mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...
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Spektrum der Mediation 23/2006<br />
qUalitÄtSSicherUnG UnD WeiterentWicKlUnG<br />
Mediation Supervision<br />
Rahmen <strong>und</strong> Sett<strong>in</strong>g<br />
alle am Konflikt Beteiligte nehmen teil erfolgt i. d. r. nach vorgegebenen Strukturen (leitung; team; team mit leitung).<br />
Kurzer zeitraum: 3-5 Wochen mit 3-8 Sitzungen von 1 ½ St<strong>und</strong>en<br />
bis zu e<strong>in</strong>em tag<br />
Mediand<strong>in</strong>nen bleiben explizit für die <strong>in</strong>halte <strong>und</strong> v. a. für die lösungen<br />
verantwortlich<br />
rahmenklärung immer auch mit dem zuständigen vorgesetzten <strong>und</strong>/oder<br />
vorstand<br />
vermeidung von eskalation durch verh<strong>in</strong>dern von konfliktverschärfenden<br />
tatsachen<br />
Rahmenklärung – Contract<strong>in</strong>g<br />
«<br />
zeitspanne von e<strong>in</strong>em Jahr bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em unbefristeten verlauf:<br />
z. B. vierwöchiger abstand mit e<strong>in</strong>- bis dreistündigen Sitzungen<br />
<strong>in</strong> den Supervisionen wird darüber ke<strong>in</strong> Kontrakt geschlossen<br />
Supervisionen werden z. t. nur mit den Supervisand<strong>in</strong>nen vere<strong>in</strong>bart;<br />
bei hierarchischen Konflikten Änderung des Sett<strong>in</strong>gs<br />
e<strong>in</strong> solches vorgehen f<strong>in</strong>det sich bei den beschriebenen Supervisionen<br />
nicht<br />
In den Mediationen <strong>und</strong> systemischen Supervisionen erfolgt e<strong>in</strong>e Klärung von Spielregeln, Verantwortlichkeiten, Erwartungen, Zielen, Dauer <strong>und</strong> Ablauf<br />
des Verfahrens mit den Betroffenen. Dies geschieht nicht bzw. weit ger<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> den gruppenanalytischen Supervisionen. Demnach ist die Bedeutung des<br />
Contract<strong>in</strong>g v. a. e<strong>in</strong> systemisches Element.<br />
Ziele <strong>und</strong> Interventionsebenen<br />
Mediation zielt v. a. auf die lösung sozialer Konflikte verbesserung der fachlichen arbeit; Wiederherstellung der arbeitsfähigkeit;<br />
rollenklärung<br />
Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikations- <strong>und</strong> Kulturverbesserung nur<br />
am rande<br />
Selbsterfahrung, Persönlichkeitsentwicklung, die entwicklung e<strong>in</strong>er Kommunikations-<br />
<strong>und</strong> Kooperationskultur wird begleitend unterstützt<br />
Ke<strong>in</strong>e Fortbildungsabsicht Fachberatung <strong>und</strong> Fortbildung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tendiert<br />
verdeckte Konflikte können mit e<strong>in</strong>er Mediation nur herausgearbeitet werden,<br />
wenn sie für andere Konflikte zu rate gezogen wird<br />
Bedeutung der Strukturen für den Konflikth<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> werden sichtbar<br />
gemacht, aber nicht <strong>in</strong>nerhalb der Mediation bearbeitet<br />
Supervision eignet sich sehr gut, um verdeckte Konflikte herauszuarbeiten<br />
Umgang mit <strong>in</strong>nerorganisatorischen Strukturen wird sehr unterschiedlich<br />
gehandhabt<br />
Sowohl die MediatorInnen als auch die SupervisorInnen nehmen strukturelle Konfliktpotentiale wahr. Wie weit Strukturen als veränderbar angesehen<br />
werden, variiert.<br />
<strong>in</strong>tervention bei bestehender Konflikteskalation; Prävention nur für potentiell<br />
folgende Konflikte<br />
Methodische Vorgehen<br />
Bei längerer Dauer von Supervision kann präventiv gearbeitet werden<br />
zeitdruck hilft manchmal zur lösungsf<strong>in</strong>dung zeit, um an der entwicklung von Kultur, atmosphäre <strong>und</strong> Personen zu arbeiten<br />
e<strong>in</strong>gehen auf Bedürfnisse, verletzungen, Ängste <strong>und</strong> Sorgen; arbeitet bezogen<br />
auf den Konflikt emotional <strong>und</strong> persönlich<br />
Systemische Supervisor<strong>in</strong>nen lehnen laut der <strong>in</strong>terviews e<strong>in</strong>e sehr persönliche<br />
<strong>und</strong> emotionale arbeit <strong>in</strong> Gruppensett<strong>in</strong>gs ab<br />
E<strong>in</strong> klar strukturierter Ablauf für Sitzungen <strong>und</strong> den Gesamtprozess tritt als systemisches Element sowohl bei den Mediationen als auch den systemischen<br />
Supervisionen auf.<br />
Umfassendere <strong>und</strong> schnellere veränderungsentscheidungen; Umsetzung<br />
liegt <strong>in</strong> den händen der Betroffenen<br />
Bei den beschriebenen Mediationen werden gr<strong>und</strong>legend situationsverändernde<br />
entscheidungen getroffen. D. h. mittelstark eskalierte Konflikte werden<br />
auf der persönlichen, Beziehungs- <strong>und</strong> Strukturebene (vor-)geklärt<br />
Mögliche Wirkungen<br />
veränderungen langsamer;, über Beziehungs-, Selbst- <strong>und</strong> z. t. Konzeptklärung;<br />
veränderungsentscheidungen s<strong>in</strong>d weniger e<strong>in</strong>schneidend;<br />
Umsetzung wird durch die Supervision begleitet <strong>und</strong> damit überprüfbar<br />
Bei den Supervisionen wird diese Wirkung nur erzielt, wenn es (a) zum Supervisionsverständnis<br />
gehört, dass soziale Konflikte <strong>in</strong> der Supervision gelöst<br />
werden sollen, (b) chancen auf e<strong>in</strong>e Änderung von Strukturen<br />
gesehen werden <strong>und</strong> (c) alle Konfliktbeteiligten an der Supervision<br />
teilnehmen bzw. das Sett<strong>in</strong>g dah<strong>in</strong>gehend geändert wird<br />
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