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berichtet über das Geschäftsjahr

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Ein Mitglied der HVB Group<br />

<strong>berichtet</strong> <strong>über</strong><br />

<strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong><br />

2003<br />

Erfolg ohne Grenzen<br />

im Herzen Europas


Die Bank Austria Creditanstalt im Überblick<br />

Erfolgszahlen (in Mio €) 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />

Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.709 – 3,4% 1.770 – 10,1% 1.969<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 1.134 + 5,4% 1.076 + 1,4% 1.061<br />

Handelsergebnis 220 – 4,7% 231 – 11,4% 261<br />

Verwaltungsaufwand –2.479 – 1,0% –2.503 – 9,7% –2.773<br />

Betriebsergebnis (operatives Ergebnis) 602 + 5,3% 572 + 3,7% 552<br />

Ergebnis vor Steuern 648 + 28,5% 504 – 23,0% 655<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 442 + 43,0% 309 – 36,0% 483<br />

Bilanzzahlen (in Mio €) 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />

Bilanzsumme 137.053 – 7,4% 147.968 – 7,3% 159.597<br />

Forderungen an Kunden nach Risikovorsorge 72.541 – 0,4% 72.826 – 3,3% 75.325<br />

Primärmittel 76.642 – 7,7% 83.009 – 8,2% 90.380<br />

Eigenkapital 5.815 + 26,2% 4.610 – 5,4% 4.875<br />

Kennzahlen (in %) 2003 2002 2001<br />

Eigenkapitalrendite nach Steuern (ROE) 8,7 6,5 10,2<br />

Gesamtkapitalrendite (ROA) 0,31 0,20 0,30<br />

CEE-Anteil am Ergebnis vor Steuern 23,3 29,4 24,7<br />

Aufwand/Ertrag-Koeffizient (C/I-Ratio) 69,9 69,3 68,8<br />

Zins<strong>über</strong>schuss/Ø risikogewichtete Aktiva 3,28 3,32 3,52<br />

Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss (Risk/Earn.-Ratio) 21,5 23,3 26,3<br />

Kreditrisikovorsorge/Ø risikogewichtete Aktiva 0,70 0,77 0,93<br />

Gesamtkapitalquote 13,1 11,2 13,0<br />

Kernkapitalquote 7,8 6,8 7,8<br />

Personal 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />

Bank Austria Creditanstalt (Personenjahre) 30.377 + 2,0% 29.767 – 7,5% 32.164<br />

Österreich (BA-CA AG und Funktionstöchter) 11.410 – 4,2% 11.916 – 5,7% 12.636<br />

CEE und andere Tochtergesellschaften 18.967 + 6,3% 17.851 – 8,6% 19.528<br />

davon: Polen 11.115 – 8,1% 12.089 – 16,0% 14.387<br />

Geschäftsstellen 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />

Bank Austria Creditanstalt 1.311 – 2,5% 1.345 + 4,8% 1.284<br />

Österreich 413 – 8,0% 449 – 14,8% 527<br />

CEE-Länder und Rest der Welt 898 + 0,2% 896 + 18,4% 757<br />

davon: Polen 519 – 7,5% 561 – 13,6% 649


Kennzahlen zur Aktie<br />

Die Bank Austria Creditanstalt-Aktie<br />

Kurs zum 31.12.03 40,50 €<br />

Höchster/tiefster Kurs (Intraday 9.7.03 –31.12.03) 40,79 € / 26,80 €<br />

Durchschnittlicher Tagesumsatz an der Wiener Börse (Einzelzählung) 293.000 Stück<br />

IAS-Ergebnis je Aktie 3,40 €<br />

Kurs/Gewinn-Verhältnis 11,9<br />

Total Shareholder Return (31.12.03 gegen<strong>über</strong> Emissionskurs, ohne Dividende) 39,7%<br />

Marktkapitalisierung zum 31.12.03 6,0 Mrd €<br />

Informationen zur Aktie Börse Wien Börse Warschau<br />

Anzahl der begebenen Aktien 147.031.740 Trading Symbol BACA BCA<br />

Free Float (Streubesitz) 22,47% Reuters RIC BACA.VI BACA.WA<br />

ISIN AT0000995006 Bloomberg Ticker Code BACA AV BCA PW<br />

Ratings Langfristig Nachrangige Verbindlichkeiten Kurzfristig<br />

Moody’s A2* A3* P-1<br />

Standard & Poor’s A-* BBB+ A-2<br />

*) Outlook: stable<br />

Coverage<br />

Citigroup, CSFB, Deutsche Bank, Erste Bank, Goldman Sachs, ING, JP Morgan, Merrill Lynch, Raiffeisen Centro Bank, UBS<br />

Kursentwicklung der Bank Austria Creditanstalt-Aktie<br />

Schlusskurse an der Wiener Börse<br />

Tsd.<br />

Stück<br />

1.600<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

6.444<br />

1.993 1.767<br />

Emissionskurs<br />

Juli/03 Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jän. /04 Feb. März<br />

EUR<br />

47<br />

46<br />

45<br />

44<br />

43<br />

42<br />

41<br />

40<br />

39<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

BA-CA Schlusskurs in €<br />

DJ EuroStoxx/Banken<br />

(umbasiert auf 29 €)<br />

Tagesumsätze<br />

(Tsd. Stück, linke Skala)


Erfolg ohne Grenzen<br />

im Herzen Europas<br />

Als internationale Bank verantworten wir von Österreich aus die Betreuung von 5,8 Millionen Kunden<br />

in zwölf Ländern. Wir sehen unsere Mission darin, zum Zusammenwachsen Europas in Frieden<br />

und Wohlstand beizutragen, einem Gebiet von <strong>über</strong> 200 Millionen Menschen im Herzen Europas.<br />

Auf unseren Kernmärkten Österreich sowie Zentral- und Osteuropa sind wir mit unserem flächendeckenden<br />

Netzwerk die führende internationale Bank – eingebunden in den grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />

Verbund der HVB Group. Indem wir einen Zukunftsmarkt mit einem reifen Markt kombinieren,<br />

können wir <strong>über</strong>durchschnittlich wachsen und zugleich unsere Effizienz steigern. Wir profitieren<br />

von dem regionalen Wissen unserer dezentralen Standorte und schöpfen aus den vielfältigen<br />

Talenten des größeren Europa.<br />

Getreu unserem Motto „Bank Austria Creditanstalt, die Bank zum Erfolg“ ist es <strong>das</strong> Ziel unserer<br />

täglichen Arbeit, unseren Kunden, ob Unternehmen oder Privatpersonen, zum Erfolg zu verhelfen.<br />

Mit dem so verstandenen Kundengeschäft wollen wir als Universalbank nachhaltig Wert schaffen<br />

und die vom Kapitalmarkt geforderte Rendite auf unser Eigenkapital erbringen. Daher arbeiten wir<br />

permanent daran, unser Angebot genau am Bedarf auszurichten, die Professionalität und Effizienz<br />

unserer Dienstleistung nach industriellen Vorbildern zu steigern und die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu erhöhen. Der Kundennutzen kommt so mit dem Interesse<br />

unserer Aktionäre zur Deckung. Unser eigener Erfolg liegt im Erfolg unserer Kunden.


20. Jänner Anleihe <strong>über</strong> 320 Millionen US-Dollar<br />

für rumänischen Stromversorger<br />

Termoelectrica strukturiert.<br />

5. März Global Finance kürt BA-CA zur<br />

besten „Trade Finance Bank in CEE“.<br />

10. März Repräsentanz in der Hauptstadt<br />

Mazedoniens, Skopje, eröffnet.<br />

17. März Gerhard Randa <strong>über</strong>nimmt mit<br />

1. April den Aufsichtsratsvorsitz der<br />

BA-CA; Karl Samstag wird neuer<br />

Vorstandsvorsitzender der BA-CA.<br />

9. April Unternehmensanleihe <strong>über</strong><br />

200 Mio € für die Österreichischen<br />

Bundesbahnen (ÖBB) platziert –<br />

BA-CA als Joint-Lead Manager and<br />

Sole Bookrunner.<br />

7. Mai Syndizierter Kredit in Höhe von<br />

500 Mio € für Papierproduzent<br />

Sappi arrangiert – BA-CA als<br />

Mandated Lead Arranger.<br />

20. Mai Global Finance zeichnet BA-CA als<br />

„Best Bank in CEE“ aus.<br />

30. Mai Erste fünfjährige auf Kuna<br />

lautende kroatische Staatsanleihe<br />

mit einem Volumen von 1 Milliarde<br />

Kuna erfolgreich begeben.<br />

2. Juni e-Rechnung in Österreich als<br />

Standard für Zahlungen im Internet.<br />

27. Juni Die 24h-ServiceLine der BA-CA ist der<br />

beste Telefon- und E-Mail-Service<br />

einer Bank in Österreich.<br />

30. Juni 250 Millionen € Unternehmensanleihe<br />

der OMV von der BA-CA als<br />

Sole Lead Manager and Bookrunner<br />

erfolgreich platziert.<br />

1. Juli Die neue Splitska banka startet. Die<br />

Integration von Splitska banka und<br />

HVB Croatia ist abgeschlossen.<br />

4. Juli Kauf der CAC Leasing in Tschechien<br />

und der Slowakei.<br />

Highlights 2003<br />

9. Juli Die Aktie der Bank Austria Creditanstalt<br />

notiert an der Wiener Börse.<br />

11. Juli Das Finanzmagazin Euromoney<br />

zeichnet die BA-CA zum 4. Mal in<br />

Folge als „Best Bank in CEE“ und zum<br />

11. Mal in Folge als „Best Bank in<br />

Austria“ aus – „Best Bank in<br />

Poland“ sowie weitere Awards für<br />

CEE-Tochterbanken.<br />

4. August Immobilieninvestments in der neuen<br />

BA-CA Immotrust gebündelt.<br />

10. September Das britische Finanzmagazin „The<br />

Banker“ vergibt die Auszeichnung<br />

„Bank of the Year in Central and<br />

Eastern Europe“ an die BA-CA.<br />

30. September Verkauf der BA-CA Asset Finance<br />

Ltd., einer britischen Leasing-Gesellschaft<br />

der BA-CA, an Fortis Lease.<br />

7. Oktober Akquisition der Central Profit Banka<br />

abgeschlossen. BA-CA nun drittgrößte<br />

Bank in Bosnien-Herzegowina.<br />

14. Oktober Bank Austria Creditanstalt als erstes<br />

ausländisches Unternehmen mit<br />

Zweitnotiz an der Warschauer Börse.<br />

15. Oktober Verkauf von Anteilen an der<br />

UNION und der CA-Versicherung AG<br />

an die Wiener Städtische Versicherung.<br />

Strategische Beteiligung<br />

von 10 % an beiden Versicherungen.<br />

21. November Erster Offener Immobilienfonds<br />

„Real Invest Austria“ gemäß dem<br />

neuen Immobilieninvestmentfondsgesetz<br />

aufgelegt.<br />

3. Dezember Übertragung der restlichen Anteile<br />

der HVB an der BPH PBK an die<br />

BA-CA abgeschlossen. Die BA-CA<br />

hält nun 71,03 % an der BPH PBK .<br />

17. Dezember Die BA-CA erhält als erste österreichische<br />

Bank <strong>das</strong> europäische<br />

E-Commerce Gütezeichen.<br />

26. Jänner 2004 Vorstandsumbildung –<br />

Erich Hampel neuer Vorstandsvorsitzender.


Inhalt<br />

Mission Statement 1<br />

Highlights 2<br />

An unsere Geschäftsfreunde Vorwort 4<br />

Unsere Geschäftspolitik Unternehmensprofil – Unsere Identität und Strategie 14<br />

Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt 26<br />

Die Aktie Die Bank Austria Creditanstalt an der Börse 28<br />

Entwicklung und Perspektiven Umfeld der Bankbranche 2003 38<br />

… des Konzerns Konzernlagebericht 2003 und Ausblick*) 42<br />

… und der Geschäftsfelder Privatkunden 58<br />

Firmenkunden 72<br />

International Markets 88<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE) 98<br />

Corporate Center 118<br />

Risikovolumen in der BA-CA Gruppe 120<br />

Ressourcen und Services Kostenmanagement 128<br />

Organisation/IT und interne Dienstleistungen 131<br />

Human Resources 140<br />

Kommunikation 144<br />

Nachhaltigkeit 148<br />

Konzernabschluss nach IAS Inhalt 154<br />

G&V, Bilanz, Eigenkapital, Geldflussrechnung*) 156<br />

Notes: Details G&V, Details Bilanz, zusätzl. IFRS-Informationen 160<br />

Risikobericht, Informationen aufgrund österreichischen Rechts 195<br />

Schlussbemerkung des Vorstandes der Bank Austria Creditanstalt 217<br />

Bericht der Abschlussprüfer 218<br />

Bericht des Aufsichtsrates 220<br />

Ergänzende Angaben Organe der Bank Austria Creditanstalt 222<br />

G&V- und Bilanz Zeitreihe 224<br />

Finanzinformation CEE-Tochterbanken 226<br />

Glossar 228<br />

Geschäftsstellen der Bank Austria Creditanstalt 234<br />

Impressum 238<br />

Investor Relations 240<br />

*) Bestandteil des Konzernabschlusses nach IAS


4 Vorwort<br />

Erich Hampel<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

seit 27. Januar 2004<br />

Gerhard Randa<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

bis 31. März 2003<br />

Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats<br />

seit 1. April 2003<br />

Karl Samstag<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

vom 1. April 2003<br />

bis 26. Januar 2004


An unsere Aktionäre, Kunden und Geschäftspartner<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

2003 war für den europäischen Bankensektor ein Jahr des Umschwungs: In einem trägen Konjunkturumfeld<br />

mussten die europäischen Banken teilweise zu harten Sanierungsmaßnahmen greifen.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt hat sich in diesem Umfeld vergleichsweise gut gehalten. Wir haben<br />

unsere Entwicklung der letzten Jahre auch 2003 stetig und konsequent vorangetrieben. So konnten<br />

wir <strong>das</strong> operative Ergebnis seit 2001 – also in unserer heutigen Struktur – kontinuierlich steigern.<br />

Und 2003 lag der Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile um 43 % <strong>über</strong> dem Vorjahresresultat.<br />

Vor allem aber stehen die Chancen gut, unsere Positionierung als Bank „im Herzen Europas“ in Erfolg<br />

umzusetzen:<br />

Am 1. Mai 2004 setzt Europa mit der Aufnahme von zehn neuen EU-Mitgliedern einen gewaltigen<br />

Meilenstein. Damit wird – weithin sichtbar – ein Binnenmarkt von mehr als 500 Millionen Menschen<br />

geschaffen, davon leben 200 Millionen Einwohner in unseren Kernmärkten – für uns in der BA-CA ein<br />

ganz besonderer Tag! Darauf haben wir seit mehr als zehn Jahren hingearbeitet, damit sind wir – als<br />

Mitglied der HVB Group und mit dem flächendeckend dichtesten Netzwerk in CEE – in einer exzeptionellen<br />

Situation: Nummer 1 in Österreich, Nummer 2 in Deutschland, Nummer 3 in Polen.<br />

Unsere Ausgangslage ist hervorragend. Und um sie kraftvoll zu nutzen, sind wir 2003 an die Börse<br />

gegangen. Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung sind voll und ganz der BA-CA zugute gekommen und<br />

die gute Grundlage für unsere weitere Expansion. Zusammen mit dem erwirtschafteten Gewinn konnten<br />

wir unsere Kapitalbasis allein 2003 um 1,2 Milliarden Euro aufstocken. Mit 5,8 Milliarden Euro<br />

verfügen wir jetzt <strong>über</strong> fast so viel Eigenkapital wie die drei nachfolgenden österreichischen Mitbewerber<br />

zusammen.<br />

Vorwort 5


Der Börsengang unterstreicht den Stellenwert der BA-CA in der HVB Group. Auch die Zweitnotiz<br />

der BA-CA Aktie in Warschau ist ein Zeichen für den internationalen Anspruch unserer Gruppe.<br />

Unsere Perspektiven, wie auch unsere Leistung, werden transparent, wir erhalten eine Rückmeldung<br />

vom Markt, die uns Richtschnur für die weitere Entwicklung ist.<br />

Diese Rückmeldung des Marktes hat uns bestätigt. Der Börsengang war ein voller Erfolg, für uns<br />

wie für unsere Anleger. Seit der Emission Anfang Juli 2003 – sie war die erste Neuemission des Jahres<br />

und fand noch in einem schwierigen Börseumfeld statt – ist der Kurs bis zuletzt um mehr als 50%<br />

gestiegen.<br />

Und <strong>das</strong> ist die BA-CA Geschäftsidee: Wir bieten die Vernetzung zwischen den reifen Märkten mit<br />

großem Know-how in Österreich und Deutschland mit den dynamischen Wachstumsmärkten in CEE.<br />

Diese Märkte, die sich heute noch ergänzen, werden in absehbarer Zukunft verschmelzen. Und wir<br />

bringen die Kunden auf diesem Markt zusammen. Das bedeutet: CEE verbreitert unsere Geschäftsbasis,<br />

macht uns eindeutig zum Wachstumswert. Umgekehrt gilt für Österreich: Wir steigern unsere<br />

Leistungsfähigkeit in der Kundenbetreuung durch einen bedürfnisgerechten Mix aus standardisierten<br />

Dienstleistungen, vorstrukturierten Anlageprodukten und individueller Beratung. Wir werden die<br />

Effizienz der Prozesse und Abwicklung hinter dem Kundengeschäft – durchaus nach industriellen<br />

Vorbildern – durch Arbeitsteilung weiter verbessern und dabei sämtliche Standortvorteile in der<br />

gesamten HVB Group zu nutzen wissen. Die versprochene Wertsteigerung hat somit zwei<br />

Komponenten: Wachstum und Effizienzfortschritt.<br />

6 Vorwort


Es ist für uns keine Leerformel, sondern Verpflichtung: Unser Erfolg ist untrennbar mit dem Erfolg<br />

unserer Kunden verknüpft. Am Point of Sale fällt die maßgebliche Entscheidung <strong>über</strong> den Erfolg einer<br />

Bank. Dafür wollen wir flexibler werden. Mehr Zeit für die Kunden, näher an seinen Wünschen und<br />

Präferenzen, mehr interne Mobilität, mehr Motivation und Leistungsgerechtigkeit. Der durchschlagende<br />

Erfolg unserer mobilen Verkaufseinheiten weist in diese Richtung.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

<strong>das</strong> ist der Weg, auf dem wir unsere finanziellen Zielen realisieren werden, die wir uns bis 2006<br />

gesetzt haben:<br />

Rentabilität: ROE <strong>über</strong> 13 % nach Steuern<br />

Wachstum: CEE-Anteil auf 38 %<br />

Kosteneffizienz: Cost/Income-Ratio unter 63 %<br />

Risikogehalt: Risk/Earnings-Ratio unter 20 %<br />

Kapitalausstattung: Eigenmittelquote mindestens 7 %<br />

Wir werden diese Ziele mit einem Vorstandsteam umsetzen, <strong>das</strong> alle notwendigen Voraussetzungen<br />

mitbringt: Erfahrung und Zielstrebigkeit, Fachwissen und Internationalität, Flexibilität und den Willen<br />

zum Erfolg.<br />

Wir sind mit Elan und Freude in <strong>das</strong> Jahr 2004 gegangen.<br />

Ihr<br />

Gerhard Randa Erich Hampel Karl Samstag<br />

Vorwort 7


Unternehmensprofil<br />

Unsere Identität und Strategie<br />

Führend im Herzen Europas<br />

� 5,8 Millionen Kunden bei 200 Mio Einwohnern<br />

� 137 Mrd € Bilanzsumme<br />

� 6,5 Mrd € Marktkapitalisierung<br />

Nr. 1 in Österreich<br />

� 1,8 Millionen Kunden bei 8,1 Mio Einwohnern<br />

� 111 Mrd € Bilanzsumme<br />

� 11.410 Beschäftigte, 413 Geschäftsstellen<br />

� Kundenanteil in Österreich bei 18 %<br />

� Kundenanteil in der Region Wien größer 50 %<br />

� Kundenanteil bei Großbetrieben 81%<br />

� 14,9 Mrd € Asset under Management<br />

Nr. 3 in Polen<br />

� 2,9 Millionen Kunden bei 39 Mio Einwohnern<br />

� 10 Mrd € Bilanzsumme, Marktanteil 9,5 %<br />

� 11.100 Beschäftigte, 518 Geschäftsstellen<br />

� Nr. 2 im Retail-Hypothekargeschäft, 1,1 Mrd € Volumen<br />

Dichtes Netzwerk in weiteren CEE-Ländern<br />

� aktiv in weiteren 10 CEE-Ländern<br />

� 1,1 Millionen Kunden bei 78 Mio Einwohnern<br />

� 12,8 Mrd € Aktiva, Top 5 in Schlüsselmärkten<br />

� 7.800 Beschäftigte in 379 Geschäftsstellen<br />

Führend im internationalen Geschäft<br />

� Syndizierungsvolumen CEE 1,1 Mrd €<br />

� Anteil am OeKB-Exportkreditvolumen 60 %<br />

� spezialisiert auf Corporate-Finance, Handel<br />

und Investment-Banking für A+CEE<br />

� Tor zu den Weltfinanzplätzen<br />

� Drehscheibe für CEE-Geschäft der HVB-Kunden<br />

14 Unternehmensprofil<br />

Erfolg ohne Grenzen<br />

im Herzen Europas<br />

Als internationale Bank verantworten wir von Österreich<br />

aus die Betreuung von 5,8 Millionen Kunden<br />

in zwölf Ländern. Wir sehen unsere Mission darin,<br />

zum Zusammenwachsen Europas in Frieden und<br />

Wohlstand beizutragen, einem Gebiet von <strong>über</strong> 200<br />

Millionen Menschen im Herzen Europas.<br />

Auf unseren Kernmärkten Österreich sowie Zentralund<br />

Osteuropa sind wir mit unserem flächendeckenden<br />

Netzwerk die führende internationale<br />

Bank – eingebunden in den grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />

Verbund der HVB Group. Indem wir einen Zukunftsmarkt<br />

mit einem reifen Markt kombinieren, können<br />

wir <strong>über</strong>durchschnittlich wachsen und zugleich<br />

unsere Effizienz steigern. Wir profitieren von dem<br />

regionalen Wissen unserer dezentralen Standorte<br />

und schöpfen aus den vielfältigen Talenten des<br />

größeren Europa.<br />

Getreu unserem Motto „Bank Austria Creditanstalt,<br />

die Bank zum Erfolg“ ist es <strong>das</strong> Ziel unserer täglichen<br />

Arbeit, unseren Kunden, ob Unternehmen<br />

oder Privatpersonen, zum Erfolg zu verhelfen. Mit<br />

dem so verstandenen Kundengeschäft wollen wir<br />

als Universalbank nachhaltig Wert schaffen und die<br />

vom Kapitalmarkt geforderte Rendite auf unser<br />

Eigenkapital erbringen. Daher arbeiten wir permanent<br />

daran, unser Angebot genau am Bedarf auszurichten,<br />

die Professionalität und Effizienz unserer<br />

Dienstleistung nach industriellen Vorbildern zu steigern<br />

und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen zu erhöhen.<br />

Der Kundennutzen kommt so mit dem Interesse<br />

unserer Aktionäre zur Deckung. Unser eigener<br />

Erfolg liegt im Erfolg unserer Kunden.


Die Logik unserer<br />

Unternehmensziele<br />

� Getreu unserem Motto „BA-CA, die Bank zum<br />

Erfolg“ besteht <strong>das</strong> unmittelbare Ziel unserer täglichen<br />

Arbeit darin, den Erfolg unserer Kunden durch<br />

unsere Finanzprodukte und Dienstleistungen zu<br />

unterstützen. Aus dem so verstandenen Geschäft<br />

als Dienstleister streben wir eine Festigung unserer<br />

Marktstellung und eine nachhaltige Wertsteigerung<br />

unseres Unternehmens an.<br />

Unser eigener Erfolg liegt also im Erfolg unserer Kunden.<br />

Und wir können unseren Kunden auch etwas<br />

bieten, sei es als internationale Bank, die in jeder<br />

Region ihrer Kernmärkte an der Seite der Kunden<br />

steht, sei es als lokaler Partner mit dem Know-how<br />

nach internationalen Maßstäben. Egal ob Privatpersonen<br />

oder Unternehmen, egal, ob mit standardisiertem<br />

Tagesgeschäft oder mit individuellen Problemlösungen:<br />

Wir betrachten unsere Kunden als<br />

Menschen, nicht als Zielgruppen, und setzten uns<br />

<strong>das</strong> Ziel, unsere Leistungen effizient, nach Maßgabe<br />

der Benchmarks zu erbringen. Nur durch diese permanente<br />

Anpassung können wir auf Dauer Kundenzufriedenheit<br />

generieren. Das ist unser „Business“,<br />

und damit wollen wir auch verdienen.<br />

� Auf gleicher Höhe damit steht daher unser zweites<br />

Ziel, eine marktgerechte Rendite auf <strong>das</strong> Eigenkapital<br />

zu erwirtschaften, <strong>das</strong> die BA-CA-Aktionäre in<br />

unser Unternehmen investieren. Dies liegt voll und<br />

ganz in unserem eigenen Interesse: Rentabilität ist<br />

Maßstab unserer Leistungsfähigkeit, Rückkoppelung<br />

vom Markt und somit als Richtschnur unserer<br />

Weiterentwicklung.<br />

Daher denken und handeln wir in jedem Geschäftsfeld,<br />

in jeder Tochtergesellschaft und auf allen<br />

Unternehmensebenen rentabilitätsorientiert. Wir<br />

sind davon <strong>über</strong>zeugt, <strong>das</strong>s die Qualität unseres<br />

Kundenservice nur durch eine Marktbearbeitung<br />

nach industriellen Vorbildern, durch eine arbeitsteilige<br />

Leistungskette und effizienten Ressourcen-Einsatz<br />

gesteigert werden kann. Permanente Anpassung<br />

sehen wir als Voraussetzung für dauerhaften<br />

Erfolg.<br />

� Unser drittes Ziel besteht im Aufbau und in der<br />

Pflege unseres Humankapitals. Wir wollen unsere<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Training,<br />

Personalentwicklung und Anerkennung ihrer<br />

Leistung in die Lage versetzen, sowohl unsere<br />

Unternehmensziele als auch ihre persönlichen Ziele<br />

zu verwirklichen. Zu diesem Zweck werden wir in<br />

unserem Haus Schritt für Schritt ein einheitliches<br />

Regelwerk schaffen, <strong>das</strong> Flexibilität, Mobilität und<br />

Leistungskultur, somit Raum zur individuellen<br />

Entfaltung, bietet. Mit der Zeit wollen wir von der<br />

Bankengruppe zu einem Unternehmen ohne Grenzen<br />

zusammenwachsen.<br />

Wir sind so stark wie nie zuvor – <strong>das</strong> verdanken wir<br />

dem Vertrauen unserer Kunden und dem Engagement<br />

unserer Mitarbeiter! Wir haben die Kapitalgrundlage<br />

für weiteres Wachstum gemeinsam mit<br />

unseren Kunden. Wir wollen die Effizienz unserer<br />

Dienstleistung und die Rentabilität weiter steigern.<br />

Denn Erfolg ist, Erwartungen zu <strong>über</strong>treffen.<br />

Erich Hampel begann seine Laufbahn in der Citibank<br />

und wechselte dann in die PSK-Gruppe, der er ab<br />

1996 als Gouverneur vorstand. 1997 <strong>über</strong>nahm er die<br />

Position des Vorstandsvorsitzenden der Creditanstalt.<br />

Dem Vorstand der Bank Austria gehört Erich Hampel<br />

seit November 2000 an, er war für <strong>das</strong> Geschäftsfeld<br />

CEE sowie <strong>das</strong> Risikomanagement zuständig. Im Jänner<br />

2004 wurde er zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG bestellt.<br />

� Im Geist der Nachhaltigkeit arbeiten wir, viertens,<br />

nicht nur auf kurzfristigen Erfolg, sondern auf eine<br />

dauerhafte Wertsteigerung und qualitatives Wachstum<br />

hin. Als internationale Bank ist uns der offene<br />

kulturelle Austausch der Menschen in Erhaltung<br />

ihrer kreativen Vielfalt (Diversity) nicht nur hausintern<br />

ein Anliegen. Mit unseren Dienstleistungen<br />

und als verantwortlicher Bürger in zwölf Staaten<br />

wollen wir zur Angleichung der Lebens-Chancen in<br />

unseren Märkten beitragen.<br />

Unternehmensprofil<br />

15


Unsere finanzielle Ziele<br />

2003 bis 2006<br />

Die BA-CA hat sich im Zuge ihres Börsenganges<br />

2003 in der mittelfristigen Planung bis 2006 finanzielle<br />

Ziele gesetzt und diese auch dem Kapitalmarkt<br />

mitgeteilt. In diesen anspruchsvollen Vorgaben<br />

kommt die Rolle der BA-CA in der HVB Group zum<br />

Ausdruck: Sie ist für <strong>das</strong> gesamte Gebiet Österreich<br />

und CEE verantwortlich. Aus dem Zusammenspiel<br />

eines reifen Bankenmarktes mit einem Wachstumsmarkt<br />

werden sowohl Wachstum als auch Ertragssynergien<br />

und Produktivitätsfortschritte erwartet.<br />

Mit der Kapitalerhöhung um 923 Mio € wurden die<br />

Grundlagen für diese Expansion geschaffen.<br />

Unser Ziel, 2006 einen ROE von 13 % nach Steuern<br />

zu erreichen, bedeutet ausgehend vom Basisjahr<br />

2002 eine jährliche Gewinnsteigerung um gut 25 %<br />

per annum. Den wichtigsten Beitrag in regionaler<br />

Hinsicht soll plangemäß <strong>das</strong> Geschäftsfeld CEE als<br />

Wachstumsmarkt erbringen. Für 2006 peilen wir<br />

einen Anteil am Ergebnis vor Steuern von 38 % an.<br />

Das Wachstum und die damit verbundenen Risiken<br />

sind ausreichend mit Eigenmitteln unterlegt. Die BA-<br />

CA ist die bestkapitalisierte Bank Österreichs.<br />

Zudem wollen wir die risikogewichteten Aktiva in<br />

der Bilanz und damit die Eigenmittelbindung in<br />

Östereich – unabhängig vom Kundengeschäft –<br />

weiter reduzieren und die Kreditnachfrage in CEE<br />

eigenkapitalschonend darstellen (Syndizierungen,<br />

Kapitalmarktinstrumente). Die Kernkapitalquote<br />

wird im Zuge der geplanten Expansion von derzeit<br />

7,7 % abnehmen, sie soll aber aufgrund der<br />

Gewinnthesaurierung bei knapp 7 % stabil bleiben.<br />

In Zusammenhang damit steht <strong>das</strong> Ziel, die laufende<br />

Kreditrisikovorsorge gemessen am Zins<strong>über</strong>schuss<br />

weiter zurückzuführen – Ziel unter 20 %.<br />

Einen wesentlichen Beitrag zu dem Ergebnispfad<br />

kommt der weiteren Rationalisierung des Geschäfts<br />

zu. Die Cost/income-Ratio (Verwaltungsaufwand<br />

gemessen an den Betriebserträgen) soll von zuletzt<br />

knapp 70 % auf 63 % (2006) gesenkt werden.<br />

16 Unternehmensprofil<br />

Eigenkapitalrendite (ROE nach Steuern)<br />

ROE<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss<br />

nach Steuern<br />

in Mio €<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

10,2%<br />

483<br />

25%<br />

162<br />

26,8%<br />

6,5%<br />

309<br />

29%<br />

148<br />

9,0%<br />

452<br />

23%<br />

151<br />

23,3%<br />

21,5%<br />

7,8% 6,8% 7,7%<br />

+25% p.a.<br />

+50% p.a.<br />

13,0%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

CEE-Beitrag zum Ergebnis vor Steuern<br />

CEE-Anteil<br />

CEE-Ergebnis vor<br />

Steuern in Mio €<br />

Cost/Income-Ratio<br />

Risk/Earnings-Ratio<br />

Tier-1-Ratio<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

38%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

68,8%<br />

69,3% 69,9%<br />

63,0%<br />

< 20%<br />

> 7%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%


Strategische<br />

Entwicklungsphasen<br />

Die finanziellen Ziele stecken als „Messlatte“ den<br />

Entwicklungspfad für die kommenden Jahre ab. In<br />

ihrer jüngeren Geschichte hat die BA-CA zwei große<br />

Abschnitte durchlaufen und steht jetzt vor dem dritten:<br />

nämlich dem Weg von der Bankengruppe zur<br />

internationalen Bank auf ihren Kernmärkten Österreich<br />

und Zentral- und Osteuropa. Rückblickend war<br />

<strong>das</strong> eine logische Entwicklung im permanenten Wandel,<br />

und die zahlreichen Weichenstellungen entsprachen<br />

jeweils den strategischen Anforderungen der<br />

Zeit. So konnten gravierende Umbrüche und Adhoc-Einschnitte<br />

vermieden werden.<br />

1997 bis 2000: Konsolidierung<br />

Die erste Phase – etwa 1997 bis 2000, eingeleitet<br />

durch die Übernahme der Creditanstalt-Bankverein<br />

durch die Bank Austria – lässt sich mit „Konsolidierung“<br />

<strong>über</strong>titeln. Sie war von dem<br />

zuvor erfolgten EU-Beitritt Öster-<br />

Schrittmacher der<br />

reichs und den in der Folge verän-<br />

Konsolidierung mit Blick auf<br />

den EU-Binnenmarkt derten ordnungspolitischen Rahmenbedingungen<br />

bestimmt.<br />

Der Zusammenschluss der beiden führenden Banken<br />

Österreichs war zum einen mit der Konzentration<br />

auf <strong>das</strong> Kerngeschäft einer Universalbank verbunden.<br />

Die neue Bankengruppe hat sich auf <strong>das</strong> Kundengeschäft<br />

konzentriert und dabei auch ihre CEE-<br />

Netzwerke vereint. Sie hat sich dar<strong>über</strong> hinaus von<br />

den umfangreichen historisch gewachsenen Industriebeteiligungen<br />

getrennt, und zwar schonend, <strong>das</strong><br />

heißt im Laufe der Zeit sowie unter Wahrung der<br />

Interessen der betroffenen Unternehmen.<br />

Zum anderen war der Integrationsprozess der beiden<br />

Banken auch Anlass für einen deutlichen Modernisierungsschub,<br />

was vor allem die betriebswirtschaftlichen<br />

Steuerungsinstrumente betraf, Stichworte: Übergang<br />

auf IAS, transparentes Controlling, durchgängiges Rentabilitätsbewusstsein,<br />

Beseitigung von Quersubventionen<br />

und die Auslagerung des Großteils der betrieblichen<br />

Altersversorgung. Das Resultat war ein Produktivitätssteigerung<br />

um mehr als ein Drittel (Betriebsergebnis<br />

je Mitarbeiter 2001 gegen<strong>über</strong> 1996).<br />

Die Eingliederung in die HVB Group nach nahezu<br />

einhelligem Beschluss der damaligen Aktionäre der<br />

Bank markiert <strong>das</strong> Ende dieser Phase und einen der<br />

wichtigsten Meilensteine in der regionalen Bankgeschichte.<br />

Damals ihrer Zeit voraus, ist <strong>das</strong> bis heute<br />

eine der wenigen grenz<strong>über</strong>schreitenden Fusionen<br />

von benachbarten marktführenden Großbanken in<br />

Europa geblieben. Der Zusammenschluss erfolgte<br />

nach der Grundidee einer „Bank der Regionen“, die<br />

unverändert Gültigkeit und Überzeugungskraft hat:<br />

dezentrale Kundenverantwortung in den Regionen,<br />

regionale Entwicklung entlang der Leitplanken einer<br />

gemeinsamen Strategie, abgestimmter Auftritt auf<br />

dem internationalen Kapitalmarkt und pragmatische<br />

Hinarbeit auf eine gemeinsame Infrastruktur.<br />

2000 bis 2003:<br />

Arrondierung und Synergien<br />

Der darauf folgende zweite Abschnitt – etwa von<br />

2000 bis 2003 – stand unter der Devise „Arrondierung<br />

und Synergien“: Aus der zuvor geschaffenen<br />

Gruppe von Banken haben wir mit der HVB eine<br />

wirtschaftliche Bankengruppe geschmiedet, die von<br />

einer klaren Arbeitsteilung geprägt war. Ein Teil<br />

betraf die zügige Umsetzung des vereinbarten<br />

„Abgleichs der Regionen“ und die Ausrichtung der<br />

BA-CA auf die Kernkompetenz „A+CEE“. Binnen<br />

nur eines Jahres nach dem formellen<br />

Zusammenschluss waren<br />

Fokussierung des Geschäfts-<br />

die BA-CA-Beteiligungen außerportefeuilles<br />

auf Kernmärkte<br />

halb des Kernmarktes sowie die im Verbund der HVB Group<br />

Auslandsfilialen (bis auf wenige<br />

Ausnahmen) in <strong>das</strong> internationale Netz der HVB<br />

integriert. Das verbesserte die Risikotragfähigkeit<br />

der BA-CA entscheidend. Umgekehrt brachte die<br />

HVB ihre CEE-Töchter (auf dem Weg von Verkäufen<br />

at arm's length) in die BA-CA ein, <strong>das</strong> CEE-Netz verdoppelte<br />

sich dadurch mit einem Schlag. Damit<br />

erreichten wir die endgültige Fokussierung auf<br />

unser Kerngeschäft.<br />

Der zweite Teil der Agenda betraf den „Innenausbau“<br />

der neuen Strukturen zu schlagkräftigen Kundenbetreuungseinheiten.<br />

Die CEE-Töchter wurden<br />

Land für Land verschmolzen. Ebenso schritt die<br />

Integration in Österreich voran: Nach der Harmoni-<br />

Unternehmensprofil<br />

17


sierung der Produktkataloge, der Steuerung und der<br />

IT-Systeme (2001 im Projekt „heureka!“) verschmolzen<br />

wir BA und CA Mitte 2002 vollständig (Projekt<br />

„Bank zum Erfolg“). Insgesamt<br />

haben wir seit 2001 – wie dem<br />

Integration in Österreich und<br />

Kapitalmarkt versprochen – Syn-<br />

in den einzelnen CEE-Ländern<br />

hebt 600 Mio € an Synergien ergien in Höhe von <strong>über</strong> 600 Mio<br />

€ gehoben. Der Personalstand in<br />

Österreich und Polen wurde an die neuen Gegebenheiten<br />

angepasst. Die Produktivität ist von 2000<br />

bis 2003 um weitere 14 % gestiegen.<br />

2003 bis 2006:<br />

Vernetzung und Industrialisierung<br />

2003/2004 ist die Bank Austria Creditanstalt in die<br />

dritte Phase eingetreten: Sie könnte <strong>über</strong>schrieben<br />

werden: „Vernetzung in der Breite und Industrialisierung<br />

in der Tiefe“. Zu Beginn dieses neuen<br />

Abschnitts ist die Bank in bester Ausgangslage, um<br />

ihre großen Ziele zu verwirklichen und die Kennzahlen<br />

für 2006 zu erreichen.<br />

10 Millionen Kunden und 2.000 Geschäftsstellen<br />

Kunden<br />

4,0 Mio<br />

3,5 Mio<br />

3,0 Mio<br />

2,5 Mio<br />

2,0 Mio<br />

1,5 Mio<br />

1,0 Mio<br />

0,5 Mio<br />

0,0 Mio<br />

Kunden<br />

Österreich<br />

Geschäftsstellen<br />

18 Unternehmensprofil<br />

Polen<br />

BA-CA<br />

CEE<br />

Geschäftsstellen<br />

Deutschland<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Einige wesentliche Punkte der strategischen Agenda<br />

einer zeitgemäßen Universalbank sind bereits so<br />

gut wie abgehakt: Die großen Konsolidierungsschritte<br />

auf den Heimatmärkten sind getan; in<br />

Österreich war die BA-CA auch in dieser Beziehung<br />

der Schrittmacher und der Konkurrenz voraus.<br />

Und <strong>das</strong> grundlegende Geschäftsmodell steht: Die<br />

Bank konzentriert sich auf den Kernmarkt Österreich<br />

und CEE und zählt hier zu den Marktführern.<br />

Im Zentrum steht <strong>das</strong> Kundengeschäft einer Universalbank.<br />

Die Bank ist „schlank“, <strong>das</strong> heißt ohne<br />

belastende Randaktivtäten. Ihre Geschäftsbasis ist<br />

ein lokaler Kundenstamm in jedem der 12 Länder,<br />

der von gut verwurzelten regionalen Bankern<br />

betreut wird. Als Mitglied der HVB Group tritt die<br />

BA-CA mit dem Status einer internationalen<br />

Großbank auf. Und vor allem: Sie verfügt <strong>über</strong><br />

Wachstumspotenzial.<br />

2003 hat als besonders schwieriges Bankenjahr eindrucksvoll<br />

gezeigt, <strong>das</strong>s ein gut gestreutes Geschäftsportefeuille,<br />

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit Vorbedingungen<br />

einer nachhaltigen Ertragssteigerung<br />

sind. Von konjunkturellen Tiefs<br />

und schwierigen Marktlagen<br />

Mehr Unabhängigkeit von<br />

unabhängiger zu werden, für<br />

der Konjunktur, mehr Flexibi-<br />

strukturelle Entwicklungen offen lität für schnelles Handeln<br />

zu stehen, die Wahrscheinlichkeit<br />

von Risikoschocks einzugrenzen und plötzlich auftretende<br />

Akquisitionsmöglichkeiten spontan wahrnehmen<br />

zu können, zählt daher ebenso zu unseren<br />

strategischen Zielen wie Wachstum und Rentabilität.<br />

Mit dem bevorstehenden Vollzug der ersten Beitrittswelle<br />

im Rahmen der EU-Osterweiterung hat<br />

die regionale Ausrichtung, an der die Bank Austria<br />

Creditanstalt schon seit <strong>über</strong> einem Jahrzehnt als<br />

einer der Ost-Pioniere arbeitet, noch an Sichtbarkeit<br />

gewonnen. Jetzt beziehen nicht nur die Großkonzerne,<br />

sondern auch die mittelständischen Unternehmen<br />

Westeuropas ganz Zentral- und Osteuropa<br />

in ihre Produktions- und Absatzplanung ein. Die<br />

führenden CEE-Unternehmen sind ihrerseits bereits<br />

in die europäische Arbeitsteilung integriert und<br />

feiern Exporterfolge.


Der Börsengang der BA-CA im Juli 2003 kam daher<br />

genau zur rechten Zeit, um dem Markt die Chancen<br />

noch einmal vor Augen zu führen: Der Konkurrenzvorteil<br />

– die „Unique Selling Proposition“ – der<br />

BA-CA liegt darin, die Marktstellung und <strong>das</strong><br />

bewiesene Restrukturierungs-Know-how auf einem<br />

<strong>über</strong>reifen Markt mit der Erschließung der benachbarten<br />

Wachstumsmärkte zu kombinieren, und<br />

zwar im Verbund einer Bankengruppe, zu deren Einzugsgebiet<br />

immer noch die Herzstücke der europäischen<br />

Industrielandschaft zählen.<br />

Strategische Weiterentwicklung<br />

der BA-CA<br />

2003/2004 hat die Bank Austria Creditanstalt daher<br />

die dritte Phase ihrer Entwicklung mit Kraft aufgenommen.<br />

Wir haben die strategischen Grundlinien<br />

klar definiert und dementsprechend im 1. Qu. 2004<br />

auch die Vorstandszuständigkeiten neu geordnet.<br />

Wachstum<br />

Nach wie vor ist die Expansion in CEE eines unserer<br />

vorrangigen Ziele. Wir wollen dabei aber nicht nur<br />

mit dem Markt mitziehen, sondern <strong>über</strong> <strong>das</strong> hinaus<br />

expandieren, was Wirtschaftswachstum und zunehmende<br />

Monetarisierung in CEE vorlegen. Während<br />

wir – wie schon bisher – <strong>das</strong> internationale Firmenkunden-<br />

und <strong>das</strong> Kapitalmarktgeschäft, vom<br />

Handel bis zum Investmentbanking, ohne große<br />

strategische Differenzierung <strong>über</strong>all entwickeln, verfolgen<br />

wir in Bezug auf <strong>das</strong> lokale Geschäft unser<br />

bewährtes mehrstufiges Konzept auf dem Weg zur<br />

Retailbank. Damit stellen wir uns in pragmatischer<br />

Weise auf die unterschiedlichen Reifegrade und<br />

Größen unserer Märkte ein, werden aber auch<br />

unserer eigenen Ausgangsposition in den einzelnen<br />

Ländern gerecht. In den letzten Jahren haben wir<br />

uns so mit den Regionen nach oben entwickelt. Die<br />

Phase der Markterschließung durch organisches<br />

Wachstum wird heute noch in den südosteuropäischen<br />

Ländern (SEE) durchschritten, die ihren Wiederaufbauprozess<br />

noch nicht abgeschlossen haben,<br />

aber sich auf den EU-Beitritt intensiv vorbereiten. In<br />

jenen Beitrittsländern, in denen wir noch nicht <strong>über</strong><br />

den Status einer Universalbank verfügen, stoßen wir<br />

gezielt <strong>über</strong> Marktnischen, in denen wir Konkurrenzvorteile<br />

haben, in <strong>das</strong> Privatkundengeschäft vor.<br />

Produkte sind entweder „Türöffner”, wie zum<br />

Beispiel <strong>das</strong> Kartengeschäft, oder Dienstleistungen<br />

mit höherer Wertschöpfung wie Asset-Management,<br />

vom Fondsgeschäft bis zum Private Banking.<br />

Wir werden uns in den nächsten Jahren so vernetzen,<br />

<strong>das</strong>s für unsere internationalen Kunden Landesgrenzen<br />

nicht mehr spürbar sind. Entscheidend<br />

ist nicht, woher der Kunde kommt, sondern was er<br />

braucht. Die <strong>über</strong>regionalen Kernprodukte können<br />

– wie in der Automobilindustrie – länderspezifisch<br />

ausgestattet werden. Wir sind <strong>über</strong>all zu Hause.<br />

Regina Prehofer begann in der OeKB und wechselte<br />

1987 in die Creditanstalt. Immer im Wholesale<br />

banking tätig, wurde sie 2000 Bereichsvorstand Internationale<br />

Konzerne, Corporate Finance und Außenhandel,<br />

im April 2002 <strong>über</strong>nahm sie zusätzlich den<br />

Bereich Firmenkunden. Ein Jahr später wurde Regina<br />

Prehofer in den Vorstand der BA-CA berufen. Seit<br />

Jänner 2004 ist sie sowohl für CEE, einen der beiden<br />

Kernmärkte der Bank, als auch für <strong>das</strong> internationale<br />

Firmenkundengeschäft zuständig.<br />

Abgesehen von den Ländern wie Polen, in denen<br />

wir bereits große Banken fusioniert haben, kann der<br />

Schritt auf die führende Universalbank-Ebene mit<br />

etabliertem Breitengeschäft nur <strong>über</strong> Akquisitionen<br />

erfolgen. Wo die Privatisierungen noch nicht ausgeschöpft<br />

und abgeschlossen sind, bietet der Abgleich<br />

der Beteiligungen unter den Auslandsbanken dafür<br />

noch Chancen. Die BA-CA steht dafür mit den Mitteln<br />

aus der Kapitalerhöhung bereit, engagiert sich<br />

aber nur, wenn die erworbenen Banken binnen<br />

weniger Jahre <strong>über</strong> die Kosten des Erwerbs hinaus<br />

einen positiven Ergebnisbeitrag leisten und die Rentabilität<br />

der Gesamtbank erhöhen.<br />

Unternehmensprofil<br />

19


Vernetzung der beiden Kernmärkte<br />

Im Interesse einer kraftvolleren Erschließung des<br />

vorhandenen CEE-Potenzials werden wir unser<br />

dezentrales Kundengeschäft quer <strong>über</strong> A+CEE vernetzen.<br />

Dieses Ziel werden wir schrittweise und –<br />

aufgrund der damit verbundenen Matrix-Erfordernis<br />

– behutsam durch funktionale Zusammenarbeitsmodelle<br />

umsetzen. Es betrifft alle Geschäftsfelder<br />

sowie alle Arbeitsebenen der Bank, wenn auch in<br />

unterschiedlichem Maße (vgl. schematische Darstellung).<br />

Vorrangig und unmittelbar ist <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft<br />

betroffen. Der Bereich International<br />

Markets ist bereits seit längerem <strong>über</strong>regional organisiert<br />

– schließlich gibt es auch nur einen Finanzmarkt<br />

ohne Grenzen. Im Retailgeschäft wird <strong>das</strong><br />

Asset-Management mit eigenen Töchtern bereits als<br />

Netzwerk betrieben; <strong>über</strong>greifende Produktinititativen<br />

stoßen derzeit jedoch bald an unterschiedliche<br />

Gewohnheiten bzw. Regularien. Hier ist die Vernetzung<br />

keineswegs als schneller Rollout machbar, sondern<br />

ein langfristig angelegter Prozess. Jedoch werden<br />

wir im Laufe der Zeit unser Produktangebot<br />

harmonisieren bzw. die Vielfalt straffen.<br />

Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Übergreifende Gruppenfunktionen:<br />

Stäbe, Personal, Risikomanagement<br />

Group Finance (Rewe, Controlling), Beteiligungsmanagement<br />

20 Unternehmensprofil<br />

Österreich CEE-Länder<br />

Retail-Geschäft: Schrittweise Harmonisierung der Produkte<br />

Know-how-Transfer und gemeinsame Produktentwicklung<br />

Koordination und Rollout von Netzwerkprodukten<br />

bereits existent: Produktkompetenz Asset Management<br />

internationales Firmenkundengeschäft<br />

Standardisierung von flächendeckenden Netzwerkprodukten<br />

Betreuung internat. Großunternehmen u. Immobilienkunden<br />

Cross Selling in der ganzen HVB Group<br />

International Markets<br />

bereits ein virtueller Verbund der lokalen Handelsteams<br />

und des Interbankgeschäfts<br />

Intensivierung des Primärgeschäfts mit allen Kundengruppen<br />

Organisation und Infrastruktur<br />

Prozessmanagement, Business Reengineering,<br />

Standortmanagement<br />

Abwicklungsfabriken, Informationstechnologie<br />

Schließlich stellen Organisation und Informationstechnologie<br />

einerseits die Basis für Harmonisierung und<br />

grenz<strong>über</strong>greifende Strukturen im Kundengeschäft<br />

dar, andererseits sind Produktion und Abwicklung<br />

selbst Gegenstand des internationalen Managements<br />

unter Nutzung von Standortvorteilen (s.u.).<br />

� Der erste Ansatzpunkt der Vernetzung ist die Kundenbetreuung.<br />

Multinationale Konzerne werden<br />

bereits nach einer Liste konzernweit betreut. Die<br />

Vernetzung der Wirtschaft verläuft aber in der fortgeschrittenen<br />

Phase der industriellen Arbeitsteilung<br />

bereits mit mittelständischen Unternehmen. Und<br />

diese bringen wir zusammen, wo immer sie auf den<br />

Märkten der ganzen HVB Group zu Hause sind<br />

(Cross Border Selling). Die Industrieregionen in CEE<br />

sind bereits mit modernen Standorten und Anlagen<br />

als gleichwertige Partner in die europäische Arbeitsteilung<br />

integriert. Österreichische Untenehmen sind<br />

<strong>über</strong>proportional in CEE engagiert, die BA-CA ist<br />

ihre Hausbank. Zudem ist Österreich Standort vieler<br />

Ost-Zentralen internationaler Konzerne. Nicht<br />

zuletzt ist die HVB ein Partner vieler deutscher<br />

Unternehmen.<br />

An dieser Stelle knüpft unser Cross Selling an.<br />

Durch eine koordinierte, aber in letzter Instanz stets<br />

dezentrale Kundenbetreuung können wir erhebliche<br />

Ertragssynergien realisieren. Im Deutschland-Netz<br />

der HVB Group haben wir 2003 eine Kundeninitiative<br />

mit Werbeunterstützung und Informationsveranstaltungen<br />

gestartet um unsere Know-how zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

� Ein weiterer Ansatzpunkt liegt darin, <strong>das</strong>s die Firmenkunden,<br />

die in CEE aktiv sind oder planen, den<br />

Markt zu erschließen, Zentral- und Osteuropa als<br />

Ganzes analysieren und bearbeiten, sei es als<br />

Absatzmarkt, sei es als Beschaffungsmarkt oder gar<br />

als Produktionsstandort. Sie verlangen daher eine<br />

Hausbank, die <strong>über</strong>all zu Hause ist, dabei aber einfach<br />

anzusprechen ist. Um dieses „one-stop-shop“<br />

-Prinzip voranzutreiben, haben wir ein einheitliches<br />

Customer Relationship Management für Cross-border<br />

Clients aufgesetzt. Das Ineinandergreifen von<br />

lokalen und grenz<strong>über</strong>schreitenden Kundenbetreuern<br />

wird durch Zusammenarbeitsmodelle geregelt,


genauso wie die Ertragszuordnung, die generell<br />

dezentral vorgenommen wird. Nach dem Prinzip der<br />

Bank der Regionen ist <strong>das</strong> regionale Management in<br />

der lokalen Kundenverantwortung der erste<br />

Ansprechpartner, die Bedürfnisse der internationalen<br />

Firmenkunden verlangen aber ein eigenes<br />

Steuerungsinstrumentarium.<br />

� Im internationalen Firmenkundengeschäft, insbesonders<br />

in den Bereichen Cash-Management, Treasury-Dienstleistungen<br />

und Corporate-Finance, bauen<br />

wir unsere Teams daher zu funktional verantwortlichen,<br />

<strong>über</strong>regionalen Kompetenzzentren<br />

aus. Eine Fülle von – auch im internationalen Maßstab<br />

betrachtet – respektablen<br />

Transaktionen im Jahr 2003<br />

Überregionale Kompetenz-<br />

spornt uns für die Zukunft an.<br />

zentren im internationalen<br />

Firmenkundengeschäft Wir sind Marktführer in der<br />

gesamten Region im Leasinggeschäft<br />

und bei Immobilienfinanzierungen, Partner<br />

Nummer 1 der EBRD und Top Arranger bei syndizierten<br />

Krediten sowie „Best Trade Finance Bank“.<br />

Nicht, wo der Kunde tätig ist, ist für uns entscheidend,<br />

sondern was er tut. Kunden aus ähnlichen<br />

Branchen haben ähnliche Bedürfnisse und werden<br />

daher zu <strong>über</strong>regionalen Kundengruppen zusammengefasst.<br />

Darauf wird ein Katalog von standardisierten<br />

Netzwerkprodukten abgestimmt, die in<br />

der gesamten Region angewandt werden können.<br />

Netzwerkprodukte sind zum einen Produkte, die<br />

von der Sache her <strong>über</strong>regional sind, wie Trade<br />

Finance, wo unser Ziel ist, in jedem CEE-Land unter<br />

den ersten drei Anbietern zu sein, oder Zahlungsverkehrs-<br />

und Cash-Management-Produkte für Corporates<br />

und Financial Institutions. So wird am Beitrittstag<br />

1. Mai in der gesamten HVB Group ein<br />

neues Zahlungsverkehrsprodukt „Flash-Payments“<br />

mit zweitägiger Durchführung und Valutierung D+1<br />

eingeführt. Zum anderen zählen zu den Netzwerkprodukten<br />

die besonderen Konkurrenzvorteile der<br />

Bank, wie <strong>das</strong> Immobilien-Profi-Geschäft und Leasing,<br />

wo es auf gezielten Kapitaleinsatz, Knowhow-Transfer<br />

im Consulting, Marktstellung und<br />

Refinanzierungsmöglichkeiten ankommt. Der <strong>über</strong>regional<br />

gesteuerte Einsatz der Integrated Corporate<br />

Finance soll dazu beitragen, vom fraktalen Geschäft<br />

zumeist mit niedrigmargigen Volumensprodukten<br />

zu strukturierten, eigenkapitalschonenden Lösungen<br />

zu kommen. Insgesamt kann durch die Vernetzung<br />

die Konvergenz erheblich beschleunigt werden.<br />

Wir bringen unsere Erfahrungen als führende<br />

Eigenhandelsadresse auf unseren Kernmärkten in<br />

<strong>das</strong> Kundengeschäft – zunehmend auch mit mittelständischen<br />

Unternehmen – ein. Mit Emissionen,<br />

Strukturierungen und Corporate Solutions zur<br />

Risikoabsicherung gewinnen wir stabile Ertragskomponenten<br />

hinzu, die uns helfen, <strong>das</strong> hohe<br />

Ergebnisniveau der vergangenen Jahre zu halten.<br />

Kundenorientierung auch im<br />

Geld- und Kapitalmarktgeschäft<br />

Willi Hemetsberger trat nach internationalen<br />

Studien 1988 als Fondsmanager in die Girokredit ein<br />

und avancierte dort zum Leiter Aktienhandel und<br />

Sales. Von 1994 bis 1998 war er in der Londoner<br />

Citibank für strukturierte Derivate und Aktienderivate<br />

in Emerging Markets zuständig. 1998 <strong>über</strong>nahm er<br />

den Vorstandsvorsitz der CA IB Investmentbank. Seit<br />

Februar 2001 ist Hemetsberger im Vorstand der<br />

BA-CA für <strong>das</strong> internationale Kapitalmarktgeschäft<br />

(INM) verantwortlich.<br />

Im Bereich International Markets verfolgen wir –<br />

quer <strong>über</strong> unsere Märkte – eine Doppelstrategie mit<br />

dem Ziel, stabile Ergebniskomponenten zu stärken:<br />

� Einerseits wollen wir <strong>das</strong> hohe Ergebnisniveau der<br />

letzten Jahre im Eigenhandel halten: Die immanente<br />

Ergebnisvolatilität werden wir durch Fortführung<br />

der Diversifikation eingrenzen, zugleich<br />

aber <strong>das</strong> Geschäft vom riskanten klassischen Kassahandel,<br />

wie z.B. dem Devisenhandel, in Richtung<br />

strukturierte Geschäfte verlagern.<br />

� Andererseits wollen wir <strong>das</strong> Know-how und die Ideen<br />

aus dem Eigenhandel im Kundengeschäft stärker<br />

zur Geltung bringen. Wir haben eine herausragende<br />

Unternehmensprofil<br />

21


Stellung im Geld- und Kapitalmarktgeschäft für unsere<br />

Kernmärkte inne, vom Handel <strong>über</strong> Treasury-Beratung<br />

und Investment Banking bis hin zu Dienstleistungen<br />

wie Research oder Custody. Und wir sind<br />

bereits heute der führende Anbieter von Risiko-<br />

Management-Dienstleistungen für Firmenkunden.<br />

Fast keine große Emission in Österreich, egal ob Aktien<br />

oder Anleihen, findet mehr ohne die BA-CA statt.<br />

Auch für Anleihen in CEE-Währungen wurden wir zu<br />

einem der führenden Emissionshäuser, nicht zuletzt<br />

dank unserer Strukturierungen und unserer Platzierungskraft.<br />

Die Vertriebsaktivitäten werden wir ausbauen.<br />

Unter dem Titel „Corporate Solutions“ bie-<br />

Der Bedarf der Privatkunden umfasst sowohl<br />

<strong>das</strong> tägliche Bankgeschäft als auch große Entscheidungen<br />

im Lebenszyklus. Dem entsprechen wir mit<br />

unserem Mix aus standardisierten Produkten und<br />

individueller Beratung. Effizienz und Rationalisierung<br />

schaffen mehr Zeit für persönlichen Kontakt<br />

und kommen letztlich dem Kunden zugute.<br />

Willibald Cernko hatte in der Creditanstalt und in der<br />

Bank Austria lange Zeit Führungspositionen im Vertrieb<br />

und im Firmenkundengeschäft inne. 2000 bis 2002 war<br />

er Bereichsvorstand der Bank Austria für <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft,<br />

anschließend für <strong>das</strong> Geschäftsfeld<br />

CEE. Im April 2003 rückte er in den Vorstand der BA-CA<br />

auf und ist seitdem für <strong>das</strong> Retailbanking zuständig (Privat-<br />

und Firmenkunden Österreich, Asset Management).<br />

tet die BA-CA Unternehmen aus Österreich und CEE<br />

individuelle Lösungen zur Absicherung ihrer Zins- und<br />

Währungsrisiken an. Künftig sollen auch Klein- und<br />

Mittelbetriebe, die sich dieser Risiken oftmals noch zu<br />

wenig bewusst sind, mit Derivaten und strukturierten<br />

Produkten vertraut gemacht werden. Den „vernetzten“<br />

Unternehmen stehen wir gemeinsam mit Töchtern<br />

in London und in CEE sowie im Verbund der<br />

HVB Group <strong>über</strong>all zur Seite.<br />

22 Unternehmensprofil<br />

Industrialisierung des Retailgeschäfts<br />

Im österreichischen Kundengeschäft besteht unsere<br />

Strategie – angesichts des <strong>über</strong>besetzen Marktes –<br />

naheliegender Weise darin, <strong>das</strong> vorhandene Kundenpotenzial<br />

auszuschöpfen. Eine Fülle von pragmatischen<br />

Einzelmaßnahmen sind bereits in Umsetzung.<br />

Sie laufen darauf hinaus, die Produktivität des Vertriebs<br />

sowie des Back-office durch Arbeitsteilung<br />

nach industriellen Vorbildern zu steigern: mehr<br />

Zeit und Ressourcen für die gezielte Kundenbetreuung<br />

freizumachen; moderne Techniken zur Ermittlung<br />

der Kundenpräferenzen einzusetzen; je nach<br />

Bedarf standardisierte Produkte für <strong>das</strong> schnelle<br />

Alltagsgeschäft und individuelle Lösungen für die<br />

großen Aufgaben anzubieten; die Wertpapierkompetenz<br />

umzusetzen und „Upselling“ zu betreiben;<br />

und ganz besonders die Effizienz der Abwicklungs-<br />

und Verwaltungsaufgaben zu steigern.<br />

Im April 2003 haben wir unsere Vertriebsorganisation<br />

quer <strong>über</strong> alle sozial und ökonomisch definierten<br />

Zielgruppen gezogen, <strong>das</strong> heißt, Privatkunden-<br />

und Firmenkundenvertrieb<br />

zusammengekoppelt. Darin<br />

Ganzheitliches Denken im<br />

kommt unsere „ganzheitliche“<br />

Vertrieb statt divisionaler<br />

Sicht des Kundengeschäfts zum Schranken<br />

Ausdruck. Anstatt mit dem vorgefertigten<br />

Kompetenz-Raster eines <strong>über</strong>trieben<br />

divisionalen Denkens an den Kunden heranzugehen,<br />

sollen <strong>das</strong> gesamte Bedürfnisspektrum ausgeschöpft<br />

und die Cross-Selling-Quote erhöht werden.<br />

Um Ressourcen für diesen „Markterfolg“ freizumachen,<br />

werden wir die „Marktfolge“, also die<br />

Abwicklungs-, und Verwaltungsprozesse, die hinter<br />

dem Kundengeschäft liegen, weiter „rationalisieren“.<br />

Dadurch gewinnen wir Zeit für intensive,<br />

gezielte Kundenbetreuung.<br />

Dafür ist die Standardisierung der Produkte des<br />

laufenden Tagesgeschäfts eine Voraussetzung. Sie<br />

erleichtert nicht nur <strong>das</strong> Prozessmanagement; auch<br />

die Kundenzufriedenheit hängt immer mehr von<br />

Effizienz, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ab.<br />

Unsere umfangreiche Verkaufs- und Beratungsinitiative<br />

im Herbst 2003 folgte dem Modell eines


modernen Kampagne-Managements. Data-<br />

Mining-gestützte Zielkunden-Auswahl nach Aktivitätsmerkmalen,<br />

aktive Ansprache <strong>über</strong> Direct-<br />

Mails, anschließende individuelle Kontaktaufnahme<br />

mit Unterstützung des Call-Centers und abschließende<br />

Erfolgskontrolle haben sich glänzend<br />

bewährt: 396.000 Kunden wurden angesprochen,<br />

<strong>über</strong> 187.000 Termine vereinbart und 123.000<br />

Geschäfte abgeschlossen.<br />

In Bezug auf Produkte und Know-how verfolgen wir<br />

einen marketingmäßigen statt produktorientierten<br />

Ansatz, der an den konkreten Bedürfnissen der<br />

Kunden anknüpft. Durch Vorauswahl und Strukturierung<br />

einer abgestimmten Produktpalette sowie<br />

die Bereitstellung der dazugehörigen Informationsund<br />

Beratungskomponenten für den Vertrieb soll<br />

einerseits Überinformation vermieden, <strong>das</strong> heißt,<br />

Komplexität reduziert werden. Andererseits sollen<br />

trotz der damit verbundenen Typisierung und Standardisierung<br />

ausreichend Freiheitsgrade gelassen<br />

werden. Daher wird die gesamte Passivseite in voller<br />

Bandbreite vom Sparbuch <strong>über</strong> Wertpapier-<br />

Direktanlage und Fonds bis zu Versicherungsprodukten,<br />

also von Margenprodukten bis zu Provisionsdienstleistungen,<br />

produktmäßig aus einer Hand<br />

gesteuert und priorisiert. Damit soll schädliche interne<br />

Konkurrenz („Kannibalisierung“) verschiedener<br />

Bereiche, z.B. Sparbuch versus Fonds, ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Im Sinn einer Arbeitsteilung trennen wir zwar Produktion<br />

von Vertrieb, aber wir nähern Produktentwicklung<br />

und Vertrieb wieder aneinander an, um<br />

die Wertschöpfung zu erhöhen.<br />

Eine wichtige Rolle spielt die Personalführung. Im<br />

Bereich Human Resources werden wir unsere Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen im österreichischen<br />

Retailgeschäft durch mehr Leistungsgerechtigkeit<br />

und -anreize zu unternehmerischer Initiative motivieren<br />

(Incentivierung). Ein laufendes Erfolgs-<br />

Tracking hat sich im Filialbetrieb bereits durchgesetzt.<br />

Es wird als Mittel zur Selbstkontrolle in der<br />

Zielerfüllung verstanden.<br />

Prozess-Reengineering<br />

und Optimierung der Fertigungstiefe<br />

Unser Geschäftsmodell haben wir 2003 durch ein<br />

Operating-Modell mit dem Ziel ergänzt, Ressourcen<br />

für <strong>das</strong> Kundengeschäft freizumachen, die Effizienz<br />

und Qualität der Prozesse hinter dem Kundegeschäft<br />

zu steigern und durch Gestaltung der gesamten<br />

Wertschöpfungskette die Kostenführerschaft zu halten.<br />

Der Kundenkontakt und die Beratung müssen<br />

soweit wie irgend möglich von Abwicklungstätigkeiten<br />

freigespielt werden. Die Rationalisierung der<br />

Produktion „hinter dem Kunden” ist nicht nur eine<br />

Kostenfrage; sie erhöht auch Effizienz, Schnelligkeit<br />

und Zuverlässigkeit unserer Leistungen.<br />

Wolfgang Haller, zuvor Vorstandsdirektor in der<br />

Sparkasse Oberösterreich, wurde 1997 in den Vorstand<br />

der Bank Austria berufen, wo er zunächst für<br />

Organisation/IT und anschließend für Privatkunden<br />

verantwortlich war. Seit Frühjahr 2003 ist Wolfgang<br />

Haller Chief Operating Officer (COO) der BA-CA.<br />

Zugleich erfüllt er diese Funktion auch als Bereichsvorstand<br />

in der HypoVereinsbank. Im Jänner 2004<br />

<strong>über</strong>nahm Wolfgang Haller die Position des Stv. Vorstandsvorsitzenden,<br />

im Februar 2004 zusätzlich <strong>das</strong><br />

Personalwesen.<br />

Die entsprechenden Funktionen laufen für alle Märkte<br />

bei der neu geschaffen Vorstand-Verantwortung des<br />

Chief Operating Officers (COO) zusammen. Wir <strong>über</strong>prüfen<br />

unsere gesamten Prozesse im Benchmarking,<br />

unterziehen sie end-to-end einem Reengineering. Die<br />

Entlastung des Vertriebs von Back-office- und Verwaltungsfunktionen<br />

wurde vor mehr als einem Jahr mit<br />

dem Pilot-Projekt DLB (Dienstleistungsbereich) bereits<br />

in einer ersten Stufe regional umgesetzt, auf die jetzt<br />

<strong>das</strong> umfassendere Projekt „Marktfolge“ folgt.<br />

Im Zuge dieser Arbeiten wollen wir die Fertigungstiefe<br />

verringern. Neben preisgünstiger Produktion ist<br />

es Ziel der anvisierten Produktionszentren, fixe in<br />

Richtung variable Kosten zu verändern.<br />

Unternehmensprofil<br />

23


Dies ist für die Bank ebenfalls kein Neuland. Das<br />

jüngste Beispiel für die Reduktion der Fertigungstiefe<br />

im IT-Bereich war 2003 der komplette Verkauf<br />

der TSG, die für die Wartung der dezentralen IT-<br />

Infrastruktur zuständig war, an Siemens (vgl. Kapitel<br />

Organisation/IT, Seite 131 ff.); sämtliche Mitarbeiter<br />

wurden <strong>über</strong>nommen. Die Bank bezieht die Dienstleistungen<br />

in der gewohnten Qualität – aufgrund<br />

der Mengenvorteile allerdings um rund 30 %<br />

günstiger – von Siemens.<br />

Außer-Haus-Geben ist für uns allerdings kein Dogma.<br />

Ziel des „Sourcing“ ist ganz simpel, den dauerhaft<br />

preisgünstigsten Anbieter zu identifizieren,<br />

ob außerhalb oder innerhalb der Bankengruppe.<br />

Die Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarktwelt<br />

führt zu einer transparenten marktmäßigen Bewertung<br />

von Risiken. Risiken bewusst einzugehen und<br />

rentabel zu bewirtschaften, nicht aber die reine Vermeidung<br />

des Risikos, bestimmt unsere Denkweise.<br />

Durch aktives Portfoliomanagement machen wir <strong>das</strong><br />

Kreditrisiko dar<strong>über</strong> hinaus zu einem handelbaren<br />

Asset.<br />

Johann Strobl trat nach mehreren Jahren als Universitätsassistent<br />

1989 in die CA ein, wo er zuerst im Aktiv/<br />

Passiv-Management und ab 1997 in der Marktrisikosteuerung<br />

führende Positionen innehatte. Die weiteren<br />

Stationen: 1998 Leiter des Ressorts Konzernrisikomanagement<br />

der BA-CA Gruppe, ein Jahr später Ressortleiter<br />

Group Treasury und Financial Markets. 2003 Bereichsvorstand<br />

Market Risk der HVB und der BA-CA und Leiter<br />

Risk Control. Im Jänner 2004 wurde Johann Strobl zum<br />

Chief Risk Officer (CRO) im Vorstand der Bank Austria<br />

Creditanstalt berufen.<br />

Ein Beispiel mit Modellcharakter für eine Bündelung<br />

von Leistungen außer Haus, sogar sektor<strong>über</strong>greifend,<br />

ist die Bündelung der Rechenzentrumsleistungen in<br />

der IT-Austria, sowohl für unsere Bank als auch für<br />

den gesamten Sparkassensektor und etliche andere<br />

Kunden. Die Kosten konnten für unser Haus von Jahr<br />

zu Jahr deutlich gesenkt werden, und dies obwohl der<br />

Arbeitsumfang teilweise massiv angestiegen ist.<br />

24 Unternehmensprofil<br />

Wir werden Abwicklungsfunktionen quer <strong>über</strong><br />

unsere Märkte bündeln, um kritische Massen zu<br />

erreichen, und dabei alle sich bietenden Standortvorteile<br />

nutzen. Das Ziel, bei der Zahlungsverkehrs-<br />

aber auch der Wertpapierabwicklung<br />

bessere Kostenstrukturen zu schaffen, ist unverändert<br />

aufrecht. Wir schaffen derzeit eine wichtige<br />

Grundlage dafür, indem wir noch im März 2004 <strong>das</strong><br />

WP-Abwicklungssystem GEOS installieren. Es vereinheitlicht<br />

nicht nur die <strong>über</strong>nommene, fraktale<br />

Systemlandschaft, sondern schafft eine real-time<br />

Prozesskette vom Wertpapierauftrag <strong>über</strong> Handel<br />

und Abwicklung bis zum Settlement und zurück<br />

zum Kunden. Es stellt einen wichtigen Anknüpfungspunkt<br />

für mögliche Kooperationen dar.<br />

In Bezug auf <strong>über</strong>regionale Bündelung von Backoffice-Funktionen<br />

haben wir in der Gruppe ein<br />

erfolgreiches Beispiel: In Prag wird auch die Kreditkartenabwicklung<br />

für die Slowakei und Ungarn<br />

durchgeführt. In Split soll ein ähnliches Kompetenzcenter<br />

für Südosteuropa installiert werden. An einem<br />

Standort wird somit eine größere Menge abgewickelt.<br />

Zu einem großen Anteil resultieren Kostenvorteile<br />

bei derartigen Tätigkeiten aus Skaleneffekten.<br />

Fernziel bleibt dar<strong>über</strong> hinaus eine harmonische IT-<br />

Infrastruktur für A+CEE, die aufgrund der Komplexität<br />

aus der Konvergenz gewachsener Strukturen<br />

hervorgehen wird.<br />

Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarkt<br />

nutzen<br />

Wie bereits in den letzten beiden Jahren werden wir<br />

die Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarktfinanzierungen<br />

bei unseren Kunden fördern und auch<br />

selbst nutzen, um zu einem risikoadäquaten Pricing<br />

zu kommen, die Finanzierungsstruktur unserer Kunden<br />

zu verbessern, unsere Bilanz zu entlasten und<br />

Eigenmittel zu sparen. Auf diesem Gebiet kann die<br />

BA-CA einen bewiesenen Konkurrenzvorsprung zur<br />

Geltung bringen (vgl. dazu Kapitel „Risikovolumen in<br />

der BA-CA Gruppe“, S.120 ff). Wir wollen den jährlichen<br />

Wertberichtigungsaufwand weiter reduzieren<br />

und auf niedrigem Niveau halten. Unser wesentliches<br />

Ziel ist, <strong>das</strong> Verhältnis der Wertberichtigungen


zum Zins<strong>über</strong>schuss der Bank („Risk/Earnings Ratio“)<br />

bis 2006 unter 20 % zu bringen und <strong>das</strong> Verhältnis<br />

der Wertberichtigungen zum risikogewichteten Kreditvolumen<br />

unter 0,6 % abzusenken.<br />

Daher werden wir uns in den kommenden Jahren auf<br />

verstärktes Wachstum in den oberen Bonitätsklassen,<br />

die weitere Reduktion von Konzentrationsrisiken, den<br />

sukzessiven Abbau von unbesicherten Kreditengagements<br />

in den unteren Ratingklassen sowie auf die Entwicklung<br />

retailfähiger Kreditprozesse (Credit-Scoring)<br />

konzentrieren. Durch die Integration des Kreditprozesses<br />

zwischen Österreich und CEE wollen wir eine deutliche<br />

Effizienzsteigerung erzielen. Einheitliche Standards<br />

für <strong>das</strong> Risikomanagement sind für uns keine<br />

Zentralisierung, sondern im Gegenteil Voraussetzung<br />

einer weiteren Dezentralisierung.<br />

Im Kreditsanierungsmanagement liegt ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt auf dem im Jahr 2003 <strong>über</strong>nommenen<br />

Kreditportfolio des Privatkundengeschäfts. Die<br />

Straffung ressortinterner Prozesse, die Überarbeitung<br />

von Schnittstellen und die Ausreifung des Watchlistprozesses<br />

sollen einen effizienten Restrukturierungsprozess<br />

sicherstellen und <strong>das</strong> Sanierungs-Know-how<br />

des Ressorts unter Beweis stellen.<br />

Unabhängig vom Kundengeschäft werden wir weiterhin<br />

unser Kreditengagement durch aktives Portfoliomanagement<br />

unter Nutzung des Sekundärmarktes<br />

strukturieren. Durch den Einsatz neuer Risk-Management-Tools<br />

soll Kreditrisiko zu einem handelbaren<br />

Asset werden, mit dem wir zusätzliche Erträge erzielen<br />

können. Die bewusste Risikonahme und die<br />

erfolgreiche und rentable Bewirtschaftung, nicht<br />

aber die reine Vermeidung des Risikos werden unser<br />

Handeln leiten.<br />

Ein Schwerpunkt des strategischen Risikomanagements<br />

ist die Vorbereitung der BA-CA Gruppe auf<br />

eine ökonomische Risiko/Ertragssteuerung und auf<br />

die Anforderungen von Basel II. Durch eine intensivere<br />

Verschränkung von Kredit- und Marktrisiko soll<br />

ein einheitliches Steuerungssystem, in dem die<br />

Ressource „Risiko“ als Chance für eine erfolgreiche<br />

Geschäftsentwicklung einen zentralen Platz einnimmt,<br />

entwickelt werden.<br />

Durch Erfolgstransparenz steuern<br />

Die Umsetzung unserer mittelfristigen Ziele setzt ein<br />

durchgängiges Rentabilitätsbewusstsein in allen Teilbereichen<br />

und auf allen regionalen Ebenen der Bank<br />

voraus. Ein leistungsfähiges Controlling führt nachvollziehbare,<br />

operationalisierbare Zielvorgaben und<br />

tägliche Performancemessung zusammen.<br />

Mit der Börsennotierung erhalten wir ein direktes<br />

Feedback, wie der Kapitalmarkt die Bank im Vergleich<br />

zu den Mitbewerbern einschätzt. Umgekehrt<br />

werden wir unsere strategischen und operativen<br />

Controllinginstrumente verstärkt nach dem Value<br />

Based Management ausrichten. Erfolgstransparenz<br />

bis hin zum Wertbeitrag jedes einzelnen Geschäfts<br />

sind unverzichtbare Elemente der Selbststeuerung.<br />

Stefan Ermisch begann seine Karriere 1993 als<br />

Investmentanalyst bei Merck, Finck & Co., Privatbankiers,<br />

dann bei Trinkaus & Burkhardt, und wechselte<br />

dann als Chefanalyst für europäische Finanzwerte zur<br />

WestLB. In der HVB leitete er Investor Relations und<br />

den Bereich Konzernstrategie und Entwicklung sowie<br />

Konzernkommunikation. Seit Jänner 2004 hat der<br />

Kapitalmarktexperte die Funktion eines Chief Financial<br />

Officer (CFO) im Vorstand der BA-CA inne.<br />

Wir werden daher einerseits der wertorientierten<br />

Steuerung „Value based Management“ in unserem<br />

Berichtswesen und Management-Informations-System<br />

höheren Stellenwert einräumen – vor allem bei strategischen<br />

Entscheidungen <strong>über</strong> <strong>das</strong> Geschäftsportefeuille.<br />

Andererseits stellen wir jedem Mitarbeiter und<br />

jeder Mitarbeiterin im Vertrieb jene Informationenen<br />

zur Verfügung, aus denen für jedes einzelne Geschäft<br />

der entsprechende Wertbeitrag ersichtlich ist.<br />

Investor Relations hat für uns eine Doppelfunktion:<br />

Zum einen werben wir durch eine offene und sachliche<br />

Informationspolitik um Vertrauen; zum anderen<br />

wissen wir aus der objektiven Rückmeldung des<br />

Marktes, wo wir stehen, und wie man uns im Vergleich<br />

zu unseren Mitbewerbern einschätzt.<br />

Unternehmensprofil<br />

25


Aufbauorganisation<br />

der Bank Austria Creditanstalt<br />

Vorstände und Verantwortungsbereiche<br />

Stäbe<br />

Erich Hampel<br />

Generaldirektor<br />

Generalsekretariat<br />

Group Marketing<br />

& Communications<br />

Konzernvolkswirtschaft<br />

und Marktanalysen<br />

Konzernmarktforschung<br />

Recht<br />

Konzernrevision<br />

(<strong>berichtet</strong> an den<br />

Gesamtvorstand)<br />

Geschäftsfelder der Segmentberichterstattung<br />

26 Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt<br />

Organisation, IT<br />

und Human Resources<br />

Wolfgang Haller<br />

Generaldirektor-Stv.<br />

ORG/IT-Steuerung<br />

Operations Management CEE<br />

Operations<br />

Zahlungsverkehr Konzern<br />

Treasury & Securities Services<br />

Human Resources BA-CA Group<br />

Funktionstöchter<br />

Corporate Center<br />

Beteiligungsmanagement<br />

BACA Export Finance Limited<br />

Bank Austria Cayman Islands<br />

Funktionstöchter<br />

WAVE Solutions IT<br />

iT-Austria<br />

DOMUS Facility Management<br />

Finanzbeteiligungen<br />

Adria Bank AG<br />

A & B Banken-Holding GmbH<br />

Group Finance<br />

Stefan Ermisch<br />

Group Finance and Controlling<br />

Financial Relations<br />

und strategische Planung<br />

Beteiligungsmanagement


Risikomanagement<br />

Johann Strobl<br />

Group Credit Management<br />

Kredit-<br />

Sanierungsmanagement<br />

Strategisches<br />

Risikomanagement<br />

Privatkunden /Österreich<br />

Privatkunden Österreich<br />

Vertrieb PK/Geschäftskunden<br />

Asset Management<br />

BA-CA Finanzservice<br />

Capital Invest<br />

Asset Management GmbH<br />

BANKPRIVAT<br />

Schoellerbank<br />

DATA AUSTRIA<br />

VISA-SERVICE<br />

Retail-Banking<br />

Willibald Cernko<br />

Vertrieb Privat- und<br />

Firmenkunden/Österreich<br />

Vertriebskoordination<br />

Asset Management<br />

Firmenkunden /Österreich<br />

Firmenkunden Österreich<br />

Vertrieb Firmenkunden<br />

Internationale Konzerne,<br />

Corporate Finance<br />

und Außenhandel<br />

Immobilienkunden (IFK)<br />

und IFK-Beteiligungen<br />

BA-CA Leasing<br />

BA-CA Wohnbaubank<br />

BA-CA Immo Trust<br />

CABET-Holding<br />

BA-CA Private Equity<br />

CA IB Corporate Finance<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

Internationale Firmenkunden<br />

Regina Prehofer<br />

CEE-Tochtergesellschaften<br />

Internationale Konzerne<br />

Corporate Finance & Public Sector<br />

und öffentlicher Sektor<br />

International Trade Finance<br />

& Financial Institutions<br />

Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />

und Immobilienkunden<br />

Leasing<br />

Zentral- und Osteuropa<br />

Region 1<br />

Bank BPH<br />

HVB Bank Czech Republic<br />

HVB Bank Slovakia<br />

HVB Bank Hungary<br />

Region 2<br />

Splitska banka<br />

Bank Austria Creditanstalt Ljubljana<br />

HVB Bank Romania<br />

CB Biochim AD<br />

HVB Bank Jugoslavija<br />

HVB-Banka Bosna i Hercegovina<br />

Repräsentanz Mazedonien<br />

International Markets<br />

Willi Hemetsberger<br />

Markets Risk Management<br />

Money Markets<br />

Relative Value Trading<br />

Emerging Markets Investments<br />

Treasury Sales<br />

Financial Engineering<br />

ALM BA-CA<br />

INM Support Vienna<br />

Austrian Equitites Trading<br />

Institutional Client Group<br />

Markets Research<br />

EEMEA Markets & Subsidiaries<br />

International Markets<br />

Geld- und Kapitalmarktgeschäft<br />

CA IB Securities<br />

Stand: 1. März 2004<br />

Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt 27


Der Weg an die Börsen<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

an der Börse<br />

27. März Ankündigung des Börsenganges durch<br />

die HVB, Premarketing-Phase, Prospekterstellung<br />

20. Juni Hauptversammlungsbeschluss der BA-CA<br />

23. Juni Beginn des Bookbuilding innerhalb der<br />

Preisspanne von 27 € – 31 € Marketingphase<br />

8. Juli Festlegung des Emissionspreises bei 29 €<br />

Zuteilung<br />

9. Juli Erster Handelstag an der Wiener Börse<br />

14. Juli Aufnahme in den ATX (Leitindex der<br />

Wiener Börse)<br />

6. August Intraday-Tiefststand von 26,80 €<br />

8. August Verzicht auf den Greenshoe<br />

20. August Ende des Research Blackout; Erstanalysen<br />

9. Sept. Einreichung des Prospekts an<br />

der Warschauer Börse<br />

30. Sept. Die polnische SEC erteilt der BA-CA<br />

als erstem ausländischem Unternehmen<br />

die Zulassung zum Handel an<br />

der Warschauer Börse<br />

14. Oktober Listing der BA-CA an der Warschauer Börse<br />

31. Dez. Jahresendkurs 40,50 €<br />

27. Jan. 04 Intraday-Höchststand von 48,31 €<br />

22. März 04 Aufnahme der BA-CA Aktie in<br />

den WIG20-Index, den Leitindex<br />

der Warschauer Börse<br />

28 Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />

Die HypoVereinsbank kündigte auf ihrer Bilanzpressekonferenz<br />

am 27. März 2003 an, ihrer Tochter<br />

Bank Austria Creditanstalt <strong>über</strong> eine Kapitalerhöhung<br />

unter Ausschluss der Bezugsrechte Eigenkapital<br />

zuzuführen, dabei aber mindestens eine<br />

Dreiviertel-Mehrheit zu wahren (genauer: mindestens<br />

75 % und eine Aktie).<br />

Der Börsengang der BA-CA wurde im Rahmen des<br />

„Transformationsprogramms“ der HVB durchgeführt,<br />

<strong>das</strong> mittlerweile erfolgreich abgeschlossen wurde. Mit<br />

der Kapitalerhöhung sollte die Kapitalausstattung der<br />

BA-CA verbessert werden, um deren weitere Expansion<br />

auf ihren Kernmärkten durch organisches<br />

Wachstum zu untermauern bzw. Mittel für eventuelle<br />

Akquisitionen bereitzustellen. Zugleich sollte damit<br />

auf konsolidierter Basis die Kapitalausstattung der<br />

HVB Group verbessert werden.<br />

Nach umfangreichen Vorarbeiten von Anfang April<br />

bis Mitte Juni wurde vom 23. Juni bis 8. Juli <strong>das</strong><br />

Bookbuilding innerhalb der festgelegten Preisspanne<br />

von 27 € bis 31 € durchgeführt, <strong>das</strong> von Präsentationen<br />

und Einzeltreffen (One-on-ones) an zwölf<br />

Finanzplätzen in Europa und den USA begleitet war.<br />

Das Angebot (IPO) <strong>über</strong> 33.031.740 neue Aktien<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG und eine Mehrzuteilungsoption<br />

in Höhe von 15 % (Greenshoe<br />

<strong>über</strong> weitere 4.954.760 Aktien)<br />

umfasste eine Tranche, die sich<br />

an österreichische private und<br />

33.031.740 neue Aktien<br />

institutionelle Investoren richtete,<br />

sowie ein internationales Angebot an institutionelle<br />

Investoren einschließlich „qualifizierter institutioneller<br />

Anleger“ (QIBs) in den USA unter Rule 144A.<br />

Im Ergebnis des Bookbuilding wurde <strong>das</strong> Angebot<br />

(einschließlich des Greenshoe-Volumens) <strong>über</strong> die<br />

gesamte Preisspanne <strong>über</strong>zeichnet. Die Nachfrage<br />

wurde zu 98 % von institutionellen Anlegern <strong>über</strong>wiegend<br />

aus Europa getragen.


Nachdem der Emissionspreis durch <strong>das</strong> Emissionskonsortium<br />

am 8. Juli 2003 mit 29 € je Aktie festgelegt<br />

und die Zuteilung vorgenommen war,<br />

begann am 9. Juli 2003 um 11 Uhr der Handel im<br />

Prime Segment der Wiener Börse. Die Frist zur Ausübung<br />

des Greenshoe durch die Investmentbanken<br />

des Konsortiums (8. August 2003) wurde angesichts<br />

des zwischenzeitlich eingetrübten allgemeinen Börsenklimas<br />

nicht genutzt.<br />

Der Emissionserlös betrug 958 Mio €. Er kam – nach<br />

Abzug der Emissionskosten – in voller Höhe der BA-<br />

CA zugute. Wie aus dem Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember<br />

Emissionserlös (nach -kosten) in<br />

2003 ersichtlich, wurden dem<br />

Höhe von 923 Mio € zur Gänze<br />

im Eigenkapital der BA-CA Eigenkapitalkonto der Bank Austria<br />

Creditanstalt 923 Mio €<br />

zugeführt. Davon wurden 240 Mio € im Gezeichneten<br />

Kapital und 683 Mio € in den Kapitalrücklagen<br />

verbucht.<br />

Im Einklang mit den angekündigte Verwendungsabsichten<br />

<strong>über</strong>nahm die BA-CA in zwei Tranchen<br />

für die Gesamtsumme von 439 Mio € die – bis dato<br />

im Besitz der HVB befindlichen – 18,95 % an der<br />

polnischen Tochter Bank Przemyslowo-Handlowy<br />

PBK (BPH PBK, heute Bank BPH). Mit Ende 2003<br />

hielt sie einen Anteil von 71,03 %. Rund 60 Mio €<br />

des Emissionserlöses wurden für den Erwerb der<br />

Central profit banka (Bosnien-Herzegowina) sowie<br />

der Leasinggesellschaften CAC Leasing a.s. in Tschechien<br />

und CAC Leasing Slovakia a.s. verwendet.<br />

Zweitnotiz an der Warschauer Börse<br />

Am 9. September 2003 reichte die BA-CA bei der<br />

polnischen Securities and Exchange Commision<br />

(SEC) einen Börsenprospekt ein und beantragte<br />

damit ein Secondary Listing (Zweitnotiz) an der Warschauer<br />

Börse. Nach der Genehmigung durch die<br />

polnische SEC und dem Abschluss der Zulassungs-<br />

Vorarbeiten wurde die Zweitnotiz der BA-CA in<br />

Warschau am 14. Oktober 2003 aufgenommen.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt ist <strong>das</strong> erste ausländische<br />

Unternehmen mit einer Zweitnotiz an der<br />

Warschauer Börse. Mit diesem Schritt wollten wir<br />

nicht nur die Bedeutung des polnischen Banken-<br />

marktes für die BA-CA unterstreichen und den<br />

multinationalen Anspruch der Bank dokumentieren,<br />

sondern auch der Nachfrage nach internationalen<br />

Banktiteln seitens der lokalen<br />

institutionellen Anleger entspre-<br />

BA-CA erstes ausländisches<br />

chen. Da die Anlagepolitik der<br />

Unternehmen mit Zweitnotiz<br />

polnischen institutionellen Inve- an der Warschauer Börse<br />

storen außerhalb des Landes<br />

engen regulatorischen Grenzen unterliegt und die<br />

lokalen Banktitel hoch bewertet sind, deckte sich<br />

der polnische Kapitalmarkt entsprechend ein. Die<br />

Aufnahme der Aktie in Warschau war positiv.<br />

Mit 22. März 2004 wird die Aktie der Bank Austria<br />

Creditanstalt in den WIG20-Index aufgenommen,<br />

den polnischen Leitindex der 20 größten und meistgehandelten<br />

Aktien der Warschauer Börse. Die BA-<br />

CA erfüllt laut einem Ranking nach Umsatz und<br />

Streubesitz die Aufnahmekriterien: Sie lag zu diesem<br />

Zeitpunkt an 12. Stelle der gehandelten Aktien<br />

und stellte 1,15 Prozent Anteil am gesamten<br />

Umsatz sowie 2,09 Prozent am Streubesitz. Die BA-<br />

CA Aktie ging daher mit einem Gewicht von 2,5<br />

Prozent in den WIG 20-Index ein.<br />

Eigenkapital steigt 2003 um 26% auf 5,8 Mrd €<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

plus Kapitalerhöhung<br />

Eigenkapital<br />

1.1. 2003<br />

plus Konzernergebnis<br />

minus Aussschüttung für 2002<br />

negative Veränderung der<br />

Währungsrücklage<br />

positive Bewertungsveränderungen<br />

(IAS39) und Sonstiges<br />

4,6 Mrd € + 1,2 Mrd € = 5,8 Mrd €<br />

Eigenkapital<br />

31.12. 2003<br />

Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />

29


Kursentwicklung der BA-CA Aktie<br />

Handel und Kursentwicklung der neuen Aktie<br />

waren in den ersten beiden Monaten zum einen<br />

von den typischen Sonderfaktoren einer Neuemission<br />

geprägt, so bereinigten die Zeichner ihre Portefeuilles,<br />

die durch Zuteilung entstanden waren, worauf auch<br />

die hohen Umsätze in dieser Periode ein Hinweis<br />

sind. Zum anderen geriet der Börsengang, der in<br />

einer optimistischen Marktlage vorbereitet und<br />

durchgeführt wurde, vor<strong>über</strong>gehend wieder in ein<br />

skeptisches Umfeld, <strong>das</strong> vor allem Bankaktien<br />

betraf. Das Jahrestief der Aktie (Intraday 26,80 € am<br />

6. August 2003) fiel in diese Periode.<br />

Als Voraussetzung für einen nachhaltigen Kursanstieg<br />

musste die Gewöhnungsphase an die junge<br />

Aktie <strong>über</strong>wunden werden und sich der Routinebetrieb<br />

der Aktienanalyse einspielen. Nach dem Auslaufen<br />

der so genannten „Research-Blackout“-Periode<br />

Mitte August – also der Stillhalte-Phase,<br />

während der üblicherweise keine<br />

Studien von Analysten veröffent-<br />

Aufnahme der Investors<br />

licht werden – begannen nam-<br />

Story durch die Analysten<br />

hafte Researchabteilungen die<br />

Aktie der BA-CA zu „covern“ –<br />

<strong>das</strong> heißt, in den Kreis der regelmäßig beobachteten<br />

und bewerteten Titel aufzunehmen und Empfehlungen<br />

sowie Kursziele zu publizieren.<br />

Anfang September 2003 <strong>über</strong>schritt der Kurs <strong>das</strong><br />

Emissionsniveau von 29 €, wozu die Ankündigung,<br />

eine Zweitnotiz in Warschau anzustreben, maßgeblich<br />

beitrug. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses<br />

Kurse der BA-CA-Aktie und verschiedener Indizes:<br />

prozentuelle Veränderung seit der Zuteilung am 8. Juli 2003<br />

8.7.03 31.12.03 8.7. bis 1.3.04 8.7. bis<br />

31.12. 31.12.<br />

BA-CA Aktie (€) 29,00 40,50 40 % 44,35 53 %<br />

ATX-Index 1328,16 1545,15 16 % 1790,17 35 %<br />

DJ EuroStoxx/Banken 230,44 260,05 13 % 267,16 16 %<br />

DJ EuroStoxx 218,37 243,20 11% 257,55 18 %<br />

Standard&Poors500 218,37 243,20 10 % 257,55 15 %<br />

Weltaktienmarkt 802,2 941,74 17 % 991,66 24 %<br />

30 Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />

für die ersten drei Quartale, <strong>das</strong> die Markterwartungen<br />

<strong>über</strong>traf, stuften Analysten die Kursziele und<br />

Empfehlungen der Aktie Schritt für Schritt hoch. Die<br />

„Sichtbarkeit“ der Bank Austria Creditanstalt-Aktie<br />

nahm damit zu, und die Umsätze belebten sich.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus gab der starke Kursanstieg der HVB-<br />

Aktie im 4. Quartal 2003 auch der Aktie der BA-CA<br />

positive Impulse, als sich abzuzeichnen begann,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> HVB-Transformationsprogramm erfolgreich<br />

gemeistert werden würde.<br />

Marktkapitalisierung und Aktionärsstruktur<br />

am 31.12. 2003<br />

BA-CA Aktien 147.031.740 100,00 %<br />

darunter: Namensaktien 10.100 < 0,01%<br />

darunter: HVB 113.989.900 77,53 %<br />

darunter: Free Float 33.031.740 22,47 %<br />

Marktkapitalisierung 5.954,4 Mio € zum Kurs von 40,50 €<br />

Der höchste Tagesschlusskurs im Jahr 2003 wurde<br />

mit 40,50 € am Jahresultimo erreicht. Nach dem<br />

Jahreswechsel stieg der Kurs weiter an und erreichte<br />

am 27. Januar 2004 den bisherigen Höchstwert<br />

(Intraday) von 48,31 €.<br />

Auch die Ankündigung einer Kapitalerhöhung der<br />

Muttergesellschaft HVB beeinflusste <strong>das</strong> Kursniveau<br />

der BA-CA nur wenig. Zuletzt (1. März 2003)<br />

notierte die Aktie bei 44,35 €. Von der Zuteilung<br />

zum Kurs von 29 € bis zum Jahresultimo legte die<br />

BA-CA Aktie damit um 40 % zu, bis zum Abschluss<br />

des Berichts um 53 %. Zum Jahresende 2003 lag<br />

<strong>das</strong> Kurs/Gewinn-Verhältnis beim 11,9-fachen.<br />

Umsätze<br />

Seit Notierungsbeginn (von 9. Juli bis Jahresende)<br />

betrug der durchschnittliche Tagesumsatz (in Einfachzählung)<br />

294.000 Stück. Nominal war die BA-<br />

CA Aktie an der Wiener Börse der drittstärkste<br />

Umsatztitel im Gesamtjahr.<br />

Die Marktkapitalisierung der Bank Austria Creditanstalt<br />

betrug Ende Dezember 2003 rund 6 Mrd € –<br />

der Wert für den 1. März 2004 beträgt 6,5 Mrd €.


Bezogen auf den Zeitpunkt der Zuteilung der Emission<br />

(8. Juli 2003, 29 €) stieg somit die Marktkapitalisierung<br />

bis Ende Dezember 2003 um 1,7 Mrd €,<br />

im Zeitraum vom 8. Juli bis 1. März 2004 sogar um<br />

2,3 Mrd €.<br />

Die BA-CA Aktie in den Börsenindizes<br />

Bereits am 14. Juli wurde die BA-CA Aktie in den<br />

Leitindex der Wiener Börse, den ATX (Austrian Traded<br />

Index) aufgenommen. Derzeit ist sie auch noch<br />

im ATXPrime (all-share Index, in dem alle Titel des<br />

Prime Market Segments enthalten sind), im ATXFive<br />

(kapitalisierungsgewichteter Preisindex, der aus den<br />

fünf höchstgewichteten Aktien des ATX besteht)<br />

sowie in den entsprechenden MSCI-Indizes (MSCI<br />

Austria, MSCI Europe/MSCI EMU, MSCI EMU-/<br />

MSCI Europe-Bankenindizes) repräsentiert. Wie<br />

bereits erwähnt, wird die Aktie ab dem 22. März<br />

2004 auch in den WIG20-Index der Warschauer<br />

Börse aufgenommen.<br />

Dividende<br />

Die neuen Aktien wurden mit der gleichen Dividendenberechtigung<br />

ausgestattet wie alle anderen<br />

begebenen Aktien, also mit voller Dividendenberechtigung<br />

für <strong>das</strong> Gesamtjahr 2003 emittiert. In<br />

den vergangenen Jahren hat die Bank Austria Creditanstalt<br />

AG eine Dividende von 1,02 € je Aktie<br />

ausgeschüttet. Für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 wird der<br />

Hauptversammlung eine Dividende je Aktie von<br />

unverändert 1,02 € vorgeschlagen. Da die <strong>über</strong> 33<br />

Millionen neuen Aktien voll dividendenberechtigt<br />

sind, wird sich die Ausschüttung von 116 Mio € auf<br />

rund 150 Mio € erhöhen.<br />

Dividenden werden aus dem Bilanzgewinn ausgeschüttet,<br />

wie er im Einzelabschluss der BA-CA AG<br />

festgestellt wird. Der handelsrechtliche Einzelabschluss<br />

ist in deutscher Sprache bei Investor Relations<br />

verfügbar.<br />

Investor Relations (IR)<br />

Die Investor Relations-Abteilung der Bank Austria<br />

Creditanstalt versteht sich als aktives Bindeglied zwischen<br />

der Unternehmensführung und dem Kapitalmarkt.<br />

Für die BA-CA ist damit eine Außen- und Innenwirkung<br />

verbunden: Zum einen betrachten wir die zeitnahe<br />

und offene Information der Investoren, der<br />

Analysten und der interessierten Öffentlichkeit als<br />

Bringschuld. Damit wollen wir – <strong>über</strong> alle Marktphasen<br />

hinweg – Vertrauen in unsere Arbeit und<br />

unsere Vorhaben schaffen.<br />

Zum anderen fließen <strong>das</strong> Urteil und die Erwartungen<br />

des Marktes als wesentlicher Bezugsrahmen<br />

einer wertorientierten Unternehmensführung in<br />

unsere Geschäftspolitik ein. „Wie<br />

uns der Markt sieht“, ist dar<strong>über</strong><br />

Feedback des Kapitalmarkts<br />

hinaus eine wichtige objektive<br />

ein wichtiger Bezugspunkt<br />

Orientierungshilfe für die Arbeit mit Innenwirkung<br />

der Geschäftsfelder und Ressorts.<br />

Nicht zuletzt haben unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

mit der permanenten Rückmeldung des<br />

Marktes einen wichtigen Identifikationspunkt.<br />

Coverage<br />

Der Kontakt mit den Investoren und Analysten verläuft<br />

nicht nur <strong>über</strong> internationale Roadshows und<br />

Telefonkonferenzen zu den Veröffentlichungsterminen,<br />

sondern auch permanent in One-on-Ones (Einzelgesprächen)<br />

sowie die Beantwortung von Anfragen<br />

und die aktive Diskussion. Zunehmende Bedeutung<br />

gewinnt unser Online-Service. So haben wir<br />

erstmals eine strukturierte Internetversion des<br />

Geschäftsberichts ins Netz gestellt, die auch einen<br />

individuellen Datendownload zur Weiterarbeitung<br />

erlaubt. Dass die professionellen Analysten mit<br />

unserem Informationsangebot zufrieden sind, zeigt<br />

auch die relativ hohe Anzahl an Analysten, die zu<br />

unserer Aktie bereits regelmäßig Reports publizieren,<br />

obwohl wir erst seit weniger als sechs Monaten<br />

an der Börse notiert sind.<br />

Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />

31


Folgende Investmentbanken „covern“ derzeit unsere<br />

Aktie:<br />

� Citigroup<br />

� CSFB (Credit Suisse First Boston)<br />

� Deutsche Bank<br />

� Erste Bank<br />

� Goldman Sachs<br />

� ING<br />

� JP Morgan<br />

� Merrill Lynch<br />

� Raiffeisen Centro Bank<br />

� UBS<br />

Online-Informationen<br />

Mit Beginn der Notierung an der<br />

Wiener Börse haben wir begon-<br />

http://ir.ba-ca.com<br />

nen, für interessierte Anleger<br />

einen „IPO-Channel“ einzurichten,<br />

der alle Informationen zur Neuemission unserer<br />

Aktie an der Wiener Börse enthält. Unmittelbar<br />

nach Notierungsbeginn haben wir unsere Investor-<br />

Relations-Webseiten freigeschaltet.<br />

Kursentwicklung und Indexvergleich<br />

Schlusskurse seit dem Tag der Erstnotiz (8.7.2003 = 100)<br />

BA-CA<br />

ATX<br />

Europäische Bankaktien<br />

(DJ EuroStoxx/Banken)<br />

32 Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />

150<br />

145<br />

140<br />

135<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

Juli/03<br />

Die angebotenen Inhalte sind auf regen Zuspruch<br />

gestoßen. Wir bieten auf der IR-Webseite folgende<br />

Informationen an:<br />

� Aktieninfos: Kurscharts, Kennzahlen, Aktionärsstruktur<br />

� IR-News: Ad-hoc-Meldungen, IR Releases<br />

� Berichte & Finanzdaten: Kennzahlen, Factbook, Satzung,<br />

Anteilsbesitze<br />

� IR-Veranstaltungen: Finanzkalender, Roadshows,<br />

Telefon- und Pressekonferenzen (mit Audio-Dateien)<br />

� Ratings<br />

� Corporate Governance und „Director’s Dealings“<br />

� Unternehmensportrait und Präsentationen<br />

Auf der IR-Service-Seite können sich Interessierte<br />

auch für den IR-Newsletter eintragen und so immer<br />

die aktuellsten Informationen schnell und <strong>über</strong>sichtlich<br />

erhalten. Die IR-Webseite ist in Deutsch und<br />

Englisch verfügbar.<br />

Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jän./04 Feb.


Online-Geschäftsbericht<br />

Zum ersten Mal bietet die Bank Austria Creditanstalt<br />

eine interaktive Online-Version des Geschäftsberichtes<br />

mit benutzerfreundlicher Aufbereitung<br />

des gesamten Inhalts<br />

http://geschaeftsbericht2003.ba-ca.com<br />

an. Zusätzlichen Servicetools wie<br />

Themensuche, Glossar, Sitemap<br />

oder auch die Download-Möglichkeit wichtiger<br />

Finanzinformationen.<br />

Corporate Governance<br />

Im September 2002 hat der Österreichische Arbeitskreis<br />

für Corporate Governance den Österreichischen<br />

Corporate Governance Kodex (den „Kodex“)<br />

geschaffen. Im Arbeitskreis waren Wirtschaftsprüfer,<br />

Finanzanalysten, Asset-Manager, börsenotierte<br />

Gesellschaften, Investoren, die Wiener Börse und<br />

Wissenschafter vertreten.<br />

Der Kodex richtet sich vorrangig an österreichische<br />

börsenotierte Aktiengesellschaften. Geltung erlangt<br />

der Kodex durch freiwillige Selbstverpflichtung der<br />

Unternehmen zu den Corporate Governance<br />

Grundsätzen. Alle börsenotierten Gesellschaften<br />

sind daher aufgerufen, sich durch eine öffentliche<br />

Erklärung zur Beachtung des Kodex zu verpflichten.<br />

Mit Notierung der Aktien an der<br />

Wiener Börse (Juli 2003) ver-<br />

BA-CA ist dem österreichipflichtet<br />

sich die Bank Austria<br />

schen Corporate Governance<br />

Kodex verpflichtet Creditanstalt zur Beachtung des<br />

österreichischen Corporate<br />

Governance Kodex. Auch <strong>über</strong> den vorliegenden<br />

Berichtszeitraum (2003) hinaus fühlen wir uns dem<br />

Kodex verpflichtet.<br />

Diejenigen Personen, deren mögliche Handlungen<br />

unmittelbar vom Corporate Governance Kodex angesprochen<br />

werden (Vorstand, Aufsichtsrat), wurden<br />

<strong>über</strong> die entsprechenden Bestimmungen des Kodex<br />

informiert. Eines der Resultate des Kodex für die Bank<br />

Austria Creditanstalt ist die Veröffentlichung der so<br />

genannten „Director’s Dealings“, also der Transaktionen<br />

aller Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates<br />

von Aktien der Bank Austria Creditanstalt entsprechend<br />

Regel 69 des Kodex. Die Informationen<br />

<strong>über</strong> Käufe oder Verkäufe von BA-CA Aktien werden<br />

unverzüglich auf der Internetseite der BA-CA Investor<br />

Relations veröffentlicht und sind<br />

dort mindestens 3 Monate lang<br />

http://ir.ba-ca.com >><br />

nach dem Transaktionsdatum ein- Corporate Governance<br />

sehbar.<br />

Zum Schutz unserer Minderheits-/Kleinaktionäre<br />

haben wir den in §26 Abs (1) Übernahmegesetz<br />

vorgesehenen Abschlag in Höhe von 15 % bei der<br />

Bestimmung des Preises für ein Pflichtangebot in<br />

unserer Satzung (§ 8) entsprechend Regel 3 (Empfehlung)<br />

des Kodex ausgeschlossen.<br />

Österreichischer Corporate Governance Kodex Der Kodex schafft<br />

ein Regelwerk für die verantwortungsvolle Führung und Leitung von<br />

Unternehmen in Österreich. Er verfolgt <strong>das</strong> Ziel der Schaffung nachhaltigen<br />

und langfristigen Werts und der Erhöhung der Transparenz<br />

für sämtliche Aktionäre. Grundlage des Kodex sind gesetzliche<br />

Vorschriften, insbesondere des österreichischen Aktien-, Börse- und<br />

Kapitalmarktrechts, sowie in ihren Grundsätzen die OECD-Richtlinien<br />

für Corporate Governance. Gesellschaften, die sich dem Kodex unterworfen<br />

haben, müssen die Nichteinhaltung der international üblichen<br />

Regeln, wie sie im Kodex festgelegt sind, erklären und begründen.<br />

Der Kodex sieht in Regel 51 vor, <strong>das</strong>s der Aufsichtsrat<br />

aus bis zu 10 von der Hauptversammlung<br />

gewählten Mitgliedern bestehen soll. Aufgrund<br />

einer Vereinbarung unserer bestehenden Aktionäre<br />

wird unser Aufsichtsrat weiterhin aus 11 von der<br />

Hauptversammlung gewählten Mitgliedern bestehen.<br />

In Regel 61 sieht der Kodex unter anderem eine<br />

Information <strong>über</strong> Namensaktien und <strong>das</strong> Bestehen<br />

von Syndikatsverträgen vor: Unsere Namensaktionäre<br />

müssen zur wirksamen Fassung von Hauptversammlungsbeschlüssen<br />

<strong>über</strong> die Genehmigung<br />

von Spaltungen sowie bestimmter Verschmelzungen<br />

oder bestimmter Satzungsänderungen anwesend<br />

sein (siehe § 20 der Satzung) und es besteht ein<br />

Syndikatsvertrag zwischen der HypoVereinsbank<br />

und der Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten.<br />

Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />

33


Umfeld der Bankbranche 2003<br />

Für den europäischen Bankensektor war 2003 ein<br />

Jahr der Genesung nach einer gut zweijährigen Verstimmung.<br />

Zwar deutete sich im gesamtwirtschaftlichen<br />

Umfeld erst im späteren Jahresverlauf eine<br />

zaghafte konjunkturelle Nachfragebelebung nach<br />

Bankprodukten und -dienstleistungen an; die Zinsentwicklung<br />

verlieh nur wenig Rückenwind und auf<br />

den volatilen Finanzmärkten wechselten die Trends<br />

so oft wie selten zuvor. Jedoch konnte der Unternehmenssektor<br />

– wie auch die Banken selbst – seine<br />

Strukturen verbessern: Konzentration auf <strong>das</strong><br />

strategische Kerngeschäft, Abbau der Beteiligungsgeflechte<br />

und Kostensenkung; Optimierung der<br />

Bilanzen und Verbesserung der Eigenkapitalausstattung<br />

legten die notwendige Basis für eine dauerhafte<br />

Rentabilitätsverbesserung.<br />

Im zweiten Halbjahr 2003 durchschritt die Weltwirtschaft<br />

den Tiefpunkt einer drei Jahre währenden<br />

Anpassungskrise. Doch verlief die Konjunkturbelebung<br />

weder geradlinig, noch erfasste sie die<br />

wirtschaftlichen Pole der Triade gleichermaßen: Als<br />

sich der Aufschwung auch nach Ende des Irak-<br />

Krieges nicht einstellen wollte, setzten die USA ab<br />

Mai alle Mittel einer expansiven Wirtschaftspolitik<br />

ohne Rücksicht auf Verschuldung ein (Staatsausgaben,<br />

Steuersenkungen, Zins- und Wechselkurspolitik).<br />

Das US-Wachstum betrug im 2. Halbjahr<br />

4,0 %, im Gesamtjahr 3,1%. Auch Asien zeigte mit<br />

3,9 % einen kräftigen Aufschwung und verteidigte<br />

diesen durch Interventionen, handelspolitisch und<br />

auf den Devisenmärkten, gegen externe Störungen.<br />

Hingegen war <strong>das</strong> alte Europa – mit seinen <strong>über</strong>fälligen<br />

Strukturreformen beschäftigt – <strong>das</strong> Schlusslicht:<br />

Im Euro-Gebiet nahm <strong>das</strong> BIP dank der Belebung<br />

zum Jahresende gerade um 0,4 % zu.<br />

Die Finanzmärkte taten sich schwer damit, den<br />

Wendepunkt im Jahresverlauf zu identifizieren, und<br />

als er sich endlich abzeichnete, zweifelten sie entweder<br />

an der Kraft und Nachhaltigkeit des Aufschwungs<br />

oder sie konzentrierten sich auf die<br />

38 Umfeld der Bankbranche 2003<br />

Risiken aus der ungleichgewichtigen Weltzahlungsbilanz.<br />

Vor allem der Geld-, Zins- und Devisenhandel<br />

unterlag im Jahresverlauf daher manischen Stimmungsschwankungen.<br />

� Noch bis Mitte Juni hatte sich der Pessimimus zur<br />

Deflationshysterie gesteigert. Die Federal Reserve<br />

senkte die Fed Funds Rate bis Juni auf 1,0 %, den<br />

niedrigsten Stand seit 50 Jahren. Die EZB nahm ihren<br />

Leitzins in zwei Schritten, dem sechsten und siebenten<br />

seit 2001, um 3/4%-Punkte auf 2,0 % zurück.<br />

� Auch die 10-jährigen Benchmark-Renditen fielen bis<br />

Mitte Juni 2003 auf neue Tiefstände (US-T-Bonds auf<br />

3,07 %, Euro-Staatsanleihen auf 3,43 %). Parallel<br />

dazu wertete der Euro gegen<strong>über</strong> Dollar und Yen in<br />

einer ersten Welle stark auf (bis Mai auf 1,19 USD je<br />

EUR und 140 JPY je EUR).<br />

� Als die Erwartungen aufgrund der expansiven US-Wirtschaftpolitik<br />

drehten, kam es im Juni/Juli und noch einmal<br />

im Oktober zu einer abrupten Gegenbewegung<br />

auf dem Rentenmarkt. Die langfristigen Zinsen stiegen<br />

im globalen Verbund bis zum Zinshoch im Herbst um<br />

mehr als 1%-Punkt an, und auch am kurzen Ende<br />

stellten sich wieder Zinssteigerungserwartungen ein.<br />

Ende 2003 lagen die langfristigen Zinsen wieder auf<br />

Ausgangsniveau von Jahresanfang, etwa bei 4 1/4%,<br />

die kurzen Euro-Zinsen aber um 3/4%-Punkte tiefer.<br />

� Ab Mitte September, im Umfeld der G7- und IMF-<br />

Meetings in Dubai, rückten die Risiken in Zusammenhang<br />

mit der Lokomotivfunktion der US-Wirtschaft<br />

wieder in den Vordergrund. Der US-Wirtschaftsdiplomatie<br />

gelang es, eine Aufwertung der asiatischen<br />

Währungen, insbesondere des Yen, durchzusetzen. Im<br />

Ultimovergleich wertete der US-Dollar gegen<strong>über</strong> dem<br />

Euro um 17 % ab, gegen<strong>über</strong> dem Yen aber um<br />

11%, so<strong>das</strong>s der Yen zum Euro um 8 % nachgab.<br />

Einige CEE-Währungen folgten der Abwertung des<br />

US-Dollar zum Euro, allen voran der polnische Zloty<br />

(um 15 %), oder tendierten autonom zur Schwäche<br />

(wie z.B. der Forint –10 % zum Euro).


Wirtschaftswachstum<br />

(reales BIP gegen<br />

Vorquartal<br />

auf Jahresrate)<br />

Euroland<br />

USA<br />

Aktienkurse<br />

USA S&P500<br />

Euro-Gebiet<br />

EuroStoxx<br />

Zinsentwicklung<br />

US-Treasury<br />

Euro Benchmark<br />

(Bundesanleihen)<br />

EZB-Leitzins<br />

3-Monatsgeld Euro<br />

Wechselkurse<br />

Abwertung von<br />

US-Dollar und Polnischen<br />

Zloty zum Euro,<br />

Ende 2001 = 100<br />

PLN<br />

USD<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

–1<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

% p.a.<br />

5,5<br />

5,0<br />

4,5<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,0<br />

2,5<br />

2,0<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

2002 2003<br />

2002 2003<br />

2002 2003<br />

� Unbeeindruckt von diesen Klimaschwankungen setzten<br />

die Weltbörsen ihre stetige Aufwärtsbewegung<br />

seit Mitte März fort. Der Weltaktienindex legte um<br />

35 % zu, der EuroStoxx um 18 %. Trotz durchwachsener<br />

Konjunktur zählten die Deutsche Börse (DAX<br />

+37%) und auch der Wiener ATX (+34 %) zu den<br />

Spitzenreitern. Die Aktienmärkte würdigten damit<br />

offensichtlich die harten Anpassungsschritte der<br />

Unternehmen in Bezug auf Strategie, Kosten und<br />

Sanierung der Finanzierungsstruktur. In dieses Bild<br />

passen auch der Emissionsboom und die ebenfalls<br />

stark zusammengeschmolzenen Zinsaufschläge bei<br />

Unternehmensanleihen und Kreditswaps.<br />

Österreich<br />

Verglichen mit der Entwicklung im Euroraum konnte<br />

sich die österreichische Wirtschaft im Berichtsjahr<br />

relativ gut halten. Im 1. Halbjahr 2003 war die Konjunktur<br />

schwach, es kam aber zu keiner Rezession.<br />

Erst im dritten und vierten Quartal gab es Zeichen<br />

der Erholung. Zwar <strong>über</strong>trug sich die Flaute bei den<br />

wichtigsten europäischen Handelspartnern <strong>über</strong> den<br />

Außenhandel auf Österreich. Dank der relativ robusten<br />

Inlandsnachfrage konnte 2003 aber dennoch ein<br />

Wirtschaftswachstum von 0,8 % nach 1,4 % im Vorjahr<br />

erzielt werden.<br />

Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen nach zwei<br />

Jahren des Rückgangs – unterstützt durch steuerliche<br />

Anreize – real um 2,6 % (nach – 2,3 % bzw. – 4,7 %).<br />

Vorrangige Investitionsmotive waren aber noch Produktivitätssteigerungen<br />

und Ersatzinvestitionen.<br />

Deutlich verbesserte sich 2003 die Lage in der Bauwirtschaft,<br />

ebenfalls nach zwei rückläufigen Jahren.<br />

Sie wuchs um 2,0 % rascher als die Gesamtwirtschaft.<br />

Wesentlichen Anteil daran hatte der Tiefbau<br />

in Zusammenhang mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Auch der Wohnbau entwickelte sich<br />

erfreulich.<br />

Der Außenhandel konnte zwar auch 2003 einen Teil<br />

des Nachfrageausfalls nach Deutschland durch Warenexporte<br />

nach Osteuropa egalisieren, per Saldo war<br />

aber der Zuwachs von 2 % (real; 2002: +5,3 Prozent)<br />

<strong>das</strong> schwächste Ergebnis seit langem. Im Gegensatz<br />

dazu hatten die Warenimporte eine höhere Dynamik.<br />

Umfeld der Bankbranche 2003<br />

39


Trotz einer etwas stärkeren Zunahme blieb der<br />

private Konsum erneut unbefriedigend (1,4 %<br />

gegen<strong>über</strong> 0,8 % 2002). Der Anstieg der Verbraucherpreise<br />

war im gesamten Jahresverlauf 2003<br />

moderat (Inflationsrate 1,3 %). Die Pensionsprobleme<br />

und der Arbeitsmarkt lasteten aber auch 2003 auf<br />

der Stimmung. Zwar nahm die Zahl der unselbständig<br />

Beschäftigten geringfügig (um 0,2 %) zu,<br />

zugleich stieg aber die Arbeitslosenquote auf 4,4 %.<br />

Die Kreditnachfrage spiegelte 2003 <strong>das</strong> Konjunkturbild<br />

wider: Während sich die Nachfrage seitens<br />

der Unternehmen im Jahresverlauf erholte, ließ die<br />

Dynamik der Privatkredite etwas nach, allerdings<br />

zum Teil kursbedingt (Abschwächung des Yen,<br />

Fremdwährungskredite). Immer noch expandieren<br />

Privatkredite aber deutlich stärker als Firmenkredite.<br />

Entsprechend der zurückhaltenden Konsumnachfrage<br />

bei sich erholender Wirtschaft erhöhten die<br />

Österreicher die Sparquote. Dementsprechend fiel<br />

der Zuwachs beim Geldvermögen höher aus als<br />

2002. Dabei dominierten die liquiden Einlagen und<br />

Versicherungsprodukte (Lebensversicherungen, Pensionsvorsorgeprodukte)<br />

<strong>das</strong> Neugeschäft. Nach wie<br />

vor zurückhaltend war die Veranlagung in Wertpapieren<br />

einschließlich Fonds.<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE und SEE)<br />

Nach einem eher schwächeren Jahresbeginn<br />

beschleunigte sich <strong>das</strong> Wirtschaftswachstum gegen<br />

Jahresende. Mit Wachstumsraten bis zu 7,5 %<br />

waren die baltischen Staaten 2003 wieder die Länder<br />

mit der höchsten Dynamik.<br />

Während in Slowenien und<br />

Wachstum in CEE wieder<br />

Ungarn, betroffen von der euro-<br />

näher am Potenzial<br />

päischen Konjunkturflaute, <strong>das</strong><br />

Wirtschaftswachstum mit 2,8 % bzw. 2,4 % auf<br />

langjährige Tiefstwerte gefallen ist, konnte die<br />

Slowakei dank ausländischer Direktinvestitionen vor<br />

allem in der Automobilindustrie im EU-Raum weitere<br />

Marktanteile gewinnen und damit 2003 mit mehr<br />

als 4 % einen beachtlichen Anstieg des BIP halten. In<br />

der Tschechischen Republik und vor allem in Polen<br />

gewann die Konjunktur 2003 wieder an Fahrt. Das<br />

Wirtschaftswachstum in Polen, dem größten Markt<br />

40 Umfeld der Bankbranche 2003<br />

der Region, steigerte sich von 1,4 % im Jahr 2002<br />

auf 3,6 %. Wie in den meisten Ländern der Region<br />

war die Stärke des privaten Konsums 2003 die<br />

bestimmende Wachstumskomponente. Seit Beginn<br />

der zweiten Jahreshälfte 2003 erholen sich jedoch<br />

die Investitionen und werden zur treibenden Kraft.<br />

Die acht EU-Beitrittsländer aus Zentral- und Osteuropa<br />

verzeichneten 2003 einen Anstieg des BIP<br />

um durchschnittlich 3,6 %. Mit dieser Beschleunigung<br />

gegen<strong>über</strong> den eher schwachen Vorjahren<br />

2001/2002, in denen der Anstieg des BIP nur bei<br />

rund 2,5 % gelegen war, hat die Region den wirtschaftlichen<br />

Aufholprozess gegen<strong>über</strong> der Europäischen<br />

Union weiter fortgesetzt und sich auch wieder<br />

langsam ihrem Potenzialwachstum angenähert.<br />

Nach dem Beitritt zur EU stellt sich die Übernahme<br />

des Euro als nächste große Herausforderung dar. In<br />

Hinblick auf die Einhaltung des Inflationskriteriums<br />

konnten 2003 wieder Fortschritte gemacht werden.<br />

Bis auf die Slowakei, wo die Anhebung von Steuern<br />

und Gebühren die Teuerung anheizte, setzte sich<br />

der rückläufige Inflationstrend in der Region fort.<br />

Die Inflationsrate sank im Durchschnitt der neuen<br />

EU-Mitglieder auf 2,1%. Dies ebnete den Weg für<br />

eine Fortsetzung der Zinskonvergenz zum Euroraum,<br />

auch wenn immer wieder temporäre Abweichungen<br />

von diesem Pfad einzukalkulieren sind: So musste<br />

Ungarn im Juni und im November zur Stützung des<br />

schwächelnden Forint die Leitzinsen kräftig anheben,<br />

was auch den Rentenmarkt in Mitleidenschaft zog.<br />

Auch in Polen verunsicherten Bedenken <strong>über</strong> die<br />

Durchsetzbarkeit einer restriktiven Haushaltspolitik<br />

die Märkte vor allem im November mit der Folge<br />

einer volatilen Kursentwicklung des Zloty (nicht nur<br />

zum Euro, sondern auch zum USD) und eines leichten<br />

Zinsanstiegs <strong>über</strong> alle Laufzeiten.<br />

Wie erwartet potenzierte <strong>das</strong> Wachstum des<br />

monetären Sektors und des Bankgeschäfts auch<br />

2003 den Vorsprung des (nominalen) Wirtschaftswachstums<br />

gegen<strong>über</strong> den reifen EU-Märkten. Die<br />

Kreditnachfrage expandierte 2003 in CEE (CEE-5 plus<br />

Bulgarien, Rumänien und Kroatien) im Gegensatz<br />

zum Euroraum mit zweistelligen Zuwachsraten.


Gegen Jahresende beschleunigte sich die Expansion<br />

vor allem aufgrund der anziehenden Nachfrage<br />

seitens der Unternehmen in den drei großen Volkswirtschaften<br />

Polen, Ungarn und Tschechien. In allen<br />

Ländern (mit Ausnahme von Slowenien) wurde die<br />

Kreditexpansion aber von der stetig wachsenden<br />

Privatkreditnachfrage getragen. Die immer noch vorhandene<br />

Unterversorgung bei Privatkrediten (11% des<br />

BIP verglichen mit 43 % im Euroraum) bestimmt den<br />

Aufholprozess, ganz besonders dynamisch in Ländern<br />

wie Bulgarien, Rumänien, aber auch in der Slowakei.<br />

In Polen brachte der wirtschaftliche Turnaround auch<br />

eine wachsende Privatkreditnachfrage. Aufgrund des<br />

Anstiegs der letzten Jahre werden die Wachstumsraten<br />

der Privatkredite zwar nachlassen, <strong>das</strong> Neugeschäftsvolumen<br />

wird jedoch weiter hoch bleiben.<br />

Die Einlagenentwicklung konnte nicht ganz mit der<br />

Kreditexpansion Schritt halten. Dies liegt zum einen<br />

an der bereits höheren Produktnutzung in vielen<br />

Ländern (mit 45 % des BIP liegen die Einlagen in<br />

CEE nicht mehr so deutlich unter dem Euro-Durchschnitt<br />

von 72 % wie bei den Krediten), zum anderen<br />

aber auch an niedrigen Realzinsen und einem<br />

starken privaten Konsum. Zudem gewinnen auch in<br />

CEE alternative Anlageformen zusehends an Bedeutung,<br />

allen voran Pensionsvorsorgeprodukte.<br />

Wirtschaftswachstum auf unseren Kernmärkten<br />

Reales BIP gegen<strong>über</strong> Vorjahresquartal<br />

CEE-11<br />

Polen<br />

zum Vergleich Euro-Gebiet<br />

Österreich<br />

Schätzung Q2 2003, Q3 2003<br />

Prognosezenario ab Q4 2003<br />

Quelle: BA-CA Konzernvolkswirtschaft<br />

und Marktanalysen<br />

in %<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Konsequenzen für unser Bankgeschäft<br />

� Das wechselhaft volatile Finanzmarktumfeld mit<br />

seinen Trendbrüchen stellte nicht nur <strong>das</strong> Treasury<br />

vor Herausforderungen. Die Zinsstrukturkurve wurde<br />

im Jahresverlauf etwas steiler, wenn auch mit<br />

großen Schwankungen. Das ging einerseits zu<br />

Lasten des aktivseitigen und längerfristigen Firmenkundengeschäfts,<br />

andererseits aber noch nicht zu<br />

Gunsten des passivlastigen Privatkundengeschäfts.<br />

Der Rückgang der kurzfristigen Zinsen gegen<strong>über</strong><br />

dem Vorjahr – Ende des Berichtszeitraums und ganz<br />

besonders im Jahresdurchschnitt – war besonders<br />

einlagenseitig mit sinkenden Margen verbunden.<br />

� Für unser österreichisches Geschäft lief <strong>das</strong> Umfeld<br />

auf eine schwache Mengenkonjunktur hinaus.<br />

Lediglich von den Umstrukturierungen der Unternehmen<br />

gingen Impulse aus. Auch die Transaktionsvolumina,<br />

sei es im kommerziellen Bereich, sei es im<br />

privaten Wertpapierbereich, blieben verhalten.<br />

� In den CEE-Ländern setzte sich die monetäre Konvergenz<br />

fort. Die Margen entwickelten sich weiter<br />

in Richtung EU. Verzerrend auf <strong>das</strong> Ergebnis wirkten<br />

vor allem die Abwertungen jener Währungen, die<br />

sich am US-Dollar orientieren, allen voran die des<br />

polnischen Zloty (–14,5 % gg. Vorjahr).<br />

2002 2003 2004<br />

Umfeld der Bankbranche 2003<br />

41


Konzernlagebericht<br />

Obwohl sich die Nachfrage sowie <strong>das</strong> Zins- und<br />

Kapitalmarktumfeld – selbst nach den zwei<br />

schwächsten Bankjahren der letzten Jahrzehnte –<br />

auch 2003 noch nicht deutlich zum Besseren<br />

wandten, konnte die Bank Austria Creditanstalt den<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile um 43,0 % auf<br />

442 Mio € steigern.<br />

Dieser Zuwachs ist vor dem Branchenhintergrund<br />

und im Quervergleich insofern beachtlich, als er <strong>das</strong><br />

Resultat einer seit Jahren verfolgten Konzentration<br />

auf <strong>das</strong> Kerngeschäft und Kostensenkungspolitik ist<br />

und nicht die Folge tiefer Ad-hoc-Einschnitte, wie<br />

sie in der Branche 2003 gang und gäbe waren.<br />

Zwar ist die Eigenkapitalrendite (ROE nach Steuern)<br />

mit 8,7 % (nach 6,5 % im Vorjahr) absolut gesehen<br />

noch unbefriedigend, jedoch ist die Bank ihrem<br />

wichtigsten selbst gesteckten Zielpfad, bis 2006 den<br />

ROE nach Steuern auf mindestens 13 % zu steigern,<br />

einen guten Schritt näher gekommen.<br />

Komponenten der Ergebnissteigerung gegen<strong>über</strong> Vorjahr<br />

*) Abnahme des Abzugspostens<br />

= positiver Ergebnisbeitrag<br />

42 Konzernlagebericht<br />

Zins<strong>über</strong>schuss<br />

Kreditrisiko<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

Handelsergebnis<br />

Verwaltungsaufwand<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge<br />

Operatives Ergebnis (Betriebsergebnis)<br />

Finanzanlageergebnis<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile<br />

Längerfristig betrachtet liegt auch dieses Resultat<br />

noch um gut 8 % unter dem Niveau von 2001<br />

(Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 483 Mio €)<br />

und um 12 % unter jenem von 2000 (500 Mio €,<br />

2000 pro forma in der heutigen Struktur der Bank).<br />

Jedoch hat sich <strong>das</strong> operative Ergebnis der Bank<br />

Austria Creditanstalt – die qualitative Messlatte –<br />

verbessert: Das Betriebsergebnis konnte von Jahr zu<br />

Jahr – zuletzt um 5,3 % auf 602 Mio € – gesteigert<br />

werden und <strong>über</strong>traf jenes des „letzten guten Bankjahres<br />

2000“ (494 Mio €) um ein gutes Fünftel.<br />

Die Analyse der absoluten Veränderung des<br />

Ergebnisses deutet darauf hin, <strong>das</strong>s die Belastungen<br />

seitens des widrigen Konjunktur- und Zinsumfelds<br />

dank erfolgreicher Verkaufsanstrengungen aufgefangen<br />

und durch eine Reihe interner Verbesserungen<br />

kompensiert werden konnten: Der Anstieg<br />

im Ergebnis vor Steuern in Höhe von +144 Mio €<br />

resultiert aus folgenden Ergebniskomponenten:<br />

Ergebniswirkung +/– Mio € bzw. Veränderung in Prozent<br />

–5,7%<br />

– 4,7%<br />

–1,0%*<br />

>100%<br />

5,3%<br />

5,4%<br />

–13,0%*<br />

>100%<br />

28,5%<br />

43,0%<br />

–150 –120 – 90 – 60 –30 0 30 60 90 120 150<br />

Belastung des Ergebnisses Ergebnisverbesserung<br />

(…)<br />

(…)


� Der Zins<strong>über</strong>schuss nahm aufgrund der widrigen<br />

Kombination aus Mengenkonjunktur, Zinslage und<br />

Wechselkurseffekten um 5,7 % ab, was <strong>das</strong> Ergebnis<br />

aufgrund des hohen Gewichts dieser größten<br />

Ertragskomponente mit 131 Mio € belastete. Demgegen<strong>über</strong><br />

konnte der Provisions<strong>über</strong>schuss um<br />

58 Mio € (5,4 %) gesteigert werden, worin sich<br />

unter anderem die erwünschte Umschichtung vom<br />

Margen- zum Provisionsgeschäft niederschlägt.<br />

Das Handelsergebnis blieb trotz des volatilen Marktumfelds<br />

nur um 11 Mio € (– 4,7 %) hinter dem<br />

guten Vorjahresresultat zurück. Die Mindereinnahmen<br />

bei den Betriebserträgen summieren sich<br />

somit auf 84 Mio €.<br />

� Das Zurückbleiben der operativen Ertragskomponenten<br />

wurde im Wesentlichen dadurch ausgeglichen,<br />

<strong>das</strong>s um 70 Mio € (–13,0 %) weniger für<br />

Kreditrisiko aufgewandt werden musste, was der<br />

Professionalisierung des Risiko- und Kreditportfoliomanagements<br />

sowie, nicht zuletzt, dem Ausbleiben<br />

von Großinsolvenzen zu danken war. Dass<br />

der Verwaltungsaufwand trotz der Akquisitionen<br />

und des Strukturwandels der Bank ein weiteres Mal<br />

gesenkt werden konnte, entlastete die G&V um<br />

zusätzliche 24 Mio €. Auf Ebene des Betriebsergebnisses<br />

(einschließlich der sonstigen betrieblichen<br />

Erträge) ergibt sich per Saldo bereits ein Zuwachs<br />

um 30 Mio € (5,3 %).<br />

� Einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung des<br />

Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

(EGT; Ergebnis vor Steuern) leistete <strong>das</strong> Finanzanlageergebnis<br />

mit 92 Mio €. Dieser Anstieg resultiert<br />

weniger aus den darin enthaltenen Gewinnen<br />

aus Beteiligungsverkäufen, die etwa gleich hoch wie<br />

im Vorjahr waren, als aus Gewinnrealisierungen bei<br />

Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, im wirtschaftlichen<br />

Sinn also aus operativen Finanzgeschäften.<br />

Insgesamt konnten die Erträge (einschließlich Finanzanlageergebnis)<br />

<strong>das</strong> Vorjahresniveau leicht <strong>über</strong>treffen,<br />

was angesichts des Branchenumfeldes schon<br />

als Erfolg angesehen werden kann. Die Ergebnisverbesserung<br />

2003 resultiert daher aus dem „Sanie-<br />

rungserfolg“ (Kreditrisiko), dem „Sparerfolg“ (Verwaltungsaufwand)<br />

und dem „Integrationserfolg“.<br />

So konnten 2003 (<strong>über</strong> Kostensynergien hinaus) die<br />

Fremdanteile am Jahres<strong>über</strong>schuss gesenkt werden,<br />

vor allem infolge der Übernahme weiterer Anteile<br />

an der BPH, was einen größeren Teil des Ergebnisses<br />

„im Haus hält“ (Ergebniswirkung 33 Mio €).<br />

Dadurch wurden (ergebnisbedingt) höhere Ertragsteuern<br />

(44 Mio €) zum Teil kompensiert.<br />

In der „Bottomline“, d.h. im Jahres<strong>über</strong>schuss ohne<br />

Fremdanteile, verbleibt eine Gewinnsteigerung um<br />

133 Mio €, mit einer – durch die niedrigere Basis<br />

bedingten – Steigerungsrate von 43,0 %.<br />

Bei der wirtschaftlichen Analyse des Ergebnisses<br />

2003, der Erfolgskomponenten der einzelnen<br />

Geschäftsfelder sowie der Bilanzpositionen sind<br />

umfangreiche Wechselkurseffekte aus der Konvertierung<br />

der Abschlüsse der<br />

Tochtergesellschaften in Euro<br />

Wechselkurseffekte unter-<br />

(jeweils zum Ultimokurs) in Rechzeichnen<br />

Entwicklung<br />

nung zu stellen. 2003 erwirtschaftete<br />

die BA-CA 27 % ihrer Betriebserträge im<br />

Geschäftsfeld CEE (einschließlich Wiener Cost-<br />

Center). Die CEE-Länder mit der stärksten Abwertung<br />

ihrer Währungen zum Euro waren 2003 Polen<br />

(–15 %), Ungarn (–10 %) und Rumänien (–15 %).<br />

Die Töchter in diesen Ländern fielen mit 70 % der<br />

Betriebserträge des Geschäftsfeldes CEE und mit<br />

knapp 20 % der gesamten Betriebserträge stark ins<br />

Gewicht.<br />

Wenn auch die ausgewiesene Gewinn- und Verlustrechnung<br />

allein für die Feststellung des Ergebnisses<br />

maßgeblich ist, sollte der Abwertungseffekt doch<br />

bei der wirtschaftlichen Interpretation der einzelnen<br />

Ertrags- wie Aufwandspositionen beachtet werden.<br />

Durch die Saldobildung und gegenläufige Kurssicherung<br />

der erwarteten anteiligen Jahres<strong>über</strong>schüsse<br />

hebt sich die Wirkung in den Ergebnisgrößen weitgehend<br />

wieder auf. Wie in der nebenstehenden<br />

Grafik zusammengefasst, hat der Wechselkurseffekt<br />

die Betriebserträge nach Risiko der Gesamtbank um<br />

91 Mio € verringert – ohne Kurseffekte hätte sich<br />

ein Anstieg um 78 Mio € bzw. 2,5 % ergeben.<br />

Konzernlagebericht 43


Umgekehrt wurde der Rückgang des Verwaltungsaufwands<br />

2003 in Höhe von 72 Mio € durch die<br />

Kursveränderung in der Umrechnung verursacht –<br />

ohne Kurseffekte hätte sich ein Anstieg um 48 Mio €<br />

bzw. 1,9 % ergeben (auch <strong>das</strong> ist angesichts der<br />

Geschäftsexpansion noch immer ein wirtschaftlicher<br />

Erfolg). „Unter dem Strich“, <strong>das</strong> heißt auf Ebene<br />

des Jahres<strong>über</strong>schusses ohne Fremdanteile, errechnet<br />

sich noch ein Wechselkurseffekt von 11 Mio €.<br />

Im Handelsergebnis, und demzufolge in den nachfolgenden<br />

Ergebnisgrößen, ist allerdings bereits der<br />

Erfolg der Kurssicherungsoperationen (Hedging)<br />

enthalten, die während des Jahres auf die erwarteten<br />

anteiligen Jahres<strong>über</strong>schüsse der wesentlichen Töchter<br />

abgeschlossen wurden (in Höhe von 17 Mio €),<br />

ohne die <strong>das</strong> Resultat der Bank wechselkursbedingt<br />

um 28 Mio € niedriger gewesen wäre.<br />

Nach Segmenten betrachtet (Details siehe Note<br />

(30)), wurde <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern 2003 zu<br />

63 % von den österreichischen Kundengeschäftsfeldern<br />

erwirtschaftet (bei einer Eigenkapitalbindung<br />

von 55 %): Das Segment Privatkunden erhöhte <strong>das</strong><br />

Ergebnis vor Steuern um 18 % auf 175 Mio € und<br />

verbesserte die Eigenkapitalrendite (ROE vor Steuern)<br />

Wechselkurseffekte auf die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Absolute Veränderung<br />

gegen Vorjahr in Mio €,<br />

einschließlich Kurssicherungserfolg,<br />

wie<br />

in der G&V ausgewiesen<br />

Veränderung<br />

wechselkursbereinigt<br />

Wechselkurseffekt aus<br />

der Umrechnung<br />

nach Kurssicherung<br />

44 Konzernlagebericht<br />

Betriebserträge nach<br />

Kreditrisiko<br />

Verwaltungsaufwand<br />

–48<br />

Betriebsergebnis<br />

Ergebnis vor<br />

Steuern<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss<br />

ohne Fremdanteile<br />

von 20,0 % auf 23,6 %. Das Geschäftsfeld Firmenkunden<br />

steigerte <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern um die<br />

Hälfte (+53 Mio € bzw. 29,2 %) und den ROE von<br />

8,3 % auf 11,6 %. Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

steuerte bei einer Eigenkapitalbindung von 17 %<br />

rund 23 % zum Vorsteuer-Ergebnis bei (151 Mio €,<br />

um 1,7 % mehr als 2002). Hier haben die geschilderten<br />

Wechselkurseffekte rechnerisch 32 Mio €<br />

gekostet, was durch gegenläufige Kurssicherungserträge<br />

in Höhe von 11 Mio € abgemildert wurde.<br />

Unter Berücksichtigung des so<br />

berechneten Netto-Währungs-<br />

CEE-Ergebnisbeitrag steigt<br />

effekts von 21 Mio € hätte die<br />

währungsbereinigt um 26 %<br />

Steigerung gegen<strong>über</strong> 2002<br />

16 % betragen. International Markets konnte den<br />

Beitrag zum Vorsteuer-Ergebnis trotz des äußerst<br />

schwierigen Jahres um 5,8 % auf 67 Mio € erhöhen,<br />

was 10 % des Gesamtresultats entspricht.<br />

Die Eigenkapitalbindung konnte in diesem Segment<br />

von 6 % auf 4 % reduziert werden, entsprechend<br />

stark stieg der ROE von 23,8 auf 35,4 %. Das<br />

Corporate Center lieferte 2003 einen positiven<br />

Ergebnisbeitrag von 20 Mio € nach einem Minus<br />

von 38 Mio € im Vorjahr.<br />

Ergebniswirkung (Veränderung gegen Vorjahr in Mio €)<br />

–60<br />

–40<br />

–13<br />

–20<br />

0<br />

20<br />

24<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

78<br />

80<br />

100<br />

120<br />

133<br />

140<br />

144<br />

144<br />

160<br />

166<br />

180


Zu den Positionen der G&V im Einzelnen<br />

Der Zins<strong>über</strong>schuss lag 2003 – trotz einer deutlichen<br />

Verbesserung im Quartalsverlauf – mit 2.176 Mio €<br />

um 131 Mio € oder 5,7 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Ursächlich für diese Entwicklung waren konjunkturelle,<br />

monetäre und auch technische Faktoren: Auf<br />

<strong>das</strong> österreichische Kundengeschäft (<strong>das</strong> mehr als<br />

70 % des Zins<strong>über</strong>schusses stellt) wirkten sich vor<br />

allem die Konjunktur- und Zinsentwicklung aus,<br />

wenn auch sehr unterschiedlich auf <strong>das</strong> Aktiv- und<br />

<strong>das</strong> Passivgeschäft. Während sich die Ertragslage im<br />

Kreditgeschäft dank erfolgreicher Kampagnen im<br />

Privatkundenkredit (Bauen&Wohnen, Konsumentenkredit<br />

und Einkaufsreserve) sowie dank der risikoorientierten<br />

Konditionengestaltung im Firmenkundengeschäft<br />

leicht verbesserte, hatte <strong>das</strong> bilanzwirksame<br />

Einlagengeschäft die volle Last der sinkenden<br />

Marktzinsen zu tragen. Spareinlagen konnten zwar<br />

im Volumen etwa gehalten werden; da aber <strong>das</strong><br />

niedrige Zinsniveau trotz mehrfacher Anpassungen<br />

nur schwer in den Konditionen weitergegeben werden<br />

konnte, verengte sich die Marge – dies war der<br />

entscheidende Faktor. Im Privatkundensegment<br />

sank der Zins<strong>über</strong>schuss daher um 38 Mio oder<br />

4,7 %. Das Geschäftsfeld Firmenkunden konnte<br />

einen höheren Zinskonditionenbeitrag erzielen<br />

(+62 Mio € oder +8,7 %), wozu aber auch die<br />

Einbeziehung neuer Gesellschaften in den Leasing-<br />

Teilkonzern beitrug. Am stärksten, um –110 Mio €<br />

oder 17,3 %, blieb der Zins<strong>über</strong>schuss im Geschäftsfeld<br />

CEE zurück, was rechnerisch gut zur<br />

Hälfte (65 Mio €) auf Wechselkurseffekte zurückzuführen<br />

ist. Darin machten sich die mit zunehmendem<br />

Reifegrad abschmelzenden Margen bemerkbar,<br />

im späteren Verlauf von 2003 auch temporär höhere<br />

Refinanzierungskosten infolge der Zinsversteifung in<br />

Polen und Ungarn. Ein weiterer technischer Faktor<br />

geht zu Lasten des Zins<strong>über</strong>schusses: So wird ein<br />

immer größerer Teil des Fixed Income-Handels <strong>über</strong><br />

Derivate abgewickelt, woraus eine Verlagerung vom<br />

Zins- zum Handelsergebnis resultiert. Der Zins<strong>über</strong>schuss<br />

in International Markets war nicht zuletzt<br />

deshalb rückläufig (– 26 Mio € bzw. – 20 %) und ist<br />

zusammen mit dem Handels- und Finanzanlageergebnis<br />

zu beurteilen. Eine gewisse Rolle spielt<br />

dar<strong>über</strong> hinaus auch die bewusste Rückführung der<br />

zinstragenden Aktiva unter den Aspekten des Ausfallsrisikos<br />

und der Eigenkapitalbindung.<br />

Der Aufwand für <strong>das</strong> Kreditrisiko (467 Mio €)<br />

konnte 2003 – als Nettoeffekt stärkerer Auflösungen<br />

und geringerer Zuführungen zu Wertberichtigungen<br />

und Rückstellungen – um 70 Mio € oder 13 %<br />

zurückgeführt werden. Diese maßgebliche G&V-Entlastung<br />

resultierte zu mehr als zwei Dritteln aus<br />

Österreich, obwohl für Risiken aus dem Kreditgeschäft<br />

mit Geschäftskunden im Privatkundenbereich<br />

erhöhte Vorsorgen getroffen wurden (+42 Mio €<br />

oder +43,2 %). Im Segment Firmenkunden, auf <strong>das</strong><br />

48 % der gesamten risikogewichteten Aktiva entfallen,<br />

wurde <strong>das</strong> Kreditrisiko am stärksten reduziert,<br />

nämlich um 29 % oder 90 Mio € auf 228 Mio €, der<br />

Anteil an der Gesamtbankrisikovorsorge sank damit<br />

erstmals unter 50 %. Positiv entwickelte sich auch<br />

<strong>das</strong> Risiko in CEE: Um 61 Mio € (wechselkursbereinigt<br />

um 51 Mio €) konnte der Kreditrisikoaufwand<br />

in Polen verringert werden, in Tschechien um<br />

14 Mio €. Gemessen an den risikogewichteten Aktiva<br />

betrug <strong>das</strong> Kreditrisiko insgesamt 0,70 % nach<br />

0,77 %. Die Risk/Earnings-Ratio (<strong>das</strong> Verhältnis von<br />

Kreditrisiko zu Zins<strong>über</strong>schuss) verbesserte sich 2003<br />

um fast 2 %-Punkte auf 21,5 %. Das mittelfristige<br />

Ziel (2006) beträgt hier maximal 20 %.<br />

Trotz der Entlastung durch ein geringeres Kreditrisiko<br />

blieb der Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko mit<br />

1.709 Mio € um 61 Mio € oder 3,4 % hinter dem<br />

Vorjahreswert zurück (davon wechselkursbedingt<br />

54 Mio €).<br />

Der Provisions<strong>über</strong>schuss konnte 2003 um 58 Mio €<br />

oder 5,4 % auf 1.134 Mio €, <strong>das</strong> ist knapp ein Drittel<br />

(32 %) der Betriebserträge vor Kreditrisiko, gesteigert<br />

werden. Im unterjährigen Verlauf zeigt sich eine deutliche<br />

konjunkturelle Belebung der Umsätze ab dem<br />

dritten Quartal und vor allem in Zentral- und Osteuropa.<br />

Zu diesem Befund passt auch ein starker<br />

Zuwachs im Außenhandelsgeschäft, der die Einbußen<br />

im Zahlungsverkehr, u.a. aufgrund der Umsetzung<br />

der EU-Richtlinie zur Harmonisierung des Binnenzahlungsverkehrs,<br />

mehr als ausgeglichen hat (Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

aus beiden Sparten 685 Mio € (+20 Mio €<br />

Konzernlagebericht 45


oder +3 %). Mit 13,4 % haben Kreditprovisionen<br />

prozentuell am stärksten zugenommen (absolut<br />

19 Mio €). Dies ist vornehmlich auf die Erträge aus<br />

Umschichtungen von Yen-Krediten in Euro und<br />

Schweizer Franken und die damit verbundenen Risikomanagement-Produkte<br />

zurückzuführen. Auch die<br />

Provisionen aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft<br />

<strong>über</strong>schritten den Vorjahreswert deutlich (+8,7 %), in<br />

erster Linie dank einer Nachfragebelebung<br />

seitens der Firmenkun-<br />

Tiefpunkt im Dienstleistungsden,<br />

die u.a. mit der verstärkten<br />

geschäft durchschritten<br />

Notwendigkeit einer betrieblichen<br />

Pensionsvorsorge in Zusammenhang steht. Allerdings<br />

kann noch lange nicht von einer Normalisierung der<br />

Bestands- und Umsatzprovisionen im Veranlagungsgeschäft<br />

mit den Privaten gesprochen werden. Nach<br />

Segmenten betrachtet hat sich der Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

insbesonders bei den CEE-Töchtern verbessert<br />

(+25 Mio € /+8 %, wechselkursbereinigt +67 Mio € /<br />

+20%), was die fortschreitende Produktdurchdringung<br />

widerspiegelt.<br />

Mit 220 Mio € konnte die BA-CA 2003 zum dritten<br />

Mal in Folge ein Handelsergebnis <strong>über</strong> der 200 Mio €-<br />

Marke erzielen. Hatte es im ersten Halbjahr noch so<br />

ausgesehen, als würde <strong>das</strong> außergewöhnliche Vorjahresresultat<br />

von 231 Mio € noch <strong>über</strong>troffen, stellte<br />

die zweite Jahreshälfte wechselnde Anforderungen<br />

in einem erratischen Umfeld: die abrupte Tendenzwende<br />

am Geld- und Rentenmarkt rund um die<br />

Jahresmitte, die zwischenzeitliche Auf-, später umso<br />

stärkere Abwertung des US-Dollar und nicht zuletzt<br />

die Währungs- und Zinsentwicklung in Ungarn und<br />

Polen. Dennoch war <strong>das</strong> Handelsergebnis im<br />

Gesamtjahr nur um 11 Mio € oder 4,7 % rückläufig.<br />

Dazu hat die Performance der CEE-Töchter mit einer<br />

Steigerung um 39 Mio € auf 66 Mio € beigetragen.<br />

Das Handelsergebnis ist einerseits durch Wechselkurseffekte<br />

aus der Umrechnung zum Ultimo um<br />

14 Mio € belastet, andererseits werden hier 17 Mio €<br />

an gegenläufigen Kurssicherungserträgen (11 Mio €<br />

für CEE und 6 Mio € für Beteiligungen in USD) verbucht.<br />

Die Leistung der Handelsabteilungen, die<br />

Regionen <strong>über</strong>greifend nach dem Total Return-Konzept<br />

gesteuert werden, schlägt sich allerdings nicht<br />

46 Konzernlagebericht<br />

nur im Handelsergebnis, sondern auch im Zinsertrag,<br />

im Finanzanlageergebnis und in den Bewertungsänderungen<br />

nieder, die zum Teil direkt auf Eigenkapital-<br />

Unterkonten (IAS 39-Rücklagen) gebucht werden.<br />

Zusammengenommen reichten die Betriebserträge<br />

nach Kreditrisiko mit 3.063 Mio € bis auf 13 Mio €<br />

oder 0,4 % an <strong>das</strong> Vorjahresniveau heran (währungsbereinigt<br />

beträgt die Steigerungsrate 2,5 %).<br />

Der Verwaltungsaufwand (VWA) blieb 2003 weiter<br />

fest im Griff: Mit 2.479 Mio € sank er um 1% (und<br />

auch ohne die dämpfenden Effekte der Abwertungen<br />

ergibt sich nur eine geringe Steigerung um<br />

1,9 %). Er lag damit um 11% unter dem Niveau<br />

von 2001, dem Jahr der Integration der ehemaligen<br />

HVB-Osttöchter. Die Kostensenkung geht zu einem<br />

großen Teil auf Fusionssynergien in Polen zurück.<br />

Auch International Markets führte die Kosten unter<br />

eigener Verantwortung deutlich zurück. Dem steht<br />

ein Zuwachs des VWA im Segment Firmenkunden<br />

gegen<strong>über</strong>, der sowohl durch die höhere Restkostenzuteilung<br />

nach dem Tragfähigkeitsprinzip als<br />

auch durch die Einbeziehung zusätzlicher Leasing-<br />

Töchter bedingt ist. Nach Kostenarten aufgegliedert<br />

stieg der Personalaufwand um 0,7 %, zumal Aufwandssenkungen<br />

für Altersvorsorgen und Unterstützung<br />

die zunehmenden Ausgaben für Sozialaufwand<br />

sowie für Löhne und Gehälter zum Teil kompensierten.<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen, die<br />

vom laufenden Sach- und IT-Aufwand geprägt<br />

werden, sanken um 3,7 %, was sicher zum Teil die<br />

hohen Aufwendungen des Vorjahres im Zuge der<br />

Fusion von BA und CA widerspiegelt. Abschreibungen<br />

und Wertberichtigungen veränderten sich insgesamt<br />

nur wenig (– 0,7 %). Da die Betriebserträge (einschl.<br />

sonstige betriebliche Erträge) aufgrund der Konjunktur-<br />

und Zinsentwicklung noch etwas stärker<br />

nachgaben (– 2 %) als der Verwaltungsaufwand<br />

(–1%) stieg die Cost/Income-Ratio leicht von<br />

69,3 % auf 69,9 %.<br />

Der Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen<br />

drehte von minus 1 Mio € im Vorjahr auf<br />

plus 18 Mio € 2003. Darin sind realisierte Gewinne<br />

aus Verkäufen von Beteiligungen enthalten, die sich<br />

im Niveau allerdings nicht stark vom Vorjahr unter


schieden, darunter aus dem Verkauf der BA-CA<br />

Asset Finance Ltd., Glasgow, sowie eines Teils der<br />

Beteiligung an der CA Versicherung AG.<br />

Aus den operativen Erträgen abzüglich Verwaltungsaufwand<br />

ergibt sich für 2003 ein Betriebsergebnis<br />

von 602 Mio €, um 30 Mio € oder 5,3 %<br />

mehr als im Vorjahr.<br />

Das Finanzanlageergebnis erreichte 120 Mio €<br />

nach 28 Mio € im Vorjahr. In dieser Position sind<br />

rund 77 Mio € an Gewinnen aus Beteiligungsverkäufen<br />

(darunter in Zusammenhang mit der Neuordnung<br />

der Versicherungsbeteiligungen sowie der<br />

Bereinigung der Beteiligungsportefeuilles in Polen),<br />

die aber für sich genommen unter dem Vorjahresniveau<br />

liegen. Der hohe Umschwung in dieser<br />

Position von 92 Mio € ist daher zum Teil auf<br />

Gewinnrealisierungen im Investmentportefeuille des<br />

Eigenhandels zurückzuführen.<br />

Nach Abzug der Firmenwertabschreibungen (67 Mio €<br />

nach 88 Mio €) und des Saldos übrige Erträge/<br />

Aufwendungen (unverändert – 8 Mio €) ergibt sich<br />

für 2003 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />

648 Mio €; es <strong>über</strong>trifft <strong>das</strong> Vorjahresergebnis um<br />

144 Mio € oder 28,5 %.<br />

Nach Absetzung der Ertragsteuern (155 Mio €) und<br />

der Fremdanteile (51 Mio €), deren Veränderungen<br />

einander zum Teil kompensieren, schließt die Konzernrechnung<br />

für 2003 mit einem Jahres<strong>über</strong>schuss<br />

ohne Fremdanteile von 442 Mio € ab.<br />

Das entspricht einer Steigerung gegen Vorjahr um<br />

133 Mio € bzw. 43,0 %.<br />

Auf 129,9 Millionen Aktien bezogen (durchschnittliche<br />

Anzahl umlaufender Aktien 2003) errechnet<br />

sich daraus ein Ergebnis je Aktie von 3,40 € (Vorjahr<br />

2,71 €, auf 114 Mio Aktien bezogen). Trotz des<br />

Anstiegs der durchschnittlichen Aktienanzahl im<br />

Zuge der Kapitalerhöhung ist der Gewinn je Aktie<br />

um 26 % gestiegen.<br />

Die Eigenkapitalrendite nach Steuern (ROE) stieg<br />

2003 auf 8,7 % (nach 6,5 % im Vorjahr) bei einem<br />

durchschnittlich gebundenem Eigenkapital von<br />

5.056 Mio € nach 4.742 Mio €.<br />

Vorschlag für die Gewinnverwendung<br />

des <strong>Geschäftsjahr</strong>es 2003<br />

Der verteilungsfähige Gewinn wird anhand des Jahresabschlusses<br />

der Muttergesellschaft des Konzerns,<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG festgestellt. Der –<br />

auf Ebene der Bank Austria Creditanstalt AG –<br />

erwirtschaftete Gewinn des <strong>Geschäftsjahr</strong>es vom<br />

1.1.2003 bis 31.12.2003 betrug 243,5 Mio €. Nach<br />

Rücklagendotation von 98,0 Mio € und nach<br />

Zurechnung des Gewinnvortrages von 6,0 Mio €<br />

ergibt sich ein verwendungsfähiger Bilanzgewinn<br />

von 151,5 Mio €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen,<br />

auf <strong>das</strong> anspruchsberechtigte Grundkapital<br />

von 1.068.920.749,80 € eine Dividende in<br />

Höhe von 1,02 € je Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung<br />

ergibt daher bei 147.031.740 Stück<br />

Aktien einen Betrag von 150,0 Mio €. Weiters schlagen<br />

wir vor, den verbleibenden Rest von 1,5 Mio €<br />

auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

Bilanz der Bank Austria Creditanstalt<br />

Zum 31.12.2003 betrug die Bilanzsumme der<br />

Bank Austria Creditanstalt 137,1 Mrd €. Sie war<br />

damit um 10,9 Mrd € oder 7,4 % niedriger als zum<br />

Vorjahresultimo. Die Bilanzverkürzung spiegelt –<br />

einerseits und nur zum geringeren Teil – die Konjunkturlage<br />

wider; andererseits – und vorrangig –<br />

kommen darin ertragsorientierte geschäftspolitische<br />

Maßnahmen zum Ausdruck, die mit dem Vordringen<br />

der „durchlaufenden“ Finanzmarktprodukte bei der<br />

Erfüllung der Bankfunktionen in Zusammenhang<br />

stehen:<br />

� Zu den konjunkturellen (und monetären) Faktoren<br />

zählt, <strong>das</strong>s die Kreditnachfrage in Österreich nach<br />

wie vor flau war und sich auch <strong>das</strong> Einlagenaufkommen<br />

sehr verhalten entwickelt hat; so meldet<br />

die Oesterreichische Nationalbank auch für 2003<br />

(Jänner–September) erneut eine rückläufige Kreditvergabe<br />

an inländische Kunden. In Bezug auf Zentral-<br />

und Osteuropa hat die monetäre Expansion<br />

weitere Fortschritte gemacht, dies zeigt sich aber<br />

vor allem bei den Kundenforderungen der CEE-<br />

Töchter (+10,8 % in Euro) und weniger in der<br />

Bilanzsumme (+1,5 %). Dabei unterzeichnen Wechselkurseffekte<br />

<strong>das</strong> Bild: Zu konstanten Wechsel-<br />

Konzernlagebericht 47


kursen konvertiert hätten die Kundenforderungen in<br />

den CEE-Bilanzen um 22,4 % und die CEE-Bilanzsumme<br />

um 11,9 % zugenommen.<br />

� Zu den bilanzpolitischen Steuerungsmaßnahmen<br />

zählt <strong>das</strong> Bestreben des Kreditportfoliomanagements,<br />

die (risikogewichteten) Aktiva zu reduzieren<br />

und die Finanzierung der Kunden<br />

vom letztlich bilanzwirksamen<br />

Vordringen der Kapitalmarktprodukte<br />

prägt die Bilanz<br />

Engagement der BA-CA zu entkoppeln.<br />

Dies geschieht durch<br />

Forcierung der Kapitalmarktprodukte, durch zunehmende<br />

Syndizierung der Kredite schon im Neugeschäft<br />

und durch Weiterplatzierung der Kredite <strong>über</strong><br />

den Sekundärmarkt.<br />

� Noch stärkere Auswirkungen auf die Entwicklung<br />

der Bilanzstruktur hatte die Strategie der BA-CA,<br />

den Eigenhandel bzw. <strong>das</strong> Aktiv/Passivmanagement<br />

vorrangig <strong>über</strong> Derivate und weniger durch Geldmarktgeschäfte<br />

mit Kreditinstituten und Institutionellen<br />

abzuwickeln, um so die Eigenmittelbindung<br />

und die Liquiditätskosten zu reduzieren. Vor allem<br />

deshalb sank <strong>das</strong> Interbank-Geschäft aktiv- wie<br />

passivseitig stark. Die Handelsaktiva und -passiva<br />

(aber auch sonstige Aktiva und sonstige Passiva), die<br />

stattdessen immer stärker <strong>das</strong> Handelsgeschäft darstellen,<br />

schwanken allerdings je nach der aktuellen<br />

Veränderung der Aktiva 2003<br />

Ultimovergleich 2003/2002<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

nach Kreditrisiko<br />

Forderungen an Kunden<br />

nach Kreditrisiko<br />

Handelsaktiva<br />

Finanzanlagen<br />

Barreserve, Sachanlagen,<br />

Immaterielles AV, Sonstige Aktiva<br />

48 Konzernlagebericht<br />

–14,8%<br />

–14,8%<br />

Bilanzsumme<br />

–10,9 Mrd €<br />

–7,4%<br />

–11,5%<br />

Positionierung des Handels sehr stark, im zweiten<br />

Halbjahr 2003 wurden sie im Zuge von Positionsänderungen<br />

und Gewinnrealisierungen der Handelsund<br />

Investmentbücher stark reduziert.<br />

Auf der Aktivseite wurde <strong>das</strong> Interbankgeschäft<br />

im Einklang mit diesen Tendenzen auch 2003<br />

zurückgeführt: Die Forderungen an Kreditinstitute<br />

(25,1 Mrd €) sanken um 4,4 Mrd € oder 15 %, was<br />

rund zwei Fünftel des Rückgangs der Bilanzsumme<br />

ausmacht. Handelsaktiva (16,1 Mrd €) lagen infolge<br />

von reduzierten Positionen und Marktwertveränderungen<br />

um 14,8 % unter Ultimostand. Auch die<br />

Finanzanlagen (15,9 Mrd €) wurden kräftig abgebaut<br />

(um 2,1 Mrd € oder 11,5 %), wofür sonstige<br />

Beteiligungen und Verkäufe zur Gewinnrealisierung<br />

an festverzinslichen Wertpapieren des AfS-Bestandes<br />

den Ausschlag gaben. Die sonstigen Aktiva, die<br />

ebenfalls Derivate-Positionen, aber zu Hedge-<br />

Zwecken, enthalten, haben ebenfalls abgenommen<br />

(–1,9 Mrd € bzw. – 41,7 %). Diese drei „handelsnahen“<br />

Positionen sind zusammengenommen für<br />

62 % der Bilanzschrumpfung maßgeblich.<br />

Die wirtschaftlich wichtigste Aktivposition, nämlich<br />

Forderungen an Kunden, die mit 76,0 Mrd € mehr<br />

als die Hälfte (55 %) der Bilanzsumme stellen, blieb<br />

demgegen<strong>über</strong> insgesamt stabil (– 357 Mio € oder<br />

–15,8%<br />

+/– Mio €<br />

– 0,4%<br />

–5.000 – 4.000 – 3.000 –2.000 –1.000 0 1.000<br />

Struktur der Aktiva<br />

per 31.12.2003: 137,1 Mrd €<br />

in %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

18,3%<br />

52,9%<br />

11,8%<br />

11,6%<br />

5,4%<br />

2002


– 0,5 %). Rückläufig waren hier aber vor allem die<br />

Geldanlagen der Bank bei Kunden (–1,5 Mrd € oder<br />

– 56,0 %) und sonstige Kredite (–1,1 Mrd € oder<br />

– 17,3 %), worunter <strong>das</strong> Geldhandelsgeschäft mit<br />

der institutionellen Kundschaft zu verstehen ist<br />

(Pensionsgeschäfte, Tages- und Termingelder).<br />

Darlehen an Kunden blieben unverändert (– 0,2 %),<br />

Kontokorrentkredite (+2,9 %)<br />

und Immobilienfinanzierung<br />

Kundenkredit expansiv<br />

(+11,9 %) sowie Leasingforderungen<br />

(+33,8 %) nahmen hingegen stark zu. Das<br />

Kunden-Kreditgeschäft war somit expansiv. Auch<br />

hier unterzeichnen übrigens Wechselkurseffekte <strong>das</strong><br />

Bild: So stiegen die Forderungen in den Bilanzen der<br />

CEE-Länder in Euro um 10,8 %, umgerechnet zu<br />

Wechselkursen von Ende 2002 aber um 22,4 %.<br />

Die Bestandsposition Risikovorsorge zu Forderungen<br />

reduzierte sich per Ende 2003 gegen<strong>über</strong> 2002 um<br />

132 Mio € auf 3,5 Mrd €. Die Zuführungen (etwas<br />

höher als im Vorjahr) wurden durch (jeweils ebenfalls<br />

höhere) Auflösungen, Verwendungen und nicht<br />

zuletzt Währungsdifferenzen <strong>über</strong>kompensiert.<br />

Auf der Passivseite wurden die Verbindlichkeiten<br />

gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 2003 um 1,9 Mrd € oder<br />

4,6 % auf 39,1 Mrd € zurückgeführt, und zwar ausschließlich<br />

bei unterjährigen Laufzeiten. Die Handels-<br />

Struktur der Passiva Veränderung der Passiva 2003<br />

per 31.12.2003: 137,1 Mrd € Ultimovergleich 2003/2002<br />

in % +/– Mio €<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

28,6%<br />

39,3%<br />

12,7%<br />

6,2%<br />

4,8%<br />

8,5%<br />

2002<br />

– 4,8%<br />

Bilanzsumme<br />

–10,9 Mrd €<br />

–7,4%<br />

–13,0%<br />

– 4,6%<br />

–14,9%<br />

–19,9%<br />

–1,0%<br />

–5.000 –4.000 –3.000 –2.000 –1.000 0 1.000<br />

passiva, worunter vor allem negative Marktwerte aus<br />

derivativen Finanzmarktinstrumenten ausgewiesen<br />

werden, sanken parallel zur Entwicklung auf der<br />

Aktivseite um 1,9 Mrd € oder 18,5 % auf 8,6 Mrd €.<br />

Die Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden (53,8 Mrd €)<br />

gaben um 4,8 % oder 2,7 Mrd € nach (hier haben<br />

sich die Wechselkurseffekte mit 1,5 Mrd € ausgewirkt).<br />

Am stärksten fiel die Abnahme der kurzlaufenden<br />

Termingelder ins Gewicht.<br />

Dagegen konnte der Bestand an<br />

Spareinlagen gehalten,<br />

Spareinlagen dank einer erfolg-<br />

Termingelder rückläufig,<br />

reichen Primärmittelinitiative zur Tilgung eigener Emissionen<br />

Zeit des Zinstiefs im ersten Halbjahr<br />

bei 17,6 Mrd € gehalten werden (+0,3 %);<br />

damit entfällt ein Drittel der Kundengelder auf diese<br />

wichtige Refinanzierungsquelle.<br />

Zusammen mit den verbrieften Verbindlichkeiten<br />

(17,4 Mrd €), die wegen umfangreicher Tilgungen<br />

um 13,0 % abgenommen haben, sowie inklusive<br />

Nachrangkapital (–16,1% auf 5,4 Mrd €) stellen die<br />

„Primärmittel“ mit 76,6 Mrd € mehr als die Hälfte<br />

(55 %) der Bilanzsumme. Nachrangkapital wurde –<br />

angesichts der verbesserten Eigenkapitalaustattung<br />

infolge der Kapitalerhöhung – als relativ teure Refinanzierungsquelle<br />

zurückgeführt.<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong><br />

Kreditinstituten<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

Handelspassiva<br />

Sonstige Passiva und Rückstellungen<br />

Eigenkapital, Nachrangkapital,<br />

Anteile im Fremdbesitz<br />

Konzernlagebericht 49


Rückstellungen veränderten sich kaum. Sonstige<br />

Passiva sanken in erster Linie aufgrund gesunkener<br />

negativer Marktwerte aus derivativen Hedginginstrumenten<br />

um 1,6 Mrd € oder 33,3 % auf 3,1 Mrd €.<br />

Anteile im Fremdbesitz wurden im Zuge der Übernahme<br />

weiterer Anteile an CEE-Töchtern von der<br />

HypoVereinsbank um 288 Mio € oder 44,3 % auf<br />

362 Mio € reduziert.<br />

Das Eigenkapital nahm gegen<strong>über</strong> Ultimo 2002 um<br />

1,2 Mrd € auf 5,8 Mrd € zu (4,2 % der Bilanzsumme).<br />

Den Ausschlag dafür gab die Kapitalerhöhung<br />

gegen Ausgabe neuer Aktien, die abzüglich<br />

der Emissionskosten (53 Mio €) 923 Mio € erbrachte.<br />

Davon wurden 240 Mio € dem<br />

gezeichneten Kapital zugeteilt<br />

Gut ein Viertel mehr Eigen-<br />

und 683 Mio € unter Kapitalrückkapital<br />

dank Kapitalerhöhung<br />

und Gewinnthesaurierung lagen verbucht. Der Einstellung<br />

des Konzernergebnisses (Jahres<strong>über</strong>schuss<br />

ohne Fremdanteile in Höhe von 442 Mio €)<br />

in die Gewinnrücklage standen u.a. die Ausschüttung<br />

(116 Mio €), ein Abgang in der Währungsrücklage<br />

(233 Mio €) und eine positive Veränderung<br />

der erfolgsneutralen Bewertungsrücklage nach IAS<br />

39 von 126 Mio € gegen<strong>über</strong>.<br />

Eigenmittel<br />

Der Rückgang der Bemessungsgrundlage nach<br />

BWG (Bankbuch) um insgesamt 1,6 Mrd € bzw.<br />

2,4 % auf 65,6 Mrd € ist zum einen auf den Verkauf<br />

der BA/CA Asset Finance (– 0,9 Mrd €), zum<br />

anderen auf rückläufige Volumina im Inlandsgeschäft<br />

zurückzuführen, die durch Zuwächse im<br />

Auslandsgeschäft nur teilweise kompensiert werden<br />

konnten. Es ergibt sich dadurch ein um 0,1 Mrd €<br />

geringeres Eigenmittelerfordernis gegen<strong>über</strong> dem<br />

Jahresende 2002.<br />

Die anrechenbaren Eigenmittel erhöhten sich im<br />

Zeitraum 2003 um 1,1 Mrd € oder 14,4 % auf<br />

8,6 Mrd €. Der Anstieg im Kernkapital um 0,5 Mrd €<br />

(+12 %) resultiert einerseits aus der im Juli stattgefundenen<br />

Kapitalerhöhung von 0,9 Mrd € und der<br />

Thesaurierung von erwirtschafteten Überschüssen.<br />

Andererseits wirkten der Erwerb von restlichen<br />

50 Konzernlagebericht<br />

Anteilen an der Bank BPH sowie Währungseffekte<br />

bremsend. Die Anrechenbarkeit des nachrangigen<br />

Kapitals erhöhte sich aufgrund des gestiegenen<br />

Kernkapitals.<br />

Aufgrund der reduzierten Bemessungsgrundlage<br />

und der gestiegenen Kapitalkomponenten erhöhten<br />

sich die Kernkapitalquote von 6,8 % auf 7,8 % und<br />

die Gesamtkapitalquote von 11,2 % auf 13,1%.<br />

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Am 14. Jänner 2004 hat die polnische Bank BPH<br />

einen Vertrag <strong>über</strong> den Verkauf ihres Anteils von<br />

71,2 % an der Gornoslaski Bank Gospordaczy mit<br />

der Getin Holding unterschrieben. Der Verkaufspreis<br />

beträgt 255 Mio Zloty. Der Verkauf erfolgte vorbehaltlich<br />

der Zustimmung der zuständigen Behörden.<br />

Mit Wirkung vom 1.1.2004 ist Stefan Ermisch neues<br />

Mitglied im Vorstand der Bank Austria Creditanstalt<br />

AG für den per 31.12.2003 ausgeschiedenen Helmut<br />

Gropper. Am 26.1.2004 schieden Karl Samstag<br />

(Generaldirektor) und Mag. Friedrich Kadrnoska<br />

(Generaldirektor-Stv.) aus dem Vorstand aus und mit<br />

27.1.2004 wurde Dr. Johann Strobl Vorstandsmitglied<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG (s. Tz. 48).<br />

Mit demselben Datum wurde Dr. Erich Hampel zum<br />

Vorsitzenden und Generaldirektor und Mag. Wolfgang<br />

Haller zum Vorsitzenden-Stv. und Generaldirektor-Stv.<br />

ernannt.<br />

Die Regierungsparteien planen neben anderen<br />

Änderungen in der Steuergesetzgebung eine Reduktion<br />

der Körperschaftschaftsteuer von 34 % auf<br />

25 %. Diese soll im Juli 2004 Gesetz werden und ab<br />

1. Jänner 2005 gelten. Die voraussichtliche Steuersatzänderung<br />

ab 2005 würde bei Gleichbleiben aller<br />

übrigen Parameter eine Kürzung der aktiven Steuerabgrenzung<br />

auf noch nicht genutzte Verlustvorträge<br />

um ca. 91 Mio € nach sich ziehen. Allerdings ist in<br />

den nächsten Jahren der Verbrauch durch künftige<br />

steuerliche Gewinne neu zu evaluieren.<br />

Am 17.2.2004 hat die Bank Austria Creditanstalt<br />

AG 9.557.680 Stück Aktien der Wienerberger AG<br />

zum Stückpreis von 24,5 € verkauft.


Ausblick auf 2004<br />

Weltwirtschaftliches Umfeld<br />

Der Umschwung der Weltkonjunktur in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2003 war – wenn auch von niedrigem<br />

Niveau ausgehend – einer der stärksten der letzten<br />

20 Jahre. Er wird sich auch 2004 fortsetzen: Das<br />

globale BIP wird real um<br />

Volkswirtschaftliche Prognosen 3,4 % zunehmen nach<br />

Reales BIP, % 2002 2003 2004 2,5 % im Vorjahr, allerdings<br />

USA 2,2 3,1 4,6 mit großen Divergenzen<br />

Japan – 0,3 2,7 1,7 unter den Weltregionen.<br />

Euroraum 0,9 0,4 1,6<br />

CEE-8 (EU 2004) 2,5 3,6 3,9 Vom Wachstum in den USA<br />

Südosteuropa 4,7 4,0 4,2 gehen in den ersten Quar-<br />

Österreich 2002 2003 2004 talen noch kräftige Impulse<br />

BIP-Wachstum 1,4 0,8 2,1 aus.<br />

Privater Konsum 0,8 1,4 1,7<br />

Ausrüstungen – 4,7 2,6 4,8 Die US-Wirtschaft expan-<br />

Bauinvestitionen – 0,6 2,0 1,6 diert zunächst mit starkem<br />

Exporte i.w.S.<br />

Importe i.w.S.<br />

3,8<br />

1,3<br />

0,7<br />

1,9<br />

5,8<br />

6,0<br />

Produktivitätsfortschritt, später<br />

wird der Aufschwung an<br />

CEE-Länder 2002 2003 2004<br />

Breite gewinnen und auch<br />

Polen<br />

Tschechien<br />

Ungarn<br />

1,4<br />

2,0<br />

3,5<br />

3,7<br />

2,9<br />

2,8<br />

4,3<br />

3,0<br />

3,2<br />

den Arbeitsmarkt erfassen.<br />

Aufgrund der auslaufenden<br />

Slowakei 4,4 4,1 3,8 fiskalischen und monetären<br />

Slowenien 2,9 2,4 3,3 Stimuli wird er aber im wei-<br />

Kroatien<br />

Bosnien u. Herzeg.<br />

5,2<br />

5,5<br />

4,3<br />

3,3<br />

3,5<br />

5,0<br />

teren Jahresverlauf wieder<br />

Serbien u. Mont. 4,0 1,5 2,5 nachlassen. Ein stabiler und<br />

Bulgarien 4,8 4,6 4,8 selbsttragender Aufschwung<br />

Rumänien 4,9 4,4 4,7<br />

hat sich demgegen<strong>über</strong> in<br />

den Schwellenländern Asiens<br />

herausgebildet (Wachstum 5,6 %), und auch die<br />

CEE-Länder werden mit real gut 4 % deutlich <strong>über</strong>durchschnittlich<br />

expandieren.<br />

Trotz dieses positiven Umfelds wird <strong>das</strong> Wachstum im<br />

Euro-Gebiet 2004 aus heutiger Sicht mit 1,6 % nach<br />

0,4 % am schwächsten ausfallen. In den meisten<br />

Ländern lasten die Strukturprobleme und Reformen<br />

(Arbeitsmarkt, Altersvorsorge, Staatshaushalte) auf<br />

der Konsumneigung und Einkommensentwicklung.<br />

Die vorhandenen externen Nachfrageimpulse werden<br />

durch die effektive Euro-Aufwertung von 2003 mit<br />

Zeitverzögerung gedämpft. Positiver sind Lage und<br />

Erwartungen in der Industrie: Hier sorgen der aufge-<br />

staute Investitionsbedarf (vor allem Ersatzinvestitionen)<br />

und die fortgesetzte strategische Neupositionierung<br />

der Unternehmen für eine Besserung.<br />

Der zyklische Verlauf in den USA und <strong>das</strong> unterschiedliche<br />

Wachstumstempo in den Weltregionen<br />

werden die Finanzmärkte auch 2004 prägen. Angesichts<br />

zunehmender Preisrisiken und verbesserter<br />

Kapazitätsauslastung gehen wir davon aus, <strong>das</strong>s die<br />

US-Notenbank im Sommer beginnen wird, die Leitzinsen<br />

in mehreren Schritten anzuheben (bis Jahresende<br />

auf 1,75 %), was bei dem derzeitigen Niveau<br />

von 1% einer Normalisierung gleichkommt. Die<br />

Europäische Zentralbank (EZB) wird ihr Zinsniveau<br />

bis gegen Ende des Jahres beibehalten, jedenfalls<br />

solange der US-Dollar zur Schwäche tendiert.<br />

Die Devisenmärkte werden 2004 nicht nur hoch<br />

volatil sein, sie bergen auch gefährliche Risiken. Die<br />

weltwirtschaftlichen Asymmetrien (ablesbar am steigenden<br />

US-Leistungsbilanzdefizit) bewirken eine<br />

fundamentale US-Dollar-Schwäche mit der Möglichkeit<br />

eines Kursabsturzes, der die Weltwirtschaft in<br />

Mitleidenschaft ziehen könnte.<br />

Die asiatischen Zentralbanken,<br />

Weltwirtschaftliche<br />

allen voran die japanische, inter- Asymmetrien bergen Risiken<br />

venieren derzeit mit kaum auf- für den Aufschwung<br />

rechtzuerhaltenden Volumina gegen<br />

eine Aufwertung ihrer Währungen, indem sie<br />

massiv US-Staatstitel kaufen. Auch die langfristigen<br />

US-Zinsen, die aus diesem Grund derzeit niedriger<br />

sind, als es der Konjunktur entspräche, könnten<br />

daher bis zur Jahresmitte deutlicher anziehen als<br />

derzeit bereits erwartet.<br />

Aufgrund des engen Verbunds der Rentenmärkte<br />

gehen wir auch im mittleren Szenario daher von<br />

steigenden langfristigen, bei nur wenig veränderten<br />

kurzfristigen Zinsen im Euro-Bereich, also von einer<br />

Aufrichtung der Zinsstrukturkurve aus. Der europäische<br />

Aktienmarkt wird sich dennoch weiter erholen.<br />

Die Restrukturierung und Konzentration auf<br />

<strong>das</strong> Kerngeschäft sowie eine verbesserte Kapazitätsausnutzung<br />

ermöglichen den Unternehmen eine<br />

Produktivitäts- und Gewinnsteigerung auch bei<br />

schwachem gesamtwirtschaftlichem Wachstum.<br />

Konzernlagebericht 51


Konjunktur auf unseren Kernmärkten<br />

Österreich und CEE<br />

Gemessen am europäischen Umfeld werden sich die<br />

beiden Kernmärkte der BA-CA deutlich <strong>über</strong>durchschnittlich<br />

entwickeln.<br />

In Österreich deuten die Umfragen für 2004 auf<br />

eine weitere Fortsetzung der Erholung hin, die im<br />

vierten Quartal 2003 an Kraft gewonnen hat. Für<br />

2004 erwarten wir im Durchschnitt 2,1% reales<br />

Wachstum, obwohl von der Fiskalpolitik nur wenig<br />

Impulse ausgehen. Wichtige dynamische Anstöße<br />

gehen von den Exporten (+5,8 %) aus, als Wachstumsträger<br />

werden jedoch die Ausrüstungsinvestitionen<br />

(+4,8 %), die Baunachfrage (+1,6 %) und<br />

der private Konsum (+1,7 %) ins Gewicht fallen. Die<br />

Inflation bleibt niedrig. Am Arbeitsmarkt ist noch<br />

keine durchgreifende Erholung, aber immerhin eine<br />

weitere Stabilisierung absehbar. Die Beschäftigung<br />

wird 2004 wieder um rund 1/2% zulegen.<br />

Die Geldvermögensbildung wird 2004 mit 5,4 %<br />

stärker zunehmen als 2003 und in den konjunkturbzw.<br />

kursbedingt schwachen Jahren davor. Die<br />

Zuwächse im Wertpapierbereich<br />

werden ab 2004 wieder <strong>über</strong><br />

Wieder höhere Anlage-<br />

dem Wachstum der gesamten<br />

aneignung und anziehende<br />

Kreditnachfrage in Österreich Veranlagung liegen. Das Aufkommen<br />

von Einlagen wird zwar<br />

unterdurchschnittlich wachsen, aber die größte<br />

Anlagesumme auf den Markt bringen. Auf der<br />

Finanzierungsseite werden Privatkredite wie in den<br />

vergangenen Jahren relativ robust expandieren. Die<br />

Nachfrage nach Firmenkrediten wird sich wieder<br />

beschleunigen.<br />

In Zentral- und Osteuropa (einschließlich Südosteuropa)<br />

wird sich <strong>das</strong> Wachstum insgesamt wieder<br />

der mittelfristigen Trendrate annähern und auf<br />

4,1% beschleunigen (nach 3,8 % und 3,1% in den<br />

beiden Vorjahren). Dabei werden die Investitionen<br />

zum bestimmenden Wachstumsträger. Für die Beitrittsländer<br />

ist mit einer Steigerung des Investitionswachstums<br />

von 2,1% 2003 auf 6,7 % 2004 und<br />

8% 2005 zu rechnen. Das unterstreicht, welche<br />

Impulse auch nach langen Jahren der Vorbereitung<br />

52 Konzernlagebericht<br />

vom Vollzug der ersten Runde der EU-Erweiterung<br />

ausgehen. Am 1. Mai 2004 treten der Europäischen<br />

Union acht CEE-Länder bei, darunter fünf aus unserem<br />

Kernmarkt. Die unbeschränkte Teilnahme am<br />

gemeinsamen Binnenmarkt wird die wirtschaftliche<br />

Verflechtung zwischen der Region und der EU, und<br />

hier insbesondere mit Deutschland<br />

und Österreich, weiter ver-<br />

CEE-Standorte noch attraktiver<br />

tiefen und zusätzliche Wachs-<br />

wirtschaftliche Verflechtung<br />

tumsimpulse setzen. Ein CEE- auch im Mittelstand<br />

Engagement wird nun auch für<br />

mittelständische Unternehmen hochinteressant. Die<br />

Investitionen der internationalen Unternehmen sind<br />

nicht nur wegen ihres Volumens, sondern auch<br />

wegen der Initial- und Multiplikatoreffekte bedeutend.<br />

Obwohl die Absorptionsfähigkeit der neuen<br />

EU-Mitglieder 2004 noch gering sein wird, werden<br />

die Wachstumsperspektiven durch die EU-Strukturbeihilfen<br />

(23,4 Mrd € bzw. 1,7 % des BIP 2004 bis<br />

2006) zusätzlich untermauert.<br />

Begrenzt wird die Dynamik in CEE jedoch von der<br />

Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung, um in<br />

einer absehbaren Zeitspanne die Maastricht-Kriterien<br />

für die Übernahme des Euro zu erfüllen. Die dafür<br />

nötigen Einschnitte wirken temporär nicht nur<br />

wachstumsdämpfend, sondern in manchen Ländern<br />

<strong>über</strong> Steuer- und Gebührenerhöhungen auch preiserhöhend.<br />

Dieser politisch schwierige Prozess, sowie<br />

die faktische Orientierung mancher Währungen am<br />

US-Dollar, kann bei den Zinsen zeitweise Abweichungen<br />

vom Konvergenzpfad verursachen.<br />

Für die acht neuen EU-Mitglieder erwarten wir dennoch<br />

für 2004 einen Anstieg des realen BIP um fast<br />

4% (2003: 3,6 %). Das Baltikum wird mit Zuwachsraten<br />

von 5 bis zu 6 1/2% am stärksten expandieren.<br />

In Zentraleuropa kann sich Polen als dynamischste<br />

Volkswirtschaft mit einem Anstieg des BIP<br />

um 4,3 % behaupten. Auch in allen anderen<br />

Ländern der Region wird ab dem laufenden Jahr <strong>das</strong><br />

Wirtschaftswachstum voraussichtlich <strong>über</strong> der 3 %-<br />

Grenze liegen. In den meisten Ländern Südosteuropas<br />

ist sogar mit Wachstumsraten von 4 % und<br />

mehr zu rechnen.


Zur weiteren Entwicklung der Bank<br />

Auch 2004 kann sich der Bankensektor noch nicht<br />

auf den konjunkturellen Aufwind verlassen. Die<br />

Bank Austria Creditanstalt ist aber hervorragend<br />

positioniert, um von dem geschilderten Konjunkturprofil,<br />

namentlich von der Investitionsbelebung,<br />

dem Konvergenzprozess in CEE und der zunehmenden<br />

Verflechtung ihrer Kernmärkte zu profitieren.<br />

Wir erwarten, <strong>das</strong>s sich die nachhaltigen Ertragskomponenten,<br />

Zins- und Provisions<strong>über</strong>schuss, wie<br />

schon im Verlauf von 2003, auch in diesem Jahr verbessern.<br />

In Österreich führen wir dies weniger auf<br />

die günstigere Volumens- und Margenentwicklung<br />

zurück als auf den Erfolg einer intensiven Marktbearbeitung<br />

nach industriellen Vorbildern.<br />

Der prognostizierte Anstieg der mittel- bis langfristigen<br />

Zinsen erschwert zwar für sich genommen <strong>das</strong><br />

Kreditgeschäft; dem stehen jedoch die Erwartung<br />

erfolgreicher Kampagnen mit Volumenszuwächsen<br />

im Neugeschäft bei Privat- wie auch bei Firmenkundenkrediten<br />

sowie zumindest gleichbleibende<br />

Margen aufgrund des risikoadäquaten Pricings<br />

gegen<strong>über</strong>. Trotz der nach wie<br />

vor angespannten Lage bei den<br />

Österreich: Mit Verkaufs-<br />

Insolvenzen in Österreich erwaroffensiven<br />

leichte<br />

Konjunkturbelebung nutzen<br />

ten wir ein weiter rückläufiges<br />

Kreditrisiko. Einlagenseitig wird<br />

die Bank an dem erhöhten Aufkommen und an der<br />

zinsbedingten Margenverbesserung partizipieren.<br />

Für den Wertpapierbereich gehen wir davon aus,<br />

<strong>das</strong>s sich die unterstellte Aufwärtsentwicklung der<br />

Börsen in Verbindung mit einer wieder höheren<br />

Risikoneigung der Anleger in Depotumschichtungen<br />

und lebhafterem Neugeschäft niederschlagen wird.<br />

Der steigenden Nachfrage nach Alters- und Pensionsvorsorgeprodukten<br />

entsprechen wir mit bedarfsorientiert<br />

strukturierten Lösungen. Höhere Provisionserträge<br />

aus dem Wertpapiergeschäft sollten<br />

Ertragseinbußen im Auslandszahlungsverkehr mehr<br />

als ausgleichen.<br />

In den CEE-Ländern wird <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft<br />

von den internationalen Direktinvestitionen begünstigt.<br />

Hier wird die BA-CA ihre einzigartige Position<br />

als Vermittler im Dreieck Deutschland – Österreich –<br />

CEE durch eine <strong>über</strong>regional koordinierte Kundenbetreuung<br />

und eine homogenere, flächendeckend<br />

angebotene Produktpalette zur<br />

Geltung bringen. Dabei wird sie<br />

CEE: Internationale Integration<br />

die strategischen Vorteile aus<br />

und Konvergenz im Jahr<br />

dem Verbund mit der HVB der EU-Beitritte beschleunigt<br />

Group verstärkt umsetzen. Steigende<br />

Monetarisierung und Produktdurchdringung<br />

sind zwar langfristige Trends, werden aber auch<br />

2004 zu Volumenszuwächsen im lokalen Retailgeschäft<br />

führen. Ins Gewicht fällt hier die fortgesetzte<br />

Belebung in Polen. Die Expansion in CEE werden wir<br />

– wie angekündigt – durch organisches Wachstum<br />

und/oder durch Akquisitionen unter Einsatz der in<br />

der Kapitalerhöhung von Juli 2003 aufgenommenen<br />

Mittel rentabilitätsbewusst vorantreiben.<br />

Insgesamt – einschließlich eines guten Handelsergebnisses<br />

auf Höhe der letzten Jahre – planen wir<br />

einen moderaten Anstieg der operativen Erträge in<br />

der Größenordnung von 3 % bis 5 %. Zusammen<br />

mit einer neuerlichen leichten Senkung des Verwaltungsaufwands<br />

wird dies zu einem mindestens<br />

zweistelligen Prozentanstieg beim Betriebsergebnis<br />

führen. Dabei unterstellen wir eine deutliche Produktivitätssteigerung<br />

aus der erfolgreichen Umsetzung<br />

unserer laufenden Projekte zur Straffung der<br />

Prozesse entlang der Leistungskette und zur Bündelung<br />

der Abwicklungsfunktionen unter Einschluss<br />

der Möglichkeit von Auslagerungen.<br />

Im Endeffekt erwarten wir, <strong>das</strong>s die BA-CA auf ihrem<br />

mittelfristigen Zielpfad (2006: ROE nach Steuern von<br />

13 %, Cost/Income-Ratio unter 63 %) ein weiteres<br />

Stück vorankommt. Im Basisszenario – <strong>das</strong> heißt,<br />

ohne besondere Risiken seitens der Zins- und Wechselkursentwicklung<br />

– peilen wir einen Anstieg des<br />

Ergebnisses vor Steuern von <strong>über</strong> 15 % an.<br />

Konzernlagebericht 53


G&V Privatkunden Österreich<br />

in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 765 803 – 38 – 5 %<br />

Kreditrisiko –139 – 97 – 42 43 %<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 498 480 18 4 %<br />

Handelsergebnis 6 0 6 >100 %<br />

Verwaltungsaufwand –1.033 –1.054 21 – 2 %<br />

Sonst. betriebl. Erfolg 35 19 16 85 %<br />

Betriebsergebnis 131 151 – 20 –13 %<br />

Finanzanlageergebnis 48 5 43 >100 %<br />

Abschr. Firmenwert – 5 – 8 3 – 36 %<br />

Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 0 0 – 40 %<br />

Ergebnis vor Steuern 175 148 26 18 %<br />

Anteil Gesamtbank 27 % 29 %<br />

ROE vor Steuern 23,6 % 20,0 %<br />

Cost/Income-Ratio 79,2 % 80,9 %<br />

Leistungskennzahlen<br />

Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 6,4 % 6,7 %<br />

Kreditrisiko/Ø RWA 1,2 % 0,8 %<br />

Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss 18,2 % 12,1%<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 11.908 11.933 – 25<br />

Ø gebundenes Eigenkapital 738 740 – 2<br />

Anteil Gesamtbank 15 % 16 %<br />

Strukturkennzahlen<br />

Kundenanteil Privatkunden in Österreich 18 %<br />

Kundenanteil Privatkunden in Wien<br />

Kundenanteil Geschäfts- u. Gewerbekunden<br />

54 %<br />

(Jahresumsatz bis 1,5 Mio €) 23 %<br />

Filialen der BA-CA AG in Österreich 371<br />

Finance Center in Österreich 21<br />

Privat- und Geschäftskunden Gesamt 1,8 Millionen<br />

OnlineB@nking Kunden > 400.000<br />

Kern des Segments „Privatkunden Österreich“ ist <strong>das</strong> Geschäft der<br />

Bank Austria Creditanstalt AG mit Privatkunden und Geschäftskunden<br />

(bis Kleinunternehmen unter 1,5 Mio € Jahresumsatz) in Österreich.<br />

Die Asset-Management-Töchter AMG und Capital Invest<br />

(sowie deren CEE-Ableger) sind in diesem Geschäftsfeld für <strong>das</strong><br />

Fondsgeschäft, die Vermögensverwaltung und strukturierte Emissionen<br />

zuständig. Die BANKPRIVAT betreut in engster Zusammenarbeit<br />

mit dem österreichischen Vertrieb <strong>das</strong> Top-Segment der vermögenden<br />

Kunden, während die ebenfalls hier vollkonsolidierte Schoellerbank<br />

als selbstständige Privatbank für <strong>das</strong> mittlere Marktsegment<br />

tätig ist. Im Kartengeschäft ist VISA ebenfalls vollkonsolidiert.<br />

58 Privatkunden<br />

Privatkunden<br />

Geschäftsstruktur Privatkunden Österreich<br />

(BA-CA ohne Töchter)<br />

Finanzierungen 14,6 Mrd €<br />

Anzahl<br />

der Kunden<br />

Sondergruppen 12.800 1%<br />

VIP-Kunden 229.000 27%<br />

Geschäftskunden 66.200 23%<br />

Nachwuchsmarkt 269.000 1%<br />

Erfolgskunden 1.209.000 48%<br />

Veranlagungen 41,9 Mrd €<br />

Sondergruppen 5%<br />

Geschäftskunden 7%<br />

Nicht identifiziert 10%<br />

Nachwuchsmarkt 2%<br />

VIP-Kunden 43%<br />

Erfolgskunden 33%


Geschäftsentwicklung 2003<br />

Das Geschäftsfeld Privatkunden Österreich hatte 2003<br />

die Hauptlast der enttäuschenden Konjunktur zu tragen:<br />

Die Nachfrageschwäche und der Druck auf die<br />

Margen beeinträchtigten vor allem <strong>das</strong> schwergewichtige<br />

Einlagengeschäft, was durch Akquisitionserfolge<br />

auf der Kreditseite und durch ein etwas besseres<br />

Dienstleistungsgeschäft nicht ganz ausgeglichen werden<br />

konnte. Dank zahlreicher Gegenmaßnahmen<br />

gelang es der BA-CA aber den ungünstigen Markttrend<br />

aufzufangen, die Volumina insgesamt zu halten<br />

und ihre Marktstellung in einigen Teilsegmenten – vor<br />

allem des Aktivgeschäfts – auszubauen. Nicht zuletzt<br />

deshalb konnten wir <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern 2003<br />

um 27 Mio € oder 18 % auf 175 Mio € steigern,<br />

wenn auch Sondereffekte dabei mitspielten.<br />

Vor allem hat die Bank Austria Creditanstalt <strong>das</strong><br />

dritte flaue Bankjahr in Folge zu einer grundlegenden<br />

Reorganisation ihres Retailgeschäfts genutzt,<br />

um gerade von diesen konjunkturellen Bewegungen<br />

unabhängiger zu werden:<br />

� Getreu unserer ganzheitlichen Kundensicht haben<br />

wir den Vertrieb von divisionalen Schranken befreit<br />

und ganz auf Kundengruppen ausgerichtet.<br />

� Die ganzheitliche Sicht gilt auch für die Veränderungen<br />

in der Produktion: Kredit- wie anlageseitig richten<br />

wir uns an lebenszyklischen Bedürfnissen aus. Um<br />

die ungeheure Komplexität des Anlageuniversums zu<br />

reduzieren, haben wir die Passivseite unter einheitliche<br />

Leitung gestellt. Vorstrukturierte Lösungen –<br />

begleitet von den nötigen Informationspaketen für<br />

den Vertrieb – erhöhen die Beratungskompetenz.<br />

� Wir haben auch 2003 sehr gute Erfahrungen mit der<br />

Zuträgerfunktion des mobilen Vertriebs gemacht. Die<br />

Herbstoffensive zur Ausschöpfung des latenten Kundenpotenzials<br />

<strong>über</strong> ein modernes datenbankgestütztes<br />

Kampagne-Management war ein Erfolg.<br />

� Unsere Anstrengungen, den Vertrieb von Abwicklungs-<br />

und Verwaltungsarbeit zu entlasten, haben<br />

wir fortgeführt, wenn auch noch nicht zu Ende<br />

gebracht. Wir arbeiten jetzt an der Standardisierung<br />

der Produkte für <strong>das</strong> Tagesgeschäft, um die daran<br />

hängenden Prozesse vereinfachen zu können.<br />

G&V 2003 im Detail<br />

Die Betriebserträge waren 2003 um 1% rückläufig.<br />

Darunter gab der Zins<strong>über</strong>schuss, auf den 60 % der<br />

Betriebserträge entfallen, um knapp 5 % auf 765<br />

Mio € nach. Das ist der Nettoeffekt positiver und<br />

negativer Einflüsse: Zum einen entwickelte sich <strong>das</strong><br />

Aktivgeschäft sowohl volumens- als auch ertragsmäßig<br />

sehr zufriedenstellend. Dazu trugen in erster<br />

Linie der Konsumentenkredit und die „Einkaufsreserve“<br />

(eine Art Überziehungskredit), aber auch die<br />

Bau&Wohnfinanzierung bei. Im Neugeschäft wurden<br />

52 % mehr Kredite akquiriert als im Vorjahr.<br />

Die Ertragsschwäche rührte somit <strong>über</strong>wiegend aus<br />

dem Einlagengeschäft und hier aus dem verengten<br />

Konditionenspielraum her: Nach mehr als zwei Jahren<br />

des kontinuierlichen Rückgangs erreichten die kurzund<br />

mittelfristigen Marktzinsen einen Rekordtiefstand,<br />

der nicht in vollem Ausmaß in den Konditionen<br />

weitergegeben werden konnte. Trotz der zweimaligen<br />

Anpassung der Habenzinssätze im dritten<br />

Quartal verschlechterten sich die Margen bei Sicht-,<br />

Spar- und Termineinlagen daher drastisch. Dank der<br />

erfolgreichen Primärmittel-Initiative vom Frühjahr<br />

2003 konnte <strong>das</strong> Volumen aber stabil gehalten werden<br />

(auf AG-Ebene bei 23 Mrd €), womit eine gute<br />

Voraussetzung für die Ertragsverbesserung bei wieder<br />

günstigerer Zinslandschaft gegeben ist.<br />

Der Provisions<strong>über</strong>schuss (498 Mio €) <strong>über</strong>traf den<br />

Vorjahreswert um 4 % oder 18 Mio €. Das ist unter<br />

anderem auf ein erfolgreiches Kreditkartengeschäft<br />

(VISA) zurückzuführen und auch <strong>das</strong> Provisionsaufkommen<br />

bei der Capital Invest nahm zu. Das Wertpapiergeschäft<br />

blieb dennoch hinter den Erwartungen<br />

zurück. Die Provisionserträge aus Depotbeständen<br />

und -umsätzen waren leicht rückläufig. Die<br />

Anlageneigung belebte sich zwar in den ersten<br />

Monaten des Jahres deutlich, die Stimmungsverbesserung<br />

wich aber im vierten Quartal wieder der<br />

Skepsis bezüglich der Nachhaltigkeit des Börsenaufschwungs.<br />

Ein entsprechendes Auf-und-Ab zeigten<br />

die Nettomittelzuflüsse in die Produkte der Capital<br />

Invest und der AMG. Ende Dezember hatten sie 18,8<br />

Mrd € unter Verwaltung, knapp 3 % mehr als vor<br />

einem Jahr.<br />

Privatkunden<br />

59


Im Dienstleistungsgeschäft konnten wir eine leichte<br />

Steigerung gegen<strong>über</strong> Vorjahr erreichen. Zwar<br />

waren Einnahmenausfälle in Zusammenhang mit<br />

der Umsetzung der EU-Richtlinie zum Binnenzahlungsverkehr<br />

hinzunehmen, doch konnten zusätzliche<br />

Kontogebühren sowie Provisionen aus der<br />

Umschichtung von Yen-Wohnbaufinanzierungen in<br />

Euro oder Schweizer Franken sowie aus dem Absatz<br />

entsprechender Absicherungsprodukte <strong>das</strong> ausgleichen.<br />

Das Kreditrisiko musste im Einklang mit den Trends<br />

der Insolvenzstatistik für den Geschäftskundenbereich<br />

um 42 Mio € auf 140 Mio € angehoben werden.<br />

Die Kosten in Verantwortung des Geschäftsfelds<br />

blieben dagegen weiter stabil (+0,2 %), die<br />

Senkung des Verwaltungsaufwands gegen<strong>über</strong> Vorjahr<br />

um 21 Mio € bzw. 2 % war dar<strong>über</strong> hinaus auf<br />

die stabilisierende Wirkung der Restkostenumlage<br />

nach dem Tragfähigkeitsprinzip zurückzuführen.<br />

Dadurch sowie durch Verkaufsgewinne aus der<br />

geschäftspolitisch motivierten Beteiligungsreduktion<br />

im Versicherungsbereich (die sich im sonstigen<br />

betrieblichen Erfolg und im Finanzanlageergebnis<br />

niederschlagen), konnte der Ergebnisrückgang seitens<br />

des Zins<strong>über</strong>schusses und des Kreditrisikos<br />

(zusammen minus 80 Mio €) mehr als ausgeglichen<br />

werden. Aus dem Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />

175 Mio € (um 18 % höher als 2002) errechnet sich<br />

ein ROE von 23,6 % nach 20 % im Vorjahr.<br />

Neuausrichtung<br />

des Kundengeschäfts<br />

Ganzheitliche Kundenbetreuung<br />

ohne divisionale Schranken<br />

Die Reorganisation folgte dem Prinzip, <strong>das</strong> Geschäft<br />

vom Kunden und nicht von den Produktdivisionen<br />

her aufzuziehen. Daher liegt die neue Aufbauorganisation<br />

des Vertriebs quer <strong>über</strong> den Kundengruppen<br />

Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden. Die bisherigen<br />

Privat- und Firmenkunden-Vertriebseinheiten<br />

wurden zu dreizehn integrierten Stadt-/Landesdirektionen<br />

inklusive einer Stadtdirektion für „Institutionelle<br />

Kunden“ zusammengefasst. Die Umstellung<br />

hatte und hat keine Auswirkungen auf beste-<br />

60 Privatkunden<br />

hende Kundenbeziehungen, sondern zielt im<br />

Gegenteil auf eine Verbesserung der bestehenden<br />

Kundenbetreuung in Form von mehr Zeit und Qualität.<br />

Die Kundenbetreuer finden auch in den zentralen<br />

Stellen eine organisatorische Unterstützung<br />

vor, welche die ganzheitliche Sichtweise gegen<strong>über</strong><br />

unseren Kunden abbildet. Deutlich wird diese Strategie<br />

am Beispiel des BetreuungsCenters für institutionelle<br />

Privatkunden. Diese Einheit stellt den Filialen<br />

zielgruppenspezifisches Know-how z.B. in den<br />

Geschäftsfeldern BetriebsService, PädagogenService,<br />

Freie Berufe und Universitäten so zur Verfügung,<br />

<strong>das</strong>s die Kompetenz der Mitarbeiter in den Filialen<br />

gegen<strong>über</strong> diesen Kundengruppen erhöht wird, und<br />

sie selbst Akzente setzen können.<br />

Die Bündelung der Verantwortung für alle Kundengruppen<br />

in einer Zuständigkeit zieht sich jetzt in<br />

allen Entscheidungsebenen, von den Regionen bis<br />

hin zum Vorstandsbereich durch und trägt ebenfalls<br />

der ausgeprägten Hinwendung zum Kunden und<br />

zum Markt Rechnung. Gleichzeitig konnten damit<br />

durch die Straffung von Stabsstellen Synergien<br />

gehoben werden.<br />

Innerhalb dieses neuen Strukturrahmens können die<br />

einzelnen Vertriebseinheiten schneller, flexibler und<br />

gezielter auf die spezifischen Marktgegebenheiten<br />

eingehen. Die ganzheitliche Betreuung des Kunden<br />

lässt außerdem eine transparente Erfassung des<br />

Markterfolges zu.<br />

Mehr Zeit und Freiraum<br />

für die Kundenbetreuung<br />

Diese strategische Neuausrichtung erschließt unseren<br />

Betreuern zusätzlichen Freiraum für die Pflege<br />

der Beziehungen mit ihren Kunden. In dieselbe Richtung<br />

weisen unsere, in den vergangenen Jahren forcierten<br />

Anstrengungen, Abwicklungsprozesse in<br />

eigenen Back-office-Bereichen zusammenzufassen.<br />

Unsere Kundenbetreuer in den Filialen werden<br />

dadurch von Abwicklungstätigkeiten entlastet, die<br />

komprimierte Bearbeitung im Back-Office verkürzt<br />

Bearbeitungszeiten und gleichzeitig erzielen wir<br />

Rationalisierungseffekte. Das Vereinfachen, Standardisieren<br />

und Komprimieren von Abwicklungsak-


tivitäten kommt einerseits unseren Kunden zugute<br />

und untermauert andererseits unsere nach Rentabilitätskriterien<br />

zu steuernde Geschäftsstrategie. Wir<br />

verfolgen diese Zielsetzung daher in allen<br />

Geschäftsarten/Produkten und sämtlichen Kundensegmenten.<br />

1.1.2003: Echteinsatz der VertriebsServiceCenter (VSC)<br />

Die operative Abwicklung komplexer nicht standardisierter Privatfinanzierungen<br />

und aller Geschäftskundenfinanzierungen wurde<br />

2003 an vier VSC-Standorten in Österreich zusammengefasst.<br />

1.1.2003: Roll-out für den Dienstleistungsbereich (DLB)<br />

Der DLB hat Ende 2003 bereits rd. 260 Vertriebseinheiten (Gesamt-<br />

Wien plus Teile Niederösterreichs) mit Back-office-Tätigkeiten wie<br />

z.B. der Abwicklung bzgl. Konto, Veranlagungen, Konsumfinanzierungen<br />

unterstützt. Pro Monat wurden gegen Jahresende etwa<br />

160.000 Geschäftsfälle abgewickelt.<br />

Vorteilseffekte:<br />

� mehr Kapazität für die Kundenbetreuung am Point of Sale<br />

� einheitliche, hohe Qualitätstandards für Geschäftsprozesse<br />

� Skaleneffekte: In den VSC kam es 2003 zu einer Halbierung der<br />

Durchlaufzeiten bei der Erstellung komplexer Privat- und<br />

Geschäftskundenkredite bei gleichzeitig gestiegener Kreditproduktion<br />

bei nahezu unverändertem Personalstand<br />

Multi-Channel-Strategie<br />

Im Rahmen unseres Vertriebswege-Mix haben wir in<br />

den vergangenen Jahren für unsere Kunden die<br />

räumlichen und zeitlichen Zugriffsmöglichkeiten auf<br />

unsere Leistungen stetig erweitert. Aufbauend auf<br />

unserem Filialnetz (371 Filialen per Ende 2003), <strong>das</strong><br />

unverändert <strong>das</strong> Fundament und die Drehscheibe<br />

der Kundenverbindung darstellt, haben wir unsere<br />

alternativen Vertriebswege ausgebaut.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus wird <strong>das</strong> Filialgeschäft durch eine<br />

Internet-Plattform sowie durch <strong>das</strong> leistungsstarke<br />

Call-Center der Tochtergesellschaft DATA AUSTRIA<br />

ergänzt, die unseren Kunden alle wesentlichen<br />

Dienstleistungen und Transaktionsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

Von Jahr zu Jahr gewinnt in unserem Vertriebswege-Mix<br />

die Kooperation mit Vertriebspartnern an<br />

Gewicht, vor allem hinsichtlich der Neukunden- und<br />

Finanzierungsakquisition. Diese ermöglicht uns eine<br />

rasche und effiziente Expansion in der Fläche, vor<br />

allem in den westlichen Bundesländern. Im Jahr<br />

2003 haben wir 16 neue „FinanceCenters“<br />

eröffnet. In diesen<br />

arbeiten Top-Partner in einer Art Vertriebspartner und<br />

Franchise-System unseres Toch- FinanceCenters ermöglichen<br />

terunternehmens BA-CA Finanz-<br />

Expansion in der Fläche<br />

service. Zusammen mit den<br />

FinanceCenters (FC) erhalten unsere Kunden beratungsintensive,<br />

qualitative Finanzdienstleitungen<br />

rund um Finanzierungs-, Veranlagungs- und Vorsorgethemen.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus arbeiten FC häufig<br />

intensiv mit Wirtschaftstreuhändern und anderen<br />

Experten zusammen. Der Kunde wird hier zu Finanzieren,<br />

Veranlagen, Vorsorgen umfassend beraten.<br />

Das Zusammenspiel von Filialen und mobilem Vertrieb<br />

hat sich bestens bewährt. Mittlerweile unterstützen<br />

rd. 120 mobile Berater der Tochtergesellschaft<br />

BA-CA Finanzservice und 1500 externen Vertriebspartner<br />

mit dem kompletten Serviceangebot<br />

unserer Bank <strong>das</strong> Kundengeschäft.<br />

Effiziente Verkaufsprozesse<br />

Zur Stärkung des Kontaktes zwischen dem Kundenbetreuer<br />

und seinen Kunden trägt seit 2003 im Privatkundensegment<br />

ein neuer Verkaufsprozess bei.<br />

Erstmals kam dieser bei unserer Verkaufs- und Beratungsoffensive<br />

Herbst 2003 zum Einsatz. Spezielle,<br />

auf den Bedarf des einzelnen<br />

Kunden eingehende Verkaufshinweise<br />

und begleitende zentral Im Bankensektor neuartiges<br />

gesteuerte Mailings unterstützen Kampagne-Management<br />

den Kundenbetreuer, seinen Kunden<br />

bei aktuellen Verkaufsaktionen die am besten<br />

geeigneten Produkte zu offerieren. Bei unserer Verkaufs-<br />

und Beratungsoffensive Herbst 2003 haben<br />

wir rd. 400.000 Kunden, bezogen auf ihre individuelle<br />

Bedarfsstruktur und identifiziert nach Aktivitätsmerkmalen<br />

und Kaufneigung, <strong>über</strong> Finanzierungsbzw.<br />

Veranlagungs- oder Vorsorgeprodukte per<br />

Direkt Mail angesprochen. Die Kundenbetreuer<br />

Privatkunden<br />

61


wurden bei den anschließenden persönlichen<br />

Gesprächen sowie in der Nachbearbeitung von<br />

einem neuen Abwicklungs- und Erfassungstool und<br />

vom Call Center der Data Austria unterstützt.<br />

Sowohl die Ergebnisse der Marktforschung als auch<br />

die erfreulichen Abschlussquoten belegen die positive<br />

Resonanz der Kunden auf diesen aktiven Verkaufs-<br />

und Beratungsansatz.<br />

Gleichzeitig sichert die kontinuierliche Beobachtung<br />

der Termin-, Kontakt- sowie Abschlussquoten eine<br />

zeitnahe Steuerung des Erfolges. Ein regionales Coaching<br />

der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter fördert ein „Lernen<br />

Laufendes Erfolgs-Tracking<br />

als Selbstkontrolle akzeptiert<br />

von den Besten“. Auch bei diesem<br />

Ansatz geht es um ein<br />

„sowohl – als auch“, nämlich eine Qualitäts- und Leistungssteigerung<br />

für den Kunden bei gleichzeitiger<br />

Anhebung der Effizienz unserer Verkaufsprozesse.<br />

Betreuungsansatz/<br />

Zielgruppenmarketing<br />

Die Bank Austria Creditanstalt AG hat als fokussierte<br />

Universalbank eine exzellente Position in Ostösterreich/Zentralraum<br />

Wien sowie signifikante<br />

Wachstumspotenziale in den Bundesländern. Im<br />

Geschäftsfeld Privatkunden betrug unser Kundenanteil<br />

2003 österreichweit unverändert rd. 18 %, in<br />

Wien etwa 54 %. Angesichts der herausragenden<br />

Marktstellung läuft die Marktoffensive in Wien darauf<br />

hinaus, bestehende Geschäftsbeziehungen <strong>über</strong><br />

Cross-Selling auf sämtliche finanziellen Bedürfnisse<br />

auszudehnen. In den Bundesländern haben wir<br />

unsere Initiative fortgesetzt, durch Wachstum in den<br />

strategischen Zielgruppen – gehobene und vermögende<br />

Privatkunden sowie Freie Berufe – den Kundenanteil<br />

bis 2005 weiter zu steigern.<br />

Unser Betreuungskonzept ist entsprechend den<br />

Kunden-/Geschäftssegmenten differenziert gestaltet.<br />

Abgestuft nach Kundenbedürfnis und Rentabilität<br />

verfolgen wir sowohl einen standardisierten als<br />

auch einen individuellen Betreuungsansatz. Beim<br />

Zusammentreffen betrieblicher und privater Kundenbedürfnisse<br />

obliegt es dem Betreuer, <strong>das</strong> Leistungsangebot<br />

zu koordinieren.<br />

62 Privatkunden<br />

Kundenbindung<br />

2003 haben wir unsere Instrumente zur Kundenbindung<br />

verfeinert. Der „Club Suxess“, mit dem bankeigene<br />

Kontoleistungen durch bankfremde Mehrwertleistungen<br />

ergänzt werden, wird 2004 u.a. verstärkt<br />

zur Profilierung in der heftig umworbenen<br />

Zielgruppe Studenten eingesetzt.<br />

Eine Sonderstellung im Marktsegment Top-Kunden<br />

nimmt unser InvestorsCircle ein, der als Relaunch<br />

des ehemaligen AktionärsClub Bank Austria seit Juli<br />

2003 erfolgreich Bestandteil des Customer Relationship<br />

Managements in dieser Zielgruppe ist. Dieses<br />

exklusive Kundenbindungsinstrument bietet Kultur-<br />

und Fachveranstaltungen sowie eine Reihe von<br />

Vorteilen aus Kooperationsvereinbarungen.<br />

Bei Gewerbe- und Geschäftskunden stand die<br />

Potenzialausschöpfung durch Cross-Selling-Aktivitäten<br />

im Vordergrund. Sowohl die betriebliche Seite<br />

als auch der Unternehmer als Privatperson wurden<br />

im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />

durch zentrale und dezentrale Aktivitäten angesprochen.<br />

In den Ballungszentren profitiert der Kunde<br />

durch die Betreuung in eigenen Betreuungscentern<br />

für Geschäftskunden und Freie Berufe (Kompetenzzentren)<br />

auch außerhalb der Filialöffnungszeiten<br />

von der Know-how-Bündelung.<br />

Ein Schwerpunkt lag und liegt auf der Betreuung von<br />

Jungunternehmern, um den Kundennachwuchs bei<br />

den Geschäftskunden zu sichern. Jungunternehmer<br />

finden in der BA-CA auf Unternehmensgründungen<br />

spezialisierte Kundenbetreuer und eigene Produkte<br />

sowie ein Dienstleistungspaket mit Vergünstigungen<br />

für die ersten beiden Jahre der unternehmerischen<br />

Tätigkeit. Mit dem Startpaket zur Existenzgründung<br />

haben wir uns verstärkt den Jungunternehmern in<br />

der Gruppe der Freien Berufe zugewandt.<br />

Als wichtigem Kundensegment zur nachhaltigen<br />

Absicherung der Marktanteile galt 2003 unsere Aufmerksamkeit<br />

ebenso Jugendlichen und Studenten.<br />

Wir sind in dieser Altersgruppe sehr stark vertreten.<br />

Der Kundenanteil bei den Jugendlichen blieb stabil,<br />

bei starkem regionalen Ost-Westgefälle. Unsere Submarke<br />

MegaCard für Jugendliche ist fest etabliert.


Produkte<br />

24h B@nking/Neue Medien<br />

Fixer Bestandteil unserer Multi-Channel-Strategie ist<br />

die Einbindung unserer Internet-Plattform in <strong>das</strong><br />

Tagesgeschäft. 2003 ist die Zahl unserer OnlineB@nking-Kunden<br />

weiter auf mehr als 400.000<br />

gestiegen. Jedes Monat kommen ca. 5.000 neue<br />

Kunden hinzu. Pro Monat tätigen<br />

diese Kunden durchschnittlich<br />

www.ba-ca.com<br />

500.000 Überweisungen in einer<br />

Gesamthöhe von rund 400 Mio €<br />

<strong>über</strong> <strong>das</strong> Internet. Immer mehr Kunden wickeln<br />

auch ihre Wertpapiertransaktionen auf diesem Weg<br />

ab, so<strong>das</strong>s wir im vorigen Jahr monatlich rund<br />

5.500 WP-Orders <strong>über</strong> OnlineTr@der und Discount-<br />

Broker, die Bestandteil des OnlineB@nking-Service<br />

sind, verzeichneten. Auch unsere WAP- und SMS-<br />

Funktionalitäten werden von Jahr zu Jahr stärker<br />

genutzt.<br />

Seit Dezember stellt die Bank Austria Creditanstalt<br />

ausgewählten Großkunden via Internet „Closed<br />

User Group“- Microsites zur Verfügung. Eine Microsite<br />

entspricht einer Miniaturausgabe<br />

der BA-CA-Website und<br />

Via Internet zu den Mitarbei- bietet den Großkunden und ihren<br />

tern von Großkunden<br />

Mitarbeitern eine Übersicht <strong>über</strong><br />

ausgewählte BA-CA-Produkte<br />

und -Dienstleistungen. Ausschließlich Mitarbeiter<br />

dieser Firmen haben in deren Intranet/Extranet<br />

Zugang auf diese Microsites und können so erstmals<br />

ihre Sonderkonditionen direkt im Internet abfragen.<br />

Vorreiter war als erster Nutzer die Stadt Wien.<br />

Deren rund 10.000 Mitarbeiter können seit Dezember<br />

ihre Bankgeschäfte auch im Internet abwickeln.<br />

Weitere Großkunden werden mit ihren Mitarbeitern<br />

2004 ebenfalls diesen Service aufgreifen.<br />

Kontodienstleistungen und Karten<br />

Bereits rd. 507.000 Kontoinhaber haben Ende 2003<br />

<strong>das</strong> umfasssende Leistungsangebot der zur Fusion<br />

im Sommer 2002 eingeführten neuen ErfolgsKontoprodukte<br />

genützt. Per Ende 2003 hatte die Bank<br />

Austria Creditanstalt rd. 585.000 Kreditkarten an<br />

ihre Kunden ausgegeben. Die VISA Classic Card –<br />

als eine der vorrangig angebotenen Kreditkarten –<br />

nimmt hierbei mit rd. 70 % den größten Anteil ein.<br />

Die übrigen 30 % setzen sich aus Diners Club- und<br />

Master Card-Kunden zusammen.<br />

Unsere mehrheitliche Tochter VISA-SERVICE Kreditkarten<br />

AG konnte mit <strong>über</strong> 943.000 VISA-Karteninhabern<br />

und mehr als 89.000 Akzeptanzstellen im<br />

Jahr 2003 einen Gesamtumsatz in der Höhe von 3,4<br />

Mrd € (+ 5 %) erzielen, wobei 2,6 Mrd € (+ 6 %) bei<br />

österreichischen Händlern umgesetzt wurden. Über<br />

8.000 neue Vertragspartner konnten – unter anderem<br />

in den Branchen Hotellerie und Gastronomie,<br />

Bekleidung, Bauen und Wohnen, Telekommunikation,<br />

aber auch bei der LKW-Mautabrechnung mit<br />

der ASFINAG – gewonnen werden. Damit VISA-Karteninhaber<br />

auch im Internet Waren und Dienstleistungen<br />

sicher bestellen und mit Kreditkarte bezahlen<br />

können, wurde von VISA-AUSTRIA im November<br />

2003 der neue Standard „Verified by VISA“ (basierend<br />

auf der 3-D Secure-Technologie) eingeführt.<br />

Privatfinanzierungen wachsen<br />

stärker als der Markt<br />

Die Bank Austria Creditanstalt kann bei Privatfinanzierungen<br />

in Österreich auf ein <strong>über</strong>aus erfolgreiches<br />

Jahr 2003 zurückblicken. Dieser Erfolg zeigt<br />

sich nicht nur im Vergleich mit unserer Jahresproduktion<br />

2002, sondern auch mit dem Gesamtmarkt,<br />

demgegen<strong>über</strong> wir 2003 deutlich stärker gewachsen<br />

sind. Wir haben von Monat zu Monat Marktanteile<br />

dazu gewonnen. Bei den Krediten an Private<br />

(Euro und Fremdwährung) sind wir mit einem Plus<br />

von 7,1% fast doppelt so stark gewachsen wie der<br />

Gesamtmarkt (+3,6 %). Motor dieser Entwicklung<br />

war unsere Finanzierungskampagne im Frühjahr<br />

2003 mit dem zentralen Thema „FlexiblerKredit“.<br />

Die Kernbotschaften waren: Flexibilität in der Ratenzahlung,<br />

im Rückzahlungsbeginn, in der Laufzeit, in<br />

der Kredithöhe und im Beratungs- sowie Betreuungsangebot.<br />

Als <strong>über</strong>aus ansprechender Werbeträger<br />

erwies sich die Comic-Familie Barbapapa.<br />

Der „FlexibleKredit“ erfreute sich einer sehr starken<br />

Nachfrage und brachte ausgezeichnete Verkaufserfolge.<br />

Gezeigt hat sich dies auch in den Ergebnissen<br />

Privatkunden<br />

63


aus den Kundenmailings zu dieser Kampagne. Wir<br />

erzielten eine Quote von 7 % an Kreditabschlüssen<br />

gegen<strong>über</strong> durchschnittlich ca. 1% im Finanzdienstwesen<br />

allgemein.<br />

Die Werbeschaltungen brachen ebenfalls alle Rekorde.<br />

Die Anzeige und der Werbespot wurden jeweils<br />

als werbestärkste Werbemittel des Monats März<br />

2003 gekürt, der TV-Spot erreichte einen Impactwert<br />

von 41%, womit die üblichen Bankwerbespots<br />

mit ihrem halb so hohen Wert weit zurückgelassen<br />

werden konnten.<br />

Es hat sich gezeigt, <strong>das</strong>s Kunden flexible Finanzierungen,<br />

die sich Lebenssituationen anpassen, sehr<br />

schätzen. Bei Konsumfinanzierungen erzielten wir<br />

im März 2003 gegen<strong>über</strong> dem<br />

Vergleichsmonat 2002 einen<br />

Flexible Finanzierungen je<br />

nach Lebenssituationen<br />

Zuwachs von 45 % bei Neuabschlüssen,<br />

im April waren es<br />

sogar mehr als 48 %. Bei den Bau- und Wohnfinanzierungen<br />

stieg <strong>das</strong> Plus nach 28 % im März sogar<br />

auf mehr als 64 % im April.<br />

Kredite an Private (EUR und FW) wachsen <strong>über</strong> dem Markt<br />

Bestands- /Marktentwicklung in %<br />

Markt<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

64 Privatkunden<br />

in %<br />

108<br />

107<br />

106<br />

105<br />

104<br />

103<br />

102<br />

101<br />

100<br />

99<br />

98<br />

J<br />

03<br />

Besonders erfreulich war, <strong>das</strong>s dieser Verkaufserfolg<br />

nach Ende der Kampagne mit April 2003 nicht nur<br />

kontinuierlich anhielt, sondern dynamisch zulegte.<br />

Im Mai belief sich die Steigerung des Akquisitionsvolumens<br />

bei Privatfinanzierungen auf 70 %; einen<br />

in absoluten Zahlen gemessenen Rekordwert beim<br />

Neuvolumen gab es mit ca. 325 Mio € im Juli. Eine<br />

weitere Verkaufsoffensive im Herbst 2003 führte im<br />

Privatfinanzierungsgeschäft zu weiteren Rekordergebnissen,<br />

nämlich einem Plus von 76 % beim<br />

Akquisitionsvolumen im September und von 73 %<br />

im November, jeweils bezogen auf den Vergleichswert<br />

2002.<br />

Bei den Geschäftskunden konnten wir die Akquisitionsvolumina<br />

gegen<strong>über</strong> dem Jahr 2002 ebenfalls<br />

massiv steigern. Die Steigerungsrate betrug durchschnittlich<br />

59,3 %.<br />

Auf Grundlage dieses herausragenden Zuwachses<br />

im Neugeschäft <strong>über</strong>traf <strong>das</strong> Bestandsvolumen für<br />

Finanzierungen im Segment Privat- und Geschäftskunden<br />

zum Jahresende 2003 den Vergleichswert<br />

2002 trotz der hohen Tilgungsvolumina um 6,1%.<br />

107<br />

104<br />

F M A M J J A S O N D


Veranlagungen aus einer Hand<br />

2003 haben wir die Produktverantwortung für <strong>das</strong><br />

gesamte Spektrum der Veranlagungen, vom Sparbuch<br />

<strong>über</strong> Wertpapier-Direktanlage und Fonds bis<br />

zu Versicherungsprodukten, also von Margenprodukten<br />

bis zu Provisionsdienstleistungen, unter einheitliche<br />

Leitung gestellt. Dies macht es einfacher,<br />

auch in dieser Produktsparte<br />

gesamthaft auf die Veranla-<br />

Ganzheitlicher Ansatz im<br />

Veranlagungsgeschäft gungsbedürfnisse des Kunden<br />

einzugehen, <strong>das</strong> heißt, nicht einzelne<br />

Produkte, Produktgruppenoder<br />

gar Wertpapiere zu verkaufen, sondern <strong>das</strong><br />

Gesamtportefeuille des Kunden bezogen auf seine<br />

individuellen Bedürfnisse – vom Transaktions-, Vorsichts-<br />

bis zum Vorsorgemotiv – in den Vordergrund<br />

zu stellen.<br />

Durch Vorauswahl und Strukturierung einer abgestimmten<br />

Produktpalette sowie die Bereitstellung<br />

der dazugehörigen Informations- und Beratungskomponenten<br />

soll einerseits Überinformation vermieden<br />

(Komplexität reduziert) werden. Andererseits<br />

sollen trotz der damit verbundenen Typisierung<br />

und Standardisierung ausreichend Freiheitsgrade für<br />

verschiedene Anlageziele und -stile gelassen werden.<br />

Auch bankintern soll schädliche interne Konkurrenz<br />

(„Kannibalisierung“) verschiedener Produkte,<br />

z.B. Sparbuch versus Fonds, damit ausgeschlossen<br />

werden.<br />

2003 haben wir in zwei Kampagnen Sparen und<br />

Veranlagen zum Thema gemacht. Bei der Erfolgs-<br />

Spar-Kampagne im Frühsommer haben wir ein klares<br />

Signal in Richtung sicheres und ertragreiches<br />

Sparen und Veranlagen gesetzt. Kampagnenprodukte<br />

waren <strong>das</strong> attraktiv verzinste KapitalSparbuch,<br />

mündelsichere Pfandbriefe sowie die WohnbauAnleihen.<br />

Die BA-CA konnte damit ihre Position<br />

bei den Spareinlagen festigen und bei den WohnbauAnleihen<br />

weiter ausbauen. In der erwähnten<br />

Herbst-Offensive wurden umfangreiche Tilgungen<br />

bei Rentenpapieren zum Anlass für ganzheitliche<br />

Beratung anhand eines komprimierten Katalogs von<br />

Ersatzinvestitionen genommen.<br />

Spareinlagen<br />

Das Spareinlagen-Volumen gesamt wurde 2003<br />

kontinuierlich gesteigert, wozu maßgeblich die BA-<br />

CA ErfolgsCard wie auch <strong>das</strong> KapitalSparbuch mit<br />

seinen verschiedenen Laufzeiten beitrugen.<br />

Wie bereits in den Jahren davor haben wir mehrmals<br />

im Jahresverlauf ein BA-CA „Aktions-Kapital-<br />

Sparbuch“ mit besonderem Zinssatz angeboten, <strong>das</strong><br />

von den Kunden gut aufgenommen wurde.<br />

Unvermindert stark gefragt war unsere elektronische<br />

Form des Sparens <strong>über</strong> die ErfolgsCard, was<br />

sich in einem Zuwachs um 7,8 % bzw. 31.285 neuen<br />

ErfolgsCard-Konten per Ende 2003 niederschlug.<br />

Zum Weltspartag haben wir unsere Sparbuchreihe<br />

„Künstlerserie“ mit dem österreichischen Künstler<br />

Alfred Hrdlicka fortgeführt.<br />

2003 schlossen unsere Kunden mit unseren Kooperationspartnern<br />

Bausparkasse Wüstenrot und<br />

sBausparkasse rund 88.000 neue Bausparverträge<br />

ab, um 15,7 % mehr als im Vorjahr.<br />

Eigene Emissionen/Wohnbaubank/<br />

Immobilien-Wertpapiere<br />

2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />

Spareinlagen insgesamt in Mio € 16.827 16.155 672 4,2 %<br />

Hiervon ErfolgsCard in Mio € 2.669 1.960 709 36,2 %<br />

ErfolgsCard/Anzahl 432.217 400.932 31.285 7,8 %<br />

Hiervon Kapitalsparbuch in Mio € 5.417 4.877 540 11,1%<br />

Im Jahr 2003 erlebten die konservativen Wertpapierprodukte<br />

einen weiteren Aufschwung. Verzinsliche<br />

Wertpapiere sind bei den Kunden wieder sehr<br />

beliebt. Wir haben 42 Emissionen (inklusive Privatplatzierungen)<br />

mit einem Volumen von 831 Mio €<br />

(exkl. Wohnbaubank AG) platziert. Vor allem Pfandbriefe<br />

und öffentliche Pfandbriefe konnten wieder<br />

verstärkt positioniert werden.<br />

Auch unsere traditionellen KESt-begünstigten Emissionen<br />

der Wohnbaubank AG wurden stark nachgefragt.<br />

Mit einem Absatz von 627 Mio € (insbesondere<br />

auch in Form vom BA-CA WohnbankPlan)<br />

haben wir unsere Marktführerschaft gesichert.<br />

Privatkunden<br />

65


Die CA Immobilien Aktie kann auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2003 zurückblicken. Bei den zwei Kapitalmaßnahmen<br />

der CA Immobilien Anlagen AG im Jahr<br />

2003 konnten im April 36 Mio € und bei jener im<br />

August rund 55 Mio € in Form von Immobilien-Aktien<br />

bei Kunden platziert werden.<br />

Im Dezember 2003 haben wir erfolgreich den Real<br />

Invest Austria eingeführt und damit als erster Anbieter<br />

in Österreich einen Immobilien-Investment-Fonds<br />

aufgelegt,<br />

Guter Start des ersten<br />

nachdem <strong>das</strong> im September<br />

Immobilienfonds<br />

Real Invest Austria 2003 beschlossene Immobilien-<br />

Investmentfondsgesetz erstmals<br />

diese Veranlagungsform ermöglicht hat. Das Portfolio<br />

der Veranlagung in ausschließlich mündelsichere<br />

österreichische Immobilien wurde von den Anlegern<br />

sofort angenommen; binnen einem Monat haben<br />

wir <strong>über</strong> 20 Mio € platziert.<br />

Staatlich geförderte Zukunftsvorsorge<br />

Die beiden staatlich geförderten Vorsorgeprodukte<br />

der BA-CA, der VorsorgePlus-Plan und die VorsorgePlus-Pension<br />

sind seit ihrer Einführung im April<br />

2003 ein voller Erfolg. In insgesamt 3 Schwerpunkten<br />

– bei der Produkteinführung im Frühjahr, im Sommer<br />

und dann im Spätherbst – haben wir unsere Vorsor-<br />

Struktur und Veränderung der Veranlagungen<br />

66 Privatkunden<br />

geprodukte in den Mittelpunkt von Marketing- und<br />

Verkaufsaktivitäten gestellt. Von beiden Vorsorgeprodukten<br />

konnten rund 16.000 Stk. abgesetzt werden.<br />

Beide Produkte erleichtern unseren Kunden zusätzlich<br />

zu anderen garantierten BA-CA-Vorsorge-Produkten<br />

die Schließung ihrer individuellen Pensionslücke.<br />

Vor allem der Absatz unseres Top-Produktes<br />

PensionsManagement – ein exklusives Angebot der<br />

BA-CA – steigt kontinuierlich.<br />

Versicherungen<br />

Ein hoher Anteil der Erträge aus dem Versicherungsgeschäft<br />

konnte mit dem Garantieprodukt „Global-<br />

Garant“ sowie mit der klassischen Lebensversicherung<br />

erzielt werden. Insbesondere die Lebensversicherung<br />

mit laufender Prämie konnte stark gesteigert<br />

werden. Weiters trugen die Produkte Risikoablebensversicherung<br />

und Kontorahmenversicherung<br />

positiv zum Ergebnis bei.<br />

Betriebliche Vorsorge<br />

Einlagen- bzw. Depotbewegungen bei der BA-CA (schließt Wertveränderungen ein)<br />

Mio € Mio €<br />

40.000<br />

35.000<br />

30.000<br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

–<br />

Bestand Ende – 600 – 400 –200 0 200 400 600 800<br />

2003: 41,9 Mrd € Bestandsveränderung Ende 2003/Anfang 2002 in Mio €<br />

Gemeinsam mit unserem Partner VBV-Mitarbeitervorsorgekasse<br />

haben wir <strong>das</strong> Produkt Mitarbeitervorsorgekasse<br />

(„Abfertigung Neu“) im Rahmen der<br />

gesetzlichen Änderungen der Abfertigungen erfolgreich<br />

auf dem Markt platziert.<br />

+<br />

Eigene Fonds und Wohnbank<br />

Eigene Emissionen<br />

Fremde Emissionen (Fonds und Renten)<br />

Aktien<br />

Versicherungen & Bausparen<br />

KapitalSparbuch<br />

ErfolgsCard<br />

ErfolgsSparbuch<br />

Sicht- und Termineinlagen


Asset Management<br />

umfasst die Tätigkeit der AMG, der Capital Invest<br />

und der BANKPRIVAT. Von zunehmender Bedeutung<br />

sind die Asset-Management-Aktivitäten im<br />

CEE-Raum, die unter Steuerung der Capital Invest<br />

<strong>über</strong> lokale Einheiten sowie in Kooperation mit den<br />

lokalen Banktöchtern durchgeführt werden.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt hatte per Ende 2003<br />

insgesamt 21,7 Mrd € Assets under Management,<br />

wovon<br />

0,7 Mrd € auf <strong>das</strong> Geschäft in CEE<br />

4,0 Mrd € auf die BANKPRIVAT<br />

15,4 Mrd € auf die Capital Invest in Österreich<br />

1,6 Mrd € auf die AMG entfallen.<br />

21,7 Mrd € Gesamtsumme<br />

2003 war die Nettomittel-Veränderung wieder positiv<br />

mit einem Plus von 452 Mio €. Nach den teilweise<br />

recht deutlichen Zuwächsen in den ersten drei<br />

Quartalen waren im Oktober und Dezember wieder<br />

Abflüsse zu registrieren, eine Entwicklung, die sich<br />

jedoch im Jänner 2004 nicht weiter fortsetzte.<br />

Mit der Reorganisation des Passivgeschäfts geht die<br />

Bedeutung der Asset-Management-Töcher weit<br />

<strong>über</strong> Fondsmanagement und Vermögensverwaltung<br />

hinaus. Erstens sind sie in Österreich führender<br />

Anbieter von Asset-Management-Produkten. Zweitens<br />

haben sie die Aufgabe, <strong>das</strong> Asset-Management<br />

in CEE auf- und auszubauen. Drittens spielen sie<br />

beruhend auf dem Know-how aus dem Portfoliomanagement,<br />

den strukturierten Anlageprodukten<br />

sowie dem Risikomanagement eine wichtige<br />

Rolle bei der Festlegung und konkreten Ausarbeitung<br />

der Wertpapierstrategie und Emissionspolitik.<br />

Viertens, schließlich, unterstützen sie die Kundenbetreuung<br />

im Wertpapiergeschäft.<br />

Die neue Wertpapierstrategie der BA-CA geht von<br />

dem Grundsatz aus, <strong>das</strong>s der Kunde mit seinen<br />

Bedürfnissen an erster Stelle steht und nicht ein „zu<br />

vertreibendes Produkt“, <strong>das</strong> unter allen Umständen<br />

an den Mann gebracht werden soll. Die Produkte<br />

müssen vielmehr die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

der Kunden ausreichend abdecken, dem Qualitätsanspruch<br />

des Hauses genügen und natürlich auch<br />

eine entsprechende Profitabilität erlauben.<br />

Aufgabe der Produktion ist es, Komplexität für den<br />

Vertrieb zu reduzieren. Aus der enormen Vielzahl<br />

von Veranlagungsprodukten destilliert die Produktion<br />

die interessanten und relevanten heraus und<br />

stellt sie der Kundenbetreuung in Form einer <strong>über</strong>schaubaren<br />

Produktpalette zur Verfügung. Für den<br />

Vertrieb ist es dabei wichtig, <strong>das</strong>s er die gesamte<br />

Passivseite aus einer Hand zur Verfügung gestellt<br />

bekommt, in Form einer Botschaft, die in sich selbst<br />

schlüssig ist. Deshalb ergänzt die neuen WP-Strategie<br />

die Produktpalette – im Sinne einer Gesamtstrategie<br />

– mit der entsprechenden Beratungs- und<br />

Informationskomponente.<br />

AMG (Asset Management GmbH)<br />

Bei den CI MasterFonds erreichte <strong>das</strong> ausstehende<br />

Volumen 626 Mio € (+11%), wobei sich insbesonders<br />

die im Sept. 2001 aufgelegten Regionen-Dachfonds<br />

sehr gut entwickelt haben. Die von der AMG<br />

gemanagten Dachfonds konnten, wie auch schon in<br />

den Vorjahren, bei den jährlich von der Zeitschrift<br />

Option im Oktober verliehenen Dachfonds-Awards<br />

wiederum fünf Auszeichnungen entgegennehmen<br />

und auch in den von S&P Funds Services (Micropal)<br />

vorgenommenen „Starratings“ finden sich alle CI<br />

MasterFonds wieder.<br />

Auch <strong>das</strong> Produkt FundAdvisory konnte erfolgreich<br />

lanciert werden; die ersten Verträge sind abgeschlossen.<br />

Mit FundAdvisory bieten wir institutionellen<br />

Kunden (Banken und Versicherungen) beim<br />

Fondseinkauf wesentliche Erleichterungen in Bezug<br />

auf Research, Abwicklungstechnik und Preiskalkül.<br />

Bei Spezialprodukten war – wie schon im Jahr 2002<br />

– eine verstärkte Nachfrage nach kapitalgarantierten<br />

Produkten zu registrieren. 2003 konnte bei privaten<br />

und institutionellen Kunden ein Emissionsvolumen<br />

von insgesamt 1.457,8 Mio € platziert werden.<br />

Davon entfallen auf BA-CA-Emissionen 830,8<br />

Mio € (strukturierte Produkte: 155,1 Mio €) und auf<br />

BA-CA Wohnbaubank-Anleihen 627,0 Mio €.<br />

Zunehmend wichtig werden die Steuerungs- und<br />

Supportinputs, die die AMG für die BA-CA erbringt.<br />

Im Berichtsjahr 2003 ging es dabei z.B. um die<br />

Unterstützung bei großen Vertriebsschwerpunkten<br />

Privatkunden<br />

67


der BA-CA („Verkaufs- und Beratungsoffensive<br />

Herbst 2003“ sowie (Werbe-)Schwerpunkt „Wiederveranlagung“<br />

im Jänner 2004). In beiden Fällen<br />

hat die AMG der BA-CA wichtige konzeptive und<br />

operative Inputs für die Ausgestaltung der Verkaufskampagnen<br />

zur Verfügung gestellt. Diese<br />

Steuerungsfunktion der AMG<br />

wird in Zukunft noch wichtiger<br />

Vertriebsunterstützung im<br />

werden, nicht zuletzt vor dem<br />

Wertpapiergeschäft<br />

Hintergrund jener aufbauorganisatorischen<br />

Änderungen in der BA-CA, die im<br />

Herbst 2003 zur Übertragung der meisten Aufgaben<br />

des WP-Marketing- und Vertriebssupports an<br />

die AMG geführt haben.<br />

Ein anderes Beispiel für diesen Support ist die Einführung<br />

von GEOS, eines neuen EDV-Systems für<br />

die Wertpapierabwicklung, <strong>das</strong> im „straight through<br />

processing“ den Handel mit Wertpapieren an bis zu<br />

50 Börsen ermöglichen wird (siehe Kapitel Organisation/IT).<br />

Die AMG hat für <strong>das</strong> Projekt eine Reihe<br />

von Mitarbeitern für leitende Funktionen abgestellt,<br />

damit dieses plangemäß zum Ende des 1. Quartals<br />

2004 operativ wird.<br />

Das Ergebnis vor Steuern der AMG war 2003 besser<br />

als geplant und nur leicht unter Vorjahr.<br />

Nettomittelveränderung bei Capital Invest und AMG<br />

Käufe minus Verkäufe, bereinigt um Doppelzählungen<br />

68 Privatkunden<br />

Mio €<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

–50<br />

–100<br />

–150<br />

J<br />

02<br />

Capital Invest<br />

Die Assets under Management der Capital Invest<br />

beliefen sich Ende 2003 auf 16,1 Mrd € (Österreich<br />

und CEE). Die Capital Invest hält in Österreich einen<br />

Marktanteil von 15,3 %. Die Capital Invest konnte<br />

den Provisions<strong>über</strong>schuss um 18 % erhöhen und ein<br />

Ergebnis vor Steuern deutlich <strong>über</strong> Vorjahr erzielen.<br />

2003 brachte den lange erwarteten Aufschwung an<br />

den Aktienbörsen und war auch ein sehr positives<br />

Jahr für Anleihen. Der wiederkehrende Optimismus<br />

zeigt sich auch in der Entwicklung der Nettomittelveränderung,<br />

die sich bei der Capital Invest auf<br />

491,03 Mio € belief (gegen<strong>über</strong> 13,0 Mio € im Vorjahr).<br />

Große Nachfrage herrschte, wie bereits in den vergangenen<br />

Jahren, nach Garantieprodukten. 2003<br />

wurden daher vier neue Tranchen des erfolgreichen<br />

Capital Invest Garantie Basket begeben und ein<br />

Volumen von fast 100 Mio € platziert. Insgesamt<br />

sind in dieser seit Ende 2001 bestehenden Produktserie<br />

bereits rund 190 Mio € veranlagt.<br />

Aber auch auf der Aktienseite belebte sich <strong>das</strong><br />

Interesse. So hat die schon seit einiger Zeit bestehende<br />

starke Nachfrage nach dem Capital Invest<br />

F M A M J J A S O N D J<br />

03<br />

Tendenz (doppelt geglättet)<br />

F M A M<br />

J J A S O N D J<br />

04


Austria Stock weiter angehalten. Der Fonds konnte<br />

2003 mit einer Performance von +35,9 % bereits<br />

zum 14. Mal in Folge besser abschneiden als die<br />

Benchmark (ATX Prime). Das ist auch international<br />

gesehen ein einzigartiger Rekord. Aber auch<br />

Nischenprodukte wie der Capital Invest Russia Stock<br />

haben eine sehr gute Performance gezeigt (2003: +<br />

43,8 %), was die Expertise der Capital Invest bei<br />

Veranlagungen in Osteuropa unterstreicht. Insgesamt<br />

konnte der Großteil der Capital Invest Aktienfonds<br />

<strong>das</strong> Jahr 2003 mit deutlich zweistelligen Performanceziffern<br />

abschließen.<br />

Ein Beweis für die langfristige Qualität der Capital<br />

Invest Fonds ist die Tatsache, <strong>das</strong>s 12 Publikumsfonds<br />

der Capital Invest <strong>über</strong> ein Ranking von 4<br />

oder 5 Sternen bei der international<br />

renommierten Agentur Stan-<br />

Publikumsfonds mit<br />

dard & Poor's verfügen (Stichtag<br />

Top-Ranking<br />

30.12.2003).<br />

Im Jahr 2004 werden aus Anlass der EU-Osterweiterung<br />

die bestehenden und sehr erfolgreichen Osteuropa-Fonds<br />

der Capital Invest weiter in den Fokus<br />

der Aktivitäten gerückt. Dar<strong>über</strong> hinaus ist für Frühjahr<br />

2004 die Emission eines völlig neuartigen Osteuropa-Fonds<br />

geplant.<br />

Region CEE<br />

Das Geschäft der Capital Invest in der Region CEE<br />

entwickelt sich weiterhin sehr positiv. Die Capital<br />

Invest ist entweder direkt oder <strong>über</strong> Tochtergesellschaften<br />

in acht CEE-Ländern vertreten (Polen,<br />

Ungarn, Rumänien, Kroatien, Tschechien, Slowakei,<br />

Slowenien, Bulgarien). Sie ist somit die österreichische<br />

Kapitalanlagegesellschaft mit der weitesten<br />

Verbreitung im CEE-Raum. Die Entwicklung des<br />

Multi-Channel-Sales-Konzeptes wird weiter vorangetrieben.<br />

In den meisten Ländern wird bereits <strong>das</strong><br />

gesamte Kundensegment, von Retailkunden bis zu<br />

Pensionskassen, von Portfoliokunden bis zu öffentlich-rechtlichen<br />

Institutionellen, abgedeckt.<br />

Eine länderweise Darstellung ergibt folgendes Bild:<br />

Anteil an den gesamten AuM in Prozent<br />

Ungarn 51,2 %<br />

Polen 27,7 %<br />

Tschechien 14,8 %<br />

Kroatien 3,1%<br />

Slowakei 2,3 %<br />

Slowenien 0,9 %<br />

Im Gegensatz zu den entwickelten Märkten wie<br />

Österreich und Westeuropa sind im CEE-Raum die<br />

Rahmenbedingungen für <strong>das</strong> Asset-Management<br />

sehr unterschiedlich und teilweise auch erst im Aufbau<br />

begriffen, was eine flexible Vorgangsweise<br />

erforderlich macht. Dennoch sind wir <strong>über</strong>zeugt,<br />

<strong>das</strong>s in den mittel- und osteuropäischen Märkten,<br />

die sich noch in einem Entwicklungsprozess befinden,<br />

ein bedeutendes Potenzial steckt, <strong>das</strong> wir in<br />

der nächsten Zukunft verstärkt nutzen wollen.<br />

Insbesondere erwarten wir uns durch die EU-Erweiterung<br />

in den betreffenden Märkten eine deutliche<br />

Belebung unseres Geschäftes, da regulatorische<br />

Beschränkungen entfallen und damit der Knowhow-Transfer<br />

und wechselseitige Produktnutzungen<br />

erleichtert werden. Die Pionierrolle<br />

der BA-CA auch in diesem<br />

EU-Beitritte fördern Aufbau<br />

Geschäftsfeld wird daher Früchte<br />

des Fondsgeschäfts in CEE<br />

tragen. 2003 hat die Capital<br />

Invest in Rumänien als erstes ausländisches<br />

Unternehmen am Markt eine Kapitalanlagegesellschaft<br />

gegründet; in Bulgarien hat sie als<br />

erste österreichische Bank mit dem Vertrieb von<br />

Investmentfonds begonnen.<br />

Neben der Erschließung weiterer Märkte liegen die<br />

Schwerpunkte für 2004 im verstärkten Aufbau von<br />

zusätzlichen Vertriebskanälen im CEE-Raum sowie in<br />

der gezielten Bearbeitung auch des institutionellen<br />

Geschäftes.<br />

Privatkunden<br />

69


BANKPRIVAT<br />

Die BANKPRIVAT konnte als eigenständige Privatbank<br />

der Bank Austria Creditanstalt auch im bewegten<br />

und schwierigen Markt- und Börsenjahr 2003<br />

ihr Wachstum im Top-Kundenbereich fortsetzen und<br />

ihr hochqualitatives Dienstleistungsangebot weiter<br />

ausbauen. Das betreute Kundenvolumen konnte<br />

2003 um 5,4 % gesteigert werden und hat damit<br />

die 4 Milliarden €-Grenze erreicht.<br />

Die BANKPRIVAT erhielt für ihre Leistungen 2003<br />

eine ganz besondere Auszeichnung: Laut einer<br />

Befragung des britischen Finanzmagazins „Euromoney“<br />

wurde sie zur besten Privatbank Österreichs<br />

gewählt. Diesbezüglich punktete sie besonders in<br />

den Bereichen „Diskretion und Sicherheit“, „Relationship<br />

Management“, in der Zielgruppe „High Net<br />

Worth Individuals“ und in der Betreuung internationaler<br />

Kunden. Die offene Produktpolitik und die<br />

Qualität der Vermögensberatung spielten dar<strong>über</strong><br />

hinaus eine wichtige Rolle.<br />

Das Thema der „allumfassenden Vermögensberatung“<br />

stellte auch einen Schwerpunkt in der Kommunikation<br />

im Jahr 2003 dar.<br />

BANKPRIVAT-Kunden erhalten<br />

Umfassende Vermögens-<br />

dabei neben der klassischen Verberatung<br />

für <strong>das</strong> Top-Segment<br />

der BA-CA-Kunden mögensberatung auch Unterstützung<br />

bei Fragen betreffend alternativen<br />

Investitionen wie in Kunst, Antiquitäten,<br />

Immobilien oder Wein. Die BANKPRIVAT greift nach<br />

Bedarf auf ein internationales Expertennetzwerk<br />

zurück und garantiert so höchste Qualität bei allen<br />

Vermögensfragen.<br />

Diese Themen bildeten auch Inhalte für exklusive<br />

BANKPRIVAT-Veranstaltungen. Daneben bot auch<br />

unser Kundenmagazin BANKPRIVAT im Berichtsjahr<br />

exklusive und hochqualitative Informationen zu den<br />

Themen Musikinstrumente, Ausbildung, Designmöbel<br />

und Schmuck.<br />

Mitte des Jahres wurde der BANKPRIVAT-Newsletter<br />

„Börsen und Märkte“ eingeführt, den BANKPRIVAT-<br />

Kunden und ausgewählte Abonnenten jede Woche<br />

per E-Mail erhalten. Der Newsletter beinhaltet eine<br />

Auswahl wichtiger Kennziffern sowie aktuelle Wirt-<br />

70 Privatkunden<br />

schafts-, Börsen- und Unternehmensnachrichten aus<br />

Österreich, Europa, Amerika und Asien. Ein<br />

Wochenkommentar und interessante Produktangebote<br />

runden diese Information ab.<br />

Die Schoellerbank - beste österreichische<br />

Banktradition<br />

Als eine der größten und renommiertesten Privatbanken<br />

Österreichs gehört die Schoellerbank zum<br />

Kerngeschäft der Bank Austria Creditanstalt. Den<br />

Begriff „Privatbank“ hat die Schoellerbank dabei<br />

neu interpretiert: Sie versteht sich nicht als elitäres<br />

Privatinstitut, sondern bietet klassische Privatbank-<br />

Leistungen einer breiteren Klientel an. Dass Qualität<br />

und Umfang der Dienstleistungen höchsten<br />

Ansprüchen gerecht werden, zeigt die jüngste Auszeichnung<br />

vom Dezember 2003: Im Branchen-Spezialreport<br />

2004 „Die Elite der Vermögensverwalter“<br />

(„Die Welt“, „Welt am Sonntag“) wird die Schoellerbank<br />

aus 173 Banken und freien Vermögensverwaltern<br />

des deutschsprachigen Raumes unter die 12<br />

besten Institute gereiht.<br />

Zielkunden der Schoellerbank sind Privatanleger ab<br />

einem Anlagepotenzial von 70.000 € und Firmenkunden<br />

und institutionelle Anleger mit einem Anlagepotenzial<br />

ab 1 Million €. Die Schoellerbank<br />

ist die einzige österreichi-<br />

www.schoellerbank.at<br />

sche Privatbank, die ihre Dienstleistungen<br />

in ganz Österreich anbieten<br />

kann. Sie verfügt <strong>über</strong> 14 Standorte und erfasst<br />

damit einen großen Kreis an anspruchsvollen Anlagekunden.<br />

Die Schoellerbank ist seit jeher eine eigenständige<br />

und erfolgreiche Vollbank, betreut 29.200<br />

Kunden und verwaltet für diese ein Vermögen von<br />

knapp 5 Mrd €.<br />

Die einzigartige Positionierung der Schoellerbank in<br />

Österreich fügt sich in die Strategie der Private Banking-Aktivitäten<br />

der BA-CA-Gruppe in idealer Weise<br />

ein – sie wird außerdem im Rahmen des Marktauftrittes<br />

mit Medienkampagnen, aktiver Pressearbeit,<br />

Kundenveranstaltungen an allen Standorten, einem<br />

Kundenmagazin und einer leistungsfähigen Internet-<br />

Homepage systematisch kommuniziert. Das attraktive<br />

Profil der Schoellerbank zeichnet auch dafür ver-


antwortlich, <strong>das</strong>s immer wieder Kaufangebote von<br />

Interessenten an den Eigentümer Bank Austria Creditanstalt<br />

gerichtet werden.<br />

Zum Kerngeschäft der Schoellerbank zählen: Eine<br />

umfassende Analyse der Wünsche und Ziele ihrer<br />

Kunden, eine leistungsfähige Vermögensverwaltung,<br />

Financial Planning für komplexe Vermögensstrukturen,<br />

individuelle Beratung für Vermögensanlage<br />

und Vorsorge, erfolgreiche Investmentfonds,<br />

innovative Kapital-Garantieprodukte sowie Indexzertifikate.<br />

Qualität und Sicherheit werden auch in<br />

Hinkunft bei allen Anlageempfehlungen an oberster<br />

Stelle stehen. Das bewährte Schoellerbank-Motto<br />

„Investieren statt Spekulieren“ wird weiterhin <strong>das</strong><br />

ideelle Grundgerüst jedes Beratungsgespräches sein.<br />

Privatkunden<br />

71


G&V Firmenkunden Österreich<br />

in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 777 715 62 9 %<br />

Kreditrisiko – 228 – 318 91 – 28 %<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 275 278 – 3 –1%<br />

Handelsergebnis 33 3 30 >100 %<br />

Verwaltungsaufwand – 613 – 527 – 86 16 %<br />

Sonst. betriebl. Erfolg – 6 9 –15<br />

Betriebsergebnis 238 159 79 50 %<br />

Finanzanlageergebnis 5 29 – 23 – 82 %<br />

Abschr. Firmenwert – 3 – 4 1 – 33 %<br />

Saldo übrige Ertr./Aufw. – 5 –1 – 4 >100 %<br />

Ergebnis vor Steuern 235 182 53 29 %<br />

Anteil Gesamtbank 36 % 36 %<br />

ROE vor Steuern 11,6 % 8,3 %<br />

Cost/Income-Ratio 56,8 % 52,5 %<br />

Leistungskennzahlen<br />

Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 2,4 % 2,0 %<br />

Kreditrisiko/Ø RWA 0,7 % 0,9 %<br />

Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss 29,3 % 44,5 %<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 32.641 35.315 – 2.674 – 8 %<br />

Ø gebundenes Eigenkapital 2.024 2.190 –166 – 8 %<br />

Anteil Gesamtbank 40 % 46 %<br />

Strukturkennzahlen<br />

Kundenanteil Kleinbetriebe (Jahresumsatz 1,5 – 7 Mio €) 41%<br />

Kundenanteil Mittelbetriebe (Jahresumsatz 7– 40 Mio €) 64 %<br />

Kundenanteil Großbetriebe (Jahresumsatz >40 Mio €) 81%<br />

Eigene Firmenkunden-Betreuungscenter 46<br />

Anteil am OeKB-Exportkreditvolumen 60 %<br />

Mandatiertes Gesamtvolumen syndizierter Kredite 6,2 Mrd €<br />

davon CEE 73 %<br />

davon Österreich 27 %<br />

Im Geschäftsfeld „Firmenkunden Österreich“ wird zunächst <strong>das</strong><br />

lokale Firmenkundengeschäft (in sachlicher Abgrenzung) mit den<br />

österreichischen Unternehmen erfasst, auch wenn die Kundenbetreuung<br />

segment<strong>über</strong>greifend organisiert ist. Das lokale und internationale<br />

Geschäft mit Immobilienkunden und internationalen<br />

Großunternehmen zählt ebenfalls dazu. Nach dem „Prinzip der<br />

buchenden Stelle“ fällt ein Teil des internationalen Firmenkundengeschäfts<br />

in dieses Segment, der andere in <strong>das</strong> Geschäftsfeld CEE.<br />

Der Leasing-Teilkonzern, der u.a. ein umfangreiches Cross-border-<br />

Leasing betreibt, <strong>das</strong> nicht mehr eindeutig regional zugeordnet<br />

werden kann, fällt nach dem Grundsatz der schwerpunktmäßigen<br />

Zuordnung ebenfalls in dieses Geschäftsfeld.<br />

72 Firmenkunden<br />

Firmenkunden<br />

Geschäftsstruktur Firmenkunden Österreich<br />

(BA-CA AG)<br />

Finanzierungen 50,1 Mrd €<br />

Großbetriebe<br />

Anzahl<br />

der Kunden<br />

1.272 27%<br />

Mittelbetriebe 3.384 10%<br />

Kleinbetriebe 6.530 5%<br />

Geschäftskunden 11.470 6%<br />

Bauträger<br />

Konzern-<br />

2.997 12%<br />

beteiligungenVertrags-<br />

450 11%<br />

versicherungen<br />

Ausländische<br />

108 0%<br />

Firmenkunden<br />

Öffentliche Hand,<br />

Nicht-Erwerbs-<br />

Institutionen,<br />

3.328 14%<br />

Stiftungen, Übrige 2.798 15%<br />

Veranlagungen 38,4 Mrd €<br />

Großbetriebe 20%<br />

Mittelbetriebe 5%<br />

Kleinbetriebe 5%<br />

Geschäftskunden 9%<br />

Immobilienkunden<br />

Konzern-<br />

2%<br />

beteiligungen 7%<br />

Ausländische<br />

Firmenkunden 12%<br />

Vertragsversicherungen<br />

19%<br />

Öffentliche Hand,<br />

Nicht-Erwerbs-<br />

Institutionen,<br />

Stiftungen, Übrige 21%


Geschäftsentwicklung 2003<br />

Das Geschäftsfeld Firmenkunden hat <strong>das</strong> Ergebnis<br />

2003 trotz der konjunkturellen Flaute deutlich verbessert<br />

und einen weiteren großen Schritt in Richtung<br />

Zielgrößen unternommen: Das Ergebnis vor<br />

Steuern stieg um 29 % oder 53 Mio € auf 156 Mio €<br />

und die Eigenkapitalrendite (ROE) verbesserte sich<br />

von 8,3 % auf 11,6 %.<br />

Noch höher schätzen wir selbst den dahinter stehenden<br />

qualitativen Fortschritt ein: Die Bank Austria<br />

Creditanstalt hat ihre unbestrittene Führungsposition<br />

im Firmenkundengeschäft vor allem dort ausgebaut,<br />

wohin die Trends weisen:<br />

� Im österreichischen Firmenkundengeschäft konnten<br />

wir – unter anderem durch die RatingBeratung und<br />

die Finanzstrukturanalyse – <strong>das</strong> Bewusstsein dafür<br />

schärfen, <strong>das</strong>s Kapitalmarktinstrumente in der<br />

Unternehmensfinanzierung weiter vordringen. Auch<br />

<strong>das</strong> Tagesgeschäft der Unternehmen – Zinsrisiko-/<br />

Währungs- und Liquditätsmanagement – ist jetzt<br />

<strong>über</strong> standardisierte Produkte und digitale Kommunikation<br />

noch einfacher zu handhaben.<br />

� Im internationalen Firmenkundengeschäft konnten<br />

wir unsere Marktstellung weiter ausbauen, sowohl<br />

bei der Begleitung des Außenhandels (Trade Finance)<br />

als auch bei der Anbahnung und Durchführung<br />

komplexer Corporate-Finance-Transaktionen in<br />

Österreich und CEE. Die europäische Wirtschaft<br />

vernetzt sich zwischen Ost und West, wir stehen<br />

<strong>über</strong>all an ihrer Seite.<br />

� Der Bereich Immobilienfinanzierung und -kunden<br />

hat 2003 in seinem Kernbereich expandiert und die<br />

E-Dienstleistungen und die Veranlagungsseite ausgebaut.<br />

Im Leasing haben wir die Geschäftsbasis<br />

durch Integration neuer Gesellschaften in Österreich<br />

und Tschechien verbreitert. In beiden Sparten<br />

kommt bereits ein wesentlicher Teil des Neugeschäfts<br />

aus den CEE-Ländern.<br />

� Nicht zuletzt haben wir – in eigener Sache – die<br />

Risikostruktur unseres bilanzwirksamen Engagements<br />

weiter verbessert. Die Bank wird dadurch<br />

schlanker und beweglicher.<br />

Kommentar zur G&V<br />

Das operative Ergebnis des Geschäftsfeldes lag 2003<br />

um 50 % oder 79 Mio € höher als im Vorjahr. Es hat<br />

sich <strong>über</strong>wiegend im laufenden Geschäft verbessert.<br />

Die Erstkonsolidierung zusätzlicher Gesellschaften in<br />

den Leasing-Teilkonzern (CAC in Tschechien und der<br />

Slowakei, KFZ-Leasing GmbH sowie LeasFinanz AG in<br />

Österreich) spielt zwar in einzelnen Top-Line-Positionen<br />

eine Rolle, verzerrt <strong>das</strong> Ergbnis aber nur gering.<br />

Die Betriebserträge nach Kreditrisiko stiegen um<br />

180 Mio € oder 27 %. Davon <strong>über</strong>schritt der Zins<strong>über</strong>schuss<br />

<strong>das</strong> Vorjahresniveau deutlich (um<br />

63 Mio € bzw. 9 %, vgl. nebenstehende Tabelle).<br />

Das Nachfrage- und Zinsumfeld wirkte sich darin<br />

unterschiedlich aus: Im Aktivgeschäft nahm der<br />

Nettozinsertrag (auf Ebene der<br />

BA-CA AG) trotz leicht nachge-<br />

Höherer Zins<strong>über</strong>schuss bei<br />

bender Volumina dank etwas<br />

geringeren Risikokosten<br />

höherer Margen zu, worin sich<br />

u.a. die Bemühungen um ein risikogerechteres Pricing<br />

positiv bemerkbar machen. Dagegen konnten<br />

auf der Passivseite etwas mehr Einlagen hereingenommen<br />

werden, vor allem Sichteinlagen angesichts<br />

einer reichlichen Unternehmensliquidität, <strong>das</strong><br />

aber zu leicht niedrigeren Margen. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />

belastet ein Schatteneffekt der bewussten Rückführung<br />

der risikogewichteten Aktiva (um 7,6 %) den<br />

Zins<strong>über</strong>schuss in Gestalt geringerer Erträge aus der<br />

Eigenmittelveranlagung. Nach Bereichen trug insbesonders<br />

<strong>das</strong> Ressort Immobilienfinanzierung und<br />

-kunden (IFK) zum Anstieg des Zins<strong>über</strong>schusses bei<br />

– im Wesentlichen aufgrund der Konditionserhöhungen<br />

des letzten Jahres. Außerdem konnten<br />

einige notleidende Engagements wieder auf zinstragend<br />

umgestellt werden.<br />

Zu gut der Hälfte geht die operative Ergebnisverbesserung<br />

im Firmenkundensegment darauf zurück, <strong>das</strong>s<br />

<strong>das</strong> Kreditrisiko um 29 % auf 228 Mio € reduziert<br />

werden konnte, was die G&V um 65 Mio € entlastete.<br />

Das ist der jahrelang verfolgten Verbesserung des<br />

Risk-Management-Instrumentariums, sicherlich aber<br />

auch dem Ausbleiben von Großinsolvenzen zu danken.<br />

Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent<br />

des Zins<strong>über</strong>schusses) konnte von 44,5 % im Vorjahr<br />

Firmenkunden 73


auf 29,3 % 2003 zurückgeführt werden. Gemessen<br />

an den risikogewichteten Aktiva betrug der Kreditrisikoaufwand<br />

aber immer noch 0,70 %.<br />

Der Provisions<strong>über</strong>schuss kam knapp an <strong>das</strong><br />

Vorjahresniveau heran (–1,3 %). Schwächer flossen<br />

die Provisionen aus dem Kreditgeschäft und dem<br />

Auslandszahlungsverkehr inkl. Dokumentengeschäft.<br />

Die Wertpapierprovisionen stiegen hingegen<br />

an, worin sich unter anderem Provisionserlöse für<br />

die Emissionen von Corporate Bonds österreichischer<br />

Unternehmen bemerkbar machten. Auch im Mandatsgeschäft<br />

konnten die Provisionseinnahmen insbesondere<br />

aus der Arrangierung und Syndizierung<br />

von Krediten und strukturellen Finanzierungen<br />

gesteigert werden. Das Handelsergebnis (30 Mio €<br />

nach 3 Mio €) spiegelt technische Buchungen in<br />

Zusammenhang mit kommerziellen Transaktionen<br />

wider (darunter Verkaufsgewinne aus Wertpapieren).<br />

Der Verwaltungsaufwand war 2003 um 16 % höher<br />

als vor einem Jahr, der Anstieg spiegelt aber zu zwei<br />

Dritteln die höhere Restkostenumlage nach dem Tragfähigkeitsprinzip<br />

wider, und ist somit ein Effekt des verbesserten<br />

Ergebnisses vor Overhead. Auf Profit-Center-<br />

Ebene (Firmenkunden BA-CA AG) war er stabil (+1%).<br />

Aufgrund eines niedrigeren Finanzanlageergebnisses<br />

(im Vorjahr waren in dieser Position Verkaufsgewinne<br />

enthalten) kam die Steigerung des<br />

Betriebsergebnisses um 80 Mio € nur gedämpft im<br />

Ergebnis vor Steuern an, <strong>das</strong> somit um 53 Mio €<br />

oder 29 % auf 235 Mio € zunahm.<br />

Der ROE vor Steuern des Geschäftsfeldes Firmenkunden<br />

verbesserte sich von 8,3 % im Vorjahr auf 11,6 %<br />

2003. Dies ist auf die Ergebnissteigerung im Zähler der<br />

Verhältniszahl und zum geringeren Teil auf die Rückführung<br />

des gebundenen Eigenkapitals<br />

im Nenner zurückzuführen,<br />

Kreditrisiko und -portfoliomanagement<br />

steigern ROE<br />

<strong>das</strong> proportional zum Kredit- und<br />

Marktrisikoäquivalent um 7,6 %<br />

gesenkt werden konnte. Sowohl die Verbesserung des<br />

Kreditrisikos als auch die Rückführung der risikotragenden<br />

Aktiva – unabhängig von der Kundenbeziehung<br />

– haben 2003 also einen wesentlichen Beitrag<br />

zum positiven Ergebnistrend geliefert.<br />

74 Firmenkunden<br />

Geschäftsbeschreibung<br />

Die BA-CA betreut rund 11.300 Klein-, Mittel- und<br />

Großbetriebe. Als Klein- und Mittelbetriebe (KMU)<br />

sind österreichische Unternehmen mit einem Jahresumsatz<br />

zwischen 1,5 Mio € und 7 Mio € respektive<br />

zwischen 7 Mio € und 40 Mio € klassifiziert. Im Segment<br />

Kleinbetriebe beträgt der Kundenanteil der<br />

Bank Austria Creditanstalt knapp 40 %, bei Mittelbetrieben<br />

64 %. Bei den Großbetrieben – Unternehmen<br />

mit einem Jahresumsatz <strong>über</strong> 40 Mio € –<br />

beträgt der Kundenanteil sogar 81%. Trotz dieser<br />

herausragenden Marktstellung sehen wir in regionaler<br />

Hinsicht – vor allem in Westösterreich – noch<br />

signifikantes Wachstumspotenzial.<br />

Ein wesentlicher Konkurrenzvorteil bei den österreichischen<br />

Unternehmen ist die unangefochtene<br />

Marktführerschaft der BA-CA im internationalen<br />

Firmenkundengeschäft, sowohl was <strong>das</strong> Produkt-<br />

Know-how betrifft, als auch in Bezug auf den CEE-<br />

Schwerpunkt. Die Produkt- und Dienstleistungspalette<br />

des inländischen Firmenkundengeschäftes reicht von<br />

klassischen Dienstleistungen wie Zahlungsverkehr,<br />

Cash-Management, Zins- und Wechselkursmanagement,<br />

betrieblichen Finanzierungen, Vermögensmanagement<br />

und betrieblicher Vorsorge bis zu kapitalmarktnahen<br />

Themen unter dem Oberbegriff Integrated<br />

Corporate Finance. Exemplarisch kann hier die<br />

RatingBeratung hervorgehoben werden.<br />

Als internationale Bank begleitet die Bank Austria<br />

Creditanstalt – seit jeher – die Kunden ihrer Kernmärkte<br />

mit Dienstleistungen rund um den Außenhandel<br />

an jeden Punkt der Welt.<br />

Bei der internationalen Export-<br />

Als „Best Trade Finance Bank“<br />

und Handelsfinanzierung zählt sie<br />

in A+CEE weltweit an der<br />

zu den Top-Playern der Welt. Die Seite der Kunden<br />

Marktanteile liegen in Österreich<br />

<strong>über</strong> 50 %. Mit unserer Exportoffensive, die wir<br />

2003 gestartet haben und welche die Aktivitäten der<br />

Wirtschaftkammer Österreich begleitet, wollen wir<br />

weitere Neukunden und Marktanteile gewinnen.<br />

Dabei haben wir alle Kundengruppen im Fokus, wir<br />

stellen sowohl die strukturierte Bearbeitung bestehender<br />

Exportkunden als auch die Akquisition<br />

von Kunden mit Exportbezug in den Vordergrund.


Als Antwort auf den Wandel in der Unternehmensfinanzierung<br />

– die Grenzen zwischen Kredit- und<br />

Kapitalmarkt verschwimmen zusehends – haben wir<br />

im ersten Halbjahr 2003 den „Integrated Corporate<br />

Finance“ (ICF)-Ansatz mit einer Vielzahl von Marketingmaßnahmen<br />

bei österreichischen Firmenkunden<br />

thematisiert.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt lag 2003 auf den Kleinund<br />

Mittelbetrieben. Sowohl hinsichtlich der Akquisition<br />

neuer Kunden als auch bei der Aktivierung<br />

ruhender Kundenbeziehungen konnten die gesetzten<br />

Ziele erfüllt werden. Der Verkauf von Treasury-<br />

Dienstleistungen half dabei besonders.<br />

Im Rahmen unserer Herbstoffensive haben wir uns<br />

verstärkt der für Firmenkunden besonders wichtigen<br />

Themen Treasury und Veranlagungspotenzial angenommen.<br />

Damit setzen wir unsere Firmenkunden in<br />

die Lage, ihre Unternehmenserträge abzusichern. Im<br />

Rahmen einer Veranstaltungsserie hatten Kunden<br />

und Nichtkunden Gelegenheit, sich anhand einer<br />

PC-Simulation von Fallbeispielen mit den Schwerpunktthemen<br />

näher zu befassen.<br />

Bei der „Abfertigung Neu“ haben wir mit den<br />

Beitrittsverträgen bei unserem Partner VBV-Mitarbeitervorsorgekasse<br />

einen Spitzenplatz belegt.<br />

Zunehmend gewinnen Übertragungsvereinbarungen<br />

vom alten ins neue System an Bedeutung.<br />

Durch gezielte Vertriebsunterstützung und nachhaltige<br />

Kommunikationsakzente tragen wir diesem<br />

betrieblichen Vorsorgeinstrument Rechnung.<br />

Organisation/Betreuungsansatz<br />

Das gesamte Inlandsgeschäft wird seit Frühjahr<br />

2003 in den 13 Stadt-/Landesdirektionen inkl. Institutionelle<br />

Großkunden in einem gemeinschaftlichen<br />

Verbund von Privat-/Geschäfts- und Firmenkunden<br />

geführt. Die kundennahen Geschäftsfelder sind<br />

zusammengerückt und ebnen den Weg für eine<br />

stärkere Konzentration auf <strong>das</strong> Kundengeschäft.<br />

Cross Selling kann künftig nicht mehr an die Grenzen<br />

der divisionalen Kundensegmentierung stoßen.<br />

Die BA-CA betreut ihre Unternehmenskunden individuell:<br />

Jedem Kunden steht ein Kundenbetreuer<br />

zur Seite, der je nach Bedarf ein Betreuungsteam<br />

koordiniert, welches <strong>das</strong> gesamte Leistungsspektrum<br />

aus Privatkunden- und Firmenkundengeschäft<br />

der gesamten Bankengruppe koordiniert verfügbar<br />

macht.<br />

Ergänzend kann unser Kunde den alternativen Vertriebsweg<br />

des e-Business nutzen. Die stetig steigenden<br />

Verkaufszahlen in dieser Vertriebsschiene zeigen,<br />

<strong>das</strong>s diese Produkte beim Firmenkunden hohe<br />

Akzeptanz finden und gleichzeitig dem internationalen<br />

Trend im Bankgeschäft hin zu noch stärkerer<br />

Automatisierung von standardisierten Geschäftsabläufen<br />

entsprechen.<br />

BusinessNet<br />

Die BA-CA hat ihre Marktführerschaft im E-Business<br />

2003 ausgebaut. BusinessNet, die Ende 2002 eingeführte<br />

Internetplattform für Firmenkunden, wurde<br />

konsequent weiterentwickelt. Mitte des Jahres<br />

2003 wurde <strong>das</strong> Portal multibankenfähig, womit es<br />

unseren Firmenkunden via BusinessNet ermöglicht<br />

wird, von allen österreichischen Banken, die den<br />

Multi Bank Standard unterstützen, Kontoinformationen<br />

abzurufen bzw. Zahlungsverkehrsaufträge an<br />

diese weiterzuleiten. Wichtige Erweiterungen in den<br />

Bereichen Außenhandel, Börse & Märkte sowie die<br />

Integration von E-Rechnung, des Tools für die elektronische<br />

Rechnungsvorlage und Bezahlung, ermöglichen<br />

Unternehmen die erleichterte Abwicklung<br />

ihres Tagesgeschäftes. 2004 erfolgt die Einführung<br />

eines weiteren BusinessNet-Profils, <strong>das</strong> sich verstärkt<br />

an Geschäftskunden richtet. Benutzerfreundlichkeit<br />

und intuitive Bedienerführung bestimmen auch<br />

2004 die Weiterentwicklung.<br />

Integrated Corporate Finance (ICF)<br />

Integrated Corporate Finance (ICF) dominierte im<br />

1. Halbjahr 2003 unsere Marketingmaßnahmen für<br />

inländische Firmenkunden. ICF versteht sich als<br />

Kombination aus bonitätsorientierter Beratung und<br />

individuellen, innovativen und vor allem bedarfsorientierten<br />

Finanzierungslösungen – sowohl für<br />

große als auch für wachstumsorientierte kleine und<br />

mittlere Unternehmen. Als ICF-Basisdienstleistung<br />

wurde die RatingBeratung geschaffen, welche die<br />

Firmenkunden<br />

75


Einflussgrößen auf die Finanzierung(-skosten) und<br />

die Gestaltungsmöglichkeiten transparent macht<br />

und <strong>das</strong> partnerschaftliche Verhältnis zwischen<br />

Unternehmen und Bank festigt.<br />

Mit ICF werden verstärkt alternative Finanzierungsformen<br />

und -lösungen entwickelt und angeboten,<br />

die <strong>über</strong> die klassische Kreditfinanzierung hinausgehen<br />

und auf die strukturelle Weiterentwicklung der<br />

Unternehmen abgestimmt sind. Die Produktpalette<br />

der alternativen Finanzierungsformen<br />

berücksichtigt die spezifi-<br />

Partnerschaftlicher Ansatz<br />

BA-CA RatingBeratung schen Bedürfnisse der jeweiligen<br />

Zielgruppe. Mit zunehmender<br />

Substitution bzw. Ergänzung des klassischen Firmenkredits<br />

durch alternative Finanzierungsformen<br />

resultiert ein immer größerer Anteil der Erträge aus<br />

alternativen Finanzierungen und Dienstleistungen.<br />

Auch 2003 haben wir unsere Bemühungen fortgesetzt,<br />

Kreditkonditionen durchzusetzen, die sich<br />

stärker an der Kundenbonität orientieren. Der Wettbewerb<br />

in Österreich lässt nur eine langsame<br />

Anpassung der Kreditmargen an die im internatio-<br />

Integrated Corporate Finance-Produkte im Lebenszyklus<br />

Fremdkapital<br />

Beratungsprodukte<br />

Eigenkapital<br />

76 Firmenkunden<br />

Gründung<br />

Expansion<br />

ABS/Asset Backed Securities<br />

M&A-Advisory<br />

Rating Advisory<br />

IPO<br />

Strukturierte Finanzierung<br />

Projekt- u. Akquisitionsfinanzierung<br />

Syndizierung<br />

Unternehmensanleihe<br />

BusinessPlanner<br />

Zins- & Währungsrisiko-Management<br />

Leasing<br />

RatingBeratung<br />

Factoring<br />

Gründerfonds<br />

nalen Kapitalmarkt üblichen Credit Spreads zu. Dennoch<br />

wächst <strong>das</strong> Verständnis für die Preisdifferenzierungspolitik<br />

der Banken im Zuge der laufenden<br />

Diskussionen um die Auswirkungen und Effekte von<br />

Basel II, die notwendige Stärkung der Eigenkapitalbasis<br />

österreichischer Unternehmen sowie die Effekte<br />

der Steuerreform für 2004 und 2005 kontinuierlich.<br />

Das belegen die Erfahrungen aus Kundengesprächen<br />

und Marktforschung.<br />

Wir sind davon <strong>über</strong>zeugt, <strong>das</strong>s die Finanzplanung<br />

in Zukunft für jeden nachhaltig erfolgreichen und<br />

bonitätsstarken Mittel- und Großbetrieb unverzichtbar<br />

sein wird. Weiters wird der Bedarf an branchenorientierten,<br />

nach Finanzkennzahlen strukturierten,<br />

Lösungen zunehmen. Finanzierungen<br />

auf Basis einer detaillier-<br />

Verständnis für risikorientierte<br />

ten Cash-Flow-Analyse, der Ein-<br />

Kreditpolitik nimmt zu<br />

satz von international gängigen<br />

Parametern wie Financial Covenants, Vereinbarung<br />

einer bonitätsabhängigen Zinssatzfestlegung sowie<br />

die Sicherung der mittel- bis langfristigen Liquidität<br />

werden zunehmend zu wichtigen Bausteinen der<br />

Finanzierungskultur.<br />

Mezzaninkapital<br />

Gewinnwertpapier<br />

Private Equity<br />

Kapitalmarkt


In den Mittelpunkt sowohl der kommunikations- als<br />

auch vertriebspolitischen Maßnahmen zum Thema<br />

Integrated Corporate Finance wurde im ersten<br />

Schritt die „RatingBeratung der BA-CA“ gestellt.<br />

Mit dieser neuen Dienstleistung<br />

legt die Bank Austria Creditan-<br />

RatingBeratung verschafft<br />

Einblick in <strong>das</strong> Pricing stalt als erste österreichische<br />

Großbank <strong>das</strong> von ihr erstellte<br />

Kundenrating in Beratungsgesprächen offen und<br />

erarbeitet und diskutiert gemeinsam mit dem Kunden<br />

Möglichkeiten zur Verbesserung der Bonität.<br />

Gleichzeitig stellt die RatingBeratung die optimale<br />

„Basisdienstleistung“ für die Produktpalette der<br />

alternativen Finanzierungsformen dar. Marktforschungsergebnisse,<br />

wonach mehr als 60 % der<br />

befragten Unternehmen bereit und interessiert sind,<br />

eine Ratingberatung in Anspruch zu nehmen, um<br />

mehr <strong>über</strong> die Ratingsystematik, die Einflussfaktoren<br />

und ihr eigenes Rating zu erfahren, untermauerten<br />

diese Strategie.<br />

Umfangreiche interne Schulungen der Kundenbetreuer<br />

gingen diesem Schwerpunkt voraus. Eine Folderserie<br />

zu ausgewählten Produkten gibt dem Kunden<br />

einen Einblick in Integrated Corporate Finance,<br />

Details zur RatingBeratung bis hin zu Factoring,<br />

Gewinnwertpapieren, Leasing, Private Equity und<br />

Zins- und Wechselkurssicherung. Eine Inseratenkampagne,<br />

eine Medienkooperation, Kundenveranstaltungen<br />

in Wien und in einzelnen Bundesländern<br />

sowie ein Impact-starkes Mailing haben die<br />

Kampagne anlässlich der Einführung dieses Produktes<br />

begleitet. Der Slogan lautete: „Mit unserer<br />

RatingBeratung entdecken Sie, was in Ihrem Unternehmen<br />

steckt“. Die erfreuliche Bilanz zu diesem<br />

zukunftsweisenden integrierten Beratungsansatz<br />

lautete Ende 2003: Rund 1500 Rating-Beratungen,<br />

und der Markt ist bei weitem nicht gesättigt. Kunden<br />

fragen diese Dienstleistung aktiv nach, was die<br />

Richtigkeit und <strong>das</strong> Zukunftspotenzial dieses Beratungsansatzes<br />

bestätigt.<br />

Ausblick 2004<br />

Unser zentraler strategischer Ansatz liegt in einer<br />

differenzierten Marktbearbeitung, indem wir <strong>das</strong><br />

Kundensegment der Klein- und Mittelbetriebe forcieren<br />

und die bestehenden Geschäftsbeziehungen<br />

mit Großkunden weiter im Sinn einer partnerschaftlichen<br />

Beziehung intensivieren. Die Marketingstrategie<br />

wird darauf ausgerichtet, unser Image als<br />

innovativer und qualitativ hochwertiger Finanzdienstleister<br />

vom Großkundenbereich auf <strong>das</strong> Segment<br />

der Mittelbetriebe zu <strong>über</strong>tragen.<br />

Der Begleitung unserer Kunden in den CEE-Raum<br />

kommt ebenfalls wachsende Bedeutung zu. Das<br />

Jahr der EU-Erweiterung wird auch für den Vertrieb<br />

in Österreich ein besonderer Aktionsschwerpunkt<br />

sein. 53 % der österreichischen<br />

Mittel- und Großbetriebe ab<br />

Österreichische Unternehmen<br />

7 Mio € Jahresumsatz haben<br />

in CEE stark engagiert<br />

bereits Tochtergesellschaften in<br />

anderen Ländern Europas, 20 %<br />

in den angrenzenden EU-Beitrittsländern. Die neuen<br />

EU-Märkte wollen weitere 11% der österreichischen<br />

Unternehmen in diesem Segment durch<br />

Gründung von Tochtergesellschaften erschließen.<br />

Auch wenn bereits jetzt rund die Hälfte der in CEE<br />

operierenden österreichischen Firmen vom BA-CA-<br />

Niederlassungsnetz vor Ort betreut wird, besteht<br />

noch Potenzial bei der österreichischen Stammkundschaft.<br />

Mit Hilfe von länder<strong>über</strong>greifenden<br />

Service-Standards, Netzwerkprodukten und Informationsmedien<br />

werden die österreichischen Kundenbetreuer<br />

in die Lage versetzt, ihren Kunden die<br />

Leistungskraft des CEE-Bankennetzwerks bereits aus<br />

Österreich heraus anzubieten. Damit soll dem<br />

Wunsch von 72 % der grenz<strong>über</strong>schreitend tätigen<br />

Firmen nach „Betreuung aus einer Hand“ sowohl in<br />

Österreich als auch vor Ort im neuen Europa optimal<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Einen weiteren Fokus werden wir 2004 auf unseren<br />

ergänzenden Vertriebsweg, <strong>das</strong> BusinessNet legen.<br />

Dem Kunden steht damit ein umfassender neuer<br />

Weg zur orts- und zeitunabhängigen Kommunikation<br />

mit der BA-CA zur Verfügung. Die gewonnenen<br />

Firmenkunden<br />

77


Kapazitäten können in die Beratungstätigkeit<br />

fließen. 2004 werden wir auch der Zielgruppe der<br />

Geschäftskunden und Kleinunternehmen den Vertriebsweg<br />

BusinessNet zur Verfügung stellen.<br />

Um Zeit für individuelle Beratung freizumachen und<br />

die Leistungsfähigkeit zu steigern, finden bei der<br />

Produktion, der Abwicklung und beim Verkauf<br />

unserer Leistungen zunehmend an industriellen Vorbildern<br />

orientierte Prozesse Eingang. Ebenso wie im<br />

Privatkundensegment werden wir 2004 den Verkaufsprozess<br />

bei Marketing-Kampagnen im Segment<br />

der Klein- und Mittelbetriebe mit einem systemunterstützten<br />

Verkaufsansatz begleiten und so die<br />

Qualität für unsere Kunden weiter verbessern.<br />

Einen besonderen Stellenwert wird im Jahr 2004 die<br />

verstärkte Vernetzung der Kundenbetreuer der Bank<br />

mit den Kollegen aus den Tochtergesellschaften der<br />

BA-CA haben. Dabei wird der Fokus auf einer Bündelung<br />

unserer Expertise in der Gruppe liegen, mit<br />

dem Ziel der bestmöglichen Problemlösung für<br />

unsere Kunden. So wird es eine engere Kooperation<br />

mit der BA-CA Leasing vor allem im Mobilien- und<br />

Immobilienleasing geben, sowie einen Ausbau der<br />

Zusammenarbeit mit der FactorBank.<br />

78 Firmenkunden<br />

Private Equity<br />

Alternative Finanzierungsinstrumente wie Beteiligungsfinanzierungs-<br />

und Mezzaninkapital ergänzen<br />

zunehmend die klassischen Finanzierungsinstrumente,<br />

wie z.B. Investitionskredite. Die Bank Austria<br />

Creditanstalt stellt als Kernaktionär<br />

(General Partner) von Pri-<br />

Private Equity und Mezzaninvate<br />

Equity und Mezzaninfonds<br />

kapital für österreichische<br />

insgesamt 195 Mio € Fondskapi- Unternehmen<br />

tal für österreichische Unternehmen<br />

zur Verfügung. Der Geschäftsbereich Private<br />

Equity und Mezzaninkapital in Österreich wurde von<br />

der verantwortlichen Tochtergesellschaft BA-CA<br />

Private Equity GmbH im Jahr 2003 erfolgreich<br />

weiterentwickelt.<br />

Über die Gesellschaften EK Mittelstandsfinanzierungs<br />

AG (Fondsvolumen 50 Mio €) und die Gründerfonds<br />

GmbH & Co KEG (Fondsvolumen 16 Mio €)<br />

wird Beteiligungskapital für österreichische kleinund<br />

mittelständische Unternehmungen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Die Mezzanin Finanzierungs AG, Österreichs erste<br />

Spezialbank auf diesem Gebiet, stellt insgesamt 100<br />

Mio € für die Vergabe nachrangiger Darlehen an<br />

österreichische mittelständische Unternehmen zur<br />

Verfügung.<br />

Im Jahr 2003 wurden durch die drei Fonds zwölf<br />

Investments im Gesamtwert von <strong>über</strong> 17 Mio € getätigt,<br />

womit sich die BA-CA Private Equity Gruppe<br />

einen Marktanteil von ca. 15 % am österreichischen<br />

Markt sichern konnte. Insgesamt sind per Ende<br />

Dezember 2003 rund 60 Mio € in 30 Portfoliogesellschaften<br />

investiert.


Internationales<br />

Firmenkundengeschäft<br />

Internationale Konzerne<br />

Internationale Konzerne erwarten international vernetzte<br />

Finanzdienstleistungen ungeachtet der regionalen<br />

Zuständigkeitsverteilung innerhalb der HVB<br />

Group. Austrian/Central and Eastern European<br />

Desks (A/CEE Desks) an den wichtigsten internationalen<br />

Finanzplätzen fungieren als koordinierende<br />

Drehscheiben für internationale Konzerne aus aller<br />

Welt bei ihren Finanzangelegenheiten in Österreich/Zentral-<br />

und Osteuropa bzw. auch als kompetente<br />

Partner für Unternehmen aus Österreich und<br />

CEE auf diesen Märkten.<br />

Die Aktivitäten der A/CEE Desks laufen in Wien<br />

zusammen und werden von der Einheit A/CEE<br />

Business Development gesteuert. Hier erhalten Kunden<br />

und -betreuer alle notwendigen Informationen,<br />

vom passenden Ansprechpartner für jedes individuelle<br />

Anliegen bis hin zu Markt- und Produktinformationen.<br />

Wir akquirieren und begleiten internationale<br />

Firmenkunden, unterstützen sie in der grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />

Anbotsphase und vermitteln sie<br />

dann an ihr internationales Betreuungs- und<br />

Spezialistenteam.<br />

Die Betreuung von international tätigen Großunternehmen<br />

mit Fokus auf unseren Kernmarkt Österreich/CEE<br />

wird in einer eigenen Einheit koordiniert<br />

und gesteuert. Durch ein einheitliches Relationship<br />

Management und eine gezielte grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Customer-Portfolio-Steuerung wird für diese Kundengruppe,<br />

angepasst an die individuellen Bedürfnisse,<br />

eine optimale Betreuung bei komplexen und<br />

strukturierten Finanzdienstleistungen sowie vernetzten<br />

Lösungen u.a. in den Bereichen Cash-<br />

Management, Treasury und Kapitalmarktprodukte<br />

im gesamten Netzwerk der Bank Austria Creditanstalt<br />

und der HVB Group sichergestellt. Im<br />

<strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 ist es uns auf dieser Basis gelungen,<br />

zahlreiche Geschäftsbeziehungen weiter zu<br />

vertiefen oder und neu zu etablieren. Eine Fülle von<br />

auch international betrachtet respektablen Transaktionen<br />

bestätigt uns auf diesem Weg.<br />

Trade Finance<br />

Ziel der BA-CA ist es, Kunden in Zentral- und<br />

Osteuropa mit Dienstleistungen und Lösungen von<br />

einheitlich hohem Standard zu versorgen und<br />

die Entwicklung länder<strong>über</strong>greifender Netzwerkprodukte<br />

massiv voranzutreiben.<br />

Trade Finance als Anbieter von Lösungen für Kunden,<br />

die grenz<strong>über</strong>schreitend tätig sind, hat den<br />

Auf- und Ausbau von regionalen Trade-Finance-Spezialistenteams<br />

forciert. Somit haben die Experten in<br />

den CEE-Einheiten die Möglichkeit, ihre Kunden in<br />

ihren Heimmärkten in Bezug auf Handelsfinanzierungen<br />

unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten<br />

zu betreuen und gleichzeitig auf <strong>das</strong><br />

umfangreiche Know-how des Kompetenzzentrums<br />

Wien zurückzugreifen.<br />

Dies mit dem Ziel, <strong>das</strong>s jede CEE-Einheit in ihrem<br />

lokalen Markt zu den ersten drei führenden Trade-<br />

Finance-Banken zählt und in CEE<br />

die operativen Trade-Finance-<br />

Best Trade Finance Bank<br />

Erträge in den kommenden drei in CEE and in Austria<br />

Jahren verdreifacht werden. Als<br />

Beweis des Erfolgs auf diesem Weg wurde die BA-<br />

CA vom internationalen Finanzmagazin Global<br />

Finance zur „Best Trade Finance Bank in CEE and in<br />

Austria“ gekürt.<br />

In Österreich gilt es wiederum, die eindeutig führende<br />

Stellung, die Marktanteile von 50 und mehr Prozent<br />

bestätigen, selektiv weiter auszubauen.<br />

Die verstärkte Unterstützung der CEE-Einheiten<br />

durch den 2002 in der Internationalen Export- und<br />

Handelsfinanzierung eingerichteten CEE-Desk zeigte<br />

mit dem Abschluss interessanter Exportkredite<br />

erste Erfolge. So wurden insbesondere Finanzierungen<br />

aus Slowenien nach Russland sowie aus Tschechien<br />

nach Weißrussland unter Deckung der jeweiligen<br />

lokalen Exportkreditversicherungen (slowenische<br />

SID und tschechische EGAP) mit kompetenter<br />

Unterstützung aus Österreich abgeschlossen.<br />

Die strategische Ausrichtung nach Zentral- und Osteuropa<br />

konnte durch den Abschluss zahlreicher<br />

Finanzierungen von Exporten aus Österreich in diese<br />

Firmenkunden<br />

79


Länder untermauert werden. So unterzeichnete<br />

Bank Austria Creditanstalt als Arranger und Agent<br />

eines internationalen Konsortiums ein Finanzierungspaket<br />

für <strong>das</strong> Wasserkraftwerksprojekt Tsankov<br />

Karmak in Bulgarien. Bei der Finanzierung handelt<br />

es sich um <strong>das</strong> erste Projekt von<br />

Österreich, <strong>das</strong> Instrumente aus<br />

Strukturierte Finanzierung<br />

mit Kyoto-Komponente<br />

dem Kyoto-Protokoll einschließt.<br />

Dieser Pilot wurde von den Staaten<br />

Bulgarien und Österreich als Joint Implementation<br />

(„JI“) Project vereinbart. Bei einem JI-Projekt<br />

investiert ein Land in ein emissionsminderndes Projekt<br />

in einem anderen Land. Im Gegenzug erhält <strong>das</strong><br />

erstgenannte Land einen Teil der Emission Reduction<br />

Units (ERU) angerechnet. Die handelbaren Zertifikate<br />

gehen zurück auf die Konferenz von Kyoto<br />

1997, bei der eine Reduktion des Ausstoßes von<br />

Treibhausgasen beschlossen wurde. Die ERU-Zertifikate<br />

werden als Sicherheit eingebracht und ihr Wert<br />

dem Kreditnehmer im Zuge seiner Zahlungen angerechnet.<br />

Die führende Marktposition im Bereich der internationalen<br />

Exportfinanzierung konnte in Österreich<br />

weiterhin behauptet werden. Länderschwerpunkte<br />

für Finanzierungen von österreichischen Exporten<br />

nach Osteuropa waren Rumänien, Bulgarien und<br />

Russland. Das Jahr 2003 war aber auch durch den<br />

Irak-Krieg, durch SARS und die US$-Schwäche gekennzeichnet,<br />

was für zahlreiche Kunden von Trade<br />

Finance nachteilige Effekte mit sich gebracht hat.<br />

Dokumentengeschäft<br />

Im Dokumentengeschäft konnte <strong>das</strong> Ertragsergebnis<br />

auch im Jahr 2003 gesteigert werden. Dies<br />

gelang insbesonders aufgrund der traditionell<br />

starken Märkte in Asien so wie China und Iran.<br />

Für die nächsten Jahre ist geplant, den hohen<br />

Abwicklungsstandard im L/C- und Garantiebereich<br />

durch Ankauf von Software-Lösungen weiter zu verbessern.<br />

Unter den Schlagworten „Straight<br />

Through“ und „vollintegrierter Workflow“ ist <strong>das</strong><br />

Dokumentengeschäft sowohl in Österreich als auch<br />

in den CEE-Ländern fit für die neuen Herausforderungen<br />

(Stichwort EU-Osterweiterung).<br />

80 Firmenkunden<br />

Cash-Management<br />

Im Zuge der Osterweiterung ist die Nachfrage nach<br />

Cash-Management-Services in der Gesamtregion<br />

Zentral- und Osteuropa in den letzten Jahren enorm<br />

gestiegen. Dieses Geschäftsfeld fungiert sehr oft als<br />

„door-opener“ für jene grenz<strong>über</strong>schreitend tätigen<br />

Unternehmen, die in neue Märkte expandieren und<br />

eine lokale Bankverbindung mit hohem Qualitätsanspruch<br />

suchen. Die Bank Austria Creditanstalt bietet<br />

lokalen und internationalen Unternehmen, Banken<br />

und Fondsgesellschaften sowohl State-of-the-art-<br />

Standardlösungen als auch zahlreiche individuell<br />

gestaltbare sowie aus Kunden- und Bankensicht<br />

geschäftsprozessoptimierte Zahlungsverkehrs- und<br />

Cash-Management-Services zur Steuerung liquider<br />

Mittel und zur Effizienzsteigerung von Abwicklungsvorgängen<br />

an.<br />

Um die Vorteile des Bankennetzes der HVB Group<br />

noch besser an unsere Kunden weitergeben zu können,<br />

wurden spezielle Netzwerkprodukte geschaffen,<br />

die konzernweit in einheitlicher<br />

Ausprägung verfügbar sind.<br />

Netzwerkprodukte<br />

Dazu zählen die Zahlungsvertei-<br />

im gesamten A+CEE-Bereich<br />

lerfunktion des MultiCash/Euro- einsetzbar<br />

paKonto ebenso wie <strong>das</strong> <strong>über</strong>regional<br />

einsetzbare Margen-Pooling. Zusätzlich kommt<br />

ab 1. Mai 2004 – zeitgleich mit der EU-Erweiterung<br />

– <strong>das</strong> Netzwerkprodukt „FlashPayment“ auf den<br />

Markt, <strong>das</strong> eine besonders rasche Durchführung von<br />

grenz<strong>über</strong>schreitenden Zahlungen innerhalb des<br />

Bankennetzwerks garantiert.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem HVB Group-<br />

Netzwerk sowie mit anderen internationalen Partnerinstituten<br />

koordiniert die Bank Austria Creditanstalt<br />

Cash-Management-Anfragen und fungiert bei<br />

regionsweiten Projekten als Kompetenzzentrum<br />

(„single-point-of-contact“) für Österreich und<br />

Zentral- und Osteuropa. Innovative Entwicklungen,<br />

hohe Qualitätsstandards sowie transparente Preisgestaltung<br />

ermöglichen größtmögliche Flexibilität<br />

bei der Zusammenstellung bedarfsorientierter, fach<strong>über</strong>greifender<br />

Service-Packages.


Financial Institutions<br />

Grenz<strong>über</strong>schreitende Erfolge werden durch ein<br />

Netzwerk von weltweit <strong>über</strong> 3600 Korrespondenzbanken<br />

ermöglicht; dieses Netzwerk unterstreicht<br />

die bedeutende Stellung, welche die BA-CA in<br />

Österreich und in Zentral- und Osteuropa im Bereich<br />

des internationalen Geschäftes einnimmt.<br />

Die internationale Ausrichtung ist eine Voraussetzung,<br />

um die Kunden von Trade Finance in Österreich<br />

und Zentral- und Osteuropa umfassend<br />

betreuen zu können. Seitens<br />

Financial Institutions, der Einheit<br />

Beratung in Bezug auf<br />

Länder- und Bankrisiken in der Bank Austria Creditanstalt,<br />

die Banken und Souveräne als<br />

Kunden betreut, wird in dem Zusammenhang<br />

besonderer Wert auf kompetente Beratung in<br />

Bezug auf Länder- und Bankrisiken gelegt. Vor dem<br />

Hintergrund der kontinuierlich steigenden Internationalisierung<br />

der Volkswirtschaften Zentral- und<br />

Osteuropas stellt die Unterstützung der Firmenkunden<br />

der Gruppe in Zentral- und Osteuropa einen<br />

Schwerpunkt unserer Tätigkeit dar.<br />

Corporate & Project Finance<br />

Syndication & Loan Markets<br />

Das CEE-Marktumfeld für Corporate & Project<br />

Finance-Produkte hat sich 2003 weiter an westeuropäische<br />

Strukturen und Marktusancen angenähert.<br />

Durch die Kombination aus zentraler Sektorund<br />

Produktexpertise in Wien und lokalem Knowhow<br />

und Kundenbeziehungen der Tochterbanken<br />

vor Ort konnte die BA-CA Gruppe 20 Finanzierungsmandate<br />

gewinnen, obwohl die Konkurrenz<br />

im Zuge der EU-Erweiterung immer härter wird.<br />

Damit konnten wir unsere führende Position in<br />

Zentral- und Osteuropa in der Arrangierung und<br />

Syndizierung von Unternehmens-, Akquisitions- und<br />

Projektfinanzierungen eindrucksvoll ausbauen.<br />

Gemäß der von Thomson Financial erstellten League<br />

Table für Mandate in Zentral- und Osteuropa<br />

(vgl. Tabelle) belegt die HVB Group aufgrund der<br />

von der BA-CA geführten Mandate den Rang 2 und<br />

rangiert damit <strong>das</strong> dritte Jahr in Folge unter den Top-<br />

3-Arrangeuren von Großfinanzierungen in Zentralund<br />

Osteuropa.<br />

Syndizierte Kredite 2003<br />

Eastern Europe Mandated Arrangers<br />

Bank Volumen pro rata<br />

in Mio USD<br />

Marktanteil Deals<br />

1 Citigroup 2.236 11% 23<br />

2 HVB Group/BA-CA 1.440 7 % 26<br />

3 BNP Paribas 1.328 7 % 14<br />

4 WestLB 1.168 6 % 12<br />

5 ABN AMRO 1.077 5 % 13<br />

6 SG 1.071 5 % 13<br />

7 ING 1.057 5 % 16<br />

8 KBC 919 5 % 10<br />

9 Deutsche Bank 819 4 % 12<br />

10 RZB 731 4 % 22<br />

Gesamtsumme 20.251<br />

Quelle: Thomson Financial/Dealogic, January 2004<br />

Die ausgeprägte Mandatskultur erlaubt der BA-CA<br />

eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite durch die<br />

Erwirtschaftung von Provisionserlösen<br />

aus Arrangierungsentgel-<br />

Unter den Top-Arrangeuren,<br />

ten. Die <strong>über</strong>nommenen Under-<br />

nicht zuletzt dank Platziewriting-Positionen<br />

konnten in rungsfähigkeit<br />

allen Fällen entsprechend den<br />

Vorgaben platziert werden, wodurch die BA-CA die<br />

Marktfähigkeit der von ihr arrangierten Transaktionen<br />

eindrucksvoll untermauert.<br />

Besonders hervorzuheben ist die ausgewogene Verteilung<br />

der erzielten Mandate sowohl in regionaler<br />

Hinsicht als auch sektorbezogen, wobei hier neben<br />

den Kernbranchen Telekom sowie Energie, Öl und Utilities<br />

auch im CEE-Wachstumssegment Transportinfrastruktur<br />

bedeutende Transaktionen von der BA-<br />

CA Gruppe arrangiert und erfolgreich im internationalen<br />

Bankenmarkt platziert werden konnten. So<br />

konnten wir im Herbst 2003 als Mandated Lead<br />

Arranger gemeinsam mit vier internationalen Bankpartnern<br />

einen syndizierten Kredit für den führenden<br />

tschechischen Telekomanbieter Cesky Telekom platzieren.<br />

Mit einem Gesamtvolumen von 850 Mio €<br />

stellt diese international viel beachtete Transaktion<br />

den bisher größten Corporate Deal in CEE dar, <strong>das</strong><br />

Finanzierungsmandat konnte gegen stärkste internationale<br />

Konkurrenz gewonnen werden.<br />

Firmenkunden<br />

81


Im Ölsektor konnte die BA-CA 2003 gemeinsam mit<br />

ihren Tochterbanken die wichtigsten CEE-Player in<br />

diesem Sektor (PKN-Polen, MOL-Ungarn, Petrol-<br />

Slowenien) ebenfalls in führender Position als<br />

Mandated Lead Arranger bei deren wesentlichen<br />

großvolumigen Euroloan-Transaktionen begleiten.<br />

Im Transportinfrastrukturbereich konnten wir die<br />

Mandate für die Finanzierung der beiden größten<br />

Flughafenerweiterungsprojekte im CEE-Raum 2003<br />

(Ausbau des Flughafens Prag und des Flughafens<br />

Warschau, mit Projektkosten von jeweils rd. 250 Mio €)<br />

gegen starke lokale und internationale Konkurrenz<br />

gewinnen. Beide Transaktionen sind in der Syndizierung<br />

im europäischen Bankenmarkt auf großes<br />

internationales Interesse gestoßen.<br />

Im Bereich der Finanzierung osteuropäischer Bankinstitute<br />

und öffentlicher Schuldner haben wir eine<br />

Reihe herausragender Mandate <strong>über</strong>nommen und<br />

erfolgreich durchgeführt. Hierzu gehören z.B. die<br />

Finanzierung rumänischer Energieimporte für zwei<br />

staatliche Energiekonzerne und die Platzierung von<br />

drei kroatischen Bankrefinanzierungen. Selbst im<br />

stark umkämpften ungarischen Refinanzierungsmarkt<br />

hat die BA-CA eine 200 Mio €-Finanzierung<br />

für eine der wichtigsten lokalen Geschäftsbanken<br />

(CIB) arrangiert.<br />

Erfreulich ist schließlich die starke Zunahme an<br />

großvolumigen Mandaten im österreichischen Kreditmarkt<br />

(Porsche Holding 800 Mio €, Sappi 500<br />

Mio €, Wienerberger 300 Mio €),<br />

die alle an die BA-CA vergeben<br />

Großvolumige Mandate auch<br />

am österreichischen Markt<br />

wurden (im Falle von Porsche<br />

gemeinsam an die BA-CA und<br />

eine zweite Bank). Unsere Marktführerschaft im<br />

inländischen Firmenkundengeschäft wird auch<br />

durch dieses sehr anspruchsvolle, aber auch ertragreiche<br />

Geschäftsfeld gefestigt.<br />

Die BA-CA hat durch die beschriebenen Leistungen<br />

im Geschäftsfeld Corporate Finance und Public<br />

Sector mittlerweile eine Stellung erreicht, die ihrem<br />

Anspruch, zu den Besten in Österreich und CEE zu<br />

gehören, durchaus entspricht und eine solide Basis<br />

für <strong>das</strong> Nutzen der weiteren Marktchancen in der<br />

Region darstellt.<br />

82 Firmenkunden<br />

Public Sector<br />

Im Kundensegment Public Sector, <strong>das</strong> im Wesentlichen<br />

die Kundengruppen Bund, Länder, Gemeinden<br />

sowie andere öffentlich-rechtliche Körperschaften<br />

umfasst, stand die BA-CA im abgelaufenen <strong>Geschäftsjahr</strong><br />

herausfordernden Rahmenbedingungen<br />

gegen<strong>über</strong>: Zurückhaltende Investitionsbereitschaft<br />

der öffentlichen Hand, agressive Konkurrenz in<br />

einem stagnierenden Markt und daraus resultierender<br />

anhaltender Druck auf die Margen.<br />

Dennoch kann für 2003 eine durchaus zufriedenstellende<br />

Bilanz gezogen werden: Vor allem dank<br />

<strong>über</strong> 200 Neufinanzierungen bei Ländern und Kommunen<br />

im Ausmaß von insgesamt mehr als 430 Mio €<br />

konnten wir – trotz laufend hoher Abreifungen von<br />

Altdarlehen der Republik Österreich – <strong>das</strong> Geschäftsvolumen<br />

in diesem Kundensegment bei <strong>über</strong> 11 Mrd €<br />

halten. Dazu beigetragen haben auch neuentwickelte,<br />

innovative Veranlagungsformen, die vor allem bei<br />

Ländern und kirchlichen Kunden großes Interesse<br />

fanden. Im Ausleihungsgeschäft verstärkt sich vor<br />

dem Hintergrund der zusehends knapperen finanziellen<br />

Spielräume der öffentlichen Investoren der<br />

Trend zu alternativen Finanzierungsprodukten.<br />

Immer öfter zur Diskussion stehen insbesondere<br />

Public Private Partnership-Strukturen (PPP), welche<br />

die öffentlichen Hand durch Einbringung privaten<br />

Kapitals, Know-how und Risiko<strong>über</strong>nahme mehrfach<br />

entlasten sowie eine raschere Realisierung von<br />

Großprojekten ermöglichen. 2003 haben wir an der<br />

Finanzierung des LKW-Mautsystems in Österreich<br />

gearbeitet, <strong>das</strong> demnächst erfolgreich abgeschlossen<br />

werden soll. Diesem ersten großen PPP in Österreich<br />

im strengen Sinn, sollen in naher Zukunft weitere<br />

folgen, wobei <strong>das</strong> Hauptaugenmerk derzeit auf den<br />

Vorbereitungen für <strong>das</strong> 2,4 Mrd €-Projekt Nordautobahn/Wiener<br />

Nordostumfahrung liegt.<br />

Alternative maßgeschneiderte Lösungsansätze bleiben<br />

aber nicht Großprojekten vorbehalten, sondern<br />

werden von uns auch für <strong>das</strong> tägliche Finanzmanagement<br />

von Kommunen und Ländern eingesetzt:<br />

Die Angebotspalette reicht von Neufinanzierungen<br />

und -veranlagungen <strong>über</strong> derivative Optimierungsprodukte<br />

für bestehende Portefeuilles bis hin zu<br />

Zahlungsverkehr und „E-Government“.


Export- und Investitionsfinanzierung<br />

Die Abteilung Export- und Investitionsfinanzierung<br />

konnte die Erlöse gegen<strong>über</strong> den Vorjahren verbessern<br />

und die Stellung der BA-CA als Marktführer bei<br />

Export- und Auslandsbeteiligungsfinanzierungen<br />

weiter ausbauen. Dar<strong>über</strong>hinaus wurde der hohe<br />

Know-how-Vorsprung von der österreichischen<br />

Exportwirtschaft vor allem bei komplexen Finanzierungslösungen<br />

geschätzt.<br />

Auch <strong>das</strong> Thema Produktinnovation stand immer<br />

wieder im Vordergrund. So konnte etwa gemeinsam<br />

mit der AWS (vormals BÜRGES), aufbauend auf dem<br />

bestehenden Gewinnwertpapier<br />

der so genannte Gewinnwertpa-<br />

Produktinnovationen<br />

pierbasket entwickelt und erst-<br />

zur Bündelung und Streuung<br />

von Risiken mals in Österreich auch plaziert<br />

werden, der insbesondere für die<br />

Anleger zu einer wesentlichen Verbesserung der<br />

Risikokomponente (Risikostreuung) bei gleichzeitiger<br />

Absicherung der Ertragsseite bringt. Ein zweiter<br />

Basket (mit weiter verbesserten Risikoeigenschaften)<br />

ist für 2004 bereits geplant. Auch die Entwicklung<br />

von speziellen „Bündelprodukten“ für KMU’s wird<br />

2004 im Mittelpunkt stehen.<br />

Speziell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittene<br />

Forderungsankaufsprogramme wurden<br />

auch im Jahr 2003 wiederum stark nachgefragt. Im<br />

Sinne eines weiter verstärkten Integrated Corporate<br />

Finance-Ansatzes achteten wir besonders darauf,<br />

die Vorteile aus den Produkten der Abteilung mit<br />

anderen Produkten und Dienstleistungen des Konzerns<br />

zu vernetzen, um unseren Kunden einen für<br />

sie messbaren Mehrwert aus der Zusammenarbeit<br />

mit der Bank Austria Creditanstalt zu bieten.<br />

CA IB Corporate Finance<br />

Die CA IB Corporate Finance, die innerhalb der HVB<br />

Group für strategische Unternehmensberatung in<br />

Zentral- und Osteuropa sowie in Österreich verantwortlich<br />

ist, konnte ihr operatives Ergebnis weiter<br />

steigern. Verantwortlich dafür waren vor allem zahlreiche<br />

Erfolge im Bereich der Aktienemissionen, insbesondere<br />

in Österreich und in Polen. Solide Ergebnisse<br />

brachte auch die Mergers- und Acquisitions-<br />

Beratung in der gesamten Region. Das Transaktionsvolumen<br />

wurde erneut gesteigert, mit <strong>über</strong> 2,5 Mrd €<br />

wurde ein neuer Rekord erzielt.<br />

Bei drei der vier großen Emissionen des Jahres an<br />

der Wiener Börse war die CA IB als Bookrunner und<br />

Lead-Manager tätig, was die starke Marktposition<br />

im Equity Capital Markets-Geschäft erneut belegte.<br />

Das Secondary Public Offering<br />

von Andritz mit einem Volumen<br />

Emissionen an der Wiener<br />

von 139 Mio € war der erfolgrei-<br />

und Warschauer Börse<br />

che Auftakt für eine Reihe von<br />

Emissionen an der Wiener Börse. Kurz darauf folgte<br />

<strong>das</strong> 960 Mio € IPO der Bank Austria Creditanstalt,<br />

eine der größten europäischen Neuemissionen,<br />

welche die CA IB als Joint Global Coordinator und<br />

Joint Global Bookrunner anführte.<br />

Sehr erfolgreich verlief auch <strong>das</strong> SPO von Böhler-<br />

Uddeholm in Höhe von 133 Mio €. Polen war der<br />

aktivste Emissions-Markt innerhalb Zentral- und Osteuropas.<br />

Zwei IPOs, nämlich Impel und Hoop, die<br />

von der CA IB platziert wurden, brachen eine mehrjährige<br />

Emissionsflaute an der Warschauer Börse.<br />

Die erfolgreiche Einführung der Bank Austria<br />

Creditanstalt-Aktie im Rahmen eines Dual Listings<br />

im vierten Quartal verlieh dem Markt zusätzlichen<br />

Aufschwung.<br />

In den zentraleuropäischen Kernmärkten hielt die<br />

CA IB ihren Marktanteil stabil. Die klassische Übernahme-Beratung<br />

wurde durch zusätzliche Services<br />

wie Bewertungen und Restrukturierungen erweitert.<br />

Unter den abgeschlossenen Mandaten waren wieder<br />

zahlreiche grenz<strong>über</strong>schreitende Mandate: Den<br />

führenden polnischen Softwarehersteller, Prokom,<br />

beriet die CA IB bei der Übernahme des tschechi-<br />

Firmenkunden<br />

83


schen IT-Systemhauses PVT, die polnische Hotelgruppe<br />

Orbis nahm die Dienstleistungen der CA IB<br />

bei der Übernahme einer Hotelkette von der französischen<br />

Accor-Gruppe in<br />

Anspruch und Heidelberg<br />

Grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Cement vergrößerte seinen<br />

M&A-Beratung<br />

Anteil am bosnischen Zementproduzenten<br />

Kakanj. In Österreich war die CA IB als<br />

Berater von Wienerberger bei der Übernahme einer<br />

kontrollierenden Mehrheit des Dachziegelbereiches<br />

der belgischen Koramic Gruppe tätig. Ein weiterer<br />

volumsmäßig großer Deal war die Privatisierung<br />

eines litauischen Elektrizitätsunternehmens. Daneben<br />

wickelte die CA IB zahlreiche Beratungen im<br />

Auftrag der eigenen Gruppe ab, darunter die Übernahme<br />

der Central profit bank in Sarajewo.<br />

Mit der Erschließung neuer Märkte gewinnt die CA<br />

IB zusätzliches Potenzial. Die erst kurz zuvor aufgenommene<br />

Beratungstätigkeit in Russland wurde<br />

vom ersten Erfolg gekrönt, als die amerikanische<br />

MCT (Indigo) eine Reihe von russischen Mobiltelefon-Gesellschaften<br />

an Mobile<br />

TeleSystems (MTS), den führen-<br />

Berater für weltweite<br />

CEE-Dispositionen den russischen Anbieter von<br />

Mobiltelefonie mit Notiz an der<br />

New Yorker Börse, verkaufte. Namens der aserbaidschanischen<br />

Regierung sucht die CA IB nach Käufern<br />

für die zu privatisierende Kommunikationsbranche.<br />

Dabei geht es um ein Konglomerat an<br />

Unternehmen aus den Bereichen Telekom und<br />

Medien, darunter <strong>das</strong> staatliche Rundfunkmonopol<br />

Aztelekom. Der Mobilfunkanbieter Bakcell konnte<br />

bereits erfolgreich an einen israelischen Investor<br />

verkauft werden. In Usbekistan arbeitet die CA IB<br />

bereits an der Privatisierung des größten Stahlwerkes<br />

des Landes. Im Auftrag der usbekischen Regierung<br />

soll dieses Werk an einen internationalen<br />

Stahlkonzern verkauft werden.<br />

Die Prognosen für <strong>das</strong> neue <strong>Geschäftsjahr</strong> sind ausgesprochen<br />

positiv. 2004 wird den Abschluss einer<br />

Vielzahl von bereits begonnenen Projekten bringen,<br />

sowohl in der Mergers- & Acquisitions-Beratung als<br />

auch bei Equity Capital Markets. In Österreich<br />

rechnen wir ebenso mit Zuwächsen wie in CEE.<br />

84 Firmenkunden<br />

Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />

und Immobilienkunden<br />

Das Ressort Immobilienfinanzierungsgeschäft und<br />

Immobilienkunden (IFK) ist in seiner Konzernfunktion<br />

für <strong>das</strong> großvolumige Immobiliengeschäft<br />

zuständig. Mit einem Finanzierungsvolumen von<br />

rund 8 Mrd € und einem Marktanteil von rund<br />

30 % ist die Bank Austria Creditanstalt Marktführer<br />

in Österreich. Das Finanzierungsvolumen in CEE<br />

beträgt rund 1 Mrd €. Das gesamte IFK-Veranlagungsvolumen<br />

betrug Ende 2003 rund 2,7 Mrd €.<br />

Full Service rund um die Immobilie<br />

� Immobilienfinanzierung<br />

� Consulting<br />

� Portfoliomanagement<br />

� Bewertung<br />

� Verwertung<br />

� Veranlagung<br />

� offene Immobilienfonds (Real Invest)<br />

� geschlossene Immobilienfonds<br />

(MAIL III Prag & Warschau)<br />

2003 hat die BA-CA im Ressort Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />

und Immobilienkunden ein ausgezeichnetes<br />

Ergebnis erwirtschaftet. Der Return<br />

on Equity (ROE) im IFK-Kundengeschäft (ohne<br />

Overhead) stieg auf beachtliche 22,7 % nach 15 %<br />

für 2002 und 6,7 % für 2001. Die Cost/Income-<br />

Ratio ohne Overhead konnte mit 27,4 % auf niedrigem<br />

Niveau gehalten werden.<br />

Kommerzielles Immobiliengeschäft<br />

In diesem Kernbereich der Immobilienfinanzierung<br />

haben wir uns weiterhin auf ertragsstarkes Geschäft<br />

mit risikoadäquatem Pricing konzentriert. Bei gleichbleibendem<br />

Geschäftsvolumen konnten wir die Erlöse<br />

(Zinskonditionenbeitrag und Provisionen) um mehr als<br />

15 Mio € gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr steigern. Im Neugeschäft<br />

haben wir Finanzierungsvolumina von <strong>über</strong> 1<br />

Mrd € platziert – davon entfallen rund 250 Mio € auf<br />

CEE, die großteils 2004 ausbezahlt werden. Auch die<br />

Marktoffensive in den westlichen und südlichen Bundesländern<br />

war ein Erfolg. Derzeit befinden sich Projekte<br />

mit einem Volumen von <strong>über</strong> 1,3 Mrd € (davon<br />

0,6 Mrd € in CEE) in Prüfung und Bearbeitung.


Geförderte Immobilienfinanzierung<br />

In diesem Segment ist die BA-CA Marktführer in<br />

Österreich. Nach dem erfolgreichen Jahr 2002<br />

konnten die Darlehenszuzählungen neuerlich um<br />

11% gesteigert und die Erlöse um <strong>über</strong> 10 % verbessert<br />

werden. Im Neugeschäft wurde der erfolgreiche<br />

Kurs der Vorjahre fortgesetzt.<br />

CEE Desk Real Estate<br />

Der Immobilienmarkt in den CEE-Beitrittsländern<br />

war im Jahr 2003 vor allem durch steigende Immobilienpreise<br />

sowie durch weiter leicht fallende bzw.<br />

sich stabilisierende Mietpreise<br />

gekennzeichnet. Insbesondere im<br />

Expansion in CEE und SEE Retailbereich befinden sich jetzt<br />

zügig fortgesetzt<br />

deutlich mehr Projekte in der<br />

Pipeline. Der CEE Desk Real Estate<br />

hat sich in diesem Umfeld um selektive Finanzierungsmöglichkeiten<br />

bemüht, vor allem in derzeit<br />

noch wirtschaftlich weniger entwickelten Städten.<br />

In Südosteuropa sind 2003 insbesondere die Märkte<br />

in Bukarest sowie Belgrad durch eine deutlich<br />

zunehmende Developmenttätigkeit gekennzeichnet.<br />

So warten alleine in Bukarest Projekte mit einem<br />

Gesamtneubauvolumen von ca. 140.000 m2 auf<br />

ihre Verwirklichung.<br />

Finanzierungsvolumen Immobilienkunden A/CEE<br />

Andere 9%<br />

CEE 12%<br />

Gemeinnützige<br />

Wohnbauträger 23%<br />

Gewerbliche<br />

Wohnbauträger 9%<br />

Immobiliendeveloper 17%<br />

Immobilieninvestoren 30%<br />

Im südosteuropäischen Markt wollen wir unsere<br />

Position weiter ausbauen, einerseits <strong>über</strong> ein verstärktes<br />

Angebot bei strukturierten Finanztransaktionen<br />

wie Mortgage Bonds (Pfandbriefe) sowie<br />

spezielle CEE-Fonds und andererseits durch ein<br />

strukturiertes Info-Pooling mit unseren lokalen<br />

Partnern.<br />

Strategische Ausrichtung und Neugeschäft<br />

Durch spezielle Dienstleistungen wollen wir auch die<br />

Veranlagungsseite forcieren. Bei der Finanzierung<br />

soll der Fokus auf die Investmentphasen und auf<br />

länder<strong>über</strong>greifende Portfolios gerichtet sein. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt wird die verstärkte Mitwirkung<br />

beim Design von Themenfonds und Spezialfonds<br />

in unseren Kernmärkten sein.<br />

Beteiligungen<br />

Die Immobilien Rating GmbH erstellte 2003 <strong>über</strong><br />

1600 Einzelgutachten für Objekte in ganz Österreich;<br />

sie bewertete und analysierte damit ein<br />

Immobilienvermögen von <strong>über</strong> 4,8 Mrd €.<br />

Die BA CA ImmoTrust GmbH, gegründet im September<br />

2003, ist unser Kompetenzzentrum für<br />

Immobilien-Veranlagung mit Fokus auf Privatkunden<br />

und institutionelle Investoren. Sie verwaltet Assets<br />

Firmenkunden<br />

85


in der Höhe von rund 1,75 Mrd €. Geschäftsschwerpunkte<br />

sind die Entwicklung von Immobilien-<br />

Veranlagungsprodukten und deren Vertrieb. Die<br />

eigens gegründete Bank Austria Creditanstalt Real<br />

Invest KAG hat den ersten offenen Fonds, Real<br />

Invest Austria, nach dem Immobilien-Investmentfondsgesetz<br />

im November 2003 emittiert. Im Mai<br />

2003 beteiligte sich die Bank Austria Creditanstalt<br />

im Wege der BA-CA Immotrust mit 20 % (9,3 Mio €)<br />

an einem auf inländische Wohnimmobilien spezialisierten<br />

Unternehmen, der Citec Immobilieninvestment<br />

AG.<br />

Die BA-CA Wohnbaubank AG emittierte 2003 ein<br />

Rekordvolumen von 630 Mio €. Die Mittel wurden<br />

dem Wohnbau in voller Höhe als zinsgünstige<br />

Finanzierungen zur Verfügung gestellt. Das gesamte<br />

Emissionsvolumen an immobiliennahen Wertpapieren<br />

der BA-CA betrug 2003 ca. 900 Mio €.<br />

Leasing<br />

Österreichs größte Leasing-Gesellschaft konnte ihre<br />

Top-Position im Inland sowie in den Märkten Zentral-<br />

und Osteuropas im Jahr 2003 erneut ausbauen<br />

und setzt damit ihre Wachstumsstrategie der vergangenen<br />

Jahre konsequent fort. Die BA-CA Leasing<br />

Gruppe konnte <strong>das</strong> Neuvolumen im In- und<br />

Ausland um 8 % auf den Rekordwert von 1,87 Mrd €<br />

steigern. Mit einem Neugeschäft von knapp 1,2<br />

Mrd € tragen die ausländischen Tochtergesellschaften<br />

in der Region CEE und SEE bereits zwei Drittel<br />

zum Geschäftsvolumen bei.<br />

Am 17. September 1963 wurde in Österreich die<br />

erste Leasinggesellschaft gegründet. Was damals als<br />

„Österreichische Leasing GmbH“ begann, entwickelte<br />

sich im Laufe der Jahre<br />

zum führenden Leasingkonzern<br />

40 Jahre Leasing in Österreich<br />

in Österreich und CEE, zur heutigen<br />

Bank Austria Creditanstalt Leasing. Mit einem<br />

Gesamt-Marktanteil von rund 22 % und einem<br />

Leasingbestand in Höhe von 5,6 Mrd € ist die<br />

BA-CA Leasing die klare Nummer Eins.<br />

2003 erhöhte die BA-CA Leasing ihr Inlands-Neugeschäft<br />

um 23 % auf 676 Mio €. Besondere Erfolge<br />

verzeichnete der Bereich Kfz-Leasing Inland, konnte<br />

86 Firmenkunden<br />

doch <strong>das</strong> Neugeschäftsvolumen in dieser Sparte um<br />

rund 100 % auf 251 Mio € gesteigert werden. Im<br />

Segment Mobilien-Leasing erzielte die BA-CA Leasing<br />

trotz weiterhin schwieriger wirtschaftlicher<br />

Bedingungen ein Plus von 9 % (inklusive Cross-<br />

Border-Leasing) gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr.<br />

Mit dem Kauf der Leasfinanz AG im Februar 2003<br />

setzte die Bank Austria Creditanstalt Leasing einen<br />

wichtigen strategischen Schritt zum Ausbau ihrer<br />

Position als Leasing-Marktführer in Österreich. Die<br />

Stärken der Leasfinanz liegen im Händlergeschäft<br />

und bei Absatzfinanzierungen. Sie ist spezialisiert<br />

auf die Finanzierung von mobilen Objekten, vor<br />

allem KFZ, EDV und Büroautomation sowie Produktionsanlagen<br />

für Industrie und Gewerbe.<br />

Mit der Neueinführung des Produkts TechRent im<br />

Frühjahr 2003 bewies die BA-CA Leasing einmal<br />

mehr ihre Innovationsstärke. Das flexible IT-Hardware-Leasing<br />

ermöglicht vor allem KMUs, ihr EDV-<br />

Equipment, von Hardware wie Business-PCs, Notebooks<br />

oder Druckern bis hin zu Server-Lösungen<br />

und Großrechnern günstig zu finanzieren.<br />

Seit 1988 wickelt die BA-CA Leasing grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Leasinggeschäfte ab und zählt damit zu<br />

den Pionieren im Leasinggeschäft in Zentral-, Südund<br />

Osteuropa. Erst 1995 folgten die ersten Mitbewerber.<br />

Derzeit verfügt der internationale Leasingkonzern<br />

auf dem Wachstumsmarkt CEE und SEE<br />

<strong>über</strong> <strong>das</strong> größte Leasingnetzwerk in dieser Region.<br />

� Im Juni 2003 hat die BA-CA Leasing ihre Anteile an<br />

den Leasinggesellschaften CAC Leasing a.s. in Tschechien<br />

und CAC Leasing Slovakia a.s. in der Slowakei<br />

auf 100 % aufgestockt. Durch die Akquisition ist die<br />

BA-CA Leasing zum Top Player am tschechischen wie<br />

auch am slowakischen Leasingmarkt aufgestiegen.<br />

� Im August 2003 haben wir eine Tochtergesellschaft<br />

in Bulgarien gegründet. Die Biochim Leasing OOD<br />

mit Sitz in Sofia ist die erste voll operative Leasinggesellschaft<br />

unter den führenden europäischen Leasinggesellschaften<br />

und damit Pionier am bulgarischen<br />

Leasingmarkt. Die jüngste Tochtergesellschaft<br />

ist bereits die zwölfte Auslandsniederlassung der<br />

Leasing Gruppe.


� Mit der Eröffnung je einer Repräsentanz in Serbien<br />

& Montenegro sowie in Bosnien-Herzegowina im<br />

November 2003 deckt die Leasinggruppe die letzten<br />

weißen Flecken auf ihrer Osteuropa-Landkarte ab.<br />

Als Universal-Leasinganbieter ist die BA-CA Leasing<br />

Gruppe nun in allen Ländern mit der kompletten<br />

Finanzdienstleistungspalette vertreten.<br />

Im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 erzielten die ausländischen<br />

Tochtergesellschaften mit rund 35.000 Leasingverträgen<br />

ein Neuvolumen von 1,2 Mrd €. Wesentlich<br />

zu diesem Ergebnis trugen die Bereiche Mobilien-<br />

Leasing mit einer Steigerung von mehr als 21% und<br />

der Bereich KFZ-Leasing mit einem Plus von 8 %<br />

gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr bei.<br />

Wir gehen davon aus, <strong>das</strong>s der Leasing-Markt auch<br />

2004 ein dynamisches Wachstum aufweisen wird.<br />

Selbst in einem reifen Markt wie Österreich meinen<br />

59 % der im Rahmen einer Marktforschungsstudie<br />

befragten Unternehmen und 47 % der Bevölkerung,<br />

<strong>das</strong>s Leasing als Finanzierungsform in Zukunft<br />

an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Durch eine enge Vernetzung von Bankvertrieb und<br />

Leasing-Spezialisten soll im Jahr 2004 <strong>das</strong> Produkt<br />

Leasing den Firmen-, Geschäfts- und Privatkunden<br />

Leasing-Neugeschäft 2003: 1,9 Mrd €<br />

der Bank im gesamten Marktgebiet der BA-CA verstärkt<br />

aus einer Hand angeboten werden. Mit dieser<br />

gezielten Kombination aus hoher Beratungsexpertise<br />

für steuer- und bilanzoptimale Leasing-Konstruktionen<br />

und flächenwirksamer Kundennähe des Bankvertriebs<br />

wollen wir die Schlagkraft unseres Produktes<br />

„Leasing“ wesentlich erhöhen und im Verbund<br />

der Gruppe bisher noch brachliegende Geschäftspotenziale<br />

systematisch heben. Für den Kunden<br />

eröffnet sich dadurch ein noch bedarfsgerechteres<br />

„off-balance“ Finanzierungsspektrum mit klarem<br />

Fokus auf <strong>das</strong> finanzierte Objekt. Unsere leasingspezifische<br />

Dienstleistungspalette „rund um <strong>das</strong><br />

finanzierte Asset“ kommt dem Outsourcing-Trend<br />

bei kommerziellen Kunden zusätzlich entgegen –<br />

vom straffen Baumanagement bis zur ausgeklügelten<br />

Steuerung von Fahrzeugflotten. Gebündelte Einkaufspower,<br />

objektspezifisches Verwertungs-Knowhow<br />

und Logistik-Kooperation mit leistungsfähigen<br />

Drittpartnern zählen zu unseren weiteren Erfolgsfaktoren<br />

in allen Leasing-Sparten. Als Finanzierungsform<br />

mit günstiger Risikoquote und verlängerter<br />

Wertschöpfungskette werden wir Leasing forcieren<br />

und unsere Marktposition in diesem Geschäftssegment<br />

in all unseren Kernmärkten im Jahr 2004<br />

wieder kräftig ausbauen.<br />

nach Regionen 100% 100% nach Sparten<br />

Inland 676 Mio € (36,1%)<br />

CEE 956 Mio € (51%)<br />

Andere 241 Mio € (12,9%)<br />

Immobilien 505 Mio € (27,0%)<br />

KFZ-Leasing 862 Mio € (46%)<br />

Mobilien-Leasing 506 Mio € (27%)<br />

Firmenkunden<br />

87


Kennzahlen International Markets<br />

in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 101 127 – 26 – 20 %<br />

Kreditrisiko 0 – 7 7<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 15 8 7 81%<br />

Handelsergebnis 61 132 – 71 – 54 %<br />

Verwaltungsaufwand –125 –165 40 – 24 %<br />

Sonst. betriebl. Erfolg –12 – 3 – 9 >100 %<br />

Betriebsergebnis 40 92 – 52 – 57 %<br />

Finanzanlageergebnis 34 – 2 36<br />

Abschr. Firmenwert – 7 – 27 20 – 75 %<br />

Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 0 – –<br />

Ergebnis vor Steuern 67 64 4 6 %<br />

Anteil Gesamtbank 10 % 13 %<br />

ROE vor Steuern 35,4 % 23,8 %<br />

Cost/Income-Ratio 76,1% 62,5 %<br />

Leistungskennzahlen<br />

Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 3,3 % 2,9 %<br />

Kreditrisiko/Ø RWA 0,0 % 0,2 %<br />

Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss – 0,2 % 5,5 %<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 3.076 4.309 –1.234 – 29 %<br />

Ø gebundenes Eigenkapital 191 267 – 76 – 29 %<br />

Anteil Gesamtbank 4 % 6 %<br />

Das Geschäftsfeld INM umfasst die Finanzmarktaktivitäten der BA-<br />

CA. Dazu zählen die Wiener Handelsteams, einschließlich der CA IB<br />

Securities in London, sowie die Tochtergesellschaften der CA IB in<br />

CEE, die at cost bewertet sind.<br />

INM koordiniert <strong>das</strong> Geld- und Kapitalmarktgeschäft der gesamten<br />

BA-CA unter funktionellen Gesichtspunkten und verantwortet<br />

damit indirekt <strong>das</strong> Handelsergebnis der Bank. Die Handelsabteilungen<br />

der CEE-Töchter unterliegen aber der Verantwortung des lokalen<br />

Vorstands, und deren Ergebnis wird auch dezentral verbucht.<br />

Der Erfolg des Kundengeschäfts (Sales, Treasury-Dienstleistungen,<br />

Provisionen für Corporates Emissionen etc.) wird nach dem Prinzip<br />

der Origination an der kundenverantwortlichen Stelle verbucht, also<br />

beim Firmenkundengeschäft oder bei den CEE-Töchtern.<br />

Abgesehen davon erbringt INM wichtige Vorleistungen für Strukturierungen<br />

(auch für <strong>das</strong> Privatkundengeschäft) und im Sinn eines<br />

Financial Engineering für die gesamte Bank. Der Erfolg des<br />

Asset/Liability Management (darunter Fristentransformation) und<br />

Funding für die BA-CA werden ebenfalls in der G&V des Segments<br />

verbucht.<br />

88 International Markets<br />

International Markets<br />

League Tables<br />

Internationale Anleiheemissionen<br />

Tschechische Krone: Bookrunners of all Bonds – 2003<br />

Lead manager Amount Ck m No of issues Share %<br />

1 Deutsche Bank 6.000,00 8 40,76<br />

2 HVB/BA-CA 3.542,38 4 24,06<br />

3 KBC Bank 2.500,00 2 16,98<br />

4 SG 1.000,00 2 6,79<br />

5 ABN Amro 710,00 2 4,82<br />

6 Erste Bank 500,00 1 3,40<br />

7 Commerzbank 319,50 1 2,17<br />

8 HSBC 150,00 1 1,02<br />

Total eligible issuance<br />

Source: Dealogic<br />

14.721,88 21 100,00<br />

Slowakische Krone: Bookrunners of all Bonds – 2003<br />

Lead manager Amount Sk m No of issues Share %<br />

1 HVB/BA-CA 5.247,76 6 48,18<br />

2 Deutsche Bank 2.991,34 4 27,46<br />

3 KBC Bank 1.100,00 2 10,10<br />

4 Commerzbank 600,00 1 5,51<br />

5 RZB 577,62 2 5,30<br />

6 Dresdner Kleinwort Wasserstein 375,00 1 3,44<br />

Total eligible issuance<br />

Source: Dealogic<br />

10.891,72 13 100,00<br />

Awards<br />

� Global Finance: Best FX-Bank in CEE 2000– 2004<br />

� Risk: Best Bank in Emerging Europe FRAs 2003<br />

� Euromoney: Best Custody in CEE 2003<br />

� Global Finance: Best FX-Bank in Austria


Geschäftsentwicklung 2003<br />

2003 war auf den Finanzmärkten ein Jahr ohne<br />

Euphorie und ohne größere Katastrophen – wie<br />

jedes konjunkturelle Übergangsjahr –, ein Jahr mit<br />

mehrmals wechselnder Erwartungsbildung, <strong>das</strong> einmal<br />

dieses, dann jenes Teilsegment des Handels<br />

begünstigte. Dank unseres breit gestreuten Spektrums<br />

an Handelsaktivitäten konnten wir auch in<br />

diesem Umfeld wieder beinahe an die Performance<br />

der vergangenen Jahre herankommen, die – vor<br />

allem in Bezug auf die Zinsen – von stabileren<br />

Trends gekennzeichnet waren. Wir waren im ersten<br />

Halbjahr weiter auf Rekordkurs, konnten aber die<br />

zeitanteilig deutlich <strong>über</strong> den Erwartungen liegenden<br />

Erträge in einem schwachen dritten und besonders<br />

schwierigen vierten Quartal 2003 per Saldo nur<br />

mehr stabilisieren.<br />

� Bei der Beurteilung der Geschäftsfeldzahlen ist zu<br />

berücksichtigen, <strong>das</strong>s International Markets (INM) in<br />

erster Linie – und unter Wahrung der regionalen aufsichtsrechtlichen<br />

Verantwortungen – <strong>das</strong> gesamte<br />

fachliche Know-how des Geld- und Kapitalmarkthandels<br />

der BA-CA Gruppe bündelt. Die Performance<br />

schlägt sich demnach in mehreren Geschäftsfeldern<br />

nieder: in International Markets selbst, bei<br />

Firmenkunden Österreich und im Segment CEE. Der<br />

Erfolg, an dem die Handelsteams im engen funktionalen<br />

Verbund maßgeblich beteiligt sind, wird daher<br />

auch in den „Querliegern zur Segmentberichterstattung“,<br />

also auch im Handelsergebnis (2003: 220 Mio<br />

€ nach 231 Mio €) und in Teilen des Finanzanlageergebnisses<br />

der Gesamtbank-G&V sichtbar (vgl. Lagebericht).<br />

2003 stieg <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern des<br />

Geschäftsfeldes INM – somit Handels- und Investmentperformance<br />

im engeren Sinn nach Aufwandspositionen<br />

– um 6 % von 64 Mio € auf 67 Mio €.<br />

� 2003 hat <strong>das</strong> Kundengeschäft weiter an Bedeutung<br />

gewonnen. Das liegt an den Sanierungserfolgen<br />

maßgeblicher Weltunternehmen, die ein gutes Corporate<br />

Bond-Jahr bewirkten. Das liegt auch am Vordringen<br />

der Kapitalmarktinstrumente in der Unternehmensfinanzierung.<br />

So konnte wir die Marktanteile<br />

im Rahmen unseres integrierten Ansatzes vor<br />

allem im Emissionsgeschäft deutlich ausbauen. Das<br />

sinkende, schließlich sehr niedrige Zinsniveau und<br />

damit die Zinsänderungsrisiken begünstigten dar<strong>über</strong><br />

hinaus den Verkauf von Treasury-Dienstleistungen<br />

an Unternehmen.<br />

� Im Geld- und Kapitalmarktgeschäft besteht seit der<br />

Öffnung der Märkte vor mehr als einem Jahrzehnt<br />

eine enge Verbindung mit Zentral- und Osteuropa.<br />

Die lokalen INM-Einheiten in CEE sind mittels eines<br />

<strong>über</strong>regionalen Kooperationsmodells an INM Wien<br />

angebunden, wobei <strong>das</strong> INM-Geschäft <strong>über</strong> einheitliche<br />

Steuerungsparameter koordiniert wird. Die Verantwortung<br />

obliegt dem lokalen Vorstand der Banktöchter,<br />

Dabei wird aber auf ein einheitliches Rule<br />

Book geachtet, welches die geschäftlichen Rahmenbedingungen<br />

sowie die entsprechenden Kompetenzen<br />

regelt. Der Limit-Prozess ist durchgängig aufgesetzt.<br />

Auf der Produktseite arbeiten die lokalen Handelsteams<br />

im Sinne eines wechselseitigen Knowhow-<br />

bzw. Kompetenztransfers mit den entsprechenden<br />

Produkteinheiten in Wien eng zusammen.<br />

Das Research publiziert seine Publikationen bereits<br />

seit vielen Jahren in einem einheitlichen Produkt.<br />

� Die Kooperation innerhalb der HVB Group ist sehr<br />

intensiv. Vor allem in den Bereichen Origination und<br />

Syndizierung wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

zum Vorteil der Kunden gepflegt. Dank<br />

innovativer Produktspezialisten, einem schlagkräftigen<br />

Sales-Apparat sowie einem flächendeckenden<br />

Vertriebsnetzwerk verfügen wir im Verbund der HVB<br />

Group <strong>über</strong> jene Platzierungskraft, die für die<br />

Durchführung internationaler Transaktionen entscheidend<br />

ist.<br />

Kommentar zur G&V<br />

Der leichte Anstieg des Ergebnisses vor Steuern des<br />

Geschäftsfeldes ergibt sich in Summe aus einem<br />

Rückgang der Betriebserträge nach Kreditrisiko um<br />

83 Mio € (– 32 %), einem Anstieg des Finanzanlageergebnisses<br />

um 36 Mio € (<strong>das</strong> in diesem<br />

Geschäftsfeld wirtschaftlich zum laufenden Erfolg<br />

zu zählen ist) und aus einer Senkung des Verwaltungsaufwands,<br />

die die G&V um 40 Mio € entlastete,<br />

sowie geringeren Firmenwertabschreibungen<br />

(Beitrag + 20 Mio €).<br />

International Markets<br />

89


Die Entwicklung des Zins<strong>über</strong>schusses, Handelsergebnisses<br />

und Finanzanlageergebnisses sind nur<br />

zusammengenommen sinnvoll interpretierbar, zumal<br />

sich die Performance der Handelssparten jeweils in<br />

allen drei Kategorien niederschlägt. Im Zeitverlauf<br />

wurden die Erträge vor allem durch die abrupte Zinsumkehr<br />

im Juli und Oktober sowie die unerwartete<br />

Schwäche der ungarischen (HFL) und polnischen<br />

(PLN) Währung und Zinsen gedrückt. Deutlich <strong>über</strong><br />

den Erwartungen entwickelten sich Emerging Markets<br />

Investments, Money Markets, sowie dienstleistungsnahe<br />

Bereiche wie Financial Engineering.<br />

Die Produktivitäts- und Rentabilitätssteigerung – <strong>das</strong><br />

heißt einerseits Reduktion des Verwaltungsaufwands<br />

und andererseits geringerer Kapitaleinsatz –<br />

zählen zu den wesentlichen Erfolgspunkten des<br />

Berichtsjahres. Der Headcount war weiterhin leicht<br />

rückläufig, der Verwaltungsaufwand hat um ein<br />

Viertel abgenommen (–16 % unter eigener Verant-<br />

Effizienzsteigerung im Handel<br />

Mio €<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />

2002 2003<br />

Gebundenes Eigenkapital in Mio €<br />

Beschäftigte in Personenjahren<br />

90 International Markets<br />

wortung). Vor allem konnten wir <strong>das</strong> Kredit- und<br />

Marktrisikoäquivalent um 1,2 Mrd € oder 29 %<br />

abbauen. Der ROE vor Steuern konnte auf Geschäftsfeldebene<br />

von 23,8 % auf 35,4 % 2003<br />

gesteigert werden.<br />

Entwicklung nach Marktsegmenten<br />

Zins- und Währungsentwicklung<br />

Geringe wirtschaftliche Aktivität und Disinflationsgefahren,<br />

zeitweise sogar regelrechte Deflationsängste<br />

führten in der ersten Jahreshälfte 2003 zu<br />

Zinssenkungen durch Zentralbanken<br />

und Renditerückgängen an<br />

Volatile Zinsentwicklung<br />

den Anleihenmärkten. Die USspiegelt<br />

wechselnde Kon-<br />

Notenbank Fed reduzierte den junkturerwartungen wider<br />

Leitzinssatz um 0,25 Prozentpunkte<br />

auf 1%, während die EZB den Schlüsselzins<br />

von 2,75 % auf 2,00 % zurücknahm. Die 10-jährige<br />

EUR-Referenzrendite fiel von 4,20 % auf 3,47 %. In<br />

der zweiten Jahreshälfte hellten sich die wirtschaftlichen<br />

Aussichten auf, und die 10-jährige Rendite<br />

schlug einen abrupten Aufwärtstrend ein. Die EZB<br />

und die Fed ließen ihre Leitzinsen unverändert. Bis<br />

zum Jahresende gab die 10-jährige Rendite nach<br />

einer Spitze von 4,50 % wieder auf 4,25 % nach.<br />

Die Volatilität am Rentenmarkt war in der zweiten<br />

Jahreshälfte sogar höher als die des Aktienmarktes.<br />

Auf den Devisenmärkten wertete der US-Dollar<br />

gegen<strong>über</strong> dem Euro (unterbrochen durch starke<br />

Gegenbewegung im Frühjahr) im Ultimovergleich<br />

um 17 % auf 1,2630 ab, gegen<strong>über</strong> dem Yen erst<br />

seit Herbst, im Jahresvergleich 11% auf 106,93 JPY<br />

je USD.<br />

Auch in Zentral- und Osteuropa waren zins- und<br />

währungsseitig massive Schwankungen zu bewältigen.<br />

Zum einen spielte hier eine Rolle, <strong>das</strong>s sich<br />

einige Währungen, an erster Stelle der Polnische<br />

Zloty nicht nur am Euro, sondern zur Bekämpfung<br />

der importierten Inflation auch am US-Dollar orientieren<br />

und dessen Abwertung zum Euro teilweise<br />

mitvollzogen; zum anderen waren hausgemachte<br />

fiskalpolitische Probleme eine der Ursachen für die


Verunsicherung jener Investoren, die auf Zinskonvergenz<br />

gesetzt und im ersten Halbjahr noch kräftig<br />

investiert hatten. Insbesondere Ungarn musste kurzfristig<br />

Zinszugeständnisse machen, um dem Druck<br />

auf den Forint entgegenzuwirken, und hob die Leitzinsen<br />

zweimal auf 7 % an. In Polen war <strong>das</strong> Bild<br />

ähnlich, aber schwächer ausgeprägt.<br />

Aktiv/Passiv-Management<br />

Durch umsichtige Ausnutzung von Marktchancen<br />

und guten Zugang zum Kapitalmarkt haben wir <strong>das</strong><br />

jährliche mittel- bis langfristige Funding-Volumen im<br />

Jahresvergleich mehr als verdoppelt, was zu einer<br />

weiteren Verbesserung der strukturellen Liquiditätsposition<br />

beigetragen hat. Auch die kurzfristige Refinanzierungposition<br />

konnte durch effiziente Nutzung<br />

bestehender liquider Instrumente weiter gestärkt<br />

werden.<br />

Zinsprodukte<br />

Der Ausbau des Vertriebs von Treasury-Produkten<br />

mit einer flächendeckend angebotenen professionellen<br />

Beratung machte sich bezahlt. Ertrags- und<br />

Geschäftszuwächse waren dabei vor allem im<br />

Bereich der derivativen Geschäfte zu verzeichnen.<br />

Österreichische Unternehmen befassen sich eingehender<br />

mit ihren Zins- und Währungsrisiken. Die<br />

innovativen Lösungen, die <strong>das</strong> Treasury Sales der<br />

Bank Austria Creditanstalt zur Absicherung dieser<br />

Risiken anbietet, werden sehr gut<br />

angenommen. Nicht nur passive<br />

Aktives Risikomanagement<br />

Absicherung, auch aktives Risi-<br />

seitens der Kunden nutzt<br />

neue Instrumente komanagement durch <strong>das</strong> Ausnützen<br />

vorteilhafter Zinsbewegungen<br />

wird zunehmend von den Unternehmen<br />

praktiziert. Hierzulande neuartige strukturierte Derivate<br />

wie Quanto Swaps zur Verbesserung des<br />

Zinsergebnisses trafen dabei auf große Nachfrage.<br />

Die Treasury-Dienstleistungen der Bank Austria Creditanstalt<br />

werden mittlerweile auch von zahlreichen<br />

Klein- und mittelständischen Unternehmen angenommen.<br />

Auch im Bereich Immobilien wurden neue<br />

Kunden akquiriert.<br />

Emissionstätigkeit<br />

Die Wiener Börse erlebte neuerlich ein starkes Jahr,<br />

wobei der ATX sogar ein Fünfjahres-Hoch markierte.<br />

Dies wirkte sich auch auf die Emissionstätigkeit<br />

aus, wo ein Rekord-Emissionsvolumen von 2,1 Mrd<br />

€ erzielt wurde. Die Bank Austria<br />

Creditanstalt war gemeinsam mit<br />

BA-CA erste Adresse im Emis-<br />

der CA IB Corporate Finance als<br />

sionsgeschäft mit Corporates<br />

Lead-Manager führend. An drei aus ganz A+CEE<br />

der vier großen Kapitalmarkt-<br />

Transaktionen, nämlich dem Secondary Public Offering<br />

(SPO) von Andritz im Juni (139 Mio €) sowie<br />

dem SPO von Böhler-Uddeholm (33 Mio €) im<br />

Dezember war International Markets in federführender<br />

Position beteiligt, genauso an dem IPO<br />

der Bank Austria Creditanstalt im Juli (960 Mio €)<br />

als Global Coordinator.<br />

Auch am Markt für Unternehmensanleihen wurde<br />

ein Rekord-Emissionsvolumen erzielt. Die Bank Austria<br />

Creditanstalt positionierte sich erfolgreich als<br />

Partner für Unternehmen mit großem Finanzierungsbedarf,<br />

die im Hinblick auf die Eigenkapital-<br />

Richtlinien von Basel II nach Alternativen zum klassischen<br />

Kredit suchen. Die Bank konnte ihren dominanten<br />

Marktanteil ausbauen und führte zahlreiche<br />

große Emissionen durch. Darunter war die größte<br />

österreichische Unternehmensanleihe der jüngeren<br />

Geschichte, nämlich die 750 Mio € Anleihe der Telekom<br />

Austria, die zehnfach <strong>über</strong>zeichnet war. Andere<br />

erfolgreich platzierte Anleihen waren jene der<br />

ÖBB im April (200 Mio €) und der OMV im Juni<br />

(250 Mio €). Weiters begaben wir im Auftrag des<br />

kanadischen Unternehmens Magna Entertainment<br />

(MEC) eine Wandelanleihe mit einem Volumen von<br />

150 Mio US-$. Auf enorme Nachfrage stieß im<br />

Dezember die Umtauschanleihe der BA-CA auf<br />

Wienerberger-Aktien. Unter voller Ausnützung des<br />

Greenshoe konnte <strong>das</strong> Angebot auf 270 Mio €<br />

aufgestockt werden. Im Bereich der Forderungsverbriefung<br />

(Securitisation) konnten wir zwei Mandate<br />

hereinnehmen, wovon eines bereits erfolgreich<br />

abgeschlossen wurde.<br />

International Markets<br />

91


Auch in Zentral- und Osteuropa bewies die Bank<br />

Austria Creditanstalt erneut ihre starke Position am<br />

Bondmarkt. Die Verstärkung der Sales-Aktivitäten<br />

im Fixed Income- und Derivatbereich machte sich in<br />

den internationalen Statistiken (League Tables) positiv<br />

bemerkbar.<br />

In Kroatien laufen gerade zwei Emissionsprogramme,<br />

an denen wir maßgeblich beteiligt sind: In der<br />

Funktion des Dealers beim 500 Mio € EMTN-Programm<br />

der kroatischen Entwicklungsbank<br />

HBOR und als Arran-<br />

Emissionen state of<br />

ger beim 250 Mio € ECP-Pro-<br />

the art in CEE<br />

gramm des Pharmakonzerns Pliva.<br />

In Rumänien trat die Bank<br />

Austria Creditanstalt gemeinsam mit der HVB Bank<br />

Romania als Lead-Manager für eine lokale Anleihe<br />

der Stadt Temesvar und für <strong>das</strong> Bundesland Arad<br />

auf. In Polen war sie an der ersten Securitisation in<br />

der Geschichte des polnischen Kapitalmarktes maßgeblich<br />

beteiligt.<br />

Mit ihrer Beratungsgesellschaft Triple A Advisory<br />

war die Gruppe erfolgreich bei der Erlangung eines<br />

Rating-Beratungsmandates der Regierung von Bosnien<br />

und Herzegowina.<br />

Volatilität auf dem Aktien- und Rentenmarkt<br />

Aktien (Europa)<br />

Bonds EUR-Rendite (zehnjährig)<br />

(aus logarithmierten täglichen Veränderungen<br />

gleitend <strong>über</strong> 60 Tage,<br />

auf Jahresbasis hochgerechnet, geglättet)<br />

92 International Markets<br />

in %<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Mit einem Eigen-Emissionsprogramm im Volumen<br />

von einer Milliarde PLN brachte die Bank Austria<br />

Creditanstalt die größte derartige Transaktion einer<br />

ausländischen Kommerzbank auf den polnischen<br />

Kapitalmarkt. Die Bank BPH trat dabei als Sole<br />

Arranger und Dealer auf.<br />

Die CA IB International Markets in London, die für <strong>das</strong><br />

Aktiengeschäft in Zentral- und Osteuropa verantwortlich<br />

ist, forcierte <strong>das</strong> ertragreiche Options-Geschäft<br />

und zählt nunmehr zu den größten Emittenten dieser<br />

Produkte für die Region. Erfolgreich lief auch <strong>das</strong><br />

Strukturierungsgeschäft an, zu dem unter anderem<br />

die Arrangierung von Management-Beteiligungsprogrammen<br />

für zentral- und osteuropäische Unternehmen<br />

sowie andere Equity-linked Produkte zählen.<br />

Emerging Markets Investments<br />

Der Markt für Emerging Markets Assets wies 2003<br />

ein <strong>über</strong>durchschnittliches Wachstum auf. Emerging<br />

Markets Investments führte die Volumina bei den<br />

ersten Anzeichen des Zinsanstiegs im Juni drastisch<br />

zurück, konnte so Verluste vermeiden und schwenkte<br />

auf eine bewusst konservative Portefeuillestrategie<br />

im zweiten Halbjahr um. Dank dieses gelungenen<br />

Timings konnten wir im Jahresverlauf eine Performance<br />

von 26 % erzielen.<br />

2002 2003 2004


Neu eingeführt haben wir ein High Yield Bond Portefeuille<br />

mit dem Investitionsschwerpunkt auf<br />

Unternehmensanleihen, deren Rating unter dem<br />

Investment Grade liegt. Das Ergebnis des ersten<br />

aktiven Quartals im High-Yield-Handel <strong>über</strong>traf trotz<br />

striktester Einhaltung der bereits sehr eng gesteckten<br />

Risikoparameter die Erwartungen.<br />

Unsere starke Orientierung nach Zentral- und Osteuropa<br />

fand erneut die Anerkennung renommierter<br />

internationaler Fachmedien: Global Finance zeichnete<br />

die Bank Austria Creditanstalt als „Best FX Bank“<br />

für CEE und für Österreich aus, vom Risk Magazine<br />

kam die Ernennung zur „Best Bank in Emerging<br />

Europe FRAs“, <strong>das</strong> Custody erhielt von Euromoney,<br />

GCSC Benchmarks und Global Custodian mehrere<br />

regionale Spitzen-Ratings, und Thomson Extel kürte<br />

die CA IB zum besten Research-Haus für Zentralund<br />

Osteuropa. Dazu kamen zahlreiche länderspezifische<br />

Awards für diverse INM-Aktivitäten.<br />

Ausblick<br />

Stabile Kurserholung am Aktienmarkt – Unsicherheit am Rentenmarkt<br />

Aktien (Europa)<br />

10-jährige EUR-Benchmark-Rendite<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

2004 steht für INM im Zeichen des weiteren Ausbaus<br />

des Kundengeschäfts in Zusammenarbeit der<br />

Produktspezialisten, Sales-Händler und Kundenverantwortlichen.<br />

Dies gilt für österreichische Firmenkunden<br />

ebenso wie für die CEE-Einheiten. Insbesonders<br />

werden wir den Einsatz von Derivaten und<br />

strukturierten Produkten verstärken. Mit diesen –<br />

wertschöpfungsintensiveren – Produkten können<br />

wir stabile Ertragskomponenten aufbauen. Die dazu<br />

notwendigen Kapazitäten haben wir teilweise aus<br />

dem klassischen Handelsgeschäft umgeschichtet.<br />

Ziel ist es, die Erfahrungen aus dem Eigenhandel in<br />

Lösungen für Kunden umzumünzen, und diese <strong>über</strong><br />

einen hochqualifizierten Sales-Apparat zu vertreiben.<br />

Dabei hat die Bank Austria Creditanstalt den<br />

Anspruch, die innovativsten Produkte mit der größtmöglichen<br />

Individualität anzubieten.<br />

5,50<br />

5,25<br />

5,00<br />

4,75<br />

4,50<br />

4,25<br />

4,00<br />

3,75<br />

3,50<br />

3,25<br />

2002 2003 2004<br />

International Markets<br />

93


G&V Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 530 640 –111 –17 %<br />

Kreditrisiko – 90 –101 10 –10 %<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 353 328 26 8 %<br />

Handelsergebnis 66 27 39 >100 %<br />

Verwaltungsaufwand – 690 – 718 29 – 4 %<br />

Sonst. betriebl. Erfolg 6 – 6 12<br />

Betriebsergebnis 175 171 5 3 %<br />

Finanzanlageergebnis 20 23 – 3 –13 %<br />

Abschr. Firmenwert – 42 – 44 2 – 4 %<br />

Saldo übrige Ertr./Aufw. – 2 –1 –1 >100 %<br />

Ergebnis vor Steuern 151 148 3 2 %<br />

Anteil Gesamtbank 23 % 29 %<br />

ROE vor Steuern 17,3 % 18,3 %<br />

Cost/Income-Ratio 72,2 % 72,6 %<br />

Leistungskennzahlen<br />

Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 3,8 % 4,9 %<br />

Kreditrisiko/Ø RWA 0,6 % 0,8 %<br />

Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss 17,0 % 15,7 %<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 14.034 13.100 934 7 %<br />

Ø gebundenes Eigenkapital 870 812 58 7 %<br />

Anteil Gesamtbank 17 % 17 %<br />

Strukturkennzahlen<br />

Gesamtkundenzahl 4,0 Millionen<br />

Land Marktanteil Ranking Land Marktanteil Ranking<br />

(nach Bilanzsumme) (nach Bilanzsumme)<br />

Polen 9,5 % 3 Rumänien 3,5 % 10<br />

Tschechien 5,1% 4 Bulgarien 6,7 % 4<br />

Slowakei 5,4 % 5 Kroatien 9,1% 4<br />

Ungarn 4,7 % 6 Bosnien-Herzegowina 7,2 % 3<br />

Slowenien 4,6 % 8 Serbien-Montenegro 1,9 % 17<br />

Das Geschäftsfeld CEE beschreibt unsere Tätigkeit auf dem Kernmarkt<br />

Zentral- und Osteuropa aus Konzernsicht. In die G&V des<br />

Geschäftsfeldes gehen die IAS-Abschlüsse der CEE-Tochterbanken<br />

in elf Ländern ein. Sie werden durch Aufwand und Erträge der<br />

Wiener CEE-Zentrale ergänzt, darunter zum Beispiel Firmenwertabschreibungen<br />

und Vorgänge in Zusammenhang mit der Kapitalkonsolidierung.<br />

Die Umrechnung der Abschlüsse aus lokaler Währung<br />

in Euro erfolgt zu Jahresend-Wechselkursen. Auf den zu erwartenden<br />

Jahresgewinn werden Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen,<br />

deren Erfolg im Handelsergebnis auf Geschäftsfeldebene verbucht<br />

wird. Nicht erfasst sind die baltischen Staaten, Russland und die<br />

Ukraine, die unter Leitung der HVB stehen.<br />

98 Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

CEE-Ergebnis vor Steuern<br />

in verschiedenen Abgrenzungen<br />

a) absolute Werte<br />

Mio €<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

Summe<br />

der Töchter 100<br />

(konsolidiert)<br />

50<br />

Geschäftsfeld<br />

CEE 0<br />

b) Veränderung gegen Vorjahr<br />

Mio €<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Summe<br />

der Töchter 20<br />

(konsolidiert)<br />

10<br />

Geschäftsfeld<br />

CEE 0<br />

341<br />

CEE ohne Biochim<br />

wechselkursbereinigt<br />

+60<br />

+22%<br />

CEE ohne Biochim<br />

wechselkursbereinigt<br />

160<br />

CEE mit Biochim<br />

wechselkursbereinigt<br />

+12<br />

+8%<br />

353<br />

+72<br />

+26%<br />

CEE mit Biochim<br />

wechselkursbereinigt<br />

172<br />

CEE mit Biochim<br />

in Euro<br />

+23<br />

+16%<br />

321<br />

+40<br />

+14%<br />

CEE mit Biochim<br />

in Euro<br />

151<br />

+3<br />

+1,7%


Geschäftsentwicklung 2003<br />

Die Tochterbanken der Bank Austria Creditanstalt in<br />

Zentral- und Osteuropa konnten 2003 die bremsenden<br />

Einflüsse seitens der Weltkonjunktur im Laufe<br />

des Jahres <strong>über</strong>winden und ihre Expansion fortsetzen.<br />

Insgesamt haben sie ein erfolgreiches, wenn<br />

auch kein euphorisches Jahr hinter sich und sind<br />

2004 wieder mit dem gewohnten Tempo gestartet.<br />

Besonders in der ersten Jahreshälfte konnten sich<br />

auch die CEE-Volkswirtschaften der europäischen<br />

Konjunkturschwäche nicht mehr entziehen und<br />

mussten eine Abweichung von ihrem Potenzialwachstum<br />

hinnehmen. Der Tiefpunkt wurde im 2.<br />

Quartal erreicht, auch wenn <strong>das</strong> tatsächliche Wachstum<br />

damit noch immer so hoch war wie im Euroland<br />

zu Zeiten normaler Konjunktur. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />

stiegen die Marktzinsen vor allem in Polen und<br />

Ungarn im späteren Jahresverlauf an, auch wenn<br />

dies nur eine vor<strong>über</strong>gehende Pause in der Zinskonvergenz<br />

darstellen dürfte.<br />

Die wirtschaftliche Leistung der CEE-Tochterbanken<br />

2003 ist aus den G&V-Zahlen des Geschäftsfeldes<br />

CEE aufgrund mehrerer Faktoren schwer ablesbar:<br />

� Die Geschäftsfeld-Ebene stellt die Performance aus<br />

Sicht der Gesamtbank dar, <strong>das</strong> heißt, sie bezieht<br />

die (zeitanteiligen) Kosten der Akquisitionen ein<br />

(Firmenwertabschreibungen und Refinanzierungskosten),<br />

stellt den Verwaltungsaufwand der Wiener<br />

CEE-Kopfstelle sowie der zentral verantworteten ITund<br />

Gemeinkosten in Rechnung und kalkuliert die<br />

Eigenmittelverzinsung nicht auf Basis des tatsächlichen,<br />

sondern des zugewiesenen standardisierten<br />

Eigenkapitals. Daher ist <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern<br />

etwa halb so hoch wie die Summe der Töchterergebnisse<br />

(vgl. Grafik). Daher wird aber auch umgekehrt<br />

der ROE auf Geschäfstfeldebene mit 17,3 %<br />

höher festgestellt als für die Summe der Töchter.<br />

� Die Umrechnung der Abschlüsse der Töchter aus<br />

lokaler Währung in Euro zu teilweise deutlich niedrigeren<br />

Jahresendkursen belastete – wie schon im<br />

Lagebericht erwähnt – besonders 2003 <strong>das</strong> Ergebnis.<br />

Dem steht der Erfolg aus der Kurssicherung in<br />

Höhe von 11 Mio € gegen<strong>über</strong>, der im Handelsergebnis<br />

auf Geschäftsfeldebene verbucht wird.<br />

� Die Konsolidierungseffekte aus der Einbeziehung<br />

der Biochim, die 2003 erstmals konsoldiert wurde,<br />

sowie der Splitska banka, die im Vorjahr erst ab Mai<br />

konsolidiert wurde, spielen demgegen<strong>über</strong> eine<br />

geringe Rolle (der Beitrag der Biochim beträgt am<br />

Betriebsergebnis 3,4 %, am Ergebnis vor Steuern<br />

3,55 %). Ein Restatement der Vorjahresvergleichswerte<br />

wurde nicht nur angesichts der Größenverhältnisse<br />

vermieden, sondern auch, weil derartige<br />

Akquisitionen zum regulären Geschäft eines wachsenden<br />

Segments zählen.<br />

Zur kumulierten G&V der CEE-Töchter<br />

Die CEE-Tochterbanken haben 2003 in Summe ein<br />

Ergebnis vor Steuern in Höhe von 321 Mio €<br />

erreicht, 40 Mio € oder 14 % mehr als im Vorjahr.<br />

Wechselkursbereinigt, <strong>das</strong> heißt jeweils zu den<br />

Euro-Kursen von Ende 2002 konvertiert, ergibt sich<br />

– wirtschaftlich gesehen – eine Steigerung um<br />

72 Mio € oder 26 % auf 353 Mio €. 32 Millionen €<br />

an rechnerischen Wechselkurseffekten verteilen sich<br />

zu gut 2 /3 auf Polen, 1 /6 auf Ungarn und der Rest<br />

auf Rumänien und Tschechien. (Die Tabelle „Zusammengefasste<br />

Finanzinformationen unserer CEE-<br />

Banktochtergesellschaften“ auf S. 226 f. dieses<br />

Berichts, sowie die Länderkommentare auf S. 104<br />

ff. geben Detailinformationen.)<br />

Zu der Steigerung des Ergebnisses vor Steuern<br />

haben vor allem Polen und Ungarn beigetragen,<br />

hervorzuheben ist auch die hervorragende Entwicklung<br />

unserer rumänischen Tochterbank. Die Bank<br />

BPH konnte <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern in lokaler<br />

Währung um 39 % steigern, auch in Euro ergibt<br />

sich noch ein Zuwachs um 20 Mio € oder 19 %. Die<br />

HVB Bank Hungary erzielte eine Steigerung in Forint<br />

um 30 % und in Euro um 17 %. Rumänien erhöhte<br />

<strong>das</strong> Vorsteuerergebnis um 43 % in Leu und um<br />

22 % in Euro. Nach G&V-Positionen betrachtet und<br />

wechselkursbereinigt lassen sich – bei großen regionalen<br />

Divergenzen und unterschiedlichem Gewicht<br />

der Banken – folgende Trends feststellen: Der Zins<strong>über</strong>schuss<br />

entwickelte sich schwach, war insgesamt<br />

rückläufig, was aber durch einen höheren<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss ausgeglichen werden konnte.<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE) 99


Diese Tendenzen bestätigen sowohl die Zins-/und<br />

Margenkonvergenz als auch <strong>das</strong> Vordringen moderner<br />

Bankprodukte, einer der Hauptgründe, auf<br />

denen <strong>das</strong> Wachstumspotenzial im CEE-Bankgeschäft<br />

beruht. Das Kreditrisiko konnte insgesamt,<br />

darunter maßgeblich in Polen und in Tschechien<br />

reduziert werden. Der Verwaltungsaufwand war<br />

rückläufig, wenn man von der Konsolidierung der<br />

Biochim absieht, um so mehr wenn man die<br />

Integrationskosten in Kroatien in Betracht zieht.<br />

Kommentar zur G&V der Geschäftsfelds<br />

Das Geschäftsfeld CEE schloss 2003 mit einem<br />

Ergebnis vor Steuern von 151 Mio € leicht (+2 %)<br />

<strong>über</strong> dem Vorjahresniveau ab. Die Betriebserträge<br />

nach Kreditrisiko (859 Mio €) waren um 4 % geringer<br />

als 2003 (wechselkursbereinigt hätte sich ein<br />

Anstieg um 6 % ergeben). Dafür war der rückläufige<br />

Zins<strong>über</strong>schuss ausschlaggebend (–111 Mio €<br />

oder –17 %), absolut gesehen die größte Ertragsposition.<br />

(Zu konstanten Wechselkursen berechnet<br />

ergibt sich ein Rückgang um 8 %.) Dies wurde<br />

durch einen um 10 % gesunkenen Kreditrisikoaufwand<br />

gemildert. Positiv trugen der Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

und <strong>das</strong> Handelsergebnis bei: Der Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

stieg um 8 % oder 26 Mio € auf 353<br />

Mio € und stellt in CEE schon 37 % der operativen<br />

Erträge (vor Kreditrisiko), <strong>das</strong> ist mehr als in der<br />

Bank insgesamt (32%). Im Handelsergebnis (66 Mio €),<br />

<strong>das</strong> sich mehr als verdoppelte, sind 11 Mio € an<br />

Erträgen aus der Kurssicherung der absehbaren<br />

Jahres<strong>über</strong>schüsse enthalten. Der Verwaltungsaufwand<br />

war 2003 um 4 % niedriger als im Vorjahr.<br />

(Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Plus von 6 %,<br />

<strong>das</strong> sich nach Herausrechnung von Biochim auf<br />

+2% reduziert.)<br />

Das Betriebsergebnis stieg um 3 % auf 175 Mio €,<br />

die übrigen Positionen lagen zusammen etwa auf<br />

Höhe des Vorjahres. Aus dem Ergebnis vor Steuern<br />

(+2 % auf 151 Mio €) und dem um 7 % höheren<br />

gebundenen Eigenkapital errechnet sich ein ROE vor<br />

Steuern von 17,3 % (2002: 18,3 %). Das Geschäftsfeld<br />

trug 23 % (wechselkursbereinigt 26 %) zum<br />

Vorsteuer-Ergebnis 2003 der Gesamtbank bei.<br />

100 Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

Die BA-CA auf einem<br />

wachsenden Markt<br />

Eine freie, arbeitsteilige Wirtschaft im Aufholprozess,<br />

der Wille zum Erfolg und zum weltoffenen<br />

Austausch und ein gemeinsamer Ordnungsrahmen<br />

im Binnenmarkt ohne Grenzen – dies ist der Boden<br />

für einen dauerhaften Wachstumsprozess. Durch<br />

den Beitritt von acht Ländern<br />

Zentral- und Osteuropas zur<br />

Anhaltendes Wirtschafts-<br />

Europäischen Union ist die weitewachstum<br />

– aufstrebender<br />

re Entwicklung nachhaltig und Bankensektor<br />

unumkehrbar abgesichert. Eng<br />

verknüpft mit dem Wirtschaftsaufschwung in Zentral-<br />

und Osteuropa (CEE) ist die steigende Nachfrage<br />

nach Finanzdienstleistungen aller Art.<br />

Allein für den Zeitraum bis 2008 rechnen wir mit<br />

einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der<br />

Kredite um 14 %, der Einlagen um 9 % sowie der<br />

aggregierten Bilanzsumme des Bankensektors um<br />

10 %. Wird diesen Steigerungsraten <strong>das</strong> Wirt-<br />

Monetäre Expansion in CEE<br />

Mrd €<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Nominales BIP<br />

Kredite<br />

Einlagen<br />

473=100%<br />

33%<br />

45%<br />

Bilanzsumme<br />

75%<br />

659=100%<br />

+7% p. a.<br />

+10% p. a.<br />

+9% p. a.<br />

+14% p.a.<br />

46%<br />

51%<br />

2003 2008<br />

89%<br />

jeweils absolut in Mrd €<br />

und in % des BIP


schaftswachstum (7 % p.a.) gegen<strong>über</strong>gestellt, so<br />

zeigt sich <strong>das</strong> <strong>über</strong>durchschnittliche Wachstumspotenzial<br />

für den Bankensektor. Bis 2013 rechnen wir<br />

mit einem Kreditvolumen von rund 560 Mrd € in<br />

CEE – mehr als doppelt soviel wie Ende 2003. Der<br />

<strong>über</strong>wiegende Teil der Steigerung ergibt sich durch<br />

die Steigerung der verfügbaren Einkommen in diesen<br />

Ländern, der Rest aufgrund höherer und intensiverer<br />

Produktnutzung.<br />

Unsere Rolle in CEE<br />

In Zentral- und Osteuropa sind wir eine Bank mit<br />

einem ausgedehnten Netzwerk innerhalb des östlichen<br />

Teils der EU und der angrenzenden Länder<br />

Südosteuropas. Wir wollen die finanzielle Infrastruktur<br />

für die immer intensiver werdenden wirtschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen den einzelnen<br />

Regionen Europas zur Verfügung stellen. Neben der<br />

Betreuung von multinational agierenden Unternehmen<br />

wollen wir aber auch <strong>das</strong> große Potenzial im<br />

Geschäft mit Privatkunden ausschöpfen.<br />

Privatkunden<br />

In den Ländern, in denen wir noch nicht <strong>über</strong> ein<br />

flächendeckendes Netz an Filialen verfügen, bieten<br />

wir verstärkt mit Hilfe des mobilen Vertriebs unsere<br />

Dienstleistungen an. Wir werden dabei mit Hilfe von<br />

Produkten, in denen wir Konkurrenzvorteile haben,<br />

weiter in potenzielle Marktnischen vordringen. Dazu<br />

Kreditpotenzial in CEE bis 2013 mehr als verdoppelt<br />

+ 408 Mrd €<br />

+257%<br />

zählen neben dem boomenden Markt für Hypothekarkredite<br />

auch Investmentfonds oder <strong>das</strong> Kreditund<br />

Zahlkartengeschäft, aber auch Dienstleistungen<br />

wie Asset-Management oder Private Banking. Die<br />

umfangreiche Produktpalette ermöglicht es uns,<br />

Cross selling aktiv zu betreiben.<br />

Firmenkunden<br />

Bereits jetzt sind wir für viele international tätige Firmenkunden<br />

die Hausbank auf dem Weg nach Zentral-<br />

und Osteuropa. Das durch die intensive Beziehung<br />

mit diesen Kunden gewonnene Know-how<br />

werden wir verstärkt auch bei der Begleitung von<br />

Mittelstandskunden (Mid Market Segment) auf<br />

ihrem Expansionspfad in CEE einsetzen. Die Betreuung<br />

ist aber keine Einbahnstraße von West nach<br />

Ost. Genauso begleiten wir Unternehmen aus dem<br />

CEE-Raum auf die Märkte in die EU und in andere<br />

CEE-Länder. Zur Unterstützung der Unternehmen in<br />

den neuen Mitgliedsländern haben wir in allen CEE-<br />

Tochterbanken „European Competence Centers“<br />

etabliert, die diesen bei Fragen zu EU-Fördermaßnahmen<br />

zur Seite stehen.<br />

Unser Ziel ist es, für Firmenkunden ein „one-stopshop“<br />

für ihre Finanzangelegenheiten zu sein. Dazu<br />

haben wir ein System für <strong>das</strong> Customer Relationship<br />

Management von Cross-border Clients aufgesetzt.<br />

Für diese Kundengruppe bieten wir auch eigene<br />

+19 Mrd € … aufgrund<br />

höheren Potenzialwachstums<br />

+163 Mrd € … aufgrund<br />

höherer Produktnutzung<br />

+226 Mrd € … aufgrund der Einkommensteigerung<br />

bei gleicher Produktnutzung<br />

+158 Mrd € … Bestand Ende 2003<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

101


„Netzwerkprodukte“ an, die ab 1. Mai 2004 verfügbar<br />

sind: „FlashPayment“ zur Durchführung von<br />

schnellen Zahlungen zwischen HVB Deutschland,<br />

BA-CA und ihren Tochterbanken mit begünstigter<br />

Valuta oder auch länder<strong>über</strong>greifende Cash-Management-Lösungen.<br />

Standardisierung der Produkte<br />

Unsere internationalen Kunden legen Wert darauf,<br />

<strong>das</strong>s ihre finanziellen Bedürfnisse schnell, sicher<br />

und effizient befriedigt werden – gleichgültig in<br />

welchem Land diese entstehen oder erfüllt werden<br />

sollen. Dieser leicht nachvollziehbaren<br />

Forderung kommen wir<br />

Internationale Unternehmen<br />

verlangen flächendeckend entgegen, indem wir unsere Pro-<br />

kompetente Hausbank dukte und Dienstleistungen <strong>über</strong><br />

alle bestehenden Ländergrenzen<br />

hinweg stärker standardisieren werden. Die Industrie<br />

ist auf diesem Weg schon sehr weit fortgeschritten:<br />

Beispielsweise produzieren Unternehmen der Automobilindustrie<br />

ihre Fahrzeuge auf Basis einiger<br />

weniger „Plattformen“, die sie dann den Kunden in<br />

verschiedenen Modellausführungen und mit unterschiedlichen<br />

„Extras“ anbieten.<br />

In die Welt einer für elf Länder Zentral- und Osteuropas<br />

zuständigen Bank <strong>über</strong>tragen bedeutet dies,<br />

einen einheitlichen Kernproduktkatalog mit eventuell<br />

länderspezifisch geforderten „Extras“ anzubieten.<br />

Ein Kernproduktkatalog bedeutet aber nicht,<br />

<strong>das</strong>s wir deshalb weniger auf individuelle Wünsche<br />

eingehen – im Gegenteil: Standardisierte Produkte<br />

sind <strong>das</strong> Fundament auf dem die individuelle<br />

Betreuung kostengünstiger aufgebaut werden<br />

kann.<br />

Arbeitsteilung innerhalb der Gruppe<br />

In der Arbeitsteilung innerhalb der Bank Austria<br />

Creditanstalt Gruppe werden wir die standortspezifischen<br />

Vorteile ausnutzen. So wird <strong>das</strong> Kreditkartengeschäft<br />

für Tschechien, die Slowakei und<br />

Ungarn in Prag abgewickelt. Für Südosteuropa planen<br />

wir ein ähnliches Abwicklungszentrum in Split<br />

(Kroatien) einzurichten. Es wird also nicht alles an<br />

einem einzigen Standort zusammengefasst, sondern<br />

102 Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

es werden mehrere Regionen bzw. Länder gebündelt.<br />

Die dabei entstehenden Skaleneffekte wirken<br />

sich auch positiv auf unsere Kostenstruktur aus.<br />

Von diesen durch bessere Arbeitsteilung erzielten<br />

Effizienzsteigerungen profitieren auch die Kunden.<br />

Obwohl die nachgelagerten Abwicklungs- und<br />

Verarbeitungsprozesse an einigen Standorten konzentriert<br />

sein werden – der erste Ansprechpartner<br />

für den Kunden wird weiterhin der lokale Betreuer<br />

bleiben.<br />

Ausbau des Netzwerks<br />

In Polen, Kroatien und Bulgarien sind wir bereits<br />

eine Universalbank mit einem ausgedehnten Filialnetzwerk.<br />

In den anderen Ländern werden wir weiterhin<br />

organisch wachsen, aber<br />

auch Akquisitionen in Betracht<br />

www.ba-ca.com >><br />

ziehen – schließlich war unser<br />

International >><br />

Weg zur führenden Bank in CEE Zentral- und Osteuropa<br />

stets auch vom Erwerb lokaler<br />

Banken und deren Integration in<br />

unser Netzwerk begleitet. Dort wo es Möglichkeiten<br />

für Akquisitionen durch noch ausstehende Privatisierungen<br />

oder im Rahmen des Abgleichs unter den<br />

Auslandsbanken gibt, werden wir diese prüfen. Die<br />

finanziellen Mittel dafür stehen durch die im Juli<br />

2003 erfolgte Kapitalerhöhung bereit.<br />

Erfolgreiches Engagement in CEE<br />

Dass wir mit unseren Angeboten in Zentral- und<br />

Osteuropa richtig liegen, zeigt sich auch an der Steigerung<br />

der Gesamtkundenzahl von 3,5 Millionen<br />

Ende 2002 auf rund 4 Millionen Ende 2003. Unser<br />

Engagement wird auch von renommierten Fachmagazinen<br />

gewürdigt: „The Banker“ kürte uns bereits<br />

zum 3. Mal zur „Bank of the Year in CEE“, „Global<br />

Finance“ und auch „Euromoney“ zur „Best Bank in<br />

CEE“.<br />

Wir sind somit auf dem besten Weg zu einer unverzichtbaren<br />

Größe für alle Finanzgeschäfte – gleich<br />

ob von Privat- oder Firmenkunden nachgefragt – in<br />

Zentral- und Osteuropa zu werden.


Unser Netzwerk<br />

in Zentral- und Osteuropa<br />

Polen Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S. A.<br />

Tschechien HVB Bank Czech Republic a.s.<br />

Slowakei HVB Bank Slovakia a.s.<br />

Ungarn HVB Bank Hungary Rt.<br />

Rumänien HVB Bank Romania S. A.<br />

Slowenien Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana<br />

Kroatien Splitska banka d.d.<br />

Bosnien-Herzegowina HVB Banka Bosnia i Hercegovina d.d.<br />

Central profit banka d.d.<br />

Serbien und Montenegro HVB Banka Jugoslavija A.D.<br />

Bulgarien Commercial Bank Biochim AD<br />

Mazedonien Repräsentanz<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE) 103


Polen<br />

Marktumfeld<br />

Warszawa<br />

Die polnische Wirtschaft hat<br />

sich deutlich erholt. Das BIP-<br />

Wachstum erhöhte sich 2003<br />

auf 3,7 % nach nur 1,4 %<br />

2002 und 1,0 % 2002. Die<br />

Krakow<br />

Anlageinvestitionen nahmen mit<br />

0,9 % zwar noch leicht ab,<br />

haben sich aber seit Jah-<br />

Polen<br />

resmitte zu erholen begon-<br />

in Mio € 2003 2002 nen. Für 2004 gehen wir<br />

Bilanzsumme 9.957 10.908 von einem Wachstum von<br />

Ergebnis vor Steuern 128,7 108,4 4,3 % aus. Auch der<br />

ROE vor Steuern<br />

Cost/Income-Ratio<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

11,7 %<br />

66 %<br />

11.115<br />

8,7 %<br />

67 %<br />

12.089<br />

Anstieg der Industrieproduktion<br />

(real 9,2 % im Jah-<br />

Geschäftsstellen 518 560 resvergleich) und der<br />

Exporte haben zur wirtschaftlichen<br />

Verbesserung<br />

beigetragen. Trotz der Wachstumserholung bewegt<br />

sich <strong>das</strong> Budgetdefizit mit 6 % auf einem relativ<br />

hohen Niveau. Trotz befriedigender Wachstumszahlen<br />

und einer günstigen Inflations- und Außenwirtschaftsentwicklung<br />

sah <strong>das</strong> Jahr 2003 erhebliche<br />

Wechselkursschwankungen. Der Zloty wertete<br />

gegen<strong>über</strong> dem Euro 2003 um 14 % ab. Die Zinssätze<br />

wurden in 6 Teilschritten um 150 Basispunkte<br />

(dies entspricht 1,5 %-Punkten) auf 5,25 % gesenkt.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

Unsere Tochterbank in Polen – aus der Fusion von<br />

Bank BPH und Bank PBK im Jahr 2001 entstanden –<br />

hat sich als drittgrößte Bank in Polen etabliert und<br />

ihre Marktstellung gefestigt. Sie betreut als Universalbank<br />

rund 2,9 Millionen Privat- und Geschäftskunden<br />

und ca. 11.000 Firmenkunden. Die Bank<br />

Austria Creditanstalt hat im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003<br />

durch die plangemäße Übertragung der restlichen<br />

Anteile von der HVB die Beteiligung an der BPH PBK<br />

auf 71,03 % erhöht. Mit Mitte Februar 2004 wurde<br />

die neue Marke „Bank BPH“ eingeführt.<br />

104 Die CEE-Tochterbanken<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Die Bank BPH verzeichnete im Jahr 2003 trotz des<br />

schwierigen Umfelds für den Bankensektor eine<br />

sehr erfreuliche Ergebnisentwicklung. Das Gruppenergebnis<br />

vor Steuern wurde auf PLN 605 Mio (plus<br />

39 % gegen<strong>über</strong> Vorjahr) gesteigert. In Euro<br />

betrachtet ergibt sich mit 128,7 Mio € ein Plus von<br />

rund 19 % gegen<strong>über</strong> 2002).<br />

Die Kundenkreditvolumina auf PLN-Basis wurden<br />

um rund 23 % gesteigert und bei den Einlagen<br />

konnte mit einer Erhöhung um rund 4 % ebenfalls<br />

ein gutes Ergebnis erreicht werden. Die Volumenssteigerungen<br />

liegen damit klar <strong>über</strong> dem Durchschnitt<br />

des Bankenmarktes.<br />

Sinkende Zinsen und starker Druck auf die Margen<br />

bewirkten trotzdem eine Verringerung des Zins<strong>über</strong>schusses<br />

auf 301,6 Mio € (PLN 1.418 Mio).<br />

Der Provisions<strong>über</strong>schuss erhöhte sich in Lokalwährung<br />

um 18% auf PLN 950,4 Mio (202,1 Mio €),<br />

wodurch sich die Relation zwischen Zins- und<br />

Dienstleistungsgeschäft weiter deutlich verbesserte.<br />

Mit der beginnenden wirtschaftlichen<br />

Erholung in Polen ging<br />

www.bph.pl<br />

auch ein geringerer Vorsorgebedarf<br />

im Privat- und Firmenkundengeschäft,<br />

insbesondere im Großkundengeschäft,<br />

einher. Die Risikovorsorgen lagen mit 63,1 Mio €<br />

um 49 % unter dem Vorjahr (in PLN 296,7 Mio oder<br />

–41% gegen<strong>über</strong> 2002).<br />

Der Verwaltungsaufwand wurde durch massive<br />

Anstrengungen in allen Bereichen auf insgesamt<br />

350,6 Mio € reduziert (2002: 443,5 Mio €). Dies<br />

entspricht einem Einsparungseffekt von 21% in<br />

Euro bzw. 8 % in Lokalwährung. Einen wesentlichen<br />

Beitrag dazu leistete die weitere Reduktion des<br />

Personalstandes von 12.089 Personenjahren (ohne<br />

Karenzen) auf 11.115. Die Anzahl der Standorte<br />

verringerte sich im Zuge der Optimierung des Vertriebsnetzes<br />

von 560 auf 518 Geschäftsstellen.


Privat- und Geschäftskunden<br />

Im Privat- und Geschäftskundenbereich zeigt <strong>das</strong><br />

Kreditvolumen (Durchschnittswerte) im Jahresabstand<br />

mit +20 % einen erfreulichen Aufwärtstrend.<br />

Das Gesamtvolumen per Dezember 2003 betrug<br />

PLN 10,2 Mrd. Im Hypothekargeschäft konnte die<br />

Bank BPH auf ihrer bestehenden Stärke aufbauen.<br />

Es gelang, den zweiten Platz beim Gesamtvolumen<br />

und beim Abschluss neuer Verträge zu erreichen.<br />

Damit verbesserte sich der Marktanteil beim<br />

Gesamtvolumen von 14 % 2002 auf 17 % 2003<br />

und bei Neuverträgen von 15 % auf 19 % 2003.<br />

Das Einlagenvolumen konnte trotz sinkender Marktzinsen<br />

und Abflüssen zu alternativen Anlageprodukten<br />

im Jahresverlauf leicht gesteigert werden.<br />

Der aktive Vertriebsansatz wurde durch die Einführung<br />

neuer Produkte und durch gezielte Marketingaktionen<br />

unterstützt.<br />

Großes Augenmerk wurde auf die Steigerung der<br />

Dienstleistungserträge gelegt. Nach der Adaptierung<br />

von Preisen und Gebühren im Mai wurde der<br />

Schwerpunkt ab dem dritten Quartal vermehrt auf<br />

den Verkauf von Kontopaketen gelegt. Im Jahr<br />

2003 wurde – unterstützt durch die erfolgreichen<br />

Co-Brandingaktivitäten und Affinity-Karten – die<br />

Anzahl der ausgegebenen Kreditkarten auf rund<br />

98.000 erhöht. Weiters wurden die Provisionserträge<br />

durch forcierten Verkauf von Investmentfonds<br />

und eigenen Emissionen gesteigert.<br />

Im Dezember 2003 wurde der neue Internetauftritt<br />

gestartet und damit eine weitere Grundlage für die<br />

kontinuierliche Verbesserung der Position bei alternativen<br />

Vertriebswegen gelegt. Die Anzahl der Kunden,<br />

die <strong>das</strong> Internet für ihre Bankgeschäfte benutzen,<br />

verdoppelte sich 2003 (+122 %).<br />

Firmenkundengeschäft<br />

Das Firmenkundengeschäft zeigte einen stetigen<br />

Anstieg im Kreditvolumen. Der Zuwachs seit<br />

Dezember 2002 beträgt rund 24 %, wobei <strong>das</strong><br />

Großkundensegment nach wie vor die stärkere<br />

Dynamik aufweist. Das Gesamtkreditvolumen betrug<br />

im Dezember 2003 beachtliche PLN 15,4 Mrd.<br />

Das Wachstum im Einlagenbereich um ca. 13 % auf<br />

rund PLN 10,1 Mrd liegt im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich <strong>über</strong> der Marktentwicklung und spiegelt<br />

vor allem die Vertriebsaktivitäten – im Bereich Transactional<br />

Banking – wider.<br />

Im Dienstleistungsgeschäft wurden die Produktinitiativen<br />

im Electronic- und Transaction-Banking<br />

konsequent umgesetzt und durch die sukzessive<br />

Ausdehnung des Angebots von Treasuryprodukten<br />

auf Mittelbetriebe ergänzt.<br />

International Markets<br />

Das Treasury erzielte einen sehr erfreulichen Handelsertrag<br />

in Höhe von PLN 91,9 Mio und konnte<br />

damit an <strong>das</strong> Vorjahresergebnis anschließen. Als<br />

Folge der Änderungen des Zinsgefüges und des<br />

wesentlich schwierigeren Marktumfelds im zweiten<br />

Halbjahr konnte die außerordentlich gute Entwicklung<br />

des ersten Halbjahres nicht fortgesetzt werden.<br />

Erfolgreich forciert wurde die Entwicklung im<br />

Bereich Sales mit Verkaufssteigerungen bei Treasuryprodukten<br />

wie FX-Derivaten und Spotgeschäften,<br />

FX-Forwards und Zinsderivaten. Bei der Platzierung<br />

von Neuemissionen erreichte die Bank BPH<br />

den zweiten Platz. Für die Custodydienstleistungen<br />

wurde sie in Polen von der Umfrage des Global<br />

Custodian „2003 Agent Bank Survey of Emerging<br />

Markets“ an die 1. Stelle in Polen gereiht.<br />

Ausblick<br />

Für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2004 rechnen wir entsprechend<br />

der allgemein erwarteten positiven Entwicklung<br />

des wirtschaftlichen Umfelds und der geplanten<br />

Entwicklungen in den Geschäftsbereichen mit<br />

einer weiteren Steigerung des Ergebnisses.<br />

Zur Unterstützung des bisherigen erfolgreichen Kurses<br />

werden Maßnahmen wie die Verfeinerung der<br />

strategischen Ausrichtung auf die Kundensegmente<br />

sowie die Verbesserung der Kundenbetreuungsund<br />

Abwicklungsprozesse im Vordergrund stehen.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

105


Praha<br />

Tschechien<br />

Marktumfeld<br />

Obwohl der private Konsum<br />

– gestützt von anhaltend<br />

starken Reallohnzu-<br />

Tschechien<br />

wächsen – Hauptquelle des Wirtschaftswachstums<br />

blieb,<br />

haben die bisher stagnie-<br />

in Mio € 2003 2002 renden Investitionen mit<br />

Bilanzsumme 4.072 3.944 einer Zunahme von 3,9 %<br />

Ergebnis vor Steuern 60,8 61,2 im dritten Quartal begon-<br />

ROE vor Steuern<br />

Cost/Income-Ratio<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

17,0 %<br />

56 %<br />

1.214<br />

16,1%<br />

50 %<br />

1.166<br />

nen, einen positiven<br />

Wachstumsbeitrag zu lei-<br />

Geschäftsstellen 23 23 sten. Für <strong>das</strong> Gesamtjahr<br />

2003 erwarten wir ein<br />

Wirtschaftswachstum von<br />

knapp 3 %. Die Inflationsrate erreichte mit 0,1%<br />

für 2003 ein neues Rekordtief. Seit August hat die<br />

Nationalbank die Leitzinsen unverändert gelassen.<br />

Der Diskontsatz liegt seither bei 1,00 %.<br />

Auch <strong>das</strong> Zinsniveau blieb, gemessen am 3-Monats-<br />

Interbanken-Zinssatz (PRIBOR), mit rund 2,1% konstant.<br />

Abgesehen von kleineren Fluktuationen blieb<br />

der Wechselkurs im Wesentlichen stabil. Im Jahresdurchschnitt<br />

hat er 2003 nur leicht von 30,8<br />

CZK/EUR für 2002 auf 31,8 CZK/EUR nachgegeben.<br />

Für die Leistungsbilanz ist 2003 ein Defizit in der<br />

Größenordnung von rund 7,3 % des BIP zu erwarten,<br />

<strong>das</strong> zu rund 60 % durch den Zustrom von ausländischen<br />

Direktinvestitionen gedeckt sein wird.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die HVB Bank Czech Republic, die 2001 aus der<br />

Fusion der tschechischen HVB und der lokalen Einheit<br />

der BA-CA hervorgegangen ist, liegt im Ranking<br />

der tschechischen Banken auf dem 4. Platz. Im<br />

Firmenkundengeschäft hat die Bank eine hervorragende<br />

Stellung mit einem Marktanteil von rund<br />

11%. Eine traditionell starke Position nimmt sie bei<br />

der Finanzierung und Strukturierung von Auslandstransaktionen<br />

und bei der Projektfinanzierung ein.<br />

Eine weitere Schlüsselkompetenz ist die Finanzierung<br />

gewerblicher Immobilien, vor allem die Finanzierung<br />

von Bürogebäuden und großen Einkaufs-<br />

106 Die CEE-Tochterbanken<br />

zentren. Die aktuellen Expansionspläne beziehen<br />

sich auf den Retailbereich, wo die Bank in bestimmten<br />

Produktbereichen deutlich <strong>über</strong>durchschnittliche<br />

Zuwächse erreichen möchte.<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Aufgrund der extremen Niedrigzinsphase musste im<br />

Zins<strong>über</strong>schuss nach dem starken Rückgang im Vorjahr<br />

ein neuerlicher Einbruch hingenommen werden.<br />

Das nach wie vor schwache Wertpapiergeschäft<br />

ließ auch den Provisions<strong>über</strong>schuss nur marginal<br />

wachsen. Der somit negativen Ertragssituation<br />

stand jedoch eine <strong>über</strong>aus positive Risikoentwicklung<br />

gegen<strong>über</strong>. Hohe Rückführungen bei einigen<br />

großen Problemfällen aus der Vergangenheit sowie<br />

aufgrund des strikten Risikomanagements kaum<br />

notwendige Neudotierungen von Wertberichtigungen<br />

führten zu Auflösungen bei den Risikovorsorgen<br />

von netto 4,4 Mio €. Da auch der Verwaltungsaufwand<br />

leicht gesenkt werden konnte, wurde ein<br />

auf Vorjahresniveau liegendes Ergebnis vor Steuern<br />

in Höhe von 60,8 Mio € erzielt. Das Ergebnis nach<br />

Steuern dagegen konnte um 17 % auf 41,8 Mio €<br />

gesteigert werden.<br />

Im Bereich Privat- und Geschäftskunden wird derzeit<br />

rund ein Viertel der gesamten operativen Erträge<br />

erwirtschaftet. Die Bank betreut rund 84.000 Privatund<br />

Geschäftskunden in 23<br />

Geschäftsstellen. Die Privatauslei-<br />

www.hvb.cz<br />

hungen konnten 2003 weiter<br />

gesteigert werden, vor allem im<br />

Hypothekargeschäft, wo die Bank mit ihrem erfolgreichen<br />

Produkt ‚Majordomus‘ Markttrends setzt.<br />

Der Veranlagungsbereich dagegen leidet sowohl<br />

hinsichtlich der Volumen als auch der Margen unter<br />

dem extrem niedrigen Zinsniveau.<br />

Eine traditionell starke Rolle spielt die Bank im<br />

Kreditkartengeschäft, <strong>das</strong> allerdings im Vorjahr auch<br />

von den Mitbewerbern „entdeckt“ wurde und<br />

seither heftig umkämpft ist. Trotzdem konnte die<br />

Kartenanzahl gesteigert werden, vor allem aufgrund<br />

von Co-Branding-Aktivitäten mit namhaften<br />

tschechischen Unternehmen wie unter anderem<br />

CSA-Airline, T-Mobile oder Skoda.


Das Firmenkundengeschäft in Tschechien war im<br />

Vorjahr durch eine schwache Kreditnachfrage<br />

geprägt, die Margen konnten allerdings gehalten<br />

werden. Besonders erfreulich ist, <strong>das</strong>s die Anzahl<br />

der Key Accounts 2003 um 10 % gestiegen ist. Die<br />

gesamte Anzahl der Firmenkunden beläuft sich nun<br />

auf rund 4.500. Bei den Immobilienfinanzierungen<br />

konnte am allgemeinen Markttrend <strong>über</strong>durchschnittlich<br />

mitpartizipiert und die führende Position<br />

in diesem Segment behauptet werden.<br />

Der Geschäftsbereich INM verteidigte im Vorjahr seine<br />

führende Position am tschechischen Markt dank<br />

seiner Fähigkeit speziell Firmenkunden eine breite<br />

Produktpalette anzubieten, mit denen sich Risiken<br />

im Bereich Wechselkurs- und Zinssatzschwankungen<br />

wirksam steuern lassen.<br />

Ausblick<br />

Für 2004 wird die Hauptzielrichtung weiter auf dem<br />

Ausbau des Privatkundengeschäftes liegen – mit<br />

strategischen Initiativen bei Hypothekar- und Konsumentenkrediten<br />

sowie Kreditkarten. Dabei steht<br />

der Ausbau der nicht-standortgebundenen Vertriebsaktivitäten<br />

wie Kooperationen mit diversen Vertriebspartnern<br />

oder die Etablierung von mobilen<br />

Vertriebseinheiten im Vordergrund. Eine wesentliche<br />

Rolle soll dabei die seit kurzem zu 60 % im Eigentum<br />

der HVB Czech Republic stehende Bausparkasse<br />

„Hypo stavebni“ spielen.<br />

Im Firmenkundengeschäft stellt sich die Aufgabe, die<br />

ausgezeichnete Position bei den Key Accounts zu<br />

halten und gleichzeitig <strong>das</strong> Segment der mittelständischen<br />

Unternehmen noch stärker zu bearbeiten.<br />

Ein Schritt dazu liegt in der Errichtung eines eigenen<br />

Kompetenzzentrums für EU-Förderangelegenheiten,<br />

mit dem den tschechischen Unternehmen nach dem<br />

EU-Beitritt der Zugang zu Fördermitteln erleichtert<br />

werden soll.<br />

Slowakei<br />

Marktumfeld<br />

Ein rasanter Anstieg der<br />

Exporte – reale 23 % im<br />

Jahresvergleich – ermöglichte<br />

trotz eines zeitweili-<br />

Bratislava<br />

gen Rückgangs der heimischen<br />

Nachfrage ein<br />

Slowakei<br />

Wachstum der slowaki- in Mio € 2003 2002<br />

schen Wirtschaft von Bilanzsumme 1.185 987<br />

geschätzt 4,1% (2002: Ergebnis vor Steuern 18,6 19,8<br />

4,4 %). Vor allem der<br />

Automobilsektor zeigte sei-<br />

ROE vor Steuern<br />

Cost/Income-Ratio<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

12,5 %<br />

53 %<br />

411<br />

15,1%<br />

46 %<br />

366<br />

ne Wachstumsdynamik. Geschäftsstellen 24 17<br />

Die Inflation betrug 8,5 %,<br />

was aber auf die Harmonisierung<br />

der Mehrwertsteuer und die Anpassung<br />

regulierter Preise zurückzuführen ist. Wichtige<br />

Reformgesetze – darunter die Neuordnung des<br />

Steuer- und Pensionssystems – konnten verabschiedet<br />

werden. Beachtung hat dabei vor allem die<br />

Einführung einer generellen Flat Tax (einheitlicher<br />

Steuersatz) in Höhe von 19 % gefunden.<br />

Die slowakische Krone stand in diesem Jahr unter<br />

starkem Aufwertungsdruck gegen<strong>über</strong> dem Euro,<br />

weshalb die slowakische Zentralbank mit zwei Leitzinssatzsenkungen<br />

um jeweils 0,25 % im September<br />

und Dezember intervenierte. Der wichtigste Leitzinssatz,<br />

der 14-Tage Reposatz, lag Ende des Jahres<br />

bei 6 %. Diese Leitzinssenkungen, verbunden mit<br />

der bereits Ende 2002 erfolgten Reduktion um<br />

1,50 %, führte zu einer deutlichen Reduktion des<br />

Zinsniveaus.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die HVB Bank Slovakia a.s. – im Jahr 2001 durch die<br />

Fusion der Bank Austria Creditanstalt Slovakia a.s.<br />

mit der HypoVereinsbank Slovakia a.s. hervorgegangen<br />

– ist 2003 zur fünftgrößten Bank des Landes<br />

aufgestiegen. Die Filialexpansion wurde fortgesetzt<br />

und <strong>das</strong> Netz um 7 Standorte erweitert. Landesweit<br />

betreut sie mit nun 24 Filialen rund 23.800 Kunden,<br />

davon ca. 21.900 Privat- und Geschäftskunden.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

107


Im Juli 2003 wurde die CAC Leasing Slovakia zu<br />

100 % von der Bank Austria Creditanstalt <strong>über</strong>nommen,<br />

wobei die HVB Slovakia ihre Beteiligung<br />

auf 19,9 % aufgestockt hat. Mit dieser Transaktion<br />

wurde die Bank Austria Creditanstalt die Nummer 1<br />

im Leasinggeschäft in der Slowakei.<br />

Besonders hervorzuheben ist, <strong>das</strong>s die HVB Bank<br />

Slovakia im November vom renommierten slowakischen<br />

Magazin „Trend“ die Auszeichnung „Bank of<br />

the Year 2003“ erhielt, womit sie ihre führende<br />

Rolle unter den slowakischen Banken unter Beweis<br />

gestellt hat.<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Die deutliche Reduktion des Zinsniveaus infolge der<br />

Leitzinssenkungen konnte trotz des erfreulichen<br />

Volumenswachstums nicht aufgefangen werden.<br />

Eine äußerst positive Risikoentwicklung sowie<br />

Steigerungen des Provisions<strong>über</strong>schusses und des<br />

Handelsergebnisses konnten diesen Effekt kompensieren.<br />

Die expansionsbedingte Steigerung des<br />

Verwaltungsaufwands führte jedoch schlussendlich<br />

doch zu einem leicht unter Vorjahr liegenden Ergebnis<br />

vor Steuern von 18,6 Mio €.<br />

Das Privatkundengeschäft stand dieses Jahr im Zeichen<br />

der Umsetzung der 2002 begonnenen Retailstrategie.<br />

Träger des Wachstums in diesem Kundensegment<br />

war die Vergabe von Hypothekarkrediten,<br />

wo die Bank deutlich <strong>über</strong> Markt liegende Zuwachsraten<br />

erzielen konnte. Im Sommer brachte die Bank<br />

als erster Anbieter eine „echte“ Kreditkarte auf den<br />

Markt. Das war auch entscheidend für den Entschluss<br />

der Slovak Telekom, mit der HVB Slovakia<br />

bei der Ausgabe einer Co-Branded-Kreditkarte zu<br />

kooperieren. Damit eröffnet sich der Bank ein<br />

Akquisitionspotenzial von 140.000 Slovak-Telekom-<br />

Kunden.<br />

Mit der Auflage von zwei Geldmarktfonds in slowakischen<br />

Kronen (SKK) hat die Bank auf den wachsenden<br />

Bedarf nach Fondsprodukten in der Slowakei<br />

reagiert. Der SKK-Cash-Fund wurde von der<br />

Tageszeitung „Hospodarske noviny“ im Oktober<br />

2003 als „der beste SKK-Cash-Fund in der Slowakischen<br />

Republik“ ausgezeichnet.<br />

108 Die CEE-Tochterbanken<br />

Im Fimenkundengeschäft widmete sich die Bank<br />

erfolgreich der Akquisition von mittelständischen<br />

Firmenkunden und hat für dieses Kundensegment<br />

spezielle Konto- und Kreditprodukte entwickelt.<br />

Auch im Großkundengeschäft und im Segment<br />

Immobilien konnte unsere slowakische Tochterbank<br />

ein starkes Wachstum verzeichnen und gilt bei<br />

ausländischen Investoren in der Slowakei als erste<br />

Adresse in Finanzierungsfragen.<br />

Ausblick<br />

Für 2004 hat sich die Bank hohe Ziele gesetzt. Mit<br />

der Eröffnung von 4 Filialen soll die Expansionsstrategie<br />

fortgesetzt werden. Zusätzlich möchte man<br />

mit der Installierung von „Finanzberatungszentren“<br />

(keine Cash-Transaktionen, ausschließlich<br />

Kundenberatung)<br />

www.hvb-bank.sk<br />

neue Impulse am Markt setzen.<br />

Die Präsenz soll auch ohne Vollfilialen<br />

intensiviert werden und so der Marktanteil bei<br />

den Privat- und Geschäftskunden gesteigert werden.<br />

Das Wachstum soll auch durch neue Produkte<br />

und durch den weiteren Ausbau von Vertriebs- und<br />

Co-Branding-Kooperationen gestärkt werden.<br />

Im Firmenkundengeschäft erwartet man durch den<br />

EU-Beitritt, nicht zuletzt aufgrund der sehr unternehmerfreundlichen<br />

Steuergesetzgebung („19 %<br />

Flat Tax“), weiterhin kräftige Aktivitäten von ausländischen<br />

Investoren in der Slowakei – diese Gegebenheiten<br />

sollen massiv für den eigenen Geschäftsausbau<br />

genutzt werden. Für die heimischen Unternehmen<br />

will sich die Bank als erste Anlaufstelle in<br />

EU-Fragen etablieren und qualifizierte Hilfestellung<br />

bei der Ausschöpfung von Fördermitteln bieten.


Ungarn<br />

Marktumfeld<br />

Budapest<br />

Die ungarische Wirtschaft<br />

scheint mittlerweile den Tiefpunkt<br />

der Wachstumsdelle durchschritten<br />

zu haben. Für <strong>das</strong> Gesamtjahr beträgt<br />

<strong>das</strong> Wachstum 2,9 %.<br />

Ungarn<br />

Allerdings haben die<br />

bestehenden Ungleichge-<br />

in Mio € 2003 2002<br />

wichte zur Verunsicherung<br />

Bilanzsumme<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

2.799<br />

49,4<br />

2.450<br />

42,4<br />

am Markt geführt, was<br />

ROE vor Steuern 17,9 % 16,8 % Anfang Dezember 2003<br />

Cost/Income-Ratio 51% 59 % zu einem Kapitalabzug<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

Geschäftsstellen<br />

1.043<br />

35<br />

1.015<br />

33<br />

ausländischer Portfolioinvestoren<br />

geführt hat.<br />

Dadurch geriet der Forint<br />

unter Druck. Zwischenzeitlich<br />

sank der Wechselkurs sogar auf mehr als 280<br />

Forint pro Euro. Er konnte sich jedoch nach einer<br />

drastischen Anhebung des Leitzinssatzes um 300<br />

Basispunkte (entspricht 3 Prozentpunkten) auf<br />

12,5 % wieder auf einem Niveau um 260 Forint pro<br />

Euro erholen. Allerdings ist der Markt derzeit noch<br />

sehr verunsichert und so könnten die nächsten<br />

Datenveröffentlichungen erhebliche Wechselkursschwankungen<br />

verursachen.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die HVB Hungary Rt., die 2001 aus der Fusion der<br />

ungarischen HVB und der lokalen Einheit der BA-CA<br />

hervorging, konnte im abgelaufenen <strong>Geschäftsjahr</strong><br />

trotz sehr volatiler finanzwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

Erträge und Volumina deutlich steigern<br />

und liegt nun, gemessen an der Bilanzsumme,<br />

auf Rang 6 unter den ungarischen Banken.<br />

Ursprünglich gegründet als Bank mit einem eindeutigen<br />

Schwerpunkt im Firmenkundengeschäft,<br />

konnte die Bank zuletzt ihre Position im Privatkundengeschäft<br />

massiv stärken und betreut nunmehr<br />

neben 4.630 Firmenkunden bereits <strong>über</strong> 88.000 Privat-<br />

und Geschäftskunden. Sehr positiv entwickelte<br />

sich auch der Beitrag des Immobiliengeschäftes:<br />

Unterstützt durch die Aktivitäten der Hypothekenbank<br />

Jelzalogbank wurde ein Ergebnisbeitrag von<br />

mehr als 5,5 Mio € erwirtschaftet.<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Das <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 war vor allem geprägt<br />

durch verschiedenste Zinsmaßnahmen der Ungarischen<br />

Nationalbank. In diesem schwierigen Umfeld<br />

konnte sich die HVB Hungary gut behaupten und<br />

steigerte <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern um 17 %<br />

gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr auf 49 Mio €. Aufgrund der<br />

Zins- und Währungsturbulenzen wurde <strong>das</strong> <strong>über</strong>proportional<br />

gute Jänner-Ergebnis im Handel im<br />

letzten Quartal noch deutlich vermindert – es liegt<br />

aber immer noch erheblich <strong>über</strong> Vorjahr. Erfreulich<br />

entwickelte sich ab der Jahresmitte der Zinsertrag,<br />

der unter Berücksichtigung einer technisch geänderten<br />

Verbuchungspraxis (in Höhe von 12,0 Mio €)<br />

<strong>über</strong> dem Vorjahresergebnis liegt.<br />

Positiv wirkte sich <strong>das</strong> rigorose Kostenmanagement<br />

aus: Trotz der Eröffnung von zwei neuen Filialen<br />

konnte die Cost/Income-Ratio auf 51% (nach 59 %<br />

im Vorjahr) gesenkt werden.<br />

Bei den Privat- und Geschäftskunden stieg der<br />

Zins<strong>über</strong>schuss um 28 %, die Risikoaktiva legten<br />

sogar um 73 % gegen<strong>über</strong> der Vorjahresperiode zu.<br />

Diese positive Entwicklung ist auf zahlreiche PR-<br />

Maßnahmen, neue Produktinitiativen sowie Verkaufskampagnen<br />

zurückzuführen.<br />

Das Firmenkundengeschäft ist nach wie vor mit<br />

einem Anteil von 63 % an den operativen Erträgen<br />

der Bank der Hauptertragsbringer: 2003 wurde die<br />

Anzahl der Firmenkunden und Immobilenkunden<br />

um 12 % erhöht. Der hohe Marktanteil im Großkundensegment<br />

wurde abgesichert. Das Finanzierungsvolumen<br />

erhöhte sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 17 %,<br />

www.hvb.hu<br />

die Entwicklung des Einlagenvolumens<br />

blieb stabil. Im Immobiliengeschäft<br />

wurde <strong>das</strong> Vorsteuerergebnis um mehr<br />

als <strong>das</strong> Sechsfache gesteigert. Dabei wurden<br />

hauptsächlich Büro- und Wohnbauprojekte finanziert.<br />

Auch an der steigenden Nachfrage nach<br />

Refinanzierung bereits fertiggestellter Objekte<br />

konnte die HVB Hungary mitpartizipieren.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

109


Ausblick<br />

Für 2004 wird die Hauptzielrichtung weiter auf dem<br />

Ausbau des Privatkundengeschäftes liegen: durch<br />

Eröffnung neuer und Restrukturierung bestehender<br />

Filialen mit dem Ziel, die Kundenbasis zu erweitern<br />

und Geschäfte sowohl aktiv- als auch passivseitig zu<br />

generieren. Außerdem wird die Umsetzung einer<br />

forcierten Wachstumsstrategie begonnen werden.<br />

Bei den Firmenkunden, wo die Bank einen Marktanteil<br />

von 50 % im Bereich Großkunden hat, wird<br />

<strong>das</strong> Engagement im wachsenden Segment der<br />

Klein- und Mittelbetriebe verstärkt, wobei <strong>das</strong> Produktangebot<br />

dieser Zielgruppe entsprechend angepasst<br />

wird. Nicht zuletzt der EU-Beitritt Ungarns soll<br />

durch gezielte Aktivitäten, insbesondere der Einrichtung<br />

eines Beratungszentrums für EU-Förderungen,<br />

zur Generierung zusätzlicher Geschäfte<br />

genutzt werden. Trotz der derzeit eher schwierigen<br />

ungarischen Marktbedingungen im Hinblick auf<br />

Zins- und Wechselkursentwicklung sind wir zuversichtlich,<br />

die ambitionierten Budgetziele in Ungarn<br />

erreichen zu können.<br />

Langfristige Zinsen Polen, Ungarn, Tschechien<br />

Umlaufrendite 10-jähriger Benchmark-Anleihen<br />

Ungarn<br />

Polen<br />

Tschechien<br />

Euro-Gebiet<br />

110 Die CEE-Tochterbanken<br />

9,2<br />

8,8<br />

8,4<br />

8,0<br />

7,6<br />

7,2<br />

6,8<br />

6,4<br />

6,0<br />

5,6<br />

5,2<br />

4,8<br />

4,4<br />

4,0<br />

3,6<br />

Slowenien<br />

Marktumfeld<br />

Das slowenische Wirtschaftswachstum<br />

ist 2003 auf 2,4 %<br />

nach 2,9 % im Jahr 2002<br />

Ljubljana<br />

gesunken. In den letzten<br />

Monaten ist eine sanfte<br />

Erholung der Exportdyna- Slowenien<br />

mik spürbar. Diese wird<br />

sich mit den verbesserten<br />

in Mio € 2003 2002<br />

internationalen Konjunktu-<br />

Bilanzsumme<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

970<br />

11,0<br />

766<br />

12,5<br />

raussichten im laufenden ROE vor Steuern 15,7 % 20,3 %<br />

Jahr noch verstärken und Cost/Income-Ratio 60 % 54 %<br />

<strong>das</strong> von der Inlandsnachfrage<br />

angetriebene Wirtschaftswachstumzusätzlich<br />

stärken. Während sich<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

Geschäftsstellen<br />

285<br />

7<br />

243<br />

5<br />

Slowenien in der Budgetpolitik auf Maastricht-Kurs<br />

befindet, wurde <strong>das</strong> Inflationskriterium mit 5,6 %<br />

im Jahresdurchschnitt 2003 nicht erfüllt. Entscheidend<br />

für die weitere Entwicklung der Inflation wird<br />

die zukünftige Wechselkurspolitik sein. Eine deutlich<br />

2001 2002 2003 2004


geringere nominelle Abwertung als in den Vorjahren<br />

sollte den weiteren langsamen Inflationsrückgang<br />

unterstützen.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana, die<br />

1991 gegründet wurde, hat, gemessen an ihrer<br />

Bilanzsumme, einen Marktanteil von 4,6 %. Neben<br />

der schon bisher erfolgreichen Strategie der Betreuung<br />

und Akquisition von internationalen Unternehmen<br />

und slowenischen Großbetrieben konzentriert<br />

sich die Bank im Firmenkundensegment nunmehr<br />

verstärkt auf die Akquisition von mittelständischen<br />

Unternehmen. Bei den Privatkunden wurde die<br />

Kundenakquisition deutlich verstärkt und <strong>das</strong> Produktportfolio<br />

um Fonds der Capital Invest sowie<br />

Versicherungsprodukte erweitert. Im Custody<br />

Geschäft ist die Bank weiterhin Marktführer, insbesondere<br />

für internationale Firmen.<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Mit einem Ergebnis vor Steuern von 11 Mio € kann<br />

die Bank neuerlich auf ein erfolgreiches <strong>Geschäftsjahr</strong><br />

zurückblicken. Dem Margenverfall als Folge der<br />

sich weiter verschärfenden Wettbewerbssituation<br />

trat die Bank durch verstärkte Geschäftsakquisition<br />

sowie effizientem Kostenmanagement erfolgreich<br />

entgegen.<br />

Im Privatkundensegment lag der Schwerpunkt<br />

neben der Steigerung der Kundenanzahl im Ausbau<br />

des Provisionsgeschäftes. Besonders erfolgreich hat<br />

sich der seit Jahresbeginn forcierte Verkauf von<br />

Fonds der Capital Invest entwickelt (Steigerung der<br />

Assets under Management von 0,4 Mio € per Ende<br />

2002 auf 7,8 Mio € per Ende 2003). Ergänzend<br />

dazu wurde mit dem Aufbau eines auf die Bedürfnisse<br />

der lokalen Investoren zugeschnittenen Portfoliomanagements<br />

begonnen. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />

konnte die Bank ihre Position im Bereich der Wohnbaufinanzierungen<br />

weiter ausbauen und ihren<br />

Marktanteil von 6,5 % per Ende 2002 auf rund<br />

8,4 % per Ende 2003 steigern.<br />

Im Firmenkundensegment hat die Bank ihre führende<br />

Position im Bereich der Großunternehmen<br />

erfolgreich verteidigt (rund 80 % Kundenanteil bei<br />

Unternehmen mit mehr als 40 Mio € Jahresumsatz),<br />

was auch durch prominente<br />

Mandate am lokalen Konsortial-<br />

www.ba-ca.si<br />

kreditmarkt zum Ausdruck kam.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus ist die Bank weiterhin<br />

Marktführer bei der Betreuung internationaler<br />

Firmenkunden. Im Zuge ihrer verstärkten Fokussierung<br />

auf mittelständische Unternehmen konnte<br />

die Bank ihre operativen Erträge in diesem Segment<br />

im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um<br />

knapp 40 % steigern. Der Vertrieb von derivativen<br />

Produkten an Großkunden wurde intensiviert.<br />

Ausblick<br />

Die slowenische Tochterbank setzt ihr ambitioniertes<br />

Expansionsprogramm 2004 fort: Im Laufe des<br />

Jahres sollen zusätzlich zu den 10 per März 2004<br />

bestehenden Filialen bis zu 4 weitere Standorte<br />

eröffnet werden, womit die Bank in allen wichtigen<br />

Wirtschaftszentren Sloweniens vertreten sein wird.<br />

Trotz eines sich – nicht zuletzt aufgrund des nahen<br />

EU-Beitrittes des Landes – weiter verschärfenden<br />

Wettbewerbs und eines sinkenden Zinsniveaus setzt<br />

sich die Bank für 2004 ambitionierte Ziele. Der<br />

Schwerpunkt wird dabei auf der weiteren Verbreiterung<br />

der Kundenbasis im Bereich der Privatkunden<br />

sowie der Klein- und Mittelbetriebe liegen. Dar<strong>über</strong><br />

hinaus soll der Ausbau des Asset-Managements und<br />

die Einführung von Bancassurance-Produkten forciert<br />

sowie der Vertrieb von Produkten zur Wechselkurs-<br />

und Zinsrisikoabsicherung intensiviert werden.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

111


Rumänien<br />

Marktumfeld<br />

Dank der robusten Binnennachfrage<br />

konnte die rumänische<br />

Wirtschaft 2003 real um<br />

Bucures¸ti<br />

4,9 % wachsen. Die Kehrseite<br />

der starken Binnenkonjunktur ist<br />

die zunehmende Passivie-<br />

Rumänien<br />

rung der Leistungsbilanz,<br />

der die Rumänische Natio-<br />

in Mio € 2003 2002<br />

nalbank (NBR) mit der<br />

Bilanzsumme<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

518<br />

12,6<br />

549<br />

10,3<br />

Anhebung des Referenz-<br />

ROE vor Steuern 47,2 % 51,6 % zinssatzes in mehreren<br />

Cost/Income-Ratio 43 % 45 % Schritten von 17,4 % im<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

Geschäftsstellen<br />

219<br />

9<br />

161<br />

5<br />

April auf<br />

November<br />

21,25 % im<br />

entgegenzusteuern<br />

suchte. Diese Maßnahmen<br />

zeigten kaum<br />

Wirkung, was die NBR auch zur Verschärfung der<br />

Kreditvergabevorschriften (in Kraft ab 1.2.2004) veranlasste.<br />

Im Dezember 2003 lagen die Verbraucherpreise<br />

gegen<strong>über</strong> dem Vorjahresmonat 14,1%<br />

höher und damit knapp <strong>über</strong> dem Regierungsziel<br />

von 14,0 % zu Jahresende (2002: 17,8 %). 2003<br />

wertete der Leu gegen<strong>über</strong> dem Euro nominell um<br />

20 %, gegen<strong>über</strong> dem US-Dollar um 0,4 % ab. Mit<br />

dem 1.1.2004 wurde die Zusammensetzung des<br />

Währungskorbes, an dem sich der rumänische Leu<br />

informell orientiert, geändert. Das Gewicht des Euro<br />

wurde von 60 % auf 75 % erhöht, <strong>das</strong> des US-Dollar<br />

von 40 % auf 25 % reduziert.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die HVB Bank Romania begann ihre Geschäftstätigkeit<br />

im September 1998. Sie zählt zu den renommiertesten<br />

Auslandsbanken und bietet innovative,<br />

maßgeschneiderte Finanzdienstleistungsprodukte<br />

für Firmen- und Privatkunden an. Die 219 Mitarbeiter<br />

der Bank betreuen rund 17.000 Kunden in<br />

9 Geschäftsstellen. Ein Return on Equity vor Steuern<br />

von <strong>über</strong> 47 % unterstreicht zudem eindrucksvoll<br />

die Ertragsstärke der Bank.<br />

112 Die CEE-Tochterbanken<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Durch eine dynamische Geschäftsausweitung in<br />

allen Kerngeschäftsfeldern, vor allem bei den Firmenkunden<br />

und im Treasury, zusammen mit einem<br />

effizienten Kostenmanagement, gelang es der Bank,<br />

im vergangenen <strong>Geschäftsjahr</strong> ein Ergebnis vor<br />

Steuern in Höhe von 12,6 Mio € zu erzielen. Trotz<br />

des Expansionskurses konnte die Cost/Income-Ratio<br />

leicht auf 43 % (2002: 45 %) gesenkt werden. Die<br />

insgesamt im Jahr 2003 akquirierten 7.000 Neukunden<br />

bedeuten einen Anstieg der Kundenanzahl<br />

gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr von 70 %.<br />

Auch der Retail-Bereich zeigte eine sehr positive<br />

Entwicklung. Produktprozesse wurden rationalisiert<br />

und die Produktpalette wurde um zusätzliche Privatkundenfinanzierungen<br />

erweitert.<br />

Im Bereich Lebensversicherungen<br />

www.hvb.ro<br />

konnte die Generali Romania als<br />

Kooperationspartner gewonnen<br />

werden. Mit insgesamt mehr als 10.000 ausgegebenen<br />

Debit-Karten (Zahlkarten) per Ende 2003<br />

erzielte die Bank auch hohe Steigerungsraten im<br />

Kartengeschäft.<br />

Mit der Eröffnung von 4 neuen Filialen in Brasov,<br />

Constanta, Sibiu und Bukarest wurde im vergangenem<br />

Jahr <strong>das</strong> Netzwerk in Rumänien auf insgesamt<br />

9 Geschäftsstellen ausgebaut. Bedingt durch die<br />

dynamische Geschäftsentwicklung wird die Bank ihr<br />

Head Office in Bukarest in ein neues Bürogebäude<br />

verlegen.<br />

Zu den besonderen Erfolgen des vergangenen Jahres<br />

zählte im Firmenkundengeschäft der Abschluss<br />

größerer strukturierter Handels-, Export- und Projektfinanzierungen<br />

in den Sektoren Energie, Nahrungsmittel,<br />

Immobilien und Holzindustrie sowie im<br />

Automobilsektor. Dies spiegelt sich insbesondere in<br />

einem deutlich <strong>über</strong> Plan liegenden Provisionsertrag<br />

wider. Eine gutes Beispiel für die Zusammenarbeit<br />

innerhalb der HVB Group ist die Finanzierung der<br />

Lieferung von Dieselbetriebszügen der Firma Siemens.<br />

Das gesamte Kreditvolumen konnte somit seit<br />

Jahresbeginn um 106 % auf 322 Mio € gesteigert<br />

werden. Neben der Betreuung von Multinationals


und lokalen Großkunden legte die Tochterbank<br />

2003 durch spezielle Verkaufsinitiativen verstärktes<br />

Augenmerk auf <strong>das</strong> Segment der lokalen Mittelstandsunternehmen.<br />

Die Bank wird von ihren Kunden besonders aufgrund<br />

ihrer Produktinnovationen geschätzt – 2003<br />

erhielt sie den Financial Award of Excellency „Best<br />

E-Banking Product“ von der „Bucharest Business<br />

Week“. In den Filialen richtete die Bank im vergangenem<br />

Jahr Internetcorners ein. Für Firmenkunden<br />

wurden maßgeschneiderte Electronic Banking-<br />

Produkte auf den Markt gebracht und neue Cash-<br />

Management-Modelle in Kooperation mit Partnerbanken<br />

lanciert.<br />

Das Treasury baute seine führende lokale Position<br />

am Interbankenmarkt weiter aus und konnte im<br />

volatilen Umfeld die Marktchancen ertragswirksam<br />

nutzen. Ferner <strong>über</strong>nahm die Bank den konzerneigenen<br />

Broker „CAIB Securities“. Gemeinsam mit<br />

diesem sowie der BA-CA in Wien wurden erfolgreich<br />

mehrere Anleihen für rumänische Städte<br />

(municipal bonds) platziert.<br />

Ausblick<br />

2004 wird die HVB Bank Romania ihr Geschäft mit<br />

ihren Zielkunden weiter ausbauen. Besondere Produktinitiativen<br />

werden auf die Mittelstandskundengewinnung<br />

sowie auf den Ausbau des Retailportfolios<br />

abzielen. Nach dem Geschäftsstart der neugegründeten<br />

rumänischen Capital Invest-Tochter wird<br />

2004 der Vertrieb von Investmentfonds <strong>über</strong> <strong>das</strong><br />

Netzwerk begonnen. Dar<strong>über</strong> hinaus wird die Filialexpansion<br />

auch heuer fortgesetzt und <strong>das</strong> Netzwerk<br />

um Niederlassungen in Geschäftszentren mit hohem<br />

Wachstumspotenzial erweitert.<br />

Bulgarien<br />

Marktumfeld<br />

Sofia<br />

Dank der kräftigen Binnennachfrage<br />

wird Bulgarien<br />

2003 bereits <strong>das</strong> vierte<br />

Jahr in Folge ein Wirtschaftswachstum<br />

von <strong>über</strong> 4 % aufweisen.<br />

Hand in Hand mit<br />

der robusten Binnenkon- Bulgarien<br />

junktur ging aber die Ausweitung<br />

des Leistungsbi-<br />

in Mio € 2003<br />

lanzdefizits von 4,4 % des<br />

Bilanzsumme<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

575<br />

11,4<br />

BIP 2002 auf 8,7 % des BIP ROE vor Steuern 17,2 %<br />

2003 einher. Die Inflation Cost/Income-Ratio 64 %<br />

fiel 2003 angesichts des<br />

günstigen internationalen<br />

Preisumfeldes auf 2,2 % im<br />

Jahresdurchschnitt. Um der<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

Geschäftsstellen<br />

1.590<br />

159<br />

rapiden Kreditexpansion und der daraus resultierenden<br />

Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits entgegenzuwirken,<br />

wurde von der bulgarischen Zentralbank<br />

der Referenzzins in mehreren Schritten von<br />

2,50 % im Januar auf 2,83 % im Dezember angehoben.<br />

Im Februar 2004 kam es jedoch erneut zu<br />

einer Senkung des Referenzzinssatzes auf 2,41%. Im<br />

Rahmen eines Currency Boards ist der bulgarische Lev<br />

an den Euro (1 EUR = 1,96 Lev) gekoppelt.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die CB Biochim AD – die Ende 2002 aus der Fusion<br />

der HVB Bulgaria und der CB Biochim hervorgegangen<br />

ist – ist mit einem Marktanteil von knapp 7 %<br />

die viertgrößte Bank Bulgariens. Der bulgarische<br />

Markt ist mit 159 Niederlassungen – dem zweitgrößten<br />

Filialnetz aller bulgarischen Banken – sehr gut<br />

abgedeckt. Innerhalb nur eines Jahres nach der Fusion<br />

konnte die Bank ihre Position im Privatkundenbereich<br />

deutlich verbessern. So konnte die Kundenanzahl um<br />

knapp 40 % gesteigert werden, so<strong>das</strong>s mittlerweile<br />

342.000 Kunden, davon 337.000 Privatkunden und<br />

5.000 Firmenkunden, betreut werden.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

113


Geschäftsverlauf 2003<br />

Das Jahr 2003, <strong>das</strong> auch im Zeichen von umfassenden<br />

Integrations- und Transformationsprojekten<br />

stand, wurde mit einem Nettoergebnis vor Steuern<br />

von 11,4 Mio € (Return on Equity von <strong>über</strong> 17 %)<br />

erfolgreich abgeschlossen. Die Bilanzsumme konnte<br />

dabei auf 575 Mio € gesteigert werden. Zurückzuführen<br />

sind diese Erfolge auf eine Verbesserung in<br />

allen Geschäftsfeldern und einer Steigerung des<br />

Kreditvolumens, die in einem kontinuierlichen<br />

Anstieg des Zins- und Provisions<strong>über</strong>schusses mündeten.<br />

Insgesamt verzeichnete die Bank ein Wachstum<br />

des Kreditvolumens von 70 %, <strong>das</strong> großteils im<br />

Privatkundengeschäft generiert<br />

wurde. Hervorzuheben ist die<br />

www.biochim.com<br />

Verbraucherkreditkampagne, die<br />

im Mai gestartet wurde und<br />

durch TV- und Printmedien unterstützt alle Erwartungen<br />

<strong>über</strong>treffen konnte. Der Marktanteil bei Verbraucherkrediten<br />

konnte so von nur 3,6 % im März<br />

auf knapp 12 % im Dezember 2003 gesteigert<br />

werden. Ebenso konnte der Marktanteil an Hypothekarkrediten<br />

für Privatkunden verdoppelt werden.<br />

Aufgrund dieser angeführten Erfolge wurde die<br />

Biochim von der renommierten britischen Fachzeitschrift<br />

„The Banker“ als „Bank of the Year 2003“<br />

ausgezeichnet.<br />

Ausblick<br />

Das im abgelaufenen Jahr neu entwickelte Vertriebskonzept<br />

wurde zwischenzeitlich bereits in drei<br />

Pilotfilialen erfolgreich getestet und soll bis Mitte<br />

des Jahres auf <strong>das</strong> gesamte Vertriebsnetz der Bank<br />

<strong>über</strong>tragen werden. Parallel dazu werden auch<br />

mobile Vertriebskanäle etabliert. Für Firmenkunden<br />

wird <strong>das</strong> neue Servicekonzept in den neu gegründeten<br />

Regional Corporate Service Centers umgesetzt.<br />

Ein weiterer Focus liegt in der Erweiterung der<br />

Produktpalette sowohl aktiv- als auch passivseitig.<br />

114 Die CEE-Tochterbanken<br />

Kroatien<br />

Marktumfeld<br />

Die Wirtschaftsdynamik hat<br />

sich 2003 bedingt durch die<br />

fortgesetzte restriktive Geldpolitik,<br />

die zu einer Eindämmung des<br />

Kreditwachstums geführt hat, deutlich<br />

auf 4,3 % im Jahresabstand verringert.<br />

Während die Investitionen noch von öffentlichen<br />

Bauprojekten profitierten,<br />

erhielt der private<br />

Konsum gegen Jahresende<br />

einen starken Dämpfer.<br />

Außerordentlich hohe Tourismuseinnahmen<br />

haben<br />

im 3. Quartal zu einem<br />

Rekord<strong>über</strong>schuss in der<br />

Leistungsbilanz geführt,<br />

so<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Defizit im<br />

Gesamtjahr 2003 auf<br />

etwa 5 1/2%<br />

Kroatien<br />

in Mio € 2003 2002*)<br />

Bilanzsumme 2.509 2.051<br />

Ergebnis vor Steuern 28,4 26,2<br />

ROE vor Steuern 15,7 % 15,5 %<br />

Cost/Income-Ratio 61% 52,4 %<br />

Mitarbeiter (in PJ) 1.119 1.148<br />

Geschäftsstellen 78 81<br />

*) HVB Croatia ganzjährig, Splitska banka nur<br />

von Mai bis Dezember konsolidiert<br />

des BIP sinken dürfte. Der Wechselkurs<br />

der Kuna geriet temporär unter Abwertungsdruck.<br />

Im Jahresdurchschnitt ergibt sich allerdings nur ein<br />

Wertverlust von etwa 2 % gegen<strong>über</strong> dem Euro.<br />

Dies und der schwache Dollar sorgten 2003 für<br />

einen Rückgang der Inflation auf 1,8 %, den geringsten<br />

Jahresdurchschnittswert seit der Unabhängigkeit.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Zagreb<br />

Die beiden kroatischen Tochterbanken, HVB Croatia<br />

und Splitska banka wurden innerhalb von nur<br />

14 Monaten nach der Akquisition der Splitska banka<br />

per Ende Juni 2003 plangemäß rechtlich sowie<br />

organisatorisch miteinander verschmolzen und auf<br />

eine konzerneinheitliche IT-Plattform gestellt. Die<br />

Geschäftsfelder der fusionierten Banken ergänzen<br />

sich optimal und die daraus hervorgegangene Universalbank<br />

betreut nunmehr <strong>über</strong> 380.000 Kunden.<br />

Das Vertriebsnetz umfasst derzeit 78 Filialen mit<br />

dem Schwerpunkt in Dalmatien. Mit einem Marktanteil<br />

von <strong>über</strong> 9 % gehört die Splitska banka zu<br />

den vier größten Banken des Landes.


Geschäftsverlauf 2003<br />

Für die Splitska banka war <strong>das</strong> Jahr 2003 durch den<br />

Integrationsprozess geprägt. Durch die Bündelung<br />

der Erfolgsfaktoren der beiden fusionierten Banken<br />

konnte die Marktstellung deutlich ausgebaut und<br />

die Produktivität durch Optimierung der Organisationsstrukturen<br />

signifikant gehoben werden.<br />

Damit ist es bereits im Jahr der Fusion gelungen,<br />

ein erfreuliches Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />

28,4 Mio € und einen ROE von knapp 16 % zu<br />

erzielen. Die Bilanzsumme konnte auf 2,5 Mrd €<br />

gesteigert werden. Zurückzuführen ist dieses positive<br />

Ergebnis sowohl auf eine ertragsorientierte Steigerung<br />

der Geschäftstätigkeit in allen Segmenten<br />

als auch auf die Weiterverfolgung des effizienten<br />

Kostenmanagements.<br />

Besonders erfreulich verlief <strong>das</strong> Privatkundengeschäft,<br />

in dem allein seit der Fusion 14.000 Neukunden<br />

gewonnen und die Ausleihungen um insgesamt<br />

35 % gesteigert werden konnten. Als Schlüsselfaktoren<br />

erwiesen sich Auto- und Barkredite<br />

sowie die geförderte Wohnbaufinanzierung. Bei dieser<br />

fungiert die Splitska banka als exklusiver Bankpartner<br />

der APN, der staatlichen Wohnbauförderungsagentur.<br />

Als besonders wachstumsstark erwies<br />

sich der mobile Vertrieb mit einer Volumensteigerung<br />

von knapp 70 %. Mit <strong>über</strong> 200.000 ausgegebenen<br />

Kreditkarten nimmt die Bank im Kartengeschäft<br />

eine führende Position am Markt ein.<br />

Bei den Firmenkunden setzt die Splitska banka<br />

neben ihren verstärkten Fokus auf Klein- und Mittelbetriebe<br />

auf die konsequente Weiterentwicklung<br />

ihrer Produktpalette und ist damit auf dem besten<br />

Weg ihre starke Position bei den Großkunden weiter<br />

auszubauen. An bedeutenden Transaktionen im<br />

abgelaufenen Jahr sind vor allem die Mandate für<br />

die syndizierten Kredite für die Kroatischen Eisenbahnen<br />

<strong>über</strong> 77 Mio € sowie für <strong>das</strong> Ölförderunternehmen<br />

Crosco <strong>über</strong> 30 Mio €, wo die Splitska<br />

banka jeweils als Agent und Underwriter fungierte,<br />

hervorzuheben.<br />

Ebenfalls sehr positiv verläuft die Entwicklung des<br />

Bereiches Treasury. Das kroatische Finanzministerium<br />

hat die Splitska banka erstmals, gemeinsam mit<br />

einer weiteren lokalen Bank, als Lead-Manager für<br />

eine fünfjährige, in Kuna begebene Staatsanleihe mit<br />

einem Volumen von HRK 1 Mrd<br />

(rund 130 Mio €) beauftragt. Die<br />

www.splitskabanka.hr<br />

Splitska banka entwickelt sich<br />

immer mehr zu einer wesentlichen<br />

Größe auf dem kroatischen Kapitalmarkt.<br />

Im Custodian Geschäft liegt die Splitska banka<br />

weiterhin unangefochten an der Spitze.<br />

Ausblick<br />

Das Jahr 2004 steht neben der verstärkten Konzentration<br />

auf den Mid-Size Sektor ganz im Zeichen der<br />

Filialerweiterung. Im ersten Halbjahr 2004 werden<br />

weitere 32 Geschäftsstellen im Zentrum sowie im<br />

Norden und Osten des Landes ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Die neuen Standorte werden <strong>das</strong> bestehende<br />

Netzwerk optimal ergänzen und der Bank eine<br />

landesweite Präsenz ermöglichen. Die gelungene<br />

strategische Neupositionierung im Zuge der Integration<br />

sowie die konsequente Weiterverfolgung<br />

der Wachstumsstrategie gibt Zuversicht, <strong>das</strong>s die<br />

ambitionierten Erwartungen auch in der Zukunft<br />

erfüllt werden können.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

115


Bosnien-<br />

Herzegowina<br />

Marktumfeld<br />

Nach einem moderaten<br />

Sarajevo<br />

Anstieg des BIP im Jahr 2003<br />

um knapp <strong>über</strong> 3 % wird sich,<br />

bedingt durch günstigere internationale<br />

Rahmenbedingungen, <strong>das</strong><br />

Wirtschaftswachstum ab 2004 etwas<br />

beschleunigen. Allerdings dämpft der<br />

abnehmende Zustrom<br />

internationaler Hilfsgelder<br />

Bosnien-Herzegowina*)<br />

nach dem Ende der Wie-<br />

in Mio € 2003 deraufbauphase die Dyna-<br />

Bilanzsumme 42 mik. Dies trägt jedoch<br />

Ergebnis vor Steuern – 3,0 durch die Verringerung der<br />

ROE vor Steuern<br />

Cost/Income-Ratio<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

– 37,7 %<br />

>100 %<br />

71<br />

Importe zu einer Verbesserung<br />

der Leistungsbilanz<br />

Geschäftsstellen 4 bei, die angesichts der<br />

*) nur HVB Banka Bosna i Hercegovina, strukturellen Probleme<br />

nicht konsolidiert<br />

weiterhin negativ sein wird.<br />

Neben dem Currency-<br />

Board, <strong>das</strong> die niedrige<br />

Inflation von nur 1% im Jahresdurchschnitt 2003<br />

unterstützt hat, trägt mittlerweile auch die vorsichtige<br />

Fiskalpolitik zu stabilen Rahmenbedingungen<br />

für die Wirtschaft bei.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Am 11. Juni 2003 wurde der Kaufvertrag zum<br />

Erwerb der Mehrheit an der Central profit banka<br />

d.d. Sarajevo (CPB) unterfertigt und mit dem<br />

Closing am 6. Oktober 2003 abgeschlossen. Die<br />

International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied<br />

der Weltbank-Gruppe, wird im Jahr 2004 ihre Beteiligung<br />

von derzeit 10 % mittels einer Kapitalerhöhung<br />

auf 19 % erhöhen. Gemeinsam mit der<br />

im September 2002 eröffneten HVB Banka Bosna i<br />

Hercegovina d.d. Sarajevo (HVB BiH) avancierte die<br />

BA-CA mit rund 7 % Marktanteil zur viertgrößten<br />

Bank des Landes.<br />

116 Die CEE-Tochterbanken<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Die HVB Banka Bosna i Hercegovina weist eine<br />

Bilanzsumme von 42 Mio € aus und beschäftigt<br />

71 Mitarbeiter. Sie sieht ihre Hauptkunden vor allem<br />

bei internationalen und exportorientierten lokalen<br />

Unternehmen und bei Privatkunden<br />

im gehobenen Bereich. Der-<br />

www.hvb.ba<br />

zeit werden rund 3.500 Kunden<br />

betreut. Neben einer breiten<br />

Palette an Einlageprodukten reicht <strong>das</strong> Produktangebot<br />

im Privatkundengeschäft von Auto-, Wohnraumfinanzierungs-<br />

und Konsumkrediten bis hin<br />

zum E-Banking im Firmenkundengeschäft.<br />

Die Central profit banka beschäftigt rund 435 Mitarbeiter<br />

und weist eine Bilanzsumme von 242 Mio €<br />

aus. Die Bank betreut in ihren 27 Filialen (inkl. kleinerer<br />

Geschäftsstellen) <strong>über</strong> 60.000 Privat- und Firmenkunden.<br />

Sie verfügt <strong>über</strong> eine gute Primärmittelbasis<br />

und nimmt im Zahlungsverkehr die führende<br />

Position im Lande ein.<br />

Die HVB Banka Bosna i Hercegovina eröffnete in<br />

Abstimmung mit dem bereits vorhandenen Netzwerk<br />

der Central profit banka zwei weitere Filialen<br />

in Sarajewo und Mostar. Eine weitere Filialeröffnung<br />

in Banja Luka – im serbischen Landesteil – ist für<br />

2004 geplant.<br />

Ausblick<br />

Unmittelbar nach Übernahme der Central profit<br />

banka wurde <strong>das</strong> Integrationsprojekt gestartet, <strong>das</strong><br />

als wesentliches Ziel für 2004 die technische und<br />

rechtliche Zusammenführung der beiden Banken<br />

vorsieht. Durch die Bündelung der Kräfte beider<br />

Banken wird ein weiterer Ausbau der Marktposition<br />

sowohl im Privatkundengeschäft als auch im<br />

Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen<br />

angestrebt.


Serbien und Montenegro<br />

Marktumfeld<br />

Beograd<br />

Bisher noch nicht ausreichend<br />

durchgeführte strukturelle Reformen<br />

haben zu einer Verlangsamung<br />

der Wachstumsdynamik<br />

auf geschätzte 1,5 % beigetragen.<br />

Die ausländischen Direktinvestitionen<br />

erreichten mit rund<br />

1Mrd € einen neuen Rekordwert,<br />

bedingt durch Fortschritte<br />

bei den Privatisierungen.<br />

Serbien und Montenegro*)<br />

Die Inflation sank im Jah-<br />

in Mio € 2003 2002 resdurchschnitt auf unter<br />

Bilanzsumme 113 101 10 % und lag gegen Jah-<br />

Ergebnis vor Steuern 4,6 –1,4 resende sogar unter 8 %.<br />

ROE vor Steuern<br />

Cost/Income-Ratio<br />

Mitarbeiter (in PJ)<br />

27,6 %<br />

57 %<br />

90<br />

– 8,6 %<br />

>100 %<br />

57<br />

Die serbische Zentralbank<br />

hat auf die sinkende In-<br />

Geschäftsstellen 4 1 flation nunmehr mit einer<br />

*) nicht konsolidiert<br />

verhältnismäßig geringfügigen<br />

Absenkung des<br />

Diskontsatzes von 9 auf 8,5 % reagiert und damit<br />

bekundet, die restriktive Geldpolitik fortsetzen zu<br />

wollen.<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die 2001 gegründete serbische Tochterbank konnte<br />

im Jahr 2003 ihre Position als bedeutende Auslandsbank<br />

weiter ausbauen. Auf Basis innovativer<br />

Produkte und Finanzdienstleistungen, insbesondere<br />

im Firmenkunden- und Treasury-Segment, wurde im<br />

erst zweiten vollen <strong>Geschäftsjahr</strong> bereits ein Nettoergebnis<br />

vor Steuern von knapp 4,6 Mio € erzielt.<br />

Geschäftsverlauf 2003<br />

Während der Fokus der Geschäftsaktivitäten in der<br />

Anfangsphase auf der Akquisition von Firmenkunden<br />

und der erfolgreichen Nutzung sich ergebender<br />

Marktchancen am Geld- und Kapitalmarkt lag,<br />

stand <strong>das</strong> Jahr 2003 auch im Zeichen des Ausbaus<br />

des Privatkundengeschäftes.<br />

Neben zahlreichen Finanzierungsmandaten aus dem<br />

Kreis der <strong>über</strong> 750 internationalen und großen<br />

lokalen Firmenkunden wurde auch <strong>das</strong> „Private<br />

Customer Business Projekt“ noch im Jahr 2003 zu<br />

einem erfolgreichen Abschluss geführt. Als Ergebnis<br />

dieses Projektes konnten zahlreiche Produktneuheiten<br />

implementiert werden, die auch in Form von<br />

modular aufgebauten Kontopaketen angeboten<br />

werden. Die unmittelbar nach der medial aufbereiteten<br />

Einführung dieser Produkte<br />

zu verzeichnenden Verkaufserfol-<br />

www.hvb.co.yu<br />

ge führten dazu, <strong>das</strong>s die Bank<br />

zum Jahresende bereits knapp<br />

5.000 Privatkunden betreute. Das gesamte Primärmittelaufkommen<br />

der Bank konnte im abgelaufenen<br />

<strong>Geschäftsjahr</strong> um 15 % auf 80 Mio € gesteigert<br />

werden.<br />

Parallel zum erfolgreichen Ausbau der Produktpalette<br />

konnten noch im Dezember 2003 drei neue<br />

Filialen in Novi Sad, Subotica und Zemun (Belgrad)<br />

eröffnet werden.<br />

Ausblick<br />

In Fortsetzung mit der 2003 eingeschlagenen Strategie<br />

ist für 2004 die Eröffnung weiterer Filialen<br />

geplant. Die Verbreiterung des Distributionsnetzwerkes<br />

wird hierbei die fortgesetzte Intensivierung<br />

der Marktdurchdringung im Retailsegment unterstützen.<br />

Im Firmenkundengeschäft steht neben der<br />

Betreuung der internationalen und großen lokalen<br />

Firmenkunden ein stärkerer Marktauftritt im<br />

mittelbetrieblichen, exportorientierten Segment im<br />

Vordergrund.<br />

Mazedonien<br />

Am 10. März 2003 haben<br />

Skopje<br />

wir eine Repräsentanz in<br />

der Hauptstadt Mazedoniens,<br />

Skopje, eröffnet.<br />

Damit wollen wir österreichischen<br />

und internationalen<br />

Investoren eine Kontaktstelle<br />

zur Aufnahme von Geschäftsbeziehungen<br />

in Mazedonien bieten. Ebenso begleiten wir aber<br />

auch mazedonische Firmen bei ihren Exportaktivitäten<br />

in die EU sowie in die benachbarten Länder.<br />

Die CEE-Tochterbanken<br />

117


G&V Corporate Center – Gesamt<br />

in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 3 22 –19 – 87 %<br />

Kreditrisiko –10 –14 4 – 29 %<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss – 7 –18 12 – 64 %<br />

Handelsergebnis 54 69 –14 – 21%<br />

Verwaltungsaufwand –18 – 39 21 – 53 %<br />

Sonst. betriebl. Erfolg – 5 – 21 15 – 74 %<br />

Betriebsergebnis 18 –1 18<br />

Finanzanlageergebnis 12 – 27 39<br />

Abschr. Firmenwert –10 – 5 – 5 >100 %<br />

Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 – 6 6 – 96 %<br />

Ergebnis vor Steuern 20 – 38 58<br />

Anteil Gesamtbank 3 % – 8 %<br />

Ø Risikoaktiva (RWA) 6.004 6.772 – 768 –11%<br />

Ø gebundenes Eigenkapital 1.233 733 500 68 %<br />

Anteil Gesamtbank 24 % 15 %<br />

Unter Corporate Center sind alle jene Beteiligungen erfasst, die keinem<br />

anderen Geschäftsfeld zugeordnet sind. Dazu zählt die Bank<br />

Austria Cayman Islands (BACI). Dar<strong>über</strong> hinaus sind neben segment<strong>über</strong>greifenden<br />

Konsolidierungsvorgängen („Überleitung“) Ergebnisbeiträge<br />

abgebildet, die nicht den einzelnen Unternehmensbereichen<br />

zugeordnet werden können. Die Restkosten, die sich nach direkten<br />

Kosten und der Zuordnung von Stück- und Gemeinkosten auf die<br />

Profitcenter ergeben, werden jedem Profitcenter (darunter z.B. Aufwendungen<br />

für Servicebetriebe und Stabsabteilungen) nach dem von<br />

diesem erzielten Betriebsergebnis vor Restkosten zugeordnet.<br />

118 Corporate Center<br />

Corporate Center<br />

Geschäftsfeldstruktur der Bank Austria Creditanstalt<br />

Corporate Center 9%<br />

International Markets 5%<br />

Privatkunden 17%<br />

Zentral- und Osteuropa 20%<br />

Firmenkunden 49%<br />

Der wesentliche ertragsbestimmende Faktor im<br />

Corporate Center sind jene Beteiligungen, die<br />

nicht bei den übrigen Geschäftsfeldern verbucht<br />

werden, weil sie nicht zum Kerngeschäft der<br />

Bank Austria Creditanstalt zählen und auch keine<br />

eindeutige wirtschaftliche Verflechtung zu<br />

den dortigen Leistungen besteht. Die BA-CA hat<br />

sich in den letzten zehn Jahren im Zuge der Konzentration<br />

auf ihre Kernkompetenzen fast vollkommen<br />

von ihren Industriebeteiligungen<br />

getrennt; sie hat diese Beteiligungen verkauft<br />

bzw. in die – von der Bank unabhängige – B&C<br />

Privatstiftung eingebracht (siehe Erläuterungen<br />

zum Konzernabschluss, Note (21)). Im Corporate<br />

Center werden noch zwei vollkonsolidierte<br />

Töchter (die Bank Austria Cayman Island Ltd.,<br />

Georgetown, und die BACA Export Finance Ltd.,<br />

London) erfasst, per 30.9.2003 haben wir die<br />

BA/CA Asset Finance Ltd. verkauft. Unter dem<br />

Beteiligungsmanagement stehen einige at equity<br />

bewertete Töchter sowie rund 80 at cost bewertete<br />

Beteiligungen. Dar<strong>über</strong> hinaus beeinflusst<br />

die Konzernkonsolidierung die G&V-Positionen<br />

des Corporate Center.<br />

Anteil am gebundenen Eigenkapital Beitrag zum Ergebnis vor Steuern<br />

Corporate Center 1%<br />

International Markets 14%<br />

Privatkunden 17%<br />

Zentral- und Osteuropa 27%<br />

Firmenkunden 40%


Seit 2003 können dank eines verbesserten Kostenverrechnungssystems<br />

die meisten zentralen Kosten<br />

und auch nicht direkt zuordenbaren Ertragskomponenten,<br />

die bis dahin im Corporate Center verbucht<br />

waren, auf die Geschäftsfelder umgelegt werden<br />

(Segmentberichterstattung 2002 wurde restated).<br />

Zur G&V Corporate Center<br />

Demnach wird die Gewinn- und Verlustrechung von<br />

der G&V der konsolidierten Töchter und den Kosten<br />

des Beteiligungsmanagements im weitesten Sinn<br />

geprägt, darunter Refinanzierungskosten, Provisionsaufwendungen<br />

und, in geringem Ausmaß, Verwaltungaufwand.<br />

2003 hat <strong>das</strong> Corporate Center<br />

mit einem Ergebnis vor Steuern von 20 Mio €<br />

(Vorjahr – 38 Mio €) einen positiven Beitrag zum<br />

Gesamtergebnis der Bank geliefert. Die Betriebserträge<br />

waren (einschl. sonstige betriebliche Erträge)<br />

mit 45 Mio € etwas niedriger als 2002 (52 Mio €).<br />

Das ist in erster Linie auf den rückläufigen Zins<strong>über</strong>schuss<br />

(in Zusammenhang mit Konsolidierungsvorgängen)<br />

zurückzuführen (3 Mio € nach 22 Mio €).<br />

In dem (mit 7 Mio € negativen) Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

und dem hohen Handelsergebnis von 54 Mio €<br />

(2002 69 Mio €) schlägt sich ein Teil der Performance<br />

der BACI, unserer Banktochter auf Cayman, nieder.<br />

Der Verwaltungsaufwand (–18 Mio €), der<br />

weitgehend von den konsolidierten Töchtern<br />

bestimmt ist, war u.a. aufgrund des verkleinerten<br />

Konsolidierungskreises rückläufig.<br />

Im Corporate Center wird – abgesehen von der<br />

Kapitalbindung des dort zugeordneten Geschäftsbetriebs<br />

– jener Teil des Kapitals der Bank erfasst,<br />

der nicht den übrigen Geschäftsfeldern als gebundenes<br />

Eigenkapital zugeteilt wird. Daher ist <strong>das</strong> hier<br />

ausgewiesene gebundene Kapital im Wesentlichen<br />

aufgrund der Kapitalerhöhung um 500 Mio € auf<br />

1.233 Mio € gestiegen. Dies ist auch der Grund<br />

dafür, <strong>das</strong>s die Eigenkapital-bezogenen Kennzahlen<br />

wie der ROE nicht aussagekräftig sind.<br />

Bank Austria Cayman Islands<br />

Mit der Bank Austria Cayman Islands (BACI) besitzt<br />

die BA-CA eine Bank, die neben dem allgemeinen<br />

Banken- und Veranlagungsgeschäft seit 1999 auch<br />

in Hedge Fonds investiert. Für die BA-CA stellt<br />

dieses Engagement eine risikodiversifizierende Veranlagung<br />

dar, die in den letzten Jahren Renditen<br />

zwischen 7 % und 10 % p.a. abgeworfen hat.<br />

Gemessen an anderen Hedge Fonds sehen die<br />

Investment Guidelines für dieses Engagement vergleichsweise<br />

konservative Risikoparameter hinsichtlich<br />

der Engagementschwerpunkte, des Leverages<br />

und des Investments in Corporate Bonds vor. Dieser<br />

Umstand schlägt sich in den vergangenen Jahren<br />

auch in verhältnismäßig niedrigen Volatilitäten des<br />

Ergebnisses nieder.<br />

Zum Stichtag 31.12.2003 waren wir mit etwa 730<br />

Mio USD investiert. Der <strong>über</strong>wiegende Anteil unseres<br />

Engagements entfällt auf die Convertible Arbitrage.<br />

Dabei werden die Bewertungsunterschiede<br />

zwischen dem Anleihen- und dem Aktienmarkt<br />

durch den Ankauf von Wandelanleihen und die<br />

Absicherung durch Shortpositionen in den entsprechenden<br />

Aktien genutzt. Die Convertible Arbitrage<br />

zählt seit 1999 zu der wesentlichen Veranlagungsstrategie<br />

und konnte seither alle Turbulenzen auf<br />

den internationalen Finanzmärkten mit beeindruckend<br />

stabilen Ergebnissen erfolgreich meistern.<br />

Im Jahre 2003 war auch <strong>das</strong> Investment in sogenannte<br />

„Distressed Securities“ aufgrund der weiterhin<br />

rückläufigen Creditspreads sehr erfolgreich, auf<br />

Investments in diesem Bereich entfallen derzeit<br />

jedoch nur knapp unter 10 % des investierten<br />

Gesamtvolumens. Engagements in so genannten<br />

Multi-Manager-Fonds ergänzen <strong>das</strong> Veranlagungsspektrum.<br />

Das Investment in reine Aktienstrategien,<br />

wie z.B. Merger Arbitrage und Long/Short-Strategien,<br />

spielt eine untergeordnete Rolle.<br />

Corporate Center 119


Risikovolumen in der<br />

Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />

Wie aus der G&V der letzten Jahre ersichtlich, sind<br />

sowohl <strong>das</strong> laufende Kreditrisiko als auch <strong>das</strong> standardisierte<br />

Eigenkapital, sprich die Eigenkapitalbindung,<br />

die für unser Geschäft nötig ist, entscheidende<br />

Erfolgsfaktoren. Wir haben in beiderlei Hinsicht<br />

deutliche Fortschritte erzielt, wenn auch mit etwas<br />

„Rückenwind“, zumal uns Großinsolvenzen im vergangenen<br />

Jahr erspart geblieben sind: Das Kreditrisiko<br />

war deutlich rückläufig; dank des niedrigeren<br />

Aufwands konnte ein größerer Teil des erwirtschafteten<br />

Zins<strong>über</strong>schusses auch wirklich „im Ergebnis<br />

ankommen“. Unabhängig vom Kundengeschäft<br />

waren die risikogewichteten Aktiva (RWA) rückläufig.<br />

Wir betreiben diese Senkung bewusst, mit dem<br />

Ziel eines effizienteren Kapitaleinsatzes. Sie setzt vor<br />

allem hinter dem Kundengeschäft an. Wesentlich<br />

dazu beigetragen hat bisher die eigenkapitalschonende<br />

Durchführung der Finanzmarktgeschäfte<br />

durch verstärkten Einsatz von Derivaten. Aber auch<br />

im Neugeschäft auf der Kreditseite kommen zunehmend<br />

kapitalmarktnahe Lösungen zum Einsatz, bei<br />

denen die Bank nicht als Intermediär selbst eintritt,<br />

sondern als Vermittler agiert. Kredite werden auch<br />

immer stärker syndiziert, <strong>das</strong> heißt von der Bank<br />

arrangiert und von vornherein auf mehrere Syndikatsbanken<br />

verteilt. Dar<strong>über</strong> hinaus ist die HVB<br />

Group eine der führenden Adressen auf dem<br />

europäischen Sekundärmarkt geworden.<br />

Voraussetzung für diese erwünschte Entwicklung in<br />

der BA-CA sind eine professionelle Risikobeurteilung<br />

und <strong>das</strong> Risikocontrolling. Wir identifizieren, messen,<br />

<strong>über</strong>wachen und steuern die Risiken der Bank,<br />

die sich aus unserer Geschäftstätigkeit ergeben, auf<br />

einer gruppenweiten Basis. Die dabei angewandten<br />

Risikogrundsätze, die organisatorischen Strukturen<br />

sowie Risikomessungs- und -<strong>über</strong>wachungsprozesse<br />

werden in den Notes zum Konzernabschluss<br />

(„Risikobericht“) ausführlich beschrieben.<br />

120 Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />

Im Folgenden geben wir erstmals Einblick in die<br />

Struktur unseres Engagements. Die Darstellung der<br />

Risikovolumina basiert auf dem gesamten kreditrisikorelevanten<br />

Aktivvolumen, also der Risikoposition<br />

der BA-CA auf konsolidierter Basis.<br />

Die folgende Tabelle gliedert diese Risikoposition in<br />

Anlehnung an die Positionen der Bilanz, aber<br />

einschließlich Garantien und nicht ausgenutzter<br />

Kreditrahmen für die Jahre 2001 bis 2003:<br />

Mio € per 31. Dezember 2003 2002 2001<br />

Forderungen an Kreditinstitute 25.130 29.558 42.596<br />

Forderungen an Kunden 75.997 76.354 78.583<br />

Handelsaktiva 16.140 18.954 13.735<br />

Finanzanlagen exkl. Beteiligungen 13.319 13.609 15.098<br />

Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 19.888 20.575 18.865<br />

SUMME 150.474 159.050 168.877<br />

Die oben angeführten Kategorien umfassen folgende<br />

Produkte:<br />

� Forderungen an Kreditinstitute umfassen Kredite, Darlehen<br />

und Geldanlagen.<br />

� Forderungen an Kunden (Private, Unternehmen und<br />

öffentliche Stellen) umfassen Kredite (revolvierende<br />

Kredite, Laufzeit- und Überziehungskredite), Hypothekarkredite,<br />

Exportkredite, Darlehen und Leasingforderungen.<br />

� Unter Handelsaktiva fallen Schuldverschreibungen und<br />

sonstige festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere<br />

nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie positive Marktwerte<br />

aus derivativen Finanzinstrumenten.<br />

� Zu den Finanzanlagen zählen nur Schuldverschreibungen<br />

und sonstige festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien<br />

und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere. Beteiligungen<br />

an verbundenen und at equity bewerteten Unternehmen<br />

werden, ebenso wie als Finanzanlagen gehaltene<br />

Grundstücke und Gebäude, nicht berücksichtigt.<br />

� Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken umfassen<br />

Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />

Wechseln, Akkreditive und sonstige handelsbezogene<br />

Bürgschaften und Garantien sowie noch nicht in<br />

Anspruch genommene Kreditzusagen (einschließlich konzerninterner<br />

Eventualverbindlichkeiten).


Kontinuierliche Reduktion der Risikoposition und der<br />

risikogewichteten Aktiva<br />

In den letzten zwei <strong>Geschäftsjahr</strong>en konnten wir<br />

unsere Risikoposition, also <strong>das</strong> gesamte risikorelevante<br />

Aktivvolumen, um knapp 11% von 168,9<br />

Mrd € auf 150,5 Mrd € verringern. Der Rückgang<br />

des Gesamtvolumens ist vor allem auf unsere<br />

geschäftspolitische Entscheidung zurückzuführen,<br />

<strong>das</strong> Interbankgeschäft zugunsten von derivativen<br />

außerbilanziellen Geschäften zu reduzieren. Die risikogewichteten<br />

Aktiva, jene nach österreichischen<br />

bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften ermittelte<br />

Summe der bilanzwirksamen und besonderen<br />

außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches,<br />

konnten wir im selben Zeitraum um 6,4 Milliarden €<br />

oder rund 9 Prozent rückführen, wobei wir bewusst<br />

Risiken in Österreich zurückgenommen und<br />

Geschäftsvolumina im schnell wachsenden CEE-<br />

Geschäft aufgebaut haben.<br />

Bonitätsstruktur 2003 der BA-CA Gruppe<br />

Unsere Risikostruktur zeigt ein durchaus positives<br />

Bild: Über 90 % aller Engagements entsprechen auf<br />

der internen, 10-stufigen Ratingskala den Kategorien<br />

1 bis 5 und zeigen kein erkennbares Ausfallsrisiko.<br />

4,8 % der Volumina sind den Ratingkategorien 6 bis<br />

7 zugeordnet und werden als anmerkungsbedürftig<br />

eingestuft. Ein erhöhtes Ausfallsrisiko wird der Kategorie<br />

8, notleidend, zugeordnet, <strong>das</strong> insgesamt<br />

1,1% des Portfolios ausmacht. Nur 3,5 % sehen wir<br />

als ausfallgefährdet („Non-performing-Loans“) an.<br />

Risikoposition *) und risikogewichtete<br />

Aktiva (in Mrd €)<br />

168,9 –5,8%<br />

159,1 –5,4%<br />

150,5<br />

78,6<br />

–6,7%<br />

72,0<br />

31.12.2001<br />

76,4<br />

–2,4%<br />

67,2<br />

31.12.2002<br />

Bemessungsgrundlage (Bankbuch)<br />

*) Risikovolumen nach – bilanzpositionsorientierter –<br />

Produktkategorie einschließlich Garantien und nicht<br />

ausgenutzter Kreditrahmen<br />

76,0<br />

65,6<br />

31.12.2003<br />

Forderungen an Kreditinstitute, Garantien, nicht<br />

ausgenutzte Kreditrahmen<br />

Forderungen an Kunden<br />

Risikostruktur der BA-CA Gruppe<br />

zum 31.12.2003 in %<br />

Ausfallgefährdet 3,5%<br />

Notleidend<br />

Anmerkungs-<br />

1,1%<br />

bedürftig 4,8%<br />

Ohne erkennbares<br />

Ausfallsrisiko 90,6%<br />

Deutliche Verbesserung bei allen Problemengagements<br />

Unsere Risikostruktur hat sich 2003 weiter verbessert.<br />

Die Non-performing-Loans konnten um 8,6 %<br />

reduziert werden, Engagements der internen<br />

Ratingkategorie 8 sogar um 16 %. Erfreulich auch<br />

die Entwicklung der Besicherungsquoten, die von<br />

19 auf 23 % bzw. 32 auf 38 % erhöht werden<br />

konnten.<br />

*) Problemengagements sind Non-performing-Loans (= Kat. 9 und<br />

10 „Ausfallgefährdet /uneinbringlich“) und Kat. 8 („Notleidend“)<br />

Problemengagements *)<br />

in Mrd €<br />

Ausfallsgefährdet/uneinbringlich<br />

(Kat. 9 und 10)<br />

Hiervon besichert …<br />

Hiervon unbesichert …<br />

Notleidend (Kat. 8)<br />

Hiervon besichert …<br />

Hiervon unbesichert …<br />

5,8<br />

1,1<br />

(19%)<br />

Gesamtvolumen:<br />

150,5 Mrd €<br />

– 8,6%<br />

1,9<br />

–16%<br />

0,6 (32%)<br />

1,6<br />

0,6 (38%)<br />

4,7 1,3 4,1 1,0<br />

(81%) (68%) (77%) (62%)<br />

31.12. 2002<br />

1,2<br />

(23%)<br />

Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe 121<br />

5,3<br />

31.12.2003


Erhöhung der Deckungsquote bei den unbesicherten NPLs<br />

„Non-performing-Loans“ definieren wir als jene<br />

Kredite, die in unserem internen Ratingsystem in<br />

den Kategorien 9 und 10 ausgewiesen sind. Am<br />

31.12.2003 entsprachen dieser Definition rund<br />

3,5 % unseres Portfolios.<br />

Die Deckung des Blankoanteils unserer Non-performing-Loans<br />

durch Risikovorsorgen konnte im abgelaufenen<br />

<strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 um 9 %-Punkte auf<br />

rund 88 % gesteigert werden.<br />

Risikostruktur nach Regionen<br />

Der Schwerpunkt unserer Engagements liegt mit<br />

<strong>über</strong> 50 % oder rund 76 Milliarden € im österreichischen<br />

Heimmarkt. Zusammen mit den Geschäftsvolumina<br />

in Westeuropa und Nordamerika<br />

sind praktisch 80 % den Industrieländern zuordenbar.<br />

Unser Risikovolumen in Westeuropa und Nordamerika<br />

konzentriert sich im Wesentlichen auf<br />

Finanzinstitute, die auf den internationalen Finanzmärkten<br />

agieren und internationale Kunden, bei<br />

denen sich <strong>das</strong> Volumen im Allgemeinen auf deren<br />

Geschäft in Österreich und Osteuropa beschränkt.<br />

Insgesamt 18,6 % des Gesamtvolumens haben den<br />

Sitz des Kreditnehmers in Zentral- und Osteuropa.<br />

Lediglich 1,6 % der Volumina liegen außerhalb der<br />

erwähnten Regionen.<br />

Betrachtet man <strong>das</strong> Risikovolumen nicht nach dem<br />

Sitz des Kreditnehmers, sondern nach der Organisationseinheit,<br />

also wo die Verrechnung verbucht<br />

122 Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />

Risikovorsorge in % Deckungsquote +9%-Punkte<br />

der NPLs (unbesichert) 79% 88%<br />

in Mrd € 4,7<br />

NPLs – Ausfallsgefährdet/<br />

uneinbringlich (Kat. 9<br />

und 10), unbesichert<br />

Risikovorsorge<br />

(inkl. off-balance sheet<br />

Risikovorsorgen)<br />

Risikostruktur nach Regionen<br />

zum 31.12.2003 in %<br />

(Sitz des Kreditnehmers)<br />

Zentral- und<br />

Osteuropa (CEE) 18,6%<br />

Österreich 50,2%<br />

Westeuropa 25,7%<br />

Nordamerika 3,9%<br />

Sonstige 1,6%<br />

3,7<br />

31.12.2002<br />

4,1<br />

Gesamtvolumen:<br />

150,5 Mrd €<br />

3,6<br />

31.12.2003<br />

wird, so sind 26,3 Milliarden Kreditvolumen oder<br />

17,5 % unseren CEE-Tochterbanken zuordenbar.<br />

Die unbesicherten Non-performing Loans liegen<br />

sowohl in den CEE-Organisationseinheiten als auch<br />

in der restlichen Gruppe bei rund 2,7 % der entsprechenden<br />

Volumina.<br />

Branchenverteilung Ohne erkennbares Anmerkungs- Notleidend Gefährdet bzw. Gesamtes<br />

Ausfallsrisiko bedürftig uneinbringlich Obligo<br />

BA-CA Gruppe ohne CEE<br />

Gesamtobligo 113,2 5,9 1,2 4,0 124,3<br />

davon unbesichert 95,6 3,2 0,8 3,4 103,0<br />

Prozentuelle Verteilung des Gesamtobligos 91% 5 % 1% 3 % 100 %<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

Gesamtobligo 23,2 1,4 0,4 1,3 26,3<br />

davon unbesichert 19,2 0,8 0,1 0,7 20,8<br />

Prozentuelle Verteilung des Gesamtobligos 88 % 5 % 1% 5 % 100 %


Obwohl <strong>das</strong> gesamte Portefeuille der Bank unter<br />

dem Risikoaspekt gut gestreut ist, <strong>das</strong> absolute<br />

Niveau der notleidenden bzw. ausfallsgefährdeten<br />

oder uneinbringlich eingestuften Engagements<br />

abgenommen hat und sich auch deren Deckung<br />

durch Besicherung bzw. Risikovorsorgen verbessert<br />

hat, müssen und werden wir unsere Anstrengungen<br />

im Risikomanagement sowie im Portfoliomanagement,<br />

aber auch im laufenden Geschäft, noch<br />

intensivieren. Der mittelfristige Zielpfad, den sich<br />

die Bank Austria Creditanstalt bis 2006 gesetzt hat,<br />

sieht – ungeachtet der Expansion des Geschäfts –<br />

Portfoliostruktur der BA-CA Gruppe nach Branchencluster<br />

In der nachstehenden Tabelle ist <strong>das</strong> gesamte Risikovolumen<br />

des BA-CA Teilkonzerns per 31.Dezember<br />

Risikovolumen<br />

Mrd € Risikoklasse<br />

vor, <strong>das</strong>s die Risk/Earnings-Ratio von zuletzt 21,5 %<br />

weiter auf 20 % zurückgeführt wird. Zugleich soll<br />

der Kapitaleinsatz weiter von dem Finanzierungsvolumen<br />

im weiteren Sinn, <strong>das</strong> an Kunden herausgereicht<br />

oder vermittelt wird, entkoppelt werden.<br />

Zu diesem Zweck arbeiten wir gemeinsam mit unseren<br />

Kunden daran, die Akzeptanz und den Einsatz<br />

alternativer Finanzierungsformen voranzutreiben.<br />

Die methodischen und empirischen Grundlagen des<br />

Risikomanagements- und controlling, darunter an<br />

erster Stelle die Datenbasis, werden sich im Zuge<br />

der Vorbereitungen auf Basel II weiter verbessern.<br />

2003 nach internen Ratingklassen und Branchenzugehörigkeit<br />

gegliedert und zeigt eine gute Diversifikation:<br />

Branchenverteilung Ohne erkennbares Anmerkungs- Notleidend Ausfalls- Gesamt<br />

Ausfallsrisiko bedürftig gefährdet/<br />

Uneinbringlich<br />

1–5 6–7 8 9–10<br />

Kreditwesen 49,3 0,6 0,1 0,2 50,0<br />

Öffentliche Verwaltung 17,4 0,5 0,3 0,2 18,3<br />

Verbraucher 15,2 0,6 0,3 0,8 16,8<br />

Realitätenwesen 10,4 1,6 0,2 0,5 12,7<br />

Handel 7,6 1,0 0,2 0,9 9,6<br />

Sonstige Dienstleistungen für Unternehmen 7,2 0,5 0,1 0,4 8,2<br />

Sonstige Finanzdienstleistungen 4,5 0,1 0,1 0,3 5,0<br />

Transport und Kommunikation 3,2 0,6 0,1 0,2 4,0<br />

Metall- und Maschinenindustrie 3,2 0,3 0,0 0,3 3,9<br />

Energie- und Wasserversorgung 3,3 0,1 0,0 0,1 3,5<br />

Bauwesen 2,5 0,5 0,1 0,4 3,4<br />

Sonstige Sachgüter 2,7 0,3 0,1 0,3 3,4<br />

Mineralöl, Kunststoffe 2,8 0,1 0,0 0,1 3,1<br />

Glas, Keramik, Steine, Erden 1,5 0,0 0,0 0,2 1,7<br />

Papier, Verlag, Druck Vervielfält. v. Datenträgern 1,5 0,1 0,0 0,1 1,7<br />

Nahrungs- und Genussmittel 1,4 0,1 0,0 0,1 1,6<br />

Fahrzeugbau 1,4 0,0 0,0 0,1 1,6<br />

Tourismus 0,8 0,3 0,1 0,2 1,3<br />

Land- und Forstwirtschaft, Bergbau 0,6 0,1 0,0 0,1 0,8<br />

Gesamt 2003 136,4 7,3 1,6 5,3 150,5<br />

in % 91% 5 % 1% 3 % 100 %<br />

davon unbesichert 114,8 4,0 1,0 4,1 123,9<br />

in % 84 % 54 % 61% 78 % 82 %<br />

Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe 123


Verwaltungs-<br />

und Personalaufwand<br />

128 Kostenmanagement<br />

Kostenmanagement<br />

Auch dieses Jahr hat die Bank Austria Creditanstalt<br />

trotz weiterer Integrationsschritte (Verschmelzung<br />

der Splitska banka und HVB Croatia) sowie Akquisitionen<br />

(Central profit banka in Bosnien-Herzegowina)<br />

den Verwaltungsaufwand auf Gruppenebene<br />

leicht senken können. Unter Berücksichtigung der<br />

laufenden Lohn- und Preissteigerungen bedeutet<br />

dies eine deutliche reale Kostensenkung. Die Synergien<br />

aus den bereits abgeschlossenen Integrationen<br />

(Bank Austria und Creditanstalt in Österreich, BPH<br />

und PBK in Polen) wirken aber nicht einmalig, sondern<br />

nachhaltig dämpfend auf die Verwaltungskosten.<br />

Insgesamt konnte der Verwaltungsaufwand 2003<br />

auf 2.479 Mio € nach 2.503 Mio € 2002 reduziert<br />

werden. Der Verwaltungsaufwand 2003 gliederte<br />

Entwicklung des Verwaltungsaufwandes der BA-CA Gruppe<br />

1997–2003<br />

Übrige<br />

Tochterunternehmen<br />

Polen<br />

Auslandsfilialen<br />

BA-CA inkl.<br />

Funktionstöchter<br />

Mio €<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

2.141 2.116 2.149<br />

458 444 446<br />

88 73 68<br />

sich wie folgt: 57 % entfielen auf den Personalaufwand,<br />

34 % auf „andere Verwaltungsaufwendungen“<br />

(im Wesentlichen Sachaufwand) und 9 %<br />

waren Abschreibungen auf Sachanlagevermögen.<br />

Die Kostendämpfung enthält Wechselkurseffekte,<br />

die den Verwaltungsaufwand aufgrund der Abwertung<br />

der meisten CEE-Währungen optisch begünstigten.<br />

Auf Ebene der CEE-Töchter konnten wir den<br />

Verwaltungsaufwand in Euro gerechnet um 7 %<br />

senken. Wechselkursbereinigt, also zu konstanten<br />

Wechselkursen konvertiert, errechnet sich ein<br />

Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 4 %.<br />

Dieser Anstieg reflektiert allerdings die Konsolidierung<br />

der Biochim, die im Vorjahr nicht in der Rechnung<br />

enthalten war. Wechselkursbereinigt und<br />

ohne Konsolidierungseffekt ergibt sich aber auch in<br />

dieser Betrachtung ein Rückgang, der aus den lokalen<br />

Einzelabschlüssen der Töchter ersichtlich ist (vgl.<br />

2.596<br />

437<br />

456<br />

1.595 1.598 1.635 1.703 1.718 1.644 1.646<br />

1997 1998 1999 2000<br />

1997–1999 alte Struktur! pro forma<br />

2.773<br />

519<br />

536<br />

2.503 2.479<br />

415 482<br />

444 351<br />

2001 2002 2003


Tabelle auf Seite 226 dieses Berichts). Fazit: Trotz<br />

der Expansion hat die BA-CA die Kostenentwicklung<br />

im Griff.<br />

Der Personalstand der Bank Austria Creditanstalt<br />

inklusive aller Tochtergesellschaften in CEE und der<br />

Funktionstöchter stieg 2003 nominell lediglich um<br />

2,0 % auf 30.377 Personenjahre – trotz der bereits<br />

erwähnten erstmaligen Konsolidierung der bulgarischen<br />

Tochterbank und des Expansionskurses in<br />

Zentral- und Osteuropa (Ausbau des Privatkundengeschäftes).<br />

Österreich<br />

Der Verwaltungsaufwand der Bank Austria Creditanstalt<br />

im Inland (inklusive Funktionstöchter) ist<br />

2003 mit 1.646 Mio € fast gleich geblieben. Trotz<br />

des automatischen Auftriebs bei den Ausgaben für<br />

<strong>das</strong> Personal und der Durchführung der für die<br />

Integration von Bank Austria und Creditanstalt noch<br />

laufenden Projekte konnten die Kosten im Zeitraum<br />

2000 bis 2003 um mehr als 3 % absolut gesenkt<br />

werden.<br />

Personalaufwendungen (Gruppe)<br />

Die Personalaufwendungen stiegen 2003 gegen<strong>über</strong><br />

2002 leicht auf 1.416 Mio € an. Der Hauptgrund<br />

dafür liegt in der Erstkonsolidierung der Biochim<br />

und des Ausbaus des Privatkundengeschäftes<br />

in CEE. In<br />

Weitere Anpassung des<br />

Österreich konnten die jährlichen<br />

Personalstandes<br />

automatischen Steigerungen aufgrund<br />

der Kollektivvertragsabschlüsse<br />

und Automatismen gemäß Betriebsvereinbarung<br />

(plus 4 % bis 5 % pro Jahr) durch Personalstandsreduktionen<br />

egalisiert werden.<br />

Wir haben den Personalstand in der BA-CA AG und<br />

deren Funktionstöchter seit Bestehen der Gruppe,<br />

also seit Anfang 1997, entsprechend unseren<br />

Anforderungen stetig zurückgeführt. Seit 1996 wurde<br />

der Personalstand um 4.028 Personenjahre oder<br />

26 % gesenkt. Im Jahr 2003 wurde der Personalstand<br />

um 506 Personenjahre angepasst. Gegen<strong>über</strong><br />

2002 ist dies ein Rückgang um 4,2 %.<br />

Optimierung der Kostenstruktur<br />

Wir sind der Auffassung, <strong>das</strong>s wir nicht alle Leistungen<br />

selber erbringen müssen – vor allem dann<br />

nicht, wenn sie von Dritten besser und billiger<br />

erbracht werden können. Ein positives Beispiel für<br />

Outsourcing ist der Verkauf der TSG EDV-Terminal-<br />

Service GmbH an Siemens Business Services, die IT-<br />

Dienstleistungstochter von Siemens Österreich, die<br />

von nun an die Wartung der dezentralen IT-Infrastruktur<br />

der Bank Austria Creditanstalt <strong>über</strong>nimmt.<br />

Wir werden die Abläufe im Produktionsbereich weiter<br />

straffen und werden innerhalb der Gruppe und,<br />

wo es Sinn macht, mit externen Partners verstärkt<br />

kooperieren und so die Ressourcen gezielt optimieren.<br />

Bei den „anderen Verwaltungsaufwendungen“<br />

(<strong>über</strong>wiegend Sachaufwand) konnte aufgrund des<br />

konsequenten Kostenmanagements eine Rückführung<br />

um fast 4 % gegen<strong>über</strong> 2002 auf 838 Mio €<br />

erreicht werden.<br />

Polen<br />

Der Verwaltungsaufwand in Polen, unserer größten<br />

Tochterbank in CEE, konnte gegen<strong>über</strong> 2002 um<br />

rund 135 Mio PLN oder 8 % auf 1.648 Mio PLN verringert<br />

werden. Aufgrund der Abwertung des polnischen<br />

Zloty gegen<strong>über</strong> dem Euro um 14 % 2003<br />

betrug die Verringerung, in Euro gerechnet, sogar<br />

21%. Sowohl der Personalaufwand, als auch der<br />

„sonstige Verwaltungsaufwand“ konnten um 21%<br />

bzw. 23 % (in Euro gerechnet) reduziert werden.<br />

Neben der Fortsetzung des im Zuge der Fusion von<br />

BPH und PBK vereinbarten Rationalisierungsprogramms<br />

im Personalbereich trugen 2003 <strong>das</strong> stringente<br />

Kosten- und Investitionsmanagement und die<br />

Optimierung des Vertriebsnetzes zur Verringerung<br />

des Verwaltungsaufwandes bei.<br />

Während in der Gesamtgruppe der Anteil des Personalaufwandes<br />

an den gesamten Verwaltungskosten<br />

in den Jahren 2001– 2003 <strong>über</strong> 50 % lag, war<br />

der Anteil in Polen im selben Zeitraum konstant bei<br />

rund 46 %. Im Zeitraum der letzten drei Jahre wurde<br />

der Personalstand in Polen um rund 4.500 Per-<br />

Kostenmanagement<br />

129


sonenjahre oder 29 % reduziert. Dieser vergleichsweise<br />

hohe Abbau steht in Zusammenhang mit der<br />

erwähnten Fusion und der kompletten Neuausrichtung<br />

des Vertriebes, sowie der Optimierung der<br />

Strukturen in Back-office und Zentrale. Die konsequente<br />

Fortsetzung des Kostenmanagements und<br />

der Maßnahmen zur weiteren Prozessoptimierung<br />

werden sich auch 2004 positiv auf die Entwicklung<br />

des Verwaltungsaufwands auswirken.<br />

Übrige Tochterunternehmen<br />

Die Verwaltungsaufwendungen für die übrigen<br />

Tochterunternehmen stiegen 2003 um 67 Mio € auf<br />

482 Mio €, hauptsächlich durch den Zukauf von<br />

Leasinggesellschaften in Österreich und CEE. Die<br />

Zahl der Mitarbeiter (in Personenjahren) stieg 2003<br />

für Zentral- und Osteuropa (inkl. anderer Tochtergesellschaften)<br />

um 1.116 Personenjahre oder 6,3 %<br />

gegen<strong>über</strong> 2002.<br />

Personalstandsreduktion Österreich<br />

Mitarbeiter-Kapazitäten (PJ) der Bank Austria Creditanstalt<br />

inkl. Funktionstöchter und EDV-Funktionstöchter<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

0<br />

15.438<br />

130 Kostenmanagement<br />

14.217<br />

13.322<br />

11.916<br />

Personalabbau<br />

1996 – 2003:<br />

– 4.028 PJ (–26%)<br />

11.410<br />

1996 1998 2000 2002 2003<br />

Investitionen<br />

Die Investitionen wirken <strong>über</strong> die Abschreibung in<br />

den Verwaltungsaufwand der Bank. Abgesehen<br />

vom laufenden Organisations- und IT-Aufwand zur<br />

Instandhaltung der Gebäude sowie der IT-Systeme<br />

wurden 2003 Investitionen in Höhe von 94 Mio €<br />

– ein Rückgang von 41% gegen<strong>über</strong> 2002 –<br />

getätigt. Davon entfielen 64 % auf Investitionen in<br />

die Modernisierung der IT-Systeme, 34 % auf Bauprojekte,<br />

der Rest auf Einkauf und Services.<br />

Besonders hervorzuheben sind die Investitionen, die<br />

für die Umsetzung der voraussichtlich ab 2006 geltenden<br />

Eigenkapitalvorschriften („Basel II“) sowie<br />

für GEOS getätigt wurden. Von den IT-Investitionen<br />

entfielen 2003 auf Basel II 22 % und auf GEOS<br />

26 %, zusammen fast die Hälfte des IT-Investitionsbudgets.<br />

GEOS ist ein Wertpapierabwicklungssystem, mit<br />

dem die Wertpapierorder des Kunden <strong>über</strong> den<br />

Handel bis zum Settlement (Abwicklung) und zur<br />

Buchung im Kundendepot erfolgt. Die gesamte Prozesskette<br />

kann mit diesem System real-time und<br />

online abgebildet werden.<br />

Personalstandsreduktion Polen<br />

Mitarbeiter-Kapazitäten (PJ) der BPH-PBK und deren Töchter<br />

16.000<br />

14.000<br />

12.000<br />

10.000<br />

0<br />

Fusion von<br />

BPH und PBK<br />

Ende 2001,<br />

2000 pro forma<br />

1999<br />

15.660<br />

14.387<br />

12.089<br />

Personalabbau<br />

2000 – 2003:<br />

–4.545 PJ (– 29%)<br />

11.115<br />

2000 2001 2002 2003


Organisation/IT<br />

Organisation/IT und<br />

interne Dienstleistungen<br />

Eine unternehmerische Kernaufgabe – und entscheidend<br />

für die Zielerreichung der Bank – ist die<br />

Organisation des gesamten Abwicklungs- und Produktionsapparates<br />

hinter der Kundenbetreuung<br />

(wie im Unternehmensprofil auf S. 14 dargestellt).<br />

Hier geht es um weit mehr als um Kostenmanagement.<br />

Das „Operating Modell“ der Bank, <strong>das</strong> heißt,<br />

die Organisation der Prozesse, der Abwicklungsund<br />

Verwaltungsfunktionen muss so ausgerichtet<br />

sein, <strong>das</strong>s die Bank in ihrem Kerngeschäft, dem<br />

Kundengeschäft in Österreich und CEE, ihre Leistung<br />

effizient und zuverlässig erbringen kann und<br />

die Ressourcen optimal eingesetzt sind.<br />

Die damit verbundenen Aufgabenfelder haben wir<br />

Anfang 2003 in der ganzen BA-CA Gruppe gebündelt<br />

und unter die Leitung eines Chief Operating<br />

Officer (COO) auf Vorstandsebene gestellt. Dahinter<br />

verbirgt sich ein umfassender, systematischer Ansatz<br />

im Bereich Operations, von Prozess- und Projektmanagement<br />

<strong>über</strong> Organisation und IT bis zu Infrastrukturmanagement<br />

und Beschaffungswesen.<br />

� Das zugrunde liegende Operating-Modell identifiziert<br />

insbesondere Effizienzsteigerungspotenziale<br />

und ist Leitlinie bei der Gestaltung, Entwicklung und<br />

Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette.<br />

� Eine grundlegende Aufgabe dabei ist es, die Hauptprozesse<br />

der Bank „end to end“, d.h. <strong>über</strong> alle Divisionen<br />

hinweg, durch ein einheitliches Prozessmodell-Regelwerk,<br />

durch Standards und Methodik<br />

sowie Schnittstellenmanagement und Benchmarking<br />

in ihrer Effizienz zu steigern.<br />

� In diesem Zusammenhang prüfen wir die Frage nach<br />

der „Fertigungstiefe“ (Zukauf oder Selbsterstellung<br />

von Leistungen und Produkten), mit dem Ziel, die<br />

Fixkostenblöcke zu reduzieren und einen möglichst<br />

hohen Grad an Kosten-Variabilität zu erreichen.<br />

� Das Prozessportfoliomanagement soll die verfügbaren<br />

Mittel zielsicher und effektiv einsetzen, indem<br />

alle ORG/IT-Anforderungen nach dem Gesamtbankinteresse<br />

gebündelt und priorisiert werden.<br />

� Dar<strong>über</strong> hinaus besteht eine der laufenden Aufgaben<br />

darin, Service Level Agreements (SLA’s) zwischen<br />

den internen und externen Leistungserbringern zu<br />

vereinbaren, zu messen und im Fall von Soll/Ist-<br />

Abweichungen auch korrigierend einzugreifen.<br />

� Daneben ist der neu strukturierte Bereich unter<br />

COO-Verantwortung für alle Abwicklungsfunktionen<br />

und Services (Zahlungsverkehr, Bankbetriebsfunktionen<br />

etc.) und eine möglichst effektive und effiziente<br />

IT-Unterstützung der Bank sowie für die entsprechenden<br />

Investitionen verantwortlich.<br />

� Von besonderer Bedeutung sind daher die Steuerung<br />

der IT-Funktionstöchter WAVE und IT-Austria und die<br />

Zentralisierung der Auftragsvergabe an Funktionstöchter<br />

sowie an externe Anbieter.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen inhaltlichen Aufgabenstellungen<br />

zwischen der BA-CA Gruppe in Österreich<br />

und den Tochterbanken in CEE wurde <strong>das</strong> Ressort<br />

Operationsmanagement CEE gegründet.<br />

Die straffe Umsetzung der Bündelung dieser Aufgaben<br />

brachte eine Synergie im Organisationsbereich<br />

von 20 PJ. Im Bereich der Informationstechnologie<br />

und Abwicklungsfunktionen setzten wir die Rationalisierungs-<br />

und Einsparungsmaßnahmen plangemäß<br />

fort. Mit einer Reduktion von 250 PJ (– 9 %) im Vorstandsbereich<br />

ORG/IT konnte die Zielsetzung um 78<br />

PJ <strong>über</strong>troffen werden. Seit 1998 wurden somit Einsparungen<br />

im Ausmaß von 1.187 PJ (– 32 %) realisiert.<br />

Die operativen Kosten für RZ-Betrieb und<br />

Anwendungswartung sind seit dem technischen<br />

Merger von Bank Austria und Creditanstalt um 10 %<br />

gesunken. Bei den Investitionen wurde 2003 noch<br />

deutlicher, nämlich um 20 % reduziert.<br />

Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

131


Sourcing – Management der Fertigungstiefe<br />

Das Operating Modell <strong>über</strong>setzt sich in zahlreiche Einzelprojekte,<br />

die alle letztlich <strong>das</strong> Ziel verfolgen, sowohl<br />

die Konzentration der Bank auf ihre Kernkompetenzen<br />

zu ermöglichen als auch die Kosteneffizienz zu<br />

erhöhen. Ein Kernpunkt ist <strong>das</strong> Thema Fertigungstiefe.<br />

Erste Umsetzungen unterschiedlichsten Umfanges<br />

sind bereits erfolgt. So wurden z.B. der Einkauf sowie<br />

die Lager- und Lieferlogistik für Bürostandardartikel<br />

an einen professionellen Provider vergeben und damit<br />

substanzielle Einsparungen erzielt.<br />

Im Dezember haben wir einen Vertrag unterfertigt,<br />

in dem die Übernahme der bankeigenen Tochterfirma<br />

TSG (Terminal Service Gesellschaft) – die mit<br />

der Installation und Wartung von IT-Arbeitsplätzen<br />

und Geldhandling-Geräten der Bank aber auch im<br />

Drittmarkt tätig war – durch die Firma Siemens<br />

fixiert wurde. Durch diese Transaktion können die<br />

diesbezüglichen Kosten der BA-CA um mehr als<br />

30 % gesenkt werden.<br />

Dies ist jedoch nur ein Anfang, weitere wesentliche<br />

Betriebs- und Abwicklungsbereiche der Bank werden<br />

hinsichtlich der Möglichkeit einer Fremdvergabe<br />

untersucht. So haben wir einige grundlegende<br />

Weichenstellungen und Vorbereitungsarbeiten für<br />

die Fremdvergabe von Facility Management-Funktionen<br />

vorgenommen. Auch Geschäftsprozesse, die<br />

enger mit dem Bankgeschäft verknüpft sind, keine<br />

wesentliche Differenzierung im Kundengeschäft<br />

bringen, wie die Wertpapierabwicklung und der<br />

Zahlungsverkehr, stehen auf dem Prüfstand.<br />

Mitte 2002 wurde entschieden, <strong>das</strong> Wertpapierabwicklungssystem<br />

GEOS in der Bank einzuführen.<br />

Das Umsetzungsprojekt wurde im September<br />

2002 gestartet und wird im März 2004 beendet<br />

sein. Mit dem Einsatz von GEOS wickelt die BA-CA<br />

ihr WP-Geschäft auf einem Marktstandardsystem<br />

ab, <strong>das</strong> vom Großteil der österreichischen Banken<br />

sowie von Banken in Deutschland und der Schweiz<br />

verwendet wird (zu GEOS im Detail weiter unten).<br />

Auch nach der Einführung des GEOS-Systems wird<br />

die Abwicklung des WP-Geschäftes noch immer<br />

kostenintensiv sein, da die Stückzahlen, insbesondere<br />

im internationalen Vergleich, gering sind.<br />

132 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

Durch die Bündelung von Transaktionsmengen<br />

mehrerer Banken, die auf der gleichen Systemplattform<br />

arbeiten, können jedoch deutliche Synergieeffekte<br />

erzielt werden. Diese Synergien ergeben sich<br />

bei den IT-Kosten durch breitere Nutzung von Wartungs-<br />

und Entwicklungsaufwand, bei den Personalkosten<br />

durch höhere Produktivität und durch die<br />

Verteilung der Fixkosten auf mehrere Partner.<br />

Im Einklang mit internationalen Trends betrachtet<br />

die BA-CA die Abwicklung des Wertpapiergeschäftes<br />

nicht mehr als Kernkompetenz. Diese liegt vielmehr<br />

in Bereichen wie Handel, Research, Vermögensmanagement<br />

und vor allem in der Kundenberatung.<br />

Die BA-CA ist daher bestrebt, bei gleich<br />

bleibender Qualität die Kosten für die Abwicklung<br />

weiter zu reduzieren.<br />

In diesem Sinne ist die BA-CA aktiv in Gespräche<br />

mit Interessenten eingetreten, um die Möglichkeit<br />

einer gemeinsamen WP-Abwicklungsplattform auf<br />

Basis von GEOS zu diskutieren, deren maximaler<br />

Umfang ein GEOS-Rechenzentrum mit Software-<br />

Support und eine Abwicklungsgesellschaft für mehrere<br />

Banken ist. Da GEOS neben Österreich auch in<br />

anderen europäischen Ländern im Einsatz ist, zieht<br />

die BA-CA mittelfristig auch eine grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Lösung in Betracht.<br />

2003 wurde von der Bank Austria Creditanstalt, der<br />

BAWAG/PSK und der Erste Bank/Sparkassengruppe<br />

eine Evaluierungsstudie zum Thema „gemeinsame<br />

Auslagerung der Abwicklung des Zahlungsverkehrs“<br />

durchgeführt und gleichzeitig auch die hierfür erforderlichen<br />

Genehmigungen beim zuständigen Kartellgericht<br />

beantragt, die positiv beschieden wurden.<br />

Nach Abschluss dieser Studie fällte die Bank<br />

Austria Creditanstalt Mitte 2003 zwar einen positiven<br />

Grundsatzbeschluss, der aufgrund geänderter<br />

Umfeldbedingungen aber zu keiner konkreten<br />

Gründungsentscheidung führte.<br />

Überlappend zu diesem Entscheidungsprozess hatte<br />

die Österreichische Nationalbank (OeNB) die<br />

Initiative der drei Institute aufgegriffen, und den<br />

noch weitergehenden Vorschlag zur Gründung<br />

einer allen österreichischen Kreditinstituten von


Beginn an offen stehenden Zahlungsverkehrsabwicklungsgesellschaft<br />

unter Beteiligung der OeNB<br />

und auch unter gleichzeitiger Errichtung eines<br />

Nationalen Automatischen Clearing Hauses<br />

(„NACH“, ebenfalls mit Beteiligung der OeNB) vorgelegt.<br />

Daher werden in Zukunft die Bedingungen<br />

für die eventuelle Umsetzung eines solchen Vorhabens<br />

unter Federführung der OeNB evaluiert, was<br />

die Bank Austria Creditanstalt aktiv unterstützt.<br />

„Operations Management CEE“<br />

Operation Management CEE (OPM CEE) obliegt die<br />

fachliche und strategische Steuerung der Abwicklungsbereiche,<br />

IT und Facilities in CEE.<br />

Dazu gehört auch die Steuerung der Investitionen<br />

sowie die Verantwortung für Integrations- und<br />

Transformationsprojekte für neu akquirierte Banken.<br />

Folgende Projekte wurden diesbezüglich im<br />

Berichtszeitraum abgewickelt:<br />

� In Kroatien wurde im Zuge der erfolgreichen Integration<br />

der Splitska banka mit der HVB Croatia die IT-<br />

Landschaft erfolgreich auf <strong>das</strong> CEE-weite System<br />

CORE02 migriert.<br />

� In Bulgarien erfolgte eine Systemtransformation in<br />

der Commercial Bank Biochim, wodurch diese Tochterbank<br />

nun auf den letzten Stand der Technik im<br />

Bereich des Großrechners und der Kernbankenapplikation<br />

gebracht wurde.<br />

� In Bosnien und Herzegowina konnte <strong>das</strong> aktienrechtliche<br />

Closing der Central profit banka und der<br />

Start des Integrationsprojektes mit der HVB Bosnia i<br />

Herzegovina durchgeführt werden. Dazu gehören<br />

die Migration der Kernbankenapplikation auf <strong>das</strong><br />

CEE-System CORE02 und die Auslagerung der Kartenabwicklung<br />

in <strong>das</strong> zum Konzern gehörende Service<br />

Center in Split.<br />

� In der Tschechischen Republik konnte erfolgreich<br />

der Aufbau des Kartenabwicklungscenters und die<br />

Transaktionsabwicklung für die slowakischen Kreditkarten<br />

abgeschlossen werden. Die Abwicklung<br />

für ungarische Kreditkarten ist in Fertigstellung.<br />

� Für die gesamte Region wurde der flächendeckender<br />

Einsatz von E-Banking-Lösungen für Firmenkunden<br />

(multicash) umgesetzt.<br />

Folgende Auslagerungen wurden im Berichtszeitraum<br />

vollzogen: In Polen erfolgte der Vertragsabschluss<br />

zum Verkauf des ATM Netzwerkes, sowie<br />

Auslagerung des Servicing, an Euronet, einen starken<br />

internationalen Partner. Zudem wurde die Tochtergesellschaft<br />

MCG verkauft und damit <strong>das</strong> Cash-<br />

Handling als Leistung vom Drittmarkt bezogen.<br />

WAVE: IS-Solution Provider für A+CEE<br />

Die WAVE, ein 100 %iges Tochterunternehmen der<br />

Bank Austria Creditanstalt, ist der IS-Solution Provider<br />

für Österreich und CEE. Das Leistungsspektrum<br />

umfasst Beratung und Unterstützung in IS-Fragen in<br />

den Bereichen Infrastruktur, Projektabwicklung und<br />

Software-Evaluierung. Zudem definiert die WAVE<br />

<strong>das</strong> Architekturkonzept konzernfähiger Bankensoftware<br />

für den Einsatz in der BA-CA Gruppe. Die<br />

WAVE orientiert sich mit ihren Leistungen an den<br />

Zielen ihrer Kunden und zeichnet sich vor allem<br />

durch Wirtschaftlichkeit aus. Damit trägt sie<br />

wesentlich zum Erfolg der BA-CA Gruppe bei.<br />

Die Erlöse in Höhe von 134,5 Mio € entfallen zu<br />

94 % auf die BA-CA einschließlich deren Töchter,<br />

der restliche Umsatz von 6 % entfiel auf HVB<br />

Systems und Aufträge aus dem Drittmarkt. Im Einklang<br />

mit ihrem Sparkurs hat die BA-CA ihr Auftragsvolumen<br />

an die WAVE um ca. 21% reduziert.<br />

Dies erforderte die Streichung von 172 Planstellen.<br />

Davon wurden 80 Stellen im Zuge der Zentralisierung<br />

in <strong>das</strong> Ressort ORG/IT-Steuerung verlagert (vor<br />

allem im Zuge der synergetischen Konzentration des<br />

Projektportfolio- und Prozessmanagements). 40<br />

Stellen wurden durch Bündelung der Client-Server-<br />

Aktivitäten von der iT-Austria <strong>über</strong>nommen.<br />

Trotzdem können Effizienz, Qualität und Verlässlichkeit<br />

durch die Kompetenz und <strong>das</strong> hohe Engagement<br />

der MitarbeiterInnen der WAVE gewährleistet<br />

werden. Zum 31.12.2003 waren in der WAVE an<br />

den Standorten Wien und London 741 MitarbeiterInnen<br />

und im Tochterunternehmen in Budapest 46<br />

MitarbeiterInnen beschäftigt.<br />

Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

133


Entwicklungsschwerpunkte<br />

der WAVE in Österreich<br />

Neben der Effizienzsteigerung sind auch die nachhaltige<br />

Senkung von EDV-Kosten und der zielgerichtete<br />

Einsatz von Budgetmitteln für die Weiter- und Neuentwicklung<br />

ein vordringlicher Fokus in der WAVE.<br />

Das bedeutet, ständig die Leistungsfähigkeit der<br />

Systeme zu verbessern sowie die Kosten für den laufenden<br />

Betrieb zu stabilisieren und in weiterer Folge<br />

zu reduzieren. So haben wir unmittelbar nach dem<br />

erfolgreichen Abschluss des Integrationsprojekts BzE<br />

<strong>das</strong> Projekt Tuning am Mainframe gestartet.<br />

Der Auftrag für <strong>das</strong> Projekt lautet, den laufend steigenden<br />

Kosten am Mainframe Einhalt zu gebieten,<br />

konkret sollten bis Ende 2003 3 Mio € hochgerechnet<br />

auf ein Jahr eingespart werden. Tatsächlich wurden<br />

die Kosten bereits Ende September 2003 um<br />

5,3 Mio € reduziert.<br />

Auch im Bereich der E-Business-Dienstleistungen der<br />

BA-CA wurde eine Tuningphase eingeschaltet. Die<br />

hohen Wachstumsraten im Internetgeschäft einerseits<br />

und der enorme Kostendruck andererseits<br />

machten eine Reduktion des Ressourcenverbrauches<br />

erforderlich. Durch <strong>das</strong> Tuning des BA-CA Onlinebankings<br />

und die Kommunikation mit dem EB-Server<br />

gelang es, den Ressourcenverbrauch des Onlinebankings<br />

um ca. 50 % zu reduzieren. Weiters wurde<br />

im Zusammenspiel mit EB-Server der Ressourcenverbrauch<br />

am Großrechner pro User-Session von<br />

<strong>über</strong> 5.000 SU (ServiceUnit = CPU-Verbrauch) auf<br />

ca. 3.800 SU verringert. Das Systemmanagement<br />

auf den dezentralen Systemen wurde verbessert<br />

und ebenfalls um 50 % reduziert. Durch die geplante<br />

Auslagerung des SUN-Entwicklungsbetriebes in<br />

die iT-Austria werden Kostensteigerungen für die<br />

WAVE im nächsten Jahr bei gleichzeitiger Erhöhung<br />

der Service-Qualität verhindert.<br />

GEOS<br />

Mit der Einführung von GEOS wird eine neue Wertpapierabwicklungssoftware<br />

für die BA-CA eingesetzt.<br />

Die besondere Bedeutung für die WAVE liegt in der<br />

Implementierung des zugekauften Softwarepakets in<br />

die bestehende Systemlandschaft der BA-CA. Unter<br />

134 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

der Steuerung der WAVE werden neue und angepasste<br />

Wertpapierprozesse designed und eingesetzt.<br />

Schnittstellen, Datenschichten und neue Programme<br />

werden konzipiert und umgesetzt. Das Umgebungsmanagement,<br />

der Aufbau des GEOS-Betriebes<br />

und die gesamte Teststeuerung stehen ebenfalls in der<br />

Verantwortung der WAVE. Dank der Erfahrungen mit<br />

den Mergerprojekten der vergangenen Jahre ist die<br />

WAVE in der Lage, Projekte dieser Größenordnung<br />

ohne Mitwirkung externer Berater durchzuführen.<br />

Dieses Großprojekt ist sowohl in der BA-CA als auch in<br />

der WAVE <strong>über</strong>greifend: Z.B. sind Vertrieb, Wertpapier-Back-office<br />

und Controlling genauso betroffen wie<br />

die WAVE-Einheiten für Wertpapiergeschäft, Wertpapier-Handelssysteme,<br />

Kernsysteme und Electronic Banking.<br />

Hauptaufgaben sind die Prozessanpassungen in<br />

der Bank, die entsprechende Parametrisierung und<br />

Anbindung von GEOS an die Kernsysteme der Bank,<br />

Datenmigration und Test sowie die Einführung einer<br />

neuen Oberflächenpräsentation. Rund zwei Drittel der<br />

Wertpapier-Systemlandschaft werden durch GEOS<br />

ersetzt, neue Schnittstellen entwickelt und wesentliche<br />

Teile des Wertpapier-Jobnetzes umgebaut. Der GEOS<br />

Bang findet am 20. März 2004 statt.<br />

Basel II<br />

Die HVB Group hat sich entschlossen, den höchsten<br />

von Basel II geforderten Ansatz: Internal Rate Based<br />

(IRB) – Advanced umzusetzen. Basel II ist ein Großprojekt<br />

wie die Fusion von BA und CA (Projekt „BzE“<br />

2002), mit dem Unterschied, <strong>das</strong>s der Umfang und<br />

die konkrete Ausgestaltung der Projektziele erst mit<br />

den Basel II-Richtlinien konkretisiert werden können.<br />

2003 wurde Basel II einem Assessment unterzogen,<br />

um die Vollständigkeit des Projektportfolios zu prüfen<br />

und um die Masterpläne und Schätzungen der<br />

Projektbündel zu verifizieren.<br />

LE390<br />

Das Projekt LE390 ist ein technisches Mussprojekt.<br />

Seit 1996 schreibt IBM eine Runtime-Umgebung vor.<br />

Viele neue Fremdsoftware-Releases werden ausschließlich<br />

unter LE390 geschrieben (z.B. auch GEOS).<br />

Das bedeutet, <strong>das</strong>s alle HOST-Module (Eigen- und<br />

Fremdsoftware) auf dieses Environment umgestellt


werden müssen. Die WAVE hat aufgrund der<br />

Großprojekte in den vergangenen Jahren die Umstellung<br />

auf LE390 noch nicht vollzogen. Der Vorteil im<br />

späten Projektbeginn liegt darin, <strong>das</strong>s die WAVE auf<br />

die Erfahrungen anderer LE-Umsteller zurückgreifen<br />

konnte. LE390 schafft die Voraussetzungen für einfacher<br />

erweiterbare „state of the art“-Systeme in der<br />

BA-CA und problemlose Neuinstallation von Fremdprodukten.<br />

Die technischen Risiken und Wartungs-/<br />

bzw. Supportkosten werden verringert.<br />

BusinessNet<br />

Mit der Entwicklung des Firmenkundenportals<br />

BusinessNet ist es der WAVE gelungen, der BA-CA<br />

einen Kompetenzvorsprung gegen<strong>über</strong> Mitbewerbern<br />

von eineinhalb bis zwei Jahren zu verschaffen.<br />

Mit dem Web-Portal BusinessNet ist die BA-CA<br />

einen neuen Weg auf Basis TIP (technische Internetplattform)<br />

gegangen. BusinessNet ist sowohl ein<br />

integrativer Bestandteil des bestehenden Betreuungs-<br />

und Vertriebskonzepts als auch ein alternativer<br />

Vertriebskanal. In der Leistungstufe 2 wurde <strong>das</strong><br />

Portal für die Kunden der BA-CA noch leistungsfähiger.<br />

Seit 8. Juni 2003 ist BusinessNet multibankenfähig.<br />

Das heißt, <strong>das</strong>s die Firmenkunden der BA-<br />

CA nun auch die Möglichkeit haben, Kontoinformationen<br />

von allen österreichischen Banken abzurufen<br />

und Aufträge bei diesen Banken durchzuführen.<br />

Dies geschieht <strong>über</strong> ein Berechtigungssystem<br />

für Fremdbankinstitute. Weitere Entwicklungen<br />

im Portal fanden auch in den Bereichen Wertpapier<br />

(Beratung und Ordering) und Außenhandel (Garantien,<br />

Akkreditiv, Inkasso) statt.<br />

WAVE in Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />

Splitska banka<br />

Die Umsetzung des Integrationsprojektes, systemtechnischer<br />

Merger in Kroatien, wurde in einer<br />

Rekordzeit von nur neun Monaten erreicht und per<br />

Ende Juni 2003 durchgeführt. Im Rahmen des Projektes<br />

wurden seitens HVB Croatia, Splitska banka<br />

und WAVE die IT-Systeme der HVB Croatia und<br />

Splitska banka integriert. Die neue IT-Plattform, <strong>das</strong><br />

System CORE02, ist damit <strong>das</strong> modernste und<br />

sicherste Banken-IT-System in Kroatien. Mit dem<br />

Kernbankensystem CORE02 ist es der WAVE gelungen,<br />

zusätzlich zum Corporate-Business auch den<br />

Anforderungen einer umsatzstarken, retail-orientierten<br />

Bank zu entsprechen.<br />

Central profit banka<br />

Ziel des Projektes ist die Fusionierung beider Großbanken<br />

in Bosnien, HVB Banka Bosna i Hercegovina,<br />

BiH und Central profit banka, CPB. Nach dem<br />

Zusammenschluss wird die neue Bank die viertgrößte<br />

Bank in Bosnien sein. Das landesweite Filialnetzwerk<br />

der CPB deckt einen signifikanten Teil des Landes<br />

ab und macht die Integration mit der HVB Banka<br />

Bosna i Hercegovina sehr attraktiv.<br />

Die besondere Herausforderung für die WAVE liegt<br />

in der Integration der IT-Systeme. Die Zielsysteme<br />

beider Banken sind jene der HVB Banka Bosna i Hercegovina.<br />

Bei der Auswahl des Kernbankensystems<br />

wird auf <strong>das</strong> bewährte CORE02 zurückgegriffen,<br />

um eine einheitliche, moderne sowie sichere IT-Plattform<br />

zu gewährleisten.<br />

IBI – Internet Banking International<br />

IBI ist eine technische Infrastruktur-Lösung für <strong>das</strong><br />

Privatkundengeschäft im Internet. Das einzigartige<br />

an IBI sind der hohe Sicherheits- und Verfügbarkeitsstandard<br />

und auch die Produktverbesserungen,<br />

die laufend nutzerorientiert durchgeführt werden.<br />

Beispielsweise durch ein eingebautes Logging und<br />

Reporting, anhand dessen sich für die Bank nachvollziehen<br />

lässt, welche Transaktionen der Kunde<br />

vorgenommen hat und welche Daten vom Kunden<br />

tatsächlich eingegeben wurden.<br />

Das Produkt IBI, <strong>das</strong> in Rumänien unter dem Produktnamen<br />

Online B@nking angeboten wird, wurde<br />

von der Bukarester „Business Week“ zum besten<br />

E-Banking-Produkt 2003 in Rumänien im Rahmen<br />

der Verleihung der „Financial Awards of Excellence“<br />

gewählt.<br />

IBI wurde in der HVB Bank Yugoslavia im Oktober<br />

vergangenen Jahres erfolgreich implementiert. IBI in<br />

Serbien/Montenegro umfasst nun ebenfalls folgende<br />

Funktionalitäten, wie sie in den anderen Ländern<br />

bereits im Einsatz sind: Kontostandsanzeige,<br />

Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

135


Umsatzabfragen, Inlands<strong>über</strong>weisungen, Auslands<strong>über</strong>weisungen,<br />

Daueraufträge, Einziehungsaufträge,<br />

Festgelder, Logging & Reporting (zur<br />

Nachvollziehbarkeit) und Free Forms Submission (zur<br />

freien Formularerstellung seitens der Bank)<br />

Die WAVE ist stolz, IBI bereits in sieben Ländern innerhalb<br />

CEE sehr erfolgreich im Einsatz zu haben, stets<br />

mit dem Fokus auf funktionelle Weiterentwicklung für<br />

die Länder Rumänien, Tschechien, Slowenien, Slowakei,<br />

Kroatien, Ungarn und Serbien/Montenegro. Die<br />

nächsten Software-Einsätze für die Länder Bulgarien<br />

sowie Mazedonien sind bereits in Vorbereitung.<br />

iT-AUSTRIA Rechenzentrum GmbH<br />

Die iT-AUSTRIA Rechenzentrum GmbH wurde im<br />

Jahr 1998 gegründet und betreibt <strong>das</strong> Rechenzentrum<br />

für die Bank Austria Creditanstalt.<br />

Die Leistungen der iT-AUSTRIA umfassen:<br />

� Betrieb des Rechenzentrums, auf allen wesentlichen<br />

Systemplattformen Systementwicklung für die einzelnen<br />

Rechnersysteme<br />

� Betrieb des nationalen Netzwerkes in Österreich<br />

� Betrieb des internationalen Netzwerkes sowohl für<br />

die Bank Austria Creditanstalt Gruppe als auch für<br />

die HVB-Gruppe<br />

Entwicklung iT-Austria Rechenzentrumskosten für BA-CA<br />

136 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

Mio €<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

� Betrieb der lokalen Netze an den Standorten in<br />

Österreich<br />

� Telefonie – die iT-AUSTRIA ist Telefon-Provider für<br />

die Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />

� Consulting- und Support-Services für Projekte.<br />

iT-Austria Rechenzentrum GmbH<br />

Eigentümer: Bank Austria Creditanstalt 61,3 %<br />

Konsolidierung „at equity“ Erste Bank 25,3 %<br />

S-Sparkassenholding GmbH 12,5 %<br />

Funktionstöchter & Diverse 0,9 %<br />

Umsatz 2003 Gesamt: 223,1 Mio €<br />

Hiervon BA-CA- und HVB-Gruppe 143,7 Mio €<br />

Kostenreduktion<br />

Entsprechend den Vorgaben aus dem Konzern wurde<br />

auch in der iT-AUSTRIA <strong>das</strong> straffe Programm zur<br />

Senkung der Kosten forciert weitergeführt. Durch<br />

umfangreiche Maßnahmen im eigenen Haus konnte<br />

trotz Übernahme der Windows-Systementwicklung<br />

aus der WAVE und trotz Erweiterungen des<br />

Leistungsumfanges <strong>das</strong> Abrechnungsvolumen gegen<strong>über</strong><br />

der Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />

wesentlich reduziert werden.<br />

180,8 179,7<br />

154,5<br />

137,9<br />

131,4<br />

–24%<br />

2000 2001 2002 2003 2004


Projekt „New Phone“<br />

Die Installation der neuen Telefonanlagen in den<br />

Filialen der BA-CA sind flächendeckend erfolgt. Insgesamt<br />

wurden 420 vernetze Systeme österreichweit<br />

in einem Zeitraum von 16 Monaten umgestellt<br />

und dadurch mit der nunmehr einheitlichen Konzern-Rufnummer<br />

050505 versorgt.<br />

Neue Generation von Großrechnern<br />

Beginnend mit September 2003 erfolgte in der iT-<br />

AUSTRIA die Umrüstung der Großrechner auf die<br />

neueste Generation, genannt „T-Rex“. Diese Maßnahme<br />

gewährleistet nicht nur die Erfüllung künftiger<br />

Anforderungen der Benutzer, sondern bietet<br />

auch eine deutliche Kostenreduktion je Leistungseinheit.<br />

Abwehr von Viren<br />

Im Jahr 2003 traten Viren verstärkt auf. An Spitzentagen<br />

wurden bis zu 68.000 mit Viren behaftete<br />

Mails verzeichnet. In allen Fällen gelang es, ein Eindringen<br />

dieser Viren in <strong>das</strong> Netzwerk der BA-CA zu<br />

verhindern. Diesem Thema wird auch in Zukunft<br />

verstärktes Augenmerk zu widmen sein. In diesem<br />

Zusammenhang wurden im Herbst auf Grund von<br />

Warnungen durch Microsoft mehrmals sicherheitsrelevante<br />

Systemmodifikationen in kürzester Zeit auf<br />

alle Windows-Server ausgebracht.<br />

Zahlungsverkehr Konzern<br />

Im Jahr 2003 wurden 313 Mio beleglose und beleghafte<br />

In- und Auslandszahlungen mit 303 MitarbeiterInnen<br />

bewältigt (siehe Grafik). Gemessen an der<br />

rückläufigen Personalkapazität errechnet sich eine<br />

Produktivitätssteigerung um rd. 5 %. Seit dem<br />

Zusammenschluss von Bank Austria und Creditanstalt<br />

im Jahr 1998 ergab sich eine Personalreduktion<br />

um 40 % (im Teilbereich Transaktionsabwicklung<br />

33 %). Der Rückgang der Transaktionen von 2002<br />

auf 2003 spiegelt <strong>das</strong> Ende der 2-Marken-Strategie<br />

wider.<br />

Zur Effizienzsteigerung in der beleghaften Abwicklung<br />

wurde im Jahr 2003 ein neues AZV-Beleg-<br />

Scanner-System nach dem neuesten Stand der Technik<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

Durch die Verordnung EU 2560/2001 sind die Banken<br />

in der Europäischen Union gezwungen, grenz<strong>über</strong>-<br />

Teilbereich Transaktionsabwicklung Entwicklung Stückanzahl zu Personenstände<br />

IZV-beleglos<br />

IZV-beleghaft<br />

AZV/AZV-Schecks<br />

Personalveränderung<br />

Stückzahl in Millionen Personenjahre<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

454<br />

437<br />

405<br />

388<br />

357<br />

303<br />

283<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004/e<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

137


schreitende Überweisungen innerhalb der EU bis<br />

12.500 € zum Preis einer entsprechenden Inlands<strong>über</strong>weisung<br />

abzuwickeln. Zur Kostenreduktion hat<br />

die Euro Banking Association (EBA) die Inititative<br />

STEP2 (=Straight Through Euro Payments) entwickelt,<br />

der die Bank Austria Creditanstalt bereits 2001 beigetreten<br />

ist. Als Pilotbank für STEP2 hat die Bank<br />

Austria Creditanstalt wesentlich zur erfolgreichen<br />

Umsetzung beigetragen (seit Frühjahr 2003 im Echtbetrieb).<br />

Ziel dieser Initiative ist, grenz<strong>über</strong>schreitende<br />

Zahlungen innerhalb der EU zu standardisieren,<br />

um eine vollautomatische Abwicklung zu erreichen.<br />

Der Zugriff auf (Beleg-)Image-Daten konnte kundenfreundlich<br />

in die neue Release von BusinessNet<br />

(=Firmenkunden-Internet-Portal) integriert werden.<br />

Für die Division Organisation/IT wurde <strong>das</strong> Berichtswesen<br />

der Service Level-Agreements (SLAs) in einem<br />

eigens dafür aufgesetzten Projekt standardisiert und<br />

ergänzend ein Ampelstatus eingeführt. Daraus<br />

ergibt sich eine monatliche, kumulierte Aufstellung<br />

und damit eine verbesserte Transparenz in der Division.<br />

Um <strong>das</strong> gemeinsame Qualitätsverständnis zu<br />

stärken, wurden v.a. MitarbeiterInnen des Vertriebs<br />

eingeladen, sich im Rahmen der „ZV-Tage der offenen<br />

Tür“ <strong>über</strong> Produktionsabläufe, neue ZV-Technologien<br />

bzw. -Strategien und Ansprechpartner im<br />

Ressort zu informieren.<br />

Treasury & Securities Services<br />

Die Schwerpunkte des Ressorts Treasury & Securities<br />

Services lagen 2003 einerseits auf der weiterführenden<br />

konsequenten Umsetzung qualitätsverbessernder<br />

Maßnahmen, anderseits, als einer der hauptbetroffenen<br />

Bereiche des Hauses, auf den Projekten<br />

GEOS und ISIN. Dar<strong>über</strong> hinaus gelang es durch<br />

konsequentes Kostenmanagement, die Betriebskosten<br />

zum Vorjahr um 7 % zu reduzieren und damit<br />

einen guten Beitrag zum Kostenziel der Bank zu<br />

erbringen.<br />

Im Fokus der Qualitätskriterien standen vor allem<br />

die Reduzierung von kundenwirksamen Abrechnungsstorni<br />

sowie die Rechtzeitigkeit der Abrechnungen,<br />

wobei in beiden Dimensionen deutliche<br />

138 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

Verbesserungen erreicht wurden. Eine positive<br />

Bestätigung erfuhr die Treasury-Abwicklung durch<br />

die Verleihung des „Award for Excellence“ für unsere<br />

US-$-Abwicklung durch die Bank of New York.<br />

Mit 22.April 2003 wurde der neue Primärschlüssel<br />

ISIN ( International Securities Identification Number)<br />

für alle Wertpapiere verbindlich eingeführt. Damit<br />

verlor die bisherige 6-stellige Wertpapierkennnummer<br />

ihre Gültigkeit, was eine umfangreiche Analyse<br />

und Adaptierung aller außenwirksamen Belege und<br />

Schnittstellen erforderlich machte. Die Umstellung<br />

verlief erfolgreich ohne Auswirkungen auf unsere<br />

Kunden.<br />

Das eigentliche Schwerpunktprojekt des Jahres aber<br />

war GEOS, wo der Fachbereich vor allem in den<br />

Bereichen Prozesse, Test und Training gefordert war.<br />

So wurden nur für <strong>das</strong> Back-office 1.400 Testfälle<br />

definiert und in mehreren Testzyklen durchgeführt<br />

und abgenommen. Bis Jahresende wurden bereits<br />

80 Mitarbeiter, sowohl durch interaktive Lernprogramme,<br />

aber auch in ressortintern entwickelten<br />

und durchgeführten Tagesseminaren auf <strong>das</strong> neue<br />

System vorbereitet. Die erfolgreiche Einführung des<br />

Systems im Jahr 2004 bildet die Grundlage für die<br />

Absicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit<br />

im Geschäftsfeld Wertpapier, sowohl für die Qualitäts-<br />

und Produktivitätssteigerung, als auch für<br />

künftige Kooperationen in der WP-Abwicklung.<br />

Das Projekt GEOS – mit Qualität<br />

zum Erfolg<br />

Unmittelbar nach dem erfolgreichen Abschluss der<br />

großen Integrationsprojekte (zuletzt des Projekts<br />

„BzE“ nahmen wir die Einführung von GEOS (Global<br />

Entity Online System) in Angriff.<br />

Bei GEOS handelt es sich um ein hochmodernes<br />

real-time/online EDV-System für die Wertpapierabwicklung,<br />

<strong>das</strong> in Verbindung mit den Systemen des<br />

Treasury den Handel mit Wertpapieren an derzeit 50<br />

Börsen ermöglicht. Dieses Abwicklungssystem<br />

unterstützt <strong>das</strong> immer komplexer werdende und<br />

vielschichtige Wertpapier-Geschäft durch seine signifikante<br />

Qualitätssteigerung in der Wertpapier-


Abwicklung/-Verwahrung und der Kundenbetreuung.<br />

Die raschen Durchlaufzeiten und die erhöhte<br />

Betriebssicherheit gepaart mit der Prozessoptimierung<br />

in den Arbeitsabläufen sowie der Verkaufsunterstützung,<br />

birgt Potenzial für deutliche Qualitätssteigerungen<br />

und gleichzeitig Kostenvorteile.<br />

Die Entwicklungsschritte der Bank Austria Creditanstalt<br />

zum wichtigsten Player in CEE werden durch<br />

den Einsatz von GEOS zusätzlich unterstützt. Somit<br />

ist der Umstieg auf dieses moderne Marktstandardprodukt<br />

der nächste konsequente Schritt in der<br />

Gesamtbankstrategie der BA-CA. Denn GEOS kann<br />

den immensen Anforderungen entsprechen –<br />

primär zum Nutzen unserer Kunden.<br />

Konzern-Security-Office<br />

Der Verantwortung der BA-CA für die Regionen<br />

Österreich und CEE Rechnung tragend, wurde im<br />

Bereich Sicherheit die KSO (Konzern-Security-Office)<br />

in die Gesamtbankorganisation integriert. Kernkompetenz<br />

dieser neuen Einheit ist die Schaffung<br />

geeigneter Rahmenbedingungen für die Planung,<br />

Umsetzung und Aufrechterhaltung der Sicherheit<br />

(Informations-, Gebäude- und Personensicherheit)<br />

der BA-CA und in den CEE-Ländern.<br />

Dazu gehört insbesondere die Verantwortung für<br />

die Umsetzung der Sicherheitspolitik durch Aufbau,<br />

Pflege und Qualitätssicherung der Sicherheitsorganisation<br />

und -architektur, durch die Initiierung von<br />

notwendigen Sicherheitsmaßnahmen/-projekten<br />

sowie durch die Durchführung von Sicherheits<strong>über</strong>prüfungen<br />

(Audits). Die KSO ist somit Ansprechpartner<br />

zum Thema Sicherheit für die Unternehmensbereiche<br />

der BA-CA sowie deren In- und Auslandstöchter<br />

und nimmt primär eine koordinative<br />

Rolle in den Themenbereichen der Sicherheit ein.<br />

DOMUS Facility Management<br />

2003 hat sich die BA-CA Facility-Tochter primär zum<br />

Ziel gesetzt, mit einer umfassenden, gebündelten<br />

Produkt- und Servicepalette rund um die Immobilie<br />

der beste Facility-Management-Dienstleister für die<br />

BA-CA zu sein. Der effiziente Einsatz zur Verfügung<br />

stehender Ressourcen spielt insbesondere in der<br />

Bankenwelt eine immer größere Rolle und wird in<br />

der BA-CA weiterhin intensiv betrieben und vertieft.<br />

Die Konzentration auf Kernkompetenzen wird in<br />

diesem Zusammenhang immer wichtiger, um im<br />

Wettbewerb bestehen zu können.<br />

Professionelles Facility Management bringt der BA-<br />

CA Gruppe den Vorteil der vollen Konzentration auf<br />

<strong>das</strong> Kerngeschäft, der Kosten-, und Leistungstransparenz<br />

und letztendlich einer umfassenden Kostenreduktion.<br />

Ein Meilenstein hinsichtlich Straffung und Optimierung<br />

der Strukturen und Prozesse insbesondere im<br />

Bau-, und Immobilienbereich wurde mit der Integration<br />

der 100 %-Tochter Domus Plan in die<br />

DOMUS FM erreicht. Die rechtliche und organisatorische<br />

Eingliederung der Domus Plan erfolgte rückwirkend<br />

mit 1.1.2003. In den Geschäftsfeldern<br />

Gastronomie sowie Copy-, Archiv- und Lagerservice<br />

wurden erfolgreich personelle, strukturelle und<br />

organisatorische Weichen gestellt. Parallel dazu startete<br />

die DOMUS FM <strong>das</strong> Gastronomie-Projekt<br />

domus bistro, ein innovatives, kundenorientiertes<br />

und auf modernste Ernährungserkenntnisse gegründetes<br />

Konzept für die Mittagstisch-Verpflegung.<br />

Synergien durch Flächenreduktion konnten durch<br />

die Zusammenlegung von vierundzwanzig Filialen<br />

optimal genutzt werden.<br />

Im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 ist es gelungen, den Verwaltungsaufwand<br />

inklusive primären Raumaufwand im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Mio € zu senken.<br />

Hohe unternehmerische Flexibilität und Optimierung<br />

von Arbeitsprozessen, Reduktion der Fertigungstiefe,<br />

Forcierung weiterer Kostensenkungen,<br />

strategische Kooperationen und damit die Konzentration<br />

auf primäre Steuerungs- und Kontrolltätigkeit<br />

sind erklärte Ziele der DOMUS FM für 2004.<br />

Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />

139


Nach der erfolgreichen Integrationsarbeit in den vergangenen<br />

Jahren lag der Schwerpunkt der Personalarbeit<br />

in Österreich im Jahr 2003 in der zielstrebigen<br />

Umsetzung der weiteren Personalstands- und<br />

aufwandsreduktionen (vgl. Kapitel Kostenentwicklung,<br />

Seite 128 ff.), bei gleichzeitig<br />

konsequenter Produktivitäts-<br />

Aufwandsreduktion und<br />

Produktivitätssteigerung steigerung. Diese Ziele konnten<br />

stehen im Mittelpunkt<br />

einerseits durch Nutzung der<br />

natürlichen Fluktuation und den<br />

gezielten Einsatz sozialverträglicher Personalanpassungsinstrumente,<br />

wie z.B. Altersteilzeit und Frühpensionierungen,<br />

und andererseits durch die kontinuierliche<br />

Nachwuchssicherung, gezielte Weiterbildung<br />

und Bindung der Mitarbeiter erreicht werden.<br />

Der Schwerpunkt der Personalarbeit in der Region<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE) lag auch 2003 in<br />

der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und der<br />

Kostenreduktion. Die Herausforderung bestand darin,<br />

in der Gesamtregion Personaleinsparungen zu<br />

erzielen, während in definierten Wachstumsmärkten<br />

durch selektive Personalstandserhöhungen gezielt<br />

investiert wurde.<br />

Durch den Abbau von weiteren rund 1.460 Mitarbeitern<br />

in den Integrationsprojekten in Polen, Bulgarien<br />

und Kroatien wurde die Grundlage für eine<br />

weitere Reduktion des Personalaufwands in CEE<br />

geschaffen. Diese Integrations- und Reorganisationsprojekte<br />

wurden durch Change-Management-<br />

Maßnahmen begleitet.<br />

Ein Beispiel für eine besonders erfolgreiche Kooperation<br />

ist die Zusammenarbeit zwischen der bulgarischen<br />

Bank Biochim und der BA-CA in Österreich.<br />

Unter dem Motto „best of both worlds“ wurde <strong>das</strong><br />

vorhandene Know-how aus Österreich genutzt und<br />

an die lokalen Bedürfnisse angepasst. Durch umfassende<br />

Information wurden die Mitarbeiter auf die<br />

140 Human Resources<br />

Human Resources<br />

Veränderungen vorbereitet, um sicherzustellen, <strong>das</strong>s<br />

sie sich auch weiterhin mit vollem Engagement dem<br />

operativen Geschäft und den Kundenbeziehungen<br />

widmen können.<br />

Um die Zusammenarbeit und internationale Vernetzung<br />

der Personalmanager innerhalb des CEE-Netzwerks<br />

weiter auszubauen, wurden einheitliche Standards<br />

und Richtlinien für die Personalarbeit implementiert,<br />

der Erfahrungsaustausch durch regelmäßige<br />

Human Resource-Konferenzen und Treffen<br />

der Bildungsmanager sowie gegenseitige Erfahrungsaufenthalte<br />

intensiviert.<br />

Staffing<br />

Neben der Anpassung der Personalkapazität an die<br />

veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

ist es notwendig, die Zukunft der Bank auch personell<br />

– sowohl in Österreich als auch in Osteuropa –<br />

nachhaltig zu sichern.<br />

Recruiting<br />

Dementsprechend lag der Schwerpunkt der Recruiting-<br />

Politik im Jahr 2003 in der Aufnahme junger Absolventen<br />

von Universitäten und Fachhochschulen für<br />

unsere anspruchsvollen Inlands- und Osteuropa-<br />

Traineeprogramme. Insbesondere für den Aufbau<br />

und zur Sicherstellung der zukünftig notwendigen<br />

Managementkapazität in Osteuropa<br />

wurde <strong>das</strong> Traineepro-<br />

Kontinuierliche Nachwuchsgramm<br />

„International Career“<br />

sicherung für die Bank von<br />

erfolgreich implementiert. Durch morgen<br />

fachliche Ausbildung und gezieltes<br />

Managementtraining werden die Trainees auf<br />

die Übernahme eigenverantwortlicher Tätigkeiten<br />

als Expatriates in den Tochterbanken vorbereitet. Im<br />

Jahr 2004 werden die ersten Absolventen des<br />

Traineeprogramms operative Funktionen in osteuropäischen<br />

Tochterbanken <strong>über</strong>nehmen.


Neben jungen Schulabgängern für den direkten Einsatz<br />

im Vertrieb begann dar<strong>über</strong> hinaus auch im<br />

Jahr 2003 wieder eine Lehrlingsklasse ihre Ausbildung<br />

in der BA-CA.<br />

Um die zunehmende Anzahl an Bewerbungen konzernweit<br />

noch schneller und effizienter bearbeiten<br />

zu können, wurde ein völlig<br />

neuartiges webbasiertes Bewer-<br />

www.ba-ca.com >><br />

berverwaltungssystemeinge- Jobs & Karriere<br />

führt. Sämtliche Recruitingprozesse<br />

– von der Online-Bewerbung auf der Homepage<br />

bis hin zur Vertragserstellung – werden <strong>über</strong><br />

dieses System elektronisch bearbeitet und dokumentiert.<br />

Personalmarketing – Schwerpunkt<br />

Osteuropa<br />

Im Personalmarketing konzentrierte sich die BA-CA<br />

auch im Jahr 2003 auf ihr Image als Arbeitgeber im<br />

Zukunftsmarkt Osteuropa. Unter dem Schlagwort<br />

„Führungsnachwuchs für den Osten“ verfolgt<br />

die Bank <strong>das</strong> Ziel, durch gezieltes Sponsoring der<br />

„Meisterklasse Osteuropa“ und des „Joszefs-Programms“<br />

an der Wirtschaftsuniversität Wien Spitzenabsolventen<br />

zu gewinnen, die ihre berufliche<br />

Herausforderung in den CEE-Ländern sehen und<br />

dafür auch die sprachlichen Voraussetzungen mitbringen.<br />

Um einen möglichst frühzeitigen grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />

Kontakt zu den Absolventen herzustellen,<br />

hat die BA-CA auch 2003 wie bereits schon in den<br />

Vorjahren Praktika in den CEE-Tochterbanken vergeben<br />

und umgekehrt Studenten aus CEE zu Praktika<br />

in Österreich eingeladen.<br />

Mitarbeiterbindung durch<br />

Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Um in Zeiten umfangreicher struktureller und personeller<br />

Anpassungsmaßnahmen regelmäßig ein<br />

aktuelles Stimmungsbild zu erhalten, ist – neben<br />

Kunden- und Marktstudien – seit bereits 3 Jahren<br />

die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen ein<br />

fester Bestandteil des umfassenden in- und externen<br />

Monitorings der BA-CA.<br />

Lag in den ersten Jahren der Fokus vorerst auf der<br />

Erhebung der allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit,<br />

so hat sich daraus in der Zwischenzeit eine großangelegte<br />

bankweite Mitarbeiter-Mehrthemenumfrage<br />

entwickelt, die es sämtlichen Entscheidungsträgern<br />

aus den diversen Geschäftsbereichen der Bank<br />

ermöglicht, die Meinung aller Mitarbeiter oder ausgewählter<br />

Mitarbeitergruppen zu spezifischen Projekten<br />

oder Spezialthemen abzufragen.<br />

Eine <strong>über</strong> die Jahre hinweg stabile Beteiligung von<br />

rund 61% belegt sowohl die hohe Akzeptanz dieses<br />

Instruments als auch <strong>das</strong> hohe Interesse der Mitarbeiter<br />

an der Bank, mit der sich<br />

die Belegschaft laut Umfrageer-<br />

Hohe Leistungsbereitschaft<br />

gebnis 2003 sehr verbunden<br />

und Kundenorientierung<br />

fühlt: Dies drückt sich nicht nur der Mitarbeiter<br />

in einer <strong>über</strong>durchschnittlichen<br />

Leistungsbereitschaft und Kundenorientierung aus,<br />

sondern auch im Gefühl des Stolzes, für <strong>das</strong> größte<br />

Geldinstitut Österreichs zu arbeiten, sowie in einer<br />

sehr hohen Zufriedenheit mit den generellen<br />

Arbeitsbedingungen in der BA-CA.<br />

Development<br />

Der nationale und internationale Wettbewerb sowie<br />

die immer schneller und komplexer ablaufenden Veränderungsprozesse<br />

erfordern fachlich und persönlich<br />

hoch qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte.<br />

Um sicherstellen, <strong>das</strong>s den Mitarbeitern und<br />

Führungskräften Qualifikationen und Kompetenzen<br />

vermittelt werden, die die Bewältigung der steigenden<br />

Anforderungen in einem sich stetig wandelnden<br />

Umfeld und damit die Umsetzung der Gesamtbankstrategie<br />

in allen Geschäftsbereichen und<br />

Regionen gezielt unterstützen, wurden im Jahr<br />

2003 die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten in<br />

Österreich und Osteuropa intensiviert und stärker<br />

vernetzt, die Personalentwicklung neu gestaltet und<br />

<strong>das</strong> Management Development-Programm weiter<br />

entwickelt.<br />

Human Resources<br />

141


Training<br />

Mit höchster Produkt- und Dienstleistungsqualität<br />

will die BA-CA an der Spitze des Wettbewerbs bleiben.<br />

Dementsprechend lag der Ausbildungsschwerpunkt<br />

der Bank in Österreich im Jahr 2003 mit<br />

rund 67 % aller Bildungsmaßnahmen in der Intensivierung<br />

des fachlichen Know-how unserer Kundenberater<br />

und der konsequenten Ausrichtung auf die<br />

aktuellsten Kunden- und Marktanforderungen.<br />

Neben einer intensiven zentralen Ausbildung erhalten<br />

die Betreuer zusätzlich aktuellste Fachinformationen<br />

und Produktkenntnisse in dezentralen Trainings vor<br />

Ort nach dem „Just-In-Time-Prinzip“, um unseren<br />

Kunden auch in Zeiten des ständigen Wandels eine<br />

Top-Beratungsperformance bieten zu können.<br />

Unterstützend wurde im vergangenen Jahr mit der<br />

„BA-CA-Lernwelt“ eine neues E-Learning-Tool realisiert.<br />

Über <strong>das</strong> Träger-Medium Intranet ermöglicht<br />

diese Lernplattform allen Mitarbeitern weitgehend<br />

zeitunabhängig ein Abrufen von Lernprogrammen,<br />

Selbsttests und Übungsmöglichkeiten von jedem<br />

Arbeitsplatz der Bank aus.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus laufen bereits intensive Trainingsvorbereitungen<br />

für die Implementierung der Vorschriften<br />

gemäß den neuen Basel II-Eigenkapitalrichtlinien.<br />

63.600 Bildungstage für …<br />

142 Human Resources<br />

Sprach-/EDV-Ausbildung 6%<br />

Persönlichkeitsbildung 10%<br />

Managementausbildung<br />

17%<br />

Fach- und<br />

Verkaufsausbildung 47%<br />

Basisausbildung 20%<br />

In Zentral- und Osteuropa lag der Fokus der<br />

BA-CA-Bildungsaktivitäten darin, in allen Regionen<br />

ein „high quality training“ als Unterstützung für die<br />

Geschäftsbereiche zu etablieren.<br />

Durch die Einführung von Standards für die lokale<br />

Ausbildungsarbeit für strategisch wichtige Themen<br />

sowie durch <strong>über</strong>regionale Kooperationen und länder<strong>über</strong>greifende<br />

Seminare konnte ein gemeinsames<br />

Verständnis zum Thema Training geschaffen,<br />

der Know-how-Transfer durch stärkere Vernetzung<br />

und Zusammenwachsen der Bildungsaktivitäten<br />

zwischen Österreich und Osteuropa intensiviert und<br />

damit durch „shared production for local use“ die<br />

Effizienz im Bildungsbereich insgesamt gesteigert<br />

werden. Als Informationsplattform für die Bildungsmanager<br />

wurde unterstützend eine eigene<br />

Extranet-Seite entwickelt, auf der sich Seminare,<br />

Schulungsunterlagen und News befinden.<br />

Inhaltlich lagen die Schwerpunkte im CEE-Bereich<br />

im Jahr 2003 im Verkaufs- und Risikomanagementtraining<br />

sowie dem weiteren Aufbau von internen<br />

Trainern vor Ort. Dabei wurden die Regionen<br />

sowohl methodisch als auch fachlich durch die<br />

österreichischen Trainer unterstützt, so wurden z.B.<br />

im Rahmen der Risikomanagementausbildung ein<br />

Trainer-Seminar mit Seminarleitfäden, Schulungsun-


terlagen sowie ein E-Learning-Test zur Wissens<strong>über</strong>prüfung<br />

entwickelt. Eine systematische Ausbildung<br />

von Instruktoren (Ausbilder am Arbeitsplatz) rundete<br />

<strong>das</strong> Angebot ab.<br />

Personalentwicklung und Management<br />

Development<br />

Im Jahr 2003 wurde ein neues System der „Integrierten<br />

Personalentwicklung“ erstellt, <strong>das</strong> sich an<br />

den Zielen der Gesamtbank sowie dem daraus<br />

abgeleiteten Qualifikationsbedarf orientiert und<br />

damit ein wesentliches Instrument der Strategieumsetzung<br />

darstellt. Ziel ist die treffsichere Identifizierung<br />

der für Schlüsselpositionen in der Fach-,<br />

Führungs- und Verkaufslaufbahn am besten geeigneten<br />

Mitarbeiter, um sie – im Sinne einer strategischen<br />

Nachfolgeplanung – durch gezielte persönliche<br />

und fachliche Entwicklungsprogramme rechtzeitig<br />

auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten.<br />

Zusätzlich zu den bereits in den vergangenen Jahren<br />

in Österreich eingeführten anspruchsvollen Management<br />

Development-Programmen für die mittleren<br />

Managementebenen, die bisher von etwa 160<br />

Führungskräften erfolgreich absolviert wurden, hat<br />

die BA-CA im Jahr 2003 in Kooperation mit der<br />

Wirtschaftsuniversität Wien und der Warsaw School<br />

of Economics ein neues Management<br />

Development-Programm<br />

Sicherung der strategischen<br />

zur gezielteren Förderung von<br />

Führungskompetenz<br />

Top-Führungskräften mit divisions<strong>über</strong>greifendem<br />

und internationalem Managementpotenzial<br />

gestartet. Das Programm ist mit<br />

einem Postgraduate-MBA vergleichbar und deckt<br />

mit seinen Themenschwerpunkten Weltwirtschaft,<br />

CEE, Banking und Finance, Strategisches Management,<br />

internationales Marketing, Organizational<br />

Behaviour und Leadership sowie Transition Management<br />

<strong>das</strong> breite Wissensspektrum von Entscheidungsträgern<br />

in internationalen Konzernen ab.<br />

2003 haben bereits 20 Führungskräfte der zweiten<br />

und dritten Managementebene aus Österreich und<br />

CEE <strong>das</strong> Programm erfolgreich absolviert.<br />

Unter der Federführung des Bereichs „Human<br />

Resources CEE“ wurden in den osteuropäischen<br />

Tochterbanken erstmals einheitliche Standards für<br />

die Managemententwicklung implementiert. Auf<br />

Basis eines Kompetenz-Modells wurden Anforderungskriterien<br />

definiert, die einheitlich für die Auswahl<br />

von Managern eingesetzt werden. Für 2004 ist<br />

geplant, dieses Instrument weiter auszubauen und<br />

zur jährlichen Standortbestimmung mit Feedback<br />

sowie zur Entwicklungsplanung für Manager einzusetzen.<br />

Auch <strong>das</strong> erstmals 2003 eingesetzte<br />

„Management by Objectives“-System für Top-Executives<br />

baut auf diesem Modell auf.<br />

Health Center<br />

In der BA-CA hat die Erhaltung der Gesundheit der<br />

Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. An mehreren<br />

Standorten können sich die Mitarbeiter<br />

von einem hoch qualifi-<br />

Auch Gesundheit bringt<br />

zierten Mediziner- und Therapeu-<br />

Zinsen – signifikante<br />

tenteam verschiedener Fachrich- Reduktion von Mitarbeitertungen<br />

nach modernsten arbeits- Absenzen<br />

medizinischen Gesichtspunkten<br />

beraten und behandeln lassen. Bewegungs- und<br />

Ausgleichprogramme zu attraktiven Preisen runden<br />

<strong>das</strong> Angebot ab.<br />

Auch Mitarbeiter verbundener Unternehmen können<br />

die Leistungen des BA-CA-Health Centers nutzen,<br />

wodurch die Wirtschaftlichkeit maßgeblich verbessert<br />

wurde. Die Durchführung strenger Kosten-/<br />

Nutzenanalysen belegen, <strong>das</strong>s diese Investitionen zu<br />

einer signifikanten Reduktion der Mitarbeiter-<br />

Absenzen und externer Arztbesuche führten.<br />

Human Resources<br />

143


Das Ressort Group Marketing & Communications ist<br />

für <strong>das</strong> Marketing und die Marktkommunikation<br />

(Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Branding) der Bank<br />

Austria Creditanstalt (BA-CA) verantwortlich. Es<br />

unterstützt zudem den Vertrieb mit gezielten Kommunikationsmaßnahmen<br />

bei der Erreichung der festgesetzten<br />

Verkaufsziele. Die Schwerpunkte im Jahr<br />

2003: In der Markenkommunikation lag ein Schwerpunkt<br />

bei einer Stärkung der im Jahr 2002 eingeführten<br />

Marke „Bank Austria Creditanstalt“. Dazu<br />

gehört auch die weitere Filialumrüstung mit dem<br />

neuen Logo. Bis Ende 2004 wird der einheitliche Auftritt<br />

aller Filialen der Bank abgeschlossen sein. In der<br />

Öffentlichkeitsarbeit lagen die Schwerpunkte bei der<br />

Positionierung der Bank als starker Partner im erweiterten<br />

Europa und der kommunikativen Unterstützung<br />

beim Börsegang im Sommer des Jahres.<br />

Marketing<br />

Das Marketing unterstützt den Vertrieb in der<br />

Umsetzung und Vermarktung kundenbedarfsorientierter<br />

Produkte. Mit der ersten Kampagne des Jahres<br />

2003 setzte die BA-CA auf <strong>das</strong> Thema Bau- und<br />

Wohnfinanzierung. Dabei war der FlexibleKredit,<br />

der <strong>das</strong> Kundenbedürfnis „Flexibilität“ bei Finanzierungen<br />

erfüllt, Kern der Botschaft. Flexible Ratenzahlung,<br />

Laufzeit, Kredithöhe und Beratung ermöglichen<br />

es den Finanzierungskunden, in jeder Situation<br />

finanziell flexibel zu sein. Durch diese Kampagne<br />

konnte die BA-CA ihre Marktposition mit einem Plus<br />

von knapp vier Milliarden Euro Neukreditvolumen<br />

bei Finanzierungen kräftig ausbauen und klar <strong>über</strong><br />

dem Markt wachsen. Mitverantwortlich für den Verkaufserfolg<br />

war der Werbeauftritt mit der Comic-<br />

Familie „Barbapapa“. So konnte sich fast jeder<br />

zweite Seher eines TV-Werbeblocks an den BA-CA-<br />

Spot erinnern (Impact TV: 41%) und konkrete<br />

Details nennen. Die Printanzeige und der Hörfunk-<br />

Spot wurden zum jeweils stärksten Werbemittel<br />

ihrer Kategorie im Monat März gekürt.<br />

144 Kommunikation<br />

Kommunikation<br />

Vor dem Hintergrund der im Frühjahr 2003<br />

beschlossenen Pensionsreform legte die Bank einen<br />

weiteren Verkaufsschwerpunkt bei der Zukunftsvorsorge.<br />

Im Frühjahr wurde <strong>das</strong> Produkt „Vorsorge<br />

Plus“ mit staatlicher Förderung eingeführt, im Sommer<br />

„relaunched“ und im Spätherbst, kurz vor Senkung<br />

der staatlichen Prämie von 9,5 % (2003) auf<br />

9% (2004), nochmals in den Mittelpunkt der Marketing-<br />

und Verkaufsaktivitäten gestellt. Seit dem<br />

Start im April konnte die BA-CA mehr als 15.000<br />

Stück von VorsorgePlus-Plan und VorsorgePlus-Pension<br />

verkaufen.<br />

Im Bereich Sparen und Veranlagungen gab es im<br />

Jahr 2003 zwei Kampagnen. Mit der ErfolgsSpar-<br />

Kampagne, die zwischen April und August lief, setzte<br />

die BA-CA ein deutliches Signal in Richtung<br />

sicheres und ertragreiches Sparen und Veranlagen.<br />

Die attraktiven Zinsen des KapitalSparbuches, die<br />

mündelsicheren Pfandbriefe sowie die Vorteile der<br />

bis zu 4 % KESt-freien Wohnbau-Anleihen zeigten<br />

deutlich, <strong>das</strong>s die BA-CA ein attraktiver Partner<br />

beim Sparen und Veranlagen ist. Durch diese Kampagne,<br />

die von Anzeigen, TV-Spots und einer<br />

attraktiven Filialgestaltung unterstützt wurde, konnte<br />

die BA-CA ihre Position bei den Spareinlagen<br />

festigen und bei den Wohnbau-Anleihen sogar weiter<br />

ausbauen. Mit dem österreichischen Maler und<br />

Bildhauer Alfred Hrdlicka wurde die erfolgreiche<br />

KünstlerSparbuch-Serie rund um den Weltspartag<br />

auch im Jahr 2003 fortgesetzt.<br />

Zur Stärkung der Kundenbindung wurde <strong>das</strong> BonuspunkteProgramm<br />

2003 optimiert und weiterentwickelt.<br />

Bei der Produktauswahl wurde <strong>das</strong><br />

Hauptaugenmerk auf Markenprodukte gelegt. Das<br />

Herbst/Wintersortiment 2003 zeichnet sich als<br />

erfolgreichstes Prämiensortiment der BA-CA aus. In<br />

den ersten beiden Monaten wurden bereits mehr<br />

Produkte verkauft als bisher. Zentrales Anliegen im<br />

Rahmen des Kundenbindungsprogrammes „Club


Suxess“ ist die verstärkte Kundenbindung durch <strong>das</strong><br />

Angebot von bankfremden Mehrwertleistungen<br />

(„added value“) aus verschiedenen Interessensgebieten<br />

und durch Fokussierung auf <strong>das</strong> strategisch<br />

wichtige Thema Sicherheit.<br />

Ein wichtiges Kundensegment zur nachhaltigen<br />

Absicherung der Marktanteile ist <strong>das</strong> der Nachwuchskunden.<br />

Die BA-CA ist in dieser Altersgruppe<br />

sehr stark vertreten und hat diesen Markt auch<br />

2003 in Fortsetzung ihrer Tradition intensiv bearbeitet.<br />

Bei den Jugendlichen hat die BA-CA einen stabilen<br />

Kundenanteil, wobei auch hier <strong>das</strong> regionale<br />

Ost-West-Gefälle stark ausgeprägt ist. Die Mega-<br />

Card ist als selbständige Submarke positioniert,<br />

wobei der Fokus im Jahr 2003 auf „MegaCard cares<br />

for you“ lag. Eine eng damit verbundene Hauptstoßrichtung<br />

ist die Überleitung zu den ErfolgsKontopaketen<br />

und zum Club Suxess, die auch bei der<br />

Zielgruppe Studenten einen großen Schwerpunkt<br />

darstellte. Im Rahmen der beiden Kampagnen<br />

(Frühjahr und Sommer) für die Zielgruppe Studenten<br />

lag der Fokus primär bei der Kundenakquisition.<br />

Neben den Hauptschwerpunkten sorgten zahlreiche<br />

Nebenaktivitäten, wie zum Beispiel der Börsen-<br />

Grand-Prix, Studentenseminare und <strong>das</strong> Sommermailing,<br />

für hohe Attraktivität der StudentenKonten.<br />

Ganz im Sinne eines effektiven Customer Relationship<br />

Managements erfolgte im Juli 2003 der<br />

Relaunch des ehemaligen AktionärsClub Bank Austria<br />

unter der neuen Bezeichnung InvestorsCircle als<br />

Kommunikationsplattform für ihre Top-Privatkunden.<br />

Im Rahmen dieses exklusiven Kundenbindungsinstruments<br />

werden Kultur- und Fachveranstaltungen<br />

sowie eine Reihe von Vorteilen aus<br />

Kooperationsvereinbarungen angeboten. Der<br />

Anstieg der Mitgliedszahlen unterstreicht den Erfolg:<br />

Alleine im 2. Halbjahr 2003 haben 104 Kunden<br />

die Mitgliedschaft erworben. Für 2004 ist<br />

neben der österreichweiten Regionalisierung des<br />

InvestorsCircles ein verstärktes Engagement in Form<br />

eines tourlichen Dialoges zwischen Kundenbetreuer<br />

und Kunden vorgesehen.<br />

Die der BA-CA zugesprochene Kompetenz bei den<br />

Freien Berufen konnte gefestigt bzw. ausgebaut<br />

werden. Insbesondere haben dazu die eigens im<br />

Jahr 2003 installierten BetreuungsCenter für Freie<br />

Berufe beigetragen, in denen der Kunde individuelle<br />

und kompetente Beratung für den geschäftlichen<br />

wie auch den privaten Bereich erfährt. Ein Highlight<br />

im Angebot für Freie Berufe war 2003 die Schaffung<br />

eines eigenen Startpaketes zur Existenzgründung,<br />

<strong>das</strong> all jene Leistungen beinhaltet, die den<br />

Start in die Selbständigkeit ein wenig leichter<br />

machen. Einen besonderen Vorteil dieses Startpaketes<br />

stellt eine besonders günstige Finanzierung dar.<br />

Das erfolgreiche Generalthema des Markenauftrittes<br />

„Was wären die großen Erfolge ohne die kleinen“<br />

wurde auch 2003 durchgängig weitergeführt.<br />

Damit wurde weiterhin bei allen wesentlichen Imagefaktoren<br />

entscheidend gepunktet. Der sympathische<br />

Fernsehspot mit dem kleinen Sam und seiner<br />

Milchflasche wurde gleich zweifach ausgezeichnet.<br />

Marketing und Branding in CEE<br />

Die Tochterbanken der BA-CA in CEE treten großteils<br />

als „HVB Bank“ in Analogie zur Konzerndachmarke<br />

„HVB Group“ auf. Die rote Welle zwischen<br />

„HVB“ und „Bank“ deutet auf die Bedeutung der<br />

BA-CA als Kompetenzzentrum für die Region hin.<br />

Die Tochterbank in Polen stellt durch ihre Größe, die<br />

lokale Verankerung und den bestehenden starken<br />

Markennamen eine Ausnahme dar. Im November<br />

wurde entschieden, in Polen zukünftig als „Bank<br />

BPH“ aufzutreten. Das Erscheinungsbild dieser Marke<br />

ist aber analog zum Auftritt in CEE. Auch in Bulgarien<br />

und Kroatien ist die Bank mit starken lokalen<br />

Marken positioniert, die im Design an die CEE-Marke<br />

herangeführt werden.<br />

Der gesamte Medieneinkauf für die BA-CA und alle<br />

ihre CEE-Töchter erfolgt <strong>über</strong> eine Mediaagentur.<br />

Einheitliche Planungstools für sämtliche von der BA-<br />

CA geführten Länder erleichtern die Steuerung und<br />

die Vergleichbarkeit und ermöglichen die Nutzung<br />

von Synergien. Die zunehmende Fokussierung auf<br />

<strong>das</strong> Retailgeschäft wird durch einen vermehrten Einsatz<br />

von TV-Werbung unterstützt. Die Markenbe-<br />

Kommunikation<br />

145


kanntheit (brand awareness) konnte daher in der<br />

Region signifikant gesteigert werden. Insbesondere<br />

in der Slowakei, in Kroatien und in Bulgarien wurde<br />

die Positionierung stark gefestigt.<br />

Sponsoring<br />

Die BA-CA ergänzt ihre klassischen Werbe- und<br />

Marketingmaßnahmen durch ein umfangreiches<br />

Sport-, Sozial- und Kultursponsoringprogramm. Im<br />

Kultursponsoring ist die BA-CA in drei Bereichen<br />

aktiv: in der bildenden Kunst, der klassischen Musik<br />

und im Jazz. Im Rahmen dieser Schwerpunkte liegt<br />

<strong>das</strong> Hauptaugenmerk der BA-CA auf der Förderung<br />

des Nachwuchses. Mit rund 9.000 Objekten besitzt<br />

die BA-CA eine der bedeutendsten Sammlungen<br />

österreichischer Kunst seit 1945. Sie wird laufend<br />

durch den Ankauf von Werken junger, erfolgsversprechender<br />

Künstler erweitert. In der bildenden<br />

Kunst ist es wohl <strong>das</strong> BA-CA Kunstforum, <strong>das</strong> im<br />

Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht. In den<br />

20 Jahren seines Bestehens hat <strong>das</strong> BA-CA Kunstforum<br />

<strong>über</strong> 40 Ausstellungen gezeigt, die von <strong>über</strong><br />

4,5 Millionen Kunstinteressierten besucht wurden.<br />

In der klassischen Musik ist die Kooperation mit der<br />

Jeunesse hervorzuheben: Unter dem Motto „Bank<br />

und Noten“ steht die nunmehr dreißigjährige<br />

Kooperation mit der Musikalischen Jugend Österreichs.<br />

Auch bei diesem Sponsoringprojekt gilt der<br />

Grundsatz, Talente am Anfang ihrer Karriere zu fördern.<br />

Im Bereich Jazz unterstützt die Bank <strong>das</strong> Vienna<br />

Art Orchestra sowie den wohl bekanntesten<br />

Wiener Jazzclub, <strong>das</strong> Porgy & Bess.<br />

Im Bereich Sportsponsoring konzentriert sich die<br />

BA-CA auf die beiden Sportarten Tennis und Golf.<br />

Neben der CA-TennisTrophy im Oktober 2003,<br />

Österreichs größtem Hallentennisturnier, unterstützte<br />

die BA-CA im Jahr 2003 erstmalig die BA-CA<br />

Golf Open, Österreichs größtes Golfturnier.<br />

Seit Mitte der 90er Jahre weitet die BA-CA ihre<br />

Sponsoraktivitäten gemäß ihren Bankaktivitäten<br />

auch auf die Region Zentral- und Osteuropa aus.<br />

Das Projekt KunstRaumMitteleuropa hat die Förderung<br />

von jungen und in Westeuropa weniger<br />

146 Kommunikation<br />

bekannten Künstler aus CEE zum Ziel. Im Bereich<br />

der klassischen Musik fördert die Bank junge Musiker<br />

im Rahmen des Internationalen Musikforums<br />

Trenta.<br />

Public Relations<br />

Im Veranstaltungsbereich setzte die BA-CA die erfolgreiche<br />

Reihe „BA-CA EuropaForum“ fort. Zum vierten<br />

Mal konnten Top-Kunden der BA-CA mit hochkarätigen<br />

Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und<br />

Gesellschaft <strong>über</strong> die Zukunft des erweiterten Europas<br />

diskutieren. Rund 600 Gäste aus 16 Ländern<br />

kamen, um unter anderem die Vorträge von Henry<br />

Kissinger, Hans-Dietrich Genscher, Sir Peter Ustinov<br />

oder Wirtschaftsnobelpreisträger Robert A. Mundell<br />

zu hören. In den Bundesländern wurde der strategische<br />

Schwerpunkt im Eventmanagement unter <strong>das</strong><br />

Thema „Unternehmensfinanzierung im Wandel“<br />

und den Titel „Rating als Chance“ gestellt. Die BA-<br />

CA legte ihren Kunden ihr bankinternes Rating offen<br />

und zeigte ihnen Möglichkeiten auf, wie sie ihre<br />

Bonität optimal gestalten können.<br />

Der Bereich Kundenpublikationen und Internet wurde<br />

im Jahr 2003 erweitert. Das große Kundenmagazin<br />

„Bank Exklusiv“ kann, angereichert mit lokalen<br />

Inhalten, nun auch von den polnischen, tschechischen<br />

und kroatischen Kunden in Landessprache<br />

bezogen werden. Die im Zuge des Zusammenschlusses<br />

von Bank Austria und Creditanstalt neu<br />

erstellte Website wurde 2003 nochmals verbessert.<br />

Die Investitionen in Sicherheit und Service haben<br />

sich ausgezahlt; 2003 erhielt die BA-CA als erstes<br />

österreichisches Kreditinstitut <strong>das</strong> europäische E-<br />

Commerce-Gütezeichen.<br />

Der strategische Schwerpunkt der BA-CA auf die<br />

Region Zentral- und Osteuropa (CEE) hat die Pressearbeit<br />

der Bank durchs Jahr 2003 begleitet. Der Börsegang<br />

der BA-CA im Sommer sowie die Zweitnotiz<br />

in Warschau im Oktober 2003 waren Hauptthemen<br />

der Pressearbeit. Mit der Rückkehr an die Wiener<br />

Börse und dem Listing in Polen ist die CEE-Strategie<br />

der Bank vermehrt in den Fokus der internationalen<br />

Medien und der Kapitalmarktkommunikation gerückt.<br />

Die Positionierung der BA-CA als führende


Bankengruppe in der Region CEE stand im Mittelpunkt<br />

der PR-Maßnahmen. Zahlreiche Presseaktivitäten<br />

wurden rund um den Börsegang organisiert, wie<br />

beispielsweise mehrere Pressekonferenzen, eine<br />

internationale Pressereise nach Warschau und viele<br />

Einzelgespräche mit dem Vorstand. In Österreich<br />

startete die Bank eine verstärkte Pressearbeit in den<br />

Bundesländern. Durch diese Maßnahme konnte die<br />

Bank ihren Vorsprung in der Medienberichterstattung<br />

nochmals festigen. Mit einer Abdeckung von<br />

55 Prozent ist die BA-CA <strong>das</strong> Finanzinstitut, <strong>über</strong> <strong>das</strong><br />

am meisten in Österreich <strong>berichtet</strong> wird. Erfreulich ist<br />

dabei, <strong>das</strong>s die Bank mit einem Initiativquotienten<br />

von 57 Prozent eines der aktivsten Unternehmen in<br />

Österreich ist und die Themenführerschaft in ihrer<br />

Kommunikation nicht aus der Hand gibt. Damit<br />

erreicht die BA-CA knapp den Idealwert in der PR.<br />

Die internationale Pressestelle hat zur Vermarktung<br />

des CEE-Netzwerks ein umfassendes Paket von aufeinander<br />

abgestimmten Kommunikationsmaßnahmen<br />

entwickelt: von der Pressearbeit mit Pressekonferenzen<br />

und Interviews <strong>über</strong> spezielle CEE-Wirtschaftspublikationen,<br />

Kundenmagazine in Landessprache<br />

bis hin zu Top-PR-Events. Ein Resultat dieser<br />

Aktivitäten war die Auszeichnung der BA-CA als<br />

„Leading Bank“ in Zentral- und Osteuropa durch<br />

namhafte internationale Finanzmedien. So wurde<br />

die BA-CA zum dritten Mal nach 2000 und 2002<br />

vom britischen Monatsmagazin „The Banker“, <strong>das</strong><br />

zur renommierten Financial Times-Gruppe gehört,<br />

zur „Bank of the Year in CEE“ gewählt. Das anerkannte<br />

Fachmagazin „Euromoney“ zeichnete die<br />

BA-CA sogar zum vierten Mal in Folge als „Best<br />

Bank in CEE“ aus. Dazu kamen zahlreiche weitere<br />

Auszeichnungen in diversen Produktfeldern sowie<br />

Länder-Awards für die BA-CA-Tochterbanken in CEE.<br />

Interne Kommunikation<br />

Die interne Kommunikation setzte 2003 auf ein<br />

integratives Print-Konzept, <strong>das</strong> sich an aktive Mitarbeiter<br />

in Österreich und CEE genauso richtete wie<br />

an Karenzierte und Pensionisten. Eine breite Palette<br />

an Printmedien stand dabei zur Kommunikation für<br />

Themen der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter<br />

zur Verfügung.<br />

Das zentrale Medium für die österreichischen Mitarbeiter<br />

ist <strong>das</strong> Magazin „TEAMlive“, <strong>das</strong> in einer<br />

Auflage von 12.500 Stück mit einem Umfang von<br />

64 Seiten siebenmal erschien. Es bringt kompakte<br />

Informationen für unterschiedliche Dialoggruppen<br />

und fördert damit Integration und Identifikation. In<br />

Anlehnung an TEAMlive wurde eine eigene Pensionistenzeitschrift,<br />

„Aktiv“, aufgelegt. Sie soll die<br />

ehemaligen Mitarbeiter aller Vorgängerinstitute der<br />

BA-CA weiter ans Haus binden. Ehemalige Bankmitarbeiter<br />

sind im privaten Kreis wichtige Meinungsbildner<br />

für Bankthemen. Abgerundet wird <strong>das</strong><br />

Heft durch einen <strong>über</strong>aus beliebten Serviceteil <strong>über</strong><br />

die Pensionisten-Aktivitäten der BA-CA.<br />

Projektbegleitend und zur Vertiefung von Spezialthemen<br />

erschienen vier Ausgaben der Zeitschrift<br />

„Visionen“.<br />

Zur Kommunikation der CEE-Strategie und zur<br />

Unterstützung der Integration der Tochterbanken in<br />

CEE publizieren wir auf Deutsch und Englisch sechsmal<br />

jährlich die „CEE-Visionen“. Das Magazin ist<br />

<strong>über</strong>aus gut bei den Lesern in allen Ländern eingeführt<br />

und wird daher – nachdem die Integration<br />

nun weitestgehend abgeschlossen ist – als Netzwerkmedium<br />

für Österreich und CEE in neuem Layout<br />

weitergeführt. In Bulgarien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina,<br />

wo 2003 Integrationsprojekte<br />

liefen, wurden in Zusammenarbeit mit dem Integrationsmanagement/CEE<br />

und den lokalen Geschäftsleitungen<br />

begleitende „CEE-Visionen“ in der jeweiligen<br />

Landessprache und in Englisch publiziert.<br />

Die Online-Plattform „BA-CA GroupNet“, die allen<br />

Mitarbeitern in Österreich und CEE zugänglich ist,<br />

steht für aktuelle Informationen der Geschäftsleitungen<br />

und IR-relevante Themen in Deutsch und<br />

Englisch zur Verfügung.<br />

In einer Reihe von Führungskräfteveranstaltungen<br />

wurden die wichtigsten strategischen Themen – wie<br />

zum Beispiel der Börsegang – direkt kommuniziert.<br />

Kommunikation<br />

147


Wer Nachhaltigkeit als ein Unternehmensziel definiert,<br />

muss den Mut zu kleinen, manchmal mühsamen<br />

Schritten haben. Bei allen Gruppen ist Überzeugungsarbeit<br />

zu leisten, <strong>das</strong>s die gemeinsamen<br />

Bemühungen nicht nur den Sinn haben, eine tragfähige<br />

Basis für unsere Gesellschaft und künftige<br />

Generationen zu legen, sondern sich auch wirtschaftlich<br />

rechnen.<br />

Entsprechend der UNEP Erklärung sehen wir eine<br />

nachhaltige Entwicklung als unternehmerische Verpflichtung<br />

an. Dabei werden wirtschaftlicher Erfolg,<br />

Umweltschutz und soziale Verantwortung als komplementäre<br />

Kräfte verstanden,<br />

die für die langfristig positive Ent-<br />

Die BA-CA fördert Nachhaltigwicklung<br />

des Unternehmens und<br />

keit auch in CEE-Ländern<br />

der Gesellschaft gleichermaßen<br />

wichtige Faktoren darstellen. Auf<br />

Initiative der Bank Austria Creditanstalt, die sich diesen<br />

Werten selbstverständlich auch in den Wachstumsmärkten<br />

Zentral- und Osteuropas verpflichtet<br />

fühlt, plant die UNEP eine Task Force ins Leben zu<br />

rufen, die zum Ziel hat, die Berücksichtigung von<br />

Nachhaltigkeitsaspekten in den CEE-Ländern zu fördern.<br />

Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Beseitigung<br />

von Umwelt-Altlasten. Als einer der führenden<br />

Finanzierungspartner sind wir mit unserem Knowhow<br />

hier besonders gefordert und haben deshalb<br />

auch Experten in <strong>das</strong> EU-Forschungsprojekt CABER-<br />

NET (www.cabernet.org.uk) entsandt, <strong>das</strong> die Revitalisierung<br />

von so genannten Brownfields, <strong>das</strong> sind<br />

stillgelegte ehemalige Industriegründe, zum Ziel hat.<br />

Produktökologie<br />

Nachhaltigkeit – ein Prozess<br />

in kleinen Schritten<br />

Nachhaltigkeit ist auch ein maßgebliches Kriterium in<br />

den Kreditgrundsätzen der BA-CA. Das schließt die<br />

Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank, die für<br />

Projektfinanzierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

entwickelt wurden, genauso ein wie die<br />

148 Nachhaltigkeit – ein Prozess in kleinen Schritten<br />

Equator Principles, die die HVB Group und damit<br />

auch die BA-CA gemeinsam mit anderen internationalen<br />

Banken im Sommer 2003 unterschrieben hat.<br />

Diese freiwilligen Leitlinien gelten bei allen Projektfinanzierungen<br />

ab einem Investitionsvolumen von USD<br />

50 Mio. In der Bonitätsanalyse berücksichtigen wir<br />

Umweltaspekte seit längerem. Basel II wird <strong>das</strong><br />

Bewusstsein in der Branche stärken.<br />

Unser Umweltreferat unterstützt seit Jahren die<br />

Kreditreferenten und Risikomanager im Bereich<br />

Umweltrisikoprüfung. Neben den internen Schulungen<br />

bei den Kreditseminaren werden im Intranet<br />

Umweltinformationen und umweltrelevante Branchen-Checklisten<br />

zur Verfügung gestellt und Abfragen<br />

<strong>über</strong> Altlasten und Kontamination ermöglicht. Die<br />

Kyoto-Mechanismen sind für Banken eine große Herausforderung.<br />

Unser Haus hat bereits als erstes Referenzprodukt<br />

für den Handel mit CO2-Zertifikaten die<br />

Projektfinanzierung des Wasserkraftwerkes Tsankov<br />

Kamak in Bulgarien erfolgreich abgeschlossen<br />

(Gesamtvolumen 220 Mio €, Fertigstellung 2008). In<br />

CEE haben wir zahlreiche weitere umweltrelevante<br />

Großprojekte finanziert. In Bulgarien wird mit einem<br />

international syndizierten Bankkredit in Höhe von<br />

350 Mio € ein bestehendes Kohlekraftwerk erweitert<br />

und auf den umwelttechnisch modernsten Stand<br />

gebracht. Im Bereich der Wasserversorgung beteiligten<br />

wir uns an Projektfinanzierungen in Kroatien und<br />

Rumänien.<br />

Capital Invest Ethik Fonds<br />

Immer mehr Anleger sind daran interessiert, ihr<br />

Kapital nicht nur nach rein ökonomischen Kriterien<br />

anzulegen, sondern möchten damit auch einen Beitrag<br />

zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft leisten. Der seit August 2003<br />

angebotene Capital Invest EthikFonds orientiert sich<br />

an ethischen Kriterien nach dem österreichischen


Investmentfondsgesetz. Zusätzlich werden Ausschlusskriterien<br />

sowie Engagement der Unternehmen<br />

im Sozial- und Umweltbereich nach dem „Best<br />

of Class“-Ansatz berücksichtigt.<br />

Betriebsökologie<br />

Im Rahmen der internen Betriebsökologie und zur<br />

Steigerung der eigenen Ökoeffizienz werden vielfältige<br />

Aufgaben wahrgenommen, die ein ganzheitliches<br />

Nachhaltigkeitskonzept widerspiegeln. Ein<br />

Ansatzpunkt ist dabei <strong>das</strong> konsequente Monitoring<br />

der Verbrauchsdaten. Auch beim Entsorgungskonzept<br />

kommen wir dem Ziel einer maximalen Ausschöpfung<br />

des Sparpotenzials<br />

näher. Beim Einkauf (Büromateri-<br />

Enge Zusammenarbeit mit<br />

karitativen Organisationen im<br />

al, Geräte, Reinigungsmittel)<br />

Sinne sozialer Verantwortung<br />

fließen Umwelt<strong>über</strong>legungen als<br />

wesentliches Kriterium ein. Beim<br />

Projekt „Gesundes Büro“ wird bei der Wahl der Einrichtung<br />

und der Aufstellung der Büromöbel Wert<br />

auf Beachtung der neuesten ergonomischen<br />

Gesichtspunkte gelegt. Zur Koordination all dieser<br />

Aktivitäten gibt es ein so genanntes Nachhaltigkeitsnetzwerk,<br />

<strong>das</strong> alle Bereiche der BA-CA<br />

umspannt.<br />

Corporate Social Responsibility<br />

Als Sponsor zeigen wir soziale Kompetenz und<br />

nehmen an der Gesellschaft teil, deren positive<br />

Entwicklung wir nach besten Kräften zu fördern<br />

trachten. Wesentliche Aspekte sind Hilfestellung bei<br />

akuten Notsituationen im Inland und im Ausland<br />

sowie die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern<br />

und Organisationen wie z.B. mit der Caritas im<br />

Rahmen des BA-CA Familienfonds, mit dem Roten<br />

Kreuz, der Krebshilfe, der Kinderhilfe, „Licht ins Dunkel“<br />

oder „Rettet <strong>das</strong> Kind“, um nur einige von den<br />

vielen Organisationen zu nennen, die unterstützt<br />

werden. Im Versehrtensport wurde eine österreichweite<br />

Serie von Rollstuhltennisturnieren gesponsert.<br />

Der von der BA-CA gestiftete Preis für publizistische<br />

Leistungen im Dienste der Menschenrechte ging an<br />

die Obdachlosenzeitung „Augustin“. Auch die Tochterbanken<br />

engagieren sich auf diesem Gebiet.<br />

Diversity-Management<br />

Unter Diversity verstehen wir <strong>das</strong> Phänomen der<br />

Vielfalt, der positiven Berücksichtigung der Verschiedenartigkeit<br />

von Menschen im Hinblick auf<br />

Geschlecht, Herkunft, Sprache, ethnisch-kulturelle<br />

und religiöse Werte oder Familienstand. In der BA-<br />

CA ist Diversity in fünf Bereiche gegliedert: Gender,<br />

Kultur, Gesundheit, Generationen und Lebensweise.<br />

Im Zusammenhang mit dem Thema Gender wurde<br />

der „Gender-Ansatz“/Equality Management in die<br />

Ausbildung unseres Unternehmens integriert.<br />

Hauptschwerpunkt 2003 war – nach erfolgreichen<br />

Pilotprojekten – die Entwicklung und Implementierung<br />

eines neuen Mentoring-Programms. Das Programm<br />

ist in erster Linie für Frauen gedacht, um<br />

den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu<br />

erhöhen. Der Startschuss erfolgte im November<br />

2003. Der Matching-Prozess, <strong>das</strong> heißt <strong>das</strong> Zusammenfinden<br />

jedes Mentees mit ihrem/seinem persönlichen<br />

Mentor/Mentorin, ist bereits erfolgreich<br />

abgeschlossen. Dabei wurde darauf geachtet, <strong>das</strong>s<br />

die 50 Mentee/Mentor-Paare möglichst unterschiedlich<br />

nach Karriereebene, Geschlecht, Arbeitsbereich<br />

und Alter zusammengesetzt sind.<br />

Nicht nur auf Mitarbeiter, sondern auch auf Kunden<br />

mit Handicap nehmen wir besondere Rücksicht. Im<br />

heurigen Jahr wurde anlässlich des von der EU ausgerufenen<br />

Jahrs der Behinderten eine Status-quo-<br />

Erhebung <strong>über</strong> die Zugänglichkeit unserer Filialen<br />

durchgeführt. Es gelten nun Mindeststandards, die<br />

derzeit umgesetzt werden. Für den Diversity-<br />

Schwerpunkt „Lebensweise“ stehen gute Rahmenbedingungen<br />

für die work-life-balance im Mittelpunkt.<br />

So wurden im heurigen Jahr die Teilzeitmodelle<br />

weiter flexibilisiert. Zu den vielen familienorientierten<br />

Leistungen der Bank zählen unter anderem<br />

Betriebskindergärten an zwei Standorten, die<br />

besondere Betreuung der Mitarbeiter in Karenz<br />

sowie die Organisation von speziellen Veranstaltungen,<br />

Feriencamps und Sportkursen für die Kinder<br />

während der Sommerferien. Die BA-CA wurde 2003<br />

als Wiens frauen- und familienfreundlichstes Unternehmen<br />

ausgezeichnet.<br />

Nachhaltigkeit – ein Prozess in kleinen Schritten<br />

149


Konzernabschluss nach International<br />

Financial Reporting Standards (IFRS/IAS)<br />

Inhalt<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 156<br />

Bilanz zum 31.12.2003 157<br />

Entwicklung des Eigenkapitals 158<br />

Geldflussrechnung 159<br />

Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss<br />

Details zur<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Details zur Bilanz<br />

Zusätzliche IFRS/IAS-<br />

Informationen<br />

154 Konzernabschluss nach IFRS/IAS – Inhalt<br />

(1) Kapitalerhöhung der Bank Austria Creditanstalt AG 160<br />

(2) Unternehmenserwerbe und -veräußerungen 160<br />

(3) Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze 162<br />

(4) Zins<strong>über</strong>schuss 169<br />

(5) Kreditrisiko 169<br />

(6) Provisions<strong>über</strong>schuss 169<br />

(7) Handelsergebnis 170<br />

(8) Verwaltungsaufwand 170<br />

(9) Saldo sonstige betriebliche Erträge /Aufwendungen 170<br />

(10) Finanzanlageergebnis 170<br />

(11) Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 171<br />

(12) Ertragsteuern 171<br />

(13) Ergebnis je Aktie 171<br />

(14) Barreserve 172<br />

(15) Handelsaktiva 172<br />

(16) Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 172<br />

(17) Risikovorsorge zu Forderungen 175<br />

(18) Finanzanlagen 175<br />

(19) Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte 176<br />

(20) Sonstige Aktiva 177<br />

(21) Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden 178<br />

(22) Verbriefte Verbindlichkeiten 180<br />

(23) Handelspassiva 180<br />

(24) Rückstellungen 180<br />

(25) Sonstige Passiva 182<br />

(26) Nachrangkapital 182<br />

(27) Eigenkapital 182<br />

(28) Fair Values 183<br />

(29) Angaben zu nahe stehenden Personen und Unternehmen 184<br />

(30) Segmentberichterstattung 186


Risikobericht<br />

Informationen aufgrund<br />

österreichischen Rechts<br />

(31) Zinslose Aktiva 190<br />

(32) Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 191<br />

(33) Nachrangige Vermögensgegenstände 191<br />

(34) Fremdwährungsvolumina 191<br />

(35) Treuhandvermögen 191<br />

(36) Echte Pensionsgeschäfte 192<br />

(37) Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 192<br />

(38) Liste ausgewählter Beteiligungen/Konsolidierungskreis 192<br />

(39) Personal 194<br />

(40) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 194<br />

(41) Gesamtrisikomanagement 195<br />

(42) Operationales Risiko 204<br />

(43) Schwebende Rechtsrisiken 206<br />

(44) Kreditrisiko 207<br />

(45) Derivatives Geschäftsvolumen 207<br />

(46) Patronatserklärungen für Kredit- und Finanzinstitute 210<br />

(47) Österreichische Rechtsgrundlage 210<br />

(48) Organe 211<br />

(49) Dividenden<br />

(50) Wesentliche Unterschiede eines Konzernabschlusses nach IFRS/ IAS<br />

zu einem nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften<br />

211<br />

erstellten Konzernabschluss 212<br />

(51) Konsolidierte Eigenmittel und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis 215<br />

Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria Creditanstalt 217<br />

Bericht der Abschlussprüfer 218<br />

Bericht des Aufsichtsrates 220<br />

Hinweise<br />

Mit „Bank Austria Creditanstalt“, „BA-CA Gruppe“ oder „Bank Austria Creditanstalt Gruppe“ wird<br />

in diesem Bericht der Konzern bezeichnet. Soweit sich Angaben auf den Einzelabschluss der Muttergesellschaft<br />

beziehen, werden die Bezeichnungen „Bank Austria Creditanstalt AG“ oder „BA-CA AG“<br />

verwendet.<br />

Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten können<br />

geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten Rechnungsgrundlagen<br />

auftreten.<br />

Konzernabschluss nach IFRS/IAS – Inhalt 155


Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA Gruppe<br />

für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003<br />

156 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(Textzahlenverweis) 2003 2002 ± gegen<strong>über</strong> 2002<br />

Mio € Mio € Mio € in %<br />

Zinserträge 4.802 5.825 –1.024 –17,6<br />

Zinsaufwendungen – 2.626 – 3.519 893 – 25,4<br />

Zins<strong>über</strong>schuss (4) 2.176 2.307 –131 – 5,7<br />

Kreditrisiko (5) – 467 – 537 70 –13,0<br />

Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.709 1.770 – 61 – 3,4<br />

Provisionserträge 1.412 1.358 54 4,0<br />

Provisionsaufwendungen – 278 – 282 4 –1,4<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss (6) 1.134 1.076 58 5,4<br />

Handelsergebnis (7) 220 231 –11 – 4,7<br />

Verwaltungsaufwand (8) – 2.479 – 2.503 24 –1,0<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen (9) 18 –1 19 >100<br />

Betriebsergebnis 602 572 30 5,3<br />

Finanzanlageergebnis (10) 120 28 92 >100<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (11) –67 –88 21 – 24,1<br />

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/<br />

– 8 – 8 1 – 6,8<br />

Ergebnis vor Steuern 648 504 144 28,5<br />

Ertragsteuern (12) –155 –111 – 44 39,6<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss 493 393 100 25,4<br />

Fremdanteile am Jahres<strong>über</strong>schuss (2) –51 –84 33 – 39,5<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 442 309 133 43,0<br />

Kennzahlen<br />

2003 2002<br />

Ergebnis je Aktie (in €, verwässert und unverwässert) (13) 3,40 2,71<br />

RoE vor Steuern 12,8 % 10,6 %<br />

RoE nach Steuern 8,7 % 6,5 %<br />

RoE nach Steuern vor Abschreibung Firmenwert 12,4 % 10,2 %<br />

Cost/Income-Ratio 69,9 % 69,3 %<br />

Risk/Earnings-Ratio 21,5 % 23,3 %


Bilanz der BA-CA Gruppe zum 31. Dezember 2003<br />

Aktiva<br />

(Textzahlenverweis) 31.12. 2003 31.12. 2002 ± gegen<strong>über</strong> 31.12. 2002<br />

Mio € Mio € Mio € in %<br />

Barreserve (14) 2.286 1.824 462 25,3<br />

Handelsaktiva (15) 16.140 18.954 – 2.814 – 14,8<br />

Forderungen an Kreditinstitute (16) 25.130 29.558 – 4.428 – 15,0<br />

Forderungen an Kunden (16) 75.997 76.354 – 357 – 0,5<br />

– Risikovorsorge zu Forderungen (17) – 3.490 – 3.622 132 – 3,6<br />

Finanzanlagen (18) 15.910 17.976 – 2.066 – 11,5<br />

Sachanlagen (19) 1.120 1.177 – 57 – 4,9<br />

Immaterielle Vermögenswerte (19) 1.288 1.162 126 10,8<br />

Sonstige Aktiva (20) 2.674 4.586 – 1.912 – 41,7<br />

AKTIVA 137.053 147.968 – 10.915 – 7,4<br />

Passiva<br />

(Textzahlenverweis) 31.12. 2003 31.12. 2002 ± gegen<strong>über</strong> 31.12. 2002<br />

Mio € Mio € Mio € in %<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten (21) 39.133 41.033 – 1.900 – 4,6<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden (21) 53.824 56.562 – 2.738 – 4,8<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten (22) 17.399 19.992 – 2.593 – 13,0<br />

Handelspassiva (23) 8.560 10.504 – 1.944 – 18,5<br />

Rückstellungen (24) 3.422 3.490 – 68 – 1,9<br />

Sonstige Passiva (25) 3.118 4.673 – 1.555 – 33,3<br />

Nachrangkapital (26) 5.419 6.455 – 1.036 – 16,1<br />

Anteile im Fremdbesitz (2) 362 650 – 288 – 44,3<br />

Eigenkapital (27) 5.815 4.610 1.206 26,2<br />

PASSIVA 137.053 147.968 – 10.915 – 7,4<br />

Bilanz 157


Entwicklung des Eigenkapitals der BA-CA Gruppe<br />

Mio € Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bewertungs- Eigen-<br />

Kapital rücklagen rücklagen rücklagen kapital<br />

gem. IAS 39<br />

Stand 1.1.2002 829 2.177 2.148 – 279 4.875<br />

Konzernergebnis 309 309<br />

Ausschüttung – 116 – 116<br />

Veränderung der Währungsrücklage und übrige Veränderungen – 287 – 287<br />

Anteile am herrschenden Unternehmen – 161 – 161<br />

Auflösung Steuerabgrenzung auf Anteile<br />

an herrschenden Unternehmen<br />

– 23 – 23<br />

Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen IAS 39 13 13<br />

Stand 31.12.2002 829 2.016 1) 2.031 – 266 4.610<br />

1) Kapitalrücklage im Einzelabschluss der BA-CA AG 1.489 Mio €<br />

Mio € Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bewertungs- Eigen-<br />

Kapital rücklagen rücklagen rücklagen kapital<br />

gem. IAS 39<br />

Stand 1.1.2003 829 2.016 2.031 – 266 4.610<br />

Kapitalerhöhung 240 683 923<br />

Konzernergebnis 442 442<br />

Ausschüttung – 116 – 116<br />

Veränderung der Währungsrücklage – 233 – 233<br />

Anteile am herrschenden Unternehmen 38 38<br />

Übrige Veränderungen 26 26<br />

Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen IAS 39 126 126<br />

Stand 31.12.2003 1.069 2.737 2) 2.149 – 139 5.815<br />

2) Kapitalrücklage im Einzelabschluss der BA-CA AG 2.154 Mio €<br />

Mio € Cashflow-Hedge- AfS- Bewertungsrücklagen<br />

Rücklage Rücklage gem. IAS 39<br />

Stand 1.1.2003 – 263 – 3 – 266<br />

Zugänge – 45 7 – 38<br />

Abgänge 39 – 21 18<br />

Bewertungsänderungen 43 104 147<br />

Stand 31.12.2003 – 226 87 – 139<br />

158 Entwicklung des Eigenkapitals


Geldflussrechnung<br />

Mio € 2003 2002<br />

JAHRESÜBERSCHUSS<br />

Im Jahres<strong>über</strong>schuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und<br />

Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit<br />

493 393<br />

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen 877 1.064<br />

Veränderung der Personalrückstellungen und sonstiger Rückstellungen 196 239<br />

Veränderung anderer zahlungsunwirksamer Posten<br />

Veräußerungsgewinne und -verluste aus dem Abgang von immateriellen<br />

23 1.025<br />

Vermögensgegenständen, Sachanlagevermögen und Finanzanlagen – 95 –129<br />

ZWISCHENSUMME 1.494 2.592<br />

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer<br />

Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile<br />

Handelsaktiva 992 574<br />

Forderungen 3.347 14.861<br />

Sonstige Aktiva 418 –152<br />

Handelspassiva –3 –2.915<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden – 3.879 –11.540<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten – 2.511 – 2.856<br />

Sonstige Passiva – 933 365<br />

CASHFLOW AUS OPERATIVER TÄTIGKEIT –1.075 929<br />

Mittelzufluss aus der Veräußerung von<br />

Finanzanlagen 4.466 6.094<br />

Sachanlagen<br />

Mittelabfluss durch Investitionen in<br />

73 102<br />

Finanzanlagen – 2.594 – 7.540<br />

Sachanlagen – 484 – 449<br />

Mittelzufluss aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 175 104<br />

Mittelabfluss (saldiert mit Mittelzufluss) aus dem Erwerb von Tochterunternehmen – 37 – 92<br />

Sonstige Veränderungen 176 – 45<br />

CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT 1.775 –1.826<br />

Einzahlungen aus Kapitalerhöhung 905 0<br />

Dividendenzahlungen –116 –116<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten und sonstige Finanzierungstätigkeit –1.024 – 602<br />

CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT –235 –718<br />

ZAHLUNGSMITTELBESTAND ZUM ENDE DER VORPERIODE 1.824 3.428<br />

Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit –1.075 929<br />

Cashflow aus Investitionstätigkeit 1.775 –1.826<br />

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 235 – 718<br />

Einflüsse aus Wechselkursänderungen – 3 11<br />

ZAHLUNGMITTELBESTAND ZUM ENDE DER PERIODE 2.286 1.824<br />

ZAHLUNGEN FÜR STEUERN, ZINSEN UND DIVIDENDEN<br />

Gezahlte Ertragsteuern 67 1<br />

Erhaltene Zinsen 4.685 6.442<br />

Gezahlte Zinsen – 2.819 – 3.564<br />

Erhaltene Dividenden 107 41<br />

Geldflussrechnung 159


Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss<br />

der Bank Austria Creditanstalt<br />

(1) Kapitalerhöhung der Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Die a.o. Hauptversammlung der Bank Austria Creditanstalt beschloss am 20. Juni 2003 eine<br />

Kapitalerhöhung. Der Emissionspreis wurde am 8. Juli 2003 mit 29 € je Aktie festgelegt. Der<br />

Anteil der Hypovereinsbank AG, München, sank durch die Emission von 99,9 % auf 77,5 %.<br />

Seit 9. Juli 2003 notiert die Aktie im Prime Segment der Wiener Börse.<br />

Der Emissionserlös betrug 958 Mio €, die Emissionskosten betrugen 53 Mio €, der darauf<br />

entfallende Steuervorteil 18 Mio €, insgesamt hat sich <strong>das</strong> Eigenkapital durch die Kapitalerhöhung<br />

um 923 Mio € erhöht.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt notiert seit 14. Oktober 2003 als erstes ausländisches Unternehmen<br />

an der Warschauer Börse.<br />

(2) Unternehmenserwerbe und -veräußerungen<br />

Im Konsolidierungskreis der Bank Austria Creditanstalt ergaben sich gegen<strong>über</strong> dem Vorjahresabschluss<br />

folgende Veränderungen:<br />

Die BA/CA Asset Finance Limited, Glasgow, wurde am 30.9.2003 verkauft.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt hat von der HVB deren 18,95 %-Anteil an der Bank Przemyslowo-Handlowy<br />

PBK S.A., Krakau, erworben. Im Zuge dessen wurde die Restzahlung in der<br />

Höhe von 439 Mio € für den gesamten Regionenaustausch geleistet, der damit abgeschlossen<br />

ist. Ferner wurden 81,79 % an der Central profit banka d.d., Sarajewo, um 19,8 Mio € sowie<br />

ein 90 %-Anteil an der LEASEFINANZ Aktiengesellschaft, Wien, um rd. 15 Mio € sowie die<br />

restlichen 50 % an der Bank Austria Creditanstalt KFZ Leasing GmbH, Wien, um rd. 2,6 Mio €<br />

und an der Leasinggesellschaft CAC Leasing a.s., Prag, um rd. 26,4 Mio € und weitere 30 % zu<br />

der bisherigen Hälftebeteiligung an der CAC Leasing Slovakia a.s., Bratislava, um rd. 5,1 Mio €<br />

erworben. Die im letzten Quartal 2003 <strong>über</strong>nommene Central profit banka d.d., Sarajewo,<br />

wird mit Wirkung 1.1.2004 voll konsolidiert. Mit diesem Datum sind die notwendigen<br />

Umstellungen im Rechnungswesen auf den allgemeinen Konzernstandard abgeschlossen. Der<br />

vorläufige Jahres<strong>über</strong>schuss 2003 beläuft sich auf 619 Tsd € bei einer Bilanzsumme von<br />

241,9 Mio €.<br />

Die bulgarische Bank CB Biochim AD wird seit dem 1.1.2003 voll konsolidiert.<br />

Im Berichtsjahr wurde die HVB Bank Croatia d.d., Zagreb, in die Splitska banka d.d., Split,<br />

fusioniert. Im Rahmen der Vorbereitung der Fusion wurde der restliche 19,98 %-Anteil an der<br />

HVB Bank Croatia d.d. um 14,3 Mio € von der European Bank for Reconstruction and Development<br />

erworben.<br />

Weiters wurde um 35 Mio € der Anteil an unserem Tochterunternehmen Bank Austria<br />

Creditanstalt Treuhand GmbH, Wien, um 19,95 % auf 95 % aufgestockt und die Gesellschaft<br />

in Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust GmbH, Wien, umfirmiert.<br />

160 Kapitalerhöhung, Unternehmenserwerbe


Auswirkung der Änderungen des Konsolidierungskreises im Jahr 2003<br />

Aktiva Abgänge Zugang Zugang<br />

voll konsolidierter voll konsolidierter voll konsolidierter<br />

Konzernbilanz Tochterunternehmen Tochterunternehmen Tochterunternehmen<br />

Mio € 31.12. 2002 per 30. 9. 2003 per 1.1.2003 per 1. 7. 2003<br />

Barreserve 1.824 0 109 0<br />

Handelsaktiva 18.954 0 126 0<br />

Forderungen an Kreditinstitute 29.558 0 21 5<br />

Forderungen an Kunden 76.354 – 923 939 187<br />

– Risiko zu Forderungen – 3.622 5 –18 – 3<br />

Finanzanlagen 17.976 – 2 1 0<br />

Sachanlagen 1.177 –16 35 1<br />

Immaterielle Vermögenswerte 1.162 0 2 0<br />

Sonstige Aktiva 4.586 –15 22 5<br />

AKTIVA 147.968 – 950 1.237 195<br />

Passiva Abgänge Zugang Zugang<br />

voll konsolidierter voll konsolidierter voll konsolidierter<br />

Konzernbilanz Tochterunternehmen Tochterunternehmen Tochterunternehmen<br />

Mio € 31.12. 2002 per 30. 9. 2003 per 1.1.2003 per 1.7. 2003<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 41.033 – 901 712 148<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 56.562 0 356 24<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 19.992 0 3 0<br />

Handelspassiva 10.504 0 0 0<br />

Rückstellungen 3.490 – 5 5 7<br />

Sonstige Passiva 4.673 – 20 46 8<br />

Nachrangkapital 6.455 0 0 0<br />

Anteile im Fremdbesitz 650 – 0 0 0<br />

Eigenkapital 4.610 – 25 115 8<br />

PASSIVA 147.968 – 950 1.237 195<br />

Der Zugang betrifft – wie erwähnt – den Einbezug der CB Biochim AD sowie der Leasinggesellschaften, der Abgang die BA/ CA Asset Finance Limited.<br />

Im Mai 2003 haben wir im Wege der Umwandlung eines Genussrechtes eine 49 %ige Beteiligung<br />

an der A & B Banken-Holding GmbH, Wien, erhalten und zeigen sie in der Position<br />

Finanzanlagen at equity bewertet. Diese Gesellschaft ist eine Holdinggesellschaft für mehrere<br />

Minderheitsbeteiligungen, unter anderem an drei österreichischen Regionalbanken (37,5 % an<br />

der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck, 28 % an der Bank für Kärnten<br />

und Steiermark Aktiengesellschaft, Klagenfurt und 29,4 % an der Oberbank AG, Linz).<br />

Unternehmenserwerbe<br />

161


Die bisher at equity bewerteten Beteiligungen an der CA Versicherung AG, Wien, und an der<br />

Union Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien, wurden bis auf einen verbleibenden Anteil<br />

von je 10 %, der in den Finanzanlagen weitergeführt wird, verkauft.<br />

(3) Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Alle Daten sind – sofern nicht ausdrücklich anders angegeben – in Millionen Euro (€) angegeben.<br />

Der Konzernabschluss der Bank Austria Creditanstalt 2003 ist in Anwendung von § 59 a BWG<br />

nach den Regeln der am Abschlussstichtag anzuwendenden Standards (IFRS) des International<br />

Accounting Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des International Financial<br />

Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Alle IAS, die <strong>das</strong> IASB in den International<br />

Financial Reporting Standards 2003 als für den Jahresabschluss 2003 anzuwendende<br />

International Accounting Standards veröffentlicht hat, wurden angewandt. Auch die Vergleichszahlen<br />

des Vorjahres beruhen auf diesen Standards.<br />

Wesentliche Unterschiede zwischen IFRS (früher: IAS) und österreichischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

werden in der Tz. 50 beschrieben.<br />

Kassakäufe und -verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Handelstag erfasst.<br />

Alle wesentlichen, direkt oder indirekt von der Bank Austria Creditanstalt beherrschten Unternehmen<br />

sind im Konzernabschluss voll konsolidiert. Die Wesentlichkeit wird dabei nach konzerneinheitlichen<br />

Kriterien (hauptsächlich Bilanzsumme und Ergebnis) festgelegt, die auf die<br />

Auswirkung des Einbezugs oder Nichteinbezugs eines Tochterunternehmens für die Darstellung<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns abstellen. Grundlage des vorliegenden<br />

Konzernabschlusses der Bank Austria Creditanstalt nach IFRS /IAS bilden konzerneinheitlich<br />

aufgestellte Einzelabschlüsse aller voll konsolidierten Unternehmen.<br />

Wesentliche assoziierte Unternehmen im Finanzbereich, d.s. Beteiligungen, die die Bank Austria<br />

Creditanstalt nicht mittelbar oder unmittelbar beherrscht, auf die sie aber einen maßgeblichen<br />

Einfluss ausüben kann, werden at equity bewertet.<br />

Alle übrigen Unternehmensanteile werden als available-for-sale in den Finanzanlagen eingestuft<br />

und – soweit zuverlässig ermittelbar – zum Fair Value bewertet. Wertschwankungen<br />

werden dabei direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Bei Wertminderung im Sinn von IAS<br />

39.109 („impairment“) wird eine Abschreibung vorgenommen, die bei Wegfall des Grundes<br />

wieder rückgängig gemacht wird.<br />

Die Art der Erfassung ist aus der Liste ausgewählter Beteiligungen in der Tz. 38 ersichtlich.<br />

162 Unternehmenserwerbe, Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Konsolidierungsmethoden


Unternehmenserwerbe<br />

Konsolidierungsbuchungen<br />

Währungsumrechnung<br />

Zahlungsmittelbestand<br />

Handelsaktiva<br />

Beim Erwerb eines Tochterunternehmens werden dessen mit den Fair Values bewerteten Vermögensgegenstände<br />

und Verbindlichkeiten mit den Anschaffungskosten verrechnet. Der<br />

Unterschied zwischen dem Erwerbspreis und dem mit Fair Values bewerteten Nettovermögen<br />

wird als Geschäfts- oder Firmenwert in der Bilanz ausgewiesen und entsprechend seiner<br />

voraussichtlichen Nutzungsdauer <strong>über</strong> 20 (in Einzelfällen 15) Jahre linear abgeschrieben.<br />

Zum Anschaffungszeitpunkt wird <strong>das</strong> Eigenkapital ausländischer Tochterunternehmen in Euro<br />

umgerechnet. Gewinne und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung des Eigenkapitals<br />

ausländischer Tochterunternehmen werden zu den nachfolgenden Bilanzstichtagen mit den<br />

Gewinnrücklagen verrechnet. Die Auswirkung wird in der Konzerneigenkapitalentwicklung<br />

gezeigt.<br />

Firmenwerte aus Erwerben vor dem 1.1.1995 bleiben mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Zur Berechnung der Minderheitenanteile bei Erwerb eines Tochterunternehmens werden die<br />

mit den Fair Values bewerteten Aktiva und Passiva verwendet.<br />

Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge werden, soweit<br />

sie nicht von unmaßgeblicher Bedeutung sind, ebenso eliminiert wie Zwischengewinne.<br />

Die Währungsumrechnung erfolgt grundsätzlich nach den Vorschriften des IAS 21. Danach<br />

werden nicht auf Euro lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden mit marktgerechten<br />

Kursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Nicht abgewickelte Termingeschäfte werden<br />

zum Terminkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />

Bilanzpositionen sowie Aufwendungen und Erträge unserer Tochterunternehmen, die nicht<br />

in Euro bilanzieren, sind mit marktgerechten Kursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Die<br />

Umrechnungsgewinne und -verluste werden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />

Der in der Geldflussrechnung ausgewiesene Zahlungsmittelbestand entspricht der Bilanzposition<br />

Barreserve.<br />

Unter Handelsaktiva werden Wertpapiere des Handelsbestandes sowie positive Marktwerte<br />

aus derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen und mit ihren Fair Values bewertet. Für die<br />

Ermittlung des Fair Values werden neben Börsekursen auch Kurse von Bloomberg, Reuters,<br />

Telerate etc. herangezogen. Sind derartige Kurse nicht vorhanden, so werden Werte auf Basis<br />

von Barwertberechnungen oder Optionspreismodellen verwendet. Handelsbestände (inklusive<br />

Handelsderivate) werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.<br />

Eine Aufrechnung (Netting) erfolgt nur insoweit, als ein durchsetzbares Recht darauf besteht<br />

und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarteten Ablauf des Geschäftes entspricht.<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

163


Finanzderivate werden in der Bilanz mit ihrem Fair Value angesetzt, wobei Wertänderungen<br />

erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Eine Ausnahme ergibt<br />

sich hierzu für diejenigen Derivate, die in einer Cashflow-Hedge-Beziehung stehen. Absicherungswirkungen<br />

zwischen Finanzinstrumenten bilden wir in der Form von Cashflow-Hedges<br />

oder Fair-Value-Hedges nach IAS 39 ab. Abzuspaltende, in ein anderes Finanzinstrument eingebettete<br />

Finanzderivate werden entsprechend bewertet.<br />

Den zur Absicherung von Marktpreisrisiken vorgesehenen Fair-Value-Hedge wenden wir insbesondere<br />

für eigene Schuldverschreibungen an. Neben der erfolgswirksamen Wertänderung<br />

der Sicherungsderivate werden hier auch die Buchwerte der Grundgeschäfte um die Bewertungsergebnisse<br />

erfolgswirksam angepasst, soweit sie sich auf <strong>das</strong> abgesicherte Risiko<br />

zurückführen lassen.<br />

Die Derivate, die im Rahmen unseres Asset-Liability-Managements zur Absicherung des<br />

Zinsänderungsrisikos eingesetzt werden, beziehen wir in <strong>das</strong> Cashflow-Hedge-Accounting<br />

ein. Bei diesem Cashflow-Hedge werden für variabel verzinste Verbindlichkeiten und Forderungen<br />

die variablen Zinszahlungen vorwiegend mittels Zinsswaps in feste Zinszahlungen<br />

getauscht. Der effektive Teil der Wertänderung wird erfolgsneutral in einem gesonderten<br />

Posten im Eigenkapital (Cashflow-Hedge-Rücklage) ausgewiesen. Die Cashflow-Hedge-Rücklage<br />

wird in jenen Perioden erfolgswirksam aufgelöst, in denen die Cashflows der gesicherten<br />

Grundgeschäfte <strong>das</strong> Periodenergebnis beeinflussen.<br />

Selbst ausgereichte Forderungen werden in der Bilanz mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten<br />

vor Abzug von Wertberichtigungen inklusive abgegrenzter Zinsen ausgewiesen.<br />

Diese Zinsabgrenzung erfolgt nur insoweit, als mit einer Vereinnahmung der Zinserträge<br />

gerechnet wird. Agio- und Damnumbeträge werden finanzmathematisch abgegrenzt.<br />

Leasingverhältnisse werden nach der Verteilung der wirtschaftlichen Risiken und Chancen aus<br />

dem Leasinggegenstand zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer beurteilt.<br />

Bilanzierung als Leasinggeber: Leasinggegenstände, die dem Leasingnehmer zuzurechnen<br />

sind (Finanzierungs-Leasing), werden unter Forderungen mit dem Nettoinvestitionswert (Barwert)<br />

ausgewiesen. Zinserträge werden auf Basis einer gleichbleibenden, periodischen Rendite,<br />

deren Berechnung der noch ausstehende Nettoinvestitionswert zugrunde gelegt ist, vereinnahmt.<br />

Leasinggegenstände, die dem Leasinggeber zuzurechnen sind (Operating-Leasing), werden<br />

unter Sachanlagen ausgewiesen und nach den dort beschriebenen Grundsätzen bewertet.<br />

Die Leasingerlöse werden linear <strong>über</strong> die Vertragslaufzeit erfasst. Die Bank Austria Creditanstalt<br />

ist im Wesentlichen nur als Leasinggeber im Finanzierungs-Leasing tätig.<br />

Bilanzierung als Leasingnehmer: Bei Finanzierungs-Leasing wird der Vermögenswert unter<br />

Sachanlagen und die Verpflichtung unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Ansatz<br />

erfolgt in der Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasinggegenstandes bei Beginn des<br />

164 Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Derivate<br />

Forderungen<br />

Leasing


Risikovorsorge<br />

Finanzanlagen<br />

Leasingverhältnisses oder, sofern dieser niedriger ist, mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen.<br />

Zur Berechnung des Barwertes der Mindestleasingzahlungen wird der dem Leasingverhältnis<br />

zugrunde liegende interne Zinsfuß herangezogen.<br />

Die Leasingraten werden in einen Zins- und einen Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt.<br />

Der Tilgungsanteil mindert die Restschuld, der Zinsanteil wird als Zinsaufwand behandelt.<br />

Leasingraten aus Operating-Leasing werden als Mietaufwand behandelt. Verträge der BA-CA<br />

als Leasingnehmer haben eine vergleichsweise geringe Bedeutung.<br />

Die offen ausgewiesene Risikovorsorge zu Forderungen gibt den Stand der Kreditrisikovorsorgen<br />

in der Form von Einzelwertberichtigungen (inklusive pauschalierter Einzelwertberichtigungen,<br />

d.s. Wertberichtigungen für nach kundenspezifischen Kriterien ausgewertete<br />

Kleinengagements) wieder. Die Risikovorsorgen werden auf Basis von Einschätzungen <strong>über</strong><br />

die Höhe der künftigen Kreditausfälle und Zinsnachlässe gebildet. Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten<br />

werden unter Rückstellungen auf der Passivseite ausgewiesen.<br />

Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (held-to-maturity = HtM) werden mit<br />

fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei bis zur Endfälligkeit auf den Tilgungswert<br />

fortgeschrieben wird. Wertminderungen im Sinn von IAS 39.109 (impairment) werden<br />

erfolgswirksam berücksichtigt.<br />

Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere einschließlich der Genussrechte (available-for-sale<br />

= AfS) bilden eine eigene Kategorie von Finanzinstrumenten. Bei der Ermittlung der Fair<br />

Values wird der Börsekurs herangezogen, bei Genussrechten jener der betroffenen Unternehmen.<br />

Ist dieser nicht verfügbar, wird der Barwert durch Abzinsung der künftigen Cashflows<br />

mit der aktuellen Swap-Zinskurve der jeweiligen Währung berechnet. Die sich aus der<br />

fortlaufenden Bewertung zum Fair Value ergebenden Wertänderungen weisen wir solange<br />

erfolgsneutral in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (Available-for-Sale-Rücklage)<br />

aus, bis der jeweilige Vermögenswert veräußert wird. Ein etwaiges Impairment (Wertminderung)<br />

wird erfolgswirksam berücksichtigt. Anteile an Unternehmen, die weder voll konsolidiert<br />

noch at equity bewertet werden, sind Teil des AfS-Bestandes.<br />

Grundstücke und Gebäude, die wir als Finanzinvestitionen zur Erzielung von Mieterträgen<br />

und/oder Wertsteigerungen langfristig halten, werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten<br />

in den Finanzanlagen ausgewiesen, wobei Mieterträge ebenso wie Refinanzierungszinsen<br />

im Zins<strong>über</strong>schuss erfasst werden. Für diese im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen<br />

Investment-Properties gilt eine Abschreibungsdauer von in der Regel 50 Jahren.<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

165


Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,<br />

reduziert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.<br />

Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungsdauer des<br />

Vermögensgegenstandes. In der Bank Austria Creditanstalt gelten folgende Nutzungsdauern<br />

für <strong>das</strong> Sachanlagevermögen:<br />

– bankbetrieblich genutzte Gebäude: 25 – 50 Jahre<br />

– Betriebs- und Geschäftsausstattung: 4 –15 Jahre<br />

– Software: 4 – 6 Jahre<br />

– Firmenwerte: 15 – 20 Jahre<br />

Wertminderungen führen zu einer außerplanmäßigen Abschreibung, bei Wegfall dieses<br />

Abschreibungsgrundes erfolgt eine angemessene Zuschreibung.<br />

In der Position sonstige Aktiva werden hauptsächlich Forderungen, die nicht aus dem Bankgeschäft<br />

stammen (d.s. im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen), Steuerforderungen,<br />

positive Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten außerhalb des Handelsbuches<br />

(ausschließlich für Hedging-Zwecke gehalten) und aktive Steuerabgrenzungen<br />

ausgewiesen.<br />

Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten<br />

Verbindlichkeitsmethode. Die Berechnung erfolgt bei jedem Steuersubjekt zu den<br />

Steuersätzen, die nach geltenden Gesetzen in dem Besteuerungszeitraum angewendet werden,<br />

in dem sich die Steuerlatenz umkehrt.<br />

Die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten berechnen sich aus unterschiedlichen<br />

Wertansätzen eines Vermögenswertes oder einer Verpflichtung und dem jeweiligen steuerlichen<br />

Wertansatz. Hieraus resultieren in der Zukunft voraussichtlich Ertragsteuerbelastungsoder<br />

-entlastungseffekte (temporäre Unterschiede). Aktive latente Steuern auf steuerliche<br />

Verlustvorträge werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, <strong>das</strong>s in der Zukunft<br />

zu versteuernde Gewinne in der gleichen Steuereinheit anfallen. Abzinsungen für latente<br />

Steuern werden nicht vorgenommen.<br />

Dem Ergebnis zuzurechnende Steueraufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

des Konzerns in der Position Ertragsteuern ausgewiesen. Sonstige Steuern, die nicht ertragsabhängig<br />

sind, werden in der Position Saldo übrige Erträge/Aufwendungen ausgewiesen.<br />

In dieser Position werden negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten des Handelsbestandes<br />

ausgewiesen. Für die Ermittlung des Fair Values werden neben Börsekursen<br />

auch Kurse von Bloomberg, Reuters, Telerate etc. herangezogen. Sind derartige Kurse nicht<br />

vorhanden, so werden Werte auf Basis von Barwertberechnungen oder Optionspreismodellen<br />

verwendet. Handelsbestände (inklusive Handelsderivate) werden erfolgswirksam zum Fair<br />

Value bewertet.<br />

166 Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Sachanlagen, Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Sonstige Aktiva<br />

Steuerabgrenzung<br />

Handelspassiva


Verbindlichkeiten<br />

Rückstellungen<br />

Langfristige Personalrückstellungen<br />

und Abfertigungen<br />

Verbindlichkeiten werden generell zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen.<br />

Bei verbrieften Verbindlichkeiten wird eine Differenz zwischen Ausgabe- und Tilgungsbetrag<br />

als Zu- oder Abschreibung finanzmathematisch <strong>über</strong> die Restlaufzeit verteilt.<br />

Die der Hauptversammlung vorgeschlagene Dividende ist nicht in den Verbindlichkeiten der<br />

Bank enthalten.<br />

Rückstellungen werden gebildet, wenn eine zuverlässig schätzbare, rechtliche oder faktische<br />

Verpflichtung gegen<strong>über</strong> Dritten besteht.<br />

Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen werden nach dem Anwartschaftsansammlungsverfahren<br />

gemäß IAS 19 bilanziert.<br />

In der Bank Austria Creditanstalt verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die<br />

Ansprüche bereits vor Inkrafttreten der Pensionsreform per 31.12.1999 im Ruhestand befindlicher<br />

Dienstnehmer sowie – als Besonderheit des Dienstrechtes der Bank Austria Creditanstalt<br />

AG – die der Pflichtversicherung äquivalenten Ansprüche jener aktiven Dienstnehmer,<br />

bei denen die Bank Austria Creditanstalt AG im Sinne des § 5 ASVG Pensionsversicherungsträger<br />

ist (d.h., die Verpflichtungen der gesetzlichen Pensionsversicherung <strong>über</strong>nommen hat).<br />

Ebenso ist <strong>das</strong> ermittelte Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrisiko – unter Anrechnung der Leistungen<br />

aus den Pensionskassen – in den Rückstellungen erfasst.<br />

Die Berechnung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen berücksichtigt die bestehenden<br />

Betriebsvereinbarungen und verwendet folgende versicherungsmathematische Annahmen:<br />

– Rechnungszins 5,5 %<br />

– Kollektivvertragsdynamik 1,75 % p.a.<br />

– Karrieredynamik inkl. turnusmäßiger Vorrückungen 2,15 – 2,4 % p.a.<br />

– Tabellenwerte AVÖ 1999-P (Generationentafeln f. Angestellte)<br />

Aufgrund der Zinsentwicklung wurde der Rechnungszinssatz gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr um<br />

0,5 % und wegen der rückläufigen Inflationsentwicklung die Kollektivvertragsdynamik um<br />

0,25 % reduziert.<br />

Bei der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung werden versicherungsmathematische Verluste<br />

bis zu einer Grenze von 10 % des Barwertes („Korridor“) nicht erfolgswirksam berücksichtigt.<br />

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen sind keine Rückstellungen zu bilden. Die für beitragsorientierte<br />

Pläne vereinbarten Zahlungen an eine Pensionskasse werden laufend als Aufwand<br />

erfasst, dar<strong>über</strong> hinausgehende Verpflichtungen bestehen nicht.<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

167


Die Bestimmung der Höhe der Fremdanteile erfolgt nach den Anteilen der Minderheitsgesellschafter<br />

am Eigenkapital der Tochterunternehmen.<br />

Das Eigenkapital setzt sich aus eingezahltem Kapital, <strong>das</strong> ist <strong>das</strong> dem Unternehmen von den<br />

Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes Kapital plus Kapitalrücklagen),<br />

und aus erwirtschaftetem Kapital (Gewinnrücklagen, Rücklagen aus der Währungsumrechnung,<br />

IAS 39-Rücklagen, Gewinnvortrag und Jahresergebnis) zusammen. Unter IAS 39-Rücklagen<br />

werden die nicht ergebniswirksam erfassten Bewertungsänderungen des AfS-Bestandes<br />

(AfS-Rücklage) sowie die nicht ergebniswirksam erfassten Komponenten aus dem Hedge-<br />

Accounting (Cashflow-Hedge-Rücklage) gemäß IAS 39 nach Berücksichtigung der Steuerlatenz<br />

zusammengefasst.<br />

In der Position sonstige Passiva werden hauptsächlich Verbindlichkeiten, die nicht aus dem<br />

Bankgeschäft stammen (d. s. im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen),<br />

Steuerverbindlichkeiten, negative Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten<br />

außerhalb des Handelsbuches (ausschließlich für Hedging-Zwecke gehalten) und Ertragsabgrenzungen<br />

ausgewiesen.<br />

Zinserträge werden periodengerecht abgegrenzt und erfasst, solange mit der Einbringlichkeit<br />

der Zinsen gerechnet wird. Dabei werden Erträge, die <strong>über</strong>wiegend ein Entgelt für die Kapitalnutzung<br />

darstellen (meist zinsmäßige oder zinsähnliche Berechnung nach Zeitablauf oder<br />

nach Höhe der Forderung), den zinsähnlichen Erträgen zugerechnet. Auch Erträge aus Beteiligungen<br />

oder fremdvermieteten Liegenschaften werden dieser Position zugerechnet.<br />

Nach den gleichen Grundsätzen erfolgt analog der Ausweis der Position Zinsaufwendungen.<br />

Unter Kreditrisiko werden Zuführungen zu Wertberichtigungen und Rückstellungen bzw. Erträge<br />

aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie nachträgliche Eingänge<br />

ausgebuchter Forderungen in Zusammenhang mit dem Kreditgeschäft ausgewiesen.<br />

Unter Provisions<strong>über</strong>schuss sind die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft und diesem<br />

zuzuordnende Aufwendungen gegen<strong>über</strong> Dritten ausgewiesen.<br />

Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen aus der Marktbewertung beinhaltet <strong>das</strong><br />

Handelsergebnis Stückzinsen und Refinanzierungskosten der Handelsaktiven bzw. für die<br />

Aktien des Handelsbestandes die Dividendenerträge und die Refinanzierungskosten.<br />

168 Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Anteile im Fremdbesitz<br />

Eigenkapital<br />

Sonstige Passiva<br />

Zins<strong>über</strong>schuss<br />

Kreditrisiko<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

Handelsergebnis


(4) Zins<strong>über</strong>schuss<br />

(5) Kreditrisiko<br />

(6) Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Mio €<br />

Zinserträge aus<br />

2003 2002<br />

Kredit- und Geldmarktgeschäften 3.771 4.673<br />

festverzinslichen Wertpapieren und Schuldverschreibungen 540 793<br />

Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 59 62<br />

verbundenen Unternehmen 41 47<br />

nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 44 16<br />

sonstigen Beteiligungen 33 21<br />

Immobilien des Finanzanlagebestandes<br />

Zinsaufwendungen für<br />

27 31<br />

Einlagen – 1.669 – 2.444<br />

verbriefte Verbindlichkeiten – 531 – 708<br />

Nachrangkapital – 262 – 338<br />

Ergebnis aus dem Leasinggeschäft 123 154<br />

ZINSÜBERSCHUSS 2.176 2.307<br />

Mio € 2003 2002<br />

Zuführungen 1.155 1.058<br />

Wertberichtigungen auf Kredite und Darlehen 1.112 1.013<br />

Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten 43 45<br />

Auflösungen – 635 – 479<br />

Wertberichtigungen auf Kredite und Darlehen – 496 – 391<br />

Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten – 138 – 88<br />

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen – 53 – 42<br />

KREDITRISIKO 467 537<br />

Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko /Zins<strong>über</strong>schuss) sank von 23,3 % auf 21,5 %.<br />

Details siehe Risikobericht, Tz. 41 ff, insbesondere Tz. 44<br />

Mio € 2003 2002<br />

Wertpapier- und Depotgeschäft 247 227<br />

Außenhandelsgeschäft/Zahlungsverkehr 685 665<br />

Kreditgeschäft 165 146<br />

Sonstiges Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft 38 38<br />

PROVISIONSÜBERSCHUSS 1.134 1.076<br />

Der Anteil des Provisions<strong>über</strong>schusses an den Betriebserlösen (Zins<strong>über</strong>schuss, Provisions<strong>über</strong>schuss<br />

und Handelserträge) stieg von 29,8 % auf 32,1%.<br />

Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

169


Mio € 2003 2002<br />

Kursbezogene Geschäfte 88 41<br />

Zins- und währungsbezogene Geschäfte 132 190<br />

HANDELSERGEBNIS 220 231<br />

Mio € 2003 2002<br />

Personalaufwand 1.416 1.406<br />

Löhne und Gehälter 957 950<br />

Sozialaufwand 233 210<br />

Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 226 246<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen 838 870<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen 225 227<br />

auf Sachanlagen 128 143<br />

auf immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwerte 97 84<br />

VERWALTUNGSAUFWAND 2.479 2.503<br />

Die Abschreibung der im Bilanzposten immaterielle Vermögenswerte enthaltenen Firmenwerte ist in<br />

der Position Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte enthalten (s. Tz. 11).<br />

Mio € 2003 2002<br />

Sonstige betriebliche Erträge 175 168<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen –157 –169<br />

SALDO SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE/AUFWENDUNGEN 18 –1<br />

Im Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen sind 2003 Verkaufsgewinne in Höhe von 49 Mio €<br />

aus dem Verkauf unserer Beteiligungen an der BA/CA Asset Finance Limited, Glasgow, und eines<br />

wesentlichen Teiles unserer Beteiligung an der CA Versicherung AG, Wien, (s. Tz. 2) enthalten. Im Vorjahr<br />

waren in dieser Position Verlaufsgewinne in Höhe von 47 Mio € enthalten.<br />

Im Finanzanlageergebnis sind Verkaufsgewinne in Höhe von 77 Mio € aus der Veräußerung<br />

von Beteiligungen (u.a. Union Versicherungs-Aktiengesellschaft, Banca Intesa und Generali<br />

Holding AG) enthalten. Im Vorjahr waren in dieser Position Verlaufsgewinne in Höhe von<br />

83 Mio € enthalten.<br />

170 Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(7) Handelsergebnis<br />

(8) Verwaltungsaufwand<br />

(9) Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge/Aufwendungen<br />

(10) Finanzanlageergebnis


(11) Abschreibungen auf<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

(12) Ertragsteuern<br />

(13) Ergebnis je Aktie<br />

Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 67 (Vj.: 88) Mio €.<br />

Mio € 2003 2002<br />

Tatsächliche Steuern 89 103<br />

Latente Steuern 66 8<br />

ERTRAGSTEUERN 155 111<br />

Mio € 2003 2002<br />

Ergebnis vor Steuern 648 504<br />

Anzuwendender Steuersatz 34 % 34 %<br />

Rechnerische Ertragsteuern<br />

Steuereffekte<br />

220 171<br />

aus Vorjahren und Steuersatzänderungen – 32 –18<br />

aus Auslandseinkünften – 23 –10<br />

aus steuerfreien Erträgen – 78 –107<br />

aus nicht abziehbaren Aufwendungen 44 36<br />

aus Wertanpassungen und dem Nichtansatz latenter Steuern 7 26<br />

aus Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen 23 30<br />

aus sonstigen Steuerauswirkungen – 6 –17<br />

AUSGEWIESENE ERTRAGSTEUERN 155 111<br />

Effektiver Steuersatz 23,9 % 22,0 %<br />

2003 2002<br />

Aktienanzahl per 31. 12. 147.031.740 114.000.000<br />

Durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien<br />

Konzernjahres<strong>über</strong>schuss ohne<br />

129.850.983 114.000.000<br />

Fremdanteile in Mio € 442 309<br />

Ergebnis je Aktie in € 3,40 2,71<br />

Da im Berichtszeitraum keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt auf die Stammaktien<br />

in Umlauf waren, sind die Werte für die „basic earnings per share“ (Gewinn je Aktie<br />

nach IFRS /IAS) bzw. die „diluted earnings per share“ (verwässerter Gewinn je Aktie nach<br />

IFRS /IAS) gleich hoch.<br />

Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

171


Details zur Bilanz<br />

Mio € 2003 2002<br />

Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel,<br />

2.154 1.630<br />

die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />

Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

132 194<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 122 179<br />

Wechsel 10 15<br />

BARRESERVE 2.286 1.824<br />

Mio € 2003 2002<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 6.798 6.894<br />

Geldmarktpapiere 490 850<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen 6.149 5.579<br />

von öffentlichen Emittenten 2.466 1.505<br />

von anderen Emittenten 3.683 4.074<br />

Konzerneigene Schuldverschreibungen 160 465<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 538 1.293<br />

Aktien 132 81<br />

Investmentfondsanteile 29 763<br />

Sonstige 377 449<br />

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 8.783 10.750<br />

Kursbezogene Derivate 64 41<br />

Zins- und währungsbezogene Derivate 8.719 10.709<br />

Sonstige Handelsaktiva 21 17<br />

HANDELSAKTIVA 16.140 18.954<br />

Forderungen an Kreditinstitute nach Geschäftsarten<br />

Mio € 2003 2002<br />

Kredite und Darlehen 8.165 9.615<br />

Geldanlagen 16.965 19.943<br />

FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE 25.130 29.558<br />

172 Details zur Bilanz<br />

(14) Barreserve<br />

(15) Handelsaktiva<br />

(16) Forderungen an Kreditinstitute<br />

und Kunden


Forderungen an Kreditinstitute nach Regionen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Österreich 3.668 4.841<br />

Ausland 21.462 24.717<br />

Zentral- und Osteuropa 6.984 7.043<br />

Übriges Ausland 14.478 17.674<br />

FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE 25.130 29.558<br />

Forderungen an Kreditinstitute nach Fristen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Täglich fällig<br />

Befristet mit Restlaufzeit<br />

2.809 3.689<br />

bis 3 Monate 12.115 11.746<br />

<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 3.283 4.017<br />

<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 3.066 7.014<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 3.857 3.092<br />

FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE 25.130 29.558<br />

Forderungen an Kunden nach Geschäftsarten<br />

Mio € 2003 2002<br />

Kommunaldarlehen 4.252 4.561<br />

Immobilienfinanzierung 6.652 5.942<br />

Hypothekendarlehen 6.480 5.765<br />

Sonstige Immobilienfinanzierung 172 177<br />

Kontokorrentkredite 26.574 25.826<br />

Darlehen 27.555 27.613<br />

Geldanlagen 1.169 2.660<br />

Sonstige Forderungen 5.270 6.369<br />

Forderungen aus Finanzierungs-Leasing 4.524 3.382<br />

FORDERUNGEN AN KUNDEN 75.997 76.354<br />

Forderungen an Kunden nach Regionen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Österreich 50.630 49.836<br />

Ausland 25.367 26.518<br />

Zentral- und Osteuropa 16.466 14.746<br />

Übriges Ausland 8.901 11.772<br />

FORDERUNGEN AN KUNDEN 75.997 76.354<br />

Details zur Bilanz<br />

173


Forderungen an Kunden nach Fristen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Täglich fällig<br />

Befristet mit Restlaufzeit<br />

8.103 11.525<br />

bis 3 Monate 7.705 8.941<br />

<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 5.711 5.110<br />

<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 16.010 12.847<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 38.467 37.932<br />

FORDERUNGEN AN KUNDEN 75.997 76.354<br />

Leasinggeschäft<br />

Brutto- und Nettoinvestitionswerte<br />

Mio €<br />

Bruttoinvestitionswerte<br />

2003 2002<br />

bis 3 Monate 308 158<br />

bis 1 Jahr 733 338<br />

bis 5 Jahre 1.951 1.273<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 2.694 2.124<br />

5.685 3.894<br />

Nettoinvestitionswerte<br />

bis 3 Monate 257 157<br />

bis 1 Jahr 597 325<br />

bis 5 Jahre 1.596 1.111<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 2.074 1.587<br />

4.524 3.180<br />

Unrealisierter Finanzertrag<br />

bis 3 Monate 51 1<br />

bis 1 Jahr 136 13<br />

bis 5 Jahre 355 161<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 620 537<br />

1.162 713<br />

Nicht garantierte Restwerte 1.013 993<br />

Kumulierte Wertberichtigungen *) 105 77<br />

*) Diese Wertberichtigungen betreffen, wie fast <strong>das</strong> gesamte Leasinggeschäft, Finanzierungs-Leasinggeschäfte.<br />

Das Leasing-Neugeschäft stellt sich folgendermaßen dar:<br />

Mio € 2003 2002<br />

Österreichisches Leasinggeschäft 654 521<br />

Immobilien 257 268<br />

Mobilien 397 253<br />

Internationales Leasinggeschäft 1.203 28<br />

174 Details zur Bilanz


(17) Risikovorsorge zu Forderungen<br />

Mio € für Forderungen für Forderungen Summe<br />

an Kreditinstitute an Kunden<br />

2003 2002 2003 2002 2003 2002<br />

Stand Beginn des Berichtsjahres 94 71 3.528 3.258 3.622 3.329<br />

Erfolgsneutrale Anpassung gem. IAS 22.19 aus Erwerb der Bank BPH 50 50<br />

Zuführung 0 39 1.112 974 1.112 1.013<br />

Auflösung – 2 –1 – 494 – 390 – 496 – 391<br />

Verwendung – 45 –1 – 475 – 304 – 520 – 305<br />

Währungsdifferenzen und andere nicht erfolgswirksame Änderungen –13 –14 – 215 – 59 – 228 – 74<br />

STAND ENDE DES BERICHTSJAHRES 34 94 3.456 3.528 3.490 3.622<br />

(18) Finanzanlagen<br />

Risikovorsorge nach Regionen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Österreich 2.580 2.686<br />

Ausland 910 936<br />

Zentral- und Osteuropa 907 931<br />

Übriges Ausland 3 5<br />

RISIKOVORSORGE 3.490 3.622<br />

Mio € Anschaffungs- Zu-/Abschreibungen Buchwert Buchwert Gesamtkosten<br />

kumuliert veränderung<br />

1.1.2003 1.1. 2003 1.1. 2003 31.12. 2003 2003<br />

HtM-Finanzanlagen – Schuldverschreibungen 7.361 – 20 7.341 6.858 – 483<br />

AfS-Finanzanlagen 10.403 – 523 9.880 7.952 –1.928<br />

Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen 1.535 – 301 1.234 762 – 472<br />

Sonstige Beteiligungen 2.596 – 218 2.378 728 –1.650<br />

Übrige festverzinsliche Wertpapiere 3.132 0 3.132 2.537 – 595<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.140 – 4 3.136 3.925 789<br />

kurzfristig gehaltene Papiere 1.445 0 1.445 2.202 757<br />

langfristig gehaltene Papiere 1.695 – 4 1.691 1.724 32<br />

At equity bewertete Unternehmen 288 37 325 718 393<br />

Als Finanzanlagen gehaltene Grundstücke und Gebäude 599 –168 431 383 – 48<br />

FINANZANLAGEN 17.976 15.910 – 2.066<br />

Details zur Bilanz<br />

175


Veränderungen der Finanzanlagen<br />

Mio € Veränderung Veränderung Zugänge Abgänge Erfolgswirksame Erfolgsneutrale Gesamt-<br />

Währungs- Konsolidierungs- Bewertungs- Veränderung veränderung<br />

umrechnung kreis änderung aus IAS 39<br />

HtM-Finanzanlagen – Schuldverschreibungen –110 – 0 1.877 – 2.243 – 7 0 – 483<br />

AfS-Finanzanlagen<br />

Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten<br />

–261 1 1.633 – 3.429 – 27 155 –1.928<br />

Unternehmen – 21 0 101 – 542 – 6 – 6 – 472<br />

Sonstige Beteiligungen – 235 – 0 210 –1.694 –19 89 –1.650<br />

Übrige festverzinsliche Wertpapiere 0 0 0 – 595 0 0 – 595<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere – 5 1 846 –122 – 2 72 789<br />

kurzfristig gehaltene Papiere 0 0 757 0 0 0 757<br />

langfristig gehaltene Papiere – 5 1 89 – 122 – 2 72 32<br />

At equity bewertete Unternehmen 0 0 399 – 38 32 0 393<br />

Als Finanzanlagen gehaltene Grundstücke und Gebäude – 3 – 2 21 – 35 – 29 0 – 48<br />

GESAMTVERÄNDERUNG – 2.066<br />

Die Abgänge aus dem HtM-Bestand beruhen – bis auf einen unwesentlichen Teil – auf Tilgungen durch Zeitablauf. Für Abgänge aus dem AfS-Bestand s.<br />

auch Tz. 10, für Änderungen im Bestand at equity bewerteter Unternehmen siehe auch Tz. 2.<br />

Sachanlagen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Bankbetrieblich genutzte Grundstücke und Bauten 723 742<br />

Sonstige Grundstücke und Bauten 17 18<br />

Sonstige Sachanlagen 379 418<br />

SACHANLAGEN 1.120 1.177<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Mio € 2003 2002<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 1.015 872<br />

Sonstige immaterielle Vermögenswerte 273 290<br />

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE 1.288 1.162<br />

176 Details zur Bilanz<br />

(19) Sachanlagen, immaterielle<br />

Vermögenswerte


Entwicklung der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte<br />

Mio € Buchwert Anschaf- Abschreibungen Veränderung Veränderung Zugänge Abgänge Abschrei- Buchwert<br />

31.12. 2002 fungskosten kumuliert Konsolidie- Währungs- bung 31.12. 2003<br />

1.1. 2003 1.1. 2003 rungskreis umrechnung<br />

Sachanlagen 1.161 2.294 –1.133 24 – 48 137 – 54 –128 1.092<br />

Leasinggegenstände 16 17 –1 – 7 –1 45 –16 – 9 28<br />

Immaterielle Vermögenswerte 290 556 – 266 3 – 8 100 –15 – 97 273<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 872 1.152 – 280 – 3 – 8 227 – 6 – 67 1.015<br />

Zur Veränderung der Geschäfts- oder Firmenwerte durch Zu- und Abgänge s. auch Tz. 2.<br />

(20) Sonstige Aktiva<br />

Mio € 2003 2002<br />

Steueransprüche 931 1.168<br />

Tatsächliche Steuern 109 143<br />

Latente Steuern 822 1.025<br />

Positive Marktwerte aus derivativen Hedginginstrumenten 842 2.470<br />

Sonstige Vermögenswerte 768 885<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 132 63<br />

SONSTIGE AKTIVA 2.674 4.586<br />

Latente Steuerforderungen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Aktive Steuerabgrenzungen<br />

aus:<br />

475 678<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva 61 88<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden inkl. Risikovorsorge 45 85<br />

Finanzanlagen 79 48<br />

Sachanlagen 3 6<br />

Sonstigen Aktiva (sonstigen Vermögensgegenständen)/sonstigen Passiva 71 161<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden 5 13<br />

Pensions-, Abfertigungs- und sonstige Rückstellungen 211 252<br />

übrigen Bilanzpositionen 0 25<br />

Aktivierte Vorteile aus nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen 347 346<br />

LATENTE STEUERFORDERUNGEN 822 1.025<br />

Im <strong>Geschäftsjahr</strong> wurden latente Steuern in Höhe von 70 (Vj. 138) Mio € direkt mit den Rücklagen<br />

verrechnet, davon 46 (Vj. 2) Mio € als Lastschrift in der AfS-Rücklage und 116 (Vj. 136) Mio €<br />

als Gutschrift in der Cashflow-Hedge-Rücklage.<br />

Details zur Bilanz<br />

177


Die erstmalige Vollkonsolidierung der CB Biochim AD, Sofia, führte 2003 neben der Fremdwährungsumrechnung<br />

und der Veränderung der AfS- und der Cashflow-Hedge-Rücklage<br />

dazu, <strong>das</strong>s ein Teil der Bestandsveränderung der latenten Steuern nicht ergebniswirksam war.<br />

In den Aktiva sind latente Steuern aufgrund von aktivierten Vorteilen aus noch nicht genutzten<br />

steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 347 (Vj.: 346) Mio € berücksichtigt. Der <strong>über</strong>wiegende<br />

Teil der Verlustvorträge ist unbegrenzt vortragsfähig.<br />

Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 910 (Vj.: 841) Mio € wurden keine latenten<br />

Steuerforderungen angesetzt, da aus heutiger Sicht ein steuerlicher Nutzen in angemessener<br />

Zeit nicht realisierbar erscheint.<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten nach Geschäftsarten<br />

Mio € 2003 2002<br />

Täglich fällig<br />

Mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />

3.642 3.883<br />

Aufgenommene Darlehen 11.393 10.603<br />

Geldmarktverbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 22.592 21.028<br />

Sonstige 1.506 5.519<br />

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN 39.133 41.033<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten nach Regionen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Österreich 13.913 13.964<br />

Ausland 25.220 27.069<br />

Zentral- und Osteuropa 3.974 4.313<br />

Übriges Ausland 21.246 22.756<br />

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN 39.133 41.033<br />

178 Details zur Bilanz<br />

(21) Verbindlichkeiten<br />

gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten<br />

und Kunden


Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten nach Fristen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Täglich fällig<br />

Befristet mit Restlaufzeit<br />

3.642 3.883<br />

bis 3 Monate 20.082 22.021<br />

<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 2.277 3.682<br />

<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 3.584 2.925<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 9.548 8.519<br />

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN 39.133 41.033<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden nach Geschäftsarten<br />

Mio € 2003 2002<br />

Spareinlagen 17.638 17.578<br />

Andere Verbindlichkeiten 36.186 38.983<br />

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN 53.824 56.562<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden nach Regionen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Österreich 34.078 33.829<br />

Ausland 19.746 22.733<br />

Zentral- und Osteuropa 14.447 15.013<br />

Übriges Ausland 5.299 7.720<br />

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN 53.824 56.562<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden nach Fristen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Täglich fällig<br />

Befristet mit Restlaufzeit<br />

18.199 16.808<br />

bis 3 Monate 17.299 19.508<br />

<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 5.547 6.499<br />

<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 5.566 5.681<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 7.213 8.066<br />

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN 53.824 56.562<br />

Details zur Bilanz<br />

179


Verbriefte Verbindlichkeiten nach Geschäftsarten<br />

Mio € 2003 2002<br />

Begebene Schuldverschreibungen 14.081 14.926<br />

Pfand- und Kommunalbriefe 2.390 2.559<br />

Sonstige Schuldverschreibungen 11.691 12.367<br />

Andere verbriefte Verbindlichkeiten 3.318 5.066<br />

VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 17.399 19.992<br />

Bei begebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um börsenotierte, verbriefte Verbindlichkeiten.<br />

Die anderen verbrieften Verbindlichkeiten sind nicht börsenotierte Emissionen der<br />

Bank Austria Creditanstalt Gruppe.<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten nach Fristen<br />

Mio €<br />

Befristet mit Restlaufzeit<br />

2003 2002<br />

bis 3 Monate 937 2.810<br />

<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 1.927 1.645<br />

<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 8.645 9.306<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 5.891 6.231<br />

VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 17.399 19.992<br />

Mio € 2003 2002<br />

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 8.122 10.336<br />

Kursbezogene Derivate 56 34<br />

Zins- und währungsbezogene Derivate 8.066 10.301<br />

Sonstige Handelspassiva 438 169<br />

HANDELSPASSIVA 8.560 10.504<br />

Mio € 2003 2002<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.625 2.609<br />

Steuerverpflichtungen 494 588<br />

Tatsächliche Steuern 39 78<br />

Latente Steuern 455 510<br />

Restrukturierungsrückstellungen 0 2<br />

Rückstellungen im Kreditgeschäft 117 100<br />

Sonstige Rückstellungen für drohende Verluste 187 191<br />

RÜCKSTELLUNGEN 3.422 3.490<br />

180 Details zur Bilanz<br />

(22) Verbriefte<br />

Verbindlichkeiten<br />

(23) Handelspassiva<br />

(24) Rückstellungen


Entwicklung der Restrukturierungs-, Kredit- und sonstigen Rückstellungen<br />

Mio € Restrukturierungs- Rückstellungen Sonstige<br />

rückstellungen im Kreditgeschäft Rückstellungen<br />

Stand 1.1. 2003 2 100 191<br />

Veränderungen im Konsolidierungskreis – 1 –1<br />

Veränderungen aus Währungsumrechnungen – – 6 – 3<br />

Zuführungen zu den Rückstellungen – 43 57<br />

Umbuchungen – 2 119 44<br />

Inanspruchnahmen – –1 – 61<br />

Auflösungen – –138 – 41<br />

Stand 31. 12. 2003 – 117 187<br />

Entwicklung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Mio € 2003 2002<br />

Rückstellung zum 1. 1. 2.609 2.564<br />

+/– Änderung Konsolidierungskreis – – 3<br />

+ Übertrag aus sonstigen Rückstellungen 4 16<br />

+ Zinsaufwand 162 154<br />

+ Dienstzeitaufwand 35 28<br />

+ Neuzusagen/vorzeitige Pensionierungen – 42<br />

– Pensionszahlungen im Berichtsjahr –187 –190<br />

+/– übrige Veränderungen 2 –<br />

RÜCKSTELLUNG ZUM 31. 12. 2.625 2.609<br />

Die versicherungsmathematischen Verluste betrugen 229 (Vj.: 108) Mio €. Der zulässige Korridor wurde<br />

nicht <strong>über</strong>schritten.<br />

Latente Steuerverpflichtungen<br />

Mio €<br />

aus:<br />

2003 2002<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden inkl. Risikovorsorge 16 22<br />

Handelsaktiva/Handelspassiva 58 125<br />

Sachanlagen 35 38<br />

Finanzanlagen 311 296<br />

sonstigen Aktiva/sonstigen Passiva 26 18<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden 2 7<br />

verbrieften Verbindlichkeiten 5 3<br />

übrigen Bilanzpositionen 2 1<br />

LATENTE STEUERVERPFLICHTUNGEN 455 510<br />

Details zur Bilanz 181


Mio € 2003 2002<br />

Negative Marktwerte aus derivativen Hedginginstrumenten 1.884 3.082<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 1.130 1.478<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 104 112<br />

SONSTIGE PASSIVA 3.118 4.673<br />

Mio € 2003 2002<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten 4.259 5.207<br />

Ergänzungskapital 1.160 1.247<br />

NACHRANGKAPITAL 5.419 6.455<br />

Nachrangkapital nach Fristen<br />

Mio €<br />

Befristet mit Restlaufzeit<br />

2003 2002<br />

bis 3 Monate 106 –<br />

<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 198 635<br />

<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 418 554<br />

<strong>über</strong> 5 Jahre 4.698 5.266<br />

NACHRANGKAPITAL 5.419 6.455<br />

Am 1.1.2003 war <strong>das</strong> Kapital der Bank Austria Creditanstalt AG in 113.989.900 nennwertlose<br />

Inhaberaktien und 10.100 Namensaktien eingeteilt.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt AG hat im Berichtsjahr eine Kapitalerhöhung um 33.031.740<br />

nennwertlose Inhaberaktien durchgeführt, die ab 1.1.2003 dividendenberechtigt sind. Die<br />

Kapitalerhöhung wurde am 9.7.2003 in <strong>das</strong> Firmenbuch eingetragen (s.a. Tz. 1).<br />

Am 31.12.2003 war <strong>das</strong> Kapital der Bank Austria Creditanstalt AG daher in 147.021.640<br />

nennwertlose Inhaberaktien und 10.100 Namensaktien eingeteilt.<br />

Wir haben im Rahmen des Wertpapier-Kundengeschäftes 55.072.438 Stück Bank Austria<br />

Creditanstalt Inhaberaktien zum Durchschnittskurs von 29,85 € erworben, denen Verkäufe<br />

von 55.144.961 Stück zu einem Durchschnittskurs von 29,89 € gegen<strong>über</strong>standen. Dar<strong>über</strong><br />

hinaus wurden für Leerverkäufe entsprechende Leihegeschäfte abgeschlossen. Weder zum<br />

1.1.2003 noch zum Jahresultimo 2003 hielten wir eigene Aktien im Bestand.<br />

Unsere Namensaktionäre müssen zur wirksamen Fassung von Hauptversammlungsbeschlüssen<br />

<strong>über</strong> die Genehmigung von Spaltungen sowie bestimmter Verschmelzungen oder<br />

bestimmter Satzungsänderungen anwesend sein (siehe § 20 der Satzung).<br />

182 Details zur Bilanz<br />

(25) Sonstige Passiva<br />

(26) Nachrangkapital<br />

(27) Eigenkapital


(28) Fair Values<br />

Fair Values<br />

Zusätzliche IFRS/IAS-Informationen<br />

In der nachfolgenden Tabelle werden die Fair Values der Bilanzpositionen und der dazugehörenden<br />

außerbilanziellen Geschäfte gezeigt. Die Forderungen an Kreditinstitute und<br />

Kunden sind darin nach Abzug der Risikovorsorge angesetzt. Bei den angegebenen Fair<br />

Values handelt es sich um jene Beträge, zu denen die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag<br />

zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Parteien hätten gehandelt<br />

werden können. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen funktionsfähigen Märkten verfügbar<br />

waren, wurden diese als Fair Value angesetzt. Für die übrigen Finanzinstrumente wurden<br />

interne Bewertungsmodelle, insbesondere die Barwertmethode (Abzinsung zukünftiger<br />

Cashflows auf Basis aktueller Zinskurven), angewandt. Für die festverzinslichen Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten an bzw. gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden mit einer Restlaufzeit<br />

bzw. laufender Zinsanpassung von weniger als einem Jahr wurde der Fair Value dem Buchwert<br />

gleichgesetzt. Börsenotierte Beteiligungen sind mit ihrem Börsenwert zum Bilanzstichtag<br />

im Fair Value der Finanzanlagen angesetzt, bei nicht börsenotierten Beteiligungen ist der<br />

Fair Value mit dem Buchwert gleichgesetzt.<br />

Mio € 2003 2002 Diff. Fair Value Diff. Fair Value<br />

Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Buchwert 2003 Buchwert 2002<br />

Forderungen an Kreditinstitute 25.212 25.096 29.626 29.464 +116 +162<br />

Forderungen an Kunden 73.283 72.540 73.776 72.825 + 743 + 951<br />

Finanzanlagen 16.130 15.910 18.249 17.976 + 220 + 273<br />

+1.079 +1.386<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 39.225 39.133 41.196 41.033 + 92 +163<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 53.950 53.824 56.761 56.562 +126 +199<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 17.491 17.399 20.085 19.992 + 92 + 93<br />

Nachrangkapital 5.514 5.419 6.564 6.455 + 95 +109<br />

+405 +564<br />

SALDO +674 +822<br />

höherer Fair Value als Buchwert (+)<br />

niedrigerer Fair Value als Buchwert (–)<br />

Bei Investment Properties beträgt die Differenz zw. Buchwert und Fair Values rd. 32 Mio €.<br />

Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

183


Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />

Für die Mitglieder des Vorstandes und leitende Angestellte sowie deren Hinterbliebene wurden<br />

im Bilanzjahr 16,0 (Vj.: 11,6) Mio €, für andere Arbeitnehmer und deren Hinterbliebene<br />

279,0 (Vj.: 347,4) Mio € dotiert oder ausbezahlt.<br />

Außerdem wurden für aktive Vorstandsmitglieder 0,4 (Vj.: 0,4) Mio € und für ehemalige Vorstandsmitglieder<br />

0,2 (Vj.: 4,5) Mio € in Pensionskassen einbezahlt.<br />

Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der<br />

Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Die Gesamtbezüge der im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 tätigen Mitglieder des Vorstandes betrugen<br />

(ohne Einzahlungen in Pensionskassen) 7,8 (Vj.: 7,7) Mio €, hievon 4,6 Mio € für variable<br />

Gehaltsbestandteile, für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen wurden keine Bezüge ausbezahlt<br />

(Vj.: 0,0 Mio €).<br />

An ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden – ohne Einzahlungen<br />

in Pensionskassen – 12,5 (Vj.: 9,5) Mio €, für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen<br />

wurden 0,4 (Vj.: 0,5) Mio € ausbezahlt.<br />

Die Bezüge der im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für die<br />

Bank Austria Creditanstalt AG 0,3 (Vj.: 0,3) Mio €. In den Jahren 2003 und 2002 wurden keine<br />

Bezüge für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen ausbezahlt.<br />

Kredite/Vorschüsse an die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Die an die Mitglieder des Vorstandes gewährten Vorschüsse betrugen wie im Vorjahr 0,1 Mio €,<br />

die Kredite werden mit 0,1 Mio € (Vj.: keine) ausgewiesen. Die Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates<br />

beliefen sich auf 0,8 (Vj.: 0,7) Mio €, Vorschüsse wurden im Ausmaß von 0,6 Mio €<br />

gewährt. Während des <strong>Geschäftsjahr</strong>es wurden 0,1 (Vj.: 0,1) Mio € zurückgezahlt.<br />

Bei den Ausleihungen an den Aufsichtsrat sind auch die Kredite an die Arbeitnehmervertreter<br />

erfasst. Die Laufzeit der angeführten Kredite beträgt zwischen 5 und 15 Jahren. Die Verzinsung<br />

entspricht dem Kreditsatz für die Mitarbeiter der Bank Austria Creditanstalt.<br />

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München (HVB)<br />

Die HVB hielt bis zur Kapitalerhöhung 2003 der Bank Austria Creditanstalt AG 99,99 % der<br />

Aktien der BA-CA AG. Aufgrund der Kapitalerhöhung 2003 sank der Anteil der HVB auf 77,5 %.<br />

Im „Bank der Regionen“-Vertrag wurde der BA-CA die Führung der Geschäfte der HVB Group<br />

in Österreich und den Ländern Zentral- und Osteuropas (ohne Baltikum, Ukraine und Russland)<br />

<strong>über</strong>antwortet, während die HVB die Geschäftseinheiten in der restlichen Welt verantwortet.<br />

184 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

(29) Angaben zu nahe stehenden<br />

Personen und Unternehmen<br />

a) Angaben <strong>über</strong> Mitglieder des<br />

Vorstandes, des Aufsichtsrates<br />

bzw. des Betriebsrates der<br />

Bank Austria Creditanstalt AG<br />

b) Beziehungen zu verbundenen<br />

nicht konsolidierten Unternehmen<br />

und Beteiligungen


Ein Unternehmen der HVB Group hat eine Kapitalgarantie für alternative Investments abgegeben,<br />

die zum 31.12. 2003 mit 674,8 Mio USD aushafteten, welche von der Bank Austria<br />

Cayman Islands verwaltet werden.<br />

Gerhard Randa, bis 31.3.2003 Generaldirektor der BA-CA, ab diesem Zeitpunkt Präsident<br />

des Aufsichtsrates der BA-CA, bekleidet auch eine Vorstandsfunktion in der HVB.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten der Bank Austria Creditanstalt gegen<strong>über</strong> nicht konsolidierten,<br />

verbundenen Unternehmen und gegen<strong>über</strong> Unternehmen, an denen die Bank Austria<br />

Creditanstalt beteiligt ist, ergeben sich in nachfolgend dargestellter Höhe. Die Geschäftsbeziehungen<br />

zu diesen Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Konditionen.<br />

Forderungen gegen<strong>über</strong> verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />

Verbundene Unternehmen Beteiligungen<br />

Mio € 2003 2002 2003 2002<br />

Forderungen an Kreditinstitute 4.175 5.334 1.321 2.410<br />

Forderungen an Kunden 1.245 1.499 1.428 1.673<br />

Risikovorsorge – – – –<br />

Handelsaktiva 96 21 46 371<br />

Finanzanlagen 113 107 122 245<br />

FORDERUNGEN 5.629 6.961 2.917 4.699<br />

Die Werte 2002 der Forderungen an Kreditinstitute bzw. an Kunden gegen verbundene,<br />

nichtkonsolidierte Unternehmen wurden gegen<strong>über</strong> den Angaben im Vorjahresabschluss um<br />

Forderungen gegen die HVB Group erhöht.<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />

Verbundene Unternehmen Beteiligungen<br />

Mio € 2003 2002 2003 2002<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 5.041 3.679 11.267 10.645<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 306 160 243 444<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 8 0 0 0<br />

Nachrangkapital 145 12 0 0<br />

VERBINDLICHKEITEN 5.499 3.851 11.511 11.089<br />

Die Werte 2002 der Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten bzw. gegen<strong>über</strong> Kunden<br />

gegen<strong>über</strong> verbundenen, nichtkonsolidierten Unternehmen wurden gegen<strong>über</strong> den Angaben<br />

im Vorjahresabschluss um Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> der HVB Group erhöht.<br />

Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

185


Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten („Privatstiftung“; bis<br />

18. April 2001 „Anteilsverwaltung-Zentralsparkasse“)<br />

Die Privatstiftung ist Vertragspartner des „Bank der Regionen“-Vertrags und hält (<strong>über</strong> eine<br />

deutsche Enkelgesellschaft) 5 % der HVB-Aktien. Zwischen dieser Stiftung und der Bayerischen<br />

Hypo- und Vereinsbank AG, München, besteht ein Syndikatsvertrag.<br />

Der aus 14 Mitgliedern bestehende Vorstand dieser Privatstiftung umfasste bis 31.3.2003<br />

drei Vorstandsmitglieder und 5 Aufsichtsratsmitglieder der BA-CA und ab 1.4.2003 zwei Vorstandsmitglieder<br />

und 6 Aufsichtsratsmitglieder der BA-CA. Seit 27.1.2004 gehört kein Vorstandsmitglied<br />

der BA-CA mehr diesem Gremium an.<br />

Im Berichtszeitraum wurde ein Genussrecht an der Tochtergesellschaft A&B Banken-Holding<br />

dieser Stiftung ohne G&V-Auswirkung in eine Minderheitsbeteiligung an der A&B Banken-<br />

Holding (anteiliger Unternehmenswert 406,6 Mio €) umgewandelt (s. Tz. 2), die jetzt at equity<br />

einbezogen wird.<br />

Die Gemeinde Wien haftet <strong>über</strong> die Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten für alle<br />

noch ausstehenden Verbindlichkeiten und Verpflichtungen aus Anwartschaften der Bank Austria<br />

Creditanstalt AG, die von ihrer Rechtsvorgängerin Bank Austria AG bis zum 31.12.2001<br />

begründet wurden.<br />

B & C Privatstiftung<br />

Im drei Mitglieder umfassenden Vorstand war bis 31.3.2003 ein Vorstandsmitglied der BA-CA<br />

vertreten, seit diesem Zeitpunkt ein Mitglied des Aufsichtsrates.<br />

Immobilien Privatstiftung<br />

Bis 31.3.2003 war ein Vorstand der BA-CA Mitglied des dreiköpfigen Vorstands, seit diesem<br />

Zeitpunkt ein Mitglied des Aufsichtsrates.<br />

Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen betrafen ausschließlich Bankgeschäfte zu<br />

marktüblichen Konditionen.<br />

Basis der primären Segmentberichterstattung ist die interne Unternehmensbereichsrechnung,<br />

welche die im Jahr 2003 gegebene Managementverantwortung innerhalb der Bank Austria<br />

Creditanstalt Gruppe abbildet. Die Unternehmensbereiche werden wie selbstständige Unternehmen<br />

mit eigener Kapitalausstattung und Ergebnisverantwortung dargestellt.<br />

Das Kriterium für die Abgrenzung der Unternehmensbereiche ist in erster Linie die Betreuungszuständigkeit<br />

für unsere Kunden.<br />

In der Bank Austria Creditanstalt Gruppe sind derzeit folgende Unternehmensbereiche definiert:<br />

186 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

c) sonstige Angaben und<br />

Beziehungen<br />

(30) Segmentberichterstattung


Privatkunden Österreich<br />

Firmenkunden Österreich<br />

International Markets<br />

CEE<br />

Corporate Center<br />

Methoden<br />

Die Verantwortung für den Unternehmensbereich Privatkunden Österreich umfasst <strong>das</strong> Privatund<br />

Geschäftskundengeschäft der Bank Austria Creditanstalt AG, die Schoellerbank AG, die<br />

BANKPRIVAT AG, die Aktivitäten des Kapitalanlagegeschäfts sowie <strong>das</strong> Kreditkartengeschäft.<br />

Der Unternehmensbereich Firmenkunden Österreich umfasst im Wesentlichen <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft<br />

inkl. der Immobilienfinanzierungsaktivitäten der Bank Austria Creditanstalt<br />

AG, die Aktivitäten der BA-CA Wohnbaubank AG, der Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust<br />

GmbH sowie <strong>das</strong> Leasinggeschäft der Bank Austria Creditanstalt Leasing Gruppe.<br />

Der Unternehmensbereich International Markets zeigt im Wesentlichen die Treasuryaktivitäten<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG.<br />

Im Unternehmensbereich CEE sind die in der Region Zentral- und Osteuropa tätigen Kommerzbanken<br />

der Bank Austria Creditanstalt Gruppe erfasst.<br />

Unter Corporate Center sind alle sonstigen Beteiligungen erfasst, die keinem Unternehmensbereich<br />

zugeordnet sind. Dar<strong>über</strong> hinaus sind neben segment<strong>über</strong>greifenden Konsolidierungsvorgängen<br />

Ergebnisbeiträge abgebildet, die nicht den einzelnen Unternehmensbereichen<br />

zugeordnet werden können.<br />

Die Aufspaltung des Zins<strong>über</strong>schusses erfolgt nach der Marktzinsmethode. Die angefallenen<br />

Kosten werden verursachungsgerecht den einzelnen Unternehmensbereichen zugerechnet.<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte von erworbenen Unternehmen werden ebenso den jeweiligen<br />

Unternehmensbereichen zugeordnet.<br />

Die Kapitalallokation erfolgt nach aufsichtsrechtlichen Gesichtspunkten. Die Unternehmensbereiche<br />

werden mit 6,2 % Eigenkapital bezogen auf die Risikopositionen (Kredit-und Marktrisikoäquivalent)<br />

ausgestattet.<br />

Das zugeordnete Eigenkapital wird konzerneinheitlich mit einem Zinssatz von 6,5 %, der<br />

nach empirischen Erhebungen die langfristige Durchschnittsrendite einer risikofreien Veranlagung<br />

am Kapitalmarkt darstellt, bewertet und als Eigenkapitalveranlagungsertrag im Zins<strong>über</strong>schuss<br />

ausgewiesen.<br />

Der Erfolg des jeweiligen Unternehmensbereiches wird an dem von diesem Segment erwirtschafteten<br />

Ergebnis vor Steuern gemessen. Die Eigenkapitalrentabilität ist neben der<br />

Cost /Income-Ratio eine der wesentlichsten Steuerungsgrößen für die Unternehmensbereiche.<br />

Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

187


Änderungen bei der Zuordnung der Kosten<br />

Erstens können mit Hilfe eines verbesserten Kostenmanagementsystems die meisten zentralen<br />

Kosten, die bisher unter „Corporate Center“ ausgewiesen waren, den entsprechenden<br />

Geschäftsfeldern zugeordnet werden. Zweitens werden die Zinserträge auf Pensionsrückstellungen,<br />

die bisher von den Personalaufwendungen in den einzelnen Geschäftsfeldern<br />

abgezogen wurden, dem Zins<strong>über</strong>schuss zugeordnet, was einen Anstieg sowohl des Zinsertrags<br />

als auch des Verwaltungsaufwands in gleicher Höhe zur Folge hat. Drittens wurde die<br />

Methode der Zuordnung von Restkosten zu den Geschäftsfeldern geändert. Bis Ende 2002<br />

wurden die Restkosten den Geschäftsfeldern entsprechend dem Anteil der übrigen zugeordneten<br />

Kosten zugeordnet, nun werden die Restkosten jedem Geschäftsfeld gemäß dem von<br />

diesem erzielten Ergebnis vor Restkosten zugeordnet.<br />

Änderung bei der Zuordnung bestimmter Positionen zu Segmenten<br />

Bisher wurden sämtliche Ertragskomponenten, die nicht direkt einem bestimmten Geschäftsfeld<br />

zuordenbar waren, unter „Corporate Center“ zusammengefasst (z. B. Tier 2-Kosten,<br />

Refinanzierungkosten und Kapitalerträge, die keinem Geschäftsfeld zugeordnet werden). Ab<br />

2003 werden nahezu sämtliche derartigen Kosten und Erträge dem jeweiligen Geschäftsfeld<br />

zugeordnet (Tier 2-Kosten proportional zu den zugeordneten Risikoaktiva, Zinserträge und<br />

-aufwendungen entsprechend den Betriebserträgen).<br />

Änderungen bei der Zuordnung von Beteiligungen<br />

Mit Wirkung 1. Jänner 2003 wurden bestimmte Beteiligungen aus dem Bereich „Corporate<br />

Center“ den Geschäftsfeldern zugeordnet, zu denen jeweils die stärkste wirtschaftliche Verbindung<br />

besteht.<br />

Aufgrund der Neuordnung der Vorstandszuständigkeiten im Berichtsjahr, zuletzt per<br />

1.4.2003, wurde die Segmentberichterstattung den neuen Vorstandszuständigkeiten angepasst.<br />

Einerseits führte <strong>das</strong> zu einer Reduktion der Anzahl der Segmente: Das bisherige Segment<br />

„Immobilienfinanzierungsgeschäft und -kunden“ wurde in <strong>das</strong> Segment „Firmenkunden<br />

Österreich“ integriert, die Beteiligung Bank Austria Cayman Islands Ltd. des bisherigen<br />

Segments „Asset Management“ wurde dem Segment „Corporate Center“ zugeordnet, der<br />

Rest des ehemaligen Segments „Asset Management“ dem Segment „Privatkunden Österreich“.<br />

Aufgrund der beschriebenen Änderungen bei Kosten- und Segmentzuordnung ist der im<br />

Geschäftsbericht 2002 veröffentlichte Segmentbericht 2002 nicht 1:1 mit dem Segmentbericht<br />

2003 vergleichbar. Daher wurden der Segmentbericht 2002 der neuen Logik angepasst<br />

(„2002 (angepasst)“), um einen Periodenvergleich zu ermöglichen.<br />

188 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

Änderungen bei Kostenzuordnung<br />

und Segmentberichterstattung<br />

gegen<strong>über</strong> 2002:


Gewinn und Verlustrechnung, Kennzahlen<br />

Mio € Privat- Firmen- Zentral- Inter- Corporate BA-CA<br />

kunden kunden und Ost- national Center GRUPPE<br />

Österreich Österreich europa Markets<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 2003 765 777 530 101 3 2.176<br />

2002 803 715 640 127 22 2.307<br />

Kreditrisiko 2003 –139 – 228 – 90 0 –10 – 467<br />

2002 – 97 – 318 –101 – 7 –14 – 537<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 2003 498 275 353 15 – 7 1.134<br />

2002 480 278 328 8 –18 1.076<br />

Handelsergebnis 2003 6 33 66 61 54 220<br />

2002 0 3 27 132 69 231<br />

Verwaltungsaufwand 2003 –1.033 – 613 – 690 –125 –18 – 2.479<br />

2002 –1.054 – 527 – 718 –165 – 39 – 2.503<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge/ 2003 35 – 6 6 –12 – 5 18<br />

Aufwendungen 2002 19 9 – 6 – 3 – 21 –1<br />

Betriebsergebnis 2003 131 238 175 40 18 602<br />

2002 151 159 171 92 –1 572<br />

Finanzanlageergebnis 2003 48 5 20 34 12 120<br />

2002 5 29 23 – 2 – 27 28<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- 2003 – 5 – 3 – 42 – 7 –10 – 67<br />

oder Firmenwert 2002 – 8 – 4 – 44 – 27 – 5 – 88<br />

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen 2003 0 – 5 – 2 0 0 – 8<br />

2002 0 –1 –1 0 – 6 – 8<br />

Ergebnis vor Steuern 2003 175 235 151 67 20 648<br />

2002 148 182 148 64 – 38 504<br />

Kredit- und Marktrisikoäquivalent (ø) 2003 11.908 32.641 14.034 3.076 6.004 67.664<br />

2002 11.933 35.315 13.100 4.309 6.772 71.429<br />

Durchschnittliches gebundenes 2003 738 2.024 870 191 1.233 5.056<br />

Eigenkapital 2002 740 2.190 812 267 733 4.742<br />

RoE vor Steuern in % 2003 23,6 11,6 17,3 35,4 12,8<br />

2002 20,0 8,3 18,3 23,8 10,6<br />

Cost/Income-Ratio in % 2003 79,2 56,8 72,2 76,1 69,9<br />

2002 80,9 52,5 72,6 62,5 69,3<br />

Risk/Earnings-Ratio in % 2003 18,2 29,3 17,0 0,2 21,5<br />

2002 12,1 44,5 15,7 5,5 23,3<br />

Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen 189


Bilanzzahlen nach Segmenten (soweit eindeutig zuordenbar)<br />

Mio € Privat- Firmen- Zentral- Inter- Corporate BA-CA<br />

kunden kunden und Ost- national Center GRUPPE<br />

Österreich Österreich europa Markets<br />

Handelsaktiva 2003 7 0 2.885 12.882 366 16.140<br />

2002 9 0 2.480 16.031 434 18.954<br />

Forderungen an Kunden 2003 12.967 48.519 14.247 0 263 75.997<br />

2002 12.531 50.763 12.365 0 695 76.354<br />

Risikovorsorge zu Forderungen 2003 – 619 –1.941 – 908 0 – 23 – 3.490<br />

2002 – 575 – 2.066 – 932 0 – 50 – 3.622<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 2003 26.191 13.795 13.590 0 247 53.824<br />

2002 28.381 13.057 14.078 0 1.045 56.562<br />

Handelspassiva 2003 0 0 364 7.993 203 8.560<br />

2002 0 0 422 9.915 167 10.504<br />

Regionale Gliederung der Erträge<br />

Mio € Österreich Zentral- und Osteuropa Übrige Regionen Gesamt<br />

2003 2002 2003 2002 2003 2002 2003 2002<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 1.468 1.553 675 725 33 28 2.176 2.307<br />

Kreditrisiko – 375 – 430 – 89 –101 – 3 – 6 – 467 – 537<br />

Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.093 1.122 586 625 30 23 1.709 1.770<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 789 767 358 328 –12 –19 1.134 1.076<br />

Handelsergebnis 122 140 55 29 43 61 220 231<br />

Mio € 2003 2002<br />

Zinslose Aktiva in Forderungen an Kreditinstitute 0 172<br />

Zinslose Aktiva in Forderungen an Kunden 3.528 2.488<br />

ZINSLOSE AKTIVA 3.528 2.659<br />

Aktiva werden in der Bank Austria Creditanstalt zinslos gestellt, wenn bei zinstragenden Aktiven<br />

mit keinem Ertragszufluss in der nächsten Periode gerechnet wird. Für derartige Aktiva<br />

existiert eine ausreichende Risikovorsorge.<br />

190 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

(31) Zinslose Aktiva


(32) Als Sicherheit gestellte<br />

Vermögensgegenstände<br />

(33) Nachrangige<br />

Vermögensgegenstände<br />

(34) Fremdwährungsvolumina<br />

(35) Treuhandvermögen<br />

Die verpfändeten bzw. belasteten Vermögensgegenstände der Bank Austria Creditanstalt<br />

betragen per 31.12. 2003 12.619,4 (Stand per 1.1.2003: 12.965,1) Mio €.<br />

Mio € 2003 2002<br />

Forderungen an Kreditinstitute 901 1.100<br />

Forderungen an Kunden 519 711<br />

Handelsaktiva 19 126<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 465 182<br />

Mio € 2003 2003 2002 2002<br />

Aktiva Passiva Aktiva Passiva<br />

USD 9.391 6.211 14.616 21.522<br />

JPY 2.338 2.367 5.138 4.886<br />

CHF 11.874 11.752 11.261 2.771<br />

Sonstige 18.880 18.724 20.162 20.555<br />

FW-VOLUMINA 42.482 39.054 51.177 49.735<br />

Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hat die Bank Austria Creditanstalt auch die Gestion von<br />

Treuhandvermögen <strong>über</strong>nommen (zum Bilanzstichtag 3.918 Mio €, im Vorjahr 1.392 Mio €),<br />

<strong>das</strong> nicht in der IFRS-/IAS-Bilanz ausgewiesen ist.<br />

Mio € 2003 2002<br />

Forderungen an Kreditinstitute 44 33<br />

Forderungen an Kunden 903 1.117<br />

Schuldverschreibungen 9 14<br />

Aktien 2.780 51<br />

Beteiligungen 25 33<br />

Sachanlagen 153 141<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 4 4<br />

TREUHANDAKTIVA 3.918 1.392<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstitute 230 270<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 3.222 654<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 242 326<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 223 143<br />

TREUHANDPASSIVA 3.918 1.392<br />

Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

191


Im Rahmen von Repo-Geschäften wurden Vermögensgegenstände an Dritte verkauft. Gleichzeitig<br />

wurde vereinbart, <strong>das</strong>s die Finanzinstrumente zu einem bereits beim Verkauf festgelegten<br />

Preis rückzu<strong>über</strong>tragen sind. Die Summe der echten Pensionsgeschäfte betrug zum<br />

Bilanzstichtag 4.528 (Vj. 1.584) Mio €. Als Pensionsgeber werden die Aktiva weiterhin in der<br />

Bilanz ausgewiesen und zum Fair Value bewertet. Als Pensionsnehmer weisen wir die <strong>über</strong>nommmenen<br />

Aktiva nicht in der Bilanz aus.<br />

Mio € 2003 2002<br />

Bürgschaften und Garantien 9.074 9.863<br />

Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln 23 27<br />

EVENTUALVERBINDLICHKEITEN 9.097 9.890<br />

Verbindlichkeiten aus unechten Pensionsgeschäften 771 503<br />

Sonstige Kreditrisiken 8.473 8.206<br />

KREDITRISIKEN 9.244 8.710<br />

2002 rückwirkende Korrektur konzerninterner Eventualverbindlichkeiten.<br />

Von der BA-CA beherrschte Unternehmen<br />

Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Einbezugsmethode<br />

Asset Management GmbH, Wien 100,00 v<br />

BA-CA Betriebsobjekte AG, Wien 100,00 v<br />

BA-CA Private Equity GmbH, Wien 100,00<br />

BACA Export Finance Limited, London<br />

Bank Austria Cayman Islands Ltd., Georgetown,<br />

100,00 v<br />

Cayman Islands 100,00 v<br />

Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana, Laibach 99,98 v<br />

Bank Austria Creditanstalt Finanzservice GmbH, Wien 100,00<br />

Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust GmbH, Wien 94,95 v<br />

Bank Austria Creditanstalt Leasing Gruppe, Wien 99,98 v<br />

Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien 100,00 v<br />

Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., Krakau 71,03 v<br />

BANKPRIVAT AG, Wien 100,00 v<br />

CABET-Holding-Aktiengesellschaft, Wien<br />

CAPITAL INVEST die Kapitalanlagegesellschaft<br />

100,00 v<br />

der Bank Austria Creditanstalt Gruppe GmbH, Wien 100,00 v<br />

Central profit banka d.d. Sarajevo, Sarajewo 81,79 (v ab 1.1.2004)<br />

Commercial Bank Biochim AD, Sofia 99,77 v<br />

DOMUS FACILITY MANAGEMENT GmbH, Wien 100,00 v<br />

Gornoslaski Bank Gospodarczy S.A., Kattowitz 71,21 v (2004 verkauft)<br />

Hypovereinsbank Bank Hipoteczny S.A., Warschau 99,93 v<br />

192 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

(36) Echte Pensionsgeschäfte<br />

(37) Eventualverbindlichkeiten<br />

und Kreditrisiken<br />

(38) Liste ausgewählter Beteiligungen/Konsolidierungskreis


„HVB-Banka Bosna i Hercegovina“ d.d. Sarajevo, Sarajewo 100,00 (v ab 1.1.2004)<br />

HVB Bank Czech Republic a.s., Prag 100,00 v<br />

HVB Bank Hungary Rt., Budapest 100,00 v<br />

HVB Bank Romania S.A., Bukarest 100,00 v<br />

HVB Bank Slovakia a.s., Bratislava 100,00 v<br />

HVB Banka Jugoslavija A.D., Belgrad<br />

Lassallestraße Bau-, Planungs-, Errichtungs-<br />

99,00<br />

und Verwertungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00 v<br />

Mezzanin Finanzierungs AG, Wien 70,00<br />

Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien 100,00 v<br />

Splitska banka d.d., Split 99,74 v<br />

VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien 50,10 v<br />

WAVE Solutions Information Technology GmbH, Wien 100,00 v<br />

Beteiligungen mit maßgeblichem Einfluss der BA-CA<br />

Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Einbezugsmethode<br />

A & B Banken-Holding GmbH, Wien 49,06 e<br />

Adria Bank Aktiengesellschaft, Wien 25,50 e<br />

Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, Salzburg 27,08 e<br />

EK Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien 24,02<br />

Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien 23,95<br />

Investkredit Bank AG, Wien 28,11 e<br />

NOTARTREUHANDBANK AG, Wien 25,00<br />

Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, Wien 49,15 e<br />

UBF Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien 24,10<br />

Wienerberger AG, Wien 31,88 *)<br />

*) abweichender Stimmrechtsanteil 29,9 %<br />

Legende:<br />

Der Kapitalanteil gibt die Beteiligung der Bank Austria Creditanstalt Gruppe am Kapital des Unternehmens<br />

an. Im Kapitalanteil sind die Anteile voll konsolidierter und sonstiger verbundener Unternehmen<br />

an der Zielgesellschaft addiert, jedoch nicht durchgerechnet.<br />

Einbezugsmethode: v = voll konsolidiert, e = at equity<br />

Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

193


In der BA-CA Gruppe waren 2003 bzw. 2002 im Jahresdurchschnitt folgende Personalkapazitäten<br />

im Einsatz:<br />

Mitarbeiterkapazität *)<br />

2003 2002<br />

Angestellte 30.463 29.437<br />

Arbeiter 241 264<br />

GESAMTKAPAZITÄT 30.704 29.701<br />

davon Inland 12.455 12.940<br />

davon Ausland 18.249 16.761<br />

*) durchschnittliche Personenjahre der in der Bank Austria Creditanstalt Beschäftigten ohne karenzierte<br />

Mitarbeiter und Lehrlinge<br />

Der Anstieg im Ausland beruht insbesondere auf dem erstmaligen Einbezug der bulgarischen<br />

Bank CB Biochim AD per 1.1.2003 und anderen Änderungen im ausländischen Konsolidierungskreis<br />

(s. Tz. 2).<br />

Am 14. Jänner 2004 hat die polnische Bank BPH einen Vertrag <strong>über</strong> den Verkauf ihres Anteils<br />

von 71,2 % an der Gornoslaski Bank Gospordaczy mit der Getin Holding unterschrieben. Der<br />

Verkaufspreis beträgt 255 Mio Zloty. Der Verkauf erfolgte vorbehaltlich der Zustimmung der<br />

zuständigen Behörden.<br />

Mit Wirkung vom 1.1.2004 ist Stefan ERMISCH neues Mitglied im Vorstand der Bank Austria<br />

Creditanstalt AG für den per 31.12.2003 ausscheidenden Helmut GROPPER. Am 26.1.2004<br />

schieden Karl SAMSTAG (Generaldirektor) und Mag. Friedrich KADRNOSKA (Generaldirektor-Stv.)<br />

aus dem Vorstand aus und mit 27.1.2004 wurde Dr. Johann STROBL Vorstandsmitglied<br />

der Bank Austria Creditanstalt AG (s. Tz. 48). Mit selbem Datum wurde<br />

Dr. Erich HAMPEL zum Vorsitzenden und Generaldirektor und Mag. Wolfgang HALLER zum<br />

Vorsitzenden-Stv. und Generaldirektor-Stv. ernannt.<br />

Die Regierungsparteien planen neben anderen Änderungen in der Steuergesetzgebung eine<br />

Reduktion der Körperschaftschaftsteuer von 34 % auf 25 %. Diese soll im Juli 2004 Gesetz<br />

werden und ab 1. Jänner 2005 gelten. Die voraussichtliche Steuersatzänderung ab 2005 würde<br />

bei Gleichbleiben aller übrigen Parameter eine Kürzung der aktiven Steuerabgrenzung auf<br />

noch nicht genutzte Verlustvorträge um 91 Mio € nach sich ziehen. Allerdings ist in den<br />

nächsten Jahren der Verbrauch durch künftige steuerliche Gewinne neu zu evaluieren.<br />

Am 17.2.2004 hat die Bank Austria Creditanstalt AG 9.557.680 Stück Aktien der Wienerberger<br />

AG zum Stückpreis von 24,5 € verkauft.<br />

194 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />

(39) Personal<br />

(40) Ereignisse nach dem<br />

Bilanzstichtag


(41) Gesamtrisikomanagement<br />

Risikobericht<br />

Gesamtbankrisiko<br />

Die Bank Austria Creditanstalt identifiziert, misst, <strong>über</strong>wacht und steuert alle Risiken der BA-<br />

CA Gruppe und arbeitet eng mit den Risiko<strong>über</strong>wachungs- und -steuerungseinheiten der<br />

HypoVereinsbank zusammen.<br />

Bei den Überwachungs- und Steuerungsprozessen im Risikomanagement unterscheidet die<br />

BA-CA analog der HypoVereinsbank zwischen:<br />

– Marktrisiken<br />

– Adressrisiken<br />

– Liquiditätsrisiken<br />

– Operationalen Risiken<br />

– Geschäftsrisiken<br />

– Immobilienrisiken<br />

– Beteiligungsrisiken<br />

Der Vorstand entscheidet <strong>über</strong> die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements,<br />

die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren<br />

zur Überwachung der Risiken.<br />

Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch spezifische Komitees und unabhängige<br />

Risikomanagementeinheiten unterstützt. Sämtliche Risikomanagementaktivitäten der<br />

BA-CA sind in einer Vorstandsdivision zusammengefasst und umfassen die sekundäre Kreditentscheidung,<br />

die Betreuung von Sanierungsfällen sowie <strong>das</strong> strategische Risikomanagement.<br />

Das Ressort „Strategisches Risikomanagement“ ist zuständig für die Entwicklung und Implementierung<br />

der Methoden der Risiko- und Ertragsmessung, die laufende Weiterentwicklung<br />

und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente, die Einhaltung der diesbezüglichen Mindestanforderungen<br />

für <strong>das</strong> Betreiben von Handelsgeschäften („MaH’s“), die Entwicklung und<br />

Wartung der grundsätzlichen Regelwerke und die unabhängige und neutrale Berichterstattung<br />

<strong>über</strong> <strong>das</strong> Risikoprofil der BA-CA Gruppe.<br />

Das Management der Bilanzstrukturpositionen sowie die Steuerung der Marktrisiken der Handelsbücher<br />

erfolgt im Rahmen des MARALCO („Market Risk and Asset /Liability Committee“).<br />

In diesem Komitee werden auch die Rahmenbedingungen und Limite für die Tochterbanken<br />

festgelegt. Die Beurteilung von Adressrisiken wird im Kreditkomitee vorgenommen. Das Vertriebs-APM<br />

koordiniert die ressort<strong>über</strong>greifende Steuerungsfragen zwischen Vertrieb und<br />

Gesamtbanksteuerung.<br />

In der BA-CA Gruppe wird <strong>das</strong> duale Steuerungskonzept angewandt. Im Rahmen dessen enthält<br />

die Kundenkalkulation (Mikrosteuerung) Verzinsungsansprüche sowohl für <strong>das</strong> mindes-<br />

Risikobericht<br />

195


tens erforderliche Kernkapital nach BWG (Tier 1) als auch für <strong>das</strong> ökonomische Risikokapital<br />

(zur Deckung des unerwarteten Verlustes). Über die Erfüllung der regulatorischen Kapitalvorschriften<br />

des BWG’s hinaus soll <strong>das</strong> ökonomische Risikokapital <strong>das</strong> institutsspezifische Risikoprofil<br />

umfassender und einheitlicher abbilden. Das ökonomische Kapital wird mit Ausnahme<br />

des Liquiditätsrisikos <strong>über</strong> alle angeführten Risikoarten mit Hilfe einer Value-at-Risk-<br />

Methodik berechnet. Dazu werden die unerwarteten Verluste für einen Betrachtungszeitraum<br />

von einem Jahr mit einer Aussagesicherheit von 99,95 % errechnet.<br />

Die Einbeziehung der BA-CA Gruppe in die Risiko<strong>über</strong>wachung und -steuerung des gesamten<br />

HVB-Konzerns sowie die Erstellung gesamthafter und konsolidierter Darstellungen von<br />

HVB-Risikozahlen erfolgt auf regelmäßiger Basis und garantiert eine einheitliche Steuerung<br />

des gesamten HVB-Konzerns.<br />

Marktrisiko<br />

Das Marktrisikomanagement umfasst alle Aktivitäten im Zusammenhang mit unseren Treasurytätigkeiten<br />

und dem Bilanzstrukturmanagement in Wien und in den Töchtern der BA-CA.<br />

Dabei werden die Risikopositionen auf zumindest täglicher Basis aggregiert, vom unabhängigen<br />

Risikomanagement analysiert und den vom Vorstand und den von ihm eingesetzten Gremien<br />

(wie z. B. dem „MARALCO“) festgesetzten Risikolimiten gegen<strong>über</strong>gestellt. Das Marktrisikomanagement<br />

der BA-CA umfasst dabei die laufende Berichterstattung <strong>über</strong> die Risikoposition,<br />

die Limitausnutzung sowie die tägliche Ergebnisdarstellung des Treasury-Bereiches.<br />

Der Vorstand der BA-CA legt zumindest einmal jährlich die Risikolimite für die Marktrisikoaktivitäten<br />

der gesamten BA-CA Gruppe fest. Das in der Regel monatlich tagende MARALCO<br />

und der wöchentlich tagende Unterausschuss des MARALCO entscheiden auf der operativen<br />

Ebene <strong>über</strong> die entsprechenden Limitfestsetzungen und analysieren die Risiko- und Ertragslage<br />

unserer Geschäftseinheiten. Über die Beschlüsse und Ergebnisse dieser Gremien wird<br />

unmittelbar an den Gesamtvorstand der Bank <strong>berichtet</strong>. Das von den Geschäftseinheiten bis<br />

auf Vorstandsebene getrennte und unabhängige „Strategische Risikomanagement“ erstellt<br />

die entsprechenden Analysen und <strong>über</strong>wacht die Limiteinhaltung. Die Grundsätze und<br />

organisatorischen Rahmenbedingungen sind im Marktrisikomanagementhandbuch und der<br />

MARALCO-Policy der Bank festgelegt.<br />

Die BA-CA wendet ein gruppenweit einheitliches Risikomanagementverfahren an, <strong>das</strong><br />

aggregiert und für die einzelnen Handelsbereiche die wesentlichen Risikoparameter zumindest<br />

täglich zur Verfügung stellt. Neben dem Value-at-Risk („VaR“; für interne Risikomessung auf<br />

Basis einer Haltedauer von einem Tag und einem Konfidenzintervall von 2,33 Standardabweichungen)<br />

kommt dabei den stress-orientierten Volums- und Positionslimiten eine<br />

gleichrangige Bedeutung zu. Ergänzt wird <strong>das</strong> Limitsystem durch Stopp-Loss-Limite und optionsspezifische<br />

Limite, die für den Handel und die Positionierung in nicht-linearen Produkten<br />

zur Anwendung kommen. Bei dem Risikomodell handelt es sich um eine nunmehr langjährig<br />

im Einsatz befindliche Eigenentwicklung der Bank („NoRISK“). Das Modell wird vom Bereich<br />

„Strategisches Risikomanagement“ angewendet und dort auch laufend weiterentwickelt.<br />

196 Risikobericht


Diese Weiterentwicklung umfasst u.a. die laufende Überprüfung des Modells im Rahmen des<br />

Backtesting, die Integration neuer Produkte, die Umsetzung von Anforderungen des Vorstandes<br />

und des MARALCO sowie die Anpassung an allgemeine Marktentwicklungen. Bezüglich<br />

der Einführung neuer Produkte ist ein Produkteinführungsprozess etabliert, im Rahmen<br />

dessen <strong>das</strong> Risikomanagement bei der Produktgenehmigung entscheidend mitwirkt.<br />

Die Informationen an <strong>das</strong> MARALCO und den Vorstand werden dar<strong>über</strong>hinaus durch regelmäßige<br />

und anlassbezogene Stressrechnungen ergänzt. Bei diesen Stressszenarien werden<br />

untypisch hohe Schwankungen der einzelnen Marktrisikoparameter unterstellt und es wird<br />

untersucht, wie sich diese Schwankungen und ein Aussetzen der Liquidität in einzelnen Produkten<br />

und Risikofaktoren auf die Ergebnissituation und die Substanz der Bank auswirken.<br />

Die unterstellten Schwankungen sind von Währung, Region und Liquidität abhängig und<br />

werden diskretionär vom „Strategischen Risikomanagement“ festgesetzt. Die Ergebnisse der<br />

Stresstests werden bei der Festlegung der Limithöhe mitberücksichtigt.<br />

Neben den Ergebnissen des Risikomodells werden auf täglicher Basis auch die Ertragszahlen<br />

der Marktrisikoaktivitäten ermittelt und kommuniziert. Sie werden im Zeitverlauf dargestellt<br />

und den aktuellen Budgets gegen<strong>über</strong>gestellt. Die Berichterstattung umfasst einerseits die<br />

im Rahmen des IFRS /IAS-Abschlusses ergebniswirksamen Komponenten, aber auch die volle<br />

mark-to-market-Bewertung aller Investmentpositionen unabhängig von ihrer Darstellung im<br />

IFRS /IAS-Abschluss („Total Return“). Die Ergebnisse stehen den Handels- und Risikomanagementeinheiten<br />

der BA-CA detailliert nach Portfolio, G&V-Position und Währung, ab Anfang<br />

2004 <strong>über</strong> die zugriffsgeschützte Intranetapplikation „ERCONIS“ laufend zur Verfügung.<br />

Zur vollständigen und systematischen Überprüfung der Marktgerechtigkeit der von der<br />

BA-CA abgeschlossenen Handelsgeschäfte wurde im Laufe des Jahres 2003 eine voll in<br />

<strong>das</strong> Marktrisikomanagement integrierte Applikation entwickelt („MARCONIS“), die ihren Testbetrieb<br />

Ende 2003 erfolgreich abgeschlossen hat und ab Anfang 2004 in Wien ihren Betrieb<br />

aufgenommen hat.<br />

Das Risikomodell „NoRISK“ der BA-CA ist seit 1998 auch aufsichtsrechtlich anerkannt im Einsatz.<br />

Zur Berechnung der erforderlichen Eigenmittel werden im Unterschied zum internen<br />

Risikomanagementprozess die gesetzlich vorgeschriebenen Parameter (2,33 Standardabweichungen,<br />

10 Tage Haltedauer) berücksichtigt und zusätzlich der im Rahmen der Modellprüfung<br />

festgelegte Multiplikator angewendet. Das aufsichtsrechtliche Modell umfasst derzeit<br />

gruppenweit die Risikokategorien Zinsrisiko, Fremdwährungsrisiko sowie Aktienrisiko. Aufsichtsrechtlich<br />

wird <strong>das</strong> spezifische Risiko der Aktienpositionen im Modell abgedeckt, die<br />

Unterlegung für <strong>das</strong> spezifische Risiko von Zinspositionen erfolgt nach der Standardmethode.<br />

Die BA-CA beabsichtigt 2004 die Modellerweiterung auf <strong>das</strong> spezifische Risiko von Zinsinstrumenten<br />

und die Ergänzung des derzeitigen Varianz /Kovarianzansatzes um eine Simulationsrechnung.<br />

Risikobericht<br />

197


Die Ergebnisse des internen Modells auf Basis „VaR“ (1 Tag, 2,33 Standardabweichungen)<br />

lagen 2003 trotz starker Schwankungen im Jahresverlauf etwa auf der Höhe der Vorjahresergebnisse.<br />

Die BA-CA hat gruppenweit ein „VaR“ zwischen 10 Mio € und 40 Mio € ausgewiesen,<br />

der Durchschnittswert lag dabei bei 21,5 Mio € (2002: 22,5 Mio €, 2001: 20,6 Mio €).<br />

Der <strong>über</strong>wiegende Anteil entfällt auf <strong>das</strong> Zinsrisiko, und hier wieder mehr als die Hälfte auf<br />

unsere mittel- bis längerfristigen Positionierungen im Rahmen des Asset/Liability-Managements.<br />

Auf die CEE-Einheiten entfällt ein Anteil von unter 20 %. Der Anstieg des „VaR“ zur<br />

Jahresmitte war im Wesentlichen auf unsere Positionierung und den Zinsanstieg im EUR und<br />

USD zurückzuführen, die kräftigen Zinsbewegungen in den CEE-Ländern Polen und insbesondere<br />

Ungarn im Oktober und November 2003 haben aufgrund der moderateren Positionierungen<br />

zu einem vergleichsweise geringeren Anstieg des Risikos geführt.<br />

„VaR“ der BA-CA Gruppe 2001–2003:<br />

in Mio €<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Jän. 01<br />

Feb. 01<br />

März 01<br />

April 01<br />

Mai 01<br />

Juni 01<br />

Juli 01<br />

Aug. 01<br />

Sep. 01<br />

Okt. 01<br />

Nov. 01<br />

Dez. 01<br />

Jän. 02<br />

Feb. 02<br />

März 02<br />

April 02<br />

Mai 02<br />

Juni 02<br />

Juli 02<br />

Aug. 02<br />

Sep. 02<br />

Okt. 02<br />

Nov. 02<br />

Dez. 02<br />

Jän. 03<br />

Feb. 03<br />

März 03<br />

April 03<br />

Mai 03<br />

Juni 03<br />

Juli 03<br />

Aug. 03<br />

Sep. 03<br />

Okt. 03<br />

Nov. 03<br />

Dez. 03<br />

Jän. 04<br />

„VaR“ der BA-CA Gruppe nach Risikokategorien (in Mio €):<br />

Die Risikopositionen der BA-CA Gruppe werden zusätzlich zum „VaR“ auf Basis von volumsorientierten<br />

Limiten begrenzt. Dabei werden Volumslimite je Fremdwährungspaar, je Aktientitel<br />

und je Land bzw. Emittent festgesetzt und laufend <strong>über</strong>wacht. Die Positionierungen im<br />

für die BA-CA Gruppe risikomäßig dominierenden Zinsbereich werden neben dem „VaR“<br />

<strong>über</strong> die Darstellung und Limitierung von „Basis-Point-Values“ gesteuert. Dabei wird für alle<br />

198 Risikobericht<br />

Gesamt Zinsrisiko Fremdwährungsrisiko Aktienrisiko Emerging Mkts/High Yield<br />

2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001<br />

Minimum 12,0 12,5 10,0 9,4 7,4 4,4 1,0 0,8 0,6 0,6 0,9 0,9 0,9 1,0 1,1<br />

Durchschnitt 21,5 22,5 20,6 18,7 17,4 14,0 2,6 2,8 2,8 1,3 2,3 2,0 1,5 2,0 1,7<br />

Maximum 38,3 41,9 36,8 36,5 35,7 29,4 7,8 10,3 12,3 2,6 5,5 6,5 3,1 4,0 3,6<br />

Ultimo (31.12.YY) 15,0 15,0 34,7 12,3 12,3 23,2 1,7 2,0 8,0 0,9 0,9 1,3 1,5 1,2 2,1


Basis-Point-Values der BA-CA Gruppe (31.12. 2003, in €):<br />

Währungen und Laufzeitbänder <strong>das</strong> Bewertungsergebnis für die Veränderung von einem<br />

Basispunkt (0,01%) angegeben. Zum 31.12. 2003 hat sich die gesamte Zinsposition der<br />

BA-CA Gruppe („Trading“ und „Investment“) für die wesentlichen Währungen wie folgt<br />

zusammengesetzt:<br />

in € bis 1 Monat 1– 3 Monate 3 Monate –1 Jahr 1 Jahr – 5 Jahre <strong>über</strong> 5 Jahre Gesamt<br />

Westeuropa EUR –19.242 206.946 – 832.664 423.107 – 754.079 – 975.932<br />

CHF 78.335 60.451 – 404.824 – 33.425 – 36.494 – 335.957<br />

GBP 9.713 1.174 –133.894 676 40 –122.291<br />

DKK 1.707 – 2.314 –16.537 113 20 –17.011<br />

SEK 430 1.307 –12.270 – 2.054 599 –11.988<br />

NOK 348 2.887 – 22.154 –104 5 –19.018<br />

Zentral- u. Osteuropa BGN –17 – 51 277 – 6.661 – 3.224 – 9.676<br />

CZK – 4.915 –1.751 –16.739 20.590 11.601 8.786<br />

HRK 200 – 4 10 – 6.905 –11 – 6.710<br />

HUF 1.440 5.137 – 24.845 – 51.877 – 58.474 –128.619<br />

PLN 1.456 3.565 –148.628 – 3.485 26.946 –120.146<br />

ROL – 96 –19 –143 – 764 –1.022<br />

SIT – 6 111 – 5.775 – 4.498 – 6.197 –16.365<br />

SKK 28 –1.201 – 2.896 –15.071 33.980 14.840<br />

Übersee USD 28.090 – 55.695 – 32.159 96.450 366.449 403.135<br />

CAD – 280 1.058 12.325 967 1.294 15.364<br />

JPY 1.500 – 4.998 7.833 –14.741 – 2.188 –12.594<br />

AUD 146 – 440 – 2.006 35 9 – 2.256<br />

NZD 123 198 – 2.242 –136 – 2.057<br />

ZAR 45 –110 67 1.554 1.556<br />

TOTAL 98.979 216.306 –1.636.587 403.566 – 419.724 –1.337.460<br />

Lateinamerika<br />

CEE<br />

Asien<br />

Afrika<br />

Russland<br />

Der Schwerpunkt unserer Positionen lag im Jahr 2003 im EUR, USD und CHF. Die Positionierungen<br />

in den Währungen der Zentral- und Osteuropäischen Länder spiegeln unsere<br />

Aktivitäten in diesem Raum wider, sie liegen jedoch insgesamt auf einem vergleichsweise<br />

niedrigeren Niveau.<br />

EMI: Regionale Portfolioanteile 2001–2003<br />

2003<br />

2002<br />

2001<br />

0<br />

46%<br />

39%<br />

20<br />

45%<br />

17%<br />

27%<br />

19%<br />

40 60<br />

Volumsanteile<br />

4%<br />

15%<br />

13%<br />

10%<br />

11%<br />

9%<br />

Risikobericht<br />

23%<br />

199<br />

12%<br />

11%<br />

80 100


Integriert im Segment International Markets sind neben dem Handel mit Zins-, Fremdwährungs-<br />

und Aktienprodukten auch der Handel und <strong>das</strong> Investment in Emerging-Markets-<br />

Bonds („EMI“) und seit Ende 2003 <strong>das</strong> Trading in High-Yield-Bonds von Corporates unterhalb<br />

Investmentgrade. Zum Jahresende 2003 entfallen 46 % des Emerging-Markets-Portfolios<br />

auf Lateinamerika, 17 % auf CEE-Länder, 15 % auf Asien und 12 % auf Russland. Das High-<br />

Yield-Portfolio weist derzeit ein Durchschnittsrating von B auf.<br />

Über ihre Tochter Bank Austria Cayman Islands ist die BA-CA seit 1999 in Hedge Fonds investiert.<br />

Schwerpunkte dieses Engagements liegen neben einer Beteiligung und Kreditfinanzierung<br />

in der Convertible Arbitrage und zu einem wesentlich geringeren Anteil im Investment<br />

in „Distressed Securities“. Die Ergebnisse dieses Engagements liegen in den letzten Jahren<br />

regelmäßig zwischen 7 % p. a. und 10 % p. a., <strong>über</strong> den gesamten Zeitraum wurden nur<br />

3 Monate mit einer negativen Monatsperformance von maximal – 0,8 % beobachtet. Im Rahmen<br />

der Investment Guidelines sind die wesentlichen Risikoparameter definiert. Die Einhaltung<br />

der Investment Guidelines und die tägliche Überprüfung der Bewertungsergebnisse<br />

erfolgt durch unser Risikomanagement in der Bank Austria Cayman Islands nach den Vorgaben<br />

des zentralen Risikomanagements in Wien.<br />

Das Risikomodell der BA-CA wird entsprechend den bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften<br />

einem laufenden Backtestingverfahren unterzogen. Dabei wird <strong>das</strong> Modellergebnis mit der<br />

Bewertungsveränderungen auf Basis der tatsächlich beobachteten Marktschwankungen verglichen.<br />

Die Anzahl der sogenannten Backtesting<strong>über</strong>schreitungen (negative Bewertungsveränderung<br />

größer als Modellergebnis) liegt seit Einführung des Modells im so genannten „grünen<br />

Bereich“, womit keine Anpassung des Multiplikators erforderlich ist. Im Jahre 2003 kam<br />

es zu keinen Backtesting<strong>über</strong>schreitungen.<br />

Backtestingergebnisse des Handelsbuches (2001–2003)<br />

in Mio €<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

–5<br />

–10<br />

–15<br />

–20<br />

–25<br />

Jän. 01<br />

Feb. 01<br />

März 01<br />

April 01<br />

Mai 01<br />

Juni 01<br />

Juli 01<br />

Aug. 01<br />

Sep. 01<br />

Okt. 01<br />

Nov. 01<br />

Dez. 01<br />

Jän. 02<br />

Feb. 02<br />

März 02<br />

April 02<br />

Mai 02<br />

Juni 02<br />

Juli 02<br />

Aug. 02<br />

Sep. 02<br />

Okt. 02<br />

Nov. 02<br />

Dez. 02<br />

Jän. 03<br />

Feb. 03<br />

März 03<br />

April 03<br />

Mai 03<br />

Juni 03<br />

Juli 03<br />

Aug. 03<br />

Sep. 03<br />

Okt. 03<br />

Nov. 03<br />

Dez. 03<br />

200 Risikobericht<br />

Bewertungsveränderung<br />

Modellergebnis


Das Marktrisikomanagement der BA-CA umfasst sowohl die Aktivitäten in Wien als auch die<br />

Positionen in unseren Töchtern, insbesondere in Zentral- und Osteuropa. Diese Einheiten verfügen<br />

<strong>über</strong> ein lokales Risikomanagement mit fachlicher Berichtslinie an <strong>das</strong> „Strategische<br />

Risikomanagement“. In den wichtigsten Einheiten ist <strong>das</strong> Risikomodell „NoRISK“ vor Ort<br />

implementiert, für kleinere Einheiten erfolgt die Berechnung zentral. In diesem Fall werden<br />

den Einheiten die Ergebnisse der Risikokalkulation zur Verfügung gestellt. Durch einheitliche<br />

Prozesse und Limitsysteme ist ein an die lokalen Gegebenheiten angepasstes und einheitliches<br />

Risikomanagement sichergestellt.<br />

Durch die konsequente Aufspaltung des Nettozinsertrages in einen den Geschäftsbereichen<br />

zugewiesenen Konditionenbeitrag und einen <strong>das</strong> Zinsänderungsrisiko darstellenden Beitrag<br />

aus der Fristentransformation wird die Voraussetzung für eine einheitliche und zentrale<br />

Steuerung sämtlicher Marktrisiken sichergestellt, insbesondere auch der Kunden- und Eigenpositionen<br />

ohne vereinbarte Zinsbindung. Die einzelnen Profitcenter der BA-CA sind durch<br />

ein gruppenweit einheitlich angewendetes Referenzzinssatzsystem zu fristenkongruenten<br />

Marktpreisen von jedem Zinsrisiko entbunden. Liegen keine vertraglichen Zinsbindungen vor<br />

oder kann die Bank aufgrund der Erfahrung der Vergangenheit davon ausgehen, <strong>das</strong>s sich<br />

die tatsächliche Zins- und Kapitalbindung deutlich von der vertraglichen Vereinbarung unterscheidet,<br />

so werden die Annahmen in Hinblick auf Liegedauer und Zinsreagibilität entsprechend<br />

modelliert und in der Gesamtposition auf Basis dieser Annahmen berücksichtigt.<br />

Im Bereich des inländischen Kundengeschäftes werden die einheitlich angewendeten Risikoanalysen<br />

und -limitierungen aufgrund der besonderen Bedeutung für die Entwicklung des<br />

Nettozinsertrages und ihrer Komplexität durch eine regelmäßige Analyse der Auswirkung von<br />

Zinsänderungen auf den Nettozinsertrag in den nächsten Quartalen und Jahren ergänzt.<br />

Dabei wird einerseits die Entwicklung des Nettozinsertrages sowohl auf Basis von Annahmen<br />

<strong>über</strong> <strong>das</strong> Neugeschäft, <strong>das</strong> Nachfrageverhalten (Zinselastizität) der Kunden sowie die allgemeine<br />

Margenentwicklung in den wichtigsten Marktsegmenten, andererseits auch unter der<br />

Annahme gleichbleibender Volums- und Margenentwicklungen simuliert. Die letztere Methode<br />

dient dazu, die isolierten Auswirkungen von Zinsänderungen auf den Nettozinsertrag aufzuzeigen;<br />

da in diesem Szenario jedoch keine zukünftigen Änderungen in der Zusammensetzung<br />

der Kundenpositionen und der Margensituation unterstellt werden, ist dieses Szenario<br />

nicht als Messgröße für den zukünftigen Nettozinsertrag zu verstehen. Auf Basis eines<br />

Zinsschocks um 200 Basispunkte (2 %-Pkt.) ergibt sich dabei per 31.12.2003 im ersten Jahr<br />

eine maximale Belastung des Nettozinsertrags um – 42 Mio €.<br />

Die wesentlichen Anforderungen von Basel II bezüglich des „Zinsänderungsrisikos im Bankbuch“<br />

betreffen organisatorische Anforderungen, die laufende Darstellung und Einhaltung<br />

eines 200 Basispunkt-Schocks sowie die Durchführung von Szenariorechnungen bezüglich<br />

der Entwicklung des Nettozinsertrages. Die BA-CA ist im Sinne der oben beschriebenen Verfahren<br />

in ihrem Marktrisikomanagement sowohl methodisch als auch inhaltlich gut auf die<br />

zu erwartenden, neuen aufsichtsrechtlichen Erfordernisse vorbereitet und führt laufend<br />

Proberechnungen in diesem Zusammenhang durch.<br />

Risikobericht<br />

201


Liquiditätsrisiko<br />

Dem Liquiditätsrisiko als zentrales Bankrisiko wird in der gesamten BA-CA Gruppe im Rahmen<br />

der gruppenweit gültigen Vorschriften durch die Einführung und Überwachung von<br />

kurz- und mittelfristigen Liquiditätslimiten Rechnung getragen. Dabei wird die Liquiditätssituation<br />

<strong>über</strong> die nächsten Tage, aber auch für längere Laufzeiten in Hinblick auf ein Standardszenario,<br />

aber auch für die Szenarien einer allgemeinen sowie einer institutsspezifischen<br />

Liquiditätskrise analysiert. Der Liquiditätsgrad der Kundenpositionen und unserer Eigenpositionen<br />

wird laufend untersucht. Die Verfahren, Zuständigkeiten und Berichtslinien in diesem<br />

Bereich sind in einer eigenen Liquidity-Policy zusammengefasst, die auch in unseren CEE-Einheiten<br />

Gültigkeit hat und unter anderem einen Notfallsplan für den Fall einer Liquiditätskrise<br />

beinhaltet. Die laufende Steuerung unseres Kundengeschäftes erfolgt unter Berücksichtigung<br />

von Liquiditätskosten. Im Rahmen dieser Verrechnung werden den einzelnen liquiditätswirksamen<br />

Produkten auf der Aktiv- und Passivseite die jeweils aktuellen Alternativkosten<br />

verrechnet bzw. im Rahmen eines Opportunitätsansatzes gutgeschrieben. So kann auch im<br />

laufenden Controllingprozess gewährleistet werden, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Pricing unseres Geschäftes ausgewogen<br />

erfolgt.<br />

Adressenausfallsrisiko<br />

Die Rahmenbedingungen für <strong>das</strong> Kreditgeschäft waren im Jahr 2003 von der intensiven Vorbereitung<br />

auf die erwarteten Neuregelungen aufgrund des Basel II-Konsultationspapiers und<br />

der Vorbereitungen auf die Umsetzung der – konzernweit geltenden – deutschen Mindestanforderungen<br />

an <strong>das</strong> Kreditgeschäft („MAK’s“) geprägt.<br />

Diese Themengebiete haben sich auch in der Organisation und den Basisregelwerken für <strong>das</strong><br />

Kreditgeschäft niedergeschlagen.<br />

Kreditengagements werden regelmäßig von den kundenbetreuenden Stellen auf ihren Risikogehalt<br />

<strong>über</strong>prüft und dem Kreditrisikomanagement zur Genehmigung vorgelegt (strikte<br />

Trennung der Bereiche „Markt“ und „Marktfolge“, 4-Augen-Prinzip).<br />

Im Inland wird dem Branchenaspekt in der Kreditentscheidung insofern Rechnung getragen,<br />

als sie von branchenverantwortlichen Senior Risk Managern getroffen wird. Für Kreditengagements<br />

im CEE-Bereich besteht hingegen eine regionale Zuständigkeit für die Kreditentscheidungen,<br />

um <strong>das</strong> dafür notwendige länderspezifische Know-how zu bündeln.<br />

Organisatorisch existiert <strong>das</strong> Kreditkomitee als effizientes Gremium für rasche Einzelkreditentscheidungen.<br />

Während größere Einzelkreditentscheidungen vom Kreditausschuss des Aufsichtsrats<br />

getroffen werden, wird <strong>das</strong> Plenum des Aufsichtsrates vor allem auf Portfolioebene<br />

laufend informiert und trifft diesbezügliche strategische Entscheidungen.<br />

Besonderes Augenmerk wird auf die Erkennung, Überwachung und Gestion von besonders<br />

risikobehafteten Engagements gelegt, die – ab dem Auftreten von Frühwarnsignalen – von<br />

speziell ausgebildeten Mitarbeitern betreut werden. Im Jahr 2003 wurde die Qualität des<br />

internen Frühwarnsystems weiter verbessert und – neben dem inländischen Firmenkunden-<br />

202 Risikobericht


geschäft – auf weitere Geschäftsfelder ausgedehnt. Ausfallsgefährdete Engagements werden<br />

von „Sanierungsmanagern“ betreut, denen dafür spezielle Kompetenzen gewährt werden.<br />

Ein Engagement gilt dann als ausfallsgefährdet, wenn unter Bedachtnahme auf die wirtschaftliche<br />

Situation des Kreditnehmers und die Besicherung mit einem Ausfall von Kapitalund<br />

Zinsteilen zu rechnen ist.<br />

Im Laufe des Jahres 2003 wurden besondere Richtlinien für Spezialfinanzierungen erarbeitet,<br />

welche die Mitarbeiter bei der Akquisition, Beurteilung, Strukturierung und Genehmigung<br />

solcher Transaktionen unterstützen.<br />

Die Aktivitäten im Bereich der Adressenausfallmessung waren – wie bereits erwähnt – im Jahr<br />

2003 im Wesentlichen von der Vorbereitung auf Basel II geprägt. Dazu werden alle relevanten<br />

Methoden, Verfahren, Prozesse und Systeme einer Überprüfung unterzogen und angepasst.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt hat den Diskussionsprozess zum neuen Eigenkapital Accord in<br />

Österreich und im CEE-Bereich intensiv begleitet und arbeitet in verschiedenen bankinternen<br />

Projekten an der Umsetzung der bereits veröffentlichten Anforderungen. Die internen Analysen,<br />

die zum Teil bereits in den Vorjahren und auf Basis früherer Veröffentlichungen des<br />

Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht stattgefunden haben, bilden die Grundlage, um an<br />

den bereits im Einsatz befindlichen Steuerungssystemen notwendige Weiterentwicklungen<br />

vorzunehmen.<br />

Wesentliche Arbeitsschwerpunkte bildeten die Bereiche<br />

– Rating<br />

– Sicherheiten<br />

– Verlustschätzung.<br />

Im Bereich der Ratings wurde die periodische Überprüfung (Monitoring) bestehender Verfahren<br />

zum Anlass genommen, die Basel-II-Kompatibilität zu sichern. Dem breiten öffentlichen<br />

Interesse an diesem Thema wurde durch die Einführung der BA-CA Ratingberatung<br />

Rechnung getragen, bei der dem Kunden von seiner betreuenden Stelle <strong>das</strong> Rating offengelegt<br />

und erläutert wird, um gemeinsam strategische Verbesserungspotenziale zu identifizieren.<br />

Dieser in Österreich bisher einmalige Service wird von den Kunden sehr positiv aufgenommen<br />

und erhöht <strong>das</strong> gegenseitige Verständnis um die Zusammenhänge zwischen Kreditpolitik<br />

der Bank und den Finanzierungswünschen unserer Kunden. Ferner wurden neue<br />

Ratingverfahren in Zusammenarbeit mit dem Vertrieb und dem operativen Risikomanagement<br />

entwickelt, z. B. für <strong>das</strong> Segment „Income Producing Real Estate“. Diese in Basel II definierte<br />

Geschäftskategorie, der sowohl Bauträger als auch Vermietungsgesellschaften angehören,<br />

zeichnet sich dadurch aus, <strong>das</strong>s neben dem Kunden die einzelne Transaktion, ihre Strukturierung<br />

und die Besicherung eine außerordentlich große Rolle spielen, wobei die Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

von Kunden und finanzierten Objekten eine sehr große Abhängigkeit<br />

aufweisen. Die hier entwickelte Methode kann unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten<br />

auch für andere Märkte, insbesondere den CEE-Raum, adaptiert werden.<br />

Risikobericht<br />

203


Dar<strong>über</strong> hinaus wurden die EDV-technischen Grundlagen aller Ratingverfahren für die Durchführung<br />

und Speicherung durch die Entwicklung eines neuen IT-Systems deutlich verbessert,<br />

<strong>das</strong> Anfang 2004 eingesetzt wird. Hieraus ergeben sich sowohl für die Weiterentwicklung als<br />

auch für die Nutzer erhebliche Effizienzsteigerungen.<br />

Neben der reinen Basel-II-Compliance galten die Bemühungen auch der Steigerung der Effektivität<br />

interner Prozesse, um durch schlanke Risikomess- und -selektionsprozesse einen Beitrag<br />

zur Profitabilitätssteigerung zu erzielen. Dies war auch Gegenstand einer „Basel II Task<br />

Force“, die sich mit der Auswirkung der neuen Eigenkapitalvorschriften auf Geschäftsmodell<br />

und Prozesse der Bank beschäftigte und Optimierungsvorschläge erarbeitet hat.<br />

Die Erfassung und Speicherung von Informationen zu Kreditsicherheiten wurden weiter verbessert,<br />

um sowohl den gestiegenen Darstellungserfordernissen zu genügen als auch die<br />

interne Risikomessung zu verfeinern.<br />

Bei den Verlustschätzungen wurde an der Erstellung eines Erfassungssystems für Erlöse und<br />

Kosten bei notleidenden Kreditengagements gearbeitet, <strong>das</strong> 2004 zum Einsatz kommt. Dieses<br />

wird vor allem im Bereich des Retailgeschäfts zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz<br />

sowie der Datenquantität und -qualität führen. Die methodischen Grundkonzeptionen wurden<br />

vor dem Hintergrund der Baseler Konsultationspapiere innerhalb der HVB Group einem<br />

Review unterzogen und notwendige Adaptierungen sowie Vereinheitlichungen vorgenommen.<br />

Diese Aktivitäten werden im Jahr 2004 fortgesetzt und bis zur Umsetzung von Basel II bis<br />

2006 in unterschiedlicher Intensität gemäß unseren Projektplänen anhalten. Der Schwerpunkt<br />

wird sich dabei zunehmend von der Neuentwicklung der Verfahren und Systeme zur systematischen<br />

Überwachung sowie Verbesserung auf Grund empirischer Daten verschieben.<br />

Dabei wird der Roll-out in der BA-CA Gruppe eine wichtige Rolle spielen.<br />

Schwerpunkt im Jahr 2003 war im operationalen Risikomanagement die Projektarbeit im<br />

Rahmen des gruppenweiten Basel-II-Projektes der BA-CA. In den Teilprojekten Verlustdatensammlung,<br />

Risk Self Assessments, Frühwarnindikatoren und Modellierung wurden sowohl<br />

die Masterpläne im Hinblick auf Budgets als auch personelle Ressourcen bis zum Jahr 2006<br />

vereinbart sowie erste Ergebnisse zur Sicherstellung der Basel-II-compliance erzielt. Arbeitstitel<br />

im operationalen Risiko ist die Umsetzung des Standardansatzes mit der Möglichkeit zum<br />

Übergang auf einen AMA-Ansatz jedenfalls für die BA-CA AG. Dieser vorsichtige Ansatz ist<br />

auf die weiterhin existierenden Unsicherheiten <strong>über</strong> die genaue Kalibrierung der Bemessungsansätze<br />

sowie die schlussendlich geltenden Umsetzungserfordernisse quantitativer und<br />

qualitativer Art zurückzuführen.<br />

Unter dem operationalen Risiko wird analog Basel die Möglichkeit von Verlusten durch fehlerhafte<br />

interne Prozesse, menschliche Fehler, Technologieversagen oder externe Ereignisse verstanden.<br />

So sollen zum Beispiel Ausfälle von IT-Systemen, Sachschäden, Fehlverarbeitungen<br />

oder Betrugsfälle in Hinkunft einer genaueren und vor allem konsolidierten Risikomessung und<br />

-steuerung unterliegen, die auch Basis für die Berechnung von Risikokapital sein soll.<br />

204 Risikobericht<br />

(42) Operationales Risiko


Im Mittelpunkt der systemtechnischen Anstrengungen stand die Erweiterung der bereits in<br />

der BA-CA AG und in ausgesuchten Töchtern im Einsatz befindlichen eigenentwickelten<br />

Intranet Applikation (System „inFORM“ – intranet framework for operational risk management).<br />

Neben dem Modul zur Verlustdatensammlung richtete sich <strong>das</strong> Augenmerk im abgelaufenen<br />

Jahr auf die Erweiterung um Module zum Berichtswesen und Risk Self Assesssment.<br />

Ziel der Erweiterungen des Systems „inFORM“ ist der Ausbau in Richtung einer zentralen Risikomanagementlösung<br />

für <strong>das</strong> operationale Risiko für Österreich und CEE. Dazu erfolgt im<br />

Jahr 2004 der nächste Schritt mit der Erweiterung um ein Modul zur Abbildung von<br />

Frühwarnindikatoren (key risk indicators). Grundlegende Idee ist, die Intranet-Lösung zu einer<br />

zentralen Kommunikationsplattform auszubauen, die sowohl für die Einholung der bereichsspezifischen<br />

Verlustdaten und Risk Self Assessments herangezogen wird, als auch ein abgestimmtes<br />

Informationsangebot für die betroffenen Bereiche und den Vorstand bereitstellt.<br />

Auf diese Weise kann die geforderte umfassende Einbindung aller Entscheidungsträger und<br />

Bereiche in den Risikomanagementprozess effizient sichergestellt werden.<br />

Besonderes Augenmerk wurde im Jahr 2003 auf die umfassende Einbeziehung aller CEE-Einheiten<br />

gelegt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten standen dabei die Erhebungen aller Verlustdatenquellen<br />

und der Start der Verlustdatensammlungen, die Durchführung von Risk Assessments,<br />

Informationen zum Aufbau der Standardmethode sowie Schulungsmaßnahmen der<br />

OpRisk Manager vor Ort.<br />

Die Erhebung von Verlustdaten sowie die Adressierung von Prozessoptimierungen erfolgen<br />

in enger Koordination und Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Bereichen wie zum<br />

Beispiel der internen Revision, Compliance, der Rechtsabteilung, dem Versicherungsbereich<br />

sowie Zahlungsverkehr oder Settlement. Dabei ist zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s in der BA-CA seit<br />

jeher in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eine Fülle von Maßnahmen gesetzt<br />

wurde, um <strong>das</strong> operationale Risiko zu steuern und zu reduzieren. An dieser Stelle seien exemplarisch<br />

Datensicherungsmaßnahmen, die Sicherstellung von Vertraulichkeit und Integrität<br />

der gespeicherten Daten, Zugriffsberechtigungssysteme, die Beachtung des Vier-Augen-Prinzips<br />

und eine Vielzahl von Überwachungs- und Kontrollprozessen sowie Personalschulungsmaßnahmen<br />

genannt.<br />

Im Bereich der Modellierung des operationalen Risikos wurden Prototypen unterschiedlicher<br />

Bemessungsansätze zur Ermittlung des ökonomischen Kapitals ausprogrammiert, welche in<br />

erster Linie auf der stochastischen Modellierung, auf Resampling und Ansätzen zur kausalen<br />

Modellierung basieren. Diese Modelle müssen nun in weiterer Folge sowohl mit internen als<br />

auch externen Verlustdaten auf deren Aussagekraft und Zuverlässigkeit <strong>über</strong>prüft werden,<br />

um in weiterer Folge eine Systementscheidung treffen zu können. Dazu hat sich die BA-CA<br />

auch entschieden, externe Verlustszenarien zu verwenden, um speziell die extremen Ereignisse<br />

der Verteilungen adäquat modellieren zu können. Die BA-CA beabsichtigt auch die aktive<br />

Beteiligung an den entstehenden Verlustdatenkonsortien.<br />

Risikobericht<br />

205


Neben den quantitativen Ansätzen kommt den qualitativen Instrumenten im operationalen<br />

Risikomanagement aufgrund der noch bestehenden Quantifizierungs- und Modellierungsprobleme<br />

große Bedeutung zu. Dieser Tatsache Rechnung tragend wurden Risk Self Assessments<br />

in der gesamten BA-CA Gruppe durchgeführt. Auf dieser erstmaligen Selbsteinschätzung<br />

haben wir nunmehr ein Self Assessment aufgebaut, <strong>das</strong> jährlich die Veränderungen der Risikosituation<br />

der BA-CA Gruppe erfassen und mit einer Risikolandkarte visualisieren soll.<br />

Organisatorisch baut die BA-CA analog zu anderen Risikoarten und auch analog zur Vorgangsweise<br />

in der HypoVereinsbank neben dem zentralisierten Risikomanagement ein dezentrales<br />

Risikomanagement in Form von Ressort- und Töchteransprechpartnern auf. Während<br />

der zentrale Bereich vor allem für die Methodenvorgaben sowie die Risikomessung und -analyse<br />

zuständig ist, liegt es im Bereich des Risikomanagements, Maßnahmen zur Verminderung,<br />

Vermeidung oder Versicherung von Risiken zu setzen.<br />

Als Hauptbetätigungsfelder für <strong>das</strong> Jahr 2004 sind insbesondere geplant:<br />

– Einbindung aller wesentlichen Töchter der BA-CA in <strong>das</strong> Melde- und Berichtswesen<br />

<strong>über</strong> Intranet<br />

– Aufbau der Standardmethode in der BA-CA Gruppe<br />

– Analysen zur AMA-Fähigkeit<br />

– Weiterer Ausbau und Fertigstellung des Systems inFORM<br />

– Aufbau von Szenarioanalysen für Unternehmensbereiche und Töchter<br />

– Analyse von Versicherungslösungen für operationale Risiken<br />

Zur Feststellung der Rechtswidrigkeit der Umstellung und Auslagerung von Pensionsanwartschaften<br />

in Pensionskassen hat der Österreichische Gewerkschaftsbund im Berichtszeitraum<br />

eine Feststellungsklage gegen den österreichischen Sparkassenverband eingebracht. Parallel<br />

dazu haben einzelne Mitarbeiter (aktive und pensionierte) die Bank auf Nachzahlungen in die<br />

Pensionskassen geklagt, um dort Mindererträge und daraus resultierende Pensionskürzungen<br />

auszugleichen.<br />

Im Herbst 1993 hat die deutsche Bundesanstalt für Vereinigungsbedingte Sonderaufgaben<br />

(BVS) in der Schweiz eine Zivilklage auf Rückerstattung von abdisponierten Guthaben der<br />

Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) bei der früheren Tochterbank der Bank Austria<br />

Creditanstalt AG in Zürich eingebracht. In Deutschland ist die Frage, ob die strittigen Gelder<br />

Eigentum der SED oder der KPÖ waren, Gegenstand eines Verfahrens vor den deutschen Verwaltungsgerichten,<br />

welches noch nicht mit einem rechtsgültigen Urteil abgeschlossen ist.<br />

In beiden Verfahren kann die Bank zum Bilanzstichtag noch nicht beurteilen, ob ein Mittelabfluss<br />

stattfinden wird.<br />

Daneben bestehen noch weitere Rechtsstreitigkeiten, für die entweder mittels Rückstellungen<br />

vorgesorgt wurde oder für die die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses von der Bank<br />

als unwahrscheinlich eingestuft wird.<br />

206 Risikobericht<br />

(43) Schwebende Rechtsrisiken


(44) Kreditrisiko<br />

(45) Derivatives Geschäftsvolumen<br />

Im Jahr 2003 konnte der Gesamtkreditrisikoaufwand neuerlich deutlich reduziert werden und<br />

lag damit erheblich unter den gesteckten Budgetzielen.<br />

Neben dem konsequenten Risikomanagement trägt nunmehr auch die verstärkte Investition<br />

in Systeme zur Früherkennung zusätzlich zur erfreulichen Entwicklung der Risikokosten bei.<br />

Begünstigt wurde die weitere Reduktion des Kreditrisikos durch <strong>das</strong> anhaltende Ausbleiben<br />

von Großinsolvenzen. Dadurch konnte selbst der – vor allem konjunkturell, zum Teil aber<br />

auch strukturell bedingte – Anstieg des Risikoergebnisses bei den Privatkunden mehr als kompensiert<br />

werden. Ergebnisbelastend war im inländischen Privatkundengeschäft vor allem der<br />

Anstieg der Privatkonkurse in Österreich um 18,4 % und der geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten<br />

um 24,8 % gegen<strong>über</strong> 2002 (Quelle: KSV-Insolvenzstatistik).<br />

Besonders erfreulich ist auch die Risikoentwicklung in den CEE-Töchtern verlaufen, wobei hier<br />

besonders die Nettoauflösungen von Wertberichtigungen in Tschechien und die niedrigen<br />

Risikoaufwände in der Slowakei zu betonen sind. Positiv hervorzuheben ist aber auch Polen,<br />

wo die eingeleiteten Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Risikosituation bereits<br />

gegriffen haben.<br />

Das Geschäftsvolumen wird je nach zugrundeliegendem Finanzinstrument in die Kategorien<br />

zinssatz-, wechselkurs- und wertpapierbezogene Geschäfte eingeteilt. Kreditderivate sind in<br />

den Kategorien Zinssatzverträge (Credit Default Swaps) und wertpapierbezogene Verträge<br />

(Total Return Swaps) unter der Position „andere vergleichbare Verträge“ enthalten.<br />

Die gewählte Einteilung der Volumina nach Laufzeitkategorien entspricht internationalen<br />

Empfehlungen, ebenso die Klassifizierung in zinssatz-, wechselkurs- und wertpapierbezogene<br />

Geschäfte. In allen Kategorien wird zwischen OTC (over-the-counter) und börsengehandelten<br />

Verträgen unterschieden.<br />

Der OTC-Handel erfolgt in erster Linie im Interbankbereich, wobei dem Kundenhandel ebenso<br />

eine zunehmend größere Bedeutung zukommt. Die BA-CA fungiert als Geschäftspartner<br />

im plain-vanilla und strukturierten Bereich sowohl für internationale und lokale Banken als<br />

auch für institutionelle Kunden und Unternehmen.<br />

Vom gesamten Derivatvolumen der BA-CA Gruppe entfällt der Großteil auf den OTC-Handel,<br />

wobei hier der Schwerpunkt im Zinsbereich liegt. Der Börsenhandel konzentriert sich auf zinsund<br />

wertpapierbezogene Geschäfte und umfasst Futures und Optionen.<br />

Für die Portfoliogestionierung und Risikomanagementzwecke erfolgt die Bewertung der Kontrakte<br />

anhand anerkannter, geprüfter Modelle zu Tagespreisen. Marktwerte veranschaulichen<br />

den Stichtagswert der Verträge, positive Marktwerte erlauben einen Rückschluss auf <strong>das</strong><br />

potenzielle Ausfallsrisiko aus dieser Geschäftssparte.<br />

Risikobericht<br />

207


Gesamtvolumen derivativer Finanzgeschäfte Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />

Geschäfte mit externen Vertragspartnern per 31. Dezember 2003<br />

Mio € Nominalbetrag Nominalbetrag Marktwert (positiv) Marktwert (negativ)<br />

Restlaufzeit Bank- Handels- Bank- Handels- Bank- Handels-<br />

< 1 Jahr 1– 5 Jahre > 5 Jahre buch buch buch buch buch buch<br />

INSGESAMT 1.226.445 200.174 87.993 120.584 1.394.028 842 8.783 1.884 8.122<br />

davon OTC-Produkte 1.133.125 199.774 87.993 120.584 1.300.308 842 8.783 1.884 8.122<br />

davon börsengehandelte Produkte 93.320 400 – – 93.720 – – – –<br />

A. Zinssatzverträge 1.075.639 175.643 82.245 107.174 1.226.353 700 6.086 1.085 5.417<br />

OTC-Produkte: 982.441 175.244 82.245 107.174 1.132.756 700 6.086 1.085 5.417<br />

FRAs 205.415 16.405 – 1.274 220.546 – 67 – 69<br />

Zinstermingeschäfte 436 – – – 436 – 1 – 1<br />

Zinsswaps 763.278 143.491 80.490 103.006 884.253 691 5.754 1.070 5.079<br />

Zinssatzoptionen-Kauf 7.341 6.706 728 2.776 11.999 9 251 – –<br />

Zinssatzoptionen-Verkauf 5.372 6.395 878 118 12.527 – – 15 253<br />

andere vergleichbare Verträge 599 2.247 149 – 2.995 – 13 – 15<br />

Börsengehandelte Produkte: 93.198 399 – – 93.597 – – – –<br />

Zinsterminkontrakte 7.303 399 – – 7.702 – – – –<br />

Optionen auf Zinsterminkontrakte 85.895 – – – 85.895 – – – –<br />

B. Wechselkursverträge 150.568 13.014 5.339 12.599 156.322 125 2.633 799 2.649<br />

OTC-Produkte: 150.568 13.014 5.339 12.599 156.322 125 2.633 799 2.649<br />

Devisentermingeschäfte 40.505 705 2 112 41.100 2 1.246 2 1.100<br />

Währungsswaps 5.821 10.692 5.337 12.409 9.441 123 245 797 637<br />

Währungsoptionen-Kauf 47.038 844 – 39 47.843 – 1.142 – –<br />

Währungsoptionen-Verkauf 57.204 773 – 39 57.938 – – – 912<br />

andere vergleichbare Verträge – – – – – – – – –<br />

Börsengehandelte Produkte: – – – – – – – – –<br />

Währungsterminkontrakte – – – – – – – – –<br />

Optionen auf Währungsterminkontrakte – – – – – – – – –<br />

C. Wertpapierbezogene Geschäfte 238 11.517 409 811 11.353 17 64 – 56<br />

OTC-Produkte: 116 11.516 409 811 11.230 17 64 – 56<br />

Wertpapierswaps – – – – – – – – –<br />

Aktienoptionen-Kauf 62 5.561 36 277 5.382 17 61 – –<br />

Aktienoptionen-Verkauf 43 5.546 130 – 5.719 – – – 54<br />

andere vergleichbare Verträge 11 409 243 534 129 – 3 – 2<br />

Börsengehandelte Produkte:<br />

Aktien- und sonstige wertpapierkurs-<br />

122 1 – – 123 – – – –<br />

bezogene Indexterminkontrakte<br />

Aktien- und sonstige wertpapierkurs-<br />

44 1 – – 45 – – – –<br />

bezogene Indexoptionen 78 – – – 78 – – – –<br />

208 Risikobericht


Für Zwecke des Kreditrisikomanagements werden Derivate mit ihrem positiven Marktwert<br />

sowie einem zusätzlichen Aufschlag (add-on) in Abhängigkeit von Produkt, Währung und<br />

Laufzeit berücksichtigt. Die im internen Kreditrisikomanagement zur Anwendung kommenden<br />

Aufschläge für <strong>das</strong> potenzielle, zukünftige Exposure richten sich nach der aktuellen<br />

Marktvolatilität bezogen auf die Restlaufzeit des Geschäftes. Sie liegen durch Zugrundelegen<br />

eines Konfidenzintervalls von 97,5 % in den meisten Fällen deutlich <strong>über</strong> den entsprechenden<br />

Anrechnungssätzen gemäß BWG. Der Bruttomarktwert aus unserem Derivatgeschäft<br />

liegt zum 31.12.2003 trotz des deutlichen Volumsanstieges leicht unter dem Niveau des Vorjahres.<br />

Die Linienausnutzung für <strong>das</strong> Derivatgeschäft steht im zentralen Treasurysystem WSS („Wallstreet“)<br />

weitgehend gruppenweit und online zur Verfügung. Für kleinere Einheiten, die nicht<br />

an <strong>das</strong> zentrale System angeschlossen sind, werden separate Linien vergeben und <strong>über</strong>wacht,<br />

womit die gruppenweite Einhaltung der im Kreditprozess genehmigten Linien jederzeit<br />

gewährleistet ist.<br />

Die BA-CA begrenzt <strong>das</strong> Kreditrisiko aus ihrem Derivatgeschäft zusätzlich durch den konsequenten<br />

Einsatz von entsprechenden Rahmenverträgen, die Festschreibung und laufende<br />

Überwachung des Dokumentationsstandards durch den Rechtsbereich sowie die Vereinbarung<br />

von Besicherungsverträgen (collateral agreements) und von Kündigungsklauseln (breakclauses).<br />

In Verbindung mit der sehr guten Durchschnittsbonität unserer Geschäftspartner im<br />

Derivativgeschäft wird vom Management für <strong>das</strong> Ausfallsrisiko trotz deutlich steigender<br />

Geschäftsvolumina entsprechend Rechnung getragen.<br />

Die Ausweitung der gesamten Geschäftstätigkeit in Derivaten beträgt im Jahresvergleich<br />

64 % (von 922 Mrd € auf 1.515 Mrd €). In der Kategorie „Zinssatzverträge“ kam es zu einer<br />

Steigerung des Nominalvolumens in der Höhe von 72 %, wobei im Handel mit kurzfristigen<br />

Zinsderivaten im EUR der höchste Volumsanstieg zu verzeichnen war. Die starke Volumsausweitung<br />

im derivativen Geschäft steht weitgehend im Einklang mit dem allgemeinen<br />

Markttrend. So weist die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in ihrer Statistik zum<br />

Halbjahr 2003 für <strong>das</strong> gesamte Geschäftsvolumen der in EUR-denominierten Zinsderivate<br />

einen Zuwachs gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr von rund 63 % aus. Das gesteigerte Geschäftsvolumen<br />

in diesem Bereich ist auch Ausdruck verstärkter Bemühungen der Bank, mit den Ressourcen<br />

Eigenkapital und Liquidität rentabilitätsbewusst umzugehen. Hohe Liquidität und die<br />

damit verbundenen niedrigen Transaktionskosten im derivativen Bereich stützen den Trend<br />

nach vermehrtem Einsatz von Zinsderivaten im Trading sowie im aktiven Zinsrisikomanagement.<br />

Risikobericht 209


Für die folgenden Gesellschaften trägt die Bank Austria Creditanstalt AG, abgesehen vom Fall<br />

des politischen Risikos, im Rahmen ihrer Anteilsquote dafür Sorge, <strong>das</strong>s sie ihre vertraglichen<br />

Verpflichtungen erfüllen können:<br />

1. Kreditinstitute Inland:<br />

– BANKPRIVAT AG, Wien<br />

– Bank Austria Creditanstalt Handelsbank AG, Wien<br />

– Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust GmbH, Wien<br />

– Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien<br />

– Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien<br />

2. Kreditinstitute Ausland:<br />

– Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., Krakau<br />

– HVB Bank Czech Republic a.s., Prag<br />

– HVB Bank Slovakia a.s., Bratislava<br />

– HVB Bank Hungary Rt., Budapest<br />

– HVB Bank Romania S.A., Bukarest<br />

– Commercial Bank Biochim AD, Sofia<br />

– HVB Bank Jugoslavija A.D., Belgrad<br />

– Splitska banka d.d., Split<br />

– Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana, Laibach<br />

– HVB Jelzalogbank Rt., Budapest<br />

– HVB Bank Hipoteczny S.A., Warschau<br />

3. Finanzdienstleistungsinstitute Inland:<br />

– Bank Austria Creditanstalt Leasing GmbH, Wien, sowie einige ihrer Töchter<br />

Informationen aufgrund österreichischen Rechts<br />

Rechtliche Grundlage eines Konzernabschlusses nach International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS /IAS) in Österreich: Gemäß dem durch <strong>das</strong> Konzernabschlussgesetz, BGBl Nr.<br />

49/1999 vom 26. März 1999, in <strong>das</strong> Bankwesengesetz (BWG) eingeführten § 59a befreit ein<br />

Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen von der<br />

Pflicht zur Erstellung eines Konzernabschlusses nach § 59 BWG. Voraussetzung ist, <strong>das</strong>s er<br />

im Einklang mit den Bestimmungen der Richtlinie 86/635/EWG <strong>über</strong> den Jahresabschluss<br />

und den konsolidierten Abschluss von Banken und anderen Finanzinstituten steht. Ebenso<br />

sind die Voraussetzungen des § 245a Abs. 1 Z 2 bis 5 und Abs. 2 HGB zu erfüllen.<br />

Der Abschlussprüfer hat <strong>das</strong> Vorliegen dieser Voraussetzungen zu bestätigen, in dem „der<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers in einer dem § 274 Abs. 1 bis 4 HGB mindestens<br />

gleichwertigen Art <strong>über</strong> <strong>das</strong> Ergebnis der Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes<br />

<strong>berichtet</strong>“.<br />

IFRS /IAS sind international anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze und die Abschlussprüfer<br />

haben bestätigt, <strong>das</strong>s die Voraussetzungen des § 59a BWG erfüllt wurden. Somit erfüllt<br />

der vorliegende Konzernabschluss nach IAS die gesetzlichen Anforderungen in Österreich.<br />

210 Risikobericht<br />

(46) Patronatserklärungen für<br />

Kredit- und Finanzinstitute<br />

(47) Österreichische<br />

Rechtsgrundlage


(48) Organe<br />

(49) Dividenden<br />

Da gemäß § 59a BWG in Verbindung mit § 30 BWG <strong>das</strong> <strong>über</strong>geordnete Kreditinstitut mit Sitz<br />

in Österreich einen Konzernabschluss aufstellen muss, ist der vorliegende Konzernabschluss<br />

aus Sicht der BA-CA AG als <strong>über</strong>geordnetes inländisches Kreditinstitut erstellt.<br />

Eine vollständige Auflistung der Beteiligungen der Bank Austria Creditanstalt AG findet sich<br />

im Anhang zu deren (Einzel-)Jahresabschluss.<br />

Im Berichtsjahr waren folgenden Personen als Vorstand der Bank Austria Creditanstalt AG:<br />

Willibald CERNKO (ab 1.4.2003), Helmut GROPPER (ab 1.4.2003 bis 31.12.2003), Dr. Erich<br />

HAMPEL (ab 27.1.2004 als Vorsitzender, Generaldirektor), Mag. Wolfgang HALLER (ab<br />

27.1.2004 als Vorsitzender-Stv., Generaldirektor-Stv.), Mag. Wilhelm HEMETSBERGER, Mag.<br />

Friedrich KADRNOSKA (bis 26.1.2004; ab 1.4.2003 als Generaldirektor-Stv.), Gerhard RANDA<br />

(bis 31.3.2003, als Generaldirektor), Karl SAMSTAG (bis 26.1.2004; bis 31.3.2003 als<br />

Generaldirektor-Stv., ab 1.4.2003 als Generaldirektor), Jochen-Michael SPEEK (bis 31.3.2003),<br />

DDr. Regina PREHOFER (ab 1.4.2003).<br />

Seit dem 1.1.2004 ist Stefan ERMISCH Mitglied des Vorstandes der Bank Austria Creditanstalt<br />

AG, Dr. Johann STROBL seit dem 27.1. 2004.<br />

Der Aufsichtsrat der Bank Austria Creditanstalt AG setzte sich im Berichtsjahr aus folgenden<br />

Personen zusammen:<br />

KR Dkfm. Dr. Erich Becker, Dr. Alberto CRIPPA, Dkfm. Armin Gebhard FEHLE (ab 17.3.2003),<br />

Dr. Adolf FRANKE (bis 17.3.2003), Hedwig FUHRMANN, Dkfm. Dr. Paul HASSLER (bis<br />

17.3.2003), Wolfgang HEINZL, Rudolf HUMER, Vors-Stv.; Dr. Stefan JENTZSCH, Heribert<br />

KRUSCHIK, Wolfgang LANG, Mag. Adolf LEHNER, D.I. Gerhard MAYR, M.B.A., Michael<br />

MENDEL (ab 17.3. 2003), Dieter RAMPL (bis 17. 3. 2003), KR Franz RAUCH (ab 17. 3. 2003),<br />

Gerhard RANDA (Vorsitzender, ab 1. 4.2003), Thomas SCHLAGER, Dr. Albrecht SCHMIDT<br />

(Vorsitzender, bis 17. 3. 2003), Dr. Veit SORGER, Dr. Wolfgang SPRIßLER.<br />

Die Bank Austria Creditanstalt AG kann eine Dividende höchstens im Ausmaß des im (Einzel-)<br />

Jahresabschluss nach öHGB /BWG ausgewiesenen Bilanzgewinnes in Höhe von 151,5 Mio €<br />

(Vj.: 122,3 Mio €) ausschütten.<br />

Vorschlag für die Gewinnverwendung des <strong>Geschäftsjahr</strong>es 2003:<br />

Der erwirtschaftete Gewinn des <strong>Geschäftsjahr</strong>es vom 1.1.2003 bis 31.12.2003 der Bank<br />

Austria Creditanstalt AG betrug 243,5 Mio €. Nach Rücklagendotation von 98,0 Mio € und<br />

nach Zurechnung des Gewinnvortrages von 6,0 Mio € ergibt sich ein verwendungsfähiger<br />

Bilanzgewinn von 151,5 Mio €. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung<br />

wird vorgeschlagen, auf <strong>das</strong> anspruchsberechtigte Grundkapital von 1.068.920.749,80<br />

€ eine Dividende in Höhe von 1,02 € je Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung ergibt daher<br />

bei 147.031.740 Stück Aktien einen Betrag von 150,0 Mio €. Weiters schlagen wir vor, den<br />

verbleibenden Rest von 1,5 Mio € auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

Risikobericht 211


Wesentliche Unterschiede eines Konzernabschlusses gemäß IFRS /IAS zu einem nach österreichischen<br />

Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Bilanzierung (öHGB/BWG)<br />

erstellten Konzernabschluss sind insbesondere<br />

1. Zielsetzung und Inhalt eines Jahresabschlusses nach IFRS /IAS,<br />

2. Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

3. Ansatz- und Bewertungsgrundsätze,<br />

4. Konsolidierungskreis,<br />

5. Steuerabgrenzung,<br />

6. unterschiedliche Berechnungsparameter für Personallasten aus Pensionen oder ähnlichen<br />

Verpflichtungen,<br />

7. Nichtberücksichtigung von konzernfremden Minderheitenanteilen als Eigenkapital,<br />

8. umfangreichere Pflichtangaben im Anhang.<br />

ad 1) Zielsetzung und Inhalt eines Jahresabschlusses nach IFRS /IAS<br />

Die Zielsetzung der Rechnungslegung nach IFRS /IAS ist es, strukturierte Informationen <strong>über</strong><br />

die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Veränderungen in der Vermögens- und<br />

Finanzlage eines Unternehmens zu geben, die für einen weiten Adressatenkreis bei dessen<br />

wirtschaftlichen Entscheidungen nützlich sind.<br />

Diesem Ziel wird nach IFRS /IAS-Grundsätzen durch rasche, vollständige, transparente und<br />

marktnahe (s. dazu insbesondere auch die Ausführungen zu wesentlichen Ausweis- und<br />

Bewertungsgrundsätzen in Tz. 3) Bewertung sowie periodengenaue Erfolgsermittlung und<br />

betriebswirtschaftlich richtige Darstellung entsprochen. Dies führt auch zu einer besseren<br />

internationalen Vergleichbarkeit von Abschlüssen nach IFRS/IAS gegen<strong>über</strong> Abschlüssen<br />

unter Verwendung lokaler Rechnungslegungsgrundsätze.<br />

Eine Geldflussrechnung und eine Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals sind zwingende<br />

Bestandteile jedes IFRS /IAS-Abschlusses.<br />

Ein Konzernabschluss nach IFRS /IAS besitzt keinerlei Ausschüttungsbemessungs- oder<br />

-begrenzungsfunktion, da die Ausschüttung immer auf Basis des Einzelabschlusses nach den<br />

jeweils lokalen Vorschriften des ausschüttenden Unternehmens erfolgt.<br />

Rein steuerlich induzierte Wertansätze sind in einem IFRS /IAS-Abschluss verboten, steuerliche<br />

Auswirkungen werden durch periodengerechte Abgrenzung des Steueraufwandes des Unternehmens<br />

(latente Steuern) berücksichtigt (s.u. ad 5).<br />

Die Angaben und Erläuterungen im Anhang bieten dem Leser wichtige Informationen für die<br />

betriebswirtschaftlich richtige Einschätzung der Entwicklung des Unternehmens in der<br />

Berichtsperiode (s.u. ad 8).<br />

212 Risikobericht<br />

(50) Wesentliche Unterschiede<br />

eines Konzernabschlusses nach<br />

IFRS/IAS zu einem nach<br />

österreichischen Rechnungslegungsvorschriften<br />

erstellten<br />

Konzernabschluss


ad 2) Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Die IFRS /IAS kennen keine zwingende Form der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

sie stellen meist nur Mindestanforderungen auf und <strong>über</strong>lassen es den berichtenden<br />

Unternehmen, jene Form zu finden, die den Zielen und Zwecken der Informationsvermittlung<br />

am besten entspricht.<br />

Ein augenfälliger Unterschied eines Abschlusses nach IFRS /IAS zu einem solchen nach BWG<br />

ist eine der Übersichtlichkeit dienende komprimierte Darstellung von Bilanz und Gewinn- und<br />

Verlustrechnung. Diese führt aber zu keinem Informationsverlust, sondern durch den Ausweis<br />

zahlreicher „Hievon-Angaben“ und gegen<strong>über</strong> öHGB/BWG zusätzlicher Aufgliederungen<br />

und Erläuterungen im Anhang wird der Informationsgehalt für den Leser stark erhöht.<br />

Auch bietet der offene Ausweis der Kreditrisikovorsorgen in der Bilanz bzw. deren Erfolgsauswirkungen<br />

in der G&V – neben zahlreichen, <strong>das</strong> Kreditrisiko betreffenden Zusatzangaben<br />

im Anhang – einen stark verbesserten Einblick in die Kreditrisikopolitik der Bank.<br />

ad 3) Ansatz und Bewertungsgrundsätze<br />

Die österreichische Rechnungslegung wird von den Grundsätzen der Vorsicht geprägt, insbesondere<br />

dem Grundsatz der imparitätischen Realisation von Erfolgen, die gemäß IFRS /IAS<br />

nicht anzuwenden sind.<br />

Spezielle Unterschiede in einzelnen Bilanz- oder G&V-Positionen, insbesondere die gegen<strong>über</strong><br />

österreichischen Rechnungslegungsvorschriften unterschiedliche Bewertung von Finanzinstrumenten<br />

nach IAS 39, wurden bereits in Tz. 3 des Anhangs erläutert.<br />

ad 4) Konsolidierungskreis<br />

Der Konsolidierungskreis nach IFRS /IAS umfasst alle wesentlichen beherrschten Unternehmen.<br />

Im Gegensatz dazu ist gemäß § 30 BWG auch ein unwesentliches beherrschtes Kreditinstitut in<br />

den Konzernabschluss voll zu konsolidieren. Auch die Einschränkung des Vollkonsolidierungskreises<br />

auf finanznahe Unternehmenszweige in § 30 BWG findet in einem IFRS /IAS-Konzernabschluss<br />

ebenso wenig Anwendung wie die Berücksichtigung nicht beherrschter Finanzunternehmen,<br />

an denen nur eine mittelbare Mehrheitsbeteiligung der Konzernobergesellschaft<br />

besteht.<br />

Gegen<strong>über</strong> dem Konsolidierungskreis nach BWG ergeben sich dadurch mannigfache Änderungen,<br />

einerseits aus dem Nichteinbezug einiger Kredit- bzw. Finanzinstitute wegen ihrer<br />

Unwesentlichkeit für den Konzernabschluss und andererseits aus dem Einbezug beherrschter<br />

wesentlicher Immobilien- und Datenverarbeitungstöchter der Bank Austria Creditanstalt.<br />

Die Art des Einbezugs der Beteiligungen wird in der Beteiligungsdarstellung beschrieben.<br />

Risikobericht 213


ad 5) Steuerabgrenzung<br />

Gemäß IFRS /IAS führen Unterschiede zwischen steuerlichen und IFRS /IAS-konformen Bilanzansätzen,<br />

wenn sie sich in Zukunft einmal ausgleichen, ebenso zu aktivischen oder passivischen<br />

Steuerlatenzen (Steuerabgrenzungen) wie die Aktivierung von laufenden Verlusten und<br />

Verlustvorträgen aus Vorperioden, sofern der steuerliche Verbrauch erwartet werden kann.<br />

Demgegen<strong>über</strong> können Steuerlatenzen gem. öHGB nur aus temporären Differenzen zwischen<br />

dem handelsrechtlichen und dem steuerrechtlichen Gewinn stammen, wobei nur per<br />

Saldo passive Steuerlatenzen bilanzierungspflichtig sind.<br />

Der Steueraufwand der Periode umfasst somit neben den in der Periode geleisteten Steuerzahlungen<br />

auch die Periodenveränderung der aktiven und passiven Steuerlatenzen.<br />

ad 6) unterschiedliche Berechnungsparameter für Personallasten aus Pensionen oder ähnlichen<br />

Verpflichtungen<br />

Die Bewertung von Pensionsrückstellungen nach öHGB wird oftmals unter Anwendung des<br />

Teilwertverfahrens vorgenommen, während durch IAS 19 <strong>das</strong> Anwartschaftsansammlungsverfahren<br />

zwingend vorgeschrieben wird.<br />

Die Wahl des Abzinsungsfaktors zum Zwecke der Diskontierung der hochgerechneten Verpflichtung<br />

orientiert sich handelsrechtlich häufig am steuerlich zulässigen Wert, während sich<br />

der Rechnungszins nach IAS 19 am langfristigen Zinssatz für festverzinsliche Industrieanleihen<br />

bzw. an entsprechenden Staatsanleihen orientiert.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus sind zukünftige Gehaltssteigerungen aufgrund von Karrieretrends zu antizipieren.<br />

Wegen unterschiedlicher Berechnungsparameter liegen die nach IAS 19 gebildeten<br />

Pensionsrückstellungen in der Regel deutlich <strong>über</strong> den Bilanzansätzen nach öHGB. Unter den<br />

Begriff der Leistungen für Versorgung nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist auch<br />

die Abfertigungsrückstellung zu subsumieren.<br />

ad 7) Nichtberücksichtigung von konzernfremden Minderheitenanteilen als Eigenkapital<br />

Gemäß IFRS /IAS werden die Anteile konzernfremder Eigentümer am Kapital voll konsolidierter<br />

Unternehmen nicht als Posten innerhalb des Konzerneigenkapitals, sondern als eigene<br />

Bilanzposition außerhalb des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.<br />

ad 8) umfangreichere Pflichtangaben im Anhang<br />

Zur Herstellung der Vergleichbarkeit und Offenlegung der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage<br />

und Performance erfordern die IFRS /IAS im Anhang umfangreiche Erläuterungen und Darstellungen.<br />

So zählen beispielsweise Eigenkapitalveränderungsrechnung, Segmentberichterstattung<br />

und Angaben zu den Marktwerten von Vermögensgegenständen zu den Pflichtbestandteilen<br />

eines IFRS /IAS-Abschlusses.<br />

214 Risikobericht


(51) Konsolidierte Eigenmittel<br />

und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis<br />

Die nachfolgenden Tabellen zeigen, welches Eigenmittelerfordernis gemäß BWG für die Bank<br />

Austria Creditanstalt Kreditinstitutsgruppe gem. § 30 BWG zum Bilanzstichtag 2003 bzw.<br />

2002 bestand und aus welchen Bestandteilen sich die Eigenmittel der Bank Austria Creditanstalt<br />

per Ultimo 2003 bzw. 2002 zusammensetzten:<br />

Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis der BA-CA Kreditinstitutsgruppe<br />

Mio € 2003 2002<br />

Kernkapital (Tier 1) 5.123 4.574<br />

Eingezahltes Kapital 1.069 829<br />

Kapitalrücklage 2.154 1.489<br />

Gewinnrücklage 538 416<br />

Haftrücklage 2.070 2.070<br />

Unversteuerte Rücklagen 158 163<br />

Konsolidierung gem. § 24 Abs.2 BWG – 316 246<br />

Abzüglich Immaterielle Anlagewerte – 550 – 639<br />

Ergänzende Elemente (Tier 2) 3.888 3.549<br />

Ergänzungskapital 1.237 1.206<br />

Neubewertungsreserve 93 56<br />

Nachrangiges Kapital 2.558 2.287<br />

Abzugsposten – 424 – 614<br />

Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 plus Tier 2 minus Abzugsposten) 8.587 7.509<br />

Bemessungsgrundlage (Bankbuch) 65.550 67.160<br />

Kernkapitalquote 7,8 % 6,8 %<br />

Gesamtkapitalquote 13,1% 11,2 %<br />

Vorhandenes Tier 3<br />

Eigenmittelerfordernis für Handelsbuch<br />

432 1.548<br />

und offene Fremdwährungspositionen 356 434<br />

Mit Tier 3 bedecktes Erfordernis 356 434<br />

Eigenmittelerfordernis der BA-CA Kreditinstitutsgruppe nach BWG<br />

per 31. Dezember 2003<br />

Mio € Ungewichtete Gewichtete Eigenmittel-<br />

Anrechnungssätze Volumina Werte erfordernis<br />

0% 34.744 0 0<br />

10 % 1.284 128 10<br />

20 % 7.290 1.458 117<br />

50 % 11.808 5.904 472<br />

100 % 50.998 50.998 4.080<br />

Investmentzertifikate 1.172 307 25<br />

AKTIVA 107.296 58.795 4.704<br />

Außerbilanzielle Geschäfte 18.909 6.675 534<br />

Besondere außerbilanzmäßige Finanzgeschäfte 21.530 80 6<br />

BANKBUCH 147.735 65.550 5.244<br />

Risikobericht 215


216


Schlussbemerkung des Vorstands<br />

der Bank Austria Creditanstalt<br />

Der Vorstand der Bank Austria Creditanstalt AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember<br />

2003 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.<br />

Dieser Konzernabschluss erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der<br />

Erstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht und steht im Einklang mit<br />

den geltenden EU-Vorschriften.<br />

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht enthalten alle erforderlichen Angaben,<br />

insbesondere sind Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des <strong>Geschäftsjahr</strong>es<br />

und sonstige für die künftige Entwicklung des Konzerns wesentliche Umstände zutreffend<br />

erläutert.<br />

Wien, am 19. Februar 2004<br />

Der Vorstand<br />

Hampel Haller<br />

(Vorsitzender) (Vorsitzender-Stellvertreter)<br />

Cernko Ermisch Hemetsberger<br />

Prehofer Strobl<br />

Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria Creditanstalt<br />

217


Bericht der Abschlussprüfer<br />

Wir haben den von der Bank Austria Creditanstalt AG zum 31. Dezember 2003 nach den<br />

International Financial Reporting Standards (IFRS) des IASB aufgestellten Konzernabschluss,<br />

bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2003 und zum 31. Dezember 2002, der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung, der Entwicklung des Eigenkapitals, der Geldflussrechnung für<br />

die <strong>Geschäftsjahr</strong>e 2003 und 2002 und den Erläuterungen zum Konzernabschluss (Notes)<br />

geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des<br />

Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage unserer Abschlussprüfung ein Urteil <strong>über</strong><br />

den Konzernabschluss abzugeben.<br />

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden Grundsätze<br />

ordnungsgemäßer Durchführung von Abschlussprüfungen sowie der International Standards<br />

on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Standards erfordern, die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, <strong>das</strong>s ein hinreichend sicheres Urteil dar<strong>über</strong> abgegeben werden kann, ob der<br />

Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobenartige<br />

Prüfung der Nachweise für Beträge und Angaben im Konzernabschluss ein. Sie<br />

umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des<br />

Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, <strong>das</strong>s unsere Prüfung eine hinreichende Grundlage<br />

für unser Prüfungsurteil abgibt.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen ein<br />

möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2003<br />

und zum 31. Dezember 2002 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme der <strong>Geschäftsjahr</strong>e<br />

vom 1. Jänner 2003 bis 31. Dezember 2003 und vom 1. Jänner 2002 bis 31. Dezember<br />

2002 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS).<br />

218 Bericht der Abschlussprüfer<br />

Bestätigungsbericht<br />

der Abschlussprüfer


Nach österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften sind der Konzernlagebericht auf Übereinstimmung<br />

mit dem Konzernabschluss und <strong>das</strong> Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen<br />

für die Befreiung von der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem<br />

Recht zu prüfen. Wir bestätigen, <strong>das</strong>s der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in<br />

Einklang steht und <strong>das</strong>s die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung<br />

zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind.<br />

Wien, den 19. Februar 2004<br />

Sparkassen-Prüfungsverband<br />

Prüfungsstelle<br />

(Bankprüfer)<br />

Dr. Goschler e.h. Mag. Riedl e.h.<br />

Revisionsdirektor Wirtschaftsprüfer<br />

KPMG Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Dr. Kranebitter e.h. Mag. Reiffenstuhl e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

Österreichische Wirtschaftsberatung GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

Univ.-Doz. MMag. Dr. Göth e.h. ppa. Dr. Bitzyk e.h.<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

Bericht der Abschlussprüfer<br />

219


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat der Bank Austria Creditanstalt AG trat im Jahre 2003 ebenso wie dessen<br />

Kreditausschuss zu 5 Sitzungen zusammen. Der Ausschuss zur Prüfung und Vorbereitung der<br />

Feststellung des Jahresabschlusses sowie der Strategieausschuss hielten je eine Sitzung ab.<br />

Dar<strong>über</strong> hinaus wurden mehrfach Beschlussfassungen im Wege schriftlicher Umfrage durchgeführt.<br />

Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand der Bank <strong>über</strong> den Geschäftsgang und die<br />

Lage der Gesellschaft regelmäßig informiert. In seinen Sitzungen hat der Aufsichtsrat die ihm<br />

nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.<br />

Bedeutendstes Thema des Berichtsjahres waren <strong>das</strong> Initial Public Offering und der Beginn des<br />

Listing an der Warschauer Börse samt den damit im Zusammenhang stehenden Aufsichtsratsund<br />

Hauptversammlungsbeschlussfassungen. Änderungen in der Satzung und den Geschäftsordnungen<br />

des Aufsichtsrates und des Vorstandes trugen diesem Umstand Rechnung. Die<br />

außertourlichen Berichtsschwerpunkte beinhalteten neben einer Reihe von Portfolioberichten<br />

im Kreditausschuss die Information <strong>über</strong> Pflichten von Organmitgliedern börsenotierter Unternehmen<br />

und polnische Corporate Governance Rules sowie die Entwicklungen des Zins- und<br />

Provisions<strong>über</strong>schusses im Österreich-Geschäft samt einem Maßnahmenpaket zur Ertragsverbesserung.<br />

Im Berichtszeitraum sind per 17.3.2003 die Herren Dr. Albrecht Schmidt (Vorsitzender),<br />

Dr. Adolf Franke, Dr. Paul Hassler und Dieter Rampl aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Mit<br />

Beschluss der Hauptversammlung vom 17.3.2003 wurden mit Wirkung vom gleichen Tag die<br />

Herren Dkfm. Armin Gebhard Fehle, Michael Mendel und KR Franz Rauch sowie per<br />

1. 4.2003 Herr Gerhard Randa neu in den Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung<br />

vom 17.3.2003 wurde Herr Gerhard Randa per 1.4.2003 zum Vorsitzenden<br />

gewählt und Herr Rudolf Humer als Vorsitzender-Stellvertreter bestätigt. In dieser Sitzung<br />

wurden der Kreditausschuss mit den Herren Michael Mendel als Vorsitzendem, Rudolf Humer<br />

als stellvertretendem Vorsitzenden sowie Dr. Stefan Jentzsch und Gerhard Randa als Mitglieder<br />

und der Bilanzausschuss mit den Herren Gerhard Randa als Vorsitzendem, Rudolf Humer als<br />

Vorsitzendem-Stellvertreter und Dr. Wolfgang Sprißler als Mitglied bestellt. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />

wurden in der angeführten konstituierenden Aufsichtsratssitzung mit Wirkung ab 1.4.2003<br />

Herr Karl Samstag zum Vorsitzenden und Herr Mag. Friedrich Kadrnoska zum Vorsitzenden-<br />

Stellvertreter des Vorstandes ernannt. Mit Wirkung ab 1.4.2003 wurden Frau DDr. Regina<br />

Prehofer sowie die Herren Helmut Gropper und Willibald Cernko zu Mitgliedern des Vorstandes<br />

bestellt. Aus dem Vorstand ausgeschieden sind im Berichtsjahr dessen Vorsitzender<br />

Herr Gerhard Randa und Jochen-Michael Speek (jeweils per 31.3.2003) sowie Herr Helmut<br />

Gropper per 31.12.2003. Mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 12.12. 2003 wurde Herr Stefan<br />

Ermisch mit Wirkung ab 1.1.2004 zum Mitglied des Vorstandes bestellt.<br />

Per 26.1. 2004 legten der Vorsitzende des Vorstandes Herr Karl Samstag und der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Vorstandes Herr Mag. Friedrich Kadrnoska ihre Vorstandsmandate<br />

zurück. In der a.o. Aufsichtsratssitzung vom 26.1.2004 wurde Herr Dr. Erich Hampel<br />

220 Bericht des Aufsichtsrates


zum Vorsitzenden des Vorstandes und Herr Mag. Wolfgang Haller zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Vorstandes jeweils mit Wirkung ab 27. 1.2004 ernannt. Weiters wurde<br />

Herr Dr. Johann Strobl mit gleicher Wirkung zum Mitglied des Vorstandes bestellt.<br />

Die Buchführung, der Jahresabschluss 2003 und der Lagebericht wurden vom Sparkassenprüfungsverband/Prüfungsstelle,<br />

der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />

und der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen<br />

Anlass gegeben, den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen, weshalb der<br />

uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen, erklärt sich mit dem vom<br />

Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt Lagebericht einschließlich Gewinnverwendungsvorschlag<br />

einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2003, der damit gemäß § 125 Abs (2)<br />

Aktiengesetz festgestellt ist.<br />

Der Konzernabschluss 2003 einschließlich der Notes gemäß International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS/IAS) und der Konzernlagebericht wurden vom Sparkassenprüfungsverband/Prüfungsstelle,<br />

der KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />

und der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH, Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Steuerberatungsgesellschaft, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen<br />

Anlass gegeben und den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Nach<br />

Überzeugung der Abschlussprüfer vermittelt der Konzernabschluss ein möglichst getreues<br />

Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2003 und zum<br />

31. Dezember 2002 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme der <strong>Geschäftsjahr</strong>e vom<br />

1. Jänner 2003 bis 31. Dezember 2003 und des <strong>Geschäftsjahr</strong>es vom 1. Jänner 2002 bis<br />

31. Dezember 2002 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards<br />

(IFRS/IAS).<br />

Die Abschlussprüfer bestätigen, <strong>das</strong>s der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in<br />

Einklang steht und <strong>das</strong>s die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung<br />

zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind.<br />

Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen.<br />

Wien, den 1. März 2004<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Gerhard RANDA<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />

Bericht des Aufsichtsrates<br />

221


Organe der Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Aufsichtsrat<br />

Vorsitzender Gerhard Randa<br />

Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (ab 1.4.2003)<br />

Vorsitzender-Stellvertreter Rudolf Humer<br />

Vorstand, P Vermögensverwaltung AG<br />

222 Organe der Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Dr. Albrecht Schmidt<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (bis 17.3.2003)<br />

Mitglieder Dkfm. Dr. Erich Becker, Kommerzialrat<br />

Generaldirektor, VA Technologie AG<br />

Dr. Alberto Crippa<br />

IntesaBci SpA<br />

Prof. Dkfm. Armin Gebhard Fehle<br />

Kommunikationsberater (ab 17.3.2003)<br />

Dr. Adolf Franke<br />

Vorstandsmitglied, WestLB AG (bis 17.3.2003)<br />

Dkfm. Dr. Paul Hassler<br />

Wirtschaftsprüfer (bis 17.3.2003)<br />

Dr. Stefan Jentzsch<br />

Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG<br />

Dipl.-Ing. Gerhard Mayr, M.B.A.<br />

Executive Vice-President Pharmaceutical Operations, Eli Lilly & Company<br />

Michael Mendel<br />

Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (ab 17.3.2003)<br />

Dieter Rampl<br />

Sprecher des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (bis 17.3.2003)<br />

Franz Rauch, Kommerzialrat<br />

Geschäftsführender Gesellschafter, Rauch Fruchtsäfte Ges.m.b.H. (ab 17.3.2003)<br />

Dr. Veit Sorger<br />

Generaldirektor, Frantschach AG<br />

Dr. Wolfgang Sprißler<br />

Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG<br />

Vom Betriebsrat entsendet Hedwig Fuhrmann Thomas Schlager<br />

Vorsitzende des Zentralbetriebsrates 3. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates<br />

Vertreter der Aufsichtsbehörde<br />

Staatskommissär Mag. Doris Radl<br />

Ministerialrat<br />

Staatskommissär-Stellvertreter Dr. Josef Kramhöller<br />

Obersenatsrat<br />

Regierungskommissär<br />

für den Deckungsstock<br />

Dr. Alfred Katterl<br />

Regierungskommissär-Stellvertreter<br />

für den Deckungsstock<br />

Christian Wenth<br />

Treuhänder gemäß Mag. Martin Mareich<br />

Hypothekenbankgesetz Oberrat (ab 1. Juni 2003)<br />

Treuhänder-Stv. gemäß Dr. Gerhard Reicher<br />

Hypothekenbankgesetz Oberrat<br />

Wolfgang Heinzl Heribert Kruschik<br />

1. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates Mitglied des Zentralbetriebsrates<br />

Mag. Adolf Lehner Wolfgang Lang<br />

2. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates Mitglied des Zentralbetriebsrates


Vorstand<br />

Vorsitzender Dr. Erich Hampel<br />

Generaldirektor (ab 27.1.2004)<br />

Vorstandsdirektor (bis 26.01.2004)<br />

Vorsitzender-Stellvertreter Mag. Wolfgang Haller<br />

Generaldirektor-Stellvertreter (ab 27.1.2004)<br />

Vorstandsdirektor (bis 26.1.2004)<br />

Mitglieder Willibald Cernko<br />

Vorstandsdirektor (ab 1.4.2003)<br />

Stefan Ermisch<br />

Vorstandsdirektor (ab 1.1.2004)<br />

Mag. Wilhelm Hemetsberger<br />

Vorstandsdirektor<br />

DDr. Regina Prehofer<br />

Vorstandsdirektorin (ab 1.4.2003)<br />

Dr. Johann Strobl<br />

Vorstandsdirektor (ab 27.1.2004)<br />

Helmut Gropper<br />

Vorstandsdirektor (ab 1.4.2003 bis 31.12.2003)<br />

Mag. Friedrich Kadrnoska<br />

Generaldirektor-Stellvertreter (ab 1.4.2003 bis 26.1.2004)<br />

Vorstandsdirektor (bis 31.3.2003)<br />

Gerhard Randa<br />

Generaldirektor (bis 31.3.2003)<br />

Karl Samstag<br />

Generaldirektor (ab 1.4.2003 bis 26.1.2004)<br />

Generaldirektor-Stellvertreter (bis 31.3.2003)<br />

Jochen-Michael Speek<br />

Vorstandsdirektor (bis 31.3.2003)<br />

Organe der Bank Austria Creditanstalt AG 223


Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA Gruppe 2001– 2003<br />

Mio € 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />

gg. 2002 gg. 2001<br />

Zinserträge 4.802 –17,6 % 5.825 – 28,9 % 8.190<br />

Zinsaufwendungen – 2.626 – 25,4 % – 3.519 – 36,2 % – 5.518<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 2.176 – 5,7 % 2.307 –13,7 % 2.672<br />

Kreditrisiko – 467 –13,0 % – 537 – 23,7 % – 703<br />

Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.709 – 3,4 % 1.770 –10,1% 1.969<br />

Provisionserträge 1.412 4,0 % 1.358 –1,4 % 1.376<br />

Provisionsaufwendungen – 278 –1,4 % – 282 –10,8 % – 316<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 1.134 5,4 % 1.076 1,4 % 1.061<br />

Handelsergebnis 220 – 4,7 % 231 – 11,4 % 261<br />

Verwaltungsaufwand – 2.479 –1,0 % – 2.503 – 9,7 % – 2.773<br />

Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 18 >100 % –1 >–100 % 34<br />

Betriebsergebnis 602 5,3 % 572 3,7 % 552<br />

Finanzanlageergebnis 120 >100 % 28 – 84,8 % 187<br />

Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte – 67 – 24,1% – 88 19,7 % – 73<br />

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen – 8 – 6,8 % – 8 –18,4 % –10<br />

Ergebnis vor Steuern 648 28,5 % 504 – 23,0 % 655<br />

Ertragsteuern – 155 39,6 % –111 13,4 % – 98<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss 493 25,4 % 393 – 29,4 % 557<br />

Fremdanteile am Jahres<strong>über</strong>schuss – 51 – 39,5 % – 84 14,2 % – 74<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 442 43,0 % 309 – 36,0 % 483<br />

Kennzahlen<br />

224 Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA Gruppe 2001– 2003<br />

2003 2002 2001<br />

Ergebnis je Aktie in € 3,40 2,71 4,24<br />

RoE vor Steuern 12,8 % 10,6 % 13,8 %<br />

RoE nach Steuern 8,7 % 6,5 % 10,2 %<br />

RoE nach Steuern vor Abschreibung Firmenwert 12,4 % 10,2 % 13,6 %<br />

Cost/Income-Ratio 69,9 % 69,3 % 68,8 %<br />

Risk/Earnings-Ratio 21,5 % 23,3 % 26,3 %


Bilanz der BA-CA Gruppe 2001– 2003<br />

Aktiva 31.12.2003 Veränderung 31.12.2002 Veränderung 31.12.2001<br />

Mio € gg. 31.12.2002 gg. 31.12.2001<br />

Barreserve 2.286 25,3 % 1.824 – 46,8 % 3.428<br />

Handelsaktiva 16.140 –14,8 % 18.954 38,0 % 13.735<br />

Forderungen an Kreditinstitute 25.130 –15,0 % 29.558 – 30,6 % 42.596<br />

Forderungen an Kunden 75.997 – 0,5 % 76.354 – 2,8 % 78.583<br />

– Risiko zu Forderungen – 3.490 – 3,6 % – 3.622 5,8 % – 3.425<br />

Finanzanlagen 15.910 –11,5 % 17.976 0,9 % 17.819<br />

Sachanlagen 1.120 – 4,9 % 1.177 –10,0 % 1.308<br />

Immaterielle Vermögenswerte 1.288 10,8 % 1.162 11,2 % 1.045<br />

Sonstige Aktiva 2.674 – 41,7 % 4.586 1,7 % 4.508<br />

AKTIVA 137.053 – 7,4 % 147.968 – 7,3 % 159.597<br />

Passiva 31.12.2003 Veränderung 31.12.2002 Veränderung 31.12.2001<br />

Mio € gg. 31.12.2002 gg. 31.12.2001<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 39.133 – 4,6 % 41.033 –15,1% 48.352<br />

Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 53.824 – 4,8 % 56.562 – 5,7 % 59.962<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 17.399 –13,0 % 19.992 –13,8 % 23.186<br />

Handelspassiva 8.560 –18,5 % 10.504 47,5 % 7.122<br />

Rückstellungen 3.422 –1,9 % 3.490 7,3 % 3.251<br />

Sonstige Passiva 3.118 – 33,3 % 4.673 5,7 % 4.420<br />

Nachrangkapital 5.419 –16,1% 6.455 –10,7 % 7.232<br />

Anteile im Fremdbesitz 362 – 44,3 % 650 – 45,6 % 1.196<br />

Eigenkapital 5.815 26,2 % 4.610 – 5,4 % 4.875<br />

PASSIVA 137.053 – 7,4 % 147.968 – 7,3 % 159.597<br />

Bilanz der BA-CA Gruppe 2001– 2003 225


Zusammengefasste Finanzinformationen unserer<br />

vollkonsolidierten CEE-Tochterbanken<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Mio € Polen Ungarn Tschech. Rep.<br />

2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 302 448 579 66 74 76 76 90 97<br />

Kreditrisiko – 63 –125 –190 – 7 – 6 – 4 4 – 9 – 3<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 202 201 169 42 37 33 54 54 47<br />

Handelsergebnis 20 8 75 12 7 5 2 2 12<br />

Verwaltungsaufwand – 351 – 443 – 536 – 61 – 69 – 67 – 71 – 72 – 87<br />

Saldo sonst. betriebl. Erträge/Aufwendungen 7 0 – 6 0 0 –1 – 4 – 3 – 8<br />

Betriebsergebnis 116 89 91 52 43 43 60 62 58<br />

Finanzanlageergebnis 17 24 –16 –1 – 0 – 0 0 – 0 – 0<br />

Abschreibungen auf Geschäfts-/Firmenwerte – 3 – 5 – 6 0 0 0 0 0 0<br />

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen –1 –1 – 3 –1 0 0 – 0 – 0 – 0<br />

Ergebnis vor Steuern 129 108 66 49 42 43 61 61 58<br />

Durchschnittliche Risikoaktiva 4.962 5.417 7.166 1.739 1.494 1.713 2.417 2.232 2.168<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 1.103 1.250 1.440 276 253 211 358 381 350<br />

Cost/Income-Ratio (in %) 66,1 67,5 65,6 50,7 58,5 58,9 56,0 50,2 59,0<br />

Eigenkapitalrendite vor Steuern (in %) 2) 11,7 8,7 4,6 17,9 16,8 20,2 17,0 16,1 16,5<br />

Wechselkurs am Jahresende (je Euro) 4,702 4,021 3,495 262,500 236,290 245,180 32,410 31,577 31,962<br />

Auf-/Abwertung gegen<strong>über</strong> dem Euro –14 % –13 % –10 % + 4 % – 3 % +1%<br />

Gewinn- und Verlustrechnung in Lokalwährung<br />

226 Zusammengefasste Finanzinformationen unserer vollkonsolidierten CEE-Tochterbanken<br />

Polen (Mio PLN) Ungarn (Mio HUF) Tschech. Rep. (Mio CZK)<br />

2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001<br />

Zins<strong>über</strong>schuss 1.418 1.800 2.025 17.240 17.392 18.625 2.462 2.832 3.100<br />

Kreditrisiko – 297 – 501 – 665 –1.783 –1.391 – 998 144 – 296 – 90<br />

Provisions<strong>über</strong>schuss 950 808 591 11.045 8.627 8.073 1.742 1.692 1.508<br />

Handelsergebnis 92 33 262 3.155 1.701 1.328 55 68 371<br />

Verwaltungsaufwand –1.648 –1.783 –1.872 –15.953 –16.226 –16.405 – 2.310 – 2.263 – 2.785<br />

Saldo sonst. betriebl. Erträge/Aufwendungen 32 2 – 22 50 10 –157 –132 – 83 – 258<br />

Betriebsergebnis 548 359 318 13.755 10.113 10.466 1.960 1.950 1.846<br />

Finanzanlageergebnis 78 98 – 55 – 382 –106 – 6 10 –16 – 5<br />

Abschreibungen auf Geschäfts-/Firmenwerte –16 –19 – 21 0 0 0 0 0 0<br />

Saldo übrige Erträge/Aufwendungen – 4 – 3 – 9 – 392 0 0 – 0 – 0 –1<br />

Ergebnis vor Steuern 605 436 232 12.980 10.007 10.460 1.970 1.934 1.840<br />

Durchschnittliche Risikoaktiva 23.333 21.780 25.046 456.505 353.107 420.036 78.324 70.468 69.296<br />

Durchschnittliches Eigenkapital 5.187 5.027 5.033 72.425 59.704 51.833 11.603 12.028 11.183<br />

1) 2001: HVB Croatia; 2002: HVB Croatia + Splitska Banka zeitanteilig<br />

2) Eigenkapitalrendite (ROE) vor Steuern bezogen auf <strong>das</strong> tatsächliche durchschnittliche Eigenkapital.<br />

Die Finanzinformationen der Töchter entsprechen der<br />

gemäß IFRS erstellten Jahresabschlüssen, so wie sie in die<br />

Konzernrechnungslegung der BA-CA Gruppe einfließen.<br />

Rundungsdifferenzen möglich.


Slowakei Slowenien Kroatien 1) Rumänien Bulgarien Gesamt CEE<br />

2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2003 2002 2001<br />

29 32 29 24 20 19 66 46 13 16 14 11 26 604 724 823<br />

–2 –3 –2 –2 –2 1 –8 –4 3 –4 –1 –2 –6 –87 –150 –197<br />

9 9 6 9 8 6 19 17 4 9 5 3 11 355 330 269<br />

2 2 3 –1 3 2 9 4 4 4 2 1 8 55 29 101<br />

–22 –20 –20 –19 –17 –18 – 54 – 33 –13 –12 – 9 – 8 – 29 – 618 – 663 – 748<br />

0 0 0 –0 0 –0 –6 –3 –0 –1 –0 0 0 –4 –6 –16<br />

17 20 17 11 13 10 26 27 11 12 10 5 10 306 263 234<br />

2 0 0 –0 –0 –0 2 –1 0 1 0 0 1 21 23 –16<br />

0 0 0 0 0 –0 0 0 0 0 0 0 0 –3 –5 –6<br />

0 0 0 0 –0 –0 –0 0 0 0 0 0 0 –2 –1 –3<br />

19 20 17 11 13 10 28 26 11 13 10 5 11 321 281 209<br />

695 551 342 729 616 508 1.563 1.312 240 273 165 94 394 12.773 11.787 12.230<br />

149 131 111 70 62 57 181 169 45 27 20 13 67 2.229 2.266 2.228<br />

53,2 45,7 52,0 59,6 53,7 68,2 61,0 52,4 59,4 42,7 45,3 51,7 64,4 61,1 61,6 63,4<br />

12,5 15,1 14,9 15,7 20,3 16,8 15,7 15,5 24,8 47,2 51,6 34,4 17,2 14,4 12,4 9,4<br />

41,170 41,503 42,780 236,700 230,158 218,836 7,630 7,485 7,350 41.158 35.135 27.817 1,956<br />

+1% +3% –3% –5% –2% –2% –15% –21%<br />

Slowakei (Mio SKK) Slowenien (Mio SIT) Kroatien 1 (Mio HRK) Rumänien (Mrd ROL) Bulgarien (Mio BGN)<br />

2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003<br />

1.191 1.338 1.228 5.687 4.718 4.111 502 342 94 647 502 293 52<br />

–87 –144 –69 –427 – 455 263 – 61 – 27 20 –152 – 50 – 69 –11<br />

391 361 252 2.134 1.801 1.409 145 131 32 354 162 97 22<br />

83 78 135 – 258 757 366 72 30 31 162 80 17 15<br />

– 886 – 813 – 841 – 4.489 – 3.918 – 3.988 – 411 – 250 – 92 – 482 – 329 – 211 – 57<br />

0 2 2 –29 21 –39 –45 –26 –2 –34 –17 1 0<br />

692 822 706 2.618 2.925 2.122 201 201 83 495 348 128 20<br />

72 0 0 –12 – 20 – 7 15 – 4 0 22 14 0 2<br />

0 0 0 0 0 –1 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 –25 –8 –0 0 0 0 0 0 0<br />

764 822 706 2.606 2.880 2.105 216 196 83 517 362 128 22<br />

28.629 22.884 14.615 172.611 141.841 111.083 11.928 9.819 1.763 11.234 5.801 2.618 770<br />

6.116 5.448 4.743 16.548 14.192 12.517 1.378 1.269 333 1.096 701 372 130<br />

Zusammengefasste Finanzinformationen unserer vollkonsolidierten CEE-Tochterbanken 227


Glossar<br />

Erläuterung der wesentlichsten Begriffe und Abkürzungen, die in diesem Geschäftsbericht<br />

verwendet werden.<br />

In der tabellarischen Entwicklung der Eigenmittel sind nur <strong>das</strong> Tier 1-, <strong>das</strong> Tier 2-Kapital und<br />

die Abzugsposten enthalten, deren Saldogröße zur Eigenmitteldeckung des Bankbuches<br />

(Solvabilität) und als Maßstab für die Begrenzung der Großveranlagungen sowie anderer<br />

bankaufsichtsrechtlicher Normen heranzuziehen sind. Das Tier 3-Kapital ist nur für die<br />

bankaufsichtlich geforderte Deckung des so genannten „Handelsbuches“ und der offenen<br />

Fremdwährungspositionen anzuwenden.<br />

In den USA Mitte der 80er-Jahre entwickeltes Instrument der „Forderungsgestützten Verbriefung“,<br />

also der Umwandlung von Buchkrediten (Bankkrediten) in Wertpapiere.<br />

Treuhänderische Verwaltung von Vermögen für Kunden wie z.B. Unternehmen, Banken,<br />

Versicherungen, Pensionskassen oder Privatpersonen. Die Vermögensverwaltung umfasst insbesondere<br />

<strong>das</strong> Management von Fonds und Portfolios mit Anlagen in Aktien, Renten,<br />

Barbeständen und Immobilien.<br />

Dies sind Gesellschaften, auf die wir einen maßgeblichen Einfluss ausüben können, jedoch<br />

nicht beherrschen. Sie stehen in der Konzernbilanz mit dem anteiligen Eigenkapital der Beteiligung.<br />

In die Konzern-G&V geht der dem Beteiligungsverhältnis entsprechende aliquote<br />

Anteil am Jahres<strong>über</strong>schuss ein.<br />

Siehe Cost/Income-Ratio.<br />

Zu dieser Kategorie zählen alle Forderungen, die aus der direkten Bereitstellung von Bargeld,<br />

Waren oder Dienstleistungen an den Schuldner entstehen. Sie werden zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet. Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3.<br />

Finanzinstrumente, die weder ausgereichte Forderungen und Wertpapiere (loans and<br />

receivables originated by the enterprise, s.o.), Handelsbestand (s.u.), Derivate (s.u.) noch bis<br />

zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente (Held-to-Maturity = HtM; s.u.) sind, gehören<br />

in diese Kategorie; Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3 der Erläuterungen (Notes) zum<br />

Konzernabschluss.<br />

Aktivpositionen der Bank, deren Kapitalunterlegung gemäß BWG nicht nach dem speziellen<br />

Berechnungsverfahren für <strong>das</strong> Handelsbuch zu berechnen sind.<br />

228 Glossar<br />

Anrechenbare Eigenmittel<br />

gemäß BWG<br />

Asset-Backed-Securities (ABS)<br />

Asset-Management<br />

At equity bewertete<br />

Gesellschaften<br />

Aufwand/Ertragkoeffizient<br />

Ausgereichte Forderungen und<br />

Wertpapiere (loans and receivables<br />

originated by the enterprise)<br />

Available for Sale<br />

(= AfS-Bestand; zur Veräußerung<br />

zur Verfügung stehend)<br />

Bankbuch


Basel II<br />

Benchmarking<br />

Bloomberg Ticker Code<br />

Bookbuilding<br />

BWG<br />

BWG-Bemessungsgrundlage<br />

Cash Management<br />

Corporate Governance<br />

Cost/Income-Ratio<br />

(Aufwand/Ertragkoeffizient)<br />

Coverage<br />

Mit „Basel I“ werden die 1988 erstmals gesetzten regulatorischen Standards zur Eigenkapitalunterlegung<br />

von Bankgeschäften bezeichnet. Diese Regelungen werden derzeit vom<br />

Baseler Ausschuss <strong>über</strong>arbeitet. Der neue, in der Vorbereitungs- und Konsultationsphase<br />

stehende Regelungstext wird kurz „Basel II“ genannt. Mit Basel II soll die bislang relativ<br />

pauschale Eigenkapitalunterlegung wesentlich stärker am tatsächlich von der Bank <strong>über</strong>nommenen<br />

Risiko ausgerichtet werden.<br />

(= Messen an einer Bezugsmarke)<br />

Systematischer Vergleich von betrieblichen Prozessen/Ergebnissen mit den entsprechenden<br />

Parametern anderer Unternehmen bzw. Vergleich mit dem Gesamtmarkt. Das Ziel ist es, eine<br />

Standortbestimmung eines Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb vorzunehmen.<br />

Von Bloomberg vergebenes Kürzel für ein bestimmtes Wertpapier.<br />

Verfahren zur Preisfeststellung bei der Emission neuer Aktien aus einem Börsegang oder einer<br />

Kapitalerhöhung. Da für die neuen Aktien kein fester Preis, sondern eine Preisspanne<br />

genannt wird, können innerhalb dieser limitierte oder unlimitierte Kaufangebote abgegeben<br />

werden. Am Ende der Zeichnungsfrist wird der Preis als endgültiger Emissionspreis festgelegt,<br />

zu dem die größte Nachfrage zu erwarten ist.<br />

Bundesgesetz <strong>über</strong> <strong>das</strong> Bankwesen (Bankwesengesetz), in der jeweils gültigen Fassung.<br />

Summe der nach Geschäfts- bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und<br />

besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches, berechnet nach österreichischen<br />

bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften. Auch als Risikoaktiva bezeichnet.<br />

Beinhaltet die Verwaltung von liquiden Mitteln für Unternehmen und Finanzinstitute zur<br />

Optimierung von Finanztransaktionen.<br />

Corporate Governance legt die Richtlinien für eine transparente Leitung und Überwachung<br />

von Unternehmen fest. Die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex schaffen Transparenz<br />

und stärken <strong>das</strong> Vertrauen in eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Sie<br />

dienen im Besonderen dem Schutz der Aktionäre.<br />

Verwaltungsaufwand in Relation zu operativen Erträgen. Operative Erträge sind die Summe<br />

aus Zins<strong>über</strong>schuss, Provisions<strong>über</strong>schuss, Handelsergebnis und Saldo sonstige betriebliche<br />

Erträge/Aufwendungen.<br />

Beschreibt die regelmäßige Beobachtung eines Unternehmens durch Analysten (meistens von<br />

Investmentbanken) zum Zweck der Erstellung von Analystenberichten.<br />

Glossar<br />

229


Finanzkontrakt, bei dem <strong>das</strong> Kreditausfallrisiko eines Dritten von einem Sicherungsnehmer<br />

auf einen Sicherungsgeber <strong>über</strong>tragen wird. Der Sicherungsnehmer vereinbart mit dem<br />

Sicherungsgeber, sich gegen dieses Risiko zu versichern, und leistet dafür eine regelmäßige<br />

Ausgleichszahlung (im Wesentlichen eine Versicherungsprämie).<br />

Finanzinstrumente, die von am Kassamarkt gehandelten, konventionellen Finanzinstrumenten<br />

(Underlying; z.B. Aktien, Anleihen, Devisen) abgeleitet werden und deren Preisschwankung<br />

von der (erwarteten) Preisschwankung des Underlyings abhängt.<br />

Ausschüttung je Aktie; die Höhe der Dividende wird von den Aktionären in der Hauptversammlung<br />

beschlossen.<br />

Setzen sich im Wesentlichen aus dem eingezahlten Kapital, dem erwirtschafteten Kapital<br />

sowie aus den Unterschiedsbeträgen und Anteilen anderer Gesellschafter, die sich bei der<br />

Kapitalkonsolidierung ergeben (= Kernkapital/Tier 1), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital<br />

(Ergänzende Elemente/Tier 2) und dem umgewidmeten Tier 2-Kapital (= Tier 3-Kapital)<br />

zusammen.<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile, bezogen auf die durchschnittliche Anzahl der umlaufenden<br />

Aktien. Zu den genauen Berechnungsmodalitäten siehe auch Textziffer 13 der Erläuterungen<br />

(Notes) zum Konzernabschluss.<br />

Maßeinheit für den Ausfallverlust eines Kreditportfolios, der innerhalb eines Jahres auf<br />

Grundlage historischer Verlustdaten zu erwarten ist.<br />

Bei den angegebenen Fair Values handelt es sich um jene Beträge, zu denen die Finanzinstrumente<br />

am Bilanzstichtag zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen<br />

Parteien hätten gehandelt werden können. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen<br />

funktionsfähigen Märkten verfügbar sind, werden diese als Fair Value angesetzt.<br />

Free Float, zu Deutsch Streubesitz: Summe aller Aktienanteile, die jeweils 5 % des Gesamtaktienkapitals<br />

nicht <strong>über</strong>schreiten.<br />

Hinsichtlich Menge, Qualität und Liefertermin standardisierte Terminkontrakte, bei welchen<br />

zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt ein dem Geld-, Kapital-, Edelmetall- oder<br />

Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten Kurs zu liefern<br />

bzw. abzunehmen ist. Häufig ist bei derartigen Kontrakten (beispielsweise Terminkontrakten<br />

auf Basis von Aktienindizes) zur Erfüllung der bestehenden Verpflichtung an Stelle einer Wertpapierlieferung<br />

oder -abnahme eine Ausgleichszahlung zu leisten.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung.<br />

230 Glossar<br />

Credit Default Swaps<br />

Derivate<br />

Dividende je Aktie<br />

Eigenmittel gemäß BWG<br />

Ergebnis je Aktie<br />

(Earnings per Share)<br />

Erwarteter Verlust<br />

Fair Values<br />

Free Float<br />

Futures<br />

G&V


Gesamtkapitalquote<br />

Geschäftsstellen der<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Greenshoe<br />

Handelsbestand<br />

Handelsbuch<br />

Hedging<br />

Held-to-Maturity<br />

(= HtM-Bestand; bis zur Endfälligkeit<br />

zu halten)<br />

Fristentransformation<br />

ICF<br />

(Integrated Corporate Finance)<br />

IFRS (International Financial<br />

Reporting Standards)<br />

Anrechenbare Eigenmittel bezogen auf die Bemessungsgrundlage (Bankbuch).<br />

Filialen und andere Geschäftsstellen mit Kundenverkehr der Bank Austria Creditanstalt AG<br />

und deren Tochterunternehmen.<br />

Mehrzuteilungsoption; im Fall einer Überzeichnung der Emission besteht die Möglichkeit des<br />

Emittenten einer zusätzlichen Zuteilung von Aktien an die Zeichner der Emission.<br />

Finanzinstrumente, die die Bank zum Zwecke der Nutzung kurzfristiger Marktschwankungen<br />

hält; Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3 der Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss.<br />

Wertpapier-Handelsbuch der Bank, dessen Kapitalunterlegung für die einzelnen Risiken<br />

gemäß BWG nach einem speziellen Berechnungsverfahren zu berechnen ist.<br />

Eine Strategie, bei der Sicherungsgeschäfte mit dem Ziel abgeschlossen werden, sich gegen<br />

<strong>das</strong> Risiko von ungünstigen Preisentwicklungen (Zinsen, Kurse, Rohstoffe) abzusichern.<br />

Erworbene Finanzinstrumente, die eine bestimmte Laufzeit und zumindest bestimmbare Zinszahlungen<br />

aufweisen und bezüglich derer Absicht und Fähigkeit vorliegen, sie bis zur Endfälligkeit<br />

zu halten; Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3 der Erläuterungen (Notes) zum<br />

Konzernabschluss.<br />

Umfasst die professionelle Steuerung der unterschiedlichen Fälligkeiten und der damit verbundenen<br />

unterschiedlichen Verzinsungen von Aktiv- und Passivpositionen in der Bankbilanz.<br />

Dabei werden sowohl die aktuellen als auch die für die Zukunft erwarteten Marktzinskurven<br />

und Fälligkeitsstrukturen berücksichtigt. Das Fristentransformationsergebnis spiegelt den<br />

Ergebnisbeitrag aus bewusstem Eingehen von Zinsänderungsrisiken wider.<br />

ICF ist der Beratungsansatz der Bank Austria Creditanstalt für Unternehmen. Er verbindet<br />

bonitätsorientierte Beratung mit individuellen Finanzierungslösungen sowohl für große als<br />

auch für wachstumsorientierte kleine und mittlere Unternehmen. Dabei werden verstärkt<br />

alternative Finanzierungsformen berücksichtigt, die <strong>über</strong> die traditionelle Kreditfinanzierung<br />

hinausgehen.<br />

Vom International Accounting Standards Board in Form von einzelnen Standards – derzeit<br />

noch: International Accounting Standards – verabschiedete Rechnungslegungsvorschriften.<br />

Zielsetzung von Jahresabschlüssen nach IFRS/IAS ist es, entscheidungsrelevante Informationen<br />

für Investoren <strong>über</strong> die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie<br />

deren Veränderungen im Zeitablauf zu vermitteln. Im Gegensatz dazu orientiert sich ein<br />

Jahresabschluss nach HGB vorrangig am Gläubigerschutzgedanken.<br />

Glossar<br />

231


Aufgabe eines IR-Teams ist die Kapitalmarktkommunikation mit Privatanlegern, tatsächlichen<br />

und potenziellen institutionellen Investoren und Finanzanalysten. Investor Relations richtet<br />

sich an die genannten Zielgruppen mit der Absicht, mittels kommunikativer Maßnahmen<br />

<strong>über</strong> <strong>das</strong> vergangene, laufende und zukünftige erwartete Geschäft des Unternehmens unter<br />

Berücksichtigung der Branchenzugehörigkeit und der gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge<br />

zu informieren und eine adäquate Bewertung durch den Kapitalmarkt zu erreichen.<br />

Individuelle Kennummer für ein bestimmtes Wertpapier, <strong>das</strong> der elektronischen Erfassung von<br />

Wertpapieren auf internationaler Ebene dient.<br />

Eingezahltes Kapital und Rücklagen sowie Unterschiedsbeträge, die sich bei der Kapitalkonsolidierung<br />

ergeben, vermindert um die immateriellen Anlagewerte.<br />

Kernkapital (Tier 1) bezogen auf die Bemessungsgrundlage (Bankbuch).<br />

Siehe Trading-Symbol.<br />

Die Berechnung erfolgt durch Multiplikation der umlaufenden (ausständigen) Anzahl der<br />

Aktien mit dem aktuellen Börsekurs der jeweiligen Gesellschaft.<br />

Österreichisches Handelsgesetzbuch, in der jeweils gültigen Fassung.<br />

OTC-Geschäfte sind nicht standardisierte Geschäfte mit Finanzinstrumenten, die nicht an<br />

einer Börse stattfinden, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern (Over-the-counter)<br />

gehandelt werden.<br />

Bonitätsurteil eines Finanztitels (Emissions-Rating) oder eines Schuldners (Emittenten-Rating),<br />

<strong>das</strong> durch unabhängige Ratingagenturen (z.B. Moody’s oder Standard & Poor’s) vergeben<br />

wird.<br />

Von Reuters vergebenes Kürzel für ein bestimmtes Wertpapier.<br />

Siehe BWG-Bemessungsgrundlage.<br />

Kreditrisiko, bezogen auf den Zins<strong>über</strong>schuss.<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile, bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme.<br />

Ergebnis vor Steuern, bezogen auf <strong>das</strong> durchschnittliche Eigenkapital.<br />

232 Glossar<br />

Investor Relations (IR)<br />

ISIN (International Securities<br />

Identification Number)<br />

Kernkapital (Tier 1)<br />

Kernkapitalquote<br />

Kürzel<br />

Marktkapitalisierung<br />

öHGB<br />

OTC-Geschäfte<br />

Rating<br />

Reuters RIC<br />

Risikoaktiva<br />

Risk/Earnings-Ratio<br />

(Risiko-/Ertragskoeffizient)<br />

ROA (Return on Assets)<br />

ROE (Eigenkapitalrendite)<br />

vor Steuern


ROE (Eigenkapitalrendite)<br />

nach Steuern<br />

ROE (Eigenkapitalrendite) nach<br />

Steuern vor Abschreibung<br />

Firmenwert<br />

Shareholder Value<br />

Spread<br />

Streubesitz<br />

Swaps<br />

Syndizierte Kredite<br />

Total Shareholder Return (TSR)<br />

Trading Symbol<br />

Transactional Banking<br />

Value-at-risk<br />

Voll konsolidierte<br />

Gesellschaften<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile, bezogen auf <strong>das</strong> durchschnittliche Eigenkapital.<br />

Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile ohne Ansatz der Abschreibung auf Firmenwerte, bezogen<br />

auf <strong>das</strong> durchschnittliche Eigenkapital nach Abzug der aktivierten Firmenwerte.<br />

Managementkonzept, <strong>das</strong> dauerhafte Wertsteigerungen des Unternehmens in den Mittelpunkt<br />

strategischer und operativer Entscheidungen stellt. Kerngedanke ist, <strong>das</strong>s nur Renditen,<br />

die <strong>über</strong> den Eigenkapitalkosten liegen, Wert für die Aktionäre schaffen.<br />

Mit dem Begriff Spread wird die Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs bezeichnet.<br />

Siehe Free Float.<br />

Tausch von festen und variablen Zinsverpflichtungen (= Zinsswap) bzw. Tausch von Festsatzverbindlichkeiten<br />

in unterschiedlichen Währungen (= Währungsswap).<br />

Großvolumige Kredite, die <strong>über</strong> ein Bankenkonsortium vergeben werden. Durch die Syndizierung<br />

(die Bildung eines Bankenkonsortiums) wird <strong>das</strong> Kreditrisiko auf mehrere Banken<br />

verteilt.<br />

Kursgewinne bzw. Kursverluste für den Anleger zuzüglich Dividendenzahlungen im Vergleich<br />

zum Ausgangswert.<br />

Das Trading Symbol (zu Deutsch Wertpapierkürzel oder Börsenkürzel) ist ein von der jeweiligen<br />

Börse vergebenes Kürzel für ein bestimmtes Wertpapier (z.B. BACA bei der Börse Wien für<br />

die Aktie der Bank Austria Creditanstalt).<br />

Angebot von komplexen kapitalmarktorientieren Finanzprodukten und Beratungsleistungen.<br />

Methode zur Risikoquantifizierung; misst die potenziellen künftigen Verluste, die innerhalb<br />

eines vorgegebenen Zeitraums und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nicht <strong>über</strong>schritten<br />

werden.<br />

Sind wesentliche, beherrschte Unternehmen, deren Aktiva, Passiva, Erträge und Aufwendungen<br />

nach Abzug von Konsolidierungsposten zur Gänze in den Konzernabschluss der<br />

Bank Austria Creditanstalt einbezogen sind.<br />

Glossar<br />

233


Zentralen<br />

Stadtdirektionen<br />

in Wien<br />

Landesdirektionen<br />

in den Bundesländern<br />

Filialen<br />

234 Geschäftsstellen Inland<br />

Geschäftsstellen Inland<br />

1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13<br />

1010 Wien, Am Hof 2<br />

1010 Wien, Schottengasse 6–8<br />

Tel.: 05 05 05-0<br />

Fax: 05 05 05-56149<br />

Internet: www.ba-ca.com<br />

E-Mail: info@ba-ca.com<br />

Wien City<br />

1010 Wien, Am Hof 2<br />

Tel.: 05 05 05-54050<br />

Wien Süd<br />

1120 Wien, Schönbrunner Straße 231<br />

Tel.: 05 05 05-53400<br />

Institutionelle und Stadt Wien<br />

1010 Wien, Schottengasse 6<br />

Tel.: 05 05 05-41650<br />

Niederösterreich Süd/Burgenland<br />

2340 Mödling, Maria Enzersdorfer Straße 4<br />

Tel.: 05 05 05-62600<br />

Oberösterreich<br />

4021 Linz, Hauptplatz 27<br />

Tel.: 05 05 05-67101<br />

Tirol/Osttirol<br />

6020 Innsbruck, Museumstraße 20<br />

Tel.: 05 05 05-95120<br />

Steiermark<br />

8010 Graz, Herrengasse 15<br />

Tel.: 05 05 05-93100<br />

Amstetten, Angern, Arnoldstein, Bad Bleiberg,<br />

Bad Sauerbrunn, Bad Vöslau, Baden (2),<br />

Bludenz, Bregenz (2), Bruck/Mur, Bruckneudorf,<br />

Brunn/Gebirge, Deutsch Wagram, Deutschkreuz,<br />

Dornbirn, Eberndorf, Eisenstadt (2),<br />

Feistritz/Drau, Feldbach, Feldkirch (2), Fohnsdorf,<br />

Fulpmes, Fürnitz, Gänserndorf, Gmünd (2),<br />

Gmunden, Gols, Graz (18), Griffen, Groß-<br />

Enzersdorf, Groß-Petersdorf, Gumpoldskirchen,<br />

Guntramsdorf, Hall/Tirol, Hallein, Hard, Hausleiten,<br />

Heidenreichstein, Hinterbrühl, Höchst,<br />

Hohenems, Hollabrunn, Horn, Innsbruck (6),<br />

Judenburg, Kapfenberg, Kierling, Kitzbühel,<br />

Klagenfurt (5), Klosterneuburg (2), Knittelfeld,<br />

Kohfidisch, Korneuburg, Krems (3), Kufstein,<br />

Leibnitz, Leoben (3), Leopoldsdorf, Lienz,<br />

Wien Mitte<br />

1070 Wien, Neubaugasse 1<br />

Tel.: 05 05 05-51500<br />

Wien Nord<br />

1210 Wien, Schwaigergasse 30<br />

Tel.: 05 05 05-48800<br />

Niederösterreich West<br />

3100 St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 27<br />

Tel.: 05 05 05-92110<br />

Salzburg<br />

5020 Salzburg, Rainerstraße 5<br />

Tel.: 05 05 05-48801<br />

Vorarlberg<br />

6900 Bregenz, Rathausstraße 6<br />

Tel.: 05 05 05-68100<br />

Kärnten<br />

9020 Klagenfurt, Neuer Platz 7<br />

Tel.: 05 05 05-64100<br />

Liezen, Linz (9), Lustenau, Maria Enzersdorf,<br />

Mattersburg, Matzen, Mauerbach, Mistelbach,<br />

Mödling (3), Murdorf, Neudörfl, Neunkirchen,<br />

Neusiedl/See, Niederfellabrunn, Obdach, Oberpullendorf,<br />

Oberschützen, Oberwart,<br />

Perchtoldsdorf, Pöls, Pressbaum, Purkersdorf,<br />

Radenthein, Rankweil, Reutte, Ried/Innkreis,<br />

Riezlern, Salzburg (10), Schladming, Schrems,<br />

Schwaz, St. Johann/Pongau, St. Pölten (6),<br />

Schwechat (2), Sierning, Spillern, Spittal/Drau (2),<br />

Stegersbach, Steyr (4), Stockerau (2), Strasshof,<br />

Straßwalchen, Ternitz, Traun, Tulln, Velden,<br />

Villach (8), Vöcklabruck, Völkermarkt, Vösendorf,<br />

Waidhofen/Ybbs, Wattens, Weiz, Wels (2),<br />

Wien (175), Wiener Neudorf (2), Wiener<br />

Neustadt (2), Wolfsberg, Wörgl, Zell/See


Ausgewählte Tochtergesellschaften und Beteiligungen der Bank Austria Creditanstalt AG in Österreich<br />

Adria Bank AG<br />

1010 Wien, Gonzagagasse 16<br />

Tel.: (+43 1) 514 09-0<br />

www.adriabank.at<br />

Asset Management GmbH<br />

1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />

Tel.: (+43 1) 331 47-0<br />

AWT International Trade AG<br />

1010 Wien, Hohenstaufengasse 6<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-43250<br />

Internet: www.awt.at<br />

(Tochtergesellschaften in Bosnien-Herzegowina,<br />

Kroatien, Mazedonien, Serbien, der Slowakei<br />

und der Ukraine)<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Finanzservice GmbH<br />

1030 Wien, Rennweg 46-50<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-53000<br />

Internet: www.bacaf.at<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Handelsbank AG<br />

1015 Wien, Operngasse 6<br />

Tel.: (+43 1) 514 40-0<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Immobilienagentur GmbH<br />

1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 1<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-50248<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

ImmoTrust GmbH<br />

1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />

Tel.: (+43 1) 331 71-0<br />

Internet: www.bacat.at<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Leasing GmbH<br />

1040 Wien, Operngasse 21<br />

Tel.: (+43 1) 588 08-0<br />

Internet: www.leasaustria.com<br />

(Geschäftsstellen in Wien, Dornbirn, Graz,<br />

Innsbruck, Linz, Salzburg und Villach,<br />

Tochtergesellschaften in Deutschland, Italien,<br />

Kroatien, Polen, Bulgarien, Rumänien, der<br />

Slowakei, Slowenien, der Tschechischen<br />

Republik und Ungarn)<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Wohnbaubank AG<br />

1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />

Tel.: (+43 1) 331 47-5600<br />

BANKPRIVAT AG<br />

1010 Wien, Hohenstaufengasse 6<br />

Tel.: (+43 1) 537 40-0<br />

Internet: www.bankprivat.com<br />

CA IB<br />

Corporate Finance Beratungs GmbH<br />

1090 Wien, Julius-Tandler-Platz 3<br />

Tel.: (+43 1) 588 84-0<br />

Internet: www.ca-ib.com<br />

Bank Austria Creditanstalt<br />

Versicherung AG<br />

1011 Wien, Gonzagagasse 16<br />

Tel.: (+43 1) 531 45-0<br />

Internet: www.ca-versicherung.at<br />

CAPITAL INVEST die Kapitalanlage-<br />

Gesellschaft der Bank Austria<br />

Creditanstalt Gruppe GmbH<br />

1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />

Tel.: (+43 1) 331 73-0<br />

Internet: www.capitalinvest.at<br />

DOMUS FACILITY MANAGEMENT<br />

GmbH<br />

1010 Wien, Nibelungengasse 15<br />

Tel.: (+43 1) 254 00-0<br />

Internet: www.domus-fm.at<br />

FactorBank AG<br />

1041 Wien, Floragasse 7<br />

Tel.: (+43 1) 506 78-0<br />

Internet: www.factorbank.com<br />

Immobilien Rating GmbH<br />

1020 Wien, Lassallestraße 5<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-51880<br />

Informations-Technologie<br />

Austria GmbH<br />

1020 Wien, Lassallestraße 5<br />

Tel.: (+43 1) 217 17-0<br />

Internet: www.it-austria.com<br />

Mezzanin Finanzierungs AG<br />

1010 Wien, Operngasse 6<br />

Tel.:(+43 1) 513 41 97<br />

Internet:www.mezz.at<br />

Österreichische Hotel- und<br />

Tourismusbank GmbH<br />

1010 Wien, Parkring 12a<br />

Tel.: (+43 1) 515 30-0<br />

Internet: www.oeht.at<br />

Schoellerbank AG<br />

1010 Wien, Renngasse 3<br />

Tel.: (+43 1) 534 71-0<br />

Internet: www.schoellerbank.at<br />

Union Versicherungs-AG<br />

1010 Wien, Schottenring 30, Ringturm<br />

Tel.: (+43 1) 313 83-0<br />

Internet: www.union.at<br />

VISA-SERVICE Kreditkarten AG<br />

1030 Wien, Invalidenstraße 2<br />

Tel.: (+43 1) 711 11-0<br />

Internet: www.visa.at<br />

WAVE Solutions Information<br />

Technology GmbH<br />

1090 Wien, Nordbergstraße 13<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-54996<br />

Internet: www.wave-solutions.com<br />

Geschäftsstellen Inland 235


Zentral- und Osteuropa<br />

1) unter Verantwortung der HVB<br />

2) unter Verantwortung der Vereins-<br />

und Westbank<br />

236 Geschäftsstellen Ausland<br />

Geschäftsstellen Ausland<br />

CA IB Corporate Finance Beratungs Ges.m.b.H.<br />

Julius Tandler-Platz 3<br />

A-1090 Wien<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-82716<br />

Fax: (+43) (0)5 05 05-82741<br />

Internet: www.ca-ib.com<br />

Bosnien-Herzegowina<br />

HVB-Banka Bosna i Hercegovina<br />

d.d. Sarajevo<br />

Fra Andela Zvizdovica 1<br />

Tower B<br />

BiH-71000 Sarajevo<br />

Tel.: (+387 33) 250 900<br />

Fax: (+387 33) 250 921<br />

Internet: www.hvb.ba<br />

Bulgarien<br />

Commercial Bank Biochim AD<br />

1, Ivan Vazov Str.<br />

BG-1026 Sofia<br />

Tel.: (+359 2) 926 92 10<br />

Fax: (+359 2) 981 94 40<br />

Internet: www.biochim.com<br />

Estland<br />

Vereins- und Westbank Estland 2)<br />

Representative Office for Estonia<br />

Pärun mnt 15/Tatari 2<br />

EE-10141 Tallinn<br />

Tel.: (+37 2) 668 4660<br />

Fax: (+37 2) 668 4661<br />

Kroatien<br />

Splitska Banka d.d.<br />

R. Boˇskovica 16<br />

HR-21000 Split<br />

Tel.: (+385 21) 304 304<br />

Fax: (+385 21) 304 034<br />

Internet: www.splitskabanka.hr<br />

Lettland<br />

A/S Vereinsbank Riga 2)<br />

Elisabetes Street 63<br />

LV-1050 Riga<br />

Tel.: (+37 1) 7085 500<br />

Fax: (+37 1) 7085 507<br />

Internet: www.vereinsbank.lv<br />

Litauen<br />

Vereins- und Westbank 2)<br />

Vilniaus gatve 35/3<br />

LT-2001 Vilnius<br />

Tel.: (+370 2) 745 300<br />

Fax: (+370 2) 745 307<br />

Internet: www.vuw.de/vilnius<br />

Ehemalige Jugoslawische<br />

Republik Mazedonien<br />

Representative Office Skopje<br />

Ul. Makedonija 53/4<br />

MK-1000 Skopje<br />

Tel.: (+389 2) 3215 130<br />

Fax: (+389 2) 3215 140<br />

Polen<br />

Bank BPH<br />

Al. Pokoju 1<br />

PL-31548 Kraków<br />

Tel.: (+48 12) 618 68 88<br />

Fax: (+48 12) 618 68 63<br />

Towarowa 25A<br />

PL-00958 Warszawa<br />

Tel.: (+48 22) 531 8000<br />

Fax: (+48 22) 531 9286<br />

Internet: www.bph.pl<br />

Rumänien<br />

HVB Bank Romania S.A.<br />

37, Strada Dr. Grigore Mora<br />

RO-71278 Bucuresti<br />

Tel.: (+40 21) 2032 222<br />

Fax: (+40 21) 230 8485<br />

Internet: www.hvb.ro<br />

Russland<br />

International Moscow Bank 1)<br />

9, Prechistenskaya Embankment<br />

RU-Moskwa 119034<br />

Tel.: (+7 095) 258 7258<br />

Fax: (+7 095) 258 7272<br />

Internet: www.imb.ru<br />

Serbien und Montenegro<br />

HVB Bank Yugoslavia A.D.<br />

Rajiceva 27-29<br />

YU-11000 Beograd<br />

Tel.: (+381 11) 3204 500<br />

Fax: (+381 11) 3342 200<br />

Internet: www.hvb.co.yu<br />

Slowakei<br />

HVB Bank Slovakia a.s.<br />

Mostová 6<br />

SK-814 16 Bratislava<br />

Tel.: (+421 2) 5969 1111<br />

Fax: (+421 2) 5969 9406<br />

Internet: www.hvb-bank.sk<br />

Slowenien<br />

Bank Austria Creditanstalt d.d.<br />

Ljubljana<br />

Sˇmartinska140<br />

SLO-1000 Ljubljana<br />

Tel.: (+386 1) 5876 600<br />

Fax: (+386 1) 5876 684<br />

Internet: www.ba-ca.si<br />

Tschechien<br />

HVB Bank Czech Republic a.s.<br />

Nám. Republiky 3a<br />

CZ-11000 Praha 1<br />

Tel.: (+420) 22111 2111<br />

Fax: (+420) 22111 2132<br />

Internet: www.hvb.cz<br />

Ukraine<br />

HVB Bank Ukraine 1)<br />

14-A, Yaroslaviv val<br />

UA-01034 Kyiv<br />

Tel.: (+380 44) 230 3300<br />

Fax: (+380 44) 230 3391<br />

Internet: www.hvb.com.ua<br />

Ungarn<br />

HVB Bank Hungary Rt.<br />

Akadémia utca. 17<br />

H-1054 Budapest<br />

Tel.: (+36 1) 269 0812<br />

Fax: (+36 1) 353 4959<br />

Internet: www.hvb.hu


Westeuropa<br />

Amerika<br />

Asien<br />

Frankreich<br />

HypoVereinsbank Paris Branch<br />

Head of Corporate Customer Business<br />

Sebastian Erich<br />

34, rue Pasquier<br />

F-75008 Paris<br />

Tel.: (+33 1) 4312 1449<br />

Fax: (+33 1) 4312 1433<br />

e-mail: sebastian.erich@hvb.fr<br />

Großbritannien<br />

Hypo Vereinsbank London Branch<br />

Head of A/CEE Desk<br />

Zeynep Adalan<br />

41, Moorgate<br />

London EC2R 6PP<br />

Tel.: (+44 20) 7573 8747<br />

Fax: (+44 20) 7573 8792<br />

e-mail: zeynep.adalan@hvbeurope.com<br />

USA<br />

HypoVereinsbank New York<br />

Head of A/CEE Desk<br />

Helmut Kratky<br />

150 East 42nd Street<br />

New York, NY 10017-4679<br />

Tel.: (+1 212) 672 5851<br />

Fax: (+1 212) 672 5529<br />

e-mail: helmut_kratky@hvbamericas.com<br />

China<br />

Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Representative Office Beijing<br />

Chief Representative<br />

Peter Faistauer<br />

1605 Landmark Tower 1<br />

8th North Dongsanhuan Road<br />

Beijing 100004 China<br />

Tel.: (+86 10) 6590 0546<br />

Fax: (+86 10) 6590 0547<br />

e-mail: bacabjg@sw2.com.cn<br />

Iran<br />

HVB Representative Office Teheran<br />

Head of A/CEE Desk<br />

Gity Kautz<br />

Africa Expressway 244<br />

Navak Building, 5th floor<br />

IR-15186 Teheran<br />

Tel.: (+98 21) 879 32 76-7<br />

Fax: (+98 21) 879 32 78<br />

Am Hof 2<br />

A-1010 Vienna<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05 53435<br />

Fax: (+43) (0)5 05 05 56484<br />

e-mail: gity.kautz@ba-ca.com<br />

Italien<br />

HypoVereinsbank Milan Branch<br />

Head of A/CEE Desk<br />

Monica Gheser<br />

Via Durini 9<br />

I-20122 Milano<br />

Tel.: (+39 02) 7739 209<br />

Fax: (+39 02) 7793 341<br />

e-mail: monica.gheser@hvbeurope.com<br />

Spanien<br />

Banco Popular<br />

Head of A/CEE Desk (Delegado de BA-CA)<br />

Ingmar Schatz<br />

Velázquez, 34<br />

E-28001 Madrid<br />

Tel.: (+34 91) 520 7192<br />

Fax: (+34 91) 577 6929<br />

e-mail: ischatz@bancopopular.es<br />

Hypo Vereinsbank Cooperation Spain<br />

José-Maria Pérez de Lema<br />

Sederanger 4<br />

D-80311 München<br />

Tel.: (+49 89) 378 48443<br />

Fax: (+49 89) 378 48136<br />

e-mail: jose-maria.perezdelema@hvb.de<br />

Geschäftsstellen Ausland 237


Herausgeber, Medieninhaber:<br />

Bank Austria Creditanstalt AG<br />

A-1010 Wien, Am Hof 2<br />

A-1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13<br />

Tel.: +43 (0)5 05 05-0<br />

Fax: +43 (0)5 05 05-56149<br />

Internet: www.ba-ca.com<br />

E-Mail: info@ba-ca.com<br />

Telex: 115561 BACA A<br />

BIC: BKAUATWW<br />

Bankleitzahl 12000<br />

Firmenbuch FN 150714p<br />

DVR-Nummer 0030066<br />

UID-Nummer ATU 51507409<br />

Redaktion:<br />

Financial Relations und strategische Planung<br />

Fotos:<br />

Herwig Prammer, Wien (Vorwort)<br />

Stephan Huger, Wien (Vorstand und Aufsichtsrat)<br />

Grafik:<br />

Horvath, Leobendorf<br />

Druck:<br />

Gutenberg Druck GmbH<br />

A-2700 Wr. Neustadt<br />

Bestellungen:<br />

Bank Austria Creditanstalt AG<br />

Group Public Relations<br />

Postfach 22.000<br />

A-1011 Wien<br />

Tel.: (+43) (0)5 05 05-56148 (Tonband)<br />

Fax: (+43) (0)5 05 05-56945<br />

E-Mail: pub@ba-ca.com<br />

Service Line (24h)<br />

Telefon Inland: 05 05 05-25<br />

Telefon Ausland: +43 5 05 05-25<br />

Redaktionsschluss<br />

1. März 2004<br />

Impressum 239


Bank Austria Creditanstalt<br />

Schottengasse 6, 1010 Wien, Austria<br />

240 Investor Relations<br />

Investor Relations<br />

Telefon international: +43 5 05 05-588 53 Telefon Inland: 0800 05 05 05 Fax: +43 (0) 5 05 05-588 08<br />

E-Mail: IR@ba-ca.com Internet: http://ir.ba-ca.com<br />

Harald Triplat (Head of IR)<br />

Tel: +43 (0) 5 05 05-500 05 E-Mail: Harald.Triplat@ba-ca.com<br />

Gerhard Smoley (Deputy Head of IR)<br />

Tel: +43 (0) 5 05 05-588 03 E-Mail: Gerhard.Smoley@ba-ca.com<br />

Neu: Interaktive Online-Version des Geschäftsberichtes<br />

Die Funktionalitäten des Berichtes:<br />

– Maßgeschneiderter Bericht (Themenstruktur aufbereitet in Blöcken)<br />

– Volltextsuche mit Fundstellenanzeige im Navigationsbaum<br />

– Intensive Vernetzung der verwandten Inhalte innerhalb und außerhalb des GB (rund 300 Links)<br />

– Lineares Weiterblättern (durchklicken – wie beim Durchblättern eines gedruckten Berichts)<br />

– Sitemap<br />

– Tabellen- und PDF-Downloads (seiten- bzw. kapitelweise möglich)<br />

– Sprachumschaltung im Bericht (Seiten ident) möglich<br />

– Verlaufsfunktion (Anzeige der zuletzt besuchten Seiten)<br />

– Hervorheben geprüfter Informationen<br />

– Integriertes Online-Glossar (Pop-up-Erläuterungen der gewünschten Begriffe)<br />

– Optimierte Druckfunktion (wahlweise mit oder ohne Bilder/Grafiken)<br />

– Weiterempfehlung jeder einzelnen (Unter-)Seite via E-Mail<br />

– Bestellservice gedruckter Berichte<br />

– Online-Hilfe<br />

Links:<br />

Deutsch: http://geschaeftsbericht2003.ba-ca.com<br />

Englisch: http://annualreport2003.ba-ca.com<br />

Informationen zur BA-CA Aktie Börse Wien Börse Warschau<br />

ISIN AT0000995006 Trading Symbol BACA BCA<br />

Anzahl der begebenen Aktien 147.031.740 Reuters RIC BACA.VI BACA.WA<br />

Free Float (Streubesitz) 22,47 % Bloomberg Ticker Code BACA AV BCA PW<br />

Von IR betreute Informationen:<br />

Geschäftsbericht<br />

Online-Geschäftsbericht<br />

Zwischenberichte<br />

IR-Releases<br />

Ad-hoc Reporting<br />

IR-Homepage<br />

Unternehmenspräsentationen<br />

Alle Informationen sind auf http://ir.ba-ca.com elektronisch verfügbar.

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