06.08.2013 Aufrufe

mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

»<br />

48 Berichte zUM theMa<br />

Patricia Mell,<br />

Diplom­Pädagog<strong>in</strong>,<br />

Mediator<strong>in</strong><br />

Anja Morell,<br />

Diplom­Verwaltungswirt<strong>in</strong>,<br />

Mediator<strong>in</strong>, Mitglied der<br />

Fachgruppe MiO/<br />

Wirtschafts<strong>mediation</strong> im BM<br />

Kasseler Netzwerk<br />

für Mediation<br />

Vier große öffentliche Verwaltungen <strong>und</strong><br />

Unternehmen erschließen ihre Potenziale<br />

E<strong>in</strong> Erfahrungsbericht<br />

E<strong>in</strong> Netzwerk der besonderen Art ist <strong>in</strong> Kassel<br />

zwischen vier großen Verwaltungen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen (Kasseler Verkehrs­ <strong>und</strong><br />

Versorgungs­GmbH, Kreisverwaltung, Regierungspräsidium<br />

<strong>und</strong> Stadtverwaltung) mit<br />

dem Ziel entstanden, sich Mediation <strong>und</strong><br />

Moderation auch als gegenseitige behörden­<br />

bzw. unternehmenübergreifende<br />

Dienstleistungen zu erschließen.<br />

„netzwerken ist <strong>in</strong>”, dies gilt für viele tätigkeitsfelder.<br />

<strong>in</strong>sbesondere unter beratenden tätigkeiten<br />

<strong>in</strong> <strong>und</strong> um die Personal- <strong>und</strong> Organisationsentwicklung<br />

herum, entfalten sich Bekanntheitsgrad<br />

<strong>und</strong> Professionalität dieser tätigkeiten oftmals<br />

über netzwerke: so geschehen mit Supervision,<br />

bis sie e<strong>in</strong> eigenständiger Studiengang wurde.<br />

zur zeit s<strong>in</strong>d Mediation <strong>und</strong> coach<strong>in</strong>g auf dem<br />

Weg zu qualitativ anerkannten Berufen.<br />

Seit vielen Jahren existiert <strong>in</strong> Kassel e<strong>in</strong> Personalentwickler<strong>in</strong>nen/Mediator<strong>in</strong>nen<br />

– netzwerk, das<br />

sich u. a. zur aufgabe gemacht hat, Kooperationsmöglichkeiten<br />

im Kontext der Personalentwicklung<br />

zu ermöglichen <strong>und</strong> den notwendigen<br />

fachlichen austausch zu gewährleisten. zu diesem<br />

netzwerk gehören: Patricia Mell (Kreisverwaltung),<br />

Brigitte Scheffel (regierungspräsidium),<br />

renate Sedlmayer (Kasseler verkehrs- <strong>und</strong> versorgungs-Gmbh)<br />

<strong>und</strong> anja Morell (Stadtverwaltung).<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahren war zu beobachten,<br />

dass e<strong>in</strong>e zunehmende arbeitsverdichtung, e<strong>in</strong>e<br />

extreme verknappung der Budgets <strong>und</strong> parallel<br />

dazu Personalabbau stattfanden. Die e<strong>in</strong>führung<br />

von strategischen Personal- <strong>und</strong> Organisationsentwicklungskonzepten<br />

als „Gegenstrategie” zu<br />

den quantitativ <strong>und</strong> qualitativ erhöhten anforderungen<br />

an die Personalarbeit griff oftmals zu<br />

kurz. im Gegenteil, sie verdichtete Konflikte,<br />

machte Personal <strong>und</strong> Personalverantwortliche<br />

„dünnhäutiger” <strong>und</strong> schaffte das zu tage, was<br />

bisher „erfolgreich” negiert wurde. Bedarf <strong>und</strong><br />

anspruch an qualifiziertes Konfliktmanagement<br />

stiegen parallel zur Komplexität der Organisationen<br />

<strong>und</strong> ihrem neuen regelungsbedarf.<br />

Gleichzeitig stieg <strong>in</strong> den Organisationen aufgr<strong>und</strong><br />

des leistungsdrucks, aber auch diverser<br />

Schulungsmaßnahmen zum Konfliktmanage-<br />

ment die Bereitschaft, sich mit Konflikten konstruktiv<br />

ause<strong>in</strong>ander zu setzen. Führungskräfte stießen<br />

bei eskalierten Konflikten jedoch sehr schnell an<br />

ihre Grenzen, da sie weder als neutral <strong>in</strong> der Sache<br />

noch als allparteilich gegenüber den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

wahrgenommen wurden.<br />

Die Personalentwickler<strong>in</strong>nen Patricia Mell, Brigitte<br />

Scheffel, renate Sedlmayer <strong>und</strong> anja Morell entschieden,<br />

mit e<strong>in</strong>em Mediationsangebot auf<br />

diese entwicklung zu reagieren.<br />

„Unsere ziele waren <strong>in</strong>dividuell entstanden, wir<br />

erkannten die notwendigkeit <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen bei der lösung ihrer Konflikte<br />

e<strong>in</strong>e kompetente neutrale <strong>und</strong> allparteiliche Unterstützung<br />

bieten zu können. Die gr<strong>und</strong>sätzliche verantwortung<br />

der Führungskräfte für das Konfliktmanagement<br />

aber sollte bestehen bleiben.<br />

Wir s<strong>in</strong>d bereits seit vielen Jahren <strong>in</strong> z. t. unterschiedlichen<br />

rollen <strong>in</strong> unseren Behörden <strong>und</strong><br />

Unternehmen beschäftigt <strong>und</strong> sahen es als e<strong>in</strong><br />

Problem an, dass aufgr<strong>und</strong> der vielzahl von Kontakten<br />

die geforderte neutralität <strong>und</strong> allparteilichkeit<br />

im e<strong>in</strong>zelfall schwer umzusetzen bzw. unmöglich<br />

sei oder von Konfliktparteien <strong>in</strong> Frage gestellt<br />

werden könnte. Mit unserem <strong>in</strong>dividuellen angebot<br />

würden wir demnach ebenfalls rasch an die<br />

Grenzen von <strong>in</strong>terner Mediation <strong>in</strong> unseren Organisationen<br />

kommen.<br />

hieraus entstand die idee, sich Mediation <strong>und</strong><br />

Moderation auch als gegenseitige behörden-<br />

bzw. unternehmenübergreifende Dienstleistungen<br />

zu erschließen. Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

sollten die Möglichkeit haben, mit e<strong>in</strong>er Mediator<strong>in</strong><br />

ihres vertrauens zusammenzuarbeiten.<br />

Dies bedeutete zunächst, den Konflikt zu analysieren<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en neutralen verfahrensvorschlag<br />

zu erarbeiten. im nächsten Schritt könnte der<br />

Konflikt je nach eskalationsgrad im rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Konfliktmoderation oder e<strong>in</strong>er Mediation bearbeitet<br />

werden, um e<strong>in</strong>e nachhaltige lösung zu erreichen”.<br />

(Mell, Morell, Scheffel u. Sedlmayer).<br />

Die Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />

Um die Kooperation zu legitimieren <strong>und</strong> ihr die<br />

notwendige anerkennung <strong>und</strong> Bedeutung zu<br />

geben, wurde zunächst e<strong>in</strong>e Kooperationsvere<strong>in</strong>barung<br />

zwischen der Stadtverwaltung, dem landratsamt<br />

<strong>und</strong> dem regierungspräsidium entwickelt<br />

<strong>und</strong> von dem Oberbürgermeister, dem landrat<br />

<strong>und</strong> der regierungspräsident<strong>in</strong> im Oktober 2002<br />

unterzeichnet. Mit der Kasseler verkehrs- <strong>und</strong> ver-<br />

Spektrum der Mediation 23/2006

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!