais, Vorsitzender<br />
der Naturfreunde<br />
Österreich, Ewald Uresch,<br />
Bürgermeister der Gemeinde<br />
Wildalpen, Bundespräsident<br />
Dr. Heinz Fischer, Reinhard<br />
Dayer, Bundesgeschäftsführer<br />
der Naturfreunde Österreich<br />
und LH Franz Voves bei<br />
der Eröffnung des Neubaues<br />
im Wildwasserzentrum<br />
Wildalpen. Unter der Teilnahme<br />
höchster politischer<br />
Prominenz eröffnete Ende<br />
April das Wildwasserzen-<br />
Foto: LPB<br />
Veranstaltung<br />
„Moderne<br />
Baukultur in<br />
Gemeinden“<br />
SALZBURG<br />
Eine verstärkte Architekturvermittlung<br />
in den Gemeinden<br />
verlangten mehrere Bürgermeister<br />
– unter ihnen<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Helmut Mödlhammer – bei<br />
der Informationsveranstaltung<br />
„Moderne Baukultur in<br />
unseren Gemeinden – Vision<br />
oder Notwendigkeit“, die<br />
kürzlich in der Bauakademie<br />
Lehrbauhof Salzburg durchgeführt<br />
wurde. Der Fachbeirat<br />
Architektur fordert ferner<br />
eine verstärkte Zusammenarbeit<br />
auf Gemeinde- und<br />
Bezirksebene, teilte der Vorsitzende<br />
des Fachbeirates<br />
Architektur, DI<br />
Simon Speigner<br />
Anfang<br />
Mai mit.<br />
Viel politische Prominenzbei der Neueröffnung<br />
Neu gestaltetes Wildwasserzentrum<br />
erweitert Angebot<br />
trum in Wildalpen den Neubau<br />
eines Holzbox-Modulhauses.<br />
Mit dabei auch zahlreiche<br />
Bürgermeister und<br />
Vertreter der öffentlichen<br />
Institutionen in der Region.<br />
Nachdem der Bundespräsident<br />
den Neubau eröffnet<br />
hatte (Bild), ließ er es sich<br />
nicht nehmen, selbst, übrigens<br />
wie bei der Eröffnung<br />
des Wildwasserzentrums im<br />
Jahr 1981, auf der Salza zu<br />
paddeln.<br />
Mehr auf www.<br />
landespressedienst.steiermark.at
TIROL<br />
Überparteiliche Zusammenarbeit für Lech-Verbauung<br />
Sicherheit hat immer Vorrang<br />
LECHTAL<br />
„Die Gefahr von Naturkatastrophen<br />
wird aufgrund des<br />
Klimawandels auch in Tirol<br />
immer größer. Deshalb müssen<br />
wir alles unternehmen,<br />
um unsere Siedlungsräume<br />
Vizebürgermeister Walter<br />
Zangerl, LH Herwig van Staa<br />
und Bürgermeister Anton<br />
Mallaun vor einem beschädigten<br />
Teilstück der Silvrettabundesstraße<br />
in See.<br />
VORARLBERG<br />
BREGENZ<br />
Mit verbesserten Förderungen<br />
setzen das Land Vorarlberg<br />
und die Gemeinden nun neuerliche<br />
Impulse zur weiteren<br />
Flexibilisierung des Kindergartens<br />
und zum bedarfsgerechten<br />
Ausbau der Kinderund<br />
Schülerbetreuung.<br />
Für die Gemeinden bringt das<br />
neue Kinderbetreuungsmodell<br />
eine wichtige Unterstützung<br />
für die zahlreichen<br />
Maßnahmen, die in den letzten<br />
Jahren durchgeführt wurden.<br />
Sowohl im Bereich Kindergarten<br />
als auch in der<br />
Schülerbetreuung haben die<br />
Gemeinden viel investiert<br />
und zusätzliche Angebote<br />
sowie Erweiterungen bestehender<br />
Einrichtungen<br />
geschaffen.<br />
weiterhin entsprechend vor<br />
den drohenden Naturgefahren<br />
wie Lawinen- oder<br />
Murenabgängen sowie auch<br />
vor möglichen Überschwemmungen<br />
durch Hochwasser<br />
zu schützen“, erklärt Tirols<br />
Landeshauptmann Herwig<br />
van Staa.<br />
Neben dem Ötztal und dem<br />
Iseltal sei auch das Lechtal<br />
eines der am meisten von<br />
möglichen Hochwassersituationen<br />
bedrohten Gebiete<br />
unseres Landes. „Ich unterstützte<br />
deshalb den Vorstoß<br />
des Landtagsabgeordneten<br />
Heinrich Ginther zu einer<br />
Parteiübergreifenden Zusammenarbeit<br />
der Tiroler Bundesabgeordneten,<br />
um hier<br />
gemeinsam Bundesmittel für<br />
die notwendigen Verbauungen<br />
am Lech erreichen zu<br />
können“, so LH van Staa.<br />
Gemeindeverbandspräsident<br />
Berchtold (Bild): „Wir<br />
Gemeinden begrüßen diese<br />
Kooperation mit dem Land.<br />
Wir wissen, welchen Stellenwert<br />
eine gute Kinderbetreuung<br />
für unsere Bürger hat<br />
und sind auch bereit, für den<br />
Ausbau der bedarfsgerechten<br />
Kinderbetreuung gemeinsam<br />
mit dem Land weitere Mittel<br />
zur Verfügung zu stellen –<br />
EU-Förderprogramm<br />
Tiroler Programm<br />
genehmigt<br />
BRÜSSEL/INNSBRUCK<br />
Die Europäische Kommission<br />
hat das EU-Strukturfondsprogramm<br />
„Stärkung der regionalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Tirols 2007-2013“ genehmigt.<br />
„Damit werden Fördermittel<br />
der EU, des Bundes und des<br />
Landes in Höhe von insgesamt<br />
69,5 Mio. Euro, davon<br />
34,8 Mio. Euro von der EU,<br />
bereitgestellt. Damit wird in<br />
den nächsten sieben Jahren<br />
ein maßgeblicher Beitrag zur<br />
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen<br />
und Regionen Tirols geleistet“,<br />
freut sich LH Herwig<br />
van Staa. Auskünfte zum Programm:<br />
Amt der Tiroler Landesregierung:<br />
MMag. Martin Traxl, Tel.:<br />
0512/508-3602, E-Mail:<br />
martin.traxl@tirol.gv.at<br />
Neues Fördermodell für Kinderbetreuung – Flexiblere und umfassendere Angebote<br />
Land und Gemeinden setzen wichtige<br />
Impulse<br />
trotz der äußerst angespannten<br />
Finanzlage zahlreicher<br />
Gemeinden.“<br />
Mit zusätzlichen Anreizen sollen<br />
neue Ideen für gemeindeübergreifendeKinderbetreuungsmodelle<br />
gefördert<br />
werden. Berchtold kann sich<br />
vorstellen, dass gerade im<br />
ländlichen Raum neue Formen<br />
der Kinderbetreuung<br />
entstehen, die auf die verän-<br />
Aus den Bundesländern<br />
Sicherheits-Zuschüsse<br />
Rund 2,2 Millionen<br />
für Feuerwehren<br />
INNSBRUCK<br />
Mehrere Anträge von Sicherheits-Landesrat<br />
Anton Steixner<br />
(Bild)<br />
hat die Landesregierung<br />
genehmigt<br />
– insgesamt<br />
bekommen<br />
dabei Tirols<br />
Feuerwehren<br />
Zuschüsse in der<br />
Gesamthöhe von ca. 2,2 Millionen<br />
Euro. Über 1,2 Millionen<br />
Euro sind zur Komplettierung<br />
von Katastropheneinsatzgerät<br />
gedacht.<br />
Beihilfen an Gemeinden im<br />
Gesamtbetrag von knapp<br />
einer Million Euro<br />
kommen auch aus<br />
Mitteln des Landesfeuerwehrfonds.<br />
derten Bedürfnisse der Eltern<br />
abgestimmt sind. „Durch eine<br />
Anschubfinanzierung<br />
während der ersten drei<br />
Jahre wollen wir die Gründung<br />
von neuen gemeindeübergreifendenKinderbetreuungseinrichtungen<br />
gezielt<br />
und wirkungsvoll fördern.<br />
Weiters erhalten die GemeindenAbgangsdeckungsbeiträge,<br />
wenn der Aufwand<br />
aus der Kinder- und Schülerbetreuung<br />
einen bestimmten<br />
Anteil der Finanzkraft übersteigt.“<br />
Weitere Förderungsmaßnahmen<br />
der Gemeinden sind<br />
auch im Personalbereich vorgesehen,<br />
außerdem sollen<br />
neben den Investitionskosten<br />
künftig auch Mieten für<br />
zusätzliche Kindergartenräume<br />
gefördert werden, die<br />
aufgrund der Senkung der<br />
Kinder-Höchstzahl<br />
notwendig werden,<br />
kündigt Berchtold<br />
an.<br />
KOMMUNAL 89
Kontakt<br />
Info-Mix & Personalia<br />
SÜDTIROL<br />
Das Präsidium des Südtiroler Gemeindenverbandes: Bgm. Bernhard Daum, Bgm. Luigi Spagnolli,<br />
Bgm. Wilfried Battisti-Matscher, Landeshauptmann Luis Durnwalder, Präsident Bgm. Arnold Schuler,<br />
Verbands-Geschäftsführer Benedikt Galler, Bgm. Arthur Scheidle und Bgm. Franz Complojer.<br />
Im Hintergrund spielt die Bürgermeisterkapelle unter der Leitung von Bgm. Oswald Egger.<br />
Südtiroler Gemeindetag fordert Subsidiarität & den Konsultationsmechanismus<br />
Gemeindeautonomie:<br />
Südtirol hat „Rote Laterne“<br />
DORF TIROL<br />
„Die Provinz Bozen hat sich<br />
hingegen in den Jahren seit<br />
der Verfassungsreform darauf<br />
beschränkt, den Rat der<br />
Gemeinden als Beratungsorgan<br />
einzuführen. Ansonsten<br />
ist sie untätig geblieben. Und<br />
es gibt keinerlei Anzeichen,<br />
dass man dies ändern<br />
möchte. Trotz unserer<br />
großartigen Landesautonomie,<br />
oder gerade wegen dieser,<br />
bilden die Südtiroler<br />
Gemeinden in Sachen<br />
Gemeindeautonomie das<br />
Schlusslicht. Wir haben ohne<br />
Zweifel die rote Laterne zu<br />
tragen. Und dies ist auf<br />
Dauer alles eher als motivierend.“<br />
Teils drastische Worte<br />
fand Arnold Schuler, Präsident<br />
des Südtioler Gemeindenverbands<br />
anlässlich des<br />
Südtiroler Gemeindetages<br />
2007.<br />
Schuler weiter: „Auch bei<br />
Südtiroler Gemeindenverband<br />
Gen.m.b.H.<br />
Schlachthofstrasse 4,<br />
I-39100 Bozen<br />
90 KOMMUNAL<br />
uns muss nun endlich das<br />
angegangen werden, was<br />
andernorts teilweise schon<br />
seit Jahren angewandt wird<br />
und von der Verfassungsreform<br />
vorgesehen ist, wie das<br />
Prinzip der Mitsprache (der<br />
so genannte Konsultationsmechanismus),<br />
die Absprache<br />
und Zusammenarbeit<br />
zwischen Gemeinden und<br />
Land – als nunmehr gleichgestellte<br />
Körperschaften. Weitere<br />
wichtige Punkte sind das<br />
Prinzip der Subsidiarität auf<br />
der Verwaltungsebene, das<br />
Prinzip der Organisationsautonomie;und<br />
das das Prinzip<br />
der Finanzautonomie.<br />
Am besten könnten diese<br />
Prinzipien durch eine Abänderung<br />
des Autonomiestatutes<br />
festgeschrieben werden.<br />
Dadurch würden die Rechte<br />
der Gemeinden verfassungsmäßig<br />
verankert; es gäbe<br />
also de facto eine Absiche-<br />
Tel 0039-0471-304655,<br />
Fax 0039-0471-304625<br />
Email: sgv@gvcc.net<br />
www.gvcc.net<br />
rung auf höchster Ebene.“<br />
Der Gemeindetag fand<br />
Anfang Mai auf Einladung<br />
von Bgm. Ignaz Ladurner in<br />
dessen Gemeinde Tirol statt.<br />
Umrahmt wurde die Veranstaltung<br />
von der Bürgermeisterkapelle<br />
und dem Bürgermeisterchor.<br />
Der Einladung<br />
des Südtiroler Gemeindenverbandes<br />
und der Gemeinde<br />
Tirol folgten ca. 200 Bürgermeister,<br />
Vizebürgermeister,<br />
Landtagssabgeordnete und<br />
Assessoren.<br />
Reaktion<br />
Als Reaktion auf diese Kritik<br />
kündigte LH Luis Durnwalder<br />
an, dass die Südtiroler<br />
Landesregierung einen<br />
genauen Vergleich machen<br />
zwischen den Gemeinden in<br />
Südtirol, Tirol und dem Trentino<br />
will. Er will schauen,<br />
welche Kompetenzen die<br />
Gemeinden in den Nachbarländern<br />
haben. Durnwalder<br />
betonte, dass die Zusammenarbeit<br />
zwischen Land und<br />
Gemeinden im Allgemeinen<br />
gut funktioniert.<br />
Vorarlberg ehrt<br />
Landes-Verdienstzeichen<br />
Bürgermeister<br />
ausgezeichnet<br />
BREGENZ<br />
Schon traditionell nahm LH<br />
Herbert Sausgruber den Landesfeiertag<br />
zum Anlass, um<br />
Engagement im Dienste der<br />
Gesellschaft zu würdigen.<br />
Auch diesmal waren zwei<br />
Persönlichkeiten des kommunalen<br />
Lebens darunter:<br />
Alt-Bürgermeister Peter<br />
Nußbaumer hat die<br />
Gemeinde Langenegg 16<br />
Jahre lang geleitet. In seine<br />
Zeit fallen wichtige Bauprojekte<br />
(Volksschule, Ortsdurchfahrt)<br />
sowie die Auszeichnung<br />
Langeneggs als<br />
mit dem „European Energy<br />
Award“ – als erste Gemeinde<br />
Österreichs. Für seine Verdienste<br />
erhielt er das Große<br />
Verdienstzeichen des Landes.<br />
Josef Eiler war 19 Jahre<br />
Vizebürgermeister der 3.018-<br />
Seelen-Kommune Alberschwende<br />
im Bezirk Bregenz.<br />
Von seiner Mitarbeit<br />
zeugen viele Gemeindebauten,<br />
vor allem der Hermann-<br />
Gmeiner-Saal. Eiler erhiellt<br />
nun für sein ehrenamtliches<br />
Engagement das Große Verdienstzeichen<br />
des Landes.<br />
Oberösterreich<br />
Sepp Brandmayr gewählt<br />
Bürgermeister ist<br />
Jägermeister<br />
MANNING<br />
OÖ. Landesjägermeister<br />
Hans Reisetbauer zieht sich<br />
zurück. Der Landesjagdausschuss<br />
wählte den 56-jährigen<br />
Manninger Bürgermeister<br />
Sepp Brandmayr zum<br />
Nachfolger. Als Landtags-<br />
Abgeordneter und Landesjägermeister-Stellvertreter<br />
war<br />
er als einziger für diese Aufgabe<br />
nominiert. Seine Stellvertreter<br />
sind der Freistädter<br />
Bezirks-Jägermeister Gerhard<br />
M. Pömer, Bezirk-Linz-<br />
Delegierter Karl Wiesinger<br />
und der Rieder Bezirks-<br />
Jägermeister Rudolf Wagner.
Kärnten ehrt<br />
Zum 60-er das Große Ehrenzeichen des Landes<br />
„Stadtfürst von Friesach“ geehrt<br />
FRIESACH<br />
Im Rahmen seiner Feier zum<br />
60. Geburtstag erhielt der<br />
„Stadtfürst von Friesach“,<br />
LHStv. Gabi Schaunigg und LH<br />
Jörg Haider mit „Stadtfürst“<br />
Max Koschitz (Mitte).<br />
Bgm. Max Koschitz, das<br />
Große Ehrenzeichen des Landes<br />
Kärnten. Koschitz ist seit<br />
dem 1. Mai 1988 Bürgermei-<br />
Gemeinde ehrt<br />
Auszeichnungen verliehen<br />
Ehrenbürger<br />
und Ehrenring<br />
KUNDL<br />
Altbürgermeister Walter<br />
Doblander und Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Hannes Gschwentner wurden<br />
für ihr Engagement von<br />
der Gemeinde Kundl, Bezirk<br />
Kufstein, geehrt. Der neue<br />
Ehrenbürger Walter Doblander<br />
war 27 Jahre lang Bürgermeister.<br />
In dieser Zeit<br />
erlebte die Gemeinde einen<br />
wirtschaftlichen Aufschwung<br />
und die Infrastruktur wurde<br />
weiter ausgebaut. Dafür<br />
bekam Doblander von Bürgermeister<br />
Heinrich Fuchs<br />
die Ehrenbürgerschaft verliehen.<br />
Hannes Gschwentner<br />
war Nachfolger Doblanders.<br />
Bevor er in der Landespolitik<br />
tätig wurde, war er zehn<br />
Jaher lang Ortschef. Eine<br />
seiner innovativsten Ideen<br />
war die Umsetzung eines<br />
Fernwärmeprojektes,das es<br />
ermöglichte, die Abluft des<br />
Sandoz-Werkes zu nutzen.<br />
Ihm wurde für seine Dienste<br />
der Ehrenring übergeben.<br />
ster der Stadtgemeinde Friesach<br />
und war von 1994 bis<br />
1997 auch Abgeordneter zum<br />
Kärntner Landtag. In seiner<br />
Funktion als Bürgermeister ist<br />
es Max Koschitz gelungen,<br />
die Stadt Friesach weit über<br />
die Landesgrenzen hinaus<br />
bekannt zu machen.<br />
Dabei ist insbesondere auf die<br />
Landesausstellung 2001 zu<br />
verweisen. Gemeinsam mit<br />
den Mitgliedern des Gemeinderates<br />
bemüht sich Bgm.<br />
Koschitz um eine umfassende<br />
Renovierung der geschichtsträchtigen<br />
Stadt.<br />
Für Verdienste um<br />
die Republik<br />
Bundes aus -<br />
zeichnungen<br />
verliehen<br />
Mit Entschließung vom<br />
5. April 2007 hat Bundespräsident<br />
Heinz<br />
Fischer verliehen:<br />
Die Goldene Medaille<br />
für Verdienste um die<br />
Republik an Konsulenten<br />
Erika Königstorfer,<br />
ehem. Gemeindevorstand<br />
der Gemeinde<br />
Walding/OÖ.<br />
Die Goldene Medaille<br />
für Verdienste um die<br />
Republik an Konsulenten<br />
Georg Pachinger,<br />
ehem. Gemeindevorstand<br />
der Gemeinde<br />
Fischlham/OÖ.<br />
Mit Entschließung vom<br />
13. April 2007<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Viktor Jirku, Präsident<br />
der Museumsgesellschaft<br />
Deutsch-Wagram<br />
und ehem. Vizebürgermeister<br />
der Stadtgemeinde<br />
Deutsch-<br />
Wagram / NÖ und<br />
Stadtrat für Kultur und<br />
Sport.<br />
Niederösterreich<br />
Amtsübergabe in Wallsee-Sindelburg<br />
Bachinger folgt Reitbauer<br />
WALLSEE-SINDELBURG<br />
Johann Bachinger (Bild)<br />
folgt Altbürgermeister<br />
Johann Reitbauer an der<br />
Spitze der nö. Marktgemeinde<br />
Wallsee-Sindelburg<br />
im Bezirk Amstetten. Der<br />
Landwirt Bachinger (Jahr-<br />
LEITHAPRODERSDORF<br />
Matthias Heinschink,<br />
Geschäftsführer des burgenländischenGemeindebundes,<br />
hat sein Amt als Bürgermeister<br />
von Leithaprodersdorf<br />
an seinen Nachfolger,<br />
Mag. Martin Radatz, übergeben.<br />
Heinschink war<br />
20 Jahre lang Bürgermeister<br />
der<br />
Kleingemeinde in<br />
der Nähe von<br />
Eisenstadt. „20<br />
Jahre sind genug“,<br />
meinte Matthias<br />
Heinschink und<br />
überließ das Amt<br />
des Bürgermeisters<br />
einem Jüngeren.<br />
Seit Anfang<br />
März hat daher<br />
die burgenländische<br />
Gemeinde<br />
Leithaprodersdorf<br />
(in der Nähe von<br />
Eisenstadt) einen<br />
neuen Bürgermeister.<br />
Mag. Martin<br />
Radatz, davor<br />
Vizebürgermeister,<br />
tritt in die Fußstapfen<br />
Heinschinks. Seinen<br />
zivilen Beruf als Landesgeschäftsführer<br />
des burgenländischen<br />
Gemeindebundes<br />
will Heinschink weiter ausüben.<br />
„Das ist eine gute Möglichkeit,<br />
um meine vielfälti-<br />
Personalia<br />
gang 1963) ist<br />
in der Gemeindepolitik<br />
kein<br />
neues Gesicht,<br />
er ist seit 2000<br />
im Gemeinderat und<br />
seit 2005 geschäftsführender<br />
SPÖ Gemeinderat.<br />
Burgenländischer Gemeindebund<br />
Amtsübergabe in Leithaprodersorf<br />
Matthias Heinschink übergibt<br />
Amt an Martin Radatz<br />
Martin Radatz<br />
Matthias Heinschink<br />
gen Erfahrungen an junge<br />
Kolleginnen und Kollegen in<br />
der Kommunalpolitik weiterzugeben“,<br />
so Heinschink.<br />
Seit 1987, also fast 20 Jahre<br />
lang stand Heinschink an der<br />
Spitze seiner Gemeinde. „Die<br />
Übergabe war lange geplant<br />
und verlief sehr geordnet“,<br />
berichtet Heinschink.<br />
„Die<br />
Gemeinde steht<br />
finanziell auf<br />
guten Füßen, mit<br />
der Wahl meines<br />
Nachfolgers haben<br />
wir auch den<br />
Generationensprungdurchgeführt.“<br />
Radatz bringt<br />
trotz seines verhältnismäßigjungen<br />
Alters (er ist<br />
1964 geboren)<br />
schon eine Menge<br />
Erfahrung mit. Er<br />
war zuvor schon<br />
Vizebürgermeister<br />
in Leithaprodersdorf.<br />
Mit der Übergabe<br />
des Bürgermeisteramtes<br />
an seinen<br />
Nachfolger gibt Heinschink<br />
auch seinen Sitz im<br />
Gemeinderat auf und wird<br />
sich künftig ausschließlich<br />
seinen Aufgaben im burgenländischen<br />
Gemeindebund<br />
widmen.<br />
KOMMUNAL 91
Personalia & Info-Mix<br />
Kaiser-Maximilian-Preis 2007<br />
Für seine Verdienste als Präsident des Rates der Gemeinden und<br />
Regionen Europas und als Wiener Bürgermeister ist Michael<br />
Häupl in Innsbruck mit dem „Kaiser-Maximilian-Preis 2007“ ausgezeichnet<br />
worden. Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa<br />
und Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach ehrten Häupl als einen<br />
Politiker, der „besonders die Interessen der Städte und Regionen<br />
immer in den Vordergrund“ gerückt hat.<br />
Da 2006 die Preisverleihung nicht stattgefunden hat (aufgrund<br />
des Todes von Alois Lugger, Anm.d.Red.), wurden heuer zwei Politiker<br />
geehrt. Neben Häupl erhielt Graham Meadows, Generaldirektor<br />
für Regionalpolitik a. D. der Europäischen Kommission den<br />
aus Urkunde, Medaille und 10.000 Euro bestehenden Preis.<br />
Brauchtum & Kunst<br />
Das Fest der Almhütten am 16. Juni 2007<br />
Schwaigen – Reigen<br />
REGION WECHSEL<br />
Mit dem Projekt „Schwaigen.Reigen<br />
2007. Festival<br />
der Almhütten am Wechsel“<br />
werden die landschaftlichen<br />
und<br />
musikalischen<br />
Facetten des<br />
Wechselgebietspräsentiert.<br />
Die weit<br />
ausladenden<br />
Almen und<br />
Schwaigen des<br />
letzten Ausläufers<br />
der Ostalpen laden zum<br />
Wandern ein. Mit ihren runden<br />
Urgesteinskuppen<br />
strömt diese Landschaft eine<br />
besondere Ruhe aus.<br />
Diese 1. „grenzüberschreitende“<br />
Veranstaltung trägt<br />
zur Vertiefung der nachbarschaftlichen<br />
Beziehungen<br />
zwischen Niederösterreich,<br />
Steiermark und Ungarn bei.<br />
Ihre Dokumentation im Rah-<br />
92 KOMMUNAL<br />
men eines Feldforschungsprojekts<br />
des Instituts für<br />
Volksmusikforschung der<br />
Universität für Musik und<br />
Darstellende Kunst,<br />
Wien stellt einen<br />
wichtigen Beitrag<br />
für den projektierten<br />
COMPA(= Corpus<br />
musicae<br />
popularis austriacae)-Band<br />
„Der Wechsel – Die<br />
Musik einer Landschaft“<br />
(Erika Sieder und<br />
Walter Deutsch) dar.<br />
Die Hintergründe<br />
Initiator des Festivals ist der<br />
Verein WeXel – Verein zur<br />
Erforschung der Volksmusik<br />
und der Wiener Kuenstler<br />
um 1900 im Wechselgebiet.<br />
Im Gegensatz zum Semmering<br />
ist das materielle und<br />
Foto: Magistrat Innsbruck<br />
Gemeindepartnerschaft<br />
Anfrage aus polnischer 4000-Seelen-Gemeinde<br />
Kommune mit 80 Prozent Ackerland<br />
POLANKA WIELKA<br />
Die polnische Gemeinde<br />
Polanka Wielka (Kreis Auschwitz)<br />
hat Interesse an einer<br />
Partnerschaft mit einer österreichischen<br />
Gemeinde.<br />
Die Gemeinde erstreckt sich<br />
über eine Fläche von ca. 24<br />
km² und zählt 4000 Einwohner.<br />
Grundlage der Wirtschaft<br />
bilden neben der Landwirtschaft<br />
die Dienstleistungen<br />
Transport, Bauwesen und<br />
Leichtindustrie. Das Ackerland<br />
nimmt 80 Prozent der<br />
Gemeindefläche ein. Die<br />
Gemeinde zeichnet sich aber<br />
auch durch eine Reihe von<br />
historischen Sehenswürdigkeiten<br />
aus. Für das Kulturleben<br />
sorgt das Gemeindekulturzentrum,<br />
in dessen Rah-<br />
immaterielle kulturelle Erbe<br />
dieser Landschaft von Wissenschaft<br />
und Forschung bislang<br />
kaum wahrgenommen.<br />
Die einzige umfassende<br />
Publikation über das<br />
gesamte Wechselgebiet<br />
stammt aus dem Jahre<br />
1874. Ausgehend von den<br />
Ortschroniken Mariensee<br />
und St. Peter am Wechsel<br />
(Josef Stickelberger et. al.,<br />
Eigenverlag Stickelberger,<br />
Mariensee 1994) enstehen<br />
seit 2002 unzählige Mosaiksteine<br />
zur kulturhistorischen<br />
Landkarte des Wechselgebiets.<br />
Infos unter<br />
www.wexel.at oder<br />
www.schwaigen-reigen.at<br />
Foto: Fritz Fiausch<br />
men u.a. ein Blasorchester<br />
und eine Volkstanzgruppe<br />
bestehen. In den kommunalen<br />
Schulen lernen Kinder<br />
und Jugendliche Deutsch.<br />
Kontakt: Gmina Polanka<br />
Wielka, Dluga 61,<br />
32-067 Polanka Wielka<br />
Mehr Infos beim Österreichischen<br />
Gemeindebund unter<br />
office@gemeindebund.gv.at<br />
Oberöstereich<br />
Wasserrettung: Neuer Chef<br />
Leichtfried folgt<br />
Plainer<br />
VORCHDORF<br />
Nach acht Jahren an der<br />
Landesspitze der Wasserrettung<br />
legte Rudolf Plainer<br />
(60) aus Unterach am Attersee<br />
seine Funktion zurück.<br />
Neu gewählter Landesleiter<br />
der Österreichischen Wasserrettung<br />
in Oberösterreich ist<br />
Josef Leichtfried (57) aus<br />
Vorchdorf.<br />
„Oberösterreich ist Vorreiter<br />
bei der Sicherheit im Wasser.<br />
Die ehrenamtliche Arbeit<br />
der oberösterreichischen<br />
Rudolf Plainer, DI Walter<br />
Grimm, LR Dr. Josef Stockinger,<br />
Josef Leichtfried<br />
Wasserretter ist ein wertvoller<br />
Beitrag für das öffentliche<br />
Leben und die Sicherheit<br />
beim Bade- und Sportvergnügen“,<br />
sagt dazu der<br />
für die Wasserrettung<br />
zuständige Landesrat Dr.<br />
Josef Stockinger beim Festakt<br />
50 Jahre Wasserrettung<br />
in Oberösterreich Anfang<br />
Mai 2007 in Nußdorf am<br />
Attersee.
Mit der Aktion „Gemeindebus“ möchte<br />
buswerbung.at, der Vermarkter aller<br />
Werbeflächen der mehr als 2100 Postbusse<br />
in ganz Österreich, speziell für<br />
die Kommunen einen besonderen Service<br />
umsetzen. Die ÖBB-Postbusse<br />
transportieren pro Jahr 245 Millionen<br />
Menschen, legen 120 Millionen Kilometer<br />
zurück und fahren täglich auf mehr<br />
als 900 Routen durch ganz Österreich.<br />
Sie kommen direkt in die Ortskerne<br />
und sind vor allem in der Totalgestaltung<br />
mit Werbung nicht zu übersehen.<br />
Doppelter Nutzen für<br />
Gemeinde und Wirtschaft<br />
Der Bus bietet individuelle Werbeflächen<br />
für die Wirtschaftsbetriebe in Ihrem Ort:<br />
von den Banken über die Gastronomie<br />
und Hotellerie, Gewerbebetriebe und<br />
andere Unternehmen in Ihrer Gemeinde.<br />
Auch die regionalen Wochenzeitungen<br />
sind auf den Bussen präsent. Die Kommunen<br />
wiederum sind dadurch auch in<br />
den Zeitungen präsent. Da Busse die<br />
höchsten Sympathiewerte unter den<br />
öffentlichen Fernverkehrsmitteln, sind<br />
vorwiegend junge, kauffreudige Passagiere<br />
und Stammkunden – und vor<br />
allem: Wählerinnen und Wähler – an<br />
Bord.<br />
Der Bus und die<br />
Gemeinde<br />
Jeder Gemeindebus zeigt deutlich Wappen,<br />
Logo und Namen der jeweiligen<br />
Aktion für Gemeinden<br />
Im niederösterreichischen Purkersdorf<br />
funktioniert das Pilotprojekt „Gemeindebus“<br />
klaglos – im Bild eine Aufnahme<br />
von der ersten Präsentation des Busses.<br />
Bürgermeister Karl Schlögl meinte im<br />
Gespräch mit KOMMUNAL über den<br />
Gemeindebus, dass „es keinen besseren<br />
Werbeträger als diesen Bus gibt“.<br />
Auf fixen Routen. Mehrmals täglich. Der Gemeindebus kommt<br />
Mobiler Botschafter<br />
der Kommunen<br />
Ein Postbus im Total-Look: mit dem Wappen und den Sehenswürdigkeiten Ihrer<br />
Gemeinde. Ein mobiler Botschafter Ihres Ortes, täglich und auf Routen, die die Gemeinden<br />
mitbestimmen können. Ein so effizientes Werbemittel mit derart großzügigen – und<br />
mobilen – Werbeflächen hat es bislang noch nicht gegeben.<br />
Auch die ansässige Wirtschaft Purkersdorfs ist von dieser tollen Werbemöglichkeit angetan und nutzt sie auch.<br />
Gemeinde. Ein signifikantes Bild<br />
kommt noch dazu, dieser Service ist für<br />
die Gemeinde kostenlos.<br />
Die restlichen Flächen des Busses sind<br />
für die lokale werbetreibende Wirtschaft.<br />
Banken und Sparkassen, Hotellerie<br />
und Gastronomie, Gewerbebetriebe<br />
und Handelsgeschäfte, Nahversorger<br />
und Dienstleister.<br />
Wie das Beispiel Purkersdorf zeigt, sind<br />
weder die angebotenen Werbeflächen<br />
noch die ansprechende Optik der<br />
Gemeindebusse zu verachten.<br />
Information<br />
www.buswerbung.at<br />
Tel.: 0810/810 988<br />
(Rund um die Uhr zum Ortstarif.)<br />
KOMMUNAL 93<br />
E.E.
Buch-Tipps<br />
Sachbuch<br />
Das Spielplatzbuch<br />
Trauminseln der<br />
Kindheit<br />
Flüsse stauen, sich als Tarzan<br />
durch den Dschungel hangeln,<br />
in Kiesgruben den<br />
Abhang hinunterrutschen ...<br />
Auch und besonders in Zeiten<br />
von Video, Computer-<br />
Games und durchorganisierter<br />
Freizeit lieben und brauchen<br />
Kinder wilde, abenteuerliche<br />
und abwechslungsreiche<br />
Spiel-Plätze, die alle<br />
Sinne ansprechen und Raum<br />
für eigenes<br />
Tun und<br />
eigenes<br />
Gestalten<br />
geben. Ob<br />
dies der<br />
AbenteueroderRobinsonspielplatz,<br />
eine<br />
ungenutzte<br />
Kiesgrube, das<br />
Flussufer oder ein Schulzimmer<br />
mit 500 leeren Schuhschachteln<br />
für eine Turmbauaktion<br />
ist. Das Buch sensibilisiert<br />
für die Lebensräume der<br />
Kinder und ihre Bewegungsachsen,<br />
es zeigt, wie anregende<br />
Spielräume und Spielwege<br />
gestaltet werden können,<br />
welche Bedingungen sie<br />
erfüllen müssen, um kindgerecht<br />
zu sein, und welche<br />
Spielqualitäten Baulücken,<br />
Zwischenräume, Übergänge<br />
zwischen Arealen haben können.<br />
Denn Kinder brauchen<br />
keine geraden, glatten Wege,<br />
sie lieben Hindernisse, Ablenkungen,<br />
Umwege ...<br />
Das Buch<br />
Toni Anderfuhren,<br />
„Das Spielplatzbuch –<br />
Wege zu Trauminseln<br />
der Kindheit“, 144<br />
Seiten, Gebunden,<br />
ISBN978-3-03800-<br />
282-6, AZ Fachverlage<br />
AG 2007, Stadtturmstrasse<br />
19, CH-5401<br />
Baden, Tel: +41/58/<br />
200 4400, Web:<br />
www.at-verlag.ch<br />
94 KOMMUNAL<br />
Verwaltungspreis<br />
Ausschreibung läuft<br />
European Public<br />
Sector Award<br />
(EPSA)<br />
SPEYER (DEUTSCHLAND)<br />
Die Bertelsmann Stiftung,<br />
die Deutsche Hochschule für<br />
Verwaltungswissenschaften<br />
Speyer und die European<br />
Group of Public Administration<br />
(Brüssel) haben einen<br />
europäischen Verwaltungspreis<br />
ausgelobt.<br />
Der European Public Sector<br />
Award – kurz: EPSA – hat<br />
zum Ziel, Verwaltungen in<br />
ganz Europa zu motivieren,<br />
Best Practices auszutauschen<br />
und gemeinsam den Modernisierungsprozessvoranzutreiben.<br />
Der EPSA bringt die<br />
Innovativsten und Besten<br />
aus dem öffentlichen Sektor<br />
zusammen und schafft so<br />
eine neuartige Lernplattform.<br />
2007 liegt der Fokus des<br />
EPSA auf drei hoch aktuellen<br />
Themenbereichen:<br />
◆ Gemeinsam Handeln.<br />
◆ Mehrwert schaffen mit<br />
knappen Mitteln.<br />
◆ Den demografischen Wandel<br />
steuern.<br />
Verwaltungen in ganz<br />
Europa sind eingeladen sich<br />
an dem Wettbewerb zu<br />
beteiligen.<br />
Die Bewerbungsfrist läuft<br />
vom 15. April bis 15. Juli<br />
2007.<br />
Information<br />
Gesamtkoordination<br />
EPSA, Oliver Haubner,<br />
Oliver.Haubner@<br />
Bertelsmann.de,<br />
Tel: +49/5241/8181119<br />
Weitere Informationen:<br />
www.eps-award.eu<br />
Neues Handbuch<br />
Mehr Lebensqualität durch weniger Lärm<br />
Minister Pröll legt Handbuch<br />
gegen Umgebungslärm vor<br />
Lärm, insbesondere der<br />
Straßenverkehrslärm, stört<br />
laut der jüngsten Mikrozensus-Untersuchung<br />
fast<br />
ein Drittel der österreichischen<br />
Bevölkerung. „Der<br />
schädliche Einfluss von<br />
Lärm auf Gesundheit und<br />
Lebensqualität ist erwiesen.<br />
Mit den Arbeiten zum Bundes-Umgebungslärmschutzgesetz<br />
und der<br />
Umsetzung der EU-Umgebungslärmrichtline<br />
werden<br />
wichtige Schritte gesetzt,<br />
um die Lärmbelastung in<br />
Österreich<br />
einheitlich zu<br />
erfassen und<br />
für einen besseren<br />
Schutz<br />
der Bevölkerung<br />
vor<br />
Umgebungslärm<br />
zu sorgen“,<br />
so<br />
Umweltminister<br />
Josef<br />
Pröll.<br />
Anlässlich<br />
des Internationalen Tages<br />
gegen Lärm, der jährlich<br />
Ende April begangen wird,<br />
hat das Lebensministerium<br />
darüber hinaus ein „Handbuch<br />
Umgebungslärm –<br />
Minderung und Ruhevorsorge“<br />
insbesondere als<br />
Basis für vorsorgende Planung<br />
erarbeitet.<br />
Zu Umgebungslärm zählen<br />
unerwünschte und gesundheitsschädliche<br />
Geräusche<br />
im Freien, die vom<br />
Straßen, Schienen- und<br />
Flugverkehr sowie von<br />
bestimmten Industrieanlagen<br />
in Ballungsräumen<br />
ausgehen. Die Erfassung<br />
aller wesentlichen Lärm-<br />
Ankündigung<br />
In der kommenden Ausgabe von KOMMUNAL<br />
lesen Sie alles über<br />
Kommunale Bauten &<br />
Zukunftsthema Sozialdienste<br />
quellen ist für die umfassende<br />
Information und den<br />
Schutz der Bevölkerung<br />
unabdingbar.<br />
Bei der Umsetzung der EU-<br />
Umgebungslärmrichtlinie<br />
ziehen Lebensministerium,<br />
Verkehrsministerium<br />
(BMVIT) und Wirtschaftsministerium<br />
(BMWA)<br />
gemeinsam mit den Ländern<br />
an einem Strang. Ziel<br />
ist es, die Lärmbelastung<br />
der Bevölkerung nach<br />
objektiven Kriterien und<br />
einheitlichen Indizes in<br />
strategischen<br />
Umgebungslärmkarten<br />
zu<br />
erfassen und<br />
insbesondre in<br />
hoch belasteten<br />
Zonen zu reduzieren.<br />
Für viele<br />
Gebiete Österreichs<br />
werden<br />
heuer strategischeUmgebungslärmkarten<br />
vorliegen. Auf ihrer Basis<br />
werden im Folgenden Aktionspläne<br />
ausgearbeitet.<br />
Das neue „Handbuch<br />
Umgebungslärm – Minderung<br />
und Vorsorge“ soll die<br />
verstärkte Berücksichtigung<br />
des Lärmschutzes<br />
bereits bei der Planung<br />
unterstützen. Rechtzeitige<br />
Lärmvermeidung durch<br />
intelligente Planung kann<br />
helfen, Probleme oder in<br />
Folge notwendige Sanierungen<br />
zu vermeiden.<br />
Weitere Infos und<br />
Bestellung:<br />
eva-maria.schreiner<br />
@lebensministerium.at<br />
Erscheinungstermin: 27. 6. 2007<br />
Anzeigenschluss: 4. 6. 2007<br />
Infos unter Telefon: 0043/1/5322388-0
BEWEGUNGSFREIHEIT LÄSST SICH PLANEN.<br />
Um jederzeit genug Spielraum für neue Ideen zu haben, brauchen<br />
Sie kein Vermögen. Sondern nur den richtigen Leasingpartner:<br />
Die Finanzierungslösungen der BA-CA Leasing helfen Ihnen,<br />
das Budget Ihrer Gemeinde zu schonen. Wer weiß, wofür Sie es<br />
noch brauchen werden ... Näheres auf www.ba-ca-leasing.com