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Nr. 9<br />

Sept. 2005<br />

DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />

KOMMUNAL<br />

Wir sind<br />

Österreich<br />

DVR: 0930 423<br />

Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />

THEMA<br />

Handymastensteuer:<br />

Rückenwind vom EuGH<br />

Die jüngsten Urteile des EuGH im Falle<br />

zweier belgischer Gemeinden bestärken NÖ<br />

SEITE 8<br />

PRAXIS<br />

<strong>Kommunal</strong>e Bauten:<br />

Musterland Vorarlberg<br />

Ein Demo-Projekt in Ludesch präsentiert<br />

das Ökologische Gemeindezentrum<br />

SEITE 50<br />

P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />

THEMA<br />

Hochwasser 2005:<br />

Und wieder greift<br />

die Solidarität<br />

Rasche Hilfe für die betroffenen<br />

Gemeinden gefordert – Kostenloser<br />

Überbrückungskredit und spontane<br />

Hilfe durch Landesverbände und<br />

Kommunen<br />

SEITE 12


Ihr Plan nach Maß<br />

INTERAKTIVE STADTPLÄNE UND REGIONALKARTEN<br />

Wirtschafts- und Tourismusdatenbanken<br />

Freiflächenmanagement und Immobilienverwaltung<br />

Kulturrundgang<br />

Einkaufsführer<br />

Verkehrsleitsysteme<br />

Info-Point<br />

PDA-Stadtführer<br />

kreative 3D-Visualisierung<br />

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SCHUBERT & FRANZKE GES.M.B.H.<br />

KARTOGRAFISCHER VERLAG<br />

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E-Mail: office@schubert-franzke.com<br />

X


Gemeindepolitik<br />

6 Gemeindebund warnte vergeblich vor<br />

Handymasten-Wald: Wildwuchs eindämmen<br />

8 EuGH bestätigt belgische Handymasten-Steuer:<br />

Rückenwind für umstrittene NÖ-Abgabe<br />

10 Lehrlinge: Jugendliche brauchen Ausbildung<br />

12 Flutkatastrophe: Überwältigende Welle der<br />

Solidarität aus ganz Österreich<br />

23 www.gemeindebund.gv.at: Die neue Homepage<br />

24 E-Government-Offensive des Gemeindebundes<br />

Recht & Verwaltung<br />

19 Der „eigene Wirkungsbereich der Gemeinde“:<br />

Kommunen können Betriebszeiten steuern<br />

20 Umweltmediation: Möglichkeiten & Grenzen<br />

22 Die Rechtschreibreform gilt auch für Behörden<br />

Finanzen<br />

15 Der einheitliche Verteilungsschlüssel in Kraft:<br />

Ein neues Kapitel im Finanzausgleich<br />

18 Die <strong>Kommunal</strong>steuer auf zwei Prozent senken?<br />

Das Interview zum „Sommer-Aufreger“<br />

Europapolitik<br />

28 Europäische Energiepolitik: Erneuerbar und grün<br />

30 ICNW: Sommerzeit sehr aktiv verbracht<br />

32 AdR: „Elektronisches Netzwerk“ angeregt<br />

KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />

50 Das „HausDerZukunft“: Ludesch in<br />

Vorarlberg baut ein ökologisches<br />

Gemeindezentrum<br />

56 Das KOMMUNAL-Round-Table Gespräch:<br />

BAUfair! auch in den Gemeinden<br />

Zukunftsthema Sozialdienste<br />

60 Die Haftung bei Betreuungsberufen:<br />

Das neue Berufsbild „Sozialbetreuung“<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Inhalt<br />

66 Verwaltungspreis 2005: Gute Verwaltung<br />

wichtig für attraktive Wirtschaftsstandorte<br />

68 Blick über die Grenzen – Graubünden:<br />

Das Wunder von Vrin<br />

70 Kuratorium für Verkehrssicherheit:<br />

Nachtzeit ist Unfallzeit<br />

72 Aus den Bundesländern<br />

76 Info-Mix<br />

Coverbild: Bundesheer<br />

KOMMUNAL 3


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Zweigbetriebe: 1210 Wien, 1041 Wien, 2700 Wiener Neustadt


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Österreichischer Gemeindebund,<br />

Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />

Medieninhaber:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />

Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />

Tel. 01/532 23 88,<br />

Fax 01/532 23 77,<br />

E-Mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />

Geschäftsführung:<br />

Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />

Walter Zimper jun.<br />

Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />

E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />

www.kommunal.at<br />

Redaktion:<br />

Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />

Walter Grossmann - DW 15<br />

Tel.: 01/ 532 23 88<br />

e-mail: redaktion@kommunal.at<br />

Anzeigenberatung:<br />

Tel.: 01/532 23 88<br />

Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />

johanna.ritter@kommunal.at<br />

Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />

sabine.brueggemann@kommunal.at<br />

Mag. Claudia Traint - DW 13<br />

claudia.traint@kommunal.at<br />

Gerhard Klodner – DW 14<br />

gerhard.klodner@kommunal.at<br />

Grafik:<br />

Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />

Ernst Horvath<br />

grafik@kommunal.at<br />

Fotos: www.bilderbox.at<br />

www.bilder.services.at<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />

der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />

Mag. Nicolaus Drimmel<br />

(Österreichischer Gemeindebund),<br />

Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />

Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />

Mag. Manuela Marschnigg (BM für soziale<br />

Sicherheit und Generationen),<br />

Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />

Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Mag. Jürgen Beilein (BM für<br />

Gesundheit und Frauen),<br />

Daniel Kosak (Pressereferent des<br />

Österreichischen Gemeindebundes)<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />

Österreichischen Gemeindebundes),<br />

Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />

(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />

Mag. Magdalena Bruckmüller<br />

(Bundeskanzleramt),<br />

Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />

Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />

Hersteller:<br />

Leykam, Wr. Neustadt<br />

Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />

Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />

sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />

KOMMUNAL decken.<br />

Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />

Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />

der Redaktion.<br />

Druckauflage:<br />

35.211 (Jahresschnitt 2004)<br />

Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Informationen<br />

von Johann Jastrinsky sowie der<br />

Bundesinnung Bau bei.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Editorial<br />

Bedauerlicherweise sind es immer erst die tragischsten Ereignisse in Österreich und<br />

der Welt, die uns die Bedeutung eines Bürgermeister-Amtes schlagartig und mit tiefer<br />

Betroffenheit in Erinnerung rufen. Von den dramatischen Hochwasser-Katastrophen<br />

in Tirol und Vorarlberg bis zum buchstäblichen Untergang der legendären Stadt New<br />

Orleans wird dem entsetzten Zuschauer urplötzlich klar, welch hohe, ja unfaßbare<br />

Verantwortung für Hab und Gut sowie für Leib und Leben so ein Bürgermeister in<br />

entscheidenden Augenblicken wirklich zu tragen hat.<br />

Die Bürgermeister unserer Gemeinden und Städte sind es, die im Katastrophenfall<br />

vor Ort die gesamte staatliche Macht verkörpern, öffentliche Hilfe anfordern, Eigentumsrechte<br />

außer Kraft setzen, die Selbsthilfe organisieren und die alleinige Verantwortung<br />

dafür tragen, daß der Schaden möglichst gering gehalten und Leben nicht<br />

leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Angesichts der wirklich großen Katastrophen<br />

unserer Zeit fragen sich viele, wie man das Gewicht einer so schweren Verantwortung<br />

auf einer einzelnen Schulter überhaupt ertragen kann. Dennoch ist es so, dass man<br />

von persönlichem oder organisatorischem Versagen der kommunalen Amtsträger in<br />

solchen Ausnahmefällen kaum je gehört hat.<br />

Es ist das besondere Holz, aus dem jene Menschen geschnitzt sind, die eben bereit<br />

sind, freiwillig, unterbezahlt und meist unbedankt Verantwortung für das Gemeinwohl<br />

und für die Lebensumstände ihrer Mitbürger zu übernehmen. Und wenn es<br />

stimmt, dass Menschen mit ihren Aufgaben wachsen, dann gehören die Bürgermeister<br />

ohnehin zu den Größten.<br />

Dieses gewaltige Aufgabengebiet überschaubar zu machen, Tips zum Handeln und<br />

Hinweise auf Verpflichtendes zu geben, das ist der Gründungsauftrag von<br />

KOMMUNAL, dessen Bewältigung uns durch alle bisherigen Umfragen in höchstem<br />

Maße zugestanden wird.<br />

Österreich braucht seine Bürgermeister und die Bürgermeister brauchen<br />

KOMMUNAL. Das wird auch mit dieser <strong>Ausgabe</strong> bewiesen, in der sie umfassende<br />

Berichte, Kommentare und wichtige Hinweise in der Folge der Hochwasserkatastrophe<br />

ebenso finden wie Informationen über, die Lehrlingsoffensive des Bundes<br />

oder ein höchstgerichtliches Erkenntnis zum „eigenen Wirkungsbereich“ einer<br />

Kommune.<br />

Regelmäßig werden Österreichs <strong>Kommunal</strong>politiker durch KOMMUNAL in Zukunft<br />

auch praktische Tips zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in den Gemeinden<br />

bekommen, denn erfreulicher Weise ist es uns gelungen, eine entsprechende Vereinbarung<br />

mit dem anerkannten „Kuratorium für Verkehrssicherheit“ abzuschließen.<br />

Professionelle Berater, Verkehrspsychologen oder Verkehrstechniker werden monatlich<br />

zu aktuellen Problemen der Verkehrssicherheit Stellung nehmen und dadurch<br />

mithelfen, das Informationsangebot von KOMMUNAL weiter zu steigern und damit<br />

die Anzahl von Verkehrsunfällen zu senken.<br />

Schlußendlich waren es auch Österreichs Bürgermeister und <strong>Kommunal</strong>politiker,<br />

die in ihren Ortschaften die dramatische Versorgungslage der Bevölkerung in den<br />

ersten Nachkriegstagen bewältigt, Paniken verhindert und die ersten geordneten<br />

Grundlagen für die Entwicklung der 2. Republik geschaffen haben. Daher scheint es<br />

durchaus angebracht, sich gerade im Gedenk- und Gedankenjahr 2005 daran voll<br />

Dankbarkeit zu erinnern.<br />

Deshalb widmet KOMMUNAL seine nächste <strong>Ausgabe</strong> im Oktober dem Jubiläumsjahr<br />

2005 und seiner Bedeutung für Österreichs Gemeinden. Sie können sich – neben den<br />

gewohnten aktuellen Fach- und Sachberichten – schon jetzt darauf freuen.<br />

Prof. Walter Zimper<br />

Verleger und Vizepräsident des<br />

Österreichischen Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 5


Kommentar<br />

Gemeindebund warnte vergeblich vor Handymasten-Wald<br />

Wildwuchs eindämmen<br />

Kaum ein Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofes hat derart hohe Wellen<br />

ausgelöst wie das Erkenntnis<br />

über die Handymastenabgabe zweier<br />

kleiner belgischen Gemeinden. Niemand<br />

hat erwartet, dass das europäische<br />

Höchstgericht gegen den Antrag des<br />

Generalanwaltes und die Meinung der<br />

zuständigen Kommissarin entscheidet.<br />

Auch wenn dieses Urteil nicht eins zu<br />

eins auf die niederösterreichische<br />

Lenkungsabgabe übertragbar ist, so hat<br />

es mehr als Signalwirkung. Der europäische<br />

Gerichtshof hat klar gestellt, dass es<br />

durchaus mit dem Gemeinschaftsrecht<br />

vereinbar ist, wenn eine Gebietskörperschaft<br />

eine Abgabe gegen eine ungewünschte<br />

Entwicklung einhebt. Und<br />

genau das ist in Niederösterreich passiert.<br />

Weil es keine andere Möglichkeit<br />

gibt und alle Bemühungen zur Eindämmung<br />

des Mastenwaldes gescheitert<br />

sind, hat der Landtag die Einführung der<br />

Lenkungsabgabe beschlossen. Die Reaktion<br />

der Handybetreiber, sie seien jetzt<br />

mit dieser Abgabe überrumpelt worden,<br />

ist mehr als fadenscheinig.<br />

Zum einen hat der Gemeindebund schon<br />

vor mehreren Jahren vor dem ausufernden<br />

Mastenwald gewarnt und alle Voraussetzungen<br />

zur Einführung der Lenkungsabgabe<br />

prüfen lassen. In mehren<br />

Gutachten wurden die technischen und<br />

rechtlichen Grundlagen genau erörtert<br />

und auch der mit dieser Abgabe verbundene<br />

Lenkungseffekt bestätigt. Eine bundeseinheitliche<br />

Lösung war damals nicht<br />

umsetzbar, weil man auf die Finanzausgleichsverhandlungen<br />

verwies. Im<br />

gemeinsamen Forderungspapier von<br />

Gemeinde- und Städtebund war die Lenkungsabgabe<br />

ein zentrales Thema. Trotzdem<br />

haben die Mastenbetreiber nicht<br />

reagiert und täglich Gemeinden und Bürger<br />

mit neuen Masten überrascht. Die<br />

Bürgerinitiativen gegen die Masten<br />

schossen wie die Schwammerl nach dem<br />

Regen aus dem Boden.<br />

Und kein Bürgermeister konnte den<br />

verärgerten Bürgern klar machen,<br />

dass zwar jeder Häuselbauer für<br />

die geringste Maßnahme wie Fenstertausch<br />

eine Baubewilligung braucht, für<br />

die Errichtung von Masten bis zu 40<br />

Meter Höhe aber überhaupt keine<br />

behördliche Maßnahme notwendig ist.<br />

6 KOMMUNAL<br />

Diese Ohnmacht hat sowohl die Gemeindeverantwortlichen<br />

als auch die Bürger<br />

erzürnt. Fadenscheinig ist es auch, wenn<br />

man jetzt mit saftigen Gebührenerhöhungen<br />

bei Handys droht. Es gibt keinen<br />

Betreiber, der bisher als barmherziger<br />

Samariter aufgetreten ist, die internationalen<br />

Konzerne machen Riesengewinne.<br />

Und kein Handy-Anbieter wird es sich<br />

leisten können, weiße Flecken auf seiner<br />

Versorgungsdichte aufzuweisen., weshalb<br />

die Sorge um die Versorgung im<br />

ländlichen Bereich auch bei den Haaren<br />

herbeigezogen ist.<br />

Das Beispiel Niederösterreichs wird<br />

auch in den meisten anderen Bundesländern<br />

Nachahmer finden,<br />

weil einerseits der Wildwuchs an Masten<br />

ansonsten ungebremst weitergeht, andererseits<br />

die öffentlichen Haushalte durch<br />

die extrem steigenden Sozial- und<br />

Gesundheitsausgaben um jeden Cent an<br />

zusätzlichen Einnahmen ringen.<br />

Eines muss auch klar sein. Die am meisten<br />

unter dem Mastenwald leidenden<br />

Gebietskörperschaften sind die Gemeinden,<br />

die nicht nur mit einer Beeinträchtigung<br />

der Landschaft, sondern auch mit<br />

den Protesten ihrer Bürger konfrontiert<br />

sind. Deshalb haben auch die Gemeinden<br />

den größten Anspruch auf die Einnahmen<br />

aus dieser Lenkungsabe. Die<br />

Gemeinden sind es auch, die am meisten<br />

von den explodierenden Sozial- und<br />

Gesundheitskosten betroffen sind.<br />

Jeder Cent, der durch diese Abgabe eingenommen<br />

wird, geht nicht in anonyme<br />

Budgetlöcher, sondern ausschließlich in<br />

die Finanzierung des Sozial- und<br />

Gesundheitswesens, das für die Bürger<br />

die Basis eines funktionierenden Sozialund<br />

Wohlfahrtsstaates ist. Und trotzdem<br />

muss noch einmal klar gestellt werden:<br />

Es geht nicht um ein Abkassieren, sondern<br />

gegen den schrankenlosen Wildwuchs<br />

des Mastenwaldes.<br />

Helmut Mödlhammer<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

»<br />

Es geht bei der Handymasten-Lenkungsabgabe<br />

nicht um ein<br />

Abzocken der Bürger,<br />

sondern gegen den<br />

schrankenlosen<br />

Wildwuchs des<br />

Mastenwaldes.<br />

«


Foto: Bettina Mayr-Siegl<br />

KOMMUNAL<br />

THEMEN<br />

Polnischer Landgemeindetag: Gemeindebund erster ausländischer Gast<br />

Österreichs kommunale Kompetenz gelobt<br />

Eine zwölfköpfige österreichische<br />

Delegation von Bürgermeistern<br />

und Experten auf<br />

dem Sektor des Wasser- und<br />

Abwasserwirtschaft besuchte<br />

am 15. und 16. September<br />

den VI. Polnischen Gemeindetag<br />

in Warschau. Der Polnische<br />

Landgemeindenbund als<br />

größte kommunale Interessensvertretung<br />

Polens hatte<br />

Präsident Mödlhammer zu<br />

dieser Veranstaltung eingeladen.<br />

Die österreichischen<br />

Experten, darunter hohe<br />

Beamte aus dem Bundesmini-<br />

Bundesratspräsident<br />

Peter Mitterer<br />

sterium für Land- und Forstwirtschaft,<br />

Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />

der Steiermärkischen<br />

Landesregierung<br />

sowie Geschäftsführer und<br />

Funktionäre von kommunalen<br />

Verbänden demonstrierten<br />

anhand österreichischer<br />

Beispiele die gute kommunale<br />

Praxis in Wasserversorgung<br />

und Abwasserwirtschaft.<br />

Zu Beginn des Workshops<br />

wurde die Kompetenz<br />

der österreichischen Gemeinden<br />

durch den Präsident des<br />

Polnischen Gemeindebundes,<br />

Kommt der „Tag der<br />

Parlamente?“<br />

Post: Weiterhin Debatte um strittiges neues Gesetz<br />

Zahlreiche Reaktionen gibt<br />

es auf die Entwürfe des<br />

neuen Postgesetzes. „Aus<br />

unserer Sicht ist dieser Entwurf<br />

in der vorliegenden<br />

Form abzulehnen (Redaktionsschluß<br />

7. September;<br />

Anm.)“, stellt Gemeindebund-PräsidentMödlhammer<br />

klar. „Es sind einfach zu<br />

viele Fragen immer noch<br />

offen.“ Das betreffe vor<br />

allem die Details der Konzepte,<br />

die die Post jährlich<br />

2. Parlaments-Weltkonferenz<br />

Ein jährlicher „internationaler Tag der<br />

Parlamente“ könnte das sichtbarste<br />

Ergebnis der 2. Weltkonferenz der Parlamentspräsidenten<br />

sein, die Anfang September<br />

in New York stattfand. An der von<br />

der Interparlamentarischen Union (IPU)<br />

veranstalteten Tagung nahmen 147 Parlamentspräsidenten<br />

aus aller Welt teil,<br />

darunter allein 34 aus Europa. Die österreichische<br />

Delegation wurde von Bundesratspräsident<br />

Peter Mitterer angeführt,<br />

der eine positive Bilanz zog.<br />

für den Universaldienst vorzulegen<br />

hat. „Im Entwurf<br />

wird nur verlangt, dass die<br />

Post diese Konzepte regelmäßig<br />

der Regulierungsbehörde<br />

zur Kenntnis bringen<br />

muss. Wir verlangen,<br />

dass sie auch tatsächlich<br />

genehmigt werden müssen“,<br />

so Mödlhammer. Teil<br />

der Konzepte sind u.a. die<br />

Öffnungszeiten der Filialen<br />

oder die Restrukturierung<br />

des Filialnetzes. „Wir lehnen<br />

Mariusz Poznanski, lobend<br />

hervorgehoben. Helmut<br />

Mödlhammer unterstrich die<br />

Wichtigkeit der kommunalen<br />

Netzwerkarbeit. Das ICNW, so<br />

Mödlhammer, sei wie auf<br />

unterster Ebene die Verbände<br />

eine Form der kommunalen<br />

Kooperation, wie sie in Österreich<br />

schon seit längerer Zeit<br />

institutionalisiert und<br />

gepflegt wird.<br />

KOMMUNAL bringt im Oktober<br />

einen ausführlichen<br />

Bericht über dieses kommunale<br />

Großereignis.<br />

KfV: Weniger Todesopfer<br />

Statistik zeigt<br />

sinkende Zahlen<br />

Die Zahlen der aktuelle Verkehrsunfall-Statistik<br />

zeigen<br />

einen erfreulichen Rückgang<br />

der Opferzahlen. So gab es<br />

allein 12,7 Prozent weniger<br />

Tote als im Vergleichzeitraum<br />

2004. Wermutstropfen:<br />

Die Zahl der Unfälle auf<br />

Schutzwegen nahm um 9,6<br />

Prozent zu (siehe auch aktuellen<br />

Bericht auf Seite 70 dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong>).<br />

Aus unserer Sicht ist der Entwurf abzulehnen<br />

es einfach ab, dass wir<br />

womöglich in einigen Jahren<br />

wieder verhandeln und<br />

kämpfen müssen, wenn die<br />

Post weitere Standorte<br />

zusperren will“, so der<br />

Gemeindebund-Präsident.<br />

Im gesamten Entwurf seien<br />

daher Konkretisierungen<br />

dringend notwendig. Auch<br />

die Rolle privater Postpartner<br />

oder Abholstellen sei im<br />

Gesetzesentwurf nicht ausreichend<br />

berücksichtigt.<br />

Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt<br />

Im Kulturpalast in Polens<br />

Hauptstadt Warschau ging<br />

der VI. Polnische Landgemeindetag<br />

erstmals mit ausländischer<br />

Beteiligung über<br />

die Bühne.<br />

Mag. Ronald Trieb (3M), Bgm. Ing.<br />

Martin Falk (Gars am Kamp), Vizepräsident<br />

Prof. Walter Zimper, Arch.<br />

Johannes Kraus (Gars) und Mag. Reinhard<br />

Lauterbach (H. Ebner Verlag)<br />

Sicher und Sichtbar<br />

Preis ging nach<br />

Niederösterreich<br />

Bereits im Juni dieses Jahres ging<br />

im Rahmen einer großen Gala in<br />

der Wiener Herrengasse die Preisverleihung<br />

des „Sicher & Sichtbar“-<br />

Preises des Österreichischen<br />

Gemeindebundes über die Bühne.<br />

Gewinner Bgm. Martin Falk nahm<br />

für seine Gemeinde Gars am Kamp<br />

aus der Hand von Vizepräsident<br />

Prof. Walter Zimper den begehrten<br />

Sicherheitspreis entgegen.<br />

KOMMUNAL 7


Cartoon<br />

8 KOMMUNAL<br />

Missverständnis<br />

Zeichnung: Bruno Haberzettl


Seit Monaten ist die niederösterreichische<br />

„Handymastensteuer“ politisch<br />

und medial in aller Munde. Mit Spannung<br />

wurde das Urteil des EuGH, einen<br />

Fall in Belgien betreffend, erwartet.<br />

Dort wurden zwei Gemeinden von den<br />

nationalen Mobilfunkbetreibern wegen<br />

der Einhebung einer solchen Abgabe<br />

geklagt. Die zuständigen Gerichte<br />

stellte im Rahmen des Vorabentscheidungsverfahrens<br />

zwei Fragen hinsichtlich<br />

der Auslegung des EG-Vertrages<br />

und der Richtlinie 90/388 zur Klärung<br />

dem EuGH.<br />

Am 8. September 2005 schließlich entschied<br />

der EuGH mit seinem Urteil,<br />

dass die Einhebung dieser Abgabe nicht<br />

gegen geltendes EU-Recht verstößt.<br />

„Eine schwere Niederlage für Mobilfunkbetreiber“,<br />

freute man sich in Niederösterreich.<br />

„Dieses Urteil könnte<br />

tatsächlich Vorbildwirkung für die NÖ<br />

Handymasten-Steuer haben“, so<br />

Gemeindebund-Präsident Helmut<br />

Mödlhammer. „Es wird für die Mobilfunkbetreiber<br />

schwer sein zu argumentieren,<br />

warum die Einhebung einer solchen<br />

Abgabe in NÖ nach diesem<br />

EuGH-Urteil nicht zulässig sein sollte“.<br />

Die NÖ-Chronologie<br />

Am 21. Juni 2005 hat der niederösterreichische<br />

Landtag das NÖ Sendeanlagenabgabengesetz<br />

beschlossen. Ein derartiges<br />

Abgabenmodell war bereits in<br />

den offiziellen Forderungspapieren des<br />

Österreichischen Gemeindebundes bei<br />

den FAG-Verhandlungen 2003 mitenthalten.<br />

Der Bund hatte damals klar<br />

gemacht, dass er eine solche Abgabe<br />

nicht einführen werde, es den Ländern<br />

aber freigestellt dies zu tun. Niederöster-<br />

reich hat die Einführung als erstes Bundesland<br />

gewagt.<br />

Dem niederösterreichischen Beispiel<br />

folgend wurde bereits im burgenländischen<br />

Landtag der Antrag auf<br />

Beschlussfassung eingebracht. In Salzburg<br />

wird gerade an einer Vorlage<br />

gearbeitet, über die im Oktober entschieden<br />

werden soll. Durch das EuGH<br />

Urteil bestärkt, überlegen jetzt auch<br />

andere Bundesländer, allen voran Tirol,<br />

eine Sendeanlagen-Abgabe in Betracht<br />

zu ziehen.<br />

Masten-Steuer auch in<br />

Brüssel Thema<br />

Entgegen diverser Absichtserklärungen,<br />

unter anderen von Vizekanzler Hubert<br />

Gorbach, hat die Bundesregierung das<br />

NÖ Gesetz im Ministerrat nicht beeinsprucht.<br />

„Umso mehr haben uns die<br />

anschließenden Vorstöße des Herrn<br />

Vizekanzlers überrascht“, so Gemeindebund-Generalsekretär<br />

Dr. Robert Hink.<br />

Gorbach hatte – obwohl der den Nicht-<br />

Einspruch der Bundesregierung offenbar<br />

mitgetragen hatte – mehrfach über<br />

Medien ausrichten lassen, dass er die<br />

Einführung der Abgabe in NÖ bekämpfen<br />

werde. „Allein diese Vorgangsweise<br />

ist schon befremdlich“, so Hink. „Hochgradig<br />

fragwürdig ist dann zusätzlich<br />

die Tatsache, dass Gorbach zu diesem<br />

Thema extra noch eine Reise nach Brüssel<br />

unternimmt, um dort bei EU-Kommissarin<br />

Viviane Reding Stimmung<br />

gegen die NÖ Pläne zu machen.“ Dabei,<br />

so Hink weiter, könne es sich nur um<br />

einen unabgesprochenen Alleingang<br />

Gorbachs handeln, der in dieser Frage<br />

die Linie der Bundesregierung nicht mit-<br />

Handymasten<br />

EuGH bestätigt Zulässigkeit der belgischen Handymasten-Steuer<br />

Rückenwind für<br />

umstrittene Abgabe<br />

Ein vielleicht wegweisendes Urteil fällte der Europäische Gerichtshof (EuGH) Anfang<br />

September im Bereich der Handymasten-Abgabe. Die Einhebung einer derartigen<br />

Abgabe wurde als zulässig angesehen. Das auf einen belgischen Fall bezogene Urteil<br />

gilt als wichtiger Präzedenzfall für die in Niederösterreich geplante Landesabgabe.<br />

trage. „Es ist verwunderlich, dass ein<br />

Minister und Vizekanzler, der sich innerstaatlich<br />

nicht durchsetzen kann, in<br />

Brüssel gegen ein Landesgesetz Stimmung<br />

macht.“<br />

Ebenso ungewöhnlich, so Hink weiter,<br />

sei auch die Tatsache, dass Gorbach das<br />

EuGH-Urteil nicht abgewartet habe.<br />

„Selbst EU- Kommissarin Reding stellte<br />

noch am Tag vor Fällung der Entscheidung<br />

des EuGH fest, dass die Kommission,<br />

bevor sie Maßnahmen zur nieder-<br />

»<br />

Der Gemeindebund<br />

hat vor<br />

dem Wildwuchs<br />

schon vor Jahren<br />

gewarnt.<br />

«<br />

Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer<br />

Gemeindebund Präsident<br />

über die Entstehungsgeschichte<br />

der Abgabe<br />

österreichischen Abgabe einleiten will,<br />

das Urteil zum Fall in Belgien abwarten<br />

und dieses dann auch noch genau prüfen<br />

werde. Für den Minister dürften<br />

daher andere Erwägungen maßgeblich<br />

gewesen sein.“<br />

Gesundheit und Landschaftsbild<br />

sind wichtig<br />

„Für die österreichischen Bundesländer<br />

und Gemeinden ist das nun vorliegende<br />

Urteil hingegen von großer Relevanz“,<br />

bestätigt auch Gemeindebund-<br />

KOMMUNAL 9


Handymasten<br />

Präsident Helmut Mödlhammer. „Wir<br />

sind zuversichtlich, dass es wegweisend<br />

auch für die Situation in NÖ ist.“<br />

Hauptargument im Sinne der Bevölkerung<br />

müsse<br />

immer der Lenkungseffekt<br />

sein.<br />

„Der Gemeindebund<br />

hat vor diesem<br />

Wildwuchs ja<br />

schon vor Jahren<br />

gewarnt und auch<br />

dementsprechende<br />

Gutachten<br />

vorgelegt“, erinnert<br />

der Gemeindebund-Chef.<br />

„Die Beeinträchtigung<br />

der Gesundheit von Menschen durch<br />

die Strahlenbelastung, aber auch die<br />

Beeinträchtigung des Landschafts- und<br />

Ortsbildes sind für uns wichtigere Parameter,<br />

als die Jahresbilanzen von<br />

Fact-Box<br />

In zwei belgischen Gemeinden wurden<br />

Abgabenverordnungen erlassen, die eine<br />

Besteuerung auf Sendetürme, Sendemasten<br />

und Antennen für den Mobilfunk<br />

vorgesehen haben. Darauf hin wurden sie<br />

von den nationalen Mobilfunkbetreibern<br />

auf Nichtigkeit dieser Abgabenvorschriften<br />

geklagt, die in der Abgabe eine Wettbewerbsbeschränkung<br />

im Ausbau ihres<br />

Mobilfunknetzes gesehen haben, welche<br />

nach dem EG-Recht verboten sei. Auf<br />

Grund des Bezuges zum Gemeinschaftsrecht,<br />

wurde der EuGH mit zwei Fragen<br />

zur Vorabentscheidung angerufen.<br />

Frage 1: Steht die belgische Abgabe, mit<br />

der Infrastruktureinrichtungen für Mobilkommunikation<br />

besteuert werden, dem<br />

Artikel 59 (jetzt neu Artikel 49) EG-Vertrag<br />

entgegen?<br />

Frage 2: Steht Artikel 3c der Richtlinie<br />

90/388, soweit mit dieser Vorschrift „alle<br />

Beschränkungen“ aufgehoben werden<br />

sollen, der Regelung einer nationalen<br />

Behörde oder einer Gebietskörperschaft<br />

entgegen, mit der eine Abgabe auf die<br />

Infrastrukturen für Mobilkommunikation<br />

und Personal Communications eingeführt<br />

wird, die im Rahmen der durch Lizenzen<br />

und Genehmigungen gedeckt Tätigkeiten<br />

genutzt werden?<br />

Erheblich für die Beantwortung der<br />

10 KOMMUNAL<br />

»<br />

Für die österreichischen<br />

Bundesländer und<br />

Gemeinden ist das nun<br />

vorliegende Urteil von<br />

großer Relevanz.<br />

... über die Bedeutung des Urteils«<br />

Mobilfunkbetreibern, die jedes Jahr<br />

noch höhere Gewinne ausweisen.“<br />

Der Gemeindebund erwarte nun mit<br />

Spannung die Reaktion der österreichischen<br />

Innenpolitik, aber<br />

auch der EU-Kommission<br />

auf dieses Urteil.<br />

„Wir sind zuversichtlich,<br />

dass die Rechtmässigkeit<br />

der Abgabe auch<br />

für NÖ bestätigt wird<br />

und dieses Thema<br />

damit auch weiterhin<br />

auf Länderebene bleibt,<br />

selbst wenn Bundespolitiker<br />

gelegentlich<br />

und erfolglos dagegen auftreten“, so<br />

Hink abschließend.<br />

Details zum EuGH-Urteil gekürzt im<br />

Kasten unten und – im Wortlaut – auf<br />

www.gemeindebund.gv.at.<br />

Das EuGH Urteil zur Handymastensteuer<br />

Beide belgischen Abgaben sind<br />

EU-rechtskonform<br />

ersten Frage war für den EuGH, dass<br />

Abgaben unterschiedslos auf alle Eigentümer<br />

von Mobilfunkanlagen im Gebiet der<br />

betreffenden Gemeinden erhoben werden<br />

und dass ausländische Betreiber<br />

weder tatsächlich noch rechtlich mehr<br />

belastet werden als inländische.<br />

Betreffend der zweiten Frage hat er angeführt,<br />

dass abgabenrechtliche Maßnahmen,<br />

die auf Infrastruktureinrichtungen<br />

von Mobilfunkbetreibern angewandt<br />

werden, nur dann unter Artikel 3c der<br />

Richtlinie 90/388/EWG über den Wettbewerb<br />

auf dem Markt für Telekommunikationsdienste,<br />

fallen, wenn sie Betreiber,<br />

die über besondere oder ausschließliche<br />

Rechte verfügen oder verfügt haben,<br />

gegenüber neuen Betreibern unmittelbar<br />

oder mittelbar begünstigen und die Wettbewerbssituation<br />

spürbar beeinträchtigen.<br />

Der EUGH hat beide belgischen Abgaben<br />

betreffend der steuerlichen Belastung für<br />

die Mobilfunkbetreiber als EU-Recht konform<br />

angesehen.<br />

Das EuGH-Urteil ist auf der neuen<br />

Homepages des Österreichischen<br />

Gemeindebundes www.gemeindebund.gv.at<br />

(siehe auch Bericht Seite 23<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong>) ausführlich dargestellt.<br />

Mit einem umfassenden Maßnahmen-Paket<br />

zur Förderung von<br />

Lehrstellen will der Lehrlingsbeauftragte<br />

der Bundesregierung, KR Egon<br />

Blum, die drohende Krise am Lehrstellenmarkt<br />

abwenden. Die Schaffung von<br />

Lehrstellen in Betrieben, aber auch in<br />

Gemeinden soll intensiver gefördert<br />

werden.<br />

„Unser aller Ziel muss sein, dass kein<br />

arbeitswilliger Lehrling auf der Strasse<br />

steht bzw. keinen Ausbildungsplatz findet“,<br />

so der Generalsekretär des Österreichischen<br />

Gemeindebundes Hofrat Dr.<br />

Robert Hink. „Kein Bürgermeister dieses<br />

Landes wäre froh darüber, wenn es in<br />

seiner Gemeinde zu einem echten Lehrlingsproblem<br />

kommt. Die Vorziehung<br />

der Blum-Maßnahmen kommt daher<br />

zur rechten Zeit. Der Bürgermeister<br />

kann hier im Idealfall eine ganz wichtige<br />

Drehscheibe mit Vermittlungsfunktion<br />

zwischen Betrieben und Lehrstellensuchenden<br />

sein.“ Mit den Mitteln, mit<br />

denen nun Ausbildungsplätze für Lehrlinge<br />

gefördert werden, erhöht sich auch<br />

für Gemeinden die Attraktivität selbst<br />

auch Lehrlinge einzustellen oder<br />

Betriebe in ihrem Gemeindegebiet dazu<br />

zu ermuntern.<br />

Das Blum-Paket im<br />

Detail<br />

Auch der Bund wird, um den Mangel an<br />

Lehrstellen zu bekämpfen, zusätzliche<br />

800 Lehrlinge in den Bundesdienst aufnehmen,<br />

in ausgegliederten Betrieben<br />

sollen weitere 140 Lehrstellen entstehen.<br />

In Summe sollen im Bundes-, Landesund<br />

Gemeindedienst in den nächsten<br />

Monaten 1.500 Lehrlinge neu aufgenommen<br />

werden. „Dass junge Menschen in<br />

den Arbeitsprozess eingegliedert werden<br />

ist nicht nur Aufgabe und Anliegen der<br />

Wirtschaft, sondern in hohem Ausmaß<br />

auch gesamtstaatliches Interesse. Deshalb<br />

ist der Schulterschluss zwischen<br />

Bund, Ländern und Gemeinden so wichtig“,<br />

so Hink.<br />

Mit dem von Egon Blum erarbeitetem<br />

Förderprogramm können Unternehmen<br />

und Ausbildungseinrichtungen, einen


Gemeinden lassen Lehrlinge nicht im Regen stehen<br />

Gemeindebund<br />

Jugendliche brauchen<br />

Ausbildung<br />

Mit der Vorziehung der von Egon Blum ausgearbeiteten Maßnahmen zur Lehrlings-Förderung<br />

will die Bundesregierung die drohende Krise am Lehrstellenmarkt bekämpfen.<br />

KOMMUNAL berichtet, dass dabei auch die Unterstützung der Gemeinden gefordert ist.<br />

◆ Daniel Kosak<br />

monatlichen Zuschuss bekommen, wenn<br />

sie im Vergleich zum Stichtag 31.12<br />

2004 zusätzliche Lehrlinge ausbilden,<br />

und zwar im ersten Lehrjahr 400 Euro<br />

pro Monat, im zweiten 200 Euro/Monat<br />

und im dritten 100 Euro/Monat. Um die<br />

Förderung zu bekommen, muss vor<br />

Abschluss des Ausbildungs- bzw. Lehrverhältnisses<br />

die zuständige regionale<br />

Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice<br />

kontaktiert werden. Der Start für dieses<br />

Programm wurde auf September 2005<br />

vorgezogen.<br />

Regierungsbeauftragter Egon Blum versteht<br />

dieses Programm auch als Reaktion<br />

auf die Berichte der 14 Lehrstellenakquisiteure,<br />

die in zahlreichen Gesprächen<br />

mit Wirtschaftstreibenden bereits rund<br />

Das Wohl der Jugend<br />

liegt den Gemeinden sehr<br />

am Herzen, und es sollte<br />

nicht sein, dass arbeits- und<br />

lernwillige Jugendliche<br />

keine Möglichkeit zur Ausbildung<br />

vorfinden.<br />

1.800 neue Lehrstellen erreicht haben.<br />

Die Unternehmen hätten in Gesprächen<br />

auf das von ihm nun vorgestellte Modell<br />

positiv reagiert.<br />

Auch kleine Gemeinden<br />

können Lehrlinge<br />

aufnehmen<br />

Auch in den Gemeinden reagiert man<br />

positiv auf die Unterstützungsangebote.<br />

So haben die Gemeinden St. Stefan ob<br />

Stainz (Stmk) und die oberösterreichische<br />

Gemeinde Schlägl schon angekündigt,<br />

zusätzliche Lehrlinge einzustellen.<br />

„Daran sieht man, dass eine aktive<br />

Unterstützung der Lehrlingsoffensive<br />

auch in kleinen Gemeinden möglich<br />

ist“, freut sich Generalsekretär Hink.<br />

„Schlägl ist beispielsweise eine Kleingemeinde<br />

mit 1.400 Einwohnern und drei<br />

Vollzeit-Mitarbeitern, dennoch wird<br />

man dort künftig einen Lehrling ausbilden.“<br />

Auch im steirischen St. Stefan<br />

wird ein zusätzlicher Lehrling für die<br />

Verwaltung aufgenommen. „Zusätzlich<br />

wird unser Amtsleiter im Herbst dieses<br />

Jahres den Kurs zum Lehrlingsausbilder<br />

absolvieren“, berichtet der Bürgermei-<br />

Mit den Mitteln, mit denen nun Ausbildungsplätze<br />

für Lehrlinge gefördert<br />

werden, erhöht sich auch für Gemeinden<br />

die Attraktivität selbst auch Lehrlinge einzustellen<br />

oder Betriebe in ihrem Gemeindegebiet<br />

dazu zu ermuntern.<br />

ster von St. Stefan, Ernst Summer.<br />

„Wir werden gemeinsam mit den politisch<br />

Verantwortlichen alles unternehmen,<br />

damit möglichst viele neue Ausbildungsplätze<br />

geschaffen und bestehende<br />

gehalten werden können“, bekräftigt<br />

Hink. „Das Wohl der Jugend liegt den<br />

Gemeinden sehr am Herzen und es sollte<br />

nicht sein, dass arbeits- und lernwillige<br />

Jugendliche keine Möglichkeit zur Ausbildung<br />

vorfinden. Die Gemeinden sind<br />

hier starker und helfender Partner der<br />

Wirtschaft und werden alle diesbezüglichen<br />

Bemühungen bestmöglich unterstützen“,<br />

so Hink.<br />

◆ Daniel Kosak ist Pressesprecher<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 11


Flutkatastrophe<br />

Unvorstellbare Zerstörungen gab es an Straßen und Brücken, überhaupt an der gesamten<br />

Infrastruktur, vor allem in Tirol und Vorarlberg, aber auch in der Steiermark.<br />

Gemeindebund und <strong>Kommunal</strong>kredit helfen betroffenen Gemeinden<br />

Hilfsgelder möglichst<br />

rasch auszahlen<br />

Nach der Flutkatastrophe in den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und der Steiermark<br />

hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Solidarität der Gemeinden riesig ist. Spendenaktionen<br />

und Hilfseinsätze aus allen Teilen Österreichs halfen über die erste Not. Auch<br />

der Gemeindebund hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den betroffenen Gemeinden<br />

beim Wiederaufbau zu helfen.<br />

„Die von der Flutkatastrophe betroffenen<br />

Gemeinden brauchen jetzt in erster Linie<br />

rasche Unterstützung, um die ärgsten<br />

Schäden der Infrastruktur beheben zu<br />

können“, so Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer.<br />

Und weiter: „Wir sind auch schon in<br />

Gespräche mit dem Finanzminister eingetreten,<br />

um die schnellstmögliche Auszahlung<br />

von Geldern aus dem Katastrophenfonds<br />

sicherzustellen. Es ist unendlich<br />

wichtig, dass wir die Gemeinden mit<br />

ihren existentiellen Sorgen jetzt nicht<br />

alleine lassen.“ Die Bundesregierung<br />

habe schon deutlich gemacht, dass nach<br />

Begutachtung der Schäden der Katastrophenfonds<br />

aufgestockt werden wird.<br />

Mödlhammer kündigte auch an, dass<br />

Gemeinden, die nicht vom Hochwasser<br />

betroffen seien, große Solidarität zeigen<br />

würden. „Unsere Landesverbände haben<br />

Spendenkonten einrichten, vom Unglück<br />

verschonte Gemeinden können mit einer<br />

12 KOMMUNAL<br />

Spende ihre Solidarität mit den teils<br />

schwer zerstörten Kommunen zeigen.“<br />

Überbrückungskredite<br />

für Sofortmaßnahmen<br />

Gemeinsam mit der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria, dem Marktführer bei kommunalen<br />

Finanzierungen, wurde zudem eine<br />

Kreditaktion für Überbrückungshilfen<br />

angeboten. Die <strong>Kommunal</strong>kredit hilft den<br />

Gemeinden in den Hochwassergebieten<br />

mittels zinsfreier Vorfinanzierung der von<br />

Bund und Ländern<br />

bereitgestellten Mittel.<br />

„Schnelle Hilfe zählt<br />

jetzt doppelt“, so<br />

Mödlhammer. „Mit<br />

diesen Überbrückungskrediten<br />

können die Gemeinden<br />

jenen Zeitraum<br />

»<br />

Es gilt, den betroffenen<br />

Gemeinden<br />

rasch und unbürokratisch<br />

zu helfen.<br />

Steirische Pioniere<br />

des Bundesheeres<br />

sprengen in Gasen<br />

(Bez. Weiz) abrutschgefährdete<br />

Bundesheer<br />

Hänge.<br />

(Oben und rechts) Fotos:<br />

durchstehen, bis die Mittel aus dem Katastrophenfonds<br />

und der Umweltförderung<br />

zur Auszahlung gelangen.“<br />

Zehn Millionen Euro stellt <strong>Kommunal</strong>kredit-Chef<br />

Reinhard Platzer insgesamt den<br />

Gemeinden zum raschen Wiederaufbau<br />

der vom Hochwasser betroffenen Infrastruktur<br />

für zwei Monate zinsenfrei zur<br />

Verfügung. Laut Platzer ist es wichtig,<br />

dass die Gemeinden möglichst rasch und<br />

unkompliziert über die notwendigen Mittel<br />

verfügen. „Gerade in einer Krisensituation<br />

muss die Gemeinde als bürgernahste<br />

Institution Ruhe und Sicherheit an die<br />

Bevölkerung weitergeben<br />

können. Es gilt,<br />

«<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit-Chef<br />

Dr. Reinhard Platzer<br />

rasch und unbürokratisch<br />

zu helfen. Genau<br />

das tun wir mit dieser<br />

Aktion, gemeinsam<br />

mit dem ÖsterreichischenGemeindebund“,<br />

so Platzer.


Ganz oben: Nach der Flut: In Landeck<br />

begannen die Aufräumarbeiten unter<br />

tatkräftiger Mithilfe der Einsatzorganisationen<br />

und der Bevölkerung.<br />

Oben: Touristen wurden auf LKWs aus<br />

dem Katastrophengebiet gefahren.<br />

Gemeinden aus den Hochwassergebieten<br />

können den Kredit über das E-Government-Portal<br />

der Gemeinden „kommunalnet.at“<br />

unter www.kommunalnet.at/<br />

Kreditaktion über ein einfaches Formular<br />

abrufen und erhalten die benötigten Mittel<br />

innerhalb von zwei Tagen auf ihr<br />

»<br />

Konto überwiesen.<br />

Es ist überlebenswich- Weiters wertig,<br />

dass ein Mindestden von der<br />

<strong>Kommunal</strong>maß<br />

an funktionierenkredit keine<br />

der Infrastruktur rasch Bearbeitungs-<br />

und<br />

wieder hergestellt<br />

« Bereitstel-<br />

werden kann.<br />

lungsgebührenver-<br />

Bgm. Helmut Mödlhammer<br />

rechnet.<br />

Gemeindebund-Präsident<br />

„Bei dieser<br />

Gesamtsumme<br />

von zehn Millionen Euro handelt<br />

es sich um eine erste Tranche, die später<br />

bei Bedarf auch aufgestockt werden<br />

kann“, so Platzer.<br />

Förderungen für Siedlungswasserwirtschaft<br />

„Ich bin froh, dass wir den betroffenen<br />

Gemeinden mit Hilfe der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

dieses Angebot machen können, wir<br />

werden aber natürlich dennoch weiter<br />

großen Druck auf die zuständigen Politiker<br />

und Ministerien ausüben, damit es<br />

zu keinen Verzögerungen bei Hilfeleistungen<br />

für Gemeinden kommt“, so<br />

Mödlhammer. „Es ist überlebenswichtig,<br />

dass ein Mindestmaß an funktionierender<br />

Infrastruktur rasch wieder hergestellt<br />

werden kann.“<br />

In Richtung Bundespolitik richtete Mödlhammer<br />

die Forderung, dass Anlagen<br />

Fotos: Feuerwehr der Stadt Landeck<br />

In der letzten Augustwoche hat eine<br />

Hochwasserkatastrophe unvorstellbarem<br />

Ausmaßes unser Land heimgesucht<br />

und besonders im Paznauntal,<br />

Oberen Gericht und im Lechtal sowie<br />

auch im Raum Wörgl private und<br />

öffentliche Gebäude sowie große Teile<br />

der Infrastruktur zuerstört. Im Paznauntal<br />

wurden rund 30 Prozent des<br />

Straßennetzes und zahlreiche Brücken<br />

über die Trisanna zerstört. Die Orte<br />

Ischgl, See und Kappl sowie Pfunds<br />

hat es ganz besonders hart getroffen.<br />

Während der heftigen Unwetter mussten<br />

viele Menschen mit Hubschraubern<br />

aus ihren Häusern in Sicherheit<br />

gebracht werden. Die Versorgung der<br />

Bevölkerung der betroffenen Gemeinden<br />

im Bezirk Landeck funktionierte<br />

tagelang nur über eine Luftbrücke.<br />

Durch den Einsatz zahlreicher Hilfskräfte<br />

und Freiwilliger konnte verhindert<br />

werden, dass Menschen zu Schaden<br />

kamen. Leider gab es im Ötztal<br />

durch eine abgehende Steinlawine ein<br />

Todesopfer zu beklagen. Viele Tiroler<br />

Familien haben jedoch über Nacht ihr<br />

ganzes Hab und Gut verloren. Nur die<br />

Wenigsten sind ausreichend gegen<br />

diese Elementarereignisse versichert.<br />

Erst jetzt wird das Ausmaß der Verwü-<br />

Abgesehen davon, daß er zu einer breiten<br />

Spendenaktion für die Opfer der<br />

Hochwasserkatastrophe in Tirol und Vorarlberg<br />

aufgerufen hat, hat der Landesverband<br />

der ÖVP-Gemeindevertreter<br />

auch eine Spontanhilfe für die am<br />

schwersten betroffenen Gemeinden geleistet.<br />

NÖ-GVV Präsident Mag. Alfred<br />

Riedl: „Wir haben die Hilfe, die man uns<br />

im Jahre 2002 zukommen hat lassen, nicht<br />

vergessen. Nun wollen wir den anderen<br />

Flutkatastrophe<br />

Ganz Tirol hilft den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe<br />

Viele haben ihr Hab und Gut verloren<br />

stungen sichtbar und die Schäden<br />

bewegen sich im dreistelligen Millionenbereich.<br />

Sowohl Bund als<br />

auch Land und die<br />

vom Hochwasser<br />

verschonten Tiroler<br />

Gemeinden<br />

haben unbürokratische<br />

rasche Hilfe<br />

zugesagt. Das Ausmaß<br />

der Katastrophe<br />

ist aber von<br />

einer derart<br />

großen Dimension,<br />

dass die Soforthilfe des Bundes, des<br />

Landes und der Gemeinden nicht ausreichen.<br />

Ich wende mich daher an alle, die hier<br />

helfen wollen. Der Tiroler Gemeindeverband<br />

hat zu diesem Zweck ein<br />

eigenes Spendenkonto bei der Raiffeisen<br />

Landesbank Tirol, BLZ 36.000,<br />

Konto Hochwasserhilfe Nr. 556.613<br />

eingerichtet. Jeder Cent kommt ausschließlich<br />

den Opfern zugute.<br />

Ich bedanke mich bei allen die geholfen<br />

haben und noch helfen werden.<br />

Bgm. Hubert Rauch<br />

Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes<br />

Niederösterreich: Dank für die Hilfe von 2002<br />

Spontanhilfe für Hochwasser-Gemeinden<br />

helfen.“ Unser Foto von der Überreichung<br />

der Hilfe-Schecks im Rahmen einer Sitzung<br />

des Bundesvorstandes des Gemeindebundes<br />

zeigt Präsident Helmut Mödlhammer,<br />

Tirols Gemeindebund-Präsident<br />

Bgm. Hubert Rauch, NÖ-GVV Präsident<br />

Alfred Riedl, Vorarlbergs Landesgeschäftsführer<br />

Dr. Otmar Müller, Gemeindebund-Vizepräsident<br />

Prof. Walter Zimper<br />

und NÖ-GVV Landesgeschäftsführer Mag.<br />

Christian Schneider.<br />

KOMMUNAL 13


Flutkatastrophe<br />

Hilfsaktion für die betroffenen steirischen Kommunen<br />

Gemeinden zeigen große Solidarität<br />

Neben den Gemeinden in Vorarlberg<br />

und Tirol waren auch steirische<br />

Gemeinden in besonderem Ausmaß<br />

von den jüngsten<br />

Hochwasserschäden<br />

betroffen. Ich habe<br />

deshalb als Präsident<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

gemeinsam mit dem<br />

Präsidenten des Steirischen<br />

Städtebundes,<br />

Bürgermeister Bernd<br />

Rosenberger, eine<br />

Hilfsaktion für die<br />

betroffenen Gemeinden<br />

gestartet. Rasche Hilfe ist nötig, da<br />

in diesen Gemeinden vor allem die<br />

Infrastruktur – Straßenverbindungen,<br />

Wasser- und Abwasserentsorgung,<br />

öffentliche Gebäude und vieles mehr –<br />

massiv in Mitleidenschaft gezogen wur-<br />

Foto: Sissi Furgler<br />

Die Hochwasserkatastrophe im August<br />

dieses Jahres hat in Vorarlberg wesentlich<br />

mehr Gebiete betroffen und einen<br />

größeren Schaden verursacht als das<br />

Jahrhunderthochwasserereignis des<br />

Jahres 1999. Nach ersten Schätzungen<br />

von Experten beläuft sich der Schaden<br />

allein für Infrastruktureinrichtungen<br />

auf über 70 Millionen Euro. Noch nicht<br />

abschätzbar sind die Schadenshöhen in<br />

Privat- und Unternehmensbereich.<br />

Vom Hochwasserereignis am schwersten<br />

betroffen sind die Gemeinden im<br />

hinteren Bregenzerwald, am Arlberg,<br />

im Montafon und im Klostertal. In einigen<br />

Walgaugemeinden wurden vor<br />

allem Betriebsgebiete stark in Mitleidenschaft<br />

gezogen. So waren beispielsweise<br />

Lech und Gargellen über mehrere<br />

Tage nicht mit Kraftfahrzeugen<br />

erreichbar. Mittels einer Luftbrücke<br />

musste die Versorgung sichergestellt<br />

und Personen evakuiert werden. In<br />

Mellau wurde ein Haus weggeschwemmt,<br />

mehrere Brücken im Klostertal<br />

und im Montafon wurden teils<br />

zur Gänze zerstört. Auch die Autobahn<br />

und zahlreiche Straßen wurden unterspült<br />

und waren abschnittsweise nicht<br />

befahrbar. Die Bahnstrecke war ebenfalls<br />

mehrere Tage nicht benutzbar. Als<br />

trauriger Höhepunkt der Hochwasser-<br />

14 KOMMUNAL<br />

den. Es wird diesen Gemeinden nicht<br />

möglich sein, aus Bundes- und Landesmitteln<br />

allein die notwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

zu bewältigen.<br />

Die beiden kommunalen Interessenvertretungen<br />

haben deshalb ein gemeinsames<br />

Spendenkonto eingerichtet, und<br />

zwar bei der Raiffeisen-Landesbank<br />

Steiermark, BLZ 38000, Kontonummer<br />

31.138.<br />

Und erfreulicherweise kann schon jetzt<br />

gesagt werden, dass sich die steirischen<br />

Städte und Gemeinden an dieser<br />

Hilfsaktion der Solidarität in großer<br />

Zahl beteiligen. Die Vergabe der Mittel<br />

wird gemeinsam, rasch und unbürokratisch<br />

erfolgen.<br />

Bgm. a.D. Hermann Kröll<br />

Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes<br />

katastrophe mussten zwei Todesfälle<br />

beklagt werden.<br />

Angesichts der dramatischen Ereignisse<br />

in Vorarlberg konnte eine große Solidarität<br />

der Bevölkerung mit den Opfern<br />

der Hochwasserkatastrophe festgestellt<br />

werde. Zahlreiche freiwillige Helfer<br />

haben sich in den Dienst der Aufräumarbeiten<br />

gestellt.<br />

Sehr erfreulich war auch die Hilfsbereitschaft<br />

der Gemeinden untereinander.<br />

Vom Hochwasser verschont gebliebene<br />

Gemeinden haben für die betroffenen<br />

Gemeinden finanzielle Unterstützung<br />

aber auch Unterstützung durch<br />

Beistellung von Personal und Geräten<br />

geleistet. Auch Österreichweit haben<br />

viele Gemeinden ihre Solidarität mit<br />

den hochwassergeschädigten Gemeinden<br />

zum Ausdruck gebracht und finanzielle<br />

Hilfeleistungen geboten. Stellvertretend<br />

gilt ein besonderer Dank dem<br />

Gemeindevertreterverband der ÖVP in<br />

Niederösterreich, der spontan 5.000<br />

Euro zur Verfügung gestellt hat.<br />

Nach dem nun das Ausmaß der Schäden<br />

langsam abschätzbar wird, gilt es<br />

durch gemeinsame Anstrengungen in<br />

den betroffenen Regionen den Wiederaufbau<br />

in Angriff zu nehmen. Zahlreiche<br />

Hilfsmaßnahmen sollen dazu beitragen,<br />

dieses Vorhaben möglichst<br />

In den betroffenen Gemeinden der drei<br />

Bundesländer herrscht Zerstörung, wohin<br />

man blickt. Rasche Hilfe ist jetzt das<br />

Wichtigste.<br />

der Siedlungswasserwirtschaft, die durch<br />

das Hochwasser zerstört wurden hinsichtlich<br />

der Förderrichtlinien wie Neuerrichtungen<br />

behandelt werden. „Wasserund<br />

Abwasseranlagen müssen schnellstmöglich<br />

wiederhergestellt werden“, so<br />

Mödlhammer. „Die Gemeinden müssen<br />

darauf vertrauen können, dass etwaige<br />

notwendige Neuerrichtungen und Sanierungen<br />

so gefördert werden, als würde<br />

es sich um einen Neubau handeln. Nur<br />

dann ist sichergestellt, dass diese dringend<br />

notwendigen Reparaturen und<br />

Neuerrichtungen sofort in Angriff<br />

genommen werden können.“<br />

Die Hochwasserkatastrophe in Vorarlberg<br />

Diesmal wesentlich höhere Zerstörungen als 1999<br />

rasch und umfassend umsetzen zu<br />

können. Eine große Unterstützung bietet<br />

dabei beispielsweise der Katastrophenfonds,<br />

der etwa 50<br />

Prozent der anfallenden<br />

Schäden abdecken soll.<br />

Weitere Unterstützungsmaßnahmen<br />

sind<br />

etwa die Überbrückungskredite,<br />

die<br />

der Österreichische<br />

Gemeindebund<br />

gemeinsam mit der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit initiiert<br />

hat.<br />

Ein herzlicher Dank gilt<br />

allen Einsatzkräften,<br />

insbesondere der Feuerwehr,<br />

dem Roten Kreuz,<br />

der Berg- und Wasserrettung sowie<br />

den Soldaten. Ebenso aber auch den<br />

Gemeinden, die ihre Solidarität mit<br />

den vom Hochwasser betroffenen<br />

Gemeinden zum Ausdruck gebracht<br />

haben, sowie der gesamten Bevölkerung,<br />

die durch ihre hohe Spendenbereitschaft<br />

zur Linderung der Not<br />

beiträgt.<br />

Bgm. Mag. Wilfried Berchtold<br />

Präsident des Vorarlberger<br />

Gemeindeverbandes


Ertragsanteile: Der einheitliche Verteilungsschlüssel ist in Kraft<br />

Eines neues Kapitel<br />

im Finanzausgleich<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz<br />

Im Paktum zum Finanzausgleichsgesetz<br />

2005 wurden die einheitlichen Verteilungsschlüssel<br />

dem Grundsatz nach<br />

vereinbart, mit der jüngst ergangenen<br />

Verordnung des Bundesministers für<br />

Finanzen wurden sowohl die Schlüssel<br />

für die vertikale Verteilung (Obervertei-<br />

lung) als auch die Verteilungsschlüssel<br />

für die horizontale Verteilung (Unterteilung<br />

– Ländertöpfe) festgesetzt.<br />

Eine langjährige Forderung des Österreichischen<br />

Gemeindebundes konnte<br />

damit erfüllt werden.<br />

Ausgangslage<br />

Die Aufteilung der Ertragsanteile aus<br />

den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

auf die einzelnen Gebietskörperschaften<br />

hat in der Vergangenheit<br />

durch einseitige steuerpolitische Maß-<br />

nahmen des Bundes (in der Regel<br />

waren dies Steuerreformen) den Anteil<br />

des Bundes an der Finanzausgleichsmasse<br />

zu Lasten der Länder und<br />

Gemeinden stetig erhöht. Untenstehende<br />

Grafik veranschaulicht dies recht<br />

deutlich anhand einer Zeitreihe.<br />

Um solche strukturelle Nachteile zu<br />

beseitigen, hat der Österreichische<br />

Gemeindebund bereits in den vergangenen<br />

Finanzausgleichsperioden einen<br />

einheitlichen Verteilungsschlüssel für<br />

die gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

gefordert. Als Teilerfolg ist hier wohl<br />

die Zuordnung der bis Ende 1997 als<br />

ausschließliche Gemeindeabgabe konzipierte<br />

Körperschaftsteuer zu den<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

und dem dabei festgelegten einheitlichen<br />

Verteilungsschlüssel für die Einkommensteuer,<br />

Lohnsteuer, Körper-<br />

Finanzen<br />

Die Ertragsanteilvorschüsse für den September 2005 wurden erstmals auf Basis von<br />

einheitlichen Verteilungsschlüsseln berechnet und den Gemeinden angewiesen.<br />

KOMMUNAL zeigt auf, dass mit den Ertragsanteilvorschüssen für September 2005<br />

jedenfalls ein „neues Kapitel im Finanzausgleich“ für die Gemeinden beginnt.<br />

Anteile der Finanzausgleichmasse<br />

nach Transfers und Kostentragung in Prozent<br />

schaftsteuer und Kapitalertragsteuer II<br />

ab dem Jahr 1998 anzuführen. Regelungen,<br />

die ab diesem Zeitpunkt zu<br />

Aufkommensveränderungen bei den<br />

Ertragssteuern führten, haben in ihren<br />

Aufkommenswirkungen die Gebietskörperschaften<br />

im einheitlich festgesetzten<br />

Ausmaß getroffen.<br />

Die Forderung an das<br />

FAG 2005<br />

In einem gemeinsamen Forderungskatalog<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

und des Österreichischen Städtebundes<br />

zum FAG 2005 wurde die Forderung<br />

auf Einführung eines einheitlichen Verteilungsschlüssels<br />

sowohl für jene Abgaben,<br />

an denen die Gemeinden bereits beteiligt<br />

sind, als auch für die ausschließlichen<br />

Bundesabgaben erhoben, unter Hinweis<br />

auf den rückläufigen Anteil der Gemeinden<br />

am Gesamtabgabenertrag.<br />

◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />

des Österreichischen<br />

Gemeindebundes<br />

KOMMUNAL 15


Finanzen<br />

Mit dem einheitlichen Schlüssel sollte<br />

die Stabilität des Anteils der Gemeinden<br />

am Gesamtabgabenertrag gesichert<br />

werden.<br />

Vom einheitlichen Schlüssel sollten die<br />

Werbeabgabe (Gemeindeanteil 86,915<br />

Prozent), die Grunderwerbsteuer und<br />

die Bodenwertabgabe (Gemeindeanteil<br />

jeweils 96 Prozent), die durch ihren<br />

hohen Gemeindeanteil de facto wie<br />

Gemeindeabgaben wirken, ausgenommen<br />

werden.<br />

Das Paktum zum FAG<br />

2005<br />

Im Paktum zum FAG 2005 wurde in der<br />

Punktation zu „Finanzausgleich – allgemein“<br />

folgende Vereinbarung getroffen<br />

(Paktumstext):<br />

„Einheitlicher Schlüssel gemäß Ergebnis<br />

Arbeitsgruppe<br />

◆ Ertragsneutrale Umrechnung gemäß<br />

Rechnungsabschluss 2004<br />

◆ Bund bringt ein: Versicherungs-,<br />

Tabaksteuer, Kapitalverkehrssteuern,<br />

Elektrizitäts-, Erdgas-, Kohle-, Norm-<br />

16 KOMMUNAL<br />

verbrauchs-, Konzessionsabgabe;<br />

◆ Ertragsneutrale Umstellung der<br />

Transfers (exklusive Wohnbauförderung<br />

und entsprechender Bedarfszuweisungen)<br />

und Vorwegabzüge auf<br />

neue Basis.“<br />

Das Finanzausgleichsgesetz<br />

2005<br />

Katalog der gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

ab 1. 1. 2005 in Millionen Euro<br />

Die Normierung des<br />

einheitlichen Schlüssels<br />

für die vertikale<br />

Verteilung (Oberverteilung)<br />

und die Verteilungsschlüssel<br />

für<br />

die horizontale Verteilung(Unterverteilung<br />

– Ländertöpfe)<br />

erfolgte bereits im<br />

FAG 2005, mit einer<br />

genauen Beschreibung<br />

der Berechnungsmethoden.<br />

Als<br />

Basisjahr für die Berechnungsgrundlagen<br />

wurde einvernehmlich das Jahr<br />

2004 gewählt.<br />

Abgabenart Gemeindeanteil in Erfolg Juli Anteil der<br />

Prozent (§ 10 FAG) 2005 Gemeinden<br />

Einkommensteuer 11,605 -13,09 -1,52<br />

Lohnsteuer 11,605 1.492,32 168,18 1)<br />

KESt I 11,605 104,47 12,12<br />

KESt II (auf Zinsen) 11,605 35,08 4,07<br />

Körperschaftsteuer<br />

Erbschafts- und<br />

11,605 79,25 9,20<br />

Schenkungssteuer 11,605 11,46 1,33<br />

Bodenwertabgabe 96,000 0,06 56,89<br />

Umsatzsteuer 11,605 1.355,09 143,94 1)<br />

Tabaksteuer 11,605 233,24 27,07<br />

Biersteuer 11,605 18,76 2,18<br />

Mineralölssteuer 11,605 321,45 37,30<br />

Alkoholsteuer 11,605 8,81 1,02<br />

Schaumweinsteuer 11,605 -0,88 0,10<br />

Kapitalverkehrsteuern 11,605 8,47 0,98<br />

Werbeabgabe 86,917 9,20 7,99<br />

Energieabgabe 11,605 14,84 1,72<br />

Normverbrauchsabgabe 11,605 47,10 5,47<br />

Grunderwerbsteuer 96,000 46,69 44,82<br />

Versicherungssteuer<br />

Motorbezogene<br />

11,605 71,73 8,32<br />

Versicherungssteuer 11,605 109,50 12,71<br />

KFZ-Steuer 11,605 2,83 0,19 1)<br />

Konzessionsabgabe 11,605 23,79 2,76<br />

Kunstförderungsbeitrag 11,605 3,75 0,44<br />

1) Anteil nach Abzug von Vorwegabzügen<br />

Vom einheitlichen<br />

Schlüssel sollten Werbeabgabe<br />

(Gemeindeanteil<br />

86,915 Prozent), Grunderwerbsteuer<br />

und<br />

Bodenwertabgabe<br />

(jeweils 96 Prozent)<br />

ausgenommen werden.<br />

Für die Verteilungsparameter in der<br />

Unterverteilung, wie die Volkszahl, die<br />

abgestufte Bevölkerungszahl und der<br />

Fixschlüssel, wird für die Verteilung<br />

ebenfalls das Jahr 2004 als Basisjahr<br />

herangezogen. Die Vereinheitlichung<br />

wird auch bei verschiedenen Transfers<br />

(z.B. Finanzzuweisungen für den<br />

öffentlichen Personennahverkehr) und<br />

Abzügen (EU-Beitrag)<br />

in Form einer Verbreiterung<br />

der Bemessungs-<br />

grundlage auf alle vereinheitlichten<br />

Abgaben<br />

vorgenommen, um<br />

unterschiedliche Anteile<br />

(Ertragsanteile und<br />

Transfers) von Gebietskörperschaften<br />

an einzelnen<br />

Abgaben zu vermeiden.<br />

Gemäß § 25 FAG 2005<br />

hat der Bundesminister<br />

für Finanzen die Schlüsselzahlen<br />

und Prozentsätze<br />

bis spätestens September 2005<br />

per Verordnung festzusetzen.<br />

Verordnung des Bundesministers<br />

für Finanzen<br />

Mit der nunmehr ergangenen Verordnung<br />

des Bundesministers für Finanzen<br />

wurden die Schlüssel- und Prozentsätze<br />

für die Verteilung der Ertragsanteile<br />

und für die Höhe von Finanzzuweisungen<br />

und Abzügen im FAG 2005 festgesetzt.<br />

◆ Katalog der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben ab 1.1.2005:<br />

Die einheitlichen Schlüsselzahlen und<br />

die dem Katalog der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben ab 1.1.2005<br />

zugeordneten Abgabenarten sind in der<br />

nebenstehenden Tabelle abgebildet.<br />

Ebenfalls dargestellt ist das Aufkommen<br />

Juli 2005 dieser Abgaben, sowie<br />

der sich daraus ergebende jeweilige<br />

Gemeindeanteil. [Das Juli-Aufkommen<br />

2005 bildet die Basis für die Ertragsanteilvorschüsse<br />

des Septembers 2005.]<br />

Die Gemeindeanteile an der Werbeabgabe,<br />

der Grunderwerbsteuer und der<br />

Bodenwertabgabe wurden, wie der<br />

Tabelle weiters zu entnehmen, beibehalten.<br />

In der Tabelle unberücksichtigt ist das<br />

Restaufkommen an der Abgabe von<br />

alkoholischen Getränken in Höhe von<br />

10.021 Euro (Gemeindeanteil 30 Prozent,<br />

das sind 3006 Euro).<br />

◆ Vertikale Verteilungsschlüssel<br />

(Oberverteilung):<br />

Die Anteile an den gemeinschaftlichen


Mit der Zwischenrechnung für das Jahr 2005 im März 2006 erfolgte eine Rückaufstellung<br />

des einheitlichen Schlüssels ab 1. Jänner 2005. Verschiebungen von Finanzmitteln<br />

sind durch die wertneutrale Umrechnung nicht zu erwarten.<br />

Bundesabgaben der Gebietskörperschaften,<br />

die sich aus dem neuen einheitlichen<br />

Verteilungsschlüssel ergeben,<br />

werden in folgenden Hundertsatzverhältnissen<br />

festgesetzt:<br />

Bund 73,204<br />

Länder 15,191<br />

Gemeinden 11,605<br />

◆ Horizontaler Verteilungsschlüssel<br />

(Unterverteilung):<br />

Zur Bildung von Gemeinde-Ländertöpfen<br />

wurden auch die Verteilungsparameter<br />

für die Gemeindemittel aus<br />

der vertikalen Verteilung vereinheitlicht<br />

und in der Verordnung festgesetzt<br />

(siehe Kasten rechts).<br />

◆ Finanzzuweisungen,<br />

Abzüge:<br />

Die Bemessungsgrundlagen<br />

für Finanzzuweisungen<br />

an Gemeinden<br />

für den öffentlichenPersonennahverkehr<br />

werden auch<br />

vereinheitlicht<br />

und auf die<br />

breitere<br />

Mit dem einheitlichen<br />

Schlüssel konnte eine<br />

langjährige Forderung des<br />

Gemeindebundes verwirklicht<br />

und der von FAG-Periode zu<br />

FAG-Periode nachweislich festgestellte<br />

Rückgang des Anteils<br />

der Gemeinden am Gesamtabgabenertrag<br />

gebremst werden.<br />

Bemessungsgrundlage der Abgaben mit<br />

einheitlichem Schlüssel umgestellt.<br />

[Bisher bildeten lediglich die Energieabgaben<br />

die Berechnungsgrundlagen.]<br />

Ebenso wurde der EU-Beitrag der<br />

Gemeinden, der bisher nur bei der Einkommensteuer<br />

als Vorwegabzug geregelt<br />

war, entsprechend auf die verbreiterte<br />

Bemessungsgrundlage umgestellt.<br />

Schlussbemerkungen<br />

Mit dem einheitlichen Schlüssel hat<br />

eine langjährige Forderung des Österreichischen<br />

Gemeindebundes im<br />

Finanzausgleichsgesetz Eingang gefunden.<br />

Durch die ertragsneutrale Umstellung<br />

der Schlüsselzahlen für die<br />

gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben, der<br />

Schlüsselzahlen für<br />

die Verteilungsparameter<br />

in der Unterverteilung<br />

bzw. für<br />

diverse Finanzzuweisungen<br />

und<br />

Abzüge werden mittelfristig<br />

zwar keine<br />

spürbaren Vorteile<br />

finanzieller Art für<br />

die Gemeinden zu<br />

erwarten sein.<br />

Der von FAG-Peri-<br />

Finanzen<br />

ode zu FAG-Periode nachweislich festgestellte<br />

Rückgang des Anteils der<br />

Gemeinden am Gesamtabgabenertrag<br />

wird – was zumindest die Anteile an<br />

den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

anlangt – gebremst werden.<br />

Mit den Ertragsanteilvorschüssen für<br />

den September 2005 beginnt jedenfalls<br />

ein neues Kapitel im Finanzausgleich.<br />

Der einheitliche Schlüssel wird daher<br />

die Transparenz und die Effekte struktureller<br />

Veränderungen durch steuerpolitische<br />

Entscheidungen des Bundes<br />

in Hinkunft wesentlich besser abschätzen<br />

lassen. Zuwächse oder Rückgänge<br />

bei den Ertragsanteilvorschüssen im<br />

laufenden Jahr 2005 sind somit nicht<br />

Ausfluss des neuen einheitlichen<br />

Schlüssels, sondern haben ihre Ursachen<br />

im konjunkturbedingten Abgabenaufkommen.<br />

Mit der Zwischenrechnung für das Jahr<br />

2005 im März 2006 erfolgte eine Rückaufstellung<br />

des einheitlichen Schlüssels<br />

ab 1. Jänner 2005. Verschiebungen von<br />

Finanzmitteln sind durch die wertneutrale<br />

Umrechnung nicht zu erwarten.<br />

Horizontaler Verteilungsschlüssel<br />

(Unterverteilung)<br />

14,499 vH nach der Volkszahl<br />

60,449 vH nach dem abgestuften<br />

Bevölkerungsschlüssel<br />

25,052 vH nach folgenden<br />

Fixschlüsseln<br />

Zunächst als Getränkesteuerausgleich mit<br />

einem Betrag in Höhe von 1,888 vH des<br />

Aufkommens an Umsatzsteuer.<br />

Burgenland 2,572 vH<br />

Kärnten 6,897 vH<br />

Niederösterreich 14,451 vH<br />

Oberösterreich 13,692 vH<br />

Salzburg 6,429 vH<br />

Steiermark 12,884 vH<br />

Tirol 7,982 vH<br />

Vorarlberg 3,717 vH<br />

Wien 31,376 vH<br />

und die verbleibenden Anteile in folgendem<br />

Verhältnis:<br />

Burgenland 2,292 vH<br />

Kärnten 6,118 vH<br />

Niederösterreich 16,689 vH<br />

Oberösterreich 16,206 vH<br />

Salzburg 7,506 vH<br />

Steiermark 12,451 vH<br />

Tirol 9,834 vH<br />

Vorarlberg 5,887 vH<br />

Wien 23,017 vH<br />

KOMMUNAL 17


»<br />

Interview<br />

Gemeindebund-Vizepräsident Bgm.<br />

Bernd Vögerle im Gespräch mit Daniel<br />

Kosak vom Österreichischen Gemeindebund.<br />

Eine Forderung der SPÖ sorgt für Aufregung unter Gemeinden<br />

<strong>Kommunal</strong>steuer auf<br />

zwei Prozent senken?<br />

Im KOMMUNAL-Interview nimmt Gemeindebund-Vizepräsident Bürgermeister Bernd<br />

Vögerle zu Aussagen Stellung, wonach die <strong>Kommunal</strong>steuer von bisher drei auf zwei<br />

Prozent gesenkt werden soll.<br />

KOMMUNAL: Herr Präsident, die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />

war in den vergangenen<br />

Wochen mehrfach Thema innenpolitischer<br />

Diskussionen. In der SPÖ gab<br />

Grundsätzlich ist die Entlastung<br />

des Arbeitslohnes sinnvoll. Dies<br />

kann aber nur dann erfolgen,<br />

wenn ein voller Ersatz für die<br />

einzelne betroffene Gemeinde<br />

sichergestellt ist.<br />

Bgm. Bernd Vögerle<br />

und gibt es Stimmen, die sich eine Senkung<br />

der <strong>Kommunal</strong>steuer von derzeit<br />

drei Prozent auf zwei Prozent wünschen.<br />

Wie stehen Sie zu dieser Forderung?<br />

Vögerle: Grundsätzlich ist die Entlastung<br />

des Arbeitslohnes sinnvoll. Dies kann<br />

aber nur dann erfolgen, wenn ein voller<br />

Ersatz für die einzelne betroffene<br />

Gemeinde sichergestellt ist.<br />

18 KOMMUNAL<br />

«<br />

Wie beurteilen Sie den Verlauf dieser<br />

Diskussion auch in Ihrer eigenen Fraktion?<br />

Auch im SP-Wirtschaftsprogramm<br />

ist ja die Rede von einer Senkung<br />

der <strong>Kommunal</strong>steuer.<br />

Das Wirtschaftsprogramm wird von den<br />

Gemeindevertretern voll mitgetragen.<br />

Der Ansatz ist richtig, es wird der<br />

Arbeitslohn durch die Senkung entlastet.<br />

Dies ist möglich, da die Bemessungsgrundlage<br />

verbreitert wird. Gleichzeitig<br />

ist die Aufkommensneutralität ausdrücklich<br />

vorgesehen.<br />

Wie hoch wäre der österreichweite Verlust<br />

der Gemeinden Ihrer Rechnung<br />

nach, wenn man die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />

ohne Verbreiterung der Bemessungsgrundlage<br />

senkt?<br />

Diese Frage werde ich so nicht beantworten,<br />

denn das ist für mich auszuschließen.<br />

Es wäre aber rechnerisch ein<br />

Drittel des bisherigen Aufkommens.<br />

Die derzeitige <strong>Kommunal</strong>steuer ist vor<br />

allem für kapitalintensive Betriebe mit<br />

wenigen Mitarbeitern ideal, wie ist dieses<br />

Problem aus Ihrer Sicht zu lösen?<br />

Durch die oben angesprochene Verbreiterung<br />

der Bemessungsgrundlage wäre die<br />

Entlastung der Betriebe mit mehreren<br />

Mitarbeitern gewährleistet.<br />

Wie würde sich eine Senkung der <strong>Kommunal</strong>steuer,<br />

verbunden mit einer Verbreiterung<br />

der Bemessungsgrundlage<br />

konkret auf die Gemeinden auswirken?<br />

Haben die Gemeinden mit Verlusten zu<br />

rechnen?<br />

Das Modell sieht jedenfalls die Aufkommensneutralität<br />

vor, nach Berechnungen<br />

gibt es sogar ein kleines Plus für die<br />

Gemeinden.<br />

Abschließend noch ein Wort zur causa<br />

prima in NÖ, der Handymastensteuer.<br />

Wie ist aus Ihrer Sicht die Lage nach<br />

dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes?<br />

Das Urteil ist zwar nicht 1:1 anwendbar,<br />

gibt aber allen Befürwortern dieser Lenkungsabgabe<br />

jedenfalls Recht.<br />

Die Vorgeschichte<br />

Fotos: Hans Braun<br />

Seit dem Sommer steht eine Forderung der<br />

SPÖ im Raum, die den Gemeinden Kopfweh<br />

bereitet.<br />

Vor allem eine Maßnahme eines SP-Forderungspapiers,<br />

wo unter „Punkt 1, Reparatur<br />

der Steuerreform“ unter anderem steht:<br />

„Der Faktor Arbeit soll von Steuern und<br />

Abgaben entlasten, indem die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />

von 3 auf 2 Prozent gesenkt und<br />

gleichzeitig die Bemessungsgrundlage verbreitert<br />

wird.“ Dabei bliebe, nach Berechnungen<br />

der SPÖ, das Aufkommen aus der <strong>Kommunal</strong>steuer<br />

gleich.


◆ Dr. Roman Häußl<br />

Gemäss Art. 118 Abs.2 B-VG umfasst<br />

der eigene Wirkungsbereich neben den<br />

in Art.116 Abs.2 angeführten Angelegenheiten<br />

alle Angelegenheiten, die im<br />

ausschließlichen oder überwiegenden<br />

Interesse der in der Gemeinde verkörperten<br />

örtlichen<br />

Gemeinschaft gelegen<br />

und geeignet sind,<br />

durch die Gemeinde<br />

innerhalb ihrer örtlichen<br />

Grenzen besorgt<br />

zu werden. Die<br />

Gesetze haben derartige<br />

Angelegenheiten<br />

ausdrücklich als solche<br />

des eigenen Wirkungsbereiches<br />

der<br />

Gemeinde zu bezeichnen.<br />

Abs.3 dieser Gesetzesstelle zählt<br />

dann jene behördlichen Aufgaben auf,<br />

die der Gemeinde zur Besorgung im<br />

eigenen Wirkungsbereich gewährleistet<br />

sind. In seinem Erkenntnis vom 9.Juli<br />

2005, GZ G4/05, hat der Verfassungsgerichtshof<br />

ausgesprochen, dass der<br />

eigenen Wirkungsbereich der<br />

Gemeinde gemäss Art. 118 Abs.2 und 3<br />

B-VG als „dynamischer Begriff“ zu verstehen<br />

ist, sodass die Aufgaben des<br />

eigenen Wirkungsbereiches nicht auf<br />

dem Stand von 1962 fixiert sind, sondern<br />

es sich beim Art. 118 Abs.2 und 3<br />

B-VG um eine für die neue Entwicklung<br />

offene Legaldefini-<br />

tion handelt (keine<br />

Anwendbarkeit der<br />

Versteinerungstheorie<br />

im Sinne des Zieles<br />

der Gemeindeverfassungsnovelle<br />

1962).<br />

Dieser Auffassung<br />

folgend hat der Verfassungsgerichtshof<br />

in dem vorgenannten<br />

Erkenntnis § 112<br />

Abs.3 dritter Satz GewO 1994 in der<br />

Fassung BGBl. I Nr. 111/2002, als verfassungswidrig<br />

aufgehoben. Die<br />

Bestimmung der Gewerbeordnung, die<br />

Vorschriften über die Gewerbeausübung<br />

in Gastgärten, die sich auf<br />

öffentlichem Grund befinden, enthält,<br />

diese Bestimmung vor, dass der Landeshauptmann<br />

mit Verordnung abwei-<br />

Recht & Verwaltung<br />

VfGH-Erkenntnis zum „eigenen Wirkungsbereich“ der Gemeinde<br />

Gemeinden können<br />

Betriebszeiten steuern<br />

Der „eigene Wirkungsbereich“ der Gemeinde umschreibt all jene Angelegenheiten, die<br />

im ausschließlichen – oder zumindest überwiegenden – Interesse der Gemeinde liegen.<br />

Dass der Begriff „Eigener Wirkungsbereich“ als ein dynamischer zu verstehen ist, der<br />

also Veränderungen unterliegt oder „mit der Zeit geht“, belegt ein aktuelles Erkenntnis<br />

des Verfassungsgerichtshofes (VfGH). KOMMUNAL berichtet exklusiv.<br />

»<br />

Die Aufgaben des<br />

eigenen Wirkungsbereiches<br />

sind nicht<br />

auf dem Stand von<br />

1962 fixiert.<br />

«<br />

VfGH-Erkenntnis vom<br />

9. Juli 2005, GZ G4/05<br />

Bei die auf die Abwehr störenden Lärms<br />

dienenden Betriebszeitenbegrenzung<br />

für Gastgärten handle es sich demnach<br />

um eine Angelegenheit der „örtlichen<br />

Sicherheitspolizei“<br />

chende Regelungen betreffend die<br />

Gewerbeausübung in Gastgärten für<br />

solche Gebiete festlegen kann, die insbesondere<br />

wegen ihrer Flächenwidmung,<br />

ihrer Verbauungsdichte der in<br />

ihnen bestehenden Bedürfnisse im<br />

Sinne des § 113 Abs.1 und ihrer öffentlichen<br />

Einrichtungen, wie Krankenhäuser,<br />

Altenheime, Bahnhöfe, Theater,<br />

Sportplätze und Parks, diese Sonderregelungen<br />

rechtfertigen.<br />

◆ wirkl.Hofrat i. R. Dr. Roman<br />

Häußl ist Experte für<br />

Gemeinderecht<br />

KOMMUNAL 19


Recht & Verwaltung<br />

Lärm-Abwehr ist<br />

Gemeindesache<br />

Der Verfassungsgerichtshof vermeint,<br />

dass die vom Gesetz geforderte Beurteilung<br />

der Auswirkung veränderter Gastgartenbetriebszeiten<br />

auf die in einzelnen<br />

Gemeinden bestehenden öffentlichen<br />

Einrichtungen wie „Krankenhäuser,<br />

Altenheime, Bahnhöfe, Theater,<br />

Sportplätze und Parks“, zweifelsohne<br />

am ehesten der jeweiligen Gemeinde<br />

zusinnbar ist. Bei die auf die Abwehr<br />

störenden Lärms dienenden Betriebszeitenbegrenzung<br />

für Gastgärten<br />

handle es sich demnach um eine Angelegenheit<br />

der „örtlichen Sicherheitspolizei“<br />

gemäss Art. 118 Abs. 3 Z.3 in Verbindung<br />

mit Art. 15 Abs.2 B-VG. Sie<br />

stellt sohin eine Angelegenheit des<br />

eigenen Wirkungsbereiches der<br />

Gemeinde dar. Derartige Maßnahmen<br />

sind daher von der Gemeinde und<br />

nicht vom Landeshauptmann zu treffen.<br />

So erfreulich<br />

der Ausspruch<br />

des<br />

Verfassungsgerichtshofes<br />

über die<br />

dynamische<br />

Interpretation<br />

des eigenen<br />

Wirkungsbereiches<br />

der<br />

Gemeinde im<br />

Art. 118 B-VG<br />

auch ist, so<br />

darf doch im<br />

Gegenstand<br />

nicht übersehen<br />

werden,<br />

dass der für<br />

die Sonderregelung<br />

für<br />

die Gewerbeausübung<br />

in Gastgärten erforderliche<br />

Interessensausgleich von der Gemeinde<br />

nicht einfach herzustellen sein wird.<br />

Darauf hat auch die Bundesregierung<br />

in ihrer Äußerung zum Prüfungsbeschluss<br />

des Verfassungsgerichtshofes<br />

ausdrücklich hingewiesen. Die Gemeinden<br />

werden daher bei Erlassung der<br />

entsprechenden Sperrzeitenverordnung<br />

sehr sorgfältig vorzugehen haben, wollen<br />

sie sicherstellen, dass derartige Verordnungen<br />

auch einer allfälligen<br />

Anfechtung vor dem Verfassungsgerichtshof<br />

standhalten.<br />

Die Gemeinden<br />

werden daher bei<br />

Erlassung der entsprechendenSperrzeitenverordnung<br />

sehr sorgfältig<br />

vorzugehen<br />

haben, wollen sie<br />

sicherstellen, dass derartige<br />

Verordnungen<br />

auch einer allfälligen<br />

Anfechtung vor dem<br />

Verfassungsgerichtshof<br />

standhalten.<br />

20 KOMMUNAL<br />

Umweltmediaton: Möglichkeiten & Grenzen<br />

Der Dialog im<br />

öffentlichen<br />

Raum<br />

Mediation hat im behördennahen Bereich eine Vielzahl<br />

von Anwendungsgebieten bei Streitigkeiten auf kommunaler<br />

oder regionaler Ebene. KOMMUNAL bringt exklusiv<br />

eine Vorschau auf die neue <strong>Ausgabe</strong> der RFG-Schriftenreihe<br />

des Gemeindebundes.<br />

Interessen- und Zielkonflikte im<br />

Umweltbereich treten bei Projektvorhaben<br />

auf, deren Umsetzung negative<br />

Auswirkungen auf die Umwelt<br />

und/oder auf die Lebensqualität der<br />

betroffenen Menschen erwarten lassen<br />

und die daher im Interesse der Öffentlichkeit<br />

stehen. Typische Beispiele für<br />

Umweltmediation sind Auseinandersetzungen<br />

bei Energie-, Ebfall- oder Verkehrspolitischen<br />

Vorhaben (zB Errichtung<br />

von Müllverbrennungsanlagen,<br />

Bau von Autobahn-/Eisenbahntrassen,<br />

Standortfragen für Industrieanlagen).<br />

Umweltmediation ist ein Dialog zwischen<br />

unterschiedlichen Interessengruppen,<br />

der im Idealfall bereits im<br />

Vorfeld bzw parallel zu gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Verfahrensabläufen<br />

durchgeführt wird. Sie stellt eine<br />

Ergänzung zu traditionellen, oftmals<br />

zeit- und kostenintensiven Verwaltungs-<br />

und Gerichtsverfahren dar, ohne<br />

diese zu ersetzen. Im Unterschied zu<br />

anderen Mediationsarten findet<br />

Umweltmediation im öffentlichen Rahmen<br />

statt – aus diesem Grund spricht<br />

man auch von Mediation im öffentlichen<br />

Raum.<br />

Geleitet werden diese Verfahren von<br />

externen, allparteilichen MediatorInnen<br />

bzw Mediationsteams, die von den<br />

Beteiligten anerkannt wurden.<br />

Bei der Planung und Umsetzung<br />

umweltrelevanter Projekte sind vielfältige<br />

Aspekte zu berücksichtigen. Entscheidungen,<br />

die ohne Einbeziehung<br />

aller Betroffenen erarbeitet werden,<br />

stoßen häufig auf Widerstand. Prozesse,<br />

die im Alleingang durchgezogen<br />

werden sollen, können unter Ausnützung<br />

aller rechtlichen Möglichkeiten<br />

endlos verzögert werden und hinterlassen<br />

oftmals<br />

„verbrannte<br />

Erde“.<br />

Umweltmediation<br />

bietet<br />

die Möglichkeit,<br />

ein auf<br />

Freiwilligkeit<br />

beruhendes<br />

Verfahren<br />

unter Einbeziehung<br />

aller<br />

Interessenvertreterdurchzuführen.<br />

Am<br />

Ende dieses<br />

Prozesses<br />

steht eine<br />

gemeinsame<br />

Entscheidungsempfehlung für ein<br />

rechtlich erforderliches Behördenver-<br />

fahren oder ein zivilrechtlicher Vertrag<br />

mit wechselseitiger Bindung..<br />

Nutzen der<br />

Umweltmediation<br />

Bei der Planung und<br />

Umsetzung umweltrelevanter<br />

Projekte sind<br />

vielfältige Aspekte zu<br />

berücksichtigen. Entscheidungen,<br />

die ohne<br />

Einbeziehung aller<br />

Betroffenen erarbeitet<br />

werden, stoßen häufig<br />

auf Widerstand.<br />

Planungsvorhaben im öffentlichen<br />

Raum stehen aufgrund ihrer Dimension<br />

(Anzahl der betroffenen BürgerInnen,


potenzielle negativeAuswirkungen<br />

auf die<br />

Lebensqualität<br />

der Menschen<br />

sowie auf die<br />

Umwelt) im<br />

öffentlichen Interesse.<br />

Politik oder<br />

Verwaltung haben<br />

jedoch letztlich<br />

darüber zu entscheiden.<br />

Die Hauptkritikpunkte der bisher üblichen<br />

Vorgehensweise bei öffentlichen<br />

Planungsvorhaben betreffen<br />

◆ einen mangelhaften und nicht transparenten<br />

Informations- und Kommunikationsfluss<br />

zwischen ExpertInnen,<br />

Verwaltung, Projektträgern und<br />

Betroffenen;<br />

◆ die mangelhaften Beteiligungsmöglichkeiten<br />

für BürgerInnen; die Beteiligungsmöglichkeiten<br />

an Planungsprozessen<br />

sind oft nur selektiv und<br />

zu einem sehr späten Zeitpunkt vorhanden<br />

(Schein-Partizipation);<br />

◆ die vorherrschende Kommunikationskultur,<br />

die oftmals hierarchisch,<br />

konfrontativ und eskalationsfördernd<br />

ist.<br />

Wesentlich ist dabei, Fragen nach der<br />

sozialen Umsetzbarkeit einer Maßnahme<br />

zu stellen und das Konfliktpotenzial<br />

abzuschätzen (Wer sind die<br />

potenziellen Gewinner und Verlierer<br />

Über die Autoren<br />

Mag. Gerhart Conrad Fürst ist<br />

Wirtschafts- und Umweltmediator<br />

Internet: www.arge-wirtschaftsmediation.at<br />

Mag. Barbara Hammerl ist Mediatorin<br />

und Leiterin des Forschungsschwerpunktes<br />

Nachhaltige<br />

Systeme am Joanneum Research<br />

Graz; Internet: www.joanneum.at<br />

Dr. Gudrun Lettmayer ist Mediato-<br />

Wesentlich ist, Fragen<br />

nach der sozialen Umsetzbarkeit<br />

einer Maßnahme zu stellen<br />

und das Konfliktpotenzial<br />

abzuschätzen (Wer sind die<br />

potenziellen Gewinner und<br />

Verlierer einer Maßnahme).<br />

einer Maßnahme).<br />

Umweltmediationsverfahrenkönnen<br />

allen Beteiligten<br />

Nutzen bringen.<br />

BürgerInnen,<br />

die sich an Mediationsverfahren<br />

beteiligen, profitieren,<br />

weil ihre<br />

Bedürfnisse und<br />

Interessen effektiver<br />

berücksichtigt werden können. Sie<br />

haben als lokale ExpertInnen in der<br />

Regel ein detailliertes Wissen über die<br />

konkrete Situation in ihrem Lebensumfeld<br />

und oftmals auch sehr konkrete<br />

Vorstellungen über Lösungsmöglichkeiten.<br />

Politik und Verwaltung profitieren,<br />

weil Entscheidungen nicht nur inhaltlich<br />

verbessert werden, sondern auch<br />

nachvollziehbar und besser abgesichert<br />

sind und somit mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

schneller und kostengünstiger<br />

umgesetzt werden können.<br />

Grenzen der<br />

Umweltmediation<br />

Die wichtigsten Grenzen des Einsatzes<br />

der Mediation sind gegeben durch<br />

◆ Mangelnde legistische Verbindlichkeit:<br />

Die Umsetzung der ausgehandelten<br />

Mediationsergebnisse in nachgeschalteten<br />

Behördenverfahren ist<br />

nicht garantiert. Die Mediationsver-<br />

rin und wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

am Institut für nachhaltige<br />

Techniken und Systeme am Joanneum<br />

Research Graz;<br />

Internet: www.joanneum.at<br />

Mag. Gerlinde Mayerhofer ist eingetragene<br />

Mediatorin und Legal<br />

Senior Adviser in der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria AG;<br />

Internet: www.kommunalkredit.at<br />

Recht & Verwaltung<br />

einbarung kann von der Behörde<br />

grundsätzlich lediglich als Entscheidungsgrundlage<br />

herangezogen werden<br />

oder als Beweismittel zur Feststellung<br />

des Sachverhaltes genutzt<br />

werden.<br />

◆ Knappe Ressourcen an Zeit und<br />

Geld: Dies betrifft den Umfang mancher<br />

Verfahren und die prinzipielle<br />

Zumutbarkeit von Partizipation. Es<br />

ist jedoch immer die Entscheidung<br />

der Beteiligten, wie weit sie sich in<br />

einem Verfahren engagieren wollen<br />

(Grundsatz der Freiwilligkeit).<br />

◆ Soziale/gesellschaftliche Gründe:<br />

Dieser Einwand spielt auf gesellschaftliche<br />

Machtungleichgewichte<br />

an, die einer partnerschaftlichen<br />

Lösung entgegenstehen. Hier kommt<br />

es vor allem auf eine klare Vereinbarung<br />

zu Beginn der Mediation an<br />

(Mediationsvertrag).<br />

Fact-Box RFG<br />

Rechts- und Finanzierungspraxis der<br />

Gemeinden (RFG) ist eine Kooperation<br />

zwischen dem Österreichischer<br />

Gemeindebund, <strong>Kommunal</strong>kredit,<br />

kommunal consult, Leitner + Leitner,<br />

RPW NÖ GBG und dem<br />

Verlag MANZ. RFG<br />

erscheint 4 Mal jährlich<br />

(März, Juni, September,<br />

Dezember)<br />

Jahresabonnement<br />

2005 : 110 Euro inkl.<br />

Versand;<br />

Für Mitglieder des<br />

Österreichischen<br />

Gemeindebundes: Jahresabonnement<br />

2005<br />

90 Euro inkl. Versand<br />

Einzelheft 2005 33 Euro<br />

MANZ Bestellservice:<br />

Tel: (01) 531 61-100<br />

Fax: (01) 531 61-455<br />

E-Mail: bestellen@manz.at<br />

KOMMUNAL 21


Recht & Verwaltung<br />

Die Festlegung der deutschen Sprache als<br />

Amtssprache impliziert wohl auch die<br />

Forderung, dass die deutsche Sprache<br />

entsprechend den geltenden Rechtschreibregeln<br />

verwendet wird.<br />

Die Rechtschreibreform gilt auch für Behörden<br />

„Deutsche Sprach’ ist<br />

schwere Sprach’“<br />

„Deutsche Sprach’ ist schwere Sprach’“; dieser von Ausländern des öfteren gemachte<br />

Ausspruch, hat durch die neue Rechtschreibreform wiederum Aktualität erlangt. Seit<br />

1. August 2005 ist die neue Rechtschreibung für Schüler und Behörden verbindlich. Die<br />

Rechtschreibreform setzt u.a. bei der Groß- und Kleinschreibung, beim Abteilen von<br />

Wörtern sowie bei der Verwendung von „ß“ und „ss“ neue Maßstäbe.<br />

Gemäß Artikel 8 der Österreichischen<br />

Bundesverfassung (B-VG) ist die deutsche<br />

Sprache, unbeschadet der den<br />

sprachlichen Minderheiten bundesgesetzlicheingeräumten<br />

Rechte, die<br />

Staatssprache<br />

der<br />

Republik.<br />

Die Festlegung<br />

der<br />

deutschen<br />

Sprache als<br />

Staatssprachebedeutet,<br />

dass die<br />

deutsche<br />

Sprache die<br />

offizielle<br />

Sprache der Republik ist; alle Anordnungen<br />

der Staatsorgane wie Gesetze,<br />

Verordnungen, Urteile oder Bescheide<br />

sind in deutscher Sprache zu treffen.<br />

Auch der amtliche Verkehr hat deutsch<br />

zu erfolgen (VfSlg 9233; VwSlgNF<br />

11081A; VwGH 25.4.1995, Zahl<br />

95/20/0065). Branchenübliche lateinische<br />

Fachausdrücke in Kundmachungen<br />

sind allerdings zulässig (VfSlg 4092).<br />

Die Festlegung der deutschen Sprache<br />

als Amtssprache impliziert wohl auch<br />

22 KOMMUNAL<br />

Bescheide, in denen<br />

die deutsche Sprache<br />

nicht entsprechend der<br />

geltenden Rechtschreibung<br />

verwendet wird,<br />

sind deswegen nicht<br />

anfechtbar oder<br />

vernichtbar.<br />

die Forderung, dass die deutsche Sprache<br />

entsprechend den geltenden Rechtschreibregeln<br />

verwendet wird. Es erhebt<br />

sich daher die Frage, ob Bescheide in<br />

denen die deutsche Sprache nicht<br />

in geltender Form verwendet wird<br />

oder die Rechtschreibfehler ent-<br />

halten deswegen anfechtbar oder<br />

gar nichtig sind. Das für das Verwaltungsverfahren<br />

grundsätzlich<br />

geltende allgemeine Verwaltungsverfahrensgesetz<br />

(AVG), enthält<br />

diesbezüglich keine Anordnungen.<br />

Es ist daher<br />

davon auszugehen,<br />

dass auch Bescheide in<br />

denen die deutsche<br />

Sprache nicht entsprechend<br />

der geltenden<br />

Rechtschreibung verwendet<br />

wird, so ferne sie<br />

nur klar und deutlich die<br />

entsprechenden Anordnungen<br />

zum Ausdruck bringen,<br />

deswegen nicht anfechtbar<br />

oder vernichtbar sind. Der<br />

Verwaltungsgerichtshof hat<br />

in ständiger Judikatur ausgesprochen,<br />

das Schreibfehler<br />

in Bescheiden unerheblich sind,<br />

wenn sie die Feststellung des beabsichtigen<br />

Bescheidinhaltes nicht unmöglich<br />

machen. Im Falle eines offenkundigen<br />

Schreibfehlers, der einerseits gem. § 62<br />

Abs, 4 AVG verbesserungsfähig ist,<br />

anderseits aber erkennen lässt, was<br />

gemeint ist, ist eine bescheidmäßige<br />

Verbesserung entbehrlich, wenn alle<br />

Parteien erkannt haben, was gemeint<br />

ist; dies gilt wohl auch bei Rechtschreibfehlern.<br />

In diesem Zusammenhang ist aber darauf<br />

hinzuweisen, dass in Bescheiden die<br />

Gesetzessprache (verba legalia) zu verwenden<br />

ist. Wenn die Bauordnung<br />

daher z.B. von<br />

Baubewilligung<br />

spricht,<br />

erscheint es<br />

nicht statthaft in<br />

einem Bescheid<br />

von Baugenehmigung<br />

oder<br />

Baugestattung<br />

zu sprechen.<br />

Dem Geiste des<br />

Artikels 8 B-VG<br />

folgend, wird<br />

daher zu verlangen<br />

sein, dass<br />

sich alle Behörden,<br />

also auch die Gemeindebehörden<br />

an die neue Rechtschreibung halten.<br />

Dr. Roman Häußl<br />

Dem Geiste des<br />

Artikels 8 B-VG folgend,<br />

wird daher zu verlangen<br />

sein, dass sich alle<br />

Behörden, also auch die<br />

Gemeindebehörden an<br />

die neue Rechtschreibung<br />

halten.


Die Homepage des Gemeindebundes im „neuen Kleid“<br />

„Die bisherige Internet-Seite hat einfach<br />

nicht mehr den Anforderungen eines<br />

modernen Internet-Auftritts entsprochen“,<br />

erklärt Gemeindebund-Generalsekretär<br />

Dr. Robert Hink. „Wir bemühen<br />

uns, unseren Mitgliedern, aber auch allen<br />

Besuchern und Interessierten einen<br />

optisch ansprechenden und inhaltlich gut<br />

gegliederten Überblick über die Aktivitäten<br />

des Gemeindebundes zu bieten.“<br />

Neues Design<br />

Dass der Relaunch zeitlich gemeinsam<br />

mit kommunalnet.at erfolgt, ist durchaus<br />

gewollt. „Es macht Sinn, dass wir alle<br />

Online-Angebote des Gemeindebundes<br />

zu einem gemeinsamen Zeitpunkt<br />

optisch, technisch und inhaltlich optimieren“,<br />

so Hink. „Unsere Mitglieder erwarten<br />

zu Recht eine moderne und leicht<br />

bedienbare Serviceleistung.“<br />

Nahezu alle Bereiche<br />

wurden verbessert,<br />

einige sogar neu<br />

geschaffen. Im „News“-<br />

Bereich auf der Startseite<br />

finden sich in kompakter<br />

Form Berichte<br />

über alle aktuellen Aktivitäten<br />

und Initiativen<br />

des Gemeindebundes.<br />

Neu sind auch zahlreiche<br />

Möglichkeiten zur<br />

Reaktion auf einzelne<br />

Beiträge. „Jeder Leser<br />

kann für jeden Artikel<br />

eine Bewertung abgeben“,<br />

so Hink. „Das ist<br />

uns deswegen wichtig,<br />

weil wir wissen wollen,<br />

ob die Informationen,<br />

die wir bereitstellen,<br />

tatsächlich auf die<br />

Bedürfnisse der User<br />

treffen“, erklärt Hink.<br />

Ergänzend dazu kann<br />

man auch bei jedem Beitrag einen selbst<br />

geschriebenen Kommentar abgeben, um<br />

zu deponieren, was gefallen oder gefehlt<br />

hat. Zudem endet jeder Beitrag mit der<br />

Möglichkeit, dem Verfasser direkt ein<br />

E-Mail zu schicken oder auch den betreffenden<br />

Artikel per E-Mail jemand anderem<br />

weiterzuempfehlen.<br />

Reicher Service-Bereich<br />

Im Servicebereich wurden alle Elemente<br />

zusammengefasst, die den Gemeinden<br />

und ihren Mitarbeiter von direktem Nutzen<br />

sein können. „Hier werden alle Publikationen<br />

des Gemeindebundes, wie etwa<br />

unsere Schriftenreihe oder die RFG-Zeitschrift<br />

zur Bestellung und/oder zum<br />

<strong>Download</strong> angeboten“, freut sich der<br />

Gemeindebund-Generalsekretär. Ebenso<br />

werden regelmäßig Umfragen, Studien<br />

oder andere hilfreiche Dokumente veröffentlicht.<br />

„Die regelmäßige Publikation<br />

von Finanzdaten, wie etwa der Ertragsanteile,<br />

ist zu einem viel beanspruchten Service<br />

für die Gemeinden<br />

geworden“, so Hink.<br />

Diese Leistung wird<br />

natürlich beibehalten<br />

und sogar noch ausgebaut.<br />

Prominenter platziert<br />

ist der Bereich der<br />

„Wettbewerbe“. Hier<br />

werden alle Wettbewerbe<br />

des Gemeindebundes,<br />

aber auch<br />

anderer Veranstalter,<br />

an denen die Gemeinden<br />

teilnehmen können<br />

ausführlich dargestellt.<br />

„Die vergangenen<br />

Jahre haben<br />

gezeigt, dass die<br />

Gemeinden unzählige<br />

tolle Ideen haben und<br />

Leistungen anbieten,<br />

die es wert sind, in<br />

Wettbewerben aneinander<br />

gemessen zu<br />

werden“, so Hink. „Zudem sorgen diese<br />

Wettbewerbe für eine große öffentliche<br />

Wahrnehmung der Gemeinden, die<br />

Gemeindebund<br />

„On air“ seit 10 Tagen<br />

Parallel zum Relaunch von kommunalnet.at hat auch der Österreichische Gemeindebund<br />

seinen Internet-Auftritt auf www.gemeindebund.gv.at neu gestaltet. Die neue<br />

Seite entspricht nun technisch und optisch dem Stand der Zeit.<br />

»<br />

Unsere Mitglieder<br />

erwarten zu Recht<br />

eine moderne und<br />

leicht bedienbare<br />

Serviceleistung.<br />

«<br />

Dr. Robert Hink<br />

Gemeindebund Generalsekretär<br />

Preisträger können sich anschließend<br />

meist vor Anfragen der Presse kaum retten.<br />

Diese Bewerbe sind also wichtiger<br />

Bestandteil der Image-Pflege der österreichischen<br />

Gemeinden.“<br />

Auch für Medien gibt es einen eigenen<br />

Bereich. Hier finden sich alle Pressemeldungen<br />

des Gemeindebundes wieder.<br />

Im Servicebereich wurden alle<br />

Elemente zusammengefasst, die<br />

den Gemeinden und ihren Mitarbeiter<br />

von direktem Nutzen sein<br />

können.<br />

Ebenso gibt es die Möglichkeit, druckfähige<br />

Photos der Spitzenvertreter des<br />

Gemeindebundes herunterzuladen. Diese<br />

Datenbank wächst beständig und umfasst<br />

auch Photos von Veranstaltungen.<br />

Schwerpunkt-Dossiers<br />

Ganz neu gestaltet wird auch der Bereich<br />

einzelner Schwerpunktthemen des<br />

Gemeindebundes, die meist über mehrere<br />

Wochen oder Monate aktuell sind<br />

und mehr als nur ein Dokument oder<br />

einen Artikel enthalten. „Hier geht’s<br />

darum, dass wir einen vollständigen<br />

Überblick bzw. eine Dokumentation relevanter<br />

Dokumente zu einem bestimmten<br />

Thema anbieten“, so der Generalsekretär.<br />

„Ein Beispiel dafür ist etwa die ab dem<br />

nächsten Schuljahr kommende Nachmittagsbetreuung<br />

für Pflichtschüler. Hier<br />

können die User in kompakter Form in<br />

alle zu diesem Thema gehörenden Dokumente<br />

und Unterlagen Einsicht nehmen.“<br />

„In Summe hat der Gemeindebund also<br />

sein Online-Angebot also deutlich erweitert<br />

und für die Besucher seiner Seite<br />

interessanter gemacht“, resümiert Hink.<br />

www.gemeindebund.gv.at<br />

KOMMUNAL 23


E-Government<br />

Die E-Government Offensive des Österreichischen Gemeindebundes<br />

Die besondere Rolle<br />

der Gemeinden<br />

Um bei der rasanten Entwicklung im E-Government Bereich – beginnend von der<br />

flächendeckenden Verwendung (und Pflege) zentraler Register bis hin zur Verfügungstellung<br />

von E-Government Services für die Bürgerinnen und Bürger – Schritt halten<br />

zu können, ist ein hoher Ressourceneinsatz für alle Städte und Gemeinden erforderlich.<br />

Das ist nur einer der Gründe,warum der Österreichische Gemeindebund gemeinsam mit<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria die Plattform „kommunalnet.at“ gegründet hat.<br />

◆ Michael Vesely<br />

Die Liste der von den Gemeinden zu<br />

wartenden Datenbestände reicht von<br />

Adressen, über Gebäude und Wohnungen<br />

bis hin zu Meldedaten und den<br />

dazugehörenden Dokumenten und bildet<br />

damit die Basis für alle wesentlichen<br />

E-Government Aktivitäten der<br />

Republik.<br />

Anders als größere Einheiten wie Bund,<br />

Länder oder größere Städte unterhalten<br />

die meisten Gemeinden aber keine<br />

eigenen IT-Stäbe und bedienen sich –<br />

ähnlich wie KMUs – bei der Entwicklung<br />

und Umsetzung EDV gestützter<br />

Prozesse privatwirtschaftlicher Dienstleister.<br />

Der möglichst unmittelbaren<br />

Vernetzung der Anforderungen der Praxis<br />

auf Gemeindeebene mit den<br />

E-Government Projekten auf Bundesund<br />

Länderebene kommt daher beson-<br />

◆ Michael Vesely ist Geschäftsführer<br />

von kommunalnet.at<br />

24 KOMMUNAL<br />

dere Bedeutung zu, eine Aufgabe die<br />

auf Grund der Vielfältigkeit der Dienstleister<br />

und ihrer Anwendungen aber<br />

kaum bzw. nur ungenügend zu bewältigt<br />

werden konnte. Noch schwieriger,<br />

als mit den von Bund und Ländern<br />

bestimmten (und sich ständig ändernden!)<br />

Rahmenbedingungen bei „deren“<br />

Projekten zu Rande zu kommen ist es,<br />

eigene Projekte mit einem echten und<br />

nachvollziehbaren Zusatznutzen für die<br />

kommunale Verwaltung flächendeckend<br />

durchzusetzen.<br />

kommunalnet.at:<br />

Proaktives kommunales<br />

E-Government<br />

Der Österreichische<br />

Gemeindebund hat mit<br />

seinen Landesverbänden<br />

aus den Erfahrungen der<br />

letzten Jahre Konsequenzen<br />

gezogen und –<br />

gemeinsam mit der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria – mit<br />

kommunalnet.at eine<br />

Plattform geschaffen, der<br />

in Zukunft eine besondere<br />

strategische Rolle zukommen<br />

wird. Dazu wurden<br />

erstmals die wichtigsten<br />

Softwarepartner eingebunden<br />

und steuern<br />

gemeinschaftlich technische Komponenten<br />

und Know-how bei. Die Gründe<br />

liegen auf der Hand: durch die Kooperation<br />

zwischen einem Großteil der<br />

wichtigsten Softwarepartner der<br />

Gemeinden und der Interessenvertretung<br />

der Gemeinden entsteht erstmals<br />

in Österreich eine politisch und technologisch<br />

herausragende Bündelung der<br />

kommunalen e-Government Interessen<br />

(u.a.) gegenüber Bund und Ländern.<br />

Damit wird nicht nur die Auswirkung<br />

bestimmter Projekte auf Bundes- und<br />

Länderebene bereits in der Entstehungsphase<br />

rascher und präziser<br />

abschätzbar, vielmehr werden durch<br />

die operativen Stärken dieser Kooperation<br />

die Chancen einer proaktiven<br />

Gestaltung der<br />

E-Government<br />

Politik in Österreich<br />

im Sinne<br />

Anders als größere<br />

Einheiten wie Bund, Länder<br />

oder Städte bedienen<br />

sich die meisten<br />

Gemeinden – ähnlich<br />

wie KMUs – bei der Entwicklung<br />

und Umsetzung<br />

EDV gestützter Prozesse<br />

privatwirtschaftlicher<br />

Dienstleister.<br />

der Kommunen<br />

deutlich verbessert.<br />

Konkret<br />

soll dadurch<br />

E-Government<br />

möglichst effizient<br />

und effektiv,<br />

im Sinn der<br />

Gemeinden,<br />

umgesetzt werden.<br />

Die<br />

Gemeinden können<br />

in dieser<br />

Konstellation


<strong>Kommunal</strong>net: Durch die Kooperation zwischen einem Großteil der wichtigsten Softwarepartner<br />

der Gemeinden und der Interessenvertretung der Gemeinden entsteht<br />

erstmals in Österreich eine politisch und technologisch herausragende Bündelung der<br />

kommunalen e-Government Interessen (u.a.) gegenüber Bund und Ländern.<br />

nicht nur österreichweit eigene Prioritäten<br />

noch besser und zielgenauer<br />

definieren, sondern – durch Nutzung<br />

der Plattform kommunalnet.at – auch<br />

die flächendeckende Umsetzung<br />

gewährleisten bzw. mit unterstützen -<br />

ein Umstand von dem auch Bund und<br />

Länder im Sinne einer effizienten und<br />

„bodennahen“ Umsetzung von E-Government<br />

deutlich profitieren können.<br />

Version 2.0: Mehr Inhalt,<br />

kleinerer Preis<br />

Die neue strategische Komponente von<br />

kommunalnet.at ist in der Version 2.0<br />

ab September<br />

2005<br />

durch ein<br />

deutlich<br />

verbessertesServiceangebot<br />

für die<br />

Gemeinden<br />

ideal<br />

ergänzt:<br />

bei einem<br />

von Euro<br />

4,90 auf<br />

Euro 3,50<br />

gesenkten<br />

Preis je Monat und Nutzer bietet beispielsweise<br />

das Basispaket deutlich<br />

mehr und verbesserte Features und<br />

Anwendungen für die Gemeinden als<br />

Die neue strategische<br />

Komponente von<br />

kommunalnet.at ist in der<br />

Version 2.0 ab September<br />

2005 durch ein deutlich<br />

verbessertes Serviceangebot<br />

für die Gemeinden<br />

ideal ergänzt.<br />

bisher (siehe Kasten). Sowohl die<br />

Dienstleistungen im Basispaket als auch<br />

die dazu verfügbaren Module und Ver-<br />

◆ Zugang zum Portalverbund (Single-<br />

Signon für E-Government Anwendungen<br />

von Bund und Ländern)<br />

◆ Zugang zu Bundesanwendungen, die<br />

nicht im Portalverbund laufen (ZMR,<br />

GWR, etc.)<br />

◆ Gemeinderecht aktuell (Übersicht<br />

über relevante Gesetze, sowie Möglichkeit,<br />

an der Begutachtung teilzunehmen)<br />

◆ Kostenlose Nutzung des VergabeExplorer<br />

(kostenloser Zugriff auf Lieferantenauskünfte<br />

(Bonität, Firmenbuch)<br />

◆ Wegfall der monatlichen Benutzergebühren<br />

beim Lokalen Melderegister<br />

◆ Nachrichten zu den Themen Finanzen,<br />

Recht, E-Government, etc.<br />

◆ täglicher Pressespiegel<br />

◆ Diskussionsforen<br />

◆ kommunales Adressbuch (Name,<br />

Funktion, Kontaktdaten von über<br />

40.000 Personen)<br />

◆ tägliche Insolvenzliste<br />

◆ Schwerpunktberichterstattung<br />

◆ Terminübersicht<br />

◆ Musterprojekte<br />

◆ Gebrauchtgerätebörse<br />

◆ Jobbörse<br />

◆ Linksammlung (kommentiert)<br />

E-Government<br />

günstigungen bieten praxisorientierte<br />

Dienstleistungen für die tagtägliche<br />

Nutzung in der kommunalen Politik<br />

und Verwaltung<br />

zu konkurrenzlosen<br />

wirtschaftlichenKonditionen<br />

an. Bestechend<br />

ist<br />

dabei aber<br />

nicht nur der<br />

niedrige Preis<br />

sondern darüber<br />

hinaus<br />

auch der<br />

unkomplizierte<br />

und<br />

kundenfreundliche Zugang zu den vielfältigen<br />

Leistungen von<br />

kommunalnet.at. Zusammen mit den<br />

Experten des Gemeindebundes und der<br />

Software-Dienstleister hat unser Team<br />

die neuesten Erkenntnisse der Bedienerführung<br />

einfließen lassen. kommunalnet.at<br />

Version 2.0 ist deshalb<br />

bestens geeignet, die Forderungen der<br />

Gemeinden nach einem kosteneffizienten<br />

und gleichzeitig möglichst effektivem<br />

e-Government Realität werden zu<br />

lassen.<br />

Version 2.0 ist bestens<br />

geeignet, die Forderungen<br />

der Gemeinden nach<br />

einem kosteneffizienten<br />

und gleichzeitig möglichst<br />

effektivem E-Government<br />

Realität werden zu lassen.<br />

Das Basispaket von kommunalnet.at Version 2.0<br />

◆ u.v.m.<br />

Das Basispaket kostet Euro 3,50 pro<br />

Monat und Benutzer. Zusätzlich haben<br />

Nutzer des Basispaketes Zugang zu folgenden<br />

Modulen und Vergünstigungen<br />

◆ RDB (Rechtsdatenbank des Manz-Verlags)<br />

◆ keine Einrichtegebühr (Ersparnis:<br />

Euro 249,80)<br />

◆ keine monatliche Gebühr (Ersparnis:<br />

Euro 39,00)<br />

◆ pro Dokument nur Euro 2,95 (statt<br />

Euro 4,98)<br />

◆ APA DeFacto (Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv)<br />

◆ pro Dokument ca. 40 Prozent<br />

verbilligt<br />

◆ diverse Seminare (Vergaberecht, etc.)<br />

◆ bis zu 25 Prozent verbilligt, bzw.<br />

bevorzugte Anmeldung<br />

◆ KSV (Kreditschutzverband)<br />

◆ keine Einrichtegebühr (Ersparnis:<br />

Euro 59,00)<br />

◆ monatlich nur Euro 9,00 (statt Euro<br />

15,20)<br />

◆ Abfragen bis zu 40 Prozent vergünstigt<br />

◆ Gutscheinbuch<br />

◆ u.v.m.<br />

KOMMUNAL 25


E-Government<br />

Leitfaden für Bürgermeister und Gemeindemandatare<br />

Jede Person definiert<br />

durch zwei Zahlen<br />

Der dritte – und vorläufig letzte – Teil der KOMMUNAL-Serie befasst sich mit zwei Themen,<br />

die überaus wichtig sind: den – etwas komplizierten – „Personenkennzahlen“ und<br />

dem vielgenannten und in den Gemeinden bereits sehr weit verbreiteten „Back Office“.<br />

◆ Christian Rupp<br />

„Der Einsatz von bereichsspezifisch verschiedenen<br />

Personenkennzeichen ist ein<br />

wesentliches datenschutzrechtliches Anliegen:<br />

E-Government darf durch die Verwendung<br />

einer einzigen Personennummer<br />

für jeden Bürger nicht zum Vehikel für die<br />

Erzeugung des gläsernen Bürgers gemacht<br />

werden. Bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />

garantieren die sichere, durch die<br />

Bürgerkarte überall einsetzbare Identifikation<br />

der Bürger bei gleichzeitigem verlässlichem<br />

Datenschutz.“ (MR Dr. Waltraut<br />

Kotschy, Datenschutzkommission/<br />

Stammzahlenregisterbehörde).<br />

Das bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />

ist im E-Government für die<br />

Identifikation und Authentifizierung von<br />

Personen von besonderer Bedeutung.<br />

Personen können meist durch Name und<br />

Geburtsdatum identifiziert werden.<br />

Allerdings gibt es im österr. Telefonbuch<br />

mehr als 300 Einträge zu Franz Müller<br />

und auch Hermann Maier ist nicht einzigartig,<br />

gibt es doch 67 Namensvettern.<br />

Es ist daher notwendig einen eindeutigen<br />

Ordnungsbegriff hoher Qualität, der<br />

◆ Christian Rupp ist Exekutivsekretär<br />

E-Government des<br />

Bundes<br />

26 KOMMUNAL<br />

nach Möglichkeit über das Leben der<br />

Person konstant bleibt, einzuführen und<br />

zu definieren. In Österreich bieten sich<br />

dazu zwei Zahlen an: die Sozialversicherungsnummer,<br />

die im Gesundheitswesen<br />

Verwendung findet und die ZMR-Zahl,<br />

die im Meldewesen verwendet wird.<br />

Aus Gründen des Datenschutzes wird<br />

für natürliche Personen die ZMR-Zahl<br />

nicht direkt verwendet, sondern sie wird<br />

mit einem geheimen Schlüssel der<br />

Stammzahlenregisterbehörde verschlüsselt.<br />

Die so verschlüsselte<br />

ZMR-Zahl wird<br />

Stammzahl genannt.<br />

Die Stammzahl ist eindeutig<br />

für jede Person.<br />

Sie wird ausschließlich<br />

auf der Bürgerkarte<br />

gespeichert und darf<br />

nur als Ausgangsbasis<br />

für die Errechnung des<br />

bereichsspezifischen<br />

Personenkennzeichens<br />

verwendet werden.<br />

Das bereichsspezifische<br />

Personenkennzeichen<br />

(kurz: bPK) wird mit<br />

Hilfe der Stammzahl<br />

und der Benennung<br />

des Bereiches berechnet.<br />

Das Wesen der<br />

bPK ist es, dass für unterschiedliche<br />

Bereiche unterschiedliche bPK generiert<br />

werden. Das bedeutet, dass die bPK für<br />

den Bereich Steuern und Abgaben verschieden<br />

von der bPK für den Bereich<br />

Bauen und Wohnen ist. Ein bereichsspezifisches<br />

Personenkennzeichen kann<br />

nicht in ein anderes bereichsspezifisches<br />

Personenkennzeichen umgerechnet werden.<br />

Ebensowenig kann von einem<br />

Aus Gründen des<br />

Datenschutzes wird die<br />

ZMR-Zahl nicht direkt<br />

verwendet, sondern sie<br />

wird mit einem geheimen<br />

Schlüssel der<br />

Stammzahlenregisterbehörde<br />

verschlüsselt.<br />

Die so codierte ZMR-<br />

Zahl wird Stammzahl<br />

genannt.<br />

bereichsspezifischen Personenkennzeichen<br />

auf die Stammzahl zurück gerechnet<br />

werden.<br />

Tritt also eine Person mit ihrer Bürgerkarte<br />

an die Behörde heran, wird im<br />

ersten Schritt die Stammzahl von der<br />

Bürgerkarte ausgelesen. Aus dieser<br />

Stammzahl wird dann in Folge, das für<br />

den Fachbereich gültige bereichsspezifische<br />

Personenkennzeichen berechnet<br />

und gespeichert. Unter diesem bPK können<br />

dann alle in diesem Fachbereich<br />

gespeicherten Daten<br />

der Person zugeordnet<br />

werden.<br />

Bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />

anderer Fachbereiche<br />

dürfen nicht gespeichert<br />

werden. Erstreckt<br />

sich ein Verfahren über<br />

mehrere Bereiche, so<br />

darf das "fremde"<br />

bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />

nur<br />

in verschlüsselter Form<br />

gespeichert werden.<br />

Die Verschlüsselung findet<br />

dabei so statt, dass<br />

nur die jeweils zuständige<br />

Anwendung, das<br />

sie betreffende<br />

bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />

wieder entschlüsseln kann. Ein Beispiel:<br />

Wenn der Bürger die Ausstellung<br />

einer Meldebestätigung begehrt und<br />

diese elektronisch zugestellt haben<br />

möchte, so werden sowohl das bereichsspezifische<br />

Personenkennzeichen für die<br />

Meldebestätigung als auch jenes für die<br />

elektronische Zustellung berechnet.<br />

Letzteres wird aber verschlüsselt gespei-


Die Personenkennzahl<br />

E-Government darf durch die Verwendung<br />

einer einzigen Personennummer<br />

für jeden Bürger nicht zum<br />

Vehikel für die Erzeugung des gläsernen<br />

Bürgers gemacht werden.<br />

Die Stammzahl ist eindeutig für<br />

jede Person. Sie wird ausschließlich<br />

auf der Bürgerkarte gespeichert<br />

und darf nur als Ausgangsbasis für<br />

die Errechnung des bereichsspezifischen<br />

Personenkennzeichens verwendet<br />

werden.<br />

Das bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />

(kurz: bPK) wird mit<br />

Hilfe der Stammzahl und der Benennung<br />

des Bereiches berechnet.<br />

chert und kann nur von der elektronischen<br />

Zustellung gelesen werden, die<br />

dann die Meldebestätigung in das Postfach<br />

des richtigen Hermann Maier einordnen<br />

kann.<br />

Das klingt nicht nur sehr technisch, es ist<br />

es auch. Deswegen haben wir für Techniker<br />

umfangreiche Erklärungen und<br />

Werkzeuge zur Verfügung gestellt.<br />

Das Backoffice<br />

Die meisten Gemeinden verwenden bereits<br />

professionelle Backoffice Lösungen von einzelnen<br />

Fachanwendungen bis hin zum<br />

elektronischen Akt. Der vorliegende Leitfaden<br />

wird daher nicht näher auf dieses<br />

Thema eingehen. Wichtig ist es, dass die<br />

Gemeinde darauf<br />

»<br />

achtet, dass ihre<br />

Fachanwendungen<br />

sowohl mit den hier<br />

vorgestellten E-<br />

Government Bausteinenzusammenarbeiten<br />

können als auch<br />

an zukünfitge Entwicklungen<br />

ohne<br />

Probleme angepaßt<br />

werden können. Die<br />

Gemeinde sollte<br />

daher ihre Software<br />

Dienstleister in<br />

Zukunft dazu verpflichten,<br />

ihre<br />

Schnittstellen zu den<br />

E-Government Bausteinen<br />

so offen zu<br />

legen, dass nicht nur<br />

bestehende sondern<br />

auch zukünftige E-Government<br />

Entwicklungen ohne große Probleme<br />

und Kosten integriert werden<br />

können.<br />

Aber auch das Überdenken bestehender<br />

Lösungen zahlt sich im<br />

wahrsten Sinne des Wortes aus,<br />

wie das Beispiel Inzersdorf-Getzersdorf<br />

zeigt.<br />

Vor Einsatz der Heurigenanmeldung mussten<br />

zu Zeiten der Papier-Anmeldung die<br />

Gemeindebediensteten immer wieder ihre<br />

Arbeit unterbrechen, um die zeitraubende<br />

Heurigenanmeldung vorzunehmen. Jetzt<br />

läuft das entweder nebenher im<br />

Bürobetrieb mit, oder die Winzer<br />

erledigen ohnehin alles selbstständig<br />

über das Internet. Das faszinierende<br />

an der Lösung ist das bei der<br />

Anmeldung über Internet keinerlei<br />

Genehmigungsaktivitäten durch<br />

die Sachbearbeiter mehr erforderlich<br />

sind - d.h. das Verfahren läuft<br />

vollkommen automatisiert ab. Die<br />

Winzer sparen sich Zeit und Bundesgebühr<br />

in Höhe von 13 Euro bei Verwendung der<br />

E-Government<br />

digitalen Signatur. Da macht es richtig<br />

Spaß Bürgermeister und Weinbauer unserer<br />

Gemeinde zu sein. (Bgm. Franz Haslinger,<br />

Inzersdorf-Getzersdorf)<br />

Die niederösterreichische Weinbaugemeinde<br />

nahm am Projekt Mustergemeinde<br />

teil und führte als erste Maßnahme<br />

eine Prozess- und Verfahrensanalyse<br />

durch, um verbesserungswürdige<br />

Abläufe zu erkennen. Dabei wurde unter<br />

anderem ein Verfahren entdeckt, dass<br />

die Gemeindeangestellten Zeit kostete<br />

und für das auch keinerlei Fachapplikation<br />

am Markt erhältlich war: die Heurigenanmeldung.<br />

Diese wurde in weiterer<br />

Folge in einem Public Private Partnership<br />

zwischen Gemeinde, Stabstelle IKT-Strategie<br />

des Bundes und der Firma Unisys<br />

umgesetzt.<br />

Die automatisierteHeurigenanmeldung<br />

in<br />

Inzersdorf-Getzersdorfermöglicht<br />

es nun der<br />

Winzerin oder<br />

dem Winzer<br />

bequem von zu<br />

Hause einen<br />

Antrag zu stellen<br />

und die<br />

anfallenden<br />

Gebühren online<br />

zu bezahlen. Die<br />

Anmeldung<br />

muss nicht mehr<br />

wie früher persönlich<br />

auf dem<br />

Gemeindeamt<br />

durchgeführt<br />

werden, wo der zuständige Sachbearbeiter<br />

den Antrag auf Einhaltung von Sperrfristen<br />

prüfte und bei positiver Erledigung<br />

Gendarmerie, Kellerei- und Lebensmittelinspektor<br />

über die Öffnungszeiten<br />

verständigte. Das neu entwickelte elektronische<br />

Verfahren wird nun vollautomatisch<br />

ohne Zutun des Sachbearbeiters<br />

abgewickelt. Zeitgleich wird auch der<br />

Internet-Heurigenkalender der<br />

Gemeinde aktualisiert. Für die<br />

Gemeinde ergibt sich dadurch eine<br />

Ersparnis von 7,25 Euro pro Geschäftsfall<br />

und auch Winzerinnen und Winzer<br />

sparen 13 Euro pro Anmeldung.<br />

Ein anschauliches Beispiel, wie die Reorganisation<br />

von Backoffice-Prozessen<br />

deutliche Kosten- und Zeitersparnisse für<br />

alle Beteiligten bringen kann.<br />

Ende der Serie.<br />

Die Gemeinde sollte<br />

ihre Software-Dienstleister<br />

dazu verpflichten, ihre<br />

Schnittstellen zu den<br />

E-Government Bausteinen<br />

so offen zu legen, dass nicht<br />

nur bestehende sondern<br />

auch zukünftige E-Government<br />

Entwicklungen ohne<br />

große Probleme und Kosten<br />

integriert werden können.<br />

«<br />

Franz Haslinger<br />

Bürgermeister von Inzersdorf-Getzersdorf<br />

Zu bestellen ist der Leitfaden unter:<br />

bestellen@manz.at<br />

KOMMUNAL 27


Europa<br />

Sonnenaufgang an der europäischen<br />

Küste: Damit es so idyllisch bleibt,<br />

befasst sich auch der Österreichische<br />

Gemeindebund mit diesem Thema.<br />

Europäische Energiepolitik – auch erneuerbar und „grün“<br />

„Kleine Strategien“<br />

haben Vorbildwirkung<br />

Der Klimawandel zählt seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, zu einem der Topthemen<br />

der Umweltpolitik. Dabei muss angemerkt werden, dass lokale und regionale Initiativen<br />

zwar äußerst wichtig sind, in Summe aber nur Tropfen auf dem heißen Stein<br />

bedeuten. Wie die EU dem Klimawandel gegensteuern will, zeigen wir in KOMMUNAL.<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss<br />

Klimawandel kann nur global bekämpft<br />

werden, Treibhausgase kennen keine<br />

Grenzen – weder regionale, nationale<br />

noch kontinentale. Dennoch sind<br />

„kleine“ Strategien notwendig – nicht<br />

zuletzt aufgrund ihrer Vorbildwirkung.<br />

Die Europäische Union hat diese Notwendigkeit<br />

erkannt und in den 1990er<br />

Jahren ihre Initiativen im Energiebereich<br />

verstärkt. 1996, im Vorfeld der<br />

Konferenz von Kyoto, wurde mit der<br />

Vorlage des Grünbuchs über erneuerbare<br />

Energieträger ein umfassender Diskussionsprozess<br />

in Gang gesetzt. Dieser<br />

mündete 1997 in der Veröffentlichung<br />

eines Weißbuchs, das den Ausgangspunkt<br />

zahlreicher Gesetzesinitiativen im<br />

Energiebereich bildete.<br />

Im Weißbuch wurde etwa das noch<br />

◆ Mag. Daniela Fraiss ist Leiterin<br />

des Gemeindebund-Büros in<br />

Brüssel<br />

28 KOMMUNAL<br />

immer gültige Ziel, bis 2012 zwölf Prozent<br />

der in der EU verbrauchten Gesamtenergiemenge<br />

aus erneuerbaren Quellen<br />

zu beziehen, formuliert.<br />

In einem mit dem Weißbuch verbundenen<br />

Aktionsplan wurde beschlossen, für<br />

erneuerbare Energieträger einen fairen<br />

Zugang zum Elektrizitätsmarkt zu schaffen<br />

– eine Forderung, die 2001 auf<br />

europäischer Ebene verwirklicht und in<br />

Österreich durch das Ökostromgesetz<br />

umgesetzt wurde.<br />

Auch die Förderung<br />

von Biotreibstoffen<br />

zählte zu den Inhalten<br />

des Aktionsplans<br />

– sie wurde durch<br />

die 2003 in Kraft<br />

getretene EU-Biokraftstoffrichtlinie<br />

Teil des europäischenRechtsbestandes.<br />

Die ebenfalls aus<br />

dem Jahr 2003<br />

stammende Richtlinie über das Energieprofil<br />

von Gebäuden geht auf eine Entschließung<br />

des Europäischen Parlaments<br />

aus dem Jahr 1996 zurück und fand<br />

sich in ihren Grundzügen ebenfalls im<br />

Aktionsplan. Dies sind zweifelsohne die<br />

aktuellsten Gesetzgebungsakte der<br />

Union, in vielen Mitgliedstaaten sind sie<br />

bereits umgesetzt und daher Teil des<br />

nationalen Rechtsbestandes.<br />

Die Fachkommission<br />

für nachhaltige Entwicklung<br />

nominierte Vizepräsident<br />

Bernd Vögerle,<br />

Bürgermeister von Gerasdorf,<br />

zum Grünbuch-<br />

Berichterstatter im AdR.<br />

All diese Vorschläge fanden sich jedoch<br />

nicht nur im Grün- und Weißbuch über<br />

erneuerbare Energieträger, sondern wurden<br />

auch in dem im Jahr 2000 veröffentlichten<br />

Grünbuch über die Energieversorgungssicherheit<br />

aufgegriffen. Dieses<br />

setzte sich – anknüpfend an die Analysen<br />

des oben genannten Weißbuchs –<br />

intensiv mit der Abhängigkeit Europas<br />

von Energieimporten und möglichen<br />

Auswegen daraus auseinander.<br />

Vorgeschlagen wurde<br />

ein Mix von Maßnahmen,<br />

welche die Ener-<br />

gienachfrage drosseln<br />

bzw. in nachhaltigere<br />

Bahnen lenken sowie<br />

die europäische Energieversorgunglangfristig<br />

sicherstellen sollten.<br />

Die Kernaussage<br />

des Grünbuchs war,<br />

dass Europa v.a. auf<br />

der Nachfrageseite<br />

ansetzen kann und<br />

versuchen sollte, seine Energieabhängigkeit<br />

nicht weiter steigen zu lassen. Derzeit<br />

werden 50 Prozent des Energiebedarfs<br />

durch Importe gedeckt, ohne<br />

Gegenmaßnahmen wird dieser Wert bis<br />

zum Jahr 2020 auf 70 Prozent steigen.<br />

Angesichts steigender Öl- und Gaspreise<br />

sollte langsam jedoch auch das Interesse<br />

der Konsumenten für erneuerbare und<br />

effizientere Quellen zunehmen.


Was die Energieeffizienz betrifft, sind<br />

die Initiativen vieler österreichischer<br />

Kommunen zu erwähnen. Im Bereich<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung, der im Jahr<br />

2004 durch eine Richtlinie auf europäischer<br />

Ebene geregelt wurde, zählt Österreich<br />

neben den skandinavischen Ländern<br />

zu den Vorreitern.<br />

Noch mehr „Grünbücher“<br />

Das bisher gesagte soll einerseits einige<br />

Initiativen der EU im Energiebereich<br />

kurz darstellen, andererseits aber auch<br />

verdeutlichen, dass es manchmal mehrerer<br />

Anläufe (bzw. Grünbücher) bedarf,<br />

bis eine Idee tatsächlich umgesetzt wird.<br />

So ist es nicht verwunderlich, dass die<br />

Kommission im Juni 2005 ein weiteres<br />

Grünbuch, diesmal mit dem Titel „Energieeffizienz<br />

oder Weniger ist mehr“,<br />

vorgelegt hat. Dieses Grünbuch schließt<br />

an die bisherigen Initiativen an und<br />

befasst sich mit der weiteren Erhöhung<br />

der Energieeffizienz.<br />

Im bis Ende des Jahres laufenden Konsultationsprozess<br />

soll erforscht werden,<br />

welche zusätzlichen Energiesparmaßnahmen<br />

in diversen Lebensbereichen<br />

ergriffen werden können bzw. sollen<br />

und in welchen Bereichen Energie noch<br />

effizienter eingesetzt werden kann.<br />

Gefragt wird beispielsweise nach der<br />

Rolle staatlicher Beihilfen zur Unterstützung<br />

von Öko-Innovation, nach weiteren<br />

Anwendungsbereichen der Gebäuderichtlinie,<br />

nach Verbesserungen der<br />

Energieeffizienz im Verkehrssektor oder<br />

nach der Rolle „grüner“ Beschaffungen<br />

der öffentlichen Hand. Ein 25 Punkte<br />

umfassender Fragenkatalog soll Aufschluss<br />

über die Akzeptanz weiterer<br />

Initiativen geben.<br />

Wie im Grünbuchprozess üblich, befasst<br />

sich auch der Ausschuss der Regionen<br />

mit dieser Thematik und wird eine Stellungnahme<br />

dazu abgeben. Aufgrund der<br />

Vorreiterrolle Österreichs in den Bereichen<br />

erneuerbare Energie und Energieeffizienz<br />

nominierte die Fachkommission<br />

für nachhaltige Entwicklung am 28. Juni<br />

den Gerasdorfer Bürgermeister, Gemeindebund<br />

Vizepräsident Bernd Vögerle<br />

zum Grünbuch-Berichterstatter im AdR.<br />

Präsident Vögerle kommt die Aufgabe<br />

zu, eine Antwort der lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften auf die im<br />

Grünbuch gestellten Fragen zu formulieren<br />

und dabei den europäischen Konsens<br />

im Auge zu behalten.<br />

KOMMUNAL wird weiter berichten.<br />

Mit Europa auf<br />

du und du<br />

Ein Adresse für 457 Millionen BürgerInnen<br />

www.europarl.eu.int<br />

Informationen über die Aktivitäten der<br />

Europäischen Institutionen gibt es<br />

viele, doch manchmal ist es schwierig,<br />

die gesuchten Informationen in der<br />

angebotenen Vielfalt tatsächlich zu finden.<br />

Das soll, zumindest was das<br />

Europäische Parlament betrifft, nun<br />

grundlegend anders werden.<br />

Am 13. September um zehn Uhr morgens<br />

wurde die neue Homepage des<br />

Europäischen Parlaments (www.europarl.eu.int)<br />

online gestellt. Damit ist es<br />

für Sie erheblich leichter geworden, die<br />

Dokumente und Aktivitäten des<br />

Europäischen Parlaments online abzufragen<br />

und die Arbeit<br />

der von Ihnen gewählten<br />

Abgeordneten zu<br />

verfolgen.<br />

Neben Informationen<br />

über aktuelle Gesetzgebungsvorhaben<br />

finden<br />

Sie Hintergrundberichte<br />

und Fakten über das<br />

Europäische Parlament<br />

und die Europäische<br />

Integration allgemein.<br />

Berichte und<br />

Redebeiträge aller Abge-<br />

ordneten können direkt<br />

abgerufen werden. Ausserdem<br />

können Sie parlamentarische<br />

Debatten im<br />

Plenum sowie andere<br />

wichtige parlamentarische<br />

Veranstaltungen mit Hilfe des ‚Webstreaming‘<br />

der EP LIVE Funktion in Echtzeit<br />

miterleben.<br />

Selbstverständlich stehen weiterführende<br />

Links zu den Politischen Fraktionen,<br />

den anderen Europäischen<br />

Institutionen sowie zur Homepage des<br />

Informationsbüros des Europäischen<br />

Parlaments für Österreich (www.europarl.at)<br />

zur Verfügung.<br />

Die Zukunft Europas<br />

gemeinsam diskutieren<br />

Der Relaunch der Homepage des<br />

Europäischen Parlaments ist Teil einer<br />

neuen Kommunikationsstrategie, die<br />

www.europarl.eu.int –<br />

eine Adresse für 457 Millionen<br />

EU-Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

Europa<br />

den verbesserten Dialog mit den BürgerInnen<br />

zum Ziel hat. Unerstützt werden<br />

soll dabei auch die Arbeit der 732<br />

direkt gewählten Abgeordneten, welche<br />

die 457 Millionen EuropäerInnen<br />

aus den 25 Mitgliedsländern im<br />

Europäischen Parlament vertreten. Deshalb<br />

steht der Großteil der verfügbaren<br />

Informationen in allen 20 Amtssprachen<br />

der Europäischen Union zur Verfügung.<br />

Der Dialog über die Zukunft Europas<br />

ist heute wichtiger denn je. Das<br />

Europäische Parlament ist dabei der<br />

Ort, an dem die unterschiedlichen politischen<br />

Vorstellungen tagtäglich<br />

aufeinander treffen.<br />

Deshalb ist es von so<br />

großer Bedeutung, daß die<br />

BürgerInnen über die<br />

Arbeit des Europäischen<br />

Parlaments und seiner Mitglieder<br />

umfassend informiert<br />

werden.<br />

Wenn auch Sie mehr über<br />

die Arbeit des Europäischen<br />

Parlaments wissen<br />

wollen, nutzen Sie die<br />

neue Homepage des<br />

Europäischen Parlaments<br />

(www.europarl.eu.int),<br />

schreiben Sie dem Informationsbüro<br />

des Europäischen<br />

Parlaments für<br />

Österreich in Wien<br />

(www.europarl.at) oder wenden Sie<br />

sich direkt an Ihre(n) Europa-Abgeordnete(n).<br />

Informationen<br />

Wolfgang Hiller,<br />

Stvt. Leiter des Informationsbüros<br />

des Europäischen Parlaments<br />

für Österreich<br />

Kärnter Ring 5-7,<br />

A-1010 Wien<br />

epwien@europarl.eu.int<br />

KOMMUNAL 29


ICNW<br />

Veranstaltungen dokumentieren die Arbeit<br />

ICNW auch im<br />

Sommer aktiv<br />

Gerade zur Halbzeit des Projektes konnten zwei<br />

maßgebliche und für das ICNW wichtige Workshops in<br />

Italien und Griechenland abgehalten werden.<br />

◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />

Zur Erinnerung sei festgehalten, dass das<br />

ICNW im Mai des Jahres einen einflussreichen<br />

und wichtigen Partner in Griechenland<br />

gewinnen konnte. Es war in der<br />

technischen Abwicklung gegenüber der<br />

Management-Behörde nicht einfach, diesen<br />

neuen ICNW-Partner, die Region<br />

Attika, unter Einhaltung aller Formalitäten<br />

binnen kürzester Zeit so aufzunehmen,<br />

dass diese noch im selben Halbjahr<br />

einen Regionalen Workshop mit rund 80<br />

Teilnehmern veranstalten konnte.<br />

Dennoch konnte mit der Abhaltung dieses<br />

Workshops im Großraum Athen eine<br />

weitere erfolgreiche Aktion für das ICNW<br />

umgesetzt werden. Am 22. Juni wurde<br />

die Veranstaltung im Rahmen der ICNW-<br />

Komponente „Strategische Planung und<br />

Raumordnung“ (C3) mit sieben österreichischen<br />

Experten im Bildungszentrum<br />

der Bank für Landwirtschaft Griechenlands<br />

in Nea Erythraia, einem Vorort<br />

von Athen, abgehalten.<br />

Die Vorträge der österreichischen Experten<br />

und Praktiker am Folgetag hatten<br />

beträchtliche Resonanz. Namens der Ver-<br />

◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />

ist Jurist im Österreichischen<br />

Gemeindebund<br />

30 KOMMUNAL<br />

anstalter dankten der Bürgermeister der<br />

griechischen ICNW-Partner, der<br />

Gemeinde Hagios Stephanos, Dionysios<br />

Sakellariou, und der Generalsekretär der<br />

Region Attika, Charalambos Maniatis für<br />

die österreichische Expertise. Der Vertreter<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

lenkte das Augenmerk auf die Wichtigkeit<br />

der kommunalen Aufgaben vor<br />

allem in der Daseinsvorsorge und verwies<br />

dabei auch auf die<br />

lange Tradition des griechischen<br />

Staatswesens,<br />

das in seinem Philosophen<br />

Platon wohl eine<br />

bedeutende Darstellung<br />

gefunden hat. Im zweiten<br />

Buch der „Politeia“<br />

beschreibt Platon nicht<br />

nur die Entstehung des<br />

Staates, sondern gerade<br />

jene Leistungen die der<br />

Bürger von der Gemeinschaft<br />

erwartet. Platons<br />

„Eudaimonia“ könnte<br />

man heute wohl annähernd mit Lebensqualität<br />

übersetzen. Sie ist nicht nur Ziel<br />

des Individuums , sondern auch der<br />

Gemeinschaft, dem damaligen griechischen<br />

Stadtstaat gewesen. Somit sei es<br />

auch heute die Aufgabe der kommunalen<br />

Gebietskörperschaften, Leistungen<br />

anzubieten, die den Bürgerinnen und<br />

Bürgern Lebensqualität vermitteln.<br />

Gesundheitsvorsorge<br />

und Abfallwirtschaft<br />

In der Folge wurde von einem Vertreter<br />

des Amtes der Kärntner Landesregierung<br />

die Struktur und die Aufgabe der öster-<br />

Heute ist es die<br />

Aufgabe der kommunalenGebietskörperschaften,<br />

Leistungen<br />

anzubieten, die den<br />

Bürgern Lebensqualität<br />

vermitteln.<br />

reichischen Gemeinden vorgestellt. Eine<br />

Stadträtin der Kärntner Landeshauptstadt<br />

Klagenfurt referierte über Gesundheitsvorsorge<br />

als Aufgabe der Kommunen.<br />

Ein für Griechenland besonderes<br />

Problem behandelte der Vortrag über<br />

lokale und regionale Entwicklungskonzepte<br />

anhand von Beispielen aus dem<br />

Land Kärnten. Zwei weitere Vorträge<br />

behandelten die Lösungen in der Kärntner<br />

Abfallwirtschaft,<br />

wobei der eine Teil den<br />

technischen Part behan-<br />

delte der zweite die<br />

Frage der Bürgermitbestimmung<br />

bei Ansiedlung<br />

von großen<br />

Behandlungsanlagen.<br />

Bürgermeister Karl<br />

Grammanitsch aus Lassee<br />

referierte anschließend<br />

über die Implementierung<br />

der Kreislaufwirtschaft<br />

in seiner<br />

ländlichen Gemeinde<br />

und ein Vertreter der Tiroler Landesregierung<br />

konnte die österreichischen<br />

Methoden von Brunnenfassungen in<br />

Karstgebieten vorstellen. Die Tagesordnung<br />

dieses Workshops wurde maßgeblich<br />

von den griechischen ICNW-Partnern<br />

im Hinblick auf den Bedarf und das<br />

Interesse der griechischen Bürgermeister<br />

und kommunalen Entscheidungsträger<br />

ausgerichtet. So kam es, dass auch sehr<br />

spezifische Themen und Beispiele guter<br />

kommunaler Praxis von den österreichischen<br />

Experten vorgestellt wurden, die<br />

dem Publikum sehr entgegenkamen.<br />

Giannis Lekkas, der Sprecher des Generalsekretariates<br />

der Region Attika, resümierte<br />

dies in seiner Abschlussrede auch


ICNW Stationen in NÖ<br />

ICNW-Experten beim Besuch der<br />

Abfallverbrennungsanlage der AVN<br />

in Zwentendorf, NÖ (ganz oben).<br />

Bgm. DI Karl Grammanitsch aus Lassee<br />

(NÖ) erklärt die lokale Kläranlage<br />

als Teil der umgesetzten Kreislaufwirtschaft<br />

(oben).<br />

AWV-Tulln Geschäftsführer Ing.<br />

Siegfried Schönbauer im Gespräch<br />

mit den Experten der ICNW-Partner.<br />

Kalogeo-Geschäftsführer Andreas<br />

Ramharter stellt die Anlage zur<br />

thermischen Verwertung von Klärschlamm<br />

in Bad Vöslau vor.<br />

entsprechend, und zeigte sich gegenüber<br />

den Österreichischen Beispielen vor<br />

allem in der Umwelttechnik beeindruckt.<br />

<strong>Kommunal</strong>e Infrastruktur<br />

als Thema in Italien<br />

Vom italienischen ICNW-Partner, der italienischen<br />

Sektion des RGRE, wurde<br />

Anfang Juli eine weitere Arbeitsgruppe<br />

zur ICNW-Komponente für „<strong>Kommunal</strong>e<br />

Infrastruktur“ (C4) in der lombardischen<br />

Stadt Cremona organisiert. Dieses Treffen<br />

von 14 ICNW-Partnern, die sich mit<br />

dieser Komponente intensiver befassen,<br />

diente einem weiteren Gedankenaustausch<br />

vor allem über italienische Best-<br />

Practice-Modelle im Bereich des Öko-Vergabewesens,<br />

der Abfallwirtschaft, der<br />

Wasseraufbereitung und der Wasserversorgung<br />

der vor allem<br />

durch Ackerbau<br />

geprägten Provinz Cre-<br />

mona. Die Teilnehmer<br />

der Arbeitsgruppe<br />

wurde am 7. Juli vom<br />

Vorsitzenden des<br />

Umweltausschusses<br />

der Provinz Cremona,<br />

Herrn Giovanni<br />

Biondi; begrüßt und<br />

bei ihren Exkursionen<br />

begleitet. Am Folgetag<br />

fand die Sitzung der<br />

Arbeitgruppensitzung<br />

zwischen den Exkursionen<br />

in der<br />

Gemeinde Genivolta<br />

statt, die ihr bedeutendes<br />

barockes Gemeindehaus zur Verfügung<br />

stellte. Dabei wurde auch an Hand<br />

der Planung des Abwassersammlers der<br />

kroatischen Stadt Osijek und deren ländlicher<br />

Nachbargemeinde Cepin gezeigt,<br />

dass die Leistungen der kommunalen<br />

Infrastruktur sehr eng mit kooperativen<br />

und strategischen Planungsentscheidungen<br />

zusammenhängen. Anhand dieses<br />

Beispieles konnte vermittelt werden, dass<br />

sich auch die Vertreter der Gemeinden in<br />

EU-Kandidatenländern ernsthaft mit der<br />

Entwicklung der kommunalen Infrastruktur<br />

befassen und im ICNW eine<br />

Plattform für ihre komplexen Problemstellungen<br />

und vorbildlichen Lösungen<br />

gefunden haben.<br />

Best-Practice-Modelle<br />

aus Österreich<br />

Das erste Expertenaustauschprogramm<br />

des ICNW konnte schließlich in Österreich<br />

von 31. August bis 2. September<br />

abgehalten werden. Auf Einladung des<br />

ICNW<br />

Österreichischen Gemeindebundes als<br />

Lead Partner waren 14 Experten aus 11<br />

Ländern nach Niederösterreich gekommen,<br />

um Beispiele guter Praxis in der<br />

kommunalen Infrastruktur zu besuchen<br />

und die Funktionsweise der Entsorgungswirtschaft<br />

und der alternativen<br />

Energiegewinnung an Ort und Stelle zu<br />

studieren. Das dichte Programm war<br />

durch sparsames Haushalten extra noch<br />

um einen Tag erweitert worden, um den<br />

ICNW -Partnern einen möglichst intensiven<br />

Einblick in die Vielfalt der österreichischen<br />

Modelle guter Praxis zu<br />

geben.<br />

Am ersten Tag war die Gruppe Gast des<br />

Bürgermeisters Willi Stift aus Tulln und<br />

des Abfallwirtschaftsverbandes Tulln,<br />

dessen Vizepräsident Hermann Kühtreiber<br />

die Gäste auch in seinen Heimatort<br />

Zwentendorf zur thermischen Abfallverwertung<br />

der AVN<br />

begleiten konnte.<br />

Neben Vorträgen<br />

über die Funktionsweise<br />

des<br />

kommunalen<br />

Verbandswesens<br />

in Österreich<br />

wurden auch<br />

weitere Standorte<br />

der Abfallwirtschaft<br />

zur<br />

Kompostierung<br />

oder der Umsetzung<br />

der Elektroaltgeräterichtlinie<br />

besucht.<br />

Der Folgetag war<br />

zunächst von der<br />

Kreislaufwirtschaft einer kleinen ländlichen<br />

Gemeinde geprägt. Bürgermeister<br />

Karl Grammanitsch präsentierte das Vorzeigemodell<br />

einer solchen Kreislaufwirtschaft<br />

in der Marchfeldgemeinde Lassee,<br />

die auch eng mit den lokalen Landwirten<br />

kooperiert und schließlich aus diversen<br />

biogenen Abfällen Energie gewinnt. Ein<br />

weiterer Programmpunkt dieses Tages<br />

war unter anderem der Energiepark<br />

Bruck an der Leitha und die Vorstellung<br />

von Methoden alternativer Energiegewinnung.<br />

Die internationalen Experten besuchten<br />

noch am letzten Tag eine der Siegergemeinden<br />

des heurigen Innovationspreises<br />

des Österreichischen Gemeindebundes,<br />

nämlich die Stadtgemeinde Bad Vöslau.<br />

Die thermische Verwertung des Klärschlammes<br />

zeigte den Gästen eine weitere<br />

Chance für Gemeinden, wobei nicht<br />

nur Entsorgungskosten gespart werden,<br />

sondern mit einem gewissen Einsatz an<br />

Investition langfristig sogar Vorteile<br />

durch thermische Verwertung erzielt<br />

werden können.<br />

Die thermische Verwertung<br />

des Klärschlammes<br />

zeigte den ICNW-Gästen<br />

eine Chance für Gemeinden,<br />

indem nicht nur Entsorgungskosten<br />

gespart werden,<br />

sondern langfristig<br />

sogar Vorteile durch<br />

thermische Verwertung<br />

erzielt werden können.<br />

KOMMUNAL 31


Ausschuss der Regionen<br />

Die Vorteile eines Netzes für elektronischen<br />

Informationsaustausch in<br />

zwei Richtungen: Die Regionalparlamente<br />

würden unmittelbar Informationen<br />

vom Ausschuss der Regionen<br />

erhalten, und der Ausschuss<br />

der Regionen hätte Informationen<br />

und Arbeitsinstrumente der Regionalparlamente<br />

zur Verfügung.<br />

Stellungnahmeentwurf regt „elektronisches Netzwerk“ an<br />

Informationsaustausch<br />

in zwei Richtungen<br />

Für die EU-Verfassung – vor allem bei den Bereichen Subsidiaritätsprinzip und Grundsatz<br />

der Verhältnismäßigkeit – müssen sich der Ausschuss der Regionen (AdR) und die<br />

Regionalparlamente mit Gesetzgebungsbefugnissen eng aufeinander abstimmen.<br />

Der Ausschuss der Regionen und die<br />

Regionalparlamente mit Gesetzgebungs<br />

befugnissen müssen der Frage nachgehen,<br />

was innerhalb des Systems zur<br />

Anwendung und Kontrolle des Subsidiaritätsprinzips<br />

und Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes<br />

zu tun ist.<br />

◆ In der prälegislativen Phase müssen<br />

die Regionalparlamente de facto<br />

schon in die Konzertierung einbezogen<br />

werden, die der Erarbeitung der<br />

Rechtsakte vorausgeht.<br />

◆ In der Phase der Ex-ante-Kontrolle<br />

und insbesondere während<br />

der so genannten „Frühwarnphase“<br />

können sie gemäß Artikel 5 des Pro-<br />

tokolls über die Anwendung der<br />

Grundsätze der Subsidiarität und<br />

der Verhältnismäßigkeit voll einbezogen<br />

werden: „Jedes nationale Parlament<br />

eines Mitgliedstaats oder jede<br />

Kammer eines nationalen Parlaments<br />

kann binnen sechs Wochen nach dem<br />

Zeitpunkt der Übermittlung eines<br />

Gesetzgebungsvorschlags der Kommission<br />

in einer begründeten Stellungnahme an<br />

die Präsidenten des Europäischen Parla-<br />

32 KOMMUNAL<br />

ments, des Ministerrates und der Kommission<br />

darlegen, weshalb der Vorschlag seines<br />

bzw. ihres Erachtens nicht mit dem<br />

Subsidiaritätsprinzip vereinbar ist. Dabei<br />

obliegt es dem jeweiligen nationalen Parla-<br />

Luc Van den Brande (EVP, BE), Gemeinschaftssenator<br />

(Flämisches Parlament) richtete in seinem Stellunsnahmeentwurf<br />

besonders Augenmerk auf die Art und<br />

Weise, wie sich der Ausschuss der Regionen und die<br />

Regionalparlamente mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />

in diesem Bereich abstimmen können.<br />

ment oder der jeweiligen Kammer eines<br />

nationalen Parlaments, gegebenenfalls die<br />

regionalen Parlamente mit Gesetzgebungs-<br />

befugnissen zu konsultieren.“<br />

◆ Bei der gerichtlichen Kontrolle wurde<br />

den Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />

das Recht auf Anrufung des<br />

Gerichtshofs verwehrt. Laut Artikel 7 des<br />

Protokolls über die Anwendung der<br />

Grundsätze der Subsidiarität und<br />

der Verhältnismäßigkeit gilt Folgendes:<br />

„Der Gerichtshof ist für Klagen wegen<br />

Verstoßes eines Gesetzgebungsakts<br />

gegen das Subsidiaritätsprinzip<br />

zuständig, die nach den Modalitäten<br />

des Artikels III-270 der Verfassung<br />

von einem Mitgliedstaat erhoben oder<br />

gemäß der jeweiligen innerstaatlichen<br />

Rechtsordnung von einem Mitgliedstaat<br />

im Namen seines nationalen<br />

Parlaments oder einer Kammer dieses<br />

Parlaments übermittelt werden.<br />

Gemäß dem genannten Verfassungsartikel<br />

können entsprechende Klagen<br />

auch vom Ausschuss der Regionen in<br />

Bezug auf Gesetzgebungsakte, für<br />

deren Annahme die Anhörung des Ausschusses<br />

der Regionen nach der Verfassung<br />

vorgeschrieben ist, erhoben werden.“


Aus diesem Grund wird in dem Stellungnahmeentwurf<br />

besonderes Augenmerk<br />

auf die Art und Weise gerichtet, wie sich<br />

der Ausschuss der Regionen und die<br />

Regionalparlamente mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />

in diesem Bereich abstimmen<br />

können. Es wird vorgeschlagen, ein<br />

Netz für einen – elektronischen – Informationsaustausch<br />

in zwei Richtungen<br />

einzurichten: Die Regionalparlamente<br />

würden auf diese Weise unmittelbar<br />

Informationen vom Ausschuss der Regionen<br />

erhalten, und der Ausschuss der<br />

Regionen hätte Informationen und<br />

Arbeitsinstrumente der Regionalparlamente<br />

zur Verfügung. Darüber hinaus<br />

wird dafür plädiert, in Zusammenarbeit<br />

mit den<br />

Regionalparlamenten<br />

mit<br />

Gesetzgebungsbefugnissen<br />

ein<br />

Informationsnetz<br />

zu schaffen,<br />

um die<br />

Einhaltung<br />

des Subsidiaritätsprinzipskontrollieren<br />

zu<br />

können.<br />

Schließlich<br />

wird in dem Stellungnahmeentwurf u. a.<br />

empfohlen, das „Verzeichnis des Ausschusses<br />

der Regionen zur<br />

Aufteilung/Abgrenzung der Zuständigkeiten<br />

zwischen Europäischer Union,<br />

Mitgliedstaaten und lokalen und regionalen<br />

Gebietskörperschaften“ zu aktualisieren,<br />

auf Ebene der Regionalparlamente<br />

einen parlamentarischen Ausschuss<br />

einzurichten, dem die Kontrolle<br />

der Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips<br />

obliegt, und in den Mitgliedstaaten für<br />

ein transparentes Verfahren im Hinblick<br />

auf das Frühwarnsystem zu sorgen.<br />

Es wird empfohlen,<br />

auf Ebene der Regionalparlamente<br />

einen parlamentarischen<br />

Ausschuss<br />

einzurichten, dem die<br />

Kontrolle der Einhaltung<br />

des Subsidiaritätsprinzips<br />

obliegt.<br />

Infos aus erster Hand<br />

Diese Seite ist gestaltet und<br />

autorisiert durch:<br />

Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />

Tel: 0032/2/282 2211<br />

Fax: 0032/2/ 282 2325<br />

Web: www.cor.eu.int/de<br />

Das AdR-Präsidium bei seiner außerordentlichen<br />

Tagung im englischen<br />

Birmingham stimmte der Einschätzung<br />

Walter Zimpers zu.<br />

„Die Gremien der EU funktionieren ja,<br />

was stört ist eigentlich nur der Bürger!“<br />

Mit dieser provokanten Darstellung der<br />

Selbstzufriedenheit mancher EU-Gremien<br />

und -Politiker sorgte der Vertreter<br />

des Österreichischen Gemeindebundes<br />

im Präsidium des Ausschusses der<br />

Regionen, Prof. Walter Zimper, bei<br />

einer Tagung in Birmingham/England,<br />

für einiges Aufsehen.<br />

Zimper appellierte an den AdR, sich<br />

angesichts der offenen Krise der EU<br />

deutlicher zum Sprachrohr der Bürger<br />

Europas zu machen. „Wer sonst sollte<br />

die Ängste, Vorbehalte und auch die<br />

Kritik der Bürger Europas in die Gremien<br />

der EU einbringen, wenn nicht<br />

Ausschuss der Regionen<br />

Neue Internetseite vereinfacht Konsultation der Zivilgesellschaft<br />

Themen Wettbewerbsfähigkeit und Innovation<br />

Harry Dijksma, Abgeordneter der Provinz<br />

Flevoland (ALDE, NL) und Berichterstatter<br />

des AdR zum Rahmenprogramm<br />

für Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Innovation, hat<br />

die Website www.ciprogram.<br />

com eingerichtet, um im Hinblick<br />

auf die Erarbeitung seines<br />

Stellungnahmeentwurfs „ein<br />

möglichst breites Meinungsspektrum<br />

einzuholen“. Die<br />

Internetseite bietet neben einem<br />

Diskussionsforum auch die<br />

Möglichkeit, einschlägige Kommissionsdokumente<br />

online abzurufen, sowie eine<br />

Fotos: AdR<br />

Harry Dijksma<br />

Linksammlung zu weiterführenden<br />

Informationen.<br />

Das für den Zeitraum 2007-<br />

2013 mit Finanzmitteln in Höhe<br />

von 4,2 Milliarden Euro ausgestattete<br />

Rahmenprogramm für<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Innovation<br />

zielt auf die Steigerung<br />

des Wirtschaftswachstums und<br />

die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />

ab. Infos zum Rahmenprogramm<br />

für Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Innovation unter<br />

http://europa.eu.int/comm/enterprise/enterprise_<br />

AdR-Generalsekretär Gerhard Stahl, EU-<br />

Kommissarin Danuta Hübner und AdR-<br />

Präsident Peter Straub.<br />

Provokante EU-Kritik Zimpers im AdR-Präsidium in England<br />

„EU ist mit sich zufrieden –<br />

eigentlich stört nur der Bürger!“<br />

die Vertreter der bürgernächsten Institution?“<br />

fragte er und verlangte in diesem<br />

Zusammenhang klarere Formulierungen<br />

in den Stellungnahmen des<br />

AdR. „Die unverbindliche Diktion der<br />

Diplomatie sollte nicht unsere Sache<br />

sein“ meinte er und verlangte, dass der<br />

AdR in Zukunft seine Stellungnahmen<br />

gegenüber der Kommission und auch<br />

dem EU-Parlament griffiger formulieren,<br />

kürzer darstellen und im Sinne der<br />

Bürgermeinung artikulieren sollte.<br />

Der Vizepräsident des Gemeindebundes<br />

erntete mit dieser Forderung erhebliche<br />

Zustimmung unter den Mitgliedern des<br />

AdR-Präsidiums.<br />

KOMMUNAL 33


»<br />

Institut der Regionen<br />

Wolfgang Roth (Europäische Insvestitionsbank),<br />

Dr. Alexander Picker<br />

(Direktor HVB Bank Serbien), Dipl. Ing.<br />

Pál Csáky (Vizepremierminister der<br />

Slowakei), Heinz Zourek, Stv. Generaldirektor<br />

der EU-Kommission) und<br />

Univ. Doz. Dr. Franz Schausberger. Foto: IRE<br />

Salzburg für zwei Tage Mittelpunkt der Regionen Europas<br />

Thema „Finanzierung“<br />

stand im Zentrum<br />

Die erste Jahresversammlung des neuen Instituts der Regionen sowie ein hochkarätig<br />

besetzter Kongress zum immer heißen Thema „Finanzierung“ standen für zwei Tage im<br />

August in Salzburg auf dem Programm. KOMMUNAL berichtet.<br />

Unter Teilnahme hochkarätiger politischer<br />

Vertreter aus Österreich und ganz<br />

Europas, fand Ende August die erste<br />

Generalversammlung des Institutes der<br />

Regionen Europas (IRE) in Salzburg statt.<br />

Der Einladung des Institutsvorstandes<br />

Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger waren<br />

rund 100 Teilnehmer aus 14 europäi-<br />

Ein Grundproblem der EU sei,<br />

dass nationale Politiker die Tendenz<br />

hätten, Erfolge Brüssels als<br />

nationale Erfolge zu verkaufen<br />

und nationale Misserfolge der EU<br />

in die Schuhe zu schieben.<br />

«<br />

Botschafter Dr. Thomas Mayer-Harting<br />

politischer Direktor im Außenministerium<br />

schen Staaten und den höchsten Vertretern<br />

aus 34 Regionen Europas gefolgt.<br />

Vielbeachtete Referate hielten EU-Kommissar<br />

a.D. Dr. Franz Fischler und der<br />

politische Direktor im österreichischen<br />

Außenministerium Dr. Thomas Mayer-<br />

Hartig.<br />

EU-Kommissar a.D. Franz Fischler warnte<br />

davor zu glauben, die „Krise der EU sein<br />

in Sommerloch gefallen“. Wer meine<br />

durchtauchen zu können, täusche sich.<br />

Man müsse sich ernsthaft mit den Gründen<br />

auseinandersetzen. Einer der Gründe<br />

liege darin, dass es zwar eine deutsche,<br />

österreichische, französische etc. Europapolitik<br />

gäbe, aber keine europäische<br />

Europapolitik. Schuld daran sei unter<br />

anderem ein gewisses Demokratidefizit<br />

34 KOMMUNAL<br />

der EU. Fischler lobte die Initaitven des<br />

IRE als wichtigen Beitrag Österreichs zur<br />

Stärkung der Regionen Europas.<br />

Ein Grundproblem der EU sei derzeit,<br />

dass nationale Politiker in ganz Europa<br />

die Tendenz hätten, Erfolge Brüssels als<br />

nationale Erfolge zu verkaufen und nationale<br />

Misserfolge der EU in die Schuhe zu<br />

schieben, so Botschafter Dr. Thomas<br />

Mayer-Harting. Die letzte Präsidentschaft<br />

liege im Jahre 1998 zurück, auf Basis der<br />

neuen EU-Verfassung wäre die nächste<br />

Präsidentschaft erst wieder 2019 für<br />

Österreich vorgesehen.<br />

Finanzierung regionaler<br />

Infrastrukturprojekte<br />

zu Beginn des IRE-Kongress zum Thema<br />

„Finanzierung regionaler Infrastrukturprojekte“<br />

hob Franz Schausberger hervor,<br />

dass gerade die neuen Mitgliedstaaten<br />

große Anstrengungen zum Ausbau der<br />

Infrastruktur unternehmen würden, dies<br />

gehe nicht ohne jedoch ohne finanzielle<br />

Unterstützung der EU. In diesem Zusammenhang<br />

wies er auch darauf hin, dass<br />

die meisten der neuen EU-Mitglieder nur<br />

einen Bruchteil der EU-Fördermittel aus<br />

dem Strukturfonds oder aus dem Sozialfonds<br />

in Anspruch nehmen, manche nur<br />

bis zu 45 Prozent. Problem dabei seien<br />

oftmals Koordinierungsmängel in den<br />

nationalen Zentralbüros, in den Ministerien,<br />

Leidtragende seien meist die Regionen<br />

und die Gemeinden. Ziel des Kongresses<br />

sei es, eine Beitrag dazu zu leisten,<br />

dass Regionen und Gemeinden<br />

rascher zur Finanzierung von wichtigen<br />

Infrastrukturprojekten kommen, betonte<br />

Schausberger. Mehr auf www.ire.or.at<br />

Salzburger Nockerln<br />

In Salzburg hielt der ehemalige EU-Kommissar<br />

Dr. Franz Fischler ein vielbeachtetes<br />

Referat, wobei er um einmal mehr seine<br />

griffige Eloquenz unter Beweis stellte.<br />

Einige Beispiele davon:<br />

„Wir haben eine Krise der EU und die ist<br />

nicht ins Sommerloch gefallen.“<br />

◆ ◆ ◆<br />

„Auf politische Parteien kann man nicht verzichten,<br />

solange es Veranstaltungen gibt, die<br />

man Wahlen nennt.“<br />

◆ ◆ ◆<br />

„Die beste Lösung für das Problem der<br />

Daseinsvorsorge wäre, wenn man sie auf<br />

europäischer Ebene gar nicht angreift.“<br />

◆ ◆ ◆<br />

Zur Lissabon-Strategie der EU: „Es ist einfach<br />

nicht möglich, das höchste Wirtschaftswachstum<br />

der Welt zu erreichen und gleichzeitig<br />

die höchsten sozialen Standards und<br />

die höchsten Umweltansprüche zu wahren.“<br />

Foto: © European Community, 20005


Gemeinde-Audit<br />

www.gemeindeaudit.<br />

bmsg.gv.at<br />

Um Österreichs Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Kinder- und Familienfreundlichkeit<br />

im eigenen Interesse weiterzuentwickeln, hat das Bundesministerium<br />

für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz das Audit familien- und<br />

kinderfreundliche Gemeinde ins Leben gerufen. Auf der neuen Homepage findet man<br />

nun alle Informationen.<br />

Auf der eigens für das Audit eingerichteten<br />

Homepage erhalten Sie alle notwendigen<br />

Informationen. Leistungen des<br />

Audits werden ebenso beschrieben wie<br />

Funktionsweise und Umsetzung in Ihrer<br />

Gemeinde. Sie finden eine Übersicht<br />

über alle bis dato teilnehmenden<br />

Gemeinden. Im Servicebereich können<br />

Sie im passwortgeschützten (dieses Wort<br />

entweder nicht abkürzen oder anders als<br />

im Artikel) Bereich gemeindespezifische<br />

Daten abrufen. Sie erhalten eine Übersicht<br />

über alle wichtigen Termine wie<br />

beispielsweise über die kommenden<br />

Regionalseminare. In der Rubrik<br />

'Modellprojekte' wird für jedes teilnehmende<br />

Bundesland eine Mustergemeinde<br />

vorgestellt. Neben Rahmenrichtlinien<br />

werden zudem Vernetzungsmodelle<br />

beschrieben. Im <strong>Download</strong>bereich<br />

haben Sie die Möglichkeit, alle notwendigen<br />

Dokumente herunterzuladen.<br />

Abgerundet wird die Homepage durch<br />

eine umfangreiche Linksammlung.<br />

www.gemeindeaudit.bmsg.gv.at<br />

Familienministerin Ursula Haubner: „Mit<br />

dieser Homepage haben Sie die Möglichkeit,<br />

alle Informationen über das Audit zu<br />

erfahren.“<br />

KOMMUNAL 35


Lebensministerium-Gemeindeservice<br />

Modernisierung macht sich bezahlt<br />

Höherer Wohnkomfort<br />

geringere Energiekosten<br />

Anhaltend steigende Energiepreise machen das Thema aktueller denn je: die umfassende<br />

Modernisierung eines Wohngebäudes reduziert nicht nur die Energiekosten,<br />

sondern verbessert auch den Wohnkomfort.<br />

Ab 2006 kommt der verpflichtende<br />

Energieausweis nach EU-Gebäuderichtlinie,<br />

mit dem der Energieverbrauch<br />

eines Gebäudes künftig auch Käufern<br />

und Mietern gegenüber transparent<br />

dargestellt wird. Die Konsequenz:<br />

Umfassend modernisierte Wohngebäude<br />

mit geringem Energieverbrauch<br />

werden in Zukunft noch deutlichere<br />

Marktvorteile haben und langfristig in<br />

ihrem Wert gesichert.<br />

klima:aktiv<br />

Mit dem Programm wohnmodern im<br />

Rahmen der Klimaschutzinitiative<br />

klima:aktiv setzt das Lebensministerium<br />

zusätzliche Impulse zur thermisch-energetischen<br />

Sanierung. Das Programm<br />

richtet sich an Wohnbauträger und<br />

Hausverwaltungen und informiert über<br />

Fassadendämmung und Fenstertausch<br />

ebenso wie über den Einsatz von innovativen<br />

Technologien wie Solarenergie,<br />

Biomasse oder Komfortlüftung.<br />

wohnmodern<br />

Servicepaket<br />

<strong>Kommunal</strong>e Wohnbauträger, gemeinnützige<br />

und gewerbliche Bauträger<br />

wie auch Hausverwaltungen, die Interesse<br />

an einer umfassenden Modernisierung<br />

ihrer Gebäude haben, erhalten<br />

über wohnmodern ein umfangreiches<br />

Servicepaket.<br />

Bauträger und Hausverwaltungen mit<br />

Interesse an der Modernisierung ihres<br />

Gebäudebestands erhalten kompetente<br />

Beratung beim wohnmodern Team der<br />

Österreichischen Energieagentur (DI<br />

Walter Hüttler, DI Christof Amann, DI<br />

Gerhard Lang) unter 01-586 15 24-62<br />

oder wohnmodern@klimaaktiv.at.<br />

www.wohnmodern.klimaaktiv.at<br />

36 KOMMUNAL<br />

„klima:aktiv“ Musterhäuser. Fertighaus (links) und Massivhaus<br />

Wegweiser für<br />

ökologisches Bauen<br />

„Wer ein neues Haus baut, kann einen<br />

wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten<br />

und Energiekosten sparen. Im<br />

Oktober 2004 sind wir gemeinsam<br />

angetreten, um mit zwei Musterhäusern<br />

zu beweisen, dass es möglich ist, nach<br />

Kriterien des Klimaschutzes zu bauen<br />

und minimalen Energiebedarf mit maximalem<br />

Wohnkomfort zu verbinden.<br />

Heute ziehen wir eine erfolgreiche<br />

Bilanz und starten ein weiteres<br />

klima:aktiv Programm, das die neue<br />

klima:aktive Bauweise in Österreich<br />

verankern soll.“ Das erklärte Umweltminister<br />

Josef Pröll anlässlich der Fertigstellung<br />

der beiden klima:aktiv Musterhäuser<br />

in Wien Donaustadt und Tulln<br />

mit den Vertretern der Generalunternehmen<br />

Dr. Wolfgang Reithofer (Wienerberger<br />

AG) und Dir. Roland Suter<br />

(Hartl Haus Holzindustrie) sowie Dr.<br />

Herbert Greisberger, Manager des<br />

neuen Programms „klima:aktiv Haus“,<br />

das für die Verbreitung der klima:aktiven<br />

Bauweise in Österreich sorgen wird.<br />

Für die künftigen klima:aktiv Häuser<br />

gilt, dass die höherwertigen Bauteile<br />

wie Fenster, höhere Dämmstärken, luftdichte<br />

und wärmebrückenfreie Aus-<br />

führung und ökologische Bauteiloptimierung<br />

zu vertretbaren Mehrkosten<br />

führen, die je nach Gebäudestandard<br />

zwischen 3 und 10 Prozent liegen können.<br />

Da klima:aktiv Häuser in der<br />

Regel in die höchsten Förderkategorien<br />

der bestehenden und zukünftigen<br />

Wohnbauförderungen der Bundesländer<br />

fallen und gleichzeitig die laufenden<br />

Energiekosten niedrig sind,<br />

bekommt man über einen üblichen<br />

Finanzierungszeitraum von 20 bis 25<br />

Jahren höheren Wohnkomfort zu<br />

Kosten eines Standardhauses.<br />

„Das ist eine der wichtigsten Botschaften,<br />

denn die Bundesländer haben sich<br />

verpflichtet, ihre Wohnbauförderungsprogramme<br />

nach den Kriterien des Klimaschutzes<br />

auszurichten. Mit den<br />

klima:aktiv Musterhäusern haben wir<br />

gemeinsam gezeigt, wie und vor allem<br />

dass das zu vernünftigen Konditionen<br />

möglich ist. Wer in Zukunft nach diesem<br />

Standard baut, gewinnt mehr<br />

Lebensqualität, spart Energiekosten<br />

und schützt das Klima“, so Umweltminister<br />

Josef Pröll.<br />

Die aktuelle Version des Kriterienkatalogs<br />

kann beim Management des Programms<br />

„klima:aktiv Haus“ ab sofort<br />

angefordert werden.<br />

www.klimaaktiv.at<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at


Bauen mit Umweltzeichen<br />

Umweltgerechtes Bauen<br />

Die kommunale Bautätigkeit ist für die<br />

Verbesserung der Infrastruktur unerlässlich.<br />

Gleichzeitig ist sie ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor, aber auch für Umweltschutz<br />

und nachhaltige Gemeindeentwicklung<br />

von großer Bedeutung. Die<br />

negativen Umweltwirkungen zu minimieren,<br />

ist das Ziel des ökologischen<br />

Bauens und der umweltgerechten Siedlungsplanung.<br />

Darauf hat auch der Markt reagiert, der<br />

viele Produkte fürs umweltgerechte<br />

Bauen anbietet: ökologische und schadstoffarme<br />

Baumaterialien, effiziente<br />

Technik und hochwirksame<br />

Dämmstoffe. Doch ohne<br />

Orientierungshilfe wie dem<br />

Österreichischen Umweltzeichen<br />

ist es kaum möglich<br />

zu überprüfen, welche<br />

Bauprodukte denn nun<br />

wirklich umweltfreundlich<br />

sind und welche nicht.<br />

Beim Bauen kommt der<br />

Gedanke der Nachhaltigkeit wie in kaum<br />

einem anderen Bereich auch ökonomisch<br />

zum Tragen. So sorgen die geringen<br />

Betriebskosten umweltgerecht gebauter<br />

Häuser sehr schnell dafür, dass sich Investitionen<br />

in effiziente Heizungen und<br />

Dämmstoffe bezahlt machen. Und auch<br />

langfristig bringt umweltfreundliches<br />

Bauen Gewinn: Wer heute nachhaltig<br />

baut, erspart künftigen Generationen<br />

vermeidbare Umweltbelastungen und<br />

legt den Grundstein dafür, dass das Haus<br />

seinen Wert behält. Energie verschwendende<br />

Gebäude, zumal solche mit<br />

bedenklichen Baustoffen, haben am<br />

Markt kaum Zukunft.<br />

Kosten sparend Bauen<br />

Geld sparen fängt bei der Materialbeschaffung<br />

und der Abfallbeseitigung<br />

während der Bauphase an. Erst recht gilt<br />

dies für die Nutzungsphase, bei der die<br />

wirtschaftlichen Vorteile einer effizienten<br />

Energietechnik und Wärmedämmung<br />

voll zum Tragen kommen, und setzt sich<br />

fort in einem stabilen Marktwert für ein<br />

gesundes und technisch ausgereiftes<br />

Haus.<br />

Umweltgerechtes Bauen beginnt aber<br />

nicht erst mit der Grundsteinlegung<br />

eines Hauses, sondern bereits mit dem<br />

ersten Planungsschritt. Der wird meist in<br />

der kommunalen Verwaltung getan,<br />

etwa bei der Erstellung eines Bebauungsplans.<br />

Bereits hier werden entschei-<br />

dende Rahmenbedingungen für die<br />

Umweltwirkungen gesetzt, etwa durch<br />

den Zuschnitt der Baugrundstücke, die<br />

Festsetzung der zulässigen Bebauungsdichte<br />

oder die Vorgabe einer Firstrichtung.<br />

Ressourcen schonend<br />

Bauen<br />

Das ressourcenschonende Bauen setzt<br />

beim Flächenverbrauch an. Einer kompakten<br />

Bauweise kommt eine wichtige<br />

Rolle zu. Ressourcen lassen<br />

sich aber auch durch die Verwendung<br />

von Recyclingbaustoffen<br />

und eine durchdachte<br />

Baustellen-Logistik sparen. Im<br />

Besonderen Maße beim<br />

Straßen- und Tiefbau, wie<br />

dem Siedlungswasserbau und<br />

sonstigen Leitungsverlegungen<br />

kommt dem Einsatz von Recyclingmaterialien<br />

zur Künettenverfüllung<br />

große ressourcenschonende Bedeutung<br />

zu, indem das Bodenaushubmaterial<br />

nötigenfalls entsprechend aufbereitet<br />

und wieder eingesetzt wird.<br />

Gesund Bauen<br />

Die Verwendung gesundheitlich unbedenklicher<br />

Baustoffe ist ein zentraler<br />

Punkt des umweltfreundlichen Bauens. In<br />

der Vergangenheit wurde ihm oftmals zu<br />

wenig Beachtung geschenkt. Folglich entdeckte<br />

man immer wieder gefährliche<br />

Schadstoffe in Häusern. Gesund bauen<br />

heißt aber auch, ein angenehmes<br />

Wohnklima zu schaffen und für Behaglichkeit<br />

zu sorgen.<br />

Energie sparend Bauen<br />

Beim Energiesparen sind in den vergangenen<br />

Jahren große Fortschritte erzielt<br />

worden. Ein Jahreswärmebedarf von<br />

unter 30 kWh/m 2 ist ohne weiteres machbar.<br />

Noch sparsamer ist das Passivhaus,<br />

bei dem die Sonnenwärme sowie Wärmequellen<br />

im Haus optimal genutzt werden.<br />

Kombiniert mit einer hocheffizienten<br />

Wärmedämmung kommen Passivhäuser<br />

(fast) ohne zusätzliche Heizung aus.<br />

Unter www.umweltzeichen.at können<br />

alle ausgezeichneten Produkte abgerufen<br />

werden. Das Österreichische<br />

Umweltzeichen gibt die Sicherheit,<br />

nachhaltig zu bauen.<br />

Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />

Gartendünger im Einklang<br />

mit der Natur<br />

In den letzten Jahren<br />

ist die Gartenarbeit<br />

immer mehr zur liebstenFreizeitbeschäftigung<br />

geworden. Im<br />

Zuge der Vielfalt an<br />

Produkten ist es wichtig,<br />

dass vermehrt<br />

auch umweltfreundliche<br />

Produkte Einzug<br />

in die Sortimente finden.<br />

Ein neuer Folder<br />

des Lebensministeriums „Umwelt im<br />

Garten“ bietet dazu wichtige Informationen.<br />

Der Folder ist beim Umweltservice des<br />

Lebensministeriums unter der Tel.Nr.<br />

0800/240 260 oder unter info@umweltzeichen.at<br />

erhältlich. Informationen zum<br />

Österreichischen Umweltzeichen finden<br />

Sie auch unter www.umweltzeichen.at<br />

Grüner Bericht 2005<br />

erschienen<br />

Alljährlich hat der Bundesminister für<br />

Land- und Forstwirtschaft bis 15. September<br />

der Bundesregierung einen<br />

Bericht für das abgelaufene Kalenderjahr<br />

vorzulegen. Mit dem nunmehr vorliegenden<br />

Grünen Bericht 2005 wird ausführlich<br />

über die Entwicklung und wirtschaftliche<br />

Lage der Landwirtschaft<br />

berichtet.<br />

Der Grüne Bericht wurde im breiten<br />

politischen Konsens unter Beteiligung<br />

der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie<br />

aller im Nationalrat vertretenen politischen<br />

Parteien erstellt. Er liefert ausführliche<br />

und objektive Informationen über<br />

die Land- und Forstwirtschaft, stellt die<br />

Situation in den ländlichen Regionen<br />

sowie Aspekte der internationalen Agrarpolitik<br />

dar und bietet damit eine umfassendes<br />

Nachschlagewerk über eine integrale<br />

Politik für den ländlichen Raum.<br />

Der Grüne Bericht 2005 ist im Internet<br />

unter www.gruenerbericht.at abrufbar.<br />

Clever einkaufen für<br />

die Schule ...<br />

und die Umwelt freut sich! Der neue Folder<br />

„Clever einkaufen für die Schule“<br />

des Lebensministeriums unterstützt beim<br />

umweltfreundlichen Einkauf von<br />

Schulartikeln. Nähere Infos unter<br />

www.umweltzeichen.at<br />

KOMMUNAL 37


Mentale Gesundheit wichtig für Betriebe<br />

Gegen Stress<br />

am High-tech-<br />

Arbeitsplatz<br />

MitarbeiterInnen von High-tech-Unternehmen sind zahlreichen Belastungen ausgesetzt.<br />

Ein Projekt in Kärnten zeigt, wie mentale Gesundheit im Betrieb erfolgreich gefördert<br />

und zum Bestandteil der Unternehmenskultur werden kann.<br />

Rascher Technologiewandel, komplexe<br />

Arbeitsanforderungen und rasch wechselnde<br />

Kundenbedürfnisse verursachen<br />

häufig Stressreaktionen. Charakteristisch<br />

für die IT-Branche sind zudem Fusionierungen.<br />

Der typische Fall: mehrere kleine<br />

IT-Unternehmen schließen sich zusammen,<br />

um durch die entstehenden Syner-<br />

gien auch Großkunden umfassend<br />

betreuen zu können. Für MitarbeiterInnen<br />

bedeutet dies, den familiären Rückhalt<br />

des Kleinbetriebes zu verlieren und<br />

gleichzeitig die schwierigen Aufgaben der<br />

Großkundenbetreuung bewältigen zu<br />

müssen. Der Schlüssel zum Erfolg dabei<br />

ist, die Kontinuität und Qualität in der<br />

Kundenbetreuung bei gleichzeitig sich<br />

verändernden Rahmenbedingungen zu<br />

halten. Dazu haben die Beteiligten des IT-<br />

Unternehmens addIT in Kärnten entsprechende<br />

Maßnahmen gesetzt. Mit Unterstützung<br />

der ARC Seiberdorf Research<br />

GmbH, die bereits im Zuge eines vom<br />

Fonds Gesundes Österreich geförderten<br />

Projekts innovative Instrumente zur<br />

betrieblichen Gesundheitsförderung ent-<br />

38 KOMMUNAL<br />

»<br />

Es soll ein Gesundheitsmanagement<br />

gefördert<br />

werden, das aktiv und<br />

langfristig in die<br />

Unternehmenskultur<br />

integriert wird.<br />

Dipl.-Ing. Robert<br />

Oberguggenberger,<br />

Leiter des Projekts addHEALTH<br />

wickelt hat, wurde im vergangenen Jahr<br />

ein ähnliches Projekt bei addIT initiiert.<br />

Stress durch neue Firmenkultur. „Aus<br />

dem Zusammentreffen völlig unterschiedlicher<br />

Firmenkulturen ergeben sich<br />

zwangsläufig Probleme in der Praxis“,<br />

erklärt Dipl. Ing. Robert Oberguggenberger,<br />

Leiter des Projekts<br />

addHEALTH. Hat früher ein<br />

eingespieltes Team effizient<br />

miteinander kooperiert, stören<br />

nun auf einmal psychologische<br />

Barrieren die Zusammenarbeit.<br />

Blindes Vertrauen untereinander<br />

fehlt und es dauert sehr<br />

«<br />

lange, bis sich wieder eingespielte<br />

Abläufe herausbilden.<br />

Stress durch häufiges Troubleshooting<br />

ist die Folge. Ziel des<br />

vom Fonds Gesundes Österreich<br />

finanziell unterstützten<br />

Projekts ist, im Unternehmen<br />

gesunde Prozessabläufe zu entwickeln.<br />

„Es soll ein Gesundheitsmanagement<br />

gefördert werden, das aktiv und<br />

langfristig in die Unternehmenskultur<br />

integriert wird. Nur so kann eine Eigendynamik<br />

erreicht werden, die die langfristigen<br />

Partnerschaften mit den Mitarbeitern<br />

unterstützt und zu einer laufenden<br />

Optimierung führt“, sind sich die Projektleiter<br />

Oberguggenberger und DDr. Horst-<br />

Jörg Haupt (ARC Seibersdorf Research)<br />

sowie der Geschäftsführer der addIT,<br />

Alois Süssenbacher, einig.<br />

Projekt mit Pioniercharakter. Zunächst<br />

führten speziell ausgebildete Mitarbeiter-<br />

Innen eine umfassende Erhebung durch.<br />

Das vorrangige Ziel war, alle Stressoren,<br />

die in den Unternehmensprozessen auf-<br />

treten, zu analysieren. Neben statistischen<br />

Erhebungsmethoden wurden dabei<br />

moderne Methoden der qualitativen Sozialforschung<br />

eingesetzt. In der nun anstehenden<br />

Umsetzungsphase sollen so<br />

genannte „Gesundheitsteams“ im Sinne<br />

des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />

kleine Projekte durchführen.<br />

Neben der allgemeinen Veränderung der<br />

Softfacts, bei denen das Zusammenwirken<br />

der Menschen im Vordergrund steht,<br />

offerieren diese Projekte Kommunikationsstrategien,<br />

etwa wie man mit Kritik<br />

besser umgehen kann. „Richtig delegieren“<br />

stellt einen weiteren Schwerpunkt<br />

dar. Denn: um einen tatsächlichen Mehrwert<br />

in der Unternehmensleistung zu<br />

erreichen, ist nicht die Technologie allein<br />

entscheidend. Sie kann nur dann nutzbringend<br />

für den Kunden eingesetzt werden,<br />

wenn ein entsprechender Teamgeist<br />

dahinter steht. Zur Umsetzung dieses<br />

Vorhabens kann das im Unternehmen<br />

vorhandene Know-How optimal genutzt<br />

werden. Die Anwendung der vorhandenen<br />

IT Tools, wie beispielsweise Intranet,<br />

steigert Effektivität und Effizienz des<br />

addHEALTH Projektes. Die Evaluierung<br />

erfolgt in Form von Team Checks.<br />

Information & Kontakt<br />

addIT Dienstleistungen GmbH & Co<br />

KG, Tel.: 0463/320 380-64651<br />

E-Mail: mauela.pichler@addIT.at<br />

www.addIT.at<br />

Kontakt<br />

Fonds Gesundes Österreich –<br />

FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />

A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />

Fax: 01/8950400-20,<br />

gesundes.oesterreich@fgoe.org


KOMMUNAL<br />

PRAXIS<br />

MultiREG: ein multiregionales, multisektorales Prognose- und Analysemodell<br />

Messbarkeit von Politikmaßnahmen<br />

Mit dem vor kurzem von<br />

WIFO und Joanneum Research<br />

entwickelten Modell<br />

MultiREG steht erstmals in<br />

Österreich ein empirisches<br />

Instrumentarium zur Verfügung,<br />

mit dem die regionalwirtschaftlichen<br />

Effekte von<br />

Politikmaßnahmen sowie<br />

größeren privaten oder<br />

öffentlichen Investitionsvorhaben<br />

auf unterschiedliche<br />

Branchen geschätzt werden<br />

können. Ebenso können die<br />

Auswirkungen auf die Steuereinnahmen<br />

der drei Gebiets-<br />

Im Marchfeld bei Strasshof<br />

wurden vier Milliarden Kubikmeter<br />

Erdgas gefunden.<br />

körperschaften gemessen<br />

werden. Neben der ökonomischen<br />

Wirkungsanalyse kann<br />

das Modell auch zur Erstellung<br />

mittel- und langfristiger<br />

Prognosen der Wirtschaftsentwicklung<br />

in österreichischen<br />

Regionen eingesetzt<br />

werden. MultiREG bildet die<br />

Kreislaufzusammenhänge<br />

zwischen Nachfrage, Produktion,<br />

Beschäftigung und Einkommen<br />

ab. Die Modellschätzung<br />

liefert Preise und das<br />

Volumen der Nachfrage nach<br />

Vorleistungsgütern und<br />

Erdöl Fund<br />

Marchfeld im<br />

Dallas Fieber<br />

Nachdem die OMV kürzlich<br />

im Weinviertel neue Erdölund<br />

Erdgaslagerstätten entdeckt<br />

hat, werden jetzt erste<br />

Schritte gesetzt, die Funde an<br />

die Erdoberfläche zu bringen.<br />

In der Nähe von Strasshof im<br />

Marchfeld lagern nach ersten<br />

Untersuchungen rund vier<br />

Milliarden Kubikmeter Erdgas.<br />

Das Feld wird 20 Jahre<br />

lang ergiebig bleiben, so<br />

OMV-Vorstandsdirektor<br />

Helmut Langanger.<br />

„Strahlenschutz“: Richtlinie sorgte für Aufregung<br />

Dirndl’n bleiben erlaubt<br />

Ein Richtlinienvorschlag des<br />

EU-Parlaments um eine<br />

Strahlenschutzrichtlinie zum<br />

Schutz der Arbeitnehmer<br />

sorgte im Vorfeld für viel Aufregung.<br />

Schon wurde<br />

befürchtet, Kellnerinnen<br />

dürften im Freien nicht mehr<br />

im knappen Dirndl servieren<br />

oder Bauarbeiter müssten<br />

mit Sonnenschirmen ausgestattet<br />

werden. Das EU-Parlament<br />

wollte Mindestvorschriften<br />

zum Schutz der<br />

Arbeitnehmer vor optischen<br />

Strahlungen (z.B. Laser,<br />

Infrarotstrahlung) erlassen.<br />

In Bezug auf den Schutz der<br />

Arbeitnehmer vor natürlichen<br />

Strahlungen (Sonne,<br />

Feuer) gab es erhebliche<br />

Missverständnisse. Das Parlament<br />

hat nun eine Änderung<br />

angenommen, wonach es<br />

den Mitgliedstaaten freisteht,<br />

den Arbeitgebern Verpflichtungen<br />

zur Risikobewertung<br />

aufzuerlegen.<br />

Arbeit. Das durch Produktionsaktivitäten<br />

bzw. die daraus<br />

entstehende Beschäftigung<br />

gewonnene Einkommen<br />

beeinflusst wiederum<br />

die regionale Nachfrage nach<br />

Gütern, während Veränderungen<br />

der Produktionspreise<br />

ein wesentlicher Bestimmungsfaktor<br />

der regionalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit und<br />

damit der Export- und<br />

Importnachfrage sind.<br />

Infos bei Dr. Oliver Fritz, Tel.<br />

(1) 798 26 01/261, E Mail:<br />

Oliver.Fritz@wifo.ac.at<br />

Schulweg-Untersuchung<br />

Weniger Unfälle<br />

in Wien<br />

Wiens Schulwege werden<br />

sicherer, wie eine aktuelle<br />

VCÖ-Untersuchung zeigt.<br />

Gegenüber 1995 ist die Zahl<br />

der Schulwegunfälle in<br />

Wien um 31 Prozent zurückgegangen.<br />

Damit im Schuljahr<br />

2005/2006 die Kinder<br />

in Wien sicher zur Schule<br />

kommen, gibt der VCÖ<br />

Eltern Tipps und bietet eine<br />

kostenlose Checkliste an,<br />

erhältlich im Internet unter<br />

www.vcoe.at<br />

Neue Fachmesse 2006<br />

Der öffentliche<br />

Nahverkehr<br />

Der öffentliche Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) verfügt bislang<br />

weder über ein effizientes<br />

Sprachrohr noch über<br />

einen kompetenten Branchentreffpunkt.<br />

Das soll sich mit<br />

der Fachmesse „PublicTrans“<br />

in Dornbirn ändern. Erwartet<br />

werden 100 Firmen und rund<br />

3000 Besucher. Der Termin:<br />

22. bis 24. Februar 2006<br />

www.publictrans.at<br />

T-Mobiles web’n’walk-Handy<br />

Handys: Mit freiem Internet<br />

Mailen, chatten &<br />

sogar telefonieren<br />

Mit web’n’walk präsentiert T-<br />

Mobile Austria eine völlig neue<br />

Kategorie des mobilen Internet:<br />

Als erster Netzbetreiber in<br />

Europa bringt T-Mobile das freie<br />

Internet aufs Handy. Dank optimierter<br />

Software und neuer<br />

Netzwerk-Komponenten und<br />

einer völlig neu gestalteten Startseite<br />

können T-Mobile Kunden<br />

damit ab sofort mit einem Handy<br />

auf das WWW zugreifen sowie E-<br />

Mails bearbeiten, chatten und<br />

natürlich telefonieren.<br />

www.t-mobile.at<br />

PPP: Politisches Seminar<br />

Entwicklungen in<br />

der Zukunft<br />

In Maastricht findet von 12. bis<br />

13. Dezember 2005 ein Seminar,<br />

organisiert vom Europäischen<br />

Institut für öffentliche<br />

Verwaltung (EIPA), statt, das<br />

sich nichts weniger zum Ziel<br />

gesetzt hat, als die Klärung<br />

einer Frage: Wie ist die derzeitige<br />

Position von PPP-Modellen<br />

in der öffentlichen Wirtschaft<br />

und wie wird diese Rolle in der<br />

Zukunft sein. Infos über das<br />

Seminar bei der Organisationsleiterin<br />

Diane Urlings,<br />

d.urlings@eipa-nl.com oder<br />

über die Homepage der EIPA<br />

www.eipa.nl (conferences).


Wirtschafts-Info<br />

Nun auch in Österreich<br />

KIOTI <strong>Kommunal</strong>traktoren<br />

bei Prochaska & Cie<br />

Seit kurzem vertreibt Prochaska & Cie<br />

neben den bekannten Produkten von<br />

TORO, Wiedenmann, Portotecnica, Billy<br />

Goat und Sisis auch <strong>Kommunal</strong>traktoren<br />

des koreanischen Herstellers KIOTI.<br />

KIOTI Traktoren stammen aus dem<br />

Hause des südkoreanischen Herstellers<br />

Daedong. Seit 1968 werden Traktoren<br />

entwickelt und gebaut und seit 1993<br />

erfolgreich in die USA exportiert. Jährlich<br />

werden ca. 15.000 Geräte<br />

21 PS Traktor der Serie CK mit Schneeschild<br />

und Kreiselstreuer<br />

40 KOMMUNAL<br />

in den Größen von 21 – 90 PS erzeugt.<br />

Alle Geräte sind mit Allradantrieb und<br />

Dieselmotor ausgestattet und mit<br />

Schalt- oder Hydrostatgetriebe erhältlich.<br />

Seit 2002 sind diese qualitativ<br />

hochwertigen und preisgünstigen Traktoren<br />

auch in Europa erhältlich. Für<br />

leichte bis mittelschwere Arbeiten empfiehlt<br />

Prochaska & Cie, Modelle der<br />

Serie CK mit 21 bis 30 PS, für harten<br />

kommunalen Einsatz Modelle der Serie<br />

DK mit 40 bis 55 PS.<br />

Speziell der Winterdienst gelingt mit<br />

den äußerst robust gebauten Geräten<br />

problemlos. Zubehörkomponenten<br />

führender österreichischer Hersteller<br />

wie Mauser-Kabinen als auch Schneeschilder,<br />

Streuer und Kehrmaschinen<br />

der Fa. ECO-Technologies finden sich<br />

im Sortiment. Mit KIOTI Traktoren und<br />

Anbaugeräten sowie TORO<br />

Großflächenmäher und Pflegegeräte<br />

wird Prochaska & Cie zum Komplettanbieter<br />

im <strong>Kommunal</strong>bereich.<br />

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30 PS Traktor der Serie CK mit Schneeschild<br />

und Solesprüher<br />

Informationen:<br />

Prochaska & Cie Motorengeräte<br />

Gesellschaft m.b.H. Nfg. KG<br />

Pilzgasse 31<br />

1210 Wien<br />

Tel.: 01/ 278 51 00-0<br />

Fax: 01/ 278 51 00-20<br />

E-Mail: sales@pro-toro.co.at<br />

www.kioti.at<br />

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E.E.


Mit Hilfe der Firma TopRein<br />

Hundekotproblem<br />

gelöst<br />

Ausgehend von einer<br />

gemeindeübergreifend auftretendenHundstrümmerlplage<br />

wurde von der PinzgauerBürgermeisterkonferenz<br />

ein gemeinsamer Problemlösungsansatz<br />

in Form<br />

aufzustellender Hundekotstationen<br />

beschlossen.<br />

Fünf Anbieter stellten<br />

Musterstationen zur leichteren<br />

Entscheidungsfindung<br />

respektive Begutachtung zur<br />

Verfügung. Die Anschaffung<br />

fiel nach sorgfältiger Abwä-<br />

Mathias Brandstätter, Geschäftsführer<br />

des Abfallverbands Pinzgau: Mit Anschaffung<br />

der Hundestationen das Problem<br />

rasch in den Griff bekommen.<br />

gung verschiedener Aspekte,<br />

wie z. B. Nutzungshygiene<br />

und Handhabung auf die<br />

Hundestation der Firma<br />

TopRein.<br />

Insgesamt erwarten sich die<br />

Gemeinden von der Installierung<br />

eines bezirksweit<br />

einheitlichen Systems eine<br />

intensivere Nutzung – auch<br />

durch einen gewissen Wiedererkennungseffekt<br />

– und<br />

damit zumindest eine Eindämmung<br />

eines allgemein<br />

großen Ärgernisses.<br />

Abfallverband Pinzgau,<br />

Februar 2004<br />

Mathias Brandstätter, GF<br />

Hundekotproblem<br />

sehr gut im Griff<br />

Vor nunmehr eineinhalb<br />

Jahren hat sich der Abfallverband<br />

Pinzgau für Ihre<br />

Hundestationen entschieden.<br />

Bis zum heutigen Zeitpunkt<br />

wurden 39 Komplettstationen<br />

(inkl. Abfalleimer)<br />

und 29 Hundebeutelspender<br />

in elf Gemeinden<br />

installiert.<br />

Der Nutzungsgrad<br />

der kostenlosen<br />

Hundebeutel ist<br />

sehr hoch und das<br />

Echo aus der Bevölkerung<br />

sehr positiv.<br />

Mit der Anschaffung<br />

dieser Hundestationenkombiniert<br />

mit intensiver<br />

Aufklärungsarbeit<br />

haben wir das<br />

ärgerliche Hundekotproblem<br />

sehr<br />

rasch in den Griff<br />

bekommen. Unsere<br />

schönen Touris-<br />

musgemeinden<br />

sind nun noch sauberer.<br />

Abfallverband Pinzgau,<br />

September<br />

2005<br />

Mathias Brandstätter, GF<br />

Informationen:<br />

TopRein ReinigungsgmbH<br />

& Co. KG<br />

Ignaz Mayer-Str. 6a,<br />

4010 Linz<br />

Johann Kupiec<br />

Tel.: +43/ 732/<br />

77 45 64 – 40<br />

E-Mail:<br />

h.kupiec@toprein.at<br />

Internet: www.toprein.at<br />

E.E.<br />

www.fsb-cologne.de<br />

FREIRAUM SPORT BÄDER<br />

Wirtschafts-Info<br />

Internationale<br />

Fachmesse für<br />

Freiraum, Sportund<br />

Bäderanlagen FSB<br />

Zukunftsmarkt Freizeit –<br />

Meeting Point Köln<br />

FSB 2005: Neue Trends, Impulse und Anregungen von<br />

Freiraumgestaltung über Sport und<br />

Bäderanlagen bis hin zum Breitensport.<br />

FSB 2005: Businessplattform und innovative Leistungsschau<br />

der Freizeitbranche. Sehen Sie weltweit<br />

führende Anbieter mit Lösungen auch für Ihre<br />

Anforderungen.<br />

FSB 2005: Kommen Sie nach Köln und nutzen Sie die<br />

Chance der internationalen Trendschau.<br />

Gesell GmbH & Co. KG<br />

Sieveringer Str. 153<br />

1190 Wien<br />

Tel.: (01) 320 50 37<br />

Fax: (01) 320 63 44<br />

E-Mail: office@gesell.com<br />

26–28 OKT 2005<br />

KOMMUNAL 41


Wirtschafts-Info<br />

Rohstoffgewinnung und Umweltschutz:<br />

Gemeinsame Strategien<br />

gegen den Klimawandel<br />

Das Forum Rohstoffe und der WWF Österreich zeigen bei der Fachkonferenz<br />

„Klima-Wasser-Rohstoffe“ in Schloss Hof, dass Rohstoffgewinnung und<br />

Umweltschutz erfolgreich gemeinsame Ziele verfolgen.<br />

Rund 250 Teilnehmer aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik nahmen am<br />

8. September an der Fachkonferenz<br />

„Klima – Wasser<br />

– Rohstoffe“ des Forum<br />

Rohstoffe und des WWF<br />

Österreich teil.<br />

Prominente Redner aus<br />

dem In- und Ausland wie<br />

WWF-Präsident Dr. Helmut<br />

Pechlaner und Paul Anciaux von der<br />

Generaldirektion für Unternehmen und<br />

Industrie der EU- Kommission diskutierten<br />

mit dem für Landwirtschaft,<br />

Umwelt und Naturschutz zuständigen<br />

NÖ- Landesrat DI Josef Plank und<br />

Univ.Prof.Mag.Dr. Georg Grabherr vom<br />

Institut für Ökologie und Naturschutz<br />

an der Universität Wien über die Herausforderungen<br />

des Klimawandels.<br />

Der inhaltliche Bogen spannte sich vom<br />

Ökologischen Fußabdruck, dem Hochwasserschutz<br />

über die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der rohstoffgewinnenden<br />

Industrie im europäischen Vergleich<br />

bis hin zu aktuellen Entwicklungen<br />

des Klimawandels.<br />

Herausforderung<br />

Klimawandel<br />

Die mineralische Rohstoffe gewinnenden<br />

Unternehmen in Österreich haben<br />

sich schon vor Jahren dem Thema<br />

Nachhaltigkeit gewidmet. Im Zuge der<br />

nun schon siebenjährigen Zusammenarbeit<br />

mit dem WWF Österreich ist es<br />

den Mitgliedsunternehmen des Forum<br />

Rohstoffe gelungen, zahlreiche Schutzprojekte<br />

für bedrohte Arten – wie Uhu,<br />

Triel, Bienenfresser etc. - umzusetzen,<br />

die beweisen, dass sich ökonomische<br />

42 KOMMUNAL<br />

Dr. Pechlaner, Dr. Hennrich,<br />

Dr. Schaschl, LR Plank<br />

und ökologische Interessen<br />

nicht ausschließen.<br />

Die internationale Wichtigkeit<br />

der Zusammenarbeit<br />

betonte auch Paul<br />

Anciaux. Er hob eines der<br />

primären Ziele der EU-<br />

Kommission, die Förderung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen,<br />

hervor. „Wirtschaftswachstum<br />

und Umweltschutz<br />

müssen Hand in Hand gehen. Und das<br />

wird von den österreichischen Unternehmern<br />

dieser Branche gelebt.“<br />

Der Klimawandel ist nicht nur für die<br />

Gesellschaft, sondern auch für die Wissenschaft<br />

eine enorme Herausforderung.<br />

Die Bevölkerung erwartet, dass<br />

die Wissenschaft sichere Aussagen und<br />

Prognosen zum Klimawandel abgibt.<br />

Tatsächlich fehlt den Wissenschaftern<br />

aber in vielen Fällen die Unterstützung<br />

der Gesellschaft und der Wirtschaft.<br />

„Nur durch intensive Zusammenarbeit –<br />

wie beispielsweise mit dem Forum Rohstoffe<br />

- kann die Wissenschaft verlässliche<br />

Studien durchführen“, zeigte sich<br />

LR Plank, KR Neuper, Dir. Farasin, Fr. Kohlmaier-Schacht,<br />

Dr. Pechlaner, Univ. Prof.<br />

Mag. Dr. Grabherr.<br />

Univ.Prof.Mag.Dr. Georg Grabherr von<br />

der Kooperation des Forum Rohstoffe<br />

mit dem WWF Österreich begeistert.<br />

Das Engagement geht<br />

weiter<br />

Der Vorstandsvorsitzende des Forum<br />

Rohstoffe, KR Gerold Neuper, ist von<br />

den Entwicklungen der Branche sehr<br />

erfreut, betonte aber, dass das Engagement<br />

der Mitgliedsunternehmen des<br />

Forum Rohstoffe immer größer wird:<br />

„Das Bewusstsein in der Branche, dass<br />

sich Rohstoffgewinnung und Umweltschutz<br />

nicht ausschließen, ist stark<br />

gestiegen. Nicht nur der fortschreitende<br />

Klimawandel erfordert den Einsatz von<br />

uns allen. Die zunehmende Bürokratie<br />

und immer strenger werdende Vorschriften<br />

machen gerade den zahlreichen<br />

Klein- und Mittelbetrieben unserer<br />

Branche große Probleme. Nur<br />

durch gemeinsame Initiativen können<br />

wir dieser Entwicklung entgegenwirken.“<br />

Dies unterstrich auch Fachverbands-Geschäftsführer<br />

Dr. Carl Hennrich<br />

und forderte noch weiteres Engagement:<br />

„Wir sind gut unterwegs, aber<br />

zurücklehnen dürfen wir uns nicht.“<br />

Informationen:<br />

Forum Rohstoffe<br />

Fachverband der Stein- und keramischen<br />

Industrie<br />

Wirtschaftskammer Österreich<br />

Mag. Robert Wasserbacher<br />

Wiedner Hauptstraße 63<br />

1045 Wien<br />

Tel.: 05 90 900 3534<br />

E-Mail: steine@wko.at<br />

www.ForumRohstoffe.at<br />

E.E.


Symposium Anfang November in Salzburg<br />

Grabenlose<br />

Technologie im<br />

Vormarsch<br />

Die grabenlose Technologie<br />

als umweltschonende und<br />

hocheffiziente Bauweise ist<br />

eine weltweit anerkannte<br />

gleichwertige Alternative<br />

zur konventionellen Bau-<br />

B14 von Wien nach<br />

Klosterneuburg:<br />

Zwei grabenlose<br />

Spezialverfahren<br />

sparen 800 LKW-<br />

Fahrten ein und verkürzen<br />

den Bau um<br />

ganze sechs<br />

Monate.<br />

weise. Die Branchenstatistik<br />

weist in den letzten<br />

beiden Jahren jährliche<br />

Steigerungsraten von 10–<br />

15 Prozent aus. Ein Beweis,<br />

dass immer öfter grabenlose<br />

Technologien zum Einsatz<br />

kommen. In erster<br />

Linie wegen der klar<br />

erkennbaren Vorteile: Es ist<br />

eine Tatsache, dass sich mit<br />

grabenlosem Bauen -<br />

abhängig von den jeweiligen<br />

Rahmenbedingungen -<br />

ein Einsparungspotential<br />

von 20-30 Prozent gegenüber<br />

der herkömmlichen<br />

(offenen) Bauweise ergibt.<br />

Bauvorhaben<br />

Bei dem seit Mai 2005 laufenden<br />

Bauvorhaben der<br />

MA31 an der stark fre-<br />

quentierten B14 von Wien<br />

nach Klosterneuburg kommen<br />

derzeit zwei grabenlose<br />

Spezialverfahren – das<br />

Aufweit-Ziehverfahren und<br />

das Schlauchrelining – zum<br />

Einsatz. Eine komplexe<br />

Aufgabe: Die<br />

Strasse zählt mit<br />

rund 15.000 Fahrzeugen<br />

zu einer<br />

der meistfrequentierten<br />

Wiens.<br />

Dipl. Ing. Robert<br />

Selinger, Präsident<br />

der ÖGL vergleicht<br />

hier grabenlose<br />

Technik mit der offenen<br />

Bauweise: „Hier konnten<br />

800 LKW-Fahrten eingespart,<br />

die Bauzeit um sechs<br />

Monate verkürzt und statt<br />

zwei nur eine Fahrspur<br />

gesperrt werden! Davon<br />

profitieren Anrainer, Autofahrer<br />

und letztendlich alle<br />

Steuerzahler!“<br />

Informationen:<br />

Highlight im Herbst<br />

13. Symposium<br />

Grabenlos der ÖGL<br />

8./9.11.2005<br />

Hotel Brandlhof in<br />

Salzburg<br />

Anmeldung und Info:<br />

Web: www.grabenlos.at<br />

Tel: 01 / 513 15 88 – 26<br />

E-Mail: office@oegl.at<br />

E.E.<br />

Weltneuheit<br />

Sauberkeit und Effizienz –<br />

Windsor Scheuersaugmaschine<br />

Chariot TM .<br />

Effizientes Arbeiten macht Spaß! Ein motiviertes Reinigungspersonal<br />

sorgt für perfekte Sauberkeit. In kurzer Zeit und mit<br />

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reinigung www.boesch.at


Wirtschafts-Info<br />

Wiener Städtische: Mehr Sicherheit in Pflege- und Sozialbetreuung<br />

Mehr Sicherheit für<br />

Gemeinden<br />

In unserer hochtechnisierten, schnelllebigen Zeit kommt Berufen, die die Würde des<br />

Menschen und die Achtung des Lebens als Grundlage ihrer Tätigkeit sehen, immer<br />

mehr Bedeutung zu. Der Dienst am Menschen wird eine der großen gesellschaftlichen<br />

und sozialen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte.<br />

Egal ob Gesundheits- und Krankenpflege,<br />

ob Alten- und Familienarbeit<br />

oder Behindertenbetreuung: Jeder dieser<br />

Bereiche ist mit einer Vielzahl von<br />

verantwortungsvollen Tätigkeiten,<br />

dadurch aber auch mit dem einen oder<br />

anderen Risiko verbunden.<br />

Hilfreich zur Seite<br />

Die Wiener Städtische kann Ihnen nicht<br />

Ihre Arbeit abnehmen, jedoch als erfahrener<br />

Partner bei der Bewältigung so<br />

mancher Sorgen hilfreich zur Seite stehen.<br />

So schützt Sie eine Haftpflichtversicherung<br />

bei der Konfrontation mit<br />

Schadenersatzansprüchen und im Fall<br />

des Falles vertritt Sie ein versierter<br />

Anwalt vor Gericht.<br />

Die Wiener Städtische bietet allerdings<br />

nicht nur Schutz für den Einzelnen.<br />

Gerade als erfahrener <strong>Kommunal</strong>versi-<br />

Wiener Städtische: Mehr Sicherheit in<br />

Pflege- und Sozialbetreuungsberufen.<br />

44 KOMMUNAL<br />

cherer bietet sie für Verbände, Vereine<br />

und vor allem für Pflegedienste von<br />

Gemeinden maßgeschneiderte, moderne<br />

und individuelle Deckungskonzepte für<br />

Haftpflicht – und Rechtsschutzversicherungen<br />

an. Flexibilität und Beratung<br />

wird dabei groß geschrieben.<br />

Seit über 180 Jahren genießt die Wiener<br />

Städtische das Vertrauen von Wirtschaft<br />

und Privatkunden. Innovative<br />

Versicherungskonzepte mit dem notwendigen<br />

Weitblick gewähren Schutz<br />

und Unterstützung in heiklen Situationen,<br />

unbürokratisch und rasch.<br />

Mehr Sicherheit und<br />

Flexibilität für Gemeinden<br />

Die Dynamik des modernen Alltags hat<br />

vor den Gemeinden nicht Halt<br />

gemacht. Die Bedeutung, die das<br />

Gemeindewesen für seine Bürger als<br />

erste Anlaufstelle für Bürgerfragen, als<br />

verwaltende Instanz, als Erhalter von<br />

Umwelt und Infrastruktur und nicht<br />

zuletzt als Träger vieler kultureller<br />

Aktivitäten hat, ist noch gestiegen.<br />

Gemeindeaufgaben<br />

Gebäude- und Grundbesitz, Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

und Schulen,<br />

Gesundheits- und Freizeiteinrichtungen<br />

und Einrichtungen der Altenpflege,<br />

Straßen, Brücken, Denkmäler,<br />

Wasser- und Kanalsystem, Strom- und<br />

Gasversorgung, Müllabfuhr, Winterdienst,<br />

Betriebsansiedlung und Wohnbau<br />

– die Liste der Aufgaben der<br />

Gemeindeverantwortlichen ließe sich<br />

noch fortsetzen.<br />

Die Wiener Städtische bietet moderne,<br />

flexible und individuelle Deckungskonzepte<br />

für alle Bereiche, in denen eine<br />

Gemeinde tätig ist. Von der Haftpflichtversicherung<br />

für die Gemeinde über<br />

Wohnhaus- und Betriebsversicherungen,<br />

bis hin zur Gemeinde-Rechtsschutzversicherung<br />

für Ämtsträger und<br />

Bedienstete. Beratung und Flexibilität<br />

sind bei der Wiener Städtischen groß<br />

geschrieben.<br />

Größter Versicherer<br />

Mit mehr als 11 Millionen Kunden in<br />

Zentral- und Osteuropa ist die Wiener<br />

Städtische der größte österreichische<br />

Versicherer in diesem Raum. Seit über<br />

180 Jahren genießt sie das Vertrauen<br />

von Wirtschaft und Privatkunden. Innovative<br />

Versicherungskonzepte mit dem<br />

notwendigen Weitblick gewähren<br />

Schutz und Unterstützung in heiklen<br />

Situationen, unbürokratisch und rasch.<br />

Serviceline<br />

Unsere ServiceLine unter 050 / 350<br />

350 bringt Sie gerne mit Ihrem persönlichen<br />

Ansprechpartner in Verbindung.<br />

Informationen:<br />

Wiener Städtische<br />

Schottenring 30<br />

1010 Wien<br />

Postfach 80<br />

1011 Wien<br />

Serviceline Inland: 050/ 350350<br />

Serciceline Ausland:<br />

+43 (0)50/350 350<br />

E-Mail: mail-us@staedtische.co.at<br />

www.staedtische.co.at<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

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46 KOMMUNAL<br />

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Umweltverträgliches Flüssiggas für Gemeinden<br />

Flüssiggas für<br />

Alt- und Neubau<br />

Die Versorgung mit Flüssiggas ist denkbar<br />

einfach. Beim Heizen, Kochen und<br />

bei der Warmwasserbereitung mit Flüssiggas<br />

erfolgt die Energiezufuhr entweder<br />

über einen Ober- oder Unterflurtank<br />

im Garten. Ein Unterflurtank,<br />

„verschwindet“ praktisch unter der<br />

Erde. Nur der Deckel des Domschachtes<br />

bleibt sichtbar. Der Platzbedarf ist<br />

sehr gering. Flüssiggas kann einfach in<br />

Altbauten eingesetzt werden. Der veralterte<br />

Kessel kann beispielsweise durch<br />

ein modernes Brennwertgerät ersetzt<br />

Jahresemmissionen Feinstaub (Quelle: Ing. K. Prüller)<br />

werden. Das vorhandene Heizsystem<br />

bleibt erhalten. Flüssiggas eignet sich<br />

aufgrnd seiner Umweltverträglichkeit<br />

ideal für die Kombination mit anderen<br />

Energieformen, wie zum Beispiel mit<br />

Solarenergie oder Erdwärme.<br />

Energievergleiche:<br />

www.brennstoffvergleich.at<br />

Flüssiggas – Einfach<br />

komfortabel<br />

Heizen und Warmwasser aufbereiten<br />

mit Flüssiggas ist komfortable Energie<br />

auf Knopfdruck. Die Geräte sind dank<br />

neusten Brennwerttechnologie Platz<br />

sparend und exakt steuerbar. Damit sparen<br />

Sie sich einen Heizraum und können<br />

so den Platz für andere Zwecke nützen.<br />

Einfach<br />

umweltverträglich<br />

Mit Flüssiggas leisten Sie komfortabel<br />

Ihren Beitrag zur Schonung der<br />

Umwelt. Flüssiggas hat eine der besten<br />

Emissionswerte von den verfügbaren<br />

klassischen Energieträgern. Daher hat<br />

die EU-Kommission Flüssiggas zum<br />

alternativen Kraftstoff erklärt. Flüssiggas<br />

ist auch in Wasserschutzgebieten<br />

gesetzlich erlaubt und oft dort das einzig<br />

vernünftige Energiesystem.<br />

Einfach universell<br />

Haben Sie schon ein Feuerzeug verwendet?<br />

Dann wissen Sie, wie einfach<br />

der Umgang mit Flüssiggas ist. Weit<br />

über 1000 Anwendungen sind es – fast<br />

in jeder Branche wird Flüssiggas verwendet.<br />

Informationen:<br />

ÖVFG Österreichischer<br />

Verband für Flüssiggas<br />

Schubertring 14<br />

1010 Wien<br />

Tel.: 0664/422 83 83<br />

Fax: 0662/64 80 81<br />

office@fluessiggas.net<br />

www.fluessiggas.net<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit: Auch 2006 starke Unterstützung der Gemeinden<br />

Fortsetzung der<br />

Kreditaktion<br />

Gegenwärtig machen zahlreiche Städte und Gemeinden von der „Kreditaktion 05“ der<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit Austria Gebrauch. Zur günstigen Überbrückung von kurzfristigen<br />

Finanzengpässen in den Gemeindehaushalten wurde ihnen ein geeignetes Mittel zur<br />

Liquiditätsbeschaffung offeriert. Der Erfolg gibt dem Projekt Recht. 2006 findet es<br />

seine – erweiterte – Fortsetzung.<br />

Als Ergänzung zum bestehenden Kassenkredit<br />

angedacht, hat sich die „Kreditaktion<br />

05“ – Einreichschluss war der<br />

28. Juni – bestens eingeführt.<br />

Aktionskredit<br />

Mit einer Laufzeit von 3 bzw. 6 Monaten<br />

ist der Aktionskredit als endfällige Barvorlage<br />

ausgestaltet, mit einer vierteljährlichen<br />

Fixverzinsung von 2,35 %<br />

(bei 3 Monaten) bzw. 2,40 % (bei einem<br />

halben Jahr Laufzeit). Die gewünschten<br />

Kredite zwischen 50.000 Euro und maximal<br />

500.000 Euro wurden bereits am<br />

letzten Junitag ausbezahlt und enden<br />

somit spätestens am 30. Dezember<br />

2005.<br />

Gut etabliert<br />

Dieses neue Produktsegment in der Palette<br />

der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria hat<br />

sich gut etabliert und wird im kommenden<br />

Jahr erneut aufgegriffen. Anfang<br />

Jänner 2006 startet die „Kreditaktion<br />

06“ zu besonders günstigen Konditionen<br />

und einer noch flexibleren Gestaltung.<br />

So werden u.a die Laufzeiten<br />

neben 3 und 6 Monaten auf 9 und 12<br />

Monate ausgeweitet.<br />

Rasch, günstig,<br />

unbürokratisch<br />

Rasch, günstig und unbürokratisch steht<br />

die „Kreditaktion 06“ Gemeinden und<br />

Städten zur Verfügung, eine längere<br />

Vorlaufzeit erleichtert das Handling. Um<br />

etwaige Anfragen nehmen sich gerne<br />

bereits jetzt Elke Fiedler (Tel. 01/31631-<br />

118) und Elfriede Holzinger (Tel.-DW<br />

190) an.<br />

Zusätzliche Details zur „Kreditaktion<br />

06“ finden Sie in<br />

Kürze im <strong>Kommunal</strong>net unter<br />

www.kommunalnet.at.<br />

Hochwasser-<br />

Kredithilfe<br />

Im Übrigen: Die Hochwasser-<br />

Kredithilfe der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />

Austria in Kooperation mit<br />

dem Österreichischen<br />

Gemeindebund zur Überbrückung<br />

der durch die Flutkatastrophe<br />

betroffenen<br />

Gemeinden läuft noch bis 30.<br />

September.<br />

Die <strong>Kommunal</strong>kredit setzt ihre bestens<br />

eingeführte Kreditaktion für Gemeinden<br />

und Städte auch 2006 fort.<br />

Ersten beiden Monate<br />

zinsfrei<br />

Die ersten zwei Monate ab Erstauszahlung<br />

sind zinsfrei, danach 2,30 %<br />

b.a.w. Interessierte Gemeinden aus den<br />

Hochwassergebieten wenden sich über<br />

das E-Government-Portal unter<br />

www.kommunalnet.at direkt an die<br />

<strong>Kommunal</strong>kredit.<br />

Kreditaktion 06<br />

◆ Beginn der Aktion: 2. Jänner 2006<br />

◆ Laufzeit: 3, 6, 9 oder 12 Monate<br />

◆ Keine Bearbeitungs- und<br />

Bereitstellungsgebühr<br />

◆ Ansprechpersonen:<br />

Elke Fiedler<br />

Tel.: 01/ 31 6 31-118<br />

Fax: 01/ 31 6 31-103<br />

E-Mail: e.fiedler@kommunalkredit.at und<br />

Elfriede Holzinger<br />

Tel.: 01/ 31 6 31-190<br />

Fax: 01/ 31 6 31-103<br />

E-Mail: e.holzinger@kommunalkredit.at<br />

◆ Weitere Details demnächst unter:<br />

www.kommunalnet.at<br />

KOMMUNAL 47<br />

E.E.


Wirtschafts-Info<br />

Zum Stand der Diskussion<br />

Kunststoff-Fenster<br />

Kunststoff-Fenster kommen wieder in Diskussion. Und zwar positiv: als einfachste<br />

Möglichkeit, öko-optimal zu bauen und CO2 einzusparen. Ein Bericht von Dipl.-Ing.<br />

Heinz G. Schratt.<br />

Energieeffizienz und<br />

Kostenminimierung<br />

58 Prozent aller im Jahr 2004 eingebauten<br />

Fenster (Sanierung und Neubau<br />

zusammen) sind aus Kunststoff. Die<br />

Gründe kann jeder Praktiker aufzählen:<br />

Günstige Anschaffung, keine Erneuerung<br />

von Oberflächen, stabile Eigenschaften –<br />

insbesondere Verzugsfreiheit – über die<br />

gesamte Lebensdauer. Was weniger<br />

bekannt ist: Kunststoff-Fenster tragen<br />

auch bei, die Umwelt zu schonen.<br />

„Rund € 13 Mio. im Jahr könnte eine<br />

Großstadt wie Wien einsparen, würde<br />

sie im sozialen Wohnbau wie früher<br />

wieder Kunststoff-Fenster einsetzen“<br />

schätzt Klaus-Albert Hartmuth,<br />

Obmann des ÖAKF 1 . Er sieht dieses<br />

Einsparungspotenzial weniger als Geldquelle<br />

denn als Umweltturbo.<br />

Investiert man diese Summe z.B. in verbesserte<br />

Wärmedämmung der Gebäudehülle<br />

und optimale Verglasung, so<br />

spart man über die Lebensdauer eines<br />

Fensters bis zu 500 Liter Heizöl pro Fenster<br />

– bei einer durchschnittlichen Wohnung<br />

mit 8 Fenstern also 4.000 Liter.<br />

Umweltschützer argumentieren gerne,<br />

dass die Wahl von Holz statt Kunststoff<br />

CO 2 einsparen würde. Eine solche<br />

Betrachtungsweise ist aber kurzsichtig.<br />

Tipp: Fensterkosten<br />

selbst berechnen<br />

Im Internet gibt es ein Programm,<br />

mit dem man die Lebenslaufkosten<br />

für Fenster exakt berechnen und<br />

vergleichen kann - inklusive Kauf,<br />

Wartung und Entsorgung - für jeden<br />

Fenstertyp. Was mit dem ersparten<br />

Geld geschieht, ist Ihre Sache. Ökologisch<br />

und finanziell am klügsten<br />

wäre die Investition in noch bessere<br />

Wärmedämmung.<br />

Kostenlos downloaden unter<br />

http://www.fenster.at/knowhow/<br />

kalkulations-software.htm<br />

48 KOMMUNAL<br />

Denn zum gleichen Preis kann man die<br />

35-fache Menge CO 2 einsparen – wenn<br />

der Bauherr den Preisvorteil von Kunststoff-Fenstern<br />

in energetisch sinnvoller<br />

Weise re-investiert.<br />

Form und Funktion<br />

Dabei büßt man im Vergleich zu anderen<br />

Werkstoffen nichts an Wohnkomfort<br />

oder an Funktionalität ein. Im Gegenteil.<br />

Kunststoff-Oberflächen bleiben<br />

auch ohne Streichen über Jahrzehnte<br />

top in Form.<br />

Altbau Fensterteilung<br />

OStBR Dipl.-Ing. Georg Pommer, Leiter<br />

des Hochbaulabors der Versuchs- und<br />

Forschungsanstalt der Stadt Wien,<br />

kennt als amtlicher Prüfer die „Problemzonen“<br />

aller Fenstertypen wohl am<br />

besten: „Ich sehe die technischen und<br />

ökologischen Qualitäten von Fenstern<br />

werkstoff-neutral. Im Kern entscheidet<br />

die Funktion und Langlebigkeit eines<br />

Fensters über seine ökologische Qualität.<br />

Ein Fenster, das 40 statt 25 Jahre<br />

lebt, ist auch aus Umweltsicht eindeutig<br />

vorzuziehen.“<br />

Heutige Kunststoff-Fenster fügen sich<br />

gleichermaßen in alte und in neue Fassaden.<br />

Auch ökologisch hat das moderne<br />

Kunststoff-Fenster mit anderen Werkstoffen<br />

gleichgezogen: Umweltgerechte Produktion<br />

und Recycling sind in Österreich<br />

Stand der Technik.<br />

Ökologisch neutral<br />

Österreich war immer schon Vorreiter in<br />

Sachen Umwelt. Das gilt auch für die<br />

Erzeuger von langlebigen Kunststoff-<br />

Profilen am Bau. Die Rezepturen des<br />

Kunststoffs sind sowohl in Bezug auf<br />

Umwelt wie Gesundheit absolut unbedenklich.<br />

Heutiger Fenster-Kunststoff ist<br />

ökologisch neutral. Dies bestätigen auch<br />

alle ernsthaften Studien – und davon<br />

gibt es eine Menge. Um einen Überblick<br />

zum Stand der Wissenschaft zu erhalten,<br />

ließ die EU-Kommission über 300<br />

Studien von Wissenschaftlern vergleichen.<br />

Es entstand keine neue Studie,<br />

sondern ein Überblick über die bereits<br />

vorhandenen Fakten und Meinungen.<br />

Das Ergebnis 2 wurde im April 2004<br />

veröffentlicht: Jedes Material hat Vorund<br />

Nachteile, doch keine der ernsthaften<br />

Studien nennt einen „Sieger“ im<br />

Sinn eines generell zu bevorzugenden<br />

Materials. Folgerichtig empfiehlt die<br />

Studie den Politikern, von Beschränkungen<br />

und Materialverboten Abstand<br />

zu nehmen.<br />

Sammeln und<br />

recyclieren<br />

Seit Beginn der 90er Jahre werden ausgediente<br />

Altfenster aus Kunststoff in<br />

Österreich gesammelt und zu neuen<br />

Fensterprofilen wiederverwertet. Fenster<br />

sind ein reales Beispiel für funktio-<br />

1 Der ÖAKF ist die Plattform der am österr. Markt tätigen Kunststoff-Fenster-Systemgeber und Profillieferanten.<br />

Mitglieder im ÖAKF sind Accord, Actual, Aluplast, Gealan, Hoco, Internorm, Kömmerling,<br />

Rehau, Stabil, Trocal, Veka und Weba. Weitere Informationen zum Kunststoff-Fenster und<br />

dem ÖAKF: www.fenster.at


Gesammelte Altfenster<br />

nierende Kreislaufwirtschaft.<br />

Trotzdem hört man hin und wieder<br />

Zweifel. Doch Fenster-Recycling ist mittlerweile<br />

eine eigene Wirtschaftssparte.<br />

In Österreich hat sich das Unternehmen<br />

Reststofftechnik (in Henndorf am Wallersee<br />

bei Salzburg) zum großen Teil<br />

dem Sammeln und Verwerten ausgedienter<br />

Fenster gewidmet; in Tillmitsch<br />

(Stmk.) sammelt und verwertet die<br />

Firma dekura Kunststoff-Profile aus<br />

dem Großraum Österreich, Slowenien<br />

und Italien.<br />

In Deutschland gibt es ausgedehnte<br />

Industrie-Anlagen (z.B. VEKA-Umwelt-<br />

Technik in Behringen), die nur dem<br />

einem Zweck dienen: dem Zerkleinern<br />

und der Wiederaufbereitung von<br />

gebrauchten Kunststoff-Fenstern zu „Re-<br />

Granulat“, dem Ausgangsmaterial für<br />

neue Bau- und Fensterprofile.<br />

Walter Ebner, Gründer und Geschäftsführer<br />

der Salzburger Reststofftechnik:<br />

„Wir sammeln und verwerten Altfenster<br />

aus allen Materialien und aus ganz<br />

Österreich. Vieles holen wir selbst ab.<br />

Wo wir aus Kostengründen nicht hinkommen,<br />

dort arbeiten wir mit lokalen<br />

Entsorgern zusammen.“<br />

Von selbst geht allerdings nichts. Wer<br />

nicht von vornherein mit einem Spezialisten<br />

wie Walter Ebner zusammenarbeitet,<br />

muss klarstellen, wie seine Altfenster<br />

zu verwerten sind. „Er muss<br />

explizit Recycling beauftragen und nicht<br />

Entsorgung, denn sonst werden seine<br />

Fenster in der nächstgelegenen MVA<br />

durch den Schornstein gejagt“<br />

Gemeinden haben Vorbildfunktion<br />

Eines stimmt allerdings: Gesetzliche<br />

Verpflichtung zum Recycling gibt es<br />

keine. Jedem privaten oder öffentlichen<br />

Bauherrn steht es also frei, alte Fenster<br />

entweder zur Müllverbrennung oder<br />

zum Recycling zu geben.<br />

Trotz der flächendeckenden Möglichkeiten<br />

wird der Rücklauf alter Fenster<br />

noch nicht konsequent praktiziert.<br />

Schuld ist hauptsächlich mangelnde<br />

Information, wohin man sich mit Altfenstern<br />

wenden kann. Ein aktueller<br />

Flyer des ÖAKF informiert erneut zu<br />

diesem Thema. Er kann per mail unter<br />

office@fenster.at angefordert werden.<br />

Interessierte Gemeinden, die Sammelplätze<br />

für ausgediente Fenster einrichten<br />

wollen, können die Modalitäten der<br />

Übernahme (Mengen, Termine, Preise,<br />

etc.) mit Ihrem Recyclingpartner oder<br />

direkt mit der Altfenster-Koordinationsstelle,<br />

Herrn Ebner, besprechen (06214)<br />

6517-0.<br />

Die Industrie hat die Voraussetzungen<br />

geschaffen. Die Zukunft wird zeigen, ob<br />

die großen Bauherren Recycling in ihre<br />

Ausschreibungen aufnehmen, und wie<br />

viele Gemeinden auf ihren Bau- oder<br />

Recyclinghöfen ein paar Quadratmeter<br />

für Altfenster aus Kunststoff reservieren.<br />

Metallabschneider in der Recyclinganlage<br />

Klaus-Albert Hartmuth: „Ökologische<br />

Beschaffung heißt auch ökologische<br />

Verwertung. Altfenster dürfen weder<br />

auf die Deponie noch in die Müllverbrennung.<br />

Werkstoffliches Recycling ist<br />

der richtige Weg aus ökologischer<br />

Sicht!“<br />

Kyoto - Klima - Kunststoff-Fenster<br />

Dass gute Fenster wichtig für’s Energiesparen<br />

sind, ist bekannt. Kunststoff-Fenster<br />

sparen darüber hinaus auch Geld,<br />

das für die Erreichung der Kyoto-Ziele<br />

eingesetzt werden sollte – meint der<br />

ÖAKF.Wenige UNO-Beschlüsse haben so<br />

weitreichende Konsequenzen wie die<br />

Konferenz von Kyoto 1998. Um die<br />

Welt vor dem Treibhauseffekt zu retten,<br />

wurde damals das Ziel festgelegt, weltweit<br />

den CO 2 -Ausstoß um 5 Prozent<br />

unter das Niveau von 1990 (!) zu senken.<br />

Die meisten Staaten der Welt –<br />

Ausnahmen sind u.a. immer noch die<br />

USA und China – haben diese Verpflichtung<br />

in ihre nationale Gesetzgebung<br />

einfließen lassen.<br />

Bund und Länder haben sich 2002 auf<br />

eine gemeinsame „Strategie Österreichs<br />

zur Erreichung des Kyoto-Ziels“ geeinigt.<br />

Diese wurde am 18. Juni 2002<br />

durch den Ministerrat und am 16.<br />

Oktober 2002 durch die Landeshauptmännerkonferenz<br />

angenommen.<br />

Wirtschafts-Info<br />

Im aktuellen Bundesgesetz zur Wohnbauförderung<br />

(Finanzausgleich) steht<br />

folgerichtig:<br />

§1 (1) Der Bund gewährt den Ländern<br />

zum Zwecke der Finanzierung der Förderung<br />

des Wohnbaues und der Wohnhaussanierung<br />

… und zur Finanzierung<br />

von Maßnahmen zur Reduktion des<br />

Ausstoßes an Treibhausgasen einen<br />

Zweckzuschuss in Höhe von 1,78 Mrd.<br />

Euro jährlich …<br />

§1 (3) Die Länder verwenden den Investitionsbeitrag<br />

für Wohnbau, Umwelt<br />

und Infrastruktur in verstärktem Ausmaß<br />

für Zwecke der Erreichung des<br />

Kyoto-Ziels…<br />

Die Gebäuderichtlinie der EU zielt auf<br />

ein Minus von 20 % beim Energieverbrauch<br />

von Gebäuden. Voraussetzung<br />

sind kosteneffiziente Maßnahmen.<br />

Ab 2006 wird der Energieausweis für<br />

Gebäude bei uns Pflicht. In einer Art<br />

Typenschein wird der Energieverbrauch<br />

pro m 2 und Jahr vermerkt. Je weniger<br />

Energie ein Wohn- oder Nutzbau<br />

benötigt, desto geringer die Betriebskosten<br />

und die Umweltbelastung.<br />

Das gemeinsame ökologische Ziel von<br />

UNO, EU, Österreich und der Länderkonferenz<br />

ist also die Einsparung von<br />

Energie und dadurch von Treibhausgasen<br />

wie CO 2 .<br />

(Wohnbau)-Budgets sind begrenzt, die<br />

Das gewonnene Kunststoff-Granulat<br />

Optimierung der vorhandenen Mittel<br />

daher das Gebot der Stunde. Kunststoff-<br />

Fenster kommen deshalb wieder „in<br />

Mode“. Sie sind in jeder Hinsicht problemlos<br />

und können durch ihren Preisvorteil<br />

– Brancheninsider rechnen mit<br />

bis zu 150 € pro Fenster – zur Erreichung<br />

dieses Ziels beitragen. Vorausgesetzt,<br />

das Geld wird für die energetische<br />

Optimierung verwendet.<br />

Informationen:<br />

ÖAKF – Österreichischer Arbeitskreis<br />

Kunststoff Fenster<br />

Wiedner Hauptstraße 63<br />

1045 Wien<br />

Tel.: 0590 900–3372<br />

Fax: 0590 900 – 248<br />

E-Mail: office@fenster.at<br />

KOMMUNAL 49<br />

E.E.


<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />

In Ludesch werden regionale Werkstoffe<br />

genutzt. So wird heimische Schafwolle als<br />

Dämmstoff verlegt statt Mineralwolle.<br />

Auch die passivhaustauglichen Fenster<br />

werden – statt mit PU-Schaum eingesetzt<br />

– gestopft<br />

Das „HausDerZukunft“: Ein Demoprojekt in Vorarlberg<br />

Ludesch: Ökologisches<br />

Gemeindezentrum<br />

Vorarlberg ist seit einiger Zeit schon ein Vorreiter ökologischer Bauweise. Waren<br />

es ursprünglich vor allem Schulen, werden mittlerweile auch kommunale Bauten<br />

ökologisch gefertigt. Ausgehend von den Rahmenbedingungen in Ludesch über die<br />

daraus resultierenden Konsequenzen bis hin zu den ökologischen Qualitäten stellt<br />

KOMMUNAL ein besonderes Gemeindezentrum vor.<br />

◆ Dipl.-Ing. Dietmar Lenz<br />

Grundgedanke des neuen Gemeindezentrums<br />

ist die Schaffung einer echten<br />

Mitte für Ludesch. Die sehr heterogen<br />

strukturierte Gemeinde hat nirgends<br />

einen verdichteten alten Kern oder<br />

◆ Dipl.- Ing.<br />

Dietmar Lenz ist beim Umweltverband<br />

Vorarlberg für den Öko<br />

Beschaffungsservice zuständig<br />

50 KOMMUNAL<br />

einen gewachsenen Dorfplatz. Kirche,<br />

Saal, Schule und Gemeindeamt bilden<br />

keinen Dorfraum, sondern stehen in<br />

loser Beziehung zueinander. So bildet<br />

der Neubau durch seine Geometrie<br />

eine räumlich dreiseitig geschlossene<br />

Klammer um den neuen Dorfplatz.<br />

Konsequenzen für den<br />

Neubau in Ludesch<br />

Das Zentrum wird belebt durch die<br />

angelagerten Funktionen wie<br />

Geschäfte, Post, Cafe, Gemeindeamt,<br />

kleiner Saal, Vereinsräumlichkeiten,<br />

Spielgruppe, Wohnungen und Büros. Es<br />

entsteht also ein multifunktionelles<br />

Haus im Dienst der Gemeinde, ein dörfliches<br />

Zentrum mit einem vielfältig<br />

nutzbaren Platz, zumal dieser mit<br />

transluzentenFotovoltaikelementen<br />

überdeckt<br />

wird. Der<br />

Dorfplatz<br />

soll somit<br />

zur kom-<br />

Der Dorfplatz soll<br />

zur kommunikativen<br />

Mitte des Dorfes werden,<br />

zum Treffpunkt<br />

sowie zum Ort vielfältigen<br />

Geschehens.<br />

munikativen Mitte des Dorfes werden,<br />

zum Treffpunkt, sowie zum Ort vielfältigen<br />

Geschehens. Unsere Dorfstrukturen<br />

leiden unter der verstärkten Individualisierung<br />

ihrer Bewohner. Umso<br />

wichtiger sind solche Aktivitäten, die<br />

den Bürgern die Möglichkeit bieten,<br />

zwanglos am Dorfgeschehen teilzunehmen.<br />

Auch das trägt stark bei zur Forcierung<br />

der „kleinen Kreisläufe“, womit<br />

sich die e5 Gemeinde Ludesch seit lan-


Ludesch: Ökologie von Beginn an<br />

Diagonalschalung: Beim Gemeindezentrum in Ludesch wird eine Vollholzschalung<br />

mit heimischer Weißtanne statt üblicher OSB-Platten (hoher Leimanteil,<br />

Holz aus Übersee) eingesetzt)<br />

Fact-Box „Ludesch“<br />

Projektbeteiligte<br />

Bauherr: Gemeinde Ludesch<br />

Archtitekt: DI Hermann Kaufmann ZT<br />

GmbH, Schwarzach i.V.<br />

HSL-Planung: Synergy Klimaengineering<br />

& Consulting GmbH, Hohenems<br />

Bauökologie: IBO – Österreichisches<br />

Institut für Baubiologie und – ökologie<br />

QS vor Ort: Fa. Ökoberatung Gebhard<br />

Bertsch, Ludesch<br />

<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />

gem auseinandersetzt. Somit ist es<br />

auch naheliegend im Sinne ganzheitlichen<br />

Denkens, dass an diesem Ort ein<br />

mustergültiges Projekt als Lehrbeispiel<br />

für engagiertes nachhaltiges Bauen<br />

umgesetzt wird.<br />

Die ökologischen<br />

Qualitäten<br />

Grundlagen: Ökologischer Bauteilkatalog<br />

(Hrsg.: IBO) und Ökoleitfaden:Bau<br />

(Hrsg.: Umweltverband Vorarlberg)<br />

◆ Passivhausstandard<br />

mit<br />

möglichst<br />

geringem<br />

Gesamtenergieaufwand<br />

◆ Einsatz<br />

von<br />

erneuerbarenEnergieträgern;<br />

Solarenergie, Photovoltaikanlage<br />

und Sonnenkollektoren; Wärmeversorgung<br />

durch örtlichen Biomasse-<br />

Nahwärmeverbund<br />

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Prozessbegleitung, Ausschreibung:<br />

Umweltverband Vorarlberg<br />

Weitere Informationen<br />

Umweltverband Vorarlberg<br />

Marktstraße 51<br />

6850 Dornbirn<br />

DI Dietmar Lenz<br />

T: 05572/55450-14<br />

E: d.lenz@gemeindehaus.at<br />

Es ist im Sinne ganzheitlichen<br />

Denkens, dass<br />

in Ludesch ein mustergültiges<br />

Projekt als<br />

Lehrbeispiel für engagiertes,<br />

nachhaltiges<br />

Bauen umgesetzt wird.<br />

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<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />

◆ Lüftungsanlage mit dezentralen<br />

Induktions-Luftdüsen zur Reduktion<br />

des Energieaufwandes, (passive)<br />

Kühlung über Grundwasser<br />

◆ automatische Be- und Entlüftung zur<br />

Erfüllung hygienischer Standards<br />

◆ Photovoltaikanlage: Überdachung<br />

des Dorfplatzes (ca. 350 m?) mittels<br />

einer transluzenten PV-Anlage (Energieeinspeisung<br />

ins Netz, Sonnen-<br />

/Regenschutz)<br />

Baumaterialien<br />

◆ Weißtanne aus heimischen Wäldern<br />

(regionale Wertschöpfung)<br />

◆ Dämmstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen (z.B. Holzfaser, Flachs,<br />

Hanf, Schafwolle auf Basis der<br />

Erkenntnisse der ökologischen Optimierung).<br />

◆ Verzicht auf PVC (Fenster, Lichtschächte,<br />

Türen, Beläge, Beschichtungen,<br />

Elektroverrohrung, Kabelummantelung,<br />

Kanalanschluss)<br />

◆ Verzicht auf lösemittelhaltige und<br />

weichmacherhaltige Farben, Lacke,<br />

Anstriche und Kleber<br />

◆ Verzicht auf HFKWs<br />

◆ Verzicht auf formaldehydhaltige<br />

Werkstoffe (hygienische Anforderungen)<br />

52 KOMMUNAL<br />

Mehrkosten Bauökologie<br />

Achten Sie<br />

auf dieses Siegel!<br />

Die Mehrkosten für die konsequente<br />

ökologische Materialwahl wurden in<br />

einer „doppelten“ Ausschreibung (Stan-<br />

Über den ÖkoBeschaffungsService des<br />

Umweltverbandes Vorarlberg kaufen<br />

Vorarlberger Kommunen ökologisch<br />

und ökonomisch effizient ein: Der<br />

Umweltverband schreibt im Auftrag<br />

seiner Mitgliedsgemeinden Produkte<br />

nach ökologischen Kriterien aus,<br />

schließt Rahmenverträge mit den Bestbietern<br />

ab, die dann von den Kommunen<br />

genutzt werden können.<br />

Die Vorteile:<br />

◆ Aufgrund des Poolings der Nachfrage<br />

kaufen die Gemeinden ökologische<br />

Produkte zu wesentlich günstigeren<br />

Konditionen als konventionelle ein.<br />

◆ Die Beschaffung ist für die Gemeinden<br />

sehr einfach (elektronisch bzw.<br />

Ausfüllen eines Abruffaxes)<br />

◆ Die Gemeinden müssen keine eigenen<br />

Ausschreibung nach Bundesver-<br />

dard-/Ökovariante) erfasst:<br />

Gesamtkosten (brutto): rund 6,9 Millionen<br />

Euro<br />

Mehrkosten für die ökologische Materialwahl:<br />

rund 1,8 Prozent<br />

Beschaffen über den ÖkoBeschaffungsService (ÖBS)<br />

Regional, ökologisch und effizient<br />

gabegesetz durchführen, da der<br />

Umweltverband die Bestimmungen<br />

des BVergG 2002 berücksichtigt. Das<br />

BvergG 2006 wird zentraler Einkaufsstellen<br />

wie den ÖBS zusätzlich<br />

stärken.<br />

◆ Beim ÖBS sind fast ausschließlich<br />

Unternehmen aus der Region Vertragspartner<br />

Seit 2002 wird der ÖBS in Vorarlberg<br />

sehr erfolgreich betrieben - 95 von 96<br />

Gemeinden haben zumindest einen<br />

Abruf über den ÖBS getätigt. Die Idee<br />

und die Strukturen des ÖkoBeschaffungsService<br />

werden in einem vom<br />

Lebensministerium geförderten Projekt<br />

nun auch in den Abfallverbänden Braunau,<br />

Tulln und bei der ATM Tirol umgesetzt.<br />

Infos: www.umweltverband.at<br />

Gehen Sie bei der Planung von Dachbegrünungen auf Nummer Sicher.<br />

Vom Verband für Bauwerksbegrünung zertifizierte Aufbaukomponenten bzw.<br />

Gesamtbegrünungsaufbauten erfüllen alle entsprechenden Kriterien für hochwertige<br />

und verlässliche Dachbegrünungen. Näheres erfahren Sie unter<br />

www.gruendach.at Eine Initiative des Verbands für Bauwerksbegrünung


Volvo-Kurzheckbagger ECR28, einer von vier Kurzheckmodellen<br />

Poysdorf: Golfplatz Veltlinerland eröffnet<br />

Ideales Arbeitsgerät<br />

von Volvo<br />

Bei herrlichem Golferwetter<br />

wurde am Samstag, dem 3.<br />

September der Golfplatz<br />

Veltlinerland Poysdorf eröffnet.<br />

Landesrat Ernest Gabmann,<br />

der mit dem Abschlag<br />

der goldenen Traube den<br />

Platz und das anschließende<br />

Prominententurnier eröffnete:<br />

„Die neue 18-Loch Golfanlage<br />

schließt im Golfland<br />

Niederösterreich eine große<br />

Lücke im nordöstlichen<br />

Weinviertel“ LAbg. Bürgermeister<br />

Karl Wilfing dankte<br />

den 6 Initiatoren rund um<br />

4 Volvo Kurzheck-Modelle:<br />

Dr. Georg Lackinger, welche<br />

2 Jahre hart an dieser für<br />

den Poysdorfer Tourismus so<br />

wichtigen Vision gearbeitet<br />

haben. Die Golfanlage ist in<br />

die leicht hügelige Weinlandschaft<br />

wunderschön eingebettet<br />

und bietet damit landschaftlich<br />

aber auch spielerisch<br />

viele Reize. Blickfang<br />

im Eingangsbereich war ein<br />

VOLVO Kompaktbagger, das<br />

ideale Arbeitsgerät für jeden<br />

Gärtner und Landschaftsgestalter.<br />

Geräte dieser Art sind<br />

auch ideal in Golfplätzen für<br />

notwendige Korrekturen und<br />

oder Ergänzungen im Einsatz.<br />

Die Anlage ist ab sofort<br />

täglich bespielbar.<br />

Infos unter 02552/27272<br />

oder im Internet unter<br />

www.golf-veltlinerland.at.<br />

Unter den Turnierteilnehmern<br />

waren auch die Eiskunstlauf<br />

Europameisterin<br />

Claudia Kristofics-Binder,<br />

Magna Vize Gerd Brusius,<br />

Fernsehküchenprofi Peter<br />

Tichatschek, sowie NÖN-<br />

Anzeigenchef Hannes Kassil<br />

und Vorstandsdirektor Reinhard<br />

Pröstling von der Waldviertler<br />

Sparkasse. Abends<br />

sorgte das Geschwisterpaar<br />

Karin und Bernhard Mewald<br />

für den kulinarischen Teil<br />

des Gala-Dinners im Reichensteinhof.<br />

Die Geschwi-<br />

ECR28 mit 2,7 t ECR58 mit 5,5 t<br />

ECR38 mit 3,7 t ECR88 mit 8,2 t<br />

ster bauen direkt am Golfplatz<br />

auch das Hotel Veltin,<br />

das als Vier- Stern-Hotel mit<br />

65 Betten, im kommenden<br />

Jahr eröffnet wird.<br />

Informationen:<br />

VOLVO-Baumaschinen<br />

Österreich GmbH<br />

Grafenholzweg 1<br />

5101 Bergheim bei<br />

Salzburg<br />

Tel.: 0662/ 469 11-0<br />

bzw. Dkfm. Klaus-Peter<br />

Heimerl<br />

0664/ 282 48 58<br />

klaus-peter.heimerl<br />

@volvo.com<br />

www.volvoceat.com<br />

E.E.<br />

schaffen<br />

mit Containern<br />

Wirtschafts-Info<br />

MAASTRICHT<br />

SERVICE<br />

Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen<br />

Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />

für kommunale Leasingprojekte.<br />

E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />

www.kommunal-leasing.at<br />

KOMMUNAL 53


Wirtschafts-Info<br />

Drizoro Waterproofing<br />

Absolut wasserdichte Spezialputze<br />

Wasserwerke Lannach bei<br />

Graz. Reparatur und Wiederherstellung<br />

von 18 Wasserrohren<br />

als Verbindung zwischen<br />

3 Wasserreservoirs<br />

Drizoro Waterproofing ist<br />

ein international tätiges<br />

Unternehmen, das sich auf<br />

die Herstellung von hochqualitativen<br />

Isolierputzen<br />

(auf Zementbasis) spezialisiert<br />

hat. Diese können<br />

sowohl außen als auch<br />

innen als wirkungsvolle<br />

Abdichtung (bis zu einem<br />

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54 KOMMUNAL<br />

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Druck von 4,5<br />

bar positiv als<br />

auch negativ)<br />

verwendet werden.<br />

Maxplug<br />

dichtet auch im<br />

Wasser und unter<br />

Wasser ab.<br />

Drizoro verfügt<br />

über ein umfangreichesProduktprogramm<br />

das<br />

für wirklich jedes<br />

Feuchtigkeitsproblem<br />

die richtige<br />

Lösung anbietet.<br />

Einerlei ob es<br />

sich um feuchte<br />

Mauern, Keller,<br />

Fundamente, Terrassen,Flachdächer,<br />

Schwimmbäder, Springbrunnen,<br />

Trink- oder Regenwasserzisternen,Löschwasserteiche,<br />

Brücken und<br />

Straßenausbesserungen<br />

handelt.<br />

Die Produkte<br />

sind giftfrei<br />

und einfach<br />

zu verarbeiten,<br />

so dass<br />

viele Kommunen<br />

mit ihren<br />

Reparatur der alten Wasserzisterne des LKH Grimmenstein (über<br />

60 Jahre alt, 80 cm dicke Ziegelwände, 250.000lt Wasser). Reparatur<br />

und Abdichtung durch eigenes Krankenhauspersonal<br />

durchgeführt.<br />

eigenen Leuten Reparaturund<br />

Ausbesserungsarbeiten<br />

selbst durchführen.<br />

Informationen:<br />

Drizoro Austria-Dom<br />

Rechte Wienzeile 37<br />

1040 Wien<br />

Tel.: 01/586 65 25 bzw.<br />

01/587 43 81<br />

Fax: 01/587 89 49<br />

www.drizoro.at<br />

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E.E.


3 M bringt Innovation auf den Markt<br />

Neue Generation von<br />

Verkehrszeichen<br />

„Mit den neuen mikroprismatischen<br />

Folien für<br />

Verkehrszeichen werden<br />

neue Maßstäbe in der<br />

Verkehrssicherheit<br />

gesetzt“, erklärte 3 M-<br />

Marketingleiter Mag.<br />

Ronald Trieb bei der prominent<br />

besuchten Präsentation<br />

des neuen Produkts<br />

im niederösterreichischen<br />

Teesdorf.<br />

Durch die bessere Lesbarkeit<br />

der Verkehrszeichen wird<br />

der visuelle Sinn optimal<br />

unterstützt“, so Trieb weiter.<br />

Immerhin werden beim Autofahren<br />

mehr als 95 % aller<br />

verkehrstechnischen Informationen<br />

visuell erfasst. Bis zu<br />

drei Sekunden braucht ein<br />

Verkehrsteilnehmer um ein<br />

Verkehrszeichen sicher zu<br />

erkennen. Besonders bei<br />

hohen Geschwindigkeiten ist<br />

eine sichere und schnellere<br />

Erfassbarkeit der Information<br />

meist lebenswichtig.<br />

Im Scheinwerferlicht eines<br />

Autos sieht es aus, als würden<br />

die Verkehrsschilder leuchten.<br />

3M retroreflektierende Folien<br />

sorgen heute weltweit für<br />

Sicherheit im Straßenverkehr<br />

und setzen Maßstäbe in der<br />

Signalisation.<br />

v.l.: DI Franz Silhengst (Swarco Futurit),<br />

Ing. Mag. Ronald Trieb (3M Verkehrssicherheit),<br />

rechts außen: Prokurist<br />

Hans Jesacher (M.Swarovski)<br />

3M ist bekannt als innovatives<br />

Unternehmen. Auch im<br />

Bereich Sicherheit und<br />

Gesundheit bestimmt Innovation<br />

die Geschäftspolitik, mit<br />

der Zielsetzung das Leben<br />

der Menschen zu verbessern,<br />

zu erhalten und zu sichern.<br />

„Wir investieren jährlich werden<br />

sechs Prozent unseres<br />

Umsatzes in Forschung und<br />

Entwicklung“, so Trieb.<br />

„Diese intensive Forschungstätigkeit<br />

ist Grundlage für<br />

die Optimierung unserer Produkte<br />

und die bessere Sichtbarkeit<br />

von Verkehrszeichen<br />

im Straßenverkehr.“<br />

Informationen:<br />

www.microprismatic.at<br />

oder www.3m.com<br />

Interview mit Mag. Schwarzmair<br />

Wirtschafts-Info<br />

Was tun gegen Raser im<br />

Ortsgebiet?<br />

Warum werden Tempolimits<br />

nicht eingehalten?<br />

Viele Fahrzeuglenker ignorieren<br />

Tempolimits, weil sie<br />

wissen, dass sie kaum mit<br />

Strafen rechnen müssen.<br />

Wie aus einer Studie von<br />

VeloMeter hervorgeht, fährt<br />

jeder Zweite im Ortsgebiet<br />

zu schnell. Geschwindigkeitsübertretungen<br />

gelten<br />

vielfach noch immer als<br />

Kavaliersdelikt, es wird<br />

daher zu wenig dagegen<br />

unternommen. Dies ungeachtet<br />

der Tatsache, dass<br />

überhöhte Geschwindigkeit<br />

die Unfallursache Nummer<br />

1 in Österreich ist.<br />

Was kann eine<br />

Gemeinde konkret tun?<br />

Zunächst geht es darum, die<br />

Gefahrenstellen zu identifizieren<br />

und zu bewerten.<br />

Velometer hat für diesen<br />

Zweck ein Ratingsystem entwickelt,<br />

mit dessen Hilfe der<br />

Handlungsbedarf in einer<br />

Gemeinde erhoben werden<br />

kann. Ab 50 VeloPoints<br />

beginnt der rote Bereich, ab<br />

dem unbedingt etwas unternommen<br />

werden sollte.<br />

Welche Maßnahmen<br />

würden sie empfehlen?<br />

Als Spezialist<br />

für Verkehrsmesstechnik<br />

verfügt VeloMeter<br />

über ein<br />

breites Angebot<br />

an Dienstleistungen,<br />

die<br />

maßgeschnei- Mag. Diethard<br />

dert auf die Schwarzmair,<br />

jeweilige VerGeschäftsfühkehrssituationrer VeloMeter<br />

eingesetzt werden<br />

können. Als besonders<br />

wirkungsvoll haben sich<br />

mobile Geschwindigkeitsüberwachungen<br />

erwiesen, mit<br />

deren Hilfe Geschwindigkeitsübertretungen<br />

um bis<br />

zu 67% reduziert werden<br />

konnten.<br />

Informationen:<br />

VeloMeter<br />

Gesellschaft für Messtechnik<br />

und Verkehrsüberwachung<br />

mbH<br />

3400 Klosterneuburg,<br />

Wienerstr. 134<br />

Tel.: 02243/ 24723<br />

Fax: 02243/ 24723-30<br />

office@velometer.at<br />

www.velometer.at<br />

KOMMUNAL 55<br />

E.E.


KOMMUNAL-Round-Table<br />

Initiative der Bundesinnung Bau gegen die Schattenwirtschaft<br />

BAUfair! auch in<br />

Österreichs Gemeinden<br />

Mit der Initiative BAUfair setzt die Bundesinnung Bau bei der Bekämpfung der illegalen<br />

Erwerbstätigkeit im Bauwesen auf den konstruktiven Dialog und möchte die Zusammenarbeit<br />

mit den Gemeinden verstärken. KOMMUNAL lud zum „BAUfair-Round-<br />

Table“ mit Bundesinnungsmeister Senator h.c. Techn.Rat Ing. Johannes Lahofer und<br />

Geschäftsführer Mag. Manfred Katzenschlager.<br />

Die Initiative der Bundesinnung Bau<br />

gegen die Schattenwirtschaft soll die<br />

breite Öffentlichkeit und die politischen<br />

Entscheidungsträger in den Kommunen,<br />

im Land und im Bund aufrütteln<br />

und zum Nachdenken anregen.<br />

„Anständigkeit muss sich noch mehr<br />

lohnen, Sozialbetrug verdient keine<br />

Toleranz“ sagt Bundesinnungsmeister<br />

Lahofer. In der nun laufenden Aufklärungs-<br />

und Motivationskampagne<br />

zeigt das Baugewerbe bekannte und<br />

neue Lösungsvorschläge zur Eindämmung<br />

der Schattenwirtschaft auf. Das<br />

10-Punkte-Forderungsprogramm beinhaltet<br />

die verpflichtende Zusammenarbeit<br />

der einzelnen Behörden, das frühzeitige<br />

Erkennen von Scheinfirmen, die<br />

Anmeldung von Beschäftigten vor<br />

Arbeitsantritt, verstärkte Kontrollen,<br />

verbindliche Standesregeln, Nachweis<br />

von Fördermitteln, Senkung der Mehrwertsteuer,<br />

steuerliche Begünstigung<br />

von Wärmeschutzmaßnahmen, Forcierung<br />

der Stadterneuerung und Erweiterung<br />

des Rahmens für Sonderausgaben.<br />

56 KOMMUNAL<br />

Was Gemeinden tun<br />

können<br />

Was können Österreichs Gemeinden<br />

nun konkret zur Bekämpfung der<br />

Schwarzarbeit tun? „Die Gemeinde als<br />

Baubehörde erster Instanz sollte mehr<br />

Pflichtbewusstsein bei der Erteilung<br />

» Wir wünschen uns, dass die<br />

Gemeinden stärker mit den<br />

Landesinnungen des Baugewerbes<br />

kooperieren, weil<br />

wir die schwarzen Schafe ja<br />

meistens kennen.<br />

Bundesinnungsmeister<br />

Johannes Lahofer<br />

«<br />

von Baubewilligungen an den Tag<br />

legen. Es muss überprüft werden, ob<br />

ein Bauführer bestellt ist und ob dieser<br />

entsprechende Gewerbeberechtigungen<br />

und einen gewerberechtlichen<br />

Geschäftsführer hat. Firmen ohne Familiennamen<br />

sollten besonders hinterfragt<br />

werden, z.B. hinsichtlich Eigentümer,<br />

Geschäftsführer und Referenzen. Wir<br />

wünschen uns auch, dass die Gemeinden<br />

stärker mit den Landesinnungen<br />

des Baugewerbes kooperieren, weil wir<br />

die schwarzen Schafe ja meistens kennen“<br />

sagt Bundesinnungsmeister<br />

Johannes Lahofer. Und Geschäftsführer<br />

Mag. Manfred Katzenschlager ergänzt:<br />

„Im Internet wird man künftig im Firmen<br />

A-Z auf der Homepage der Wirt-<br />

schaftskammer auch den gewerberechtlichen<br />

Geschäftsführer und den Wortlaut<br />

des angemeldeten Gewerbes abfragen<br />

können. Die genauere Überprüfung<br />

des Bauführers ist nicht nur Selbstschutz<br />

für die Gemeinde, sondern in<br />

erster Linie Schutz im Interesse der<br />

Bürgerinnen und Bürger“.<br />

<strong>Kommunal</strong>-Offensive<br />

Die Bundesinnung Bau hat durch die<br />

Initiative BAUfair noch mehr politisches<br />

Gewicht bekommen. „Wir haben<br />

bereits zahlreiche Unterstützungserklärungen<br />

von höchsten politischen<br />

Repräsentanten des Staates, von Abgeordneten,<br />

Bürgermeistern und Interessensvertretungen.<br />

Jetzt setzen wir<br />

einen deutlichen Schwerpunkt in Richtung<br />

Kommunen und wollen die kommunalen<br />

Entscheidungsträger motivieren,<br />

in der eigenen Gemeinde auf Fairness<br />

zu achten. Es geht uns nicht<br />

darum, in die bewährte Nachbarschaftshilfe<br />

einzugreifen, sondern um<br />

die Bekämpfung des institutionalisierten<br />

Sozialbetrugs“ meint TR Senator<br />

h.c. Ing. Johannes Lahofer, der selbst<br />

als Sachverständiger für eine NÖ-<br />

Gemeinde tätig ist.<br />

„Es würde uns freuen, wenn viele Bürgermeister<br />

und <strong>Kommunal</strong>politiker die<br />

Ziele und Absichten unserer Kampagne<br />

unterstützen. Die Bekämpfung der<br />

Schattenwirtschaft ist eine aktive<br />

Beschäftigungspolitik und erfüllt auch<br />

einen gesellschaftspolitischen Auftrag:<br />

wir wehren uns gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft:<br />

auf der einen Seite<br />

die Ehrlichen, die verlieren und auf der


»<br />

Fotos: Ernst Horvath<br />

anderen Seite die Unehrlichen, die<br />

gewinnen“ sagen Innungsmeister Lahofer<br />

und sein Geschäftsführer Katzenschlager<br />

unisono. Im Oktober werden<br />

alle Bürgermeister ein BAUfair-Infopaket<br />

mit der Bitte erhalten, dem Projekt<br />

mit ihrer Unterstützungserklärung<br />

zusätzliches politisches Gewicht zu verleihen.<br />

Zahlreiche Partner und<br />

Mitstreiter<br />

Die Kampagne ist längst nicht mehr<br />

eine Initiative der Wirtschaft alleine,<br />

viele Partner und Mitstreiter sind im<br />

Boot: etwa der Hauptverband der Sozi-<br />

alversicherung, AMS, Finanzministerium,<br />

Baunebengewerbe und Medien.<br />

Das 10 Punkte-Programm der Bundesinnung<br />

Bau sieht vor, Kräfte zu bündeln,<br />

Kontrollen zu verstärken und<br />

neue Anreize zu schaffen. Die zum Teil<br />

in anderen EU-Ländern bereits erfolgreich<br />

umgesetzten Maßnahmen rechnen<br />

sich auch für den Finanzminister.<br />

Eine Sache der Moral ...<br />

Die Schattenwirtschaft entwickelt sich<br />

doppelt so schnell wie die offizielle<br />

Wirtschaft. Wie aus einer Studie der<br />

Wirtschaftsuniversität Linz hervorgeht,<br />

hat das Volumen der Schwarzarbeit am<br />

Bau bereits den Produktionswert des<br />

Baugewerbes erreicht. Der Schaden<br />

für das Baugewerbe ist mit<br />

rd. 9 Milliarden Euro höher als<br />

der offizielle Bauproduktionswert.<br />

„Schwarzarbeit ist auch eine<br />

Sache der Moral und diese<br />

dürfte im Sinken sein. Schwarzarbeit<br />

wird von knallharten<br />

Geschäftemachern organisiert,<br />

mit Unterstützung bestens aus-<br />

gebildeter Fachleute und Juristen.<br />

Wir kämpfen für eine<br />

ordentliche Wirtschaft und eine<br />

gesetzeskonforme Bautätigkeit<br />

und hoffen hier auf eine breite<br />

Unterstützung, auch und vor<br />

allem aus den österreichischen<br />

Gemeinden“ sagen Bundesinnungsmeister<br />

Ing. Johannes<br />

KOMMUNAL-Round-Table<br />

Diskutierten am KOMMUNAL-Round Table die Möglichkeiten des Kampfes gegen die Schwarzarbeit: Mag. Manfred Katzenschlager,<br />

Geschäftsführer der Bundesinnung Bau, Geschäftsführer Stefan B. Szalachy von der PR-Agentur Esprit, Senator h.c. Tech.Rat. Ing.<br />

Johannes Lahofer und <strong>Kommunal</strong>verlag Geschäftsführer Walter Zimper (von links).<br />

Es würde uns freuen, wenn viele Bürgermeister<br />

und <strong>Kommunal</strong>politiker die<br />

Ziele und Absichten unserer Kampagne<br />

unterstützen. Die Bekämpfung der<br />

Schattenwirtschaft ist eine aktive<br />

Beschäftigungspolitik und erfüllt auch<br />

einen gesellschaftspolitischen Auftrag.<br />

Mag. Manfred Katzenschlager<br />

Geschäftsführer der Bundesinnung Bau<br />

«<br />

Lahofer und<br />

Mag. Manfred<br />

Katzenschlager<br />

am Ende des<br />

vom Fachmagazin<br />

KOM-<br />

MUNAL initiierten<br />

Round-<br />

Table-<br />

Gespräches.<br />

Information<br />

BAUfair-Großaufkleber für den<br />

Gemeindefuhrpark, öffentliche<br />

Gebäude, Baufahrzeuge, Baustellen,<br />

Maschinen, etc. sind gratis<br />

erhältlich beim BAUfair-Projektmanagement:<br />

Esprit Public Relations,<br />

Tel. 01-876 48 47,<br />

E-Mail: esprit@esprit-pr.at<br />

KOMMUNAL 57


Wirtschafts-Info<br />

Schülerkarte als Kombikarte, die auch den Zutritt regelt<br />

EVVA: Sicherheitslösungen für Schulen<br />

Die Marke EVVA ist in Österreich ein<br />

Synonym für Sicherheit. Seit 1919 widmet<br />

sich dieses Wiener Unternehmen<br />

der Entwicklung und Herstellung von<br />

Sicherheitstechnik. Das<br />

AKH, die UNO-City, das<br />

Parlament bis hin zu<br />

Tausenden Wohnungen<br />

und Einfamilienhäusern<br />

sichern sich mit Produkten<br />

aus dem Hause<br />

EVVA ab.<br />

Ob Verwaltungsbauten,<br />

Industrieobjekte, Krankenhäuser<br />

– sie alle vertrauen<br />

auf die innovativen<br />

Techniken sowohl<br />

bei der Mechanik als<br />

auch bei der elektronischen<br />

Zutrittskontrolle.<br />

EVVA setzt mit seinen<br />

Produkten aber auch<br />

auf einen hohen Grad an Flexibilität<br />

und Integrationsfähigkeit.<br />

Bestes Beispiel ist hierfür das Projekt<br />

des Bildungsministeriums, für Bundes-<br />

58 KOMMUNAL<br />

SALTO, die Schlüsselkarte<br />

Genauso einfach<br />

kann auch Ihre<br />

Heizung sein.<br />

Wollen Sie wissen wie intelligent<br />

es ist mit Flüssiggas<br />

zu heizen? Ihr Leben komfortabler<br />

werden zu lassen<br />

und dabei die Umwelt zu<br />

schonen? Und dazu noch<br />

Geld sparen? Alle Infos<br />

und Adressen erhalten Sie<br />

unter:<br />

www.fluessiggas.net<br />

… einfach intelligent<br />

Schubertring 14, 1010 Wien<br />

office@fluessiggas.net<br />

schulen eine Schülerkarte einzusetzen.<br />

Diese Karte erleichtert den Betrieb in<br />

Schulen durch vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />

wie z.B. Kopierfunktion,<br />

Zahlungsfunktion in der<br />

Kantine, Ausweisfunktion.<br />

EVVA ist es möglich, mit seiner<br />

SALTO-Technologie<br />

auch die Zutrittsfunktionen<br />

auf genau diese Karten zu<br />

überspielen. SALTO basiert<br />

auf Elektronikbeschlägen an<br />

den Türen, die nicht verkabelt<br />

sind und durch die<br />

Benutzung der Karten untereinander<br />

Daten austauschen<br />

können. Dadurch werden<br />

hohe Kosten gespart, da die<br />

Türen nicht verkabelt zu<br />

werden brauchen und man<br />

außerdem auf vorhandene<br />

Karten (wie z.B. die Schülerkarte)<br />

alle Zutrittsfunktionen speichern<br />

kann.<br />

In der Praxis hat diese Karte dann die<br />

Funktion eines Schlüssels, eines bar-<br />

geldlosen Zahlungsmittels und eines<br />

Ausweises. Die Karten von Lehrern,<br />

Schulwart und Reinigungskräften werden<br />

mit Zutrittsberechtigungen zu<br />

bestimmten Türen (z.B. Chemieraum,<br />

Materialräume) spezifisch ausgestattet,<br />

die auch mit zeitlichen Beschränkungen<br />

verbunden sein können. Die besondere<br />

Funktion der SALTO-technologie<br />

macht diese Vorgänge im Betrieb ohne<br />

Verkabelung möglich und dennoch<br />

können diese Berechtigungen laufend<br />

geändert werden.<br />

EVVA – access to security<br />

Informationen:<br />

EVVA-WERK Gesellschaft m.b.H. &<br />

Co. KG, Spezialerzeugung von<br />

Zylinder- und Sicherheitsschlössern<br />

A-1120 Wien, Wienerbergstraße<br />

59-65, Postfach 77<br />

Tel. +43 (1) 811 65<br />

Fax +43 (1) 812 20 71<br />

www.evva.com<br />

www.aquaplus.at<br />

Wasserversorgungs- und und Abwasserentsorgungs- GmbH<br />

Absberggasse 47 | A-1103 Wien Wien | Tel.: +43-1-603 10 10 12-3917<br />

Fax: -3920 | mail: office@aquaplus.at<br />

E.E.


Das Ausgliederungsmodell von Raiffeisen für Leasing-Immobilien<br />

Kommreal für Gemeinden<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

aqua plus – kompetenter<br />

Partner für Kommunen<br />

Die aqua<br />

plus GmbH<br />

als rein<br />

österreichischesUnternehmen,<br />

bündelt den<br />

reichen<br />

Erfahrungsschatz<br />

der<br />

„Mütter“<br />

Stadt Wien, der Österreichischen<br />

Bundesforste, der Porr<br />

und bietet in der Planung,<br />

Finanzierung, Errichtung,<br />

Betrieb von Wasserver- und<br />

Abwasserentsorgungsanlagen<br />

in Österreich sowie<br />

Nachbarländern ein breites<br />

Leistungsspektrum an. aqua<br />

plus, selbst auch aus dem<br />

kommunalen Umfeld kommend,<br />

erstellt und realisiert<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Partnern auf die<br />

jeweiligen individuellen<br />

ariwa Abwasserreinigungsanlage<br />

Waidhofen an der Thaya<br />

Bedürfnisse<br />

abgestimmte,<br />

partnerschaftliche<br />

Modelle. So<br />

wird z.B. die<br />

in Waidhofen<br />

an der Thaya<br />

bereits seit<br />

März 2003<br />

laufende, auf<br />

hohem Niveau nach dem<br />

innovativen SBR-Verfahren<br />

errichtete Kläranlage von<br />

Anfang an zur vollsten<br />

Zufriedenheit der Gemeinde<br />

betrieben.<br />

Informationen:<br />

aqua plus GmbH<br />

Absberggasse 47<br />

1103 Wien<br />

Tel.: 01-603 10 12-0<br />

office@aquaplus.at<br />

www.aquaplus.at<br />

Wirtschafts-Info<br />

E.E.<br />

Kommreal ist das Ausgliederungsmodell schlossen wurden, bleiben natürlich ◆ Abschluss der Kauf- und Mietverträge<br />

von Raiffeisen für Immobilien der bestehen und werden von der Gesell- ◆ Finanzierung der Gesellschaft<br />

Gemeinden und funktioniert wie folgt: schaft übernommen.<br />

◆ Professionelle Immobilienbewirt-<br />

Die Immobilien der Gemeinden werden<br />

schaftung<br />

in eine Projektgesellschaft ausgelagert.<br />

In Frage kommen verschiedenste Arten<br />

von Immobilien – vom Gemeindeamt<br />

Wertsteigerung<br />

Ziel ist es jedoch die Immobilien nicht Vorteile<br />

über Wohnhäuser bis hin zu Schulge- nur zu verwalten, sondern deren Wert ◆ Bleibender Einfluss der Gemeinde<br />

bäuden. Die Gesellschafteranteile der durch professionelle Bewirtschaftung ◆ Schaffung budgetwirksamer Ein-<br />

Gemeinde betragen 80% oder mehr, nachhaltig zu steigern. Die strategische nahmen<br />

sodass der herrschende Einfluss der Partnerschaft mit unseren Experten ◆ Strategische Partnerschaft mit<br />

Gemeinde auch weiterhin gewährleistet bedeutet für die Gemeinden Kostenre- Immobilienexperten<br />

ist. Durch Verkauf der Immobilien an duktion und Transparenz. Und den ◆ Steuerersparnis bei Investitionen<br />

die Gesellschaft erhält die Gemeinde Gewinn erhält zur Gänze die Gemeinde. durch Vorsteuerabzugsberechtigung<br />

budgetwirksame Einnahmen die für Ankäufe, Verkäufe von nicht mehr not- ◆ Steuer- und Gebührenminimierung<br />

anstehende Investitionen<br />

wendigen Immobilien, Sanierun- ◆ Aufdeckung stiller Reserven<br />

oder den Abbau eines allfälgen<br />

und Neuerrichtungen können ◆ Kostenreduktion und –transparenz<br />

ligen Schuldenstandes ver-<br />

künftig über die Gesellschaft ◆ Bilanzgewinn erhält zu 100% die<br />

wendet werden können. Die<br />

abgewickelt werden.<br />

Gemeinde<br />

Kaufpreise werden mittels<br />

Gutachten ermittelt.<br />

In weiterer Folge werden die<br />

Vorgangsweise<br />

Informationen:<br />

Raiffeisen-Leasing GmbH<br />

von der Gemeinde genutz-<br />

◆ Definition der Immobilien Ing. Michael Schreiber<br />

ten Objekte angemietet. Ver-<br />

◆ Bewertung der Immobilien Tel.: 01/71601/8067<br />

tragsverhältnisse die seitens<br />

◆ Festlegen der Mieten<br />

michael schreiber@rl.co.at<br />

der Gemeinde mit Dritten<br />

(z.B Mietwohnungen) abge-<br />

Ing. Michael ◆ Gemeinderatsbeschluss<br />

www.raiffeisen-leasing.at<br />

Schreiber ◆ Gründung der Gesellschaft<br />

E.E.<br />

KOMMUNAL 59


Zukunftsthema Sozialdienst<br />

Die Haftung von Sozialbetreuungsberufen und ähnlichen Einrichtungen<br />

Das neue Berufsbild<br />

„Sozialbetreuung“<br />

Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung (Rückzug des Staates aus vielen Lebensbereichen,<br />

immer kleineren Familieneinheiten, gestiegene Lebenserwartung, medizinischer<br />

Fortschritt) schafft eine Lücke in der „Betreuung“, die vor allem den kommunalen Bereich<br />

direkt betrifft. Neben finanziellen und organisatorischen Aspekten hat diese Entwicklung<br />

auch eine rechtliche Komponente, nämlich jene der schadenersatzrechtlichen Haftung der<br />

Kommune, aber auch der Sozialbetreuer selber. KOMMUNAL beleuchtet dieses Thema.<br />

◆ Dr. René Kempf<br />

Der Gesetzgeber hat auf die politischen<br />

und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

reagiert und den „Gesundheitsberufen“<br />

das Berufsbild „Sozialbetreuungsberufe“<br />

hinzugefügt (BGBl. I 55/2005 mit<br />

erklärenden Anlagen sowie die Novelle<br />

2005 zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz,<br />

BGBl. I 69/2005, hier insbes.<br />

die Änderungen bei den §§ 3, 35<br />

u. 90).<br />

Dies sind kurz gefasst:<br />

◆ Heimhelfer/innen<br />

◆ Fach-Sozialbetreuer/innen<br />

◆ Diplom-Sozialbetreuer/innen<br />

mit den unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten<br />

Altenarbeit, Familienarbeit<br />

, Behindertenarbeit, Behindertenbegleitung<br />

sowie unterschiedlichen<br />

Ausbildungsqualifikationen.<br />

◆ Dr. René<br />

Kempf ist Mitarbeiter in mehreren<br />

Ausschüssen des Verbandes der Versicherungsunternehmen<br />

Österreichs<br />

zum Thema „Allgemeine Haftflicht“<br />

60 KOMMUNAL<br />

◆ Für Fach- u. Diplom-Sozialbetreuer/<br />

innen muß die Qualifikation als Pflegehelfer/in<br />

gem. GuKG und das<br />

jeweilige Ausbildungsmodul des<br />

Arbeitsschwerpunktes vorliegen.<br />

◆ Für Heimhelfer/innen eine verkürzte<br />

Ausbildung mit dem Ausbildungsmodul<br />

„Unterstützung bei der Basisversorgung“;<br />

der Beruf Heimhelfer/in<br />

darf nur im Rahmen einer Trägereinrichtung<br />

und nicht<br />

freiberuf-<br />

licherfolgen. Wenn es sich beim<br />

Schädiger um Personen<br />

handelt, welche gerade<br />

aufgrund ihrer beruflichen<br />

Qualifikation eine spezielle<br />

Tätigkeit ausführen, so ist<br />

der Sorgfaltsmaßstab<br />

wesentlich erhöht.<br />

Obige jüngste<br />

Gesetze<br />

haben die<br />

Pflegehilfe<br />

aufgrund des<br />

dringenden<br />

Bedarfs in<br />

Österreich<br />

doch wesentlich<br />

gelockert<br />

(bis hin zur<br />

Berufsausübung im Wege der Arbeitskräfteüberlassung).<br />

Die Darstellung dieser neuen Berufsbilder<br />

ist deswegen für die Haftung von<br />

Interesse, da sie gegenüber den Klienten/Patienten/Betreuten<br />

einen erhöhten<br />

Sorgfaltsmaßstab zugrundelegen.<br />

Auf der anderen Seite wurde nunmehr<br />

eine Grauzone in der Qualifikation der<br />

Tätigkeiten von Personen, welche sich<br />

sozialen Aufgaben widmen, geschlossen<br />

und somit Rechtssicherheit geschaffen.<br />

Grundlagen der Haftung<br />

Um die Haftung von Kommunen als<br />

Trägereinheit, Betreiber von z.B. Altenheimen<br />

oder Vermittler von Sozialbetreuern<br />

als auch die persönliche<br />

Haftung von Sozialbetreuern<br />

näher zu beleuchten,<br />

ist ein kleiner Überblick der<br />

Grundsätze des österreichischen<br />

Schadenersatzrechtes<br />

wichtig.<br />

Basis des österreichischen<br />

Schadenersatzrechtes ist das<br />

Verschuldensprinzip, d.h. bis<br />

auf einige Ausnahmen (z.B.<br />

im Zusammenhang mit<br />

Kraftfahrzeugen, Eisenbahnen,<br />

Atomkraftwerken etc.)<br />

gilt das Prinzip, dass nur derjenige<br />

haftet, den für sein<br />

schädigendes Verhalten auch<br />

ein Verschulden trifft. Der Verschuldensgrad<br />

kann vorsätzlich, grob oder<br />

leicht fahrlässig sein, was Auswirkungen<br />

auf die Art und Höhe des Schadenersatzes<br />

haben kann. Normalerweise<br />

geht der Gesetzgeber (hier im speziellen<br />

Fall das Allgemeine Bürgerliche<br />

Gesetzbuch) davon aus, dass ein Verschulden<br />

jedenfalls dann gegeben ist,


Soweit eine Sozialbetreuerin nicht selbständig<br />

auftritt sondern im Rahmen einer<br />

Trägerorganisation (Kommune, Verein,<br />

soziale Institutionen), haftet daneben<br />

auch diese Trägerorganisation.<br />

wenn die jedem normalen und vernünftigen<br />

Menschen zuzutrauende<br />

objektive Sorgfaltspflicht grob oder<br />

leicht verletzt wird (grobe oder leichte<br />

Fahrlässigkeit).<br />

Wenn es sich beim Schädiger jedoch<br />

um Personen handelt, welche gerade<br />

aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation<br />

eine spezielle Tätigkeit ausführen,<br />

so ist der vorgenannte Sorgfaltsmaßstab<br />

wesentlich erhöht und man geht<br />

davon aus, dass jene Sorgfalt eingehalten<br />

werden muß, welche einem durchschnittlich<br />

qualifizierten Mitglied dieser<br />

Berufsgruppe zugemutet werden kann<br />

(erhöhte Sorgfaltspflicht, Sachverständigenhaftung).<br />

Nunmehr ist der Sorgfaltsmaßstab<br />

zumindest der eingangs genannten speziellen<br />

„Sozialbetreuungsberufe“ genau<br />

umschrieben und kann die objektive<br />

Sorgfaltsverpflichtung genau festgelegt<br />

werden. Bei Verstoß gegen die Vorschriften<br />

der obigen Berufsbilder, welche<br />

kausal einen Schaden verursachen,<br />

ist jedenfalls eine solche Verletzung<br />

und damit auch eine Haftung gegeben<br />

(Schutzgesetzverletzung).<br />

Hiezu ein Beispiel:<br />

Wird nunmehr von einer Person, welche<br />

alte Leute betreut, eine Tätigkeit<br />

vorgenommen, welchen den „Heimhelferinnen“<br />

vorbehalten ist (Ausbildungsmodul:<br />

Unterstützung bei der Basisversorgung)<br />

und kommt dadurch die<br />

betreute Person zu Schaden, so ist<br />

sicherlich von einer<br />

Schutzgesetzverletzung<br />

auszugehen und<br />

ergibt sich eine Haftung<br />

der Altenbetreuerin.<br />

Solche Fälle<br />

wären z.B. Fehler bei<br />

der Einnahme von<br />

oral zu verabreichenden<br />

Arzneimitteln<br />

oder bei der Dekubitusprophylaxe.<br />

Soweit eine Sozialbetreuerin<br />

nicht selbständig<br />

auftritt sondern<br />

im Rahmen einer Trägerorganisation<br />

(Kommune, Verein,<br />

soziale Institutionen),<br />

haftet daneben auch<br />

diese Trägerorganisation, d.h. sie muß<br />

für die Tätigkeit „ihrer“ Sozialbetreuerin<br />

haftungsmäßig einstehen (sogenannte<br />

Erfüllungsgehilfenhaftung).<br />

Ist der/die Sozialbetreuer/in Dienstnehmer<br />

einer Trägerorganisation, so ist<br />

die Haftung dieses Dienstnehmers<br />

gemäß des Dienstnehmerhaftpflichtgesetzes<br />

(DHG) eingeschränkt und kann<br />

je nach Grad seines Verschuldens (s.<br />

oben) sogar auf Null herabgesetzt werden.<br />

Die obigen Ausführungen gelten natürlich<br />

genauso für Angehörige, welche<br />

den „Gesundheitsberufen“ zuzuordnen<br />

sind. Etwas anders stellt es sich bei<br />

jenen Tätigkeiten dar, die keiner speziellen<br />

Ausbildung bedürfen (Putz-, Reinigungsdienste,<br />

Besorgungen des täglichen<br />

Lebens etc.). Hier wird jedenfalls<br />

nicht die oben verlangte erhöhte objektive<br />

Sorgfaltspflicht zum Tragen kommen,<br />

sondern die einem normalen verständigen<br />

Menschen zuzutrauende<br />

Normalerweise<br />

sind aus den Standardversicherungen<br />

für<br />

Kommunen Krankenanstalten<br />

und ähnliche<br />

Einrichtungen wie<br />

Kurheime, Sanatorien,<br />

Ambulatorien, Altersund<br />

Pflegeheime<br />

ausgeschlossen.<br />

Zukunftsthema Sozialdienst<br />

Sorgfalt. Ansonsten gelten dieselben<br />

Grundsätze, wie sie oben beschrieben<br />

worden sind.<br />

Die Abdeckung der<br />

Sozialbetreuung durch<br />

Haftpflichtversicherung<br />

Soweit Privatpersonen alltägliche<br />

Arbeiten, welche nicht einer betrieblichen,<br />

beruflichen oder gewerbsmäßigen<br />

Tätigkeit zuzuordnen sind, unentgeltlich<br />

im privaten Kreise verrichten,<br />

so werden diese – soweit nicht andere<br />

Ausschlüsse zur Geltung kommen – im<br />

Rahmen einer Privathaftpflichtversicherung<br />

(meist angeschlossen an eine<br />

Haushaltsversicherung) abgedeckt sein.<br />

Selbständig arbeitende Sozialbetreuer<br />

sollten jedenfalls eine Berufshaftpflichtversicherungabschließen<br />

und dabei darauf<br />

achten, dass genau ihr<br />

Berufsbild von der Risikobeschreibung<br />

in der<br />

Versicherungspolizze<br />

umfasst ist .<br />

Trägereinrichtungen wie<br />

Vereine und Institutionen<br />

sollten im Rahmen<br />

einer Vereins-haftpflichtoderBetriebshaftpflichtversicherungspolizze<br />

einen maßgeschneiderten,<br />

ihrem Risiko entsprechendenVersicherungsschutzabschließen.<br />

Kommunen als<br />

Träger-organisationen<br />

sollten bei einem Versicherer,<br />

der sich auf kommunale Versicherungspolizzen<br />

spezialisiert hat, dieses<br />

Risiko einschließen, soweit sie es<br />

nicht schon aufgrund eines besonderen<br />

Produktes oder einer speziellen Vereinbarung<br />

eingeschlossen haben. Hinzuweisen<br />

ist jedenfalls darauf, dass normalerweise<br />

aus den Standardversicherungen<br />

für Kommunen Krankenanstalten<br />

und ähnliche Einrichtungen wie<br />

Kurheime, Sanatorien, Ambulatorien,<br />

Alters- und Pflegeheime ausgeschlossen<br />

sind, sodaß eine Spezialvereinbarung<br />

für diese Einrichtungen notwendig ist.<br />

Sowohl für Selbständige als auch für<br />

Pflegeeinrichtungen ist darauf hinzuweisen,<br />

dass gerade für Personenschäden<br />

eine entsprechend hohe Versicherungssumme<br />

vereinbart werden muß,<br />

da durch die Entwicklung der<br />

Zusprüche für Pflegekosten, Schmerzensgeld,<br />

Sozialversicherungsregresse<br />

etc. Schadensummen von mehreren<br />

Millionen Euro keine Seltenheit sind.<br />

KOMMUNAL 61


Wirtschafts-Info<br />

Austria Glas Recycling<br />

Umwelterklärung 2005<br />

Zum 5. Mal<br />

bestand AGR –<br />

Austria Glas<br />

Recycling –<br />

heuer die<br />

strenge Prüfung<br />

der<br />

Umweltauditoren.<br />

Das<br />

Umweltmanagementsystem<br />

der AGR entspricht<br />

sowohl der europäischen<br />

EMAS-Verordnung als<br />

auch der internationalen<br />

Norm ISO 14001. AGR<br />

arbeitet konsequent an der<br />

stetigen Verbesserung der<br />

Umweltleistungen im Glaskreislauf.<br />

Die Auditoren<br />

hoben ganz besonders die<br />

konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit den Partnern aus<br />

Entsorgungswirtschaft und<br />

Kommunen hervor. Die<br />

Umwelterklärung 2005 fasst<br />

die Aktivitäten der AGR und<br />

die Wirkungsweise des<br />

österreichischen Recycling-<br />

62 KOMMUNAL<br />

AGR bestand erneut die<br />

strenge Umweltprüfung<br />

systems für Glasverpackungen<br />

zusammen. Erstmals<br />

wird auch<br />

das Thema Nachhaltigkeit<br />

im Glaskreislaufangesprochen.<br />

Die<br />

AGR-Umwelterklärung<br />

des Vorjahres<br />

zeichnete BM Pröll<br />

mit dem EMAS-Preis aus.<br />

Alle Umwelterklärungen der<br />

AGR können via www.agr.at/<br />

Service bestellt und herunter<br />

geladen werden.<br />

Informationen:<br />

Austria Glas Recycling<br />

GmbH<br />

Obere Donaustrasse 71<br />

1020 Wien<br />

Tel.: 01/214 49 00<br />

Fax: 01/214 49 08<br />

E-Mail: agr@agr.at<br />

www.agr.at<br />

E.E.<br />

Österreichs IKT-Masterplan kommt<br />

Chance<br />

ländlicher<br />

Raum<br />

Ein Plan wird durch Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie Wachstumsimpulse<br />

für Kommunen und ländlichen<br />

Raum bringen. KOMMUNAL berichtet.<br />

Die Regierung hat die verstärkte Nutzung von Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie (IKT) und den Ausbau von<br />

auf schnellen Internet-Verbindungen basierenden Diensten als<br />

vorrangige Aufgabe erkannt. Eine gute IKT-Strategie sollte unserer<br />

Meinung nach besonders Kommunen und den ländlichen<br />

Raum einbeziehen. Denn hier bestehen die größten Defizite


Generell – und darin liegt die große Herausforderung der nächste Jahre – können<br />

auf Breitband-Internet basierende Dienste den Bürgern regionale oder überregionale<br />

Inhalte vermitteln, die sie bisher nur schwer nutzen konnten.<br />

(fehlender Breitbandausbau, sinkende<br />

Attraktivität als Wirtschaftsstandorte und<br />

Lebensraum, zunehmende Pendlerbewegungen),<br />

aber auch die größten Chancen.<br />

Vor rund einem Jahr hat HP erstmals auf<br />

die Brisanz des Themas hingewiesen und<br />

gemeinsam mit anderen Unternehmen<br />

die „ARGE Breitband Austria“ gegründet.<br />

Das wichtigste Ziel wurde Mitte dieses<br />

Jahres erreicht: Die Regierung bereitet<br />

derzeit einen IKT-Masterplan vor und<br />

wird ihn im Herbst vorlegen. Ein Ziel ist<br />

es, soziale und regionale Ungerechtigkeiten<br />

bei den Zugangschancen zu Internet<br />

und Breitband („Digital Divide“) zu reduzieren<br />

und besseren Zugang zu regionalen<br />

und überregionalen Ausbildungs-,<br />

Verwaltungs- und Gesundheitsdienstleistungen<br />

zu schaffen. Was sollte dieser<br />

Masterplan daher für die Kommunen<br />

enthalten?<br />

Breitband als Basis für<br />

regionale Inhalte<br />

Zunächst muss ein flächendeckender<br />

Breitbandausbau auch in ländlichen<br />

Gebieten sichergestellt sein. Hilfreich<br />

dabei sind verpflichtende Leerverrohrung<br />

bei Straßen- und Wegebau, ein<br />

einfaches und<br />

einheitliches<br />

Wegerecht<br />

sowie einheitlicheBauvorschriften<br />

und<br />

rasche Genehmigungsverfahren.<br />

Profitieren werden<br />

Wirtschaft<br />

und Betriebe<br />

durch die<br />

»<br />

Beseitigung<br />

von Wettbewerbsnachteilen<br />

in ländlichen<br />

oder<br />

grenznahen<br />

Gebieten, aber<br />

auch die Bevölkerung:Internetzugangspunkte<br />

im persönlichen<br />

Umfeld, z.B. in<br />

Schulen oder Gemeindeämtern, können<br />

auch bisher schwer erreichbare<br />

Eine gute IKT-Strategie<br />

sollte unserer Meinung<br />

nach besonders Kommunen<br />

und den ländlichen<br />

Raum einbeziehen.<br />

Christoph Heimerl<br />

Sales Manager Government &<br />

Healthcare, HP Österreich<br />

IKT-Masterplan<br />

Bevölkerungsschichten ansprechen.<br />

Besonders wichtig ist auch die Förderung<br />

von regionalen Internet-Plattformen<br />

und Inhalten. Der „virtuelle<br />

Marktplatz“ im Netz wird mit Begeisterung<br />

genutzt, wie erste Pilotversuche<br />

klar zeigen.<br />

Verwaltung geht ins Netz<br />

Generell – und darin liegt die große<br />

Herausforderung der nächsten Jahre –<br />

können auf Breitband-Internet basierende<br />

Dienste den Bürgern regionale<br />

oder überregionale Inhalte vermitteln,<br />

die sie bisher nur schwer nutzen konnten.<br />

Ein Verwaltungs-Onlineportal beispielsweise<br />

kann persönliche Services<br />

(z.B. „Ihr Reisepass läuft in drei<br />

Wochen ab“) ebenso bieten wie nützliche<br />

Ergänzungen zu klassischen kommunalenDienstleistungen.<br />

Besonders Menschen,<br />

die derzeit noch<br />

benachteiligt sind, kann<br />

das Internet Zugang zu<br />

einer Fülle von Gesundheits-<br />

und Bildungsangeboten<br />

ermöglichen, beispielsweise<br />

Behinderten,<br />

Frauen mit Kindern oder<br />

Menschen abseits der<br />

Städte.<br />

Als Partner der Kommu-<br />

nen hat HP bereits viele<br />

erfolgreiche Einzelinitiativen<br />

umgesetzt – im Verwaltungs-,<br />

insbesondere<br />

aber auch im Bildungsbe-<br />

«<br />

reich. Was hierzulande<br />

noch fehlt, ist eine Regierungsinitiative<br />

unter Einbeziehung<br />

von Ländern<br />

und Kommunen. Diese<br />

ist mit dem IKT-Masterplan<br />

nun in Ausarbeitung.<br />

Wir werden uns<br />

dabei weiter engagieren.<br />

www.hp.at


KOMMUNAL<br />

CHRONIK<br />

Blumenschmuck-Wettbewerb: Siegerehrung im Burgenland<br />

Blühende Gemeinden ausgezeichnet<br />

PÖTTELSDORF<br />

Der 18. burgenländische Landes-Blumenschmuckwettbewerb<br />

ging Mitte August zu<br />

Ende. Die diesjährigen<br />

Gewinner wurden bei einem<br />

feierlichen Festakt in Pöttelsdorf<br />

ausgezeichnet. In den<br />

jeweiligen Kategorien konnten<br />

sich Steinfurt, Pöttelsdorf,<br />

Rust und Neusiedl am See<br />

behaupten. Jormannsdorf<br />

wurde zum schönsten Dorfplatz<br />

des Landes gekürt, das<br />

schönste private Anwesen<br />

gehört Anna Werderits aus<br />

Soziales: Das „9er Haus“<br />

Gegen ein Leben<br />

auf der Straße<br />

WIEN<br />

Ein Pilotprojekt in Wien<br />

schließt eine soziale Lücke:<br />

Der Verein „neunerHAUS“<br />

eröffnet ein in Österreich einzigartiges<br />

Wohnhaus für<br />

Menschen, die in akuter<br />

Wohnungsnot sind. Damit<br />

soll ein Abdriften in ein<br />

„Leben auf der Straße“ verhindert<br />

werden. Das Pilotprojekt<br />

ist vorerst für zwei Jahre<br />

finanziert bzw. konzipiert.<br />

Sicherheit: Aktion für die Kleinsten<br />

LINZ<br />

In Oberösterreich verunglücken<br />

jährlich über 900<br />

Kinder zwischen 0 und 14<br />

Jahren im Straßenverkehr.<br />

Um dem entgegen zu wirken<br />

stellte das Land gemeinsam<br />

mit der AUVA, UNIQA<br />

und dem Zivilschutzverband<br />

zu Schulbeginn 16.000 Kindersicherheitswesten<br />

den<br />

Volksschulen gratis zur Verfügung.<br />

dem Südburgenland. LR<br />

Mag. Michaela Resetar, die<br />

die Aktion auch heuer wieder<br />

unterstützte, übernahm persönlich<br />

die Auszeichnung der<br />

Sieger: „Mit Eifer, Kreativität<br />

Natur- und Blumenliebe<br />

haben unsere Verschönerungsvereine<br />

und Hobbygärtner<br />

die Dörfer zum Erblühen<br />

gebracht. Schöne Orte,<br />

Städte und Gemeinden sind<br />

Visitenkarten für unseren<br />

Tourismus. Sie haben unser<br />

Land wieder ein Stück<br />

lebens- und liebenswerter<br />

„Der Sonne entgegen“<br />

BRÜSSEL<br />

Die EU-Kommission hat neue<br />

Regeln verabschiedet, mit<br />

denen die Weiterentwicklung<br />

von Regionalflughäfen unterstützt<br />

wird. Darin ist genau<br />

festgelegt, unter welchen<br />

Warnwesten für Taferlklassler<br />

Die „Mini-Warnwesten“ dienen<br />

dazu, die Kinder im<br />

Straßenverkehr sichtbarer<br />

und sicherer zu machen.<br />

„Durch die Reflektoren wird<br />

eine Person schon ab 150<br />

Meter Entfernung sichtbarwährend<br />

dunkel gekleidete<br />

Fußgänger erst ab 30 Meter<br />

Entfernung wahrgenommen<br />

werden. Das ist oft der lebensrettende<br />

Unterschied“,<br />

erklärt LH-Stv. Franz Hiesl.<br />

gemacht.“<br />

Die Gemeinden erhielten<br />

ansehnliche Geld- und Sachpreise.<br />

Die Gewinner des<br />

Sonderbewerbes „Schönster<br />

Dorfplatz“ durften sich über<br />

eine Busreise, die Gewinner<br />

aus der Städtekategorie über<br />

Blumenerde freuen. Raiffeisen<br />

vergab Geldpreise an die<br />

Sieger aus dem Bewerb<br />

„Direkt vor der Tür“, und<br />

Burgenland Tourismus steuerte<br />

die legendäre Gottfried<br />

Kumpf-Plakette bei.<br />

Regionalflughäfen: EU gibt „Anlaufbeihilfe“<br />

Bedingungen Anlaufbeihilfen<br />

an Luftfahrtunternehmen<br />

gewährt werden können, die<br />

neue Flugverbindungen ab<br />

Regionalflughäfen einrichten.<br />

Infos: http://europa.eu.int<br />

Der MultiMediaGuide, der<br />

elektronische Museumsführer<br />

von Siemens.<br />

Landesrätin Michaela Resetar<br />

(Mitte) mit den Delegationen<br />

der Siegergemeinden bei feierlichen<br />

Festakt in Pöttelsdorf.<br />

Sensationsfund<br />

Ein „Schlüssel<br />

zur Bronzezeit“<br />

SALZKAMMERGUT<br />

Die Österreichischen Bundesforste<br />

(ÖBf) präsentieren<br />

wieder einen sensationellen<br />

historischen Fund. Im Rahmen<br />

der Erforschung von<br />

alten Wegen wurde im Ausseerland<br />

ein besonders aufwändig<br />

gearbeiteter, 3.200<br />

Jahre alter Schlüssel aus der<br />

Bronzezeit gefunden. Mehr<br />

auf der Homepage<br />

www.bundesforste.at<br />

Weltpremiere im KHM<br />

MulitMediaGuide<br />

WIEN<br />

Siemens hat einen elektronischen<br />

Museumsführer entwickelt, der<br />

Informationen in Text, Bild und<br />

Sprache auf Handy, Smartphone<br />

oder PDA bringt. Mit dem Multi-<br />

MediaGuide können Museumsbesucher<br />

künftig mit ihrem eigenen<br />

Handy im Museum Infos abrufen.<br />

Das Kunsthistorische Museum<br />

Wien (KHM) erprobt den Multi-<br />

Media Guide in der Antikensammlung.<br />

www.siemens.at


Ausschreibung<br />

Verwaltungspreis prämiert Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung<br />

Gute Verwaltung<br />

wichtig für attraktive<br />

Wirtschaftsstandorte<br />

Die österreichische Verwaltung hat sich gerade in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />

weiterentwickelt. Mehr Servicequalität in der Verwaltung ist deutlich sichtbar und<br />

spürbar geworden. Das Bundeskanzleramt schreibt 2005 in Zusammenarbeit mit der<br />

Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft und der Industriellenvereinigung<br />

OÖ einen Verwaltungspreis aus.<br />

Die öffentlich Bediensteten agieren als<br />

Dienstleister für die Bürgerinnen und<br />

Bürger und orientieren sich an deren<br />

Interessen und Bedürfnissen. Gleichzeitig<br />

wird mit Online-Informationen und<br />

Zugängen, zB über Formulare im Internet,<br />

die Information und Kommunikation<br />

des Bürgers mit der Verwaltung<br />

wesentlich erweitert.<br />

Mit dem Verwaltungspreis 2005 werden<br />

Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung<br />

prämiert. 145 Einzelprojekte<br />

sind bisher in die Verwaltungsreform<br />

eingeflossen. Die Mehrzahl davon<br />

wurde bereits umgesetzt. „Dadurch<br />

haben wir pro Jahr eine Einsparung<br />

von 1,5 Milliarden Euro erzielt. Umgelegt<br />

auf die Jahre 2000 bis 2006 haben<br />

sich die Steuerzahler bereits 7,5 Milliarden<br />

Euro erspart“, so Bundeskanzler<br />

Dr. Wolfgang Schüssel bei der Vorstellung<br />

des Preises.<br />

7,5 Mrd. Einsparungen<br />

durch Verwaltungsreform<br />

„Eine gute Verwaltung ist eine der<br />

wichtigsten Voraussetzungen für einen<br />

funktionierenden und attraktiven Wirtschaftsstandort“,<br />

betonte Dr. Ludwig<br />

Scharinger, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich Aktiengesellschaft.<br />

Aus diesem Grund schreiben<br />

Bundeskanzleramt und Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ in Kooperation mit<br />

66 KOMMUNAL<br />

der Industriellenvereinigung OÖ den<br />

Verwaltungspreis 2005 aus.<br />

Wirtschaft braucht eine<br />

effiziente Verwaltung<br />

Die österreichische<br />

Verwaltung hat sich<br />

gerade in den vergangenen<br />

Jahren<br />

kontinuierlich weiterentwickelt<br />

und<br />

damit zu einer<br />

positiven Wirtschaftsentwicklung<br />

beigetragen. "Um<br />

noch mehr Investitionen<br />

zu ermöglichen<br />

und damit<br />

Arbeitsplätze zu<br />

sichern und zu<br />

schaffen, muss die<br />

Effizienz der Verwaltung<br />

laufend<br />

verbessert werden", so DI Klaus Pöttinger,<br />

Präsident der Industriellenvereinigung<br />

OÖ.<br />

Von schlanker Verwaltung<br />

profitieren alle Bürger<br />

Von einer schlanken und effektiveren<br />

Verwaltung profitieren Bürger und<br />

Wirtschaft gleichermaßen. Einerseits<br />

werden dadurch Behördenabläufe einfacher<br />

und schneller, andererseits werden<br />

so auch Mittel für andere wichtige<br />

Vorhaben frei. Ein Ausbau der Infrastruktur<br />

und raschere Betriebsansiedlungen<br />

sind besonders wichtig.<br />

»<br />

Eine gute Verwaltung ist<br />

eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für einen funktionierenden<br />

und attraktiven<br />

Wirtschaftsstandort. Und den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich<br />

wollen wir mit diesem<br />

Preis stärken.<br />

«<br />

Dr. Ludwig Scharinger<br />

Generaldirektor Raiffeisen Landesbank OÖ<br />

Drei Kategorieren mit<br />

Prämien bis 15.000 Euro<br />

Alle Bürger, Wirtschaftsunternehmen<br />

und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung<br />

können am Verwaltungspreis<br />

2005 teilnehmen und Projekte zur Verwaltungsvereinfachung<br />

und -einsparung<br />

nominieren. Drei Preiskategorien<br />

sind vorgesehen:<br />

◆ Bürgerorientierung


◆ Verbesserung des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich<br />

◆ Erhöhung der Verwaltungseffizienz<br />

Pro Kategorie stehen Prämien bis zu<br />

15.000 Euro zur Verfügung. Die Einreichfrist<br />

endet am 1. November 2005.<br />

Ausschreibungsbedingungen<br />

Eingereicht werden können Themen<br />

aus dem gesamten öffentlichen<br />

Bereich, d.h. Bund, Länder, Gemeinden.<br />

◆ Als Preiswerber kommen sowohl<br />

Organisationseinheiten als auch Einzelpersonen<br />

in Frage.<br />

◆ Projektnennungen können sowohl<br />

von Mitarbeitern der öffentlichen<br />

Verwaltung als auch von Unternehmen<br />

sowie von Bürgern eingereicht<br />

werden.<br />

◆ Preiskategorien sind folgende drei<br />

Themenkreise:<br />

➢ Bürgerorientierung<br />

➢ Verbesserung des Wirtschaftsstandortes<br />

Österreich<br />

➢ Erhöhung der Verwaltungseffizienz<br />

◆ Die Projekte müssen aktuell, aber<br />

nicht auf das Jahr 2005 beschränkt<br />

sein. Es muss sich um konkrete –<br />

umgesetzte oder kurz vor der Umsetzung<br />

stehende – Projekte handeln.<br />

Alle Bürger, Wirtschaftsunternehmen<br />

und Mitarbeiter der öffentlichen Ver-<br />

waltung können Projekte zur Verwaltungsvereinfachung<br />

und -einsparung<br />

nominieren.<br />

Die Jury<br />

Der hochkarätig<br />

besetzten<br />

gehören – als<br />

Juryvorsitzender<br />

– Dr. Eduard<br />

Pesendorfer,<br />

Landesamtsdirektor<br />

von OÖ,<br />

Bgm. Helmut<br />

Mödlhammer,<br />

Präsident des<br />

Österreichischen<br />

Gemeindebundes,<br />

Dipl.-Ing.<br />

Klaus Pöttinger,<br />

Präsident der<br />

Industriellenvereinigung OÖ, Univ.-<br />

Prof. Dr. Erich Wolny, Magistratsdirek-<br />

Fact-Box Verwaltungspreis 2005<br />

Einzureichen sind:<br />

Ausgangssituation – Ziele – Maßnahmenplan<br />

– erwartete/ erzielte<br />

Resultate (z.B. Kosteneinsparungen)<br />

Einzureichungen bitte schicken<br />

an: Bundeskanzleramt,<br />

Sektion III – Öffentlicher Dienst<br />

und Verwaltungsreform<br />

Ausschreibung<br />

tor der Stadt Linz, Prof. Dr. Bernhard<br />

Raschauer, Universität Wien, Mag.<br />

Klaus Hartmann, Bundeskanzleramt<br />

»<br />

Fotos: Bernhard J. Holzner HOPI-MEDIA<br />

sowie Dr. Georg Starzer, Vorstandsdirektor<br />

der Raiffeisenlandesbank OÖ.<br />

Ballhausplatz 2<br />

1014 Wien<br />

E-Mail: iii7@bka.gv.at<br />

www.bka.gv.at<br />

Ende Juli 2005 präsentierten<br />

Österreichs Bundeskanzler<br />

Dr. Wolfgang<br />

Schüssel und Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ-<br />

GD Ludwig Scharinger<br />

im Bundeskanzleramt<br />

in Wien im Rahmen<br />

einer Pressekonferenz<br />

die Ausschreibung zum<br />

Verwaltungspreis 2005.<br />

Durch die Verwaltungsreform<br />

haben wir pro Jahr<br />

eine Einsparung von 1,5<br />

Milliarden Euro erzielt.<br />

Umgelegt auf die Jahre<br />

2000 bis 2006 haben sich<br />

die Steuerzahler bereits<br />

7,5 Milliarden Euro erspart.<br />

Bundeskanzler<br />

Dr. Wolfgang Schüssel<br />

bei der Vorstellung des Preises.<br />

Nähere Informationen sind im<br />

Internet auch unter<br />

www.raiffeisen-ooe.at<br />

erhältlich.<br />

KOMMUNAL 67<br />

«


Blick über die Grenzen<br />

Ein Schweizer Bergdorf hilft sich selbst<br />

Das Wunder von Vrin<br />

Im hintersten Winkel Graubündens wächst, aller Landflucht zum Trotz, ein kleines Dorf.<br />

Ein Architekt und ein Ökonom haben es zum Modellort für strukturschwache Bergregionen<br />

gemacht. Ein Denkanstoß auch für Österreichs Gemeinden?<br />

An diesem Tag im August kommen 48.<br />

Diesmal sind es Südtiroler, zwei Busladungen<br />

voll. Gut eine Stunde drängen<br />

sie über die schmalen Pfade in Vrin,<br />

besichtigen Metzgerei, Mehrzweckhalle,<br />

Ställe, Wohnhäuser, Telefonzelle und<br />

Totenstube.<br />

Tibeter waren da, Mongolen und andere<br />

Entsandte ferner Bergregionen; Landwirtschaftsexperten<br />

aus Frankreich oder<br />

Deutschland. Das Wunder van Vrin zieht<br />

sie hierher: Ein Dorf,<br />

das letzte, allerletzte<br />

am Ende eines abge-<br />

schiedenen Schweizer<br />

Tals, eines, wo die<br />

Leute Rätoromanisch<br />

sprechen und allein<br />

deshalb einer Minderheit<br />

angehören – dieses<br />

Dorf hat überlebt.<br />

Dabei war es fast<br />

schon ausgestorben,<br />

blutleer wie ein Freilichtmuseum.<br />

„Vierzig Jahre ist<br />

nichts passiert außer Abwanderung“,<br />

sagt Peter Rieder; er schreibt gerade ein<br />

Buch über die kleine Gemeinde im Kanton<br />

Graubünden. „1990 lebten hier noch<br />

260 Menschen.“ Die Jahre zuvor hatten<br />

den Alpen insgesamt zwar Touristen,<br />

Wohlstand und Bevölkerungswachstum<br />

gebracht. Doch wie viele Bauerndörfer<br />

blieb Vrin davon unberührt.<br />

Heute leben 280 Menschen im Ort. 20<br />

Einwohner mehr – das klingt wenig<br />

beeindruckend und bedeutet doch einen<br />

Zuwachs von rund acht Prozent, in<br />

einem Tal, das von Abwanderung<br />

geprägt ist. In der Schule van Vrin füllen<br />

die Kinder zwei Klassen; Metzgerei,<br />

Mehrzweckhalle, Ställe, Wohnhäuser,<br />

Telefonzelle und Totenstube sind neu<br />

gebaut. Von einem Stararchitekten.<br />

Rieder ist einer der Helden dieser wundersamen<br />

Dorfgeschichte. Feingliedrig,<br />

belesen und weitgereist, sitzt er in<br />

bedeutenden Gremien seines Landes;<br />

einst hat der nun emeritierte Agrarökonom<br />

der Eidgenössischen Technischen<br />

68 KOMMUNAL<br />

Jeder Dorfrettung,<br />

beschied der Professor,<br />

gehe eine „Stärken-<br />

Schwächen-Analyse“<br />

voraus; möglichst<br />

gefolgt von einer<br />

verrückten Idee.<br />

Hochschule (ETH) die Schweizer Regierung<br />

auf die Schlussrunde der weltweiten<br />

Wirtschaftsverhandlungen GATT mit<br />

vorbereitet.<br />

Aber der Professor ist auch „Bergler“,<br />

wie es hier heißt, wenn einer zwischen<br />

Kühen und Alphörnern aufwachst; und<br />

als Vrin mitsamt seiner 400 Jahre alten<br />

Bergbauern-Kultur einzugehen drohte,<br />

wurde Rieder der Präsident einer kleinen<br />

Stiftung zum Wohle der Gemeinde.<br />

Seither ersinnt der welterfahrene<br />

Zürcher WissenschaftlerEntwick-<br />

lungskonzepte für das<br />

letzte Dorf am Ende des<br />

Tals.<br />

Er dachte nicht daran, es<br />

aufzugeben. Die alten<br />

Wiesen weiter zu bewirtschaften<br />

gehöre zur<br />

Pf1ege der Kulturlandschaft,<br />

sagt der Bergler,<br />

sonst rutschten die Hänge<br />

und neue Wälder würden<br />

die fetten Weiden verdrängen.<br />

Doch gängige Hilfen wie<br />

Milch- oder Getreidesubventionen hielt<br />

der Agrarökonom<br />

für sinnlos. „Solch<br />

kleinen Gemeinden<br />

nützen sie wenig“,<br />

sagt er. „Sie können<br />

nicht genug produzieren,<br />

um dauerhaft<br />

nur von Landwirtschaft<br />

zu leben.“<br />

Touristen<br />

allein sind zu wenig<br />

Touristen? Eine Anlage für Erholungssuchende,<br />

schicker als der knorzige, alte<br />

Dorfgasthof „Piz Terri“? Rieder schüttelt<br />

den Kopf. „Nein“, er lächelt. „Touristen<br />

allein können ein Bauerndorf wie Vrin<br />

nicht retten.“ Viel zu kurz sei die Saison,<br />

so früh, wie die Schneeschmelze hier<br />

einsetze. Da nütze auch die gute Anbindung<br />

an das Städtchen Ilanz nicht, gut<br />

Es gab Zeiten, da<br />

haben sich alle (in Vrin)<br />

mit der Frage beschäftigt,<br />

wie so ein Stall<br />

auszusehen habe.<br />

eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit<br />

dem Auto. „Nein, nein, ein Bauerndorf,<br />

das überleben soll, muss Werte schöpfen.“<br />

Allein wie? Jeder Dorfrettung, beschied<br />

der Professor, gehe eine „Stärken-<br />

Schwächen-Analyse“ voraus; möglichst<br />

gefolgt von einer verrückten Idee.<br />

Der Professor modellierte; wies seine<br />

Diplomanden und Mitarbeiter an zu<br />

rechnen: Lohnt sich der Bau einer<br />

Schlachterei? Wie groß darf sie sein?<br />

Wie viel Fläche braucht ein wirtschaftlicher<br />

Hof? Die Agrarwissenschaftler<br />

spielten Szenarien durch für den „worst“<br />

und den „best case“: Wie würde sich<br />

Vrin entwickeln, ginge alles schief? Wie,<br />

wenn alles bestens liefe? Sie blickten auf<br />

das Auf und Ab der Weltwirtschaft, sie<br />

lieferten Ergebnisse.<br />

Die Vriner, so rieten sie, sollten ihre Wiesen<br />

zusammenlegen, all die 3400<br />

schmalen Überbleibsel einer Zeit, in der<br />

Bergbauern ihr Land noch mit der Sense<br />

mähten. Sie sollten ihr Vieh selbst verarbeiten.<br />

Sie sollten es selbst vermarkten.<br />

Inzwischen bewirtschaften 25 Bauern<br />

gewinnbringende 610 Wiesen mit<br />

modernsten Maschinen.<br />

Ein Schlachter hat<br />

sich angesiedelt; Vieh-<br />

besitzer haben eine<br />

Genossenschaft<br />

gegründet, Vriner<br />

Wurst und Bündner<br />

Fleisch bringen im Jahr<br />

über 100.000 Franken<br />

Umsatz. Schreiner und<br />

Schlosser beschäftigen<br />

mehr Leute – weil die<br />

Dorfgemeinde „dem Caminada“ zuhört.<br />

Ein Bergler rettet den Ort<br />

Gion Caminada, geboren in Vrin, 48<br />

Jahre alt und robust, ist der andere Held<br />

am Ort. Früher war er Schreiner, heute ist<br />

er berühmt. Er hat die in Graubünden<br />

typische „Strickbauweise“ weiterentwickelt<br />

und für die neuen Ställe, Häuser<br />

und Hallen mehrere Preise gewonnen;


Vrin – ein Bergdorf in „Strickbauweise“<br />

Die Vriner Ställe liegen – idealerweise – gemeinsam mit der „Marlaria“, der<br />

Metzgerei, etwas unterhalb des Totenhauses und der Kirche.<br />

Sogar die Vriner Telefonkabine wurde<br />

in Strickbauweise gefertigt.<br />

Prof. Peter Rieder: „Touristen<br />

allein können ein Bauerndorf<br />

wie Vrin nicht retten.“ Viel zu<br />

kurz sei die Saison. „Nein,<br />

nein, ein Bauerndorf, das überleben<br />

soll, muss Werte schöpfen.“<br />

Unten: Der bekannte Architekt<br />

Gion Caminada stammt nicht<br />

nur aus Vrin, er hat den Ort<br />

auch auf seine Weise gestaltet.<br />

Foto: Internet<br />

Fotos: Gemeinde Vrin<br />

Blick über die Grenzen<br />

zuletzt hat ihn die internationale Arbeitsgemeinschaft<br />

Alpenländer ausgezeichnet.<br />

„Bauhaus für die Alpen“, loben Architekturkritiker<br />

seinen sachlich funktionalen<br />

Stil; gerade ist im Luzerner Quart Verlag<br />

ein Katalog mit seinen Arbeiten erschienen*.<br />

Caminada schichtet rechteckig<br />

geschnittene, glatt gehobelte massive<br />

Ho1zbalken nach dem Baukastenprinzip<br />

zu tragenden Wänden – so, dass sie sich<br />

über Eck ineinander verschränken. Selbst<br />

die öffentliche Telefonzelle hat er so konstruiert.<br />

Die Stämme sind zuweilen lang wie ein<br />

Haus, und immer fordern sie vom Architekten<br />

besondere Rechenkunst: Vertikal<br />

eingesetzte Hölzer oder Türen und Fenster<br />

verändern<br />

ihre Größe und<br />

Spannung kaum<br />

noch, die horizontal<br />

eingesetzten<br />

Balken dagegen<br />

sehr. Die Verwandlung<br />

im Voraus<br />

einzuplanen<br />

macht die Fertigkeit<br />

der Strickbauer<br />

aus. Seit<br />

sechs Jahren lehrt<br />

der Architekt seine<br />

Kunst an der ETH<br />

in Zürich.<br />

„Wir bauen mit<br />

Fast 80 Prozent<br />

der Kosten übernehmen<br />

Bund und<br />

Kanton, wenn ein<br />

Bauer im Dienste<br />

der Kulturlandschaft<br />

einen Stall<br />

baut.<br />

Holz, weil die Berge hier davon genug<br />

haben“, sagt er, und die Südtiroler, die er<br />

nun durch Vrin führt drängen sich um<br />

ihn und staunen.<br />

Wie hingemalt liegt das Dorf vor ihnen<br />

inmitten der vom Regen vollgesogenen<br />

tiefgrünen Hänge. Unauffällig schon stehen<br />

Caminadas Bauten da, als gehörten<br />

sie schon immer in die Nachbarschaft der<br />

jahrhundertealten Holzhäuser und der<br />

weit in den Himmel ragenden Barockkirche.<br />

„Beeindruckend“, ein Besucher aus<br />

Meran ist begeistert. Der Wind zerzaust<br />

des Baumeisters Haar, das schwarz ist<br />

wie sein Bart. Er winkt ab, „es haben ja<br />

alle mitgezogen“.<br />

Das war auch nötig. Immerhin stimmen<br />

die direktdemokratischen Schweizer auch<br />

über kleinste Einzelheiten in ihren Heimatgemeinden<br />

ab. „Es gab Zeiten, da<br />

haben sich dann alle mit der Frage<br />

beschäftigt, wie so ein Stall auszusehen<br />

habe“, erzählt Rieder. „Zum Glück ist der<br />

Gion einer von ihnen.“<br />

Gleich einem Missionar für guten<br />

* Bettina Schlorhaufer (Hg.): „CuI zuffel e<br />

l’aura dado – Gion A. Caminada“. Quart Verlag,<br />

Luzern; 200 Seiten; 49 Euro. (Der Titel<br />

ist rätoromanisch und bedeutet so viel wie<br />

„Zwischen Föhn und kalten Brisen“. der Text<br />

ist deutsch und italienisch.)<br />

KOMMUNAL 69


Blick über die Grenzen<br />

Geschmack hat Caminada den Vrinern<br />

die Schönheit verkündet – und schließlich<br />

erließen die Demokraten im Ort eine<br />

rigide Bauordnung nach seinem Willen:<br />

kein Alpenkitsch, keine zu Ferienwohnungen<br />

umgebauten Ställe, kein Neubau<br />

ohne Bauberater – bislang hieß der<br />

immer Caminada. Kein Mindestabstand.<br />

Keine Hecken.<br />

Nichts, was die<br />

Komposition<br />

Vrin stören<br />

konnte. Wer ein<br />

Gebäude zur<br />

Hälfte<br />

umbauen<br />

möchte, muss<br />

es gleich ganz<br />

abreißen und<br />

neu errichten.<br />

Weil seine<br />

70 KOMMUNAL<br />

»<br />

Architektur das<br />

Leben erträglicher<br />

mache,<br />

akzeptierten<br />

die Vriner sie,<br />

sagt Caminada.<br />

„Wenn ein Stall<br />

funktioniert,<br />

dann darf er<br />

auch schön<br />

sein.“ Und<br />

irgendwann<br />

blicken auch<br />

schen Fachhochschule<br />

die Zweifler im<br />

Ort stolz auf<br />

die Berg-Moderne.<br />

„Die Wirklichkeit bauen“, nennt der<br />

Architekt, was er und Rieder in Vrin versucht<br />

haben. Längst arbeiten sie ihre<br />

Erfahrungen wissenschaftlich auf, ent-<br />

wickeln für die ETH gemeinsam „Modelle<br />

zur Erneuerung von gefährdeten Tallandschaften“.<br />

Ob sich ihr architektonisches Agrar-Experiment<br />

wirklich auf andere strukturschwache<br />

Orte übertragen lasst? Ein<br />

Caminada-Stall kostet immerhin 600.000<br />

Schweizer Franken; so viel hat die<br />

Gemeinde auch für ihr Totenhaus ausgegeben,<br />

wo die Dorfbewohner ihre Verstorbenen<br />

drei Tage lang aufbahren und<br />

betrauern. „Ne Menge Asche“, raunt ein<br />

Besucher.<br />

Die Vriner haben Glück:<br />

Sie leben in der Schweiz<br />

Fast 80 Prozent der Kosten übernehmen<br />

Bund und Kanton, wenn ein Bauer im<br />

Dienste der Kulturlandschaft einen Stall<br />

baut. Auch die Dorfkasse war nie leer.<br />

Vrins Gemeindevertreter erhalten jährlich<br />

510.000 Franken Entschädigung für ein<br />

entgangenes Staudamm-Projekt.<br />

Ein anderer Ort hat andere<br />

Ressourcen. Sie zu unterstützen<br />

und so zu kombinieren,<br />

dass Menschen daran freiwillig<br />

teilnehmen und sich engagieren,<br />

ist das Geheimnis.<br />

Prof. Peter Rieder<br />

Bergler und Agrarökonom der Eidgenössi-<br />

„Es kommt vor allem auf die Haltung an“,<br />

wehrt Rieder die Einwände ab, und die<br />

sei auch in ärmere Gegenden exportierbar.<br />

„Ein anderer Ort hat andere Ressourcen.<br />

Sie zu unterstützen und so zu kombinieren,<br />

dass Menschen daran freiwillig<br />

teilnehmen und sich engagieren, ist das<br />

Geheimnis.“<br />

Ob das Experiment<br />

am Ende<br />

glückt, bleibt dennoch<br />

ungewiss.<br />

Denn eigentlich,<br />

so hat der Wissenschaftlererrechnet,<br />

sind 500 Einwohner<br />

langfristig<br />

die kritische<br />

Untergrenze.<br />

Foto: Privat<br />

„Sonst entstehen<br />

keine urbanen<br />

Strukturen im<br />

Dorf“, sagt er,<br />

doch die brauche<br />

der Mensch, weil<br />

jeder, egal wo er<br />

lebe, heute die<br />

gleichen moder-<br />

«<br />

nen Bedürfnisse<br />

habe: „Kultur.<br />

Finanzieller Profit.<br />

Ein Sozialleben.“<br />

Ein Dorf habe<br />

gewonnen, wenn<br />

dort Menschen siedelten,<br />

die es nicht<br />

müssten: Planer, Übersetzer, Architekten,<br />

Werber. „Fehlt dieser Dritte Sektor, hat ein<br />

Dorf keine Chance.“<br />

Unsichere Zukunft<br />

Das letzte Kapitel in seinem Buch widmet<br />

Rieder der Zukunft von Vrin. Ob es<br />

die Gemeinde je auf 500 Einwohner<br />

bringt? „Ich zweifle“, gesteht der<br />

Gelehrte. Etwas Verrücktes müsse<br />

geschehen, schon bald, schließlich sei im<br />

engen Tal nicht unbegrenzt Platz für<br />

immer neue Hauser und Ställe.<br />

Abends, bei Spaghetti und Rotwein,<br />

wagen Architekt und Wissenschaftler<br />

zuweilen einen verwegenen Gedanken.<br />

Vielleicht doch Tourismus? Etwas für<br />

sinnsuchende Städter? Meditation für<br />

Intellektuelle? Ein Kloster ohne Mönche,<br />

errichtet in Caminadischer Strickbau-<br />

Weise?<br />

„Caminada“, sagt Rieder, und der Architekt<br />

skizziert bereits den Klosterhügel<br />

auf ein Schmierpapier, „findet Vrin den<br />

schönsten Ort auf der Welt. Er wird alles<br />

tun, damit es so bleibt.“<br />

Nachdruck mit freundlicher<br />

Genehmigung der Zeitschrift „Der<br />

Spiegel“ (<strong>Ausgabe</strong> 33/2005).<br />

www.derspiegel.de<br />

Wer bei Dunkelheit zu Fuß unterwegs<br />

ist, bewegt sich praktisch<br />

ungeschützt in freier Wildbahn:<br />

Bei Verkehrsunfällen innerhalb von Ortsgebieten<br />

wurden in den Jahren 2000-<br />

2004 österreichweit 438 Fußgänger<br />

getötet – mehr als die Hälfte davon bei<br />

nächtlichen Sichtbedingungen.<br />

Ein Drittel dieser nächtlichen Ortsgebiet-<br />

Unfälle mit Fußgängerbeteiligung ereignete<br />

sich auf<br />

Schutzwegen, die<br />

zum Teil keine<br />

öffentliche<br />

Beleuchtung aufwiesen.<br />

Mit anderen<br />

Worten: Am<br />

Schutzweg ist bei<br />

Dunkelheit<br />

tatsächlich der<br />

Schutz weg. Eine<br />

Studie des Kuratoriums<br />

für Verkehrssicherheit<br />

zeigt bei Nacht<br />

generell eine<br />

deutlich geringere Anhaltebereitschaft<br />

der Fahrzeuglenker vor Schutzwegen als<br />

bei Tag. Bei schlecht ausgeleuchteten<br />

Schutzwegen wird Fußgängern gar um<br />

ein Drittel seltener der Vorrang eingeräumt<br />

als bei gut ausgeleuchteten.<br />

Schlechte Sicht und<br />

hohes Tempo<br />

Eine Studie des<br />

Kuratoriums zeigt bei<br />

Nacht generell eine<br />

deutlich geringere<br />

Anhaltebereitschaft<br />

der Fahrzeuglenker<br />

vor Schutzwegen als<br />

bei Tag.<br />

Bei Dunkelheit ist die Sichtweite des<br />

Lenkers extrem reduziert: Die Fähigkeit<br />

des menschlichen Auges, Objekte wahrzunehmen,<br />

vermindert sich bei Nacht<br />

um bis zu 80 Prozent. Die Informationen<br />

aus dem Straßenumfeld – etwa<br />

Fußgänger am Straßen- oder<br />

Schutzwegrand – gehen großteils verloren.<br />

Diese Verschlechterung der Sichtverhältnisse<br />

fällt dem Autofahrer allerdings<br />

subjektiv nicht auf – die geringere<br />

Verkehrsdichte vermittelt darüber<br />

hinaus den Eindruck, „sicherer“ unterwegs<br />

zu sein als bei Tag. Die fatale<br />

Folge: der verstärkte Druck aufs Gaspedal.


Todeszone Schutzweg<br />

Jährlich verunglücken in Österreich<br />

mehr als 1.000 Fußgänger auf<br />

Schutzwegen, rund zwei Drittel davon<br />

auf ungeregelten, d.h. auf Schutzwegen<br />

ohne Lichtsignalanlage. Im Jahr 2004<br />

wurden 720 Fußgänger auf ungeregelten<br />

Schutzwegen verletzt, 13 wurden<br />

getötet. Dabei ist der Vorrang am<br />

Schutzweg in der StVO klar geregelt:<br />

Fahrzeuglenker haben Fußgängern, die<br />

sich auf dem Schutzweg befinden oder<br />

diesen auch nur<br />

erkennbar benützen<br />

wollen, das ungefähr-<br />

dete Queren der Fahrbahn<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Unfallstatistik zeigt<br />

allerdings, dass<br />

Schutzwegunfälle zu<br />

einem großen Teil auf<br />

die mangelnde Anhaltemoral<br />

der Fahrzeuglenker,<br />

also auf<br />

ein Nichteinhalten der<br />

gesetzlichen Bestimmungen von Seiten<br />

der Fahrer, zurückzuführen sind.<br />

Unter der Lupe<br />

Im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojekts<br />

von Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

und ÖAMTC wird ein Sicherheitsvergleich<br />

unterschiedlicher Varianten<br />

der Schutzwegausstattung vorgenommen.<br />

Ziel dieser vom Verkehrsmini-<br />

sterium geförderten wissenschaftlichen<br />

Analyse ist es, die Anhaltebereitschaft<br />

der Fahrzeuglenker durch Zusatzausstattungen<br />

des Schutzwegs zu erhöhen.<br />

Österreichweit sollen in Sachen<br />

Schutzweg künftig klare Verhältnisse<br />

und einheitliche Vorschriften in puncto<br />

Ausstattung für optimale Sicherheit der<br />

schwächsten Verkehrsteilnehmer sorgen.<br />

So werden derzeit von den Experten<br />

verschiedene Varianten der<br />

Schutzwegausstattung hinsichtlich<br />

Bodenmarkierung, zusätzlicher Beschilderung<br />

und Signalisierung<br />

und baulicher Maßnahmen<br />

genau unter die<br />

Lupe genommen.<br />

Zebras nicht um<br />

jeden Preis<br />

Ganz wichtig: Schutzwege<br />

sollen nur dort errichtet<br />

werden, wo sie auch wirklich<br />

Sinn machen und eine<br />

Erhöhung der Sicherheit ermöglichen –<br />

also nicht Zebrastreifen um jeden Preis.<br />

Sondern nur dann, wenn alle Grundvoraussetzungen<br />

durch Experten geprüft<br />

sind – Verkehrsbelastung, tatsächliche<br />

Fußgängerquerung, ausreichende Sichtverhältnisse,<br />

tatsächlich gefahrene<br />

Geschwindigkeiten – und für die Errichtung<br />

eines Schutzwegs sprechen. Sinnvolle<br />

Schutzweg-Alternativen sind zum<br />

Beispiel Mittelinseln: Sie ermöglichen ein<br />

Sicherheit<br />

Die trügerische Sicherheit der „weissen Streifen“ in der Dunkelheit<br />

Nachtzeit – Unfallzeit<br />

Das Risiko tödlicher Unfälle im Ortsgebiet ist nachts bis zu viermal höher. Wesentlicher<br />

Sicherheitsfaktor ist die Ausstattung der Schutzwege.<br />

Dr. Othmar Thann<br />

Die Fähigkeit des<br />

menschlichen Auges,<br />

Objekte wahrzunehmen,<br />

vermindert sich<br />

bei Nacht um bis zu<br />

80 Prozent.<br />

Queren der Fahrbahn in zwei Etappen<br />

und vermitteln den Fußgängern nicht<br />

die trügerische<br />

Sicherheit der<br />

weißen Streifen<br />

auf der Straße.<br />

Bei der Entscheidung,<br />

ob und wo<br />

ein Schutzweg<br />

errichtet werden<br />

soll, steht das<br />

Kuratorium für<br />

Verkehrssicherheit<br />

den österreichischen<br />

Gemeinden mit<br />

seinem professionellenKnow-<br />

Schutzwege sollen nur<br />

dort errichtet werden,<br />

wo sie auch wirklich Sinn<br />

machen und eine<br />

Erhöhung der Sicherheit<br />

ermöglichen – also nicht<br />

Zebrastreifen um jeden<br />

Preis.<br />

Bei der Entscheidung,<br />

ob und wo ein<br />

Schutzweg errichtet<br />

werden soll, steht das<br />

Kuratorium den<br />

Gemeinden mit seinem<br />

Know-how zur<br />

Verfügung.<br />

how zur Verfügung: Nähere Informationen<br />

und Kontaktadressen in Ihrem Bundesland<br />

finden Sie unter www.kfv.at<br />

◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />

des Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />

(KfV)<br />

KOMMUNAL 71


Aus den Bundesländern<br />

72 KOMMUNAL<br />

BURGENLAND<br />

Bildungsziel<br />

Jeder Gemeinde<br />

ihre Schule<br />

EISENSTADT<br />

2488 Taferlklassler begannen<br />

am 5. September ihre Schulausbildung.<br />

Das sind um 180<br />

Kinder weniger als 2004.<br />

Die Anzahl der Pflichtschüler<br />

ist um mehr als 600 auf insgesamt<br />

ca. 19.300 gesunken.<br />

Das bedeutet, dass es insgesamt<br />

um 27 Klassen weniger<br />

gibt. Trotzdem ist es im Burgenland<br />

gelungen, die befristeten<br />

Verträge aller 38 Vertragslehrer<br />

zu verlängern.<br />

„Mir sind Arbeitsplätze für<br />

Lehrer wichtiger als Mehrdienstleistungen“,<br />

betont<br />

Schulreferentin Bildungslandesrätin<br />

Mag. Michaela Resetar,<br />

die auch vehement dafür<br />

eintritt, dass es in jeder<br />

Gemeinde eine Schule geben<br />

muss.<br />

KÄRNTEN<br />

Start in Heimatherbst<br />

50 Gemeinden<br />

machen mit<br />

KLAGENFURT<br />

In der Klagenfurter Schleppehalle<br />

wurde Ende August<br />

der diesjährige Heimatherbst<br />

eingeläutet. Mit<br />

dabei waren die Gemeindebürger<br />

und die Bürgermeister<br />

von elf Kärntner<br />

Gemeinden. An dieser größtenBrauchtumsveranstaltung<br />

des Landes haben sich<br />

in diesem Jahr 50 Kärntner<br />

Gemeinden beteiligt.<br />

Bei der feierlichen Eröffnung<br />

des Heimatherbstes -<br />

im Beisein von zahlreichen<br />

Vertretern der Landes- und<br />

<strong>Kommunal</strong>politik - stellten<br />

sich elf Kärntner Gemeinden<br />

vor und gaben einen Vorgeschmack<br />

auf die zahlreichen<br />

Veranstaltungen, auf die sich<br />

Touristen und Einheimische<br />

in den Kärntner Gemeinden<br />

gleichermaßen freuen können.<br />

An der Reise nach Lettland<br />

nahmen insgesamt 46<br />

Gemeindevertreter/innen aus<br />

fast allen Bezirken des Burgenlandes<br />

teil.<br />

Studienreise des burgenländischen GVV nach Lettland<br />

Vom Burgenland ins Baltikum<br />

EISENSTADT/RIGA<br />

Anfang August besuchte eine<br />

Gruppe von burgenländischenSP-Gemeindevertreter/innen<br />

das neue EU-Mitgliedsland<br />

Lettland.<br />

Die Gruppe unter der Führung<br />

von GVV-Präsident Bgm.<br />

Ernst Schmid verbrachte insgesamt<br />

fünf Tage in der lettischen<br />

Hauptstadt Riga sowie<br />

in der umliegenden Region.<br />

Hauptaugenmerk dieser Reise<br />

war es, Kontakt mit den neuen<br />

Mitgliedern in der Euro-<br />

päischen Union aufzunehmen<br />

und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Die Gemeindevertreter/<br />

innen zeigten sich vom Aufholprozess<br />

der Letten beeindruckt,<br />

wurde doch nach der<br />

Unabhängigkeit von der ehemaligen<br />

Sowietunion vieles<br />

weitergebracht.<br />

Riga präsentiert sich heute<br />

als moderne, europäisch orientierte<br />

Hauptstadt. Auch in<br />

Punkto Sauberkeit und<br />

Sicherheit konnte die letti-<br />

Erfolgreiches Sozialprojekt bietet eine „2. Chance“<br />

Das „Villacher Radl“<br />

VILLACH<br />

Erfolgsbilanz für das Villacher<br />

Sozialprojekt „Radl“: Die<br />

Neben Fahrradreparaturen<br />

oder dem Zusammenbau von<br />

Neurädern übernimmt „Das<br />

Radl“ auch andere Dienstleistungen.<br />

Dienstleistungsfirma bietet<br />

jenen Menschen eine zweite<br />

Chance, die in ihrem Leben<br />

einmal gestrauchelt sind. In der<br />

kleinen Firma werden Langzeitarbeitslose,<br />

Drogenkranke<br />

und Haftentlassene auf ein<br />

Jahr befristet beschäftigt. Sie<br />

alle sind schwer vermittelbar<br />

und bringen vielfältige Probleme<br />

mit. Diese Klienten sind<br />

inzwischen zwar geheilt, aber<br />

arbeitslos und oft hoch verschuldet.<br />

„Zwei Drittel sind nach dem<br />

Jahr beim Radl so weit, dass sie<br />

wieder in die freie Arbeitswelt<br />

eingegliedert werden können,<br />

jeder zweite landet nach einem<br />

Jahr in einem dauerhaften Job.<br />

Wichtig für uns ist, dass der<br />

Einstieg in einen geregelten<br />

Arbeitsprozess nicht als unangenehm<br />

oder gar als unmöglich<br />

empfunden wird, sondern<br />

dass der Teamgeist geweckt<br />

wird, ebenso wie das eigene<br />

Bestreben, sich einzugliedern<br />

und in den normalen Arbeitsprozess<br />

zurückzufinden“, so<br />

GF Wolfgang Schreiner. Finanziert<br />

wird das Projekt von<br />

Land, Stadt Villach und AMS.<br />

www.das-radl.at<br />

sche Hauptstadt beeindrucken.<br />

Ernst Schmid zog nach der<br />

Reise eine positive Bilanz:<br />

„Lettland ist auf jeden Fall<br />

eine Reise wert. Das Baltikum<br />

präsentiert sich europareif.<br />

Große Defizite gibt es<br />

allerdings noch bei der Kranken-,<br />

Pensions- und Arbeitslosenversicherung.<br />

Im sozialen<br />

Bereich müssen<br />

die Letten<br />

noch vieles<br />

aufholen.“<br />

Infrastruktur<br />

Drei Millionen<br />

für Kanalbau<br />

SPITTAL<br />

Anfang September war Spatenstich<br />

für den Bauabschnitt<br />

acht in Spittal. Mit<br />

diesem Drei-Millionen-Projekt<br />

werden die Orte Oberund<br />

Unteramlach östlich der<br />

Stadt mit einem sogenannten<br />

Trennsystem-Kanal<br />

erschlossen. Insgesamt werden<br />

6,8 Kilometer Schmutzwasser-Kanal<br />

und 2,5 Kilometer<br />

Pumpleitungen – mit<br />

drei Pumpstationen – errichtet.<br />

Wie Spittals Bürgermeister<br />

Gerhard Köfer mitteilte, ist<br />

mit der Fertigstellung im<br />

November 2006 zu rechnen.<br />

Außerdem werden damit<br />

„96 Prozent der Objekte im<br />

Gemeindegebiet<br />

von Spittal an<br />

das Kanalnetz<br />

angeschlossen<br />

sein.“


NIEDERÖSTERREICH<br />

Betreutes Wohnen<br />

Zehn Jahre in<br />

Wiener Neustadt<br />

WIENER NEUSTADT<br />

Das Projekt „Wohnen für psychisch<br />

kranke Menschen“ in<br />

Wiener Neustadt feiert heuer<br />

sein 10-Jahr-Jubiläum. Die<br />

Einrichtung wurde 1995<br />

gegründet und verfügt über<br />

Platz für 14 Menschen. Mit<br />

dem Projekt versuchen die<br />

Betreuten, erste Schritte zu<br />

mehr Eigenverantwortung zu<br />

erlernen.<br />

Die Politik in Niederösterreich<br />

habe sich das Ziel gesetzt, ein<br />

besonders engmaschiges Netz<br />

für Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen zu knüpfen, sie<br />

zu betreuen und zu begleiten,<br />

so Landesrätin Dr. Petra<br />

Bohuslav. „Wurden 1974 für<br />

diesen Bereich rund 20 Millionen<br />

Schilling (ca. 1,3 Millionen<br />

Euro) ausgegeben,<br />

waren es 2005 rund 112 Millionen<br />

Euro.“<br />

STOCKERAU<br />

Bei der „<strong>Kommunal</strong>politischen<br />

Info-Messe 2005“ präsentierten<br />

die Vorsitzende der<br />

SPÖ-NÖ LHStv.<br />

Heidemaria<br />

Onodi und der<br />

Präsident des<br />

SPÖ-Gemeindevertreterverban-<br />

des Bgm. Bernd<br />

Vögerle gemeinsam<br />

die „<strong>Kommunal</strong>politische<br />

Akademie.“<br />

„Die Anforderungen<br />

an Gemeindemandatare<br />

werden immer größer und<br />

vielfältiger. Für das Mehr an<br />

Facharbeit ist Kompetenz<br />

gefordert. Die '<strong>Kommunal</strong>politische<br />

Akademie’ trägt diesen<br />

Anforderungen Rechnung.<br />

Das Ziel ist, Antworten<br />

auf die steigenden Anforde-<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Pilotprojekte für ältere Mitarbeiter<br />

„Älter werden, Zukunft haben“<br />

LINZ<br />

Das durchschnittliche Alter<br />

Erwerbstätiger in Oberösterreich<br />

wird sich aufgrund der<br />

demografischen Entwicklung<br />

und des späteren Pensionsantritts<br />

in den nächsten Jahren<br />

erheblich erhöhen. Gleichzeitig<br />

wird es weniger junge<br />

qualifizierte Arbeitskräfte<br />

geben. Für Unternehmen<br />

wird es daher zunehmend<br />

wichtiger, Arbeitsbedingungen<br />

so zu gestalten, dass auch<br />

Start der ‘<strong>Kommunal</strong>politischen Akademie’<br />

Die Antwort auf steigende<br />

Anforderungen<br />

älter werdende Mitarbeiter<br />

gesund und leistungsfähig bis<br />

zur Pension bleiben können.<br />

Ausgehend von dieser Tatsache<br />

werden die oberösterreichischen<br />

Sozialpartner und<br />

das Land in ihrem gemeinsamen<br />

Projekt „Älter werden,<br />

Zukunft haben“ konkrete, auf<br />

betriebliche Bedürfnisse abgestimmte<br />

Pilotprojekte mit einzelnen<br />

Betrieben in Oberösterreich<br />

starten, erklärt Landesrat<br />

Viktor Sigl.<br />

Bernd Vögerle und LHStv.<br />

Heidemarie Onodi „heben“<br />

die <strong>Kommunal</strong>politische<br />

Akademie „aus der Taufe“.<br />

rungen der Zeit zu geben,<br />

und das ganz speziell für<br />

Gemeindemandatare und<br />

Bürgermeister“, erläutert<br />

Bgm. Vögerle.<br />

Das Akademieprogramm<br />

umfasst 10<br />

Schritte,<br />

wobei Schritt<br />

1 und 2 die<br />

altbekannten<br />

Grund- und<br />

Fachkurse des<br />

GVV darstellen.<br />

Die anderen<br />

Schritte umfassen ein<br />

verbreitertes Angebot von<br />

Rhetorik- und NLP- Seminaren<br />

über Führungs- und<br />

Organisationsseminare bis<br />

hin zur gezielten Bürgermeisterqualifizierung.<br />

Beginn des<br />

1. Akademiesemesters ist im<br />

Oktober.<br />

LINZ<br />

Oberösterreich hat besonders<br />

viele Verdachtsflächen und<br />

damit Umweltsünden aus der<br />

Vergangenheit. Nach der<br />

Sanierung der gefährlichsten<br />

Altlasten startet das Land nun<br />

erstmals in einer Region eine<br />

flächendeckende Detailuntersuchung<br />

und anschließend<br />

Sanierung – in der Region<br />

des Nationalparks Kalkalpen.<br />

Verdachtsflächen sind<br />

Gebiete, bei denen eine<br />

Erstabschätzung des Gefährdungspotenzials<br />

durchgeführt<br />

wurde, und bei denen ein<br />

Verdacht auf eine erhebliche<br />

Gefährdung der Umwelt bzw.<br />

der Menschen festgestellt<br />

wurde. Der Landshauptmann<br />

ist durch das Altlastensanierungsgesetz<br />

dazu verpflichtet<br />

diese Flächen dem Bundesmi-<br />

Aus den Bundesländern<br />

E-Government<br />

Fachtagung in<br />

St. Pölten<br />

ST. PÖLTEN<br />

Behördenwege werden<br />

immer mehr über das Internet<br />

abgewickelt, das betrifft<br />

auch die Gemeinden, die für<br />

diese Aufgaben gerüstet sein<br />

müssen. Das Land Niederösterreich,<br />

die Gemeindevertreter<br />

der VP, die sozialdemokratischen<br />

Gemeindevertreter,<br />

die NÖ Gemeindeverwaltungsschule<br />

und <strong>Kommunal</strong>akademie<br />

und die Donau-Uni<br />

Krems veranstalten deshalb<br />

am 10. Oktober in St. Pölten<br />

die Fachtagung „E-Government<br />

– Moderne Gemeinde“.<br />

Eingeladen sind Bürgermeister,<br />

Gemeindevertreter und<br />

leitende Gemeindebedienstete.<br />

Informationen und<br />

Anmeldung:<br />

www.noe.gv.at/<br />

gemeinden<br />

Verdachtsflächen – hoher Erfassungsgrad in OÖ<br />

Das Erbe der Altlasten nicht an<br />

künftige Generationen weitergeben<br />

nisterium für Umwelt<br />

bekannt zugeben, welches<br />

wiederum das Umweltbundesamt<br />

mit der Eintragung<br />

der Liegenschaft in das Verdachtsflächenkatasterbeauftragt.<br />

Die österreichweite<br />

Erfassung von Verdachtsflächen<br />

ist noch nicht abgeschlossen.<br />

In OÖ existiert<br />

sowohl bei den Altablagerungen<br />

als auch bei den Altstandorten<br />

ein extrem hoher<br />

Erfassungsgrad.<br />

Die Sanierung der Altlasten<br />

ist ein wichtiger Beitrag zur<br />

Behebung von vergangenen<br />

Umweltsünden, es ist mir ein<br />

großes Anliegen das Erbe dieser<br />

(Alt)Lasten nicht auch<br />

noch an die künftigen<br />

Generationen weiter<br />

zu geben, erklärt LR<br />

Rudi Anschober.<br />

KOMMUNAL 73


Aus den Bundesländern<br />

74 KOMMUNAL<br />

SALZBURG<br />

Heftige Diskussionen in Salzburg<br />

Hartes Ringen um Kinderbetreuung<br />

und Sozialhilfe<br />

SALZBURG<br />

Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung,<br />

Ausdehnung der Öffnungszeiten,<br />

Aufnahme von<br />

Kindern ab zwei Jahren, Öffnung<br />

für die Nachmittagsbetreuung<br />

von Schülern, Wahlfreiheit<br />

für die Eltern beim<br />

Standort, Reduzierung der<br />

Gruppengrößen, zusätzliche<br />

Investitionen in Qualität und<br />

Integration nicht nur in den<br />

Kindergärten sondern auch<br />

bei anderen Tagesbetreuungseinrichtungen<br />

– nur einige der<br />

Punkte die in Zusammenhang<br />

mit der Neuregelung der<br />

rechtlichen Grundlagen der<br />

Betreuung von Kindern im<br />

Bundesland Salzburg in diesem<br />

Sommer heftig diskutiert<br />

wurden. Die Umsetzung dieser<br />

Forderungen würde laut<br />

STEIERMARK<br />

Umweltschutz-Preise<br />

Ausschreibung<br />

GRAZ<br />

Hervorragende Leistungen<br />

und Maßnahmen des<br />

Umweltschutzes in den<br />

Bereichen Luftreinhaltung,<br />

Abfallbeseitigung, Gewässerschutz,<br />

Lärmschutz, Nahrungsmittelschutz,Naturschutz<br />

und Landschaftspflege<br />

werden auch heuer<br />

wieder mit dem mit 3.650<br />

Euro dotierten Umweltschutzpreis<br />

des Landes Steiermark<br />

gewürdigt. Vorschläge<br />

und Bewerbungen<br />

dazu können in vier Kategorien<br />

– Leistungen Einzelner,<br />

von Gruppen, von Gemeinden<br />

sowie von Industrie und<br />

Gewerbe – beim Amt der<br />

Steiermärkischen Landesregierung,<br />

Fachabteilung 13 A,<br />

Kennwort „Umweltschutz-<br />

Preis 2005“, 8010 Graz,<br />

Landhausgasse Nr.7, bis zum<br />

15. Oktober 2005 eingereicht<br />

werden.<br />

dem Salzburger Gemeindevertreterverband<br />

mehrere<br />

Millionen Euro pro Jahr<br />

kosten – Geld, das den<br />

Gemeinden letztlich schlichtweg<br />

nicht zur Verfügung<br />

steht.<br />

Trotz der positiven, aber erst<br />

mittelfristig spürbaren Einigung<br />

über den neu zwischen<br />

Land und Gemeinden vereinbarten<br />

Sozialhilfeschlüssel ist<br />

die Situation für die Gemeindehaushalte<br />

mehr als ernst:<br />

allein der Voranschlag 2005<br />

wird bei der sozialen Wohlfahrt<br />

laut jüngsten Zahlen um<br />

mehr als fünf Millionen Euro<br />

überschritten werden, für<br />

2006 droht – wenn das Land<br />

hier nicht rechtzeitig gegensteuert<br />

– eine Steigerung um<br />

ca. 16 Millionen Euro.<br />

Wegebau-Investition<br />

1,52 Millionen<br />

für 24.000 Km<br />

GRAZ<br />

Für den Ausbau, die Verbesserung<br />

und zur Erhaltung<br />

von Land- und Forstwegen<br />

investiert das Land Steiermark<br />

heuer insgesamt 1,52<br />

Millionen Euro. Diese Investitionen<br />

gelten als entscheidende<br />

Verbesserung<br />

der Infrastruktur im ländlichen<br />

Raum. Das ländliche<br />

Wegenetz umfasst rund<br />

24.000 Kilometer und wird<br />

vom Land sowie der Landeskammer<br />

für Land- und<br />

Forstwirtschaft instand<br />

gehalten.<br />

Das reguläre Weginstandhaltungsprogramm<br />

2005<br />

umfasst insgesamt 719<br />

Wege mit einer Gesamtlänge<br />

von 307,6 Kilometer. Zur<br />

Finanzierung sind 523.000<br />

Euro erforderlich.<br />

Familienfreundlichkeit<br />

Beratungsanbot<br />

gezielt ausbauen<br />

SALZBURG<br />

Salzburgs Gemeinden setzen<br />

heute schon viele Aktivitäten,<br />

die Kindern und Familien<br />

zugute kommen. Entscheidend<br />

ist, dass Gemeinden<br />

nicht nur punktuelle Maßnahmen<br />

verwirklichen, sondern<br />

dass die Familien- und<br />

Kinderfreundlichkeit systematisch<br />

weiterentwickelt wird.<br />

Dafür gibt es das so genannte<br />

„Audit familien- und kinderfreundliche<br />

Gemeinde“, das<br />

vom BM für soziale Sicherheit<br />

und Generationen<br />

gemeinsam mit den Familienreferaten<br />

der Länder und<br />

Familienverbänden initiiert<br />

wurde. In Salzburg haben<br />

sich bereits sieben Gemeinden<br />

zu einem Audit entschlossen,<br />

darunter u.a. Elixhausen,<br />

Kuchl und Neukirchen<br />

am Großvenediger.<br />

GRAZ/SAN DIEGO<br />

Bei einem Wettbewerb im<br />

Rahmen des weltgrößten<br />

Treffens von GIS (Geografisches<br />

Informationssystem)-<br />

Experten im kalifornischen<br />

SALZBURG<br />

Sprachrohr der jungen Bürger,<br />

Schnittstelle zwischen<br />

Gemeindepolitik und<br />

Jugendlichen, Ansprechpartner<br />

in Fragen jungen<br />

Gemeindelebens – die<br />

Jugendbeauftragten nehmen<br />

eine zentrale Rolle im<br />

Gemeinwesen ein. In vielen<br />

Salzburger Gemeinden wurden<br />

in den vergangenen<br />

Monaten Jugendbeauftragte<br />

gewählt. Auf diese wartet<br />

eine Fülle von spannenden<br />

Aufgaben: „Jugendbeauftragte<br />

sollen die Gemeinde in<br />

jugendrelevanten Fragen<br />

beraten und die Jugendlichen<br />

über Aktivitäten<br />

der Gemeinde<br />

informieren.<br />

Auszeichnung für „Digitalen Atlas der Steiermark“<br />

Silber-Medaille fürs GIS<br />

Der „Digitale Atlas der Steiermark“<br />

erreichte in der<br />

Kategorie „Geografische<br />

Informationssysteme im Internet“<br />

den hervorragenden<br />

zweiten Platz bei der 25. ESRI<br />

Anwenderkonferenz.<br />

Jugendbeauftragte<br />

Gemeinden setzen<br />

auf Jugend-Power<br />

San Diego errang der „Digitale<br />

Atlas der Steiermark“<br />

den hervorragenden zweiten<br />

Platz. In der Kategorie<br />

„Geografische Informationssysteme<br />

im Internet“<br />

wurde der in Österreich<br />

bereits preisgekrönte<br />

„Digitale Atlas der Steiermark“<br />

in der Gunst der<br />

GIS-Experten nur mehr<br />

von einer Anwendung<br />

aus Kansas City übertroffen.<br />

Projektleiter Dipl.<br />

Ing. Oswald Mörth von<br />

GIS-Stabsstelle der Landesbaudirektion:<br />

„Nach dem<br />

Motto ´Dabei sein ist alles´<br />

haben wir das Projekt eingereicht.<br />

Wir hätten nie<br />

gedacht, dass wir bei dieser<br />

harten Konkurrenz – es gab<br />

40 hochkarätige<br />

Einreichungen –<br />

ganz vorne mitmischen<br />

können.“<br />

Foto: GIS-Stabsstelle


TIROL<br />

Internet-Nutzung<br />

Zeit sparen und<br />

Transparenz<br />

fördern<br />

INNSBRUCK<br />

Als großen Fortschritt innerhalb<br />

der Verwaltung sieht<br />

Gemeindereferentin LR<br />

Anna Hosp die „medienbruchfreieProzessabwicklung“,<br />

derer sich künftig das<br />

Land, die Gemeinden und<br />

BH’s bedienen wird, wenn es<br />

um Anträge auf Fördermittel<br />

aus dem GAF (Gemeindeausgleichsfonds)<br />

geht. „Künftig<br />

werden derartigen<br />

Geschäftsfälle zwischen Land<br />

und Gemeinden ausschließlich<br />

über das Internet abgewickelt“,<br />

freut sich Hosp.<br />

Bei dem neuen Systems über<br />

das Portal Tirol<br />

(https://portal.tirol.gv.at)<br />

höchstmögliche Datensicherheit<br />

erzielt.<br />

VORARLBERG<br />

Standortentwicklung<br />

Grenzüberschreitende<br />

Seminare<br />

LINDAU<br />

Im Oktober startet eine länderübergreifendeVeranstaltungsreihe<br />

für Gemeinden<br />

und Regionen zum Thema<br />

Standort- und Regionalentwicklung<br />

in der Bodenseeregion.<br />

Partner sind die Akademie<br />

Schönbühl in Lindau<br />

und die Verwaltungsakademie<br />

Vorarlberg in Schloss<br />

Hofen in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Standort-,<br />

Regional- und <strong>Kommunal</strong>entwicklung<br />

(IKS) in<br />

Dornbirn.<br />

Infos und Anmeldung<br />

Verwaltungsakademie Vorarlberg,<br />

Tel 05574/4930-0,<br />

www.schlosshofen.at<br />

Akademie Schönbühl,<br />

Tel +49(8382)96735-0,<br />

www.akademieschoenbuehl.de<br />

IKS,<br />

Tel 05573/372372,<br />

www.isk-institut.com<br />

Vorbildgemeinde<br />

Spitze in Sachen<br />

Mobilität<br />

SCHWAZ<br />

Der Tiroler Mobilitätspreis<br />

2005 vom Verkehrsclub Österreich<br />

(VCÖ), Land Tirol und<br />

Postbus geht an die Gemeinde<br />

Schwaz. In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen hat<br />

Schwaz erreicht, dass kurze<br />

Strecken verstärkt zu Fuß<br />

oder mit dem Fahrrad statt<br />

mit dem Auto zurücklegt werden.<br />

Die Fahrgastzahlen des<br />

City-Bus haben sich seit 2001<br />

fast verdoppelt. Der Preis<br />

wurde von LHStv. Gschwentner<br />

gemeinsam Wolfgang<br />

Rauh vom VCÖ sowie Wolfram<br />

Gehri von der Tiroler<br />

Postbus AG an den Schwazer<br />

Umweltreferenten Hermann<br />

Weratschnig und den Schwazer<br />

Umweltberater Robert<br />

Kaufmann übergeben.<br />

LR Greti Schmid<br />

Heizkostenzuschuss<br />

Bundesbeteiligung<br />

gefordert<br />

BREGENZ<br />

LR Greti Schmid möchte auch<br />

im kommenden Winter Heizkostenzuschuss<br />

gewähren,<br />

fordert jedoch eine finanzielle<br />

Beteiligung des Bundes analog<br />

zur Regelung der Heizperiode<br />

2000/01, als es eine 50prozentige<br />

Rückerstattung<br />

gab. Seit Jänner 2005 sind die<br />

Heizölpreise um rund 27 Prozent<br />

gestiegen. „Dadurch hat<br />

auch der Bund höhere Einnahmen.<br />

Deshalb ist es mehr<br />

als legitim, dass diese Einkünfte<br />

auch zur Entlastung<br />

der Länder herangezogen<br />

werden“, so Schmid.<br />

ACHENSEE<br />

Zahlreiche Zuschauer konnten<br />

beim sechsten Internationalen<br />

Achenseelauf am<br />

vergangenen Sonntag eine<br />

sportliche Leitung der Extraklasse<br />

miterleben. Der Kenianer<br />

Sawe Elisha vom LCC<br />

Wien verwies die Konkurrenz<br />

mit der sagenhaften<br />

Zeit von 1:15:05 auf ihre<br />

Plätze und verbesserte den<br />

alten Streckenrekord von<br />

Hermann Achmüller deutlich.<br />

Der Südtiroler wurde<br />

mit 1:20:32 hervorragender<br />

Dritter und bestätigte wie-<br />

BREGENZ<br />

„Regio Bodensee: grenzenlos<br />

– kreativ – vernetzt“, unter<br />

diesem Motto präsentiert<br />

sich der Standort Bodensee<br />

in den nächsten Monaten<br />

mit einer Wanderausstellung<br />

bei politisch Verantwortlichen<br />

der EU, Deutschlands,<br />

der Schweiz und Österreichs.<br />

Getragen wird diese<br />

Initiative von der Internationale<br />

Bodenseekonferenz<br />

und dem EU-Förderprogramm<br />

Interreg IIIA Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein.<br />

Die Ausstellung wurde<br />

Anfang September im Landhaus<br />

in Bregenz von Vorarlbergs<br />

Landeshauptmann<br />

Herbert Sausgruber eröffnet.<br />

„Um Europa als Friedensund<br />

Wohlstandsgesellschaft<br />

zu festigen“ ist für Landeshauptmann<br />

Sausgruber klar,<br />

„dass die grenzüberschrei-<br />

Aus den Bundesländern<br />

Sechster internationaler Achenseelauf<br />

Neuer Streckenrekord<br />

Bester Tiroler<br />

beim Achenseelauf<br />

wurde Peter<br />

Fankhauser von<br />

der LG Itter.<br />

der seine Ausnahmestellung<br />

beim schönsten Panoramalauf<br />

Österreichs. Den zweiten<br />

Platz eroberte Bogdan<br />

Dziuba aus Polen (JM<br />

Demolex Bardejov).<br />

Bester Österreicher wurde<br />

Markus Hohenwarter vom<br />

SC Villach. Auch bei den<br />

Damen konnten sich einige<br />

Tirolerinnen ganz im Spitzenfeld<br />

platzieren, allen<br />

voran Waltraud<br />

Wurm vom Lauftreff<br />

Breitenbach,<br />

die hervorragende<br />

Dritte wurde.<br />

Regio Bodensee: grenzenlos – kreativ – vernetzt<br />

Grenzüberschreitende<br />

Kooperation funktioniert<br />

tende Zusammenarbeit noch<br />

mehr gefördert und gestärkt<br />

werden muss“. Die Internationale<br />

Bodenseekonferenz<br />

(IBK) und das EU-Förderprogramm<br />

Interreg IIIA leisten<br />

dazu mit ihren Projekten<br />

einen großen Beitrag, so<br />

Sausgruber.<br />

Nach der Vor-Präsentation in<br />

Bregenz startet die von Ausstellungsmachern<br />

und<br />

Künstlern gestaltete Wanderausstellung<br />

offiziell am<br />

28. September 2005 in der<br />

Landesvertretung Baden-<br />

Württembergs in Berlin.<br />

Weitere geplante Ausstellungsorte<br />

sind Brüssel, Konstanz<br />

und Wien.<br />

KOMMUNAL 75


Kontakt<br />

Info-Mix<br />

SÜDTIROL<br />

Südtirols Gemeinden gehen auf die Barrikaden<br />

Streit um Reinigungsspesen<br />

in den Kindergärten<br />

BOZEN<br />

Der Zank zwischen Land und<br />

Gemeinden um das Putzen in<br />

den Kindergärten hat sich<br />

bereits durch die Sommermonate<br />

hindurchgezogen. Die<br />

im Landesdienst befindlichen<br />

Kindergartenassistentinnen<br />

mussten bisher einen Teil<br />

ihrer Arbeitszeit Reinigungstätigkeiten<br />

widmen. Der neue<br />

Kollektivvertrag befreit sie<br />

nun von ihrer Putzpflicht und<br />

die Gemeinden sollten nun<br />

die Putztätigkeiten organisieren<br />

und bezahlen. Nachdem<br />

dies ohne vorherige Absprache<br />

passierte, gingen die<br />

Gemeinden auf die Barrikaden.<br />

Das Land hat zwar<br />

angekündigt, die Führungskostenbeiträge<br />

zu erhöhen,<br />

jedoch würde dies sicherlich<br />

nicht ausreichen, die Geldlöcher<br />

zu stopfen. Der<br />

Gemeindenverband hat in<br />

den vergangen Wochen<br />

mehrmals versucht, zusammen<br />

mit Landesverwaltung<br />

einen Konsens zu finden.<br />

Einig war man sich allein darüber,<br />

dass die Zusatzkosten<br />

nicht durch Tariferhöhungen<br />

auf die Eltern abgewältzt<br />

werden sollen. Jedoch bis<br />

76 KOMMUNAL<br />

Ende des Jahres, ließ der Landeshauptmann<br />

verlauten,<br />

wird es vom Land aber keinen<br />

Cent für die Gemeinden<br />

Die Vertreter des Gemeindenverbandes in Verhandlung mit den<br />

Verantwortlichen der Landesverwaltung in Sachen Reinigungsarbeiten<br />

in den Kindergärten.<br />

Südtiroler Gemeindenverband<br />

Gen.m.b.H.<br />

Schlachthofstrasse 4,<br />

I-39100 Bozen<br />

geben, um die zusätzlichen<br />

Putzdienste in den Kindergärten<br />

zu unterstützen. Und ob<br />

im kommenden Jahr das<br />

Kapitel Kindergarten-<br />

Führungskosten aufgestockt<br />

wird, hänge ganz vom<br />

Umfang des Landeshaushalts<br />

ab. Der schwarze Peter geht<br />

also an die Gemeinden: wenn<br />

keine Geldmittel vom Land<br />

zur Verfügung gestellt werden,<br />

sehen sich die Gemeinden<br />

entgegen ihrem Willen<br />

gezwungen, die Kindergartentarife<br />

zu erhöhen.<br />

Verwaltungsschule<br />

Kursprogramm<br />

erschienen<br />

Die Verwaltungsschule des<br />

Südtiroler Gemeindenverbandes,<br />

als zentrale Weiterbildungseinrichtung<br />

für die<br />

Südtiroler Gemeinden und<br />

Bezirksgemeinschaften, hat<br />

für den Zeitraum Herbst/<br />

Winter 2005 wiederum ein<br />

breitgefächertes Bildungsangebot<br />

ausgearbeitet.<br />

Tel 0039-0471-304655,<br />

Fax 0039-0471-304625<br />

Email: sgv@gvcc.net<br />

www.gvcc.net<br />

Der gestiefelte Kater hielt Einzug in Kufstein<br />

„Bunte Hydranten“ lockern<br />

jedes Stadtbild auf<br />

KUFSTEIN<br />

Auch die zweite von den Kufsteiner<br />

Stadtwerken initiierte<br />

Bemalaktion von<br />

Hydranten sorgte<br />

Ende August für<br />

viel Beachtung.<br />

„Es war für mich<br />

eine der schönstenKunstaktionen,<br />

die ich je<br />

erlebt habe“, ist<br />

Angelika Steffens<br />

von Kufsteins italienischerPartnerstadt<br />

Rovereto<br />

nach Fertigstellung<br />

ihres<br />

gestiefelten Katers am Unteren<br />

Stadtplatz gerührt: „Ich<br />

<strong>Kommunal</strong><br />

International<br />

Technologisches<br />

Grossbritannien<br />

Eine ganze Stadt als Labor<br />

BRISTOL<br />

Früher war die westenglische<br />

Stadt das Tor zum<br />

britischen Weltreich. Aber<br />

das ist lange her. Dennoch<br />

sind die gigantischen Kai-<br />

Anlagen und Lagerhallen<br />

nicht verwaist. Bristol hat<br />

sich zum Zentrum der<br />

englischen High-Tech-<br />

Industrie entwickelt. Überall<br />

leuchtet das „@“-Zeichen<br />

und es gibt Dutzende<br />

Aktivitäten, die sich ums<br />

Internet und andere neue<br />

Technologien drehen. Dieses<br />

Umfeld hat sich nun<br />

Hewlett-Packard (HP) ausgesucht,<br />

um – in der<br />

ganzen Stadt – ein ehrgeiziges<br />

Projekt durchzuführen.<br />

Es geht einerseits um die<br />

Entwicklung neuer Technologien,<br />

aber andererseits<br />

auch um das Nutzungsverhalten<br />

der Menschen.<br />

Die Vision der HP-<br />

Forscher: Eine digitale<br />

Angelika Steffens<br />

und Gabi Kaltenböck<br />

mit dem<br />

gestiefelten Kater.<br />

war laufend von einer Menschenmenge<br />

umgeben und<br />

habe unglaublich viele positive<br />

Reaktionen<br />

erlebt.“ Und auch<br />

Gabi Kaltenböck (die<br />

Künstlerin) war wieder<br />

voll in ihrem Element<br />

– das Rotkäppchen<br />

beim Festungsaufgang<br />

in der Kink-<br />

Foto: Giacchino/Stwk. Kufstein<br />

straße sowie Bart<br />

Simpson vor dem<br />

Bauhof gehen jetzt<br />

auf ihr künstlerisches<br />

Konto. „Es hat<br />

wieder unglaublich<br />

viel Spaß gemacht“,<br />

freut sich Kaltenböck.<br />

Eine Idee zum Nachahmen.<br />

Medien-Landschaft, die<br />

die physikalische Welt<br />

überlagert. Der Kick dabei:<br />

Das Ganze soll so einfach<br />

werden, dass es sogar<br />

Zehnjährige handhaben<br />

können.<br />

Kurioses<br />

Serbien<br />

Museum als<br />

Sicherheit<br />

LESKOVAC<br />

Wie „Die Presse“ Ende<br />

August berichtete, hat die<br />

finanzschwache serbische<br />

Stadt Leskovac eine „originelle<br />

Lösung zur Finanzierung<br />

einer neuen Kläranlage<br />

gefunden“.<br />

Als Sicherheit für einen<br />

180.000 Euro Kredit hat<br />

die Stadt das örtliche<br />

Volkskundemuseum geboten<br />

– mit mehr als 4500<br />

historischen Gold- und<br />

Silbermünzen.


Steiermärkischer Gemeindebund<br />

Landeshauptmann a.D. und Ehrenpräsident<br />

Friedrich Niederl ist 85<br />

GRAZ<br />

Bereits im Juli diesen Jahres<br />

beging der ehemalige Landeshauptmann<br />

der Steiermark<br />

und Präsident des SteiermärkischenGemeindebundes,<br />

Dr. Friedrich Niederl,<br />

das Fest seines 85. Geburtstages.<br />

In seiner Heimatgemeinde<br />

Lassing<br />

(Bez.<br />

Liezen)<br />

wurde<br />

zu seinen<br />

Ehren<br />

ein Fest<br />

veran-<br />

Der Jubilar mit<br />

Gattin Hermine.<br />

staltet,<br />

an dem<br />

zahlreiche<br />

Ehrengäste teilnahmen.<br />

Die Laudatio hielt LH Waltraud<br />

Klasnic. Unter den<br />

Gratulanten befand sich<br />

auch der Steiermärkische<br />

Gemeindebundpräsident<br />

Bgm. a. D. Hermann Kröll.<br />

In seinen Dankesworten, die<br />

er mit anekdotischen Erin-<br />

Für Verdienste um<br />

die Republik<br />

Bundesauszeichnungen<br />

verliehen<br />

Mit Entschließung vom<br />

27. Juni 2005 hat<br />

Bundespräsident Dr.<br />

Heinz Fischer verliehen:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Friedrich Feichtinger,<br />

ehem. Bürgermeister der<br />

Marktgemeinde Regau in<br />

Oberösterreich.<br />

Mit Entschließung vom<br />

4. August 2005:<br />

Das Goldene Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Ing. Josef Wiesflecker,<br />

ehem. Bürgermeister der<br />

Gemeinde Feistritz an der<br />

nerungen aus seinem reichen<br />

Leben des Jubilars<br />

humorvoll zu gestalten wusste,<br />

hob Niederls enge Bindung<br />

zum Gemeindebund<br />

hervor.<br />

Auf Grund seiner langjährigen<br />

Verdienste um die steirischen<br />

Gemeinden wurde Dr.<br />

Friedrich Niederl bereits im<br />

Juni 1981 zum Ehrenpräsidenten<br />

des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes ernannt.<br />

Niederl engagierte sich nach<br />

1945 politisch, war Gemeinderat<br />

in Liezen, wurde stellvertretenderBezirkshauptmann<br />

von Liezen und<br />

schließlich Bezirkshauptmann<br />

von Feldbach.<br />

Nach dem plötzlichen Tod<br />

von Josef Krainer im Jahr<br />

1971 wurde er Landeshauptmann.<br />

Damit folgte er dem Gründer<br />

und ersten Obmann des<br />

Steiermärkischen Gemeindebundes<br />

Josef Krainer auch<br />

als Präsident des Steiermärkischen<br />

Verbandes nach –<br />

eine Funktion, die er bis<br />

1980 innehatte.<br />

Gail, Kärnten.<br />

Mit Entschließung vom<br />

11. August 2005:<br />

Das Grosse Goldene<br />

Ehrenzeichen mit dem<br />

Stern für Verdienste um<br />

die Republik an Hofrat<br />

Mag. Edmund<br />

Freibauer, Präsident des<br />

niederösterreichischen<br />

Landtages.<br />

Das Silberne Verdienstzeichen<br />

der Republik an<br />

Brigitte Dipolt, ehem.<br />

Vizebürgermeisterin der<br />

Marktgemeinde Andorf<br />

in Oberösterreich.<br />

ST. STEFAN ob STAINZ<br />

Mitte September feierte der<br />

Vizepräsident des Steiermärkischen<br />

Gemeindebundes<br />

und Bürgermeister von St.<br />

Stefan ob Stainz<br />

a.D. Franz Ninaus,<br />

seinen 70.<br />

Geburtstag.<br />

Ninaus, geboren<br />

am 26. September<br />

1935, engagierte<br />

sich schon früh für<br />

die Gemeinde. So<br />

war er Mitglied<br />

der Landjugend<br />

seit 1950,<br />

Obmann in St.<br />

Stefan von 1955<br />

bis 1959,<br />

Bezirksobmann<br />

von 1957 bis 1961, Landesobmann-Stellvertreter<br />

bzw. Schriftführer von 1959<br />

bis 1967.<br />

Nach der Absolvierung der<br />

Landwirtschaftlichen Fachschule<br />

Grottenhof-Hart 1955<br />

absolvierte er die landwirtschaftliche<br />

Meisterprüfung<br />

und legte 1969 auch die<br />

Obstbaumeisterprüfung ab.<br />

Markterhebung im Burgenland<br />

Personalia<br />

Steirisches Urgestein feiert Jubiläum<br />

Franz Ninaus ein Siebziger<br />

Franz Ninaus<br />

Die politische Karriere des<br />

Vaters von sechs Töchtern<br />

und zwölffachen Großvaters<br />

begann ebenfalls früh:<br />

Ninaus ist ÖVP-Ortsparteiobmann<br />

seit dem<br />

Jänner 1959.<br />

Beeindruckend<br />

seine <strong>Kommunal</strong>e<br />

Tätigkeit:<br />

ab 1975<br />

bestimmte er<br />

für 30 Jahre<br />

als Bürgermeister<br />

die<br />

Geschicke seinerHeimatgemeinde<br />

St.<br />

Stefan ob<br />

Stainz, bis er<br />

zu den heurigen<br />

Gemeinderatswahlen<br />

nicht mehr kandidierte.<br />

Seit 1990 war er auch<br />

Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes<br />

und seit<br />

1992 Vizepräsident des SteiermärkischenGemeindebundes<br />

sowie Mitglied des Bundesvorstandes<br />

des ÖsterreichischenGemeindebundes.<br />

WEPPERSDORF<br />

Die burgenländische Großgemeinde Weppersdorf (Bez. Oberpullendorf)<br />

mit den Ortsteilen Weppersdorf, Tschurndorf und<br />

Kalkgruben wurde zur Marktgemeinde erhoben. Die Überreichung<br />

der Urkunde durch Landeshauptmann Hans Niessl<br />

(3. v. r.) und Landeshauptmannstv. Mag. Franz Steindl (2. v. l.)<br />

an Bürgermeister Ing. Paul Piniel 2. v. r.) erfolgte im Rahmen<br />

eines Festaktes am 14. August.<br />

Foto: R. Boltz<br />

KOMMUNAL 77


Personalia<br />

Gemeindepartnerschaft<br />

Französische Kommune sucht<br />

AULNAY DE SAINTONGE<br />

Die französische Gemeinde<br />

Aulnay de Saintonge, (Departement<br />

Charente Maritime/<br />

Westfrankreich) sucht österreichische<br />

Partnergemeinde.<br />

Aulnay de Saintonge liegt am<br />

Jakobsweg etwa auf halbem<br />

Weg zwischen Poitiers und<br />

Bordeaux und etwa 50 km<br />

von der Atlantikküste entfernt,<br />

die Gemeinde hat etwa<br />

1700 Einwohner. Die wirtschaftlichen<br />

Hauptaktivitäten<br />

dieser ländlichen Gemeinde<br />

entfalten sich im handwerklichen,<br />

industriellen, kommerziellen<br />

und landwirtschaftlichen<br />

Bereich. Es gibt einen<br />

Kindergarten, sowie eine<br />

Polnische Gemeinde sucht<br />

BOBOWA<br />

Die polnische Gemeinde<br />

Bobowa, (Wojwodschaft<br />

Kleinpolen, Nähe Görlitz)<br />

sucht in Österreich eine Kommune,<br />

um eine Partnerschaft<br />

eizugehen. In Bobowa leben<br />

rund 9000 Einwohner, es<br />

liegt im südöstlichen Teil von<br />

Kleinpolen. Sie ist im ganzen<br />

Land wegen ihrer Handwerkstradition<br />

bekannt, vor allem<br />

wegen ihrer Spitzenklöpplerei<br />

(flämische Spitzen).<br />

Seit fünf Jahren werden dort<br />

in der ersten Oktoberwoche<br />

internationale Festivals der<br />

Klöppelspitzen organisiert. In<br />

der Gemeinde gibt es ein<br />

Neuer Hochschul-Lehrgang<br />

Verwaltungsmanagement an der FH Linz<br />

Anmeldungen jetzt möglich<br />

Interessierten steht ab dem<br />

Wintersemester 2005 ein<br />

betriebswirtschaftlich fundierter,<br />

berufsbegleitender Ausbildungsweg<br />

zur Verfügung: Der<br />

berufsbegleitende Studiengang<br />

„Akademische(r) Verwaltungsmanager(in)“<br />

bietet<br />

in zwei Semestern eine sorgfältig<br />

abgestimmte Kombination<br />

aus Wirtschafts- und<br />

Rechtsthemen.<br />

Interessierte, die sich länger<br />

78 KOMMUNAL<br />

Grund- und eine Mittelschule.<br />

Kontaktadresse:<br />

Mairie Aulnay-De-Saintonge,<br />

Charente Maritime,<br />

F-17470 Aulnay,<br />

Bürgermeister: J.-M. Collin,<br />

Tel.: 0033-(0)5463310 02,<br />

Fax: 0033-(0)5 46 33 10 02,<br />

aulnay.de.saintonge@<br />

mairie17.com<br />

Unterstützung bei der Kommunikation<br />

kann von der<br />

österreichischen Botschaft in<br />

Paris eingeholt werden: Mag.<br />

Georg Zehetner, Zweiter<br />

Sekretär. Österreichische Botschaft<br />

Paris, 6, Rue Fabert<br />

F-75007 Paris<br />

Tel.: 0033-(0)1 40 63 30 63<br />

Georg.Zehetner@bmaa.gv.at<br />

reges Vereinsleben, darunter<br />

zwei Blasmusikkapellen und<br />

mehrere Sportvereine.<br />

Kontaktadresse:<br />

Centrum Kultury i Promocji<br />

Gminy Bobowa, PL- 38-350<br />

Bobowa 126, Bürgermeister:<br />

Waclaw Ligeza, Kontakt im<br />

Kultur- und Werbezentrum:<br />

Bogdan Krok, ck@bobowa.pl<br />

Darüber hinausgehende<br />

Informationen können auf<br />

der Internetseite der<br />

Gemeinde www.bobowa.pl<br />

und unter „promocja“ auf der<br />

Homepage des Kultur- und<br />

Werbezentrums<br />

www.ck.bobowa.pl bezogen<br />

werden.<br />

und noch intensiver mit der<br />

Materie des Verwaltungsmanagements<br />

befassen möchten,<br />

können sich auch wieder für<br />

das sechssemestrige berufsbegleitendeBakkalaureats-Fachhochschulstudium„Verwaltungsmanagement“anmelden,<br />

im Anschluss daran ist<br />

ein Magisterstudium im Ausmaß<br />

von zwei Semestern<br />

möglich. Infos dazu unter<br />

www.fh-linz.at<br />

Handbuch<br />

Das neue Pensionsrecht<br />

Das 1x1 des<br />

erfolgreichen<br />

Gemeinderates<br />

Die Aufgabe eines Gemeindepolitikers<br />

ist in der heutigen<br />

Zeit eine besonders herausfordernde.Aufgabenstellungen<br />

werden<br />

komplexer<br />

und<br />

Entscheidungenschwieriger,<br />

da die<br />

Interesseneinzelner<br />

Gruppen oftmals im<br />

Widerspruch zu einander stehen.<br />

Zugleich jedoch werden<br />

die Maßstäbe für erfolgreiche<br />

<strong>Kommunal</strong>politik strenger<br />

angelegt als noch vor einigen<br />

Jahren. Und die Zahl der<br />

Wechselwähler steigt ständig<br />

leicht an. In dieser Situation<br />

versucht unser Buch eine<br />

Hilfe für den erfolgreichen<br />

Gemeindepolitiker/Gemeinderat<br />

zu sein. Das „1x1“<br />

drückt auch im Buchtitel aus,<br />

was das Grundanliegen dieser<br />

Publikation ist: An der<br />

Praxis orientierte Anleitungen<br />

für professionelle politisch-strategische<br />

Arbeit des<br />

Gemeindepolitikers zu<br />

geben.<br />

Das Buch<br />

Blaichinger Norbert,<br />

Keppelmüller Joachim,<br />

Lindorfer Sabine,<br />

Volker Klaus, „Das 1 x<br />

1 des erfolgreichen<br />

Gemeinderats“, Strategiehandbuch,Hardcover,<br />

157 Seiten, ISBN 3<br />

- 901535 - 64 - 0,<br />

19,80 Euro<br />

Bestellung unter:<br />

edition-innsalz@<br />

ivnet.co.at oder unter<br />

www.editioninnsalz.at<br />

Leitfaden<br />

Das neue Pensionsrecht<br />

Umfassende und<br />

praxisnahe<br />

Übersicht<br />

Mit der „Pensionsharmonisierung“<br />

hat sich der Gesetzgeber<br />

zu einer tief greifenden<br />

Änderung der sozialen<br />

Alterssicherung entschlossen.<br />

Der neue Leitfaden aus dem<br />

Verlag MANZ bietet eine<br />

praxisnahe und umfassende<br />

Übersicht zum neuen Pensionsrecht.<br />

Insbesondere die<br />

in Zukunft maßgeblichen<br />

Regelungen des neuen „Allgemeinen<br />

Pensionsgesetzes“<br />

(APG) als<br />

„lex specialis“<br />

zum<br />

ASVG,<br />

GSVG<br />

und<br />

BSVG<br />

sind<br />

übersichtlich<br />

und<br />

leicht<br />

nachvollziehbar<br />

dargestellt.<br />

Für Qualität und Kompetenz<br />

bürgen die Autoren, die an<br />

der Entstehung der viel diskutierten<br />

Neuregelungen<br />

maßgeblich beteiligt waren.<br />

Besonders nützlich für den<br />

Leser sind die zahlreichen,<br />

ausschließlich in diesem<br />

Werk veröffentlichten Fallbeispiele,<br />

mit deren Hilfe<br />

die individuellen finanziellen<br />

Auswirkungen der<br />

Reform leichter nachvollziehbar<br />

sind.<br />

Das Buch<br />

Pinggera/Pöltner/Stefanits,<br />

„Das neue Pensionsrecht“,<br />

2005. XX,<br />

272 Seiten, Geb., 58<br />

Euro,<br />

ISBN 3-214-04585-7<br />

Kundenbestellungen<br />

telefonisch unter (01)<br />

531 61-100 oder<br />

bestellen@manz.at


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Detailinformationen finden Sie unter<br />

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oder im ORF TELETEXT<br />

auf Seite 416


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