mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

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Sabine Behn, Nicolle Kügler,
Hans­Josef Lembeck,
Doris Pleiger, Dorte
Schaffranke, Miriam
Schroer, Stefan Wink
Mediation an Schulen
Eine bundesweite
Evaluation
VS Verlag
für Sozialwissenschaften
Wiesbaden 2006
290 Seiten
ISBN­10 3­531­15083­9
€ 34,90
Eine Handreichung
unter: www.evaluation­
schulmediation.de
KONTAKT
Günther Braun,
guenther31@online.de
BÜcher UnD Mehr
Mediation an Schulen –
eine bundesweite Evaluation
Sehr erfreulich, dass endlich diese erste,
umfangreiche bundesweite Studie vorliegt.
Das Forschungsvorhaben „evaluation von Mediationsprogrammen
an Schulen” wurde im auftrage
des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend seit September 2003 durchgeführt
und ende 2005 abgeschlossen.
auf den 290 Seiten mit 69 abb. geht es um
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den aktuellen Stand
die rahmenbedingungen
unterschiedliche Umsetzungsformen
(besonders Peer-Mediationsprojekte)
Wirkungen von Mediationsprojekten
die rolle von Mediation im System Schule
erfolgreiche Strategien zur Umsetzung von
Mediation an Schulen.
Folgende Definition liegt zugrunde: „Schulmediationsprojekte
sind Projekte, die an einer Schule
umgesetzt werden und als zentrales element die
Mediation enthalten”. Dabei geht es um Peer-
Mediatorinnen und um Pädagoginnen oder
andere Personen, die als Mediatorinnen fungieren,
(S. 17 u. 81)
an der quantitativen Befragung haben von 1455
angeschriebenen Schulen 574 teilgenommen
(S. 81 ff). Gefunden wurden die Schulen durch
„internetrecherche und zentrale akteure”.
(nach meiner persönlichen erfahrung in der
Fachgruppe Mediation in erziehung und Bildung
sind diese Schulen repräsentativ für die Schulmediationsscene
in Deutschland (S. 62 f).)
Die Forschungsfragen und das vorgehen werden
in fünf Phasen beschrieben (S. 57-62). ein konkreteres
vorgehen wird in der qualitativen Befragung
deutlich (69 ff).
Die allgemeinen Daten der befragten Schulen
werden eindrucksvoll dargestellt. (S. 81-98 mit gut
verständlichen Grafiken). Die Darstellung stützt
die erfahrungen, die viele Beobachterinnen in
den letzten Jahren gewonnen haben.
Folgende Schwerpunkte werden ausführlich mit
Daten und empfehlungen belegt:
› Die zusammenarbeit von Jugendhilfe und
Schule im rahmen von Mediationsprojekten
– akzeptanz – Mediationspraxis in der
Schule – vergleich der Schulstandards des
Bundesverbandes Mediation e.v. mit der
vorgefundenen realität. – erwartungen und
Wirkungen – Mediation im System Schule
(S. 100-252 u. 263)
›
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Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung als
ganzheitliches Konzept – ein Beispiel S. 256f –
Strategien zur erfolgreichen Umsetzung
(S. 252-269)
empfehlungen (S. 271-281) – auf die notwendigkeit
von entwicklungsaufgaben auf
struktureller ebene (z. B. leistungen der
landespolitik, Schulentwicklung) und auf
handlungsempfehlungen für die Praxis wird
hingewiesen.
insgesamt liegt ein gelungenes Werk vor, in dem
Schülerinnenmediation bundesweit in ihren verschiedenen
ausprägungen untersucht worden
ist. es lohnt sich unvoreingenommen zu lesen
und die eigene Praxis zu reflektieren. es ist zu hoffen,
dass auf landesebene in Politik und Wirtschaft
auf Grund dieser Studie die notwendigkeit
erkannt wird, Schulmediation noch mehr ideell
und finanziell in ihrer partizipativen, konstruktiven
Konfliktkultur zu unterstützen.
Die Mitarbeiterinnen/autorinnen der drei institute
und das Ministerium in Berlin verdienen gebührende
Würdigung. ein herzliches Dankeschön an
alle akteurinnen!
in einer langzeitstudie sollten bundesweit die hier
gefundenen Daten fortgeschrieben werden. Welche
entwicklung hat die Schulmediation genommen?
Sind die vielen einzelergebnisse beachtet
worden, lagen die empfehlungen in der richtigen
richtung?
Günther Braun
realschulrektor i. r.,
Mediator BM und ausbilder BM
Spektrum der Mediation 23/2006