mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

sorgungs-Gmbh wurde dann zum 01.06.2004
eine analoge vereinbarung getroffen, unterschrieben
von dem Oberbürgermeister und dem vorstandsvorsitzenden
der Kvv.
ziel der Kooperationsvereinbarungen ist es, die
vorhandenen ressourcen der Kooperationspartner
in den Bereichen Moderation und Mediation füreinander
möglichst kostenneutral zu erschließen.
hierzu hat jeder Kooperationspartner eine Mediatorin
benannt, die bereit ist, ihre Kompetenz im
Umfang von 100 zeiteinheiten à 45 Minuten pro
Jahr zur verfügung zu stellen. in diesem Umfang
erfolgt keine Kostenerstattung, bürokratischer aufwand
ist minimiert. Bei darüber hinausgehendem
Bedarf können die Mediatorinnen diesen auf
honorarbasis decken. Die gleichmäßige auslastung
der Mediatorinnen ist anzustreben.
ausgangspunkt ist jeweils der Bedarf der Behörde
bzw. des Unternehmens. Über die annahme konkreter
aufträge entscheidet jeweils die Mediatorin
unter Berücksichtigung der hierfür notwendigen
qualifikation und ihrer aktuell freien ressourcen.
Umfang und verfahren werden zunächst jeweils
auf vermittlung der internen Mediatorin unter
Beteiligung der Konfliktbetroffenen oder der entscheider
beraten und vorgeschlagen. hierbei ist
die jeweilige Konfliktkultur der Organisation bzw.
des Unternehmens zu berücksichtigen, die von
den vier Mediatorinnen als sehr unterschiedlich
innerhalb ihres netzwerkes wahrgenommen wird.
es zeigt sich, dass externe Mediatorinnen immer
dann angefordert werden, wenn sie ab einer
bestimmten hierarchiestufe „quer zur hierarchie”
arbeiten müssen, das heißt, wenn es sich bei
den Konfliktbeteiligten um vorgesetzte und Mitarbeiterinnen
über zwei oder mehr Führungsebenen
handelt. Oder es wird der Wunsch nach
externer Mediation geäußert, wenn die interne
Mediatorin bereits in einem anderen zusammenhang
mit einer der Konfliktparteien steht, zum Beispiel
in einer Moderation, in einem training
oder coaching.
zusätzlich ist es gerade bei Gruppenmediationen
ein erfolgreicher ansatz, diese gemeinsam mit
mindestens einer weiteren, insbesondere einer
externen Mediatorin durchzuführen:
› Speziell in Mobbing-Gruppen ist eine verschärfte
aufmerksamkeit erforderlich, die
nur zwei (oder je nach Größe mehrere)
Mediatorinnen leisten können. Die externen
Sichtweisen – unbelastet von behörden-
Spektrum der Mediation 23/2006
›
›
›
Berichte zUM theMa
oder unternehmensinternem Denken –
wirken sich beruhigend und für die Betroffenen
entlastend aus.
von externen Mediatorinnen verlangen
Mediandinnen keine betriebsinternen
Kenntnisse, das heißt, deren Fragen nach
betriebsinternen hintergründen oder organisatorischen
Bedingungen des Konflikts
müssen nicht erst legitimiert werden, sondern
werden bereitwillig beantwortet und erhellen
so oftmals schnell die Grenzen, die zwischen
dem Bereich liegen, der mit der Mediation
bearbeitet werden kann und dem Bereich,
der in anderer verantwortung liegt oder in
den rahmenbedingungen zu verorten ist.
Die externe Sicht unterstützt die Mediandinnen
darin, ihre organisationsspezifischen
Sichtweisen und verhaltensmuster zu
erkennen und zu hinterfragen.
Die externe Sicht unterstützt die Mediatorinnen
in ihrer kontinuierlich zu leistenden
reflexion der Mediationsarbeit.
Die an der Kooperation beteiligten Behörden und
Unternehmen haben unterschiedliche Strukturen
und befinden sich in unterschiedlichen Stadien
eigener reformbemühungen. Dementsprechend
bestehen unterschiedliche Führungskulturen und so
haben sich auch ganz unterschiedliche Muster im
Umgang mit Konflikten entwickelt. Dies spiegelt sich
auch in der nachfrage nach Mediation wieder.
im regierungspräsidium finden seit abschluss des
Kooperationsvertrages jährlich 2-3 Mediationen
statt. Davon wird die hälfte von einer externen
Mediatorin wahrgenommen. allerdings werden
zusätzlich die Mediatorinnen als reflexionspartnerinnen
in Beratungsgesprächen aufgesucht.
in der Stadtverwaltung Kassel gibt es im Jahr
ca. 5 anfragen nach Mediation oder Konfliktmoderation,
davon werden 2-3 im rahmen des
netzwerks bearbeitet. Besteht der Wunsch, die
Konfliktklärung mit einem Mann durchzuführen,
können die Konfliktparteien der Stadtverwaltung
inzwischen alternativ mit einem diplomierten
Supervisor aus der Personalentwicklung arbeiten.
in der landkreisverwaltung wurden seit Bestehen
der Kooperation ca. 3-4mal anfragen nach
Mediation bzw. Konfliktmoderation gestellt,
wobei sowohl interne als auch externe Unterstützung
nachgefragt wurde. insgesamt kamen
drei Mediationsverfahren zustande.
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Brigitte Scheffel,
Diplom­Finanzwirtin,
Mediatorin
Renate Sedlmayer,
Diplomsoziologin,
Mediatorin
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