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mediation und SuperviSion in organiSationen - Bundesverband ...

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14 qUalitÄtSSicherUnG UnD WeiterentWicKlUnG<br />

Haltung der MediatorInnen, der Coaches<br />

e<strong>in</strong>e wertschätzende, empathische Gr<strong>und</strong>haltung<br />

s<strong>in</strong>d prägende eigenschaften von Mediator<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> coaches. Beide Methoden zielen auf empowerment<br />

der Klient<strong>in</strong>nen, nicht auf expertise <strong>und</strong><br />

Beratungsfunktion der Mediator<strong>in</strong>nen bzw. coaches.<br />

ziel ist es, <strong>in</strong> beiden Fällen, die Selbstverantwortung<br />

der Klient<strong>in</strong>nen zu stärken. Die Klient<strong>in</strong>nen<br />

werden von selbst empf<strong>und</strong>enen Opfern zu aktiven<br />

Gestalter<strong>in</strong>nen ihrer Konflikte oder ihrer Führungsfragestellungen.<br />

<strong>in</strong> beiden Fällen werden<br />

lösungen nicht vorgegeben, die Klient<strong>in</strong>nen<br />

bleiben expert<strong>in</strong>nen ihrer Situation. coach <strong>und</strong><br />

Mediator<strong>in</strong> verfügen über e<strong>in</strong>e respektvolle Gr<strong>und</strong>haltung,<br />

die die Kompetenzen der Klient<strong>in</strong>nen nutzen.<br />

Sowohl coach als auch Mediator<strong>in</strong> brauchen<br />

Spaß am „Menschelnden”, e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e neugier,<br />

die immer wieder dazu e<strong>in</strong>lädt, Menschen<br />

<strong>und</strong> ihre themen neu zu entdecken <strong>und</strong> diese<br />

zu begleiten. Darüber h<strong>in</strong>aus ist e<strong>in</strong> hohes Maß<br />

an Fähigkeiten zur Selbstreflexion gefordert, um<br />

eigene lernerfahrungen, Gefühle etc. nicht mit<br />

Fragestellungen, Konfliktmustern <strong>und</strong> -themen der<br />

Klient<strong>in</strong>nen zu vermischen. Klarheit <strong>und</strong> Standfestigkeit<br />

erlauben es den Mediator<strong>in</strong>nen den rahmen<br />

zu sichern <strong>und</strong> den Prozess zu steuern <strong>und</strong><br />

sichern den coaches akzeptanz <strong>und</strong> die Fähigkeit<br />

zum kritischen Feedback.<br />

Wissen <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

der MediatorInnen <strong>und</strong> Coaches<br />

neben der spezifischen ausbildung zum coach<br />

oder zur Mediator<strong>in</strong>, ist Wissen zum verhalten von<br />

Gruppen <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuen notwendig. arbeite ich<br />

als Mediator<strong>in</strong> <strong>in</strong> Organisationen, ist Wissen über<br />

Organisationen mit ihren abläufen <strong>und</strong> arbeitskulturen<br />

wichtig, wichtiger als Feldkompetenz<br />

(das spezifische Wissen zu Branchen <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlichen<br />

themen). Feldkompetenz kann im Market<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>en vorteil darstellen, ist aber <strong>in</strong> der Mediation<br />

nicht entscheidend. im coach<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>gegen ist es<br />

wichtig, e<strong>in</strong>e gewisse Feldkompetenz zu besitzen,<br />

um empathischer die themen, entwicklungen <strong>und</strong><br />

nöte des Klient<strong>in</strong>nen nachvollziehen <strong>und</strong> entsprechend<br />

Unterstützung geben zu können.<br />

Methoden im Coach<strong>in</strong>g <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Mediation<br />

coaches <strong>und</strong> Mediator<strong>in</strong>nen greifen auf die<br />

gleichen „Werkzeuge” zurück. neben techniken<br />

der Gesprächsführung, werden kreative, bildhafte<br />

oder spielerische Methoden genutzt. e<strong>in</strong><br />

gut gefüllter handwerkskoffer unterstützt <strong>in</strong> beiden<br />

Prozessen, Flexibilität <strong>und</strong> Kompetenz der coaches<br />

<strong>und</strong> Mediator<strong>in</strong>nen. verschiedene Methoden<br />

des Perspektivenwechsels (Doppeln, leerer<br />

Stuhl, zirkuläres Fragen usw.) dienen im coach<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Mediation dem verstehen unter-<br />

schiedlicher Sichtweisen <strong>und</strong> helfen so, sich besser<br />

<strong>in</strong> andere h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> versetzen zu können.<br />

Geme<strong>in</strong>samkeiten von Coach<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Mediation<br />

coach<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Mediation s<strong>in</strong>d mittlerweile akzeptierte<br />

Methoden der Unterstützung von teams<br />

oder Führungskräften <strong>in</strong> schwierigen Situationen.<br />

es wird nicht als e<strong>in</strong>geständnis von Schwäche<br />

gesehen, sich Unterstützung zu holen, sondern<br />

als professionelles handeln, um schnell wieder<br />

handlungsfähig <strong>und</strong> damit effizient zu se<strong>in</strong>. Unternehmen<br />

nutzen diese Methoden der Dienstleistung<br />

<strong>in</strong> beiden Fällen meist erst, wenn e<strong>in</strong> gewisser<br />

leidensdruck oder e<strong>in</strong>e hilflosigkeit spürbar<br />

wird. coach<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Mediation schaffen wieder<br />

e<strong>in</strong>e arbeitsbasis, wobei nicht nur e<strong>in</strong>e Führungskraft<br />

oder e<strong>in</strong> team unterstützt werden, sondern<br />

oft strukturelle Klärungen mit e<strong>in</strong>fließen, also auch<br />

Organisationsentwicklung geleistet wird. Das aufzeigen<br />

von strukturellen Dysfunktionen ist aber<br />

eher e<strong>in</strong> nebenprodukt, für systematische Klärung<br />

von entsprechenden Schwachstellen bietet<br />

sich die Organisationsberatung an. coach<strong>in</strong>g,<br />

Mediation mit Parteien oder auch das geme<strong>in</strong>same<br />

coach<strong>in</strong>g mit mehreren Konfliktparteien<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> jedem Fall Maßnahmen zur Konfliktbearbeitung.<br />

Über die Bearbeitung e<strong>in</strong>es Konfliktes<br />

<strong>in</strong> der Mediation oder im coach<strong>in</strong>g erwerben<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>/oder Führungskräfte neue<br />

handlungsmuster, die geeignet s<strong>in</strong>d, unproduktive<br />

Konflikte zu vermeiden oder aber Konflikte<br />

auf der Basis e<strong>in</strong>es reflektierten, konstruktiven verhaltens<br />

zu lösen. Damit wird mit beiden <strong>in</strong>terventionen<br />

längerfristig die Basis zur zukünftigen Konfliktprophylaxe<br />

gelegt. Konflikte <strong>und</strong> Probleme<br />

werden als lösbar <strong>und</strong> somit als weniger bedrohlich<br />

erlebt.<br />

Unterschiede von Coach<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Mediation<br />

Mediation stellt e<strong>in</strong>e Form der Krisen<strong>in</strong>tervention<br />

dar <strong>und</strong> ist damit e<strong>in</strong> geeignetes verfahren, die<br />

arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. coach<strong>in</strong>g<br />

richtet sich <strong>in</strong> erster l<strong>in</strong>ie auf die entwicklung<br />

von Persönlichkeit <strong>und</strong> Fähigkeiten von Führungskräften<br />

<strong>und</strong> dient dem empowerment der Klient<strong>in</strong>nen.<br />

coach<strong>in</strong>g ist immer dann das Mittel der<br />

Wahl, wenn nicht alle Konfliktparteien an der<br />

Bearbeitung des Konfliktes <strong>in</strong>teressiert s<strong>in</strong>d oder<br />

wenn spezielle Führungsaufgaben von e<strong>in</strong>er<br />

Führungskraft nicht bewältigt werden können.<br />

coach<strong>in</strong>g ist dann e<strong>in</strong>e, auf e<strong>in</strong>e (Konflikt-)Partei<br />

beschränkte, entwicklungsmaßnahme. viele verme<strong>in</strong>tliche<br />

teamkonflikte s<strong>in</strong>d das ergebnis e<strong>in</strong>er<br />

schwachen Führungskraft, welche e<strong>in</strong> Führungsvakuum<br />

h<strong>in</strong>terlässt. es werden entscheidungen<br />

verschleppt, die Führungskraft bemüht sich, es<br />

allen recht zu machen, Fehlverhalten seitens<br />

Spektrum der Mediation 23/2006

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