mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...
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qUalitÄtSSicherUnG UnD WeiterentWicKlUnG<br />
›<br />
<strong>in</strong> der Präambel wird der „Geist” der vere<strong>in</strong>barung<br />
beschrieben, die ziele der vertragsparteien.<br />
So kann hier zum Beispiel stehen, dass von den<br />
Führungskräften <strong>und</strong> Beschäftigten erwartet wird,<br />
„dass Konflikte als Bestandteil des arbeitslebens<br />
wahrgenommen werden, der eigene anteil am<br />
Konflikt erkannt wird <strong>und</strong> Konflikte offen <strong>und</strong> fair<br />
gelöst werden. Dabei leitet uns das Bewusstse<strong>in</strong>,<br />
dass ungelöste Konflikte das Betriebsklima nachhaltig<br />
verschlechtern, die Ges<strong>und</strong>heit belasten,<br />
den arbeitsprozess stören, die qualität der arbeit<br />
m<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> hohe Kosten” verursachen können.<br />
(Stadtverwaltung Dachau) Jede Organisation<br />
muss dabei ihre eigenen Formulierungen <strong>und</strong><br />
ziele wählen, denn sonst wirkt e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>barung<br />
unglaubwürdig.<br />
›<br />
Den Geltungsbereich beschreiben, wo, für wen<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem zeitraum die vere<strong>in</strong>barung gilt.<br />
›<br />
Wichtig ist es, e<strong>in</strong>e Begriffsbestimmung vorzusehen,<br />
denn z. B. der Begriff Mobb<strong>in</strong>g wird im<br />
alltagsgebrauch <strong>in</strong>flationär für jede unliebsame<br />
Behandlung verwendet. es ist also wichtig zu def<strong>in</strong>ieren,<br />
was unter e<strong>in</strong>em Konflikt verstanden wird,<br />
was unfaire Konfliktaustragung (z. B. Mobb<strong>in</strong>g) ist,<br />
<strong>und</strong> wie e<strong>in</strong> guter oder fairer Umgang mit Konflikten<br />
aussieht. Damit wird erwünschtes verhalten<br />
beschrieben <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Modell geschaffen.<br />
So könnte e<strong>in</strong> text zum Beispiel lauten:<br />
1)<br />
2)<br />
Konflikt im S<strong>in</strong>ne dieser vere<strong>in</strong>barung ist e<strong>in</strong><br />
aufe<strong>in</strong>andertreffen unterschiedlicher ziele<br />
<strong>und</strong> <strong>in</strong>teressen, die von den Beteiligten als<br />
unvere<strong>in</strong>bar erlebt werden.<br />
Werden Konflikte nicht bearbeitet, ergibt<br />
sich die tendenz zu immer härteren <strong>und</strong><br />
unversöhnlicheren Maßnahmen, um die<br />
eigenen <strong>in</strong>teressen zu verteidigen. Die<br />
eigenen „harten” Maßnahmen werden als<br />
berechtigt, sowie unabwendbar empf<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> als bloße reaktion auf handlungen der<br />
Gegenseite betrachtet. es wird nicht mehr<br />
wahrgenommen, dass sich die Gegenseite<br />
ihrerseits ungerecht behandelt <strong>und</strong> gedemütigt<br />
fühlen könnte. es liegt im Wesen e<strong>in</strong>es<br />
Konflikts, dass es im laufe der zeit regelmäßig<br />
zu e<strong>in</strong>er reihe persönlicher verletzungen<br />
kommt, die weitaus bedeutender s<strong>in</strong>d, als<br />
dies zu Beg<strong>in</strong>n der Fall war.<br />
im Wesentlichen lassen sich folgende eskalationsstufen<br />
unterscheiden:<br />
›<br />
3)<br />
4)<br />
Konfliktlösung bedeutet verhandlung über<br />
die h<strong>in</strong>ter dem Konflikt liegenden <strong>in</strong>teressen.<br />
Mobb<strong>in</strong>g liegt vor, wenn jemand am arbeitsplatz<br />
von Kollegen/<strong>in</strong>nen, vorgesetzten oder<br />
Untergebenen schikaniert, belästigt, drangsaliert,<br />
beleidigt, ausgegrenzt oder beispielsweise<br />
mit kränkenden arbeitsaufgaben<br />
bedacht wird <strong>und</strong> der oder die Mobb<strong>in</strong>g-<br />
Betroffene unterlegen ist. Die unfairen handlungen<br />
müssen häufig <strong>und</strong> wiederholt auftreten<br />
<strong>und</strong> sich über e<strong>in</strong>en längeren zeitraum<br />
erstrecken.<br />
Um noch deutlicher zu machen, welche Verhaltensregeln<br />
erwünscht s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> welche nicht,<br />
kann beschrieben werden, dass eigenverantwortlichkeit<br />
erwünscht ist, dass e<strong>in</strong> aussitzen von Konflikten<br />
durch die Führungskräfte nicht gewollt ist.<br />
auch kann hier e<strong>in</strong>e „arbeitsteilung” zwischen verantwortlichen<br />
<strong>und</strong> helfer<strong>in</strong>nen beschrieben werden,<br />
die die Konfliktbeauftragen, <strong>in</strong>teressenvertreter<strong>in</strong>nen<br />
usw. entlastet <strong>und</strong> die Führungskräfte<br />
klar <strong>in</strong> die Pflicht nimmt. Das kann allerd<strong>in</strong>gs auch<br />
im nächsten absatz Platz f<strong>in</strong>den.<br />
›<br />
1.<br />
Standpunkte<br />
verhärten sich<br />
Es wird noch<br />
gesprochen<br />
Gruppenbildung<br />
2.<br />
„Reden hilft<br />
nicht mear”<br />
Fakten schaffen<br />
Koalitionen bilden<br />
Gesichtsverlust<br />
Drohstrategien<br />
Verantwortliche <strong>und</strong> AnsprechpartnerInnen<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich s<strong>in</strong>d zunächst die vorgesetzten<br />
die Verantwortlichen. Die verantwortung für<br />
die Konfliktlösung bleibt bei den vorgesetzten,<br />
auch wenn die anderen ansprechpartner<strong>in</strong>nen<br />
e<strong>in</strong>geschaltet werden. ihre aufgabe ist es, für<br />
das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> die arbeitsfähigkeit der<br />
Beschäftigten Sorge zu tragen. im Falle der Beteiligung<br />
der vorgesetzten am Konflikt kann der/die<br />
jeweils höhere unbeteiligte vorgesetzte e<strong>in</strong>geschaltet<br />
werden.<br />
3.<br />
Menschliche<br />
Qualitäten werden<br />
abgesprochen<br />
Zersplitterung des<br />
fe<strong>in</strong>dlichen Systems<br />
begrenzte<br />
Vernichtung bis zu<br />
geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />
den Abgr<strong>und</strong><br />
Eskalationsstufen von Konflikten, Vere<strong>in</strong>facht nach Glasl<br />
Spektrum der Mediation 23/2006