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mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

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26<br />

»<br />

qUalitÄtSSicherUnG UnD WeiterentWicKlUnG<br />

›<br />

<strong>in</strong> der Präambel wird der „Geist” der vere<strong>in</strong>barung<br />

beschrieben, die ziele der vertragsparteien.<br />

So kann hier zum Beispiel stehen, dass von den<br />

Führungskräften <strong>und</strong> Beschäftigten erwartet wird,<br />

„dass Konflikte als Bestandteil des arbeitslebens<br />

wahrgenommen werden, der eigene anteil am<br />

Konflikt erkannt wird <strong>und</strong> Konflikte offen <strong>und</strong> fair<br />

gelöst werden. Dabei leitet uns das Bewusstse<strong>in</strong>,<br />

dass ungelöste Konflikte das Betriebsklima nachhaltig<br />

verschlechtern, die Ges<strong>und</strong>heit belasten,<br />

den arbeitsprozess stören, die qualität der arbeit<br />

m<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> hohe Kosten” verursachen können.<br />

(Stadtverwaltung Dachau) Jede Organisation<br />

muss dabei ihre eigenen Formulierungen <strong>und</strong><br />

ziele wählen, denn sonst wirkt e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>barung<br />

unglaubwürdig.<br />

›<br />

Den Geltungsbereich beschreiben, wo, für wen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem zeitraum die vere<strong>in</strong>barung gilt.<br />

›<br />

Wichtig ist es, e<strong>in</strong>e Begriffsbestimmung vorzusehen,<br />

denn z. B. der Begriff Mobb<strong>in</strong>g wird im<br />

alltagsgebrauch <strong>in</strong>flationär für jede unliebsame<br />

Behandlung verwendet. es ist also wichtig zu def<strong>in</strong>ieren,<br />

was unter e<strong>in</strong>em Konflikt verstanden wird,<br />

was unfaire Konfliktaustragung (z. B. Mobb<strong>in</strong>g) ist,<br />

<strong>und</strong> wie e<strong>in</strong> guter oder fairer Umgang mit Konflikten<br />

aussieht. Damit wird erwünschtes verhalten<br />

beschrieben <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Modell geschaffen.<br />

So könnte e<strong>in</strong> text zum Beispiel lauten:<br />

1)<br />

2)<br />

Konflikt im S<strong>in</strong>ne dieser vere<strong>in</strong>barung ist e<strong>in</strong><br />

aufe<strong>in</strong>andertreffen unterschiedlicher ziele<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>teressen, die von den Beteiligten als<br />

unvere<strong>in</strong>bar erlebt werden.<br />

Werden Konflikte nicht bearbeitet, ergibt<br />

sich die tendenz zu immer härteren <strong>und</strong><br />

unversöhnlicheren Maßnahmen, um die<br />

eigenen <strong>in</strong>teressen zu verteidigen. Die<br />

eigenen „harten” Maßnahmen werden als<br />

berechtigt, sowie unabwendbar empf<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> als bloße reaktion auf handlungen der<br />

Gegenseite betrachtet. es wird nicht mehr<br />

wahrgenommen, dass sich die Gegenseite<br />

ihrerseits ungerecht behandelt <strong>und</strong> gedemütigt<br />

fühlen könnte. es liegt im Wesen e<strong>in</strong>es<br />

Konflikts, dass es im laufe der zeit regelmäßig<br />

zu e<strong>in</strong>er reihe persönlicher verletzungen<br />

kommt, die weitaus bedeutender s<strong>in</strong>d, als<br />

dies zu Beg<strong>in</strong>n der Fall war.<br />

im Wesentlichen lassen sich folgende eskalationsstufen<br />

unterscheiden:<br />

›<br />

3)<br />

4)<br />

Konfliktlösung bedeutet verhandlung über<br />

die h<strong>in</strong>ter dem Konflikt liegenden <strong>in</strong>teressen.<br />

Mobb<strong>in</strong>g liegt vor, wenn jemand am arbeitsplatz<br />

von Kollegen/<strong>in</strong>nen, vorgesetzten oder<br />

Untergebenen schikaniert, belästigt, drangsaliert,<br />

beleidigt, ausgegrenzt oder beispielsweise<br />

mit kränkenden arbeitsaufgaben<br />

bedacht wird <strong>und</strong> der oder die Mobb<strong>in</strong>g-<br />

Betroffene unterlegen ist. Die unfairen handlungen<br />

müssen häufig <strong>und</strong> wiederholt auftreten<br />

<strong>und</strong> sich über e<strong>in</strong>en längeren zeitraum<br />

erstrecken.<br />

Um noch deutlicher zu machen, welche Verhaltensregeln<br />

erwünscht s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> welche nicht,<br />

kann beschrieben werden, dass eigenverantwortlichkeit<br />

erwünscht ist, dass e<strong>in</strong> aussitzen von Konflikten<br />

durch die Führungskräfte nicht gewollt ist.<br />

auch kann hier e<strong>in</strong>e „arbeitsteilung” zwischen verantwortlichen<br />

<strong>und</strong> helfer<strong>in</strong>nen beschrieben werden,<br />

die die Konfliktbeauftragen, <strong>in</strong>teressenvertreter<strong>in</strong>nen<br />

usw. entlastet <strong>und</strong> die Führungskräfte<br />

klar <strong>in</strong> die Pflicht nimmt. Das kann allerd<strong>in</strong>gs auch<br />

im nächsten absatz Platz f<strong>in</strong>den.<br />

›<br />

1.<br />

Standpunkte<br />

verhärten sich<br />

Es wird noch<br />

gesprochen<br />

Gruppenbildung<br />

2.<br />

„Reden hilft<br />

nicht mear”<br />

Fakten schaffen<br />

Koalitionen bilden<br />

Gesichtsverlust<br />

Drohstrategien<br />

Verantwortliche <strong>und</strong> AnsprechpartnerInnen<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich s<strong>in</strong>d zunächst die vorgesetzten<br />

die Verantwortlichen. Die verantwortung für<br />

die Konfliktlösung bleibt bei den vorgesetzten,<br />

auch wenn die anderen ansprechpartner<strong>in</strong>nen<br />

e<strong>in</strong>geschaltet werden. ihre aufgabe ist es, für<br />

das Wohlbef<strong>in</strong>den <strong>und</strong> die arbeitsfähigkeit der<br />

Beschäftigten Sorge zu tragen. im Falle der Beteiligung<br />

der vorgesetzten am Konflikt kann der/die<br />

jeweils höhere unbeteiligte vorgesetzte e<strong>in</strong>geschaltet<br />

werden.<br />

3.<br />

Menschliche<br />

Qualitäten werden<br />

abgesprochen<br />

Zersplitterung des<br />

fe<strong>in</strong>dlichen Systems<br />

begrenzte<br />

Vernichtung bis zu<br />

geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong><br />

den Abgr<strong>und</strong><br />

Eskalationsstufen von Konflikten, Vere<strong>in</strong>facht nach Glasl<br />

Spektrum der Mediation 23/2006

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