Download Ausgabe 9 - Kommunal
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Nr. 9<br />
Sept. 2005<br />
DAS GRÖSSTE FACHMAGAZIN FÜR ÖSTERREICHS GEMEINDEN<br />
KOMMUNAL<br />
Wir sind<br />
Österreich<br />
DVR: 0930 423<br />
Offizielles Organ des Österreichischen Gemeindebundes<br />
THEMA<br />
Handymastensteuer:<br />
Rückenwind vom EuGH<br />
Die jüngsten Urteile des EuGH im Falle<br />
zweier belgischer Gemeinden bestärken NÖ<br />
SEITE 8<br />
PRAXIS<br />
<strong>Kommunal</strong>e Bauten:<br />
Musterland Vorarlberg<br />
Ein Demo-Projekt in Ludesch präsentiert<br />
das Ökologische Gemeindezentrum<br />
SEITE 50<br />
P.b.b. Verlagspostamt · 1014 Wien 02 Z 032902M ISSN: 1605-1440<br />
THEMA<br />
Hochwasser 2005:<br />
Und wieder greift<br />
die Solidarität<br />
Rasche Hilfe für die betroffenen<br />
Gemeinden gefordert – Kostenloser<br />
Überbrückungskredit und spontane<br />
Hilfe durch Landesverbände und<br />
Kommunen<br />
SEITE 12
Ihr Plan nach Maß<br />
INTERAKTIVE STADTPLÄNE UND REGIONALKARTEN<br />
Wirtschafts- und Tourismusdatenbanken<br />
Freiflächenmanagement und Immobilienverwaltung<br />
Kulturrundgang<br />
Einkaufsführer<br />
Verkehrsleitsysteme<br />
Info-Point<br />
PDA-Stadtführer<br />
kreative 3D-Visualisierung<br />
X<br />
SCHUBERT & FRANZKE GES.M.B.H.<br />
KARTOGRAFISCHER VERLAG<br />
A-3100 St. Pölten, Kranzbichlerstr. 57<br />
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E-Mail: office@schubert-franzke.com<br />
X
Gemeindepolitik<br />
6 Gemeindebund warnte vergeblich vor<br />
Handymasten-Wald: Wildwuchs eindämmen<br />
8 EuGH bestätigt belgische Handymasten-Steuer:<br />
Rückenwind für umstrittene NÖ-Abgabe<br />
10 Lehrlinge: Jugendliche brauchen Ausbildung<br />
12 Flutkatastrophe: Überwältigende Welle der<br />
Solidarität aus ganz Österreich<br />
23 www.gemeindebund.gv.at: Die neue Homepage<br />
24 E-Government-Offensive des Gemeindebundes<br />
Recht & Verwaltung<br />
19 Der „eigene Wirkungsbereich der Gemeinde“:<br />
Kommunen können Betriebszeiten steuern<br />
20 Umweltmediation: Möglichkeiten & Grenzen<br />
22 Die Rechtschreibreform gilt auch für Behörden<br />
Finanzen<br />
15 Der einheitliche Verteilungsschlüssel in Kraft:<br />
Ein neues Kapitel im Finanzausgleich<br />
18 Die <strong>Kommunal</strong>steuer auf zwei Prozent senken?<br />
Das Interview zum „Sommer-Aufreger“<br />
Europapolitik<br />
28 Europäische Energiepolitik: Erneuerbar und grün<br />
30 ICNW: Sommerzeit sehr aktiv verbracht<br />
32 AdR: „Elektronisches Netzwerk“ angeregt<br />
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />
50 Das „HausDerZukunft“: Ludesch in<br />
Vorarlberg baut ein ökologisches<br />
Gemeindezentrum<br />
56 Das KOMMUNAL-Round-Table Gespräch:<br />
BAUfair! auch in den Gemeinden<br />
Zukunftsthema Sozialdienste<br />
60 Die Haftung bei Betreuungsberufen:<br />
Das neue Berufsbild „Sozialbetreuung“<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Inhalt<br />
66 Verwaltungspreis 2005: Gute Verwaltung<br />
wichtig für attraktive Wirtschaftsstandorte<br />
68 Blick über die Grenzen – Graubünden:<br />
Das Wunder von Vrin<br />
70 Kuratorium für Verkehrssicherheit:<br />
Nachtzeit ist Unfallzeit<br />
72 Aus den Bundesländern<br />
76 Info-Mix<br />
Coverbild: Bundesheer<br />
KOMMUNAL 3
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Zweigbetriebe: 1210 Wien, 1041 Wien, 2700 Wiener Neustadt
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Österreichischer Gemeindebund,<br />
Löwelstraße 6, 1010 Wien<br />
Medieninhaber:<br />
Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />
Löwelstr. 6/5, Pf. 201,1014 Wien,<br />
Tel. 01/532 23 88,<br />
Fax 01/532 23 77,<br />
E-Mail:kommunalverlag@kommunal.at<br />
Geschäftsführung:<br />
Bgm. a.D. Prof. Walter Zimper<br />
Walter Zimper jun.<br />
Sekretariat: Patrizia Poropatits<br />
E-Mail: patrizia.poropatits@kommunal.at<br />
www.kommunal.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. Hans Braun - DW 16 (Leitung)<br />
Walter Grossmann - DW 15<br />
Tel.: 01/ 532 23 88<br />
e-mail: redaktion@kommunal.at<br />
Anzeigenberatung:<br />
Tel.: 01/532 23 88<br />
Johanna K. Ritter – DW 11 (Leitung)<br />
johanna.ritter@kommunal.at<br />
Mag. Sabine Brüggemann – DW 12<br />
sabine.brueggemann@kommunal.at<br />
Mag. Claudia Traint - DW 13<br />
claudia.traint@kommunal.at<br />
Gerhard Klodner – DW 14<br />
gerhard.klodner@kommunal.at<br />
Grafik:<br />
Österreichischer <strong>Kommunal</strong>-Verlag GmbH.,<br />
Ernst Horvath<br />
grafik@kommunal.at<br />
Fotos: www.bilderbox.at<br />
www.bilder.services.at<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Mag. Ewald Buschenreiter (Verbandsdirektor<br />
der sozialdemokratischen Gemeindevertreter NÖ),<br />
Mag. Nicolaus Drimmel<br />
(Österreichischer Gemeindebund),<br />
Dr. Gustav Fischer (BM für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft),<br />
Mag. Michael Girardi (BM für Inneres),<br />
Mag. Manuela Marschnigg (BM für soziale<br />
Sicherheit und Generationen),<br />
Dr. Roman Häußl (Experte f. Gemeinderecht)<br />
Dr. Robert Hink (Generalsekretär des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Mag. Jürgen Beilein (BM für<br />
Gesundheit und Frauen),<br />
Daniel Kosak (Pressereferent des<br />
Österreichischen Gemeindebundes)<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer (Präsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Dietmar Pilz (Finanzexperte des<br />
Österreichischen Gemeindebundes),<br />
Univ. Prof. Dr. Reinbert Schauer<br />
(Johannes Kepler-Universität Linz),<br />
Mag. Magdalena Bruckmüller<br />
(Bundeskanzleramt),<br />
Prof. Walter Zimper (Verleger),<br />
Walter Zimper jun. (Geschäftsführer).<br />
Hersteller:<br />
Leykam, Wr. Neustadt<br />
Persönlich gezeichnete Artikel fallen unter die<br />
Verantwortlichkeit des Autors und müssen<br />
sich nicht unbedingt mit der Meinung von<br />
KOMMUNAL decken.<br />
Mit E.E. gekennzeichnete Artikel sind bezahlte<br />
Wirtschaftsinfos und fallen nicht in die Verantwortlichkeit<br />
der Redaktion.<br />
Druckauflage:<br />
35.211 (Jahresschnitt 2004)<br />
Teilen dieser <strong>Ausgabe</strong> liegen Informationen<br />
von Johann Jastrinsky sowie der<br />
Bundesinnung Bau bei.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Editorial<br />
Bedauerlicherweise sind es immer erst die tragischsten Ereignisse in Österreich und<br />
der Welt, die uns die Bedeutung eines Bürgermeister-Amtes schlagartig und mit tiefer<br />
Betroffenheit in Erinnerung rufen. Von den dramatischen Hochwasser-Katastrophen<br />
in Tirol und Vorarlberg bis zum buchstäblichen Untergang der legendären Stadt New<br />
Orleans wird dem entsetzten Zuschauer urplötzlich klar, welch hohe, ja unfaßbare<br />
Verantwortung für Hab und Gut sowie für Leib und Leben so ein Bürgermeister in<br />
entscheidenden Augenblicken wirklich zu tragen hat.<br />
Die Bürgermeister unserer Gemeinden und Städte sind es, die im Katastrophenfall<br />
vor Ort die gesamte staatliche Macht verkörpern, öffentliche Hilfe anfordern, Eigentumsrechte<br />
außer Kraft setzen, die Selbsthilfe organisieren und die alleinige Verantwortung<br />
dafür tragen, daß der Schaden möglichst gering gehalten und Leben nicht<br />
leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Angesichts der wirklich großen Katastrophen<br />
unserer Zeit fragen sich viele, wie man das Gewicht einer so schweren Verantwortung<br />
auf einer einzelnen Schulter überhaupt ertragen kann. Dennoch ist es so, dass man<br />
von persönlichem oder organisatorischem Versagen der kommunalen Amtsträger in<br />
solchen Ausnahmefällen kaum je gehört hat.<br />
Es ist das besondere Holz, aus dem jene Menschen geschnitzt sind, die eben bereit<br />
sind, freiwillig, unterbezahlt und meist unbedankt Verantwortung für das Gemeinwohl<br />
und für die Lebensumstände ihrer Mitbürger zu übernehmen. Und wenn es<br />
stimmt, dass Menschen mit ihren Aufgaben wachsen, dann gehören die Bürgermeister<br />
ohnehin zu den Größten.<br />
Dieses gewaltige Aufgabengebiet überschaubar zu machen, Tips zum Handeln und<br />
Hinweise auf Verpflichtendes zu geben, das ist der Gründungsauftrag von<br />
KOMMUNAL, dessen Bewältigung uns durch alle bisherigen Umfragen in höchstem<br />
Maße zugestanden wird.<br />
Österreich braucht seine Bürgermeister und die Bürgermeister brauchen<br />
KOMMUNAL. Das wird auch mit dieser <strong>Ausgabe</strong> bewiesen, in der sie umfassende<br />
Berichte, Kommentare und wichtige Hinweise in der Folge der Hochwasserkatastrophe<br />
ebenso finden wie Informationen über, die Lehrlingsoffensive des Bundes<br />
oder ein höchstgerichtliches Erkenntnis zum „eigenen Wirkungsbereich“ einer<br />
Kommune.<br />
Regelmäßig werden Österreichs <strong>Kommunal</strong>politiker durch KOMMUNAL in Zukunft<br />
auch praktische Tips zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in den Gemeinden<br />
bekommen, denn erfreulicher Weise ist es uns gelungen, eine entsprechende Vereinbarung<br />
mit dem anerkannten „Kuratorium für Verkehrssicherheit“ abzuschließen.<br />
Professionelle Berater, Verkehrspsychologen oder Verkehrstechniker werden monatlich<br />
zu aktuellen Problemen der Verkehrssicherheit Stellung nehmen und dadurch<br />
mithelfen, das Informationsangebot von KOMMUNAL weiter zu steigern und damit<br />
die Anzahl von Verkehrsunfällen zu senken.<br />
Schlußendlich waren es auch Österreichs Bürgermeister und <strong>Kommunal</strong>politiker,<br />
die in ihren Ortschaften die dramatische Versorgungslage der Bevölkerung in den<br />
ersten Nachkriegstagen bewältigt, Paniken verhindert und die ersten geordneten<br />
Grundlagen für die Entwicklung der 2. Republik geschaffen haben. Daher scheint es<br />
durchaus angebracht, sich gerade im Gedenk- und Gedankenjahr 2005 daran voll<br />
Dankbarkeit zu erinnern.<br />
Deshalb widmet KOMMUNAL seine nächste <strong>Ausgabe</strong> im Oktober dem Jubiläumsjahr<br />
2005 und seiner Bedeutung für Österreichs Gemeinden. Sie können sich – neben den<br />
gewohnten aktuellen Fach- und Sachberichten – schon jetzt darauf freuen.<br />
Prof. Walter Zimper<br />
Verleger und Vizepräsident des<br />
Österreichischen Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 5
Kommentar<br />
Gemeindebund warnte vergeblich vor Handymasten-Wald<br />
Wildwuchs eindämmen<br />
Kaum ein Urteil des Europäischen<br />
Gerichtshofes hat derart hohe Wellen<br />
ausgelöst wie das Erkenntnis<br />
über die Handymastenabgabe zweier<br />
kleiner belgischen Gemeinden. Niemand<br />
hat erwartet, dass das europäische<br />
Höchstgericht gegen den Antrag des<br />
Generalanwaltes und die Meinung der<br />
zuständigen Kommissarin entscheidet.<br />
Auch wenn dieses Urteil nicht eins zu<br />
eins auf die niederösterreichische<br />
Lenkungsabgabe übertragbar ist, so hat<br />
es mehr als Signalwirkung. Der europäische<br />
Gerichtshof hat klar gestellt, dass es<br />
durchaus mit dem Gemeinschaftsrecht<br />
vereinbar ist, wenn eine Gebietskörperschaft<br />
eine Abgabe gegen eine ungewünschte<br />
Entwicklung einhebt. Und<br />
genau das ist in Niederösterreich passiert.<br />
Weil es keine andere Möglichkeit<br />
gibt und alle Bemühungen zur Eindämmung<br />
des Mastenwaldes gescheitert<br />
sind, hat der Landtag die Einführung der<br />
Lenkungsabgabe beschlossen. Die Reaktion<br />
der Handybetreiber, sie seien jetzt<br />
mit dieser Abgabe überrumpelt worden,<br />
ist mehr als fadenscheinig.<br />
Zum einen hat der Gemeindebund schon<br />
vor mehreren Jahren vor dem ausufernden<br />
Mastenwald gewarnt und alle Voraussetzungen<br />
zur Einführung der Lenkungsabgabe<br />
prüfen lassen. In mehren<br />
Gutachten wurden die technischen und<br />
rechtlichen Grundlagen genau erörtert<br />
und auch der mit dieser Abgabe verbundene<br />
Lenkungseffekt bestätigt. Eine bundeseinheitliche<br />
Lösung war damals nicht<br />
umsetzbar, weil man auf die Finanzausgleichsverhandlungen<br />
verwies. Im<br />
gemeinsamen Forderungspapier von<br />
Gemeinde- und Städtebund war die Lenkungsabgabe<br />
ein zentrales Thema. Trotzdem<br />
haben die Mastenbetreiber nicht<br />
reagiert und täglich Gemeinden und Bürger<br />
mit neuen Masten überrascht. Die<br />
Bürgerinitiativen gegen die Masten<br />
schossen wie die Schwammerl nach dem<br />
Regen aus dem Boden.<br />
Und kein Bürgermeister konnte den<br />
verärgerten Bürgern klar machen,<br />
dass zwar jeder Häuselbauer für<br />
die geringste Maßnahme wie Fenstertausch<br />
eine Baubewilligung braucht, für<br />
die Errichtung von Masten bis zu 40<br />
Meter Höhe aber überhaupt keine<br />
behördliche Maßnahme notwendig ist.<br />
6 KOMMUNAL<br />
Diese Ohnmacht hat sowohl die Gemeindeverantwortlichen<br />
als auch die Bürger<br />
erzürnt. Fadenscheinig ist es auch, wenn<br />
man jetzt mit saftigen Gebührenerhöhungen<br />
bei Handys droht. Es gibt keinen<br />
Betreiber, der bisher als barmherziger<br />
Samariter aufgetreten ist, die internationalen<br />
Konzerne machen Riesengewinne.<br />
Und kein Handy-Anbieter wird es sich<br />
leisten können, weiße Flecken auf seiner<br />
Versorgungsdichte aufzuweisen., weshalb<br />
die Sorge um die Versorgung im<br />
ländlichen Bereich auch bei den Haaren<br />
herbeigezogen ist.<br />
Das Beispiel Niederösterreichs wird<br />
auch in den meisten anderen Bundesländern<br />
Nachahmer finden,<br />
weil einerseits der Wildwuchs an Masten<br />
ansonsten ungebremst weitergeht, andererseits<br />
die öffentlichen Haushalte durch<br />
die extrem steigenden Sozial- und<br />
Gesundheitsausgaben um jeden Cent an<br />
zusätzlichen Einnahmen ringen.<br />
Eines muss auch klar sein. Die am meisten<br />
unter dem Mastenwald leidenden<br />
Gebietskörperschaften sind die Gemeinden,<br />
die nicht nur mit einer Beeinträchtigung<br />
der Landschaft, sondern auch mit<br />
den Protesten ihrer Bürger konfrontiert<br />
sind. Deshalb haben auch die Gemeinden<br />
den größten Anspruch auf die Einnahmen<br />
aus dieser Lenkungsabe. Die<br />
Gemeinden sind es auch, die am meisten<br />
von den explodierenden Sozial- und<br />
Gesundheitskosten betroffen sind.<br />
Jeder Cent, der durch diese Abgabe eingenommen<br />
wird, geht nicht in anonyme<br />
Budgetlöcher, sondern ausschließlich in<br />
die Finanzierung des Sozial- und<br />
Gesundheitswesens, das für die Bürger<br />
die Basis eines funktionierenden Sozialund<br />
Wohlfahrtsstaates ist. Und trotzdem<br />
muss noch einmal klar gestellt werden:<br />
Es geht nicht um ein Abkassieren, sondern<br />
gegen den schrankenlosen Wildwuchs<br />
des Mastenwaldes.<br />
Helmut Mödlhammer<br />
Präsident des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
»<br />
Es geht bei der Handymasten-Lenkungsabgabe<br />
nicht um ein<br />
Abzocken der Bürger,<br />
sondern gegen den<br />
schrankenlosen<br />
Wildwuchs des<br />
Mastenwaldes.<br />
«
Foto: Bettina Mayr-Siegl<br />
KOMMUNAL<br />
THEMEN<br />
Polnischer Landgemeindetag: Gemeindebund erster ausländischer Gast<br />
Österreichs kommunale Kompetenz gelobt<br />
Eine zwölfköpfige österreichische<br />
Delegation von Bürgermeistern<br />
und Experten auf<br />
dem Sektor des Wasser- und<br />
Abwasserwirtschaft besuchte<br />
am 15. und 16. September<br />
den VI. Polnischen Gemeindetag<br />
in Warschau. Der Polnische<br />
Landgemeindenbund als<br />
größte kommunale Interessensvertretung<br />
Polens hatte<br />
Präsident Mödlhammer zu<br />
dieser Veranstaltung eingeladen.<br />
Die österreichischen<br />
Experten, darunter hohe<br />
Beamte aus dem Bundesmini-<br />
Bundesratspräsident<br />
Peter Mitterer<br />
sterium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />
der Steiermärkischen<br />
Landesregierung<br />
sowie Geschäftsführer und<br />
Funktionäre von kommunalen<br />
Verbänden demonstrierten<br />
anhand österreichischer<br />
Beispiele die gute kommunale<br />
Praxis in Wasserversorgung<br />
und Abwasserwirtschaft.<br />
Zu Beginn des Workshops<br />
wurde die Kompetenz<br />
der österreichischen Gemeinden<br />
durch den Präsident des<br />
Polnischen Gemeindebundes,<br />
Kommt der „Tag der<br />
Parlamente?“<br />
Post: Weiterhin Debatte um strittiges neues Gesetz<br />
Zahlreiche Reaktionen gibt<br />
es auf die Entwürfe des<br />
neuen Postgesetzes. „Aus<br />
unserer Sicht ist dieser Entwurf<br />
in der vorliegenden<br />
Form abzulehnen (Redaktionsschluß<br />
7. September;<br />
Anm.)“, stellt Gemeindebund-PräsidentMödlhammer<br />
klar. „Es sind einfach zu<br />
viele Fragen immer noch<br />
offen.“ Das betreffe vor<br />
allem die Details der Konzepte,<br />
die die Post jährlich<br />
2. Parlaments-Weltkonferenz<br />
Ein jährlicher „internationaler Tag der<br />
Parlamente“ könnte das sichtbarste<br />
Ergebnis der 2. Weltkonferenz der Parlamentspräsidenten<br />
sein, die Anfang September<br />
in New York stattfand. An der von<br />
der Interparlamentarischen Union (IPU)<br />
veranstalteten Tagung nahmen 147 Parlamentspräsidenten<br />
aus aller Welt teil,<br />
darunter allein 34 aus Europa. Die österreichische<br />
Delegation wurde von Bundesratspräsident<br />
Peter Mitterer angeführt,<br />
der eine positive Bilanz zog.<br />
für den Universaldienst vorzulegen<br />
hat. „Im Entwurf<br />
wird nur verlangt, dass die<br />
Post diese Konzepte regelmäßig<br />
der Regulierungsbehörde<br />
zur Kenntnis bringen<br />
muss. Wir verlangen,<br />
dass sie auch tatsächlich<br />
genehmigt werden müssen“,<br />
so Mödlhammer. Teil<br />
der Konzepte sind u.a. die<br />
Öffnungszeiten der Filialen<br />
oder die Restrukturierung<br />
des Filialnetzes. „Wir lehnen<br />
Mariusz Poznanski, lobend<br />
hervorgehoben. Helmut<br />
Mödlhammer unterstrich die<br />
Wichtigkeit der kommunalen<br />
Netzwerkarbeit. Das ICNW, so<br />
Mödlhammer, sei wie auf<br />
unterster Ebene die Verbände<br />
eine Form der kommunalen<br />
Kooperation, wie sie in Österreich<br />
schon seit längerer Zeit<br />
institutionalisiert und<br />
gepflegt wird.<br />
KOMMUNAL bringt im Oktober<br />
einen ausführlichen<br />
Bericht über dieses kommunale<br />
Großereignis.<br />
KfV: Weniger Todesopfer<br />
Statistik zeigt<br />
sinkende Zahlen<br />
Die Zahlen der aktuelle Verkehrsunfall-Statistik<br />
zeigen<br />
einen erfreulichen Rückgang<br />
der Opferzahlen. So gab es<br />
allein 12,7 Prozent weniger<br />
Tote als im Vergleichzeitraum<br />
2004. Wermutstropfen:<br />
Die Zahl der Unfälle auf<br />
Schutzwegen nahm um 9,6<br />
Prozent zu (siehe auch aktuellen<br />
Bericht auf Seite 70 dieser<br />
<strong>Ausgabe</strong>).<br />
Aus unserer Sicht ist der Entwurf abzulehnen<br />
es einfach ab, dass wir<br />
womöglich in einigen Jahren<br />
wieder verhandeln und<br />
kämpfen müssen, wenn die<br />
Post weitere Standorte<br />
zusperren will“, so der<br />
Gemeindebund-Präsident.<br />
Im gesamten Entwurf seien<br />
daher Konkretisierungen<br />
dringend notwendig. Auch<br />
die Rolle privater Postpartner<br />
oder Abholstellen sei im<br />
Gesetzesentwurf nicht ausreichend<br />
berücksichtigt.<br />
Foto: Polnisches Fremdenverkehrsamt<br />
Im Kulturpalast in Polens<br />
Hauptstadt Warschau ging<br />
der VI. Polnische Landgemeindetag<br />
erstmals mit ausländischer<br />
Beteiligung über<br />
die Bühne.<br />
Mag. Ronald Trieb (3M), Bgm. Ing.<br />
Martin Falk (Gars am Kamp), Vizepräsident<br />
Prof. Walter Zimper, Arch.<br />
Johannes Kraus (Gars) und Mag. Reinhard<br />
Lauterbach (H. Ebner Verlag)<br />
Sicher und Sichtbar<br />
Preis ging nach<br />
Niederösterreich<br />
Bereits im Juni dieses Jahres ging<br />
im Rahmen einer großen Gala in<br />
der Wiener Herrengasse die Preisverleihung<br />
des „Sicher & Sichtbar“-<br />
Preises des Österreichischen<br />
Gemeindebundes über die Bühne.<br />
Gewinner Bgm. Martin Falk nahm<br />
für seine Gemeinde Gars am Kamp<br />
aus der Hand von Vizepräsident<br />
Prof. Walter Zimper den begehrten<br />
Sicherheitspreis entgegen.<br />
KOMMUNAL 7
Cartoon<br />
8 KOMMUNAL<br />
Missverständnis<br />
Zeichnung: Bruno Haberzettl
Seit Monaten ist die niederösterreichische<br />
„Handymastensteuer“ politisch<br />
und medial in aller Munde. Mit Spannung<br />
wurde das Urteil des EuGH, einen<br />
Fall in Belgien betreffend, erwartet.<br />
Dort wurden zwei Gemeinden von den<br />
nationalen Mobilfunkbetreibern wegen<br />
der Einhebung einer solchen Abgabe<br />
geklagt. Die zuständigen Gerichte<br />
stellte im Rahmen des Vorabentscheidungsverfahrens<br />
zwei Fragen hinsichtlich<br />
der Auslegung des EG-Vertrages<br />
und der Richtlinie 90/388 zur Klärung<br />
dem EuGH.<br />
Am 8. September 2005 schließlich entschied<br />
der EuGH mit seinem Urteil,<br />
dass die Einhebung dieser Abgabe nicht<br />
gegen geltendes EU-Recht verstößt.<br />
„Eine schwere Niederlage für Mobilfunkbetreiber“,<br />
freute man sich in Niederösterreich.<br />
„Dieses Urteil könnte<br />
tatsächlich Vorbildwirkung für die NÖ<br />
Handymasten-Steuer haben“, so<br />
Gemeindebund-Präsident Helmut<br />
Mödlhammer. „Es wird für die Mobilfunkbetreiber<br />
schwer sein zu argumentieren,<br />
warum die Einhebung einer solchen<br />
Abgabe in NÖ nach diesem<br />
EuGH-Urteil nicht zulässig sein sollte“.<br />
Die NÖ-Chronologie<br />
Am 21. Juni 2005 hat der niederösterreichische<br />
Landtag das NÖ Sendeanlagenabgabengesetz<br />
beschlossen. Ein derartiges<br />
Abgabenmodell war bereits in<br />
den offiziellen Forderungspapieren des<br />
Österreichischen Gemeindebundes bei<br />
den FAG-Verhandlungen 2003 mitenthalten.<br />
Der Bund hatte damals klar<br />
gemacht, dass er eine solche Abgabe<br />
nicht einführen werde, es den Ländern<br />
aber freigestellt dies zu tun. Niederöster-<br />
reich hat die Einführung als erstes Bundesland<br />
gewagt.<br />
Dem niederösterreichischen Beispiel<br />
folgend wurde bereits im burgenländischen<br />
Landtag der Antrag auf<br />
Beschlussfassung eingebracht. In Salzburg<br />
wird gerade an einer Vorlage<br />
gearbeitet, über die im Oktober entschieden<br />
werden soll. Durch das EuGH<br />
Urteil bestärkt, überlegen jetzt auch<br />
andere Bundesländer, allen voran Tirol,<br />
eine Sendeanlagen-Abgabe in Betracht<br />
zu ziehen.<br />
Masten-Steuer auch in<br />
Brüssel Thema<br />
Entgegen diverser Absichtserklärungen,<br />
unter anderen von Vizekanzler Hubert<br />
Gorbach, hat die Bundesregierung das<br />
NÖ Gesetz im Ministerrat nicht beeinsprucht.<br />
„Umso mehr haben uns die<br />
anschließenden Vorstöße des Herrn<br />
Vizekanzlers überrascht“, so Gemeindebund-Generalsekretär<br />
Dr. Robert Hink.<br />
Gorbach hatte – obwohl der den Nicht-<br />
Einspruch der Bundesregierung offenbar<br />
mitgetragen hatte – mehrfach über<br />
Medien ausrichten lassen, dass er die<br />
Einführung der Abgabe in NÖ bekämpfen<br />
werde. „Allein diese Vorgangsweise<br />
ist schon befremdlich“, so Hink. „Hochgradig<br />
fragwürdig ist dann zusätzlich<br />
die Tatsache, dass Gorbach zu diesem<br />
Thema extra noch eine Reise nach Brüssel<br />
unternimmt, um dort bei EU-Kommissarin<br />
Viviane Reding Stimmung<br />
gegen die NÖ Pläne zu machen.“ Dabei,<br />
so Hink weiter, könne es sich nur um<br />
einen unabgesprochenen Alleingang<br />
Gorbachs handeln, der in dieser Frage<br />
die Linie der Bundesregierung nicht mit-<br />
Handymasten<br />
EuGH bestätigt Zulässigkeit der belgischen Handymasten-Steuer<br />
Rückenwind für<br />
umstrittene Abgabe<br />
Ein vielleicht wegweisendes Urteil fällte der Europäische Gerichtshof (EuGH) Anfang<br />
September im Bereich der Handymasten-Abgabe. Die Einhebung einer derartigen<br />
Abgabe wurde als zulässig angesehen. Das auf einen belgischen Fall bezogene Urteil<br />
gilt als wichtiger Präzedenzfall für die in Niederösterreich geplante Landesabgabe.<br />
trage. „Es ist verwunderlich, dass ein<br />
Minister und Vizekanzler, der sich innerstaatlich<br />
nicht durchsetzen kann, in<br />
Brüssel gegen ein Landesgesetz Stimmung<br />
macht.“<br />
Ebenso ungewöhnlich, so Hink weiter,<br />
sei auch die Tatsache, dass Gorbach das<br />
EuGH-Urteil nicht abgewartet habe.<br />
„Selbst EU- Kommissarin Reding stellte<br />
noch am Tag vor Fällung der Entscheidung<br />
des EuGH fest, dass die Kommission,<br />
bevor sie Maßnahmen zur nieder-<br />
»<br />
Der Gemeindebund<br />
hat vor<br />
dem Wildwuchs<br />
schon vor Jahren<br />
gewarnt.<br />
«<br />
Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer<br />
Gemeindebund Präsident<br />
über die Entstehungsgeschichte<br />
der Abgabe<br />
österreichischen Abgabe einleiten will,<br />
das Urteil zum Fall in Belgien abwarten<br />
und dieses dann auch noch genau prüfen<br />
werde. Für den Minister dürften<br />
daher andere Erwägungen maßgeblich<br />
gewesen sein.“<br />
Gesundheit und Landschaftsbild<br />
sind wichtig<br />
„Für die österreichischen Bundesländer<br />
und Gemeinden ist das nun vorliegende<br />
Urteil hingegen von großer Relevanz“,<br />
bestätigt auch Gemeindebund-<br />
KOMMUNAL 9
Handymasten<br />
Präsident Helmut Mödlhammer. „Wir<br />
sind zuversichtlich, dass es wegweisend<br />
auch für die Situation in NÖ ist.“<br />
Hauptargument im Sinne der Bevölkerung<br />
müsse<br />
immer der Lenkungseffekt<br />
sein.<br />
„Der Gemeindebund<br />
hat vor diesem<br />
Wildwuchs ja<br />
schon vor Jahren<br />
gewarnt und auch<br />
dementsprechende<br />
Gutachten<br />
vorgelegt“, erinnert<br />
der Gemeindebund-Chef.<br />
„Die Beeinträchtigung<br />
der Gesundheit von Menschen durch<br />
die Strahlenbelastung, aber auch die<br />
Beeinträchtigung des Landschafts- und<br />
Ortsbildes sind für uns wichtigere Parameter,<br />
als die Jahresbilanzen von<br />
Fact-Box<br />
In zwei belgischen Gemeinden wurden<br />
Abgabenverordnungen erlassen, die eine<br />
Besteuerung auf Sendetürme, Sendemasten<br />
und Antennen für den Mobilfunk<br />
vorgesehen haben. Darauf hin wurden sie<br />
von den nationalen Mobilfunkbetreibern<br />
auf Nichtigkeit dieser Abgabenvorschriften<br />
geklagt, die in der Abgabe eine Wettbewerbsbeschränkung<br />
im Ausbau ihres<br />
Mobilfunknetzes gesehen haben, welche<br />
nach dem EG-Recht verboten sei. Auf<br />
Grund des Bezuges zum Gemeinschaftsrecht,<br />
wurde der EuGH mit zwei Fragen<br />
zur Vorabentscheidung angerufen.<br />
Frage 1: Steht die belgische Abgabe, mit<br />
der Infrastruktureinrichtungen für Mobilkommunikation<br />
besteuert werden, dem<br />
Artikel 59 (jetzt neu Artikel 49) EG-Vertrag<br />
entgegen?<br />
Frage 2: Steht Artikel 3c der Richtlinie<br />
90/388, soweit mit dieser Vorschrift „alle<br />
Beschränkungen“ aufgehoben werden<br />
sollen, der Regelung einer nationalen<br />
Behörde oder einer Gebietskörperschaft<br />
entgegen, mit der eine Abgabe auf die<br />
Infrastrukturen für Mobilkommunikation<br />
und Personal Communications eingeführt<br />
wird, die im Rahmen der durch Lizenzen<br />
und Genehmigungen gedeckt Tätigkeiten<br />
genutzt werden?<br />
Erheblich für die Beantwortung der<br />
10 KOMMUNAL<br />
»<br />
Für die österreichischen<br />
Bundesländer und<br />
Gemeinden ist das nun<br />
vorliegende Urteil von<br />
großer Relevanz.<br />
... über die Bedeutung des Urteils«<br />
Mobilfunkbetreibern, die jedes Jahr<br />
noch höhere Gewinne ausweisen.“<br />
Der Gemeindebund erwarte nun mit<br />
Spannung die Reaktion der österreichischen<br />
Innenpolitik, aber<br />
auch der EU-Kommission<br />
auf dieses Urteil.<br />
„Wir sind zuversichtlich,<br />
dass die Rechtmässigkeit<br />
der Abgabe auch<br />
für NÖ bestätigt wird<br />
und dieses Thema<br />
damit auch weiterhin<br />
auf Länderebene bleibt,<br />
selbst wenn Bundespolitiker<br />
gelegentlich<br />
und erfolglos dagegen auftreten“, so<br />
Hink abschließend.<br />
Details zum EuGH-Urteil gekürzt im<br />
Kasten unten und – im Wortlaut – auf<br />
www.gemeindebund.gv.at.<br />
Das EuGH Urteil zur Handymastensteuer<br />
Beide belgischen Abgaben sind<br />
EU-rechtskonform<br />
ersten Frage war für den EuGH, dass<br />
Abgaben unterschiedslos auf alle Eigentümer<br />
von Mobilfunkanlagen im Gebiet der<br />
betreffenden Gemeinden erhoben werden<br />
und dass ausländische Betreiber<br />
weder tatsächlich noch rechtlich mehr<br />
belastet werden als inländische.<br />
Betreffend der zweiten Frage hat er angeführt,<br />
dass abgabenrechtliche Maßnahmen,<br />
die auf Infrastruktureinrichtungen<br />
von Mobilfunkbetreibern angewandt<br />
werden, nur dann unter Artikel 3c der<br />
Richtlinie 90/388/EWG über den Wettbewerb<br />
auf dem Markt für Telekommunikationsdienste,<br />
fallen, wenn sie Betreiber,<br />
die über besondere oder ausschließliche<br />
Rechte verfügen oder verfügt haben,<br />
gegenüber neuen Betreibern unmittelbar<br />
oder mittelbar begünstigen und die Wettbewerbssituation<br />
spürbar beeinträchtigen.<br />
Der EUGH hat beide belgischen Abgaben<br />
betreffend der steuerlichen Belastung für<br />
die Mobilfunkbetreiber als EU-Recht konform<br />
angesehen.<br />
Das EuGH-Urteil ist auf der neuen<br />
Homepages des Österreichischen<br />
Gemeindebundes www.gemeindebund.gv.at<br />
(siehe auch Bericht Seite 23<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong>) ausführlich dargestellt.<br />
Mit einem umfassenden Maßnahmen-Paket<br />
zur Förderung von<br />
Lehrstellen will der Lehrlingsbeauftragte<br />
der Bundesregierung, KR Egon<br />
Blum, die drohende Krise am Lehrstellenmarkt<br />
abwenden. Die Schaffung von<br />
Lehrstellen in Betrieben, aber auch in<br />
Gemeinden soll intensiver gefördert<br />
werden.<br />
„Unser aller Ziel muss sein, dass kein<br />
arbeitswilliger Lehrling auf der Strasse<br />
steht bzw. keinen Ausbildungsplatz findet“,<br />
so der Generalsekretär des Österreichischen<br />
Gemeindebundes Hofrat Dr.<br />
Robert Hink. „Kein Bürgermeister dieses<br />
Landes wäre froh darüber, wenn es in<br />
seiner Gemeinde zu einem echten Lehrlingsproblem<br />
kommt. Die Vorziehung<br />
der Blum-Maßnahmen kommt daher<br />
zur rechten Zeit. Der Bürgermeister<br />
kann hier im Idealfall eine ganz wichtige<br />
Drehscheibe mit Vermittlungsfunktion<br />
zwischen Betrieben und Lehrstellensuchenden<br />
sein.“ Mit den Mitteln, mit<br />
denen nun Ausbildungsplätze für Lehrlinge<br />
gefördert werden, erhöht sich auch<br />
für Gemeinden die Attraktivität selbst<br />
auch Lehrlinge einzustellen oder<br />
Betriebe in ihrem Gemeindegebiet dazu<br />
zu ermuntern.<br />
Das Blum-Paket im<br />
Detail<br />
Auch der Bund wird, um den Mangel an<br />
Lehrstellen zu bekämpfen, zusätzliche<br />
800 Lehrlinge in den Bundesdienst aufnehmen,<br />
in ausgegliederten Betrieben<br />
sollen weitere 140 Lehrstellen entstehen.<br />
In Summe sollen im Bundes-, Landesund<br />
Gemeindedienst in den nächsten<br />
Monaten 1.500 Lehrlinge neu aufgenommen<br />
werden. „Dass junge Menschen in<br />
den Arbeitsprozess eingegliedert werden<br />
ist nicht nur Aufgabe und Anliegen der<br />
Wirtschaft, sondern in hohem Ausmaß<br />
auch gesamtstaatliches Interesse. Deshalb<br />
ist der Schulterschluss zwischen<br />
Bund, Ländern und Gemeinden so wichtig“,<br />
so Hink.<br />
Mit dem von Egon Blum erarbeitetem<br />
Förderprogramm können Unternehmen<br />
und Ausbildungseinrichtungen, einen
Gemeinden lassen Lehrlinge nicht im Regen stehen<br />
Gemeindebund<br />
Jugendliche brauchen<br />
Ausbildung<br />
Mit der Vorziehung der von Egon Blum ausgearbeiteten Maßnahmen zur Lehrlings-Förderung<br />
will die Bundesregierung die drohende Krise am Lehrstellenmarkt bekämpfen.<br />
KOMMUNAL berichtet, dass dabei auch die Unterstützung der Gemeinden gefordert ist.<br />
◆ Daniel Kosak<br />
monatlichen Zuschuss bekommen, wenn<br />
sie im Vergleich zum Stichtag 31.12<br />
2004 zusätzliche Lehrlinge ausbilden,<br />
und zwar im ersten Lehrjahr 400 Euro<br />
pro Monat, im zweiten 200 Euro/Monat<br />
und im dritten 100 Euro/Monat. Um die<br />
Förderung zu bekommen, muss vor<br />
Abschluss des Ausbildungs- bzw. Lehrverhältnisses<br />
die zuständige regionale<br />
Geschäftsstelle des Arbeitsmarktservice<br />
kontaktiert werden. Der Start für dieses<br />
Programm wurde auf September 2005<br />
vorgezogen.<br />
Regierungsbeauftragter Egon Blum versteht<br />
dieses Programm auch als Reaktion<br />
auf die Berichte der 14 Lehrstellenakquisiteure,<br />
die in zahlreichen Gesprächen<br />
mit Wirtschaftstreibenden bereits rund<br />
Das Wohl der Jugend<br />
liegt den Gemeinden sehr<br />
am Herzen, und es sollte<br />
nicht sein, dass arbeits- und<br />
lernwillige Jugendliche<br />
keine Möglichkeit zur Ausbildung<br />
vorfinden.<br />
1.800 neue Lehrstellen erreicht haben.<br />
Die Unternehmen hätten in Gesprächen<br />
auf das von ihm nun vorgestellte Modell<br />
positiv reagiert.<br />
Auch kleine Gemeinden<br />
können Lehrlinge<br />
aufnehmen<br />
Auch in den Gemeinden reagiert man<br />
positiv auf die Unterstützungsangebote.<br />
So haben die Gemeinden St. Stefan ob<br />
Stainz (Stmk) und die oberösterreichische<br />
Gemeinde Schlägl schon angekündigt,<br />
zusätzliche Lehrlinge einzustellen.<br />
„Daran sieht man, dass eine aktive<br />
Unterstützung der Lehrlingsoffensive<br />
auch in kleinen Gemeinden möglich<br />
ist“, freut sich Generalsekretär Hink.<br />
„Schlägl ist beispielsweise eine Kleingemeinde<br />
mit 1.400 Einwohnern und drei<br />
Vollzeit-Mitarbeitern, dennoch wird<br />
man dort künftig einen Lehrling ausbilden.“<br />
Auch im steirischen St. Stefan<br />
wird ein zusätzlicher Lehrling für die<br />
Verwaltung aufgenommen. „Zusätzlich<br />
wird unser Amtsleiter im Herbst dieses<br />
Jahres den Kurs zum Lehrlingsausbilder<br />
absolvieren“, berichtet der Bürgermei-<br />
Mit den Mitteln, mit denen nun Ausbildungsplätze<br />
für Lehrlinge gefördert<br />
werden, erhöht sich auch für Gemeinden<br />
die Attraktivität selbst auch Lehrlinge einzustellen<br />
oder Betriebe in ihrem Gemeindegebiet<br />
dazu zu ermuntern.<br />
ster von St. Stefan, Ernst Summer.<br />
„Wir werden gemeinsam mit den politisch<br />
Verantwortlichen alles unternehmen,<br />
damit möglichst viele neue Ausbildungsplätze<br />
geschaffen und bestehende<br />
gehalten werden können“, bekräftigt<br />
Hink. „Das Wohl der Jugend liegt den<br />
Gemeinden sehr am Herzen und es sollte<br />
nicht sein, dass arbeits- und lernwillige<br />
Jugendliche keine Möglichkeit zur Ausbildung<br />
vorfinden. Die Gemeinden sind<br />
hier starker und helfender Partner der<br />
Wirtschaft und werden alle diesbezüglichen<br />
Bemühungen bestmöglich unterstützen“,<br />
so Hink.<br />
◆ Daniel Kosak ist Pressesprecher<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 11
Flutkatastrophe<br />
Unvorstellbare Zerstörungen gab es an Straßen und Brücken, überhaupt an der gesamten<br />
Infrastruktur, vor allem in Tirol und Vorarlberg, aber auch in der Steiermark.<br />
Gemeindebund und <strong>Kommunal</strong>kredit helfen betroffenen Gemeinden<br />
Hilfsgelder möglichst<br />
rasch auszahlen<br />
Nach der Flutkatastrophe in den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und der Steiermark<br />
hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Solidarität der Gemeinden riesig ist. Spendenaktionen<br />
und Hilfseinsätze aus allen Teilen Österreichs halfen über die erste Not. Auch<br />
der Gemeindebund hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den betroffenen Gemeinden<br />
beim Wiederaufbau zu helfen.<br />
„Die von der Flutkatastrophe betroffenen<br />
Gemeinden brauchen jetzt in erster Linie<br />
rasche Unterstützung, um die ärgsten<br />
Schäden der Infrastruktur beheben zu<br />
können“, so Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer.<br />
Und weiter: „Wir sind auch schon in<br />
Gespräche mit dem Finanzminister eingetreten,<br />
um die schnellstmögliche Auszahlung<br />
von Geldern aus dem Katastrophenfonds<br />
sicherzustellen. Es ist unendlich<br />
wichtig, dass wir die Gemeinden mit<br />
ihren existentiellen Sorgen jetzt nicht<br />
alleine lassen.“ Die Bundesregierung<br />
habe schon deutlich gemacht, dass nach<br />
Begutachtung der Schäden der Katastrophenfonds<br />
aufgestockt werden wird.<br />
Mödlhammer kündigte auch an, dass<br />
Gemeinden, die nicht vom Hochwasser<br />
betroffen seien, große Solidarität zeigen<br />
würden. „Unsere Landesverbände haben<br />
Spendenkonten einrichten, vom Unglück<br />
verschonte Gemeinden können mit einer<br />
12 KOMMUNAL<br />
Spende ihre Solidarität mit den teils<br />
schwer zerstörten Kommunen zeigen.“<br />
Überbrückungskredite<br />
für Sofortmaßnahmen<br />
Gemeinsam mit der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria, dem Marktführer bei kommunalen<br />
Finanzierungen, wurde zudem eine<br />
Kreditaktion für Überbrückungshilfen<br />
angeboten. Die <strong>Kommunal</strong>kredit hilft den<br />
Gemeinden in den Hochwassergebieten<br />
mittels zinsfreier Vorfinanzierung der von<br />
Bund und Ländern<br />
bereitgestellten Mittel.<br />
„Schnelle Hilfe zählt<br />
jetzt doppelt“, so<br />
Mödlhammer. „Mit<br />
diesen Überbrückungskrediten<br />
können die Gemeinden<br />
jenen Zeitraum<br />
»<br />
Es gilt, den betroffenen<br />
Gemeinden<br />
rasch und unbürokratisch<br />
zu helfen.<br />
Steirische Pioniere<br />
des Bundesheeres<br />
sprengen in Gasen<br />
(Bez. Weiz) abrutschgefährdete<br />
Bundesheer<br />
Hänge.<br />
(Oben und rechts) Fotos:<br />
durchstehen, bis die Mittel aus dem Katastrophenfonds<br />
und der Umweltförderung<br />
zur Auszahlung gelangen.“<br />
Zehn Millionen Euro stellt <strong>Kommunal</strong>kredit-Chef<br />
Reinhard Platzer insgesamt den<br />
Gemeinden zum raschen Wiederaufbau<br />
der vom Hochwasser betroffenen Infrastruktur<br />
für zwei Monate zinsenfrei zur<br />
Verfügung. Laut Platzer ist es wichtig,<br />
dass die Gemeinden möglichst rasch und<br />
unkompliziert über die notwendigen Mittel<br />
verfügen. „Gerade in einer Krisensituation<br />
muss die Gemeinde als bürgernahste<br />
Institution Ruhe und Sicherheit an die<br />
Bevölkerung weitergeben<br />
können. Es gilt,<br />
«<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit-Chef<br />
Dr. Reinhard Platzer<br />
rasch und unbürokratisch<br />
zu helfen. Genau<br />
das tun wir mit dieser<br />
Aktion, gemeinsam<br />
mit dem ÖsterreichischenGemeindebund“,<br />
so Platzer.
Ganz oben: Nach der Flut: In Landeck<br />
begannen die Aufräumarbeiten unter<br />
tatkräftiger Mithilfe der Einsatzorganisationen<br />
und der Bevölkerung.<br />
Oben: Touristen wurden auf LKWs aus<br />
dem Katastrophengebiet gefahren.<br />
Gemeinden aus den Hochwassergebieten<br />
können den Kredit über das E-Government-Portal<br />
der Gemeinden „kommunalnet.at“<br />
unter www.kommunalnet.at/<br />
Kreditaktion über ein einfaches Formular<br />
abrufen und erhalten die benötigten Mittel<br />
innerhalb von zwei Tagen auf ihr<br />
»<br />
Konto überwiesen.<br />
Es ist überlebenswich- Weiters wertig,<br />
dass ein Mindestden von der<br />
<strong>Kommunal</strong>maß<br />
an funktionierenkredit keine<br />
der Infrastruktur rasch Bearbeitungs-<br />
und<br />
wieder hergestellt<br />
« Bereitstel-<br />
werden kann.<br />
lungsgebührenver-<br />
Bgm. Helmut Mödlhammer<br />
rechnet.<br />
Gemeindebund-Präsident<br />
„Bei dieser<br />
Gesamtsumme<br />
von zehn Millionen Euro handelt<br />
es sich um eine erste Tranche, die später<br />
bei Bedarf auch aufgestockt werden<br />
kann“, so Platzer.<br />
Förderungen für Siedlungswasserwirtschaft<br />
„Ich bin froh, dass wir den betroffenen<br />
Gemeinden mit Hilfe der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
dieses Angebot machen können, wir<br />
werden aber natürlich dennoch weiter<br />
großen Druck auf die zuständigen Politiker<br />
und Ministerien ausüben, damit es<br />
zu keinen Verzögerungen bei Hilfeleistungen<br />
für Gemeinden kommt“, so<br />
Mödlhammer. „Es ist überlebenswichtig,<br />
dass ein Mindestmaß an funktionierender<br />
Infrastruktur rasch wieder hergestellt<br />
werden kann.“<br />
In Richtung Bundespolitik richtete Mödlhammer<br />
die Forderung, dass Anlagen<br />
Fotos: Feuerwehr der Stadt Landeck<br />
In der letzten Augustwoche hat eine<br />
Hochwasserkatastrophe unvorstellbarem<br />
Ausmaßes unser Land heimgesucht<br />
und besonders im Paznauntal,<br />
Oberen Gericht und im Lechtal sowie<br />
auch im Raum Wörgl private und<br />
öffentliche Gebäude sowie große Teile<br />
der Infrastruktur zuerstört. Im Paznauntal<br />
wurden rund 30 Prozent des<br />
Straßennetzes und zahlreiche Brücken<br />
über die Trisanna zerstört. Die Orte<br />
Ischgl, See und Kappl sowie Pfunds<br />
hat es ganz besonders hart getroffen.<br />
Während der heftigen Unwetter mussten<br />
viele Menschen mit Hubschraubern<br />
aus ihren Häusern in Sicherheit<br />
gebracht werden. Die Versorgung der<br />
Bevölkerung der betroffenen Gemeinden<br />
im Bezirk Landeck funktionierte<br />
tagelang nur über eine Luftbrücke.<br />
Durch den Einsatz zahlreicher Hilfskräfte<br />
und Freiwilliger konnte verhindert<br />
werden, dass Menschen zu Schaden<br />
kamen. Leider gab es im Ötztal<br />
durch eine abgehende Steinlawine ein<br />
Todesopfer zu beklagen. Viele Tiroler<br />
Familien haben jedoch über Nacht ihr<br />
ganzes Hab und Gut verloren. Nur die<br />
Wenigsten sind ausreichend gegen<br />
diese Elementarereignisse versichert.<br />
Erst jetzt wird das Ausmaß der Verwü-<br />
Abgesehen davon, daß er zu einer breiten<br />
Spendenaktion für die Opfer der<br />
Hochwasserkatastrophe in Tirol und Vorarlberg<br />
aufgerufen hat, hat der Landesverband<br />
der ÖVP-Gemeindevertreter<br />
auch eine Spontanhilfe für die am<br />
schwersten betroffenen Gemeinden geleistet.<br />
NÖ-GVV Präsident Mag. Alfred<br />
Riedl: „Wir haben die Hilfe, die man uns<br />
im Jahre 2002 zukommen hat lassen, nicht<br />
vergessen. Nun wollen wir den anderen<br />
Flutkatastrophe<br />
Ganz Tirol hilft den Betroffenen der Hochwasserkatastrophe<br />
Viele haben ihr Hab und Gut verloren<br />
stungen sichtbar und die Schäden<br />
bewegen sich im dreistelligen Millionenbereich.<br />
Sowohl Bund als<br />
auch Land und die<br />
vom Hochwasser<br />
verschonten Tiroler<br />
Gemeinden<br />
haben unbürokratische<br />
rasche Hilfe<br />
zugesagt. Das Ausmaß<br />
der Katastrophe<br />
ist aber von<br />
einer derart<br />
großen Dimension,<br />
dass die Soforthilfe des Bundes, des<br />
Landes und der Gemeinden nicht ausreichen.<br />
Ich wende mich daher an alle, die hier<br />
helfen wollen. Der Tiroler Gemeindeverband<br />
hat zu diesem Zweck ein<br />
eigenes Spendenkonto bei der Raiffeisen<br />
Landesbank Tirol, BLZ 36.000,<br />
Konto Hochwasserhilfe Nr. 556.613<br />
eingerichtet. Jeder Cent kommt ausschließlich<br />
den Opfern zugute.<br />
Ich bedanke mich bei allen die geholfen<br />
haben und noch helfen werden.<br />
Bgm. Hubert Rauch<br />
Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes<br />
Niederösterreich: Dank für die Hilfe von 2002<br />
Spontanhilfe für Hochwasser-Gemeinden<br />
helfen.“ Unser Foto von der Überreichung<br />
der Hilfe-Schecks im Rahmen einer Sitzung<br />
des Bundesvorstandes des Gemeindebundes<br />
zeigt Präsident Helmut Mödlhammer,<br />
Tirols Gemeindebund-Präsident<br />
Bgm. Hubert Rauch, NÖ-GVV Präsident<br />
Alfred Riedl, Vorarlbergs Landesgeschäftsführer<br />
Dr. Otmar Müller, Gemeindebund-Vizepräsident<br />
Prof. Walter Zimper<br />
und NÖ-GVV Landesgeschäftsführer Mag.<br />
Christian Schneider.<br />
KOMMUNAL 13
Flutkatastrophe<br />
Hilfsaktion für die betroffenen steirischen Kommunen<br />
Gemeinden zeigen große Solidarität<br />
Neben den Gemeinden in Vorarlberg<br />
und Tirol waren auch steirische<br />
Gemeinden in besonderem Ausmaß<br />
von den jüngsten<br />
Hochwasserschäden<br />
betroffen. Ich habe<br />
deshalb als Präsident<br />
des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes<br />
gemeinsam mit dem<br />
Präsidenten des Steirischen<br />
Städtebundes,<br />
Bürgermeister Bernd<br />
Rosenberger, eine<br />
Hilfsaktion für die<br />
betroffenen Gemeinden<br />
gestartet. Rasche Hilfe ist nötig, da<br />
in diesen Gemeinden vor allem die<br />
Infrastruktur – Straßenverbindungen,<br />
Wasser- und Abwasserentsorgung,<br />
öffentliche Gebäude und vieles mehr –<br />
massiv in Mitleidenschaft gezogen wur-<br />
Foto: Sissi Furgler<br />
Die Hochwasserkatastrophe im August<br />
dieses Jahres hat in Vorarlberg wesentlich<br />
mehr Gebiete betroffen und einen<br />
größeren Schaden verursacht als das<br />
Jahrhunderthochwasserereignis des<br />
Jahres 1999. Nach ersten Schätzungen<br />
von Experten beläuft sich der Schaden<br />
allein für Infrastruktureinrichtungen<br />
auf über 70 Millionen Euro. Noch nicht<br />
abschätzbar sind die Schadenshöhen in<br />
Privat- und Unternehmensbereich.<br />
Vom Hochwasserereignis am schwersten<br />
betroffen sind die Gemeinden im<br />
hinteren Bregenzerwald, am Arlberg,<br />
im Montafon und im Klostertal. In einigen<br />
Walgaugemeinden wurden vor<br />
allem Betriebsgebiete stark in Mitleidenschaft<br />
gezogen. So waren beispielsweise<br />
Lech und Gargellen über mehrere<br />
Tage nicht mit Kraftfahrzeugen<br />
erreichbar. Mittels einer Luftbrücke<br />
musste die Versorgung sichergestellt<br />
und Personen evakuiert werden. In<br />
Mellau wurde ein Haus weggeschwemmt,<br />
mehrere Brücken im Klostertal<br />
und im Montafon wurden teils<br />
zur Gänze zerstört. Auch die Autobahn<br />
und zahlreiche Straßen wurden unterspült<br />
und waren abschnittsweise nicht<br />
befahrbar. Die Bahnstrecke war ebenfalls<br />
mehrere Tage nicht benutzbar. Als<br />
trauriger Höhepunkt der Hochwasser-<br />
14 KOMMUNAL<br />
den. Es wird diesen Gemeinden nicht<br />
möglich sein, aus Bundes- und Landesmitteln<br />
allein die notwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen<br />
zu bewältigen.<br />
Die beiden kommunalen Interessenvertretungen<br />
haben deshalb ein gemeinsames<br />
Spendenkonto eingerichtet, und<br />
zwar bei der Raiffeisen-Landesbank<br />
Steiermark, BLZ 38000, Kontonummer<br />
31.138.<br />
Und erfreulicherweise kann schon jetzt<br />
gesagt werden, dass sich die steirischen<br />
Städte und Gemeinden an dieser<br />
Hilfsaktion der Solidarität in großer<br />
Zahl beteiligen. Die Vergabe der Mittel<br />
wird gemeinsam, rasch und unbürokratisch<br />
erfolgen.<br />
Bgm. a.D. Hermann Kröll<br />
Präsident des Steiermärkischen Gemeindebundes<br />
katastrophe mussten zwei Todesfälle<br />
beklagt werden.<br />
Angesichts der dramatischen Ereignisse<br />
in Vorarlberg konnte eine große Solidarität<br />
der Bevölkerung mit den Opfern<br />
der Hochwasserkatastrophe festgestellt<br />
werde. Zahlreiche freiwillige Helfer<br />
haben sich in den Dienst der Aufräumarbeiten<br />
gestellt.<br />
Sehr erfreulich war auch die Hilfsbereitschaft<br />
der Gemeinden untereinander.<br />
Vom Hochwasser verschont gebliebene<br />
Gemeinden haben für die betroffenen<br />
Gemeinden finanzielle Unterstützung<br />
aber auch Unterstützung durch<br />
Beistellung von Personal und Geräten<br />
geleistet. Auch Österreichweit haben<br />
viele Gemeinden ihre Solidarität mit<br />
den hochwassergeschädigten Gemeinden<br />
zum Ausdruck gebracht und finanzielle<br />
Hilfeleistungen geboten. Stellvertretend<br />
gilt ein besonderer Dank dem<br />
Gemeindevertreterverband der ÖVP in<br />
Niederösterreich, der spontan 5.000<br />
Euro zur Verfügung gestellt hat.<br />
Nach dem nun das Ausmaß der Schäden<br />
langsam abschätzbar wird, gilt es<br />
durch gemeinsame Anstrengungen in<br />
den betroffenen Regionen den Wiederaufbau<br />
in Angriff zu nehmen. Zahlreiche<br />
Hilfsmaßnahmen sollen dazu beitragen,<br />
dieses Vorhaben möglichst<br />
In den betroffenen Gemeinden der drei<br />
Bundesländer herrscht Zerstörung, wohin<br />
man blickt. Rasche Hilfe ist jetzt das<br />
Wichtigste.<br />
der Siedlungswasserwirtschaft, die durch<br />
das Hochwasser zerstört wurden hinsichtlich<br />
der Förderrichtlinien wie Neuerrichtungen<br />
behandelt werden. „Wasserund<br />
Abwasseranlagen müssen schnellstmöglich<br />
wiederhergestellt werden“, so<br />
Mödlhammer. „Die Gemeinden müssen<br />
darauf vertrauen können, dass etwaige<br />
notwendige Neuerrichtungen und Sanierungen<br />
so gefördert werden, als würde<br />
es sich um einen Neubau handeln. Nur<br />
dann ist sichergestellt, dass diese dringend<br />
notwendigen Reparaturen und<br />
Neuerrichtungen sofort in Angriff<br />
genommen werden können.“<br />
Die Hochwasserkatastrophe in Vorarlberg<br />
Diesmal wesentlich höhere Zerstörungen als 1999<br />
rasch und umfassend umsetzen zu<br />
können. Eine große Unterstützung bietet<br />
dabei beispielsweise der Katastrophenfonds,<br />
der etwa 50<br />
Prozent der anfallenden<br />
Schäden abdecken soll.<br />
Weitere Unterstützungsmaßnahmen<br />
sind<br />
etwa die Überbrückungskredite,<br />
die<br />
der Österreichische<br />
Gemeindebund<br />
gemeinsam mit der<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit initiiert<br />
hat.<br />
Ein herzlicher Dank gilt<br />
allen Einsatzkräften,<br />
insbesondere der Feuerwehr,<br />
dem Roten Kreuz,<br />
der Berg- und Wasserrettung sowie<br />
den Soldaten. Ebenso aber auch den<br />
Gemeinden, die ihre Solidarität mit<br />
den vom Hochwasser betroffenen<br />
Gemeinden zum Ausdruck gebracht<br />
haben, sowie der gesamten Bevölkerung,<br />
die durch ihre hohe Spendenbereitschaft<br />
zur Linderung der Not<br />
beiträgt.<br />
Bgm. Mag. Wilfried Berchtold<br />
Präsident des Vorarlberger<br />
Gemeindeverbandes
Ertragsanteile: Der einheitliche Verteilungsschlüssel ist in Kraft<br />
Eines neues Kapitel<br />
im Finanzausgleich<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz<br />
Im Paktum zum Finanzausgleichsgesetz<br />
2005 wurden die einheitlichen Verteilungsschlüssel<br />
dem Grundsatz nach<br />
vereinbart, mit der jüngst ergangenen<br />
Verordnung des Bundesministers für<br />
Finanzen wurden sowohl die Schlüssel<br />
für die vertikale Verteilung (Obervertei-<br />
lung) als auch die Verteilungsschlüssel<br />
für die horizontale Verteilung (Unterteilung<br />
– Ländertöpfe) festgesetzt.<br />
Eine langjährige Forderung des Österreichischen<br />
Gemeindebundes konnte<br />
damit erfüllt werden.<br />
Ausgangslage<br />
Die Aufteilung der Ertragsanteile aus<br />
den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
auf die einzelnen Gebietskörperschaften<br />
hat in der Vergangenheit<br />
durch einseitige steuerpolitische Maß-<br />
nahmen des Bundes (in der Regel<br />
waren dies Steuerreformen) den Anteil<br />
des Bundes an der Finanzausgleichsmasse<br />
zu Lasten der Länder und<br />
Gemeinden stetig erhöht. Untenstehende<br />
Grafik veranschaulicht dies recht<br />
deutlich anhand einer Zeitreihe.<br />
Um solche strukturelle Nachteile zu<br />
beseitigen, hat der Österreichische<br />
Gemeindebund bereits in den vergangenen<br />
Finanzausgleichsperioden einen<br />
einheitlichen Verteilungsschlüssel für<br />
die gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
gefordert. Als Teilerfolg ist hier wohl<br />
die Zuordnung der bis Ende 1997 als<br />
ausschließliche Gemeindeabgabe konzipierte<br />
Körperschaftsteuer zu den<br />
gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
und dem dabei festgelegten einheitlichen<br />
Verteilungsschlüssel für die Einkommensteuer,<br />
Lohnsteuer, Körper-<br />
Finanzen<br />
Die Ertragsanteilvorschüsse für den September 2005 wurden erstmals auf Basis von<br />
einheitlichen Verteilungsschlüsseln berechnet und den Gemeinden angewiesen.<br />
KOMMUNAL zeigt auf, dass mit den Ertragsanteilvorschüssen für September 2005<br />
jedenfalls ein „neues Kapitel im Finanzausgleich“ für die Gemeinden beginnt.<br />
Anteile der Finanzausgleichmasse<br />
nach Transfers und Kostentragung in Prozent<br />
schaftsteuer und Kapitalertragsteuer II<br />
ab dem Jahr 1998 anzuführen. Regelungen,<br />
die ab diesem Zeitpunkt zu<br />
Aufkommensveränderungen bei den<br />
Ertragssteuern führten, haben in ihren<br />
Aufkommenswirkungen die Gebietskörperschaften<br />
im einheitlich festgesetzten<br />
Ausmaß getroffen.<br />
Die Forderung an das<br />
FAG 2005<br />
In einem gemeinsamen Forderungskatalog<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
und des Österreichischen Städtebundes<br />
zum FAG 2005 wurde die Forderung<br />
auf Einführung eines einheitlichen Verteilungsschlüssels<br />
sowohl für jene Abgaben,<br />
an denen die Gemeinden bereits beteiligt<br />
sind, als auch für die ausschließlichen<br />
Bundesabgaben erhoben, unter Hinweis<br />
auf den rückläufigen Anteil der Gemeinden<br />
am Gesamtabgabenertrag.<br />
◆ Prof. Dietmar Pilz ist Finanzexperte<br />
des Österreichischen<br />
Gemeindebundes<br />
KOMMUNAL 15
Finanzen<br />
Mit dem einheitlichen Schlüssel sollte<br />
die Stabilität des Anteils der Gemeinden<br />
am Gesamtabgabenertrag gesichert<br />
werden.<br />
Vom einheitlichen Schlüssel sollten die<br />
Werbeabgabe (Gemeindeanteil 86,915<br />
Prozent), die Grunderwerbsteuer und<br />
die Bodenwertabgabe (Gemeindeanteil<br />
jeweils 96 Prozent), die durch ihren<br />
hohen Gemeindeanteil de facto wie<br />
Gemeindeabgaben wirken, ausgenommen<br />
werden.<br />
Das Paktum zum FAG<br />
2005<br />
Im Paktum zum FAG 2005 wurde in der<br />
Punktation zu „Finanzausgleich – allgemein“<br />
folgende Vereinbarung getroffen<br />
(Paktumstext):<br />
„Einheitlicher Schlüssel gemäß Ergebnis<br />
Arbeitsgruppe<br />
◆ Ertragsneutrale Umrechnung gemäß<br />
Rechnungsabschluss 2004<br />
◆ Bund bringt ein: Versicherungs-,<br />
Tabaksteuer, Kapitalverkehrssteuern,<br />
Elektrizitäts-, Erdgas-, Kohle-, Norm-<br />
16 KOMMUNAL<br />
verbrauchs-, Konzessionsabgabe;<br />
◆ Ertragsneutrale Umstellung der<br />
Transfers (exklusive Wohnbauförderung<br />
und entsprechender Bedarfszuweisungen)<br />
und Vorwegabzüge auf<br />
neue Basis.“<br />
Das Finanzausgleichsgesetz<br />
2005<br />
Katalog der gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
ab 1. 1. 2005 in Millionen Euro<br />
Die Normierung des<br />
einheitlichen Schlüssels<br />
für die vertikale<br />
Verteilung (Oberverteilung)<br />
und die Verteilungsschlüssel<br />
für<br />
die horizontale Verteilung(Unterverteilung<br />
– Ländertöpfe)<br />
erfolgte bereits im<br />
FAG 2005, mit einer<br />
genauen Beschreibung<br />
der Berechnungsmethoden.<br />
Als<br />
Basisjahr für die Berechnungsgrundlagen<br />
wurde einvernehmlich das Jahr<br />
2004 gewählt.<br />
Abgabenart Gemeindeanteil in Erfolg Juli Anteil der<br />
Prozent (§ 10 FAG) 2005 Gemeinden<br />
Einkommensteuer 11,605 -13,09 -1,52<br />
Lohnsteuer 11,605 1.492,32 168,18 1)<br />
KESt I 11,605 104,47 12,12<br />
KESt II (auf Zinsen) 11,605 35,08 4,07<br />
Körperschaftsteuer<br />
Erbschafts- und<br />
11,605 79,25 9,20<br />
Schenkungssteuer 11,605 11,46 1,33<br />
Bodenwertabgabe 96,000 0,06 56,89<br />
Umsatzsteuer 11,605 1.355,09 143,94 1)<br />
Tabaksteuer 11,605 233,24 27,07<br />
Biersteuer 11,605 18,76 2,18<br />
Mineralölssteuer 11,605 321,45 37,30<br />
Alkoholsteuer 11,605 8,81 1,02<br />
Schaumweinsteuer 11,605 -0,88 0,10<br />
Kapitalverkehrsteuern 11,605 8,47 0,98<br />
Werbeabgabe 86,917 9,20 7,99<br />
Energieabgabe 11,605 14,84 1,72<br />
Normverbrauchsabgabe 11,605 47,10 5,47<br />
Grunderwerbsteuer 96,000 46,69 44,82<br />
Versicherungssteuer<br />
Motorbezogene<br />
11,605 71,73 8,32<br />
Versicherungssteuer 11,605 109,50 12,71<br />
KFZ-Steuer 11,605 2,83 0,19 1)<br />
Konzessionsabgabe 11,605 23,79 2,76<br />
Kunstförderungsbeitrag 11,605 3,75 0,44<br />
1) Anteil nach Abzug von Vorwegabzügen<br />
Vom einheitlichen<br />
Schlüssel sollten Werbeabgabe<br />
(Gemeindeanteil<br />
86,915 Prozent), Grunderwerbsteuer<br />
und<br />
Bodenwertabgabe<br />
(jeweils 96 Prozent)<br />
ausgenommen werden.<br />
Für die Verteilungsparameter in der<br />
Unterverteilung, wie die Volkszahl, die<br />
abgestufte Bevölkerungszahl und der<br />
Fixschlüssel, wird für die Verteilung<br />
ebenfalls das Jahr 2004 als Basisjahr<br />
herangezogen. Die Vereinheitlichung<br />
wird auch bei verschiedenen Transfers<br />
(z.B. Finanzzuweisungen für den<br />
öffentlichen Personennahverkehr) und<br />
Abzügen (EU-Beitrag)<br />
in Form einer Verbreiterung<br />
der Bemessungs-<br />
grundlage auf alle vereinheitlichten<br />
Abgaben<br />
vorgenommen, um<br />
unterschiedliche Anteile<br />
(Ertragsanteile und<br />
Transfers) von Gebietskörperschaften<br />
an einzelnen<br />
Abgaben zu vermeiden.<br />
Gemäß § 25 FAG 2005<br />
hat der Bundesminister<br />
für Finanzen die Schlüsselzahlen<br />
und Prozentsätze<br />
bis spätestens September 2005<br />
per Verordnung festzusetzen.<br />
Verordnung des Bundesministers<br />
für Finanzen<br />
Mit der nunmehr ergangenen Verordnung<br />
des Bundesministers für Finanzen<br />
wurden die Schlüssel- und Prozentsätze<br />
für die Verteilung der Ertragsanteile<br />
und für die Höhe von Finanzzuweisungen<br />
und Abzügen im FAG 2005 festgesetzt.<br />
◆ Katalog der gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben ab 1.1.2005:<br />
Die einheitlichen Schlüsselzahlen und<br />
die dem Katalog der gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben ab 1.1.2005<br />
zugeordneten Abgabenarten sind in der<br />
nebenstehenden Tabelle abgebildet.<br />
Ebenfalls dargestellt ist das Aufkommen<br />
Juli 2005 dieser Abgaben, sowie<br />
der sich daraus ergebende jeweilige<br />
Gemeindeanteil. [Das Juli-Aufkommen<br />
2005 bildet die Basis für die Ertragsanteilvorschüsse<br />
des Septembers 2005.]<br />
Die Gemeindeanteile an der Werbeabgabe,<br />
der Grunderwerbsteuer und der<br />
Bodenwertabgabe wurden, wie der<br />
Tabelle weiters zu entnehmen, beibehalten.<br />
In der Tabelle unberücksichtigt ist das<br />
Restaufkommen an der Abgabe von<br />
alkoholischen Getränken in Höhe von<br />
10.021 Euro (Gemeindeanteil 30 Prozent,<br />
das sind 3006 Euro).<br />
◆ Vertikale Verteilungsschlüssel<br />
(Oberverteilung):<br />
Die Anteile an den gemeinschaftlichen
Mit der Zwischenrechnung für das Jahr 2005 im März 2006 erfolgte eine Rückaufstellung<br />
des einheitlichen Schlüssels ab 1. Jänner 2005. Verschiebungen von Finanzmitteln<br />
sind durch die wertneutrale Umrechnung nicht zu erwarten.<br />
Bundesabgaben der Gebietskörperschaften,<br />
die sich aus dem neuen einheitlichen<br />
Verteilungsschlüssel ergeben,<br />
werden in folgenden Hundertsatzverhältnissen<br />
festgesetzt:<br />
Bund 73,204<br />
Länder 15,191<br />
Gemeinden 11,605<br />
◆ Horizontaler Verteilungsschlüssel<br />
(Unterverteilung):<br />
Zur Bildung von Gemeinde-Ländertöpfen<br />
wurden auch die Verteilungsparameter<br />
für die Gemeindemittel aus<br />
der vertikalen Verteilung vereinheitlicht<br />
und in der Verordnung festgesetzt<br />
(siehe Kasten rechts).<br />
◆ Finanzzuweisungen,<br />
Abzüge:<br />
Die Bemessungsgrundlagen<br />
für Finanzzuweisungen<br />
an Gemeinden<br />
für den öffentlichenPersonennahverkehr<br />
werden auch<br />
vereinheitlicht<br />
und auf die<br />
breitere<br />
Mit dem einheitlichen<br />
Schlüssel konnte eine<br />
langjährige Forderung des<br />
Gemeindebundes verwirklicht<br />
und der von FAG-Periode zu<br />
FAG-Periode nachweislich festgestellte<br />
Rückgang des Anteils<br />
der Gemeinden am Gesamtabgabenertrag<br />
gebremst werden.<br />
Bemessungsgrundlage der Abgaben mit<br />
einheitlichem Schlüssel umgestellt.<br />
[Bisher bildeten lediglich die Energieabgaben<br />
die Berechnungsgrundlagen.]<br />
Ebenso wurde der EU-Beitrag der<br />
Gemeinden, der bisher nur bei der Einkommensteuer<br />
als Vorwegabzug geregelt<br />
war, entsprechend auf die verbreiterte<br />
Bemessungsgrundlage umgestellt.<br />
Schlussbemerkungen<br />
Mit dem einheitlichen Schlüssel hat<br />
eine langjährige Forderung des Österreichischen<br />
Gemeindebundes im<br />
Finanzausgleichsgesetz Eingang gefunden.<br />
Durch die ertragsneutrale Umstellung<br />
der Schlüsselzahlen für die<br />
gemeinschaftlichen<br />
Bundesabgaben, der<br />
Schlüsselzahlen für<br />
die Verteilungsparameter<br />
in der Unterverteilung<br />
bzw. für<br />
diverse Finanzzuweisungen<br />
und<br />
Abzüge werden mittelfristig<br />
zwar keine<br />
spürbaren Vorteile<br />
finanzieller Art für<br />
die Gemeinden zu<br />
erwarten sein.<br />
Der von FAG-Peri-<br />
Finanzen<br />
ode zu FAG-Periode nachweislich festgestellte<br />
Rückgang des Anteils der<br />
Gemeinden am Gesamtabgabenertrag<br />
wird – was zumindest die Anteile an<br />
den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />
anlangt – gebremst werden.<br />
Mit den Ertragsanteilvorschüssen für<br />
den September 2005 beginnt jedenfalls<br />
ein neues Kapitel im Finanzausgleich.<br />
Der einheitliche Schlüssel wird daher<br />
die Transparenz und die Effekte struktureller<br />
Veränderungen durch steuerpolitische<br />
Entscheidungen des Bundes<br />
in Hinkunft wesentlich besser abschätzen<br />
lassen. Zuwächse oder Rückgänge<br />
bei den Ertragsanteilvorschüssen im<br />
laufenden Jahr 2005 sind somit nicht<br />
Ausfluss des neuen einheitlichen<br />
Schlüssels, sondern haben ihre Ursachen<br />
im konjunkturbedingten Abgabenaufkommen.<br />
Mit der Zwischenrechnung für das Jahr<br />
2005 im März 2006 erfolgte eine Rückaufstellung<br />
des einheitlichen Schlüssels<br />
ab 1. Jänner 2005. Verschiebungen von<br />
Finanzmitteln sind durch die wertneutrale<br />
Umrechnung nicht zu erwarten.<br />
Horizontaler Verteilungsschlüssel<br />
(Unterverteilung)<br />
14,499 vH nach der Volkszahl<br />
60,449 vH nach dem abgestuften<br />
Bevölkerungsschlüssel<br />
25,052 vH nach folgenden<br />
Fixschlüsseln<br />
Zunächst als Getränkesteuerausgleich mit<br />
einem Betrag in Höhe von 1,888 vH des<br />
Aufkommens an Umsatzsteuer.<br />
Burgenland 2,572 vH<br />
Kärnten 6,897 vH<br />
Niederösterreich 14,451 vH<br />
Oberösterreich 13,692 vH<br />
Salzburg 6,429 vH<br />
Steiermark 12,884 vH<br />
Tirol 7,982 vH<br />
Vorarlberg 3,717 vH<br />
Wien 31,376 vH<br />
und die verbleibenden Anteile in folgendem<br />
Verhältnis:<br />
Burgenland 2,292 vH<br />
Kärnten 6,118 vH<br />
Niederösterreich 16,689 vH<br />
Oberösterreich 16,206 vH<br />
Salzburg 7,506 vH<br />
Steiermark 12,451 vH<br />
Tirol 9,834 vH<br />
Vorarlberg 5,887 vH<br />
Wien 23,017 vH<br />
KOMMUNAL 17
»<br />
Interview<br />
Gemeindebund-Vizepräsident Bgm.<br />
Bernd Vögerle im Gespräch mit Daniel<br />
Kosak vom Österreichischen Gemeindebund.<br />
Eine Forderung der SPÖ sorgt für Aufregung unter Gemeinden<br />
<strong>Kommunal</strong>steuer auf<br />
zwei Prozent senken?<br />
Im KOMMUNAL-Interview nimmt Gemeindebund-Vizepräsident Bürgermeister Bernd<br />
Vögerle zu Aussagen Stellung, wonach die <strong>Kommunal</strong>steuer von bisher drei auf zwei<br />
Prozent gesenkt werden soll.<br />
KOMMUNAL: Herr Präsident, die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />
war in den vergangenen<br />
Wochen mehrfach Thema innenpolitischer<br />
Diskussionen. In der SPÖ gab<br />
Grundsätzlich ist die Entlastung<br />
des Arbeitslohnes sinnvoll. Dies<br />
kann aber nur dann erfolgen,<br />
wenn ein voller Ersatz für die<br />
einzelne betroffene Gemeinde<br />
sichergestellt ist.<br />
Bgm. Bernd Vögerle<br />
und gibt es Stimmen, die sich eine Senkung<br />
der <strong>Kommunal</strong>steuer von derzeit<br />
drei Prozent auf zwei Prozent wünschen.<br />
Wie stehen Sie zu dieser Forderung?<br />
Vögerle: Grundsätzlich ist die Entlastung<br />
des Arbeitslohnes sinnvoll. Dies kann<br />
aber nur dann erfolgen, wenn ein voller<br />
Ersatz für die einzelne betroffene<br />
Gemeinde sichergestellt ist.<br />
18 KOMMUNAL<br />
«<br />
Wie beurteilen Sie den Verlauf dieser<br />
Diskussion auch in Ihrer eigenen Fraktion?<br />
Auch im SP-Wirtschaftsprogramm<br />
ist ja die Rede von einer Senkung<br />
der <strong>Kommunal</strong>steuer.<br />
Das Wirtschaftsprogramm wird von den<br />
Gemeindevertretern voll mitgetragen.<br />
Der Ansatz ist richtig, es wird der<br />
Arbeitslohn durch die Senkung entlastet.<br />
Dies ist möglich, da die Bemessungsgrundlage<br />
verbreitert wird. Gleichzeitig<br />
ist die Aufkommensneutralität ausdrücklich<br />
vorgesehen.<br />
Wie hoch wäre der österreichweite Verlust<br />
der Gemeinden Ihrer Rechnung<br />
nach, wenn man die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />
ohne Verbreiterung der Bemessungsgrundlage<br />
senkt?<br />
Diese Frage werde ich so nicht beantworten,<br />
denn das ist für mich auszuschließen.<br />
Es wäre aber rechnerisch ein<br />
Drittel des bisherigen Aufkommens.<br />
Die derzeitige <strong>Kommunal</strong>steuer ist vor<br />
allem für kapitalintensive Betriebe mit<br />
wenigen Mitarbeitern ideal, wie ist dieses<br />
Problem aus Ihrer Sicht zu lösen?<br />
Durch die oben angesprochene Verbreiterung<br />
der Bemessungsgrundlage wäre die<br />
Entlastung der Betriebe mit mehreren<br />
Mitarbeitern gewährleistet.<br />
Wie würde sich eine Senkung der <strong>Kommunal</strong>steuer,<br />
verbunden mit einer Verbreiterung<br />
der Bemessungsgrundlage<br />
konkret auf die Gemeinden auswirken?<br />
Haben die Gemeinden mit Verlusten zu<br />
rechnen?<br />
Das Modell sieht jedenfalls die Aufkommensneutralität<br />
vor, nach Berechnungen<br />
gibt es sogar ein kleines Plus für die<br />
Gemeinden.<br />
Abschließend noch ein Wort zur causa<br />
prima in NÖ, der Handymastensteuer.<br />
Wie ist aus Ihrer Sicht die Lage nach<br />
dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes?<br />
Das Urteil ist zwar nicht 1:1 anwendbar,<br />
gibt aber allen Befürwortern dieser Lenkungsabgabe<br />
jedenfalls Recht.<br />
Die Vorgeschichte<br />
Fotos: Hans Braun<br />
Seit dem Sommer steht eine Forderung der<br />
SPÖ im Raum, die den Gemeinden Kopfweh<br />
bereitet.<br />
Vor allem eine Maßnahme eines SP-Forderungspapiers,<br />
wo unter „Punkt 1, Reparatur<br />
der Steuerreform“ unter anderem steht:<br />
„Der Faktor Arbeit soll von Steuern und<br />
Abgaben entlasten, indem die <strong>Kommunal</strong>steuer<br />
von 3 auf 2 Prozent gesenkt und<br />
gleichzeitig die Bemessungsgrundlage verbreitert<br />
wird.“ Dabei bliebe, nach Berechnungen<br />
der SPÖ, das Aufkommen aus der <strong>Kommunal</strong>steuer<br />
gleich.
◆ Dr. Roman Häußl<br />
Gemäss Art. 118 Abs.2 B-VG umfasst<br />
der eigene Wirkungsbereich neben den<br />
in Art.116 Abs.2 angeführten Angelegenheiten<br />
alle Angelegenheiten, die im<br />
ausschließlichen oder überwiegenden<br />
Interesse der in der Gemeinde verkörperten<br />
örtlichen<br />
Gemeinschaft gelegen<br />
und geeignet sind,<br />
durch die Gemeinde<br />
innerhalb ihrer örtlichen<br />
Grenzen besorgt<br />
zu werden. Die<br />
Gesetze haben derartige<br />
Angelegenheiten<br />
ausdrücklich als solche<br />
des eigenen Wirkungsbereiches<br />
der<br />
Gemeinde zu bezeichnen.<br />
Abs.3 dieser Gesetzesstelle zählt<br />
dann jene behördlichen Aufgaben auf,<br />
die der Gemeinde zur Besorgung im<br />
eigenen Wirkungsbereich gewährleistet<br />
sind. In seinem Erkenntnis vom 9.Juli<br />
2005, GZ G4/05, hat der Verfassungsgerichtshof<br />
ausgesprochen, dass der<br />
eigenen Wirkungsbereich der<br />
Gemeinde gemäss Art. 118 Abs.2 und 3<br />
B-VG als „dynamischer Begriff“ zu verstehen<br />
ist, sodass die Aufgaben des<br />
eigenen Wirkungsbereiches nicht auf<br />
dem Stand von 1962 fixiert sind, sondern<br />
es sich beim Art. 118 Abs.2 und 3<br />
B-VG um eine für die neue Entwicklung<br />
offene Legaldefini-<br />
tion handelt (keine<br />
Anwendbarkeit der<br />
Versteinerungstheorie<br />
im Sinne des Zieles<br />
der Gemeindeverfassungsnovelle<br />
1962).<br />
Dieser Auffassung<br />
folgend hat der Verfassungsgerichtshof<br />
in dem vorgenannten<br />
Erkenntnis § 112<br />
Abs.3 dritter Satz GewO 1994 in der<br />
Fassung BGBl. I Nr. 111/2002, als verfassungswidrig<br />
aufgehoben. Die<br />
Bestimmung der Gewerbeordnung, die<br />
Vorschriften über die Gewerbeausübung<br />
in Gastgärten, die sich auf<br />
öffentlichem Grund befinden, enthält,<br />
diese Bestimmung vor, dass der Landeshauptmann<br />
mit Verordnung abwei-<br />
Recht & Verwaltung<br />
VfGH-Erkenntnis zum „eigenen Wirkungsbereich“ der Gemeinde<br />
Gemeinden können<br />
Betriebszeiten steuern<br />
Der „eigene Wirkungsbereich“ der Gemeinde umschreibt all jene Angelegenheiten, die<br />
im ausschließlichen – oder zumindest überwiegenden – Interesse der Gemeinde liegen.<br />
Dass der Begriff „Eigener Wirkungsbereich“ als ein dynamischer zu verstehen ist, der<br />
also Veränderungen unterliegt oder „mit der Zeit geht“, belegt ein aktuelles Erkenntnis<br />
des Verfassungsgerichtshofes (VfGH). KOMMUNAL berichtet exklusiv.<br />
»<br />
Die Aufgaben des<br />
eigenen Wirkungsbereiches<br />
sind nicht<br />
auf dem Stand von<br />
1962 fixiert.<br />
«<br />
VfGH-Erkenntnis vom<br />
9. Juli 2005, GZ G4/05<br />
Bei die auf die Abwehr störenden Lärms<br />
dienenden Betriebszeitenbegrenzung<br />
für Gastgärten handle es sich demnach<br />
um eine Angelegenheit der „örtlichen<br />
Sicherheitspolizei“<br />
chende Regelungen betreffend die<br />
Gewerbeausübung in Gastgärten für<br />
solche Gebiete festlegen kann, die insbesondere<br />
wegen ihrer Flächenwidmung,<br />
ihrer Verbauungsdichte der in<br />
ihnen bestehenden Bedürfnisse im<br />
Sinne des § 113 Abs.1 und ihrer öffentlichen<br />
Einrichtungen, wie Krankenhäuser,<br />
Altenheime, Bahnhöfe, Theater,<br />
Sportplätze und Parks, diese Sonderregelungen<br />
rechtfertigen.<br />
◆ wirkl.Hofrat i. R. Dr. Roman<br />
Häußl ist Experte für<br />
Gemeinderecht<br />
KOMMUNAL 19
Recht & Verwaltung<br />
Lärm-Abwehr ist<br />
Gemeindesache<br />
Der Verfassungsgerichtshof vermeint,<br />
dass die vom Gesetz geforderte Beurteilung<br />
der Auswirkung veränderter Gastgartenbetriebszeiten<br />
auf die in einzelnen<br />
Gemeinden bestehenden öffentlichen<br />
Einrichtungen wie „Krankenhäuser,<br />
Altenheime, Bahnhöfe, Theater,<br />
Sportplätze und Parks“, zweifelsohne<br />
am ehesten der jeweiligen Gemeinde<br />
zusinnbar ist. Bei die auf die Abwehr<br />
störenden Lärms dienenden Betriebszeitenbegrenzung<br />
für Gastgärten<br />
handle es sich demnach um eine Angelegenheit<br />
der „örtlichen Sicherheitspolizei“<br />
gemäss Art. 118 Abs. 3 Z.3 in Verbindung<br />
mit Art. 15 Abs.2 B-VG. Sie<br />
stellt sohin eine Angelegenheit des<br />
eigenen Wirkungsbereiches der<br />
Gemeinde dar. Derartige Maßnahmen<br />
sind daher von der Gemeinde und<br />
nicht vom Landeshauptmann zu treffen.<br />
So erfreulich<br />
der Ausspruch<br />
des<br />
Verfassungsgerichtshofes<br />
über die<br />
dynamische<br />
Interpretation<br />
des eigenen<br />
Wirkungsbereiches<br />
der<br />
Gemeinde im<br />
Art. 118 B-VG<br />
auch ist, so<br />
darf doch im<br />
Gegenstand<br />
nicht übersehen<br />
werden,<br />
dass der für<br />
die Sonderregelung<br />
für<br />
die Gewerbeausübung<br />
in Gastgärten erforderliche<br />
Interessensausgleich von der Gemeinde<br />
nicht einfach herzustellen sein wird.<br />
Darauf hat auch die Bundesregierung<br />
in ihrer Äußerung zum Prüfungsbeschluss<br />
des Verfassungsgerichtshofes<br />
ausdrücklich hingewiesen. Die Gemeinden<br />
werden daher bei Erlassung der<br />
entsprechenden Sperrzeitenverordnung<br />
sehr sorgfältig vorzugehen haben, wollen<br />
sie sicherstellen, dass derartige Verordnungen<br />
auch einer allfälligen<br />
Anfechtung vor dem Verfassungsgerichtshof<br />
standhalten.<br />
Die Gemeinden<br />
werden daher bei<br />
Erlassung der entsprechendenSperrzeitenverordnung<br />
sehr sorgfältig<br />
vorzugehen<br />
haben, wollen sie<br />
sicherstellen, dass derartige<br />
Verordnungen<br />
auch einer allfälligen<br />
Anfechtung vor dem<br />
Verfassungsgerichtshof<br />
standhalten.<br />
20 KOMMUNAL<br />
Umweltmediaton: Möglichkeiten & Grenzen<br />
Der Dialog im<br />
öffentlichen<br />
Raum<br />
Mediation hat im behördennahen Bereich eine Vielzahl<br />
von Anwendungsgebieten bei Streitigkeiten auf kommunaler<br />
oder regionaler Ebene. KOMMUNAL bringt exklusiv<br />
eine Vorschau auf die neue <strong>Ausgabe</strong> der RFG-Schriftenreihe<br />
des Gemeindebundes.<br />
Interessen- und Zielkonflikte im<br />
Umweltbereich treten bei Projektvorhaben<br />
auf, deren Umsetzung negative<br />
Auswirkungen auf die Umwelt<br />
und/oder auf die Lebensqualität der<br />
betroffenen Menschen erwarten lassen<br />
und die daher im Interesse der Öffentlichkeit<br />
stehen. Typische Beispiele für<br />
Umweltmediation sind Auseinandersetzungen<br />
bei Energie-, Ebfall- oder Verkehrspolitischen<br />
Vorhaben (zB Errichtung<br />
von Müllverbrennungsanlagen,<br />
Bau von Autobahn-/Eisenbahntrassen,<br />
Standortfragen für Industrieanlagen).<br />
Umweltmediation ist ein Dialog zwischen<br />
unterschiedlichen Interessengruppen,<br />
der im Idealfall bereits im<br />
Vorfeld bzw parallel zu gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Verfahrensabläufen<br />
durchgeführt wird. Sie stellt eine<br />
Ergänzung zu traditionellen, oftmals<br />
zeit- und kostenintensiven Verwaltungs-<br />
und Gerichtsverfahren dar, ohne<br />
diese zu ersetzen. Im Unterschied zu<br />
anderen Mediationsarten findet<br />
Umweltmediation im öffentlichen Rahmen<br />
statt – aus diesem Grund spricht<br />
man auch von Mediation im öffentlichen<br />
Raum.<br />
Geleitet werden diese Verfahren von<br />
externen, allparteilichen MediatorInnen<br />
bzw Mediationsteams, die von den<br />
Beteiligten anerkannt wurden.<br />
Bei der Planung und Umsetzung<br />
umweltrelevanter Projekte sind vielfältige<br />
Aspekte zu berücksichtigen. Entscheidungen,<br />
die ohne Einbeziehung<br />
aller Betroffenen erarbeitet werden,<br />
stoßen häufig auf Widerstand. Prozesse,<br />
die im Alleingang durchgezogen<br />
werden sollen, können unter Ausnützung<br />
aller rechtlichen Möglichkeiten<br />
endlos verzögert werden und hinterlassen<br />
oftmals<br />
„verbrannte<br />
Erde“.<br />
Umweltmediation<br />
bietet<br />
die Möglichkeit,<br />
ein auf<br />
Freiwilligkeit<br />
beruhendes<br />
Verfahren<br />
unter Einbeziehung<br />
aller<br />
Interessenvertreterdurchzuführen.<br />
Am<br />
Ende dieses<br />
Prozesses<br />
steht eine<br />
gemeinsame<br />
Entscheidungsempfehlung für ein<br />
rechtlich erforderliches Behördenver-<br />
fahren oder ein zivilrechtlicher Vertrag<br />
mit wechselseitiger Bindung..<br />
Nutzen der<br />
Umweltmediation<br />
Bei der Planung und<br />
Umsetzung umweltrelevanter<br />
Projekte sind<br />
vielfältige Aspekte zu<br />
berücksichtigen. Entscheidungen,<br />
die ohne<br />
Einbeziehung aller<br />
Betroffenen erarbeitet<br />
werden, stoßen häufig<br />
auf Widerstand.<br />
Planungsvorhaben im öffentlichen<br />
Raum stehen aufgrund ihrer Dimension<br />
(Anzahl der betroffenen BürgerInnen,
potenzielle negativeAuswirkungen<br />
auf die<br />
Lebensqualität<br />
der Menschen<br />
sowie auf die<br />
Umwelt) im<br />
öffentlichen Interesse.<br />
Politik oder<br />
Verwaltung haben<br />
jedoch letztlich<br />
darüber zu entscheiden.<br />
Die Hauptkritikpunkte der bisher üblichen<br />
Vorgehensweise bei öffentlichen<br />
Planungsvorhaben betreffen<br />
◆ einen mangelhaften und nicht transparenten<br />
Informations- und Kommunikationsfluss<br />
zwischen ExpertInnen,<br />
Verwaltung, Projektträgern und<br />
Betroffenen;<br />
◆ die mangelhaften Beteiligungsmöglichkeiten<br />
für BürgerInnen; die Beteiligungsmöglichkeiten<br />
an Planungsprozessen<br />
sind oft nur selektiv und<br />
zu einem sehr späten Zeitpunkt vorhanden<br />
(Schein-Partizipation);<br />
◆ die vorherrschende Kommunikationskultur,<br />
die oftmals hierarchisch,<br />
konfrontativ und eskalationsfördernd<br />
ist.<br />
Wesentlich ist dabei, Fragen nach der<br />
sozialen Umsetzbarkeit einer Maßnahme<br />
zu stellen und das Konfliktpotenzial<br />
abzuschätzen (Wer sind die<br />
potenziellen Gewinner und Verlierer<br />
Über die Autoren<br />
Mag. Gerhart Conrad Fürst ist<br />
Wirtschafts- und Umweltmediator<br />
Internet: www.arge-wirtschaftsmediation.at<br />
Mag. Barbara Hammerl ist Mediatorin<br />
und Leiterin des Forschungsschwerpunktes<br />
Nachhaltige<br />
Systeme am Joanneum Research<br />
Graz; Internet: www.joanneum.at<br />
Dr. Gudrun Lettmayer ist Mediato-<br />
Wesentlich ist, Fragen<br />
nach der sozialen Umsetzbarkeit<br />
einer Maßnahme zu stellen<br />
und das Konfliktpotenzial<br />
abzuschätzen (Wer sind die<br />
potenziellen Gewinner und<br />
Verlierer einer Maßnahme).<br />
einer Maßnahme).<br />
Umweltmediationsverfahrenkönnen<br />
allen Beteiligten<br />
Nutzen bringen.<br />
BürgerInnen,<br />
die sich an Mediationsverfahren<br />
beteiligen, profitieren,<br />
weil ihre<br />
Bedürfnisse und<br />
Interessen effektiver<br />
berücksichtigt werden können. Sie<br />
haben als lokale ExpertInnen in der<br />
Regel ein detailliertes Wissen über die<br />
konkrete Situation in ihrem Lebensumfeld<br />
und oftmals auch sehr konkrete<br />
Vorstellungen über Lösungsmöglichkeiten.<br />
Politik und Verwaltung profitieren,<br />
weil Entscheidungen nicht nur inhaltlich<br />
verbessert werden, sondern auch<br />
nachvollziehbar und besser abgesichert<br />
sind und somit mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
schneller und kostengünstiger<br />
umgesetzt werden können.<br />
Grenzen der<br />
Umweltmediation<br />
Die wichtigsten Grenzen des Einsatzes<br />
der Mediation sind gegeben durch<br />
◆ Mangelnde legistische Verbindlichkeit:<br />
Die Umsetzung der ausgehandelten<br />
Mediationsergebnisse in nachgeschalteten<br />
Behördenverfahren ist<br />
nicht garantiert. Die Mediationsver-<br />
rin und wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
am Institut für nachhaltige<br />
Techniken und Systeme am Joanneum<br />
Research Graz;<br />
Internet: www.joanneum.at<br />
Mag. Gerlinde Mayerhofer ist eingetragene<br />
Mediatorin und Legal<br />
Senior Adviser in der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria AG;<br />
Internet: www.kommunalkredit.at<br />
Recht & Verwaltung<br />
einbarung kann von der Behörde<br />
grundsätzlich lediglich als Entscheidungsgrundlage<br />
herangezogen werden<br />
oder als Beweismittel zur Feststellung<br />
des Sachverhaltes genutzt<br />
werden.<br />
◆ Knappe Ressourcen an Zeit und<br />
Geld: Dies betrifft den Umfang mancher<br />
Verfahren und die prinzipielle<br />
Zumutbarkeit von Partizipation. Es<br />
ist jedoch immer die Entscheidung<br />
der Beteiligten, wie weit sie sich in<br />
einem Verfahren engagieren wollen<br />
(Grundsatz der Freiwilligkeit).<br />
◆ Soziale/gesellschaftliche Gründe:<br />
Dieser Einwand spielt auf gesellschaftliche<br />
Machtungleichgewichte<br />
an, die einer partnerschaftlichen<br />
Lösung entgegenstehen. Hier kommt<br />
es vor allem auf eine klare Vereinbarung<br />
zu Beginn der Mediation an<br />
(Mediationsvertrag).<br />
Fact-Box RFG<br />
Rechts- und Finanzierungspraxis der<br />
Gemeinden (RFG) ist eine Kooperation<br />
zwischen dem Österreichischer<br />
Gemeindebund, <strong>Kommunal</strong>kredit,<br />
kommunal consult, Leitner + Leitner,<br />
RPW NÖ GBG und dem<br />
Verlag MANZ. RFG<br />
erscheint 4 Mal jährlich<br />
(März, Juni, September,<br />
Dezember)<br />
Jahresabonnement<br />
2005 : 110 Euro inkl.<br />
Versand;<br />
Für Mitglieder des<br />
Österreichischen<br />
Gemeindebundes: Jahresabonnement<br />
2005<br />
90 Euro inkl. Versand<br />
Einzelheft 2005 33 Euro<br />
MANZ Bestellservice:<br />
Tel: (01) 531 61-100<br />
Fax: (01) 531 61-455<br />
E-Mail: bestellen@manz.at<br />
KOMMUNAL 21
Recht & Verwaltung<br />
Die Festlegung der deutschen Sprache als<br />
Amtssprache impliziert wohl auch die<br />
Forderung, dass die deutsche Sprache<br />
entsprechend den geltenden Rechtschreibregeln<br />
verwendet wird.<br />
Die Rechtschreibreform gilt auch für Behörden<br />
„Deutsche Sprach’ ist<br />
schwere Sprach’“<br />
„Deutsche Sprach’ ist schwere Sprach’“; dieser von Ausländern des öfteren gemachte<br />
Ausspruch, hat durch die neue Rechtschreibreform wiederum Aktualität erlangt. Seit<br />
1. August 2005 ist die neue Rechtschreibung für Schüler und Behörden verbindlich. Die<br />
Rechtschreibreform setzt u.a. bei der Groß- und Kleinschreibung, beim Abteilen von<br />
Wörtern sowie bei der Verwendung von „ß“ und „ss“ neue Maßstäbe.<br />
Gemäß Artikel 8 der Österreichischen<br />
Bundesverfassung (B-VG) ist die deutsche<br />
Sprache, unbeschadet der den<br />
sprachlichen Minderheiten bundesgesetzlicheingeräumten<br />
Rechte, die<br />
Staatssprache<br />
der<br />
Republik.<br />
Die Festlegung<br />
der<br />
deutschen<br />
Sprache als<br />
Staatssprachebedeutet,<br />
dass die<br />
deutsche<br />
Sprache die<br />
offizielle<br />
Sprache der Republik ist; alle Anordnungen<br />
der Staatsorgane wie Gesetze,<br />
Verordnungen, Urteile oder Bescheide<br />
sind in deutscher Sprache zu treffen.<br />
Auch der amtliche Verkehr hat deutsch<br />
zu erfolgen (VfSlg 9233; VwSlgNF<br />
11081A; VwGH 25.4.1995, Zahl<br />
95/20/0065). Branchenübliche lateinische<br />
Fachausdrücke in Kundmachungen<br />
sind allerdings zulässig (VfSlg 4092).<br />
Die Festlegung der deutschen Sprache<br />
als Amtssprache impliziert wohl auch<br />
22 KOMMUNAL<br />
Bescheide, in denen<br />
die deutsche Sprache<br />
nicht entsprechend der<br />
geltenden Rechtschreibung<br />
verwendet wird,<br />
sind deswegen nicht<br />
anfechtbar oder<br />
vernichtbar.<br />
die Forderung, dass die deutsche Sprache<br />
entsprechend den geltenden Rechtschreibregeln<br />
verwendet wird. Es erhebt<br />
sich daher die Frage, ob Bescheide in<br />
denen die deutsche Sprache nicht<br />
in geltender Form verwendet wird<br />
oder die Rechtschreibfehler ent-<br />
halten deswegen anfechtbar oder<br />
gar nichtig sind. Das für das Verwaltungsverfahren<br />
grundsätzlich<br />
geltende allgemeine Verwaltungsverfahrensgesetz<br />
(AVG), enthält<br />
diesbezüglich keine Anordnungen.<br />
Es ist daher<br />
davon auszugehen,<br />
dass auch Bescheide in<br />
denen die deutsche<br />
Sprache nicht entsprechend<br />
der geltenden<br />
Rechtschreibung verwendet<br />
wird, so ferne sie<br />
nur klar und deutlich die<br />
entsprechenden Anordnungen<br />
zum Ausdruck bringen,<br />
deswegen nicht anfechtbar<br />
oder vernichtbar sind. Der<br />
Verwaltungsgerichtshof hat<br />
in ständiger Judikatur ausgesprochen,<br />
das Schreibfehler<br />
in Bescheiden unerheblich sind,<br />
wenn sie die Feststellung des beabsichtigen<br />
Bescheidinhaltes nicht unmöglich<br />
machen. Im Falle eines offenkundigen<br />
Schreibfehlers, der einerseits gem. § 62<br />
Abs, 4 AVG verbesserungsfähig ist,<br />
anderseits aber erkennen lässt, was<br />
gemeint ist, ist eine bescheidmäßige<br />
Verbesserung entbehrlich, wenn alle<br />
Parteien erkannt haben, was gemeint<br />
ist; dies gilt wohl auch bei Rechtschreibfehlern.<br />
In diesem Zusammenhang ist aber darauf<br />
hinzuweisen, dass in Bescheiden die<br />
Gesetzessprache (verba legalia) zu verwenden<br />
ist. Wenn die Bauordnung<br />
daher z.B. von<br />
Baubewilligung<br />
spricht,<br />
erscheint es<br />
nicht statthaft in<br />
einem Bescheid<br />
von Baugenehmigung<br />
oder<br />
Baugestattung<br />
zu sprechen.<br />
Dem Geiste des<br />
Artikels 8 B-VG<br />
folgend, wird<br />
daher zu verlangen<br />
sein, dass<br />
sich alle Behörden,<br />
also auch die Gemeindebehörden<br />
an die neue Rechtschreibung halten.<br />
Dr. Roman Häußl<br />
Dem Geiste des<br />
Artikels 8 B-VG folgend,<br />
wird daher zu verlangen<br />
sein, dass sich alle<br />
Behörden, also auch die<br />
Gemeindebehörden an<br />
die neue Rechtschreibung<br />
halten.
Die Homepage des Gemeindebundes im „neuen Kleid“<br />
„Die bisherige Internet-Seite hat einfach<br />
nicht mehr den Anforderungen eines<br />
modernen Internet-Auftritts entsprochen“,<br />
erklärt Gemeindebund-Generalsekretär<br />
Dr. Robert Hink. „Wir bemühen<br />
uns, unseren Mitgliedern, aber auch allen<br />
Besuchern und Interessierten einen<br />
optisch ansprechenden und inhaltlich gut<br />
gegliederten Überblick über die Aktivitäten<br />
des Gemeindebundes zu bieten.“<br />
Neues Design<br />
Dass der Relaunch zeitlich gemeinsam<br />
mit kommunalnet.at erfolgt, ist durchaus<br />
gewollt. „Es macht Sinn, dass wir alle<br />
Online-Angebote des Gemeindebundes<br />
zu einem gemeinsamen Zeitpunkt<br />
optisch, technisch und inhaltlich optimieren“,<br />
so Hink. „Unsere Mitglieder erwarten<br />
zu Recht eine moderne und leicht<br />
bedienbare Serviceleistung.“<br />
Nahezu alle Bereiche<br />
wurden verbessert,<br />
einige sogar neu<br />
geschaffen. Im „News“-<br />
Bereich auf der Startseite<br />
finden sich in kompakter<br />
Form Berichte<br />
über alle aktuellen Aktivitäten<br />
und Initiativen<br />
des Gemeindebundes.<br />
Neu sind auch zahlreiche<br />
Möglichkeiten zur<br />
Reaktion auf einzelne<br />
Beiträge. „Jeder Leser<br />
kann für jeden Artikel<br />
eine Bewertung abgeben“,<br />
so Hink. „Das ist<br />
uns deswegen wichtig,<br />
weil wir wissen wollen,<br />
ob die Informationen,<br />
die wir bereitstellen,<br />
tatsächlich auf die<br />
Bedürfnisse der User<br />
treffen“, erklärt Hink.<br />
Ergänzend dazu kann<br />
man auch bei jedem Beitrag einen selbst<br />
geschriebenen Kommentar abgeben, um<br />
zu deponieren, was gefallen oder gefehlt<br />
hat. Zudem endet jeder Beitrag mit der<br />
Möglichkeit, dem Verfasser direkt ein<br />
E-Mail zu schicken oder auch den betreffenden<br />
Artikel per E-Mail jemand anderem<br />
weiterzuempfehlen.<br />
Reicher Service-Bereich<br />
Im Servicebereich wurden alle Elemente<br />
zusammengefasst, die den Gemeinden<br />
und ihren Mitarbeiter von direktem Nutzen<br />
sein können. „Hier werden alle Publikationen<br />
des Gemeindebundes, wie etwa<br />
unsere Schriftenreihe oder die RFG-Zeitschrift<br />
zur Bestellung und/oder zum<br />
<strong>Download</strong> angeboten“, freut sich der<br />
Gemeindebund-Generalsekretär. Ebenso<br />
werden regelmäßig Umfragen, Studien<br />
oder andere hilfreiche Dokumente veröffentlicht.<br />
„Die regelmäßige Publikation<br />
von Finanzdaten, wie etwa der Ertragsanteile,<br />
ist zu einem viel beanspruchten Service<br />
für die Gemeinden<br />
geworden“, so Hink.<br />
Diese Leistung wird<br />
natürlich beibehalten<br />
und sogar noch ausgebaut.<br />
Prominenter platziert<br />
ist der Bereich der<br />
„Wettbewerbe“. Hier<br />
werden alle Wettbewerbe<br />
des Gemeindebundes,<br />
aber auch<br />
anderer Veranstalter,<br />
an denen die Gemeinden<br />
teilnehmen können<br />
ausführlich dargestellt.<br />
„Die vergangenen<br />
Jahre haben<br />
gezeigt, dass die<br />
Gemeinden unzählige<br />
tolle Ideen haben und<br />
Leistungen anbieten,<br />
die es wert sind, in<br />
Wettbewerben aneinander<br />
gemessen zu<br />
werden“, so Hink. „Zudem sorgen diese<br />
Wettbewerbe für eine große öffentliche<br />
Wahrnehmung der Gemeinden, die<br />
Gemeindebund<br />
„On air“ seit 10 Tagen<br />
Parallel zum Relaunch von kommunalnet.at hat auch der Österreichische Gemeindebund<br />
seinen Internet-Auftritt auf www.gemeindebund.gv.at neu gestaltet. Die neue<br />
Seite entspricht nun technisch und optisch dem Stand der Zeit.<br />
»<br />
Unsere Mitglieder<br />
erwarten zu Recht<br />
eine moderne und<br />
leicht bedienbare<br />
Serviceleistung.<br />
«<br />
Dr. Robert Hink<br />
Gemeindebund Generalsekretär<br />
Preisträger können sich anschließend<br />
meist vor Anfragen der Presse kaum retten.<br />
Diese Bewerbe sind also wichtiger<br />
Bestandteil der Image-Pflege der österreichischen<br />
Gemeinden.“<br />
Auch für Medien gibt es einen eigenen<br />
Bereich. Hier finden sich alle Pressemeldungen<br />
des Gemeindebundes wieder.<br />
Im Servicebereich wurden alle<br />
Elemente zusammengefasst, die<br />
den Gemeinden und ihren Mitarbeiter<br />
von direktem Nutzen sein<br />
können.<br />
Ebenso gibt es die Möglichkeit, druckfähige<br />
Photos der Spitzenvertreter des<br />
Gemeindebundes herunterzuladen. Diese<br />
Datenbank wächst beständig und umfasst<br />
auch Photos von Veranstaltungen.<br />
Schwerpunkt-Dossiers<br />
Ganz neu gestaltet wird auch der Bereich<br />
einzelner Schwerpunktthemen des<br />
Gemeindebundes, die meist über mehrere<br />
Wochen oder Monate aktuell sind<br />
und mehr als nur ein Dokument oder<br />
einen Artikel enthalten. „Hier geht’s<br />
darum, dass wir einen vollständigen<br />
Überblick bzw. eine Dokumentation relevanter<br />
Dokumente zu einem bestimmten<br />
Thema anbieten“, so der Generalsekretär.<br />
„Ein Beispiel dafür ist etwa die ab dem<br />
nächsten Schuljahr kommende Nachmittagsbetreuung<br />
für Pflichtschüler. Hier<br />
können die User in kompakter Form in<br />
alle zu diesem Thema gehörenden Dokumente<br />
und Unterlagen Einsicht nehmen.“<br />
„In Summe hat der Gemeindebund also<br />
sein Online-Angebot also deutlich erweitert<br />
und für die Besucher seiner Seite<br />
interessanter gemacht“, resümiert Hink.<br />
www.gemeindebund.gv.at<br />
KOMMUNAL 23
E-Government<br />
Die E-Government Offensive des Österreichischen Gemeindebundes<br />
Die besondere Rolle<br />
der Gemeinden<br />
Um bei der rasanten Entwicklung im E-Government Bereich – beginnend von der<br />
flächendeckenden Verwendung (und Pflege) zentraler Register bis hin zur Verfügungstellung<br />
von E-Government Services für die Bürgerinnen und Bürger – Schritt halten<br />
zu können, ist ein hoher Ressourceneinsatz für alle Städte und Gemeinden erforderlich.<br />
Das ist nur einer der Gründe,warum der Österreichische Gemeindebund gemeinsam mit<br />
der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria die Plattform „kommunalnet.at“ gegründet hat.<br />
◆ Michael Vesely<br />
Die Liste der von den Gemeinden zu<br />
wartenden Datenbestände reicht von<br />
Adressen, über Gebäude und Wohnungen<br />
bis hin zu Meldedaten und den<br />
dazugehörenden Dokumenten und bildet<br />
damit die Basis für alle wesentlichen<br />
E-Government Aktivitäten der<br />
Republik.<br />
Anders als größere Einheiten wie Bund,<br />
Länder oder größere Städte unterhalten<br />
die meisten Gemeinden aber keine<br />
eigenen IT-Stäbe und bedienen sich –<br />
ähnlich wie KMUs – bei der Entwicklung<br />
und Umsetzung EDV gestützter<br />
Prozesse privatwirtschaftlicher Dienstleister.<br />
Der möglichst unmittelbaren<br />
Vernetzung der Anforderungen der Praxis<br />
auf Gemeindeebene mit den<br />
E-Government Projekten auf Bundesund<br />
Länderebene kommt daher beson-<br />
◆ Michael Vesely ist Geschäftsführer<br />
von kommunalnet.at<br />
24 KOMMUNAL<br />
dere Bedeutung zu, eine Aufgabe die<br />
auf Grund der Vielfältigkeit der Dienstleister<br />
und ihrer Anwendungen aber<br />
kaum bzw. nur ungenügend zu bewältigt<br />
werden konnte. Noch schwieriger,<br />
als mit den von Bund und Ländern<br />
bestimmten (und sich ständig ändernden!)<br />
Rahmenbedingungen bei „deren“<br />
Projekten zu Rande zu kommen ist es,<br />
eigene Projekte mit einem echten und<br />
nachvollziehbaren Zusatznutzen für die<br />
kommunale Verwaltung flächendeckend<br />
durchzusetzen.<br />
kommunalnet.at:<br />
Proaktives kommunales<br />
E-Government<br />
Der Österreichische<br />
Gemeindebund hat mit<br />
seinen Landesverbänden<br />
aus den Erfahrungen der<br />
letzten Jahre Konsequenzen<br />
gezogen und –<br />
gemeinsam mit der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria – mit<br />
kommunalnet.at eine<br />
Plattform geschaffen, der<br />
in Zukunft eine besondere<br />
strategische Rolle zukommen<br />
wird. Dazu wurden<br />
erstmals die wichtigsten<br />
Softwarepartner eingebunden<br />
und steuern<br />
gemeinschaftlich technische Komponenten<br />
und Know-how bei. Die Gründe<br />
liegen auf der Hand: durch die Kooperation<br />
zwischen einem Großteil der<br />
wichtigsten Softwarepartner der<br />
Gemeinden und der Interessenvertretung<br />
der Gemeinden entsteht erstmals<br />
in Österreich eine politisch und technologisch<br />
herausragende Bündelung der<br />
kommunalen e-Government Interessen<br />
(u.a.) gegenüber Bund und Ländern.<br />
Damit wird nicht nur die Auswirkung<br />
bestimmter Projekte auf Bundes- und<br />
Länderebene bereits in der Entstehungsphase<br />
rascher und präziser<br />
abschätzbar, vielmehr werden durch<br />
die operativen Stärken dieser Kooperation<br />
die Chancen einer proaktiven<br />
Gestaltung der<br />
E-Government<br />
Politik in Österreich<br />
im Sinne<br />
Anders als größere<br />
Einheiten wie Bund, Länder<br />
oder Städte bedienen<br />
sich die meisten<br />
Gemeinden – ähnlich<br />
wie KMUs – bei der Entwicklung<br />
und Umsetzung<br />
EDV gestützter Prozesse<br />
privatwirtschaftlicher<br />
Dienstleister.<br />
der Kommunen<br />
deutlich verbessert.<br />
Konkret<br />
soll dadurch<br />
E-Government<br />
möglichst effizient<br />
und effektiv,<br />
im Sinn der<br />
Gemeinden,<br />
umgesetzt werden.<br />
Die<br />
Gemeinden können<br />
in dieser<br />
Konstellation
<strong>Kommunal</strong>net: Durch die Kooperation zwischen einem Großteil der wichtigsten Softwarepartner<br />
der Gemeinden und der Interessenvertretung der Gemeinden entsteht<br />
erstmals in Österreich eine politisch und technologisch herausragende Bündelung der<br />
kommunalen e-Government Interessen (u.a.) gegenüber Bund und Ländern.<br />
nicht nur österreichweit eigene Prioritäten<br />
noch besser und zielgenauer<br />
definieren, sondern – durch Nutzung<br />
der Plattform kommunalnet.at – auch<br />
die flächendeckende Umsetzung<br />
gewährleisten bzw. mit unterstützen -<br />
ein Umstand von dem auch Bund und<br />
Länder im Sinne einer effizienten und<br />
„bodennahen“ Umsetzung von E-Government<br />
deutlich profitieren können.<br />
Version 2.0: Mehr Inhalt,<br />
kleinerer Preis<br />
Die neue strategische Komponente von<br />
kommunalnet.at ist in der Version 2.0<br />
ab September<br />
2005<br />
durch ein<br />
deutlich<br />
verbessertesServiceangebot<br />
für die<br />
Gemeinden<br />
ideal<br />
ergänzt:<br />
bei einem<br />
von Euro<br />
4,90 auf<br />
Euro 3,50<br />
gesenkten<br />
Preis je Monat und Nutzer bietet beispielsweise<br />
das Basispaket deutlich<br />
mehr und verbesserte Features und<br />
Anwendungen für die Gemeinden als<br />
Die neue strategische<br />
Komponente von<br />
kommunalnet.at ist in der<br />
Version 2.0 ab September<br />
2005 durch ein deutlich<br />
verbessertes Serviceangebot<br />
für die Gemeinden<br />
ideal ergänzt.<br />
bisher (siehe Kasten). Sowohl die<br />
Dienstleistungen im Basispaket als auch<br />
die dazu verfügbaren Module und Ver-<br />
◆ Zugang zum Portalverbund (Single-<br />
Signon für E-Government Anwendungen<br />
von Bund und Ländern)<br />
◆ Zugang zu Bundesanwendungen, die<br />
nicht im Portalverbund laufen (ZMR,<br />
GWR, etc.)<br />
◆ Gemeinderecht aktuell (Übersicht<br />
über relevante Gesetze, sowie Möglichkeit,<br />
an der Begutachtung teilzunehmen)<br />
◆ Kostenlose Nutzung des VergabeExplorer<br />
(kostenloser Zugriff auf Lieferantenauskünfte<br />
(Bonität, Firmenbuch)<br />
◆ Wegfall der monatlichen Benutzergebühren<br />
beim Lokalen Melderegister<br />
◆ Nachrichten zu den Themen Finanzen,<br />
Recht, E-Government, etc.<br />
◆ täglicher Pressespiegel<br />
◆ Diskussionsforen<br />
◆ kommunales Adressbuch (Name,<br />
Funktion, Kontaktdaten von über<br />
40.000 Personen)<br />
◆ tägliche Insolvenzliste<br />
◆ Schwerpunktberichterstattung<br />
◆ Terminübersicht<br />
◆ Musterprojekte<br />
◆ Gebrauchtgerätebörse<br />
◆ Jobbörse<br />
◆ Linksammlung (kommentiert)<br />
E-Government<br />
günstigungen bieten praxisorientierte<br />
Dienstleistungen für die tagtägliche<br />
Nutzung in der kommunalen Politik<br />
und Verwaltung<br />
zu konkurrenzlosen<br />
wirtschaftlichenKonditionen<br />
an. Bestechend<br />
ist<br />
dabei aber<br />
nicht nur der<br />
niedrige Preis<br />
sondern darüber<br />
hinaus<br />
auch der<br />
unkomplizierte<br />
und<br />
kundenfreundliche Zugang zu den vielfältigen<br />
Leistungen von<br />
kommunalnet.at. Zusammen mit den<br />
Experten des Gemeindebundes und der<br />
Software-Dienstleister hat unser Team<br />
die neuesten Erkenntnisse der Bedienerführung<br />
einfließen lassen. kommunalnet.at<br />
Version 2.0 ist deshalb<br />
bestens geeignet, die Forderungen der<br />
Gemeinden nach einem kosteneffizienten<br />
und gleichzeitig möglichst effektivem<br />
e-Government Realität werden zu<br />
lassen.<br />
Version 2.0 ist bestens<br />
geeignet, die Forderungen<br />
der Gemeinden nach<br />
einem kosteneffizienten<br />
und gleichzeitig möglichst<br />
effektivem E-Government<br />
Realität werden zu lassen.<br />
Das Basispaket von kommunalnet.at Version 2.0<br />
◆ u.v.m.<br />
Das Basispaket kostet Euro 3,50 pro<br />
Monat und Benutzer. Zusätzlich haben<br />
Nutzer des Basispaketes Zugang zu folgenden<br />
Modulen und Vergünstigungen<br />
◆ RDB (Rechtsdatenbank des Manz-Verlags)<br />
◆ keine Einrichtegebühr (Ersparnis:<br />
Euro 249,80)<br />
◆ keine monatliche Gebühr (Ersparnis:<br />
Euro 39,00)<br />
◆ pro Dokument nur Euro 2,95 (statt<br />
Euro 4,98)<br />
◆ APA DeFacto (Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv)<br />
◆ pro Dokument ca. 40 Prozent<br />
verbilligt<br />
◆ diverse Seminare (Vergaberecht, etc.)<br />
◆ bis zu 25 Prozent verbilligt, bzw.<br />
bevorzugte Anmeldung<br />
◆ KSV (Kreditschutzverband)<br />
◆ keine Einrichtegebühr (Ersparnis:<br />
Euro 59,00)<br />
◆ monatlich nur Euro 9,00 (statt Euro<br />
15,20)<br />
◆ Abfragen bis zu 40 Prozent vergünstigt<br />
◆ Gutscheinbuch<br />
◆ u.v.m.<br />
KOMMUNAL 25
E-Government<br />
Leitfaden für Bürgermeister und Gemeindemandatare<br />
Jede Person definiert<br />
durch zwei Zahlen<br />
Der dritte – und vorläufig letzte – Teil der KOMMUNAL-Serie befasst sich mit zwei Themen,<br />
die überaus wichtig sind: den – etwas komplizierten – „Personenkennzahlen“ und<br />
dem vielgenannten und in den Gemeinden bereits sehr weit verbreiteten „Back Office“.<br />
◆ Christian Rupp<br />
„Der Einsatz von bereichsspezifisch verschiedenen<br />
Personenkennzeichen ist ein<br />
wesentliches datenschutzrechtliches Anliegen:<br />
E-Government darf durch die Verwendung<br />
einer einzigen Personennummer<br />
für jeden Bürger nicht zum Vehikel für die<br />
Erzeugung des gläsernen Bürgers gemacht<br />
werden. Bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />
garantieren die sichere, durch die<br />
Bürgerkarte überall einsetzbare Identifikation<br />
der Bürger bei gleichzeitigem verlässlichem<br />
Datenschutz.“ (MR Dr. Waltraut<br />
Kotschy, Datenschutzkommission/<br />
Stammzahlenregisterbehörde).<br />
Das bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />
ist im E-Government für die<br />
Identifikation und Authentifizierung von<br />
Personen von besonderer Bedeutung.<br />
Personen können meist durch Name und<br />
Geburtsdatum identifiziert werden.<br />
Allerdings gibt es im österr. Telefonbuch<br />
mehr als 300 Einträge zu Franz Müller<br />
und auch Hermann Maier ist nicht einzigartig,<br />
gibt es doch 67 Namensvettern.<br />
Es ist daher notwendig einen eindeutigen<br />
Ordnungsbegriff hoher Qualität, der<br />
◆ Christian Rupp ist Exekutivsekretär<br />
E-Government des<br />
Bundes<br />
26 KOMMUNAL<br />
nach Möglichkeit über das Leben der<br />
Person konstant bleibt, einzuführen und<br />
zu definieren. In Österreich bieten sich<br />
dazu zwei Zahlen an: die Sozialversicherungsnummer,<br />
die im Gesundheitswesen<br />
Verwendung findet und die ZMR-Zahl,<br />
die im Meldewesen verwendet wird.<br />
Aus Gründen des Datenschutzes wird<br />
für natürliche Personen die ZMR-Zahl<br />
nicht direkt verwendet, sondern sie wird<br />
mit einem geheimen Schlüssel der<br />
Stammzahlenregisterbehörde verschlüsselt.<br />
Die so verschlüsselte<br />
ZMR-Zahl wird<br />
Stammzahl genannt.<br />
Die Stammzahl ist eindeutig<br />
für jede Person.<br />
Sie wird ausschließlich<br />
auf der Bürgerkarte<br />
gespeichert und darf<br />
nur als Ausgangsbasis<br />
für die Errechnung des<br />
bereichsspezifischen<br />
Personenkennzeichens<br />
verwendet werden.<br />
Das bereichsspezifische<br />
Personenkennzeichen<br />
(kurz: bPK) wird mit<br />
Hilfe der Stammzahl<br />
und der Benennung<br />
des Bereiches berechnet.<br />
Das Wesen der<br />
bPK ist es, dass für unterschiedliche<br />
Bereiche unterschiedliche bPK generiert<br />
werden. Das bedeutet, dass die bPK für<br />
den Bereich Steuern und Abgaben verschieden<br />
von der bPK für den Bereich<br />
Bauen und Wohnen ist. Ein bereichsspezifisches<br />
Personenkennzeichen kann<br />
nicht in ein anderes bereichsspezifisches<br />
Personenkennzeichen umgerechnet werden.<br />
Ebensowenig kann von einem<br />
Aus Gründen des<br />
Datenschutzes wird die<br />
ZMR-Zahl nicht direkt<br />
verwendet, sondern sie<br />
wird mit einem geheimen<br />
Schlüssel der<br />
Stammzahlenregisterbehörde<br />
verschlüsselt.<br />
Die so codierte ZMR-<br />
Zahl wird Stammzahl<br />
genannt.<br />
bereichsspezifischen Personenkennzeichen<br />
auf die Stammzahl zurück gerechnet<br />
werden.<br />
Tritt also eine Person mit ihrer Bürgerkarte<br />
an die Behörde heran, wird im<br />
ersten Schritt die Stammzahl von der<br />
Bürgerkarte ausgelesen. Aus dieser<br />
Stammzahl wird dann in Folge, das für<br />
den Fachbereich gültige bereichsspezifische<br />
Personenkennzeichen berechnet<br />
und gespeichert. Unter diesem bPK können<br />
dann alle in diesem Fachbereich<br />
gespeicherten Daten<br />
der Person zugeordnet<br />
werden.<br />
Bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />
anderer Fachbereiche<br />
dürfen nicht gespeichert<br />
werden. Erstreckt<br />
sich ein Verfahren über<br />
mehrere Bereiche, so<br />
darf das "fremde"<br />
bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />
nur<br />
in verschlüsselter Form<br />
gespeichert werden.<br />
Die Verschlüsselung findet<br />
dabei so statt, dass<br />
nur die jeweils zuständige<br />
Anwendung, das<br />
sie betreffende<br />
bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />
wieder entschlüsseln kann. Ein Beispiel:<br />
Wenn der Bürger die Ausstellung<br />
einer Meldebestätigung begehrt und<br />
diese elektronisch zugestellt haben<br />
möchte, so werden sowohl das bereichsspezifische<br />
Personenkennzeichen für die<br />
Meldebestätigung als auch jenes für die<br />
elektronische Zustellung berechnet.<br />
Letzteres wird aber verschlüsselt gespei-
Die Personenkennzahl<br />
E-Government darf durch die Verwendung<br />
einer einzigen Personennummer<br />
für jeden Bürger nicht zum<br />
Vehikel für die Erzeugung des gläsernen<br />
Bürgers gemacht werden.<br />
Die Stammzahl ist eindeutig für<br />
jede Person. Sie wird ausschließlich<br />
auf der Bürgerkarte gespeichert<br />
und darf nur als Ausgangsbasis für<br />
die Errechnung des bereichsspezifischen<br />
Personenkennzeichens verwendet<br />
werden.<br />
Das bereichsspezifische Personenkennzeichen<br />
(kurz: bPK) wird mit<br />
Hilfe der Stammzahl und der Benennung<br />
des Bereiches berechnet.<br />
chert und kann nur von der elektronischen<br />
Zustellung gelesen werden, die<br />
dann die Meldebestätigung in das Postfach<br />
des richtigen Hermann Maier einordnen<br />
kann.<br />
Das klingt nicht nur sehr technisch, es ist<br />
es auch. Deswegen haben wir für Techniker<br />
umfangreiche Erklärungen und<br />
Werkzeuge zur Verfügung gestellt.<br />
Das Backoffice<br />
Die meisten Gemeinden verwenden bereits<br />
professionelle Backoffice Lösungen von einzelnen<br />
Fachanwendungen bis hin zum<br />
elektronischen Akt. Der vorliegende Leitfaden<br />
wird daher nicht näher auf dieses<br />
Thema eingehen. Wichtig ist es, dass die<br />
Gemeinde darauf<br />
»<br />
achtet, dass ihre<br />
Fachanwendungen<br />
sowohl mit den hier<br />
vorgestellten E-<br />
Government Bausteinenzusammenarbeiten<br />
können als auch<br />
an zukünfitge Entwicklungen<br />
ohne<br />
Probleme angepaßt<br />
werden können. Die<br />
Gemeinde sollte<br />
daher ihre Software<br />
Dienstleister in<br />
Zukunft dazu verpflichten,<br />
ihre<br />
Schnittstellen zu den<br />
E-Government Bausteinen<br />
so offen zu<br />
legen, dass nicht nur<br />
bestehende sondern<br />
auch zukünftige E-Government<br />
Entwicklungen ohne große Probleme<br />
und Kosten integriert werden<br />
können.<br />
Aber auch das Überdenken bestehender<br />
Lösungen zahlt sich im<br />
wahrsten Sinne des Wortes aus,<br />
wie das Beispiel Inzersdorf-Getzersdorf<br />
zeigt.<br />
Vor Einsatz der Heurigenanmeldung mussten<br />
zu Zeiten der Papier-Anmeldung die<br />
Gemeindebediensteten immer wieder ihre<br />
Arbeit unterbrechen, um die zeitraubende<br />
Heurigenanmeldung vorzunehmen. Jetzt<br />
läuft das entweder nebenher im<br />
Bürobetrieb mit, oder die Winzer<br />
erledigen ohnehin alles selbstständig<br />
über das Internet. Das faszinierende<br />
an der Lösung ist das bei der<br />
Anmeldung über Internet keinerlei<br />
Genehmigungsaktivitäten durch<br />
die Sachbearbeiter mehr erforderlich<br />
sind - d.h. das Verfahren läuft<br />
vollkommen automatisiert ab. Die<br />
Winzer sparen sich Zeit und Bundesgebühr<br />
in Höhe von 13 Euro bei Verwendung der<br />
E-Government<br />
digitalen Signatur. Da macht es richtig<br />
Spaß Bürgermeister und Weinbauer unserer<br />
Gemeinde zu sein. (Bgm. Franz Haslinger,<br />
Inzersdorf-Getzersdorf)<br />
Die niederösterreichische Weinbaugemeinde<br />
nahm am Projekt Mustergemeinde<br />
teil und führte als erste Maßnahme<br />
eine Prozess- und Verfahrensanalyse<br />
durch, um verbesserungswürdige<br />
Abläufe zu erkennen. Dabei wurde unter<br />
anderem ein Verfahren entdeckt, dass<br />
die Gemeindeangestellten Zeit kostete<br />
und für das auch keinerlei Fachapplikation<br />
am Markt erhältlich war: die Heurigenanmeldung.<br />
Diese wurde in weiterer<br />
Folge in einem Public Private Partnership<br />
zwischen Gemeinde, Stabstelle IKT-Strategie<br />
des Bundes und der Firma Unisys<br />
umgesetzt.<br />
Die automatisierteHeurigenanmeldung<br />
in<br />
Inzersdorf-Getzersdorfermöglicht<br />
es nun der<br />
Winzerin oder<br />
dem Winzer<br />
bequem von zu<br />
Hause einen<br />
Antrag zu stellen<br />
und die<br />
anfallenden<br />
Gebühren online<br />
zu bezahlen. Die<br />
Anmeldung<br />
muss nicht mehr<br />
wie früher persönlich<br />
auf dem<br />
Gemeindeamt<br />
durchgeführt<br />
werden, wo der zuständige Sachbearbeiter<br />
den Antrag auf Einhaltung von Sperrfristen<br />
prüfte und bei positiver Erledigung<br />
Gendarmerie, Kellerei- und Lebensmittelinspektor<br />
über die Öffnungszeiten<br />
verständigte. Das neu entwickelte elektronische<br />
Verfahren wird nun vollautomatisch<br />
ohne Zutun des Sachbearbeiters<br />
abgewickelt. Zeitgleich wird auch der<br />
Internet-Heurigenkalender der<br />
Gemeinde aktualisiert. Für die<br />
Gemeinde ergibt sich dadurch eine<br />
Ersparnis von 7,25 Euro pro Geschäftsfall<br />
und auch Winzerinnen und Winzer<br />
sparen 13 Euro pro Anmeldung.<br />
Ein anschauliches Beispiel, wie die Reorganisation<br />
von Backoffice-Prozessen<br />
deutliche Kosten- und Zeitersparnisse für<br />
alle Beteiligten bringen kann.<br />
Ende der Serie.<br />
Die Gemeinde sollte<br />
ihre Software-Dienstleister<br />
dazu verpflichten, ihre<br />
Schnittstellen zu den<br />
E-Government Bausteinen<br />
so offen zu legen, dass nicht<br />
nur bestehende sondern<br />
auch zukünftige E-Government<br />
Entwicklungen ohne<br />
große Probleme und Kosten<br />
integriert werden können.<br />
«<br />
Franz Haslinger<br />
Bürgermeister von Inzersdorf-Getzersdorf<br />
Zu bestellen ist der Leitfaden unter:<br />
bestellen@manz.at<br />
KOMMUNAL 27
Europa<br />
Sonnenaufgang an der europäischen<br />
Küste: Damit es so idyllisch bleibt,<br />
befasst sich auch der Österreichische<br />
Gemeindebund mit diesem Thema.<br />
Europäische Energiepolitik – auch erneuerbar und „grün“<br />
„Kleine Strategien“<br />
haben Vorbildwirkung<br />
Der Klimawandel zählt seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, zu einem der Topthemen<br />
der Umweltpolitik. Dabei muss angemerkt werden, dass lokale und regionale Initiativen<br />
zwar äußerst wichtig sind, in Summe aber nur Tropfen auf dem heißen Stein<br />
bedeuten. Wie die EU dem Klimawandel gegensteuern will, zeigen wir in KOMMUNAL.<br />
◆ Mag. Daniela Fraiss<br />
Klimawandel kann nur global bekämpft<br />
werden, Treibhausgase kennen keine<br />
Grenzen – weder regionale, nationale<br />
noch kontinentale. Dennoch sind<br />
„kleine“ Strategien notwendig – nicht<br />
zuletzt aufgrund ihrer Vorbildwirkung.<br />
Die Europäische Union hat diese Notwendigkeit<br />
erkannt und in den 1990er<br />
Jahren ihre Initiativen im Energiebereich<br />
verstärkt. 1996, im Vorfeld der<br />
Konferenz von Kyoto, wurde mit der<br />
Vorlage des Grünbuchs über erneuerbare<br />
Energieträger ein umfassender Diskussionsprozess<br />
in Gang gesetzt. Dieser<br />
mündete 1997 in der Veröffentlichung<br />
eines Weißbuchs, das den Ausgangspunkt<br />
zahlreicher Gesetzesinitiativen im<br />
Energiebereich bildete.<br />
Im Weißbuch wurde etwa das noch<br />
◆ Mag. Daniela Fraiss ist Leiterin<br />
des Gemeindebund-Büros in<br />
Brüssel<br />
28 KOMMUNAL<br />
immer gültige Ziel, bis 2012 zwölf Prozent<br />
der in der EU verbrauchten Gesamtenergiemenge<br />
aus erneuerbaren Quellen<br />
zu beziehen, formuliert.<br />
In einem mit dem Weißbuch verbundenen<br />
Aktionsplan wurde beschlossen, für<br />
erneuerbare Energieträger einen fairen<br />
Zugang zum Elektrizitätsmarkt zu schaffen<br />
– eine Forderung, die 2001 auf<br />
europäischer Ebene verwirklicht und in<br />
Österreich durch das Ökostromgesetz<br />
umgesetzt wurde.<br />
Auch die Förderung<br />
von Biotreibstoffen<br />
zählte zu den Inhalten<br />
des Aktionsplans<br />
– sie wurde durch<br />
die 2003 in Kraft<br />
getretene EU-Biokraftstoffrichtlinie<br />
Teil des europäischenRechtsbestandes.<br />
Die ebenfalls aus<br />
dem Jahr 2003<br />
stammende Richtlinie über das Energieprofil<br />
von Gebäuden geht auf eine Entschließung<br />
des Europäischen Parlaments<br />
aus dem Jahr 1996 zurück und fand<br />
sich in ihren Grundzügen ebenfalls im<br />
Aktionsplan. Dies sind zweifelsohne die<br />
aktuellsten Gesetzgebungsakte der<br />
Union, in vielen Mitgliedstaaten sind sie<br />
bereits umgesetzt und daher Teil des<br />
nationalen Rechtsbestandes.<br />
Die Fachkommission<br />
für nachhaltige Entwicklung<br />
nominierte Vizepräsident<br />
Bernd Vögerle,<br />
Bürgermeister von Gerasdorf,<br />
zum Grünbuch-<br />
Berichterstatter im AdR.<br />
All diese Vorschläge fanden sich jedoch<br />
nicht nur im Grün- und Weißbuch über<br />
erneuerbare Energieträger, sondern wurden<br />
auch in dem im Jahr 2000 veröffentlichten<br />
Grünbuch über die Energieversorgungssicherheit<br />
aufgegriffen. Dieses<br />
setzte sich – anknüpfend an die Analysen<br />
des oben genannten Weißbuchs –<br />
intensiv mit der Abhängigkeit Europas<br />
von Energieimporten und möglichen<br />
Auswegen daraus auseinander.<br />
Vorgeschlagen wurde<br />
ein Mix von Maßnahmen,<br />
welche die Ener-<br />
gienachfrage drosseln<br />
bzw. in nachhaltigere<br />
Bahnen lenken sowie<br />
die europäische Energieversorgunglangfristig<br />
sicherstellen sollten.<br />
Die Kernaussage<br />
des Grünbuchs war,<br />
dass Europa v.a. auf<br />
der Nachfrageseite<br />
ansetzen kann und<br />
versuchen sollte, seine Energieabhängigkeit<br />
nicht weiter steigen zu lassen. Derzeit<br />
werden 50 Prozent des Energiebedarfs<br />
durch Importe gedeckt, ohne<br />
Gegenmaßnahmen wird dieser Wert bis<br />
zum Jahr 2020 auf 70 Prozent steigen.<br />
Angesichts steigender Öl- und Gaspreise<br />
sollte langsam jedoch auch das Interesse<br />
der Konsumenten für erneuerbare und<br />
effizientere Quellen zunehmen.
Was die Energieeffizienz betrifft, sind<br />
die Initiativen vieler österreichischer<br />
Kommunen zu erwähnen. Im Bereich<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung, der im Jahr<br />
2004 durch eine Richtlinie auf europäischer<br />
Ebene geregelt wurde, zählt Österreich<br />
neben den skandinavischen Ländern<br />
zu den Vorreitern.<br />
Noch mehr „Grünbücher“<br />
Das bisher gesagte soll einerseits einige<br />
Initiativen der EU im Energiebereich<br />
kurz darstellen, andererseits aber auch<br />
verdeutlichen, dass es manchmal mehrerer<br />
Anläufe (bzw. Grünbücher) bedarf,<br />
bis eine Idee tatsächlich umgesetzt wird.<br />
So ist es nicht verwunderlich, dass die<br />
Kommission im Juni 2005 ein weiteres<br />
Grünbuch, diesmal mit dem Titel „Energieeffizienz<br />
oder Weniger ist mehr“,<br />
vorgelegt hat. Dieses Grünbuch schließt<br />
an die bisherigen Initiativen an und<br />
befasst sich mit der weiteren Erhöhung<br />
der Energieeffizienz.<br />
Im bis Ende des Jahres laufenden Konsultationsprozess<br />
soll erforscht werden,<br />
welche zusätzlichen Energiesparmaßnahmen<br />
in diversen Lebensbereichen<br />
ergriffen werden können bzw. sollen<br />
und in welchen Bereichen Energie noch<br />
effizienter eingesetzt werden kann.<br />
Gefragt wird beispielsweise nach der<br />
Rolle staatlicher Beihilfen zur Unterstützung<br />
von Öko-Innovation, nach weiteren<br />
Anwendungsbereichen der Gebäuderichtlinie,<br />
nach Verbesserungen der<br />
Energieeffizienz im Verkehrssektor oder<br />
nach der Rolle „grüner“ Beschaffungen<br />
der öffentlichen Hand. Ein 25 Punkte<br />
umfassender Fragenkatalog soll Aufschluss<br />
über die Akzeptanz weiterer<br />
Initiativen geben.<br />
Wie im Grünbuchprozess üblich, befasst<br />
sich auch der Ausschuss der Regionen<br />
mit dieser Thematik und wird eine Stellungnahme<br />
dazu abgeben. Aufgrund der<br />
Vorreiterrolle Österreichs in den Bereichen<br />
erneuerbare Energie und Energieeffizienz<br />
nominierte die Fachkommission<br />
für nachhaltige Entwicklung am 28. Juni<br />
den Gerasdorfer Bürgermeister, Gemeindebund<br />
Vizepräsident Bernd Vögerle<br />
zum Grünbuch-Berichterstatter im AdR.<br />
Präsident Vögerle kommt die Aufgabe<br />
zu, eine Antwort der lokalen und regionalen<br />
Gebietskörperschaften auf die im<br />
Grünbuch gestellten Fragen zu formulieren<br />
und dabei den europäischen Konsens<br />
im Auge zu behalten.<br />
KOMMUNAL wird weiter berichten.<br />
Mit Europa auf<br />
du und du<br />
Ein Adresse für 457 Millionen BürgerInnen<br />
www.europarl.eu.int<br />
Informationen über die Aktivitäten der<br />
Europäischen Institutionen gibt es<br />
viele, doch manchmal ist es schwierig,<br />
die gesuchten Informationen in der<br />
angebotenen Vielfalt tatsächlich zu finden.<br />
Das soll, zumindest was das<br />
Europäische Parlament betrifft, nun<br />
grundlegend anders werden.<br />
Am 13. September um zehn Uhr morgens<br />
wurde die neue Homepage des<br />
Europäischen Parlaments (www.europarl.eu.int)<br />
online gestellt. Damit ist es<br />
für Sie erheblich leichter geworden, die<br />
Dokumente und Aktivitäten des<br />
Europäischen Parlaments online abzufragen<br />
und die Arbeit<br />
der von Ihnen gewählten<br />
Abgeordneten zu<br />
verfolgen.<br />
Neben Informationen<br />
über aktuelle Gesetzgebungsvorhaben<br />
finden<br />
Sie Hintergrundberichte<br />
und Fakten über das<br />
Europäische Parlament<br />
und die Europäische<br />
Integration allgemein.<br />
Berichte und<br />
Redebeiträge aller Abge-<br />
ordneten können direkt<br />
abgerufen werden. Ausserdem<br />
können Sie parlamentarische<br />
Debatten im<br />
Plenum sowie andere<br />
wichtige parlamentarische<br />
Veranstaltungen mit Hilfe des ‚Webstreaming‘<br />
der EP LIVE Funktion in Echtzeit<br />
miterleben.<br />
Selbstverständlich stehen weiterführende<br />
Links zu den Politischen Fraktionen,<br />
den anderen Europäischen<br />
Institutionen sowie zur Homepage des<br />
Informationsbüros des Europäischen<br />
Parlaments für Österreich (www.europarl.at)<br />
zur Verfügung.<br />
Die Zukunft Europas<br />
gemeinsam diskutieren<br />
Der Relaunch der Homepage des<br />
Europäischen Parlaments ist Teil einer<br />
neuen Kommunikationsstrategie, die<br />
www.europarl.eu.int –<br />
eine Adresse für 457 Millionen<br />
EU-Bürgerinnen<br />
und Bürger<br />
Europa<br />
den verbesserten Dialog mit den BürgerInnen<br />
zum Ziel hat. Unerstützt werden<br />
soll dabei auch die Arbeit der 732<br />
direkt gewählten Abgeordneten, welche<br />
die 457 Millionen EuropäerInnen<br />
aus den 25 Mitgliedsländern im<br />
Europäischen Parlament vertreten. Deshalb<br />
steht der Großteil der verfügbaren<br />
Informationen in allen 20 Amtssprachen<br />
der Europäischen Union zur Verfügung.<br />
Der Dialog über die Zukunft Europas<br />
ist heute wichtiger denn je. Das<br />
Europäische Parlament ist dabei der<br />
Ort, an dem die unterschiedlichen politischen<br />
Vorstellungen tagtäglich<br />
aufeinander treffen.<br />
Deshalb ist es von so<br />
großer Bedeutung, daß die<br />
BürgerInnen über die<br />
Arbeit des Europäischen<br />
Parlaments und seiner Mitglieder<br />
umfassend informiert<br />
werden.<br />
Wenn auch Sie mehr über<br />
die Arbeit des Europäischen<br />
Parlaments wissen<br />
wollen, nutzen Sie die<br />
neue Homepage des<br />
Europäischen Parlaments<br />
(www.europarl.eu.int),<br />
schreiben Sie dem Informationsbüro<br />
des Europäischen<br />
Parlaments für<br />
Österreich in Wien<br />
(www.europarl.at) oder wenden Sie<br />
sich direkt an Ihre(n) Europa-Abgeordnete(n).<br />
Informationen<br />
Wolfgang Hiller,<br />
Stvt. Leiter des Informationsbüros<br />
des Europäischen Parlaments<br />
für Österreich<br />
Kärnter Ring 5-7,<br />
A-1010 Wien<br />
epwien@europarl.eu.int<br />
KOMMUNAL 29
ICNW<br />
Veranstaltungen dokumentieren die Arbeit<br />
ICNW auch im<br />
Sommer aktiv<br />
Gerade zur Halbzeit des Projektes konnten zwei<br />
maßgebliche und für das ICNW wichtige Workshops in<br />
Italien und Griechenland abgehalten werden.<br />
◆ Mag. Nicolaus Drimmel<br />
Zur Erinnerung sei festgehalten, dass das<br />
ICNW im Mai des Jahres einen einflussreichen<br />
und wichtigen Partner in Griechenland<br />
gewinnen konnte. Es war in der<br />
technischen Abwicklung gegenüber der<br />
Management-Behörde nicht einfach, diesen<br />
neuen ICNW-Partner, die Region<br />
Attika, unter Einhaltung aller Formalitäten<br />
binnen kürzester Zeit so aufzunehmen,<br />
dass diese noch im selben Halbjahr<br />
einen Regionalen Workshop mit rund 80<br />
Teilnehmern veranstalten konnte.<br />
Dennoch konnte mit der Abhaltung dieses<br />
Workshops im Großraum Athen eine<br />
weitere erfolgreiche Aktion für das ICNW<br />
umgesetzt werden. Am 22. Juni wurde<br />
die Veranstaltung im Rahmen der ICNW-<br />
Komponente „Strategische Planung und<br />
Raumordnung“ (C3) mit sieben österreichischen<br />
Experten im Bildungszentrum<br />
der Bank für Landwirtschaft Griechenlands<br />
in Nea Erythraia, einem Vorort<br />
von Athen, abgehalten.<br />
Die Vorträge der österreichischen Experten<br />
und Praktiker am Folgetag hatten<br />
beträchtliche Resonanz. Namens der Ver-<br />
◆ OReg.Rat Mag. Nicolaus Drimmel<br />
ist Jurist im Österreichischen<br />
Gemeindebund<br />
30 KOMMUNAL<br />
anstalter dankten der Bürgermeister der<br />
griechischen ICNW-Partner, der<br />
Gemeinde Hagios Stephanos, Dionysios<br />
Sakellariou, und der Generalsekretär der<br />
Region Attika, Charalambos Maniatis für<br />
die österreichische Expertise. Der Vertreter<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
lenkte das Augenmerk auf die Wichtigkeit<br />
der kommunalen Aufgaben vor<br />
allem in der Daseinsvorsorge und verwies<br />
dabei auch auf die<br />
lange Tradition des griechischen<br />
Staatswesens,<br />
das in seinem Philosophen<br />
Platon wohl eine<br />
bedeutende Darstellung<br />
gefunden hat. Im zweiten<br />
Buch der „Politeia“<br />
beschreibt Platon nicht<br />
nur die Entstehung des<br />
Staates, sondern gerade<br />
jene Leistungen die der<br />
Bürger von der Gemeinschaft<br />
erwartet. Platons<br />
„Eudaimonia“ könnte<br />
man heute wohl annähernd mit Lebensqualität<br />
übersetzen. Sie ist nicht nur Ziel<br />
des Individuums , sondern auch der<br />
Gemeinschaft, dem damaligen griechischen<br />
Stadtstaat gewesen. Somit sei es<br />
auch heute die Aufgabe der kommunalen<br />
Gebietskörperschaften, Leistungen<br />
anzubieten, die den Bürgerinnen und<br />
Bürgern Lebensqualität vermitteln.<br />
Gesundheitsvorsorge<br />
und Abfallwirtschaft<br />
In der Folge wurde von einem Vertreter<br />
des Amtes der Kärntner Landesregierung<br />
die Struktur und die Aufgabe der öster-<br />
Heute ist es die<br />
Aufgabe der kommunalenGebietskörperschaften,<br />
Leistungen<br />
anzubieten, die den<br />
Bürgern Lebensqualität<br />
vermitteln.<br />
reichischen Gemeinden vorgestellt. Eine<br />
Stadträtin der Kärntner Landeshauptstadt<br />
Klagenfurt referierte über Gesundheitsvorsorge<br />
als Aufgabe der Kommunen.<br />
Ein für Griechenland besonderes<br />
Problem behandelte der Vortrag über<br />
lokale und regionale Entwicklungskonzepte<br />
anhand von Beispielen aus dem<br />
Land Kärnten. Zwei weitere Vorträge<br />
behandelten die Lösungen in der Kärntner<br />
Abfallwirtschaft,<br />
wobei der eine Teil den<br />
technischen Part behan-<br />
delte der zweite die<br />
Frage der Bürgermitbestimmung<br />
bei Ansiedlung<br />
von großen<br />
Behandlungsanlagen.<br />
Bürgermeister Karl<br />
Grammanitsch aus Lassee<br />
referierte anschließend<br />
über die Implementierung<br />
der Kreislaufwirtschaft<br />
in seiner<br />
ländlichen Gemeinde<br />
und ein Vertreter der Tiroler Landesregierung<br />
konnte die österreichischen<br />
Methoden von Brunnenfassungen in<br />
Karstgebieten vorstellen. Die Tagesordnung<br />
dieses Workshops wurde maßgeblich<br />
von den griechischen ICNW-Partnern<br />
im Hinblick auf den Bedarf und das<br />
Interesse der griechischen Bürgermeister<br />
und kommunalen Entscheidungsträger<br />
ausgerichtet. So kam es, dass auch sehr<br />
spezifische Themen und Beispiele guter<br />
kommunaler Praxis von den österreichischen<br />
Experten vorgestellt wurden, die<br />
dem Publikum sehr entgegenkamen.<br />
Giannis Lekkas, der Sprecher des Generalsekretariates<br />
der Region Attika, resümierte<br />
dies in seiner Abschlussrede auch
ICNW Stationen in NÖ<br />
ICNW-Experten beim Besuch der<br />
Abfallverbrennungsanlage der AVN<br />
in Zwentendorf, NÖ (ganz oben).<br />
Bgm. DI Karl Grammanitsch aus Lassee<br />
(NÖ) erklärt die lokale Kläranlage<br />
als Teil der umgesetzten Kreislaufwirtschaft<br />
(oben).<br />
AWV-Tulln Geschäftsführer Ing.<br />
Siegfried Schönbauer im Gespräch<br />
mit den Experten der ICNW-Partner.<br />
Kalogeo-Geschäftsführer Andreas<br />
Ramharter stellt die Anlage zur<br />
thermischen Verwertung von Klärschlamm<br />
in Bad Vöslau vor.<br />
entsprechend, und zeigte sich gegenüber<br />
den Österreichischen Beispielen vor<br />
allem in der Umwelttechnik beeindruckt.<br />
<strong>Kommunal</strong>e Infrastruktur<br />
als Thema in Italien<br />
Vom italienischen ICNW-Partner, der italienischen<br />
Sektion des RGRE, wurde<br />
Anfang Juli eine weitere Arbeitsgruppe<br />
zur ICNW-Komponente für „<strong>Kommunal</strong>e<br />
Infrastruktur“ (C4) in der lombardischen<br />
Stadt Cremona organisiert. Dieses Treffen<br />
von 14 ICNW-Partnern, die sich mit<br />
dieser Komponente intensiver befassen,<br />
diente einem weiteren Gedankenaustausch<br />
vor allem über italienische Best-<br />
Practice-Modelle im Bereich des Öko-Vergabewesens,<br />
der Abfallwirtschaft, der<br />
Wasseraufbereitung und der Wasserversorgung<br />
der vor allem<br />
durch Ackerbau<br />
geprägten Provinz Cre-<br />
mona. Die Teilnehmer<br />
der Arbeitsgruppe<br />
wurde am 7. Juli vom<br />
Vorsitzenden des<br />
Umweltausschusses<br />
der Provinz Cremona,<br />
Herrn Giovanni<br />
Biondi; begrüßt und<br />
bei ihren Exkursionen<br />
begleitet. Am Folgetag<br />
fand die Sitzung der<br />
Arbeitgruppensitzung<br />
zwischen den Exkursionen<br />
in der<br />
Gemeinde Genivolta<br />
statt, die ihr bedeutendes<br />
barockes Gemeindehaus zur Verfügung<br />
stellte. Dabei wurde auch an Hand<br />
der Planung des Abwassersammlers der<br />
kroatischen Stadt Osijek und deren ländlicher<br />
Nachbargemeinde Cepin gezeigt,<br />
dass die Leistungen der kommunalen<br />
Infrastruktur sehr eng mit kooperativen<br />
und strategischen Planungsentscheidungen<br />
zusammenhängen. Anhand dieses<br />
Beispieles konnte vermittelt werden, dass<br />
sich auch die Vertreter der Gemeinden in<br />
EU-Kandidatenländern ernsthaft mit der<br />
Entwicklung der kommunalen Infrastruktur<br />
befassen und im ICNW eine<br />
Plattform für ihre komplexen Problemstellungen<br />
und vorbildlichen Lösungen<br />
gefunden haben.<br />
Best-Practice-Modelle<br />
aus Österreich<br />
Das erste Expertenaustauschprogramm<br />
des ICNW konnte schließlich in Österreich<br />
von 31. August bis 2. September<br />
abgehalten werden. Auf Einladung des<br />
ICNW<br />
Österreichischen Gemeindebundes als<br />
Lead Partner waren 14 Experten aus 11<br />
Ländern nach Niederösterreich gekommen,<br />
um Beispiele guter Praxis in der<br />
kommunalen Infrastruktur zu besuchen<br />
und die Funktionsweise der Entsorgungswirtschaft<br />
und der alternativen<br />
Energiegewinnung an Ort und Stelle zu<br />
studieren. Das dichte Programm war<br />
durch sparsames Haushalten extra noch<br />
um einen Tag erweitert worden, um den<br />
ICNW -Partnern einen möglichst intensiven<br />
Einblick in die Vielfalt der österreichischen<br />
Modelle guter Praxis zu<br />
geben.<br />
Am ersten Tag war die Gruppe Gast des<br />
Bürgermeisters Willi Stift aus Tulln und<br />
des Abfallwirtschaftsverbandes Tulln,<br />
dessen Vizepräsident Hermann Kühtreiber<br />
die Gäste auch in seinen Heimatort<br />
Zwentendorf zur thermischen Abfallverwertung<br />
der AVN<br />
begleiten konnte.<br />
Neben Vorträgen<br />
über die Funktionsweise<br />
des<br />
kommunalen<br />
Verbandswesens<br />
in Österreich<br />
wurden auch<br />
weitere Standorte<br />
der Abfallwirtschaft<br />
zur<br />
Kompostierung<br />
oder der Umsetzung<br />
der Elektroaltgeräterichtlinie<br />
besucht.<br />
Der Folgetag war<br />
zunächst von der<br />
Kreislaufwirtschaft einer kleinen ländlichen<br />
Gemeinde geprägt. Bürgermeister<br />
Karl Grammanitsch präsentierte das Vorzeigemodell<br />
einer solchen Kreislaufwirtschaft<br />
in der Marchfeldgemeinde Lassee,<br />
die auch eng mit den lokalen Landwirten<br />
kooperiert und schließlich aus diversen<br />
biogenen Abfällen Energie gewinnt. Ein<br />
weiterer Programmpunkt dieses Tages<br />
war unter anderem der Energiepark<br />
Bruck an der Leitha und die Vorstellung<br />
von Methoden alternativer Energiegewinnung.<br />
Die internationalen Experten besuchten<br />
noch am letzten Tag eine der Siegergemeinden<br />
des heurigen Innovationspreises<br />
des Österreichischen Gemeindebundes,<br />
nämlich die Stadtgemeinde Bad Vöslau.<br />
Die thermische Verwertung des Klärschlammes<br />
zeigte den Gästen eine weitere<br />
Chance für Gemeinden, wobei nicht<br />
nur Entsorgungskosten gespart werden,<br />
sondern mit einem gewissen Einsatz an<br />
Investition langfristig sogar Vorteile<br />
durch thermische Verwertung erzielt<br />
werden können.<br />
Die thermische Verwertung<br />
des Klärschlammes<br />
zeigte den ICNW-Gästen<br />
eine Chance für Gemeinden,<br />
indem nicht nur Entsorgungskosten<br />
gespart werden,<br />
sondern langfristig<br />
sogar Vorteile durch<br />
thermische Verwertung<br />
erzielt werden können.<br />
KOMMUNAL 31
Ausschuss der Regionen<br />
Die Vorteile eines Netzes für elektronischen<br />
Informationsaustausch in<br />
zwei Richtungen: Die Regionalparlamente<br />
würden unmittelbar Informationen<br />
vom Ausschuss der Regionen<br />
erhalten, und der Ausschuss<br />
der Regionen hätte Informationen<br />
und Arbeitsinstrumente der Regionalparlamente<br />
zur Verfügung.<br />
Stellungnahmeentwurf regt „elektronisches Netzwerk“ an<br />
Informationsaustausch<br />
in zwei Richtungen<br />
Für die EU-Verfassung – vor allem bei den Bereichen Subsidiaritätsprinzip und Grundsatz<br />
der Verhältnismäßigkeit – müssen sich der Ausschuss der Regionen (AdR) und die<br />
Regionalparlamente mit Gesetzgebungsbefugnissen eng aufeinander abstimmen.<br />
Der Ausschuss der Regionen und die<br />
Regionalparlamente mit Gesetzgebungs<br />
befugnissen müssen der Frage nachgehen,<br />
was innerhalb des Systems zur<br />
Anwendung und Kontrolle des Subsidiaritätsprinzips<br />
und Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes<br />
zu tun ist.<br />
◆ In der prälegislativen Phase müssen<br />
die Regionalparlamente de facto<br />
schon in die Konzertierung einbezogen<br />
werden, die der Erarbeitung der<br />
Rechtsakte vorausgeht.<br />
◆ In der Phase der Ex-ante-Kontrolle<br />
und insbesondere während<br />
der so genannten „Frühwarnphase“<br />
können sie gemäß Artikel 5 des Pro-<br />
tokolls über die Anwendung der<br />
Grundsätze der Subsidiarität und<br />
der Verhältnismäßigkeit voll einbezogen<br />
werden: „Jedes nationale Parlament<br />
eines Mitgliedstaats oder jede<br />
Kammer eines nationalen Parlaments<br />
kann binnen sechs Wochen nach dem<br />
Zeitpunkt der Übermittlung eines<br />
Gesetzgebungsvorschlags der Kommission<br />
in einer begründeten Stellungnahme an<br />
die Präsidenten des Europäischen Parla-<br />
32 KOMMUNAL<br />
ments, des Ministerrates und der Kommission<br />
darlegen, weshalb der Vorschlag seines<br />
bzw. ihres Erachtens nicht mit dem<br />
Subsidiaritätsprinzip vereinbar ist. Dabei<br />
obliegt es dem jeweiligen nationalen Parla-<br />
Luc Van den Brande (EVP, BE), Gemeinschaftssenator<br />
(Flämisches Parlament) richtete in seinem Stellunsnahmeentwurf<br />
besonders Augenmerk auf die Art und<br />
Weise, wie sich der Ausschuss der Regionen und die<br />
Regionalparlamente mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />
in diesem Bereich abstimmen können.<br />
ment oder der jeweiligen Kammer eines<br />
nationalen Parlaments, gegebenenfalls die<br />
regionalen Parlamente mit Gesetzgebungs-<br />
befugnissen zu konsultieren.“<br />
◆ Bei der gerichtlichen Kontrolle wurde<br />
den Regionen mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />
das Recht auf Anrufung des<br />
Gerichtshofs verwehrt. Laut Artikel 7 des<br />
Protokolls über die Anwendung der<br />
Grundsätze der Subsidiarität und<br />
der Verhältnismäßigkeit gilt Folgendes:<br />
„Der Gerichtshof ist für Klagen wegen<br />
Verstoßes eines Gesetzgebungsakts<br />
gegen das Subsidiaritätsprinzip<br />
zuständig, die nach den Modalitäten<br />
des Artikels III-270 der Verfassung<br />
von einem Mitgliedstaat erhoben oder<br />
gemäß der jeweiligen innerstaatlichen<br />
Rechtsordnung von einem Mitgliedstaat<br />
im Namen seines nationalen<br />
Parlaments oder einer Kammer dieses<br />
Parlaments übermittelt werden.<br />
Gemäß dem genannten Verfassungsartikel<br />
können entsprechende Klagen<br />
auch vom Ausschuss der Regionen in<br />
Bezug auf Gesetzgebungsakte, für<br />
deren Annahme die Anhörung des Ausschusses<br />
der Regionen nach der Verfassung<br />
vorgeschrieben ist, erhoben werden.“
Aus diesem Grund wird in dem Stellungnahmeentwurf<br />
besonderes Augenmerk<br />
auf die Art und Weise gerichtet, wie sich<br />
der Ausschuss der Regionen und die<br />
Regionalparlamente mit Gesetzgebungsbefugnissen<br />
in diesem Bereich abstimmen<br />
können. Es wird vorgeschlagen, ein<br />
Netz für einen – elektronischen – Informationsaustausch<br />
in zwei Richtungen<br />
einzurichten: Die Regionalparlamente<br />
würden auf diese Weise unmittelbar<br />
Informationen vom Ausschuss der Regionen<br />
erhalten, und der Ausschuss der<br />
Regionen hätte Informationen und<br />
Arbeitsinstrumente der Regionalparlamente<br />
zur Verfügung. Darüber hinaus<br />
wird dafür plädiert, in Zusammenarbeit<br />
mit den<br />
Regionalparlamenten<br />
mit<br />
Gesetzgebungsbefugnissen<br />
ein<br />
Informationsnetz<br />
zu schaffen,<br />
um die<br />
Einhaltung<br />
des Subsidiaritätsprinzipskontrollieren<br />
zu<br />
können.<br />
Schließlich<br />
wird in dem Stellungnahmeentwurf u. a.<br />
empfohlen, das „Verzeichnis des Ausschusses<br />
der Regionen zur<br />
Aufteilung/Abgrenzung der Zuständigkeiten<br />
zwischen Europäischer Union,<br />
Mitgliedstaaten und lokalen und regionalen<br />
Gebietskörperschaften“ zu aktualisieren,<br />
auf Ebene der Regionalparlamente<br />
einen parlamentarischen Ausschuss<br />
einzurichten, dem die Kontrolle<br />
der Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips<br />
obliegt, und in den Mitgliedstaaten für<br />
ein transparentes Verfahren im Hinblick<br />
auf das Frühwarnsystem zu sorgen.<br />
Es wird empfohlen,<br />
auf Ebene der Regionalparlamente<br />
einen parlamentarischen<br />
Ausschuss<br />
einzurichten, dem die<br />
Kontrolle der Einhaltung<br />
des Subsidiaritätsprinzips<br />
obliegt.<br />
Infos aus erster Hand<br />
Diese Seite ist gestaltet und<br />
autorisiert durch:<br />
Rue Belliard 101, B-1040 Brüssel<br />
Tel: 0032/2/282 2211<br />
Fax: 0032/2/ 282 2325<br />
Web: www.cor.eu.int/de<br />
Das AdR-Präsidium bei seiner außerordentlichen<br />
Tagung im englischen<br />
Birmingham stimmte der Einschätzung<br />
Walter Zimpers zu.<br />
„Die Gremien der EU funktionieren ja,<br />
was stört ist eigentlich nur der Bürger!“<br />
Mit dieser provokanten Darstellung der<br />
Selbstzufriedenheit mancher EU-Gremien<br />
und -Politiker sorgte der Vertreter<br />
des Österreichischen Gemeindebundes<br />
im Präsidium des Ausschusses der<br />
Regionen, Prof. Walter Zimper, bei<br />
einer Tagung in Birmingham/England,<br />
für einiges Aufsehen.<br />
Zimper appellierte an den AdR, sich<br />
angesichts der offenen Krise der EU<br />
deutlicher zum Sprachrohr der Bürger<br />
Europas zu machen. „Wer sonst sollte<br />
die Ängste, Vorbehalte und auch die<br />
Kritik der Bürger Europas in die Gremien<br />
der EU einbringen, wenn nicht<br />
Ausschuss der Regionen<br />
Neue Internetseite vereinfacht Konsultation der Zivilgesellschaft<br />
Themen Wettbewerbsfähigkeit und Innovation<br />
Harry Dijksma, Abgeordneter der Provinz<br />
Flevoland (ALDE, NL) und Berichterstatter<br />
des AdR zum Rahmenprogramm<br />
für Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Innovation, hat<br />
die Website www.ciprogram.<br />
com eingerichtet, um im Hinblick<br />
auf die Erarbeitung seines<br />
Stellungnahmeentwurfs „ein<br />
möglichst breites Meinungsspektrum<br />
einzuholen“. Die<br />
Internetseite bietet neben einem<br />
Diskussionsforum auch die<br />
Möglichkeit, einschlägige Kommissionsdokumente<br />
online abzurufen, sowie eine<br />
Fotos: AdR<br />
Harry Dijksma<br />
Linksammlung zu weiterführenden<br />
Informationen.<br />
Das für den Zeitraum 2007-<br />
2013 mit Finanzmitteln in Höhe<br />
von 4,2 Milliarden Euro ausgestattete<br />
Rahmenprogramm für<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Innovation<br />
zielt auf die Steigerung<br />
des Wirtschaftswachstums und<br />
die Schaffung neuer Arbeitsplätze<br />
ab. Infos zum Rahmenprogramm<br />
für Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Innovation unter<br />
http://europa.eu.int/comm/enterprise/enterprise_<br />
AdR-Generalsekretär Gerhard Stahl, EU-<br />
Kommissarin Danuta Hübner und AdR-<br />
Präsident Peter Straub.<br />
Provokante EU-Kritik Zimpers im AdR-Präsidium in England<br />
„EU ist mit sich zufrieden –<br />
eigentlich stört nur der Bürger!“<br />
die Vertreter der bürgernächsten Institution?“<br />
fragte er und verlangte in diesem<br />
Zusammenhang klarere Formulierungen<br />
in den Stellungnahmen des<br />
AdR. „Die unverbindliche Diktion der<br />
Diplomatie sollte nicht unsere Sache<br />
sein“ meinte er und verlangte, dass der<br />
AdR in Zukunft seine Stellungnahmen<br />
gegenüber der Kommission und auch<br />
dem EU-Parlament griffiger formulieren,<br />
kürzer darstellen und im Sinne der<br />
Bürgermeinung artikulieren sollte.<br />
Der Vizepräsident des Gemeindebundes<br />
erntete mit dieser Forderung erhebliche<br />
Zustimmung unter den Mitgliedern des<br />
AdR-Präsidiums.<br />
KOMMUNAL 33
»<br />
Institut der Regionen<br />
Wolfgang Roth (Europäische Insvestitionsbank),<br />
Dr. Alexander Picker<br />
(Direktor HVB Bank Serbien), Dipl. Ing.<br />
Pál Csáky (Vizepremierminister der<br />
Slowakei), Heinz Zourek, Stv. Generaldirektor<br />
der EU-Kommission) und<br />
Univ. Doz. Dr. Franz Schausberger. Foto: IRE<br />
Salzburg für zwei Tage Mittelpunkt der Regionen Europas<br />
Thema „Finanzierung“<br />
stand im Zentrum<br />
Die erste Jahresversammlung des neuen Instituts der Regionen sowie ein hochkarätig<br />
besetzter Kongress zum immer heißen Thema „Finanzierung“ standen für zwei Tage im<br />
August in Salzburg auf dem Programm. KOMMUNAL berichtet.<br />
Unter Teilnahme hochkarätiger politischer<br />
Vertreter aus Österreich und ganz<br />
Europas, fand Ende August die erste<br />
Generalversammlung des Institutes der<br />
Regionen Europas (IRE) in Salzburg statt.<br />
Der Einladung des Institutsvorstandes<br />
Univ.-Doz. Dr. Franz Schausberger waren<br />
rund 100 Teilnehmer aus 14 europäi-<br />
Ein Grundproblem der EU sei,<br />
dass nationale Politiker die Tendenz<br />
hätten, Erfolge Brüssels als<br />
nationale Erfolge zu verkaufen<br />
und nationale Misserfolge der EU<br />
in die Schuhe zu schieben.<br />
«<br />
Botschafter Dr. Thomas Mayer-Harting<br />
politischer Direktor im Außenministerium<br />
schen Staaten und den höchsten Vertretern<br />
aus 34 Regionen Europas gefolgt.<br />
Vielbeachtete Referate hielten EU-Kommissar<br />
a.D. Dr. Franz Fischler und der<br />
politische Direktor im österreichischen<br />
Außenministerium Dr. Thomas Mayer-<br />
Hartig.<br />
EU-Kommissar a.D. Franz Fischler warnte<br />
davor zu glauben, die „Krise der EU sein<br />
in Sommerloch gefallen“. Wer meine<br />
durchtauchen zu können, täusche sich.<br />
Man müsse sich ernsthaft mit den Gründen<br />
auseinandersetzen. Einer der Gründe<br />
liege darin, dass es zwar eine deutsche,<br />
österreichische, französische etc. Europapolitik<br />
gäbe, aber keine europäische<br />
Europapolitik. Schuld daran sei unter<br />
anderem ein gewisses Demokratidefizit<br />
34 KOMMUNAL<br />
der EU. Fischler lobte die Initaitven des<br />
IRE als wichtigen Beitrag Österreichs zur<br />
Stärkung der Regionen Europas.<br />
Ein Grundproblem der EU sei derzeit,<br />
dass nationale Politiker in ganz Europa<br />
die Tendenz hätten, Erfolge Brüssels als<br />
nationale Erfolge zu verkaufen und nationale<br />
Misserfolge der EU in die Schuhe zu<br />
schieben, so Botschafter Dr. Thomas<br />
Mayer-Harting. Die letzte Präsidentschaft<br />
liege im Jahre 1998 zurück, auf Basis der<br />
neuen EU-Verfassung wäre die nächste<br />
Präsidentschaft erst wieder 2019 für<br />
Österreich vorgesehen.<br />
Finanzierung regionaler<br />
Infrastrukturprojekte<br />
zu Beginn des IRE-Kongress zum Thema<br />
„Finanzierung regionaler Infrastrukturprojekte“<br />
hob Franz Schausberger hervor,<br />
dass gerade die neuen Mitgliedstaaten<br />
große Anstrengungen zum Ausbau der<br />
Infrastruktur unternehmen würden, dies<br />
gehe nicht ohne jedoch ohne finanzielle<br />
Unterstützung der EU. In diesem Zusammenhang<br />
wies er auch darauf hin, dass<br />
die meisten der neuen EU-Mitglieder nur<br />
einen Bruchteil der EU-Fördermittel aus<br />
dem Strukturfonds oder aus dem Sozialfonds<br />
in Anspruch nehmen, manche nur<br />
bis zu 45 Prozent. Problem dabei seien<br />
oftmals Koordinierungsmängel in den<br />
nationalen Zentralbüros, in den Ministerien,<br />
Leidtragende seien meist die Regionen<br />
und die Gemeinden. Ziel des Kongresses<br />
sei es, eine Beitrag dazu zu leisten,<br />
dass Regionen und Gemeinden<br />
rascher zur Finanzierung von wichtigen<br />
Infrastrukturprojekten kommen, betonte<br />
Schausberger. Mehr auf www.ire.or.at<br />
Salzburger Nockerln<br />
In Salzburg hielt der ehemalige EU-Kommissar<br />
Dr. Franz Fischler ein vielbeachtetes<br />
Referat, wobei er um einmal mehr seine<br />
griffige Eloquenz unter Beweis stellte.<br />
Einige Beispiele davon:<br />
„Wir haben eine Krise der EU und die ist<br />
nicht ins Sommerloch gefallen.“<br />
◆ ◆ ◆<br />
„Auf politische Parteien kann man nicht verzichten,<br />
solange es Veranstaltungen gibt, die<br />
man Wahlen nennt.“<br />
◆ ◆ ◆<br />
„Die beste Lösung für das Problem der<br />
Daseinsvorsorge wäre, wenn man sie auf<br />
europäischer Ebene gar nicht angreift.“<br />
◆ ◆ ◆<br />
Zur Lissabon-Strategie der EU: „Es ist einfach<br />
nicht möglich, das höchste Wirtschaftswachstum<br />
der Welt zu erreichen und gleichzeitig<br />
die höchsten sozialen Standards und<br />
die höchsten Umweltansprüche zu wahren.“<br />
Foto: © European Community, 20005
Gemeinde-Audit<br />
www.gemeindeaudit.<br />
bmsg.gv.at<br />
Um Österreichs Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Kinder- und Familienfreundlichkeit<br />
im eigenen Interesse weiterzuentwickeln, hat das Bundesministerium<br />
für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz das Audit familien- und<br />
kinderfreundliche Gemeinde ins Leben gerufen. Auf der neuen Homepage findet man<br />
nun alle Informationen.<br />
Auf der eigens für das Audit eingerichteten<br />
Homepage erhalten Sie alle notwendigen<br />
Informationen. Leistungen des<br />
Audits werden ebenso beschrieben wie<br />
Funktionsweise und Umsetzung in Ihrer<br />
Gemeinde. Sie finden eine Übersicht<br />
über alle bis dato teilnehmenden<br />
Gemeinden. Im Servicebereich können<br />
Sie im passwortgeschützten (dieses Wort<br />
entweder nicht abkürzen oder anders als<br />
im Artikel) Bereich gemeindespezifische<br />
Daten abrufen. Sie erhalten eine Übersicht<br />
über alle wichtigen Termine wie<br />
beispielsweise über die kommenden<br />
Regionalseminare. In der Rubrik<br />
'Modellprojekte' wird für jedes teilnehmende<br />
Bundesland eine Mustergemeinde<br />
vorgestellt. Neben Rahmenrichtlinien<br />
werden zudem Vernetzungsmodelle<br />
beschrieben. Im <strong>Download</strong>bereich<br />
haben Sie die Möglichkeit, alle notwendigen<br />
Dokumente herunterzuladen.<br />
Abgerundet wird die Homepage durch<br />
eine umfangreiche Linksammlung.<br />
www.gemeindeaudit.bmsg.gv.at<br />
Familienministerin Ursula Haubner: „Mit<br />
dieser Homepage haben Sie die Möglichkeit,<br />
alle Informationen über das Audit zu<br />
erfahren.“<br />
KOMMUNAL 35
Lebensministerium-Gemeindeservice<br />
Modernisierung macht sich bezahlt<br />
Höherer Wohnkomfort<br />
geringere Energiekosten<br />
Anhaltend steigende Energiepreise machen das Thema aktueller denn je: die umfassende<br />
Modernisierung eines Wohngebäudes reduziert nicht nur die Energiekosten,<br />
sondern verbessert auch den Wohnkomfort.<br />
Ab 2006 kommt der verpflichtende<br />
Energieausweis nach EU-Gebäuderichtlinie,<br />
mit dem der Energieverbrauch<br />
eines Gebäudes künftig auch Käufern<br />
und Mietern gegenüber transparent<br />
dargestellt wird. Die Konsequenz:<br />
Umfassend modernisierte Wohngebäude<br />
mit geringem Energieverbrauch<br />
werden in Zukunft noch deutlichere<br />
Marktvorteile haben und langfristig in<br />
ihrem Wert gesichert.<br />
klima:aktiv<br />
Mit dem Programm wohnmodern im<br />
Rahmen der Klimaschutzinitiative<br />
klima:aktiv setzt das Lebensministerium<br />
zusätzliche Impulse zur thermisch-energetischen<br />
Sanierung. Das Programm<br />
richtet sich an Wohnbauträger und<br />
Hausverwaltungen und informiert über<br />
Fassadendämmung und Fenstertausch<br />
ebenso wie über den Einsatz von innovativen<br />
Technologien wie Solarenergie,<br />
Biomasse oder Komfortlüftung.<br />
wohnmodern<br />
Servicepaket<br />
<strong>Kommunal</strong>e Wohnbauträger, gemeinnützige<br />
und gewerbliche Bauträger<br />
wie auch Hausverwaltungen, die Interesse<br />
an einer umfassenden Modernisierung<br />
ihrer Gebäude haben, erhalten<br />
über wohnmodern ein umfangreiches<br />
Servicepaket.<br />
Bauträger und Hausverwaltungen mit<br />
Interesse an der Modernisierung ihres<br />
Gebäudebestands erhalten kompetente<br />
Beratung beim wohnmodern Team der<br />
Österreichischen Energieagentur (DI<br />
Walter Hüttler, DI Christof Amann, DI<br />
Gerhard Lang) unter 01-586 15 24-62<br />
oder wohnmodern@klimaaktiv.at.<br />
www.wohnmodern.klimaaktiv.at<br />
36 KOMMUNAL<br />
„klima:aktiv“ Musterhäuser. Fertighaus (links) und Massivhaus<br />
Wegweiser für<br />
ökologisches Bauen<br />
„Wer ein neues Haus baut, kann einen<br />
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten<br />
und Energiekosten sparen. Im<br />
Oktober 2004 sind wir gemeinsam<br />
angetreten, um mit zwei Musterhäusern<br />
zu beweisen, dass es möglich ist, nach<br />
Kriterien des Klimaschutzes zu bauen<br />
und minimalen Energiebedarf mit maximalem<br />
Wohnkomfort zu verbinden.<br />
Heute ziehen wir eine erfolgreiche<br />
Bilanz und starten ein weiteres<br />
klima:aktiv Programm, das die neue<br />
klima:aktive Bauweise in Österreich<br />
verankern soll.“ Das erklärte Umweltminister<br />
Josef Pröll anlässlich der Fertigstellung<br />
der beiden klima:aktiv Musterhäuser<br />
in Wien Donaustadt und Tulln<br />
mit den Vertretern der Generalunternehmen<br />
Dr. Wolfgang Reithofer (Wienerberger<br />
AG) und Dir. Roland Suter<br />
(Hartl Haus Holzindustrie) sowie Dr.<br />
Herbert Greisberger, Manager des<br />
neuen Programms „klima:aktiv Haus“,<br />
das für die Verbreitung der klima:aktiven<br />
Bauweise in Österreich sorgen wird.<br />
Für die künftigen klima:aktiv Häuser<br />
gilt, dass die höherwertigen Bauteile<br />
wie Fenster, höhere Dämmstärken, luftdichte<br />
und wärmebrückenfreie Aus-<br />
führung und ökologische Bauteiloptimierung<br />
zu vertretbaren Mehrkosten<br />
führen, die je nach Gebäudestandard<br />
zwischen 3 und 10 Prozent liegen können.<br />
Da klima:aktiv Häuser in der<br />
Regel in die höchsten Förderkategorien<br />
der bestehenden und zukünftigen<br />
Wohnbauförderungen der Bundesländer<br />
fallen und gleichzeitig die laufenden<br />
Energiekosten niedrig sind,<br />
bekommt man über einen üblichen<br />
Finanzierungszeitraum von 20 bis 25<br />
Jahren höheren Wohnkomfort zu<br />
Kosten eines Standardhauses.<br />
„Das ist eine der wichtigsten Botschaften,<br />
denn die Bundesländer haben sich<br />
verpflichtet, ihre Wohnbauförderungsprogramme<br />
nach den Kriterien des Klimaschutzes<br />
auszurichten. Mit den<br />
klima:aktiv Musterhäusern haben wir<br />
gemeinsam gezeigt, wie und vor allem<br />
dass das zu vernünftigen Konditionen<br />
möglich ist. Wer in Zukunft nach diesem<br />
Standard baut, gewinnt mehr<br />
Lebensqualität, spart Energiekosten<br />
und schützt das Klima“, so Umweltminister<br />
Josef Pröll.<br />
Die aktuelle Version des Kriterienkatalogs<br />
kann beim Management des Programms<br />
„klima:aktiv Haus“ ab sofort<br />
angefordert werden.<br />
www.klimaaktiv.at<br />
Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at
Bauen mit Umweltzeichen<br />
Umweltgerechtes Bauen<br />
Die kommunale Bautätigkeit ist für die<br />
Verbesserung der Infrastruktur unerlässlich.<br />
Gleichzeitig ist sie ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor, aber auch für Umweltschutz<br />
und nachhaltige Gemeindeentwicklung<br />
von großer Bedeutung. Die<br />
negativen Umweltwirkungen zu minimieren,<br />
ist das Ziel des ökologischen<br />
Bauens und der umweltgerechten Siedlungsplanung.<br />
Darauf hat auch der Markt reagiert, der<br />
viele Produkte fürs umweltgerechte<br />
Bauen anbietet: ökologische und schadstoffarme<br />
Baumaterialien, effiziente<br />
Technik und hochwirksame<br />
Dämmstoffe. Doch ohne<br />
Orientierungshilfe wie dem<br />
Österreichischen Umweltzeichen<br />
ist es kaum möglich<br />
zu überprüfen, welche<br />
Bauprodukte denn nun<br />
wirklich umweltfreundlich<br />
sind und welche nicht.<br />
Beim Bauen kommt der<br />
Gedanke der Nachhaltigkeit wie in kaum<br />
einem anderen Bereich auch ökonomisch<br />
zum Tragen. So sorgen die geringen<br />
Betriebskosten umweltgerecht gebauter<br />
Häuser sehr schnell dafür, dass sich Investitionen<br />
in effiziente Heizungen und<br />
Dämmstoffe bezahlt machen. Und auch<br />
langfristig bringt umweltfreundliches<br />
Bauen Gewinn: Wer heute nachhaltig<br />
baut, erspart künftigen Generationen<br />
vermeidbare Umweltbelastungen und<br />
legt den Grundstein dafür, dass das Haus<br />
seinen Wert behält. Energie verschwendende<br />
Gebäude, zumal solche mit<br />
bedenklichen Baustoffen, haben am<br />
Markt kaum Zukunft.<br />
Kosten sparend Bauen<br />
Geld sparen fängt bei der Materialbeschaffung<br />
und der Abfallbeseitigung<br />
während der Bauphase an. Erst recht gilt<br />
dies für die Nutzungsphase, bei der die<br />
wirtschaftlichen Vorteile einer effizienten<br />
Energietechnik und Wärmedämmung<br />
voll zum Tragen kommen, und setzt sich<br />
fort in einem stabilen Marktwert für ein<br />
gesundes und technisch ausgereiftes<br />
Haus.<br />
Umweltgerechtes Bauen beginnt aber<br />
nicht erst mit der Grundsteinlegung<br />
eines Hauses, sondern bereits mit dem<br />
ersten Planungsschritt. Der wird meist in<br />
der kommunalen Verwaltung getan,<br />
etwa bei der Erstellung eines Bebauungsplans.<br />
Bereits hier werden entschei-<br />
dende Rahmenbedingungen für die<br />
Umweltwirkungen gesetzt, etwa durch<br />
den Zuschnitt der Baugrundstücke, die<br />
Festsetzung der zulässigen Bebauungsdichte<br />
oder die Vorgabe einer Firstrichtung.<br />
Ressourcen schonend<br />
Bauen<br />
Das ressourcenschonende Bauen setzt<br />
beim Flächenverbrauch an. Einer kompakten<br />
Bauweise kommt eine wichtige<br />
Rolle zu. Ressourcen lassen<br />
sich aber auch durch die Verwendung<br />
von Recyclingbaustoffen<br />
und eine durchdachte<br />
Baustellen-Logistik sparen. Im<br />
Besonderen Maße beim<br />
Straßen- und Tiefbau, wie<br />
dem Siedlungswasserbau und<br />
sonstigen Leitungsverlegungen<br />
kommt dem Einsatz von Recyclingmaterialien<br />
zur Künettenverfüllung<br />
große ressourcenschonende Bedeutung<br />
zu, indem das Bodenaushubmaterial<br />
nötigenfalls entsprechend aufbereitet<br />
und wieder eingesetzt wird.<br />
Gesund Bauen<br />
Die Verwendung gesundheitlich unbedenklicher<br />
Baustoffe ist ein zentraler<br />
Punkt des umweltfreundlichen Bauens. In<br />
der Vergangenheit wurde ihm oftmals zu<br />
wenig Beachtung geschenkt. Folglich entdeckte<br />
man immer wieder gefährliche<br />
Schadstoffe in Häusern. Gesund bauen<br />
heißt aber auch, ein angenehmes<br />
Wohnklima zu schaffen und für Behaglichkeit<br />
zu sorgen.<br />
Energie sparend Bauen<br />
Beim Energiesparen sind in den vergangenen<br />
Jahren große Fortschritte erzielt<br />
worden. Ein Jahreswärmebedarf von<br />
unter 30 kWh/m 2 ist ohne weiteres machbar.<br />
Noch sparsamer ist das Passivhaus,<br />
bei dem die Sonnenwärme sowie Wärmequellen<br />
im Haus optimal genutzt werden.<br />
Kombiniert mit einer hocheffizienten<br />
Wärmedämmung kommen Passivhäuser<br />
(fast) ohne zusätzliche Heizung aus.<br />
Unter www.umweltzeichen.at können<br />
alle ausgezeichneten Produkte abgerufen<br />
werden. Das Österreichische<br />
Umweltzeichen gibt die Sicherheit,<br />
nachhaltig zu bauen.<br />
Lebensministerium im Internet: http://www.lebensministerium.at<br />
Gartendünger im Einklang<br />
mit der Natur<br />
In den letzten Jahren<br />
ist die Gartenarbeit<br />
immer mehr zur liebstenFreizeitbeschäftigung<br />
geworden. Im<br />
Zuge der Vielfalt an<br />
Produkten ist es wichtig,<br />
dass vermehrt<br />
auch umweltfreundliche<br />
Produkte Einzug<br />
in die Sortimente finden.<br />
Ein neuer Folder<br />
des Lebensministeriums „Umwelt im<br />
Garten“ bietet dazu wichtige Informationen.<br />
Der Folder ist beim Umweltservice des<br />
Lebensministeriums unter der Tel.Nr.<br />
0800/240 260 oder unter info@umweltzeichen.at<br />
erhältlich. Informationen zum<br />
Österreichischen Umweltzeichen finden<br />
Sie auch unter www.umweltzeichen.at<br />
Grüner Bericht 2005<br />
erschienen<br />
Alljährlich hat der Bundesminister für<br />
Land- und Forstwirtschaft bis 15. September<br />
der Bundesregierung einen<br />
Bericht für das abgelaufene Kalenderjahr<br />
vorzulegen. Mit dem nunmehr vorliegenden<br />
Grünen Bericht 2005 wird ausführlich<br />
über die Entwicklung und wirtschaftliche<br />
Lage der Landwirtschaft<br />
berichtet.<br />
Der Grüne Bericht wurde im breiten<br />
politischen Konsens unter Beteiligung<br />
der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie<br />
aller im Nationalrat vertretenen politischen<br />
Parteien erstellt. Er liefert ausführliche<br />
und objektive Informationen über<br />
die Land- und Forstwirtschaft, stellt die<br />
Situation in den ländlichen Regionen<br />
sowie Aspekte der internationalen Agrarpolitik<br />
dar und bietet damit eine umfassendes<br />
Nachschlagewerk über eine integrale<br />
Politik für den ländlichen Raum.<br />
Der Grüne Bericht 2005 ist im Internet<br />
unter www.gruenerbericht.at abrufbar.<br />
Clever einkaufen für<br />
die Schule ...<br />
und die Umwelt freut sich! Der neue Folder<br />
„Clever einkaufen für die Schule“<br />
des Lebensministeriums unterstützt beim<br />
umweltfreundlichen Einkauf von<br />
Schulartikeln. Nähere Infos unter<br />
www.umweltzeichen.at<br />
KOMMUNAL 37
Mentale Gesundheit wichtig für Betriebe<br />
Gegen Stress<br />
am High-tech-<br />
Arbeitsplatz<br />
MitarbeiterInnen von High-tech-Unternehmen sind zahlreichen Belastungen ausgesetzt.<br />
Ein Projekt in Kärnten zeigt, wie mentale Gesundheit im Betrieb erfolgreich gefördert<br />
und zum Bestandteil der Unternehmenskultur werden kann.<br />
Rascher Technologiewandel, komplexe<br />
Arbeitsanforderungen und rasch wechselnde<br />
Kundenbedürfnisse verursachen<br />
häufig Stressreaktionen. Charakteristisch<br />
für die IT-Branche sind zudem Fusionierungen.<br />
Der typische Fall: mehrere kleine<br />
IT-Unternehmen schließen sich zusammen,<br />
um durch die entstehenden Syner-<br />
gien auch Großkunden umfassend<br />
betreuen zu können. Für MitarbeiterInnen<br />
bedeutet dies, den familiären Rückhalt<br />
des Kleinbetriebes zu verlieren und<br />
gleichzeitig die schwierigen Aufgaben der<br />
Großkundenbetreuung bewältigen zu<br />
müssen. Der Schlüssel zum Erfolg dabei<br />
ist, die Kontinuität und Qualität in der<br />
Kundenbetreuung bei gleichzeitig sich<br />
verändernden Rahmenbedingungen zu<br />
halten. Dazu haben die Beteiligten des IT-<br />
Unternehmens addIT in Kärnten entsprechende<br />
Maßnahmen gesetzt. Mit Unterstützung<br />
der ARC Seiberdorf Research<br />
GmbH, die bereits im Zuge eines vom<br />
Fonds Gesundes Österreich geförderten<br />
Projekts innovative Instrumente zur<br />
betrieblichen Gesundheitsförderung ent-<br />
38 KOMMUNAL<br />
»<br />
Es soll ein Gesundheitsmanagement<br />
gefördert<br />
werden, das aktiv und<br />
langfristig in die<br />
Unternehmenskultur<br />
integriert wird.<br />
Dipl.-Ing. Robert<br />
Oberguggenberger,<br />
Leiter des Projekts addHEALTH<br />
wickelt hat, wurde im vergangenen Jahr<br />
ein ähnliches Projekt bei addIT initiiert.<br />
Stress durch neue Firmenkultur. „Aus<br />
dem Zusammentreffen völlig unterschiedlicher<br />
Firmenkulturen ergeben sich<br />
zwangsläufig Probleme in der Praxis“,<br />
erklärt Dipl. Ing. Robert Oberguggenberger,<br />
Leiter des Projekts<br />
addHEALTH. Hat früher ein<br />
eingespieltes Team effizient<br />
miteinander kooperiert, stören<br />
nun auf einmal psychologische<br />
Barrieren die Zusammenarbeit.<br />
Blindes Vertrauen untereinander<br />
fehlt und es dauert sehr<br />
«<br />
lange, bis sich wieder eingespielte<br />
Abläufe herausbilden.<br />
Stress durch häufiges Troubleshooting<br />
ist die Folge. Ziel des<br />
vom Fonds Gesundes Österreich<br />
finanziell unterstützten<br />
Projekts ist, im Unternehmen<br />
gesunde Prozessabläufe zu entwickeln.<br />
„Es soll ein Gesundheitsmanagement<br />
gefördert werden, das aktiv und<br />
langfristig in die Unternehmenskultur<br />
integriert wird. Nur so kann eine Eigendynamik<br />
erreicht werden, die die langfristigen<br />
Partnerschaften mit den Mitarbeitern<br />
unterstützt und zu einer laufenden<br />
Optimierung führt“, sind sich die Projektleiter<br />
Oberguggenberger und DDr. Horst-<br />
Jörg Haupt (ARC Seibersdorf Research)<br />
sowie der Geschäftsführer der addIT,<br />
Alois Süssenbacher, einig.<br />
Projekt mit Pioniercharakter. Zunächst<br />
führten speziell ausgebildete Mitarbeiter-<br />
Innen eine umfassende Erhebung durch.<br />
Das vorrangige Ziel war, alle Stressoren,<br />
die in den Unternehmensprozessen auf-<br />
treten, zu analysieren. Neben statistischen<br />
Erhebungsmethoden wurden dabei<br />
moderne Methoden der qualitativen Sozialforschung<br />
eingesetzt. In der nun anstehenden<br />
Umsetzungsphase sollen so<br />
genannte „Gesundheitsteams“ im Sinne<br />
des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />
kleine Projekte durchführen.<br />
Neben der allgemeinen Veränderung der<br />
Softfacts, bei denen das Zusammenwirken<br />
der Menschen im Vordergrund steht,<br />
offerieren diese Projekte Kommunikationsstrategien,<br />
etwa wie man mit Kritik<br />
besser umgehen kann. „Richtig delegieren“<br />
stellt einen weiteren Schwerpunkt<br />
dar. Denn: um einen tatsächlichen Mehrwert<br />
in der Unternehmensleistung zu<br />
erreichen, ist nicht die Technologie allein<br />
entscheidend. Sie kann nur dann nutzbringend<br />
für den Kunden eingesetzt werden,<br />
wenn ein entsprechender Teamgeist<br />
dahinter steht. Zur Umsetzung dieses<br />
Vorhabens kann das im Unternehmen<br />
vorhandene Know-How optimal genutzt<br />
werden. Die Anwendung der vorhandenen<br />
IT Tools, wie beispielsweise Intranet,<br />
steigert Effektivität und Effizienz des<br />
addHEALTH Projektes. Die Evaluierung<br />
erfolgt in Form von Team Checks.<br />
Information & Kontakt<br />
addIT Dienstleistungen GmbH & Co<br />
KG, Tel.: 0463/320 380-64651<br />
E-Mail: mauela.pichler@addIT.at<br />
www.addIT.at<br />
Kontakt<br />
Fonds Gesundes Österreich –<br />
FGÖ, Mariahilferstraße 176,<br />
A-1150 Wien, Tel. 01/8950400,<br />
Fax: 01/8950400-20,<br />
gesundes.oesterreich@fgoe.org
KOMMUNAL<br />
PRAXIS<br />
MultiREG: ein multiregionales, multisektorales Prognose- und Analysemodell<br />
Messbarkeit von Politikmaßnahmen<br />
Mit dem vor kurzem von<br />
WIFO und Joanneum Research<br />
entwickelten Modell<br />
MultiREG steht erstmals in<br />
Österreich ein empirisches<br />
Instrumentarium zur Verfügung,<br />
mit dem die regionalwirtschaftlichen<br />
Effekte von<br />
Politikmaßnahmen sowie<br />
größeren privaten oder<br />
öffentlichen Investitionsvorhaben<br />
auf unterschiedliche<br />
Branchen geschätzt werden<br />
können. Ebenso können die<br />
Auswirkungen auf die Steuereinnahmen<br />
der drei Gebiets-<br />
Im Marchfeld bei Strasshof<br />
wurden vier Milliarden Kubikmeter<br />
Erdgas gefunden.<br />
körperschaften gemessen<br />
werden. Neben der ökonomischen<br />
Wirkungsanalyse kann<br />
das Modell auch zur Erstellung<br />
mittel- und langfristiger<br />
Prognosen der Wirtschaftsentwicklung<br />
in österreichischen<br />
Regionen eingesetzt<br />
werden. MultiREG bildet die<br />
Kreislaufzusammenhänge<br />
zwischen Nachfrage, Produktion,<br />
Beschäftigung und Einkommen<br />
ab. Die Modellschätzung<br />
liefert Preise und das<br />
Volumen der Nachfrage nach<br />
Vorleistungsgütern und<br />
Erdöl Fund<br />
Marchfeld im<br />
Dallas Fieber<br />
Nachdem die OMV kürzlich<br />
im Weinviertel neue Erdölund<br />
Erdgaslagerstätten entdeckt<br />
hat, werden jetzt erste<br />
Schritte gesetzt, die Funde an<br />
die Erdoberfläche zu bringen.<br />
In der Nähe von Strasshof im<br />
Marchfeld lagern nach ersten<br />
Untersuchungen rund vier<br />
Milliarden Kubikmeter Erdgas.<br />
Das Feld wird 20 Jahre<br />
lang ergiebig bleiben, so<br />
OMV-Vorstandsdirektor<br />
Helmut Langanger.<br />
„Strahlenschutz“: Richtlinie sorgte für Aufregung<br />
Dirndl’n bleiben erlaubt<br />
Ein Richtlinienvorschlag des<br />
EU-Parlaments um eine<br />
Strahlenschutzrichtlinie zum<br />
Schutz der Arbeitnehmer<br />
sorgte im Vorfeld für viel Aufregung.<br />
Schon wurde<br />
befürchtet, Kellnerinnen<br />
dürften im Freien nicht mehr<br />
im knappen Dirndl servieren<br />
oder Bauarbeiter müssten<br />
mit Sonnenschirmen ausgestattet<br />
werden. Das EU-Parlament<br />
wollte Mindestvorschriften<br />
zum Schutz der<br />
Arbeitnehmer vor optischen<br />
Strahlungen (z.B. Laser,<br />
Infrarotstrahlung) erlassen.<br />
In Bezug auf den Schutz der<br />
Arbeitnehmer vor natürlichen<br />
Strahlungen (Sonne,<br />
Feuer) gab es erhebliche<br />
Missverständnisse. Das Parlament<br />
hat nun eine Änderung<br />
angenommen, wonach es<br />
den Mitgliedstaaten freisteht,<br />
den Arbeitgebern Verpflichtungen<br />
zur Risikobewertung<br />
aufzuerlegen.<br />
Arbeit. Das durch Produktionsaktivitäten<br />
bzw. die daraus<br />
entstehende Beschäftigung<br />
gewonnene Einkommen<br />
beeinflusst wiederum<br />
die regionale Nachfrage nach<br />
Gütern, während Veränderungen<br />
der Produktionspreise<br />
ein wesentlicher Bestimmungsfaktor<br />
der regionalen<br />
Wettbewerbsfähigkeit und<br />
damit der Export- und<br />
Importnachfrage sind.<br />
Infos bei Dr. Oliver Fritz, Tel.<br />
(1) 798 26 01/261, E Mail:<br />
Oliver.Fritz@wifo.ac.at<br />
Schulweg-Untersuchung<br />
Weniger Unfälle<br />
in Wien<br />
Wiens Schulwege werden<br />
sicherer, wie eine aktuelle<br />
VCÖ-Untersuchung zeigt.<br />
Gegenüber 1995 ist die Zahl<br />
der Schulwegunfälle in<br />
Wien um 31 Prozent zurückgegangen.<br />
Damit im Schuljahr<br />
2005/2006 die Kinder<br />
in Wien sicher zur Schule<br />
kommen, gibt der VCÖ<br />
Eltern Tipps und bietet eine<br />
kostenlose Checkliste an,<br />
erhältlich im Internet unter<br />
www.vcoe.at<br />
Neue Fachmesse 2006<br />
Der öffentliche<br />
Nahverkehr<br />
Der öffentliche Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) verfügt bislang<br />
weder über ein effizientes<br />
Sprachrohr noch über<br />
einen kompetenten Branchentreffpunkt.<br />
Das soll sich mit<br />
der Fachmesse „PublicTrans“<br />
in Dornbirn ändern. Erwartet<br />
werden 100 Firmen und rund<br />
3000 Besucher. Der Termin:<br />
22. bis 24. Februar 2006<br />
www.publictrans.at<br />
T-Mobiles web’n’walk-Handy<br />
Handys: Mit freiem Internet<br />
Mailen, chatten &<br />
sogar telefonieren<br />
Mit web’n’walk präsentiert T-<br />
Mobile Austria eine völlig neue<br />
Kategorie des mobilen Internet:<br />
Als erster Netzbetreiber in<br />
Europa bringt T-Mobile das freie<br />
Internet aufs Handy. Dank optimierter<br />
Software und neuer<br />
Netzwerk-Komponenten und<br />
einer völlig neu gestalteten Startseite<br />
können T-Mobile Kunden<br />
damit ab sofort mit einem Handy<br />
auf das WWW zugreifen sowie E-<br />
Mails bearbeiten, chatten und<br />
natürlich telefonieren.<br />
www.t-mobile.at<br />
PPP: Politisches Seminar<br />
Entwicklungen in<br />
der Zukunft<br />
In Maastricht findet von 12. bis<br />
13. Dezember 2005 ein Seminar,<br />
organisiert vom Europäischen<br />
Institut für öffentliche<br />
Verwaltung (EIPA), statt, das<br />
sich nichts weniger zum Ziel<br />
gesetzt hat, als die Klärung<br />
einer Frage: Wie ist die derzeitige<br />
Position von PPP-Modellen<br />
in der öffentlichen Wirtschaft<br />
und wie wird diese Rolle in der<br />
Zukunft sein. Infos über das<br />
Seminar bei der Organisationsleiterin<br />
Diane Urlings,<br />
d.urlings@eipa-nl.com oder<br />
über die Homepage der EIPA<br />
www.eipa.nl (conferences).
Wirtschafts-Info<br />
Nun auch in Österreich<br />
KIOTI <strong>Kommunal</strong>traktoren<br />
bei Prochaska & Cie<br />
Seit kurzem vertreibt Prochaska & Cie<br />
neben den bekannten Produkten von<br />
TORO, Wiedenmann, Portotecnica, Billy<br />
Goat und Sisis auch <strong>Kommunal</strong>traktoren<br />
des koreanischen Herstellers KIOTI.<br />
KIOTI Traktoren stammen aus dem<br />
Hause des südkoreanischen Herstellers<br />
Daedong. Seit 1968 werden Traktoren<br />
entwickelt und gebaut und seit 1993<br />
erfolgreich in die USA exportiert. Jährlich<br />
werden ca. 15.000 Geräte<br />
21 PS Traktor der Serie CK mit Schneeschild<br />
und Kreiselstreuer<br />
40 KOMMUNAL<br />
in den Größen von 21 – 90 PS erzeugt.<br />
Alle Geräte sind mit Allradantrieb und<br />
Dieselmotor ausgestattet und mit<br />
Schalt- oder Hydrostatgetriebe erhältlich.<br />
Seit 2002 sind diese qualitativ<br />
hochwertigen und preisgünstigen Traktoren<br />
auch in Europa erhältlich. Für<br />
leichte bis mittelschwere Arbeiten empfiehlt<br />
Prochaska & Cie, Modelle der<br />
Serie CK mit 21 bis 30 PS, für harten<br />
kommunalen Einsatz Modelle der Serie<br />
DK mit 40 bis 55 PS.<br />
Speziell der Winterdienst gelingt mit<br />
den äußerst robust gebauten Geräten<br />
problemlos. Zubehörkomponenten<br />
führender österreichischer Hersteller<br />
wie Mauser-Kabinen als auch Schneeschilder,<br />
Streuer und Kehrmaschinen<br />
der Fa. ECO-Technologies finden sich<br />
im Sortiment. Mit KIOTI Traktoren und<br />
Anbaugeräten sowie TORO<br />
Großflächenmäher und Pflegegeräte<br />
wird Prochaska & Cie zum Komplettanbieter<br />
im <strong>Kommunal</strong>bereich.<br />
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30 PS Traktor der Serie CK mit Schneeschild<br />
und Solesprüher<br />
Informationen:<br />
Prochaska & Cie Motorengeräte<br />
Gesellschaft m.b.H. Nfg. KG<br />
Pilzgasse 31<br />
1210 Wien<br />
Tel.: 01/ 278 51 00-0<br />
Fax: 01/ 278 51 00-20<br />
E-Mail: sales@pro-toro.co.at<br />
www.kioti.at<br />
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E.E.
Mit Hilfe der Firma TopRein<br />
Hundekotproblem<br />
gelöst<br />
Ausgehend von einer<br />
gemeindeübergreifend auftretendenHundstrümmerlplage<br />
wurde von der PinzgauerBürgermeisterkonferenz<br />
ein gemeinsamer Problemlösungsansatz<br />
in Form<br />
aufzustellender Hundekotstationen<br />
beschlossen.<br />
Fünf Anbieter stellten<br />
Musterstationen zur leichteren<br />
Entscheidungsfindung<br />
respektive Begutachtung zur<br />
Verfügung. Die Anschaffung<br />
fiel nach sorgfältiger Abwä-<br />
Mathias Brandstätter, Geschäftsführer<br />
des Abfallverbands Pinzgau: Mit Anschaffung<br />
der Hundestationen das Problem<br />
rasch in den Griff bekommen.<br />
gung verschiedener Aspekte,<br />
wie z. B. Nutzungshygiene<br />
und Handhabung auf die<br />
Hundestation der Firma<br />
TopRein.<br />
Insgesamt erwarten sich die<br />
Gemeinden von der Installierung<br />
eines bezirksweit<br />
einheitlichen Systems eine<br />
intensivere Nutzung – auch<br />
durch einen gewissen Wiedererkennungseffekt<br />
– und<br />
damit zumindest eine Eindämmung<br />
eines allgemein<br />
großen Ärgernisses.<br />
Abfallverband Pinzgau,<br />
Februar 2004<br />
Mathias Brandstätter, GF<br />
Hundekotproblem<br />
sehr gut im Griff<br />
Vor nunmehr eineinhalb<br />
Jahren hat sich der Abfallverband<br />
Pinzgau für Ihre<br />
Hundestationen entschieden.<br />
Bis zum heutigen Zeitpunkt<br />
wurden 39 Komplettstationen<br />
(inkl. Abfalleimer)<br />
und 29 Hundebeutelspender<br />
in elf Gemeinden<br />
installiert.<br />
Der Nutzungsgrad<br />
der kostenlosen<br />
Hundebeutel ist<br />
sehr hoch und das<br />
Echo aus der Bevölkerung<br />
sehr positiv.<br />
Mit der Anschaffung<br />
dieser Hundestationenkombiniert<br />
mit intensiver<br />
Aufklärungsarbeit<br />
haben wir das<br />
ärgerliche Hundekotproblem<br />
sehr<br />
rasch in den Griff<br />
bekommen. Unsere<br />
schönen Touris-<br />
musgemeinden<br />
sind nun noch sauberer.<br />
Abfallverband Pinzgau,<br />
September<br />
2005<br />
Mathias Brandstätter, GF<br />
Informationen:<br />
TopRein ReinigungsgmbH<br />
& Co. KG<br />
Ignaz Mayer-Str. 6a,<br />
4010 Linz<br />
Johann Kupiec<br />
Tel.: +43/ 732/<br />
77 45 64 – 40<br />
E-Mail:<br />
h.kupiec@toprein.at<br />
Internet: www.toprein.at<br />
E.E.<br />
www.fsb-cologne.de<br />
FREIRAUM SPORT BÄDER<br />
Wirtschafts-Info<br />
Internationale<br />
Fachmesse für<br />
Freiraum, Sportund<br />
Bäderanlagen FSB<br />
Zukunftsmarkt Freizeit –<br />
Meeting Point Köln<br />
FSB 2005: Neue Trends, Impulse und Anregungen von<br />
Freiraumgestaltung über Sport und<br />
Bäderanlagen bis hin zum Breitensport.<br />
FSB 2005: Businessplattform und innovative Leistungsschau<br />
der Freizeitbranche. Sehen Sie weltweit<br />
führende Anbieter mit Lösungen auch für Ihre<br />
Anforderungen.<br />
FSB 2005: Kommen Sie nach Köln und nutzen Sie die<br />
Chance der internationalen Trendschau.<br />
Gesell GmbH & Co. KG<br />
Sieveringer Str. 153<br />
1190 Wien<br />
Tel.: (01) 320 50 37<br />
Fax: (01) 320 63 44<br />
E-Mail: office@gesell.com<br />
26–28 OKT 2005<br />
KOMMUNAL 41
Wirtschafts-Info<br />
Rohstoffgewinnung und Umweltschutz:<br />
Gemeinsame Strategien<br />
gegen den Klimawandel<br />
Das Forum Rohstoffe und der WWF Österreich zeigen bei der Fachkonferenz<br />
„Klima-Wasser-Rohstoffe“ in Schloss Hof, dass Rohstoffgewinnung und<br />
Umweltschutz erfolgreich gemeinsame Ziele verfolgen.<br />
Rund 250 Teilnehmer aus<br />
Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Politik nahmen am<br />
8. September an der Fachkonferenz<br />
„Klima – Wasser<br />
– Rohstoffe“ des Forum<br />
Rohstoffe und des WWF<br />
Österreich teil.<br />
Prominente Redner aus<br />
dem In- und Ausland wie<br />
WWF-Präsident Dr. Helmut<br />
Pechlaner und Paul Anciaux von der<br />
Generaldirektion für Unternehmen und<br />
Industrie der EU- Kommission diskutierten<br />
mit dem für Landwirtschaft,<br />
Umwelt und Naturschutz zuständigen<br />
NÖ- Landesrat DI Josef Plank und<br />
Univ.Prof.Mag.Dr. Georg Grabherr vom<br />
Institut für Ökologie und Naturschutz<br />
an der Universität Wien über die Herausforderungen<br />
des Klimawandels.<br />
Der inhaltliche Bogen spannte sich vom<br />
Ökologischen Fußabdruck, dem Hochwasserschutz<br />
über die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der rohstoffgewinnenden<br />
Industrie im europäischen Vergleich<br />
bis hin zu aktuellen Entwicklungen<br />
des Klimawandels.<br />
Herausforderung<br />
Klimawandel<br />
Die mineralische Rohstoffe gewinnenden<br />
Unternehmen in Österreich haben<br />
sich schon vor Jahren dem Thema<br />
Nachhaltigkeit gewidmet. Im Zuge der<br />
nun schon siebenjährigen Zusammenarbeit<br />
mit dem WWF Österreich ist es<br />
den Mitgliedsunternehmen des Forum<br />
Rohstoffe gelungen, zahlreiche Schutzprojekte<br />
für bedrohte Arten – wie Uhu,<br />
Triel, Bienenfresser etc. - umzusetzen,<br />
die beweisen, dass sich ökonomische<br />
42 KOMMUNAL<br />
Dr. Pechlaner, Dr. Hennrich,<br />
Dr. Schaschl, LR Plank<br />
und ökologische Interessen<br />
nicht ausschließen.<br />
Die internationale Wichtigkeit<br />
der Zusammenarbeit<br />
betonte auch Paul<br />
Anciaux. Er hob eines der<br />
primären Ziele der EU-<br />
Kommission, die Förderung<br />
der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Unternehmen,<br />
hervor. „Wirtschaftswachstum<br />
und Umweltschutz<br />
müssen Hand in Hand gehen. Und das<br />
wird von den österreichischen Unternehmern<br />
dieser Branche gelebt.“<br />
Der Klimawandel ist nicht nur für die<br />
Gesellschaft, sondern auch für die Wissenschaft<br />
eine enorme Herausforderung.<br />
Die Bevölkerung erwartet, dass<br />
die Wissenschaft sichere Aussagen und<br />
Prognosen zum Klimawandel abgibt.<br />
Tatsächlich fehlt den Wissenschaftern<br />
aber in vielen Fällen die Unterstützung<br />
der Gesellschaft und der Wirtschaft.<br />
„Nur durch intensive Zusammenarbeit –<br />
wie beispielsweise mit dem Forum Rohstoffe<br />
- kann die Wissenschaft verlässliche<br />
Studien durchführen“, zeigte sich<br />
LR Plank, KR Neuper, Dir. Farasin, Fr. Kohlmaier-Schacht,<br />
Dr. Pechlaner, Univ. Prof.<br />
Mag. Dr. Grabherr.<br />
Univ.Prof.Mag.Dr. Georg Grabherr von<br />
der Kooperation des Forum Rohstoffe<br />
mit dem WWF Österreich begeistert.<br />
Das Engagement geht<br />
weiter<br />
Der Vorstandsvorsitzende des Forum<br />
Rohstoffe, KR Gerold Neuper, ist von<br />
den Entwicklungen der Branche sehr<br />
erfreut, betonte aber, dass das Engagement<br />
der Mitgliedsunternehmen des<br />
Forum Rohstoffe immer größer wird:<br />
„Das Bewusstsein in der Branche, dass<br />
sich Rohstoffgewinnung und Umweltschutz<br />
nicht ausschließen, ist stark<br />
gestiegen. Nicht nur der fortschreitende<br />
Klimawandel erfordert den Einsatz von<br />
uns allen. Die zunehmende Bürokratie<br />
und immer strenger werdende Vorschriften<br />
machen gerade den zahlreichen<br />
Klein- und Mittelbetrieben unserer<br />
Branche große Probleme. Nur<br />
durch gemeinsame Initiativen können<br />
wir dieser Entwicklung entgegenwirken.“<br />
Dies unterstrich auch Fachverbands-Geschäftsführer<br />
Dr. Carl Hennrich<br />
und forderte noch weiteres Engagement:<br />
„Wir sind gut unterwegs, aber<br />
zurücklehnen dürfen wir uns nicht.“<br />
Informationen:<br />
Forum Rohstoffe<br />
Fachverband der Stein- und keramischen<br />
Industrie<br />
Wirtschaftskammer Österreich<br />
Mag. Robert Wasserbacher<br />
Wiedner Hauptstraße 63<br />
1045 Wien<br />
Tel.: 05 90 900 3534<br />
E-Mail: steine@wko.at<br />
www.ForumRohstoffe.at<br />
E.E.
Symposium Anfang November in Salzburg<br />
Grabenlose<br />
Technologie im<br />
Vormarsch<br />
Die grabenlose Technologie<br />
als umweltschonende und<br />
hocheffiziente Bauweise ist<br />
eine weltweit anerkannte<br />
gleichwertige Alternative<br />
zur konventionellen Bau-<br />
B14 von Wien nach<br />
Klosterneuburg:<br />
Zwei grabenlose<br />
Spezialverfahren<br />
sparen 800 LKW-<br />
Fahrten ein und verkürzen<br />
den Bau um<br />
ganze sechs<br />
Monate.<br />
weise. Die Branchenstatistik<br />
weist in den letzten<br />
beiden Jahren jährliche<br />
Steigerungsraten von 10–<br />
15 Prozent aus. Ein Beweis,<br />
dass immer öfter grabenlose<br />
Technologien zum Einsatz<br />
kommen. In erster<br />
Linie wegen der klar<br />
erkennbaren Vorteile: Es ist<br />
eine Tatsache, dass sich mit<br />
grabenlosem Bauen -<br />
abhängig von den jeweiligen<br />
Rahmenbedingungen -<br />
ein Einsparungspotential<br />
von 20-30 Prozent gegenüber<br />
der herkömmlichen<br />
(offenen) Bauweise ergibt.<br />
Bauvorhaben<br />
Bei dem seit Mai 2005 laufenden<br />
Bauvorhaben der<br />
MA31 an der stark fre-<br />
quentierten B14 von Wien<br />
nach Klosterneuburg kommen<br />
derzeit zwei grabenlose<br />
Spezialverfahren – das<br />
Aufweit-Ziehverfahren und<br />
das Schlauchrelining – zum<br />
Einsatz. Eine komplexe<br />
Aufgabe: Die<br />
Strasse zählt mit<br />
rund 15.000 Fahrzeugen<br />
zu einer<br />
der meistfrequentierten<br />
Wiens.<br />
Dipl. Ing. Robert<br />
Selinger, Präsident<br />
der ÖGL vergleicht<br />
hier grabenlose<br />
Technik mit der offenen<br />
Bauweise: „Hier konnten<br />
800 LKW-Fahrten eingespart,<br />
die Bauzeit um sechs<br />
Monate verkürzt und statt<br />
zwei nur eine Fahrspur<br />
gesperrt werden! Davon<br />
profitieren Anrainer, Autofahrer<br />
und letztendlich alle<br />
Steuerzahler!“<br />
Informationen:<br />
Highlight im Herbst<br />
13. Symposium<br />
Grabenlos der ÖGL<br />
8./9.11.2005<br />
Hotel Brandlhof in<br />
Salzburg<br />
Anmeldung und Info:<br />
Web: www.grabenlos.at<br />
Tel: 01 / 513 15 88 – 26<br />
E-Mail: office@oegl.at<br />
E.E.<br />
Weltneuheit<br />
Sauberkeit und Effizienz –<br />
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reinigung www.boesch.at
Wirtschafts-Info<br />
Wiener Städtische: Mehr Sicherheit in Pflege- und Sozialbetreuung<br />
Mehr Sicherheit für<br />
Gemeinden<br />
In unserer hochtechnisierten, schnelllebigen Zeit kommt Berufen, die die Würde des<br />
Menschen und die Achtung des Lebens als Grundlage ihrer Tätigkeit sehen, immer<br />
mehr Bedeutung zu. Der Dienst am Menschen wird eine der großen gesellschaftlichen<br />
und sozialen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte.<br />
Egal ob Gesundheits- und Krankenpflege,<br />
ob Alten- und Familienarbeit<br />
oder Behindertenbetreuung: Jeder dieser<br />
Bereiche ist mit einer Vielzahl von<br />
verantwortungsvollen Tätigkeiten,<br />
dadurch aber auch mit dem einen oder<br />
anderen Risiko verbunden.<br />
Hilfreich zur Seite<br />
Die Wiener Städtische kann Ihnen nicht<br />
Ihre Arbeit abnehmen, jedoch als erfahrener<br />
Partner bei der Bewältigung so<br />
mancher Sorgen hilfreich zur Seite stehen.<br />
So schützt Sie eine Haftpflichtversicherung<br />
bei der Konfrontation mit<br />
Schadenersatzansprüchen und im Fall<br />
des Falles vertritt Sie ein versierter<br />
Anwalt vor Gericht.<br />
Die Wiener Städtische bietet allerdings<br />
nicht nur Schutz für den Einzelnen.<br />
Gerade als erfahrener <strong>Kommunal</strong>versi-<br />
Wiener Städtische: Mehr Sicherheit in<br />
Pflege- und Sozialbetreuungsberufen.<br />
44 KOMMUNAL<br />
cherer bietet sie für Verbände, Vereine<br />
und vor allem für Pflegedienste von<br />
Gemeinden maßgeschneiderte, moderne<br />
und individuelle Deckungskonzepte für<br />
Haftpflicht – und Rechtsschutzversicherungen<br />
an. Flexibilität und Beratung<br />
wird dabei groß geschrieben.<br />
Seit über 180 Jahren genießt die Wiener<br />
Städtische das Vertrauen von Wirtschaft<br />
und Privatkunden. Innovative<br />
Versicherungskonzepte mit dem notwendigen<br />
Weitblick gewähren Schutz<br />
und Unterstützung in heiklen Situationen,<br />
unbürokratisch und rasch.<br />
Mehr Sicherheit und<br />
Flexibilität für Gemeinden<br />
Die Dynamik des modernen Alltags hat<br />
vor den Gemeinden nicht Halt<br />
gemacht. Die Bedeutung, die das<br />
Gemeindewesen für seine Bürger als<br />
erste Anlaufstelle für Bürgerfragen, als<br />
verwaltende Instanz, als Erhalter von<br />
Umwelt und Infrastruktur und nicht<br />
zuletzt als Träger vieler kultureller<br />
Aktivitäten hat, ist noch gestiegen.<br />
Gemeindeaufgaben<br />
Gebäude- und Grundbesitz, Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
und Schulen,<br />
Gesundheits- und Freizeiteinrichtungen<br />
und Einrichtungen der Altenpflege,<br />
Straßen, Brücken, Denkmäler,<br />
Wasser- und Kanalsystem, Strom- und<br />
Gasversorgung, Müllabfuhr, Winterdienst,<br />
Betriebsansiedlung und Wohnbau<br />
– die Liste der Aufgaben der<br />
Gemeindeverantwortlichen ließe sich<br />
noch fortsetzen.<br />
Die Wiener Städtische bietet moderne,<br />
flexible und individuelle Deckungskonzepte<br />
für alle Bereiche, in denen eine<br />
Gemeinde tätig ist. Von der Haftpflichtversicherung<br />
für die Gemeinde über<br />
Wohnhaus- und Betriebsversicherungen,<br />
bis hin zur Gemeinde-Rechtsschutzversicherung<br />
für Ämtsträger und<br />
Bedienstete. Beratung und Flexibilität<br />
sind bei der Wiener Städtischen groß<br />
geschrieben.<br />
Größter Versicherer<br />
Mit mehr als 11 Millionen Kunden in<br />
Zentral- und Osteuropa ist die Wiener<br />
Städtische der größte österreichische<br />
Versicherer in diesem Raum. Seit über<br />
180 Jahren genießt sie das Vertrauen<br />
von Wirtschaft und Privatkunden. Innovative<br />
Versicherungskonzepte mit dem<br />
notwendigen Weitblick gewähren<br />
Schutz und Unterstützung in heiklen<br />
Situationen, unbürokratisch und rasch.<br />
Serviceline<br />
Unsere ServiceLine unter 050 / 350<br />
350 bringt Sie gerne mit Ihrem persönlichen<br />
Ansprechpartner in Verbindung.<br />
Informationen:<br />
Wiener Städtische<br />
Schottenring 30<br />
1010 Wien<br />
Postfach 80<br />
1011 Wien<br />
Serviceline Inland: 050/ 350350<br />
Serciceline Ausland:<br />
+43 (0)50/350 350<br />
E-Mail: mail-us@staedtische.co.at<br />
www.staedtische.co.at<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
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46 KOMMUNAL<br />
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Umweltverträgliches Flüssiggas für Gemeinden<br />
Flüssiggas für<br />
Alt- und Neubau<br />
Die Versorgung mit Flüssiggas ist denkbar<br />
einfach. Beim Heizen, Kochen und<br />
bei der Warmwasserbereitung mit Flüssiggas<br />
erfolgt die Energiezufuhr entweder<br />
über einen Ober- oder Unterflurtank<br />
im Garten. Ein Unterflurtank,<br />
„verschwindet“ praktisch unter der<br />
Erde. Nur der Deckel des Domschachtes<br />
bleibt sichtbar. Der Platzbedarf ist<br />
sehr gering. Flüssiggas kann einfach in<br />
Altbauten eingesetzt werden. Der veralterte<br />
Kessel kann beispielsweise durch<br />
ein modernes Brennwertgerät ersetzt<br />
Jahresemmissionen Feinstaub (Quelle: Ing. K. Prüller)<br />
werden. Das vorhandene Heizsystem<br />
bleibt erhalten. Flüssiggas eignet sich<br />
aufgrnd seiner Umweltverträglichkeit<br />
ideal für die Kombination mit anderen<br />
Energieformen, wie zum Beispiel mit<br />
Solarenergie oder Erdwärme.<br />
Energievergleiche:<br />
www.brennstoffvergleich.at<br />
Flüssiggas – Einfach<br />
komfortabel<br />
Heizen und Warmwasser aufbereiten<br />
mit Flüssiggas ist komfortable Energie<br />
auf Knopfdruck. Die Geräte sind dank<br />
neusten Brennwerttechnologie Platz<br />
sparend und exakt steuerbar. Damit sparen<br />
Sie sich einen Heizraum und können<br />
so den Platz für andere Zwecke nützen.<br />
Einfach<br />
umweltverträglich<br />
Mit Flüssiggas leisten Sie komfortabel<br />
Ihren Beitrag zur Schonung der<br />
Umwelt. Flüssiggas hat eine der besten<br />
Emissionswerte von den verfügbaren<br />
klassischen Energieträgern. Daher hat<br />
die EU-Kommission Flüssiggas zum<br />
alternativen Kraftstoff erklärt. Flüssiggas<br />
ist auch in Wasserschutzgebieten<br />
gesetzlich erlaubt und oft dort das einzig<br />
vernünftige Energiesystem.<br />
Einfach universell<br />
Haben Sie schon ein Feuerzeug verwendet?<br />
Dann wissen Sie, wie einfach<br />
der Umgang mit Flüssiggas ist. Weit<br />
über 1000 Anwendungen sind es – fast<br />
in jeder Branche wird Flüssiggas verwendet.<br />
Informationen:<br />
ÖVFG Österreichischer<br />
Verband für Flüssiggas<br />
Schubertring 14<br />
1010 Wien<br />
Tel.: 0664/422 83 83<br />
Fax: 0662/64 80 81<br />
office@fluessiggas.net<br />
www.fluessiggas.net<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit: Auch 2006 starke Unterstützung der Gemeinden<br />
Fortsetzung der<br />
Kreditaktion<br />
Gegenwärtig machen zahlreiche Städte und Gemeinden von der „Kreditaktion 05“ der<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit Austria Gebrauch. Zur günstigen Überbrückung von kurzfristigen<br />
Finanzengpässen in den Gemeindehaushalten wurde ihnen ein geeignetes Mittel zur<br />
Liquiditätsbeschaffung offeriert. Der Erfolg gibt dem Projekt Recht. 2006 findet es<br />
seine – erweiterte – Fortsetzung.<br />
Als Ergänzung zum bestehenden Kassenkredit<br />
angedacht, hat sich die „Kreditaktion<br />
05“ – Einreichschluss war der<br />
28. Juni – bestens eingeführt.<br />
Aktionskredit<br />
Mit einer Laufzeit von 3 bzw. 6 Monaten<br />
ist der Aktionskredit als endfällige Barvorlage<br />
ausgestaltet, mit einer vierteljährlichen<br />
Fixverzinsung von 2,35 %<br />
(bei 3 Monaten) bzw. 2,40 % (bei einem<br />
halben Jahr Laufzeit). Die gewünschten<br />
Kredite zwischen 50.000 Euro und maximal<br />
500.000 Euro wurden bereits am<br />
letzten Junitag ausbezahlt und enden<br />
somit spätestens am 30. Dezember<br />
2005.<br />
Gut etabliert<br />
Dieses neue Produktsegment in der Palette<br />
der <strong>Kommunal</strong>kredit Austria hat<br />
sich gut etabliert und wird im kommenden<br />
Jahr erneut aufgegriffen. Anfang<br />
Jänner 2006 startet die „Kreditaktion<br />
06“ zu besonders günstigen Konditionen<br />
und einer noch flexibleren Gestaltung.<br />
So werden u.a die Laufzeiten<br />
neben 3 und 6 Monaten auf 9 und 12<br />
Monate ausgeweitet.<br />
Rasch, günstig,<br />
unbürokratisch<br />
Rasch, günstig und unbürokratisch steht<br />
die „Kreditaktion 06“ Gemeinden und<br />
Städten zur Verfügung, eine längere<br />
Vorlaufzeit erleichtert das Handling. Um<br />
etwaige Anfragen nehmen sich gerne<br />
bereits jetzt Elke Fiedler (Tel. 01/31631-<br />
118) und Elfriede Holzinger (Tel.-DW<br />
190) an.<br />
Zusätzliche Details zur „Kreditaktion<br />
06“ finden Sie in<br />
Kürze im <strong>Kommunal</strong>net unter<br />
www.kommunalnet.at.<br />
Hochwasser-<br />
Kredithilfe<br />
Im Übrigen: Die Hochwasser-<br />
Kredithilfe der <strong>Kommunal</strong>kredit<br />
Austria in Kooperation mit<br />
dem Österreichischen<br />
Gemeindebund zur Überbrückung<br />
der durch die Flutkatastrophe<br />
betroffenen<br />
Gemeinden läuft noch bis 30.<br />
September.<br />
Die <strong>Kommunal</strong>kredit setzt ihre bestens<br />
eingeführte Kreditaktion für Gemeinden<br />
und Städte auch 2006 fort.<br />
Ersten beiden Monate<br />
zinsfrei<br />
Die ersten zwei Monate ab Erstauszahlung<br />
sind zinsfrei, danach 2,30 %<br />
b.a.w. Interessierte Gemeinden aus den<br />
Hochwassergebieten wenden sich über<br />
das E-Government-Portal unter<br />
www.kommunalnet.at direkt an die<br />
<strong>Kommunal</strong>kredit.<br />
Kreditaktion 06<br />
◆ Beginn der Aktion: 2. Jänner 2006<br />
◆ Laufzeit: 3, 6, 9 oder 12 Monate<br />
◆ Keine Bearbeitungs- und<br />
Bereitstellungsgebühr<br />
◆ Ansprechpersonen:<br />
Elke Fiedler<br />
Tel.: 01/ 31 6 31-118<br />
Fax: 01/ 31 6 31-103<br />
E-Mail: e.fiedler@kommunalkredit.at und<br />
Elfriede Holzinger<br />
Tel.: 01/ 31 6 31-190<br />
Fax: 01/ 31 6 31-103<br />
E-Mail: e.holzinger@kommunalkredit.at<br />
◆ Weitere Details demnächst unter:<br />
www.kommunalnet.at<br />
KOMMUNAL 47<br />
E.E.
Wirtschafts-Info<br />
Zum Stand der Diskussion<br />
Kunststoff-Fenster<br />
Kunststoff-Fenster kommen wieder in Diskussion. Und zwar positiv: als einfachste<br />
Möglichkeit, öko-optimal zu bauen und CO2 einzusparen. Ein Bericht von Dipl.-Ing.<br />
Heinz G. Schratt.<br />
Energieeffizienz und<br />
Kostenminimierung<br />
58 Prozent aller im Jahr 2004 eingebauten<br />
Fenster (Sanierung und Neubau<br />
zusammen) sind aus Kunststoff. Die<br />
Gründe kann jeder Praktiker aufzählen:<br />
Günstige Anschaffung, keine Erneuerung<br />
von Oberflächen, stabile Eigenschaften –<br />
insbesondere Verzugsfreiheit – über die<br />
gesamte Lebensdauer. Was weniger<br />
bekannt ist: Kunststoff-Fenster tragen<br />
auch bei, die Umwelt zu schonen.<br />
„Rund € 13 Mio. im Jahr könnte eine<br />
Großstadt wie Wien einsparen, würde<br />
sie im sozialen Wohnbau wie früher<br />
wieder Kunststoff-Fenster einsetzen“<br />
schätzt Klaus-Albert Hartmuth,<br />
Obmann des ÖAKF 1 . Er sieht dieses<br />
Einsparungspotenzial weniger als Geldquelle<br />
denn als Umweltturbo.<br />
Investiert man diese Summe z.B. in verbesserte<br />
Wärmedämmung der Gebäudehülle<br />
und optimale Verglasung, so<br />
spart man über die Lebensdauer eines<br />
Fensters bis zu 500 Liter Heizöl pro Fenster<br />
– bei einer durchschnittlichen Wohnung<br />
mit 8 Fenstern also 4.000 Liter.<br />
Umweltschützer argumentieren gerne,<br />
dass die Wahl von Holz statt Kunststoff<br />
CO 2 einsparen würde. Eine solche<br />
Betrachtungsweise ist aber kurzsichtig.<br />
Tipp: Fensterkosten<br />
selbst berechnen<br />
Im Internet gibt es ein Programm,<br />
mit dem man die Lebenslaufkosten<br />
für Fenster exakt berechnen und<br />
vergleichen kann - inklusive Kauf,<br />
Wartung und Entsorgung - für jeden<br />
Fenstertyp. Was mit dem ersparten<br />
Geld geschieht, ist Ihre Sache. Ökologisch<br />
und finanziell am klügsten<br />
wäre die Investition in noch bessere<br />
Wärmedämmung.<br />
Kostenlos downloaden unter<br />
http://www.fenster.at/knowhow/<br />
kalkulations-software.htm<br />
48 KOMMUNAL<br />
Denn zum gleichen Preis kann man die<br />
35-fache Menge CO 2 einsparen – wenn<br />
der Bauherr den Preisvorteil von Kunststoff-Fenstern<br />
in energetisch sinnvoller<br />
Weise re-investiert.<br />
Form und Funktion<br />
Dabei büßt man im Vergleich zu anderen<br />
Werkstoffen nichts an Wohnkomfort<br />
oder an Funktionalität ein. Im Gegenteil.<br />
Kunststoff-Oberflächen bleiben<br />
auch ohne Streichen über Jahrzehnte<br />
top in Form.<br />
Altbau Fensterteilung<br />
OStBR Dipl.-Ing. Georg Pommer, Leiter<br />
des Hochbaulabors der Versuchs- und<br />
Forschungsanstalt der Stadt Wien,<br />
kennt als amtlicher Prüfer die „Problemzonen“<br />
aller Fenstertypen wohl am<br />
besten: „Ich sehe die technischen und<br />
ökologischen Qualitäten von Fenstern<br />
werkstoff-neutral. Im Kern entscheidet<br />
die Funktion und Langlebigkeit eines<br />
Fensters über seine ökologische Qualität.<br />
Ein Fenster, das 40 statt 25 Jahre<br />
lebt, ist auch aus Umweltsicht eindeutig<br />
vorzuziehen.“<br />
Heutige Kunststoff-Fenster fügen sich<br />
gleichermaßen in alte und in neue Fassaden.<br />
Auch ökologisch hat das moderne<br />
Kunststoff-Fenster mit anderen Werkstoffen<br />
gleichgezogen: Umweltgerechte Produktion<br />
und Recycling sind in Österreich<br />
Stand der Technik.<br />
Ökologisch neutral<br />
Österreich war immer schon Vorreiter in<br />
Sachen Umwelt. Das gilt auch für die<br />
Erzeuger von langlebigen Kunststoff-<br />
Profilen am Bau. Die Rezepturen des<br />
Kunststoffs sind sowohl in Bezug auf<br />
Umwelt wie Gesundheit absolut unbedenklich.<br />
Heutiger Fenster-Kunststoff ist<br />
ökologisch neutral. Dies bestätigen auch<br />
alle ernsthaften Studien – und davon<br />
gibt es eine Menge. Um einen Überblick<br />
zum Stand der Wissenschaft zu erhalten,<br />
ließ die EU-Kommission über 300<br />
Studien von Wissenschaftlern vergleichen.<br />
Es entstand keine neue Studie,<br />
sondern ein Überblick über die bereits<br />
vorhandenen Fakten und Meinungen.<br />
Das Ergebnis 2 wurde im April 2004<br />
veröffentlicht: Jedes Material hat Vorund<br />
Nachteile, doch keine der ernsthaften<br />
Studien nennt einen „Sieger“ im<br />
Sinn eines generell zu bevorzugenden<br />
Materials. Folgerichtig empfiehlt die<br />
Studie den Politikern, von Beschränkungen<br />
und Materialverboten Abstand<br />
zu nehmen.<br />
Sammeln und<br />
recyclieren<br />
Seit Beginn der 90er Jahre werden ausgediente<br />
Altfenster aus Kunststoff in<br />
Österreich gesammelt und zu neuen<br />
Fensterprofilen wiederverwertet. Fenster<br />
sind ein reales Beispiel für funktio-<br />
1 Der ÖAKF ist die Plattform der am österr. Markt tätigen Kunststoff-Fenster-Systemgeber und Profillieferanten.<br />
Mitglieder im ÖAKF sind Accord, Actual, Aluplast, Gealan, Hoco, Internorm, Kömmerling,<br />
Rehau, Stabil, Trocal, Veka und Weba. Weitere Informationen zum Kunststoff-Fenster und<br />
dem ÖAKF: www.fenster.at
Gesammelte Altfenster<br />
nierende Kreislaufwirtschaft.<br />
Trotzdem hört man hin und wieder<br />
Zweifel. Doch Fenster-Recycling ist mittlerweile<br />
eine eigene Wirtschaftssparte.<br />
In Österreich hat sich das Unternehmen<br />
Reststofftechnik (in Henndorf am Wallersee<br />
bei Salzburg) zum großen Teil<br />
dem Sammeln und Verwerten ausgedienter<br />
Fenster gewidmet; in Tillmitsch<br />
(Stmk.) sammelt und verwertet die<br />
Firma dekura Kunststoff-Profile aus<br />
dem Großraum Österreich, Slowenien<br />
und Italien.<br />
In Deutschland gibt es ausgedehnte<br />
Industrie-Anlagen (z.B. VEKA-Umwelt-<br />
Technik in Behringen), die nur dem<br />
einem Zweck dienen: dem Zerkleinern<br />
und der Wiederaufbereitung von<br />
gebrauchten Kunststoff-Fenstern zu „Re-<br />
Granulat“, dem Ausgangsmaterial für<br />
neue Bau- und Fensterprofile.<br />
Walter Ebner, Gründer und Geschäftsführer<br />
der Salzburger Reststofftechnik:<br />
„Wir sammeln und verwerten Altfenster<br />
aus allen Materialien und aus ganz<br />
Österreich. Vieles holen wir selbst ab.<br />
Wo wir aus Kostengründen nicht hinkommen,<br />
dort arbeiten wir mit lokalen<br />
Entsorgern zusammen.“<br />
Von selbst geht allerdings nichts. Wer<br />
nicht von vornherein mit einem Spezialisten<br />
wie Walter Ebner zusammenarbeitet,<br />
muss klarstellen, wie seine Altfenster<br />
zu verwerten sind. „Er muss<br />
explizit Recycling beauftragen und nicht<br />
Entsorgung, denn sonst werden seine<br />
Fenster in der nächstgelegenen MVA<br />
durch den Schornstein gejagt“<br />
Gemeinden haben Vorbildfunktion<br />
Eines stimmt allerdings: Gesetzliche<br />
Verpflichtung zum Recycling gibt es<br />
keine. Jedem privaten oder öffentlichen<br />
Bauherrn steht es also frei, alte Fenster<br />
entweder zur Müllverbrennung oder<br />
zum Recycling zu geben.<br />
Trotz der flächendeckenden Möglichkeiten<br />
wird der Rücklauf alter Fenster<br />
noch nicht konsequent praktiziert.<br />
Schuld ist hauptsächlich mangelnde<br />
Information, wohin man sich mit Altfenstern<br />
wenden kann. Ein aktueller<br />
Flyer des ÖAKF informiert erneut zu<br />
diesem Thema. Er kann per mail unter<br />
office@fenster.at angefordert werden.<br />
Interessierte Gemeinden, die Sammelplätze<br />
für ausgediente Fenster einrichten<br />
wollen, können die Modalitäten der<br />
Übernahme (Mengen, Termine, Preise,<br />
etc.) mit Ihrem Recyclingpartner oder<br />
direkt mit der Altfenster-Koordinationsstelle,<br />
Herrn Ebner, besprechen (06214)<br />
6517-0.<br />
Die Industrie hat die Voraussetzungen<br />
geschaffen. Die Zukunft wird zeigen, ob<br />
die großen Bauherren Recycling in ihre<br />
Ausschreibungen aufnehmen, und wie<br />
viele Gemeinden auf ihren Bau- oder<br />
Recyclinghöfen ein paar Quadratmeter<br />
für Altfenster aus Kunststoff reservieren.<br />
Metallabschneider in der Recyclinganlage<br />
Klaus-Albert Hartmuth: „Ökologische<br />
Beschaffung heißt auch ökologische<br />
Verwertung. Altfenster dürfen weder<br />
auf die Deponie noch in die Müllverbrennung.<br />
Werkstoffliches Recycling ist<br />
der richtige Weg aus ökologischer<br />
Sicht!“<br />
Kyoto - Klima - Kunststoff-Fenster<br />
Dass gute Fenster wichtig für’s Energiesparen<br />
sind, ist bekannt. Kunststoff-Fenster<br />
sparen darüber hinaus auch Geld,<br />
das für die Erreichung der Kyoto-Ziele<br />
eingesetzt werden sollte – meint der<br />
ÖAKF.Wenige UNO-Beschlüsse haben so<br />
weitreichende Konsequenzen wie die<br />
Konferenz von Kyoto 1998. Um die<br />
Welt vor dem Treibhauseffekt zu retten,<br />
wurde damals das Ziel festgelegt, weltweit<br />
den CO 2 -Ausstoß um 5 Prozent<br />
unter das Niveau von 1990 (!) zu senken.<br />
Die meisten Staaten der Welt –<br />
Ausnahmen sind u.a. immer noch die<br />
USA und China – haben diese Verpflichtung<br />
in ihre nationale Gesetzgebung<br />
einfließen lassen.<br />
Bund und Länder haben sich 2002 auf<br />
eine gemeinsame „Strategie Österreichs<br />
zur Erreichung des Kyoto-Ziels“ geeinigt.<br />
Diese wurde am 18. Juni 2002<br />
durch den Ministerrat und am 16.<br />
Oktober 2002 durch die Landeshauptmännerkonferenz<br />
angenommen.<br />
Wirtschafts-Info<br />
Im aktuellen Bundesgesetz zur Wohnbauförderung<br />
(Finanzausgleich) steht<br />
folgerichtig:<br />
§1 (1) Der Bund gewährt den Ländern<br />
zum Zwecke der Finanzierung der Förderung<br />
des Wohnbaues und der Wohnhaussanierung<br />
… und zur Finanzierung<br />
von Maßnahmen zur Reduktion des<br />
Ausstoßes an Treibhausgasen einen<br />
Zweckzuschuss in Höhe von 1,78 Mrd.<br />
Euro jährlich …<br />
§1 (3) Die Länder verwenden den Investitionsbeitrag<br />
für Wohnbau, Umwelt<br />
und Infrastruktur in verstärktem Ausmaß<br />
für Zwecke der Erreichung des<br />
Kyoto-Ziels…<br />
Die Gebäuderichtlinie der EU zielt auf<br />
ein Minus von 20 % beim Energieverbrauch<br />
von Gebäuden. Voraussetzung<br />
sind kosteneffiziente Maßnahmen.<br />
Ab 2006 wird der Energieausweis für<br />
Gebäude bei uns Pflicht. In einer Art<br />
Typenschein wird der Energieverbrauch<br />
pro m 2 und Jahr vermerkt. Je weniger<br />
Energie ein Wohn- oder Nutzbau<br />
benötigt, desto geringer die Betriebskosten<br />
und die Umweltbelastung.<br />
Das gemeinsame ökologische Ziel von<br />
UNO, EU, Österreich und der Länderkonferenz<br />
ist also die Einsparung von<br />
Energie und dadurch von Treibhausgasen<br />
wie CO 2 .<br />
(Wohnbau)-Budgets sind begrenzt, die<br />
Das gewonnene Kunststoff-Granulat<br />
Optimierung der vorhandenen Mittel<br />
daher das Gebot der Stunde. Kunststoff-<br />
Fenster kommen deshalb wieder „in<br />
Mode“. Sie sind in jeder Hinsicht problemlos<br />
und können durch ihren Preisvorteil<br />
– Brancheninsider rechnen mit<br />
bis zu 150 € pro Fenster – zur Erreichung<br />
dieses Ziels beitragen. Vorausgesetzt,<br />
das Geld wird für die energetische<br />
Optimierung verwendet.<br />
Informationen:<br />
ÖAKF – Österreichischer Arbeitskreis<br />
Kunststoff Fenster<br />
Wiedner Hauptstraße 63<br />
1045 Wien<br />
Tel.: 0590 900–3372<br />
Fax: 0590 900 – 248<br />
E-Mail: office@fenster.at<br />
KOMMUNAL 49<br />
E.E.
<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />
In Ludesch werden regionale Werkstoffe<br />
genutzt. So wird heimische Schafwolle als<br />
Dämmstoff verlegt statt Mineralwolle.<br />
Auch die passivhaustauglichen Fenster<br />
werden – statt mit PU-Schaum eingesetzt<br />
– gestopft<br />
Das „HausDerZukunft“: Ein Demoprojekt in Vorarlberg<br />
Ludesch: Ökologisches<br />
Gemeindezentrum<br />
Vorarlberg ist seit einiger Zeit schon ein Vorreiter ökologischer Bauweise. Waren<br />
es ursprünglich vor allem Schulen, werden mittlerweile auch kommunale Bauten<br />
ökologisch gefertigt. Ausgehend von den Rahmenbedingungen in Ludesch über die<br />
daraus resultierenden Konsequenzen bis hin zu den ökologischen Qualitäten stellt<br />
KOMMUNAL ein besonderes Gemeindezentrum vor.<br />
◆ Dipl.-Ing. Dietmar Lenz<br />
Grundgedanke des neuen Gemeindezentrums<br />
ist die Schaffung einer echten<br />
Mitte für Ludesch. Die sehr heterogen<br />
strukturierte Gemeinde hat nirgends<br />
einen verdichteten alten Kern oder<br />
◆ Dipl.- Ing.<br />
Dietmar Lenz ist beim Umweltverband<br />
Vorarlberg für den Öko<br />
Beschaffungsservice zuständig<br />
50 KOMMUNAL<br />
einen gewachsenen Dorfplatz. Kirche,<br />
Saal, Schule und Gemeindeamt bilden<br />
keinen Dorfraum, sondern stehen in<br />
loser Beziehung zueinander. So bildet<br />
der Neubau durch seine Geometrie<br />
eine räumlich dreiseitig geschlossene<br />
Klammer um den neuen Dorfplatz.<br />
Konsequenzen für den<br />
Neubau in Ludesch<br />
Das Zentrum wird belebt durch die<br />
angelagerten Funktionen wie<br />
Geschäfte, Post, Cafe, Gemeindeamt,<br />
kleiner Saal, Vereinsräumlichkeiten,<br />
Spielgruppe, Wohnungen und Büros. Es<br />
entsteht also ein multifunktionelles<br />
Haus im Dienst der Gemeinde, ein dörfliches<br />
Zentrum mit einem vielfältig<br />
nutzbaren Platz, zumal dieser mit<br />
transluzentenFotovoltaikelementen<br />
überdeckt<br />
wird. Der<br />
Dorfplatz<br />
soll somit<br />
zur kom-<br />
Der Dorfplatz soll<br />
zur kommunikativen<br />
Mitte des Dorfes werden,<br />
zum Treffpunkt<br />
sowie zum Ort vielfältigen<br />
Geschehens.<br />
munikativen Mitte des Dorfes werden,<br />
zum Treffpunkt, sowie zum Ort vielfältigen<br />
Geschehens. Unsere Dorfstrukturen<br />
leiden unter der verstärkten Individualisierung<br />
ihrer Bewohner. Umso<br />
wichtiger sind solche Aktivitäten, die<br />
den Bürgern die Möglichkeit bieten,<br />
zwanglos am Dorfgeschehen teilzunehmen.<br />
Auch das trägt stark bei zur Forcierung<br />
der „kleinen Kreisläufe“, womit<br />
sich die e5 Gemeinde Ludesch seit lan-
Ludesch: Ökologie von Beginn an<br />
Diagonalschalung: Beim Gemeindezentrum in Ludesch wird eine Vollholzschalung<br />
mit heimischer Weißtanne statt üblicher OSB-Platten (hoher Leimanteil,<br />
Holz aus Übersee) eingesetzt)<br />
Fact-Box „Ludesch“<br />
Projektbeteiligte<br />
Bauherr: Gemeinde Ludesch<br />
Archtitekt: DI Hermann Kaufmann ZT<br />
GmbH, Schwarzach i.V.<br />
HSL-Planung: Synergy Klimaengineering<br />
& Consulting GmbH, Hohenems<br />
Bauökologie: IBO – Österreichisches<br />
Institut für Baubiologie und – ökologie<br />
QS vor Ort: Fa. Ökoberatung Gebhard<br />
Bertsch, Ludesch<br />
<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />
gem auseinandersetzt. Somit ist es<br />
auch naheliegend im Sinne ganzheitlichen<br />
Denkens, dass an diesem Ort ein<br />
mustergültiges Projekt als Lehrbeispiel<br />
für engagiertes nachhaltiges Bauen<br />
umgesetzt wird.<br />
Die ökologischen<br />
Qualitäten<br />
Grundlagen: Ökologischer Bauteilkatalog<br />
(Hrsg.: IBO) und Ökoleitfaden:Bau<br />
(Hrsg.: Umweltverband Vorarlberg)<br />
◆ Passivhausstandard<br />
mit<br />
möglichst<br />
geringem<br />
Gesamtenergieaufwand<br />
◆ Einsatz<br />
von<br />
erneuerbarenEnergieträgern;<br />
Solarenergie, Photovoltaikanlage<br />
und Sonnenkollektoren; Wärmeversorgung<br />
durch örtlichen Biomasse-<br />
Nahwärmeverbund<br />
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Prozessbegleitung, Ausschreibung:<br />
Umweltverband Vorarlberg<br />
Weitere Informationen<br />
Umweltverband Vorarlberg<br />
Marktstraße 51<br />
6850 Dornbirn<br />
DI Dietmar Lenz<br />
T: 05572/55450-14<br />
E: d.lenz@gemeindehaus.at<br />
Es ist im Sinne ganzheitlichen<br />
Denkens, dass<br />
in Ludesch ein mustergültiges<br />
Projekt als<br />
Lehrbeispiel für engagiertes,<br />
nachhaltiges<br />
Bauen umgesetzt wird.<br />
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<strong>Kommunal</strong>e Bauten<br />
◆ Lüftungsanlage mit dezentralen<br />
Induktions-Luftdüsen zur Reduktion<br />
des Energieaufwandes, (passive)<br />
Kühlung über Grundwasser<br />
◆ automatische Be- und Entlüftung zur<br />
Erfüllung hygienischer Standards<br />
◆ Photovoltaikanlage: Überdachung<br />
des Dorfplatzes (ca. 350 m?) mittels<br />
einer transluzenten PV-Anlage (Energieeinspeisung<br />
ins Netz, Sonnen-<br />
/Regenschutz)<br />
Baumaterialien<br />
◆ Weißtanne aus heimischen Wäldern<br />
(regionale Wertschöpfung)<br />
◆ Dämmstoffe aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen (z.B. Holzfaser, Flachs,<br />
Hanf, Schafwolle auf Basis der<br />
Erkenntnisse der ökologischen Optimierung).<br />
◆ Verzicht auf PVC (Fenster, Lichtschächte,<br />
Türen, Beläge, Beschichtungen,<br />
Elektroverrohrung, Kabelummantelung,<br />
Kanalanschluss)<br />
◆ Verzicht auf lösemittelhaltige und<br />
weichmacherhaltige Farben, Lacke,<br />
Anstriche und Kleber<br />
◆ Verzicht auf HFKWs<br />
◆ Verzicht auf formaldehydhaltige<br />
Werkstoffe (hygienische Anforderungen)<br />
52 KOMMUNAL<br />
Mehrkosten Bauökologie<br />
Achten Sie<br />
auf dieses Siegel!<br />
Die Mehrkosten für die konsequente<br />
ökologische Materialwahl wurden in<br />
einer „doppelten“ Ausschreibung (Stan-<br />
Über den ÖkoBeschaffungsService des<br />
Umweltverbandes Vorarlberg kaufen<br />
Vorarlberger Kommunen ökologisch<br />
und ökonomisch effizient ein: Der<br />
Umweltverband schreibt im Auftrag<br />
seiner Mitgliedsgemeinden Produkte<br />
nach ökologischen Kriterien aus,<br />
schließt Rahmenverträge mit den Bestbietern<br />
ab, die dann von den Kommunen<br />
genutzt werden können.<br />
Die Vorteile:<br />
◆ Aufgrund des Poolings der Nachfrage<br />
kaufen die Gemeinden ökologische<br />
Produkte zu wesentlich günstigeren<br />
Konditionen als konventionelle ein.<br />
◆ Die Beschaffung ist für die Gemeinden<br />
sehr einfach (elektronisch bzw.<br />
Ausfüllen eines Abruffaxes)<br />
◆ Die Gemeinden müssen keine eigenen<br />
Ausschreibung nach Bundesver-<br />
dard-/Ökovariante) erfasst:<br />
Gesamtkosten (brutto): rund 6,9 Millionen<br />
Euro<br />
Mehrkosten für die ökologische Materialwahl:<br />
rund 1,8 Prozent<br />
Beschaffen über den ÖkoBeschaffungsService (ÖBS)<br />
Regional, ökologisch und effizient<br />
gabegesetz durchführen, da der<br />
Umweltverband die Bestimmungen<br />
des BVergG 2002 berücksichtigt. Das<br />
BvergG 2006 wird zentraler Einkaufsstellen<br />
wie den ÖBS zusätzlich<br />
stärken.<br />
◆ Beim ÖBS sind fast ausschließlich<br />
Unternehmen aus der Region Vertragspartner<br />
Seit 2002 wird der ÖBS in Vorarlberg<br />
sehr erfolgreich betrieben - 95 von 96<br />
Gemeinden haben zumindest einen<br />
Abruf über den ÖBS getätigt. Die Idee<br />
und die Strukturen des ÖkoBeschaffungsService<br />
werden in einem vom<br />
Lebensministerium geförderten Projekt<br />
nun auch in den Abfallverbänden Braunau,<br />
Tulln und bei der ATM Tirol umgesetzt.<br />
Infos: www.umweltverband.at<br />
Gehen Sie bei der Planung von Dachbegrünungen auf Nummer Sicher.<br />
Vom Verband für Bauwerksbegrünung zertifizierte Aufbaukomponenten bzw.<br />
Gesamtbegrünungsaufbauten erfüllen alle entsprechenden Kriterien für hochwertige<br />
und verlässliche Dachbegrünungen. Näheres erfahren Sie unter<br />
www.gruendach.at Eine Initiative des Verbands für Bauwerksbegrünung
Volvo-Kurzheckbagger ECR28, einer von vier Kurzheckmodellen<br />
Poysdorf: Golfplatz Veltlinerland eröffnet<br />
Ideales Arbeitsgerät<br />
von Volvo<br />
Bei herrlichem Golferwetter<br />
wurde am Samstag, dem 3.<br />
September der Golfplatz<br />
Veltlinerland Poysdorf eröffnet.<br />
Landesrat Ernest Gabmann,<br />
der mit dem Abschlag<br />
der goldenen Traube den<br />
Platz und das anschließende<br />
Prominententurnier eröffnete:<br />
„Die neue 18-Loch Golfanlage<br />
schließt im Golfland<br />
Niederösterreich eine große<br />
Lücke im nordöstlichen<br />
Weinviertel“ LAbg. Bürgermeister<br />
Karl Wilfing dankte<br />
den 6 Initiatoren rund um<br />
4 Volvo Kurzheck-Modelle:<br />
Dr. Georg Lackinger, welche<br />
2 Jahre hart an dieser für<br />
den Poysdorfer Tourismus so<br />
wichtigen Vision gearbeitet<br />
haben. Die Golfanlage ist in<br />
die leicht hügelige Weinlandschaft<br />
wunderschön eingebettet<br />
und bietet damit landschaftlich<br />
aber auch spielerisch<br />
viele Reize. Blickfang<br />
im Eingangsbereich war ein<br />
VOLVO Kompaktbagger, das<br />
ideale Arbeitsgerät für jeden<br />
Gärtner und Landschaftsgestalter.<br />
Geräte dieser Art sind<br />
auch ideal in Golfplätzen für<br />
notwendige Korrekturen und<br />
oder Ergänzungen im Einsatz.<br />
Die Anlage ist ab sofort<br />
täglich bespielbar.<br />
Infos unter 02552/27272<br />
oder im Internet unter<br />
www.golf-veltlinerland.at.<br />
Unter den Turnierteilnehmern<br />
waren auch die Eiskunstlauf<br />
Europameisterin<br />
Claudia Kristofics-Binder,<br />
Magna Vize Gerd Brusius,<br />
Fernsehküchenprofi Peter<br />
Tichatschek, sowie NÖN-<br />
Anzeigenchef Hannes Kassil<br />
und Vorstandsdirektor Reinhard<br />
Pröstling von der Waldviertler<br />
Sparkasse. Abends<br />
sorgte das Geschwisterpaar<br />
Karin und Bernhard Mewald<br />
für den kulinarischen Teil<br />
des Gala-Dinners im Reichensteinhof.<br />
Die Geschwi-<br />
ECR28 mit 2,7 t ECR58 mit 5,5 t<br />
ECR38 mit 3,7 t ECR88 mit 8,2 t<br />
ster bauen direkt am Golfplatz<br />
auch das Hotel Veltin,<br />
das als Vier- Stern-Hotel mit<br />
65 Betten, im kommenden<br />
Jahr eröffnet wird.<br />
Informationen:<br />
VOLVO-Baumaschinen<br />
Österreich GmbH<br />
Grafenholzweg 1<br />
5101 Bergheim bei<br />
Salzburg<br />
Tel.: 0662/ 469 11-0<br />
bzw. Dkfm. Klaus-Peter<br />
Heimerl<br />
0664/ 282 48 58<br />
klaus-peter.heimerl<br />
@volvo.com<br />
www.volvoceat.com<br />
E.E.<br />
schaffen<br />
mit Containern<br />
Wirtschafts-Info<br />
MAASTRICHT<br />
SERVICE<br />
Leasingfinanzierungen verringern den öffentlichen<br />
Schuldenstand. Fragen Sie Österreichs Spezialisten<br />
für kommunale Leasingprojekte.<br />
E-Mail: anfrage@kommunal-leasing.at<br />
www.kommunal-leasing.at<br />
KOMMUNAL 53
Wirtschafts-Info<br />
Drizoro Waterproofing<br />
Absolut wasserdichte Spezialputze<br />
Wasserwerke Lannach bei<br />
Graz. Reparatur und Wiederherstellung<br />
von 18 Wasserrohren<br />
als Verbindung zwischen<br />
3 Wasserreservoirs<br />
Drizoro Waterproofing ist<br />
ein international tätiges<br />
Unternehmen, das sich auf<br />
die Herstellung von hochqualitativen<br />
Isolierputzen<br />
(auf Zementbasis) spezialisiert<br />
hat. Diese können<br />
sowohl außen als auch<br />
innen als wirkungsvolle<br />
Abdichtung (bis zu einem<br />
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54 KOMMUNAL<br />
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Druck von 4,5<br />
bar positiv als<br />
auch negativ)<br />
verwendet werden.<br />
Maxplug<br />
dichtet auch im<br />
Wasser und unter<br />
Wasser ab.<br />
Drizoro verfügt<br />
über ein umfangreichesProduktprogramm<br />
das<br />
für wirklich jedes<br />
Feuchtigkeitsproblem<br />
die richtige<br />
Lösung anbietet.<br />
Einerlei ob es<br />
sich um feuchte<br />
Mauern, Keller,<br />
Fundamente, Terrassen,Flachdächer,<br />
Schwimmbäder, Springbrunnen,<br />
Trink- oder Regenwasserzisternen,Löschwasserteiche,<br />
Brücken und<br />
Straßenausbesserungen<br />
handelt.<br />
Die Produkte<br />
sind giftfrei<br />
und einfach<br />
zu verarbeiten,<br />
so dass<br />
viele Kommunen<br />
mit ihren<br />
Reparatur der alten Wasserzisterne des LKH Grimmenstein (über<br />
60 Jahre alt, 80 cm dicke Ziegelwände, 250.000lt Wasser). Reparatur<br />
und Abdichtung durch eigenes Krankenhauspersonal<br />
durchgeführt.<br />
eigenen Leuten Reparaturund<br />
Ausbesserungsarbeiten<br />
selbst durchführen.<br />
Informationen:<br />
Drizoro Austria-Dom<br />
Rechte Wienzeile 37<br />
1040 Wien<br />
Tel.: 01/586 65 25 bzw.<br />
01/587 43 81<br />
Fax: 01/587 89 49<br />
www.drizoro.at<br />
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E.E.
3 M bringt Innovation auf den Markt<br />
Neue Generation von<br />
Verkehrszeichen<br />
„Mit den neuen mikroprismatischen<br />
Folien für<br />
Verkehrszeichen werden<br />
neue Maßstäbe in der<br />
Verkehrssicherheit<br />
gesetzt“, erklärte 3 M-<br />
Marketingleiter Mag.<br />
Ronald Trieb bei der prominent<br />
besuchten Präsentation<br />
des neuen Produkts<br />
im niederösterreichischen<br />
Teesdorf.<br />
Durch die bessere Lesbarkeit<br />
der Verkehrszeichen wird<br />
der visuelle Sinn optimal<br />
unterstützt“, so Trieb weiter.<br />
Immerhin werden beim Autofahren<br />
mehr als 95 % aller<br />
verkehrstechnischen Informationen<br />
visuell erfasst. Bis zu<br />
drei Sekunden braucht ein<br />
Verkehrsteilnehmer um ein<br />
Verkehrszeichen sicher zu<br />
erkennen. Besonders bei<br />
hohen Geschwindigkeiten ist<br />
eine sichere und schnellere<br />
Erfassbarkeit der Information<br />
meist lebenswichtig.<br />
Im Scheinwerferlicht eines<br />
Autos sieht es aus, als würden<br />
die Verkehrsschilder leuchten.<br />
3M retroreflektierende Folien<br />
sorgen heute weltweit für<br />
Sicherheit im Straßenverkehr<br />
und setzen Maßstäbe in der<br />
Signalisation.<br />
v.l.: DI Franz Silhengst (Swarco Futurit),<br />
Ing. Mag. Ronald Trieb (3M Verkehrssicherheit),<br />
rechts außen: Prokurist<br />
Hans Jesacher (M.Swarovski)<br />
3M ist bekannt als innovatives<br />
Unternehmen. Auch im<br />
Bereich Sicherheit und<br />
Gesundheit bestimmt Innovation<br />
die Geschäftspolitik, mit<br />
der Zielsetzung das Leben<br />
der Menschen zu verbessern,<br />
zu erhalten und zu sichern.<br />
„Wir investieren jährlich werden<br />
sechs Prozent unseres<br />
Umsatzes in Forschung und<br />
Entwicklung“, so Trieb.<br />
„Diese intensive Forschungstätigkeit<br />
ist Grundlage für<br />
die Optimierung unserer Produkte<br />
und die bessere Sichtbarkeit<br />
von Verkehrszeichen<br />
im Straßenverkehr.“<br />
Informationen:<br />
www.microprismatic.at<br />
oder www.3m.com<br />
Interview mit Mag. Schwarzmair<br />
Wirtschafts-Info<br />
Was tun gegen Raser im<br />
Ortsgebiet?<br />
Warum werden Tempolimits<br />
nicht eingehalten?<br />
Viele Fahrzeuglenker ignorieren<br />
Tempolimits, weil sie<br />
wissen, dass sie kaum mit<br />
Strafen rechnen müssen.<br />
Wie aus einer Studie von<br />
VeloMeter hervorgeht, fährt<br />
jeder Zweite im Ortsgebiet<br />
zu schnell. Geschwindigkeitsübertretungen<br />
gelten<br />
vielfach noch immer als<br />
Kavaliersdelikt, es wird<br />
daher zu wenig dagegen<br />
unternommen. Dies ungeachtet<br />
der Tatsache, dass<br />
überhöhte Geschwindigkeit<br />
die Unfallursache Nummer<br />
1 in Österreich ist.<br />
Was kann eine<br />
Gemeinde konkret tun?<br />
Zunächst geht es darum, die<br />
Gefahrenstellen zu identifizieren<br />
und zu bewerten.<br />
Velometer hat für diesen<br />
Zweck ein Ratingsystem entwickelt,<br />
mit dessen Hilfe der<br />
Handlungsbedarf in einer<br />
Gemeinde erhoben werden<br />
kann. Ab 50 VeloPoints<br />
beginnt der rote Bereich, ab<br />
dem unbedingt etwas unternommen<br />
werden sollte.<br />
Welche Maßnahmen<br />
würden sie empfehlen?<br />
Als Spezialist<br />
für Verkehrsmesstechnik<br />
verfügt VeloMeter<br />
über ein<br />
breites Angebot<br />
an Dienstleistungen,<br />
die<br />
maßgeschnei- Mag. Diethard<br />
dert auf die Schwarzmair,<br />
jeweilige VerGeschäftsfühkehrssituationrer VeloMeter<br />
eingesetzt werden<br />
können. Als besonders<br />
wirkungsvoll haben sich<br />
mobile Geschwindigkeitsüberwachungen<br />
erwiesen, mit<br />
deren Hilfe Geschwindigkeitsübertretungen<br />
um bis<br />
zu 67% reduziert werden<br />
konnten.<br />
Informationen:<br />
VeloMeter<br />
Gesellschaft für Messtechnik<br />
und Verkehrsüberwachung<br />
mbH<br />
3400 Klosterneuburg,<br />
Wienerstr. 134<br />
Tel.: 02243/ 24723<br />
Fax: 02243/ 24723-30<br />
office@velometer.at<br />
www.velometer.at<br />
KOMMUNAL 55<br />
E.E.
KOMMUNAL-Round-Table<br />
Initiative der Bundesinnung Bau gegen die Schattenwirtschaft<br />
BAUfair! auch in<br />
Österreichs Gemeinden<br />
Mit der Initiative BAUfair setzt die Bundesinnung Bau bei der Bekämpfung der illegalen<br />
Erwerbstätigkeit im Bauwesen auf den konstruktiven Dialog und möchte die Zusammenarbeit<br />
mit den Gemeinden verstärken. KOMMUNAL lud zum „BAUfair-Round-<br />
Table“ mit Bundesinnungsmeister Senator h.c. Techn.Rat Ing. Johannes Lahofer und<br />
Geschäftsführer Mag. Manfred Katzenschlager.<br />
Die Initiative der Bundesinnung Bau<br />
gegen die Schattenwirtschaft soll die<br />
breite Öffentlichkeit und die politischen<br />
Entscheidungsträger in den Kommunen,<br />
im Land und im Bund aufrütteln<br />
und zum Nachdenken anregen.<br />
„Anständigkeit muss sich noch mehr<br />
lohnen, Sozialbetrug verdient keine<br />
Toleranz“ sagt Bundesinnungsmeister<br />
Lahofer. In der nun laufenden Aufklärungs-<br />
und Motivationskampagne<br />
zeigt das Baugewerbe bekannte und<br />
neue Lösungsvorschläge zur Eindämmung<br />
der Schattenwirtschaft auf. Das<br />
10-Punkte-Forderungsprogramm beinhaltet<br />
die verpflichtende Zusammenarbeit<br />
der einzelnen Behörden, das frühzeitige<br />
Erkennen von Scheinfirmen, die<br />
Anmeldung von Beschäftigten vor<br />
Arbeitsantritt, verstärkte Kontrollen,<br />
verbindliche Standesregeln, Nachweis<br />
von Fördermitteln, Senkung der Mehrwertsteuer,<br />
steuerliche Begünstigung<br />
von Wärmeschutzmaßnahmen, Forcierung<br />
der Stadterneuerung und Erweiterung<br />
des Rahmens für Sonderausgaben.<br />
56 KOMMUNAL<br />
Was Gemeinden tun<br />
können<br />
Was können Österreichs Gemeinden<br />
nun konkret zur Bekämpfung der<br />
Schwarzarbeit tun? „Die Gemeinde als<br />
Baubehörde erster Instanz sollte mehr<br />
Pflichtbewusstsein bei der Erteilung<br />
» Wir wünschen uns, dass die<br />
Gemeinden stärker mit den<br />
Landesinnungen des Baugewerbes<br />
kooperieren, weil<br />
wir die schwarzen Schafe ja<br />
meistens kennen.<br />
Bundesinnungsmeister<br />
Johannes Lahofer<br />
«<br />
von Baubewilligungen an den Tag<br />
legen. Es muss überprüft werden, ob<br />
ein Bauführer bestellt ist und ob dieser<br />
entsprechende Gewerbeberechtigungen<br />
und einen gewerberechtlichen<br />
Geschäftsführer hat. Firmen ohne Familiennamen<br />
sollten besonders hinterfragt<br />
werden, z.B. hinsichtlich Eigentümer,<br />
Geschäftsführer und Referenzen. Wir<br />
wünschen uns auch, dass die Gemeinden<br />
stärker mit den Landesinnungen<br />
des Baugewerbes kooperieren, weil wir<br />
die schwarzen Schafe ja meistens kennen“<br />
sagt Bundesinnungsmeister<br />
Johannes Lahofer. Und Geschäftsführer<br />
Mag. Manfred Katzenschlager ergänzt:<br />
„Im Internet wird man künftig im Firmen<br />
A-Z auf der Homepage der Wirt-<br />
schaftskammer auch den gewerberechtlichen<br />
Geschäftsführer und den Wortlaut<br />
des angemeldeten Gewerbes abfragen<br />
können. Die genauere Überprüfung<br />
des Bauführers ist nicht nur Selbstschutz<br />
für die Gemeinde, sondern in<br />
erster Linie Schutz im Interesse der<br />
Bürgerinnen und Bürger“.<br />
<strong>Kommunal</strong>-Offensive<br />
Die Bundesinnung Bau hat durch die<br />
Initiative BAUfair noch mehr politisches<br />
Gewicht bekommen. „Wir haben<br />
bereits zahlreiche Unterstützungserklärungen<br />
von höchsten politischen<br />
Repräsentanten des Staates, von Abgeordneten,<br />
Bürgermeistern und Interessensvertretungen.<br />
Jetzt setzen wir<br />
einen deutlichen Schwerpunkt in Richtung<br />
Kommunen und wollen die kommunalen<br />
Entscheidungsträger motivieren,<br />
in der eigenen Gemeinde auf Fairness<br />
zu achten. Es geht uns nicht<br />
darum, in die bewährte Nachbarschaftshilfe<br />
einzugreifen, sondern um<br />
die Bekämpfung des institutionalisierten<br />
Sozialbetrugs“ meint TR Senator<br />
h.c. Ing. Johannes Lahofer, der selbst<br />
als Sachverständiger für eine NÖ-<br />
Gemeinde tätig ist.<br />
„Es würde uns freuen, wenn viele Bürgermeister<br />
und <strong>Kommunal</strong>politiker die<br />
Ziele und Absichten unserer Kampagne<br />
unterstützen. Die Bekämpfung der<br />
Schattenwirtschaft ist eine aktive<br />
Beschäftigungspolitik und erfüllt auch<br />
einen gesellschaftspolitischen Auftrag:<br />
wir wehren uns gegen eine Zwei-Klassen-Gesellschaft:<br />
auf der einen Seite<br />
die Ehrlichen, die verlieren und auf der
»<br />
Fotos: Ernst Horvath<br />
anderen Seite die Unehrlichen, die<br />
gewinnen“ sagen Innungsmeister Lahofer<br />
und sein Geschäftsführer Katzenschlager<br />
unisono. Im Oktober werden<br />
alle Bürgermeister ein BAUfair-Infopaket<br />
mit der Bitte erhalten, dem Projekt<br />
mit ihrer Unterstützungserklärung<br />
zusätzliches politisches Gewicht zu verleihen.<br />
Zahlreiche Partner und<br />
Mitstreiter<br />
Die Kampagne ist längst nicht mehr<br />
eine Initiative der Wirtschaft alleine,<br />
viele Partner und Mitstreiter sind im<br />
Boot: etwa der Hauptverband der Sozi-<br />
alversicherung, AMS, Finanzministerium,<br />
Baunebengewerbe und Medien.<br />
Das 10 Punkte-Programm der Bundesinnung<br />
Bau sieht vor, Kräfte zu bündeln,<br />
Kontrollen zu verstärken und<br />
neue Anreize zu schaffen. Die zum Teil<br />
in anderen EU-Ländern bereits erfolgreich<br />
umgesetzten Maßnahmen rechnen<br />
sich auch für den Finanzminister.<br />
Eine Sache der Moral ...<br />
Die Schattenwirtschaft entwickelt sich<br />
doppelt so schnell wie die offizielle<br />
Wirtschaft. Wie aus einer Studie der<br />
Wirtschaftsuniversität Linz hervorgeht,<br />
hat das Volumen der Schwarzarbeit am<br />
Bau bereits den Produktionswert des<br />
Baugewerbes erreicht. Der Schaden<br />
für das Baugewerbe ist mit<br />
rd. 9 Milliarden Euro höher als<br />
der offizielle Bauproduktionswert.<br />
„Schwarzarbeit ist auch eine<br />
Sache der Moral und diese<br />
dürfte im Sinken sein. Schwarzarbeit<br />
wird von knallharten<br />
Geschäftemachern organisiert,<br />
mit Unterstützung bestens aus-<br />
gebildeter Fachleute und Juristen.<br />
Wir kämpfen für eine<br />
ordentliche Wirtschaft und eine<br />
gesetzeskonforme Bautätigkeit<br />
und hoffen hier auf eine breite<br />
Unterstützung, auch und vor<br />
allem aus den österreichischen<br />
Gemeinden“ sagen Bundesinnungsmeister<br />
Ing. Johannes<br />
KOMMUNAL-Round-Table<br />
Diskutierten am KOMMUNAL-Round Table die Möglichkeiten des Kampfes gegen die Schwarzarbeit: Mag. Manfred Katzenschlager,<br />
Geschäftsführer der Bundesinnung Bau, Geschäftsführer Stefan B. Szalachy von der PR-Agentur Esprit, Senator h.c. Tech.Rat. Ing.<br />
Johannes Lahofer und <strong>Kommunal</strong>verlag Geschäftsführer Walter Zimper (von links).<br />
Es würde uns freuen, wenn viele Bürgermeister<br />
und <strong>Kommunal</strong>politiker die<br />
Ziele und Absichten unserer Kampagne<br />
unterstützen. Die Bekämpfung der<br />
Schattenwirtschaft ist eine aktive<br />
Beschäftigungspolitik und erfüllt auch<br />
einen gesellschaftspolitischen Auftrag.<br />
Mag. Manfred Katzenschlager<br />
Geschäftsführer der Bundesinnung Bau<br />
«<br />
Lahofer und<br />
Mag. Manfred<br />
Katzenschlager<br />
am Ende des<br />
vom Fachmagazin<br />
KOM-<br />
MUNAL initiierten<br />
Round-<br />
Table-<br />
Gespräches.<br />
Information<br />
BAUfair-Großaufkleber für den<br />
Gemeindefuhrpark, öffentliche<br />
Gebäude, Baufahrzeuge, Baustellen,<br />
Maschinen, etc. sind gratis<br />
erhältlich beim BAUfair-Projektmanagement:<br />
Esprit Public Relations,<br />
Tel. 01-876 48 47,<br />
E-Mail: esprit@esprit-pr.at<br />
KOMMUNAL 57
Wirtschafts-Info<br />
Schülerkarte als Kombikarte, die auch den Zutritt regelt<br />
EVVA: Sicherheitslösungen für Schulen<br />
Die Marke EVVA ist in Österreich ein<br />
Synonym für Sicherheit. Seit 1919 widmet<br />
sich dieses Wiener Unternehmen<br />
der Entwicklung und Herstellung von<br />
Sicherheitstechnik. Das<br />
AKH, die UNO-City, das<br />
Parlament bis hin zu<br />
Tausenden Wohnungen<br />
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aus dem Hause<br />
EVVA ab.<br />
Ob Verwaltungsbauten,<br />
Industrieobjekte, Krankenhäuser<br />
– sie alle vertrauen<br />
auf die innovativen<br />
Techniken sowohl<br />
bei der Mechanik als<br />
auch bei der elektronischen<br />
Zutrittskontrolle.<br />
EVVA setzt mit seinen<br />
Produkten aber auch<br />
auf einen hohen Grad an Flexibilität<br />
und Integrationsfähigkeit.<br />
Bestes Beispiel ist hierfür das Projekt<br />
des Bildungsministeriums, für Bundes-<br />
58 KOMMUNAL<br />
SALTO, die Schlüsselkarte<br />
Genauso einfach<br />
kann auch Ihre<br />
Heizung sein.<br />
Wollen Sie wissen wie intelligent<br />
es ist mit Flüssiggas<br />
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Schubertring 14, 1010 Wien<br />
office@fluessiggas.net<br />
schulen eine Schülerkarte einzusetzen.<br />
Diese Karte erleichtert den Betrieb in<br />
Schulen durch vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />
wie z.B. Kopierfunktion,<br />
Zahlungsfunktion in der<br />
Kantine, Ausweisfunktion.<br />
EVVA ist es möglich, mit seiner<br />
SALTO-Technologie<br />
auch die Zutrittsfunktionen<br />
auf genau diese Karten zu<br />
überspielen. SALTO basiert<br />
auf Elektronikbeschlägen an<br />
den Türen, die nicht verkabelt<br />
sind und durch die<br />
Benutzung der Karten untereinander<br />
Daten austauschen<br />
können. Dadurch werden<br />
hohe Kosten gespart, da die<br />
Türen nicht verkabelt zu<br />
werden brauchen und man<br />
außerdem auf vorhandene<br />
Karten (wie z.B. die Schülerkarte)<br />
alle Zutrittsfunktionen speichern<br />
kann.<br />
In der Praxis hat diese Karte dann die<br />
Funktion eines Schlüssels, eines bar-<br />
geldlosen Zahlungsmittels und eines<br />
Ausweises. Die Karten von Lehrern,<br />
Schulwart und Reinigungskräften werden<br />
mit Zutrittsberechtigungen zu<br />
bestimmten Türen (z.B. Chemieraum,<br />
Materialräume) spezifisch ausgestattet,<br />
die auch mit zeitlichen Beschränkungen<br />
verbunden sein können. Die besondere<br />
Funktion der SALTO-technologie<br />
macht diese Vorgänge im Betrieb ohne<br />
Verkabelung möglich und dennoch<br />
können diese Berechtigungen laufend<br />
geändert werden.<br />
EVVA – access to security<br />
Informationen:<br />
EVVA-WERK Gesellschaft m.b.H. &<br />
Co. KG, Spezialerzeugung von<br />
Zylinder- und Sicherheitsschlössern<br />
A-1120 Wien, Wienerbergstraße<br />
59-65, Postfach 77<br />
Tel. +43 (1) 811 65<br />
Fax +43 (1) 812 20 71<br />
www.evva.com<br />
www.aquaplus.at<br />
Wasserversorgungs- und und Abwasserentsorgungs- GmbH<br />
Absberggasse 47 | A-1103 Wien Wien | Tel.: +43-1-603 10 10 12-3917<br />
Fax: -3920 | mail: office@aquaplus.at<br />
E.E.
Das Ausgliederungsmodell von Raiffeisen für Leasing-Immobilien<br />
Kommreal für Gemeinden<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
aqua plus – kompetenter<br />
Partner für Kommunen<br />
Die aqua<br />
plus GmbH<br />
als rein<br />
österreichischesUnternehmen,<br />
bündelt den<br />
reichen<br />
Erfahrungsschatz<br />
der<br />
„Mütter“<br />
Stadt Wien, der Österreichischen<br />
Bundesforste, der Porr<br />
und bietet in der Planung,<br />
Finanzierung, Errichtung,<br />
Betrieb von Wasserver- und<br />
Abwasserentsorgungsanlagen<br />
in Österreich sowie<br />
Nachbarländern ein breites<br />
Leistungsspektrum an. aqua<br />
plus, selbst auch aus dem<br />
kommunalen Umfeld kommend,<br />
erstellt und realisiert<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Partnern auf die<br />
jeweiligen individuellen<br />
ariwa Abwasserreinigungsanlage<br />
Waidhofen an der Thaya<br />
Bedürfnisse<br />
abgestimmte,<br />
partnerschaftliche<br />
Modelle. So<br />
wird z.B. die<br />
in Waidhofen<br />
an der Thaya<br />
bereits seit<br />
März 2003<br />
laufende, auf<br />
hohem Niveau nach dem<br />
innovativen SBR-Verfahren<br />
errichtete Kläranlage von<br />
Anfang an zur vollsten<br />
Zufriedenheit der Gemeinde<br />
betrieben.<br />
Informationen:<br />
aqua plus GmbH<br />
Absberggasse 47<br />
1103 Wien<br />
Tel.: 01-603 10 12-0<br />
office@aquaplus.at<br />
www.aquaplus.at<br />
Wirtschafts-Info<br />
E.E.<br />
Kommreal ist das Ausgliederungsmodell schlossen wurden, bleiben natürlich ◆ Abschluss der Kauf- und Mietverträge<br />
von Raiffeisen für Immobilien der bestehen und werden von der Gesell- ◆ Finanzierung der Gesellschaft<br />
Gemeinden und funktioniert wie folgt: schaft übernommen.<br />
◆ Professionelle Immobilienbewirt-<br />
Die Immobilien der Gemeinden werden<br />
schaftung<br />
in eine Projektgesellschaft ausgelagert.<br />
In Frage kommen verschiedenste Arten<br />
von Immobilien – vom Gemeindeamt<br />
Wertsteigerung<br />
Ziel ist es jedoch die Immobilien nicht Vorteile<br />
über Wohnhäuser bis hin zu Schulge- nur zu verwalten, sondern deren Wert ◆ Bleibender Einfluss der Gemeinde<br />
bäuden. Die Gesellschafteranteile der durch professionelle Bewirtschaftung ◆ Schaffung budgetwirksamer Ein-<br />
Gemeinde betragen 80% oder mehr, nachhaltig zu steigern. Die strategische nahmen<br />
sodass der herrschende Einfluss der Partnerschaft mit unseren Experten ◆ Strategische Partnerschaft mit<br />
Gemeinde auch weiterhin gewährleistet bedeutet für die Gemeinden Kostenre- Immobilienexperten<br />
ist. Durch Verkauf der Immobilien an duktion und Transparenz. Und den ◆ Steuerersparnis bei Investitionen<br />
die Gesellschaft erhält die Gemeinde Gewinn erhält zur Gänze die Gemeinde. durch Vorsteuerabzugsberechtigung<br />
budgetwirksame Einnahmen die für Ankäufe, Verkäufe von nicht mehr not- ◆ Steuer- und Gebührenminimierung<br />
anstehende Investitionen<br />
wendigen Immobilien, Sanierun- ◆ Aufdeckung stiller Reserven<br />
oder den Abbau eines allfälgen<br />
und Neuerrichtungen können ◆ Kostenreduktion und –transparenz<br />
ligen Schuldenstandes ver-<br />
künftig über die Gesellschaft ◆ Bilanzgewinn erhält zu 100% die<br />
wendet werden können. Die<br />
abgewickelt werden.<br />
Gemeinde<br />
Kaufpreise werden mittels<br />
Gutachten ermittelt.<br />
In weiterer Folge werden die<br />
Vorgangsweise<br />
Informationen:<br />
Raiffeisen-Leasing GmbH<br />
von der Gemeinde genutz-<br />
◆ Definition der Immobilien Ing. Michael Schreiber<br />
ten Objekte angemietet. Ver-<br />
◆ Bewertung der Immobilien Tel.: 01/71601/8067<br />
tragsverhältnisse die seitens<br />
◆ Festlegen der Mieten<br />
michael schreiber@rl.co.at<br />
der Gemeinde mit Dritten<br />
(z.B Mietwohnungen) abge-<br />
Ing. Michael ◆ Gemeinderatsbeschluss<br />
www.raiffeisen-leasing.at<br />
Schreiber ◆ Gründung der Gesellschaft<br />
E.E.<br />
KOMMUNAL 59
Zukunftsthema Sozialdienst<br />
Die Haftung von Sozialbetreuungsberufen und ähnlichen Einrichtungen<br />
Das neue Berufsbild<br />
„Sozialbetreuung“<br />
Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung (Rückzug des Staates aus vielen Lebensbereichen,<br />
immer kleineren Familieneinheiten, gestiegene Lebenserwartung, medizinischer<br />
Fortschritt) schafft eine Lücke in der „Betreuung“, die vor allem den kommunalen Bereich<br />
direkt betrifft. Neben finanziellen und organisatorischen Aspekten hat diese Entwicklung<br />
auch eine rechtliche Komponente, nämlich jene der schadenersatzrechtlichen Haftung der<br />
Kommune, aber auch der Sozialbetreuer selber. KOMMUNAL beleuchtet dieses Thema.<br />
◆ Dr. René Kempf<br />
Der Gesetzgeber hat auf die politischen<br />
und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
reagiert und den „Gesundheitsberufen“<br />
das Berufsbild „Sozialbetreuungsberufe“<br />
hinzugefügt (BGBl. I 55/2005 mit<br />
erklärenden Anlagen sowie die Novelle<br />
2005 zum Gesundheits- und Krankenpflegegesetz,<br />
BGBl. I 69/2005, hier insbes.<br />
die Änderungen bei den §§ 3, 35<br />
u. 90).<br />
Dies sind kurz gefasst:<br />
◆ Heimhelfer/innen<br />
◆ Fach-Sozialbetreuer/innen<br />
◆ Diplom-Sozialbetreuer/innen<br />
mit den unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten<br />
Altenarbeit, Familienarbeit<br />
, Behindertenarbeit, Behindertenbegleitung<br />
sowie unterschiedlichen<br />
Ausbildungsqualifikationen.<br />
◆ Dr. René<br />
Kempf ist Mitarbeiter in mehreren<br />
Ausschüssen des Verbandes der Versicherungsunternehmen<br />
Österreichs<br />
zum Thema „Allgemeine Haftflicht“<br />
60 KOMMUNAL<br />
◆ Für Fach- u. Diplom-Sozialbetreuer/<br />
innen muß die Qualifikation als Pflegehelfer/in<br />
gem. GuKG und das<br />
jeweilige Ausbildungsmodul des<br />
Arbeitsschwerpunktes vorliegen.<br />
◆ Für Heimhelfer/innen eine verkürzte<br />
Ausbildung mit dem Ausbildungsmodul<br />
„Unterstützung bei der Basisversorgung“;<br />
der Beruf Heimhelfer/in<br />
darf nur im Rahmen einer Trägereinrichtung<br />
und nicht<br />
freiberuf-<br />
licherfolgen. Wenn es sich beim<br />
Schädiger um Personen<br />
handelt, welche gerade<br />
aufgrund ihrer beruflichen<br />
Qualifikation eine spezielle<br />
Tätigkeit ausführen, so ist<br />
der Sorgfaltsmaßstab<br />
wesentlich erhöht.<br />
Obige jüngste<br />
Gesetze<br />
haben die<br />
Pflegehilfe<br />
aufgrund des<br />
dringenden<br />
Bedarfs in<br />
Österreich<br />
doch wesentlich<br />
gelockert<br />
(bis hin zur<br />
Berufsausübung im Wege der Arbeitskräfteüberlassung).<br />
Die Darstellung dieser neuen Berufsbilder<br />
ist deswegen für die Haftung von<br />
Interesse, da sie gegenüber den Klienten/Patienten/Betreuten<br />
einen erhöhten<br />
Sorgfaltsmaßstab zugrundelegen.<br />
Auf der anderen Seite wurde nunmehr<br />
eine Grauzone in der Qualifikation der<br />
Tätigkeiten von Personen, welche sich<br />
sozialen Aufgaben widmen, geschlossen<br />
und somit Rechtssicherheit geschaffen.<br />
Grundlagen der Haftung<br />
Um die Haftung von Kommunen als<br />
Trägereinheit, Betreiber von z.B. Altenheimen<br />
oder Vermittler von Sozialbetreuern<br />
als auch die persönliche<br />
Haftung von Sozialbetreuern<br />
näher zu beleuchten,<br />
ist ein kleiner Überblick der<br />
Grundsätze des österreichischen<br />
Schadenersatzrechtes<br />
wichtig.<br />
Basis des österreichischen<br />
Schadenersatzrechtes ist das<br />
Verschuldensprinzip, d.h. bis<br />
auf einige Ausnahmen (z.B.<br />
im Zusammenhang mit<br />
Kraftfahrzeugen, Eisenbahnen,<br />
Atomkraftwerken etc.)<br />
gilt das Prinzip, dass nur derjenige<br />
haftet, den für sein<br />
schädigendes Verhalten auch<br />
ein Verschulden trifft. Der Verschuldensgrad<br />
kann vorsätzlich, grob oder<br />
leicht fahrlässig sein, was Auswirkungen<br />
auf die Art und Höhe des Schadenersatzes<br />
haben kann. Normalerweise<br />
geht der Gesetzgeber (hier im speziellen<br />
Fall das Allgemeine Bürgerliche<br />
Gesetzbuch) davon aus, dass ein Verschulden<br />
jedenfalls dann gegeben ist,
Soweit eine Sozialbetreuerin nicht selbständig<br />
auftritt sondern im Rahmen einer<br />
Trägerorganisation (Kommune, Verein,<br />
soziale Institutionen), haftet daneben<br />
auch diese Trägerorganisation.<br />
wenn die jedem normalen und vernünftigen<br />
Menschen zuzutrauende<br />
objektive Sorgfaltspflicht grob oder<br />
leicht verletzt wird (grobe oder leichte<br />
Fahrlässigkeit).<br />
Wenn es sich beim Schädiger jedoch<br />
um Personen handelt, welche gerade<br />
aufgrund ihrer beruflichen Qualifikation<br />
eine spezielle Tätigkeit ausführen,<br />
so ist der vorgenannte Sorgfaltsmaßstab<br />
wesentlich erhöht und man geht<br />
davon aus, dass jene Sorgfalt eingehalten<br />
werden muß, welche einem durchschnittlich<br />
qualifizierten Mitglied dieser<br />
Berufsgruppe zugemutet werden kann<br />
(erhöhte Sorgfaltspflicht, Sachverständigenhaftung).<br />
Nunmehr ist der Sorgfaltsmaßstab<br />
zumindest der eingangs genannten speziellen<br />
„Sozialbetreuungsberufe“ genau<br />
umschrieben und kann die objektive<br />
Sorgfaltsverpflichtung genau festgelegt<br />
werden. Bei Verstoß gegen die Vorschriften<br />
der obigen Berufsbilder, welche<br />
kausal einen Schaden verursachen,<br />
ist jedenfalls eine solche Verletzung<br />
und damit auch eine Haftung gegeben<br />
(Schutzgesetzverletzung).<br />
Hiezu ein Beispiel:<br />
Wird nunmehr von einer Person, welche<br />
alte Leute betreut, eine Tätigkeit<br />
vorgenommen, welchen den „Heimhelferinnen“<br />
vorbehalten ist (Ausbildungsmodul:<br />
Unterstützung bei der Basisversorgung)<br />
und kommt dadurch die<br />
betreute Person zu Schaden, so ist<br />
sicherlich von einer<br />
Schutzgesetzverletzung<br />
auszugehen und<br />
ergibt sich eine Haftung<br />
der Altenbetreuerin.<br />
Solche Fälle<br />
wären z.B. Fehler bei<br />
der Einnahme von<br />
oral zu verabreichenden<br />
Arzneimitteln<br />
oder bei der Dekubitusprophylaxe.<br />
Soweit eine Sozialbetreuerin<br />
nicht selbständig<br />
auftritt sondern<br />
im Rahmen einer Trägerorganisation<br />
(Kommune, Verein,<br />
soziale Institutionen),<br />
haftet daneben auch<br />
diese Trägerorganisation, d.h. sie muß<br />
für die Tätigkeit „ihrer“ Sozialbetreuerin<br />
haftungsmäßig einstehen (sogenannte<br />
Erfüllungsgehilfenhaftung).<br />
Ist der/die Sozialbetreuer/in Dienstnehmer<br />
einer Trägerorganisation, so ist<br />
die Haftung dieses Dienstnehmers<br />
gemäß des Dienstnehmerhaftpflichtgesetzes<br />
(DHG) eingeschränkt und kann<br />
je nach Grad seines Verschuldens (s.<br />
oben) sogar auf Null herabgesetzt werden.<br />
Die obigen Ausführungen gelten natürlich<br />
genauso für Angehörige, welche<br />
den „Gesundheitsberufen“ zuzuordnen<br />
sind. Etwas anders stellt es sich bei<br />
jenen Tätigkeiten dar, die keiner speziellen<br />
Ausbildung bedürfen (Putz-, Reinigungsdienste,<br />
Besorgungen des täglichen<br />
Lebens etc.). Hier wird jedenfalls<br />
nicht die oben verlangte erhöhte objektive<br />
Sorgfaltspflicht zum Tragen kommen,<br />
sondern die einem normalen verständigen<br />
Menschen zuzutrauende<br />
Normalerweise<br />
sind aus den Standardversicherungen<br />
für<br />
Kommunen Krankenanstalten<br />
und ähnliche<br />
Einrichtungen wie<br />
Kurheime, Sanatorien,<br />
Ambulatorien, Altersund<br />
Pflegeheime<br />
ausgeschlossen.<br />
Zukunftsthema Sozialdienst<br />
Sorgfalt. Ansonsten gelten dieselben<br />
Grundsätze, wie sie oben beschrieben<br />
worden sind.<br />
Die Abdeckung der<br />
Sozialbetreuung durch<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Soweit Privatpersonen alltägliche<br />
Arbeiten, welche nicht einer betrieblichen,<br />
beruflichen oder gewerbsmäßigen<br />
Tätigkeit zuzuordnen sind, unentgeltlich<br />
im privaten Kreise verrichten,<br />
so werden diese – soweit nicht andere<br />
Ausschlüsse zur Geltung kommen – im<br />
Rahmen einer Privathaftpflichtversicherung<br />
(meist angeschlossen an eine<br />
Haushaltsversicherung) abgedeckt sein.<br />
Selbständig arbeitende Sozialbetreuer<br />
sollten jedenfalls eine Berufshaftpflichtversicherungabschließen<br />
und dabei darauf<br />
achten, dass genau ihr<br />
Berufsbild von der Risikobeschreibung<br />
in der<br />
Versicherungspolizze<br />
umfasst ist .<br />
Trägereinrichtungen wie<br />
Vereine und Institutionen<br />
sollten im Rahmen<br />
einer Vereins-haftpflichtoderBetriebshaftpflichtversicherungspolizze<br />
einen maßgeschneiderten,<br />
ihrem Risiko entsprechendenVersicherungsschutzabschließen.<br />
Kommunen als<br />
Träger-organisationen<br />
sollten bei einem Versicherer,<br />
der sich auf kommunale Versicherungspolizzen<br />
spezialisiert hat, dieses<br />
Risiko einschließen, soweit sie es<br />
nicht schon aufgrund eines besonderen<br />
Produktes oder einer speziellen Vereinbarung<br />
eingeschlossen haben. Hinzuweisen<br />
ist jedenfalls darauf, dass normalerweise<br />
aus den Standardversicherungen<br />
für Kommunen Krankenanstalten<br />
und ähnliche Einrichtungen wie<br />
Kurheime, Sanatorien, Ambulatorien,<br />
Alters- und Pflegeheime ausgeschlossen<br />
sind, sodaß eine Spezialvereinbarung<br />
für diese Einrichtungen notwendig ist.<br />
Sowohl für Selbständige als auch für<br />
Pflegeeinrichtungen ist darauf hinzuweisen,<br />
dass gerade für Personenschäden<br />
eine entsprechend hohe Versicherungssumme<br />
vereinbart werden muß,<br />
da durch die Entwicklung der<br />
Zusprüche für Pflegekosten, Schmerzensgeld,<br />
Sozialversicherungsregresse<br />
etc. Schadensummen von mehreren<br />
Millionen Euro keine Seltenheit sind.<br />
KOMMUNAL 61
Wirtschafts-Info<br />
Austria Glas Recycling<br />
Umwelterklärung 2005<br />
Zum 5. Mal<br />
bestand AGR –<br />
Austria Glas<br />
Recycling –<br />
heuer die<br />
strenge Prüfung<br />
der<br />
Umweltauditoren.<br />
Das<br />
Umweltmanagementsystem<br />
der AGR entspricht<br />
sowohl der europäischen<br />
EMAS-Verordnung als<br />
auch der internationalen<br />
Norm ISO 14001. AGR<br />
arbeitet konsequent an der<br />
stetigen Verbesserung der<br />
Umweltleistungen im Glaskreislauf.<br />
Die Auditoren<br />
hoben ganz besonders die<br />
konstruktive Zusammenarbeit<br />
mit den Partnern aus<br />
Entsorgungswirtschaft und<br />
Kommunen hervor. Die<br />
Umwelterklärung 2005 fasst<br />
die Aktivitäten der AGR und<br />
die Wirkungsweise des<br />
österreichischen Recycling-<br />
62 KOMMUNAL<br />
AGR bestand erneut die<br />
strenge Umweltprüfung<br />
systems für Glasverpackungen<br />
zusammen. Erstmals<br />
wird auch<br />
das Thema Nachhaltigkeit<br />
im Glaskreislaufangesprochen.<br />
Die<br />
AGR-Umwelterklärung<br />
des Vorjahres<br />
zeichnete BM Pröll<br />
mit dem EMAS-Preis aus.<br />
Alle Umwelterklärungen der<br />
AGR können via www.agr.at/<br />
Service bestellt und herunter<br />
geladen werden.<br />
Informationen:<br />
Austria Glas Recycling<br />
GmbH<br />
Obere Donaustrasse 71<br />
1020 Wien<br />
Tel.: 01/214 49 00<br />
Fax: 01/214 49 08<br />
E-Mail: agr@agr.at<br />
www.agr.at<br />
E.E.<br />
Österreichs IKT-Masterplan kommt<br />
Chance<br />
ländlicher<br />
Raum<br />
Ein Plan wird durch Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie Wachstumsimpulse<br />
für Kommunen und ländlichen<br />
Raum bringen. KOMMUNAL berichtet.<br />
Die Regierung hat die verstärkte Nutzung von Informationsund<br />
Kommunikationstechnologie (IKT) und den Ausbau von<br />
auf schnellen Internet-Verbindungen basierenden Diensten als<br />
vorrangige Aufgabe erkannt. Eine gute IKT-Strategie sollte unserer<br />
Meinung nach besonders Kommunen und den ländlichen<br />
Raum einbeziehen. Denn hier bestehen die größten Defizite
Generell – und darin liegt die große Herausforderung der nächste Jahre – können<br />
auf Breitband-Internet basierende Dienste den Bürgern regionale oder überregionale<br />
Inhalte vermitteln, die sie bisher nur schwer nutzen konnten.<br />
(fehlender Breitbandausbau, sinkende<br />
Attraktivität als Wirtschaftsstandorte und<br />
Lebensraum, zunehmende Pendlerbewegungen),<br />
aber auch die größten Chancen.<br />
Vor rund einem Jahr hat HP erstmals auf<br />
die Brisanz des Themas hingewiesen und<br />
gemeinsam mit anderen Unternehmen<br />
die „ARGE Breitband Austria“ gegründet.<br />
Das wichtigste Ziel wurde Mitte dieses<br />
Jahres erreicht: Die Regierung bereitet<br />
derzeit einen IKT-Masterplan vor und<br />
wird ihn im Herbst vorlegen. Ein Ziel ist<br />
es, soziale und regionale Ungerechtigkeiten<br />
bei den Zugangschancen zu Internet<br />
und Breitband („Digital Divide“) zu reduzieren<br />
und besseren Zugang zu regionalen<br />
und überregionalen Ausbildungs-,<br />
Verwaltungs- und Gesundheitsdienstleistungen<br />
zu schaffen. Was sollte dieser<br />
Masterplan daher für die Kommunen<br />
enthalten?<br />
Breitband als Basis für<br />
regionale Inhalte<br />
Zunächst muss ein flächendeckender<br />
Breitbandausbau auch in ländlichen<br />
Gebieten sichergestellt sein. Hilfreich<br />
dabei sind verpflichtende Leerverrohrung<br />
bei Straßen- und Wegebau, ein<br />
einfaches und<br />
einheitliches<br />
Wegerecht<br />
sowie einheitlicheBauvorschriften<br />
und<br />
rasche Genehmigungsverfahren.<br />
Profitieren werden<br />
Wirtschaft<br />
und Betriebe<br />
durch die<br />
»<br />
Beseitigung<br />
von Wettbewerbsnachteilen<br />
in ländlichen<br />
oder<br />
grenznahen<br />
Gebieten, aber<br />
auch die Bevölkerung:Internetzugangspunkte<br />
im persönlichen<br />
Umfeld, z.B. in<br />
Schulen oder Gemeindeämtern, können<br />
auch bisher schwer erreichbare<br />
Eine gute IKT-Strategie<br />
sollte unserer Meinung<br />
nach besonders Kommunen<br />
und den ländlichen<br />
Raum einbeziehen.<br />
Christoph Heimerl<br />
Sales Manager Government &<br />
Healthcare, HP Österreich<br />
IKT-Masterplan<br />
Bevölkerungsschichten ansprechen.<br />
Besonders wichtig ist auch die Förderung<br />
von regionalen Internet-Plattformen<br />
und Inhalten. Der „virtuelle<br />
Marktplatz“ im Netz wird mit Begeisterung<br />
genutzt, wie erste Pilotversuche<br />
klar zeigen.<br />
Verwaltung geht ins Netz<br />
Generell – und darin liegt die große<br />
Herausforderung der nächsten Jahre –<br />
können auf Breitband-Internet basierende<br />
Dienste den Bürgern regionale<br />
oder überregionale Inhalte vermitteln,<br />
die sie bisher nur schwer nutzen konnten.<br />
Ein Verwaltungs-Onlineportal beispielsweise<br />
kann persönliche Services<br />
(z.B. „Ihr Reisepass läuft in drei<br />
Wochen ab“) ebenso bieten wie nützliche<br />
Ergänzungen zu klassischen kommunalenDienstleistungen.<br />
Besonders Menschen,<br />
die derzeit noch<br />
benachteiligt sind, kann<br />
das Internet Zugang zu<br />
einer Fülle von Gesundheits-<br />
und Bildungsangeboten<br />
ermöglichen, beispielsweise<br />
Behinderten,<br />
Frauen mit Kindern oder<br />
Menschen abseits der<br />
Städte.<br />
Als Partner der Kommu-<br />
nen hat HP bereits viele<br />
erfolgreiche Einzelinitiativen<br />
umgesetzt – im Verwaltungs-,<br />
insbesondere<br />
aber auch im Bildungsbe-<br />
«<br />
reich. Was hierzulande<br />
noch fehlt, ist eine Regierungsinitiative<br />
unter Einbeziehung<br />
von Ländern<br />
und Kommunen. Diese<br />
ist mit dem IKT-Masterplan<br />
nun in Ausarbeitung.<br />
Wir werden uns<br />
dabei weiter engagieren.<br />
www.hp.at
KOMMUNAL<br />
CHRONIK<br />
Blumenschmuck-Wettbewerb: Siegerehrung im Burgenland<br />
Blühende Gemeinden ausgezeichnet<br />
PÖTTELSDORF<br />
Der 18. burgenländische Landes-Blumenschmuckwettbewerb<br />
ging Mitte August zu<br />
Ende. Die diesjährigen<br />
Gewinner wurden bei einem<br />
feierlichen Festakt in Pöttelsdorf<br />
ausgezeichnet. In den<br />
jeweiligen Kategorien konnten<br />
sich Steinfurt, Pöttelsdorf,<br />
Rust und Neusiedl am See<br />
behaupten. Jormannsdorf<br />
wurde zum schönsten Dorfplatz<br />
des Landes gekürt, das<br />
schönste private Anwesen<br />
gehört Anna Werderits aus<br />
Soziales: Das „9er Haus“<br />
Gegen ein Leben<br />
auf der Straße<br />
WIEN<br />
Ein Pilotprojekt in Wien<br />
schließt eine soziale Lücke:<br />
Der Verein „neunerHAUS“<br />
eröffnet ein in Österreich einzigartiges<br />
Wohnhaus für<br />
Menschen, die in akuter<br />
Wohnungsnot sind. Damit<br />
soll ein Abdriften in ein<br />
„Leben auf der Straße“ verhindert<br />
werden. Das Pilotprojekt<br />
ist vorerst für zwei Jahre<br />
finanziert bzw. konzipiert.<br />
Sicherheit: Aktion für die Kleinsten<br />
LINZ<br />
In Oberösterreich verunglücken<br />
jährlich über 900<br />
Kinder zwischen 0 und 14<br />
Jahren im Straßenverkehr.<br />
Um dem entgegen zu wirken<br />
stellte das Land gemeinsam<br />
mit der AUVA, UNIQA<br />
und dem Zivilschutzverband<br />
zu Schulbeginn 16.000 Kindersicherheitswesten<br />
den<br />
Volksschulen gratis zur Verfügung.<br />
dem Südburgenland. LR<br />
Mag. Michaela Resetar, die<br />
die Aktion auch heuer wieder<br />
unterstützte, übernahm persönlich<br />
die Auszeichnung der<br />
Sieger: „Mit Eifer, Kreativität<br />
Natur- und Blumenliebe<br />
haben unsere Verschönerungsvereine<br />
und Hobbygärtner<br />
die Dörfer zum Erblühen<br />
gebracht. Schöne Orte,<br />
Städte und Gemeinden sind<br />
Visitenkarten für unseren<br />
Tourismus. Sie haben unser<br />
Land wieder ein Stück<br />
lebens- und liebenswerter<br />
„Der Sonne entgegen“<br />
BRÜSSEL<br />
Die EU-Kommission hat neue<br />
Regeln verabschiedet, mit<br />
denen die Weiterentwicklung<br />
von Regionalflughäfen unterstützt<br />
wird. Darin ist genau<br />
festgelegt, unter welchen<br />
Warnwesten für Taferlklassler<br />
Die „Mini-Warnwesten“ dienen<br />
dazu, die Kinder im<br />
Straßenverkehr sichtbarer<br />
und sicherer zu machen.<br />
„Durch die Reflektoren wird<br />
eine Person schon ab 150<br />
Meter Entfernung sichtbarwährend<br />
dunkel gekleidete<br />
Fußgänger erst ab 30 Meter<br />
Entfernung wahrgenommen<br />
werden. Das ist oft der lebensrettende<br />
Unterschied“,<br />
erklärt LH-Stv. Franz Hiesl.<br />
gemacht.“<br />
Die Gemeinden erhielten<br />
ansehnliche Geld- und Sachpreise.<br />
Die Gewinner des<br />
Sonderbewerbes „Schönster<br />
Dorfplatz“ durften sich über<br />
eine Busreise, die Gewinner<br />
aus der Städtekategorie über<br />
Blumenerde freuen. Raiffeisen<br />
vergab Geldpreise an die<br />
Sieger aus dem Bewerb<br />
„Direkt vor der Tür“, und<br />
Burgenland Tourismus steuerte<br />
die legendäre Gottfried<br />
Kumpf-Plakette bei.<br />
Regionalflughäfen: EU gibt „Anlaufbeihilfe“<br />
Bedingungen Anlaufbeihilfen<br />
an Luftfahrtunternehmen<br />
gewährt werden können, die<br />
neue Flugverbindungen ab<br />
Regionalflughäfen einrichten.<br />
Infos: http://europa.eu.int<br />
Der MultiMediaGuide, der<br />
elektronische Museumsführer<br />
von Siemens.<br />
Landesrätin Michaela Resetar<br />
(Mitte) mit den Delegationen<br />
der Siegergemeinden bei feierlichen<br />
Festakt in Pöttelsdorf.<br />
Sensationsfund<br />
Ein „Schlüssel<br />
zur Bronzezeit“<br />
SALZKAMMERGUT<br />
Die Österreichischen Bundesforste<br />
(ÖBf) präsentieren<br />
wieder einen sensationellen<br />
historischen Fund. Im Rahmen<br />
der Erforschung von<br />
alten Wegen wurde im Ausseerland<br />
ein besonders aufwändig<br />
gearbeiteter, 3.200<br />
Jahre alter Schlüssel aus der<br />
Bronzezeit gefunden. Mehr<br />
auf der Homepage<br />
www.bundesforste.at<br />
Weltpremiere im KHM<br />
MulitMediaGuide<br />
WIEN<br />
Siemens hat einen elektronischen<br />
Museumsführer entwickelt, der<br />
Informationen in Text, Bild und<br />
Sprache auf Handy, Smartphone<br />
oder PDA bringt. Mit dem Multi-<br />
MediaGuide können Museumsbesucher<br />
künftig mit ihrem eigenen<br />
Handy im Museum Infos abrufen.<br />
Das Kunsthistorische Museum<br />
Wien (KHM) erprobt den Multi-<br />
Media Guide in der Antikensammlung.<br />
www.siemens.at
Ausschreibung<br />
Verwaltungspreis prämiert Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung<br />
Gute Verwaltung<br />
wichtig für attraktive<br />
Wirtschaftsstandorte<br />
Die österreichische Verwaltung hat sich gerade in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Mehr Servicequalität in der Verwaltung ist deutlich sichtbar und<br />
spürbar geworden. Das Bundeskanzleramt schreibt 2005 in Zusammenarbeit mit der<br />
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft und der Industriellenvereinigung<br />
OÖ einen Verwaltungspreis aus.<br />
Die öffentlich Bediensteten agieren als<br />
Dienstleister für die Bürgerinnen und<br />
Bürger und orientieren sich an deren<br />
Interessen und Bedürfnissen. Gleichzeitig<br />
wird mit Online-Informationen und<br />
Zugängen, zB über Formulare im Internet,<br />
die Information und Kommunikation<br />
des Bürgers mit der Verwaltung<br />
wesentlich erweitert.<br />
Mit dem Verwaltungspreis 2005 werden<br />
Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung<br />
prämiert. 145 Einzelprojekte<br />
sind bisher in die Verwaltungsreform<br />
eingeflossen. Die Mehrzahl davon<br />
wurde bereits umgesetzt. „Dadurch<br />
haben wir pro Jahr eine Einsparung<br />
von 1,5 Milliarden Euro erzielt. Umgelegt<br />
auf die Jahre 2000 bis 2006 haben<br />
sich die Steuerzahler bereits 7,5 Milliarden<br />
Euro erspart“, so Bundeskanzler<br />
Dr. Wolfgang Schüssel bei der Vorstellung<br />
des Preises.<br />
7,5 Mrd. Einsparungen<br />
durch Verwaltungsreform<br />
„Eine gute Verwaltung ist eine der<br />
wichtigsten Voraussetzungen für einen<br />
funktionierenden und attraktiven Wirtschaftsstandort“,<br />
betonte Dr. Ludwig<br />
Scharinger, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich Aktiengesellschaft.<br />
Aus diesem Grund schreiben<br />
Bundeskanzleramt und Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ in Kooperation mit<br />
66 KOMMUNAL<br />
der Industriellenvereinigung OÖ den<br />
Verwaltungspreis 2005 aus.<br />
Wirtschaft braucht eine<br />
effiziente Verwaltung<br />
Die österreichische<br />
Verwaltung hat sich<br />
gerade in den vergangenen<br />
Jahren<br />
kontinuierlich weiterentwickelt<br />
und<br />
damit zu einer<br />
positiven Wirtschaftsentwicklung<br />
beigetragen. "Um<br />
noch mehr Investitionen<br />
zu ermöglichen<br />
und damit<br />
Arbeitsplätze zu<br />
sichern und zu<br />
schaffen, muss die<br />
Effizienz der Verwaltung<br />
laufend<br />
verbessert werden", so DI Klaus Pöttinger,<br />
Präsident der Industriellenvereinigung<br />
OÖ.<br />
Von schlanker Verwaltung<br />
profitieren alle Bürger<br />
Von einer schlanken und effektiveren<br />
Verwaltung profitieren Bürger und<br />
Wirtschaft gleichermaßen. Einerseits<br />
werden dadurch Behördenabläufe einfacher<br />
und schneller, andererseits werden<br />
so auch Mittel für andere wichtige<br />
Vorhaben frei. Ein Ausbau der Infrastruktur<br />
und raschere Betriebsansiedlungen<br />
sind besonders wichtig.<br />
»<br />
Eine gute Verwaltung ist<br />
eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für einen funktionierenden<br />
und attraktiven<br />
Wirtschaftsstandort. Und den<br />
Wirtschaftsstandort Österreich<br />
wollen wir mit diesem<br />
Preis stärken.<br />
«<br />
Dr. Ludwig Scharinger<br />
Generaldirektor Raiffeisen Landesbank OÖ<br />
Drei Kategorieren mit<br />
Prämien bis 15.000 Euro<br />
Alle Bürger, Wirtschaftsunternehmen<br />
und Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung<br />
können am Verwaltungspreis<br />
2005 teilnehmen und Projekte zur Verwaltungsvereinfachung<br />
und -einsparung<br />
nominieren. Drei Preiskategorien<br />
sind vorgesehen:<br />
◆ Bürgerorientierung
◆ Verbesserung des Wirtschaftsstandortes<br />
Österreich<br />
◆ Erhöhung der Verwaltungseffizienz<br />
Pro Kategorie stehen Prämien bis zu<br />
15.000 Euro zur Verfügung. Die Einreichfrist<br />
endet am 1. November 2005.<br />
Ausschreibungsbedingungen<br />
Eingereicht werden können Themen<br />
aus dem gesamten öffentlichen<br />
Bereich, d.h. Bund, Länder, Gemeinden.<br />
◆ Als Preiswerber kommen sowohl<br />
Organisationseinheiten als auch Einzelpersonen<br />
in Frage.<br />
◆ Projektnennungen können sowohl<br />
von Mitarbeitern der öffentlichen<br />
Verwaltung als auch von Unternehmen<br />
sowie von Bürgern eingereicht<br />
werden.<br />
◆ Preiskategorien sind folgende drei<br />
Themenkreise:<br />
➢ Bürgerorientierung<br />
➢ Verbesserung des Wirtschaftsstandortes<br />
Österreich<br />
➢ Erhöhung der Verwaltungseffizienz<br />
◆ Die Projekte müssen aktuell, aber<br />
nicht auf das Jahr 2005 beschränkt<br />
sein. Es muss sich um konkrete –<br />
umgesetzte oder kurz vor der Umsetzung<br />
stehende – Projekte handeln.<br />
Alle Bürger, Wirtschaftsunternehmen<br />
und Mitarbeiter der öffentlichen Ver-<br />
waltung können Projekte zur Verwaltungsvereinfachung<br />
und -einsparung<br />
nominieren.<br />
Die Jury<br />
Der hochkarätig<br />
besetzten<br />
gehören – als<br />
Juryvorsitzender<br />
– Dr. Eduard<br />
Pesendorfer,<br />
Landesamtsdirektor<br />
von OÖ,<br />
Bgm. Helmut<br />
Mödlhammer,<br />
Präsident des<br />
Österreichischen<br />
Gemeindebundes,<br />
Dipl.-Ing.<br />
Klaus Pöttinger,<br />
Präsident der<br />
Industriellenvereinigung OÖ, Univ.-<br />
Prof. Dr. Erich Wolny, Magistratsdirek-<br />
Fact-Box Verwaltungspreis 2005<br />
Einzureichen sind:<br />
Ausgangssituation – Ziele – Maßnahmenplan<br />
– erwartete/ erzielte<br />
Resultate (z.B. Kosteneinsparungen)<br />
Einzureichungen bitte schicken<br />
an: Bundeskanzleramt,<br />
Sektion III – Öffentlicher Dienst<br />
und Verwaltungsreform<br />
Ausschreibung<br />
tor der Stadt Linz, Prof. Dr. Bernhard<br />
Raschauer, Universität Wien, Mag.<br />
Klaus Hartmann, Bundeskanzleramt<br />
»<br />
Fotos: Bernhard J. Holzner HOPI-MEDIA<br />
sowie Dr. Georg Starzer, Vorstandsdirektor<br />
der Raiffeisenlandesbank OÖ.<br />
Ballhausplatz 2<br />
1014 Wien<br />
E-Mail: iii7@bka.gv.at<br />
www.bka.gv.at<br />
Ende Juli 2005 präsentierten<br />
Österreichs Bundeskanzler<br />
Dr. Wolfgang<br />
Schüssel und Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ-<br />
GD Ludwig Scharinger<br />
im Bundeskanzleramt<br />
in Wien im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz<br />
die Ausschreibung zum<br />
Verwaltungspreis 2005.<br />
Durch die Verwaltungsreform<br />
haben wir pro Jahr<br />
eine Einsparung von 1,5<br />
Milliarden Euro erzielt.<br />
Umgelegt auf die Jahre<br />
2000 bis 2006 haben sich<br />
die Steuerzahler bereits<br />
7,5 Milliarden Euro erspart.<br />
Bundeskanzler<br />
Dr. Wolfgang Schüssel<br />
bei der Vorstellung des Preises.<br />
Nähere Informationen sind im<br />
Internet auch unter<br />
www.raiffeisen-ooe.at<br />
erhältlich.<br />
KOMMUNAL 67<br />
«
Blick über die Grenzen<br />
Ein Schweizer Bergdorf hilft sich selbst<br />
Das Wunder von Vrin<br />
Im hintersten Winkel Graubündens wächst, aller Landflucht zum Trotz, ein kleines Dorf.<br />
Ein Architekt und ein Ökonom haben es zum Modellort für strukturschwache Bergregionen<br />
gemacht. Ein Denkanstoß auch für Österreichs Gemeinden?<br />
An diesem Tag im August kommen 48.<br />
Diesmal sind es Südtiroler, zwei Busladungen<br />
voll. Gut eine Stunde drängen<br />
sie über die schmalen Pfade in Vrin,<br />
besichtigen Metzgerei, Mehrzweckhalle,<br />
Ställe, Wohnhäuser, Telefonzelle und<br />
Totenstube.<br />
Tibeter waren da, Mongolen und andere<br />
Entsandte ferner Bergregionen; Landwirtschaftsexperten<br />
aus Frankreich oder<br />
Deutschland. Das Wunder van Vrin zieht<br />
sie hierher: Ein Dorf,<br />
das letzte, allerletzte<br />
am Ende eines abge-<br />
schiedenen Schweizer<br />
Tals, eines, wo die<br />
Leute Rätoromanisch<br />
sprechen und allein<br />
deshalb einer Minderheit<br />
angehören – dieses<br />
Dorf hat überlebt.<br />
Dabei war es fast<br />
schon ausgestorben,<br />
blutleer wie ein Freilichtmuseum.<br />
„Vierzig Jahre ist<br />
nichts passiert außer Abwanderung“,<br />
sagt Peter Rieder; er schreibt gerade ein<br />
Buch über die kleine Gemeinde im Kanton<br />
Graubünden. „1990 lebten hier noch<br />
260 Menschen.“ Die Jahre zuvor hatten<br />
den Alpen insgesamt zwar Touristen,<br />
Wohlstand und Bevölkerungswachstum<br />
gebracht. Doch wie viele Bauerndörfer<br />
blieb Vrin davon unberührt.<br />
Heute leben 280 Menschen im Ort. 20<br />
Einwohner mehr – das klingt wenig<br />
beeindruckend und bedeutet doch einen<br />
Zuwachs von rund acht Prozent, in<br />
einem Tal, das von Abwanderung<br />
geprägt ist. In der Schule van Vrin füllen<br />
die Kinder zwei Klassen; Metzgerei,<br />
Mehrzweckhalle, Ställe, Wohnhäuser,<br />
Telefonzelle und Totenstube sind neu<br />
gebaut. Von einem Stararchitekten.<br />
Rieder ist einer der Helden dieser wundersamen<br />
Dorfgeschichte. Feingliedrig,<br />
belesen und weitgereist, sitzt er in<br />
bedeutenden Gremien seines Landes;<br />
einst hat der nun emeritierte Agrarökonom<br />
der Eidgenössischen Technischen<br />
68 KOMMUNAL<br />
Jeder Dorfrettung,<br />
beschied der Professor,<br />
gehe eine „Stärken-<br />
Schwächen-Analyse“<br />
voraus; möglichst<br />
gefolgt von einer<br />
verrückten Idee.<br />
Hochschule (ETH) die Schweizer Regierung<br />
auf die Schlussrunde der weltweiten<br />
Wirtschaftsverhandlungen GATT mit<br />
vorbereitet.<br />
Aber der Professor ist auch „Bergler“,<br />
wie es hier heißt, wenn einer zwischen<br />
Kühen und Alphörnern aufwachst; und<br />
als Vrin mitsamt seiner 400 Jahre alten<br />
Bergbauern-Kultur einzugehen drohte,<br />
wurde Rieder der Präsident einer kleinen<br />
Stiftung zum Wohle der Gemeinde.<br />
Seither ersinnt der welterfahrene<br />
Zürcher WissenschaftlerEntwick-<br />
lungskonzepte für das<br />
letzte Dorf am Ende des<br />
Tals.<br />
Er dachte nicht daran, es<br />
aufzugeben. Die alten<br />
Wiesen weiter zu bewirtschaften<br />
gehöre zur<br />
Pf1ege der Kulturlandschaft,<br />
sagt der Bergler,<br />
sonst rutschten die Hänge<br />
und neue Wälder würden<br />
die fetten Weiden verdrängen.<br />
Doch gängige Hilfen wie<br />
Milch- oder Getreidesubventionen hielt<br />
der Agrarökonom<br />
für sinnlos. „Solch<br />
kleinen Gemeinden<br />
nützen sie wenig“,<br />
sagt er. „Sie können<br />
nicht genug produzieren,<br />
um dauerhaft<br />
nur von Landwirtschaft<br />
zu leben.“<br />
Touristen<br />
allein sind zu wenig<br />
Touristen? Eine Anlage für Erholungssuchende,<br />
schicker als der knorzige, alte<br />
Dorfgasthof „Piz Terri“? Rieder schüttelt<br />
den Kopf. „Nein“, er lächelt. „Touristen<br />
allein können ein Bauerndorf wie Vrin<br />
nicht retten.“ Viel zu kurz sei die Saison,<br />
so früh, wie die Schneeschmelze hier<br />
einsetze. Da nütze auch die gute Anbindung<br />
an das Städtchen Ilanz nicht, gut<br />
Es gab Zeiten, da<br />
haben sich alle (in Vrin)<br />
mit der Frage beschäftigt,<br />
wie so ein Stall<br />
auszusehen habe.<br />
eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit<br />
dem Auto. „Nein, nein, ein Bauerndorf,<br />
das überleben soll, muss Werte schöpfen.“<br />
Allein wie? Jeder Dorfrettung, beschied<br />
der Professor, gehe eine „Stärken-<br />
Schwächen-Analyse“ voraus; möglichst<br />
gefolgt von einer verrückten Idee.<br />
Der Professor modellierte; wies seine<br />
Diplomanden und Mitarbeiter an zu<br />
rechnen: Lohnt sich der Bau einer<br />
Schlachterei? Wie groß darf sie sein?<br />
Wie viel Fläche braucht ein wirtschaftlicher<br />
Hof? Die Agrarwissenschaftler<br />
spielten Szenarien durch für den „worst“<br />
und den „best case“: Wie würde sich<br />
Vrin entwickeln, ginge alles schief? Wie,<br />
wenn alles bestens liefe? Sie blickten auf<br />
das Auf und Ab der Weltwirtschaft, sie<br />
lieferten Ergebnisse.<br />
Die Vriner, so rieten sie, sollten ihre Wiesen<br />
zusammenlegen, all die 3400<br />
schmalen Überbleibsel einer Zeit, in der<br />
Bergbauern ihr Land noch mit der Sense<br />
mähten. Sie sollten ihr Vieh selbst verarbeiten.<br />
Sie sollten es selbst vermarkten.<br />
Inzwischen bewirtschaften 25 Bauern<br />
gewinnbringende 610 Wiesen mit<br />
modernsten Maschinen.<br />
Ein Schlachter hat<br />
sich angesiedelt; Vieh-<br />
besitzer haben eine<br />
Genossenschaft<br />
gegründet, Vriner<br />
Wurst und Bündner<br />
Fleisch bringen im Jahr<br />
über 100.000 Franken<br />
Umsatz. Schreiner und<br />
Schlosser beschäftigen<br />
mehr Leute – weil die<br />
Dorfgemeinde „dem Caminada“ zuhört.<br />
Ein Bergler rettet den Ort<br />
Gion Caminada, geboren in Vrin, 48<br />
Jahre alt und robust, ist der andere Held<br />
am Ort. Früher war er Schreiner, heute ist<br />
er berühmt. Er hat die in Graubünden<br />
typische „Strickbauweise“ weiterentwickelt<br />
und für die neuen Ställe, Häuser<br />
und Hallen mehrere Preise gewonnen;
Vrin – ein Bergdorf in „Strickbauweise“<br />
Die Vriner Ställe liegen – idealerweise – gemeinsam mit der „Marlaria“, der<br />
Metzgerei, etwas unterhalb des Totenhauses und der Kirche.<br />
Sogar die Vriner Telefonkabine wurde<br />
in Strickbauweise gefertigt.<br />
Prof. Peter Rieder: „Touristen<br />
allein können ein Bauerndorf<br />
wie Vrin nicht retten.“ Viel zu<br />
kurz sei die Saison. „Nein,<br />
nein, ein Bauerndorf, das überleben<br />
soll, muss Werte schöpfen.“<br />
Unten: Der bekannte Architekt<br />
Gion Caminada stammt nicht<br />
nur aus Vrin, er hat den Ort<br />
auch auf seine Weise gestaltet.<br />
Foto: Internet<br />
Fotos: Gemeinde Vrin<br />
Blick über die Grenzen<br />
zuletzt hat ihn die internationale Arbeitsgemeinschaft<br />
Alpenländer ausgezeichnet.<br />
„Bauhaus für die Alpen“, loben Architekturkritiker<br />
seinen sachlich funktionalen<br />
Stil; gerade ist im Luzerner Quart Verlag<br />
ein Katalog mit seinen Arbeiten erschienen*.<br />
Caminada schichtet rechteckig<br />
geschnittene, glatt gehobelte massive<br />
Ho1zbalken nach dem Baukastenprinzip<br />
zu tragenden Wänden – so, dass sie sich<br />
über Eck ineinander verschränken. Selbst<br />
die öffentliche Telefonzelle hat er so konstruiert.<br />
Die Stämme sind zuweilen lang wie ein<br />
Haus, und immer fordern sie vom Architekten<br />
besondere Rechenkunst: Vertikal<br />
eingesetzte Hölzer oder Türen und Fenster<br />
verändern<br />
ihre Größe und<br />
Spannung kaum<br />
noch, die horizontal<br />
eingesetzten<br />
Balken dagegen<br />
sehr. Die Verwandlung<br />
im Voraus<br />
einzuplanen<br />
macht die Fertigkeit<br />
der Strickbauer<br />
aus. Seit<br />
sechs Jahren lehrt<br />
der Architekt seine<br />
Kunst an der ETH<br />
in Zürich.<br />
„Wir bauen mit<br />
Fast 80 Prozent<br />
der Kosten übernehmen<br />
Bund und<br />
Kanton, wenn ein<br />
Bauer im Dienste<br />
der Kulturlandschaft<br />
einen Stall<br />
baut.<br />
Holz, weil die Berge hier davon genug<br />
haben“, sagt er, und die Südtiroler, die er<br />
nun durch Vrin führt drängen sich um<br />
ihn und staunen.<br />
Wie hingemalt liegt das Dorf vor ihnen<br />
inmitten der vom Regen vollgesogenen<br />
tiefgrünen Hänge. Unauffällig schon stehen<br />
Caminadas Bauten da, als gehörten<br />
sie schon immer in die Nachbarschaft der<br />
jahrhundertealten Holzhäuser und der<br />
weit in den Himmel ragenden Barockkirche.<br />
„Beeindruckend“, ein Besucher aus<br />
Meran ist begeistert. Der Wind zerzaust<br />
des Baumeisters Haar, das schwarz ist<br />
wie sein Bart. Er winkt ab, „es haben ja<br />
alle mitgezogen“.<br />
Das war auch nötig. Immerhin stimmen<br />
die direktdemokratischen Schweizer auch<br />
über kleinste Einzelheiten in ihren Heimatgemeinden<br />
ab. „Es gab Zeiten, da<br />
haben sich dann alle mit der Frage<br />
beschäftigt, wie so ein Stall auszusehen<br />
habe“, erzählt Rieder. „Zum Glück ist der<br />
Gion einer von ihnen.“<br />
Gleich einem Missionar für guten<br />
* Bettina Schlorhaufer (Hg.): „CuI zuffel e<br />
l’aura dado – Gion A. Caminada“. Quart Verlag,<br />
Luzern; 200 Seiten; 49 Euro. (Der Titel<br />
ist rätoromanisch und bedeutet so viel wie<br />
„Zwischen Föhn und kalten Brisen“. der Text<br />
ist deutsch und italienisch.)<br />
KOMMUNAL 69
Blick über die Grenzen<br />
Geschmack hat Caminada den Vrinern<br />
die Schönheit verkündet – und schließlich<br />
erließen die Demokraten im Ort eine<br />
rigide Bauordnung nach seinem Willen:<br />
kein Alpenkitsch, keine zu Ferienwohnungen<br />
umgebauten Ställe, kein Neubau<br />
ohne Bauberater – bislang hieß der<br />
immer Caminada. Kein Mindestabstand.<br />
Keine Hecken.<br />
Nichts, was die<br />
Komposition<br />
Vrin stören<br />
konnte. Wer ein<br />
Gebäude zur<br />
Hälfte<br />
umbauen<br />
möchte, muss<br />
es gleich ganz<br />
abreißen und<br />
neu errichten.<br />
Weil seine<br />
70 KOMMUNAL<br />
»<br />
Architektur das<br />
Leben erträglicher<br />
mache,<br />
akzeptierten<br />
die Vriner sie,<br />
sagt Caminada.<br />
„Wenn ein Stall<br />
funktioniert,<br />
dann darf er<br />
auch schön<br />
sein.“ Und<br />
irgendwann<br />
blicken auch<br />
schen Fachhochschule<br />
die Zweifler im<br />
Ort stolz auf<br />
die Berg-Moderne.<br />
„Die Wirklichkeit bauen“, nennt der<br />
Architekt, was er und Rieder in Vrin versucht<br />
haben. Längst arbeiten sie ihre<br />
Erfahrungen wissenschaftlich auf, ent-<br />
wickeln für die ETH gemeinsam „Modelle<br />
zur Erneuerung von gefährdeten Tallandschaften“.<br />
Ob sich ihr architektonisches Agrar-Experiment<br />
wirklich auf andere strukturschwache<br />
Orte übertragen lasst? Ein<br />
Caminada-Stall kostet immerhin 600.000<br />
Schweizer Franken; so viel hat die<br />
Gemeinde auch für ihr Totenhaus ausgegeben,<br />
wo die Dorfbewohner ihre Verstorbenen<br />
drei Tage lang aufbahren und<br />
betrauern. „Ne Menge Asche“, raunt ein<br />
Besucher.<br />
Die Vriner haben Glück:<br />
Sie leben in der Schweiz<br />
Fast 80 Prozent der Kosten übernehmen<br />
Bund und Kanton, wenn ein Bauer im<br />
Dienste der Kulturlandschaft einen Stall<br />
baut. Auch die Dorfkasse war nie leer.<br />
Vrins Gemeindevertreter erhalten jährlich<br />
510.000 Franken Entschädigung für ein<br />
entgangenes Staudamm-Projekt.<br />
Ein anderer Ort hat andere<br />
Ressourcen. Sie zu unterstützen<br />
und so zu kombinieren,<br />
dass Menschen daran freiwillig<br />
teilnehmen und sich engagieren,<br />
ist das Geheimnis.<br />
Prof. Peter Rieder<br />
Bergler und Agrarökonom der Eidgenössi-<br />
„Es kommt vor allem auf die Haltung an“,<br />
wehrt Rieder die Einwände ab, und die<br />
sei auch in ärmere Gegenden exportierbar.<br />
„Ein anderer Ort hat andere Ressourcen.<br />
Sie zu unterstützen und so zu kombinieren,<br />
dass Menschen daran freiwillig<br />
teilnehmen und sich engagieren, ist das<br />
Geheimnis.“<br />
Ob das Experiment<br />
am Ende<br />
glückt, bleibt dennoch<br />
ungewiss.<br />
Denn eigentlich,<br />
so hat der Wissenschaftlererrechnet,<br />
sind 500 Einwohner<br />
langfristig<br />
die kritische<br />
Untergrenze.<br />
Foto: Privat<br />
„Sonst entstehen<br />
keine urbanen<br />
Strukturen im<br />
Dorf“, sagt er,<br />
doch die brauche<br />
der Mensch, weil<br />
jeder, egal wo er<br />
lebe, heute die<br />
gleichen moder-<br />
«<br />
nen Bedürfnisse<br />
habe: „Kultur.<br />
Finanzieller Profit.<br />
Ein Sozialleben.“<br />
Ein Dorf habe<br />
gewonnen, wenn<br />
dort Menschen siedelten,<br />
die es nicht<br />
müssten: Planer, Übersetzer, Architekten,<br />
Werber. „Fehlt dieser Dritte Sektor, hat ein<br />
Dorf keine Chance.“<br />
Unsichere Zukunft<br />
Das letzte Kapitel in seinem Buch widmet<br />
Rieder der Zukunft von Vrin. Ob es<br />
die Gemeinde je auf 500 Einwohner<br />
bringt? „Ich zweifle“, gesteht der<br />
Gelehrte. Etwas Verrücktes müsse<br />
geschehen, schon bald, schließlich sei im<br />
engen Tal nicht unbegrenzt Platz für<br />
immer neue Hauser und Ställe.<br />
Abends, bei Spaghetti und Rotwein,<br />
wagen Architekt und Wissenschaftler<br />
zuweilen einen verwegenen Gedanken.<br />
Vielleicht doch Tourismus? Etwas für<br />
sinnsuchende Städter? Meditation für<br />
Intellektuelle? Ein Kloster ohne Mönche,<br />
errichtet in Caminadischer Strickbau-<br />
Weise?<br />
„Caminada“, sagt Rieder, und der Architekt<br />
skizziert bereits den Klosterhügel<br />
auf ein Schmierpapier, „findet Vrin den<br />
schönsten Ort auf der Welt. Er wird alles<br />
tun, damit es so bleibt.“<br />
Nachdruck mit freundlicher<br />
Genehmigung der Zeitschrift „Der<br />
Spiegel“ (<strong>Ausgabe</strong> 33/2005).<br />
www.derspiegel.de<br />
Wer bei Dunkelheit zu Fuß unterwegs<br />
ist, bewegt sich praktisch<br />
ungeschützt in freier Wildbahn:<br />
Bei Verkehrsunfällen innerhalb von Ortsgebieten<br />
wurden in den Jahren 2000-<br />
2004 österreichweit 438 Fußgänger<br />
getötet – mehr als die Hälfte davon bei<br />
nächtlichen Sichtbedingungen.<br />
Ein Drittel dieser nächtlichen Ortsgebiet-<br />
Unfälle mit Fußgängerbeteiligung ereignete<br />
sich auf<br />
Schutzwegen, die<br />
zum Teil keine<br />
öffentliche<br />
Beleuchtung aufwiesen.<br />
Mit anderen<br />
Worten: Am<br />
Schutzweg ist bei<br />
Dunkelheit<br />
tatsächlich der<br />
Schutz weg. Eine<br />
Studie des Kuratoriums<br />
für Verkehrssicherheit<br />
zeigt bei Nacht<br />
generell eine<br />
deutlich geringere Anhaltebereitschaft<br />
der Fahrzeuglenker vor Schutzwegen als<br />
bei Tag. Bei schlecht ausgeleuchteten<br />
Schutzwegen wird Fußgängern gar um<br />
ein Drittel seltener der Vorrang eingeräumt<br />
als bei gut ausgeleuchteten.<br />
Schlechte Sicht und<br />
hohes Tempo<br />
Eine Studie des<br />
Kuratoriums zeigt bei<br />
Nacht generell eine<br />
deutlich geringere<br />
Anhaltebereitschaft<br />
der Fahrzeuglenker<br />
vor Schutzwegen als<br />
bei Tag.<br />
Bei Dunkelheit ist die Sichtweite des<br />
Lenkers extrem reduziert: Die Fähigkeit<br />
des menschlichen Auges, Objekte wahrzunehmen,<br />
vermindert sich bei Nacht<br />
um bis zu 80 Prozent. Die Informationen<br />
aus dem Straßenumfeld – etwa<br />
Fußgänger am Straßen- oder<br />
Schutzwegrand – gehen großteils verloren.<br />
Diese Verschlechterung der Sichtverhältnisse<br />
fällt dem Autofahrer allerdings<br />
subjektiv nicht auf – die geringere<br />
Verkehrsdichte vermittelt darüber<br />
hinaus den Eindruck, „sicherer“ unterwegs<br />
zu sein als bei Tag. Die fatale<br />
Folge: der verstärkte Druck aufs Gaspedal.
Todeszone Schutzweg<br />
Jährlich verunglücken in Österreich<br />
mehr als 1.000 Fußgänger auf<br />
Schutzwegen, rund zwei Drittel davon<br />
auf ungeregelten, d.h. auf Schutzwegen<br />
ohne Lichtsignalanlage. Im Jahr 2004<br />
wurden 720 Fußgänger auf ungeregelten<br />
Schutzwegen verletzt, 13 wurden<br />
getötet. Dabei ist der Vorrang am<br />
Schutzweg in der StVO klar geregelt:<br />
Fahrzeuglenker haben Fußgängern, die<br />
sich auf dem Schutzweg befinden oder<br />
diesen auch nur<br />
erkennbar benützen<br />
wollen, das ungefähr-<br />
dete Queren der Fahrbahn<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Unfallstatistik zeigt<br />
allerdings, dass<br />
Schutzwegunfälle zu<br />
einem großen Teil auf<br />
die mangelnde Anhaltemoral<br />
der Fahrzeuglenker,<br />
also auf<br />
ein Nichteinhalten der<br />
gesetzlichen Bestimmungen von Seiten<br />
der Fahrer, zurückzuführen sind.<br />
Unter der Lupe<br />
Im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojekts<br />
von Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
und ÖAMTC wird ein Sicherheitsvergleich<br />
unterschiedlicher Varianten<br />
der Schutzwegausstattung vorgenommen.<br />
Ziel dieser vom Verkehrsmini-<br />
sterium geförderten wissenschaftlichen<br />
Analyse ist es, die Anhaltebereitschaft<br />
der Fahrzeuglenker durch Zusatzausstattungen<br />
des Schutzwegs zu erhöhen.<br />
Österreichweit sollen in Sachen<br />
Schutzweg künftig klare Verhältnisse<br />
und einheitliche Vorschriften in puncto<br />
Ausstattung für optimale Sicherheit der<br />
schwächsten Verkehrsteilnehmer sorgen.<br />
So werden derzeit von den Experten<br />
verschiedene Varianten der<br />
Schutzwegausstattung hinsichtlich<br />
Bodenmarkierung, zusätzlicher Beschilderung<br />
und Signalisierung<br />
und baulicher Maßnahmen<br />
genau unter die<br />
Lupe genommen.<br />
Zebras nicht um<br />
jeden Preis<br />
Ganz wichtig: Schutzwege<br />
sollen nur dort errichtet<br />
werden, wo sie auch wirklich<br />
Sinn machen und eine<br />
Erhöhung der Sicherheit ermöglichen –<br />
also nicht Zebrastreifen um jeden Preis.<br />
Sondern nur dann, wenn alle Grundvoraussetzungen<br />
durch Experten geprüft<br />
sind – Verkehrsbelastung, tatsächliche<br />
Fußgängerquerung, ausreichende Sichtverhältnisse,<br />
tatsächlich gefahrene<br />
Geschwindigkeiten – und für die Errichtung<br />
eines Schutzwegs sprechen. Sinnvolle<br />
Schutzweg-Alternativen sind zum<br />
Beispiel Mittelinseln: Sie ermöglichen ein<br />
Sicherheit<br />
Die trügerische Sicherheit der „weissen Streifen“ in der Dunkelheit<br />
Nachtzeit – Unfallzeit<br />
Das Risiko tödlicher Unfälle im Ortsgebiet ist nachts bis zu viermal höher. Wesentlicher<br />
Sicherheitsfaktor ist die Ausstattung der Schutzwege.<br />
Dr. Othmar Thann<br />
Die Fähigkeit des<br />
menschlichen Auges,<br />
Objekte wahrzunehmen,<br />
vermindert sich<br />
bei Nacht um bis zu<br />
80 Prozent.<br />
Queren der Fahrbahn in zwei Etappen<br />
und vermitteln den Fußgängern nicht<br />
die trügerische<br />
Sicherheit der<br />
weißen Streifen<br />
auf der Straße.<br />
Bei der Entscheidung,<br />
ob und wo<br />
ein Schutzweg<br />
errichtet werden<br />
soll, steht das<br />
Kuratorium für<br />
Verkehrssicherheit<br />
den österreichischen<br />
Gemeinden mit<br />
seinem professionellenKnow-<br />
Schutzwege sollen nur<br />
dort errichtet werden,<br />
wo sie auch wirklich Sinn<br />
machen und eine<br />
Erhöhung der Sicherheit<br />
ermöglichen – also nicht<br />
Zebrastreifen um jeden<br />
Preis.<br />
Bei der Entscheidung,<br />
ob und wo ein<br />
Schutzweg errichtet<br />
werden soll, steht das<br />
Kuratorium den<br />
Gemeinden mit seinem<br />
Know-how zur<br />
Verfügung.<br />
how zur Verfügung: Nähere Informationen<br />
und Kontaktadressen in Ihrem Bundesland<br />
finden Sie unter www.kfv.at<br />
◆ Dr. Othmar Thann ist Direktor<br />
des Kuratoriums für Verkehrssicherheit<br />
(KfV)<br />
KOMMUNAL 71
Aus den Bundesländern<br />
72 KOMMUNAL<br />
BURGENLAND<br />
Bildungsziel<br />
Jeder Gemeinde<br />
ihre Schule<br />
EISENSTADT<br />
2488 Taferlklassler begannen<br />
am 5. September ihre Schulausbildung.<br />
Das sind um 180<br />
Kinder weniger als 2004.<br />
Die Anzahl der Pflichtschüler<br />
ist um mehr als 600 auf insgesamt<br />
ca. 19.300 gesunken.<br />
Das bedeutet, dass es insgesamt<br />
um 27 Klassen weniger<br />
gibt. Trotzdem ist es im Burgenland<br />
gelungen, die befristeten<br />
Verträge aller 38 Vertragslehrer<br />
zu verlängern.<br />
„Mir sind Arbeitsplätze für<br />
Lehrer wichtiger als Mehrdienstleistungen“,<br />
betont<br />
Schulreferentin Bildungslandesrätin<br />
Mag. Michaela Resetar,<br />
die auch vehement dafür<br />
eintritt, dass es in jeder<br />
Gemeinde eine Schule geben<br />
muss.<br />
KÄRNTEN<br />
Start in Heimatherbst<br />
50 Gemeinden<br />
machen mit<br />
KLAGENFURT<br />
In der Klagenfurter Schleppehalle<br />
wurde Ende August<br />
der diesjährige Heimatherbst<br />
eingeläutet. Mit<br />
dabei waren die Gemeindebürger<br />
und die Bürgermeister<br />
von elf Kärntner<br />
Gemeinden. An dieser größtenBrauchtumsveranstaltung<br />
des Landes haben sich<br />
in diesem Jahr 50 Kärntner<br />
Gemeinden beteiligt.<br />
Bei der feierlichen Eröffnung<br />
des Heimatherbstes -<br />
im Beisein von zahlreichen<br />
Vertretern der Landes- und<br />
<strong>Kommunal</strong>politik - stellten<br />
sich elf Kärntner Gemeinden<br />
vor und gaben einen Vorgeschmack<br />
auf die zahlreichen<br />
Veranstaltungen, auf die sich<br />
Touristen und Einheimische<br />
in den Kärntner Gemeinden<br />
gleichermaßen freuen können.<br />
An der Reise nach Lettland<br />
nahmen insgesamt 46<br />
Gemeindevertreter/innen aus<br />
fast allen Bezirken des Burgenlandes<br />
teil.<br />
Studienreise des burgenländischen GVV nach Lettland<br />
Vom Burgenland ins Baltikum<br />
EISENSTADT/RIGA<br />
Anfang August besuchte eine<br />
Gruppe von burgenländischenSP-Gemeindevertreter/innen<br />
das neue EU-Mitgliedsland<br />
Lettland.<br />
Die Gruppe unter der Führung<br />
von GVV-Präsident Bgm.<br />
Ernst Schmid verbrachte insgesamt<br />
fünf Tage in der lettischen<br />
Hauptstadt Riga sowie<br />
in der umliegenden Region.<br />
Hauptaugenmerk dieser Reise<br />
war es, Kontakt mit den neuen<br />
Mitgliedern in der Euro-<br />
päischen Union aufzunehmen<br />
und Erfahrungen auszutauschen.<br />
Die Gemeindevertreter/<br />
innen zeigten sich vom Aufholprozess<br />
der Letten beeindruckt,<br />
wurde doch nach der<br />
Unabhängigkeit von der ehemaligen<br />
Sowietunion vieles<br />
weitergebracht.<br />
Riga präsentiert sich heute<br />
als moderne, europäisch orientierte<br />
Hauptstadt. Auch in<br />
Punkto Sauberkeit und<br />
Sicherheit konnte die letti-<br />
Erfolgreiches Sozialprojekt bietet eine „2. Chance“<br />
Das „Villacher Radl“<br />
VILLACH<br />
Erfolgsbilanz für das Villacher<br />
Sozialprojekt „Radl“: Die<br />
Neben Fahrradreparaturen<br />
oder dem Zusammenbau von<br />
Neurädern übernimmt „Das<br />
Radl“ auch andere Dienstleistungen.<br />
Dienstleistungsfirma bietet<br />
jenen Menschen eine zweite<br />
Chance, die in ihrem Leben<br />
einmal gestrauchelt sind. In der<br />
kleinen Firma werden Langzeitarbeitslose,<br />
Drogenkranke<br />
und Haftentlassene auf ein<br />
Jahr befristet beschäftigt. Sie<br />
alle sind schwer vermittelbar<br />
und bringen vielfältige Probleme<br />
mit. Diese Klienten sind<br />
inzwischen zwar geheilt, aber<br />
arbeitslos und oft hoch verschuldet.<br />
„Zwei Drittel sind nach dem<br />
Jahr beim Radl so weit, dass sie<br />
wieder in die freie Arbeitswelt<br />
eingegliedert werden können,<br />
jeder zweite landet nach einem<br />
Jahr in einem dauerhaften Job.<br />
Wichtig für uns ist, dass der<br />
Einstieg in einen geregelten<br />
Arbeitsprozess nicht als unangenehm<br />
oder gar als unmöglich<br />
empfunden wird, sondern<br />
dass der Teamgeist geweckt<br />
wird, ebenso wie das eigene<br />
Bestreben, sich einzugliedern<br />
und in den normalen Arbeitsprozess<br />
zurückzufinden“, so<br />
GF Wolfgang Schreiner. Finanziert<br />
wird das Projekt von<br />
Land, Stadt Villach und AMS.<br />
www.das-radl.at<br />
sche Hauptstadt beeindrucken.<br />
Ernst Schmid zog nach der<br />
Reise eine positive Bilanz:<br />
„Lettland ist auf jeden Fall<br />
eine Reise wert. Das Baltikum<br />
präsentiert sich europareif.<br />
Große Defizite gibt es<br />
allerdings noch bei der Kranken-,<br />
Pensions- und Arbeitslosenversicherung.<br />
Im sozialen<br />
Bereich müssen<br />
die Letten<br />
noch vieles<br />
aufholen.“<br />
Infrastruktur<br />
Drei Millionen<br />
für Kanalbau<br />
SPITTAL<br />
Anfang September war Spatenstich<br />
für den Bauabschnitt<br />
acht in Spittal. Mit<br />
diesem Drei-Millionen-Projekt<br />
werden die Orte Oberund<br />
Unteramlach östlich der<br />
Stadt mit einem sogenannten<br />
Trennsystem-Kanal<br />
erschlossen. Insgesamt werden<br />
6,8 Kilometer Schmutzwasser-Kanal<br />
und 2,5 Kilometer<br />
Pumpleitungen – mit<br />
drei Pumpstationen – errichtet.<br />
Wie Spittals Bürgermeister<br />
Gerhard Köfer mitteilte, ist<br />
mit der Fertigstellung im<br />
November 2006 zu rechnen.<br />
Außerdem werden damit<br />
„96 Prozent der Objekte im<br />
Gemeindegebiet<br />
von Spittal an<br />
das Kanalnetz<br />
angeschlossen<br />
sein.“
NIEDERÖSTERREICH<br />
Betreutes Wohnen<br />
Zehn Jahre in<br />
Wiener Neustadt<br />
WIENER NEUSTADT<br />
Das Projekt „Wohnen für psychisch<br />
kranke Menschen“ in<br />
Wiener Neustadt feiert heuer<br />
sein 10-Jahr-Jubiläum. Die<br />
Einrichtung wurde 1995<br />
gegründet und verfügt über<br />
Platz für 14 Menschen. Mit<br />
dem Projekt versuchen die<br />
Betreuten, erste Schritte zu<br />
mehr Eigenverantwortung zu<br />
erlernen.<br />
Die Politik in Niederösterreich<br />
habe sich das Ziel gesetzt, ein<br />
besonders engmaschiges Netz<br />
für Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen zu knüpfen, sie<br />
zu betreuen und zu begleiten,<br />
so Landesrätin Dr. Petra<br />
Bohuslav. „Wurden 1974 für<br />
diesen Bereich rund 20 Millionen<br />
Schilling (ca. 1,3 Millionen<br />
Euro) ausgegeben,<br />
waren es 2005 rund 112 Millionen<br />
Euro.“<br />
STOCKERAU<br />
Bei der „<strong>Kommunal</strong>politischen<br />
Info-Messe 2005“ präsentierten<br />
die Vorsitzende der<br />
SPÖ-NÖ LHStv.<br />
Heidemaria<br />
Onodi und der<br />
Präsident des<br />
SPÖ-Gemeindevertreterverban-<br />
des Bgm. Bernd<br />
Vögerle gemeinsam<br />
die „<strong>Kommunal</strong>politische<br />
Akademie.“<br />
„Die Anforderungen<br />
an Gemeindemandatare<br />
werden immer größer und<br />
vielfältiger. Für das Mehr an<br />
Facharbeit ist Kompetenz<br />
gefordert. Die '<strong>Kommunal</strong>politische<br />
Akademie’ trägt diesen<br />
Anforderungen Rechnung.<br />
Das Ziel ist, Antworten<br />
auf die steigenden Anforde-<br />
OBERÖSTERREICH<br />
Pilotprojekte für ältere Mitarbeiter<br />
„Älter werden, Zukunft haben“<br />
LINZ<br />
Das durchschnittliche Alter<br />
Erwerbstätiger in Oberösterreich<br />
wird sich aufgrund der<br />
demografischen Entwicklung<br />
und des späteren Pensionsantritts<br />
in den nächsten Jahren<br />
erheblich erhöhen. Gleichzeitig<br />
wird es weniger junge<br />
qualifizierte Arbeitskräfte<br />
geben. Für Unternehmen<br />
wird es daher zunehmend<br />
wichtiger, Arbeitsbedingungen<br />
so zu gestalten, dass auch<br />
Start der ‘<strong>Kommunal</strong>politischen Akademie’<br />
Die Antwort auf steigende<br />
Anforderungen<br />
älter werdende Mitarbeiter<br />
gesund und leistungsfähig bis<br />
zur Pension bleiben können.<br />
Ausgehend von dieser Tatsache<br />
werden die oberösterreichischen<br />
Sozialpartner und<br />
das Land in ihrem gemeinsamen<br />
Projekt „Älter werden,<br />
Zukunft haben“ konkrete, auf<br />
betriebliche Bedürfnisse abgestimmte<br />
Pilotprojekte mit einzelnen<br />
Betrieben in Oberösterreich<br />
starten, erklärt Landesrat<br />
Viktor Sigl.<br />
Bernd Vögerle und LHStv.<br />
Heidemarie Onodi „heben“<br />
die <strong>Kommunal</strong>politische<br />
Akademie „aus der Taufe“.<br />
rungen der Zeit zu geben,<br />
und das ganz speziell für<br />
Gemeindemandatare und<br />
Bürgermeister“, erläutert<br />
Bgm. Vögerle.<br />
Das Akademieprogramm<br />
umfasst 10<br />
Schritte,<br />
wobei Schritt<br />
1 und 2 die<br />
altbekannten<br />
Grund- und<br />
Fachkurse des<br />
GVV darstellen.<br />
Die anderen<br />
Schritte umfassen ein<br />
verbreitertes Angebot von<br />
Rhetorik- und NLP- Seminaren<br />
über Führungs- und<br />
Organisationsseminare bis<br />
hin zur gezielten Bürgermeisterqualifizierung.<br />
Beginn des<br />
1. Akademiesemesters ist im<br />
Oktober.<br />
LINZ<br />
Oberösterreich hat besonders<br />
viele Verdachtsflächen und<br />
damit Umweltsünden aus der<br />
Vergangenheit. Nach der<br />
Sanierung der gefährlichsten<br />
Altlasten startet das Land nun<br />
erstmals in einer Region eine<br />
flächendeckende Detailuntersuchung<br />
und anschließend<br />
Sanierung – in der Region<br />
des Nationalparks Kalkalpen.<br />
Verdachtsflächen sind<br />
Gebiete, bei denen eine<br />
Erstabschätzung des Gefährdungspotenzials<br />
durchgeführt<br />
wurde, und bei denen ein<br />
Verdacht auf eine erhebliche<br />
Gefährdung der Umwelt bzw.<br />
der Menschen festgestellt<br />
wurde. Der Landshauptmann<br />
ist durch das Altlastensanierungsgesetz<br />
dazu verpflichtet<br />
diese Flächen dem Bundesmi-<br />
Aus den Bundesländern<br />
E-Government<br />
Fachtagung in<br />
St. Pölten<br />
ST. PÖLTEN<br />
Behördenwege werden<br />
immer mehr über das Internet<br />
abgewickelt, das betrifft<br />
auch die Gemeinden, die für<br />
diese Aufgaben gerüstet sein<br />
müssen. Das Land Niederösterreich,<br />
die Gemeindevertreter<br />
der VP, die sozialdemokratischen<br />
Gemeindevertreter,<br />
die NÖ Gemeindeverwaltungsschule<br />
und <strong>Kommunal</strong>akademie<br />
und die Donau-Uni<br />
Krems veranstalten deshalb<br />
am 10. Oktober in St. Pölten<br />
die Fachtagung „E-Government<br />
– Moderne Gemeinde“.<br />
Eingeladen sind Bürgermeister,<br />
Gemeindevertreter und<br />
leitende Gemeindebedienstete.<br />
Informationen und<br />
Anmeldung:<br />
www.noe.gv.at/<br />
gemeinden<br />
Verdachtsflächen – hoher Erfassungsgrad in OÖ<br />
Das Erbe der Altlasten nicht an<br />
künftige Generationen weitergeben<br />
nisterium für Umwelt<br />
bekannt zugeben, welches<br />
wiederum das Umweltbundesamt<br />
mit der Eintragung<br />
der Liegenschaft in das Verdachtsflächenkatasterbeauftragt.<br />
Die österreichweite<br />
Erfassung von Verdachtsflächen<br />
ist noch nicht abgeschlossen.<br />
In OÖ existiert<br />
sowohl bei den Altablagerungen<br />
als auch bei den Altstandorten<br />
ein extrem hoher<br />
Erfassungsgrad.<br />
Die Sanierung der Altlasten<br />
ist ein wichtiger Beitrag zur<br />
Behebung von vergangenen<br />
Umweltsünden, es ist mir ein<br />
großes Anliegen das Erbe dieser<br />
(Alt)Lasten nicht auch<br />
noch an die künftigen<br />
Generationen weiter<br />
zu geben, erklärt LR<br />
Rudi Anschober.<br />
KOMMUNAL 73
Aus den Bundesländern<br />
74 KOMMUNAL<br />
SALZBURG<br />
Heftige Diskussionen in Salzburg<br />
Hartes Ringen um Kinderbetreuung<br />
und Sozialhilfe<br />
SALZBURG<br />
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung,<br />
Ausdehnung der Öffnungszeiten,<br />
Aufnahme von<br />
Kindern ab zwei Jahren, Öffnung<br />
für die Nachmittagsbetreuung<br />
von Schülern, Wahlfreiheit<br />
für die Eltern beim<br />
Standort, Reduzierung der<br />
Gruppengrößen, zusätzliche<br />
Investitionen in Qualität und<br />
Integration nicht nur in den<br />
Kindergärten sondern auch<br />
bei anderen Tagesbetreuungseinrichtungen<br />
– nur einige der<br />
Punkte die in Zusammenhang<br />
mit der Neuregelung der<br />
rechtlichen Grundlagen der<br />
Betreuung von Kindern im<br />
Bundesland Salzburg in diesem<br />
Sommer heftig diskutiert<br />
wurden. Die Umsetzung dieser<br />
Forderungen würde laut<br />
STEIERMARK<br />
Umweltschutz-Preise<br />
Ausschreibung<br />
GRAZ<br />
Hervorragende Leistungen<br />
und Maßnahmen des<br />
Umweltschutzes in den<br />
Bereichen Luftreinhaltung,<br />
Abfallbeseitigung, Gewässerschutz,<br />
Lärmschutz, Nahrungsmittelschutz,Naturschutz<br />
und Landschaftspflege<br />
werden auch heuer<br />
wieder mit dem mit 3.650<br />
Euro dotierten Umweltschutzpreis<br />
des Landes Steiermark<br />
gewürdigt. Vorschläge<br />
und Bewerbungen<br />
dazu können in vier Kategorien<br />
– Leistungen Einzelner,<br />
von Gruppen, von Gemeinden<br />
sowie von Industrie und<br />
Gewerbe – beim Amt der<br />
Steiermärkischen Landesregierung,<br />
Fachabteilung 13 A,<br />
Kennwort „Umweltschutz-<br />
Preis 2005“, 8010 Graz,<br />
Landhausgasse Nr.7, bis zum<br />
15. Oktober 2005 eingereicht<br />
werden.<br />
dem Salzburger Gemeindevertreterverband<br />
mehrere<br />
Millionen Euro pro Jahr<br />
kosten – Geld, das den<br />
Gemeinden letztlich schlichtweg<br />
nicht zur Verfügung<br />
steht.<br />
Trotz der positiven, aber erst<br />
mittelfristig spürbaren Einigung<br />
über den neu zwischen<br />
Land und Gemeinden vereinbarten<br />
Sozialhilfeschlüssel ist<br />
die Situation für die Gemeindehaushalte<br />
mehr als ernst:<br />
allein der Voranschlag 2005<br />
wird bei der sozialen Wohlfahrt<br />
laut jüngsten Zahlen um<br />
mehr als fünf Millionen Euro<br />
überschritten werden, für<br />
2006 droht – wenn das Land<br />
hier nicht rechtzeitig gegensteuert<br />
– eine Steigerung um<br />
ca. 16 Millionen Euro.<br />
Wegebau-Investition<br />
1,52 Millionen<br />
für 24.000 Km<br />
GRAZ<br />
Für den Ausbau, die Verbesserung<br />
und zur Erhaltung<br />
von Land- und Forstwegen<br />
investiert das Land Steiermark<br />
heuer insgesamt 1,52<br />
Millionen Euro. Diese Investitionen<br />
gelten als entscheidende<br />
Verbesserung<br />
der Infrastruktur im ländlichen<br />
Raum. Das ländliche<br />
Wegenetz umfasst rund<br />
24.000 Kilometer und wird<br />
vom Land sowie der Landeskammer<br />
für Land- und<br />
Forstwirtschaft instand<br />
gehalten.<br />
Das reguläre Weginstandhaltungsprogramm<br />
2005<br />
umfasst insgesamt 719<br />
Wege mit einer Gesamtlänge<br />
von 307,6 Kilometer. Zur<br />
Finanzierung sind 523.000<br />
Euro erforderlich.<br />
Familienfreundlichkeit<br />
Beratungsanbot<br />
gezielt ausbauen<br />
SALZBURG<br />
Salzburgs Gemeinden setzen<br />
heute schon viele Aktivitäten,<br />
die Kindern und Familien<br />
zugute kommen. Entscheidend<br />
ist, dass Gemeinden<br />
nicht nur punktuelle Maßnahmen<br />
verwirklichen, sondern<br />
dass die Familien- und<br />
Kinderfreundlichkeit systematisch<br />
weiterentwickelt wird.<br />
Dafür gibt es das so genannte<br />
„Audit familien- und kinderfreundliche<br />
Gemeinde“, das<br />
vom BM für soziale Sicherheit<br />
und Generationen<br />
gemeinsam mit den Familienreferaten<br />
der Länder und<br />
Familienverbänden initiiert<br />
wurde. In Salzburg haben<br />
sich bereits sieben Gemeinden<br />
zu einem Audit entschlossen,<br />
darunter u.a. Elixhausen,<br />
Kuchl und Neukirchen<br />
am Großvenediger.<br />
GRAZ/SAN DIEGO<br />
Bei einem Wettbewerb im<br />
Rahmen des weltgrößten<br />
Treffens von GIS (Geografisches<br />
Informationssystem)-<br />
Experten im kalifornischen<br />
SALZBURG<br />
Sprachrohr der jungen Bürger,<br />
Schnittstelle zwischen<br />
Gemeindepolitik und<br />
Jugendlichen, Ansprechpartner<br />
in Fragen jungen<br />
Gemeindelebens – die<br />
Jugendbeauftragten nehmen<br />
eine zentrale Rolle im<br />
Gemeinwesen ein. In vielen<br />
Salzburger Gemeinden wurden<br />
in den vergangenen<br />
Monaten Jugendbeauftragte<br />
gewählt. Auf diese wartet<br />
eine Fülle von spannenden<br />
Aufgaben: „Jugendbeauftragte<br />
sollen die Gemeinde in<br />
jugendrelevanten Fragen<br />
beraten und die Jugendlichen<br />
über Aktivitäten<br />
der Gemeinde<br />
informieren.<br />
Auszeichnung für „Digitalen Atlas der Steiermark“<br />
Silber-Medaille fürs GIS<br />
Der „Digitale Atlas der Steiermark“<br />
erreichte in der<br />
Kategorie „Geografische<br />
Informationssysteme im Internet“<br />
den hervorragenden<br />
zweiten Platz bei der 25. ESRI<br />
Anwenderkonferenz.<br />
Jugendbeauftragte<br />
Gemeinden setzen<br />
auf Jugend-Power<br />
San Diego errang der „Digitale<br />
Atlas der Steiermark“<br />
den hervorragenden zweiten<br />
Platz. In der Kategorie<br />
„Geografische Informationssysteme<br />
im Internet“<br />
wurde der in Österreich<br />
bereits preisgekrönte<br />
„Digitale Atlas der Steiermark“<br />
in der Gunst der<br />
GIS-Experten nur mehr<br />
von einer Anwendung<br />
aus Kansas City übertroffen.<br />
Projektleiter Dipl.<br />
Ing. Oswald Mörth von<br />
GIS-Stabsstelle der Landesbaudirektion:<br />
„Nach dem<br />
Motto ´Dabei sein ist alles´<br />
haben wir das Projekt eingereicht.<br />
Wir hätten nie<br />
gedacht, dass wir bei dieser<br />
harten Konkurrenz – es gab<br />
40 hochkarätige<br />
Einreichungen –<br />
ganz vorne mitmischen<br />
können.“<br />
Foto: GIS-Stabsstelle
TIROL<br />
Internet-Nutzung<br />
Zeit sparen und<br />
Transparenz<br />
fördern<br />
INNSBRUCK<br />
Als großen Fortschritt innerhalb<br />
der Verwaltung sieht<br />
Gemeindereferentin LR<br />
Anna Hosp die „medienbruchfreieProzessabwicklung“,<br />
derer sich künftig das<br />
Land, die Gemeinden und<br />
BH’s bedienen wird, wenn es<br />
um Anträge auf Fördermittel<br />
aus dem GAF (Gemeindeausgleichsfonds)<br />
geht. „Künftig<br />
werden derartigen<br />
Geschäftsfälle zwischen Land<br />
und Gemeinden ausschließlich<br />
über das Internet abgewickelt“,<br />
freut sich Hosp.<br />
Bei dem neuen Systems über<br />
das Portal Tirol<br />
(https://portal.tirol.gv.at)<br />
höchstmögliche Datensicherheit<br />
erzielt.<br />
VORARLBERG<br />
Standortentwicklung<br />
Grenzüberschreitende<br />
Seminare<br />
LINDAU<br />
Im Oktober startet eine länderübergreifendeVeranstaltungsreihe<br />
für Gemeinden<br />
und Regionen zum Thema<br />
Standort- und Regionalentwicklung<br />
in der Bodenseeregion.<br />
Partner sind die Akademie<br />
Schönbühl in Lindau<br />
und die Verwaltungsakademie<br />
Vorarlberg in Schloss<br />
Hofen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Standort-,<br />
Regional- und <strong>Kommunal</strong>entwicklung<br />
(IKS) in<br />
Dornbirn.<br />
Infos und Anmeldung<br />
Verwaltungsakademie Vorarlberg,<br />
Tel 05574/4930-0,<br />
www.schlosshofen.at<br />
Akademie Schönbühl,<br />
Tel +49(8382)96735-0,<br />
www.akademieschoenbuehl.de<br />
IKS,<br />
Tel 05573/372372,<br />
www.isk-institut.com<br />
Vorbildgemeinde<br />
Spitze in Sachen<br />
Mobilität<br />
SCHWAZ<br />
Der Tiroler Mobilitätspreis<br />
2005 vom Verkehrsclub Österreich<br />
(VCÖ), Land Tirol und<br />
Postbus geht an die Gemeinde<br />
Schwaz. In enger Zusammenarbeit<br />
mit den Schulen hat<br />
Schwaz erreicht, dass kurze<br />
Strecken verstärkt zu Fuß<br />
oder mit dem Fahrrad statt<br />
mit dem Auto zurücklegt werden.<br />
Die Fahrgastzahlen des<br />
City-Bus haben sich seit 2001<br />
fast verdoppelt. Der Preis<br />
wurde von LHStv. Gschwentner<br />
gemeinsam Wolfgang<br />
Rauh vom VCÖ sowie Wolfram<br />
Gehri von der Tiroler<br />
Postbus AG an den Schwazer<br />
Umweltreferenten Hermann<br />
Weratschnig und den Schwazer<br />
Umweltberater Robert<br />
Kaufmann übergeben.<br />
LR Greti Schmid<br />
Heizkostenzuschuss<br />
Bundesbeteiligung<br />
gefordert<br />
BREGENZ<br />
LR Greti Schmid möchte auch<br />
im kommenden Winter Heizkostenzuschuss<br />
gewähren,<br />
fordert jedoch eine finanzielle<br />
Beteiligung des Bundes analog<br />
zur Regelung der Heizperiode<br />
2000/01, als es eine 50prozentige<br />
Rückerstattung<br />
gab. Seit Jänner 2005 sind die<br />
Heizölpreise um rund 27 Prozent<br />
gestiegen. „Dadurch hat<br />
auch der Bund höhere Einnahmen.<br />
Deshalb ist es mehr<br />
als legitim, dass diese Einkünfte<br />
auch zur Entlastung<br />
der Länder herangezogen<br />
werden“, so Schmid.<br />
ACHENSEE<br />
Zahlreiche Zuschauer konnten<br />
beim sechsten Internationalen<br />
Achenseelauf am<br />
vergangenen Sonntag eine<br />
sportliche Leitung der Extraklasse<br />
miterleben. Der Kenianer<br />
Sawe Elisha vom LCC<br />
Wien verwies die Konkurrenz<br />
mit der sagenhaften<br />
Zeit von 1:15:05 auf ihre<br />
Plätze und verbesserte den<br />
alten Streckenrekord von<br />
Hermann Achmüller deutlich.<br />
Der Südtiroler wurde<br />
mit 1:20:32 hervorragender<br />
Dritter und bestätigte wie-<br />
BREGENZ<br />
„Regio Bodensee: grenzenlos<br />
– kreativ – vernetzt“, unter<br />
diesem Motto präsentiert<br />
sich der Standort Bodensee<br />
in den nächsten Monaten<br />
mit einer Wanderausstellung<br />
bei politisch Verantwortlichen<br />
der EU, Deutschlands,<br />
der Schweiz und Österreichs.<br />
Getragen wird diese<br />
Initiative von der Internationale<br />
Bodenseekonferenz<br />
und dem EU-Förderprogramm<br />
Interreg IIIA Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein.<br />
Die Ausstellung wurde<br />
Anfang September im Landhaus<br />
in Bregenz von Vorarlbergs<br />
Landeshauptmann<br />
Herbert Sausgruber eröffnet.<br />
„Um Europa als Friedensund<br />
Wohlstandsgesellschaft<br />
zu festigen“ ist für Landeshauptmann<br />
Sausgruber klar,<br />
„dass die grenzüberschrei-<br />
Aus den Bundesländern<br />
Sechster internationaler Achenseelauf<br />
Neuer Streckenrekord<br />
Bester Tiroler<br />
beim Achenseelauf<br />
wurde Peter<br />
Fankhauser von<br />
der LG Itter.<br />
der seine Ausnahmestellung<br />
beim schönsten Panoramalauf<br />
Österreichs. Den zweiten<br />
Platz eroberte Bogdan<br />
Dziuba aus Polen (JM<br />
Demolex Bardejov).<br />
Bester Österreicher wurde<br />
Markus Hohenwarter vom<br />
SC Villach. Auch bei den<br />
Damen konnten sich einige<br />
Tirolerinnen ganz im Spitzenfeld<br />
platzieren, allen<br />
voran Waltraud<br />
Wurm vom Lauftreff<br />
Breitenbach,<br />
die hervorragende<br />
Dritte wurde.<br />
Regio Bodensee: grenzenlos – kreativ – vernetzt<br />
Grenzüberschreitende<br />
Kooperation funktioniert<br />
tende Zusammenarbeit noch<br />
mehr gefördert und gestärkt<br />
werden muss“. Die Internationale<br />
Bodenseekonferenz<br />
(IBK) und das EU-Förderprogramm<br />
Interreg IIIA leisten<br />
dazu mit ihren Projekten<br />
einen großen Beitrag, so<br />
Sausgruber.<br />
Nach der Vor-Präsentation in<br />
Bregenz startet die von Ausstellungsmachern<br />
und<br />
Künstlern gestaltete Wanderausstellung<br />
offiziell am<br />
28. September 2005 in der<br />
Landesvertretung Baden-<br />
Württembergs in Berlin.<br />
Weitere geplante Ausstellungsorte<br />
sind Brüssel, Konstanz<br />
und Wien.<br />
KOMMUNAL 75
Kontakt<br />
Info-Mix<br />
SÜDTIROL<br />
Südtirols Gemeinden gehen auf die Barrikaden<br />
Streit um Reinigungsspesen<br />
in den Kindergärten<br />
BOZEN<br />
Der Zank zwischen Land und<br />
Gemeinden um das Putzen in<br />
den Kindergärten hat sich<br />
bereits durch die Sommermonate<br />
hindurchgezogen. Die<br />
im Landesdienst befindlichen<br />
Kindergartenassistentinnen<br />
mussten bisher einen Teil<br />
ihrer Arbeitszeit Reinigungstätigkeiten<br />
widmen. Der neue<br />
Kollektivvertrag befreit sie<br />
nun von ihrer Putzpflicht und<br />
die Gemeinden sollten nun<br />
die Putztätigkeiten organisieren<br />
und bezahlen. Nachdem<br />
dies ohne vorherige Absprache<br />
passierte, gingen die<br />
Gemeinden auf die Barrikaden.<br />
Das Land hat zwar<br />
angekündigt, die Führungskostenbeiträge<br />
zu erhöhen,<br />
jedoch würde dies sicherlich<br />
nicht ausreichen, die Geldlöcher<br />
zu stopfen. Der<br />
Gemeindenverband hat in<br />
den vergangen Wochen<br />
mehrmals versucht, zusammen<br />
mit Landesverwaltung<br />
einen Konsens zu finden.<br />
Einig war man sich allein darüber,<br />
dass die Zusatzkosten<br />
nicht durch Tariferhöhungen<br />
auf die Eltern abgewältzt<br />
werden sollen. Jedoch bis<br />
76 KOMMUNAL<br />
Ende des Jahres, ließ der Landeshauptmann<br />
verlauten,<br />
wird es vom Land aber keinen<br />
Cent für die Gemeinden<br />
Die Vertreter des Gemeindenverbandes in Verhandlung mit den<br />
Verantwortlichen der Landesverwaltung in Sachen Reinigungsarbeiten<br />
in den Kindergärten.<br />
Südtiroler Gemeindenverband<br />
Gen.m.b.H.<br />
Schlachthofstrasse 4,<br />
I-39100 Bozen<br />
geben, um die zusätzlichen<br />
Putzdienste in den Kindergärten<br />
zu unterstützen. Und ob<br />
im kommenden Jahr das<br />
Kapitel Kindergarten-<br />
Führungskosten aufgestockt<br />
wird, hänge ganz vom<br />
Umfang des Landeshaushalts<br />
ab. Der schwarze Peter geht<br />
also an die Gemeinden: wenn<br />
keine Geldmittel vom Land<br />
zur Verfügung gestellt werden,<br />
sehen sich die Gemeinden<br />
entgegen ihrem Willen<br />
gezwungen, die Kindergartentarife<br />
zu erhöhen.<br />
Verwaltungsschule<br />
Kursprogramm<br />
erschienen<br />
Die Verwaltungsschule des<br />
Südtiroler Gemeindenverbandes,<br />
als zentrale Weiterbildungseinrichtung<br />
für die<br />
Südtiroler Gemeinden und<br />
Bezirksgemeinschaften, hat<br />
für den Zeitraum Herbst/<br />
Winter 2005 wiederum ein<br />
breitgefächertes Bildungsangebot<br />
ausgearbeitet.<br />
Tel 0039-0471-304655,<br />
Fax 0039-0471-304625<br />
Email: sgv@gvcc.net<br />
www.gvcc.net<br />
Der gestiefelte Kater hielt Einzug in Kufstein<br />
„Bunte Hydranten“ lockern<br />
jedes Stadtbild auf<br />
KUFSTEIN<br />
Auch die zweite von den Kufsteiner<br />
Stadtwerken initiierte<br />
Bemalaktion von<br />
Hydranten sorgte<br />
Ende August für<br />
viel Beachtung.<br />
„Es war für mich<br />
eine der schönstenKunstaktionen,<br />
die ich je<br />
erlebt habe“, ist<br />
Angelika Steffens<br />
von Kufsteins italienischerPartnerstadt<br />
Rovereto<br />
nach Fertigstellung<br />
ihres<br />
gestiefelten Katers am Unteren<br />
Stadtplatz gerührt: „Ich<br />
<strong>Kommunal</strong><br />
International<br />
Technologisches<br />
Grossbritannien<br />
Eine ganze Stadt als Labor<br />
BRISTOL<br />
Früher war die westenglische<br />
Stadt das Tor zum<br />
britischen Weltreich. Aber<br />
das ist lange her. Dennoch<br />
sind die gigantischen Kai-<br />
Anlagen und Lagerhallen<br />
nicht verwaist. Bristol hat<br />
sich zum Zentrum der<br />
englischen High-Tech-<br />
Industrie entwickelt. Überall<br />
leuchtet das „@“-Zeichen<br />
und es gibt Dutzende<br />
Aktivitäten, die sich ums<br />
Internet und andere neue<br />
Technologien drehen. Dieses<br />
Umfeld hat sich nun<br />
Hewlett-Packard (HP) ausgesucht,<br />
um – in der<br />
ganzen Stadt – ein ehrgeiziges<br />
Projekt durchzuführen.<br />
Es geht einerseits um die<br />
Entwicklung neuer Technologien,<br />
aber andererseits<br />
auch um das Nutzungsverhalten<br />
der Menschen.<br />
Die Vision der HP-<br />
Forscher: Eine digitale<br />
Angelika Steffens<br />
und Gabi Kaltenböck<br />
mit dem<br />
gestiefelten Kater.<br />
war laufend von einer Menschenmenge<br />
umgeben und<br />
habe unglaublich viele positive<br />
Reaktionen<br />
erlebt.“ Und auch<br />
Gabi Kaltenböck (die<br />
Künstlerin) war wieder<br />
voll in ihrem Element<br />
– das Rotkäppchen<br />
beim Festungsaufgang<br />
in der Kink-<br />
Foto: Giacchino/Stwk. Kufstein<br />
straße sowie Bart<br />
Simpson vor dem<br />
Bauhof gehen jetzt<br />
auf ihr künstlerisches<br />
Konto. „Es hat<br />
wieder unglaublich<br />
viel Spaß gemacht“,<br />
freut sich Kaltenböck.<br />
Eine Idee zum Nachahmen.<br />
Medien-Landschaft, die<br />
die physikalische Welt<br />
überlagert. Der Kick dabei:<br />
Das Ganze soll so einfach<br />
werden, dass es sogar<br />
Zehnjährige handhaben<br />
können.<br />
Kurioses<br />
Serbien<br />
Museum als<br />
Sicherheit<br />
LESKOVAC<br />
Wie „Die Presse“ Ende<br />
August berichtete, hat die<br />
finanzschwache serbische<br />
Stadt Leskovac eine „originelle<br />
Lösung zur Finanzierung<br />
einer neuen Kläranlage<br />
gefunden“.<br />
Als Sicherheit für einen<br />
180.000 Euro Kredit hat<br />
die Stadt das örtliche<br />
Volkskundemuseum geboten<br />
– mit mehr als 4500<br />
historischen Gold- und<br />
Silbermünzen.
Steiermärkischer Gemeindebund<br />
Landeshauptmann a.D. und Ehrenpräsident<br />
Friedrich Niederl ist 85<br />
GRAZ<br />
Bereits im Juli diesen Jahres<br />
beging der ehemalige Landeshauptmann<br />
der Steiermark<br />
und Präsident des SteiermärkischenGemeindebundes,<br />
Dr. Friedrich Niederl,<br />
das Fest seines 85. Geburtstages.<br />
In seiner Heimatgemeinde<br />
Lassing<br />
(Bez.<br />
Liezen)<br />
wurde<br />
zu seinen<br />
Ehren<br />
ein Fest<br />
veran-<br />
Der Jubilar mit<br />
Gattin Hermine.<br />
staltet,<br />
an dem<br />
zahlreiche<br />
Ehrengäste teilnahmen.<br />
Die Laudatio hielt LH Waltraud<br />
Klasnic. Unter den<br />
Gratulanten befand sich<br />
auch der Steiermärkische<br />
Gemeindebundpräsident<br />
Bgm. a. D. Hermann Kröll.<br />
In seinen Dankesworten, die<br />
er mit anekdotischen Erin-<br />
Für Verdienste um<br />
die Republik<br />
Bundesauszeichnungen<br />
verliehen<br />
Mit Entschließung vom<br />
27. Juni 2005 hat<br />
Bundespräsident Dr.<br />
Heinz Fischer verliehen:<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Friedrich Feichtinger,<br />
ehem. Bürgermeister der<br />
Marktgemeinde Regau in<br />
Oberösterreich.<br />
Mit Entschließung vom<br />
4. August 2005:<br />
Das Goldene Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Ing. Josef Wiesflecker,<br />
ehem. Bürgermeister der<br />
Gemeinde Feistritz an der<br />
nerungen aus seinem reichen<br />
Leben des Jubilars<br />
humorvoll zu gestalten wusste,<br />
hob Niederls enge Bindung<br />
zum Gemeindebund<br />
hervor.<br />
Auf Grund seiner langjährigen<br />
Verdienste um die steirischen<br />
Gemeinden wurde Dr.<br />
Friedrich Niederl bereits im<br />
Juni 1981 zum Ehrenpräsidenten<br />
des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes ernannt.<br />
Niederl engagierte sich nach<br />
1945 politisch, war Gemeinderat<br />
in Liezen, wurde stellvertretenderBezirkshauptmann<br />
von Liezen und<br />
schließlich Bezirkshauptmann<br />
von Feldbach.<br />
Nach dem plötzlichen Tod<br />
von Josef Krainer im Jahr<br />
1971 wurde er Landeshauptmann.<br />
Damit folgte er dem Gründer<br />
und ersten Obmann des<br />
Steiermärkischen Gemeindebundes<br />
Josef Krainer auch<br />
als Präsident des Steiermärkischen<br />
Verbandes nach –<br />
eine Funktion, die er bis<br />
1980 innehatte.<br />
Gail, Kärnten.<br />
Mit Entschließung vom<br />
11. August 2005:<br />
Das Grosse Goldene<br />
Ehrenzeichen mit dem<br />
Stern für Verdienste um<br />
die Republik an Hofrat<br />
Mag. Edmund<br />
Freibauer, Präsident des<br />
niederösterreichischen<br />
Landtages.<br />
Das Silberne Verdienstzeichen<br />
der Republik an<br />
Brigitte Dipolt, ehem.<br />
Vizebürgermeisterin der<br />
Marktgemeinde Andorf<br />
in Oberösterreich.<br />
ST. STEFAN ob STAINZ<br />
Mitte September feierte der<br />
Vizepräsident des Steiermärkischen<br />
Gemeindebundes<br />
und Bürgermeister von St.<br />
Stefan ob Stainz<br />
a.D. Franz Ninaus,<br />
seinen 70.<br />
Geburtstag.<br />
Ninaus, geboren<br />
am 26. September<br />
1935, engagierte<br />
sich schon früh für<br />
die Gemeinde. So<br />
war er Mitglied<br />
der Landjugend<br />
seit 1950,<br />
Obmann in St.<br />
Stefan von 1955<br />
bis 1959,<br />
Bezirksobmann<br />
von 1957 bis 1961, Landesobmann-Stellvertreter<br />
bzw. Schriftführer von 1959<br />
bis 1967.<br />
Nach der Absolvierung der<br />
Landwirtschaftlichen Fachschule<br />
Grottenhof-Hart 1955<br />
absolvierte er die landwirtschaftliche<br />
Meisterprüfung<br />
und legte 1969 auch die<br />
Obstbaumeisterprüfung ab.<br />
Markterhebung im Burgenland<br />
Personalia<br />
Steirisches Urgestein feiert Jubiläum<br />
Franz Ninaus ein Siebziger<br />
Franz Ninaus<br />
Die politische Karriere des<br />
Vaters von sechs Töchtern<br />
und zwölffachen Großvaters<br />
begann ebenfalls früh:<br />
Ninaus ist ÖVP-Ortsparteiobmann<br />
seit dem<br />
Jänner 1959.<br />
Beeindruckend<br />
seine <strong>Kommunal</strong>e<br />
Tätigkeit:<br />
ab 1975<br />
bestimmte er<br />
für 30 Jahre<br />
als Bürgermeister<br />
die<br />
Geschicke seinerHeimatgemeinde<br />
St.<br />
Stefan ob<br />
Stainz, bis er<br />
zu den heurigen<br />
Gemeinderatswahlen<br />
nicht mehr kandidierte.<br />
Seit 1990 war er auch<br />
Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes<br />
und seit<br />
1992 Vizepräsident des SteiermärkischenGemeindebundes<br />
sowie Mitglied des Bundesvorstandes<br />
des ÖsterreichischenGemeindebundes.<br />
WEPPERSDORF<br />
Die burgenländische Großgemeinde Weppersdorf (Bez. Oberpullendorf)<br />
mit den Ortsteilen Weppersdorf, Tschurndorf und<br />
Kalkgruben wurde zur Marktgemeinde erhoben. Die Überreichung<br />
der Urkunde durch Landeshauptmann Hans Niessl<br />
(3. v. r.) und Landeshauptmannstv. Mag. Franz Steindl (2. v. l.)<br />
an Bürgermeister Ing. Paul Piniel 2. v. r.) erfolgte im Rahmen<br />
eines Festaktes am 14. August.<br />
Foto: R. Boltz<br />
KOMMUNAL 77
Personalia<br />
Gemeindepartnerschaft<br />
Französische Kommune sucht<br />
AULNAY DE SAINTONGE<br />
Die französische Gemeinde<br />
Aulnay de Saintonge, (Departement<br />
Charente Maritime/<br />
Westfrankreich) sucht österreichische<br />
Partnergemeinde.<br />
Aulnay de Saintonge liegt am<br />
Jakobsweg etwa auf halbem<br />
Weg zwischen Poitiers und<br />
Bordeaux und etwa 50 km<br />
von der Atlantikküste entfernt,<br />
die Gemeinde hat etwa<br />
1700 Einwohner. Die wirtschaftlichen<br />
Hauptaktivitäten<br />
dieser ländlichen Gemeinde<br />
entfalten sich im handwerklichen,<br />
industriellen, kommerziellen<br />
und landwirtschaftlichen<br />
Bereich. Es gibt einen<br />
Kindergarten, sowie eine<br />
Polnische Gemeinde sucht<br />
BOBOWA<br />
Die polnische Gemeinde<br />
Bobowa, (Wojwodschaft<br />
Kleinpolen, Nähe Görlitz)<br />
sucht in Österreich eine Kommune,<br />
um eine Partnerschaft<br />
eizugehen. In Bobowa leben<br />
rund 9000 Einwohner, es<br />
liegt im südöstlichen Teil von<br />
Kleinpolen. Sie ist im ganzen<br />
Land wegen ihrer Handwerkstradition<br />
bekannt, vor allem<br />
wegen ihrer Spitzenklöpplerei<br />
(flämische Spitzen).<br />
Seit fünf Jahren werden dort<br />
in der ersten Oktoberwoche<br />
internationale Festivals der<br />
Klöppelspitzen organisiert. In<br />
der Gemeinde gibt es ein<br />
Neuer Hochschul-Lehrgang<br />
Verwaltungsmanagement an der FH Linz<br />
Anmeldungen jetzt möglich<br />
Interessierten steht ab dem<br />
Wintersemester 2005 ein<br />
betriebswirtschaftlich fundierter,<br />
berufsbegleitender Ausbildungsweg<br />
zur Verfügung: Der<br />
berufsbegleitende Studiengang<br />
„Akademische(r) Verwaltungsmanager(in)“<br />
bietet<br />
in zwei Semestern eine sorgfältig<br />
abgestimmte Kombination<br />
aus Wirtschafts- und<br />
Rechtsthemen.<br />
Interessierte, die sich länger<br />
78 KOMMUNAL<br />
Grund- und eine Mittelschule.<br />
Kontaktadresse:<br />
Mairie Aulnay-De-Saintonge,<br />
Charente Maritime,<br />
F-17470 Aulnay,<br />
Bürgermeister: J.-M. Collin,<br />
Tel.: 0033-(0)5463310 02,<br />
Fax: 0033-(0)5 46 33 10 02,<br />
aulnay.de.saintonge@<br />
mairie17.com<br />
Unterstützung bei der Kommunikation<br />
kann von der<br />
österreichischen Botschaft in<br />
Paris eingeholt werden: Mag.<br />
Georg Zehetner, Zweiter<br />
Sekretär. Österreichische Botschaft<br />
Paris, 6, Rue Fabert<br />
F-75007 Paris<br />
Tel.: 0033-(0)1 40 63 30 63<br />
Georg.Zehetner@bmaa.gv.at<br />
reges Vereinsleben, darunter<br />
zwei Blasmusikkapellen und<br />
mehrere Sportvereine.<br />
Kontaktadresse:<br />
Centrum Kultury i Promocji<br />
Gminy Bobowa, PL- 38-350<br />
Bobowa 126, Bürgermeister:<br />
Waclaw Ligeza, Kontakt im<br />
Kultur- und Werbezentrum:<br />
Bogdan Krok, ck@bobowa.pl<br />
Darüber hinausgehende<br />
Informationen können auf<br />
der Internetseite der<br />
Gemeinde www.bobowa.pl<br />
und unter „promocja“ auf der<br />
Homepage des Kultur- und<br />
Werbezentrums<br />
www.ck.bobowa.pl bezogen<br />
werden.<br />
und noch intensiver mit der<br />
Materie des Verwaltungsmanagements<br />
befassen möchten,<br />
können sich auch wieder für<br />
das sechssemestrige berufsbegleitendeBakkalaureats-Fachhochschulstudium„Verwaltungsmanagement“anmelden,<br />
im Anschluss daran ist<br />
ein Magisterstudium im Ausmaß<br />
von zwei Semestern<br />
möglich. Infos dazu unter<br />
www.fh-linz.at<br />
Handbuch<br />
Das neue Pensionsrecht<br />
Das 1x1 des<br />
erfolgreichen<br />
Gemeinderates<br />
Die Aufgabe eines Gemeindepolitikers<br />
ist in der heutigen<br />
Zeit eine besonders herausfordernde.Aufgabenstellungen<br />
werden<br />
komplexer<br />
und<br />
Entscheidungenschwieriger,<br />
da die<br />
Interesseneinzelner<br />
Gruppen oftmals im<br />
Widerspruch zu einander stehen.<br />
Zugleich jedoch werden<br />
die Maßstäbe für erfolgreiche<br />
<strong>Kommunal</strong>politik strenger<br />
angelegt als noch vor einigen<br />
Jahren. Und die Zahl der<br />
Wechselwähler steigt ständig<br />
leicht an. In dieser Situation<br />
versucht unser Buch eine<br />
Hilfe für den erfolgreichen<br />
Gemeindepolitiker/Gemeinderat<br />
zu sein. Das „1x1“<br />
drückt auch im Buchtitel aus,<br />
was das Grundanliegen dieser<br />
Publikation ist: An der<br />
Praxis orientierte Anleitungen<br />
für professionelle politisch-strategische<br />
Arbeit des<br />
Gemeindepolitikers zu<br />
geben.<br />
Das Buch<br />
Blaichinger Norbert,<br />
Keppelmüller Joachim,<br />
Lindorfer Sabine,<br />
Volker Klaus, „Das 1 x<br />
1 des erfolgreichen<br />
Gemeinderats“, Strategiehandbuch,Hardcover,<br />
157 Seiten, ISBN 3<br />
- 901535 - 64 - 0,<br />
19,80 Euro<br />
Bestellung unter:<br />
edition-innsalz@<br />
ivnet.co.at oder unter<br />
www.editioninnsalz.at<br />
Leitfaden<br />
Das neue Pensionsrecht<br />
Umfassende und<br />
praxisnahe<br />
Übersicht<br />
Mit der „Pensionsharmonisierung“<br />
hat sich der Gesetzgeber<br />
zu einer tief greifenden<br />
Änderung der sozialen<br />
Alterssicherung entschlossen.<br />
Der neue Leitfaden aus dem<br />
Verlag MANZ bietet eine<br />
praxisnahe und umfassende<br />
Übersicht zum neuen Pensionsrecht.<br />
Insbesondere die<br />
in Zukunft maßgeblichen<br />
Regelungen des neuen „Allgemeinen<br />
Pensionsgesetzes“<br />
(APG) als<br />
„lex specialis“<br />
zum<br />
ASVG,<br />
GSVG<br />
und<br />
BSVG<br />
sind<br />
übersichtlich<br />
und<br />
leicht<br />
nachvollziehbar<br />
dargestellt.<br />
Für Qualität und Kompetenz<br />
bürgen die Autoren, die an<br />
der Entstehung der viel diskutierten<br />
Neuregelungen<br />
maßgeblich beteiligt waren.<br />
Besonders nützlich für den<br />
Leser sind die zahlreichen,<br />
ausschließlich in diesem<br />
Werk veröffentlichten Fallbeispiele,<br />
mit deren Hilfe<br />
die individuellen finanziellen<br />
Auswirkungen der<br />
Reform leichter nachvollziehbar<br />
sind.<br />
Das Buch<br />
Pinggera/Pöltner/Stefanits,<br />
„Das neue Pensionsrecht“,<br />
2005. XX,<br />
272 Seiten, Geb., 58<br />
Euro,<br />
ISBN 3-214-04585-7<br />
Kundenbestellungen<br />
telefonisch unter (01)<br />
531 61-100 oder<br />
bestellen@manz.at
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und das ORF-Funkhaus in Wien!<br />
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unter der Telefonhotline<br />
(01) 877 99 99 oder unter<br />
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Detailinformationen finden Sie unter<br />
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