mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

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peter knapp,
germanist, romanist,
mediator und ausbilder Bm,
coach, leiter der
Fachgruppe mio/
Wirtschaftsmediation im Bm
kontakt
peter knapp,
p.knapp@kom-berlin.de
eDitorial
liebe leserinnen,
liebe leser,
Mediation hat sich zu einem instrument des
Konfliktmanagements entwickelt, das zum
ziel hat, Konflikte in organisationen und unternehmen
frühzeitig zu erkennen und möglichst
effizient zu bearbeiten. Je nach unternehmens-
und Personalentwicklungskultur wird Mediation
systematisch, eingebettet in ein bestehendes
Konfliktmanagementsystem, von Konflikt-Fall
zu Konflikt-Fall oder auch fast gar nicht genutzt.
unternehmen haben Mediatorinnenpools eingerichtet
oder interne Mediatorinnen zur Konfliktbearbeitung
ausgebildet.
Über diesen klassischen Konfliktvermittlungsaspekt
hinaus leistet Mediation einen ebenso
wichtigen Beitrag für unternehmen, wenn Führungskräfte
über mediative Kommunikationskompetenzen
in ihrer Führungsrolle verfügen. eine
der hauptaufgaben von Führung besteht darin,
aushandlungsprozesse zu gestalten, Gespräche
und verhandlungen mit den Mitarbeiterinnen
zu führen oder sich um die lösung von Problemen
und Konflikten zu bemühen. verfügt eine
Führungskraft über das handwerkszeug der
Mediation, ist sie in der lage, besser zu kommunizieren
und Probleme und Konflikte schneller
zu erkennen und effizienter anzugehen. Mediation
gewinnt hiermit eine Bedeutung für den
Managementalltag, die über die klassische vermittlerrolle
der Mediatorinnen hinaus gehen.
ein Personalleiter eines global tätigen it- unternehmens,
der vor drei Jahren seine Mediationsausbildung
beendet hat, sagt hierzu, dass er keine
Mediation im klassischen sinne mache, aber in
jedem Gespräch, das er mit Mitarbeiterinnen
oder anderen Gesprächspartnerinnen führe, hilft
ihm das Gelernte aus der Mediationsausbildung.
Mit der vorliegenden ausgabe lesen sie Beiträge,
die aus verschiedenen Blickwinkeln das thema
Mediation in organisationen und unternehmen
behandeln. Die autorinnen sind zu einem großen
teil Mitglieder der Fachgruppe Mediation
in organisationen – Wirtschaftsmediation des
Bundesverbandes Mediation (BM), die seit ihrer
Gründung im oktober 2000 wichtige Beiträge zu
fachlichen themen in diesem Bereich geleistet
hat (siehe auch infoblatt sommer 2004, schwerpunkt
Mediation in organisationen).
in diesen Beiträgen spiegeln sich Diskussionen
und inhaltliche schwerpunkte der Fachgruppe
sowie das engagement ihrer Mitglieder wieder.
Dafür einen großen Dank an dieser stelle.
ebenso möchte ich christian Bähner und renate
Queckenstedt für ihre redaktionelle arbeit für die
zusammenstellung der Beiträge dieser ausgabe
danken.
ein weiterer schwerpunkt dieser ausgabe ist die
abgrenzung oder nachbarschaft von Mediation
zu coaching und supervision. in den Beiträgen
lesen sie, wie sich die drei Beratungsformate
ergänzen oder abgrenzen. Welche Konflikte
lassen sich eher durch Mediation, eher durch
supervision oder coaching bearbeiten beziehungsweise
welche Formate haben gegenüber
den anderen welche vor- und/oder nachteile?
auch die ergebnisse einer gemeinsamen arbeitsgruppe
des Bundesverbandes Mediation (BM)
und der DGsv (Deutsche Gesellschaft für supervision)
zur produktiven Kooperation zwischen
Mediation und supervision werden in einem
Beitrag vorgestellt.
eine spannende und anregende lektüre
dieser ausgabe wünscht ihnen
peter knapp
spektrum der Mediation 23/2006