berichtet über das Geschäftsjahr
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Ein Mitglied der HVB Group<br />
<strong>berichtet</strong> <strong>über</strong><br />
<strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong><br />
2003<br />
Erfolg ohne Grenzen<br />
im Herzen Europas
Die Bank Austria Creditanstalt im Überblick<br />
Erfolgszahlen (in Mio €) 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />
Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.709 – 3,4% 1.770 – 10,1% 1.969<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 1.134 + 5,4% 1.076 + 1,4% 1.061<br />
Handelsergebnis 220 – 4,7% 231 – 11,4% 261<br />
Verwaltungsaufwand –2.479 – 1,0% –2.503 – 9,7% –2.773<br />
Betriebsergebnis (operatives Ergebnis) 602 + 5,3% 572 + 3,7% 552<br />
Ergebnis vor Steuern 648 + 28,5% 504 – 23,0% 655<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 442 + 43,0% 309 – 36,0% 483<br />
Bilanzzahlen (in Mio €) 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />
Bilanzsumme 137.053 – 7,4% 147.968 – 7,3% 159.597<br />
Forderungen an Kunden nach Risikovorsorge 72.541 – 0,4% 72.826 – 3,3% 75.325<br />
Primärmittel 76.642 – 7,7% 83.009 – 8,2% 90.380<br />
Eigenkapital 5.815 + 26,2% 4.610 – 5,4% 4.875<br />
Kennzahlen (in %) 2003 2002 2001<br />
Eigenkapitalrendite nach Steuern (ROE) 8,7 6,5 10,2<br />
Gesamtkapitalrendite (ROA) 0,31 0,20 0,30<br />
CEE-Anteil am Ergebnis vor Steuern 23,3 29,4 24,7<br />
Aufwand/Ertrag-Koeffizient (C/I-Ratio) 69,9 69,3 68,8<br />
Zins<strong>über</strong>schuss/Ø risikogewichtete Aktiva 3,28 3,32 3,52<br />
Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss (Risk/Earn.-Ratio) 21,5 23,3 26,3<br />
Kreditrisikovorsorge/Ø risikogewichtete Aktiva 0,70 0,77 0,93<br />
Gesamtkapitalquote 13,1 11,2 13,0<br />
Kernkapitalquote 7,8 6,8 7,8<br />
Personal 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />
Bank Austria Creditanstalt (Personenjahre) 30.377 + 2,0% 29.767 – 7,5% 32.164<br />
Österreich (BA-CA AG und Funktionstöchter) 11.410 – 4,2% 11.916 – 5,7% 12.636<br />
CEE und andere Tochtergesellschaften 18.967 + 6,3% 17.851 – 8,6% 19.528<br />
davon: Polen 11.115 – 8,1% 12.089 – 16,0% 14.387<br />
Geschäftsstellen 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />
Bank Austria Creditanstalt 1.311 – 2,5% 1.345 + 4,8% 1.284<br />
Österreich 413 – 8,0% 449 – 14,8% 527<br />
CEE-Länder und Rest der Welt 898 + 0,2% 896 + 18,4% 757<br />
davon: Polen 519 – 7,5% 561 – 13,6% 649
Kennzahlen zur Aktie<br />
Die Bank Austria Creditanstalt-Aktie<br />
Kurs zum 31.12.03 40,50 €<br />
Höchster/tiefster Kurs (Intraday 9.7.03 –31.12.03) 40,79 € / 26,80 €<br />
Durchschnittlicher Tagesumsatz an der Wiener Börse (Einzelzählung) 293.000 Stück<br />
IAS-Ergebnis je Aktie 3,40 €<br />
Kurs/Gewinn-Verhältnis 11,9<br />
Total Shareholder Return (31.12.03 gegen<strong>über</strong> Emissionskurs, ohne Dividende) 39,7%<br />
Marktkapitalisierung zum 31.12.03 6,0 Mrd €<br />
Informationen zur Aktie Börse Wien Börse Warschau<br />
Anzahl der begebenen Aktien 147.031.740 Trading Symbol BACA BCA<br />
Free Float (Streubesitz) 22,47% Reuters RIC BACA.VI BACA.WA<br />
ISIN AT0000995006 Bloomberg Ticker Code BACA AV BCA PW<br />
Ratings Langfristig Nachrangige Verbindlichkeiten Kurzfristig<br />
Moody’s A2* A3* P-1<br />
Standard & Poor’s A-* BBB+ A-2<br />
*) Outlook: stable<br />
Coverage<br />
Citigroup, CSFB, Deutsche Bank, Erste Bank, Goldman Sachs, ING, JP Morgan, Merrill Lynch, Raiffeisen Centro Bank, UBS<br />
Kursentwicklung der Bank Austria Creditanstalt-Aktie<br />
Schlusskurse an der Wiener Börse<br />
Tsd.<br />
Stück<br />
1.600<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
6.444<br />
1.993 1.767<br />
Emissionskurs<br />
Juli/03 Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jän. /04 Feb. März<br />
EUR<br />
47<br />
46<br />
45<br />
44<br />
43<br />
42<br />
41<br />
40<br />
39<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
34<br />
33<br />
32<br />
31<br />
30<br />
29<br />
28<br />
27<br />
BA-CA Schlusskurs in €<br />
DJ EuroStoxx/Banken<br />
(umbasiert auf 29 €)<br />
Tagesumsätze<br />
(Tsd. Stück, linke Skala)
Erfolg ohne Grenzen<br />
im Herzen Europas<br />
Als internationale Bank verantworten wir von Österreich aus die Betreuung von 5,8 Millionen Kunden<br />
in zwölf Ländern. Wir sehen unsere Mission darin, zum Zusammenwachsen Europas in Frieden<br />
und Wohlstand beizutragen, einem Gebiet von <strong>über</strong> 200 Millionen Menschen im Herzen Europas.<br />
Auf unseren Kernmärkten Österreich sowie Zentral- und Osteuropa sind wir mit unserem flächendeckenden<br />
Netzwerk die führende internationale Bank – eingebunden in den grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />
Verbund der HVB Group. Indem wir einen Zukunftsmarkt mit einem reifen Markt kombinieren,<br />
können wir <strong>über</strong>durchschnittlich wachsen und zugleich unsere Effizienz steigern. Wir profitieren<br />
von dem regionalen Wissen unserer dezentralen Standorte und schöpfen aus den vielfältigen<br />
Talenten des größeren Europa.<br />
Getreu unserem Motto „Bank Austria Creditanstalt, die Bank zum Erfolg“ ist es <strong>das</strong> Ziel unserer<br />
täglichen Arbeit, unseren Kunden, ob Unternehmen oder Privatpersonen, zum Erfolg zu verhelfen.<br />
Mit dem so verstandenen Kundengeschäft wollen wir als Universalbank nachhaltig Wert schaffen<br />
und die vom Kapitalmarkt geforderte Rendite auf unser Eigenkapital erbringen. Daher arbeiten wir<br />
permanent daran, unser Angebot genau am Bedarf auszurichten, die Professionalität und Effizienz<br />
unserer Dienstleistung nach industriellen Vorbildern zu steigern und die Leistungsfähigkeit<br />
unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu erhöhen. Der Kundennutzen kommt so mit dem Interesse<br />
unserer Aktionäre zur Deckung. Unser eigener Erfolg liegt im Erfolg unserer Kunden.
20. Jänner Anleihe <strong>über</strong> 320 Millionen US-Dollar<br />
für rumänischen Stromversorger<br />
Termoelectrica strukturiert.<br />
5. März Global Finance kürt BA-CA zur<br />
besten „Trade Finance Bank in CEE“.<br />
10. März Repräsentanz in der Hauptstadt<br />
Mazedoniens, Skopje, eröffnet.<br />
17. März Gerhard Randa <strong>über</strong>nimmt mit<br />
1. April den Aufsichtsratsvorsitz der<br />
BA-CA; Karl Samstag wird neuer<br />
Vorstandsvorsitzender der BA-CA.<br />
9. April Unternehmensanleihe <strong>über</strong><br />
200 Mio € für die Österreichischen<br />
Bundesbahnen (ÖBB) platziert –<br />
BA-CA als Joint-Lead Manager and<br />
Sole Bookrunner.<br />
7. Mai Syndizierter Kredit in Höhe von<br />
500 Mio € für Papierproduzent<br />
Sappi arrangiert – BA-CA als<br />
Mandated Lead Arranger.<br />
20. Mai Global Finance zeichnet BA-CA als<br />
„Best Bank in CEE“ aus.<br />
30. Mai Erste fünfjährige auf Kuna<br />
lautende kroatische Staatsanleihe<br />
mit einem Volumen von 1 Milliarde<br />
Kuna erfolgreich begeben.<br />
2. Juni e-Rechnung in Österreich als<br />
Standard für Zahlungen im Internet.<br />
27. Juni Die 24h-ServiceLine der BA-CA ist der<br />
beste Telefon- und E-Mail-Service<br />
einer Bank in Österreich.<br />
30. Juni 250 Millionen € Unternehmensanleihe<br />
der OMV von der BA-CA als<br />
Sole Lead Manager and Bookrunner<br />
erfolgreich platziert.<br />
1. Juli Die neue Splitska banka startet. Die<br />
Integration von Splitska banka und<br />
HVB Croatia ist abgeschlossen.<br />
4. Juli Kauf der CAC Leasing in Tschechien<br />
und der Slowakei.<br />
Highlights 2003<br />
9. Juli Die Aktie der Bank Austria Creditanstalt<br />
notiert an der Wiener Börse.<br />
11. Juli Das Finanzmagazin Euromoney<br />
zeichnet die BA-CA zum 4. Mal in<br />
Folge als „Best Bank in CEE“ und zum<br />
11. Mal in Folge als „Best Bank in<br />
Austria“ aus – „Best Bank in<br />
Poland“ sowie weitere Awards für<br />
CEE-Tochterbanken.<br />
4. August Immobilieninvestments in der neuen<br />
BA-CA Immotrust gebündelt.<br />
10. September Das britische Finanzmagazin „The<br />
Banker“ vergibt die Auszeichnung<br />
„Bank of the Year in Central and<br />
Eastern Europe“ an die BA-CA.<br />
30. September Verkauf der BA-CA Asset Finance<br />
Ltd., einer britischen Leasing-Gesellschaft<br />
der BA-CA, an Fortis Lease.<br />
7. Oktober Akquisition der Central Profit Banka<br />
abgeschlossen. BA-CA nun drittgrößte<br />
Bank in Bosnien-Herzegowina.<br />
14. Oktober Bank Austria Creditanstalt als erstes<br />
ausländisches Unternehmen mit<br />
Zweitnotiz an der Warschauer Börse.<br />
15. Oktober Verkauf von Anteilen an der<br />
UNION und der CA-Versicherung AG<br />
an die Wiener Städtische Versicherung.<br />
Strategische Beteiligung<br />
von 10 % an beiden Versicherungen.<br />
21. November Erster Offener Immobilienfonds<br />
„Real Invest Austria“ gemäß dem<br />
neuen Immobilieninvestmentfondsgesetz<br />
aufgelegt.<br />
3. Dezember Übertragung der restlichen Anteile<br />
der HVB an der BPH PBK an die<br />
BA-CA abgeschlossen. Die BA-CA<br />
hält nun 71,03 % an der BPH PBK .<br />
17. Dezember Die BA-CA erhält als erste österreichische<br />
Bank <strong>das</strong> europäische<br />
E-Commerce Gütezeichen.<br />
26. Jänner 2004 Vorstandsumbildung –<br />
Erich Hampel neuer Vorstandsvorsitzender.
Inhalt<br />
Mission Statement 1<br />
Highlights 2<br />
An unsere Geschäftsfreunde Vorwort 4<br />
Unsere Geschäftspolitik Unternehmensprofil – Unsere Identität und Strategie 14<br />
Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt 26<br />
Die Aktie Die Bank Austria Creditanstalt an der Börse 28<br />
Entwicklung und Perspektiven Umfeld der Bankbranche 2003 38<br />
… des Konzerns Konzernlagebericht 2003 und Ausblick*) 42<br />
… und der Geschäftsfelder Privatkunden 58<br />
Firmenkunden 72<br />
International Markets 88<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE) 98<br />
Corporate Center 118<br />
Risikovolumen in der BA-CA Gruppe 120<br />
Ressourcen und Services Kostenmanagement 128<br />
Organisation/IT und interne Dienstleistungen 131<br />
Human Resources 140<br />
Kommunikation 144<br />
Nachhaltigkeit 148<br />
Konzernabschluss nach IAS Inhalt 154<br />
G&V, Bilanz, Eigenkapital, Geldflussrechnung*) 156<br />
Notes: Details G&V, Details Bilanz, zusätzl. IFRS-Informationen 160<br />
Risikobericht, Informationen aufgrund österreichischen Rechts 195<br />
Schlussbemerkung des Vorstandes der Bank Austria Creditanstalt 217<br />
Bericht der Abschlussprüfer 218<br />
Bericht des Aufsichtsrates 220<br />
Ergänzende Angaben Organe der Bank Austria Creditanstalt 222<br />
G&V- und Bilanz Zeitreihe 224<br />
Finanzinformation CEE-Tochterbanken 226<br />
Glossar 228<br />
Geschäftsstellen der Bank Austria Creditanstalt 234<br />
Impressum 238<br />
Investor Relations 240<br />
*) Bestandteil des Konzernabschlusses nach IAS
4 Vorwort<br />
Erich Hampel<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
seit 27. Januar 2004<br />
Gerhard Randa<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
bis 31. März 2003<br />
Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats<br />
seit 1. April 2003<br />
Karl Samstag<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
vom 1. April 2003<br />
bis 26. Januar 2004
An unsere Aktionäre, Kunden und Geschäftspartner<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
2003 war für den europäischen Bankensektor ein Jahr des Umschwungs: In einem trägen Konjunkturumfeld<br />
mussten die europäischen Banken teilweise zu harten Sanierungsmaßnahmen greifen.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt hat sich in diesem Umfeld vergleichsweise gut gehalten. Wir haben<br />
unsere Entwicklung der letzten Jahre auch 2003 stetig und konsequent vorangetrieben. So konnten<br />
wir <strong>das</strong> operative Ergebnis seit 2001 – also in unserer heutigen Struktur – kontinuierlich steigern.<br />
Und 2003 lag der Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile um 43 % <strong>über</strong> dem Vorjahresresultat.<br />
Vor allem aber stehen die Chancen gut, unsere Positionierung als Bank „im Herzen Europas“ in Erfolg<br />
umzusetzen:<br />
Am 1. Mai 2004 setzt Europa mit der Aufnahme von zehn neuen EU-Mitgliedern einen gewaltigen<br />
Meilenstein. Damit wird – weithin sichtbar – ein Binnenmarkt von mehr als 500 Millionen Menschen<br />
geschaffen, davon leben 200 Millionen Einwohner in unseren Kernmärkten – für uns in der BA-CA ein<br />
ganz besonderer Tag! Darauf haben wir seit mehr als zehn Jahren hingearbeitet, damit sind wir – als<br />
Mitglied der HVB Group und mit dem flächendeckend dichtesten Netzwerk in CEE – in einer exzeptionellen<br />
Situation: Nummer 1 in Österreich, Nummer 2 in Deutschland, Nummer 3 in Polen.<br />
Unsere Ausgangslage ist hervorragend. Und um sie kraftvoll zu nutzen, sind wir 2003 an die Börse<br />
gegangen. Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung sind voll und ganz der BA-CA zugute gekommen und<br />
die gute Grundlage für unsere weitere Expansion. Zusammen mit dem erwirtschafteten Gewinn konnten<br />
wir unsere Kapitalbasis allein 2003 um 1,2 Milliarden Euro aufstocken. Mit 5,8 Milliarden Euro<br />
verfügen wir jetzt <strong>über</strong> fast so viel Eigenkapital wie die drei nachfolgenden österreichischen Mitbewerber<br />
zusammen.<br />
Vorwort 5
Der Börsengang unterstreicht den Stellenwert der BA-CA in der HVB Group. Auch die Zweitnotiz<br />
der BA-CA Aktie in Warschau ist ein Zeichen für den internationalen Anspruch unserer Gruppe.<br />
Unsere Perspektiven, wie auch unsere Leistung, werden transparent, wir erhalten eine Rückmeldung<br />
vom Markt, die uns Richtschnur für die weitere Entwicklung ist.<br />
Diese Rückmeldung des Marktes hat uns bestätigt. Der Börsengang war ein voller Erfolg, für uns<br />
wie für unsere Anleger. Seit der Emission Anfang Juli 2003 – sie war die erste Neuemission des Jahres<br />
und fand noch in einem schwierigen Börseumfeld statt – ist der Kurs bis zuletzt um mehr als 50%<br />
gestiegen.<br />
Und <strong>das</strong> ist die BA-CA Geschäftsidee: Wir bieten die Vernetzung zwischen den reifen Märkten mit<br />
großem Know-how in Österreich und Deutschland mit den dynamischen Wachstumsmärkten in CEE.<br />
Diese Märkte, die sich heute noch ergänzen, werden in absehbarer Zukunft verschmelzen. Und wir<br />
bringen die Kunden auf diesem Markt zusammen. Das bedeutet: CEE verbreitert unsere Geschäftsbasis,<br />
macht uns eindeutig zum Wachstumswert. Umgekehrt gilt für Österreich: Wir steigern unsere<br />
Leistungsfähigkeit in der Kundenbetreuung durch einen bedürfnisgerechten Mix aus standardisierten<br />
Dienstleistungen, vorstrukturierten Anlageprodukten und individueller Beratung. Wir werden die<br />
Effizienz der Prozesse und Abwicklung hinter dem Kundengeschäft – durchaus nach industriellen<br />
Vorbildern – durch Arbeitsteilung weiter verbessern und dabei sämtliche Standortvorteile in der<br />
gesamten HVB Group zu nutzen wissen. Die versprochene Wertsteigerung hat somit zwei<br />
Komponenten: Wachstum und Effizienzfortschritt.<br />
6 Vorwort
Es ist für uns keine Leerformel, sondern Verpflichtung: Unser Erfolg ist untrennbar mit dem Erfolg<br />
unserer Kunden verknüpft. Am Point of Sale fällt die maßgebliche Entscheidung <strong>über</strong> den Erfolg einer<br />
Bank. Dafür wollen wir flexibler werden. Mehr Zeit für die Kunden, näher an seinen Wünschen und<br />
Präferenzen, mehr interne Mobilität, mehr Motivation und Leistungsgerechtigkeit. Der durchschlagende<br />
Erfolg unserer mobilen Verkaufseinheiten weist in diese Richtung.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
<strong>das</strong> ist der Weg, auf dem wir unsere finanziellen Zielen realisieren werden, die wir uns bis 2006<br />
gesetzt haben:<br />
Rentabilität: ROE <strong>über</strong> 13 % nach Steuern<br />
Wachstum: CEE-Anteil auf 38 %<br />
Kosteneffizienz: Cost/Income-Ratio unter 63 %<br />
Risikogehalt: Risk/Earnings-Ratio unter 20 %<br />
Kapitalausstattung: Eigenmittelquote mindestens 7 %<br />
Wir werden diese Ziele mit einem Vorstandsteam umsetzen, <strong>das</strong> alle notwendigen Voraussetzungen<br />
mitbringt: Erfahrung und Zielstrebigkeit, Fachwissen und Internationalität, Flexibilität und den Willen<br />
zum Erfolg.<br />
Wir sind mit Elan und Freude in <strong>das</strong> Jahr 2004 gegangen.<br />
Ihr<br />
Gerhard Randa Erich Hampel Karl Samstag<br />
Vorwort 7
Unternehmensprofil<br />
Unsere Identität und Strategie<br />
Führend im Herzen Europas<br />
� 5,8 Millionen Kunden bei 200 Mio Einwohnern<br />
� 137 Mrd € Bilanzsumme<br />
� 6,5 Mrd € Marktkapitalisierung<br />
Nr. 1 in Österreich<br />
� 1,8 Millionen Kunden bei 8,1 Mio Einwohnern<br />
� 111 Mrd € Bilanzsumme<br />
� 11.410 Beschäftigte, 413 Geschäftsstellen<br />
� Kundenanteil in Österreich bei 18 %<br />
� Kundenanteil in der Region Wien größer 50 %<br />
� Kundenanteil bei Großbetrieben 81%<br />
� 14,9 Mrd € Asset under Management<br />
Nr. 3 in Polen<br />
� 2,9 Millionen Kunden bei 39 Mio Einwohnern<br />
� 10 Mrd € Bilanzsumme, Marktanteil 9,5 %<br />
� 11.100 Beschäftigte, 518 Geschäftsstellen<br />
� Nr. 2 im Retail-Hypothekargeschäft, 1,1 Mrd € Volumen<br />
Dichtes Netzwerk in weiteren CEE-Ländern<br />
� aktiv in weiteren 10 CEE-Ländern<br />
� 1,1 Millionen Kunden bei 78 Mio Einwohnern<br />
� 12,8 Mrd € Aktiva, Top 5 in Schlüsselmärkten<br />
� 7.800 Beschäftigte in 379 Geschäftsstellen<br />
Führend im internationalen Geschäft<br />
� Syndizierungsvolumen CEE 1,1 Mrd €<br />
� Anteil am OeKB-Exportkreditvolumen 60 %<br />
� spezialisiert auf Corporate-Finance, Handel<br />
und Investment-Banking für A+CEE<br />
� Tor zu den Weltfinanzplätzen<br />
� Drehscheibe für CEE-Geschäft der HVB-Kunden<br />
14 Unternehmensprofil<br />
Erfolg ohne Grenzen<br />
im Herzen Europas<br />
Als internationale Bank verantworten wir von Österreich<br />
aus die Betreuung von 5,8 Millionen Kunden<br />
in zwölf Ländern. Wir sehen unsere Mission darin,<br />
zum Zusammenwachsen Europas in Frieden und<br />
Wohlstand beizutragen, einem Gebiet von <strong>über</strong> 200<br />
Millionen Menschen im Herzen Europas.<br />
Auf unseren Kernmärkten Österreich sowie Zentralund<br />
Osteuropa sind wir mit unserem flächendeckenden<br />
Netzwerk die führende internationale<br />
Bank – eingebunden in den grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />
Verbund der HVB Group. Indem wir einen Zukunftsmarkt<br />
mit einem reifen Markt kombinieren, können<br />
wir <strong>über</strong>durchschnittlich wachsen und zugleich<br />
unsere Effizienz steigern. Wir profitieren von dem<br />
regionalen Wissen unserer dezentralen Standorte<br />
und schöpfen aus den vielfältigen Talenten des<br />
größeren Europa.<br />
Getreu unserem Motto „Bank Austria Creditanstalt,<br />
die Bank zum Erfolg“ ist es <strong>das</strong> Ziel unserer täglichen<br />
Arbeit, unseren Kunden, ob Unternehmen<br />
oder Privatpersonen, zum Erfolg zu verhelfen. Mit<br />
dem so verstandenen Kundengeschäft wollen wir<br />
als Universalbank nachhaltig Wert schaffen und die<br />
vom Kapitalmarkt geforderte Rendite auf unser<br />
Eigenkapital erbringen. Daher arbeiten wir permanent<br />
daran, unser Angebot genau am Bedarf auszurichten,<br />
die Professionalität und Effizienz unserer<br />
Dienstleistung nach industriellen Vorbildern zu steigern<br />
und die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen zu erhöhen.<br />
Der Kundennutzen kommt so mit dem Interesse<br />
unserer Aktionäre zur Deckung. Unser eigener<br />
Erfolg liegt im Erfolg unserer Kunden.
Die Logik unserer<br />
Unternehmensziele<br />
� Getreu unserem Motto „BA-CA, die Bank zum<br />
Erfolg“ besteht <strong>das</strong> unmittelbare Ziel unserer täglichen<br />
Arbeit darin, den Erfolg unserer Kunden durch<br />
unsere Finanzprodukte und Dienstleistungen zu<br />
unterstützen. Aus dem so verstandenen Geschäft<br />
als Dienstleister streben wir eine Festigung unserer<br />
Marktstellung und eine nachhaltige Wertsteigerung<br />
unseres Unternehmens an.<br />
Unser eigener Erfolg liegt also im Erfolg unserer Kunden.<br />
Und wir können unseren Kunden auch etwas<br />
bieten, sei es als internationale Bank, die in jeder<br />
Region ihrer Kernmärkte an der Seite der Kunden<br />
steht, sei es als lokaler Partner mit dem Know-how<br />
nach internationalen Maßstäben. Egal ob Privatpersonen<br />
oder Unternehmen, egal, ob mit standardisiertem<br />
Tagesgeschäft oder mit individuellen Problemlösungen:<br />
Wir betrachten unsere Kunden als<br />
Menschen, nicht als Zielgruppen, und setzten uns<br />
<strong>das</strong> Ziel, unsere Leistungen effizient, nach Maßgabe<br />
der Benchmarks zu erbringen. Nur durch diese permanente<br />
Anpassung können wir auf Dauer Kundenzufriedenheit<br />
generieren. Das ist unser „Business“,<br />
und damit wollen wir auch verdienen.<br />
� Auf gleicher Höhe damit steht daher unser zweites<br />
Ziel, eine marktgerechte Rendite auf <strong>das</strong> Eigenkapital<br />
zu erwirtschaften, <strong>das</strong> die BA-CA-Aktionäre in<br />
unser Unternehmen investieren. Dies liegt voll und<br />
ganz in unserem eigenen Interesse: Rentabilität ist<br />
Maßstab unserer Leistungsfähigkeit, Rückkoppelung<br />
vom Markt und somit als Richtschnur unserer<br />
Weiterentwicklung.<br />
Daher denken und handeln wir in jedem Geschäftsfeld,<br />
in jeder Tochtergesellschaft und auf allen<br />
Unternehmensebenen rentabilitätsorientiert. Wir<br />
sind davon <strong>über</strong>zeugt, <strong>das</strong>s die Qualität unseres<br />
Kundenservice nur durch eine Marktbearbeitung<br />
nach industriellen Vorbildern, durch eine arbeitsteilige<br />
Leistungskette und effizienten Ressourcen-Einsatz<br />
gesteigert werden kann. Permanente Anpassung<br />
sehen wir als Voraussetzung für dauerhaften<br />
Erfolg.<br />
� Unser drittes Ziel besteht im Aufbau und in der<br />
Pflege unseres Humankapitals. Wir wollen unsere<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch Training,<br />
Personalentwicklung und Anerkennung ihrer<br />
Leistung in die Lage versetzen, sowohl unsere<br />
Unternehmensziele als auch ihre persönlichen Ziele<br />
zu verwirklichen. Zu diesem Zweck werden wir in<br />
unserem Haus Schritt für Schritt ein einheitliches<br />
Regelwerk schaffen, <strong>das</strong> Flexibilität, Mobilität und<br />
Leistungskultur, somit Raum zur individuellen<br />
Entfaltung, bietet. Mit der Zeit wollen wir von der<br />
Bankengruppe zu einem Unternehmen ohne Grenzen<br />
zusammenwachsen.<br />
Wir sind so stark wie nie zuvor – <strong>das</strong> verdanken wir<br />
dem Vertrauen unserer Kunden und dem Engagement<br />
unserer Mitarbeiter! Wir haben die Kapitalgrundlage<br />
für weiteres Wachstum gemeinsam mit<br />
unseren Kunden. Wir wollen die Effizienz unserer<br />
Dienstleistung und die Rentabilität weiter steigern.<br />
Denn Erfolg ist, Erwartungen zu <strong>über</strong>treffen.<br />
Erich Hampel begann seine Laufbahn in der Citibank<br />
und wechselte dann in die PSK-Gruppe, der er ab<br />
1996 als Gouverneur vorstand. 1997 <strong>über</strong>nahm er die<br />
Position des Vorstandsvorsitzenden der Creditanstalt.<br />
Dem Vorstand der Bank Austria gehört Erich Hampel<br />
seit November 2000 an, er war für <strong>das</strong> Geschäftsfeld<br />
CEE sowie <strong>das</strong> Risikomanagement zuständig. Im Jänner<br />
2004 wurde er zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG bestellt.<br />
� Im Geist der Nachhaltigkeit arbeiten wir, viertens,<br />
nicht nur auf kurzfristigen Erfolg, sondern auf eine<br />
dauerhafte Wertsteigerung und qualitatives Wachstum<br />
hin. Als internationale Bank ist uns der offene<br />
kulturelle Austausch der Menschen in Erhaltung<br />
ihrer kreativen Vielfalt (Diversity) nicht nur hausintern<br />
ein Anliegen. Mit unseren Dienstleistungen<br />
und als verantwortlicher Bürger in zwölf Staaten<br />
wollen wir zur Angleichung der Lebens-Chancen in<br />
unseren Märkten beitragen.<br />
Unternehmensprofil<br />
15
Unsere finanzielle Ziele<br />
2003 bis 2006<br />
Die BA-CA hat sich im Zuge ihres Börsenganges<br />
2003 in der mittelfristigen Planung bis 2006 finanzielle<br />
Ziele gesetzt und diese auch dem Kapitalmarkt<br />
mitgeteilt. In diesen anspruchsvollen Vorgaben<br />
kommt die Rolle der BA-CA in der HVB Group zum<br />
Ausdruck: Sie ist für <strong>das</strong> gesamte Gebiet Österreich<br />
und CEE verantwortlich. Aus dem Zusammenspiel<br />
eines reifen Bankenmarktes mit einem Wachstumsmarkt<br />
werden sowohl Wachstum als auch Ertragssynergien<br />
und Produktivitätsfortschritte erwartet.<br />
Mit der Kapitalerhöhung um 923 Mio € wurden die<br />
Grundlagen für diese Expansion geschaffen.<br />
Unser Ziel, 2006 einen ROE von 13 % nach Steuern<br />
zu erreichen, bedeutet ausgehend vom Basisjahr<br />
2002 eine jährliche Gewinnsteigerung um gut 25 %<br />
per annum. Den wichtigsten Beitrag in regionaler<br />
Hinsicht soll plangemäß <strong>das</strong> Geschäftsfeld CEE als<br />
Wachstumsmarkt erbringen. Für 2006 peilen wir<br />
einen Anteil am Ergebnis vor Steuern von 38 % an.<br />
Das Wachstum und die damit verbundenen Risiken<br />
sind ausreichend mit Eigenmitteln unterlegt. Die BA-<br />
CA ist die bestkapitalisierte Bank Österreichs.<br />
Zudem wollen wir die risikogewichteten Aktiva in<br />
der Bilanz und damit die Eigenmittelbindung in<br />
Östereich – unabhängig vom Kundengeschäft –<br />
weiter reduzieren und die Kreditnachfrage in CEE<br />
eigenkapitalschonend darstellen (Syndizierungen,<br />
Kapitalmarktinstrumente). Die Kernkapitalquote<br />
wird im Zuge der geplanten Expansion von derzeit<br />
7,7 % abnehmen, sie soll aber aufgrund der<br />
Gewinnthesaurierung bei knapp 7 % stabil bleiben.<br />
In Zusammenhang damit steht <strong>das</strong> Ziel, die laufende<br />
Kreditrisikovorsorge gemessen am Zins<strong>über</strong>schuss<br />
weiter zurückzuführen – Ziel unter 20 %.<br />
Einen wesentlichen Beitrag zu dem Ergebnispfad<br />
kommt der weiteren Rationalisierung des Geschäfts<br />
zu. Die Cost/income-Ratio (Verwaltungsaufwand<br />
gemessen an den Betriebserträgen) soll von zuletzt<br />
knapp 70 % auf 63 % (2006) gesenkt werden.<br />
16 Unternehmensprofil<br />
Eigenkapitalrendite (ROE nach Steuern)<br />
ROE<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss<br />
nach Steuern<br />
in Mio €<br />
14%<br />
12%<br />
10%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
10,2%<br />
483<br />
25%<br />
162<br />
26,8%<br />
6,5%<br />
309<br />
29%<br />
148<br />
9,0%<br />
452<br />
23%<br />
151<br />
23,3%<br />
21,5%<br />
7,8% 6,8% 7,7%<br />
+25% p.a.<br />
+50% p.a.<br />
13,0%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
CEE-Beitrag zum Ergebnis vor Steuern<br />
CEE-Anteil<br />
CEE-Ergebnis vor<br />
Steuern in Mio €<br />
Cost/Income-Ratio<br />
Risk/Earnings-Ratio<br />
Tier-1-Ratio<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
70%<br />
65%<br />
60%<br />
38%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
68,8%<br />
69,3% 69,9%<br />
63,0%<br />
< 20%<br />
> 7%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%
Strategische<br />
Entwicklungsphasen<br />
Die finanziellen Ziele stecken als „Messlatte“ den<br />
Entwicklungspfad für die kommenden Jahre ab. In<br />
ihrer jüngeren Geschichte hat die BA-CA zwei große<br />
Abschnitte durchlaufen und steht jetzt vor dem dritten:<br />
nämlich dem Weg von der Bankengruppe zur<br />
internationalen Bank auf ihren Kernmärkten Österreich<br />
und Zentral- und Osteuropa. Rückblickend war<br />
<strong>das</strong> eine logische Entwicklung im permanenten Wandel,<br />
und die zahlreichen Weichenstellungen entsprachen<br />
jeweils den strategischen Anforderungen der<br />
Zeit. So konnten gravierende Umbrüche und Adhoc-Einschnitte<br />
vermieden werden.<br />
1997 bis 2000: Konsolidierung<br />
Die erste Phase – etwa 1997 bis 2000, eingeleitet<br />
durch die Übernahme der Creditanstalt-Bankverein<br />
durch die Bank Austria – lässt sich mit „Konsolidierung“<br />
<strong>über</strong>titeln. Sie war von dem<br />
zuvor erfolgten EU-Beitritt Öster-<br />
Schrittmacher der<br />
reichs und den in der Folge verän-<br />
Konsolidierung mit Blick auf<br />
den EU-Binnenmarkt derten ordnungspolitischen Rahmenbedingungen<br />
bestimmt.<br />
Der Zusammenschluss der beiden führenden Banken<br />
Österreichs war zum einen mit der Konzentration<br />
auf <strong>das</strong> Kerngeschäft einer Universalbank verbunden.<br />
Die neue Bankengruppe hat sich auf <strong>das</strong> Kundengeschäft<br />
konzentriert und dabei auch ihre CEE-<br />
Netzwerke vereint. Sie hat sich dar<strong>über</strong> hinaus von<br />
den umfangreichen historisch gewachsenen Industriebeteiligungen<br />
getrennt, und zwar schonend, <strong>das</strong><br />
heißt im Laufe der Zeit sowie unter Wahrung der<br />
Interessen der betroffenen Unternehmen.<br />
Zum anderen war der Integrationsprozess der beiden<br />
Banken auch Anlass für einen deutlichen Modernisierungsschub,<br />
was vor allem die betriebswirtschaftlichen<br />
Steuerungsinstrumente betraf, Stichworte: Übergang<br />
auf IAS, transparentes Controlling, durchgängiges Rentabilitätsbewusstsein,<br />
Beseitigung von Quersubventionen<br />
und die Auslagerung des Großteils der betrieblichen<br />
Altersversorgung. Das Resultat war ein Produktivitätssteigerung<br />
um mehr als ein Drittel (Betriebsergebnis<br />
je Mitarbeiter 2001 gegen<strong>über</strong> 1996).<br />
Die Eingliederung in die HVB Group nach nahezu<br />
einhelligem Beschluss der damaligen Aktionäre der<br />
Bank markiert <strong>das</strong> Ende dieser Phase und einen der<br />
wichtigsten Meilensteine in der regionalen Bankgeschichte.<br />
Damals ihrer Zeit voraus, ist <strong>das</strong> bis heute<br />
eine der wenigen grenz<strong>über</strong>schreitenden Fusionen<br />
von benachbarten marktführenden Großbanken in<br />
Europa geblieben. Der Zusammenschluss erfolgte<br />
nach der Grundidee einer „Bank der Regionen“, die<br />
unverändert Gültigkeit und Überzeugungskraft hat:<br />
dezentrale Kundenverantwortung in den Regionen,<br />
regionale Entwicklung entlang der Leitplanken einer<br />
gemeinsamen Strategie, abgestimmter Auftritt auf<br />
dem internationalen Kapitalmarkt und pragmatische<br />
Hinarbeit auf eine gemeinsame Infrastruktur.<br />
2000 bis 2003:<br />
Arrondierung und Synergien<br />
Der darauf folgende zweite Abschnitt – etwa von<br />
2000 bis 2003 – stand unter der Devise „Arrondierung<br />
und Synergien“: Aus der zuvor geschaffenen<br />
Gruppe von Banken haben wir mit der HVB eine<br />
wirtschaftliche Bankengruppe geschmiedet, die von<br />
einer klaren Arbeitsteilung geprägt war. Ein Teil<br />
betraf die zügige Umsetzung des vereinbarten<br />
„Abgleichs der Regionen“ und die Ausrichtung der<br />
BA-CA auf die Kernkompetenz „A+CEE“. Binnen<br />
nur eines Jahres nach dem formellen<br />
Zusammenschluss waren<br />
Fokussierung des Geschäfts-<br />
die BA-CA-Beteiligungen außerportefeuilles<br />
auf Kernmärkte<br />
halb des Kernmarktes sowie die im Verbund der HVB Group<br />
Auslandsfilialen (bis auf wenige<br />
Ausnahmen) in <strong>das</strong> internationale Netz der HVB<br />
integriert. Das verbesserte die Risikotragfähigkeit<br />
der BA-CA entscheidend. Umgekehrt brachte die<br />
HVB ihre CEE-Töchter (auf dem Weg von Verkäufen<br />
at arm's length) in die BA-CA ein, <strong>das</strong> CEE-Netz verdoppelte<br />
sich dadurch mit einem Schlag. Damit<br />
erreichten wir die endgültige Fokussierung auf<br />
unser Kerngeschäft.<br />
Der zweite Teil der Agenda betraf den „Innenausbau“<br />
der neuen Strukturen zu schlagkräftigen Kundenbetreuungseinheiten.<br />
Die CEE-Töchter wurden<br />
Land für Land verschmolzen. Ebenso schritt die<br />
Integration in Österreich voran: Nach der Harmoni-<br />
Unternehmensprofil<br />
17
sierung der Produktkataloge, der Steuerung und der<br />
IT-Systeme (2001 im Projekt „heureka!“) verschmolzen<br />
wir BA und CA Mitte 2002 vollständig (Projekt<br />
„Bank zum Erfolg“). Insgesamt<br />
haben wir seit 2001 – wie dem<br />
Integration in Österreich und<br />
Kapitalmarkt versprochen – Syn-<br />
in den einzelnen CEE-Ländern<br />
hebt 600 Mio € an Synergien ergien in Höhe von <strong>über</strong> 600 Mio<br />
€ gehoben. Der Personalstand in<br />
Österreich und Polen wurde an die neuen Gegebenheiten<br />
angepasst. Die Produktivität ist von 2000<br />
bis 2003 um weitere 14 % gestiegen.<br />
2003 bis 2006:<br />
Vernetzung und Industrialisierung<br />
2003/2004 ist die Bank Austria Creditanstalt in die<br />
dritte Phase eingetreten: Sie könnte <strong>über</strong>schrieben<br />
werden: „Vernetzung in der Breite und Industrialisierung<br />
in der Tiefe“. Zu Beginn dieses neuen<br />
Abschnitts ist die Bank in bester Ausgangslage, um<br />
ihre großen Ziele zu verwirklichen und die Kennzahlen<br />
für 2006 zu erreichen.<br />
10 Millionen Kunden und 2.000 Geschäftsstellen<br />
Kunden<br />
4,0 Mio<br />
3,5 Mio<br />
3,0 Mio<br />
2,5 Mio<br />
2,0 Mio<br />
1,5 Mio<br />
1,0 Mio<br />
0,5 Mio<br />
0,0 Mio<br />
Kunden<br />
Österreich<br />
Geschäftsstellen<br />
18 Unternehmensprofil<br />
Polen<br />
BA-CA<br />
CEE<br />
Geschäftsstellen<br />
Deutschland<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Einige wesentliche Punkte der strategischen Agenda<br />
einer zeitgemäßen Universalbank sind bereits so<br />
gut wie abgehakt: Die großen Konsolidierungsschritte<br />
auf den Heimatmärkten sind getan; in<br />
Österreich war die BA-CA auch in dieser Beziehung<br />
der Schrittmacher und der Konkurrenz voraus.<br />
Und <strong>das</strong> grundlegende Geschäftsmodell steht: Die<br />
Bank konzentriert sich auf den Kernmarkt Österreich<br />
und CEE und zählt hier zu den Marktführern.<br />
Im Zentrum steht <strong>das</strong> Kundengeschäft einer Universalbank.<br />
Die Bank ist „schlank“, <strong>das</strong> heißt ohne<br />
belastende Randaktivtäten. Ihre Geschäftsbasis ist<br />
ein lokaler Kundenstamm in jedem der 12 Länder,<br />
der von gut verwurzelten regionalen Bankern<br />
betreut wird. Als Mitglied der HVB Group tritt die<br />
BA-CA mit dem Status einer internationalen<br />
Großbank auf. Und vor allem: Sie verfügt <strong>über</strong><br />
Wachstumspotenzial.<br />
2003 hat als besonders schwieriges Bankenjahr eindrucksvoll<br />
gezeigt, <strong>das</strong>s ein gut gestreutes Geschäftsportefeuille,<br />
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit Vorbedingungen<br />
einer nachhaltigen Ertragssteigerung<br />
sind. Von konjunkturellen Tiefs<br />
und schwierigen Marktlagen<br />
Mehr Unabhängigkeit von<br />
unabhängiger zu werden, für<br />
der Konjunktur, mehr Flexibi-<br />
strukturelle Entwicklungen offen lität für schnelles Handeln<br />
zu stehen, die Wahrscheinlichkeit<br />
von Risikoschocks einzugrenzen und plötzlich auftretende<br />
Akquisitionsmöglichkeiten spontan wahrnehmen<br />
zu können, zählt daher ebenso zu unseren<br />
strategischen Zielen wie Wachstum und Rentabilität.<br />
Mit dem bevorstehenden Vollzug der ersten Beitrittswelle<br />
im Rahmen der EU-Osterweiterung hat<br />
die regionale Ausrichtung, an der die Bank Austria<br />
Creditanstalt schon seit <strong>über</strong> einem Jahrzehnt als<br />
einer der Ost-Pioniere arbeitet, noch an Sichtbarkeit<br />
gewonnen. Jetzt beziehen nicht nur die Großkonzerne,<br />
sondern auch die mittelständischen Unternehmen<br />
Westeuropas ganz Zentral- und Osteuropa<br />
in ihre Produktions- und Absatzplanung ein. Die<br />
führenden CEE-Unternehmen sind ihrerseits bereits<br />
in die europäische Arbeitsteilung integriert und<br />
feiern Exporterfolge.
Der Börsengang der BA-CA im Juli 2003 kam daher<br />
genau zur rechten Zeit, um dem Markt die Chancen<br />
noch einmal vor Augen zu führen: Der Konkurrenzvorteil<br />
– die „Unique Selling Proposition“ – der<br />
BA-CA liegt darin, die Marktstellung und <strong>das</strong><br />
bewiesene Restrukturierungs-Know-how auf einem<br />
<strong>über</strong>reifen Markt mit der Erschließung der benachbarten<br />
Wachstumsmärkte zu kombinieren, und<br />
zwar im Verbund einer Bankengruppe, zu deren Einzugsgebiet<br />
immer noch die Herzstücke der europäischen<br />
Industrielandschaft zählen.<br />
Strategische Weiterentwicklung<br />
der BA-CA<br />
2003/2004 hat die Bank Austria Creditanstalt daher<br />
die dritte Phase ihrer Entwicklung mit Kraft aufgenommen.<br />
Wir haben die strategischen Grundlinien<br />
klar definiert und dementsprechend im 1. Qu. 2004<br />
auch die Vorstandszuständigkeiten neu geordnet.<br />
Wachstum<br />
Nach wie vor ist die Expansion in CEE eines unserer<br />
vorrangigen Ziele. Wir wollen dabei aber nicht nur<br />
mit dem Markt mitziehen, sondern <strong>über</strong> <strong>das</strong> hinaus<br />
expandieren, was Wirtschaftswachstum und zunehmende<br />
Monetarisierung in CEE vorlegen. Während<br />
wir – wie schon bisher – <strong>das</strong> internationale Firmenkunden-<br />
und <strong>das</strong> Kapitalmarktgeschäft, vom<br />
Handel bis zum Investmentbanking, ohne große<br />
strategische Differenzierung <strong>über</strong>all entwickeln, verfolgen<br />
wir in Bezug auf <strong>das</strong> lokale Geschäft unser<br />
bewährtes mehrstufiges Konzept auf dem Weg zur<br />
Retailbank. Damit stellen wir uns in pragmatischer<br />
Weise auf die unterschiedlichen Reifegrade und<br />
Größen unserer Märkte ein, werden aber auch<br />
unserer eigenen Ausgangsposition in den einzelnen<br />
Ländern gerecht. In den letzten Jahren haben wir<br />
uns so mit den Regionen nach oben entwickelt. Die<br />
Phase der Markterschließung durch organisches<br />
Wachstum wird heute noch in den südosteuropäischen<br />
Ländern (SEE) durchschritten, die ihren Wiederaufbauprozess<br />
noch nicht abgeschlossen haben,<br />
aber sich auf den EU-Beitritt intensiv vorbereiten. In<br />
jenen Beitrittsländern, in denen wir noch nicht <strong>über</strong><br />
den Status einer Universalbank verfügen, stoßen wir<br />
gezielt <strong>über</strong> Marktnischen, in denen wir Konkurrenzvorteile<br />
haben, in <strong>das</strong> Privatkundengeschäft vor.<br />
Produkte sind entweder „Türöffner”, wie zum<br />
Beispiel <strong>das</strong> Kartengeschäft, oder Dienstleistungen<br />
mit höherer Wertschöpfung wie Asset-Management,<br />
vom Fondsgeschäft bis zum Private Banking.<br />
Wir werden uns in den nächsten Jahren so vernetzen,<br />
<strong>das</strong>s für unsere internationalen Kunden Landesgrenzen<br />
nicht mehr spürbar sind. Entscheidend<br />
ist nicht, woher der Kunde kommt, sondern was er<br />
braucht. Die <strong>über</strong>regionalen Kernprodukte können<br />
– wie in der Automobilindustrie – länderspezifisch<br />
ausgestattet werden. Wir sind <strong>über</strong>all zu Hause.<br />
Regina Prehofer begann in der OeKB und wechselte<br />
1987 in die Creditanstalt. Immer im Wholesale<br />
banking tätig, wurde sie 2000 Bereichsvorstand Internationale<br />
Konzerne, Corporate Finance und Außenhandel,<br />
im April 2002 <strong>über</strong>nahm sie zusätzlich den<br />
Bereich Firmenkunden. Ein Jahr später wurde Regina<br />
Prehofer in den Vorstand der BA-CA berufen. Seit<br />
Jänner 2004 ist sie sowohl für CEE, einen der beiden<br />
Kernmärkte der Bank, als auch für <strong>das</strong> internationale<br />
Firmenkundengeschäft zuständig.<br />
Abgesehen von den Ländern wie Polen, in denen<br />
wir bereits große Banken fusioniert haben, kann der<br />
Schritt auf die führende Universalbank-Ebene mit<br />
etabliertem Breitengeschäft nur <strong>über</strong> Akquisitionen<br />
erfolgen. Wo die Privatisierungen noch nicht ausgeschöpft<br />
und abgeschlossen sind, bietet der Abgleich<br />
der Beteiligungen unter den Auslandsbanken dafür<br />
noch Chancen. Die BA-CA steht dafür mit den Mitteln<br />
aus der Kapitalerhöhung bereit, engagiert sich<br />
aber nur, wenn die erworbenen Banken binnen<br />
weniger Jahre <strong>über</strong> die Kosten des Erwerbs hinaus<br />
einen positiven Ergebnisbeitrag leisten und die Rentabilität<br />
der Gesamtbank erhöhen.<br />
Unternehmensprofil<br />
19
Vernetzung der beiden Kernmärkte<br />
Im Interesse einer kraftvolleren Erschließung des<br />
vorhandenen CEE-Potenzials werden wir unser<br />
dezentrales Kundengeschäft quer <strong>über</strong> A+CEE vernetzen.<br />
Dieses Ziel werden wir schrittweise und –<br />
aufgrund der damit verbundenen Matrix-Erfordernis<br />
– behutsam durch funktionale Zusammenarbeitsmodelle<br />
umsetzen. Es betrifft alle Geschäftsfelder<br />
sowie alle Arbeitsebenen der Bank, wenn auch in<br />
unterschiedlichem Maße (vgl. schematische Darstellung).<br />
Vorrangig und unmittelbar ist <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft<br />
betroffen. Der Bereich International<br />
Markets ist bereits seit längerem <strong>über</strong>regional organisiert<br />
– schließlich gibt es auch nur einen Finanzmarkt<br />
ohne Grenzen. Im Retailgeschäft wird <strong>das</strong><br />
Asset-Management mit eigenen Töchtern bereits als<br />
Netzwerk betrieben; <strong>über</strong>greifende Produktinititativen<br />
stoßen derzeit jedoch bald an unterschiedliche<br />
Gewohnheiten bzw. Regularien. Hier ist die Vernetzung<br />
keineswegs als schneller Rollout machbar, sondern<br />
ein langfristig angelegter Prozess. Jedoch werden<br />
wir im Laufe der Zeit unser Produktangebot<br />
harmonisieren bzw. die Vielfalt straffen.<br />
Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Übergreifende Gruppenfunktionen:<br />
Stäbe, Personal, Risikomanagement<br />
Group Finance (Rewe, Controlling), Beteiligungsmanagement<br />
20 Unternehmensprofil<br />
Österreich CEE-Länder<br />
Retail-Geschäft: Schrittweise Harmonisierung der Produkte<br />
Know-how-Transfer und gemeinsame Produktentwicklung<br />
Koordination und Rollout von Netzwerkprodukten<br />
bereits existent: Produktkompetenz Asset Management<br />
internationales Firmenkundengeschäft<br />
Standardisierung von flächendeckenden Netzwerkprodukten<br />
Betreuung internat. Großunternehmen u. Immobilienkunden<br />
Cross Selling in der ganzen HVB Group<br />
International Markets<br />
bereits ein virtueller Verbund der lokalen Handelsteams<br />
und des Interbankgeschäfts<br />
Intensivierung des Primärgeschäfts mit allen Kundengruppen<br />
Organisation und Infrastruktur<br />
Prozessmanagement, Business Reengineering,<br />
Standortmanagement<br />
Abwicklungsfabriken, Informationstechnologie<br />
Schließlich stellen Organisation und Informationstechnologie<br />
einerseits die Basis für Harmonisierung und<br />
grenz<strong>über</strong>greifende Strukturen im Kundengeschäft<br />
dar, andererseits sind Produktion und Abwicklung<br />
selbst Gegenstand des internationalen Managements<br />
unter Nutzung von Standortvorteilen (s.u.).<br />
� Der erste Ansatzpunkt der Vernetzung ist die Kundenbetreuung.<br />
Multinationale Konzerne werden<br />
bereits nach einer Liste konzernweit betreut. Die<br />
Vernetzung der Wirtschaft verläuft aber in der fortgeschrittenen<br />
Phase der industriellen Arbeitsteilung<br />
bereits mit mittelständischen Unternehmen. Und<br />
diese bringen wir zusammen, wo immer sie auf den<br />
Märkten der ganzen HVB Group zu Hause sind<br />
(Cross Border Selling). Die Industrieregionen in CEE<br />
sind bereits mit modernen Standorten und Anlagen<br />
als gleichwertige Partner in die europäische Arbeitsteilung<br />
integriert. Österreichische Untenehmen sind<br />
<strong>über</strong>proportional in CEE engagiert, die BA-CA ist<br />
ihre Hausbank. Zudem ist Österreich Standort vieler<br />
Ost-Zentralen internationaler Konzerne. Nicht<br />
zuletzt ist die HVB ein Partner vieler deutscher<br />
Unternehmen.<br />
An dieser Stelle knüpft unser Cross Selling an.<br />
Durch eine koordinierte, aber in letzter Instanz stets<br />
dezentrale Kundenbetreuung können wir erhebliche<br />
Ertragssynergien realisieren. Im Deutschland-Netz<br />
der HVB Group haben wir 2003 eine Kundeninitiative<br />
mit Werbeunterstützung und Informationsveranstaltungen<br />
gestartet um unsere Know-how zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
� Ein weiterer Ansatzpunkt liegt darin, <strong>das</strong>s die Firmenkunden,<br />
die in CEE aktiv sind oder planen, den<br />
Markt zu erschließen, Zentral- und Osteuropa als<br />
Ganzes analysieren und bearbeiten, sei es als<br />
Absatzmarkt, sei es als Beschaffungsmarkt oder gar<br />
als Produktionsstandort. Sie verlangen daher eine<br />
Hausbank, die <strong>über</strong>all zu Hause ist, dabei aber einfach<br />
anzusprechen ist. Um dieses „one-stop-shop“<br />
-Prinzip voranzutreiben, haben wir ein einheitliches<br />
Customer Relationship Management für Cross-border<br />
Clients aufgesetzt. Das Ineinandergreifen von<br />
lokalen und grenz<strong>über</strong>schreitenden Kundenbetreuern<br />
wird durch Zusammenarbeitsmodelle geregelt,
genauso wie die Ertragszuordnung, die generell<br />
dezentral vorgenommen wird. Nach dem Prinzip der<br />
Bank der Regionen ist <strong>das</strong> regionale Management in<br />
der lokalen Kundenverantwortung der erste<br />
Ansprechpartner, die Bedürfnisse der internationalen<br />
Firmenkunden verlangen aber ein eigenes<br />
Steuerungsinstrumentarium.<br />
� Im internationalen Firmenkundengeschäft, insbesonders<br />
in den Bereichen Cash-Management, Treasury-Dienstleistungen<br />
und Corporate-Finance, bauen<br />
wir unsere Teams daher zu funktional verantwortlichen,<br />
<strong>über</strong>regionalen Kompetenzzentren<br />
aus. Eine Fülle von – auch im internationalen Maßstab<br />
betrachtet – respektablen<br />
Transaktionen im Jahr 2003<br />
Überregionale Kompetenz-<br />
spornt uns für die Zukunft an.<br />
zentren im internationalen<br />
Firmenkundengeschäft Wir sind Marktführer in der<br />
gesamten Region im Leasinggeschäft<br />
und bei Immobilienfinanzierungen, Partner<br />
Nummer 1 der EBRD und Top Arranger bei syndizierten<br />
Krediten sowie „Best Trade Finance Bank“.<br />
Nicht, wo der Kunde tätig ist, ist für uns entscheidend,<br />
sondern was er tut. Kunden aus ähnlichen<br />
Branchen haben ähnliche Bedürfnisse und werden<br />
daher zu <strong>über</strong>regionalen Kundengruppen zusammengefasst.<br />
Darauf wird ein Katalog von standardisierten<br />
Netzwerkprodukten abgestimmt, die in<br />
der gesamten Region angewandt werden können.<br />
Netzwerkprodukte sind zum einen Produkte, die<br />
von der Sache her <strong>über</strong>regional sind, wie Trade<br />
Finance, wo unser Ziel ist, in jedem CEE-Land unter<br />
den ersten drei Anbietern zu sein, oder Zahlungsverkehrs-<br />
und Cash-Management-Produkte für Corporates<br />
und Financial Institutions. So wird am Beitrittstag<br />
1. Mai in der gesamten HVB Group ein<br />
neues Zahlungsverkehrsprodukt „Flash-Payments“<br />
mit zweitägiger Durchführung und Valutierung D+1<br />
eingeführt. Zum anderen zählen zu den Netzwerkprodukten<br />
die besonderen Konkurrenzvorteile der<br />
Bank, wie <strong>das</strong> Immobilien-Profi-Geschäft und Leasing,<br />
wo es auf gezielten Kapitaleinsatz, Knowhow-Transfer<br />
im Consulting, Marktstellung und<br />
Refinanzierungsmöglichkeiten ankommt. Der <strong>über</strong>regional<br />
gesteuerte Einsatz der Integrated Corporate<br />
Finance soll dazu beitragen, vom fraktalen Geschäft<br />
zumeist mit niedrigmargigen Volumensprodukten<br />
zu strukturierten, eigenkapitalschonenden Lösungen<br />
zu kommen. Insgesamt kann durch die Vernetzung<br />
die Konvergenz erheblich beschleunigt werden.<br />
Wir bringen unsere Erfahrungen als führende<br />
Eigenhandelsadresse auf unseren Kernmärkten in<br />
<strong>das</strong> Kundengeschäft – zunehmend auch mit mittelständischen<br />
Unternehmen – ein. Mit Emissionen,<br />
Strukturierungen und Corporate Solutions zur<br />
Risikoabsicherung gewinnen wir stabile Ertragskomponenten<br />
hinzu, die uns helfen, <strong>das</strong> hohe<br />
Ergebnisniveau der vergangenen Jahre zu halten.<br />
Kundenorientierung auch im<br />
Geld- und Kapitalmarktgeschäft<br />
Willi Hemetsberger trat nach internationalen<br />
Studien 1988 als Fondsmanager in die Girokredit ein<br />
und avancierte dort zum Leiter Aktienhandel und<br />
Sales. Von 1994 bis 1998 war er in der Londoner<br />
Citibank für strukturierte Derivate und Aktienderivate<br />
in Emerging Markets zuständig. 1998 <strong>über</strong>nahm er<br />
den Vorstandsvorsitz der CA IB Investmentbank. Seit<br />
Februar 2001 ist Hemetsberger im Vorstand der<br />
BA-CA für <strong>das</strong> internationale Kapitalmarktgeschäft<br />
(INM) verantwortlich.<br />
Im Bereich International Markets verfolgen wir –<br />
quer <strong>über</strong> unsere Märkte – eine Doppelstrategie mit<br />
dem Ziel, stabile Ergebniskomponenten zu stärken:<br />
� Einerseits wollen wir <strong>das</strong> hohe Ergebnisniveau der<br />
letzten Jahre im Eigenhandel halten: Die immanente<br />
Ergebnisvolatilität werden wir durch Fortführung<br />
der Diversifikation eingrenzen, zugleich<br />
aber <strong>das</strong> Geschäft vom riskanten klassischen Kassahandel,<br />
wie z.B. dem Devisenhandel, in Richtung<br />
strukturierte Geschäfte verlagern.<br />
� Andererseits wollen wir <strong>das</strong> Know-how und die Ideen<br />
aus dem Eigenhandel im Kundengeschäft stärker<br />
zur Geltung bringen. Wir haben eine herausragende<br />
Unternehmensprofil<br />
21
Stellung im Geld- und Kapitalmarktgeschäft für unsere<br />
Kernmärkte inne, vom Handel <strong>über</strong> Treasury-Beratung<br />
und Investment Banking bis hin zu Dienstleistungen<br />
wie Research oder Custody. Und wir sind<br />
bereits heute der führende Anbieter von Risiko-<br />
Management-Dienstleistungen für Firmenkunden.<br />
Fast keine große Emission in Österreich, egal ob Aktien<br />
oder Anleihen, findet mehr ohne die BA-CA statt.<br />
Auch für Anleihen in CEE-Währungen wurden wir zu<br />
einem der führenden Emissionshäuser, nicht zuletzt<br />
dank unserer Strukturierungen und unserer Platzierungskraft.<br />
Die Vertriebsaktivitäten werden wir ausbauen.<br />
Unter dem Titel „Corporate Solutions“ bie-<br />
Der Bedarf der Privatkunden umfasst sowohl<br />
<strong>das</strong> tägliche Bankgeschäft als auch große Entscheidungen<br />
im Lebenszyklus. Dem entsprechen wir mit<br />
unserem Mix aus standardisierten Produkten und<br />
individueller Beratung. Effizienz und Rationalisierung<br />
schaffen mehr Zeit für persönlichen Kontakt<br />
und kommen letztlich dem Kunden zugute.<br />
Willibald Cernko hatte in der Creditanstalt und in der<br />
Bank Austria lange Zeit Führungspositionen im Vertrieb<br />
und im Firmenkundengeschäft inne. 2000 bis 2002 war<br />
er Bereichsvorstand der Bank Austria für <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft,<br />
anschließend für <strong>das</strong> Geschäftsfeld<br />
CEE. Im April 2003 rückte er in den Vorstand der BA-CA<br />
auf und ist seitdem für <strong>das</strong> Retailbanking zuständig (Privat-<br />
und Firmenkunden Österreich, Asset Management).<br />
tet die BA-CA Unternehmen aus Österreich und CEE<br />
individuelle Lösungen zur Absicherung ihrer Zins- und<br />
Währungsrisiken an. Künftig sollen auch Klein- und<br />
Mittelbetriebe, die sich dieser Risiken oftmals noch zu<br />
wenig bewusst sind, mit Derivaten und strukturierten<br />
Produkten vertraut gemacht werden. Den „vernetzten“<br />
Unternehmen stehen wir gemeinsam mit Töchtern<br />
in London und in CEE sowie im Verbund der<br />
HVB Group <strong>über</strong>all zur Seite.<br />
22 Unternehmensprofil<br />
Industrialisierung des Retailgeschäfts<br />
Im österreichischen Kundengeschäft besteht unsere<br />
Strategie – angesichts des <strong>über</strong>besetzen Marktes –<br />
naheliegender Weise darin, <strong>das</strong> vorhandene Kundenpotenzial<br />
auszuschöpfen. Eine Fülle von pragmatischen<br />
Einzelmaßnahmen sind bereits in Umsetzung.<br />
Sie laufen darauf hinaus, die Produktivität des Vertriebs<br />
sowie des Back-office durch Arbeitsteilung<br />
nach industriellen Vorbildern zu steigern: mehr<br />
Zeit und Ressourcen für die gezielte Kundenbetreuung<br />
freizumachen; moderne Techniken zur Ermittlung<br />
der Kundenpräferenzen einzusetzen; je nach<br />
Bedarf standardisierte Produkte für <strong>das</strong> schnelle<br />
Alltagsgeschäft und individuelle Lösungen für die<br />
großen Aufgaben anzubieten; die Wertpapierkompetenz<br />
umzusetzen und „Upselling“ zu betreiben;<br />
und ganz besonders die Effizienz der Abwicklungs-<br />
und Verwaltungsaufgaben zu steigern.<br />
Im April 2003 haben wir unsere Vertriebsorganisation<br />
quer <strong>über</strong> alle sozial und ökonomisch definierten<br />
Zielgruppen gezogen, <strong>das</strong> heißt, Privatkunden-<br />
und Firmenkundenvertrieb<br />
zusammengekoppelt. Darin<br />
Ganzheitliches Denken im<br />
kommt unsere „ganzheitliche“<br />
Vertrieb statt divisionaler<br />
Sicht des Kundengeschäfts zum Schranken<br />
Ausdruck. Anstatt mit dem vorgefertigten<br />
Kompetenz-Raster eines <strong>über</strong>trieben<br />
divisionalen Denkens an den Kunden heranzugehen,<br />
sollen <strong>das</strong> gesamte Bedürfnisspektrum ausgeschöpft<br />
und die Cross-Selling-Quote erhöht werden.<br />
Um Ressourcen für diesen „Markterfolg“ freizumachen,<br />
werden wir die „Marktfolge“, also die<br />
Abwicklungs-, und Verwaltungsprozesse, die hinter<br />
dem Kundengeschäft liegen, weiter „rationalisieren“.<br />
Dadurch gewinnen wir Zeit für intensive,<br />
gezielte Kundenbetreuung.<br />
Dafür ist die Standardisierung der Produkte des<br />
laufenden Tagesgeschäfts eine Voraussetzung. Sie<br />
erleichtert nicht nur <strong>das</strong> Prozessmanagement; auch<br />
die Kundenzufriedenheit hängt immer mehr von<br />
Effizienz, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit ab.<br />
Unsere umfangreiche Verkaufs- und Beratungsinitiative<br />
im Herbst 2003 folgte dem Modell eines
modernen Kampagne-Managements. Data-<br />
Mining-gestützte Zielkunden-Auswahl nach Aktivitätsmerkmalen,<br />
aktive Ansprache <strong>über</strong> Direct-<br />
Mails, anschließende individuelle Kontaktaufnahme<br />
mit Unterstützung des Call-Centers und abschließende<br />
Erfolgskontrolle haben sich glänzend<br />
bewährt: 396.000 Kunden wurden angesprochen,<br />
<strong>über</strong> 187.000 Termine vereinbart und 123.000<br />
Geschäfte abgeschlossen.<br />
In Bezug auf Produkte und Know-how verfolgen wir<br />
einen marketingmäßigen statt produktorientierten<br />
Ansatz, der an den konkreten Bedürfnissen der<br />
Kunden anknüpft. Durch Vorauswahl und Strukturierung<br />
einer abgestimmten Produktpalette sowie<br />
die Bereitstellung der dazugehörigen Informationsund<br />
Beratungskomponenten für den Vertrieb soll<br />
einerseits Überinformation vermieden, <strong>das</strong> heißt,<br />
Komplexität reduziert werden. Andererseits sollen<br />
trotz der damit verbundenen Typisierung und Standardisierung<br />
ausreichend Freiheitsgrade gelassen<br />
werden. Daher wird die gesamte Passivseite in voller<br />
Bandbreite vom Sparbuch <strong>über</strong> Wertpapier-<br />
Direktanlage und Fonds bis zu Versicherungsprodukten,<br />
also von Margenprodukten bis zu Provisionsdienstleistungen,<br />
produktmäßig aus einer Hand<br />
gesteuert und priorisiert. Damit soll schädliche interne<br />
Konkurrenz („Kannibalisierung“) verschiedener<br />
Bereiche, z.B. Sparbuch versus Fonds, ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Im Sinn einer Arbeitsteilung trennen wir zwar Produktion<br />
von Vertrieb, aber wir nähern Produktentwicklung<br />
und Vertrieb wieder aneinander an, um<br />
die Wertschöpfung zu erhöhen.<br />
Eine wichtige Rolle spielt die Personalführung. Im<br />
Bereich Human Resources werden wir unsere Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen im österreichischen<br />
Retailgeschäft durch mehr Leistungsgerechtigkeit<br />
und -anreize zu unternehmerischer Initiative motivieren<br />
(Incentivierung). Ein laufendes Erfolgs-<br />
Tracking hat sich im Filialbetrieb bereits durchgesetzt.<br />
Es wird als Mittel zur Selbstkontrolle in der<br />
Zielerfüllung verstanden.<br />
Prozess-Reengineering<br />
und Optimierung der Fertigungstiefe<br />
Unser Geschäftsmodell haben wir 2003 durch ein<br />
Operating-Modell mit dem Ziel ergänzt, Ressourcen<br />
für <strong>das</strong> Kundengeschäft freizumachen, die Effizienz<br />
und Qualität der Prozesse hinter dem Kundegeschäft<br />
zu steigern und durch Gestaltung der gesamten<br />
Wertschöpfungskette die Kostenführerschaft zu halten.<br />
Der Kundenkontakt und die Beratung müssen<br />
soweit wie irgend möglich von Abwicklungstätigkeiten<br />
freigespielt werden. Die Rationalisierung der<br />
Produktion „hinter dem Kunden” ist nicht nur eine<br />
Kostenfrage; sie erhöht auch Effizienz, Schnelligkeit<br />
und Zuverlässigkeit unserer Leistungen.<br />
Wolfgang Haller, zuvor Vorstandsdirektor in der<br />
Sparkasse Oberösterreich, wurde 1997 in den Vorstand<br />
der Bank Austria berufen, wo er zunächst für<br />
Organisation/IT und anschließend für Privatkunden<br />
verantwortlich war. Seit Frühjahr 2003 ist Wolfgang<br />
Haller Chief Operating Officer (COO) der BA-CA.<br />
Zugleich erfüllt er diese Funktion auch als Bereichsvorstand<br />
in der HypoVereinsbank. Im Jänner 2004<br />
<strong>über</strong>nahm Wolfgang Haller die Position des Stv. Vorstandsvorsitzenden,<br />
im Februar 2004 zusätzlich <strong>das</strong><br />
Personalwesen.<br />
Die entsprechenden Funktionen laufen für alle Märkte<br />
bei der neu geschaffen Vorstand-Verantwortung des<br />
Chief Operating Officers (COO) zusammen. Wir <strong>über</strong>prüfen<br />
unsere gesamten Prozesse im Benchmarking,<br />
unterziehen sie end-to-end einem Reengineering. Die<br />
Entlastung des Vertriebs von Back-office- und Verwaltungsfunktionen<br />
wurde vor mehr als einem Jahr mit<br />
dem Pilot-Projekt DLB (Dienstleistungsbereich) bereits<br />
in einer ersten Stufe regional umgesetzt, auf die jetzt<br />
<strong>das</strong> umfassendere Projekt „Marktfolge“ folgt.<br />
Im Zuge dieser Arbeiten wollen wir die Fertigungstiefe<br />
verringern. Neben preisgünstiger Produktion ist<br />
es Ziel der anvisierten Produktionszentren, fixe in<br />
Richtung variable Kosten zu verändern.<br />
Unternehmensprofil<br />
23
Dies ist für die Bank ebenfalls kein Neuland. Das<br />
jüngste Beispiel für die Reduktion der Fertigungstiefe<br />
im IT-Bereich war 2003 der komplette Verkauf<br />
der TSG, die für die Wartung der dezentralen IT-<br />
Infrastruktur zuständig war, an Siemens (vgl. Kapitel<br />
Organisation/IT, Seite 131 ff.); sämtliche Mitarbeiter<br />
wurden <strong>über</strong>nommen. Die Bank bezieht die Dienstleistungen<br />
in der gewohnten Qualität – aufgrund<br />
der Mengenvorteile allerdings um rund 30 %<br />
günstiger – von Siemens.<br />
Außer-Haus-Geben ist für uns allerdings kein Dogma.<br />
Ziel des „Sourcing“ ist ganz simpel, den dauerhaft<br />
preisgünstigsten Anbieter zu identifizieren,<br />
ob außerhalb oder innerhalb der Bankengruppe.<br />
Die Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarktwelt<br />
führt zu einer transparenten marktmäßigen Bewertung<br />
von Risiken. Risiken bewusst einzugehen und<br />
rentabel zu bewirtschaften, nicht aber die reine Vermeidung<br />
des Risikos, bestimmt unsere Denkweise.<br />
Durch aktives Portfoliomanagement machen wir <strong>das</strong><br />
Kreditrisiko dar<strong>über</strong> hinaus zu einem handelbaren<br />
Asset.<br />
Johann Strobl trat nach mehreren Jahren als Universitätsassistent<br />
1989 in die CA ein, wo er zuerst im Aktiv/<br />
Passiv-Management und ab 1997 in der Marktrisikosteuerung<br />
führende Positionen innehatte. Die weiteren<br />
Stationen: 1998 Leiter des Ressorts Konzernrisikomanagement<br />
der BA-CA Gruppe, ein Jahr später Ressortleiter<br />
Group Treasury und Financial Markets. 2003 Bereichsvorstand<br />
Market Risk der HVB und der BA-CA und Leiter<br />
Risk Control. Im Jänner 2004 wurde Johann Strobl zum<br />
Chief Risk Officer (CRO) im Vorstand der Bank Austria<br />
Creditanstalt berufen.<br />
Ein Beispiel mit Modellcharakter für eine Bündelung<br />
von Leistungen außer Haus, sogar sektor<strong>über</strong>greifend,<br />
ist die Bündelung der Rechenzentrumsleistungen in<br />
der IT-Austria, sowohl für unsere Bank als auch für<br />
den gesamten Sparkassensektor und etliche andere<br />
Kunden. Die Kosten konnten für unser Haus von Jahr<br />
zu Jahr deutlich gesenkt werden, und dies obwohl der<br />
Arbeitsumfang teilweise massiv angestiegen ist.<br />
24 Unternehmensprofil<br />
Wir werden Abwicklungsfunktionen quer <strong>über</strong><br />
unsere Märkte bündeln, um kritische Massen zu<br />
erreichen, und dabei alle sich bietenden Standortvorteile<br />
nutzen. Das Ziel, bei der Zahlungsverkehrs-<br />
aber auch der Wertpapierabwicklung<br />
bessere Kostenstrukturen zu schaffen, ist unverändert<br />
aufrecht. Wir schaffen derzeit eine wichtige<br />
Grundlage dafür, indem wir noch im März 2004 <strong>das</strong><br />
WP-Abwicklungssystem GEOS installieren. Es vereinheitlicht<br />
nicht nur die <strong>über</strong>nommene, fraktale<br />
Systemlandschaft, sondern schafft eine real-time<br />
Prozesskette vom Wertpapierauftrag <strong>über</strong> Handel<br />
und Abwicklung bis zum Settlement und zurück<br />
zum Kunden. Es stellt einen wichtigen Anknüpfungspunkt<br />
für mögliche Kooperationen dar.<br />
In Bezug auf <strong>über</strong>regionale Bündelung von Backoffice-Funktionen<br />
haben wir in der Gruppe ein<br />
erfolgreiches Beispiel: In Prag wird auch die Kreditkartenabwicklung<br />
für die Slowakei und Ungarn<br />
durchgeführt. In Split soll ein ähnliches Kompetenzcenter<br />
für Südosteuropa installiert werden. An einem<br />
Standort wird somit eine größere Menge abgewickelt.<br />
Zu einem großen Anteil resultieren Kostenvorteile<br />
bei derartigen Tätigkeiten aus Skaleneffekten.<br />
Fernziel bleibt dar<strong>über</strong> hinaus eine harmonische IT-<br />
Infrastruktur für A+CEE, die aufgrund der Komplexität<br />
aus der Konvergenz gewachsener Strukturen<br />
hervorgehen wird.<br />
Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarkt<br />
nutzen<br />
Wie bereits in den letzten beiden Jahren werden wir<br />
die Konvergenz von Kredit- und Kapitalmarktfinanzierungen<br />
bei unseren Kunden fördern und auch<br />
selbst nutzen, um zu einem risikoadäquaten Pricing<br />
zu kommen, die Finanzierungsstruktur unserer Kunden<br />
zu verbessern, unsere Bilanz zu entlasten und<br />
Eigenmittel zu sparen. Auf diesem Gebiet kann die<br />
BA-CA einen bewiesenen Konkurrenzvorsprung zur<br />
Geltung bringen (vgl. dazu Kapitel „Risikovolumen in<br />
der BA-CA Gruppe“, S.120 ff). Wir wollen den jährlichen<br />
Wertberichtigungsaufwand weiter reduzieren<br />
und auf niedrigem Niveau halten. Unser wesentliches<br />
Ziel ist, <strong>das</strong> Verhältnis der Wertberichtigungen
zum Zins<strong>über</strong>schuss der Bank („Risk/Earnings Ratio“)<br />
bis 2006 unter 20 % zu bringen und <strong>das</strong> Verhältnis<br />
der Wertberichtigungen zum risikogewichteten Kreditvolumen<br />
unter 0,6 % abzusenken.<br />
Daher werden wir uns in den kommenden Jahren auf<br />
verstärktes Wachstum in den oberen Bonitätsklassen,<br />
die weitere Reduktion von Konzentrationsrisiken, den<br />
sukzessiven Abbau von unbesicherten Kreditengagements<br />
in den unteren Ratingklassen sowie auf die Entwicklung<br />
retailfähiger Kreditprozesse (Credit-Scoring)<br />
konzentrieren. Durch die Integration des Kreditprozesses<br />
zwischen Österreich und CEE wollen wir eine deutliche<br />
Effizienzsteigerung erzielen. Einheitliche Standards<br />
für <strong>das</strong> Risikomanagement sind für uns keine<br />
Zentralisierung, sondern im Gegenteil Voraussetzung<br />
einer weiteren Dezentralisierung.<br />
Im Kreditsanierungsmanagement liegt ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt auf dem im Jahr 2003 <strong>über</strong>nommenen<br />
Kreditportfolio des Privatkundengeschäfts. Die<br />
Straffung ressortinterner Prozesse, die Überarbeitung<br />
von Schnittstellen und die Ausreifung des Watchlistprozesses<br />
sollen einen effizienten Restrukturierungsprozess<br />
sicherstellen und <strong>das</strong> Sanierungs-Know-how<br />
des Ressorts unter Beweis stellen.<br />
Unabhängig vom Kundengeschäft werden wir weiterhin<br />
unser Kreditengagement durch aktives Portfoliomanagement<br />
unter Nutzung des Sekundärmarktes<br />
strukturieren. Durch den Einsatz neuer Risk-Management-Tools<br />
soll Kreditrisiko zu einem handelbaren<br />
Asset werden, mit dem wir zusätzliche Erträge erzielen<br />
können. Die bewusste Risikonahme und die<br />
erfolgreiche und rentable Bewirtschaftung, nicht<br />
aber die reine Vermeidung des Risikos werden unser<br />
Handeln leiten.<br />
Ein Schwerpunkt des strategischen Risikomanagements<br />
ist die Vorbereitung der BA-CA Gruppe auf<br />
eine ökonomische Risiko/Ertragssteuerung und auf<br />
die Anforderungen von Basel II. Durch eine intensivere<br />
Verschränkung von Kredit- und Marktrisiko soll<br />
ein einheitliches Steuerungssystem, in dem die<br />
Ressource „Risiko“ als Chance für eine erfolgreiche<br />
Geschäftsentwicklung einen zentralen Platz einnimmt,<br />
entwickelt werden.<br />
Durch Erfolgstransparenz steuern<br />
Die Umsetzung unserer mittelfristigen Ziele setzt ein<br />
durchgängiges Rentabilitätsbewusstsein in allen Teilbereichen<br />
und auf allen regionalen Ebenen der Bank<br />
voraus. Ein leistungsfähiges Controlling führt nachvollziehbare,<br />
operationalisierbare Zielvorgaben und<br />
tägliche Performancemessung zusammen.<br />
Mit der Börsennotierung erhalten wir ein direktes<br />
Feedback, wie der Kapitalmarkt die Bank im Vergleich<br />
zu den Mitbewerbern einschätzt. Umgekehrt<br />
werden wir unsere strategischen und operativen<br />
Controllinginstrumente verstärkt nach dem Value<br />
Based Management ausrichten. Erfolgstransparenz<br />
bis hin zum Wertbeitrag jedes einzelnen Geschäfts<br />
sind unverzichtbare Elemente der Selbststeuerung.<br />
Stefan Ermisch begann seine Karriere 1993 als<br />
Investmentanalyst bei Merck, Finck & Co., Privatbankiers,<br />
dann bei Trinkaus & Burkhardt, und wechselte<br />
dann als Chefanalyst für europäische Finanzwerte zur<br />
WestLB. In der HVB leitete er Investor Relations und<br />
den Bereich Konzernstrategie und Entwicklung sowie<br />
Konzernkommunikation. Seit Jänner 2004 hat der<br />
Kapitalmarktexperte die Funktion eines Chief Financial<br />
Officer (CFO) im Vorstand der BA-CA inne.<br />
Wir werden daher einerseits der wertorientierten<br />
Steuerung „Value based Management“ in unserem<br />
Berichtswesen und Management-Informations-System<br />
höheren Stellenwert einräumen – vor allem bei strategischen<br />
Entscheidungen <strong>über</strong> <strong>das</strong> Geschäftsportefeuille.<br />
Andererseits stellen wir jedem Mitarbeiter und<br />
jeder Mitarbeiterin im Vertrieb jene Informationenen<br />
zur Verfügung, aus denen für jedes einzelne Geschäft<br />
der entsprechende Wertbeitrag ersichtlich ist.<br />
Investor Relations hat für uns eine Doppelfunktion:<br />
Zum einen werben wir durch eine offene und sachliche<br />
Informationspolitik um Vertrauen; zum anderen<br />
wissen wir aus der objektiven Rückmeldung des<br />
Marktes, wo wir stehen, und wie man uns im Vergleich<br />
zu unseren Mitbewerbern einschätzt.<br />
Unternehmensprofil<br />
25
Aufbauorganisation<br />
der Bank Austria Creditanstalt<br />
Vorstände und Verantwortungsbereiche<br />
Stäbe<br />
Erich Hampel<br />
Generaldirektor<br />
Generalsekretariat<br />
Group Marketing<br />
& Communications<br />
Konzernvolkswirtschaft<br />
und Marktanalysen<br />
Konzernmarktforschung<br />
Recht<br />
Konzernrevision<br />
(<strong>berichtet</strong> an den<br />
Gesamtvorstand)<br />
Geschäftsfelder der Segmentberichterstattung<br />
26 Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt<br />
Organisation, IT<br />
und Human Resources<br />
Wolfgang Haller<br />
Generaldirektor-Stv.<br />
ORG/IT-Steuerung<br />
Operations Management CEE<br />
Operations<br />
Zahlungsverkehr Konzern<br />
Treasury & Securities Services<br />
Human Resources BA-CA Group<br />
Funktionstöchter<br />
Corporate Center<br />
Beteiligungsmanagement<br />
BACA Export Finance Limited<br />
Bank Austria Cayman Islands<br />
Funktionstöchter<br />
WAVE Solutions IT<br />
iT-Austria<br />
DOMUS Facility Management<br />
Finanzbeteiligungen<br />
Adria Bank AG<br />
A & B Banken-Holding GmbH<br />
Group Finance<br />
Stefan Ermisch<br />
Group Finance and Controlling<br />
Financial Relations<br />
und strategische Planung<br />
Beteiligungsmanagement
Risikomanagement<br />
Johann Strobl<br />
Group Credit Management<br />
Kredit-<br />
Sanierungsmanagement<br />
Strategisches<br />
Risikomanagement<br />
Privatkunden /Österreich<br />
Privatkunden Österreich<br />
Vertrieb PK/Geschäftskunden<br />
Asset Management<br />
BA-CA Finanzservice<br />
Capital Invest<br />
Asset Management GmbH<br />
BANKPRIVAT<br />
Schoellerbank<br />
DATA AUSTRIA<br />
VISA-SERVICE<br />
Retail-Banking<br />
Willibald Cernko<br />
Vertrieb Privat- und<br />
Firmenkunden/Österreich<br />
Vertriebskoordination<br />
Asset Management<br />
Firmenkunden /Österreich<br />
Firmenkunden Österreich<br />
Vertrieb Firmenkunden<br />
Internationale Konzerne,<br />
Corporate Finance<br />
und Außenhandel<br />
Immobilienkunden (IFK)<br />
und IFK-Beteiligungen<br />
BA-CA Leasing<br />
BA-CA Wohnbaubank<br />
BA-CA Immo Trust<br />
CABET-Holding<br />
BA-CA Private Equity<br />
CA IB Corporate Finance<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
Internationale Firmenkunden<br />
Regina Prehofer<br />
CEE-Tochtergesellschaften<br />
Internationale Konzerne<br />
Corporate Finance & Public Sector<br />
und öffentlicher Sektor<br />
International Trade Finance<br />
& Financial Institutions<br />
Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />
und Immobilienkunden<br />
Leasing<br />
Zentral- und Osteuropa<br />
Region 1<br />
Bank BPH<br />
HVB Bank Czech Republic<br />
HVB Bank Slovakia<br />
HVB Bank Hungary<br />
Region 2<br />
Splitska banka<br />
Bank Austria Creditanstalt Ljubljana<br />
HVB Bank Romania<br />
CB Biochim AD<br />
HVB Bank Jugoslavija<br />
HVB-Banka Bosna i Hercegovina<br />
Repräsentanz Mazedonien<br />
International Markets<br />
Willi Hemetsberger<br />
Markets Risk Management<br />
Money Markets<br />
Relative Value Trading<br />
Emerging Markets Investments<br />
Treasury Sales<br />
Financial Engineering<br />
ALM BA-CA<br />
INM Support Vienna<br />
Austrian Equitites Trading<br />
Institutional Client Group<br />
Markets Research<br />
EEMEA Markets & Subsidiaries<br />
International Markets<br />
Geld- und Kapitalmarktgeschäft<br />
CA IB Securities<br />
Stand: 1. März 2004<br />
Aufbauorganisation der Bank Austria Creditanstalt 27
Der Weg an die Börsen<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
an der Börse<br />
27. März Ankündigung des Börsenganges durch<br />
die HVB, Premarketing-Phase, Prospekterstellung<br />
20. Juni Hauptversammlungsbeschluss der BA-CA<br />
23. Juni Beginn des Bookbuilding innerhalb der<br />
Preisspanne von 27 € – 31 € Marketingphase<br />
8. Juli Festlegung des Emissionspreises bei 29 €<br />
Zuteilung<br />
9. Juli Erster Handelstag an der Wiener Börse<br />
14. Juli Aufnahme in den ATX (Leitindex der<br />
Wiener Börse)<br />
6. August Intraday-Tiefststand von 26,80 €<br />
8. August Verzicht auf den Greenshoe<br />
20. August Ende des Research Blackout; Erstanalysen<br />
9. Sept. Einreichung des Prospekts an<br />
der Warschauer Börse<br />
30. Sept. Die polnische SEC erteilt der BA-CA<br />
als erstem ausländischem Unternehmen<br />
die Zulassung zum Handel an<br />
der Warschauer Börse<br />
14. Oktober Listing der BA-CA an der Warschauer Börse<br />
31. Dez. Jahresendkurs 40,50 €<br />
27. Jan. 04 Intraday-Höchststand von 48,31 €<br />
22. März 04 Aufnahme der BA-CA Aktie in<br />
den WIG20-Index, den Leitindex<br />
der Warschauer Börse<br />
28 Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />
Die HypoVereinsbank kündigte auf ihrer Bilanzpressekonferenz<br />
am 27. März 2003 an, ihrer Tochter<br />
Bank Austria Creditanstalt <strong>über</strong> eine Kapitalerhöhung<br />
unter Ausschluss der Bezugsrechte Eigenkapital<br />
zuzuführen, dabei aber mindestens eine<br />
Dreiviertel-Mehrheit zu wahren (genauer: mindestens<br />
75 % und eine Aktie).<br />
Der Börsengang der BA-CA wurde im Rahmen des<br />
„Transformationsprogramms“ der HVB durchgeführt,<br />
<strong>das</strong> mittlerweile erfolgreich abgeschlossen wurde. Mit<br />
der Kapitalerhöhung sollte die Kapitalausstattung der<br />
BA-CA verbessert werden, um deren weitere Expansion<br />
auf ihren Kernmärkten durch organisches<br />
Wachstum zu untermauern bzw. Mittel für eventuelle<br />
Akquisitionen bereitzustellen. Zugleich sollte damit<br />
auf konsolidierter Basis die Kapitalausstattung der<br />
HVB Group verbessert werden.<br />
Nach umfangreichen Vorarbeiten von Anfang April<br />
bis Mitte Juni wurde vom 23. Juni bis 8. Juli <strong>das</strong><br />
Bookbuilding innerhalb der festgelegten Preisspanne<br />
von 27 € bis 31 € durchgeführt, <strong>das</strong> von Präsentationen<br />
und Einzeltreffen (One-on-ones) an zwölf<br />
Finanzplätzen in Europa und den USA begleitet war.<br />
Das Angebot (IPO) <strong>über</strong> 33.031.740 neue Aktien<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG und eine Mehrzuteilungsoption<br />
in Höhe von 15 % (Greenshoe<br />
<strong>über</strong> weitere 4.954.760 Aktien)<br />
umfasste eine Tranche, die sich<br />
an österreichische private und<br />
33.031.740 neue Aktien<br />
institutionelle Investoren richtete,<br />
sowie ein internationales Angebot an institutionelle<br />
Investoren einschließlich „qualifizierter institutioneller<br />
Anleger“ (QIBs) in den USA unter Rule 144A.<br />
Im Ergebnis des Bookbuilding wurde <strong>das</strong> Angebot<br />
(einschließlich des Greenshoe-Volumens) <strong>über</strong> die<br />
gesamte Preisspanne <strong>über</strong>zeichnet. Die Nachfrage<br />
wurde zu 98 % von institutionellen Anlegern <strong>über</strong>wiegend<br />
aus Europa getragen.
Nachdem der Emissionspreis durch <strong>das</strong> Emissionskonsortium<br />
am 8. Juli 2003 mit 29 € je Aktie festgelegt<br />
und die Zuteilung vorgenommen war,<br />
begann am 9. Juli 2003 um 11 Uhr der Handel im<br />
Prime Segment der Wiener Börse. Die Frist zur Ausübung<br />
des Greenshoe durch die Investmentbanken<br />
des Konsortiums (8. August 2003) wurde angesichts<br />
des zwischenzeitlich eingetrübten allgemeinen Börsenklimas<br />
nicht genutzt.<br />
Der Emissionserlös betrug 958 Mio €. Er kam – nach<br />
Abzug der Emissionskosten – in voller Höhe der BA-<br />
CA zugute. Wie aus dem Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember<br />
Emissionserlös (nach -kosten) in<br />
2003 ersichtlich, wurden dem<br />
Höhe von 923 Mio € zur Gänze<br />
im Eigenkapital der BA-CA Eigenkapitalkonto der Bank Austria<br />
Creditanstalt 923 Mio €<br />
zugeführt. Davon wurden 240 Mio € im Gezeichneten<br />
Kapital und 683 Mio € in den Kapitalrücklagen<br />
verbucht.<br />
Im Einklang mit den angekündigte Verwendungsabsichten<br />
<strong>über</strong>nahm die BA-CA in zwei Tranchen<br />
für die Gesamtsumme von 439 Mio € die – bis dato<br />
im Besitz der HVB befindlichen – 18,95 % an der<br />
polnischen Tochter Bank Przemyslowo-Handlowy<br />
PBK (BPH PBK, heute Bank BPH). Mit Ende 2003<br />
hielt sie einen Anteil von 71,03 %. Rund 60 Mio €<br />
des Emissionserlöses wurden für den Erwerb der<br />
Central profit banka (Bosnien-Herzegowina) sowie<br />
der Leasinggesellschaften CAC Leasing a.s. in Tschechien<br />
und CAC Leasing Slovakia a.s. verwendet.<br />
Zweitnotiz an der Warschauer Börse<br />
Am 9. September 2003 reichte die BA-CA bei der<br />
polnischen Securities and Exchange Commision<br />
(SEC) einen Börsenprospekt ein und beantragte<br />
damit ein Secondary Listing (Zweitnotiz) an der Warschauer<br />
Börse. Nach der Genehmigung durch die<br />
polnische SEC und dem Abschluss der Zulassungs-<br />
Vorarbeiten wurde die Zweitnotiz der BA-CA in<br />
Warschau am 14. Oktober 2003 aufgenommen.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt ist <strong>das</strong> erste ausländische<br />
Unternehmen mit einer Zweitnotiz an der<br />
Warschauer Börse. Mit diesem Schritt wollten wir<br />
nicht nur die Bedeutung des polnischen Banken-<br />
marktes für die BA-CA unterstreichen und den<br />
multinationalen Anspruch der Bank dokumentieren,<br />
sondern auch der Nachfrage nach internationalen<br />
Banktiteln seitens der lokalen<br />
institutionellen Anleger entspre-<br />
BA-CA erstes ausländisches<br />
chen. Da die Anlagepolitik der<br />
Unternehmen mit Zweitnotiz<br />
polnischen institutionellen Inve- an der Warschauer Börse<br />
storen außerhalb des Landes<br />
engen regulatorischen Grenzen unterliegt und die<br />
lokalen Banktitel hoch bewertet sind, deckte sich<br />
der polnische Kapitalmarkt entsprechend ein. Die<br />
Aufnahme der Aktie in Warschau war positiv.<br />
Mit 22. März 2004 wird die Aktie der Bank Austria<br />
Creditanstalt in den WIG20-Index aufgenommen,<br />
den polnischen Leitindex der 20 größten und meistgehandelten<br />
Aktien der Warschauer Börse. Die BA-<br />
CA erfüllt laut einem Ranking nach Umsatz und<br />
Streubesitz die Aufnahmekriterien: Sie lag zu diesem<br />
Zeitpunkt an 12. Stelle der gehandelten Aktien<br />
und stellte 1,15 Prozent Anteil am gesamten<br />
Umsatz sowie 2,09 Prozent am Streubesitz. Die BA-<br />
CA Aktie ging daher mit einem Gewicht von 2,5<br />
Prozent in den WIG 20-Index ein.<br />
Eigenkapital steigt 2003 um 26% auf 5,8 Mrd €<br />
6.000<br />
5.000<br />
4.000<br />
3.000<br />
2.000<br />
1.000<br />
0<br />
plus Kapitalerhöhung<br />
Eigenkapital<br />
1.1. 2003<br />
plus Konzernergebnis<br />
minus Aussschüttung für 2002<br />
negative Veränderung der<br />
Währungsrücklage<br />
positive Bewertungsveränderungen<br />
(IAS39) und Sonstiges<br />
4,6 Mrd € + 1,2 Mrd € = 5,8 Mrd €<br />
Eigenkapital<br />
31.12. 2003<br />
Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />
29
Kursentwicklung der BA-CA Aktie<br />
Handel und Kursentwicklung der neuen Aktie<br />
waren in den ersten beiden Monaten zum einen<br />
von den typischen Sonderfaktoren einer Neuemission<br />
geprägt, so bereinigten die Zeichner ihre Portefeuilles,<br />
die durch Zuteilung entstanden waren, worauf auch<br />
die hohen Umsätze in dieser Periode ein Hinweis<br />
sind. Zum anderen geriet der Börsengang, der in<br />
einer optimistischen Marktlage vorbereitet und<br />
durchgeführt wurde, vor<strong>über</strong>gehend wieder in ein<br />
skeptisches Umfeld, <strong>das</strong> vor allem Bankaktien<br />
betraf. Das Jahrestief der Aktie (Intraday 26,80 € am<br />
6. August 2003) fiel in diese Periode.<br />
Als Voraussetzung für einen nachhaltigen Kursanstieg<br />
musste die Gewöhnungsphase an die junge<br />
Aktie <strong>über</strong>wunden werden und sich der Routinebetrieb<br />
der Aktienanalyse einspielen. Nach dem Auslaufen<br />
der so genannten „Research-Blackout“-Periode<br />
Mitte August – also der Stillhalte-Phase,<br />
während der üblicherweise keine<br />
Studien von Analysten veröffent-<br />
Aufnahme der Investors<br />
licht werden – begannen nam-<br />
Story durch die Analysten<br />
hafte Researchabteilungen die<br />
Aktie der BA-CA zu „covern“ –<br />
<strong>das</strong> heißt, in den Kreis der regelmäßig beobachteten<br />
und bewerteten Titel aufzunehmen und Empfehlungen<br />
sowie Kursziele zu publizieren.<br />
Anfang September 2003 <strong>über</strong>schritt der Kurs <strong>das</strong><br />
Emissionsniveau von 29 €, wozu die Ankündigung,<br />
eine Zweitnotiz in Warschau anzustreben, maßgeblich<br />
beitrug. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses<br />
Kurse der BA-CA-Aktie und verschiedener Indizes:<br />
prozentuelle Veränderung seit der Zuteilung am 8. Juli 2003<br />
8.7.03 31.12.03 8.7. bis 1.3.04 8.7. bis<br />
31.12. 31.12.<br />
BA-CA Aktie (€) 29,00 40,50 40 % 44,35 53 %<br />
ATX-Index 1328,16 1545,15 16 % 1790,17 35 %<br />
DJ EuroStoxx/Banken 230,44 260,05 13 % 267,16 16 %<br />
DJ EuroStoxx 218,37 243,20 11% 257,55 18 %<br />
Standard&Poors500 218,37 243,20 10 % 257,55 15 %<br />
Weltaktienmarkt 802,2 941,74 17 % 991,66 24 %<br />
30 Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />
für die ersten drei Quartale, <strong>das</strong> die Markterwartungen<br />
<strong>über</strong>traf, stuften Analysten die Kursziele und<br />
Empfehlungen der Aktie Schritt für Schritt hoch. Die<br />
„Sichtbarkeit“ der Bank Austria Creditanstalt-Aktie<br />
nahm damit zu, und die Umsätze belebten sich.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus gab der starke Kursanstieg der HVB-<br />
Aktie im 4. Quartal 2003 auch der Aktie der BA-CA<br />
positive Impulse, als sich abzuzeichnen begann,<br />
<strong>das</strong>s <strong>das</strong> HVB-Transformationsprogramm erfolgreich<br />
gemeistert werden würde.<br />
Marktkapitalisierung und Aktionärsstruktur<br />
am 31.12. 2003<br />
BA-CA Aktien 147.031.740 100,00 %<br />
darunter: Namensaktien 10.100 < 0,01%<br />
darunter: HVB 113.989.900 77,53 %<br />
darunter: Free Float 33.031.740 22,47 %<br />
Marktkapitalisierung 5.954,4 Mio € zum Kurs von 40,50 €<br />
Der höchste Tagesschlusskurs im Jahr 2003 wurde<br />
mit 40,50 € am Jahresultimo erreicht. Nach dem<br />
Jahreswechsel stieg der Kurs weiter an und erreichte<br />
am 27. Januar 2004 den bisherigen Höchstwert<br />
(Intraday) von 48,31 €.<br />
Auch die Ankündigung einer Kapitalerhöhung der<br />
Muttergesellschaft HVB beeinflusste <strong>das</strong> Kursniveau<br />
der BA-CA nur wenig. Zuletzt (1. März 2003)<br />
notierte die Aktie bei 44,35 €. Von der Zuteilung<br />
zum Kurs von 29 € bis zum Jahresultimo legte die<br />
BA-CA Aktie damit um 40 % zu, bis zum Abschluss<br />
des Berichts um 53 %. Zum Jahresende 2003 lag<br />
<strong>das</strong> Kurs/Gewinn-Verhältnis beim 11,9-fachen.<br />
Umsätze<br />
Seit Notierungsbeginn (von 9. Juli bis Jahresende)<br />
betrug der durchschnittliche Tagesumsatz (in Einfachzählung)<br />
294.000 Stück. Nominal war die BA-<br />
CA Aktie an der Wiener Börse der drittstärkste<br />
Umsatztitel im Gesamtjahr.<br />
Die Marktkapitalisierung der Bank Austria Creditanstalt<br />
betrug Ende Dezember 2003 rund 6 Mrd € –<br />
der Wert für den 1. März 2004 beträgt 6,5 Mrd €.
Bezogen auf den Zeitpunkt der Zuteilung der Emission<br />
(8. Juli 2003, 29 €) stieg somit die Marktkapitalisierung<br />
bis Ende Dezember 2003 um 1,7 Mrd €,<br />
im Zeitraum vom 8. Juli bis 1. März 2004 sogar um<br />
2,3 Mrd €.<br />
Die BA-CA Aktie in den Börsenindizes<br />
Bereits am 14. Juli wurde die BA-CA Aktie in den<br />
Leitindex der Wiener Börse, den ATX (Austrian Traded<br />
Index) aufgenommen. Derzeit ist sie auch noch<br />
im ATXPrime (all-share Index, in dem alle Titel des<br />
Prime Market Segments enthalten sind), im ATXFive<br />
(kapitalisierungsgewichteter Preisindex, der aus den<br />
fünf höchstgewichteten Aktien des ATX besteht)<br />
sowie in den entsprechenden MSCI-Indizes (MSCI<br />
Austria, MSCI Europe/MSCI EMU, MSCI EMU-/<br />
MSCI Europe-Bankenindizes) repräsentiert. Wie<br />
bereits erwähnt, wird die Aktie ab dem 22. März<br />
2004 auch in den WIG20-Index der Warschauer<br />
Börse aufgenommen.<br />
Dividende<br />
Die neuen Aktien wurden mit der gleichen Dividendenberechtigung<br />
ausgestattet wie alle anderen<br />
begebenen Aktien, also mit voller Dividendenberechtigung<br />
für <strong>das</strong> Gesamtjahr 2003 emittiert. In<br />
den vergangenen Jahren hat die Bank Austria Creditanstalt<br />
AG eine Dividende von 1,02 € je Aktie<br />
ausgeschüttet. Für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 wird der<br />
Hauptversammlung eine Dividende je Aktie von<br />
unverändert 1,02 € vorgeschlagen. Da die <strong>über</strong> 33<br />
Millionen neuen Aktien voll dividendenberechtigt<br />
sind, wird sich die Ausschüttung von 116 Mio € auf<br />
rund 150 Mio € erhöhen.<br />
Dividenden werden aus dem Bilanzgewinn ausgeschüttet,<br />
wie er im Einzelabschluss der BA-CA AG<br />
festgestellt wird. Der handelsrechtliche Einzelabschluss<br />
ist in deutscher Sprache bei Investor Relations<br />
verfügbar.<br />
Investor Relations (IR)<br />
Die Investor Relations-Abteilung der Bank Austria<br />
Creditanstalt versteht sich als aktives Bindeglied zwischen<br />
der Unternehmensführung und dem Kapitalmarkt.<br />
Für die BA-CA ist damit eine Außen- und Innenwirkung<br />
verbunden: Zum einen betrachten wir die zeitnahe<br />
und offene Information der Investoren, der<br />
Analysten und der interessierten Öffentlichkeit als<br />
Bringschuld. Damit wollen wir – <strong>über</strong> alle Marktphasen<br />
hinweg – Vertrauen in unsere Arbeit und<br />
unsere Vorhaben schaffen.<br />
Zum anderen fließen <strong>das</strong> Urteil und die Erwartungen<br />
des Marktes als wesentlicher Bezugsrahmen<br />
einer wertorientierten Unternehmensführung in<br />
unsere Geschäftspolitik ein. „Wie<br />
uns der Markt sieht“, ist dar<strong>über</strong><br />
Feedback des Kapitalmarkts<br />
hinaus eine wichtige objektive<br />
ein wichtiger Bezugspunkt<br />
Orientierungshilfe für die Arbeit mit Innenwirkung<br />
der Geschäftsfelder und Ressorts.<br />
Nicht zuletzt haben unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
mit der permanenten Rückmeldung des<br />
Marktes einen wichtigen Identifikationspunkt.<br />
Coverage<br />
Der Kontakt mit den Investoren und Analysten verläuft<br />
nicht nur <strong>über</strong> internationale Roadshows und<br />
Telefonkonferenzen zu den Veröffentlichungsterminen,<br />
sondern auch permanent in One-on-Ones (Einzelgesprächen)<br />
sowie die Beantwortung von Anfragen<br />
und die aktive Diskussion. Zunehmende Bedeutung<br />
gewinnt unser Online-Service. So haben wir<br />
erstmals eine strukturierte Internetversion des<br />
Geschäftsberichts ins Netz gestellt, die auch einen<br />
individuellen Datendownload zur Weiterarbeitung<br />
erlaubt. Dass die professionellen Analysten mit<br />
unserem Informationsangebot zufrieden sind, zeigt<br />
auch die relativ hohe Anzahl an Analysten, die zu<br />
unserer Aktie bereits regelmäßig Reports publizieren,<br />
obwohl wir erst seit weniger als sechs Monaten<br />
an der Börse notiert sind.<br />
Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />
31
Folgende Investmentbanken „covern“ derzeit unsere<br />
Aktie:<br />
� Citigroup<br />
� CSFB (Credit Suisse First Boston)<br />
� Deutsche Bank<br />
� Erste Bank<br />
� Goldman Sachs<br />
� ING<br />
� JP Morgan<br />
� Merrill Lynch<br />
� Raiffeisen Centro Bank<br />
� UBS<br />
Online-Informationen<br />
Mit Beginn der Notierung an der<br />
Wiener Börse haben wir begon-<br />
http://ir.ba-ca.com<br />
nen, für interessierte Anleger<br />
einen „IPO-Channel“ einzurichten,<br />
der alle Informationen zur Neuemission unserer<br />
Aktie an der Wiener Börse enthält. Unmittelbar<br />
nach Notierungsbeginn haben wir unsere Investor-<br />
Relations-Webseiten freigeschaltet.<br />
Kursentwicklung und Indexvergleich<br />
Schlusskurse seit dem Tag der Erstnotiz (8.7.2003 = 100)<br />
BA-CA<br />
ATX<br />
Europäische Bankaktien<br />
(DJ EuroStoxx/Banken)<br />
32 Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />
150<br />
145<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
Juli/03<br />
Die angebotenen Inhalte sind auf regen Zuspruch<br />
gestoßen. Wir bieten auf der IR-Webseite folgende<br />
Informationen an:<br />
� Aktieninfos: Kurscharts, Kennzahlen, Aktionärsstruktur<br />
� IR-News: Ad-hoc-Meldungen, IR Releases<br />
� Berichte & Finanzdaten: Kennzahlen, Factbook, Satzung,<br />
Anteilsbesitze<br />
� IR-Veranstaltungen: Finanzkalender, Roadshows,<br />
Telefon- und Pressekonferenzen (mit Audio-Dateien)<br />
� Ratings<br />
� Corporate Governance und „Director’s Dealings“<br />
� Unternehmensportrait und Präsentationen<br />
Auf der IR-Service-Seite können sich Interessierte<br />
auch für den IR-Newsletter eintragen und so immer<br />
die aktuellsten Informationen schnell und <strong>über</strong>sichtlich<br />
erhalten. Die IR-Webseite ist in Deutsch und<br />
Englisch verfügbar.<br />
Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jän./04 Feb.
Online-Geschäftsbericht<br />
Zum ersten Mal bietet die Bank Austria Creditanstalt<br />
eine interaktive Online-Version des Geschäftsberichtes<br />
mit benutzerfreundlicher Aufbereitung<br />
des gesamten Inhalts<br />
http://geschaeftsbericht2003.ba-ca.com<br />
an. Zusätzlichen Servicetools wie<br />
Themensuche, Glossar, Sitemap<br />
oder auch die Download-Möglichkeit wichtiger<br />
Finanzinformationen.<br />
Corporate Governance<br />
Im September 2002 hat der Österreichische Arbeitskreis<br />
für Corporate Governance den Österreichischen<br />
Corporate Governance Kodex (den „Kodex“)<br />
geschaffen. Im Arbeitskreis waren Wirtschaftsprüfer,<br />
Finanzanalysten, Asset-Manager, börsenotierte<br />
Gesellschaften, Investoren, die Wiener Börse und<br />
Wissenschafter vertreten.<br />
Der Kodex richtet sich vorrangig an österreichische<br />
börsenotierte Aktiengesellschaften. Geltung erlangt<br />
der Kodex durch freiwillige Selbstverpflichtung der<br />
Unternehmen zu den Corporate Governance<br />
Grundsätzen. Alle börsenotierten Gesellschaften<br />
sind daher aufgerufen, sich durch eine öffentliche<br />
Erklärung zur Beachtung des Kodex zu verpflichten.<br />
Mit Notierung der Aktien an der<br />
Wiener Börse (Juli 2003) ver-<br />
BA-CA ist dem österreichipflichtet<br />
sich die Bank Austria<br />
schen Corporate Governance<br />
Kodex verpflichtet Creditanstalt zur Beachtung des<br />
österreichischen Corporate<br />
Governance Kodex. Auch <strong>über</strong> den vorliegenden<br />
Berichtszeitraum (2003) hinaus fühlen wir uns dem<br />
Kodex verpflichtet.<br />
Diejenigen Personen, deren mögliche Handlungen<br />
unmittelbar vom Corporate Governance Kodex angesprochen<br />
werden (Vorstand, Aufsichtsrat), wurden<br />
<strong>über</strong> die entsprechenden Bestimmungen des Kodex<br />
informiert. Eines der Resultate des Kodex für die Bank<br />
Austria Creditanstalt ist die Veröffentlichung der so<br />
genannten „Director’s Dealings“, also der Transaktionen<br />
aller Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrates<br />
von Aktien der Bank Austria Creditanstalt entsprechend<br />
Regel 69 des Kodex. Die Informationen<br />
<strong>über</strong> Käufe oder Verkäufe von BA-CA Aktien werden<br />
unverzüglich auf der Internetseite der BA-CA Investor<br />
Relations veröffentlicht und sind<br />
dort mindestens 3 Monate lang<br />
http://ir.ba-ca.com >><br />
nach dem Transaktionsdatum ein- Corporate Governance<br />
sehbar.<br />
Zum Schutz unserer Minderheits-/Kleinaktionäre<br />
haben wir den in §26 Abs (1) Übernahmegesetz<br />
vorgesehenen Abschlag in Höhe von 15 % bei der<br />
Bestimmung des Preises für ein Pflichtangebot in<br />
unserer Satzung (§ 8) entsprechend Regel 3 (Empfehlung)<br />
des Kodex ausgeschlossen.<br />
Österreichischer Corporate Governance Kodex Der Kodex schafft<br />
ein Regelwerk für die verantwortungsvolle Führung und Leitung von<br />
Unternehmen in Österreich. Er verfolgt <strong>das</strong> Ziel der Schaffung nachhaltigen<br />
und langfristigen Werts und der Erhöhung der Transparenz<br />
für sämtliche Aktionäre. Grundlage des Kodex sind gesetzliche<br />
Vorschriften, insbesondere des österreichischen Aktien-, Börse- und<br />
Kapitalmarktrechts, sowie in ihren Grundsätzen die OECD-Richtlinien<br />
für Corporate Governance. Gesellschaften, die sich dem Kodex unterworfen<br />
haben, müssen die Nichteinhaltung der international üblichen<br />
Regeln, wie sie im Kodex festgelegt sind, erklären und begründen.<br />
Der Kodex sieht in Regel 51 vor, <strong>das</strong>s der Aufsichtsrat<br />
aus bis zu 10 von der Hauptversammlung<br />
gewählten Mitgliedern bestehen soll. Aufgrund<br />
einer Vereinbarung unserer bestehenden Aktionäre<br />
wird unser Aufsichtsrat weiterhin aus 11 von der<br />
Hauptversammlung gewählten Mitgliedern bestehen.<br />
In Regel 61 sieht der Kodex unter anderem eine<br />
Information <strong>über</strong> Namensaktien und <strong>das</strong> Bestehen<br />
von Syndikatsverträgen vor: Unsere Namensaktionäre<br />
müssen zur wirksamen Fassung von Hauptversammlungsbeschlüssen<br />
<strong>über</strong> die Genehmigung<br />
von Spaltungen sowie bestimmter Verschmelzungen<br />
oder bestimmter Satzungsänderungen anwesend<br />
sein (siehe § 20 der Satzung) und es besteht ein<br />
Syndikatsvertrag zwischen der HypoVereinsbank<br />
und der Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten.<br />
Bank Austria Creditanstalt an der Börse<br />
33
Umfeld der Bankbranche 2003<br />
Für den europäischen Bankensektor war 2003 ein<br />
Jahr der Genesung nach einer gut zweijährigen Verstimmung.<br />
Zwar deutete sich im gesamtwirtschaftlichen<br />
Umfeld erst im späteren Jahresverlauf eine<br />
zaghafte konjunkturelle Nachfragebelebung nach<br />
Bankprodukten und -dienstleistungen an; die Zinsentwicklung<br />
verlieh nur wenig Rückenwind und auf<br />
den volatilen Finanzmärkten wechselten die Trends<br />
so oft wie selten zuvor. Jedoch konnte der Unternehmenssektor<br />
– wie auch die Banken selbst – seine<br />
Strukturen verbessern: Konzentration auf <strong>das</strong><br />
strategische Kerngeschäft, Abbau der Beteiligungsgeflechte<br />
und Kostensenkung; Optimierung der<br />
Bilanzen und Verbesserung der Eigenkapitalausstattung<br />
legten die notwendige Basis für eine dauerhafte<br />
Rentabilitätsverbesserung.<br />
Im zweiten Halbjahr 2003 durchschritt die Weltwirtschaft<br />
den Tiefpunkt einer drei Jahre währenden<br />
Anpassungskrise. Doch verlief die Konjunkturbelebung<br />
weder geradlinig, noch erfasste sie die<br />
wirtschaftlichen Pole der Triade gleichermaßen: Als<br />
sich der Aufschwung auch nach Ende des Irak-<br />
Krieges nicht einstellen wollte, setzten die USA ab<br />
Mai alle Mittel einer expansiven Wirtschaftspolitik<br />
ohne Rücksicht auf Verschuldung ein (Staatsausgaben,<br />
Steuersenkungen, Zins- und Wechselkurspolitik).<br />
Das US-Wachstum betrug im 2. Halbjahr<br />
4,0 %, im Gesamtjahr 3,1%. Auch Asien zeigte mit<br />
3,9 % einen kräftigen Aufschwung und verteidigte<br />
diesen durch Interventionen, handelspolitisch und<br />
auf den Devisenmärkten, gegen externe Störungen.<br />
Hingegen war <strong>das</strong> alte Europa – mit seinen <strong>über</strong>fälligen<br />
Strukturreformen beschäftigt – <strong>das</strong> Schlusslicht:<br />
Im Euro-Gebiet nahm <strong>das</strong> BIP dank der Belebung<br />
zum Jahresende gerade um 0,4 % zu.<br />
Die Finanzmärkte taten sich schwer damit, den<br />
Wendepunkt im Jahresverlauf zu identifizieren, und<br />
als er sich endlich abzeichnete, zweifelten sie entweder<br />
an der Kraft und Nachhaltigkeit des Aufschwungs<br />
oder sie konzentrierten sich auf die<br />
38 Umfeld der Bankbranche 2003<br />
Risiken aus der ungleichgewichtigen Weltzahlungsbilanz.<br />
Vor allem der Geld-, Zins- und Devisenhandel<br />
unterlag im Jahresverlauf daher manischen Stimmungsschwankungen.<br />
� Noch bis Mitte Juni hatte sich der Pessimimus zur<br />
Deflationshysterie gesteigert. Die Federal Reserve<br />
senkte die Fed Funds Rate bis Juni auf 1,0 %, den<br />
niedrigsten Stand seit 50 Jahren. Die EZB nahm ihren<br />
Leitzins in zwei Schritten, dem sechsten und siebenten<br />
seit 2001, um 3/4%-Punkte auf 2,0 % zurück.<br />
� Auch die 10-jährigen Benchmark-Renditen fielen bis<br />
Mitte Juni 2003 auf neue Tiefstände (US-T-Bonds auf<br />
3,07 %, Euro-Staatsanleihen auf 3,43 %). Parallel<br />
dazu wertete der Euro gegen<strong>über</strong> Dollar und Yen in<br />
einer ersten Welle stark auf (bis Mai auf 1,19 USD je<br />
EUR und 140 JPY je EUR).<br />
� Als die Erwartungen aufgrund der expansiven US-Wirtschaftpolitik<br />
drehten, kam es im Juni/Juli und noch einmal<br />
im Oktober zu einer abrupten Gegenbewegung<br />
auf dem Rentenmarkt. Die langfristigen Zinsen stiegen<br />
im globalen Verbund bis zum Zinshoch im Herbst um<br />
mehr als 1%-Punkt an, und auch am kurzen Ende<br />
stellten sich wieder Zinssteigerungserwartungen ein.<br />
Ende 2003 lagen die langfristigen Zinsen wieder auf<br />
Ausgangsniveau von Jahresanfang, etwa bei 4 1/4%,<br />
die kurzen Euro-Zinsen aber um 3/4%-Punkte tiefer.<br />
� Ab Mitte September, im Umfeld der G7- und IMF-<br />
Meetings in Dubai, rückten die Risiken in Zusammenhang<br />
mit der Lokomotivfunktion der US-Wirtschaft<br />
wieder in den Vordergrund. Der US-Wirtschaftsdiplomatie<br />
gelang es, eine Aufwertung der asiatischen<br />
Währungen, insbesondere des Yen, durchzusetzen. Im<br />
Ultimovergleich wertete der US-Dollar gegen<strong>über</strong> dem<br />
Euro um 17 % ab, gegen<strong>über</strong> dem Yen aber um<br />
11%, so<strong>das</strong>s der Yen zum Euro um 8 % nachgab.<br />
Einige CEE-Währungen folgten der Abwertung des<br />
US-Dollar zum Euro, allen voran der polnische Zloty<br />
(um 15 %), oder tendierten autonom zur Schwäche<br />
(wie z.B. der Forint –10 % zum Euro).
Wirtschaftswachstum<br />
(reales BIP gegen<br />
Vorquartal<br />
auf Jahresrate)<br />
Euroland<br />
USA<br />
Aktienkurse<br />
USA S&P500<br />
Euro-Gebiet<br />
EuroStoxx<br />
Zinsentwicklung<br />
US-Treasury<br />
Euro Benchmark<br />
(Bundesanleihen)<br />
EZB-Leitzins<br />
3-Monatsgeld Euro<br />
Wechselkurse<br />
Abwertung von<br />
US-Dollar und Polnischen<br />
Zloty zum Euro,<br />
Ende 2001 = 100<br />
PLN<br />
USD<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
–1<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
% p.a.<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
2002 2003<br />
2002 2003<br />
2002 2003<br />
� Unbeeindruckt von diesen Klimaschwankungen setzten<br />
die Weltbörsen ihre stetige Aufwärtsbewegung<br />
seit Mitte März fort. Der Weltaktienindex legte um<br />
35 % zu, der EuroStoxx um 18 %. Trotz durchwachsener<br />
Konjunktur zählten die Deutsche Börse (DAX<br />
+37%) und auch der Wiener ATX (+34 %) zu den<br />
Spitzenreitern. Die Aktienmärkte würdigten damit<br />
offensichtlich die harten Anpassungsschritte der<br />
Unternehmen in Bezug auf Strategie, Kosten und<br />
Sanierung der Finanzierungsstruktur. In dieses Bild<br />
passen auch der Emissionsboom und die ebenfalls<br />
stark zusammengeschmolzenen Zinsaufschläge bei<br />
Unternehmensanleihen und Kreditswaps.<br />
Österreich<br />
Verglichen mit der Entwicklung im Euroraum konnte<br />
sich die österreichische Wirtschaft im Berichtsjahr<br />
relativ gut halten. Im 1. Halbjahr 2003 war die Konjunktur<br />
schwach, es kam aber zu keiner Rezession.<br />
Erst im dritten und vierten Quartal gab es Zeichen<br />
der Erholung. Zwar <strong>über</strong>trug sich die Flaute bei den<br />
wichtigsten europäischen Handelspartnern <strong>über</strong> den<br />
Außenhandel auf Österreich. Dank der relativ robusten<br />
Inlandsnachfrage konnte 2003 aber dennoch ein<br />
Wirtschaftswachstum von 0,8 % nach 1,4 % im Vorjahr<br />
erzielt werden.<br />
Die Ausrüstungsinvestitionen stiegen nach zwei<br />
Jahren des Rückgangs – unterstützt durch steuerliche<br />
Anreize – real um 2,6 % (nach – 2,3 % bzw. – 4,7 %).<br />
Vorrangige Investitionsmotive waren aber noch Produktivitätssteigerungen<br />
und Ersatzinvestitionen.<br />
Deutlich verbesserte sich 2003 die Lage in der Bauwirtschaft,<br />
ebenfalls nach zwei rückläufigen Jahren.<br />
Sie wuchs um 2,0 % rascher als die Gesamtwirtschaft.<br />
Wesentlichen Anteil daran hatte der Tiefbau<br />
in Zusammenhang mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.<br />
Auch der Wohnbau entwickelte sich<br />
erfreulich.<br />
Der Außenhandel konnte zwar auch 2003 einen Teil<br />
des Nachfrageausfalls nach Deutschland durch Warenexporte<br />
nach Osteuropa egalisieren, per Saldo war<br />
aber der Zuwachs von 2 % (real; 2002: +5,3 Prozent)<br />
<strong>das</strong> schwächste Ergebnis seit langem. Im Gegensatz<br />
dazu hatten die Warenimporte eine höhere Dynamik.<br />
Umfeld der Bankbranche 2003<br />
39
Trotz einer etwas stärkeren Zunahme blieb der<br />
private Konsum erneut unbefriedigend (1,4 %<br />
gegen<strong>über</strong> 0,8 % 2002). Der Anstieg der Verbraucherpreise<br />
war im gesamten Jahresverlauf 2003<br />
moderat (Inflationsrate 1,3 %). Die Pensionsprobleme<br />
und der Arbeitsmarkt lasteten aber auch 2003 auf<br />
der Stimmung. Zwar nahm die Zahl der unselbständig<br />
Beschäftigten geringfügig (um 0,2 %) zu,<br />
zugleich stieg aber die Arbeitslosenquote auf 4,4 %.<br />
Die Kreditnachfrage spiegelte 2003 <strong>das</strong> Konjunkturbild<br />
wider: Während sich die Nachfrage seitens<br />
der Unternehmen im Jahresverlauf erholte, ließ die<br />
Dynamik der Privatkredite etwas nach, allerdings<br />
zum Teil kursbedingt (Abschwächung des Yen,<br />
Fremdwährungskredite). Immer noch expandieren<br />
Privatkredite aber deutlich stärker als Firmenkredite.<br />
Entsprechend der zurückhaltenden Konsumnachfrage<br />
bei sich erholender Wirtschaft erhöhten die<br />
Österreicher die Sparquote. Dementsprechend fiel<br />
der Zuwachs beim Geldvermögen höher aus als<br />
2002. Dabei dominierten die liquiden Einlagen und<br />
Versicherungsprodukte (Lebensversicherungen, Pensionsvorsorgeprodukte)<br />
<strong>das</strong> Neugeschäft. Nach wie<br />
vor zurückhaltend war die Veranlagung in Wertpapieren<br />
einschließlich Fonds.<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE und SEE)<br />
Nach einem eher schwächeren Jahresbeginn<br />
beschleunigte sich <strong>das</strong> Wirtschaftswachstum gegen<br />
Jahresende. Mit Wachstumsraten bis zu 7,5 %<br />
waren die baltischen Staaten 2003 wieder die Länder<br />
mit der höchsten Dynamik.<br />
Während in Slowenien und<br />
Wachstum in CEE wieder<br />
Ungarn, betroffen von der euro-<br />
näher am Potenzial<br />
päischen Konjunkturflaute, <strong>das</strong><br />
Wirtschaftswachstum mit 2,8 % bzw. 2,4 % auf<br />
langjährige Tiefstwerte gefallen ist, konnte die<br />
Slowakei dank ausländischer Direktinvestitionen vor<br />
allem in der Automobilindustrie im EU-Raum weitere<br />
Marktanteile gewinnen und damit 2003 mit mehr<br />
als 4 % einen beachtlichen Anstieg des BIP halten. In<br />
der Tschechischen Republik und vor allem in Polen<br />
gewann die Konjunktur 2003 wieder an Fahrt. Das<br />
Wirtschaftswachstum in Polen, dem größten Markt<br />
40 Umfeld der Bankbranche 2003<br />
der Region, steigerte sich von 1,4 % im Jahr 2002<br />
auf 3,6 %. Wie in den meisten Ländern der Region<br />
war die Stärke des privaten Konsums 2003 die<br />
bestimmende Wachstumskomponente. Seit Beginn<br />
der zweiten Jahreshälfte 2003 erholen sich jedoch<br />
die Investitionen und werden zur treibenden Kraft.<br />
Die acht EU-Beitrittsländer aus Zentral- und Osteuropa<br />
verzeichneten 2003 einen Anstieg des BIP<br />
um durchschnittlich 3,6 %. Mit dieser Beschleunigung<br />
gegen<strong>über</strong> den eher schwachen Vorjahren<br />
2001/2002, in denen der Anstieg des BIP nur bei<br />
rund 2,5 % gelegen war, hat die Region den wirtschaftlichen<br />
Aufholprozess gegen<strong>über</strong> der Europäischen<br />
Union weiter fortgesetzt und sich auch wieder<br />
langsam ihrem Potenzialwachstum angenähert.<br />
Nach dem Beitritt zur EU stellt sich die Übernahme<br />
des Euro als nächste große Herausforderung dar. In<br />
Hinblick auf die Einhaltung des Inflationskriteriums<br />
konnten 2003 wieder Fortschritte gemacht werden.<br />
Bis auf die Slowakei, wo die Anhebung von Steuern<br />
und Gebühren die Teuerung anheizte, setzte sich<br />
der rückläufige Inflationstrend in der Region fort.<br />
Die Inflationsrate sank im Durchschnitt der neuen<br />
EU-Mitglieder auf 2,1%. Dies ebnete den Weg für<br />
eine Fortsetzung der Zinskonvergenz zum Euroraum,<br />
auch wenn immer wieder temporäre Abweichungen<br />
von diesem Pfad einzukalkulieren sind: So musste<br />
Ungarn im Juni und im November zur Stützung des<br />
schwächelnden Forint die Leitzinsen kräftig anheben,<br />
was auch den Rentenmarkt in Mitleidenschaft zog.<br />
Auch in Polen verunsicherten Bedenken <strong>über</strong> die<br />
Durchsetzbarkeit einer restriktiven Haushaltspolitik<br />
die Märkte vor allem im November mit der Folge<br />
einer volatilen Kursentwicklung des Zloty (nicht nur<br />
zum Euro, sondern auch zum USD) und eines leichten<br />
Zinsanstiegs <strong>über</strong> alle Laufzeiten.<br />
Wie erwartet potenzierte <strong>das</strong> Wachstum des<br />
monetären Sektors und des Bankgeschäfts auch<br />
2003 den Vorsprung des (nominalen) Wirtschaftswachstums<br />
gegen<strong>über</strong> den reifen EU-Märkten. Die<br />
Kreditnachfrage expandierte 2003 in CEE (CEE-5 plus<br />
Bulgarien, Rumänien und Kroatien) im Gegensatz<br />
zum Euroraum mit zweistelligen Zuwachsraten.
Gegen Jahresende beschleunigte sich die Expansion<br />
vor allem aufgrund der anziehenden Nachfrage<br />
seitens der Unternehmen in den drei großen Volkswirtschaften<br />
Polen, Ungarn und Tschechien. In allen<br />
Ländern (mit Ausnahme von Slowenien) wurde die<br />
Kreditexpansion aber von der stetig wachsenden<br />
Privatkreditnachfrage getragen. Die immer noch vorhandene<br />
Unterversorgung bei Privatkrediten (11% des<br />
BIP verglichen mit 43 % im Euroraum) bestimmt den<br />
Aufholprozess, ganz besonders dynamisch in Ländern<br />
wie Bulgarien, Rumänien, aber auch in der Slowakei.<br />
In Polen brachte der wirtschaftliche Turnaround auch<br />
eine wachsende Privatkreditnachfrage. Aufgrund des<br />
Anstiegs der letzten Jahre werden die Wachstumsraten<br />
der Privatkredite zwar nachlassen, <strong>das</strong> Neugeschäftsvolumen<br />
wird jedoch weiter hoch bleiben.<br />
Die Einlagenentwicklung konnte nicht ganz mit der<br />
Kreditexpansion Schritt halten. Dies liegt zum einen<br />
an der bereits höheren Produktnutzung in vielen<br />
Ländern (mit 45 % des BIP liegen die Einlagen in<br />
CEE nicht mehr so deutlich unter dem Euro-Durchschnitt<br />
von 72 % wie bei den Krediten), zum anderen<br />
aber auch an niedrigen Realzinsen und einem<br />
starken privaten Konsum. Zudem gewinnen auch in<br />
CEE alternative Anlageformen zusehends an Bedeutung,<br />
allen voran Pensionsvorsorgeprodukte.<br />
Wirtschaftswachstum auf unseren Kernmärkten<br />
Reales BIP gegen<strong>über</strong> Vorjahresquartal<br />
CEE-11<br />
Polen<br />
zum Vergleich Euro-Gebiet<br />
Österreich<br />
Schätzung Q2 2003, Q3 2003<br />
Prognosezenario ab Q4 2003<br />
Quelle: BA-CA Konzernvolkswirtschaft<br />
und Marktanalysen<br />
in %<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Konsequenzen für unser Bankgeschäft<br />
� Das wechselhaft volatile Finanzmarktumfeld mit<br />
seinen Trendbrüchen stellte nicht nur <strong>das</strong> Treasury<br />
vor Herausforderungen. Die Zinsstrukturkurve wurde<br />
im Jahresverlauf etwas steiler, wenn auch mit<br />
großen Schwankungen. Das ging einerseits zu<br />
Lasten des aktivseitigen und längerfristigen Firmenkundengeschäfts,<br />
andererseits aber noch nicht zu<br />
Gunsten des passivlastigen Privatkundengeschäfts.<br />
Der Rückgang der kurzfristigen Zinsen gegen<strong>über</strong><br />
dem Vorjahr – Ende des Berichtszeitraums und ganz<br />
besonders im Jahresdurchschnitt – war besonders<br />
einlagenseitig mit sinkenden Margen verbunden.<br />
� Für unser österreichisches Geschäft lief <strong>das</strong> Umfeld<br />
auf eine schwache Mengenkonjunktur hinaus.<br />
Lediglich von den Umstrukturierungen der Unternehmen<br />
gingen Impulse aus. Auch die Transaktionsvolumina,<br />
sei es im kommerziellen Bereich, sei es im<br />
privaten Wertpapierbereich, blieben verhalten.<br />
� In den CEE-Ländern setzte sich die monetäre Konvergenz<br />
fort. Die Margen entwickelten sich weiter<br />
in Richtung EU. Verzerrend auf <strong>das</strong> Ergebnis wirkten<br />
vor allem die Abwertungen jener Währungen, die<br />
sich am US-Dollar orientieren, allen voran die des<br />
polnischen Zloty (–14,5 % gg. Vorjahr).<br />
2002 2003 2004<br />
Umfeld der Bankbranche 2003<br />
41
Konzernlagebericht<br />
Obwohl sich die Nachfrage sowie <strong>das</strong> Zins- und<br />
Kapitalmarktumfeld – selbst nach den zwei<br />
schwächsten Bankjahren der letzten Jahrzehnte –<br />
auch 2003 noch nicht deutlich zum Besseren<br />
wandten, konnte die Bank Austria Creditanstalt den<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile um 43,0 % auf<br />
442 Mio € steigern.<br />
Dieser Zuwachs ist vor dem Branchenhintergrund<br />
und im Quervergleich insofern beachtlich, als er <strong>das</strong><br />
Resultat einer seit Jahren verfolgten Konzentration<br />
auf <strong>das</strong> Kerngeschäft und Kostensenkungspolitik ist<br />
und nicht die Folge tiefer Ad-hoc-Einschnitte, wie<br />
sie in der Branche 2003 gang und gäbe waren.<br />
Zwar ist die Eigenkapitalrendite (ROE nach Steuern)<br />
mit 8,7 % (nach 6,5 % im Vorjahr) absolut gesehen<br />
noch unbefriedigend, jedoch ist die Bank ihrem<br />
wichtigsten selbst gesteckten Zielpfad, bis 2006 den<br />
ROE nach Steuern auf mindestens 13 % zu steigern,<br />
einen guten Schritt näher gekommen.<br />
Komponenten der Ergebnissteigerung gegen<strong>über</strong> Vorjahr<br />
*) Abnahme des Abzugspostens<br />
= positiver Ergebnisbeitrag<br />
42 Konzernlagebericht<br />
Zins<strong>über</strong>schuss<br />
Kreditrisiko<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
Handelsergebnis<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Saldo sonstige betriebliche Erträge<br />
Operatives Ergebnis (Betriebsergebnis)<br />
Finanzanlageergebnis<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile<br />
Längerfristig betrachtet liegt auch dieses Resultat<br />
noch um gut 8 % unter dem Niveau von 2001<br />
(Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 483 Mio €)<br />
und um 12 % unter jenem von 2000 (500 Mio €,<br />
2000 pro forma in der heutigen Struktur der Bank).<br />
Jedoch hat sich <strong>das</strong> operative Ergebnis der Bank<br />
Austria Creditanstalt – die qualitative Messlatte –<br />
verbessert: Das Betriebsergebnis konnte von Jahr zu<br />
Jahr – zuletzt um 5,3 % auf 602 Mio € – gesteigert<br />
werden und <strong>über</strong>traf jenes des „letzten guten Bankjahres<br />
2000“ (494 Mio €) um ein gutes Fünftel.<br />
Die Analyse der absoluten Veränderung des<br />
Ergebnisses deutet darauf hin, <strong>das</strong>s die Belastungen<br />
seitens des widrigen Konjunktur- und Zinsumfelds<br />
dank erfolgreicher Verkaufsanstrengungen aufgefangen<br />
und durch eine Reihe interner Verbesserungen<br />
kompensiert werden konnten: Der Anstieg<br />
im Ergebnis vor Steuern in Höhe von +144 Mio €<br />
resultiert aus folgenden Ergebniskomponenten:<br />
Ergebniswirkung +/– Mio € bzw. Veränderung in Prozent<br />
–5,7%<br />
– 4,7%<br />
–1,0%*<br />
>100%<br />
5,3%<br />
5,4%<br />
–13,0%*<br />
>100%<br />
28,5%<br />
43,0%<br />
–150 –120 – 90 – 60 –30 0 30 60 90 120 150<br />
Belastung des Ergebnisses Ergebnisverbesserung<br />
(…)<br />
(…)
� Der Zins<strong>über</strong>schuss nahm aufgrund der widrigen<br />
Kombination aus Mengenkonjunktur, Zinslage und<br />
Wechselkurseffekten um 5,7 % ab, was <strong>das</strong> Ergebnis<br />
aufgrund des hohen Gewichts dieser größten<br />
Ertragskomponente mit 131 Mio € belastete. Demgegen<strong>über</strong><br />
konnte der Provisions<strong>über</strong>schuss um<br />
58 Mio € (5,4 %) gesteigert werden, worin sich<br />
unter anderem die erwünschte Umschichtung vom<br />
Margen- zum Provisionsgeschäft niederschlägt.<br />
Das Handelsergebnis blieb trotz des volatilen Marktumfelds<br />
nur um 11 Mio € (– 4,7 %) hinter dem<br />
guten Vorjahresresultat zurück. Die Mindereinnahmen<br />
bei den Betriebserträgen summieren sich<br />
somit auf 84 Mio €.<br />
� Das Zurückbleiben der operativen Ertragskomponenten<br />
wurde im Wesentlichen dadurch ausgeglichen,<br />
<strong>das</strong>s um 70 Mio € (–13,0 %) weniger für<br />
Kreditrisiko aufgewandt werden musste, was der<br />
Professionalisierung des Risiko- und Kreditportfoliomanagements<br />
sowie, nicht zuletzt, dem Ausbleiben<br />
von Großinsolvenzen zu danken war. Dass<br />
der Verwaltungsaufwand trotz der Akquisitionen<br />
und des Strukturwandels der Bank ein weiteres Mal<br />
gesenkt werden konnte, entlastete die G&V um<br />
zusätzliche 24 Mio €. Auf Ebene des Betriebsergebnisses<br />
(einschließlich der sonstigen betrieblichen<br />
Erträge) ergibt sich per Saldo bereits ein Zuwachs<br />
um 30 Mio € (5,3 %).<br />
� Einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung des<br />
Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
(EGT; Ergebnis vor Steuern) leistete <strong>das</strong> Finanzanlageergebnis<br />
mit 92 Mio €. Dieser Anstieg resultiert<br />
weniger aus den darin enthaltenen Gewinnen<br />
aus Beteiligungsverkäufen, die etwa gleich hoch wie<br />
im Vorjahr waren, als aus Gewinnrealisierungen bei<br />
Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, im wirtschaftlichen<br />
Sinn also aus operativen Finanzgeschäften.<br />
Insgesamt konnten die Erträge (einschließlich Finanzanlageergebnis)<br />
<strong>das</strong> Vorjahresniveau leicht <strong>über</strong>treffen,<br />
was angesichts des Branchenumfeldes schon<br />
als Erfolg angesehen werden kann. Die Ergebnisverbesserung<br />
2003 resultiert daher aus dem „Sanie-<br />
rungserfolg“ (Kreditrisiko), dem „Sparerfolg“ (Verwaltungsaufwand)<br />
und dem „Integrationserfolg“.<br />
So konnten 2003 (<strong>über</strong> Kostensynergien hinaus) die<br />
Fremdanteile am Jahres<strong>über</strong>schuss gesenkt werden,<br />
vor allem infolge der Übernahme weiterer Anteile<br />
an der BPH, was einen größeren Teil des Ergebnisses<br />
„im Haus hält“ (Ergebniswirkung 33 Mio €).<br />
Dadurch wurden (ergebnisbedingt) höhere Ertragsteuern<br />
(44 Mio €) zum Teil kompensiert.<br />
In der „Bottomline“, d.h. im Jahres<strong>über</strong>schuss ohne<br />
Fremdanteile, verbleibt eine Gewinnsteigerung um<br />
133 Mio €, mit einer – durch die niedrigere Basis<br />
bedingten – Steigerungsrate von 43,0 %.<br />
Bei der wirtschaftlichen Analyse des Ergebnisses<br />
2003, der Erfolgskomponenten der einzelnen<br />
Geschäftsfelder sowie der Bilanzpositionen sind<br />
umfangreiche Wechselkurseffekte aus der Konvertierung<br />
der Abschlüsse der<br />
Tochtergesellschaften in Euro<br />
Wechselkurseffekte unter-<br />
(jeweils zum Ultimokurs) in Rechzeichnen<br />
Entwicklung<br />
nung zu stellen. 2003 erwirtschaftete<br />
die BA-CA 27 % ihrer Betriebserträge im<br />
Geschäftsfeld CEE (einschließlich Wiener Cost-<br />
Center). Die CEE-Länder mit der stärksten Abwertung<br />
ihrer Währungen zum Euro waren 2003 Polen<br />
(–15 %), Ungarn (–10 %) und Rumänien (–15 %).<br />
Die Töchter in diesen Ländern fielen mit 70 % der<br />
Betriebserträge des Geschäftsfeldes CEE und mit<br />
knapp 20 % der gesamten Betriebserträge stark ins<br />
Gewicht.<br />
Wenn auch die ausgewiesene Gewinn- und Verlustrechnung<br />
allein für die Feststellung des Ergebnisses<br />
maßgeblich ist, sollte der Abwertungseffekt doch<br />
bei der wirtschaftlichen Interpretation der einzelnen<br />
Ertrags- wie Aufwandspositionen beachtet werden.<br />
Durch die Saldobildung und gegenläufige Kurssicherung<br />
der erwarteten anteiligen Jahres<strong>über</strong>schüsse<br />
hebt sich die Wirkung in den Ergebnisgrößen weitgehend<br />
wieder auf. Wie in der nebenstehenden<br />
Grafik zusammengefasst, hat der Wechselkurseffekt<br />
die Betriebserträge nach Risiko der Gesamtbank um<br />
91 Mio € verringert – ohne Kurseffekte hätte sich<br />
ein Anstieg um 78 Mio € bzw. 2,5 % ergeben.<br />
Konzernlagebericht 43
Umgekehrt wurde der Rückgang des Verwaltungsaufwands<br />
2003 in Höhe von 72 Mio € durch die<br />
Kursveränderung in der Umrechnung verursacht –<br />
ohne Kurseffekte hätte sich ein Anstieg um 48 Mio €<br />
bzw. 1,9 % ergeben (auch <strong>das</strong> ist angesichts der<br />
Geschäftsexpansion noch immer ein wirtschaftlicher<br />
Erfolg). „Unter dem Strich“, <strong>das</strong> heißt auf Ebene<br />
des Jahres<strong>über</strong>schusses ohne Fremdanteile, errechnet<br />
sich noch ein Wechselkurseffekt von 11 Mio €.<br />
Im Handelsergebnis, und demzufolge in den nachfolgenden<br />
Ergebnisgrößen, ist allerdings bereits der<br />
Erfolg der Kurssicherungsoperationen (Hedging)<br />
enthalten, die während des Jahres auf die erwarteten<br />
anteiligen Jahres<strong>über</strong>schüsse der wesentlichen Töchter<br />
abgeschlossen wurden (in Höhe von 17 Mio €),<br />
ohne die <strong>das</strong> Resultat der Bank wechselkursbedingt<br />
um 28 Mio € niedriger gewesen wäre.<br />
Nach Segmenten betrachtet (Details siehe Note<br />
(30)), wurde <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern 2003 zu<br />
63 % von den österreichischen Kundengeschäftsfeldern<br />
erwirtschaftet (bei einer Eigenkapitalbindung<br />
von 55 %): Das Segment Privatkunden erhöhte <strong>das</strong><br />
Ergebnis vor Steuern um 18 % auf 175 Mio € und<br />
verbesserte die Eigenkapitalrendite (ROE vor Steuern)<br />
Wechselkurseffekte auf die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Absolute Veränderung<br />
gegen Vorjahr in Mio €,<br />
einschließlich Kurssicherungserfolg,<br />
wie<br />
in der G&V ausgewiesen<br />
Veränderung<br />
wechselkursbereinigt<br />
Wechselkurseffekt aus<br />
der Umrechnung<br />
nach Kurssicherung<br />
44 Konzernlagebericht<br />
Betriebserträge nach<br />
Kreditrisiko<br />
Verwaltungsaufwand<br />
–48<br />
Betriebsergebnis<br />
Ergebnis vor<br />
Steuern<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss<br />
ohne Fremdanteile<br />
von 20,0 % auf 23,6 %. Das Geschäftsfeld Firmenkunden<br />
steigerte <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern um die<br />
Hälfte (+53 Mio € bzw. 29,2 %) und den ROE von<br />
8,3 % auf 11,6 %. Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
steuerte bei einer Eigenkapitalbindung von 17 %<br />
rund 23 % zum Vorsteuer-Ergebnis bei (151 Mio €,<br />
um 1,7 % mehr als 2002). Hier haben die geschilderten<br />
Wechselkurseffekte rechnerisch 32 Mio €<br />
gekostet, was durch gegenläufige Kurssicherungserträge<br />
in Höhe von 11 Mio € abgemildert wurde.<br />
Unter Berücksichtigung des so<br />
berechneten Netto-Währungs-<br />
CEE-Ergebnisbeitrag steigt<br />
effekts von 21 Mio € hätte die<br />
währungsbereinigt um 26 %<br />
Steigerung gegen<strong>über</strong> 2002<br />
16 % betragen. International Markets konnte den<br />
Beitrag zum Vorsteuer-Ergebnis trotz des äußerst<br />
schwierigen Jahres um 5,8 % auf 67 Mio € erhöhen,<br />
was 10 % des Gesamtresultats entspricht.<br />
Die Eigenkapitalbindung konnte in diesem Segment<br />
von 6 % auf 4 % reduziert werden, entsprechend<br />
stark stieg der ROE von 23,8 auf 35,4 %. Das<br />
Corporate Center lieferte 2003 einen positiven<br />
Ergebnisbeitrag von 20 Mio € nach einem Minus<br />
von 38 Mio € im Vorjahr.<br />
Ergebniswirkung (Veränderung gegen Vorjahr in Mio €)<br />
–60<br />
–40<br />
–13<br />
–20<br />
0<br />
20<br />
24<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
78<br />
80<br />
100<br />
120<br />
133<br />
140<br />
144<br />
144<br />
160<br />
166<br />
180
Zu den Positionen der G&V im Einzelnen<br />
Der Zins<strong>über</strong>schuss lag 2003 – trotz einer deutlichen<br />
Verbesserung im Quartalsverlauf – mit 2.176 Mio €<br />
um 131 Mio € oder 5,7 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Ursächlich für diese Entwicklung waren konjunkturelle,<br />
monetäre und auch technische Faktoren: Auf<br />
<strong>das</strong> österreichische Kundengeschäft (<strong>das</strong> mehr als<br />
70 % des Zins<strong>über</strong>schusses stellt) wirkten sich vor<br />
allem die Konjunktur- und Zinsentwicklung aus,<br />
wenn auch sehr unterschiedlich auf <strong>das</strong> Aktiv- und<br />
<strong>das</strong> Passivgeschäft. Während sich die Ertragslage im<br />
Kreditgeschäft dank erfolgreicher Kampagnen im<br />
Privatkundenkredit (Bauen&Wohnen, Konsumentenkredit<br />
und Einkaufsreserve) sowie dank der risikoorientierten<br />
Konditionengestaltung im Firmenkundengeschäft<br />
leicht verbesserte, hatte <strong>das</strong> bilanzwirksame<br />
Einlagengeschäft die volle Last der sinkenden<br />
Marktzinsen zu tragen. Spareinlagen konnten zwar<br />
im Volumen etwa gehalten werden; da aber <strong>das</strong><br />
niedrige Zinsniveau trotz mehrfacher Anpassungen<br />
nur schwer in den Konditionen weitergegeben werden<br />
konnte, verengte sich die Marge – dies war der<br />
entscheidende Faktor. Im Privatkundensegment<br />
sank der Zins<strong>über</strong>schuss daher um 38 Mio oder<br />
4,7 %. Das Geschäftsfeld Firmenkunden konnte<br />
einen höheren Zinskonditionenbeitrag erzielen<br />
(+62 Mio € oder +8,7 %), wozu aber auch die<br />
Einbeziehung neuer Gesellschaften in den Leasing-<br />
Teilkonzern beitrug. Am stärksten, um –110 Mio €<br />
oder 17,3 %, blieb der Zins<strong>über</strong>schuss im Geschäftsfeld<br />
CEE zurück, was rechnerisch gut zur<br />
Hälfte (65 Mio €) auf Wechselkurseffekte zurückzuführen<br />
ist. Darin machten sich die mit zunehmendem<br />
Reifegrad abschmelzenden Margen bemerkbar,<br />
im späteren Verlauf von 2003 auch temporär höhere<br />
Refinanzierungskosten infolge der Zinsversteifung in<br />
Polen und Ungarn. Ein weiterer technischer Faktor<br />
geht zu Lasten des Zins<strong>über</strong>schusses: So wird ein<br />
immer größerer Teil des Fixed Income-Handels <strong>über</strong><br />
Derivate abgewickelt, woraus eine Verlagerung vom<br />
Zins- zum Handelsergebnis resultiert. Der Zins<strong>über</strong>schuss<br />
in International Markets war nicht zuletzt<br />
deshalb rückläufig (– 26 Mio € bzw. – 20 %) und ist<br />
zusammen mit dem Handels- und Finanzanlageergebnis<br />
zu beurteilen. Eine gewisse Rolle spielt<br />
dar<strong>über</strong> hinaus auch die bewusste Rückführung der<br />
zinstragenden Aktiva unter den Aspekten des Ausfallsrisikos<br />
und der Eigenkapitalbindung.<br />
Der Aufwand für <strong>das</strong> Kreditrisiko (467 Mio €)<br />
konnte 2003 – als Nettoeffekt stärkerer Auflösungen<br />
und geringerer Zuführungen zu Wertberichtigungen<br />
und Rückstellungen – um 70 Mio € oder 13 %<br />
zurückgeführt werden. Diese maßgebliche G&V-Entlastung<br />
resultierte zu mehr als zwei Dritteln aus<br />
Österreich, obwohl für Risiken aus dem Kreditgeschäft<br />
mit Geschäftskunden im Privatkundenbereich<br />
erhöhte Vorsorgen getroffen wurden (+42 Mio €<br />
oder +43,2 %). Im Segment Firmenkunden, auf <strong>das</strong><br />
48 % der gesamten risikogewichteten Aktiva entfallen,<br />
wurde <strong>das</strong> Kreditrisiko am stärksten reduziert,<br />
nämlich um 29 % oder 90 Mio € auf 228 Mio €, der<br />
Anteil an der Gesamtbankrisikovorsorge sank damit<br />
erstmals unter 50 %. Positiv entwickelte sich auch<br />
<strong>das</strong> Risiko in CEE: Um 61 Mio € (wechselkursbereinigt<br />
um 51 Mio €) konnte der Kreditrisikoaufwand<br />
in Polen verringert werden, in Tschechien um<br />
14 Mio €. Gemessen an den risikogewichteten Aktiva<br />
betrug <strong>das</strong> Kreditrisiko insgesamt 0,70 % nach<br />
0,77 %. Die Risk/Earnings-Ratio (<strong>das</strong> Verhältnis von<br />
Kreditrisiko zu Zins<strong>über</strong>schuss) verbesserte sich 2003<br />
um fast 2 %-Punkte auf 21,5 %. Das mittelfristige<br />
Ziel (2006) beträgt hier maximal 20 %.<br />
Trotz der Entlastung durch ein geringeres Kreditrisiko<br />
blieb der Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko mit<br />
1.709 Mio € um 61 Mio € oder 3,4 % hinter dem<br />
Vorjahreswert zurück (davon wechselkursbedingt<br />
54 Mio €).<br />
Der Provisions<strong>über</strong>schuss konnte 2003 um 58 Mio €<br />
oder 5,4 % auf 1.134 Mio €, <strong>das</strong> ist knapp ein Drittel<br />
(32 %) der Betriebserträge vor Kreditrisiko, gesteigert<br />
werden. Im unterjährigen Verlauf zeigt sich eine deutliche<br />
konjunkturelle Belebung der Umsätze ab dem<br />
dritten Quartal und vor allem in Zentral- und Osteuropa.<br />
Zu diesem Befund passt auch ein starker<br />
Zuwachs im Außenhandelsgeschäft, der die Einbußen<br />
im Zahlungsverkehr, u.a. aufgrund der Umsetzung<br />
der EU-Richtlinie zur Harmonisierung des Binnenzahlungsverkehrs,<br />
mehr als ausgeglichen hat (Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
aus beiden Sparten 685 Mio € (+20 Mio €<br />
Konzernlagebericht 45
oder +3 %). Mit 13,4 % haben Kreditprovisionen<br />
prozentuell am stärksten zugenommen (absolut<br />
19 Mio €). Dies ist vornehmlich auf die Erträge aus<br />
Umschichtungen von Yen-Krediten in Euro und<br />
Schweizer Franken und die damit verbundenen Risikomanagement-Produkte<br />
zurückzuführen. Auch die<br />
Provisionen aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft<br />
<strong>über</strong>schritten den Vorjahreswert deutlich (+8,7 %), in<br />
erster Linie dank einer Nachfragebelebung<br />
seitens der Firmenkun-<br />
Tiefpunkt im Dienstleistungsden,<br />
die u.a. mit der verstärkten<br />
geschäft durchschritten<br />
Notwendigkeit einer betrieblichen<br />
Pensionsvorsorge in Zusammenhang steht. Allerdings<br />
kann noch lange nicht von einer Normalisierung der<br />
Bestands- und Umsatzprovisionen im Veranlagungsgeschäft<br />
mit den Privaten gesprochen werden. Nach<br />
Segmenten betrachtet hat sich der Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
insbesonders bei den CEE-Töchtern verbessert<br />
(+25 Mio € /+8 %, wechselkursbereinigt +67 Mio € /<br />
+20%), was die fortschreitende Produktdurchdringung<br />
widerspiegelt.<br />
Mit 220 Mio € konnte die BA-CA 2003 zum dritten<br />
Mal in Folge ein Handelsergebnis <strong>über</strong> der 200 Mio €-<br />
Marke erzielen. Hatte es im ersten Halbjahr noch so<br />
ausgesehen, als würde <strong>das</strong> außergewöhnliche Vorjahresresultat<br />
von 231 Mio € noch <strong>über</strong>troffen, stellte<br />
die zweite Jahreshälfte wechselnde Anforderungen<br />
in einem erratischen Umfeld: die abrupte Tendenzwende<br />
am Geld- und Rentenmarkt rund um die<br />
Jahresmitte, die zwischenzeitliche Auf-, später umso<br />
stärkere Abwertung des US-Dollar und nicht zuletzt<br />
die Währungs- und Zinsentwicklung in Ungarn und<br />
Polen. Dennoch war <strong>das</strong> Handelsergebnis im<br />
Gesamtjahr nur um 11 Mio € oder 4,7 % rückläufig.<br />
Dazu hat die Performance der CEE-Töchter mit einer<br />
Steigerung um 39 Mio € auf 66 Mio € beigetragen.<br />
Das Handelsergebnis ist einerseits durch Wechselkurseffekte<br />
aus der Umrechnung zum Ultimo um<br />
14 Mio € belastet, andererseits werden hier 17 Mio €<br />
an gegenläufigen Kurssicherungserträgen (11 Mio €<br />
für CEE und 6 Mio € für Beteiligungen in USD) verbucht.<br />
Die Leistung der Handelsabteilungen, die<br />
Regionen <strong>über</strong>greifend nach dem Total Return-Konzept<br />
gesteuert werden, schlägt sich allerdings nicht<br />
46 Konzernlagebericht<br />
nur im Handelsergebnis, sondern auch im Zinsertrag,<br />
im Finanzanlageergebnis und in den Bewertungsänderungen<br />
nieder, die zum Teil direkt auf Eigenkapital-<br />
Unterkonten (IAS 39-Rücklagen) gebucht werden.<br />
Zusammengenommen reichten die Betriebserträge<br />
nach Kreditrisiko mit 3.063 Mio € bis auf 13 Mio €<br />
oder 0,4 % an <strong>das</strong> Vorjahresniveau heran (währungsbereinigt<br />
beträgt die Steigerungsrate 2,5 %).<br />
Der Verwaltungsaufwand (VWA) blieb 2003 weiter<br />
fest im Griff: Mit 2.479 Mio € sank er um 1% (und<br />
auch ohne die dämpfenden Effekte der Abwertungen<br />
ergibt sich nur eine geringe Steigerung um<br />
1,9 %). Er lag damit um 11% unter dem Niveau<br />
von 2001, dem Jahr der Integration der ehemaligen<br />
HVB-Osttöchter. Die Kostensenkung geht zu einem<br />
großen Teil auf Fusionssynergien in Polen zurück.<br />
Auch International Markets führte die Kosten unter<br />
eigener Verantwortung deutlich zurück. Dem steht<br />
ein Zuwachs des VWA im Segment Firmenkunden<br />
gegen<strong>über</strong>, der sowohl durch die höhere Restkostenzuteilung<br />
nach dem Tragfähigkeitsprinzip als<br />
auch durch die Einbeziehung zusätzlicher Leasing-<br />
Töchter bedingt ist. Nach Kostenarten aufgegliedert<br />
stieg der Personalaufwand um 0,7 %, zumal Aufwandssenkungen<br />
für Altersvorsorgen und Unterstützung<br />
die zunehmenden Ausgaben für Sozialaufwand<br />
sowie für Löhne und Gehälter zum Teil kompensierten.<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen, die<br />
vom laufenden Sach- und IT-Aufwand geprägt<br />
werden, sanken um 3,7 %, was sicher zum Teil die<br />
hohen Aufwendungen des Vorjahres im Zuge der<br />
Fusion von BA und CA widerspiegelt. Abschreibungen<br />
und Wertberichtigungen veränderten sich insgesamt<br />
nur wenig (– 0,7 %). Da die Betriebserträge (einschl.<br />
sonstige betriebliche Erträge) aufgrund der Konjunktur-<br />
und Zinsentwicklung noch etwas stärker<br />
nachgaben (– 2 %) als der Verwaltungsaufwand<br />
(–1%) stieg die Cost/Income-Ratio leicht von<br />
69,3 % auf 69,9 %.<br />
Der Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen<br />
drehte von minus 1 Mio € im Vorjahr auf<br />
plus 18 Mio € 2003. Darin sind realisierte Gewinne<br />
aus Verkäufen von Beteiligungen enthalten, die sich<br />
im Niveau allerdings nicht stark vom Vorjahr unter
schieden, darunter aus dem Verkauf der BA-CA<br />
Asset Finance Ltd., Glasgow, sowie eines Teils der<br />
Beteiligung an der CA Versicherung AG.<br />
Aus den operativen Erträgen abzüglich Verwaltungsaufwand<br />
ergibt sich für 2003 ein Betriebsergebnis<br />
von 602 Mio €, um 30 Mio € oder 5,3 %<br />
mehr als im Vorjahr.<br />
Das Finanzanlageergebnis erreichte 120 Mio €<br />
nach 28 Mio € im Vorjahr. In dieser Position sind<br />
rund 77 Mio € an Gewinnen aus Beteiligungsverkäufen<br />
(darunter in Zusammenhang mit der Neuordnung<br />
der Versicherungsbeteiligungen sowie der<br />
Bereinigung der Beteiligungsportefeuilles in Polen),<br />
die aber für sich genommen unter dem Vorjahresniveau<br />
liegen. Der hohe Umschwung in dieser<br />
Position von 92 Mio € ist daher zum Teil auf<br />
Gewinnrealisierungen im Investmentportefeuille des<br />
Eigenhandels zurückzuführen.<br />
Nach Abzug der Firmenwertabschreibungen (67 Mio €<br />
nach 88 Mio €) und des Saldos übrige Erträge/<br />
Aufwendungen (unverändert – 8 Mio €) ergibt sich<br />
für 2003 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />
648 Mio €; es <strong>über</strong>trifft <strong>das</strong> Vorjahresergebnis um<br />
144 Mio € oder 28,5 %.<br />
Nach Absetzung der Ertragsteuern (155 Mio €) und<br />
der Fremdanteile (51 Mio €), deren Veränderungen<br />
einander zum Teil kompensieren, schließt die Konzernrechnung<br />
für 2003 mit einem Jahres<strong>über</strong>schuss<br />
ohne Fremdanteile von 442 Mio € ab.<br />
Das entspricht einer Steigerung gegen Vorjahr um<br />
133 Mio € bzw. 43,0 %.<br />
Auf 129,9 Millionen Aktien bezogen (durchschnittliche<br />
Anzahl umlaufender Aktien 2003) errechnet<br />
sich daraus ein Ergebnis je Aktie von 3,40 € (Vorjahr<br />
2,71 €, auf 114 Mio Aktien bezogen). Trotz des<br />
Anstiegs der durchschnittlichen Aktienanzahl im<br />
Zuge der Kapitalerhöhung ist der Gewinn je Aktie<br />
um 26 % gestiegen.<br />
Die Eigenkapitalrendite nach Steuern (ROE) stieg<br />
2003 auf 8,7 % (nach 6,5 % im Vorjahr) bei einem<br />
durchschnittlich gebundenem Eigenkapital von<br />
5.056 Mio € nach 4.742 Mio €.<br />
Vorschlag für die Gewinnverwendung<br />
des <strong>Geschäftsjahr</strong>es 2003<br />
Der verteilungsfähige Gewinn wird anhand des Jahresabschlusses<br />
der Muttergesellschaft des Konzerns,<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG festgestellt. Der –<br />
auf Ebene der Bank Austria Creditanstalt AG –<br />
erwirtschaftete Gewinn des <strong>Geschäftsjahr</strong>es vom<br />
1.1.2003 bis 31.12.2003 betrug 243,5 Mio €. Nach<br />
Rücklagendotation von 98,0 Mio € und nach<br />
Zurechnung des Gewinnvortrages von 6,0 Mio €<br />
ergibt sich ein verwendungsfähiger Bilanzgewinn<br />
von 151,5 Mio €. Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen,<br />
auf <strong>das</strong> anspruchsberechtigte Grundkapital<br />
von 1.068.920.749,80 € eine Dividende in<br />
Höhe von 1,02 € je Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung<br />
ergibt daher bei 147.031.740 Stück<br />
Aktien einen Betrag von 150,0 Mio €. Weiters schlagen<br />
wir vor, den verbleibenden Rest von 1,5 Mio €<br />
auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Bilanz der Bank Austria Creditanstalt<br />
Zum 31.12.2003 betrug die Bilanzsumme der<br />
Bank Austria Creditanstalt 137,1 Mrd €. Sie war<br />
damit um 10,9 Mrd € oder 7,4 % niedriger als zum<br />
Vorjahresultimo. Die Bilanzverkürzung spiegelt –<br />
einerseits und nur zum geringeren Teil – die Konjunkturlage<br />
wider; andererseits – und vorrangig –<br />
kommen darin ertragsorientierte geschäftspolitische<br />
Maßnahmen zum Ausdruck, die mit dem Vordringen<br />
der „durchlaufenden“ Finanzmarktprodukte bei der<br />
Erfüllung der Bankfunktionen in Zusammenhang<br />
stehen:<br />
� Zu den konjunkturellen (und monetären) Faktoren<br />
zählt, <strong>das</strong>s die Kreditnachfrage in Österreich nach<br />
wie vor flau war und sich auch <strong>das</strong> Einlagenaufkommen<br />
sehr verhalten entwickelt hat; so meldet<br />
die Oesterreichische Nationalbank auch für 2003<br />
(Jänner–September) erneut eine rückläufige Kreditvergabe<br />
an inländische Kunden. In Bezug auf Zentral-<br />
und Osteuropa hat die monetäre Expansion<br />
weitere Fortschritte gemacht, dies zeigt sich aber<br />
vor allem bei den Kundenforderungen der CEE-<br />
Töchter (+10,8 % in Euro) und weniger in der<br />
Bilanzsumme (+1,5 %). Dabei unterzeichnen Wechselkurseffekte<br />
<strong>das</strong> Bild: Zu konstanten Wechsel-<br />
Konzernlagebericht 47
kursen konvertiert hätten die Kundenforderungen in<br />
den CEE-Bilanzen um 22,4 % und die CEE-Bilanzsumme<br />
um 11,9 % zugenommen.<br />
� Zu den bilanzpolitischen Steuerungsmaßnahmen<br />
zählt <strong>das</strong> Bestreben des Kreditportfoliomanagements,<br />
die (risikogewichteten) Aktiva zu reduzieren<br />
und die Finanzierung der Kunden<br />
vom letztlich bilanzwirksamen<br />
Vordringen der Kapitalmarktprodukte<br />
prägt die Bilanz<br />
Engagement der BA-CA zu entkoppeln.<br />
Dies geschieht durch<br />
Forcierung der Kapitalmarktprodukte, durch zunehmende<br />
Syndizierung der Kredite schon im Neugeschäft<br />
und durch Weiterplatzierung der Kredite <strong>über</strong><br />
den Sekundärmarkt.<br />
� Noch stärkere Auswirkungen auf die Entwicklung<br />
der Bilanzstruktur hatte die Strategie der BA-CA,<br />
den Eigenhandel bzw. <strong>das</strong> Aktiv/Passivmanagement<br />
vorrangig <strong>über</strong> Derivate und weniger durch Geldmarktgeschäfte<br />
mit Kreditinstituten und Institutionellen<br />
abzuwickeln, um so die Eigenmittelbindung<br />
und die Liquiditätskosten zu reduzieren. Vor allem<br />
deshalb sank <strong>das</strong> Interbank-Geschäft aktiv- wie<br />
passivseitig stark. Die Handelsaktiva und -passiva<br />
(aber auch sonstige Aktiva und sonstige Passiva), die<br />
stattdessen immer stärker <strong>das</strong> Handelsgeschäft darstellen,<br />
schwanken allerdings je nach der aktuellen<br />
Veränderung der Aktiva 2003<br />
Ultimovergleich 2003/2002<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
nach Kreditrisiko<br />
Forderungen an Kunden<br />
nach Kreditrisiko<br />
Handelsaktiva<br />
Finanzanlagen<br />
Barreserve, Sachanlagen,<br />
Immaterielles AV, Sonstige Aktiva<br />
48 Konzernlagebericht<br />
–14,8%<br />
–14,8%<br />
Bilanzsumme<br />
–10,9 Mrd €<br />
–7,4%<br />
–11,5%<br />
Positionierung des Handels sehr stark, im zweiten<br />
Halbjahr 2003 wurden sie im Zuge von Positionsänderungen<br />
und Gewinnrealisierungen der Handelsund<br />
Investmentbücher stark reduziert.<br />
Auf der Aktivseite wurde <strong>das</strong> Interbankgeschäft<br />
im Einklang mit diesen Tendenzen auch 2003<br />
zurückgeführt: Die Forderungen an Kreditinstitute<br />
(25,1 Mrd €) sanken um 4,4 Mrd € oder 15 %, was<br />
rund zwei Fünftel des Rückgangs der Bilanzsumme<br />
ausmacht. Handelsaktiva (16,1 Mrd €) lagen infolge<br />
von reduzierten Positionen und Marktwertveränderungen<br />
um 14,8 % unter Ultimostand. Auch die<br />
Finanzanlagen (15,9 Mrd €) wurden kräftig abgebaut<br />
(um 2,1 Mrd € oder 11,5 %), wofür sonstige<br />
Beteiligungen und Verkäufe zur Gewinnrealisierung<br />
an festverzinslichen Wertpapieren des AfS-Bestandes<br />
den Ausschlag gaben. Die sonstigen Aktiva, die<br />
ebenfalls Derivate-Positionen, aber zu Hedge-<br />
Zwecken, enthalten, haben ebenfalls abgenommen<br />
(–1,9 Mrd € bzw. – 41,7 %). Diese drei „handelsnahen“<br />
Positionen sind zusammengenommen für<br />
62 % der Bilanzschrumpfung maßgeblich.<br />
Die wirtschaftlich wichtigste Aktivposition, nämlich<br />
Forderungen an Kunden, die mit 76,0 Mrd € mehr<br />
als die Hälfte (55 %) der Bilanzsumme stellen, blieb<br />
demgegen<strong>über</strong> insgesamt stabil (– 357 Mio € oder<br />
–15,8%<br />
+/– Mio €<br />
– 0,4%<br />
–5.000 – 4.000 – 3.000 –2.000 –1.000 0 1.000<br />
Struktur der Aktiva<br />
per 31.12.2003: 137,1 Mrd €<br />
in %<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
18,3%<br />
52,9%<br />
11,8%<br />
11,6%<br />
5,4%<br />
2002
– 0,5 %). Rückläufig waren hier aber vor allem die<br />
Geldanlagen der Bank bei Kunden (–1,5 Mrd € oder<br />
– 56,0 %) und sonstige Kredite (–1,1 Mrd € oder<br />
– 17,3 %), worunter <strong>das</strong> Geldhandelsgeschäft mit<br />
der institutionellen Kundschaft zu verstehen ist<br />
(Pensionsgeschäfte, Tages- und Termingelder).<br />
Darlehen an Kunden blieben unverändert (– 0,2 %),<br />
Kontokorrentkredite (+2,9 %)<br />
und Immobilienfinanzierung<br />
Kundenkredit expansiv<br />
(+11,9 %) sowie Leasingforderungen<br />
(+33,8 %) nahmen hingegen stark zu. Das<br />
Kunden-Kreditgeschäft war somit expansiv. Auch<br />
hier unterzeichnen übrigens Wechselkurseffekte <strong>das</strong><br />
Bild: So stiegen die Forderungen in den Bilanzen der<br />
CEE-Länder in Euro um 10,8 %, umgerechnet zu<br />
Wechselkursen von Ende 2002 aber um 22,4 %.<br />
Die Bestandsposition Risikovorsorge zu Forderungen<br />
reduzierte sich per Ende 2003 gegen<strong>über</strong> 2002 um<br />
132 Mio € auf 3,5 Mrd €. Die Zuführungen (etwas<br />
höher als im Vorjahr) wurden durch (jeweils ebenfalls<br />
höhere) Auflösungen, Verwendungen und nicht<br />
zuletzt Währungsdifferenzen <strong>über</strong>kompensiert.<br />
Auf der Passivseite wurden die Verbindlichkeiten<br />
gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 2003 um 1,9 Mrd € oder<br />
4,6 % auf 39,1 Mrd € zurückgeführt, und zwar ausschließlich<br />
bei unterjährigen Laufzeiten. Die Handels-<br />
Struktur der Passiva Veränderung der Passiva 2003<br />
per 31.12.2003: 137,1 Mrd € Ultimovergleich 2003/2002<br />
in % +/– Mio €<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
28,6%<br />
39,3%<br />
12,7%<br />
6,2%<br />
4,8%<br />
8,5%<br />
2002<br />
– 4,8%<br />
Bilanzsumme<br />
–10,9 Mrd €<br />
–7,4%<br />
–13,0%<br />
– 4,6%<br />
–14,9%<br />
–19,9%<br />
–1,0%<br />
–5.000 –4.000 –3.000 –2.000 –1.000 0 1.000<br />
passiva, worunter vor allem negative Marktwerte aus<br />
derivativen Finanzmarktinstrumenten ausgewiesen<br />
werden, sanken parallel zur Entwicklung auf der<br />
Aktivseite um 1,9 Mrd € oder 18,5 % auf 8,6 Mrd €.<br />
Die Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden (53,8 Mrd €)<br />
gaben um 4,8 % oder 2,7 Mrd € nach (hier haben<br />
sich die Wechselkurseffekte mit 1,5 Mrd € ausgewirkt).<br />
Am stärksten fiel die Abnahme der kurzlaufenden<br />
Termingelder ins Gewicht.<br />
Dagegen konnte der Bestand an<br />
Spareinlagen gehalten,<br />
Spareinlagen dank einer erfolg-<br />
Termingelder rückläufig,<br />
reichen Primärmittelinitiative zur Tilgung eigener Emissionen<br />
Zeit des Zinstiefs im ersten Halbjahr<br />
bei 17,6 Mrd € gehalten werden (+0,3 %);<br />
damit entfällt ein Drittel der Kundengelder auf diese<br />
wichtige Refinanzierungsquelle.<br />
Zusammen mit den verbrieften Verbindlichkeiten<br />
(17,4 Mrd €), die wegen umfangreicher Tilgungen<br />
um 13,0 % abgenommen haben, sowie inklusive<br />
Nachrangkapital (–16,1% auf 5,4 Mrd €) stellen die<br />
„Primärmittel“ mit 76,6 Mrd € mehr als die Hälfte<br />
(55 %) der Bilanzsumme. Nachrangkapital wurde –<br />
angesichts der verbesserten Eigenkapitalaustattung<br />
infolge der Kapitalerhöhung – als relativ teure Refinanzierungsquelle<br />
zurückgeführt.<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong><br />
Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Handelspassiva<br />
Sonstige Passiva und Rückstellungen<br />
Eigenkapital, Nachrangkapital,<br />
Anteile im Fremdbesitz<br />
Konzernlagebericht 49
Rückstellungen veränderten sich kaum. Sonstige<br />
Passiva sanken in erster Linie aufgrund gesunkener<br />
negativer Marktwerte aus derivativen Hedginginstrumenten<br />
um 1,6 Mrd € oder 33,3 % auf 3,1 Mrd €.<br />
Anteile im Fremdbesitz wurden im Zuge der Übernahme<br />
weiterer Anteile an CEE-Töchtern von der<br />
HypoVereinsbank um 288 Mio € oder 44,3 % auf<br />
362 Mio € reduziert.<br />
Das Eigenkapital nahm gegen<strong>über</strong> Ultimo 2002 um<br />
1,2 Mrd € auf 5,8 Mrd € zu (4,2 % der Bilanzsumme).<br />
Den Ausschlag dafür gab die Kapitalerhöhung<br />
gegen Ausgabe neuer Aktien, die abzüglich<br />
der Emissionskosten (53 Mio €) 923 Mio € erbrachte.<br />
Davon wurden 240 Mio € dem<br />
gezeichneten Kapital zugeteilt<br />
Gut ein Viertel mehr Eigen-<br />
und 683 Mio € unter Kapitalrückkapital<br />
dank Kapitalerhöhung<br />
und Gewinnthesaurierung lagen verbucht. Der Einstellung<br />
des Konzernergebnisses (Jahres<strong>über</strong>schuss<br />
ohne Fremdanteile in Höhe von 442 Mio €)<br />
in die Gewinnrücklage standen u.a. die Ausschüttung<br />
(116 Mio €), ein Abgang in der Währungsrücklage<br />
(233 Mio €) und eine positive Veränderung<br />
der erfolgsneutralen Bewertungsrücklage nach IAS<br />
39 von 126 Mio € gegen<strong>über</strong>.<br />
Eigenmittel<br />
Der Rückgang der Bemessungsgrundlage nach<br />
BWG (Bankbuch) um insgesamt 1,6 Mrd € bzw.<br />
2,4 % auf 65,6 Mrd € ist zum einen auf den Verkauf<br />
der BA/CA Asset Finance (– 0,9 Mrd €), zum<br />
anderen auf rückläufige Volumina im Inlandsgeschäft<br />
zurückzuführen, die durch Zuwächse im<br />
Auslandsgeschäft nur teilweise kompensiert werden<br />
konnten. Es ergibt sich dadurch ein um 0,1 Mrd €<br />
geringeres Eigenmittelerfordernis gegen<strong>über</strong> dem<br />
Jahresende 2002.<br />
Die anrechenbaren Eigenmittel erhöhten sich im<br />
Zeitraum 2003 um 1,1 Mrd € oder 14,4 % auf<br />
8,6 Mrd €. Der Anstieg im Kernkapital um 0,5 Mrd €<br />
(+12 %) resultiert einerseits aus der im Juli stattgefundenen<br />
Kapitalerhöhung von 0,9 Mrd € und der<br />
Thesaurierung von erwirtschafteten Überschüssen.<br />
Andererseits wirkten der Erwerb von restlichen<br />
50 Konzernlagebericht<br />
Anteilen an der Bank BPH sowie Währungseffekte<br />
bremsend. Die Anrechenbarkeit des nachrangigen<br />
Kapitals erhöhte sich aufgrund des gestiegenen<br />
Kernkapitals.<br />
Aufgrund der reduzierten Bemessungsgrundlage<br />
und der gestiegenen Kapitalkomponenten erhöhten<br />
sich die Kernkapitalquote von 6,8 % auf 7,8 % und<br />
die Gesamtkapitalquote von 11,2 % auf 13,1%.<br />
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Am 14. Jänner 2004 hat die polnische Bank BPH<br />
einen Vertrag <strong>über</strong> den Verkauf ihres Anteils von<br />
71,2 % an der Gornoslaski Bank Gospordaczy mit<br />
der Getin Holding unterschrieben. Der Verkaufspreis<br />
beträgt 255 Mio Zloty. Der Verkauf erfolgte vorbehaltlich<br />
der Zustimmung der zuständigen Behörden.<br />
Mit Wirkung vom 1.1.2004 ist Stefan Ermisch neues<br />
Mitglied im Vorstand der Bank Austria Creditanstalt<br />
AG für den per 31.12.2003 ausgeschiedenen Helmut<br />
Gropper. Am 26.1.2004 schieden Karl Samstag<br />
(Generaldirektor) und Mag. Friedrich Kadrnoska<br />
(Generaldirektor-Stv.) aus dem Vorstand aus und mit<br />
27.1.2004 wurde Dr. Johann Strobl Vorstandsmitglied<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG (s. Tz. 48).<br />
Mit demselben Datum wurde Dr. Erich Hampel zum<br />
Vorsitzenden und Generaldirektor und Mag. Wolfgang<br />
Haller zum Vorsitzenden-Stv. und Generaldirektor-Stv.<br />
ernannt.<br />
Die Regierungsparteien planen neben anderen<br />
Änderungen in der Steuergesetzgebung eine Reduktion<br />
der Körperschaftschaftsteuer von 34 % auf<br />
25 %. Diese soll im Juli 2004 Gesetz werden und ab<br />
1. Jänner 2005 gelten. Die voraussichtliche Steuersatzänderung<br />
ab 2005 würde bei Gleichbleiben aller<br />
übrigen Parameter eine Kürzung der aktiven Steuerabgrenzung<br />
auf noch nicht genutzte Verlustvorträge<br />
um ca. 91 Mio € nach sich ziehen. Allerdings ist in<br />
den nächsten Jahren der Verbrauch durch künftige<br />
steuerliche Gewinne neu zu evaluieren.<br />
Am 17.2.2004 hat die Bank Austria Creditanstalt<br />
AG 9.557.680 Stück Aktien der Wienerberger AG<br />
zum Stückpreis von 24,5 € verkauft.
Ausblick auf 2004<br />
Weltwirtschaftliches Umfeld<br />
Der Umschwung der Weltkonjunktur in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2003 war – wenn auch von niedrigem<br />
Niveau ausgehend – einer der stärksten der letzten<br />
20 Jahre. Er wird sich auch 2004 fortsetzen: Das<br />
globale BIP wird real um<br />
Volkswirtschaftliche Prognosen 3,4 % zunehmen nach<br />
Reales BIP, % 2002 2003 2004 2,5 % im Vorjahr, allerdings<br />
USA 2,2 3,1 4,6 mit großen Divergenzen<br />
Japan – 0,3 2,7 1,7 unter den Weltregionen.<br />
Euroraum 0,9 0,4 1,6<br />
CEE-8 (EU 2004) 2,5 3,6 3,9 Vom Wachstum in den USA<br />
Südosteuropa 4,7 4,0 4,2 gehen in den ersten Quar-<br />
Österreich 2002 2003 2004 talen noch kräftige Impulse<br />
BIP-Wachstum 1,4 0,8 2,1 aus.<br />
Privater Konsum 0,8 1,4 1,7<br />
Ausrüstungen – 4,7 2,6 4,8 Die US-Wirtschaft expan-<br />
Bauinvestitionen – 0,6 2,0 1,6 diert zunächst mit starkem<br />
Exporte i.w.S.<br />
Importe i.w.S.<br />
3,8<br />
1,3<br />
0,7<br />
1,9<br />
5,8<br />
6,0<br />
Produktivitätsfortschritt, später<br />
wird der Aufschwung an<br />
CEE-Länder 2002 2003 2004<br />
Breite gewinnen und auch<br />
Polen<br />
Tschechien<br />
Ungarn<br />
1,4<br />
2,0<br />
3,5<br />
3,7<br />
2,9<br />
2,8<br />
4,3<br />
3,0<br />
3,2<br />
den Arbeitsmarkt erfassen.<br />
Aufgrund der auslaufenden<br />
Slowakei 4,4 4,1 3,8 fiskalischen und monetären<br />
Slowenien 2,9 2,4 3,3 Stimuli wird er aber im wei-<br />
Kroatien<br />
Bosnien u. Herzeg.<br />
5,2<br />
5,5<br />
4,3<br />
3,3<br />
3,5<br />
5,0<br />
teren Jahresverlauf wieder<br />
Serbien u. Mont. 4,0 1,5 2,5 nachlassen. Ein stabiler und<br />
Bulgarien 4,8 4,6 4,8 selbsttragender Aufschwung<br />
Rumänien 4,9 4,4 4,7<br />
hat sich demgegen<strong>über</strong> in<br />
den Schwellenländern Asiens<br />
herausgebildet (Wachstum 5,6 %), und auch die<br />
CEE-Länder werden mit real gut 4 % deutlich <strong>über</strong>durchschnittlich<br />
expandieren.<br />
Trotz dieses positiven Umfelds wird <strong>das</strong> Wachstum im<br />
Euro-Gebiet 2004 aus heutiger Sicht mit 1,6 % nach<br />
0,4 % am schwächsten ausfallen. In den meisten<br />
Ländern lasten die Strukturprobleme und Reformen<br />
(Arbeitsmarkt, Altersvorsorge, Staatshaushalte) auf<br />
der Konsumneigung und Einkommensentwicklung.<br />
Die vorhandenen externen Nachfrageimpulse werden<br />
durch die effektive Euro-Aufwertung von 2003 mit<br />
Zeitverzögerung gedämpft. Positiver sind Lage und<br />
Erwartungen in der Industrie: Hier sorgen der aufge-<br />
staute Investitionsbedarf (vor allem Ersatzinvestitionen)<br />
und die fortgesetzte strategische Neupositionierung<br />
der Unternehmen für eine Besserung.<br />
Der zyklische Verlauf in den USA und <strong>das</strong> unterschiedliche<br />
Wachstumstempo in den Weltregionen<br />
werden die Finanzmärkte auch 2004 prägen. Angesichts<br />
zunehmender Preisrisiken und verbesserter<br />
Kapazitätsauslastung gehen wir davon aus, <strong>das</strong>s die<br />
US-Notenbank im Sommer beginnen wird, die Leitzinsen<br />
in mehreren Schritten anzuheben (bis Jahresende<br />
auf 1,75 %), was bei dem derzeitigen Niveau<br />
von 1% einer Normalisierung gleichkommt. Die<br />
Europäische Zentralbank (EZB) wird ihr Zinsniveau<br />
bis gegen Ende des Jahres beibehalten, jedenfalls<br />
solange der US-Dollar zur Schwäche tendiert.<br />
Die Devisenmärkte werden 2004 nicht nur hoch<br />
volatil sein, sie bergen auch gefährliche Risiken. Die<br />
weltwirtschaftlichen Asymmetrien (ablesbar am steigenden<br />
US-Leistungsbilanzdefizit) bewirken eine<br />
fundamentale US-Dollar-Schwäche mit der Möglichkeit<br />
eines Kursabsturzes, der die Weltwirtschaft in<br />
Mitleidenschaft ziehen könnte.<br />
Die asiatischen Zentralbanken,<br />
Weltwirtschaftliche<br />
allen voran die japanische, inter- Asymmetrien bergen Risiken<br />
venieren derzeit mit kaum auf- für den Aufschwung<br />
rechtzuerhaltenden Volumina gegen<br />
eine Aufwertung ihrer Währungen, indem sie<br />
massiv US-Staatstitel kaufen. Auch die langfristigen<br />
US-Zinsen, die aus diesem Grund derzeit niedriger<br />
sind, als es der Konjunktur entspräche, könnten<br />
daher bis zur Jahresmitte deutlicher anziehen als<br />
derzeit bereits erwartet.<br />
Aufgrund des engen Verbunds der Rentenmärkte<br />
gehen wir auch im mittleren Szenario daher von<br />
steigenden langfristigen, bei nur wenig veränderten<br />
kurzfristigen Zinsen im Euro-Bereich, also von einer<br />
Aufrichtung der Zinsstrukturkurve aus. Der europäische<br />
Aktienmarkt wird sich dennoch weiter erholen.<br />
Die Restrukturierung und Konzentration auf<br />
<strong>das</strong> Kerngeschäft sowie eine verbesserte Kapazitätsausnutzung<br />
ermöglichen den Unternehmen eine<br />
Produktivitäts- und Gewinnsteigerung auch bei<br />
schwachem gesamtwirtschaftlichem Wachstum.<br />
Konzernlagebericht 51
Konjunktur auf unseren Kernmärkten<br />
Österreich und CEE<br />
Gemessen am europäischen Umfeld werden sich die<br />
beiden Kernmärkte der BA-CA deutlich <strong>über</strong>durchschnittlich<br />
entwickeln.<br />
In Österreich deuten die Umfragen für 2004 auf<br />
eine weitere Fortsetzung der Erholung hin, die im<br />
vierten Quartal 2003 an Kraft gewonnen hat. Für<br />
2004 erwarten wir im Durchschnitt 2,1% reales<br />
Wachstum, obwohl von der Fiskalpolitik nur wenig<br />
Impulse ausgehen. Wichtige dynamische Anstöße<br />
gehen von den Exporten (+5,8 %) aus, als Wachstumsträger<br />
werden jedoch die Ausrüstungsinvestitionen<br />
(+4,8 %), die Baunachfrage (+1,6 %) und<br />
der private Konsum (+1,7 %) ins Gewicht fallen. Die<br />
Inflation bleibt niedrig. Am Arbeitsmarkt ist noch<br />
keine durchgreifende Erholung, aber immerhin eine<br />
weitere Stabilisierung absehbar. Die Beschäftigung<br />
wird 2004 wieder um rund 1/2% zulegen.<br />
Die Geldvermögensbildung wird 2004 mit 5,4 %<br />
stärker zunehmen als 2003 und in den konjunkturbzw.<br />
kursbedingt schwachen Jahren davor. Die<br />
Zuwächse im Wertpapierbereich<br />
werden ab 2004 wieder <strong>über</strong><br />
Wieder höhere Anlage-<br />
dem Wachstum der gesamten<br />
aneignung und anziehende<br />
Kreditnachfrage in Österreich Veranlagung liegen. Das Aufkommen<br />
von Einlagen wird zwar<br />
unterdurchschnittlich wachsen, aber die größte<br />
Anlagesumme auf den Markt bringen. Auf der<br />
Finanzierungsseite werden Privatkredite wie in den<br />
vergangenen Jahren relativ robust expandieren. Die<br />
Nachfrage nach Firmenkrediten wird sich wieder<br />
beschleunigen.<br />
In Zentral- und Osteuropa (einschließlich Südosteuropa)<br />
wird sich <strong>das</strong> Wachstum insgesamt wieder<br />
der mittelfristigen Trendrate annähern und auf<br />
4,1% beschleunigen (nach 3,8 % und 3,1% in den<br />
beiden Vorjahren). Dabei werden die Investitionen<br />
zum bestimmenden Wachstumsträger. Für die Beitrittsländer<br />
ist mit einer Steigerung des Investitionswachstums<br />
von 2,1% 2003 auf 6,7 % 2004 und<br />
8% 2005 zu rechnen. Das unterstreicht, welche<br />
Impulse auch nach langen Jahren der Vorbereitung<br />
52 Konzernlagebericht<br />
vom Vollzug der ersten Runde der EU-Erweiterung<br />
ausgehen. Am 1. Mai 2004 treten der Europäischen<br />
Union acht CEE-Länder bei, darunter fünf aus unserem<br />
Kernmarkt. Die unbeschränkte Teilnahme am<br />
gemeinsamen Binnenmarkt wird die wirtschaftliche<br />
Verflechtung zwischen der Region und der EU, und<br />
hier insbesondere mit Deutschland<br />
und Österreich, weiter ver-<br />
CEE-Standorte noch attraktiver<br />
tiefen und zusätzliche Wachs-<br />
wirtschaftliche Verflechtung<br />
tumsimpulse setzen. Ein CEE- auch im Mittelstand<br />
Engagement wird nun auch für<br />
mittelständische Unternehmen hochinteressant. Die<br />
Investitionen der internationalen Unternehmen sind<br />
nicht nur wegen ihres Volumens, sondern auch<br />
wegen der Initial- und Multiplikatoreffekte bedeutend.<br />
Obwohl die Absorptionsfähigkeit der neuen<br />
EU-Mitglieder 2004 noch gering sein wird, werden<br />
die Wachstumsperspektiven durch die EU-Strukturbeihilfen<br />
(23,4 Mrd € bzw. 1,7 % des BIP 2004 bis<br />
2006) zusätzlich untermauert.<br />
Begrenzt wird die Dynamik in CEE jedoch von der<br />
Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung, um in<br />
einer absehbaren Zeitspanne die Maastricht-Kriterien<br />
für die Übernahme des Euro zu erfüllen. Die dafür<br />
nötigen Einschnitte wirken temporär nicht nur<br />
wachstumsdämpfend, sondern in manchen Ländern<br />
<strong>über</strong> Steuer- und Gebührenerhöhungen auch preiserhöhend.<br />
Dieser politisch schwierige Prozess, sowie<br />
die faktische Orientierung mancher Währungen am<br />
US-Dollar, kann bei den Zinsen zeitweise Abweichungen<br />
vom Konvergenzpfad verursachen.<br />
Für die acht neuen EU-Mitglieder erwarten wir dennoch<br />
für 2004 einen Anstieg des realen BIP um fast<br />
4% (2003: 3,6 %). Das Baltikum wird mit Zuwachsraten<br />
von 5 bis zu 6 1/2% am stärksten expandieren.<br />
In Zentraleuropa kann sich Polen als dynamischste<br />
Volkswirtschaft mit einem Anstieg des BIP<br />
um 4,3 % behaupten. Auch in allen anderen<br />
Ländern der Region wird ab dem laufenden Jahr <strong>das</strong><br />
Wirtschaftswachstum voraussichtlich <strong>über</strong> der 3 %-<br />
Grenze liegen. In den meisten Ländern Südosteuropas<br />
ist sogar mit Wachstumsraten von 4 % und<br />
mehr zu rechnen.
Zur weiteren Entwicklung der Bank<br />
Auch 2004 kann sich der Bankensektor noch nicht<br />
auf den konjunkturellen Aufwind verlassen. Die<br />
Bank Austria Creditanstalt ist aber hervorragend<br />
positioniert, um von dem geschilderten Konjunkturprofil,<br />
namentlich von der Investitionsbelebung,<br />
dem Konvergenzprozess in CEE und der zunehmenden<br />
Verflechtung ihrer Kernmärkte zu profitieren.<br />
Wir erwarten, <strong>das</strong>s sich die nachhaltigen Ertragskomponenten,<br />
Zins- und Provisions<strong>über</strong>schuss, wie<br />
schon im Verlauf von 2003, auch in diesem Jahr verbessern.<br />
In Österreich führen wir dies weniger auf<br />
die günstigere Volumens- und Margenentwicklung<br />
zurück als auf den Erfolg einer intensiven Marktbearbeitung<br />
nach industriellen Vorbildern.<br />
Der prognostizierte Anstieg der mittel- bis langfristigen<br />
Zinsen erschwert zwar für sich genommen <strong>das</strong><br />
Kreditgeschäft; dem stehen jedoch die Erwartung<br />
erfolgreicher Kampagnen mit Volumenszuwächsen<br />
im Neugeschäft bei Privat- wie auch bei Firmenkundenkrediten<br />
sowie zumindest gleichbleibende<br />
Margen aufgrund des risikoadäquaten Pricings<br />
gegen<strong>über</strong>. Trotz der nach wie<br />
vor angespannten Lage bei den<br />
Österreich: Mit Verkaufs-<br />
Insolvenzen in Österreich erwaroffensiven<br />
leichte<br />
Konjunkturbelebung nutzen<br />
ten wir ein weiter rückläufiges<br />
Kreditrisiko. Einlagenseitig wird<br />
die Bank an dem erhöhten Aufkommen und an der<br />
zinsbedingten Margenverbesserung partizipieren.<br />
Für den Wertpapierbereich gehen wir davon aus,<br />
<strong>das</strong>s sich die unterstellte Aufwärtsentwicklung der<br />
Börsen in Verbindung mit einer wieder höheren<br />
Risikoneigung der Anleger in Depotumschichtungen<br />
und lebhafterem Neugeschäft niederschlagen wird.<br />
Der steigenden Nachfrage nach Alters- und Pensionsvorsorgeprodukten<br />
entsprechen wir mit bedarfsorientiert<br />
strukturierten Lösungen. Höhere Provisionserträge<br />
aus dem Wertpapiergeschäft sollten<br />
Ertragseinbußen im Auslandszahlungsverkehr mehr<br />
als ausgleichen.<br />
In den CEE-Ländern wird <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft<br />
von den internationalen Direktinvestitionen begünstigt.<br />
Hier wird die BA-CA ihre einzigartige Position<br />
als Vermittler im Dreieck Deutschland – Österreich –<br />
CEE durch eine <strong>über</strong>regional koordinierte Kundenbetreuung<br />
und eine homogenere, flächendeckend<br />
angebotene Produktpalette zur<br />
Geltung bringen. Dabei wird sie<br />
CEE: Internationale Integration<br />
die strategischen Vorteile aus<br />
und Konvergenz im Jahr<br />
dem Verbund mit der HVB der EU-Beitritte beschleunigt<br />
Group verstärkt umsetzen. Steigende<br />
Monetarisierung und Produktdurchdringung<br />
sind zwar langfristige Trends, werden aber auch<br />
2004 zu Volumenszuwächsen im lokalen Retailgeschäft<br />
führen. Ins Gewicht fällt hier die fortgesetzte<br />
Belebung in Polen. Die Expansion in CEE werden wir<br />
– wie angekündigt – durch organisches Wachstum<br />
und/oder durch Akquisitionen unter Einsatz der in<br />
der Kapitalerhöhung von Juli 2003 aufgenommenen<br />
Mittel rentabilitätsbewusst vorantreiben.<br />
Insgesamt – einschließlich eines guten Handelsergebnisses<br />
auf Höhe der letzten Jahre – planen wir<br />
einen moderaten Anstieg der operativen Erträge in<br />
der Größenordnung von 3 % bis 5 %. Zusammen<br />
mit einer neuerlichen leichten Senkung des Verwaltungsaufwands<br />
wird dies zu einem mindestens<br />
zweistelligen Prozentanstieg beim Betriebsergebnis<br />
führen. Dabei unterstellen wir eine deutliche Produktivitätssteigerung<br />
aus der erfolgreichen Umsetzung<br />
unserer laufenden Projekte zur Straffung der<br />
Prozesse entlang der Leistungskette und zur Bündelung<br />
der Abwicklungsfunktionen unter Einschluss<br />
der Möglichkeit von Auslagerungen.<br />
Im Endeffekt erwarten wir, <strong>das</strong>s die BA-CA auf ihrem<br />
mittelfristigen Zielpfad (2006: ROE nach Steuern von<br />
13 %, Cost/Income-Ratio unter 63 %) ein weiteres<br />
Stück vorankommt. Im Basisszenario – <strong>das</strong> heißt,<br />
ohne besondere Risiken seitens der Zins- und Wechselkursentwicklung<br />
– peilen wir einen Anstieg des<br />
Ergebnisses vor Steuern von <strong>über</strong> 15 % an.<br />
Konzernlagebericht 53
G&V Privatkunden Österreich<br />
in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 765 803 – 38 – 5 %<br />
Kreditrisiko –139 – 97 – 42 43 %<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 498 480 18 4 %<br />
Handelsergebnis 6 0 6 >100 %<br />
Verwaltungsaufwand –1.033 –1.054 21 – 2 %<br />
Sonst. betriebl. Erfolg 35 19 16 85 %<br />
Betriebsergebnis 131 151 – 20 –13 %<br />
Finanzanlageergebnis 48 5 43 >100 %<br />
Abschr. Firmenwert – 5 – 8 3 – 36 %<br />
Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 0 0 – 40 %<br />
Ergebnis vor Steuern 175 148 26 18 %<br />
Anteil Gesamtbank 27 % 29 %<br />
ROE vor Steuern 23,6 % 20,0 %<br />
Cost/Income-Ratio 79,2 % 80,9 %<br />
Leistungskennzahlen<br />
Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 6,4 % 6,7 %<br />
Kreditrisiko/Ø RWA 1,2 % 0,8 %<br />
Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss 18,2 % 12,1%<br />
Ø Risikoaktiva (RWA) 11.908 11.933 – 25<br />
Ø gebundenes Eigenkapital 738 740 – 2<br />
Anteil Gesamtbank 15 % 16 %<br />
Strukturkennzahlen<br />
Kundenanteil Privatkunden in Österreich 18 %<br />
Kundenanteil Privatkunden in Wien<br />
Kundenanteil Geschäfts- u. Gewerbekunden<br />
54 %<br />
(Jahresumsatz bis 1,5 Mio €) 23 %<br />
Filialen der BA-CA AG in Österreich 371<br />
Finance Center in Österreich 21<br />
Privat- und Geschäftskunden Gesamt 1,8 Millionen<br />
OnlineB@nking Kunden > 400.000<br />
Kern des Segments „Privatkunden Österreich“ ist <strong>das</strong> Geschäft der<br />
Bank Austria Creditanstalt AG mit Privatkunden und Geschäftskunden<br />
(bis Kleinunternehmen unter 1,5 Mio € Jahresumsatz) in Österreich.<br />
Die Asset-Management-Töchter AMG und Capital Invest<br />
(sowie deren CEE-Ableger) sind in diesem Geschäftsfeld für <strong>das</strong><br />
Fondsgeschäft, die Vermögensverwaltung und strukturierte Emissionen<br />
zuständig. Die BANKPRIVAT betreut in engster Zusammenarbeit<br />
mit dem österreichischen Vertrieb <strong>das</strong> Top-Segment der vermögenden<br />
Kunden, während die ebenfalls hier vollkonsolidierte Schoellerbank<br />
als selbstständige Privatbank für <strong>das</strong> mittlere Marktsegment<br />
tätig ist. Im Kartengeschäft ist VISA ebenfalls vollkonsolidiert.<br />
58 Privatkunden<br />
Privatkunden<br />
Geschäftsstruktur Privatkunden Österreich<br />
(BA-CA ohne Töchter)<br />
Finanzierungen 14,6 Mrd €<br />
Anzahl<br />
der Kunden<br />
Sondergruppen 12.800 1%<br />
VIP-Kunden 229.000 27%<br />
Geschäftskunden 66.200 23%<br />
Nachwuchsmarkt 269.000 1%<br />
Erfolgskunden 1.209.000 48%<br />
Veranlagungen 41,9 Mrd €<br />
Sondergruppen 5%<br />
Geschäftskunden 7%<br />
Nicht identifiziert 10%<br />
Nachwuchsmarkt 2%<br />
VIP-Kunden 43%<br />
Erfolgskunden 33%
Geschäftsentwicklung 2003<br />
Das Geschäftsfeld Privatkunden Österreich hatte 2003<br />
die Hauptlast der enttäuschenden Konjunktur zu tragen:<br />
Die Nachfrageschwäche und der Druck auf die<br />
Margen beeinträchtigten vor allem <strong>das</strong> schwergewichtige<br />
Einlagengeschäft, was durch Akquisitionserfolge<br />
auf der Kreditseite und durch ein etwas besseres<br />
Dienstleistungsgeschäft nicht ganz ausgeglichen werden<br />
konnte. Dank zahlreicher Gegenmaßnahmen<br />
gelang es der BA-CA aber den ungünstigen Markttrend<br />
aufzufangen, die Volumina insgesamt zu halten<br />
und ihre Marktstellung in einigen Teilsegmenten – vor<br />
allem des Aktivgeschäfts – auszubauen. Nicht zuletzt<br />
deshalb konnten wir <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern 2003<br />
um 27 Mio € oder 18 % auf 175 Mio € steigern,<br />
wenn auch Sondereffekte dabei mitspielten.<br />
Vor allem hat die Bank Austria Creditanstalt <strong>das</strong><br />
dritte flaue Bankjahr in Folge zu einer grundlegenden<br />
Reorganisation ihres Retailgeschäfts genutzt,<br />
um gerade von diesen konjunkturellen Bewegungen<br />
unabhängiger zu werden:<br />
� Getreu unserer ganzheitlichen Kundensicht haben<br />
wir den Vertrieb von divisionalen Schranken befreit<br />
und ganz auf Kundengruppen ausgerichtet.<br />
� Die ganzheitliche Sicht gilt auch für die Veränderungen<br />
in der Produktion: Kredit- wie anlageseitig richten<br />
wir uns an lebenszyklischen Bedürfnissen aus. Um<br />
die ungeheure Komplexität des Anlageuniversums zu<br />
reduzieren, haben wir die Passivseite unter einheitliche<br />
Leitung gestellt. Vorstrukturierte Lösungen –<br />
begleitet von den nötigen Informationspaketen für<br />
den Vertrieb – erhöhen die Beratungskompetenz.<br />
� Wir haben auch 2003 sehr gute Erfahrungen mit der<br />
Zuträgerfunktion des mobilen Vertriebs gemacht. Die<br />
Herbstoffensive zur Ausschöpfung des latenten Kundenpotenzials<br />
<strong>über</strong> ein modernes datenbankgestütztes<br />
Kampagne-Management war ein Erfolg.<br />
� Unsere Anstrengungen, den Vertrieb von Abwicklungs-<br />
und Verwaltungsarbeit zu entlasten, haben<br />
wir fortgeführt, wenn auch noch nicht zu Ende<br />
gebracht. Wir arbeiten jetzt an der Standardisierung<br />
der Produkte für <strong>das</strong> Tagesgeschäft, um die daran<br />
hängenden Prozesse vereinfachen zu können.<br />
G&V 2003 im Detail<br />
Die Betriebserträge waren 2003 um 1% rückläufig.<br />
Darunter gab der Zins<strong>über</strong>schuss, auf den 60 % der<br />
Betriebserträge entfallen, um knapp 5 % auf 765<br />
Mio € nach. Das ist der Nettoeffekt positiver und<br />
negativer Einflüsse: Zum einen entwickelte sich <strong>das</strong><br />
Aktivgeschäft sowohl volumens- als auch ertragsmäßig<br />
sehr zufriedenstellend. Dazu trugen in erster<br />
Linie der Konsumentenkredit und die „Einkaufsreserve“<br />
(eine Art Überziehungskredit), aber auch die<br />
Bau&Wohnfinanzierung bei. Im Neugeschäft wurden<br />
52 % mehr Kredite akquiriert als im Vorjahr.<br />
Die Ertragsschwäche rührte somit <strong>über</strong>wiegend aus<br />
dem Einlagengeschäft und hier aus dem verengten<br />
Konditionenspielraum her: Nach mehr als zwei Jahren<br />
des kontinuierlichen Rückgangs erreichten die kurzund<br />
mittelfristigen Marktzinsen einen Rekordtiefstand,<br />
der nicht in vollem Ausmaß in den Konditionen<br />
weitergegeben werden konnte. Trotz der zweimaligen<br />
Anpassung der Habenzinssätze im dritten<br />
Quartal verschlechterten sich die Margen bei Sicht-,<br />
Spar- und Termineinlagen daher drastisch. Dank der<br />
erfolgreichen Primärmittel-Initiative vom Frühjahr<br />
2003 konnte <strong>das</strong> Volumen aber stabil gehalten werden<br />
(auf AG-Ebene bei 23 Mrd €), womit eine gute<br />
Voraussetzung für die Ertragsverbesserung bei wieder<br />
günstigerer Zinslandschaft gegeben ist.<br />
Der Provisions<strong>über</strong>schuss (498 Mio €) <strong>über</strong>traf den<br />
Vorjahreswert um 4 % oder 18 Mio €. Das ist unter<br />
anderem auf ein erfolgreiches Kreditkartengeschäft<br />
(VISA) zurückzuführen und auch <strong>das</strong> Provisionsaufkommen<br />
bei der Capital Invest nahm zu. Das Wertpapiergeschäft<br />
blieb dennoch hinter den Erwartungen<br />
zurück. Die Provisionserträge aus Depotbeständen<br />
und -umsätzen waren leicht rückläufig. Die<br />
Anlageneigung belebte sich zwar in den ersten<br />
Monaten des Jahres deutlich, die Stimmungsverbesserung<br />
wich aber im vierten Quartal wieder der<br />
Skepsis bezüglich der Nachhaltigkeit des Börsenaufschwungs.<br />
Ein entsprechendes Auf-und-Ab zeigten<br />
die Nettomittelzuflüsse in die Produkte der Capital<br />
Invest und der AMG. Ende Dezember hatten sie 18,8<br />
Mrd € unter Verwaltung, knapp 3 % mehr als vor<br />
einem Jahr.<br />
Privatkunden<br />
59
Im Dienstleistungsgeschäft konnten wir eine leichte<br />
Steigerung gegen<strong>über</strong> Vorjahr erreichen. Zwar<br />
waren Einnahmenausfälle in Zusammenhang mit<br />
der Umsetzung der EU-Richtlinie zum Binnenzahlungsverkehr<br />
hinzunehmen, doch konnten zusätzliche<br />
Kontogebühren sowie Provisionen aus der<br />
Umschichtung von Yen-Wohnbaufinanzierungen in<br />
Euro oder Schweizer Franken sowie aus dem Absatz<br />
entsprechender Absicherungsprodukte <strong>das</strong> ausgleichen.<br />
Das Kreditrisiko musste im Einklang mit den Trends<br />
der Insolvenzstatistik für den Geschäftskundenbereich<br />
um 42 Mio € auf 140 Mio € angehoben werden.<br />
Die Kosten in Verantwortung des Geschäftsfelds<br />
blieben dagegen weiter stabil (+0,2 %), die<br />
Senkung des Verwaltungsaufwands gegen<strong>über</strong> Vorjahr<br />
um 21 Mio € bzw. 2 % war dar<strong>über</strong> hinaus auf<br />
die stabilisierende Wirkung der Restkostenumlage<br />
nach dem Tragfähigkeitsprinzip zurückzuführen.<br />
Dadurch sowie durch Verkaufsgewinne aus der<br />
geschäftspolitisch motivierten Beteiligungsreduktion<br />
im Versicherungsbereich (die sich im sonstigen<br />
betrieblichen Erfolg und im Finanzanlageergebnis<br />
niederschlagen), konnte der Ergebnisrückgang seitens<br />
des Zins<strong>über</strong>schusses und des Kreditrisikos<br />
(zusammen minus 80 Mio €) mehr als ausgeglichen<br />
werden. Aus dem Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />
175 Mio € (um 18 % höher als 2002) errechnet sich<br />
ein ROE von 23,6 % nach 20 % im Vorjahr.<br />
Neuausrichtung<br />
des Kundengeschäfts<br />
Ganzheitliche Kundenbetreuung<br />
ohne divisionale Schranken<br />
Die Reorganisation folgte dem Prinzip, <strong>das</strong> Geschäft<br />
vom Kunden und nicht von den Produktdivisionen<br />
her aufzuziehen. Daher liegt die neue Aufbauorganisation<br />
des Vertriebs quer <strong>über</strong> den Kundengruppen<br />
Privat-, Geschäfts- und Firmenkunden. Die bisherigen<br />
Privat- und Firmenkunden-Vertriebseinheiten<br />
wurden zu dreizehn integrierten Stadt-/Landesdirektionen<br />
inklusive einer Stadtdirektion für „Institutionelle<br />
Kunden“ zusammengefasst. Die Umstellung<br />
hatte und hat keine Auswirkungen auf beste-<br />
60 Privatkunden<br />
hende Kundenbeziehungen, sondern zielt im<br />
Gegenteil auf eine Verbesserung der bestehenden<br />
Kundenbetreuung in Form von mehr Zeit und Qualität.<br />
Die Kundenbetreuer finden auch in den zentralen<br />
Stellen eine organisatorische Unterstützung<br />
vor, welche die ganzheitliche Sichtweise gegen<strong>über</strong><br />
unseren Kunden abbildet. Deutlich wird diese Strategie<br />
am Beispiel des BetreuungsCenters für institutionelle<br />
Privatkunden. Diese Einheit stellt den Filialen<br />
zielgruppenspezifisches Know-how z.B. in den<br />
Geschäftsfeldern BetriebsService, PädagogenService,<br />
Freie Berufe und Universitäten so zur Verfügung,<br />
<strong>das</strong>s die Kompetenz der Mitarbeiter in den Filialen<br />
gegen<strong>über</strong> diesen Kundengruppen erhöht wird, und<br />
sie selbst Akzente setzen können.<br />
Die Bündelung der Verantwortung für alle Kundengruppen<br />
in einer Zuständigkeit zieht sich jetzt in<br />
allen Entscheidungsebenen, von den Regionen bis<br />
hin zum Vorstandsbereich durch und trägt ebenfalls<br />
der ausgeprägten Hinwendung zum Kunden und<br />
zum Markt Rechnung. Gleichzeitig konnten damit<br />
durch die Straffung von Stabsstellen Synergien<br />
gehoben werden.<br />
Innerhalb dieses neuen Strukturrahmens können die<br />
einzelnen Vertriebseinheiten schneller, flexibler und<br />
gezielter auf die spezifischen Marktgegebenheiten<br />
eingehen. Die ganzheitliche Betreuung des Kunden<br />
lässt außerdem eine transparente Erfassung des<br />
Markterfolges zu.<br />
Mehr Zeit und Freiraum<br />
für die Kundenbetreuung<br />
Diese strategische Neuausrichtung erschließt unseren<br />
Betreuern zusätzlichen Freiraum für die Pflege<br />
der Beziehungen mit ihren Kunden. In dieselbe Richtung<br />
weisen unsere, in den vergangenen Jahren forcierten<br />
Anstrengungen, Abwicklungsprozesse in<br />
eigenen Back-office-Bereichen zusammenzufassen.<br />
Unsere Kundenbetreuer in den Filialen werden<br />
dadurch von Abwicklungstätigkeiten entlastet, die<br />
komprimierte Bearbeitung im Back-Office verkürzt<br />
Bearbeitungszeiten und gleichzeitig erzielen wir<br />
Rationalisierungseffekte. Das Vereinfachen, Standardisieren<br />
und Komprimieren von Abwicklungsak-
tivitäten kommt einerseits unseren Kunden zugute<br />
und untermauert andererseits unsere nach Rentabilitätskriterien<br />
zu steuernde Geschäftsstrategie. Wir<br />
verfolgen diese Zielsetzung daher in allen<br />
Geschäftsarten/Produkten und sämtlichen Kundensegmenten.<br />
1.1.2003: Echteinsatz der VertriebsServiceCenter (VSC)<br />
Die operative Abwicklung komplexer nicht standardisierter Privatfinanzierungen<br />
und aller Geschäftskundenfinanzierungen wurde<br />
2003 an vier VSC-Standorten in Österreich zusammengefasst.<br />
1.1.2003: Roll-out für den Dienstleistungsbereich (DLB)<br />
Der DLB hat Ende 2003 bereits rd. 260 Vertriebseinheiten (Gesamt-<br />
Wien plus Teile Niederösterreichs) mit Back-office-Tätigkeiten wie<br />
z.B. der Abwicklung bzgl. Konto, Veranlagungen, Konsumfinanzierungen<br />
unterstützt. Pro Monat wurden gegen Jahresende etwa<br />
160.000 Geschäftsfälle abgewickelt.<br />
Vorteilseffekte:<br />
� mehr Kapazität für die Kundenbetreuung am Point of Sale<br />
� einheitliche, hohe Qualitätstandards für Geschäftsprozesse<br />
� Skaleneffekte: In den VSC kam es 2003 zu einer Halbierung der<br />
Durchlaufzeiten bei der Erstellung komplexer Privat- und<br />
Geschäftskundenkredite bei gleichzeitig gestiegener Kreditproduktion<br />
bei nahezu unverändertem Personalstand<br />
Multi-Channel-Strategie<br />
Im Rahmen unseres Vertriebswege-Mix haben wir in<br />
den vergangenen Jahren für unsere Kunden die<br />
räumlichen und zeitlichen Zugriffsmöglichkeiten auf<br />
unsere Leistungen stetig erweitert. Aufbauend auf<br />
unserem Filialnetz (371 Filialen per Ende 2003), <strong>das</strong><br />
unverändert <strong>das</strong> Fundament und die Drehscheibe<br />
der Kundenverbindung darstellt, haben wir unsere<br />
alternativen Vertriebswege ausgebaut.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus wird <strong>das</strong> Filialgeschäft durch eine<br />
Internet-Plattform sowie durch <strong>das</strong> leistungsstarke<br />
Call-Center der Tochtergesellschaft DATA AUSTRIA<br />
ergänzt, die unseren Kunden alle wesentlichen<br />
Dienstleistungen und Transaktionsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
Von Jahr zu Jahr gewinnt in unserem Vertriebswege-Mix<br />
die Kooperation mit Vertriebspartnern an<br />
Gewicht, vor allem hinsichtlich der Neukunden- und<br />
Finanzierungsakquisition. Diese ermöglicht uns eine<br />
rasche und effiziente Expansion in der Fläche, vor<br />
allem in den westlichen Bundesländern. Im Jahr<br />
2003 haben wir 16 neue „FinanceCenters“<br />
eröffnet. In diesen<br />
arbeiten Top-Partner in einer Art Vertriebspartner und<br />
Franchise-System unseres Toch- FinanceCenters ermöglichen<br />
terunternehmens BA-CA Finanz-<br />
Expansion in der Fläche<br />
service. Zusammen mit den<br />
FinanceCenters (FC) erhalten unsere Kunden beratungsintensive,<br />
qualitative Finanzdienstleitungen<br />
rund um Finanzierungs-, Veranlagungs- und Vorsorgethemen.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus arbeiten FC häufig<br />
intensiv mit Wirtschaftstreuhändern und anderen<br />
Experten zusammen. Der Kunde wird hier zu Finanzieren,<br />
Veranlagen, Vorsorgen umfassend beraten.<br />
Das Zusammenspiel von Filialen und mobilem Vertrieb<br />
hat sich bestens bewährt. Mittlerweile unterstützen<br />
rd. 120 mobile Berater der Tochtergesellschaft<br />
BA-CA Finanzservice und 1500 externen Vertriebspartner<br />
mit dem kompletten Serviceangebot<br />
unserer Bank <strong>das</strong> Kundengeschäft.<br />
Effiziente Verkaufsprozesse<br />
Zur Stärkung des Kontaktes zwischen dem Kundenbetreuer<br />
und seinen Kunden trägt seit 2003 im Privatkundensegment<br />
ein neuer Verkaufsprozess bei.<br />
Erstmals kam dieser bei unserer Verkaufs- und Beratungsoffensive<br />
Herbst 2003 zum Einsatz. Spezielle,<br />
auf den Bedarf des einzelnen<br />
Kunden eingehende Verkaufshinweise<br />
und begleitende zentral Im Bankensektor neuartiges<br />
gesteuerte Mailings unterstützen Kampagne-Management<br />
den Kundenbetreuer, seinen Kunden<br />
bei aktuellen Verkaufsaktionen die am besten<br />
geeigneten Produkte zu offerieren. Bei unserer Verkaufs-<br />
und Beratungsoffensive Herbst 2003 haben<br />
wir rd. 400.000 Kunden, bezogen auf ihre individuelle<br />
Bedarfsstruktur und identifiziert nach Aktivitätsmerkmalen<br />
und Kaufneigung, <strong>über</strong> Finanzierungsbzw.<br />
Veranlagungs- oder Vorsorgeprodukte per<br />
Direkt Mail angesprochen. Die Kundenbetreuer<br />
Privatkunden<br />
61
wurden bei den anschließenden persönlichen<br />
Gesprächen sowie in der Nachbearbeitung von<br />
einem neuen Abwicklungs- und Erfassungstool und<br />
vom Call Center der Data Austria unterstützt.<br />
Sowohl die Ergebnisse der Marktforschung als auch<br />
die erfreulichen Abschlussquoten belegen die positive<br />
Resonanz der Kunden auf diesen aktiven Verkaufs-<br />
und Beratungsansatz.<br />
Gleichzeitig sichert die kontinuierliche Beobachtung<br />
der Termin-, Kontakt- sowie Abschlussquoten eine<br />
zeitnahe Steuerung des Erfolges. Ein regionales Coaching<br />
der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter fördert ein „Lernen<br />
Laufendes Erfolgs-Tracking<br />
als Selbstkontrolle akzeptiert<br />
von den Besten“. Auch bei diesem<br />
Ansatz geht es um ein<br />
„sowohl – als auch“, nämlich eine Qualitäts- und Leistungssteigerung<br />
für den Kunden bei gleichzeitiger<br />
Anhebung der Effizienz unserer Verkaufsprozesse.<br />
Betreuungsansatz/<br />
Zielgruppenmarketing<br />
Die Bank Austria Creditanstalt AG hat als fokussierte<br />
Universalbank eine exzellente Position in Ostösterreich/Zentralraum<br />
Wien sowie signifikante<br />
Wachstumspotenziale in den Bundesländern. Im<br />
Geschäftsfeld Privatkunden betrug unser Kundenanteil<br />
2003 österreichweit unverändert rd. 18 %, in<br />
Wien etwa 54 %. Angesichts der herausragenden<br />
Marktstellung läuft die Marktoffensive in Wien darauf<br />
hinaus, bestehende Geschäftsbeziehungen <strong>über</strong><br />
Cross-Selling auf sämtliche finanziellen Bedürfnisse<br />
auszudehnen. In den Bundesländern haben wir<br />
unsere Initiative fortgesetzt, durch Wachstum in den<br />
strategischen Zielgruppen – gehobene und vermögende<br />
Privatkunden sowie Freie Berufe – den Kundenanteil<br />
bis 2005 weiter zu steigern.<br />
Unser Betreuungskonzept ist entsprechend den<br />
Kunden-/Geschäftssegmenten differenziert gestaltet.<br />
Abgestuft nach Kundenbedürfnis und Rentabilität<br />
verfolgen wir sowohl einen standardisierten als<br />
auch einen individuellen Betreuungsansatz. Beim<br />
Zusammentreffen betrieblicher und privater Kundenbedürfnisse<br />
obliegt es dem Betreuer, <strong>das</strong> Leistungsangebot<br />
zu koordinieren.<br />
62 Privatkunden<br />
Kundenbindung<br />
2003 haben wir unsere Instrumente zur Kundenbindung<br />
verfeinert. Der „Club Suxess“, mit dem bankeigene<br />
Kontoleistungen durch bankfremde Mehrwertleistungen<br />
ergänzt werden, wird 2004 u.a. verstärkt<br />
zur Profilierung in der heftig umworbenen<br />
Zielgruppe Studenten eingesetzt.<br />
Eine Sonderstellung im Marktsegment Top-Kunden<br />
nimmt unser InvestorsCircle ein, der als Relaunch<br />
des ehemaligen AktionärsClub Bank Austria seit Juli<br />
2003 erfolgreich Bestandteil des Customer Relationship<br />
Managements in dieser Zielgruppe ist. Dieses<br />
exklusive Kundenbindungsinstrument bietet Kultur-<br />
und Fachveranstaltungen sowie eine Reihe von<br />
Vorteilen aus Kooperationsvereinbarungen.<br />
Bei Gewerbe- und Geschäftskunden stand die<br />
Potenzialausschöpfung durch Cross-Selling-Aktivitäten<br />
im Vordergrund. Sowohl die betriebliche Seite<br />
als auch der Unternehmer als Privatperson wurden<br />
im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise<br />
durch zentrale und dezentrale Aktivitäten angesprochen.<br />
In den Ballungszentren profitiert der Kunde<br />
durch die Betreuung in eigenen Betreuungscentern<br />
für Geschäftskunden und Freie Berufe (Kompetenzzentren)<br />
auch außerhalb der Filialöffnungszeiten<br />
von der Know-how-Bündelung.<br />
Ein Schwerpunkt lag und liegt auf der Betreuung von<br />
Jungunternehmern, um den Kundennachwuchs bei<br />
den Geschäftskunden zu sichern. Jungunternehmer<br />
finden in der BA-CA auf Unternehmensgründungen<br />
spezialisierte Kundenbetreuer und eigene Produkte<br />
sowie ein Dienstleistungspaket mit Vergünstigungen<br />
für die ersten beiden Jahre der unternehmerischen<br />
Tätigkeit. Mit dem Startpaket zur Existenzgründung<br />
haben wir uns verstärkt den Jungunternehmern in<br />
der Gruppe der Freien Berufe zugewandt.<br />
Als wichtigem Kundensegment zur nachhaltigen<br />
Absicherung der Marktanteile galt 2003 unsere Aufmerksamkeit<br />
ebenso Jugendlichen und Studenten.<br />
Wir sind in dieser Altersgruppe sehr stark vertreten.<br />
Der Kundenanteil bei den Jugendlichen blieb stabil,<br />
bei starkem regionalen Ost-Westgefälle. Unsere Submarke<br />
MegaCard für Jugendliche ist fest etabliert.
Produkte<br />
24h B@nking/Neue Medien<br />
Fixer Bestandteil unserer Multi-Channel-Strategie ist<br />
die Einbindung unserer Internet-Plattform in <strong>das</strong><br />
Tagesgeschäft. 2003 ist die Zahl unserer OnlineB@nking-Kunden<br />
weiter auf mehr als 400.000<br />
gestiegen. Jedes Monat kommen ca. 5.000 neue<br />
Kunden hinzu. Pro Monat tätigen<br />
diese Kunden durchschnittlich<br />
www.ba-ca.com<br />
500.000 Überweisungen in einer<br />
Gesamthöhe von rund 400 Mio €<br />
<strong>über</strong> <strong>das</strong> Internet. Immer mehr Kunden wickeln<br />
auch ihre Wertpapiertransaktionen auf diesem Weg<br />
ab, so<strong>das</strong>s wir im vorigen Jahr monatlich rund<br />
5.500 WP-Orders <strong>über</strong> OnlineTr@der und Discount-<br />
Broker, die Bestandteil des OnlineB@nking-Service<br />
sind, verzeichneten. Auch unsere WAP- und SMS-<br />
Funktionalitäten werden von Jahr zu Jahr stärker<br />
genutzt.<br />
Seit Dezember stellt die Bank Austria Creditanstalt<br />
ausgewählten Großkunden via Internet „Closed<br />
User Group“- Microsites zur Verfügung. Eine Microsite<br />
entspricht einer Miniaturausgabe<br />
der BA-CA-Website und<br />
Via Internet zu den Mitarbei- bietet den Großkunden und ihren<br />
tern von Großkunden<br />
Mitarbeitern eine Übersicht <strong>über</strong><br />
ausgewählte BA-CA-Produkte<br />
und -Dienstleistungen. Ausschließlich Mitarbeiter<br />
dieser Firmen haben in deren Intranet/Extranet<br />
Zugang auf diese Microsites und können so erstmals<br />
ihre Sonderkonditionen direkt im Internet abfragen.<br />
Vorreiter war als erster Nutzer die Stadt Wien.<br />
Deren rund 10.000 Mitarbeiter können seit Dezember<br />
ihre Bankgeschäfte auch im Internet abwickeln.<br />
Weitere Großkunden werden mit ihren Mitarbeitern<br />
2004 ebenfalls diesen Service aufgreifen.<br />
Kontodienstleistungen und Karten<br />
Bereits rd. 507.000 Kontoinhaber haben Ende 2003<br />
<strong>das</strong> umfasssende Leistungsangebot der zur Fusion<br />
im Sommer 2002 eingeführten neuen ErfolgsKontoprodukte<br />
genützt. Per Ende 2003 hatte die Bank<br />
Austria Creditanstalt rd. 585.000 Kreditkarten an<br />
ihre Kunden ausgegeben. Die VISA Classic Card –<br />
als eine der vorrangig angebotenen Kreditkarten –<br />
nimmt hierbei mit rd. 70 % den größten Anteil ein.<br />
Die übrigen 30 % setzen sich aus Diners Club- und<br />
Master Card-Kunden zusammen.<br />
Unsere mehrheitliche Tochter VISA-SERVICE Kreditkarten<br />
AG konnte mit <strong>über</strong> 943.000 VISA-Karteninhabern<br />
und mehr als 89.000 Akzeptanzstellen im<br />
Jahr 2003 einen Gesamtumsatz in der Höhe von 3,4<br />
Mrd € (+ 5 %) erzielen, wobei 2,6 Mrd € (+ 6 %) bei<br />
österreichischen Händlern umgesetzt wurden. Über<br />
8.000 neue Vertragspartner konnten – unter anderem<br />
in den Branchen Hotellerie und Gastronomie,<br />
Bekleidung, Bauen und Wohnen, Telekommunikation,<br />
aber auch bei der LKW-Mautabrechnung mit<br />
der ASFINAG – gewonnen werden. Damit VISA-Karteninhaber<br />
auch im Internet Waren und Dienstleistungen<br />
sicher bestellen und mit Kreditkarte bezahlen<br />
können, wurde von VISA-AUSTRIA im November<br />
2003 der neue Standard „Verified by VISA“ (basierend<br />
auf der 3-D Secure-Technologie) eingeführt.<br />
Privatfinanzierungen wachsen<br />
stärker als der Markt<br />
Die Bank Austria Creditanstalt kann bei Privatfinanzierungen<br />
in Österreich auf ein <strong>über</strong>aus erfolgreiches<br />
Jahr 2003 zurückblicken. Dieser Erfolg zeigt<br />
sich nicht nur im Vergleich mit unserer Jahresproduktion<br />
2002, sondern auch mit dem Gesamtmarkt,<br />
demgegen<strong>über</strong> wir 2003 deutlich stärker gewachsen<br />
sind. Wir haben von Monat zu Monat Marktanteile<br />
dazu gewonnen. Bei den Krediten an Private<br />
(Euro und Fremdwährung) sind wir mit einem Plus<br />
von 7,1% fast doppelt so stark gewachsen wie der<br />
Gesamtmarkt (+3,6 %). Motor dieser Entwicklung<br />
war unsere Finanzierungskampagne im Frühjahr<br />
2003 mit dem zentralen Thema „FlexiblerKredit“.<br />
Die Kernbotschaften waren: Flexibilität in der Ratenzahlung,<br />
im Rückzahlungsbeginn, in der Laufzeit, in<br />
der Kredithöhe und im Beratungs- sowie Betreuungsangebot.<br />
Als <strong>über</strong>aus ansprechender Werbeträger<br />
erwies sich die Comic-Familie Barbapapa.<br />
Der „FlexibleKredit“ erfreute sich einer sehr starken<br />
Nachfrage und brachte ausgezeichnete Verkaufserfolge.<br />
Gezeigt hat sich dies auch in den Ergebnissen<br />
Privatkunden<br />
63
aus den Kundenmailings zu dieser Kampagne. Wir<br />
erzielten eine Quote von 7 % an Kreditabschlüssen<br />
gegen<strong>über</strong> durchschnittlich ca. 1% im Finanzdienstwesen<br />
allgemein.<br />
Die Werbeschaltungen brachen ebenfalls alle Rekorde.<br />
Die Anzeige und der Werbespot wurden jeweils<br />
als werbestärkste Werbemittel des Monats März<br />
2003 gekürt, der TV-Spot erreichte einen Impactwert<br />
von 41%, womit die üblichen Bankwerbespots<br />
mit ihrem halb so hohen Wert weit zurückgelassen<br />
werden konnten.<br />
Es hat sich gezeigt, <strong>das</strong>s Kunden flexible Finanzierungen,<br />
die sich Lebenssituationen anpassen, sehr<br />
schätzen. Bei Konsumfinanzierungen erzielten wir<br />
im März 2003 gegen<strong>über</strong> dem<br />
Vergleichsmonat 2002 einen<br />
Flexible Finanzierungen je<br />
nach Lebenssituationen<br />
Zuwachs von 45 % bei Neuabschlüssen,<br />
im April waren es<br />
sogar mehr als 48 %. Bei den Bau- und Wohnfinanzierungen<br />
stieg <strong>das</strong> Plus nach 28 % im März sogar<br />
auf mehr als 64 % im April.<br />
Kredite an Private (EUR und FW) wachsen <strong>über</strong> dem Markt<br />
Bestands- /Marktentwicklung in %<br />
Markt<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
64 Privatkunden<br />
in %<br />
108<br />
107<br />
106<br />
105<br />
104<br />
103<br />
102<br />
101<br />
100<br />
99<br />
98<br />
J<br />
03<br />
Besonders erfreulich war, <strong>das</strong>s dieser Verkaufserfolg<br />
nach Ende der Kampagne mit April 2003 nicht nur<br />
kontinuierlich anhielt, sondern dynamisch zulegte.<br />
Im Mai belief sich die Steigerung des Akquisitionsvolumens<br />
bei Privatfinanzierungen auf 70 %; einen<br />
in absoluten Zahlen gemessenen Rekordwert beim<br />
Neuvolumen gab es mit ca. 325 Mio € im Juli. Eine<br />
weitere Verkaufsoffensive im Herbst 2003 führte im<br />
Privatfinanzierungsgeschäft zu weiteren Rekordergebnissen,<br />
nämlich einem Plus von 76 % beim<br />
Akquisitionsvolumen im September und von 73 %<br />
im November, jeweils bezogen auf den Vergleichswert<br />
2002.<br />
Bei den Geschäftskunden konnten wir die Akquisitionsvolumina<br />
gegen<strong>über</strong> dem Jahr 2002 ebenfalls<br />
massiv steigern. Die Steigerungsrate betrug durchschnittlich<br />
59,3 %.<br />
Auf Grundlage dieses herausragenden Zuwachses<br />
im Neugeschäft <strong>über</strong>traf <strong>das</strong> Bestandsvolumen für<br />
Finanzierungen im Segment Privat- und Geschäftskunden<br />
zum Jahresende 2003 den Vergleichswert<br />
2002 trotz der hohen Tilgungsvolumina um 6,1%.<br />
107<br />
104<br />
F M A M J J A S O N D
Veranlagungen aus einer Hand<br />
2003 haben wir die Produktverantwortung für <strong>das</strong><br />
gesamte Spektrum der Veranlagungen, vom Sparbuch<br />
<strong>über</strong> Wertpapier-Direktanlage und Fonds bis<br />
zu Versicherungsprodukten, also von Margenprodukten<br />
bis zu Provisionsdienstleistungen, unter einheitliche<br />
Leitung gestellt. Dies macht es einfacher,<br />
auch in dieser Produktsparte<br />
gesamthaft auf die Veranla-<br />
Ganzheitlicher Ansatz im<br />
Veranlagungsgeschäft gungsbedürfnisse des Kunden<br />
einzugehen, <strong>das</strong> heißt, nicht einzelne<br />
Produkte, Produktgruppenoder<br />
gar Wertpapiere zu verkaufen, sondern <strong>das</strong><br />
Gesamtportefeuille des Kunden bezogen auf seine<br />
individuellen Bedürfnisse – vom Transaktions-, Vorsichts-<br />
bis zum Vorsorgemotiv – in den Vordergrund<br />
zu stellen.<br />
Durch Vorauswahl und Strukturierung einer abgestimmten<br />
Produktpalette sowie die Bereitstellung<br />
der dazugehörigen Informations- und Beratungskomponenten<br />
soll einerseits Überinformation vermieden<br />
(Komplexität reduziert) werden. Andererseits<br />
sollen trotz der damit verbundenen Typisierung<br />
und Standardisierung ausreichend Freiheitsgrade für<br />
verschiedene Anlageziele und -stile gelassen werden.<br />
Auch bankintern soll schädliche interne Konkurrenz<br />
(„Kannibalisierung“) verschiedener Produkte,<br />
z.B. Sparbuch versus Fonds, damit ausgeschlossen<br />
werden.<br />
2003 haben wir in zwei Kampagnen Sparen und<br />
Veranlagen zum Thema gemacht. Bei der Erfolgs-<br />
Spar-Kampagne im Frühsommer haben wir ein klares<br />
Signal in Richtung sicheres und ertragreiches<br />
Sparen und Veranlagen gesetzt. Kampagnenprodukte<br />
waren <strong>das</strong> attraktiv verzinste KapitalSparbuch,<br />
mündelsichere Pfandbriefe sowie die WohnbauAnleihen.<br />
Die BA-CA konnte damit ihre Position<br />
bei den Spareinlagen festigen und bei den WohnbauAnleihen<br />
weiter ausbauen. In der erwähnten<br />
Herbst-Offensive wurden umfangreiche Tilgungen<br />
bei Rentenpapieren zum Anlass für ganzheitliche<br />
Beratung anhand eines komprimierten Katalogs von<br />
Ersatzinvestitionen genommen.<br />
Spareinlagen<br />
Das Spareinlagen-Volumen gesamt wurde 2003<br />
kontinuierlich gesteigert, wozu maßgeblich die BA-<br />
CA ErfolgsCard wie auch <strong>das</strong> KapitalSparbuch mit<br />
seinen verschiedenen Laufzeiten beitrugen.<br />
Wie bereits in den Jahren davor haben wir mehrmals<br />
im Jahresverlauf ein BA-CA „Aktions-Kapital-<br />
Sparbuch“ mit besonderem Zinssatz angeboten, <strong>das</strong><br />
von den Kunden gut aufgenommen wurde.<br />
Unvermindert stark gefragt war unsere elektronische<br />
Form des Sparens <strong>über</strong> die ErfolgsCard, was<br />
sich in einem Zuwachs um 7,8 % bzw. 31.285 neuen<br />
ErfolgsCard-Konten per Ende 2003 niederschlug.<br />
Zum Weltspartag haben wir unsere Sparbuchreihe<br />
„Künstlerserie“ mit dem österreichischen Künstler<br />
Alfred Hrdlicka fortgeführt.<br />
2003 schlossen unsere Kunden mit unseren Kooperationspartnern<br />
Bausparkasse Wüstenrot und<br />
sBausparkasse rund 88.000 neue Bausparverträge<br />
ab, um 15,7 % mehr als im Vorjahr.<br />
Eigene Emissionen/Wohnbaubank/<br />
Immobilien-Wertpapiere<br />
2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />
Spareinlagen insgesamt in Mio € 16.827 16.155 672 4,2 %<br />
Hiervon ErfolgsCard in Mio € 2.669 1.960 709 36,2 %<br />
ErfolgsCard/Anzahl 432.217 400.932 31.285 7,8 %<br />
Hiervon Kapitalsparbuch in Mio € 5.417 4.877 540 11,1%<br />
Im Jahr 2003 erlebten die konservativen Wertpapierprodukte<br />
einen weiteren Aufschwung. Verzinsliche<br />
Wertpapiere sind bei den Kunden wieder sehr<br />
beliebt. Wir haben 42 Emissionen (inklusive Privatplatzierungen)<br />
mit einem Volumen von 831 Mio €<br />
(exkl. Wohnbaubank AG) platziert. Vor allem Pfandbriefe<br />
und öffentliche Pfandbriefe konnten wieder<br />
verstärkt positioniert werden.<br />
Auch unsere traditionellen KESt-begünstigten Emissionen<br />
der Wohnbaubank AG wurden stark nachgefragt.<br />
Mit einem Absatz von 627 Mio € (insbesondere<br />
auch in Form vom BA-CA WohnbankPlan)<br />
haben wir unsere Marktführerschaft gesichert.<br />
Privatkunden<br />
65
Die CA Immobilien Aktie kann auf ein erfolgreiches<br />
Jahr 2003 zurückblicken. Bei den zwei Kapitalmaßnahmen<br />
der CA Immobilien Anlagen AG im Jahr<br />
2003 konnten im April 36 Mio € und bei jener im<br />
August rund 55 Mio € in Form von Immobilien-Aktien<br />
bei Kunden platziert werden.<br />
Im Dezember 2003 haben wir erfolgreich den Real<br />
Invest Austria eingeführt und damit als erster Anbieter<br />
in Österreich einen Immobilien-Investment-Fonds<br />
aufgelegt,<br />
Guter Start des ersten<br />
nachdem <strong>das</strong> im September<br />
Immobilienfonds<br />
Real Invest Austria 2003 beschlossene Immobilien-<br />
Investmentfondsgesetz erstmals<br />
diese Veranlagungsform ermöglicht hat. Das Portfolio<br />
der Veranlagung in ausschließlich mündelsichere<br />
österreichische Immobilien wurde von den Anlegern<br />
sofort angenommen; binnen einem Monat haben<br />
wir <strong>über</strong> 20 Mio € platziert.<br />
Staatlich geförderte Zukunftsvorsorge<br />
Die beiden staatlich geförderten Vorsorgeprodukte<br />
der BA-CA, der VorsorgePlus-Plan und die VorsorgePlus-Pension<br />
sind seit ihrer Einführung im April<br />
2003 ein voller Erfolg. In insgesamt 3 Schwerpunkten<br />
– bei der Produkteinführung im Frühjahr, im Sommer<br />
und dann im Spätherbst – haben wir unsere Vorsor-<br />
Struktur und Veränderung der Veranlagungen<br />
66 Privatkunden<br />
geprodukte in den Mittelpunkt von Marketing- und<br />
Verkaufsaktivitäten gestellt. Von beiden Vorsorgeprodukten<br />
konnten rund 16.000 Stk. abgesetzt werden.<br />
Beide Produkte erleichtern unseren Kunden zusätzlich<br />
zu anderen garantierten BA-CA-Vorsorge-Produkten<br />
die Schließung ihrer individuellen Pensionslücke.<br />
Vor allem der Absatz unseres Top-Produktes<br />
PensionsManagement – ein exklusives Angebot der<br />
BA-CA – steigt kontinuierlich.<br />
Versicherungen<br />
Ein hoher Anteil der Erträge aus dem Versicherungsgeschäft<br />
konnte mit dem Garantieprodukt „Global-<br />
Garant“ sowie mit der klassischen Lebensversicherung<br />
erzielt werden. Insbesondere die Lebensversicherung<br />
mit laufender Prämie konnte stark gesteigert<br />
werden. Weiters trugen die Produkte Risikoablebensversicherung<br />
und Kontorahmenversicherung<br />
positiv zum Ergebnis bei.<br />
Betriebliche Vorsorge<br />
Einlagen- bzw. Depotbewegungen bei der BA-CA (schließt Wertveränderungen ein)<br />
Mio € Mio €<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
–<br />
Bestand Ende – 600 – 400 –200 0 200 400 600 800<br />
2003: 41,9 Mrd € Bestandsveränderung Ende 2003/Anfang 2002 in Mio €<br />
Gemeinsam mit unserem Partner VBV-Mitarbeitervorsorgekasse<br />
haben wir <strong>das</strong> Produkt Mitarbeitervorsorgekasse<br />
(„Abfertigung Neu“) im Rahmen der<br />
gesetzlichen Änderungen der Abfertigungen erfolgreich<br />
auf dem Markt platziert.<br />
+<br />
Eigene Fonds und Wohnbank<br />
Eigene Emissionen<br />
Fremde Emissionen (Fonds und Renten)<br />
Aktien<br />
Versicherungen & Bausparen<br />
KapitalSparbuch<br />
ErfolgsCard<br />
ErfolgsSparbuch<br />
Sicht- und Termineinlagen
Asset Management<br />
umfasst die Tätigkeit der AMG, der Capital Invest<br />
und der BANKPRIVAT. Von zunehmender Bedeutung<br />
sind die Asset-Management-Aktivitäten im<br />
CEE-Raum, die unter Steuerung der Capital Invest<br />
<strong>über</strong> lokale Einheiten sowie in Kooperation mit den<br />
lokalen Banktöchtern durchgeführt werden.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt hatte per Ende 2003<br />
insgesamt 21,7 Mrd € Assets under Management,<br />
wovon<br />
0,7 Mrd € auf <strong>das</strong> Geschäft in CEE<br />
4,0 Mrd € auf die BANKPRIVAT<br />
15,4 Mrd € auf die Capital Invest in Österreich<br />
1,6 Mrd € auf die AMG entfallen.<br />
21,7 Mrd € Gesamtsumme<br />
2003 war die Nettomittel-Veränderung wieder positiv<br />
mit einem Plus von 452 Mio €. Nach den teilweise<br />
recht deutlichen Zuwächsen in den ersten drei<br />
Quartalen waren im Oktober und Dezember wieder<br />
Abflüsse zu registrieren, eine Entwicklung, die sich<br />
jedoch im Jänner 2004 nicht weiter fortsetzte.<br />
Mit der Reorganisation des Passivgeschäfts geht die<br />
Bedeutung der Asset-Management-Töcher weit<br />
<strong>über</strong> Fondsmanagement und Vermögensverwaltung<br />
hinaus. Erstens sind sie in Österreich führender<br />
Anbieter von Asset-Management-Produkten. Zweitens<br />
haben sie die Aufgabe, <strong>das</strong> Asset-Management<br />
in CEE auf- und auszubauen. Drittens spielen sie<br />
beruhend auf dem Know-how aus dem Portfoliomanagement,<br />
den strukturierten Anlageprodukten<br />
sowie dem Risikomanagement eine wichtige<br />
Rolle bei der Festlegung und konkreten Ausarbeitung<br />
der Wertpapierstrategie und Emissionspolitik.<br />
Viertens, schließlich, unterstützen sie die Kundenbetreuung<br />
im Wertpapiergeschäft.<br />
Die neue Wertpapierstrategie der BA-CA geht von<br />
dem Grundsatz aus, <strong>das</strong>s der Kunde mit seinen<br />
Bedürfnissen an erster Stelle steht und nicht ein „zu<br />
vertreibendes Produkt“, <strong>das</strong> unter allen Umständen<br />
an den Mann gebracht werden soll. Die Produkte<br />
müssen vielmehr die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
der Kunden ausreichend abdecken, dem Qualitätsanspruch<br />
des Hauses genügen und natürlich auch<br />
eine entsprechende Profitabilität erlauben.<br />
Aufgabe der Produktion ist es, Komplexität für den<br />
Vertrieb zu reduzieren. Aus der enormen Vielzahl<br />
von Veranlagungsprodukten destilliert die Produktion<br />
die interessanten und relevanten heraus und<br />
stellt sie der Kundenbetreuung in Form einer <strong>über</strong>schaubaren<br />
Produktpalette zur Verfügung. Für den<br />
Vertrieb ist es dabei wichtig, <strong>das</strong>s er die gesamte<br />
Passivseite aus einer Hand zur Verfügung gestellt<br />
bekommt, in Form einer Botschaft, die in sich selbst<br />
schlüssig ist. Deshalb ergänzt die neuen WP-Strategie<br />
die Produktpalette – im Sinne einer Gesamtstrategie<br />
– mit der entsprechenden Beratungs- und<br />
Informationskomponente.<br />
AMG (Asset Management GmbH)<br />
Bei den CI MasterFonds erreichte <strong>das</strong> ausstehende<br />
Volumen 626 Mio € (+11%), wobei sich insbesonders<br />
die im Sept. 2001 aufgelegten Regionen-Dachfonds<br />
sehr gut entwickelt haben. Die von der AMG<br />
gemanagten Dachfonds konnten, wie auch schon in<br />
den Vorjahren, bei den jährlich von der Zeitschrift<br />
Option im Oktober verliehenen Dachfonds-Awards<br />
wiederum fünf Auszeichnungen entgegennehmen<br />
und auch in den von S&P Funds Services (Micropal)<br />
vorgenommenen „Starratings“ finden sich alle CI<br />
MasterFonds wieder.<br />
Auch <strong>das</strong> Produkt FundAdvisory konnte erfolgreich<br />
lanciert werden; die ersten Verträge sind abgeschlossen.<br />
Mit FundAdvisory bieten wir institutionellen<br />
Kunden (Banken und Versicherungen) beim<br />
Fondseinkauf wesentliche Erleichterungen in Bezug<br />
auf Research, Abwicklungstechnik und Preiskalkül.<br />
Bei Spezialprodukten war – wie schon im Jahr 2002<br />
– eine verstärkte Nachfrage nach kapitalgarantierten<br />
Produkten zu registrieren. 2003 konnte bei privaten<br />
und institutionellen Kunden ein Emissionsvolumen<br />
von insgesamt 1.457,8 Mio € platziert werden.<br />
Davon entfallen auf BA-CA-Emissionen 830,8<br />
Mio € (strukturierte Produkte: 155,1 Mio €) und auf<br />
BA-CA Wohnbaubank-Anleihen 627,0 Mio €.<br />
Zunehmend wichtig werden die Steuerungs- und<br />
Supportinputs, die die AMG für die BA-CA erbringt.<br />
Im Berichtsjahr 2003 ging es dabei z.B. um die<br />
Unterstützung bei großen Vertriebsschwerpunkten<br />
Privatkunden<br />
67
der BA-CA („Verkaufs- und Beratungsoffensive<br />
Herbst 2003“ sowie (Werbe-)Schwerpunkt „Wiederveranlagung“<br />
im Jänner 2004). In beiden Fällen<br />
hat die AMG der BA-CA wichtige konzeptive und<br />
operative Inputs für die Ausgestaltung der Verkaufskampagnen<br />
zur Verfügung gestellt. Diese<br />
Steuerungsfunktion der AMG<br />
wird in Zukunft noch wichtiger<br />
Vertriebsunterstützung im<br />
werden, nicht zuletzt vor dem<br />
Wertpapiergeschäft<br />
Hintergrund jener aufbauorganisatorischen<br />
Änderungen in der BA-CA, die im<br />
Herbst 2003 zur Übertragung der meisten Aufgaben<br />
des WP-Marketing- und Vertriebssupports an<br />
die AMG geführt haben.<br />
Ein anderes Beispiel für diesen Support ist die Einführung<br />
von GEOS, eines neuen EDV-Systems für<br />
die Wertpapierabwicklung, <strong>das</strong> im „straight through<br />
processing“ den Handel mit Wertpapieren an bis zu<br />
50 Börsen ermöglichen wird (siehe Kapitel Organisation/IT).<br />
Die AMG hat für <strong>das</strong> Projekt eine Reihe<br />
von Mitarbeitern für leitende Funktionen abgestellt,<br />
damit dieses plangemäß zum Ende des 1. Quartals<br />
2004 operativ wird.<br />
Das Ergebnis vor Steuern der AMG war 2003 besser<br />
als geplant und nur leicht unter Vorjahr.<br />
Nettomittelveränderung bei Capital Invest und AMG<br />
Käufe minus Verkäufe, bereinigt um Doppelzählungen<br />
68 Privatkunden<br />
Mio €<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
–50<br />
–100<br />
–150<br />
J<br />
02<br />
Capital Invest<br />
Die Assets under Management der Capital Invest<br />
beliefen sich Ende 2003 auf 16,1 Mrd € (Österreich<br />
und CEE). Die Capital Invest hält in Österreich einen<br />
Marktanteil von 15,3 %. Die Capital Invest konnte<br />
den Provisions<strong>über</strong>schuss um 18 % erhöhen und ein<br />
Ergebnis vor Steuern deutlich <strong>über</strong> Vorjahr erzielen.<br />
2003 brachte den lange erwarteten Aufschwung an<br />
den Aktienbörsen und war auch ein sehr positives<br />
Jahr für Anleihen. Der wiederkehrende Optimismus<br />
zeigt sich auch in der Entwicklung der Nettomittelveränderung,<br />
die sich bei der Capital Invest auf<br />
491,03 Mio € belief (gegen<strong>über</strong> 13,0 Mio € im Vorjahr).<br />
Große Nachfrage herrschte, wie bereits in den vergangenen<br />
Jahren, nach Garantieprodukten. 2003<br />
wurden daher vier neue Tranchen des erfolgreichen<br />
Capital Invest Garantie Basket begeben und ein<br />
Volumen von fast 100 Mio € platziert. Insgesamt<br />
sind in dieser seit Ende 2001 bestehenden Produktserie<br />
bereits rund 190 Mio € veranlagt.<br />
Aber auch auf der Aktienseite belebte sich <strong>das</strong><br />
Interesse. So hat die schon seit einiger Zeit bestehende<br />
starke Nachfrage nach dem Capital Invest<br />
F M A M J J A S O N D J<br />
03<br />
Tendenz (doppelt geglättet)<br />
F M A M<br />
J J A S O N D J<br />
04
Austria Stock weiter angehalten. Der Fonds konnte<br />
2003 mit einer Performance von +35,9 % bereits<br />
zum 14. Mal in Folge besser abschneiden als die<br />
Benchmark (ATX Prime). Das ist auch international<br />
gesehen ein einzigartiger Rekord. Aber auch<br />
Nischenprodukte wie der Capital Invest Russia Stock<br />
haben eine sehr gute Performance gezeigt (2003: +<br />
43,8 %), was die Expertise der Capital Invest bei<br />
Veranlagungen in Osteuropa unterstreicht. Insgesamt<br />
konnte der Großteil der Capital Invest Aktienfonds<br />
<strong>das</strong> Jahr 2003 mit deutlich zweistelligen Performanceziffern<br />
abschließen.<br />
Ein Beweis für die langfristige Qualität der Capital<br />
Invest Fonds ist die Tatsache, <strong>das</strong>s 12 Publikumsfonds<br />
der Capital Invest <strong>über</strong> ein Ranking von 4<br />
oder 5 Sternen bei der international<br />
renommierten Agentur Stan-<br />
Publikumsfonds mit<br />
dard & Poor's verfügen (Stichtag<br />
Top-Ranking<br />
30.12.2003).<br />
Im Jahr 2004 werden aus Anlass der EU-Osterweiterung<br />
die bestehenden und sehr erfolgreichen Osteuropa-Fonds<br />
der Capital Invest weiter in den Fokus<br />
der Aktivitäten gerückt. Dar<strong>über</strong> hinaus ist für Frühjahr<br />
2004 die Emission eines völlig neuartigen Osteuropa-Fonds<br />
geplant.<br />
Region CEE<br />
Das Geschäft der Capital Invest in der Region CEE<br />
entwickelt sich weiterhin sehr positiv. Die Capital<br />
Invest ist entweder direkt oder <strong>über</strong> Tochtergesellschaften<br />
in acht CEE-Ländern vertreten (Polen,<br />
Ungarn, Rumänien, Kroatien, Tschechien, Slowakei,<br />
Slowenien, Bulgarien). Sie ist somit die österreichische<br />
Kapitalanlagegesellschaft mit der weitesten<br />
Verbreitung im CEE-Raum. Die Entwicklung des<br />
Multi-Channel-Sales-Konzeptes wird weiter vorangetrieben.<br />
In den meisten Ländern wird bereits <strong>das</strong><br />
gesamte Kundensegment, von Retailkunden bis zu<br />
Pensionskassen, von Portfoliokunden bis zu öffentlich-rechtlichen<br />
Institutionellen, abgedeckt.<br />
Eine länderweise Darstellung ergibt folgendes Bild:<br />
Anteil an den gesamten AuM in Prozent<br />
Ungarn 51,2 %<br />
Polen 27,7 %<br />
Tschechien 14,8 %<br />
Kroatien 3,1%<br />
Slowakei 2,3 %<br />
Slowenien 0,9 %<br />
Im Gegensatz zu den entwickelten Märkten wie<br />
Österreich und Westeuropa sind im CEE-Raum die<br />
Rahmenbedingungen für <strong>das</strong> Asset-Management<br />
sehr unterschiedlich und teilweise auch erst im Aufbau<br />
begriffen, was eine flexible Vorgangsweise<br />
erforderlich macht. Dennoch sind wir <strong>über</strong>zeugt,<br />
<strong>das</strong>s in den mittel- und osteuropäischen Märkten,<br />
die sich noch in einem Entwicklungsprozess befinden,<br />
ein bedeutendes Potenzial steckt, <strong>das</strong> wir in<br />
der nächsten Zukunft verstärkt nutzen wollen.<br />
Insbesondere erwarten wir uns durch die EU-Erweiterung<br />
in den betreffenden Märkten eine deutliche<br />
Belebung unseres Geschäftes, da regulatorische<br />
Beschränkungen entfallen und damit der Knowhow-Transfer<br />
und wechselseitige Produktnutzungen<br />
erleichtert werden. Die Pionierrolle<br />
der BA-CA auch in diesem<br />
EU-Beitritte fördern Aufbau<br />
Geschäftsfeld wird daher Früchte<br />
des Fondsgeschäfts in CEE<br />
tragen. 2003 hat die Capital<br />
Invest in Rumänien als erstes ausländisches<br />
Unternehmen am Markt eine Kapitalanlagegesellschaft<br />
gegründet; in Bulgarien hat sie als<br />
erste österreichische Bank mit dem Vertrieb von<br />
Investmentfonds begonnen.<br />
Neben der Erschließung weiterer Märkte liegen die<br />
Schwerpunkte für 2004 im verstärkten Aufbau von<br />
zusätzlichen Vertriebskanälen im CEE-Raum sowie in<br />
der gezielten Bearbeitung auch des institutionellen<br />
Geschäftes.<br />
Privatkunden<br />
69
BANKPRIVAT<br />
Die BANKPRIVAT konnte als eigenständige Privatbank<br />
der Bank Austria Creditanstalt auch im bewegten<br />
und schwierigen Markt- und Börsenjahr 2003<br />
ihr Wachstum im Top-Kundenbereich fortsetzen und<br />
ihr hochqualitatives Dienstleistungsangebot weiter<br />
ausbauen. Das betreute Kundenvolumen konnte<br />
2003 um 5,4 % gesteigert werden und hat damit<br />
die 4 Milliarden €-Grenze erreicht.<br />
Die BANKPRIVAT erhielt für ihre Leistungen 2003<br />
eine ganz besondere Auszeichnung: Laut einer<br />
Befragung des britischen Finanzmagazins „Euromoney“<br />
wurde sie zur besten Privatbank Österreichs<br />
gewählt. Diesbezüglich punktete sie besonders in<br />
den Bereichen „Diskretion und Sicherheit“, „Relationship<br />
Management“, in der Zielgruppe „High Net<br />
Worth Individuals“ und in der Betreuung internationaler<br />
Kunden. Die offene Produktpolitik und die<br />
Qualität der Vermögensberatung spielten dar<strong>über</strong><br />
hinaus eine wichtige Rolle.<br />
Das Thema der „allumfassenden Vermögensberatung“<br />
stellte auch einen Schwerpunkt in der Kommunikation<br />
im Jahr 2003 dar.<br />
BANKPRIVAT-Kunden erhalten<br />
Umfassende Vermögens-<br />
dabei neben der klassischen Verberatung<br />
für <strong>das</strong> Top-Segment<br />
der BA-CA-Kunden mögensberatung auch Unterstützung<br />
bei Fragen betreffend alternativen<br />
Investitionen wie in Kunst, Antiquitäten,<br />
Immobilien oder Wein. Die BANKPRIVAT greift nach<br />
Bedarf auf ein internationales Expertennetzwerk<br />
zurück und garantiert so höchste Qualität bei allen<br />
Vermögensfragen.<br />
Diese Themen bildeten auch Inhalte für exklusive<br />
BANKPRIVAT-Veranstaltungen. Daneben bot auch<br />
unser Kundenmagazin BANKPRIVAT im Berichtsjahr<br />
exklusive und hochqualitative Informationen zu den<br />
Themen Musikinstrumente, Ausbildung, Designmöbel<br />
und Schmuck.<br />
Mitte des Jahres wurde der BANKPRIVAT-Newsletter<br />
„Börsen und Märkte“ eingeführt, den BANKPRIVAT-<br />
Kunden und ausgewählte Abonnenten jede Woche<br />
per E-Mail erhalten. Der Newsletter beinhaltet eine<br />
Auswahl wichtiger Kennziffern sowie aktuelle Wirt-<br />
70 Privatkunden<br />
schafts-, Börsen- und Unternehmensnachrichten aus<br />
Österreich, Europa, Amerika und Asien. Ein<br />
Wochenkommentar und interessante Produktangebote<br />
runden diese Information ab.<br />
Die Schoellerbank - beste österreichische<br />
Banktradition<br />
Als eine der größten und renommiertesten Privatbanken<br />
Österreichs gehört die Schoellerbank zum<br />
Kerngeschäft der Bank Austria Creditanstalt. Den<br />
Begriff „Privatbank“ hat die Schoellerbank dabei<br />
neu interpretiert: Sie versteht sich nicht als elitäres<br />
Privatinstitut, sondern bietet klassische Privatbank-<br />
Leistungen einer breiteren Klientel an. Dass Qualität<br />
und Umfang der Dienstleistungen höchsten<br />
Ansprüchen gerecht werden, zeigt die jüngste Auszeichnung<br />
vom Dezember 2003: Im Branchen-Spezialreport<br />
2004 „Die Elite der Vermögensverwalter“<br />
(„Die Welt“, „Welt am Sonntag“) wird die Schoellerbank<br />
aus 173 Banken und freien Vermögensverwaltern<br />
des deutschsprachigen Raumes unter die 12<br />
besten Institute gereiht.<br />
Zielkunden der Schoellerbank sind Privatanleger ab<br />
einem Anlagepotenzial von 70.000 € und Firmenkunden<br />
und institutionelle Anleger mit einem Anlagepotenzial<br />
ab 1 Million €. Die Schoellerbank<br />
ist die einzige österreichi-<br />
www.schoellerbank.at<br />
sche Privatbank, die ihre Dienstleistungen<br />
in ganz Österreich anbieten<br />
kann. Sie verfügt <strong>über</strong> 14 Standorte und erfasst<br />
damit einen großen Kreis an anspruchsvollen Anlagekunden.<br />
Die Schoellerbank ist seit jeher eine eigenständige<br />
und erfolgreiche Vollbank, betreut 29.200<br />
Kunden und verwaltet für diese ein Vermögen von<br />
knapp 5 Mrd €.<br />
Die einzigartige Positionierung der Schoellerbank in<br />
Österreich fügt sich in die Strategie der Private Banking-Aktivitäten<br />
der BA-CA-Gruppe in idealer Weise<br />
ein – sie wird außerdem im Rahmen des Marktauftrittes<br />
mit Medienkampagnen, aktiver Pressearbeit,<br />
Kundenveranstaltungen an allen Standorten, einem<br />
Kundenmagazin und einer leistungsfähigen Internet-<br />
Homepage systematisch kommuniziert. Das attraktive<br />
Profil der Schoellerbank zeichnet auch dafür ver-
antwortlich, <strong>das</strong>s immer wieder Kaufangebote von<br />
Interessenten an den Eigentümer Bank Austria Creditanstalt<br />
gerichtet werden.<br />
Zum Kerngeschäft der Schoellerbank zählen: Eine<br />
umfassende Analyse der Wünsche und Ziele ihrer<br />
Kunden, eine leistungsfähige Vermögensverwaltung,<br />
Financial Planning für komplexe Vermögensstrukturen,<br />
individuelle Beratung für Vermögensanlage<br />
und Vorsorge, erfolgreiche Investmentfonds,<br />
innovative Kapital-Garantieprodukte sowie Indexzertifikate.<br />
Qualität und Sicherheit werden auch in<br />
Hinkunft bei allen Anlageempfehlungen an oberster<br />
Stelle stehen. Das bewährte Schoellerbank-Motto<br />
„Investieren statt Spekulieren“ wird weiterhin <strong>das</strong><br />
ideelle Grundgerüst jedes Beratungsgespräches sein.<br />
Privatkunden<br />
71
G&V Firmenkunden Österreich<br />
in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 777 715 62 9 %<br />
Kreditrisiko – 228 – 318 91 – 28 %<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 275 278 – 3 –1%<br />
Handelsergebnis 33 3 30 >100 %<br />
Verwaltungsaufwand – 613 – 527 – 86 16 %<br />
Sonst. betriebl. Erfolg – 6 9 –15<br />
Betriebsergebnis 238 159 79 50 %<br />
Finanzanlageergebnis 5 29 – 23 – 82 %<br />
Abschr. Firmenwert – 3 – 4 1 – 33 %<br />
Saldo übrige Ertr./Aufw. – 5 –1 – 4 >100 %<br />
Ergebnis vor Steuern 235 182 53 29 %<br />
Anteil Gesamtbank 36 % 36 %<br />
ROE vor Steuern 11,6 % 8,3 %<br />
Cost/Income-Ratio 56,8 % 52,5 %<br />
Leistungskennzahlen<br />
Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 2,4 % 2,0 %<br />
Kreditrisiko/Ø RWA 0,7 % 0,9 %<br />
Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss 29,3 % 44,5 %<br />
Ø Risikoaktiva (RWA) 32.641 35.315 – 2.674 – 8 %<br />
Ø gebundenes Eigenkapital 2.024 2.190 –166 – 8 %<br />
Anteil Gesamtbank 40 % 46 %<br />
Strukturkennzahlen<br />
Kundenanteil Kleinbetriebe (Jahresumsatz 1,5 – 7 Mio €) 41%<br />
Kundenanteil Mittelbetriebe (Jahresumsatz 7– 40 Mio €) 64 %<br />
Kundenanteil Großbetriebe (Jahresumsatz >40 Mio €) 81%<br />
Eigene Firmenkunden-Betreuungscenter 46<br />
Anteil am OeKB-Exportkreditvolumen 60 %<br />
Mandatiertes Gesamtvolumen syndizierter Kredite 6,2 Mrd €<br />
davon CEE 73 %<br />
davon Österreich 27 %<br />
Im Geschäftsfeld „Firmenkunden Österreich“ wird zunächst <strong>das</strong><br />
lokale Firmenkundengeschäft (in sachlicher Abgrenzung) mit den<br />
österreichischen Unternehmen erfasst, auch wenn die Kundenbetreuung<br />
segment<strong>über</strong>greifend organisiert ist. Das lokale und internationale<br />
Geschäft mit Immobilienkunden und internationalen<br />
Großunternehmen zählt ebenfalls dazu. Nach dem „Prinzip der<br />
buchenden Stelle“ fällt ein Teil des internationalen Firmenkundengeschäfts<br />
in dieses Segment, der andere in <strong>das</strong> Geschäftsfeld CEE.<br />
Der Leasing-Teilkonzern, der u.a. ein umfangreiches Cross-border-<br />
Leasing betreibt, <strong>das</strong> nicht mehr eindeutig regional zugeordnet<br />
werden kann, fällt nach dem Grundsatz der schwerpunktmäßigen<br />
Zuordnung ebenfalls in dieses Geschäftsfeld.<br />
72 Firmenkunden<br />
Firmenkunden<br />
Geschäftsstruktur Firmenkunden Österreich<br />
(BA-CA AG)<br />
Finanzierungen 50,1 Mrd €<br />
Großbetriebe<br />
Anzahl<br />
der Kunden<br />
1.272 27%<br />
Mittelbetriebe 3.384 10%<br />
Kleinbetriebe 6.530 5%<br />
Geschäftskunden 11.470 6%<br />
Bauträger<br />
Konzern-<br />
2.997 12%<br />
beteiligungenVertrags-<br />
450 11%<br />
versicherungen<br />
Ausländische<br />
108 0%<br />
Firmenkunden<br />
Öffentliche Hand,<br />
Nicht-Erwerbs-<br />
Institutionen,<br />
3.328 14%<br />
Stiftungen, Übrige 2.798 15%<br />
Veranlagungen 38,4 Mrd €<br />
Großbetriebe 20%<br />
Mittelbetriebe 5%<br />
Kleinbetriebe 5%<br />
Geschäftskunden 9%<br />
Immobilienkunden<br />
Konzern-<br />
2%<br />
beteiligungen 7%<br />
Ausländische<br />
Firmenkunden 12%<br />
Vertragsversicherungen<br />
19%<br />
Öffentliche Hand,<br />
Nicht-Erwerbs-<br />
Institutionen,<br />
Stiftungen, Übrige 21%
Geschäftsentwicklung 2003<br />
Das Geschäftsfeld Firmenkunden hat <strong>das</strong> Ergebnis<br />
2003 trotz der konjunkturellen Flaute deutlich verbessert<br />
und einen weiteren großen Schritt in Richtung<br />
Zielgrößen unternommen: Das Ergebnis vor<br />
Steuern stieg um 29 % oder 53 Mio € auf 156 Mio €<br />
und die Eigenkapitalrendite (ROE) verbesserte sich<br />
von 8,3 % auf 11,6 %.<br />
Noch höher schätzen wir selbst den dahinter stehenden<br />
qualitativen Fortschritt ein: Die Bank Austria<br />
Creditanstalt hat ihre unbestrittene Führungsposition<br />
im Firmenkundengeschäft vor allem dort ausgebaut,<br />
wohin die Trends weisen:<br />
� Im österreichischen Firmenkundengeschäft konnten<br />
wir – unter anderem durch die RatingBeratung und<br />
die Finanzstrukturanalyse – <strong>das</strong> Bewusstsein dafür<br />
schärfen, <strong>das</strong>s Kapitalmarktinstrumente in der<br />
Unternehmensfinanzierung weiter vordringen. Auch<br />
<strong>das</strong> Tagesgeschäft der Unternehmen – Zinsrisiko-/<br />
Währungs- und Liquditätsmanagement – ist jetzt<br />
<strong>über</strong> standardisierte Produkte und digitale Kommunikation<br />
noch einfacher zu handhaben.<br />
� Im internationalen Firmenkundengeschäft konnten<br />
wir unsere Marktstellung weiter ausbauen, sowohl<br />
bei der Begleitung des Außenhandels (Trade Finance)<br />
als auch bei der Anbahnung und Durchführung<br />
komplexer Corporate-Finance-Transaktionen in<br />
Österreich und CEE. Die europäische Wirtschaft<br />
vernetzt sich zwischen Ost und West, wir stehen<br />
<strong>über</strong>all an ihrer Seite.<br />
� Der Bereich Immobilienfinanzierung und -kunden<br />
hat 2003 in seinem Kernbereich expandiert und die<br />
E-Dienstleistungen und die Veranlagungsseite ausgebaut.<br />
Im Leasing haben wir die Geschäftsbasis<br />
durch Integration neuer Gesellschaften in Österreich<br />
und Tschechien verbreitert. In beiden Sparten<br />
kommt bereits ein wesentlicher Teil des Neugeschäfts<br />
aus den CEE-Ländern.<br />
� Nicht zuletzt haben wir – in eigener Sache – die<br />
Risikostruktur unseres bilanzwirksamen Engagements<br />
weiter verbessert. Die Bank wird dadurch<br />
schlanker und beweglicher.<br />
Kommentar zur G&V<br />
Das operative Ergebnis des Geschäftsfeldes lag 2003<br />
um 50 % oder 79 Mio € höher als im Vorjahr. Es hat<br />
sich <strong>über</strong>wiegend im laufenden Geschäft verbessert.<br />
Die Erstkonsolidierung zusätzlicher Gesellschaften in<br />
den Leasing-Teilkonzern (CAC in Tschechien und der<br />
Slowakei, KFZ-Leasing GmbH sowie LeasFinanz AG in<br />
Österreich) spielt zwar in einzelnen Top-Line-Positionen<br />
eine Rolle, verzerrt <strong>das</strong> Ergbnis aber nur gering.<br />
Die Betriebserträge nach Kreditrisiko stiegen um<br />
180 Mio € oder 27 %. Davon <strong>über</strong>schritt der Zins<strong>über</strong>schuss<br />
<strong>das</strong> Vorjahresniveau deutlich (um<br />
63 Mio € bzw. 9 %, vgl. nebenstehende Tabelle).<br />
Das Nachfrage- und Zinsumfeld wirkte sich darin<br />
unterschiedlich aus: Im Aktivgeschäft nahm der<br />
Nettozinsertrag (auf Ebene der<br />
BA-CA AG) trotz leicht nachge-<br />
Höherer Zins<strong>über</strong>schuss bei<br />
bender Volumina dank etwas<br />
geringeren Risikokosten<br />
höherer Margen zu, worin sich<br />
u.a. die Bemühungen um ein risikogerechteres Pricing<br />
positiv bemerkbar machen. Dagegen konnten<br />
auf der Passivseite etwas mehr Einlagen hereingenommen<br />
werden, vor allem Sichteinlagen angesichts<br />
einer reichlichen Unternehmensliquidität, <strong>das</strong><br />
aber zu leicht niedrigeren Margen. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />
belastet ein Schatteneffekt der bewussten Rückführung<br />
der risikogewichteten Aktiva (um 7,6 %) den<br />
Zins<strong>über</strong>schuss in Gestalt geringerer Erträge aus der<br />
Eigenmittelveranlagung. Nach Bereichen trug insbesonders<br />
<strong>das</strong> Ressort Immobilienfinanzierung und<br />
-kunden (IFK) zum Anstieg des Zins<strong>über</strong>schusses bei<br />
– im Wesentlichen aufgrund der Konditionserhöhungen<br />
des letzten Jahres. Außerdem konnten<br />
einige notleidende Engagements wieder auf zinstragend<br />
umgestellt werden.<br />
Zu gut der Hälfte geht die operative Ergebnisverbesserung<br />
im Firmenkundensegment darauf zurück, <strong>das</strong>s<br />
<strong>das</strong> Kreditrisiko um 29 % auf 228 Mio € reduziert<br />
werden konnte, was die G&V um 65 Mio € entlastete.<br />
Das ist der jahrelang verfolgten Verbesserung des<br />
Risk-Management-Instrumentariums, sicherlich aber<br />
auch dem Ausbleiben von Großinsolvenzen zu danken.<br />
Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko in Prozent<br />
des Zins<strong>über</strong>schusses) konnte von 44,5 % im Vorjahr<br />
Firmenkunden 73
auf 29,3 % 2003 zurückgeführt werden. Gemessen<br />
an den risikogewichteten Aktiva betrug der Kreditrisikoaufwand<br />
aber immer noch 0,70 %.<br />
Der Provisions<strong>über</strong>schuss kam knapp an <strong>das</strong><br />
Vorjahresniveau heran (–1,3 %). Schwächer flossen<br />
die Provisionen aus dem Kreditgeschäft und dem<br />
Auslandszahlungsverkehr inkl. Dokumentengeschäft.<br />
Die Wertpapierprovisionen stiegen hingegen<br />
an, worin sich unter anderem Provisionserlöse für<br />
die Emissionen von Corporate Bonds österreichischer<br />
Unternehmen bemerkbar machten. Auch im Mandatsgeschäft<br />
konnten die Provisionseinnahmen insbesondere<br />
aus der Arrangierung und Syndizierung<br />
von Krediten und strukturellen Finanzierungen<br />
gesteigert werden. Das Handelsergebnis (30 Mio €<br />
nach 3 Mio €) spiegelt technische Buchungen in<br />
Zusammenhang mit kommerziellen Transaktionen<br />
wider (darunter Verkaufsgewinne aus Wertpapieren).<br />
Der Verwaltungsaufwand war 2003 um 16 % höher<br />
als vor einem Jahr, der Anstieg spiegelt aber zu zwei<br />
Dritteln die höhere Restkostenumlage nach dem Tragfähigkeitsprinzip<br />
wider, und ist somit ein Effekt des verbesserten<br />
Ergebnisses vor Overhead. Auf Profit-Center-<br />
Ebene (Firmenkunden BA-CA AG) war er stabil (+1%).<br />
Aufgrund eines niedrigeren Finanzanlageergebnisses<br />
(im Vorjahr waren in dieser Position Verkaufsgewinne<br />
enthalten) kam die Steigerung des<br />
Betriebsergebnisses um 80 Mio € nur gedämpft im<br />
Ergebnis vor Steuern an, <strong>das</strong> somit um 53 Mio €<br />
oder 29 % auf 235 Mio € zunahm.<br />
Der ROE vor Steuern des Geschäftsfeldes Firmenkunden<br />
verbesserte sich von 8,3 % im Vorjahr auf 11,6 %<br />
2003. Dies ist auf die Ergebnissteigerung im Zähler der<br />
Verhältniszahl und zum geringeren Teil auf die Rückführung<br />
des gebundenen Eigenkapitals<br />
im Nenner zurückzuführen,<br />
Kreditrisiko und -portfoliomanagement<br />
steigern ROE<br />
<strong>das</strong> proportional zum Kredit- und<br />
Marktrisikoäquivalent um 7,6 %<br />
gesenkt werden konnte. Sowohl die Verbesserung des<br />
Kreditrisikos als auch die Rückführung der risikotragenden<br />
Aktiva – unabhängig von der Kundenbeziehung<br />
– haben 2003 also einen wesentlichen Beitrag<br />
zum positiven Ergebnistrend geliefert.<br />
74 Firmenkunden<br />
Geschäftsbeschreibung<br />
Die BA-CA betreut rund 11.300 Klein-, Mittel- und<br />
Großbetriebe. Als Klein- und Mittelbetriebe (KMU)<br />
sind österreichische Unternehmen mit einem Jahresumsatz<br />
zwischen 1,5 Mio € und 7 Mio € respektive<br />
zwischen 7 Mio € und 40 Mio € klassifiziert. Im Segment<br />
Kleinbetriebe beträgt der Kundenanteil der<br />
Bank Austria Creditanstalt knapp 40 %, bei Mittelbetrieben<br />
64 %. Bei den Großbetrieben – Unternehmen<br />
mit einem Jahresumsatz <strong>über</strong> 40 Mio € –<br />
beträgt der Kundenanteil sogar 81%. Trotz dieser<br />
herausragenden Marktstellung sehen wir in regionaler<br />
Hinsicht – vor allem in Westösterreich – noch<br />
signifikantes Wachstumspotenzial.<br />
Ein wesentlicher Konkurrenzvorteil bei den österreichischen<br />
Unternehmen ist die unangefochtene<br />
Marktführerschaft der BA-CA im internationalen<br />
Firmenkundengeschäft, sowohl was <strong>das</strong> Produkt-<br />
Know-how betrifft, als auch in Bezug auf den CEE-<br />
Schwerpunkt. Die Produkt- und Dienstleistungspalette<br />
des inländischen Firmenkundengeschäftes reicht von<br />
klassischen Dienstleistungen wie Zahlungsverkehr,<br />
Cash-Management, Zins- und Wechselkursmanagement,<br />
betrieblichen Finanzierungen, Vermögensmanagement<br />
und betrieblicher Vorsorge bis zu kapitalmarktnahen<br />
Themen unter dem Oberbegriff Integrated<br />
Corporate Finance. Exemplarisch kann hier die<br />
RatingBeratung hervorgehoben werden.<br />
Als internationale Bank begleitet die Bank Austria<br />
Creditanstalt – seit jeher – die Kunden ihrer Kernmärkte<br />
mit Dienstleistungen rund um den Außenhandel<br />
an jeden Punkt der Welt.<br />
Bei der internationalen Export-<br />
Als „Best Trade Finance Bank“<br />
und Handelsfinanzierung zählt sie<br />
in A+CEE weltweit an der<br />
zu den Top-Playern der Welt. Die Seite der Kunden<br />
Marktanteile liegen in Österreich<br />
<strong>über</strong> 50 %. Mit unserer Exportoffensive, die wir<br />
2003 gestartet haben und welche die Aktivitäten der<br />
Wirtschaftkammer Österreich begleitet, wollen wir<br />
weitere Neukunden und Marktanteile gewinnen.<br />
Dabei haben wir alle Kundengruppen im Fokus, wir<br />
stellen sowohl die strukturierte Bearbeitung bestehender<br />
Exportkunden als auch die Akquisition<br />
von Kunden mit Exportbezug in den Vordergrund.
Als Antwort auf den Wandel in der Unternehmensfinanzierung<br />
– die Grenzen zwischen Kredit- und<br />
Kapitalmarkt verschwimmen zusehends – haben wir<br />
im ersten Halbjahr 2003 den „Integrated Corporate<br />
Finance“ (ICF)-Ansatz mit einer Vielzahl von Marketingmaßnahmen<br />
bei österreichischen Firmenkunden<br />
thematisiert.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt lag 2003 auf den Kleinund<br />
Mittelbetrieben. Sowohl hinsichtlich der Akquisition<br />
neuer Kunden als auch bei der Aktivierung<br />
ruhender Kundenbeziehungen konnten die gesetzten<br />
Ziele erfüllt werden. Der Verkauf von Treasury-<br />
Dienstleistungen half dabei besonders.<br />
Im Rahmen unserer Herbstoffensive haben wir uns<br />
verstärkt der für Firmenkunden besonders wichtigen<br />
Themen Treasury und Veranlagungspotenzial angenommen.<br />
Damit setzen wir unsere Firmenkunden in<br />
die Lage, ihre Unternehmenserträge abzusichern. Im<br />
Rahmen einer Veranstaltungsserie hatten Kunden<br />
und Nichtkunden Gelegenheit, sich anhand einer<br />
PC-Simulation von Fallbeispielen mit den Schwerpunktthemen<br />
näher zu befassen.<br />
Bei der „Abfertigung Neu“ haben wir mit den<br />
Beitrittsverträgen bei unserem Partner VBV-Mitarbeitervorsorgekasse<br />
einen Spitzenplatz belegt.<br />
Zunehmend gewinnen Übertragungsvereinbarungen<br />
vom alten ins neue System an Bedeutung.<br />
Durch gezielte Vertriebsunterstützung und nachhaltige<br />
Kommunikationsakzente tragen wir diesem<br />
betrieblichen Vorsorgeinstrument Rechnung.<br />
Organisation/Betreuungsansatz<br />
Das gesamte Inlandsgeschäft wird seit Frühjahr<br />
2003 in den 13 Stadt-/Landesdirektionen inkl. Institutionelle<br />
Großkunden in einem gemeinschaftlichen<br />
Verbund von Privat-/Geschäfts- und Firmenkunden<br />
geführt. Die kundennahen Geschäftsfelder sind<br />
zusammengerückt und ebnen den Weg für eine<br />
stärkere Konzentration auf <strong>das</strong> Kundengeschäft.<br />
Cross Selling kann künftig nicht mehr an die Grenzen<br />
der divisionalen Kundensegmentierung stoßen.<br />
Die BA-CA betreut ihre Unternehmenskunden individuell:<br />
Jedem Kunden steht ein Kundenbetreuer<br />
zur Seite, der je nach Bedarf ein Betreuungsteam<br />
koordiniert, welches <strong>das</strong> gesamte Leistungsspektrum<br />
aus Privatkunden- und Firmenkundengeschäft<br />
der gesamten Bankengruppe koordiniert verfügbar<br />
macht.<br />
Ergänzend kann unser Kunde den alternativen Vertriebsweg<br />
des e-Business nutzen. Die stetig steigenden<br />
Verkaufszahlen in dieser Vertriebsschiene zeigen,<br />
<strong>das</strong>s diese Produkte beim Firmenkunden hohe<br />
Akzeptanz finden und gleichzeitig dem internationalen<br />
Trend im Bankgeschäft hin zu noch stärkerer<br />
Automatisierung von standardisierten Geschäftsabläufen<br />
entsprechen.<br />
BusinessNet<br />
Die BA-CA hat ihre Marktführerschaft im E-Business<br />
2003 ausgebaut. BusinessNet, die Ende 2002 eingeführte<br />
Internetplattform für Firmenkunden, wurde<br />
konsequent weiterentwickelt. Mitte des Jahres<br />
2003 wurde <strong>das</strong> Portal multibankenfähig, womit es<br />
unseren Firmenkunden via BusinessNet ermöglicht<br />
wird, von allen österreichischen Banken, die den<br />
Multi Bank Standard unterstützen, Kontoinformationen<br />
abzurufen bzw. Zahlungsverkehrsaufträge an<br />
diese weiterzuleiten. Wichtige Erweiterungen in den<br />
Bereichen Außenhandel, Börse & Märkte sowie die<br />
Integration von E-Rechnung, des Tools für die elektronische<br />
Rechnungsvorlage und Bezahlung, ermöglichen<br />
Unternehmen die erleichterte Abwicklung<br />
ihres Tagesgeschäftes. 2004 erfolgt die Einführung<br />
eines weiteren BusinessNet-Profils, <strong>das</strong> sich verstärkt<br />
an Geschäftskunden richtet. Benutzerfreundlichkeit<br />
und intuitive Bedienerführung bestimmen auch<br />
2004 die Weiterentwicklung.<br />
Integrated Corporate Finance (ICF)<br />
Integrated Corporate Finance (ICF) dominierte im<br />
1. Halbjahr 2003 unsere Marketingmaßnahmen für<br />
inländische Firmenkunden. ICF versteht sich als<br />
Kombination aus bonitätsorientierter Beratung und<br />
individuellen, innovativen und vor allem bedarfsorientierten<br />
Finanzierungslösungen – sowohl für<br />
große als auch für wachstumsorientierte kleine und<br />
mittlere Unternehmen. Als ICF-Basisdienstleistung<br />
wurde die RatingBeratung geschaffen, welche die<br />
Firmenkunden<br />
75
Einflussgrößen auf die Finanzierung(-skosten) und<br />
die Gestaltungsmöglichkeiten transparent macht<br />
und <strong>das</strong> partnerschaftliche Verhältnis zwischen<br />
Unternehmen und Bank festigt.<br />
Mit ICF werden verstärkt alternative Finanzierungsformen<br />
und -lösungen entwickelt und angeboten,<br />
die <strong>über</strong> die klassische Kreditfinanzierung hinausgehen<br />
und auf die strukturelle Weiterentwicklung der<br />
Unternehmen abgestimmt sind. Die Produktpalette<br />
der alternativen Finanzierungsformen<br />
berücksichtigt die spezifi-<br />
Partnerschaftlicher Ansatz<br />
BA-CA RatingBeratung schen Bedürfnisse der jeweiligen<br />
Zielgruppe. Mit zunehmender<br />
Substitution bzw. Ergänzung des klassischen Firmenkredits<br />
durch alternative Finanzierungsformen<br />
resultiert ein immer größerer Anteil der Erträge aus<br />
alternativen Finanzierungen und Dienstleistungen.<br />
Auch 2003 haben wir unsere Bemühungen fortgesetzt,<br />
Kreditkonditionen durchzusetzen, die sich<br />
stärker an der Kundenbonität orientieren. Der Wettbewerb<br />
in Österreich lässt nur eine langsame<br />
Anpassung der Kreditmargen an die im internatio-<br />
Integrated Corporate Finance-Produkte im Lebenszyklus<br />
Fremdkapital<br />
Beratungsprodukte<br />
Eigenkapital<br />
76 Firmenkunden<br />
Gründung<br />
Expansion<br />
ABS/Asset Backed Securities<br />
M&A-Advisory<br />
Rating Advisory<br />
IPO<br />
Strukturierte Finanzierung<br />
Projekt- u. Akquisitionsfinanzierung<br />
Syndizierung<br />
Unternehmensanleihe<br />
BusinessPlanner<br />
Zins- & Währungsrisiko-Management<br />
Leasing<br />
RatingBeratung<br />
Factoring<br />
Gründerfonds<br />
nalen Kapitalmarkt üblichen Credit Spreads zu. Dennoch<br />
wächst <strong>das</strong> Verständnis für die Preisdifferenzierungspolitik<br />
der Banken im Zuge der laufenden<br />
Diskussionen um die Auswirkungen und Effekte von<br />
Basel II, die notwendige Stärkung der Eigenkapitalbasis<br />
österreichischer Unternehmen sowie die Effekte<br />
der Steuerreform für 2004 und 2005 kontinuierlich.<br />
Das belegen die Erfahrungen aus Kundengesprächen<br />
und Marktforschung.<br />
Wir sind davon <strong>über</strong>zeugt, <strong>das</strong>s die Finanzplanung<br />
in Zukunft für jeden nachhaltig erfolgreichen und<br />
bonitätsstarken Mittel- und Großbetrieb unverzichtbar<br />
sein wird. Weiters wird der Bedarf an branchenorientierten,<br />
nach Finanzkennzahlen strukturierten,<br />
Lösungen zunehmen. Finanzierungen<br />
auf Basis einer detaillier-<br />
Verständnis für risikorientierte<br />
ten Cash-Flow-Analyse, der Ein-<br />
Kreditpolitik nimmt zu<br />
satz von international gängigen<br />
Parametern wie Financial Covenants, Vereinbarung<br />
einer bonitätsabhängigen Zinssatzfestlegung sowie<br />
die Sicherung der mittel- bis langfristigen Liquidität<br />
werden zunehmend zu wichtigen Bausteinen der<br />
Finanzierungskultur.<br />
Mezzaninkapital<br />
Gewinnwertpapier<br />
Private Equity<br />
Kapitalmarkt
In den Mittelpunkt sowohl der kommunikations- als<br />
auch vertriebspolitischen Maßnahmen zum Thema<br />
Integrated Corporate Finance wurde im ersten<br />
Schritt die „RatingBeratung der BA-CA“ gestellt.<br />
Mit dieser neuen Dienstleistung<br />
legt die Bank Austria Creditan-<br />
RatingBeratung verschafft<br />
Einblick in <strong>das</strong> Pricing stalt als erste österreichische<br />
Großbank <strong>das</strong> von ihr erstellte<br />
Kundenrating in Beratungsgesprächen offen und<br />
erarbeitet und diskutiert gemeinsam mit dem Kunden<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung der Bonität.<br />
Gleichzeitig stellt die RatingBeratung die optimale<br />
„Basisdienstleistung“ für die Produktpalette der<br />
alternativen Finanzierungsformen dar. Marktforschungsergebnisse,<br />
wonach mehr als 60 % der<br />
befragten Unternehmen bereit und interessiert sind,<br />
eine Ratingberatung in Anspruch zu nehmen, um<br />
mehr <strong>über</strong> die Ratingsystematik, die Einflussfaktoren<br />
und ihr eigenes Rating zu erfahren, untermauerten<br />
diese Strategie.<br />
Umfangreiche interne Schulungen der Kundenbetreuer<br />
gingen diesem Schwerpunkt voraus. Eine Folderserie<br />
zu ausgewählten Produkten gibt dem Kunden<br />
einen Einblick in Integrated Corporate Finance,<br />
Details zur RatingBeratung bis hin zu Factoring,<br />
Gewinnwertpapieren, Leasing, Private Equity und<br />
Zins- und Wechselkurssicherung. Eine Inseratenkampagne,<br />
eine Medienkooperation, Kundenveranstaltungen<br />
in Wien und in einzelnen Bundesländern<br />
sowie ein Impact-starkes Mailing haben die<br />
Kampagne anlässlich der Einführung dieses Produktes<br />
begleitet. Der Slogan lautete: „Mit unserer<br />
RatingBeratung entdecken Sie, was in Ihrem Unternehmen<br />
steckt“. Die erfreuliche Bilanz zu diesem<br />
zukunftsweisenden integrierten Beratungsansatz<br />
lautete Ende 2003: Rund 1500 Rating-Beratungen,<br />
und der Markt ist bei weitem nicht gesättigt. Kunden<br />
fragen diese Dienstleistung aktiv nach, was die<br />
Richtigkeit und <strong>das</strong> Zukunftspotenzial dieses Beratungsansatzes<br />
bestätigt.<br />
Ausblick 2004<br />
Unser zentraler strategischer Ansatz liegt in einer<br />
differenzierten Marktbearbeitung, indem wir <strong>das</strong><br />
Kundensegment der Klein- und Mittelbetriebe forcieren<br />
und die bestehenden Geschäftsbeziehungen<br />
mit Großkunden weiter im Sinn einer partnerschaftlichen<br />
Beziehung intensivieren. Die Marketingstrategie<br />
wird darauf ausgerichtet, unser Image als<br />
innovativer und qualitativ hochwertiger Finanzdienstleister<br />
vom Großkundenbereich auf <strong>das</strong> Segment<br />
der Mittelbetriebe zu <strong>über</strong>tragen.<br />
Der Begleitung unserer Kunden in den CEE-Raum<br />
kommt ebenfalls wachsende Bedeutung zu. Das<br />
Jahr der EU-Erweiterung wird auch für den Vertrieb<br />
in Österreich ein besonderer Aktionsschwerpunkt<br />
sein. 53 % der österreichischen<br />
Mittel- und Großbetriebe ab<br />
Österreichische Unternehmen<br />
7 Mio € Jahresumsatz haben<br />
in CEE stark engagiert<br />
bereits Tochtergesellschaften in<br />
anderen Ländern Europas, 20 %<br />
in den angrenzenden EU-Beitrittsländern. Die neuen<br />
EU-Märkte wollen weitere 11% der österreichischen<br />
Unternehmen in diesem Segment durch<br />
Gründung von Tochtergesellschaften erschließen.<br />
Auch wenn bereits jetzt rund die Hälfte der in CEE<br />
operierenden österreichischen Firmen vom BA-CA-<br />
Niederlassungsnetz vor Ort betreut wird, besteht<br />
noch Potenzial bei der österreichischen Stammkundschaft.<br />
Mit Hilfe von länder<strong>über</strong>greifenden<br />
Service-Standards, Netzwerkprodukten und Informationsmedien<br />
werden die österreichischen Kundenbetreuer<br />
in die Lage versetzt, ihren Kunden die<br />
Leistungskraft des CEE-Bankennetzwerks bereits aus<br />
Österreich heraus anzubieten. Damit soll dem<br />
Wunsch von 72 % der grenz<strong>über</strong>schreitend tätigen<br />
Firmen nach „Betreuung aus einer Hand“ sowohl in<br />
Österreich als auch vor Ort im neuen Europa optimal<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Einen weiteren Fokus werden wir 2004 auf unseren<br />
ergänzenden Vertriebsweg, <strong>das</strong> BusinessNet legen.<br />
Dem Kunden steht damit ein umfassender neuer<br />
Weg zur orts- und zeitunabhängigen Kommunikation<br />
mit der BA-CA zur Verfügung. Die gewonnenen<br />
Firmenkunden<br />
77
Kapazitäten können in die Beratungstätigkeit<br />
fließen. 2004 werden wir auch der Zielgruppe der<br />
Geschäftskunden und Kleinunternehmen den Vertriebsweg<br />
BusinessNet zur Verfügung stellen.<br />
Um Zeit für individuelle Beratung freizumachen und<br />
die Leistungsfähigkeit zu steigern, finden bei der<br />
Produktion, der Abwicklung und beim Verkauf<br />
unserer Leistungen zunehmend an industriellen Vorbildern<br />
orientierte Prozesse Eingang. Ebenso wie im<br />
Privatkundensegment werden wir 2004 den Verkaufsprozess<br />
bei Marketing-Kampagnen im Segment<br />
der Klein- und Mittelbetriebe mit einem systemunterstützten<br />
Verkaufsansatz begleiten und so die<br />
Qualität für unsere Kunden weiter verbessern.<br />
Einen besonderen Stellenwert wird im Jahr 2004 die<br />
verstärkte Vernetzung der Kundenbetreuer der Bank<br />
mit den Kollegen aus den Tochtergesellschaften der<br />
BA-CA haben. Dabei wird der Fokus auf einer Bündelung<br />
unserer Expertise in der Gruppe liegen, mit<br />
dem Ziel der bestmöglichen Problemlösung für<br />
unsere Kunden. So wird es eine engere Kooperation<br />
mit der BA-CA Leasing vor allem im Mobilien- und<br />
Immobilienleasing geben, sowie einen Ausbau der<br />
Zusammenarbeit mit der FactorBank.<br />
78 Firmenkunden<br />
Private Equity<br />
Alternative Finanzierungsinstrumente wie Beteiligungsfinanzierungs-<br />
und Mezzaninkapital ergänzen<br />
zunehmend die klassischen Finanzierungsinstrumente,<br />
wie z.B. Investitionskredite. Die Bank Austria<br />
Creditanstalt stellt als Kernaktionär<br />
(General Partner) von Pri-<br />
Private Equity und Mezzaninvate<br />
Equity und Mezzaninfonds<br />
kapital für österreichische<br />
insgesamt 195 Mio € Fondskapi- Unternehmen<br />
tal für österreichische Unternehmen<br />
zur Verfügung. Der Geschäftsbereich Private<br />
Equity und Mezzaninkapital in Österreich wurde von<br />
der verantwortlichen Tochtergesellschaft BA-CA<br />
Private Equity GmbH im Jahr 2003 erfolgreich<br />
weiterentwickelt.<br />
Über die Gesellschaften EK Mittelstandsfinanzierungs<br />
AG (Fondsvolumen 50 Mio €) und die Gründerfonds<br />
GmbH & Co KEG (Fondsvolumen 16 Mio €)<br />
wird Beteiligungskapital für österreichische kleinund<br />
mittelständische Unternehmungen zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Die Mezzanin Finanzierungs AG, Österreichs erste<br />
Spezialbank auf diesem Gebiet, stellt insgesamt 100<br />
Mio € für die Vergabe nachrangiger Darlehen an<br />
österreichische mittelständische Unternehmen zur<br />
Verfügung.<br />
Im Jahr 2003 wurden durch die drei Fonds zwölf<br />
Investments im Gesamtwert von <strong>über</strong> 17 Mio € getätigt,<br />
womit sich die BA-CA Private Equity Gruppe<br />
einen Marktanteil von ca. 15 % am österreichischen<br />
Markt sichern konnte. Insgesamt sind per Ende<br />
Dezember 2003 rund 60 Mio € in 30 Portfoliogesellschaften<br />
investiert.
Internationales<br />
Firmenkundengeschäft<br />
Internationale Konzerne<br />
Internationale Konzerne erwarten international vernetzte<br />
Finanzdienstleistungen ungeachtet der regionalen<br />
Zuständigkeitsverteilung innerhalb der HVB<br />
Group. Austrian/Central and Eastern European<br />
Desks (A/CEE Desks) an den wichtigsten internationalen<br />
Finanzplätzen fungieren als koordinierende<br />
Drehscheiben für internationale Konzerne aus aller<br />
Welt bei ihren Finanzangelegenheiten in Österreich/Zentral-<br />
und Osteuropa bzw. auch als kompetente<br />
Partner für Unternehmen aus Österreich und<br />
CEE auf diesen Märkten.<br />
Die Aktivitäten der A/CEE Desks laufen in Wien<br />
zusammen und werden von der Einheit A/CEE<br />
Business Development gesteuert. Hier erhalten Kunden<br />
und -betreuer alle notwendigen Informationen,<br />
vom passenden Ansprechpartner für jedes individuelle<br />
Anliegen bis hin zu Markt- und Produktinformationen.<br />
Wir akquirieren und begleiten internationale<br />
Firmenkunden, unterstützen sie in der grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />
Anbotsphase und vermitteln sie<br />
dann an ihr internationales Betreuungs- und<br />
Spezialistenteam.<br />
Die Betreuung von international tätigen Großunternehmen<br />
mit Fokus auf unseren Kernmarkt Österreich/CEE<br />
wird in einer eigenen Einheit koordiniert<br />
und gesteuert. Durch ein einheitliches Relationship<br />
Management und eine gezielte grenz<strong>über</strong>schreitende<br />
Customer-Portfolio-Steuerung wird für diese Kundengruppe,<br />
angepasst an die individuellen Bedürfnisse,<br />
eine optimale Betreuung bei komplexen und<br />
strukturierten Finanzdienstleistungen sowie vernetzten<br />
Lösungen u.a. in den Bereichen Cash-<br />
Management, Treasury und Kapitalmarktprodukte<br />
im gesamten Netzwerk der Bank Austria Creditanstalt<br />
und der HVB Group sichergestellt. Im<br />
<strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 ist es uns auf dieser Basis gelungen,<br />
zahlreiche Geschäftsbeziehungen weiter zu<br />
vertiefen oder und neu zu etablieren. Eine Fülle von<br />
auch international betrachtet respektablen Transaktionen<br />
bestätigt uns auf diesem Weg.<br />
Trade Finance<br />
Ziel der BA-CA ist es, Kunden in Zentral- und<br />
Osteuropa mit Dienstleistungen und Lösungen von<br />
einheitlich hohem Standard zu versorgen und<br />
die Entwicklung länder<strong>über</strong>greifender Netzwerkprodukte<br />
massiv voranzutreiben.<br />
Trade Finance als Anbieter von Lösungen für Kunden,<br />
die grenz<strong>über</strong>schreitend tätig sind, hat den<br />
Auf- und Ausbau von regionalen Trade-Finance-Spezialistenteams<br />
forciert. Somit haben die Experten in<br />
den CEE-Einheiten die Möglichkeit, ihre Kunden in<br />
ihren Heimmärkten in Bezug auf Handelsfinanzierungen<br />
unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten<br />
zu betreuen und gleichzeitig auf <strong>das</strong><br />
umfangreiche Know-how des Kompetenzzentrums<br />
Wien zurückzugreifen.<br />
Dies mit dem Ziel, <strong>das</strong>s jede CEE-Einheit in ihrem<br />
lokalen Markt zu den ersten drei führenden Trade-<br />
Finance-Banken zählt und in CEE<br />
die operativen Trade-Finance-<br />
Best Trade Finance Bank<br />
Erträge in den kommenden drei in CEE and in Austria<br />
Jahren verdreifacht werden. Als<br />
Beweis des Erfolgs auf diesem Weg wurde die BA-<br />
CA vom internationalen Finanzmagazin Global<br />
Finance zur „Best Trade Finance Bank in CEE and in<br />
Austria“ gekürt.<br />
In Österreich gilt es wiederum, die eindeutig führende<br />
Stellung, die Marktanteile von 50 und mehr Prozent<br />
bestätigen, selektiv weiter auszubauen.<br />
Die verstärkte Unterstützung der CEE-Einheiten<br />
durch den 2002 in der Internationalen Export- und<br />
Handelsfinanzierung eingerichteten CEE-Desk zeigte<br />
mit dem Abschluss interessanter Exportkredite<br />
erste Erfolge. So wurden insbesondere Finanzierungen<br />
aus Slowenien nach Russland sowie aus Tschechien<br />
nach Weißrussland unter Deckung der jeweiligen<br />
lokalen Exportkreditversicherungen (slowenische<br />
SID und tschechische EGAP) mit kompetenter<br />
Unterstützung aus Österreich abgeschlossen.<br />
Die strategische Ausrichtung nach Zentral- und Osteuropa<br />
konnte durch den Abschluss zahlreicher<br />
Finanzierungen von Exporten aus Österreich in diese<br />
Firmenkunden<br />
79
Länder untermauert werden. So unterzeichnete<br />
Bank Austria Creditanstalt als Arranger und Agent<br />
eines internationalen Konsortiums ein Finanzierungspaket<br />
für <strong>das</strong> Wasserkraftwerksprojekt Tsankov<br />
Karmak in Bulgarien. Bei der Finanzierung handelt<br />
es sich um <strong>das</strong> erste Projekt von<br />
Österreich, <strong>das</strong> Instrumente aus<br />
Strukturierte Finanzierung<br />
mit Kyoto-Komponente<br />
dem Kyoto-Protokoll einschließt.<br />
Dieser Pilot wurde von den Staaten<br />
Bulgarien und Österreich als Joint Implementation<br />
(„JI“) Project vereinbart. Bei einem JI-Projekt<br />
investiert ein Land in ein emissionsminderndes Projekt<br />
in einem anderen Land. Im Gegenzug erhält <strong>das</strong><br />
erstgenannte Land einen Teil der Emission Reduction<br />
Units (ERU) angerechnet. Die handelbaren Zertifikate<br />
gehen zurück auf die Konferenz von Kyoto<br />
1997, bei der eine Reduktion des Ausstoßes von<br />
Treibhausgasen beschlossen wurde. Die ERU-Zertifikate<br />
werden als Sicherheit eingebracht und ihr Wert<br />
dem Kreditnehmer im Zuge seiner Zahlungen angerechnet.<br />
Die führende Marktposition im Bereich der internationalen<br />
Exportfinanzierung konnte in Österreich<br />
weiterhin behauptet werden. Länderschwerpunkte<br />
für Finanzierungen von österreichischen Exporten<br />
nach Osteuropa waren Rumänien, Bulgarien und<br />
Russland. Das Jahr 2003 war aber auch durch den<br />
Irak-Krieg, durch SARS und die US$-Schwäche gekennzeichnet,<br />
was für zahlreiche Kunden von Trade<br />
Finance nachteilige Effekte mit sich gebracht hat.<br />
Dokumentengeschäft<br />
Im Dokumentengeschäft konnte <strong>das</strong> Ertragsergebnis<br />
auch im Jahr 2003 gesteigert werden. Dies<br />
gelang insbesonders aufgrund der traditionell<br />
starken Märkte in Asien so wie China und Iran.<br />
Für die nächsten Jahre ist geplant, den hohen<br />
Abwicklungsstandard im L/C- und Garantiebereich<br />
durch Ankauf von Software-Lösungen weiter zu verbessern.<br />
Unter den Schlagworten „Straight<br />
Through“ und „vollintegrierter Workflow“ ist <strong>das</strong><br />
Dokumentengeschäft sowohl in Österreich als auch<br />
in den CEE-Ländern fit für die neuen Herausforderungen<br />
(Stichwort EU-Osterweiterung).<br />
80 Firmenkunden<br />
Cash-Management<br />
Im Zuge der Osterweiterung ist die Nachfrage nach<br />
Cash-Management-Services in der Gesamtregion<br />
Zentral- und Osteuropa in den letzten Jahren enorm<br />
gestiegen. Dieses Geschäftsfeld fungiert sehr oft als<br />
„door-opener“ für jene grenz<strong>über</strong>schreitend tätigen<br />
Unternehmen, die in neue Märkte expandieren und<br />
eine lokale Bankverbindung mit hohem Qualitätsanspruch<br />
suchen. Die Bank Austria Creditanstalt bietet<br />
lokalen und internationalen Unternehmen, Banken<br />
und Fondsgesellschaften sowohl State-of-the-art-<br />
Standardlösungen als auch zahlreiche individuell<br />
gestaltbare sowie aus Kunden- und Bankensicht<br />
geschäftsprozessoptimierte Zahlungsverkehrs- und<br />
Cash-Management-Services zur Steuerung liquider<br />
Mittel und zur Effizienzsteigerung von Abwicklungsvorgängen<br />
an.<br />
Um die Vorteile des Bankennetzes der HVB Group<br />
noch besser an unsere Kunden weitergeben zu können,<br />
wurden spezielle Netzwerkprodukte geschaffen,<br />
die konzernweit in einheitlicher<br />
Ausprägung verfügbar sind.<br />
Netzwerkprodukte<br />
Dazu zählen die Zahlungsvertei-<br />
im gesamten A+CEE-Bereich<br />
lerfunktion des MultiCash/Euro- einsetzbar<br />
paKonto ebenso wie <strong>das</strong> <strong>über</strong>regional<br />
einsetzbare Margen-Pooling. Zusätzlich kommt<br />
ab 1. Mai 2004 – zeitgleich mit der EU-Erweiterung<br />
– <strong>das</strong> Netzwerkprodukt „FlashPayment“ auf den<br />
Markt, <strong>das</strong> eine besonders rasche Durchführung von<br />
grenz<strong>über</strong>schreitenden Zahlungen innerhalb des<br />
Bankennetzwerks garantiert.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem HVB Group-<br />
Netzwerk sowie mit anderen internationalen Partnerinstituten<br />
koordiniert die Bank Austria Creditanstalt<br />
Cash-Management-Anfragen und fungiert bei<br />
regionsweiten Projekten als Kompetenzzentrum<br />
(„single-point-of-contact“) für Österreich und<br />
Zentral- und Osteuropa. Innovative Entwicklungen,<br />
hohe Qualitätsstandards sowie transparente Preisgestaltung<br />
ermöglichen größtmögliche Flexibilität<br />
bei der Zusammenstellung bedarfsorientierter, fach<strong>über</strong>greifender<br />
Service-Packages.
Financial Institutions<br />
Grenz<strong>über</strong>schreitende Erfolge werden durch ein<br />
Netzwerk von weltweit <strong>über</strong> 3600 Korrespondenzbanken<br />
ermöglicht; dieses Netzwerk unterstreicht<br />
die bedeutende Stellung, welche die BA-CA in<br />
Österreich und in Zentral- und Osteuropa im Bereich<br />
des internationalen Geschäftes einnimmt.<br />
Die internationale Ausrichtung ist eine Voraussetzung,<br />
um die Kunden von Trade Finance in Österreich<br />
und Zentral- und Osteuropa umfassend<br />
betreuen zu können. Seitens<br />
Financial Institutions, der Einheit<br />
Beratung in Bezug auf<br />
Länder- und Bankrisiken in der Bank Austria Creditanstalt,<br />
die Banken und Souveräne als<br />
Kunden betreut, wird in dem Zusammenhang<br />
besonderer Wert auf kompetente Beratung in<br />
Bezug auf Länder- und Bankrisiken gelegt. Vor dem<br />
Hintergrund der kontinuierlich steigenden Internationalisierung<br />
der Volkswirtschaften Zentral- und<br />
Osteuropas stellt die Unterstützung der Firmenkunden<br />
der Gruppe in Zentral- und Osteuropa einen<br />
Schwerpunkt unserer Tätigkeit dar.<br />
Corporate & Project Finance<br />
Syndication & Loan Markets<br />
Das CEE-Marktumfeld für Corporate & Project<br />
Finance-Produkte hat sich 2003 weiter an westeuropäische<br />
Strukturen und Marktusancen angenähert.<br />
Durch die Kombination aus zentraler Sektorund<br />
Produktexpertise in Wien und lokalem Knowhow<br />
und Kundenbeziehungen der Tochterbanken<br />
vor Ort konnte die BA-CA Gruppe 20 Finanzierungsmandate<br />
gewinnen, obwohl die Konkurrenz<br />
im Zuge der EU-Erweiterung immer härter wird.<br />
Damit konnten wir unsere führende Position in<br />
Zentral- und Osteuropa in der Arrangierung und<br />
Syndizierung von Unternehmens-, Akquisitions- und<br />
Projektfinanzierungen eindrucksvoll ausbauen.<br />
Gemäß der von Thomson Financial erstellten League<br />
Table für Mandate in Zentral- und Osteuropa<br />
(vgl. Tabelle) belegt die HVB Group aufgrund der<br />
von der BA-CA geführten Mandate den Rang 2 und<br />
rangiert damit <strong>das</strong> dritte Jahr in Folge unter den Top-<br />
3-Arrangeuren von Großfinanzierungen in Zentralund<br />
Osteuropa.<br />
Syndizierte Kredite 2003<br />
Eastern Europe Mandated Arrangers<br />
Bank Volumen pro rata<br />
in Mio USD<br />
Marktanteil Deals<br />
1 Citigroup 2.236 11% 23<br />
2 HVB Group/BA-CA 1.440 7 % 26<br />
3 BNP Paribas 1.328 7 % 14<br />
4 WestLB 1.168 6 % 12<br />
5 ABN AMRO 1.077 5 % 13<br />
6 SG 1.071 5 % 13<br />
7 ING 1.057 5 % 16<br />
8 KBC 919 5 % 10<br />
9 Deutsche Bank 819 4 % 12<br />
10 RZB 731 4 % 22<br />
Gesamtsumme 20.251<br />
Quelle: Thomson Financial/Dealogic, January 2004<br />
Die ausgeprägte Mandatskultur erlaubt der BA-CA<br />
eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite durch die<br />
Erwirtschaftung von Provisionserlösen<br />
aus Arrangierungsentgel-<br />
Unter den Top-Arrangeuren,<br />
ten. Die <strong>über</strong>nommenen Under-<br />
nicht zuletzt dank Platziewriting-Positionen<br />
konnten in rungsfähigkeit<br />
allen Fällen entsprechend den<br />
Vorgaben platziert werden, wodurch die BA-CA die<br />
Marktfähigkeit der von ihr arrangierten Transaktionen<br />
eindrucksvoll untermauert.<br />
Besonders hervorzuheben ist die ausgewogene Verteilung<br />
der erzielten Mandate sowohl in regionaler<br />
Hinsicht als auch sektorbezogen, wobei hier neben<br />
den Kernbranchen Telekom sowie Energie, Öl und Utilities<br />
auch im CEE-Wachstumssegment Transportinfrastruktur<br />
bedeutende Transaktionen von der BA-<br />
CA Gruppe arrangiert und erfolgreich im internationalen<br />
Bankenmarkt platziert werden konnten. So<br />
konnten wir im Herbst 2003 als Mandated Lead<br />
Arranger gemeinsam mit vier internationalen Bankpartnern<br />
einen syndizierten Kredit für den führenden<br />
tschechischen Telekomanbieter Cesky Telekom platzieren.<br />
Mit einem Gesamtvolumen von 850 Mio €<br />
stellt diese international viel beachtete Transaktion<br />
den bisher größten Corporate Deal in CEE dar, <strong>das</strong><br />
Finanzierungsmandat konnte gegen stärkste internationale<br />
Konkurrenz gewonnen werden.<br />
Firmenkunden<br />
81
Im Ölsektor konnte die BA-CA 2003 gemeinsam mit<br />
ihren Tochterbanken die wichtigsten CEE-Player in<br />
diesem Sektor (PKN-Polen, MOL-Ungarn, Petrol-<br />
Slowenien) ebenfalls in führender Position als<br />
Mandated Lead Arranger bei deren wesentlichen<br />
großvolumigen Euroloan-Transaktionen begleiten.<br />
Im Transportinfrastrukturbereich konnten wir die<br />
Mandate für die Finanzierung der beiden größten<br />
Flughafenerweiterungsprojekte im CEE-Raum 2003<br />
(Ausbau des Flughafens Prag und des Flughafens<br />
Warschau, mit Projektkosten von jeweils rd. 250 Mio €)<br />
gegen starke lokale und internationale Konkurrenz<br />
gewinnen. Beide Transaktionen sind in der Syndizierung<br />
im europäischen Bankenmarkt auf großes<br />
internationales Interesse gestoßen.<br />
Im Bereich der Finanzierung osteuropäischer Bankinstitute<br />
und öffentlicher Schuldner haben wir eine<br />
Reihe herausragender Mandate <strong>über</strong>nommen und<br />
erfolgreich durchgeführt. Hierzu gehören z.B. die<br />
Finanzierung rumänischer Energieimporte für zwei<br />
staatliche Energiekonzerne und die Platzierung von<br />
drei kroatischen Bankrefinanzierungen. Selbst im<br />
stark umkämpften ungarischen Refinanzierungsmarkt<br />
hat die BA-CA eine 200 Mio €-Finanzierung<br />
für eine der wichtigsten lokalen Geschäftsbanken<br />
(CIB) arrangiert.<br />
Erfreulich ist schließlich die starke Zunahme an<br />
großvolumigen Mandaten im österreichischen Kreditmarkt<br />
(Porsche Holding 800 Mio €, Sappi 500<br />
Mio €, Wienerberger 300 Mio €),<br />
die alle an die BA-CA vergeben<br />
Großvolumige Mandate auch<br />
am österreichischen Markt<br />
wurden (im Falle von Porsche<br />
gemeinsam an die BA-CA und<br />
eine zweite Bank). Unsere Marktführerschaft im<br />
inländischen Firmenkundengeschäft wird auch<br />
durch dieses sehr anspruchsvolle, aber auch ertragreiche<br />
Geschäftsfeld gefestigt.<br />
Die BA-CA hat durch die beschriebenen Leistungen<br />
im Geschäftsfeld Corporate Finance und Public<br />
Sector mittlerweile eine Stellung erreicht, die ihrem<br />
Anspruch, zu den Besten in Österreich und CEE zu<br />
gehören, durchaus entspricht und eine solide Basis<br />
für <strong>das</strong> Nutzen der weiteren Marktchancen in der<br />
Region darstellt.<br />
82 Firmenkunden<br />
Public Sector<br />
Im Kundensegment Public Sector, <strong>das</strong> im Wesentlichen<br />
die Kundengruppen Bund, Länder, Gemeinden<br />
sowie andere öffentlich-rechtliche Körperschaften<br />
umfasst, stand die BA-CA im abgelaufenen <strong>Geschäftsjahr</strong><br />
herausfordernden Rahmenbedingungen<br />
gegen<strong>über</strong>: Zurückhaltende Investitionsbereitschaft<br />
der öffentlichen Hand, agressive Konkurrenz in<br />
einem stagnierenden Markt und daraus resultierender<br />
anhaltender Druck auf die Margen.<br />
Dennoch kann für 2003 eine durchaus zufriedenstellende<br />
Bilanz gezogen werden: Vor allem dank<br />
<strong>über</strong> 200 Neufinanzierungen bei Ländern und Kommunen<br />
im Ausmaß von insgesamt mehr als 430 Mio €<br />
konnten wir – trotz laufend hoher Abreifungen von<br />
Altdarlehen der Republik Österreich – <strong>das</strong> Geschäftsvolumen<br />
in diesem Kundensegment bei <strong>über</strong> 11 Mrd €<br />
halten. Dazu beigetragen haben auch neuentwickelte,<br />
innovative Veranlagungsformen, die vor allem bei<br />
Ländern und kirchlichen Kunden großes Interesse<br />
fanden. Im Ausleihungsgeschäft verstärkt sich vor<br />
dem Hintergrund der zusehends knapperen finanziellen<br />
Spielräume der öffentlichen Investoren der<br />
Trend zu alternativen Finanzierungsprodukten.<br />
Immer öfter zur Diskussion stehen insbesondere<br />
Public Private Partnership-Strukturen (PPP), welche<br />
die öffentlichen Hand durch Einbringung privaten<br />
Kapitals, Know-how und Risiko<strong>über</strong>nahme mehrfach<br />
entlasten sowie eine raschere Realisierung von<br />
Großprojekten ermöglichen. 2003 haben wir an der<br />
Finanzierung des LKW-Mautsystems in Österreich<br />
gearbeitet, <strong>das</strong> demnächst erfolgreich abgeschlossen<br />
werden soll. Diesem ersten großen PPP in Österreich<br />
im strengen Sinn, sollen in naher Zukunft weitere<br />
folgen, wobei <strong>das</strong> Hauptaugenmerk derzeit auf den<br />
Vorbereitungen für <strong>das</strong> 2,4 Mrd €-Projekt Nordautobahn/Wiener<br />
Nordostumfahrung liegt.<br />
Alternative maßgeschneiderte Lösungsansätze bleiben<br />
aber nicht Großprojekten vorbehalten, sondern<br />
werden von uns auch für <strong>das</strong> tägliche Finanzmanagement<br />
von Kommunen und Ländern eingesetzt:<br />
Die Angebotspalette reicht von Neufinanzierungen<br />
und -veranlagungen <strong>über</strong> derivative Optimierungsprodukte<br />
für bestehende Portefeuilles bis hin zu<br />
Zahlungsverkehr und „E-Government“.
Export- und Investitionsfinanzierung<br />
Die Abteilung Export- und Investitionsfinanzierung<br />
konnte die Erlöse gegen<strong>über</strong> den Vorjahren verbessern<br />
und die Stellung der BA-CA als Marktführer bei<br />
Export- und Auslandsbeteiligungsfinanzierungen<br />
weiter ausbauen. Dar<strong>über</strong>hinaus wurde der hohe<br />
Know-how-Vorsprung von der österreichischen<br />
Exportwirtschaft vor allem bei komplexen Finanzierungslösungen<br />
geschätzt.<br />
Auch <strong>das</strong> Thema Produktinnovation stand immer<br />
wieder im Vordergrund. So konnte etwa gemeinsam<br />
mit der AWS (vormals BÜRGES), aufbauend auf dem<br />
bestehenden Gewinnwertpapier<br />
der so genannte Gewinnwertpa-<br />
Produktinnovationen<br />
pierbasket entwickelt und erst-<br />
zur Bündelung und Streuung<br />
von Risiken mals in Österreich auch plaziert<br />
werden, der insbesondere für die<br />
Anleger zu einer wesentlichen Verbesserung der<br />
Risikokomponente (Risikostreuung) bei gleichzeitiger<br />
Absicherung der Ertragsseite bringt. Ein zweiter<br />
Basket (mit weiter verbesserten Risikoeigenschaften)<br />
ist für 2004 bereits geplant. Auch die Entwicklung<br />
von speziellen „Bündelprodukten“ für KMU’s wird<br />
2004 im Mittelpunkt stehen.<br />
Speziell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittene<br />
Forderungsankaufsprogramme wurden<br />
auch im Jahr 2003 wiederum stark nachgefragt. Im<br />
Sinne eines weiter verstärkten Integrated Corporate<br />
Finance-Ansatzes achteten wir besonders darauf,<br />
die Vorteile aus den Produkten der Abteilung mit<br />
anderen Produkten und Dienstleistungen des Konzerns<br />
zu vernetzen, um unseren Kunden einen für<br />
sie messbaren Mehrwert aus der Zusammenarbeit<br />
mit der Bank Austria Creditanstalt zu bieten.<br />
CA IB Corporate Finance<br />
Die CA IB Corporate Finance, die innerhalb der HVB<br />
Group für strategische Unternehmensberatung in<br />
Zentral- und Osteuropa sowie in Österreich verantwortlich<br />
ist, konnte ihr operatives Ergebnis weiter<br />
steigern. Verantwortlich dafür waren vor allem zahlreiche<br />
Erfolge im Bereich der Aktienemissionen, insbesondere<br />
in Österreich und in Polen. Solide Ergebnisse<br />
brachte auch die Mergers- und Acquisitions-<br />
Beratung in der gesamten Region. Das Transaktionsvolumen<br />
wurde erneut gesteigert, mit <strong>über</strong> 2,5 Mrd €<br />
wurde ein neuer Rekord erzielt.<br />
Bei drei der vier großen Emissionen des Jahres an<br />
der Wiener Börse war die CA IB als Bookrunner und<br />
Lead-Manager tätig, was die starke Marktposition<br />
im Equity Capital Markets-Geschäft erneut belegte.<br />
Das Secondary Public Offering<br />
von Andritz mit einem Volumen<br />
Emissionen an der Wiener<br />
von 139 Mio € war der erfolgrei-<br />
und Warschauer Börse<br />
che Auftakt für eine Reihe von<br />
Emissionen an der Wiener Börse. Kurz darauf folgte<br />
<strong>das</strong> 960 Mio € IPO der Bank Austria Creditanstalt,<br />
eine der größten europäischen Neuemissionen,<br />
welche die CA IB als Joint Global Coordinator und<br />
Joint Global Bookrunner anführte.<br />
Sehr erfolgreich verlief auch <strong>das</strong> SPO von Böhler-<br />
Uddeholm in Höhe von 133 Mio €. Polen war der<br />
aktivste Emissions-Markt innerhalb Zentral- und Osteuropas.<br />
Zwei IPOs, nämlich Impel und Hoop, die<br />
von der CA IB platziert wurden, brachen eine mehrjährige<br />
Emissionsflaute an der Warschauer Börse.<br />
Die erfolgreiche Einführung der Bank Austria<br />
Creditanstalt-Aktie im Rahmen eines Dual Listings<br />
im vierten Quartal verlieh dem Markt zusätzlichen<br />
Aufschwung.<br />
In den zentraleuropäischen Kernmärkten hielt die<br />
CA IB ihren Marktanteil stabil. Die klassische Übernahme-Beratung<br />
wurde durch zusätzliche Services<br />
wie Bewertungen und Restrukturierungen erweitert.<br />
Unter den abgeschlossenen Mandaten waren wieder<br />
zahlreiche grenz<strong>über</strong>schreitende Mandate: Den<br />
führenden polnischen Softwarehersteller, Prokom,<br />
beriet die CA IB bei der Übernahme des tschechi-<br />
Firmenkunden<br />
83
schen IT-Systemhauses PVT, die polnische Hotelgruppe<br />
Orbis nahm die Dienstleistungen der CA IB<br />
bei der Übernahme einer Hotelkette von der französischen<br />
Accor-Gruppe in<br />
Anspruch und Heidelberg<br />
Grenz<strong>über</strong>schreitende<br />
Cement vergrößerte seinen<br />
M&A-Beratung<br />
Anteil am bosnischen Zementproduzenten<br />
Kakanj. In Österreich war die CA IB als<br />
Berater von Wienerberger bei der Übernahme einer<br />
kontrollierenden Mehrheit des Dachziegelbereiches<br />
der belgischen Koramic Gruppe tätig. Ein weiterer<br />
volumsmäßig großer Deal war die Privatisierung<br />
eines litauischen Elektrizitätsunternehmens. Daneben<br />
wickelte die CA IB zahlreiche Beratungen im<br />
Auftrag der eigenen Gruppe ab, darunter die Übernahme<br />
der Central profit bank in Sarajewo.<br />
Mit der Erschließung neuer Märkte gewinnt die CA<br />
IB zusätzliches Potenzial. Die erst kurz zuvor aufgenommene<br />
Beratungstätigkeit in Russland wurde<br />
vom ersten Erfolg gekrönt, als die amerikanische<br />
MCT (Indigo) eine Reihe von russischen Mobiltelefon-Gesellschaften<br />
an Mobile<br />
TeleSystems (MTS), den führen-<br />
Berater für weltweite<br />
CEE-Dispositionen den russischen Anbieter von<br />
Mobiltelefonie mit Notiz an der<br />
New Yorker Börse, verkaufte. Namens der aserbaidschanischen<br />
Regierung sucht die CA IB nach Käufern<br />
für die zu privatisierende Kommunikationsbranche.<br />
Dabei geht es um ein Konglomerat an<br />
Unternehmen aus den Bereichen Telekom und<br />
Medien, darunter <strong>das</strong> staatliche Rundfunkmonopol<br />
Aztelekom. Der Mobilfunkanbieter Bakcell konnte<br />
bereits erfolgreich an einen israelischen Investor<br />
verkauft werden. In Usbekistan arbeitet die CA IB<br />
bereits an der Privatisierung des größten Stahlwerkes<br />
des Landes. Im Auftrag der usbekischen Regierung<br />
soll dieses Werk an einen internationalen<br />
Stahlkonzern verkauft werden.<br />
Die Prognosen für <strong>das</strong> neue <strong>Geschäftsjahr</strong> sind ausgesprochen<br />
positiv. 2004 wird den Abschluss einer<br />
Vielzahl von bereits begonnenen Projekten bringen,<br />
sowohl in der Mergers- & Acquisitions-Beratung als<br />
auch bei Equity Capital Markets. In Österreich<br />
rechnen wir ebenso mit Zuwächsen wie in CEE.<br />
84 Firmenkunden<br />
Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />
und Immobilienkunden<br />
Das Ressort Immobilienfinanzierungsgeschäft und<br />
Immobilienkunden (IFK) ist in seiner Konzernfunktion<br />
für <strong>das</strong> großvolumige Immobiliengeschäft<br />
zuständig. Mit einem Finanzierungsvolumen von<br />
rund 8 Mrd € und einem Marktanteil von rund<br />
30 % ist die Bank Austria Creditanstalt Marktführer<br />
in Österreich. Das Finanzierungsvolumen in CEE<br />
beträgt rund 1 Mrd €. Das gesamte IFK-Veranlagungsvolumen<br />
betrug Ende 2003 rund 2,7 Mrd €.<br />
Full Service rund um die Immobilie<br />
� Immobilienfinanzierung<br />
� Consulting<br />
� Portfoliomanagement<br />
� Bewertung<br />
� Verwertung<br />
� Veranlagung<br />
� offene Immobilienfonds (Real Invest)<br />
� geschlossene Immobilienfonds<br />
(MAIL III Prag & Warschau)<br />
2003 hat die BA-CA im Ressort Immobilienfinanzierungsgeschäft<br />
und Immobilienkunden ein ausgezeichnetes<br />
Ergebnis erwirtschaftet. Der Return<br />
on Equity (ROE) im IFK-Kundengeschäft (ohne<br />
Overhead) stieg auf beachtliche 22,7 % nach 15 %<br />
für 2002 und 6,7 % für 2001. Die Cost/Income-<br />
Ratio ohne Overhead konnte mit 27,4 % auf niedrigem<br />
Niveau gehalten werden.<br />
Kommerzielles Immobiliengeschäft<br />
In diesem Kernbereich der Immobilienfinanzierung<br />
haben wir uns weiterhin auf ertragsstarkes Geschäft<br />
mit risikoadäquatem Pricing konzentriert. Bei gleichbleibendem<br />
Geschäftsvolumen konnten wir die Erlöse<br />
(Zinskonditionenbeitrag und Provisionen) um mehr als<br />
15 Mio € gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr steigern. Im Neugeschäft<br />
haben wir Finanzierungsvolumina von <strong>über</strong> 1<br />
Mrd € platziert – davon entfallen rund 250 Mio € auf<br />
CEE, die großteils 2004 ausbezahlt werden. Auch die<br />
Marktoffensive in den westlichen und südlichen Bundesländern<br />
war ein Erfolg. Derzeit befinden sich Projekte<br />
mit einem Volumen von <strong>über</strong> 1,3 Mrd € (davon<br />
0,6 Mrd € in CEE) in Prüfung und Bearbeitung.
Geförderte Immobilienfinanzierung<br />
In diesem Segment ist die BA-CA Marktführer in<br />
Österreich. Nach dem erfolgreichen Jahr 2002<br />
konnten die Darlehenszuzählungen neuerlich um<br />
11% gesteigert und die Erlöse um <strong>über</strong> 10 % verbessert<br />
werden. Im Neugeschäft wurde der erfolgreiche<br />
Kurs der Vorjahre fortgesetzt.<br />
CEE Desk Real Estate<br />
Der Immobilienmarkt in den CEE-Beitrittsländern<br />
war im Jahr 2003 vor allem durch steigende Immobilienpreise<br />
sowie durch weiter leicht fallende bzw.<br />
sich stabilisierende Mietpreise<br />
gekennzeichnet. Insbesondere im<br />
Expansion in CEE und SEE Retailbereich befinden sich jetzt<br />
zügig fortgesetzt<br />
deutlich mehr Projekte in der<br />
Pipeline. Der CEE Desk Real Estate<br />
hat sich in diesem Umfeld um selektive Finanzierungsmöglichkeiten<br />
bemüht, vor allem in derzeit<br />
noch wirtschaftlich weniger entwickelten Städten.<br />
In Südosteuropa sind 2003 insbesondere die Märkte<br />
in Bukarest sowie Belgrad durch eine deutlich<br />
zunehmende Developmenttätigkeit gekennzeichnet.<br />
So warten alleine in Bukarest Projekte mit einem<br />
Gesamtneubauvolumen von ca. 140.000 m2 auf<br />
ihre Verwirklichung.<br />
Finanzierungsvolumen Immobilienkunden A/CEE<br />
Andere 9%<br />
CEE 12%<br />
Gemeinnützige<br />
Wohnbauträger 23%<br />
Gewerbliche<br />
Wohnbauträger 9%<br />
Immobiliendeveloper 17%<br />
Immobilieninvestoren 30%<br />
Im südosteuropäischen Markt wollen wir unsere<br />
Position weiter ausbauen, einerseits <strong>über</strong> ein verstärktes<br />
Angebot bei strukturierten Finanztransaktionen<br />
wie Mortgage Bonds (Pfandbriefe) sowie<br />
spezielle CEE-Fonds und andererseits durch ein<br />
strukturiertes Info-Pooling mit unseren lokalen<br />
Partnern.<br />
Strategische Ausrichtung und Neugeschäft<br />
Durch spezielle Dienstleistungen wollen wir auch die<br />
Veranlagungsseite forcieren. Bei der Finanzierung<br />
soll der Fokus auf die Investmentphasen und auf<br />
länder<strong>über</strong>greifende Portfolios gerichtet sein. Ein<br />
weiterer Schwerpunkt wird die verstärkte Mitwirkung<br />
beim Design von Themenfonds und Spezialfonds<br />
in unseren Kernmärkten sein.<br />
Beteiligungen<br />
Die Immobilien Rating GmbH erstellte 2003 <strong>über</strong><br />
1600 Einzelgutachten für Objekte in ganz Österreich;<br />
sie bewertete und analysierte damit ein<br />
Immobilienvermögen von <strong>über</strong> 4,8 Mrd €.<br />
Die BA CA ImmoTrust GmbH, gegründet im September<br />
2003, ist unser Kompetenzzentrum für<br />
Immobilien-Veranlagung mit Fokus auf Privatkunden<br />
und institutionelle Investoren. Sie verwaltet Assets<br />
Firmenkunden<br />
85
in der Höhe von rund 1,75 Mrd €. Geschäftsschwerpunkte<br />
sind die Entwicklung von Immobilien-<br />
Veranlagungsprodukten und deren Vertrieb. Die<br />
eigens gegründete Bank Austria Creditanstalt Real<br />
Invest KAG hat den ersten offenen Fonds, Real<br />
Invest Austria, nach dem Immobilien-Investmentfondsgesetz<br />
im November 2003 emittiert. Im Mai<br />
2003 beteiligte sich die Bank Austria Creditanstalt<br />
im Wege der BA-CA Immotrust mit 20 % (9,3 Mio €)<br />
an einem auf inländische Wohnimmobilien spezialisierten<br />
Unternehmen, der Citec Immobilieninvestment<br />
AG.<br />
Die BA-CA Wohnbaubank AG emittierte 2003 ein<br />
Rekordvolumen von 630 Mio €. Die Mittel wurden<br />
dem Wohnbau in voller Höhe als zinsgünstige<br />
Finanzierungen zur Verfügung gestellt. Das gesamte<br />
Emissionsvolumen an immobiliennahen Wertpapieren<br />
der BA-CA betrug 2003 ca. 900 Mio €.<br />
Leasing<br />
Österreichs größte Leasing-Gesellschaft konnte ihre<br />
Top-Position im Inland sowie in den Märkten Zentral-<br />
und Osteuropas im Jahr 2003 erneut ausbauen<br />
und setzt damit ihre Wachstumsstrategie der vergangenen<br />
Jahre konsequent fort. Die BA-CA Leasing<br />
Gruppe konnte <strong>das</strong> Neuvolumen im In- und<br />
Ausland um 8 % auf den Rekordwert von 1,87 Mrd €<br />
steigern. Mit einem Neugeschäft von knapp 1,2<br />
Mrd € tragen die ausländischen Tochtergesellschaften<br />
in der Region CEE und SEE bereits zwei Drittel<br />
zum Geschäftsvolumen bei.<br />
Am 17. September 1963 wurde in Österreich die<br />
erste Leasinggesellschaft gegründet. Was damals als<br />
„Österreichische Leasing GmbH“ begann, entwickelte<br />
sich im Laufe der Jahre<br />
zum führenden Leasingkonzern<br />
40 Jahre Leasing in Österreich<br />
in Österreich und CEE, zur heutigen<br />
Bank Austria Creditanstalt Leasing. Mit einem<br />
Gesamt-Marktanteil von rund 22 % und einem<br />
Leasingbestand in Höhe von 5,6 Mrd € ist die<br />
BA-CA Leasing die klare Nummer Eins.<br />
2003 erhöhte die BA-CA Leasing ihr Inlands-Neugeschäft<br />
um 23 % auf 676 Mio €. Besondere Erfolge<br />
verzeichnete der Bereich Kfz-Leasing Inland, konnte<br />
86 Firmenkunden<br />
doch <strong>das</strong> Neugeschäftsvolumen in dieser Sparte um<br />
rund 100 % auf 251 Mio € gesteigert werden. Im<br />
Segment Mobilien-Leasing erzielte die BA-CA Leasing<br />
trotz weiterhin schwieriger wirtschaftlicher<br />
Bedingungen ein Plus von 9 % (inklusive Cross-<br />
Border-Leasing) gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr.<br />
Mit dem Kauf der Leasfinanz AG im Februar 2003<br />
setzte die Bank Austria Creditanstalt Leasing einen<br />
wichtigen strategischen Schritt zum Ausbau ihrer<br />
Position als Leasing-Marktführer in Österreich. Die<br />
Stärken der Leasfinanz liegen im Händlergeschäft<br />
und bei Absatzfinanzierungen. Sie ist spezialisiert<br />
auf die Finanzierung von mobilen Objekten, vor<br />
allem KFZ, EDV und Büroautomation sowie Produktionsanlagen<br />
für Industrie und Gewerbe.<br />
Mit der Neueinführung des Produkts TechRent im<br />
Frühjahr 2003 bewies die BA-CA Leasing einmal<br />
mehr ihre Innovationsstärke. Das flexible IT-Hardware-Leasing<br />
ermöglicht vor allem KMUs, ihr EDV-<br />
Equipment, von Hardware wie Business-PCs, Notebooks<br />
oder Druckern bis hin zu Server-Lösungen<br />
und Großrechnern günstig zu finanzieren.<br />
Seit 1988 wickelt die BA-CA Leasing grenz<strong>über</strong>schreitende<br />
Leasinggeschäfte ab und zählt damit zu<br />
den Pionieren im Leasinggeschäft in Zentral-, Südund<br />
Osteuropa. Erst 1995 folgten die ersten Mitbewerber.<br />
Derzeit verfügt der internationale Leasingkonzern<br />
auf dem Wachstumsmarkt CEE und SEE<br />
<strong>über</strong> <strong>das</strong> größte Leasingnetzwerk in dieser Region.<br />
� Im Juni 2003 hat die BA-CA Leasing ihre Anteile an<br />
den Leasinggesellschaften CAC Leasing a.s. in Tschechien<br />
und CAC Leasing Slovakia a.s. in der Slowakei<br />
auf 100 % aufgestockt. Durch die Akquisition ist die<br />
BA-CA Leasing zum Top Player am tschechischen wie<br />
auch am slowakischen Leasingmarkt aufgestiegen.<br />
� Im August 2003 haben wir eine Tochtergesellschaft<br />
in Bulgarien gegründet. Die Biochim Leasing OOD<br />
mit Sitz in Sofia ist die erste voll operative Leasinggesellschaft<br />
unter den führenden europäischen Leasinggesellschaften<br />
und damit Pionier am bulgarischen<br />
Leasingmarkt. Die jüngste Tochtergesellschaft<br />
ist bereits die zwölfte Auslandsniederlassung der<br />
Leasing Gruppe.
� Mit der Eröffnung je einer Repräsentanz in Serbien<br />
& Montenegro sowie in Bosnien-Herzegowina im<br />
November 2003 deckt die Leasinggruppe die letzten<br />
weißen Flecken auf ihrer Osteuropa-Landkarte ab.<br />
Als Universal-Leasinganbieter ist die BA-CA Leasing<br />
Gruppe nun in allen Ländern mit der kompletten<br />
Finanzdienstleistungspalette vertreten.<br />
Im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 erzielten die ausländischen<br />
Tochtergesellschaften mit rund 35.000 Leasingverträgen<br />
ein Neuvolumen von 1,2 Mrd €. Wesentlich<br />
zu diesem Ergebnis trugen die Bereiche Mobilien-<br />
Leasing mit einer Steigerung von mehr als 21% und<br />
der Bereich KFZ-Leasing mit einem Plus von 8 %<br />
gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr bei.<br />
Wir gehen davon aus, <strong>das</strong>s der Leasing-Markt auch<br />
2004 ein dynamisches Wachstum aufweisen wird.<br />
Selbst in einem reifen Markt wie Österreich meinen<br />
59 % der im Rahmen einer Marktforschungsstudie<br />
befragten Unternehmen und 47 % der Bevölkerung,<br />
<strong>das</strong>s Leasing als Finanzierungsform in Zukunft<br />
an Bedeutung gewinnen wird.<br />
Durch eine enge Vernetzung von Bankvertrieb und<br />
Leasing-Spezialisten soll im Jahr 2004 <strong>das</strong> Produkt<br />
Leasing den Firmen-, Geschäfts- und Privatkunden<br />
Leasing-Neugeschäft 2003: 1,9 Mrd €<br />
der Bank im gesamten Marktgebiet der BA-CA verstärkt<br />
aus einer Hand angeboten werden. Mit dieser<br />
gezielten Kombination aus hoher Beratungsexpertise<br />
für steuer- und bilanzoptimale Leasing-Konstruktionen<br />
und flächenwirksamer Kundennähe des Bankvertriebs<br />
wollen wir die Schlagkraft unseres Produktes<br />
„Leasing“ wesentlich erhöhen und im Verbund<br />
der Gruppe bisher noch brachliegende Geschäftspotenziale<br />
systematisch heben. Für den Kunden<br />
eröffnet sich dadurch ein noch bedarfsgerechteres<br />
„off-balance“ Finanzierungsspektrum mit klarem<br />
Fokus auf <strong>das</strong> finanzierte Objekt. Unsere leasingspezifische<br />
Dienstleistungspalette „rund um <strong>das</strong><br />
finanzierte Asset“ kommt dem Outsourcing-Trend<br />
bei kommerziellen Kunden zusätzlich entgegen –<br />
vom straffen Baumanagement bis zur ausgeklügelten<br />
Steuerung von Fahrzeugflotten. Gebündelte Einkaufspower,<br />
objektspezifisches Verwertungs-Knowhow<br />
und Logistik-Kooperation mit leistungsfähigen<br />
Drittpartnern zählen zu unseren weiteren Erfolgsfaktoren<br />
in allen Leasing-Sparten. Als Finanzierungsform<br />
mit günstiger Risikoquote und verlängerter<br />
Wertschöpfungskette werden wir Leasing forcieren<br />
und unsere Marktposition in diesem Geschäftssegment<br />
in all unseren Kernmärkten im Jahr 2004<br />
wieder kräftig ausbauen.<br />
nach Regionen 100% 100% nach Sparten<br />
Inland 676 Mio € (36,1%)<br />
CEE 956 Mio € (51%)<br />
Andere 241 Mio € (12,9%)<br />
Immobilien 505 Mio € (27,0%)<br />
KFZ-Leasing 862 Mio € (46%)<br />
Mobilien-Leasing 506 Mio € (27%)<br />
Firmenkunden<br />
87
Kennzahlen International Markets<br />
in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 101 127 – 26 – 20 %<br />
Kreditrisiko 0 – 7 7<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 15 8 7 81%<br />
Handelsergebnis 61 132 – 71 – 54 %<br />
Verwaltungsaufwand –125 –165 40 – 24 %<br />
Sonst. betriebl. Erfolg –12 – 3 – 9 >100 %<br />
Betriebsergebnis 40 92 – 52 – 57 %<br />
Finanzanlageergebnis 34 – 2 36<br />
Abschr. Firmenwert – 7 – 27 20 – 75 %<br />
Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 0 – –<br />
Ergebnis vor Steuern 67 64 4 6 %<br />
Anteil Gesamtbank 10 % 13 %<br />
ROE vor Steuern 35,4 % 23,8 %<br />
Cost/Income-Ratio 76,1% 62,5 %<br />
Leistungskennzahlen<br />
Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 3,3 % 2,9 %<br />
Kreditrisiko/Ø RWA 0,0 % 0,2 %<br />
Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss – 0,2 % 5,5 %<br />
Ø Risikoaktiva (RWA) 3.076 4.309 –1.234 – 29 %<br />
Ø gebundenes Eigenkapital 191 267 – 76 – 29 %<br />
Anteil Gesamtbank 4 % 6 %<br />
Das Geschäftsfeld INM umfasst die Finanzmarktaktivitäten der BA-<br />
CA. Dazu zählen die Wiener Handelsteams, einschließlich der CA IB<br />
Securities in London, sowie die Tochtergesellschaften der CA IB in<br />
CEE, die at cost bewertet sind.<br />
INM koordiniert <strong>das</strong> Geld- und Kapitalmarktgeschäft der gesamten<br />
BA-CA unter funktionellen Gesichtspunkten und verantwortet<br />
damit indirekt <strong>das</strong> Handelsergebnis der Bank. Die Handelsabteilungen<br />
der CEE-Töchter unterliegen aber der Verantwortung des lokalen<br />
Vorstands, und deren Ergebnis wird auch dezentral verbucht.<br />
Der Erfolg des Kundengeschäfts (Sales, Treasury-Dienstleistungen,<br />
Provisionen für Corporates Emissionen etc.) wird nach dem Prinzip<br />
der Origination an der kundenverantwortlichen Stelle verbucht, also<br />
beim Firmenkundengeschäft oder bei den CEE-Töchtern.<br />
Abgesehen davon erbringt INM wichtige Vorleistungen für Strukturierungen<br />
(auch für <strong>das</strong> Privatkundengeschäft) und im Sinn eines<br />
Financial Engineering für die gesamte Bank. Der Erfolg des<br />
Asset/Liability Management (darunter Fristentransformation) und<br />
Funding für die BA-CA werden ebenfalls in der G&V des Segments<br />
verbucht.<br />
88 International Markets<br />
International Markets<br />
League Tables<br />
Internationale Anleiheemissionen<br />
Tschechische Krone: Bookrunners of all Bonds – 2003<br />
Lead manager Amount Ck m No of issues Share %<br />
1 Deutsche Bank 6.000,00 8 40,76<br />
2 HVB/BA-CA 3.542,38 4 24,06<br />
3 KBC Bank 2.500,00 2 16,98<br />
4 SG 1.000,00 2 6,79<br />
5 ABN Amro 710,00 2 4,82<br />
6 Erste Bank 500,00 1 3,40<br />
7 Commerzbank 319,50 1 2,17<br />
8 HSBC 150,00 1 1,02<br />
Total eligible issuance<br />
Source: Dealogic<br />
14.721,88 21 100,00<br />
Slowakische Krone: Bookrunners of all Bonds – 2003<br />
Lead manager Amount Sk m No of issues Share %<br />
1 HVB/BA-CA 5.247,76 6 48,18<br />
2 Deutsche Bank 2.991,34 4 27,46<br />
3 KBC Bank 1.100,00 2 10,10<br />
4 Commerzbank 600,00 1 5,51<br />
5 RZB 577,62 2 5,30<br />
6 Dresdner Kleinwort Wasserstein 375,00 1 3,44<br />
Total eligible issuance<br />
Source: Dealogic<br />
10.891,72 13 100,00<br />
Awards<br />
� Global Finance: Best FX-Bank in CEE 2000– 2004<br />
� Risk: Best Bank in Emerging Europe FRAs 2003<br />
� Euromoney: Best Custody in CEE 2003<br />
� Global Finance: Best FX-Bank in Austria
Geschäftsentwicklung 2003<br />
2003 war auf den Finanzmärkten ein Jahr ohne<br />
Euphorie und ohne größere Katastrophen – wie<br />
jedes konjunkturelle Übergangsjahr –, ein Jahr mit<br />
mehrmals wechselnder Erwartungsbildung, <strong>das</strong> einmal<br />
dieses, dann jenes Teilsegment des Handels<br />
begünstigte. Dank unseres breit gestreuten Spektrums<br />
an Handelsaktivitäten konnten wir auch in<br />
diesem Umfeld wieder beinahe an die Performance<br />
der vergangenen Jahre herankommen, die – vor<br />
allem in Bezug auf die Zinsen – von stabileren<br />
Trends gekennzeichnet waren. Wir waren im ersten<br />
Halbjahr weiter auf Rekordkurs, konnten aber die<br />
zeitanteilig deutlich <strong>über</strong> den Erwartungen liegenden<br />
Erträge in einem schwachen dritten und besonders<br />
schwierigen vierten Quartal 2003 per Saldo nur<br />
mehr stabilisieren.<br />
� Bei der Beurteilung der Geschäftsfeldzahlen ist zu<br />
berücksichtigen, <strong>das</strong>s International Markets (INM) in<br />
erster Linie – und unter Wahrung der regionalen aufsichtsrechtlichen<br />
Verantwortungen – <strong>das</strong> gesamte<br />
fachliche Know-how des Geld- und Kapitalmarkthandels<br />
der BA-CA Gruppe bündelt. Die Performance<br />
schlägt sich demnach in mehreren Geschäftsfeldern<br />
nieder: in International Markets selbst, bei<br />
Firmenkunden Österreich und im Segment CEE. Der<br />
Erfolg, an dem die Handelsteams im engen funktionalen<br />
Verbund maßgeblich beteiligt sind, wird daher<br />
auch in den „Querliegern zur Segmentberichterstattung“,<br />
also auch im Handelsergebnis (2003: 220 Mio<br />
€ nach 231 Mio €) und in Teilen des Finanzanlageergebnisses<br />
der Gesamtbank-G&V sichtbar (vgl. Lagebericht).<br />
2003 stieg <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern des<br />
Geschäftsfeldes INM – somit Handels- und Investmentperformance<br />
im engeren Sinn nach Aufwandspositionen<br />
– um 6 % von 64 Mio € auf 67 Mio €.<br />
� 2003 hat <strong>das</strong> Kundengeschäft weiter an Bedeutung<br />
gewonnen. Das liegt an den Sanierungserfolgen<br />
maßgeblicher Weltunternehmen, die ein gutes Corporate<br />
Bond-Jahr bewirkten. Das liegt auch am Vordringen<br />
der Kapitalmarktinstrumente in der Unternehmensfinanzierung.<br />
So konnte wir die Marktanteile<br />
im Rahmen unseres integrierten Ansatzes vor<br />
allem im Emissionsgeschäft deutlich ausbauen. Das<br />
sinkende, schließlich sehr niedrige Zinsniveau und<br />
damit die Zinsänderungsrisiken begünstigten dar<strong>über</strong><br />
hinaus den Verkauf von Treasury-Dienstleistungen<br />
an Unternehmen.<br />
� Im Geld- und Kapitalmarktgeschäft besteht seit der<br />
Öffnung der Märkte vor mehr als einem Jahrzehnt<br />
eine enge Verbindung mit Zentral- und Osteuropa.<br />
Die lokalen INM-Einheiten in CEE sind mittels eines<br />
<strong>über</strong>regionalen Kooperationsmodells an INM Wien<br />
angebunden, wobei <strong>das</strong> INM-Geschäft <strong>über</strong> einheitliche<br />
Steuerungsparameter koordiniert wird. Die Verantwortung<br />
obliegt dem lokalen Vorstand der Banktöchter,<br />
Dabei wird aber auf ein einheitliches Rule<br />
Book geachtet, welches die geschäftlichen Rahmenbedingungen<br />
sowie die entsprechenden Kompetenzen<br />
regelt. Der Limit-Prozess ist durchgängig aufgesetzt.<br />
Auf der Produktseite arbeiten die lokalen Handelsteams<br />
im Sinne eines wechselseitigen Knowhow-<br />
bzw. Kompetenztransfers mit den entsprechenden<br />
Produkteinheiten in Wien eng zusammen.<br />
Das Research publiziert seine Publikationen bereits<br />
seit vielen Jahren in einem einheitlichen Produkt.<br />
� Die Kooperation innerhalb der HVB Group ist sehr<br />
intensiv. Vor allem in den Bereichen Origination und<br />
Syndizierung wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
zum Vorteil der Kunden gepflegt. Dank<br />
innovativer Produktspezialisten, einem schlagkräftigen<br />
Sales-Apparat sowie einem flächendeckenden<br />
Vertriebsnetzwerk verfügen wir im Verbund der HVB<br />
Group <strong>über</strong> jene Platzierungskraft, die für die<br />
Durchführung internationaler Transaktionen entscheidend<br />
ist.<br />
Kommentar zur G&V<br />
Der leichte Anstieg des Ergebnisses vor Steuern des<br />
Geschäftsfeldes ergibt sich in Summe aus einem<br />
Rückgang der Betriebserträge nach Kreditrisiko um<br />
83 Mio € (– 32 %), einem Anstieg des Finanzanlageergebnisses<br />
um 36 Mio € (<strong>das</strong> in diesem<br />
Geschäftsfeld wirtschaftlich zum laufenden Erfolg<br />
zu zählen ist) und aus einer Senkung des Verwaltungsaufwands,<br />
die die G&V um 40 Mio € entlastete,<br />
sowie geringeren Firmenwertabschreibungen<br />
(Beitrag + 20 Mio €).<br />
International Markets<br />
89
Die Entwicklung des Zins<strong>über</strong>schusses, Handelsergebnisses<br />
und Finanzanlageergebnisses sind nur<br />
zusammengenommen sinnvoll interpretierbar, zumal<br />
sich die Performance der Handelssparten jeweils in<br />
allen drei Kategorien niederschlägt. Im Zeitverlauf<br />
wurden die Erträge vor allem durch die abrupte Zinsumkehr<br />
im Juli und Oktober sowie die unerwartete<br />
Schwäche der ungarischen (HFL) und polnischen<br />
(PLN) Währung und Zinsen gedrückt. Deutlich <strong>über</strong><br />
den Erwartungen entwickelten sich Emerging Markets<br />
Investments, Money Markets, sowie dienstleistungsnahe<br />
Bereiche wie Financial Engineering.<br />
Die Produktivitäts- und Rentabilitätssteigerung – <strong>das</strong><br />
heißt einerseits Reduktion des Verwaltungsaufwands<br />
und andererseits geringerer Kapitaleinsatz –<br />
zählen zu den wesentlichen Erfolgspunkten des<br />
Berichtsjahres. Der Headcount war weiterhin leicht<br />
rückläufig, der Verwaltungsaufwand hat um ein<br />
Viertel abgenommen (–16 % unter eigener Verant-<br />
Effizienzsteigerung im Handel<br />
Mio €<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />
2002 2003<br />
Gebundenes Eigenkapital in Mio €<br />
Beschäftigte in Personenjahren<br />
90 International Markets<br />
wortung). Vor allem konnten wir <strong>das</strong> Kredit- und<br />
Marktrisikoäquivalent um 1,2 Mrd € oder 29 %<br />
abbauen. Der ROE vor Steuern konnte auf Geschäftsfeldebene<br />
von 23,8 % auf 35,4 % 2003<br />
gesteigert werden.<br />
Entwicklung nach Marktsegmenten<br />
Zins- und Währungsentwicklung<br />
Geringe wirtschaftliche Aktivität und Disinflationsgefahren,<br />
zeitweise sogar regelrechte Deflationsängste<br />
führten in der ersten Jahreshälfte 2003 zu<br />
Zinssenkungen durch Zentralbanken<br />
und Renditerückgängen an<br />
Volatile Zinsentwicklung<br />
den Anleihenmärkten. Die USspiegelt<br />
wechselnde Kon-<br />
Notenbank Fed reduzierte den junkturerwartungen wider<br />
Leitzinssatz um 0,25 Prozentpunkte<br />
auf 1%, während die EZB den Schlüsselzins<br />
von 2,75 % auf 2,00 % zurücknahm. Die 10-jährige<br />
EUR-Referenzrendite fiel von 4,20 % auf 3,47 %. In<br />
der zweiten Jahreshälfte hellten sich die wirtschaftlichen<br />
Aussichten auf, und die 10-jährige Rendite<br />
schlug einen abrupten Aufwärtstrend ein. Die EZB<br />
und die Fed ließen ihre Leitzinsen unverändert. Bis<br />
zum Jahresende gab die 10-jährige Rendite nach<br />
einer Spitze von 4,50 % wieder auf 4,25 % nach.<br />
Die Volatilität am Rentenmarkt war in der zweiten<br />
Jahreshälfte sogar höher als die des Aktienmarktes.<br />
Auf den Devisenmärkten wertete der US-Dollar<br />
gegen<strong>über</strong> dem Euro (unterbrochen durch starke<br />
Gegenbewegung im Frühjahr) im Ultimovergleich<br />
um 17 % auf 1,2630 ab, gegen<strong>über</strong> dem Yen erst<br />
seit Herbst, im Jahresvergleich 11% auf 106,93 JPY<br />
je USD.<br />
Auch in Zentral- und Osteuropa waren zins- und<br />
währungsseitig massive Schwankungen zu bewältigen.<br />
Zum einen spielte hier eine Rolle, <strong>das</strong>s sich<br />
einige Währungen, an erster Stelle der Polnische<br />
Zloty nicht nur am Euro, sondern zur Bekämpfung<br />
der importierten Inflation auch am US-Dollar orientieren<br />
und dessen Abwertung zum Euro teilweise<br />
mitvollzogen; zum anderen waren hausgemachte<br />
fiskalpolitische Probleme eine der Ursachen für die
Verunsicherung jener Investoren, die auf Zinskonvergenz<br />
gesetzt und im ersten Halbjahr noch kräftig<br />
investiert hatten. Insbesondere Ungarn musste kurzfristig<br />
Zinszugeständnisse machen, um dem Druck<br />
auf den Forint entgegenzuwirken, und hob die Leitzinsen<br />
zweimal auf 7 % an. In Polen war <strong>das</strong> Bild<br />
ähnlich, aber schwächer ausgeprägt.<br />
Aktiv/Passiv-Management<br />
Durch umsichtige Ausnutzung von Marktchancen<br />
und guten Zugang zum Kapitalmarkt haben wir <strong>das</strong><br />
jährliche mittel- bis langfristige Funding-Volumen im<br />
Jahresvergleich mehr als verdoppelt, was zu einer<br />
weiteren Verbesserung der strukturellen Liquiditätsposition<br />
beigetragen hat. Auch die kurzfristige Refinanzierungposition<br />
konnte durch effiziente Nutzung<br />
bestehender liquider Instrumente weiter gestärkt<br />
werden.<br />
Zinsprodukte<br />
Der Ausbau des Vertriebs von Treasury-Produkten<br />
mit einer flächendeckend angebotenen professionellen<br />
Beratung machte sich bezahlt. Ertrags- und<br />
Geschäftszuwächse waren dabei vor allem im<br />
Bereich der derivativen Geschäfte zu verzeichnen.<br />
Österreichische Unternehmen befassen sich eingehender<br />
mit ihren Zins- und Währungsrisiken. Die<br />
innovativen Lösungen, die <strong>das</strong> Treasury Sales der<br />
Bank Austria Creditanstalt zur Absicherung dieser<br />
Risiken anbietet, werden sehr gut<br />
angenommen. Nicht nur passive<br />
Aktives Risikomanagement<br />
Absicherung, auch aktives Risi-<br />
seitens der Kunden nutzt<br />
neue Instrumente komanagement durch <strong>das</strong> Ausnützen<br />
vorteilhafter Zinsbewegungen<br />
wird zunehmend von den Unternehmen<br />
praktiziert. Hierzulande neuartige strukturierte Derivate<br />
wie Quanto Swaps zur Verbesserung des<br />
Zinsergebnisses trafen dabei auf große Nachfrage.<br />
Die Treasury-Dienstleistungen der Bank Austria Creditanstalt<br />
werden mittlerweile auch von zahlreichen<br />
Klein- und mittelständischen Unternehmen angenommen.<br />
Auch im Bereich Immobilien wurden neue<br />
Kunden akquiriert.<br />
Emissionstätigkeit<br />
Die Wiener Börse erlebte neuerlich ein starkes Jahr,<br />
wobei der ATX sogar ein Fünfjahres-Hoch markierte.<br />
Dies wirkte sich auch auf die Emissionstätigkeit<br />
aus, wo ein Rekord-Emissionsvolumen von 2,1 Mrd<br />
€ erzielt wurde. Die Bank Austria<br />
Creditanstalt war gemeinsam mit<br />
BA-CA erste Adresse im Emis-<br />
der CA IB Corporate Finance als<br />
sionsgeschäft mit Corporates<br />
Lead-Manager führend. An drei aus ganz A+CEE<br />
der vier großen Kapitalmarkt-<br />
Transaktionen, nämlich dem Secondary Public Offering<br />
(SPO) von Andritz im Juni (139 Mio €) sowie<br />
dem SPO von Böhler-Uddeholm (33 Mio €) im<br />
Dezember war International Markets in federführender<br />
Position beteiligt, genauso an dem IPO<br />
der Bank Austria Creditanstalt im Juli (960 Mio €)<br />
als Global Coordinator.<br />
Auch am Markt für Unternehmensanleihen wurde<br />
ein Rekord-Emissionsvolumen erzielt. Die Bank Austria<br />
Creditanstalt positionierte sich erfolgreich als<br />
Partner für Unternehmen mit großem Finanzierungsbedarf,<br />
die im Hinblick auf die Eigenkapital-<br />
Richtlinien von Basel II nach Alternativen zum klassischen<br />
Kredit suchen. Die Bank konnte ihren dominanten<br />
Marktanteil ausbauen und führte zahlreiche<br />
große Emissionen durch. Darunter war die größte<br />
österreichische Unternehmensanleihe der jüngeren<br />
Geschichte, nämlich die 750 Mio € Anleihe der Telekom<br />
Austria, die zehnfach <strong>über</strong>zeichnet war. Andere<br />
erfolgreich platzierte Anleihen waren jene der<br />
ÖBB im April (200 Mio €) und der OMV im Juni<br />
(250 Mio €). Weiters begaben wir im Auftrag des<br />
kanadischen Unternehmens Magna Entertainment<br />
(MEC) eine Wandelanleihe mit einem Volumen von<br />
150 Mio US-$. Auf enorme Nachfrage stieß im<br />
Dezember die Umtauschanleihe der BA-CA auf<br />
Wienerberger-Aktien. Unter voller Ausnützung des<br />
Greenshoe konnte <strong>das</strong> Angebot auf 270 Mio €<br />
aufgestockt werden. Im Bereich der Forderungsverbriefung<br />
(Securitisation) konnten wir zwei Mandate<br />
hereinnehmen, wovon eines bereits erfolgreich<br />
abgeschlossen wurde.<br />
International Markets<br />
91
Auch in Zentral- und Osteuropa bewies die Bank<br />
Austria Creditanstalt erneut ihre starke Position am<br />
Bondmarkt. Die Verstärkung der Sales-Aktivitäten<br />
im Fixed Income- und Derivatbereich machte sich in<br />
den internationalen Statistiken (League Tables) positiv<br />
bemerkbar.<br />
In Kroatien laufen gerade zwei Emissionsprogramme,<br />
an denen wir maßgeblich beteiligt sind: In der<br />
Funktion des Dealers beim 500 Mio € EMTN-Programm<br />
der kroatischen Entwicklungsbank<br />
HBOR und als Arran-<br />
Emissionen state of<br />
ger beim 250 Mio € ECP-Pro-<br />
the art in CEE<br />
gramm des Pharmakonzerns Pliva.<br />
In Rumänien trat die Bank<br />
Austria Creditanstalt gemeinsam mit der HVB Bank<br />
Romania als Lead-Manager für eine lokale Anleihe<br />
der Stadt Temesvar und für <strong>das</strong> Bundesland Arad<br />
auf. In Polen war sie an der ersten Securitisation in<br />
der Geschichte des polnischen Kapitalmarktes maßgeblich<br />
beteiligt.<br />
Mit ihrer Beratungsgesellschaft Triple A Advisory<br />
war die Gruppe erfolgreich bei der Erlangung eines<br />
Rating-Beratungsmandates der Regierung von Bosnien<br />
und Herzegowina.<br />
Volatilität auf dem Aktien- und Rentenmarkt<br />
Aktien (Europa)<br />
Bonds EUR-Rendite (zehnjährig)<br />
(aus logarithmierten täglichen Veränderungen<br />
gleitend <strong>über</strong> 60 Tage,<br />
auf Jahresbasis hochgerechnet, geglättet)<br />
92 International Markets<br />
in %<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Mit einem Eigen-Emissionsprogramm im Volumen<br />
von einer Milliarde PLN brachte die Bank Austria<br />
Creditanstalt die größte derartige Transaktion einer<br />
ausländischen Kommerzbank auf den polnischen<br />
Kapitalmarkt. Die Bank BPH trat dabei als Sole<br />
Arranger und Dealer auf.<br />
Die CA IB International Markets in London, die für <strong>das</strong><br />
Aktiengeschäft in Zentral- und Osteuropa verantwortlich<br />
ist, forcierte <strong>das</strong> ertragreiche Options-Geschäft<br />
und zählt nunmehr zu den größten Emittenten dieser<br />
Produkte für die Region. Erfolgreich lief auch <strong>das</strong><br />
Strukturierungsgeschäft an, zu dem unter anderem<br />
die Arrangierung von Management-Beteiligungsprogrammen<br />
für zentral- und osteuropäische Unternehmen<br />
sowie andere Equity-linked Produkte zählen.<br />
Emerging Markets Investments<br />
Der Markt für Emerging Markets Assets wies 2003<br />
ein <strong>über</strong>durchschnittliches Wachstum auf. Emerging<br />
Markets Investments führte die Volumina bei den<br />
ersten Anzeichen des Zinsanstiegs im Juni drastisch<br />
zurück, konnte so Verluste vermeiden und schwenkte<br />
auf eine bewusst konservative Portefeuillestrategie<br />
im zweiten Halbjahr um. Dank dieses gelungenen<br />
Timings konnten wir im Jahresverlauf eine Performance<br />
von 26 % erzielen.<br />
2002 2003 2004
Neu eingeführt haben wir ein High Yield Bond Portefeuille<br />
mit dem Investitionsschwerpunkt auf<br />
Unternehmensanleihen, deren Rating unter dem<br />
Investment Grade liegt. Das Ergebnis des ersten<br />
aktiven Quartals im High-Yield-Handel <strong>über</strong>traf trotz<br />
striktester Einhaltung der bereits sehr eng gesteckten<br />
Risikoparameter die Erwartungen.<br />
Unsere starke Orientierung nach Zentral- und Osteuropa<br />
fand erneut die Anerkennung renommierter<br />
internationaler Fachmedien: Global Finance zeichnete<br />
die Bank Austria Creditanstalt als „Best FX Bank“<br />
für CEE und für Österreich aus, vom Risk Magazine<br />
kam die Ernennung zur „Best Bank in Emerging<br />
Europe FRAs“, <strong>das</strong> Custody erhielt von Euromoney,<br />
GCSC Benchmarks und Global Custodian mehrere<br />
regionale Spitzen-Ratings, und Thomson Extel kürte<br />
die CA IB zum besten Research-Haus für Zentralund<br />
Osteuropa. Dazu kamen zahlreiche länderspezifische<br />
Awards für diverse INM-Aktivitäten.<br />
Ausblick<br />
Stabile Kurserholung am Aktienmarkt – Unsicherheit am Rentenmarkt<br />
Aktien (Europa)<br />
10-jährige EUR-Benchmark-Rendite<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
2004 steht für INM im Zeichen des weiteren Ausbaus<br />
des Kundengeschäfts in Zusammenarbeit der<br />
Produktspezialisten, Sales-Händler und Kundenverantwortlichen.<br />
Dies gilt für österreichische Firmenkunden<br />
ebenso wie für die CEE-Einheiten. Insbesonders<br />
werden wir den Einsatz von Derivaten und<br />
strukturierten Produkten verstärken. Mit diesen –<br />
wertschöpfungsintensiveren – Produkten können<br />
wir stabile Ertragskomponenten aufbauen. Die dazu<br />
notwendigen Kapazitäten haben wir teilweise aus<br />
dem klassischen Handelsgeschäft umgeschichtet.<br />
Ziel ist es, die Erfahrungen aus dem Eigenhandel in<br />
Lösungen für Kunden umzumünzen, und diese <strong>über</strong><br />
einen hochqualifizierten Sales-Apparat zu vertreiben.<br />
Dabei hat die Bank Austria Creditanstalt den<br />
Anspruch, die innovativsten Produkte mit der größtmöglichen<br />
Individualität anzubieten.<br />
5,50<br />
5,25<br />
5,00<br />
4,75<br />
4,50<br />
4,25<br />
4,00<br />
3,75<br />
3,50<br />
3,25<br />
2002 2003 2004<br />
International Markets<br />
93
G&V Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 530 640 –111 –17 %<br />
Kreditrisiko – 90 –101 10 –10 %<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 353 328 26 8 %<br />
Handelsergebnis 66 27 39 >100 %<br />
Verwaltungsaufwand – 690 – 718 29 – 4 %<br />
Sonst. betriebl. Erfolg 6 – 6 12<br />
Betriebsergebnis 175 171 5 3 %<br />
Finanzanlageergebnis 20 23 – 3 –13 %<br />
Abschr. Firmenwert – 42 – 44 2 – 4 %<br />
Saldo übrige Ertr./Aufw. – 2 –1 –1 >100 %<br />
Ergebnis vor Steuern 151 148 3 2 %<br />
Anteil Gesamtbank 23 % 29 %<br />
ROE vor Steuern 17,3 % 18,3 %<br />
Cost/Income-Ratio 72,2 % 72,6 %<br />
Leistungskennzahlen<br />
Zins<strong>über</strong>schuss/Ø RWA 3,8 % 4,9 %<br />
Kreditrisiko/Ø RWA 0,6 % 0,8 %<br />
Kreditrisiko/Zins<strong>über</strong>schuss 17,0 % 15,7 %<br />
Ø Risikoaktiva (RWA) 14.034 13.100 934 7 %<br />
Ø gebundenes Eigenkapital 870 812 58 7 %<br />
Anteil Gesamtbank 17 % 17 %<br />
Strukturkennzahlen<br />
Gesamtkundenzahl 4,0 Millionen<br />
Land Marktanteil Ranking Land Marktanteil Ranking<br />
(nach Bilanzsumme) (nach Bilanzsumme)<br />
Polen 9,5 % 3 Rumänien 3,5 % 10<br />
Tschechien 5,1% 4 Bulgarien 6,7 % 4<br />
Slowakei 5,4 % 5 Kroatien 9,1% 4<br />
Ungarn 4,7 % 6 Bosnien-Herzegowina 7,2 % 3<br />
Slowenien 4,6 % 8 Serbien-Montenegro 1,9 % 17<br />
Das Geschäftsfeld CEE beschreibt unsere Tätigkeit auf dem Kernmarkt<br />
Zentral- und Osteuropa aus Konzernsicht. In die G&V des<br />
Geschäftsfeldes gehen die IAS-Abschlüsse der CEE-Tochterbanken<br />
in elf Ländern ein. Sie werden durch Aufwand und Erträge der<br />
Wiener CEE-Zentrale ergänzt, darunter zum Beispiel Firmenwertabschreibungen<br />
und Vorgänge in Zusammenhang mit der Kapitalkonsolidierung.<br />
Die Umrechnung der Abschlüsse aus lokaler Währung<br />
in Euro erfolgt zu Jahresend-Wechselkursen. Auf den zu erwartenden<br />
Jahresgewinn werden Kurssicherungsgeschäfte abgeschlossen,<br />
deren Erfolg im Handelsergebnis auf Geschäftsfeldebene verbucht<br />
wird. Nicht erfasst sind die baltischen Staaten, Russland und die<br />
Ukraine, die unter Leitung der HVB stehen.<br />
98 Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
CEE-Ergebnis vor Steuern<br />
in verschiedenen Abgrenzungen<br />
a) absolute Werte<br />
Mio €<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
Summe<br />
der Töchter 100<br />
(konsolidiert)<br />
50<br />
Geschäftsfeld<br />
CEE 0<br />
b) Veränderung gegen Vorjahr<br />
Mio €<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Summe<br />
der Töchter 20<br />
(konsolidiert)<br />
10<br />
Geschäftsfeld<br />
CEE 0<br />
341<br />
CEE ohne Biochim<br />
wechselkursbereinigt<br />
+60<br />
+22%<br />
CEE ohne Biochim<br />
wechselkursbereinigt<br />
160<br />
CEE mit Biochim<br />
wechselkursbereinigt<br />
+12<br />
+8%<br />
353<br />
+72<br />
+26%<br />
CEE mit Biochim<br />
wechselkursbereinigt<br />
172<br />
CEE mit Biochim<br />
in Euro<br />
+23<br />
+16%<br />
321<br />
+40<br />
+14%<br />
CEE mit Biochim<br />
in Euro<br />
151<br />
+3<br />
+1,7%
Geschäftsentwicklung 2003<br />
Die Tochterbanken der Bank Austria Creditanstalt in<br />
Zentral- und Osteuropa konnten 2003 die bremsenden<br />
Einflüsse seitens der Weltkonjunktur im Laufe<br />
des Jahres <strong>über</strong>winden und ihre Expansion fortsetzen.<br />
Insgesamt haben sie ein erfolgreiches, wenn<br />
auch kein euphorisches Jahr hinter sich und sind<br />
2004 wieder mit dem gewohnten Tempo gestartet.<br />
Besonders in der ersten Jahreshälfte konnten sich<br />
auch die CEE-Volkswirtschaften der europäischen<br />
Konjunkturschwäche nicht mehr entziehen und<br />
mussten eine Abweichung von ihrem Potenzialwachstum<br />
hinnehmen. Der Tiefpunkt wurde im 2.<br />
Quartal erreicht, auch wenn <strong>das</strong> tatsächliche Wachstum<br />
damit noch immer so hoch war wie im Euroland<br />
zu Zeiten normaler Konjunktur. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />
stiegen die Marktzinsen vor allem in Polen und<br />
Ungarn im späteren Jahresverlauf an, auch wenn<br />
dies nur eine vor<strong>über</strong>gehende Pause in der Zinskonvergenz<br />
darstellen dürfte.<br />
Die wirtschaftliche Leistung der CEE-Tochterbanken<br />
2003 ist aus den G&V-Zahlen des Geschäftsfeldes<br />
CEE aufgrund mehrerer Faktoren schwer ablesbar:<br />
� Die Geschäftsfeld-Ebene stellt die Performance aus<br />
Sicht der Gesamtbank dar, <strong>das</strong> heißt, sie bezieht<br />
die (zeitanteiligen) Kosten der Akquisitionen ein<br />
(Firmenwertabschreibungen und Refinanzierungskosten),<br />
stellt den Verwaltungsaufwand der Wiener<br />
CEE-Kopfstelle sowie der zentral verantworteten ITund<br />
Gemeinkosten in Rechnung und kalkuliert die<br />
Eigenmittelverzinsung nicht auf Basis des tatsächlichen,<br />
sondern des zugewiesenen standardisierten<br />
Eigenkapitals. Daher ist <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern<br />
etwa halb so hoch wie die Summe der Töchterergebnisse<br />
(vgl. Grafik). Daher wird aber auch umgekehrt<br />
der ROE auf Geschäfstfeldebene mit 17,3 %<br />
höher festgestellt als für die Summe der Töchter.<br />
� Die Umrechnung der Abschlüsse der Töchter aus<br />
lokaler Währung in Euro zu teilweise deutlich niedrigeren<br />
Jahresendkursen belastete – wie schon im<br />
Lagebericht erwähnt – besonders 2003 <strong>das</strong> Ergebnis.<br />
Dem steht der Erfolg aus der Kurssicherung in<br />
Höhe von 11 Mio € gegen<strong>über</strong>, der im Handelsergebnis<br />
auf Geschäftsfeldebene verbucht wird.<br />
� Die Konsolidierungseffekte aus der Einbeziehung<br />
der Biochim, die 2003 erstmals konsoldiert wurde,<br />
sowie der Splitska banka, die im Vorjahr erst ab Mai<br />
konsolidiert wurde, spielen demgegen<strong>über</strong> eine<br />
geringe Rolle (der Beitrag der Biochim beträgt am<br />
Betriebsergebnis 3,4 %, am Ergebnis vor Steuern<br />
3,55 %). Ein Restatement der Vorjahresvergleichswerte<br />
wurde nicht nur angesichts der Größenverhältnisse<br />
vermieden, sondern auch, weil derartige<br />
Akquisitionen zum regulären Geschäft eines wachsenden<br />
Segments zählen.<br />
Zur kumulierten G&V der CEE-Töchter<br />
Die CEE-Tochterbanken haben 2003 in Summe ein<br />
Ergebnis vor Steuern in Höhe von 321 Mio €<br />
erreicht, 40 Mio € oder 14 % mehr als im Vorjahr.<br />
Wechselkursbereinigt, <strong>das</strong> heißt jeweils zu den<br />
Euro-Kursen von Ende 2002 konvertiert, ergibt sich<br />
– wirtschaftlich gesehen – eine Steigerung um<br />
72 Mio € oder 26 % auf 353 Mio €. 32 Millionen €<br />
an rechnerischen Wechselkurseffekten verteilen sich<br />
zu gut 2 /3 auf Polen, 1 /6 auf Ungarn und der Rest<br />
auf Rumänien und Tschechien. (Die Tabelle „Zusammengefasste<br />
Finanzinformationen unserer CEE-<br />
Banktochtergesellschaften“ auf S. 226 f. dieses<br />
Berichts, sowie die Länderkommentare auf S. 104<br />
ff. geben Detailinformationen.)<br />
Zu der Steigerung des Ergebnisses vor Steuern<br />
haben vor allem Polen und Ungarn beigetragen,<br />
hervorzuheben ist auch die hervorragende Entwicklung<br />
unserer rumänischen Tochterbank. Die Bank<br />
BPH konnte <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern in lokaler<br />
Währung um 39 % steigern, auch in Euro ergibt<br />
sich noch ein Zuwachs um 20 Mio € oder 19 %. Die<br />
HVB Bank Hungary erzielte eine Steigerung in Forint<br />
um 30 % und in Euro um 17 %. Rumänien erhöhte<br />
<strong>das</strong> Vorsteuerergebnis um 43 % in Leu und um<br />
22 % in Euro. Nach G&V-Positionen betrachtet und<br />
wechselkursbereinigt lassen sich – bei großen regionalen<br />
Divergenzen und unterschiedlichem Gewicht<br />
der Banken – folgende Trends feststellen: Der Zins<strong>über</strong>schuss<br />
entwickelte sich schwach, war insgesamt<br />
rückläufig, was aber durch einen höheren<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss ausgeglichen werden konnte.<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE) 99
Diese Tendenzen bestätigen sowohl die Zins-/und<br />
Margenkonvergenz als auch <strong>das</strong> Vordringen moderner<br />
Bankprodukte, einer der Hauptgründe, auf<br />
denen <strong>das</strong> Wachstumspotenzial im CEE-Bankgeschäft<br />
beruht. Das Kreditrisiko konnte insgesamt,<br />
darunter maßgeblich in Polen und in Tschechien<br />
reduziert werden. Der Verwaltungsaufwand war<br />
rückläufig, wenn man von der Konsolidierung der<br />
Biochim absieht, um so mehr wenn man die<br />
Integrationskosten in Kroatien in Betracht zieht.<br />
Kommentar zur G&V der Geschäftsfelds<br />
Das Geschäftsfeld CEE schloss 2003 mit einem<br />
Ergebnis vor Steuern von 151 Mio € leicht (+2 %)<br />
<strong>über</strong> dem Vorjahresniveau ab. Die Betriebserträge<br />
nach Kreditrisiko (859 Mio €) waren um 4 % geringer<br />
als 2003 (wechselkursbereinigt hätte sich ein<br />
Anstieg um 6 % ergeben). Dafür war der rückläufige<br />
Zins<strong>über</strong>schuss ausschlaggebend (–111 Mio €<br />
oder –17 %), absolut gesehen die größte Ertragsposition.<br />
(Zu konstanten Wechselkursen berechnet<br />
ergibt sich ein Rückgang um 8 %.) Dies wurde<br />
durch einen um 10 % gesunkenen Kreditrisikoaufwand<br />
gemildert. Positiv trugen der Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
und <strong>das</strong> Handelsergebnis bei: Der Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
stieg um 8 % oder 26 Mio € auf 353<br />
Mio € und stellt in CEE schon 37 % der operativen<br />
Erträge (vor Kreditrisiko), <strong>das</strong> ist mehr als in der<br />
Bank insgesamt (32%). Im Handelsergebnis (66 Mio €),<br />
<strong>das</strong> sich mehr als verdoppelte, sind 11 Mio € an<br />
Erträgen aus der Kurssicherung der absehbaren<br />
Jahres<strong>über</strong>schüsse enthalten. Der Verwaltungsaufwand<br />
war 2003 um 4 % niedriger als im Vorjahr.<br />
(Wechselkursbereinigt ergibt sich ein Plus von 6 %,<br />
<strong>das</strong> sich nach Herausrechnung von Biochim auf<br />
+2% reduziert.)<br />
Das Betriebsergebnis stieg um 3 % auf 175 Mio €,<br />
die übrigen Positionen lagen zusammen etwa auf<br />
Höhe des Vorjahres. Aus dem Ergebnis vor Steuern<br />
(+2 % auf 151 Mio €) und dem um 7 % höheren<br />
gebundenen Eigenkapital errechnet sich ein ROE vor<br />
Steuern von 17,3 % (2002: 18,3 %). Das Geschäftsfeld<br />
trug 23 % (wechselkursbereinigt 26 %) zum<br />
Vorsteuer-Ergebnis 2003 der Gesamtbank bei.<br />
100 Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
Die BA-CA auf einem<br />
wachsenden Markt<br />
Eine freie, arbeitsteilige Wirtschaft im Aufholprozess,<br />
der Wille zum Erfolg und zum weltoffenen<br />
Austausch und ein gemeinsamer Ordnungsrahmen<br />
im Binnenmarkt ohne Grenzen – dies ist der Boden<br />
für einen dauerhaften Wachstumsprozess. Durch<br />
den Beitritt von acht Ländern<br />
Zentral- und Osteuropas zur<br />
Anhaltendes Wirtschafts-<br />
Europäischen Union ist die weitewachstum<br />
– aufstrebender<br />
re Entwicklung nachhaltig und Bankensektor<br />
unumkehrbar abgesichert. Eng<br />
verknüpft mit dem Wirtschaftsaufschwung in Zentral-<br />
und Osteuropa (CEE) ist die steigende Nachfrage<br />
nach Finanzdienstleistungen aller Art.<br />
Allein für den Zeitraum bis 2008 rechnen wir mit<br />
einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der<br />
Kredite um 14 %, der Einlagen um 9 % sowie der<br />
aggregierten Bilanzsumme des Bankensektors um<br />
10 %. Wird diesen Steigerungsraten <strong>das</strong> Wirt-<br />
Monetäre Expansion in CEE<br />
Mrd €<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Nominales BIP<br />
Kredite<br />
Einlagen<br />
473=100%<br />
33%<br />
45%<br />
Bilanzsumme<br />
75%<br />
659=100%<br />
+7% p. a.<br />
+10% p. a.<br />
+9% p. a.<br />
+14% p.a.<br />
46%<br />
51%<br />
2003 2008<br />
89%<br />
jeweils absolut in Mrd €<br />
und in % des BIP
schaftswachstum (7 % p.a.) gegen<strong>über</strong>gestellt, so<br />
zeigt sich <strong>das</strong> <strong>über</strong>durchschnittliche Wachstumspotenzial<br />
für den Bankensektor. Bis 2013 rechnen wir<br />
mit einem Kreditvolumen von rund 560 Mrd € in<br />
CEE – mehr als doppelt soviel wie Ende 2003. Der<br />
<strong>über</strong>wiegende Teil der Steigerung ergibt sich durch<br />
die Steigerung der verfügbaren Einkommen in diesen<br />
Ländern, der Rest aufgrund höherer und intensiverer<br />
Produktnutzung.<br />
Unsere Rolle in CEE<br />
In Zentral- und Osteuropa sind wir eine Bank mit<br />
einem ausgedehnten Netzwerk innerhalb des östlichen<br />
Teils der EU und der angrenzenden Länder<br />
Südosteuropas. Wir wollen die finanzielle Infrastruktur<br />
für die immer intensiver werdenden wirtschaftlichen<br />
Beziehungen zwischen den einzelnen<br />
Regionen Europas zur Verfügung stellen. Neben der<br />
Betreuung von multinational agierenden Unternehmen<br />
wollen wir aber auch <strong>das</strong> große Potenzial im<br />
Geschäft mit Privatkunden ausschöpfen.<br />
Privatkunden<br />
In den Ländern, in denen wir noch nicht <strong>über</strong> ein<br />
flächendeckendes Netz an Filialen verfügen, bieten<br />
wir verstärkt mit Hilfe des mobilen Vertriebs unsere<br />
Dienstleistungen an. Wir werden dabei mit Hilfe von<br />
Produkten, in denen wir Konkurrenzvorteile haben,<br />
weiter in potenzielle Marktnischen vordringen. Dazu<br />
Kreditpotenzial in CEE bis 2013 mehr als verdoppelt<br />
+ 408 Mrd €<br />
+257%<br />
zählen neben dem boomenden Markt für Hypothekarkredite<br />
auch Investmentfonds oder <strong>das</strong> Kreditund<br />
Zahlkartengeschäft, aber auch Dienstleistungen<br />
wie Asset-Management oder Private Banking. Die<br />
umfangreiche Produktpalette ermöglicht es uns,<br />
Cross selling aktiv zu betreiben.<br />
Firmenkunden<br />
Bereits jetzt sind wir für viele international tätige Firmenkunden<br />
die Hausbank auf dem Weg nach Zentral-<br />
und Osteuropa. Das durch die intensive Beziehung<br />
mit diesen Kunden gewonnene Know-how<br />
werden wir verstärkt auch bei der Begleitung von<br />
Mittelstandskunden (Mid Market Segment) auf<br />
ihrem Expansionspfad in CEE einsetzen. Die Betreuung<br />
ist aber keine Einbahnstraße von West nach<br />
Ost. Genauso begleiten wir Unternehmen aus dem<br />
CEE-Raum auf die Märkte in die EU und in andere<br />
CEE-Länder. Zur Unterstützung der Unternehmen in<br />
den neuen Mitgliedsländern haben wir in allen CEE-<br />
Tochterbanken „European Competence Centers“<br />
etabliert, die diesen bei Fragen zu EU-Fördermaßnahmen<br />
zur Seite stehen.<br />
Unser Ziel ist es, für Firmenkunden ein „one-stopshop“<br />
für ihre Finanzangelegenheiten zu sein. Dazu<br />
haben wir ein System für <strong>das</strong> Customer Relationship<br />
Management von Cross-border Clients aufgesetzt.<br />
Für diese Kundengruppe bieten wir auch eigene<br />
+19 Mrd € … aufgrund<br />
höheren Potenzialwachstums<br />
+163 Mrd € … aufgrund<br />
höherer Produktnutzung<br />
+226 Mrd € … aufgrund der Einkommensteigerung<br />
bei gleicher Produktnutzung<br />
+158 Mrd € … Bestand Ende 2003<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
101
„Netzwerkprodukte“ an, die ab 1. Mai 2004 verfügbar<br />
sind: „FlashPayment“ zur Durchführung von<br />
schnellen Zahlungen zwischen HVB Deutschland,<br />
BA-CA und ihren Tochterbanken mit begünstigter<br />
Valuta oder auch länder<strong>über</strong>greifende Cash-Management-Lösungen.<br />
Standardisierung der Produkte<br />
Unsere internationalen Kunden legen Wert darauf,<br />
<strong>das</strong>s ihre finanziellen Bedürfnisse schnell, sicher<br />
und effizient befriedigt werden – gleichgültig in<br />
welchem Land diese entstehen oder erfüllt werden<br />
sollen. Dieser leicht nachvollziehbaren<br />
Forderung kommen wir<br />
Internationale Unternehmen<br />
verlangen flächendeckend entgegen, indem wir unsere Pro-<br />
kompetente Hausbank dukte und Dienstleistungen <strong>über</strong><br />
alle bestehenden Ländergrenzen<br />
hinweg stärker standardisieren werden. Die Industrie<br />
ist auf diesem Weg schon sehr weit fortgeschritten:<br />
Beispielsweise produzieren Unternehmen der Automobilindustrie<br />
ihre Fahrzeuge auf Basis einiger<br />
weniger „Plattformen“, die sie dann den Kunden in<br />
verschiedenen Modellausführungen und mit unterschiedlichen<br />
„Extras“ anbieten.<br />
In die Welt einer für elf Länder Zentral- und Osteuropas<br />
zuständigen Bank <strong>über</strong>tragen bedeutet dies,<br />
einen einheitlichen Kernproduktkatalog mit eventuell<br />
länderspezifisch geforderten „Extras“ anzubieten.<br />
Ein Kernproduktkatalog bedeutet aber nicht,<br />
<strong>das</strong>s wir deshalb weniger auf individuelle Wünsche<br />
eingehen – im Gegenteil: Standardisierte Produkte<br />
sind <strong>das</strong> Fundament auf dem die individuelle<br />
Betreuung kostengünstiger aufgebaut werden<br />
kann.<br />
Arbeitsteilung innerhalb der Gruppe<br />
In der Arbeitsteilung innerhalb der Bank Austria<br />
Creditanstalt Gruppe werden wir die standortspezifischen<br />
Vorteile ausnutzen. So wird <strong>das</strong> Kreditkartengeschäft<br />
für Tschechien, die Slowakei und<br />
Ungarn in Prag abgewickelt. Für Südosteuropa planen<br />
wir ein ähnliches Abwicklungszentrum in Split<br />
(Kroatien) einzurichten. Es wird also nicht alles an<br />
einem einzigen Standort zusammengefasst, sondern<br />
102 Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
es werden mehrere Regionen bzw. Länder gebündelt.<br />
Die dabei entstehenden Skaleneffekte wirken<br />
sich auch positiv auf unsere Kostenstruktur aus.<br />
Von diesen durch bessere Arbeitsteilung erzielten<br />
Effizienzsteigerungen profitieren auch die Kunden.<br />
Obwohl die nachgelagerten Abwicklungs- und<br />
Verarbeitungsprozesse an einigen Standorten konzentriert<br />
sein werden – der erste Ansprechpartner<br />
für den Kunden wird weiterhin der lokale Betreuer<br />
bleiben.<br />
Ausbau des Netzwerks<br />
In Polen, Kroatien und Bulgarien sind wir bereits<br />
eine Universalbank mit einem ausgedehnten Filialnetzwerk.<br />
In den anderen Ländern werden wir weiterhin<br />
organisch wachsen, aber<br />
auch Akquisitionen in Betracht<br />
www.ba-ca.com >><br />
ziehen – schließlich war unser<br />
International >><br />
Weg zur führenden Bank in CEE Zentral- und Osteuropa<br />
stets auch vom Erwerb lokaler<br />
Banken und deren Integration in<br />
unser Netzwerk begleitet. Dort wo es Möglichkeiten<br />
für Akquisitionen durch noch ausstehende Privatisierungen<br />
oder im Rahmen des Abgleichs unter den<br />
Auslandsbanken gibt, werden wir diese prüfen. Die<br />
finanziellen Mittel dafür stehen durch die im Juli<br />
2003 erfolgte Kapitalerhöhung bereit.<br />
Erfolgreiches Engagement in CEE<br />
Dass wir mit unseren Angeboten in Zentral- und<br />
Osteuropa richtig liegen, zeigt sich auch an der Steigerung<br />
der Gesamtkundenzahl von 3,5 Millionen<br />
Ende 2002 auf rund 4 Millionen Ende 2003. Unser<br />
Engagement wird auch von renommierten Fachmagazinen<br />
gewürdigt: „The Banker“ kürte uns bereits<br />
zum 3. Mal zur „Bank of the Year in CEE“, „Global<br />
Finance“ und auch „Euromoney“ zur „Best Bank in<br />
CEE“.<br />
Wir sind somit auf dem besten Weg zu einer unverzichtbaren<br />
Größe für alle Finanzgeschäfte – gleich<br />
ob von Privat- oder Firmenkunden nachgefragt – in<br />
Zentral- und Osteuropa zu werden.
Unser Netzwerk<br />
in Zentral- und Osteuropa<br />
Polen Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S. A.<br />
Tschechien HVB Bank Czech Republic a.s.<br />
Slowakei HVB Bank Slovakia a.s.<br />
Ungarn HVB Bank Hungary Rt.<br />
Rumänien HVB Bank Romania S. A.<br />
Slowenien Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana<br />
Kroatien Splitska banka d.d.<br />
Bosnien-Herzegowina HVB Banka Bosnia i Hercegovina d.d.<br />
Central profit banka d.d.<br />
Serbien und Montenegro HVB Banka Jugoslavija A.D.<br />
Bulgarien Commercial Bank Biochim AD<br />
Mazedonien Repräsentanz<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE) 103
Polen<br />
Marktumfeld<br />
Warszawa<br />
Die polnische Wirtschaft hat<br />
sich deutlich erholt. Das BIP-<br />
Wachstum erhöhte sich 2003<br />
auf 3,7 % nach nur 1,4 %<br />
2002 und 1,0 % 2002. Die<br />
Krakow<br />
Anlageinvestitionen nahmen mit<br />
0,9 % zwar noch leicht ab,<br />
haben sich aber seit Jah-<br />
Polen<br />
resmitte zu erholen begon-<br />
in Mio € 2003 2002 nen. Für 2004 gehen wir<br />
Bilanzsumme 9.957 10.908 von einem Wachstum von<br />
Ergebnis vor Steuern 128,7 108,4 4,3 % aus. Auch der<br />
ROE vor Steuern<br />
Cost/Income-Ratio<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
11,7 %<br />
66 %<br />
11.115<br />
8,7 %<br />
67 %<br />
12.089<br />
Anstieg der Industrieproduktion<br />
(real 9,2 % im Jah-<br />
Geschäftsstellen 518 560 resvergleich) und der<br />
Exporte haben zur wirtschaftlichen<br />
Verbesserung<br />
beigetragen. Trotz der Wachstumserholung bewegt<br />
sich <strong>das</strong> Budgetdefizit mit 6 % auf einem relativ<br />
hohen Niveau. Trotz befriedigender Wachstumszahlen<br />
und einer günstigen Inflations- und Außenwirtschaftsentwicklung<br />
sah <strong>das</strong> Jahr 2003 erhebliche<br />
Wechselkursschwankungen. Der Zloty wertete<br />
gegen<strong>über</strong> dem Euro 2003 um 14 % ab. Die Zinssätze<br />
wurden in 6 Teilschritten um 150 Basispunkte<br />
(dies entspricht 1,5 %-Punkten) auf 5,25 % gesenkt.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
Unsere Tochterbank in Polen – aus der Fusion von<br />
Bank BPH und Bank PBK im Jahr 2001 entstanden –<br />
hat sich als drittgrößte Bank in Polen etabliert und<br />
ihre Marktstellung gefestigt. Sie betreut als Universalbank<br />
rund 2,9 Millionen Privat- und Geschäftskunden<br />
und ca. 11.000 Firmenkunden. Die Bank<br />
Austria Creditanstalt hat im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003<br />
durch die plangemäße Übertragung der restlichen<br />
Anteile von der HVB die Beteiligung an der BPH PBK<br />
auf 71,03 % erhöht. Mit Mitte Februar 2004 wurde<br />
die neue Marke „Bank BPH“ eingeführt.<br />
104 Die CEE-Tochterbanken<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Die Bank BPH verzeichnete im Jahr 2003 trotz des<br />
schwierigen Umfelds für den Bankensektor eine<br />
sehr erfreuliche Ergebnisentwicklung. Das Gruppenergebnis<br />
vor Steuern wurde auf PLN 605 Mio (plus<br />
39 % gegen<strong>über</strong> Vorjahr) gesteigert. In Euro<br />
betrachtet ergibt sich mit 128,7 Mio € ein Plus von<br />
rund 19 % gegen<strong>über</strong> 2002).<br />
Die Kundenkreditvolumina auf PLN-Basis wurden<br />
um rund 23 % gesteigert und bei den Einlagen<br />
konnte mit einer Erhöhung um rund 4 % ebenfalls<br />
ein gutes Ergebnis erreicht werden. Die Volumenssteigerungen<br />
liegen damit klar <strong>über</strong> dem Durchschnitt<br />
des Bankenmarktes.<br />
Sinkende Zinsen und starker Druck auf die Margen<br />
bewirkten trotzdem eine Verringerung des Zins<strong>über</strong>schusses<br />
auf 301,6 Mio € (PLN 1.418 Mio).<br />
Der Provisions<strong>über</strong>schuss erhöhte sich in Lokalwährung<br />
um 18% auf PLN 950,4 Mio (202,1 Mio €),<br />
wodurch sich die Relation zwischen Zins- und<br />
Dienstleistungsgeschäft weiter deutlich verbesserte.<br />
Mit der beginnenden wirtschaftlichen<br />
Erholung in Polen ging<br />
www.bph.pl<br />
auch ein geringerer Vorsorgebedarf<br />
im Privat- und Firmenkundengeschäft,<br />
insbesondere im Großkundengeschäft,<br />
einher. Die Risikovorsorgen lagen mit 63,1 Mio €<br />
um 49 % unter dem Vorjahr (in PLN 296,7 Mio oder<br />
–41% gegen<strong>über</strong> 2002).<br />
Der Verwaltungsaufwand wurde durch massive<br />
Anstrengungen in allen Bereichen auf insgesamt<br />
350,6 Mio € reduziert (2002: 443,5 Mio €). Dies<br />
entspricht einem Einsparungseffekt von 21% in<br />
Euro bzw. 8 % in Lokalwährung. Einen wesentlichen<br />
Beitrag dazu leistete die weitere Reduktion des<br />
Personalstandes von 12.089 Personenjahren (ohne<br />
Karenzen) auf 11.115. Die Anzahl der Standorte<br />
verringerte sich im Zuge der Optimierung des Vertriebsnetzes<br />
von 560 auf 518 Geschäftsstellen.
Privat- und Geschäftskunden<br />
Im Privat- und Geschäftskundenbereich zeigt <strong>das</strong><br />
Kreditvolumen (Durchschnittswerte) im Jahresabstand<br />
mit +20 % einen erfreulichen Aufwärtstrend.<br />
Das Gesamtvolumen per Dezember 2003 betrug<br />
PLN 10,2 Mrd. Im Hypothekargeschäft konnte die<br />
Bank BPH auf ihrer bestehenden Stärke aufbauen.<br />
Es gelang, den zweiten Platz beim Gesamtvolumen<br />
und beim Abschluss neuer Verträge zu erreichen.<br />
Damit verbesserte sich der Marktanteil beim<br />
Gesamtvolumen von 14 % 2002 auf 17 % 2003<br />
und bei Neuverträgen von 15 % auf 19 % 2003.<br />
Das Einlagenvolumen konnte trotz sinkender Marktzinsen<br />
und Abflüssen zu alternativen Anlageprodukten<br />
im Jahresverlauf leicht gesteigert werden.<br />
Der aktive Vertriebsansatz wurde durch die Einführung<br />
neuer Produkte und durch gezielte Marketingaktionen<br />
unterstützt.<br />
Großes Augenmerk wurde auf die Steigerung der<br />
Dienstleistungserträge gelegt. Nach der Adaptierung<br />
von Preisen und Gebühren im Mai wurde der<br />
Schwerpunkt ab dem dritten Quartal vermehrt auf<br />
den Verkauf von Kontopaketen gelegt. Im Jahr<br />
2003 wurde – unterstützt durch die erfolgreichen<br />
Co-Brandingaktivitäten und Affinity-Karten – die<br />
Anzahl der ausgegebenen Kreditkarten auf rund<br />
98.000 erhöht. Weiters wurden die Provisionserträge<br />
durch forcierten Verkauf von Investmentfonds<br />
und eigenen Emissionen gesteigert.<br />
Im Dezember 2003 wurde der neue Internetauftritt<br />
gestartet und damit eine weitere Grundlage für die<br />
kontinuierliche Verbesserung der Position bei alternativen<br />
Vertriebswegen gelegt. Die Anzahl der Kunden,<br />
die <strong>das</strong> Internet für ihre Bankgeschäfte benutzen,<br />
verdoppelte sich 2003 (+122 %).<br />
Firmenkundengeschäft<br />
Das Firmenkundengeschäft zeigte einen stetigen<br />
Anstieg im Kreditvolumen. Der Zuwachs seit<br />
Dezember 2002 beträgt rund 24 %, wobei <strong>das</strong><br />
Großkundensegment nach wie vor die stärkere<br />
Dynamik aufweist. Das Gesamtkreditvolumen betrug<br />
im Dezember 2003 beachtliche PLN 15,4 Mrd.<br />
Das Wachstum im Einlagenbereich um ca. 13 % auf<br />
rund PLN 10,1 Mrd liegt im Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich <strong>über</strong> der Marktentwicklung und spiegelt<br />
vor allem die Vertriebsaktivitäten – im Bereich Transactional<br />
Banking – wider.<br />
Im Dienstleistungsgeschäft wurden die Produktinitiativen<br />
im Electronic- und Transaction-Banking<br />
konsequent umgesetzt und durch die sukzessive<br />
Ausdehnung des Angebots von Treasuryprodukten<br />
auf Mittelbetriebe ergänzt.<br />
International Markets<br />
Das Treasury erzielte einen sehr erfreulichen Handelsertrag<br />
in Höhe von PLN 91,9 Mio und konnte<br />
damit an <strong>das</strong> Vorjahresergebnis anschließen. Als<br />
Folge der Änderungen des Zinsgefüges und des<br />
wesentlich schwierigeren Marktumfelds im zweiten<br />
Halbjahr konnte die außerordentlich gute Entwicklung<br />
des ersten Halbjahres nicht fortgesetzt werden.<br />
Erfolgreich forciert wurde die Entwicklung im<br />
Bereich Sales mit Verkaufssteigerungen bei Treasuryprodukten<br />
wie FX-Derivaten und Spotgeschäften,<br />
FX-Forwards und Zinsderivaten. Bei der Platzierung<br />
von Neuemissionen erreichte die Bank BPH<br />
den zweiten Platz. Für die Custodydienstleistungen<br />
wurde sie in Polen von der Umfrage des Global<br />
Custodian „2003 Agent Bank Survey of Emerging<br />
Markets“ an die 1. Stelle in Polen gereiht.<br />
Ausblick<br />
Für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2004 rechnen wir entsprechend<br />
der allgemein erwarteten positiven Entwicklung<br />
des wirtschaftlichen Umfelds und der geplanten<br />
Entwicklungen in den Geschäftsbereichen mit<br />
einer weiteren Steigerung des Ergebnisses.<br />
Zur Unterstützung des bisherigen erfolgreichen Kurses<br />
werden Maßnahmen wie die Verfeinerung der<br />
strategischen Ausrichtung auf die Kundensegmente<br />
sowie die Verbesserung der Kundenbetreuungsund<br />
Abwicklungsprozesse im Vordergrund stehen.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
105
Praha<br />
Tschechien<br />
Marktumfeld<br />
Obwohl der private Konsum<br />
– gestützt von anhaltend<br />
starken Reallohnzu-<br />
Tschechien<br />
wächsen – Hauptquelle des Wirtschaftswachstums<br />
blieb,<br />
haben die bisher stagnie-<br />
in Mio € 2003 2002 renden Investitionen mit<br />
Bilanzsumme 4.072 3.944 einer Zunahme von 3,9 %<br />
Ergebnis vor Steuern 60,8 61,2 im dritten Quartal begon-<br />
ROE vor Steuern<br />
Cost/Income-Ratio<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
17,0 %<br />
56 %<br />
1.214<br />
16,1%<br />
50 %<br />
1.166<br />
nen, einen positiven<br />
Wachstumsbeitrag zu lei-<br />
Geschäftsstellen 23 23 sten. Für <strong>das</strong> Gesamtjahr<br />
2003 erwarten wir ein<br />
Wirtschaftswachstum von<br />
knapp 3 %. Die Inflationsrate erreichte mit 0,1%<br />
für 2003 ein neues Rekordtief. Seit August hat die<br />
Nationalbank die Leitzinsen unverändert gelassen.<br />
Der Diskontsatz liegt seither bei 1,00 %.<br />
Auch <strong>das</strong> Zinsniveau blieb, gemessen am 3-Monats-<br />
Interbanken-Zinssatz (PRIBOR), mit rund 2,1% konstant.<br />
Abgesehen von kleineren Fluktuationen blieb<br />
der Wechselkurs im Wesentlichen stabil. Im Jahresdurchschnitt<br />
hat er 2003 nur leicht von 30,8<br />
CZK/EUR für 2002 auf 31,8 CZK/EUR nachgegeben.<br />
Für die Leistungsbilanz ist 2003 ein Defizit in der<br />
Größenordnung von rund 7,3 % des BIP zu erwarten,<br />
<strong>das</strong> zu rund 60 % durch den Zustrom von ausländischen<br />
Direktinvestitionen gedeckt sein wird.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die HVB Bank Czech Republic, die 2001 aus der<br />
Fusion der tschechischen HVB und der lokalen Einheit<br />
der BA-CA hervorgegangen ist, liegt im Ranking<br />
der tschechischen Banken auf dem 4. Platz. Im<br />
Firmenkundengeschäft hat die Bank eine hervorragende<br />
Stellung mit einem Marktanteil von rund<br />
11%. Eine traditionell starke Position nimmt sie bei<br />
der Finanzierung und Strukturierung von Auslandstransaktionen<br />
und bei der Projektfinanzierung ein.<br />
Eine weitere Schlüsselkompetenz ist die Finanzierung<br />
gewerblicher Immobilien, vor allem die Finanzierung<br />
von Bürogebäuden und großen Einkaufs-<br />
106 Die CEE-Tochterbanken<br />
zentren. Die aktuellen Expansionspläne beziehen<br />
sich auf den Retailbereich, wo die Bank in bestimmten<br />
Produktbereichen deutlich <strong>über</strong>durchschnittliche<br />
Zuwächse erreichen möchte.<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Aufgrund der extremen Niedrigzinsphase musste im<br />
Zins<strong>über</strong>schuss nach dem starken Rückgang im Vorjahr<br />
ein neuerlicher Einbruch hingenommen werden.<br />
Das nach wie vor schwache Wertpapiergeschäft<br />
ließ auch den Provisions<strong>über</strong>schuss nur marginal<br />
wachsen. Der somit negativen Ertragssituation<br />
stand jedoch eine <strong>über</strong>aus positive Risikoentwicklung<br />
gegen<strong>über</strong>. Hohe Rückführungen bei einigen<br />
großen Problemfällen aus der Vergangenheit sowie<br />
aufgrund des strikten Risikomanagements kaum<br />
notwendige Neudotierungen von Wertberichtigungen<br />
führten zu Auflösungen bei den Risikovorsorgen<br />
von netto 4,4 Mio €. Da auch der Verwaltungsaufwand<br />
leicht gesenkt werden konnte, wurde ein<br />
auf Vorjahresniveau liegendes Ergebnis vor Steuern<br />
in Höhe von 60,8 Mio € erzielt. Das Ergebnis nach<br />
Steuern dagegen konnte um 17 % auf 41,8 Mio €<br />
gesteigert werden.<br />
Im Bereich Privat- und Geschäftskunden wird derzeit<br />
rund ein Viertel der gesamten operativen Erträge<br />
erwirtschaftet. Die Bank betreut rund 84.000 Privatund<br />
Geschäftskunden in 23<br />
Geschäftsstellen. Die Privatauslei-<br />
www.hvb.cz<br />
hungen konnten 2003 weiter<br />
gesteigert werden, vor allem im<br />
Hypothekargeschäft, wo die Bank mit ihrem erfolgreichen<br />
Produkt ‚Majordomus‘ Markttrends setzt.<br />
Der Veranlagungsbereich dagegen leidet sowohl<br />
hinsichtlich der Volumen als auch der Margen unter<br />
dem extrem niedrigen Zinsniveau.<br />
Eine traditionell starke Rolle spielt die Bank im<br />
Kreditkartengeschäft, <strong>das</strong> allerdings im Vorjahr auch<br />
von den Mitbewerbern „entdeckt“ wurde und<br />
seither heftig umkämpft ist. Trotzdem konnte die<br />
Kartenanzahl gesteigert werden, vor allem aufgrund<br />
von Co-Branding-Aktivitäten mit namhaften<br />
tschechischen Unternehmen wie unter anderem<br />
CSA-Airline, T-Mobile oder Skoda.
Das Firmenkundengeschäft in Tschechien war im<br />
Vorjahr durch eine schwache Kreditnachfrage<br />
geprägt, die Margen konnten allerdings gehalten<br />
werden. Besonders erfreulich ist, <strong>das</strong>s die Anzahl<br />
der Key Accounts 2003 um 10 % gestiegen ist. Die<br />
gesamte Anzahl der Firmenkunden beläuft sich nun<br />
auf rund 4.500. Bei den Immobilienfinanzierungen<br />
konnte am allgemeinen Markttrend <strong>über</strong>durchschnittlich<br />
mitpartizipiert und die führende Position<br />
in diesem Segment behauptet werden.<br />
Der Geschäftsbereich INM verteidigte im Vorjahr seine<br />
führende Position am tschechischen Markt dank<br />
seiner Fähigkeit speziell Firmenkunden eine breite<br />
Produktpalette anzubieten, mit denen sich Risiken<br />
im Bereich Wechselkurs- und Zinssatzschwankungen<br />
wirksam steuern lassen.<br />
Ausblick<br />
Für 2004 wird die Hauptzielrichtung weiter auf dem<br />
Ausbau des Privatkundengeschäftes liegen – mit<br />
strategischen Initiativen bei Hypothekar- und Konsumentenkrediten<br />
sowie Kreditkarten. Dabei steht<br />
der Ausbau der nicht-standortgebundenen Vertriebsaktivitäten<br />
wie Kooperationen mit diversen Vertriebspartnern<br />
oder die Etablierung von mobilen<br />
Vertriebseinheiten im Vordergrund. Eine wesentliche<br />
Rolle soll dabei die seit kurzem zu 60 % im Eigentum<br />
der HVB Czech Republic stehende Bausparkasse<br />
„Hypo stavebni“ spielen.<br />
Im Firmenkundengeschäft stellt sich die Aufgabe, die<br />
ausgezeichnete Position bei den Key Accounts zu<br />
halten und gleichzeitig <strong>das</strong> Segment der mittelständischen<br />
Unternehmen noch stärker zu bearbeiten.<br />
Ein Schritt dazu liegt in der Errichtung eines eigenen<br />
Kompetenzzentrums für EU-Förderangelegenheiten,<br />
mit dem den tschechischen Unternehmen nach dem<br />
EU-Beitritt der Zugang zu Fördermitteln erleichtert<br />
werden soll.<br />
Slowakei<br />
Marktumfeld<br />
Ein rasanter Anstieg der<br />
Exporte – reale 23 % im<br />
Jahresvergleich – ermöglichte<br />
trotz eines zeitweili-<br />
Bratislava<br />
gen Rückgangs der heimischen<br />
Nachfrage ein<br />
Slowakei<br />
Wachstum der slowaki- in Mio € 2003 2002<br />
schen Wirtschaft von Bilanzsumme 1.185 987<br />
geschätzt 4,1% (2002: Ergebnis vor Steuern 18,6 19,8<br />
4,4 %). Vor allem der<br />
Automobilsektor zeigte sei-<br />
ROE vor Steuern<br />
Cost/Income-Ratio<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
12,5 %<br />
53 %<br />
411<br />
15,1%<br />
46 %<br />
366<br />
ne Wachstumsdynamik. Geschäftsstellen 24 17<br />
Die Inflation betrug 8,5 %,<br />
was aber auf die Harmonisierung<br />
der Mehrwertsteuer und die Anpassung<br />
regulierter Preise zurückzuführen ist. Wichtige<br />
Reformgesetze – darunter die Neuordnung des<br />
Steuer- und Pensionssystems – konnten verabschiedet<br />
werden. Beachtung hat dabei vor allem die<br />
Einführung einer generellen Flat Tax (einheitlicher<br />
Steuersatz) in Höhe von 19 % gefunden.<br />
Die slowakische Krone stand in diesem Jahr unter<br />
starkem Aufwertungsdruck gegen<strong>über</strong> dem Euro,<br />
weshalb die slowakische Zentralbank mit zwei Leitzinssatzsenkungen<br />
um jeweils 0,25 % im September<br />
und Dezember intervenierte. Der wichtigste Leitzinssatz,<br />
der 14-Tage Reposatz, lag Ende des Jahres<br />
bei 6 %. Diese Leitzinssenkungen, verbunden mit<br />
der bereits Ende 2002 erfolgten Reduktion um<br />
1,50 %, führte zu einer deutlichen Reduktion des<br />
Zinsniveaus.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die HVB Bank Slovakia a.s. – im Jahr 2001 durch die<br />
Fusion der Bank Austria Creditanstalt Slovakia a.s.<br />
mit der HypoVereinsbank Slovakia a.s. hervorgegangen<br />
– ist 2003 zur fünftgrößten Bank des Landes<br />
aufgestiegen. Die Filialexpansion wurde fortgesetzt<br />
und <strong>das</strong> Netz um 7 Standorte erweitert. Landesweit<br />
betreut sie mit nun 24 Filialen rund 23.800 Kunden,<br />
davon ca. 21.900 Privat- und Geschäftskunden.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
107
Im Juli 2003 wurde die CAC Leasing Slovakia zu<br />
100 % von der Bank Austria Creditanstalt <strong>über</strong>nommen,<br />
wobei die HVB Slovakia ihre Beteiligung<br />
auf 19,9 % aufgestockt hat. Mit dieser Transaktion<br />
wurde die Bank Austria Creditanstalt die Nummer 1<br />
im Leasinggeschäft in der Slowakei.<br />
Besonders hervorzuheben ist, <strong>das</strong>s die HVB Bank<br />
Slovakia im November vom renommierten slowakischen<br />
Magazin „Trend“ die Auszeichnung „Bank of<br />
the Year 2003“ erhielt, womit sie ihre führende<br />
Rolle unter den slowakischen Banken unter Beweis<br />
gestellt hat.<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Die deutliche Reduktion des Zinsniveaus infolge der<br />
Leitzinssenkungen konnte trotz des erfreulichen<br />
Volumenswachstums nicht aufgefangen werden.<br />
Eine äußerst positive Risikoentwicklung sowie<br />
Steigerungen des Provisions<strong>über</strong>schusses und des<br />
Handelsergebnisses konnten diesen Effekt kompensieren.<br />
Die expansionsbedingte Steigerung des<br />
Verwaltungsaufwands führte jedoch schlussendlich<br />
doch zu einem leicht unter Vorjahr liegenden Ergebnis<br />
vor Steuern von 18,6 Mio €.<br />
Das Privatkundengeschäft stand dieses Jahr im Zeichen<br />
der Umsetzung der 2002 begonnenen Retailstrategie.<br />
Träger des Wachstums in diesem Kundensegment<br />
war die Vergabe von Hypothekarkrediten,<br />
wo die Bank deutlich <strong>über</strong> Markt liegende Zuwachsraten<br />
erzielen konnte. Im Sommer brachte die Bank<br />
als erster Anbieter eine „echte“ Kreditkarte auf den<br />
Markt. Das war auch entscheidend für den Entschluss<br />
der Slovak Telekom, mit der HVB Slovakia<br />
bei der Ausgabe einer Co-Branded-Kreditkarte zu<br />
kooperieren. Damit eröffnet sich der Bank ein<br />
Akquisitionspotenzial von 140.000 Slovak-Telekom-<br />
Kunden.<br />
Mit der Auflage von zwei Geldmarktfonds in slowakischen<br />
Kronen (SKK) hat die Bank auf den wachsenden<br />
Bedarf nach Fondsprodukten in der Slowakei<br />
reagiert. Der SKK-Cash-Fund wurde von der<br />
Tageszeitung „Hospodarske noviny“ im Oktober<br />
2003 als „der beste SKK-Cash-Fund in der Slowakischen<br />
Republik“ ausgezeichnet.<br />
108 Die CEE-Tochterbanken<br />
Im Fimenkundengeschäft widmete sich die Bank<br />
erfolgreich der Akquisition von mittelständischen<br />
Firmenkunden und hat für dieses Kundensegment<br />
spezielle Konto- und Kreditprodukte entwickelt.<br />
Auch im Großkundengeschäft und im Segment<br />
Immobilien konnte unsere slowakische Tochterbank<br />
ein starkes Wachstum verzeichnen und gilt bei<br />
ausländischen Investoren in der Slowakei als erste<br />
Adresse in Finanzierungsfragen.<br />
Ausblick<br />
Für 2004 hat sich die Bank hohe Ziele gesetzt. Mit<br />
der Eröffnung von 4 Filialen soll die Expansionsstrategie<br />
fortgesetzt werden. Zusätzlich möchte man<br />
mit der Installierung von „Finanzberatungszentren“<br />
(keine Cash-Transaktionen, ausschließlich<br />
Kundenberatung)<br />
www.hvb-bank.sk<br />
neue Impulse am Markt setzen.<br />
Die Präsenz soll auch ohne Vollfilialen<br />
intensiviert werden und so der Marktanteil bei<br />
den Privat- und Geschäftskunden gesteigert werden.<br />
Das Wachstum soll auch durch neue Produkte<br />
und durch den weiteren Ausbau von Vertriebs- und<br />
Co-Branding-Kooperationen gestärkt werden.<br />
Im Firmenkundengeschäft erwartet man durch den<br />
EU-Beitritt, nicht zuletzt aufgrund der sehr unternehmerfreundlichen<br />
Steuergesetzgebung („19 %<br />
Flat Tax“), weiterhin kräftige Aktivitäten von ausländischen<br />
Investoren in der Slowakei – diese Gegebenheiten<br />
sollen massiv für den eigenen Geschäftsausbau<br />
genutzt werden. Für die heimischen Unternehmen<br />
will sich die Bank als erste Anlaufstelle in<br />
EU-Fragen etablieren und qualifizierte Hilfestellung<br />
bei der Ausschöpfung von Fördermitteln bieten.
Ungarn<br />
Marktumfeld<br />
Budapest<br />
Die ungarische Wirtschaft<br />
scheint mittlerweile den Tiefpunkt<br />
der Wachstumsdelle durchschritten<br />
zu haben. Für <strong>das</strong> Gesamtjahr beträgt<br />
<strong>das</strong> Wachstum 2,9 %.<br />
Ungarn<br />
Allerdings haben die<br />
bestehenden Ungleichge-<br />
in Mio € 2003 2002<br />
wichte zur Verunsicherung<br />
Bilanzsumme<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
2.799<br />
49,4<br />
2.450<br />
42,4<br />
am Markt geführt, was<br />
ROE vor Steuern 17,9 % 16,8 % Anfang Dezember 2003<br />
Cost/Income-Ratio 51% 59 % zu einem Kapitalabzug<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
Geschäftsstellen<br />
1.043<br />
35<br />
1.015<br />
33<br />
ausländischer Portfolioinvestoren<br />
geführt hat.<br />
Dadurch geriet der Forint<br />
unter Druck. Zwischenzeitlich<br />
sank der Wechselkurs sogar auf mehr als 280<br />
Forint pro Euro. Er konnte sich jedoch nach einer<br />
drastischen Anhebung des Leitzinssatzes um 300<br />
Basispunkte (entspricht 3 Prozentpunkten) auf<br />
12,5 % wieder auf einem Niveau um 260 Forint pro<br />
Euro erholen. Allerdings ist der Markt derzeit noch<br />
sehr verunsichert und so könnten die nächsten<br />
Datenveröffentlichungen erhebliche Wechselkursschwankungen<br />
verursachen.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die HVB Hungary Rt., die 2001 aus der Fusion der<br />
ungarischen HVB und der lokalen Einheit der BA-CA<br />
hervorging, konnte im abgelaufenen <strong>Geschäftsjahr</strong><br />
trotz sehr volatiler finanzwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />
Erträge und Volumina deutlich steigern<br />
und liegt nun, gemessen an der Bilanzsumme,<br />
auf Rang 6 unter den ungarischen Banken.<br />
Ursprünglich gegründet als Bank mit einem eindeutigen<br />
Schwerpunkt im Firmenkundengeschäft,<br />
konnte die Bank zuletzt ihre Position im Privatkundengeschäft<br />
massiv stärken und betreut nunmehr<br />
neben 4.630 Firmenkunden bereits <strong>über</strong> 88.000 Privat-<br />
und Geschäftskunden. Sehr positiv entwickelte<br />
sich auch der Beitrag des Immobiliengeschäftes:<br />
Unterstützt durch die Aktivitäten der Hypothekenbank<br />
Jelzalogbank wurde ein Ergebnisbeitrag von<br />
mehr als 5,5 Mio € erwirtschaftet.<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Das <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 war vor allem geprägt<br />
durch verschiedenste Zinsmaßnahmen der Ungarischen<br />
Nationalbank. In diesem schwierigen Umfeld<br />
konnte sich die HVB Hungary gut behaupten und<br />
steigerte <strong>das</strong> Ergebnis vor Steuern um 17 %<br />
gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr auf 49 Mio €. Aufgrund der<br />
Zins- und Währungsturbulenzen wurde <strong>das</strong> <strong>über</strong>proportional<br />
gute Jänner-Ergebnis im Handel im<br />
letzten Quartal noch deutlich vermindert – es liegt<br />
aber immer noch erheblich <strong>über</strong> Vorjahr. Erfreulich<br />
entwickelte sich ab der Jahresmitte der Zinsertrag,<br />
der unter Berücksichtigung einer technisch geänderten<br />
Verbuchungspraxis (in Höhe von 12,0 Mio €)<br />
<strong>über</strong> dem Vorjahresergebnis liegt.<br />
Positiv wirkte sich <strong>das</strong> rigorose Kostenmanagement<br />
aus: Trotz der Eröffnung von zwei neuen Filialen<br />
konnte die Cost/Income-Ratio auf 51% (nach 59 %<br />
im Vorjahr) gesenkt werden.<br />
Bei den Privat- und Geschäftskunden stieg der<br />
Zins<strong>über</strong>schuss um 28 %, die Risikoaktiva legten<br />
sogar um 73 % gegen<strong>über</strong> der Vorjahresperiode zu.<br />
Diese positive Entwicklung ist auf zahlreiche PR-<br />
Maßnahmen, neue Produktinitiativen sowie Verkaufskampagnen<br />
zurückzuführen.<br />
Das Firmenkundengeschäft ist nach wie vor mit<br />
einem Anteil von 63 % an den operativen Erträgen<br />
der Bank der Hauptertragsbringer: 2003 wurde die<br />
Anzahl der Firmenkunden und Immobilenkunden<br />
um 12 % erhöht. Der hohe Marktanteil im Großkundensegment<br />
wurde abgesichert. Das Finanzierungsvolumen<br />
erhöhte sich im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 17 %,<br />
www.hvb.hu<br />
die Entwicklung des Einlagenvolumens<br />
blieb stabil. Im Immobiliengeschäft<br />
wurde <strong>das</strong> Vorsteuerergebnis um mehr<br />
als <strong>das</strong> Sechsfache gesteigert. Dabei wurden<br />
hauptsächlich Büro- und Wohnbauprojekte finanziert.<br />
Auch an der steigenden Nachfrage nach<br />
Refinanzierung bereits fertiggestellter Objekte<br />
konnte die HVB Hungary mitpartizipieren.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
109
Ausblick<br />
Für 2004 wird die Hauptzielrichtung weiter auf dem<br />
Ausbau des Privatkundengeschäftes liegen: durch<br />
Eröffnung neuer und Restrukturierung bestehender<br />
Filialen mit dem Ziel, die Kundenbasis zu erweitern<br />
und Geschäfte sowohl aktiv- als auch passivseitig zu<br />
generieren. Außerdem wird die Umsetzung einer<br />
forcierten Wachstumsstrategie begonnen werden.<br />
Bei den Firmenkunden, wo die Bank einen Marktanteil<br />
von 50 % im Bereich Großkunden hat, wird<br />
<strong>das</strong> Engagement im wachsenden Segment der<br />
Klein- und Mittelbetriebe verstärkt, wobei <strong>das</strong> Produktangebot<br />
dieser Zielgruppe entsprechend angepasst<br />
wird. Nicht zuletzt der EU-Beitritt Ungarns soll<br />
durch gezielte Aktivitäten, insbesondere der Einrichtung<br />
eines Beratungszentrums für EU-Förderungen,<br />
zur Generierung zusätzlicher Geschäfte<br />
genutzt werden. Trotz der derzeit eher schwierigen<br />
ungarischen Marktbedingungen im Hinblick auf<br />
Zins- und Wechselkursentwicklung sind wir zuversichtlich,<br />
die ambitionierten Budgetziele in Ungarn<br />
erreichen zu können.<br />
Langfristige Zinsen Polen, Ungarn, Tschechien<br />
Umlaufrendite 10-jähriger Benchmark-Anleihen<br />
Ungarn<br />
Polen<br />
Tschechien<br />
Euro-Gebiet<br />
110 Die CEE-Tochterbanken<br />
9,2<br />
8,8<br />
8,4<br />
8,0<br />
7,6<br />
7,2<br />
6,8<br />
6,4<br />
6,0<br />
5,6<br />
5,2<br />
4,8<br />
4,4<br />
4,0<br />
3,6<br />
Slowenien<br />
Marktumfeld<br />
Das slowenische Wirtschaftswachstum<br />
ist 2003 auf 2,4 %<br />
nach 2,9 % im Jahr 2002<br />
Ljubljana<br />
gesunken. In den letzten<br />
Monaten ist eine sanfte<br />
Erholung der Exportdyna- Slowenien<br />
mik spürbar. Diese wird<br />
sich mit den verbesserten<br />
in Mio € 2003 2002<br />
internationalen Konjunktu-<br />
Bilanzsumme<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
970<br />
11,0<br />
766<br />
12,5<br />
raussichten im laufenden ROE vor Steuern 15,7 % 20,3 %<br />
Jahr noch verstärken und Cost/Income-Ratio 60 % 54 %<br />
<strong>das</strong> von der Inlandsnachfrage<br />
angetriebene Wirtschaftswachstumzusätzlich<br />
stärken. Während sich<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
Geschäftsstellen<br />
285<br />
7<br />
243<br />
5<br />
Slowenien in der Budgetpolitik auf Maastricht-Kurs<br />
befindet, wurde <strong>das</strong> Inflationskriterium mit 5,6 %<br />
im Jahresdurchschnitt 2003 nicht erfüllt. Entscheidend<br />
für die weitere Entwicklung der Inflation wird<br />
die zukünftige Wechselkurspolitik sein. Eine deutlich<br />
2001 2002 2003 2004
geringere nominelle Abwertung als in den Vorjahren<br />
sollte den weiteren langsamen Inflationsrückgang<br />
unterstützen.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana, die<br />
1991 gegründet wurde, hat, gemessen an ihrer<br />
Bilanzsumme, einen Marktanteil von 4,6 %. Neben<br />
der schon bisher erfolgreichen Strategie der Betreuung<br />
und Akquisition von internationalen Unternehmen<br />
und slowenischen Großbetrieben konzentriert<br />
sich die Bank im Firmenkundensegment nunmehr<br />
verstärkt auf die Akquisition von mittelständischen<br />
Unternehmen. Bei den Privatkunden wurde die<br />
Kundenakquisition deutlich verstärkt und <strong>das</strong> Produktportfolio<br />
um Fonds der Capital Invest sowie<br />
Versicherungsprodukte erweitert. Im Custody<br />
Geschäft ist die Bank weiterhin Marktführer, insbesondere<br />
für internationale Firmen.<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Mit einem Ergebnis vor Steuern von 11 Mio € kann<br />
die Bank neuerlich auf ein erfolgreiches <strong>Geschäftsjahr</strong><br />
zurückblicken. Dem Margenverfall als Folge der<br />
sich weiter verschärfenden Wettbewerbssituation<br />
trat die Bank durch verstärkte Geschäftsakquisition<br />
sowie effizientem Kostenmanagement erfolgreich<br />
entgegen.<br />
Im Privatkundensegment lag der Schwerpunkt<br />
neben der Steigerung der Kundenanzahl im Ausbau<br />
des Provisionsgeschäftes. Besonders erfolgreich hat<br />
sich der seit Jahresbeginn forcierte Verkauf von<br />
Fonds der Capital Invest entwickelt (Steigerung der<br />
Assets under Management von 0,4 Mio € per Ende<br />
2002 auf 7,8 Mio € per Ende 2003). Ergänzend<br />
dazu wurde mit dem Aufbau eines auf die Bedürfnisse<br />
der lokalen Investoren zugeschnittenen Portfoliomanagements<br />
begonnen. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />
konnte die Bank ihre Position im Bereich der Wohnbaufinanzierungen<br />
weiter ausbauen und ihren<br />
Marktanteil von 6,5 % per Ende 2002 auf rund<br />
8,4 % per Ende 2003 steigern.<br />
Im Firmenkundensegment hat die Bank ihre führende<br />
Position im Bereich der Großunternehmen<br />
erfolgreich verteidigt (rund 80 % Kundenanteil bei<br />
Unternehmen mit mehr als 40 Mio € Jahresumsatz),<br />
was auch durch prominente<br />
Mandate am lokalen Konsortial-<br />
www.ba-ca.si<br />
kreditmarkt zum Ausdruck kam.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus ist die Bank weiterhin<br />
Marktführer bei der Betreuung internationaler<br />
Firmenkunden. Im Zuge ihrer verstärkten Fokussierung<br />
auf mittelständische Unternehmen konnte<br />
die Bank ihre operativen Erträge in diesem Segment<br />
im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um<br />
knapp 40 % steigern. Der Vertrieb von derivativen<br />
Produkten an Großkunden wurde intensiviert.<br />
Ausblick<br />
Die slowenische Tochterbank setzt ihr ambitioniertes<br />
Expansionsprogramm 2004 fort: Im Laufe des<br />
Jahres sollen zusätzlich zu den 10 per März 2004<br />
bestehenden Filialen bis zu 4 weitere Standorte<br />
eröffnet werden, womit die Bank in allen wichtigen<br />
Wirtschaftszentren Sloweniens vertreten sein wird.<br />
Trotz eines sich – nicht zuletzt aufgrund des nahen<br />
EU-Beitrittes des Landes – weiter verschärfenden<br />
Wettbewerbs und eines sinkenden Zinsniveaus setzt<br />
sich die Bank für 2004 ambitionierte Ziele. Der<br />
Schwerpunkt wird dabei auf der weiteren Verbreiterung<br />
der Kundenbasis im Bereich der Privatkunden<br />
sowie der Klein- und Mittelbetriebe liegen. Dar<strong>über</strong><br />
hinaus soll der Ausbau des Asset-Managements und<br />
die Einführung von Bancassurance-Produkten forciert<br />
sowie der Vertrieb von Produkten zur Wechselkurs-<br />
und Zinsrisikoabsicherung intensiviert werden.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
111
Rumänien<br />
Marktumfeld<br />
Dank der robusten Binnennachfrage<br />
konnte die rumänische<br />
Wirtschaft 2003 real um<br />
Bucures¸ti<br />
4,9 % wachsen. Die Kehrseite<br />
der starken Binnenkonjunktur ist<br />
die zunehmende Passivie-<br />
Rumänien<br />
rung der Leistungsbilanz,<br />
der die Rumänische Natio-<br />
in Mio € 2003 2002<br />
nalbank (NBR) mit der<br />
Bilanzsumme<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
518<br />
12,6<br />
549<br />
10,3<br />
Anhebung des Referenz-<br />
ROE vor Steuern 47,2 % 51,6 % zinssatzes in mehreren<br />
Cost/Income-Ratio 43 % 45 % Schritten von 17,4 % im<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
Geschäftsstellen<br />
219<br />
9<br />
161<br />
5<br />
April auf<br />
November<br />
21,25 % im<br />
entgegenzusteuern<br />
suchte. Diese Maßnahmen<br />
zeigten kaum<br />
Wirkung, was die NBR auch zur Verschärfung der<br />
Kreditvergabevorschriften (in Kraft ab 1.2.2004) veranlasste.<br />
Im Dezember 2003 lagen die Verbraucherpreise<br />
gegen<strong>über</strong> dem Vorjahresmonat 14,1%<br />
höher und damit knapp <strong>über</strong> dem Regierungsziel<br />
von 14,0 % zu Jahresende (2002: 17,8 %). 2003<br />
wertete der Leu gegen<strong>über</strong> dem Euro nominell um<br />
20 %, gegen<strong>über</strong> dem US-Dollar um 0,4 % ab. Mit<br />
dem 1.1.2004 wurde die Zusammensetzung des<br />
Währungskorbes, an dem sich der rumänische Leu<br />
informell orientiert, geändert. Das Gewicht des Euro<br />
wurde von 60 % auf 75 % erhöht, <strong>das</strong> des US-Dollar<br />
von 40 % auf 25 % reduziert.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die HVB Bank Romania begann ihre Geschäftstätigkeit<br />
im September 1998. Sie zählt zu den renommiertesten<br />
Auslandsbanken und bietet innovative,<br />
maßgeschneiderte Finanzdienstleistungsprodukte<br />
für Firmen- und Privatkunden an. Die 219 Mitarbeiter<br />
der Bank betreuen rund 17.000 Kunden in<br />
9 Geschäftsstellen. Ein Return on Equity vor Steuern<br />
von <strong>über</strong> 47 % unterstreicht zudem eindrucksvoll<br />
die Ertragsstärke der Bank.<br />
112 Die CEE-Tochterbanken<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Durch eine dynamische Geschäftsausweitung in<br />
allen Kerngeschäftsfeldern, vor allem bei den Firmenkunden<br />
und im Treasury, zusammen mit einem<br />
effizienten Kostenmanagement, gelang es der Bank,<br />
im vergangenen <strong>Geschäftsjahr</strong> ein Ergebnis vor<br />
Steuern in Höhe von 12,6 Mio € zu erzielen. Trotz<br />
des Expansionskurses konnte die Cost/Income-Ratio<br />
leicht auf 43 % (2002: 45 %) gesenkt werden. Die<br />
insgesamt im Jahr 2003 akquirierten 7.000 Neukunden<br />
bedeuten einen Anstieg der Kundenanzahl<br />
gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr von 70 %.<br />
Auch der Retail-Bereich zeigte eine sehr positive<br />
Entwicklung. Produktprozesse wurden rationalisiert<br />
und die Produktpalette wurde um zusätzliche Privatkundenfinanzierungen<br />
erweitert.<br />
Im Bereich Lebensversicherungen<br />
www.hvb.ro<br />
konnte die Generali Romania als<br />
Kooperationspartner gewonnen<br />
werden. Mit insgesamt mehr als 10.000 ausgegebenen<br />
Debit-Karten (Zahlkarten) per Ende 2003<br />
erzielte die Bank auch hohe Steigerungsraten im<br />
Kartengeschäft.<br />
Mit der Eröffnung von 4 neuen Filialen in Brasov,<br />
Constanta, Sibiu und Bukarest wurde im vergangenem<br />
Jahr <strong>das</strong> Netzwerk in Rumänien auf insgesamt<br />
9 Geschäftsstellen ausgebaut. Bedingt durch die<br />
dynamische Geschäftsentwicklung wird die Bank ihr<br />
Head Office in Bukarest in ein neues Bürogebäude<br />
verlegen.<br />
Zu den besonderen Erfolgen des vergangenen Jahres<br />
zählte im Firmenkundengeschäft der Abschluss<br />
größerer strukturierter Handels-, Export- und Projektfinanzierungen<br />
in den Sektoren Energie, Nahrungsmittel,<br />
Immobilien und Holzindustrie sowie im<br />
Automobilsektor. Dies spiegelt sich insbesondere in<br />
einem deutlich <strong>über</strong> Plan liegenden Provisionsertrag<br />
wider. Eine gutes Beispiel für die Zusammenarbeit<br />
innerhalb der HVB Group ist die Finanzierung der<br />
Lieferung von Dieselbetriebszügen der Firma Siemens.<br />
Das gesamte Kreditvolumen konnte somit seit<br />
Jahresbeginn um 106 % auf 322 Mio € gesteigert<br />
werden. Neben der Betreuung von Multinationals
und lokalen Großkunden legte die Tochterbank<br />
2003 durch spezielle Verkaufsinitiativen verstärktes<br />
Augenmerk auf <strong>das</strong> Segment der lokalen Mittelstandsunternehmen.<br />
Die Bank wird von ihren Kunden besonders aufgrund<br />
ihrer Produktinnovationen geschätzt – 2003<br />
erhielt sie den Financial Award of Excellency „Best<br />
E-Banking Product“ von der „Bucharest Business<br />
Week“. In den Filialen richtete die Bank im vergangenem<br />
Jahr Internetcorners ein. Für Firmenkunden<br />
wurden maßgeschneiderte Electronic Banking-<br />
Produkte auf den Markt gebracht und neue Cash-<br />
Management-Modelle in Kooperation mit Partnerbanken<br />
lanciert.<br />
Das Treasury baute seine führende lokale Position<br />
am Interbankenmarkt weiter aus und konnte im<br />
volatilen Umfeld die Marktchancen ertragswirksam<br />
nutzen. Ferner <strong>über</strong>nahm die Bank den konzerneigenen<br />
Broker „CAIB Securities“. Gemeinsam mit<br />
diesem sowie der BA-CA in Wien wurden erfolgreich<br />
mehrere Anleihen für rumänische Städte<br />
(municipal bonds) platziert.<br />
Ausblick<br />
2004 wird die HVB Bank Romania ihr Geschäft mit<br />
ihren Zielkunden weiter ausbauen. Besondere Produktinitiativen<br />
werden auf die Mittelstandskundengewinnung<br />
sowie auf den Ausbau des Retailportfolios<br />
abzielen. Nach dem Geschäftsstart der neugegründeten<br />
rumänischen Capital Invest-Tochter wird<br />
2004 der Vertrieb von Investmentfonds <strong>über</strong> <strong>das</strong><br />
Netzwerk begonnen. Dar<strong>über</strong> hinaus wird die Filialexpansion<br />
auch heuer fortgesetzt und <strong>das</strong> Netzwerk<br />
um Niederlassungen in Geschäftszentren mit hohem<br />
Wachstumspotenzial erweitert.<br />
Bulgarien<br />
Marktumfeld<br />
Sofia<br />
Dank der kräftigen Binnennachfrage<br />
wird Bulgarien<br />
2003 bereits <strong>das</strong> vierte<br />
Jahr in Folge ein Wirtschaftswachstum<br />
von <strong>über</strong> 4 % aufweisen.<br />
Hand in Hand mit<br />
der robusten Binnenkon- Bulgarien<br />
junktur ging aber die Ausweitung<br />
des Leistungsbi-<br />
in Mio € 2003<br />
lanzdefizits von 4,4 % des<br />
Bilanzsumme<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
575<br />
11,4<br />
BIP 2002 auf 8,7 % des BIP ROE vor Steuern 17,2 %<br />
2003 einher. Die Inflation Cost/Income-Ratio 64 %<br />
fiel 2003 angesichts des<br />
günstigen internationalen<br />
Preisumfeldes auf 2,2 % im<br />
Jahresdurchschnitt. Um der<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
Geschäftsstellen<br />
1.590<br />
159<br />
rapiden Kreditexpansion und der daraus resultierenden<br />
Ausweitung des Leistungsbilanzdefizits entgegenzuwirken,<br />
wurde von der bulgarischen Zentralbank<br />
der Referenzzins in mehreren Schritten von<br />
2,50 % im Januar auf 2,83 % im Dezember angehoben.<br />
Im Februar 2004 kam es jedoch erneut zu<br />
einer Senkung des Referenzzinssatzes auf 2,41%. Im<br />
Rahmen eines Currency Boards ist der bulgarische Lev<br />
an den Euro (1 EUR = 1,96 Lev) gekoppelt.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die CB Biochim AD – die Ende 2002 aus der Fusion<br />
der HVB Bulgaria und der CB Biochim hervorgegangen<br />
ist – ist mit einem Marktanteil von knapp 7 %<br />
die viertgrößte Bank Bulgariens. Der bulgarische<br />
Markt ist mit 159 Niederlassungen – dem zweitgrößten<br />
Filialnetz aller bulgarischen Banken – sehr gut<br />
abgedeckt. Innerhalb nur eines Jahres nach der Fusion<br />
konnte die Bank ihre Position im Privatkundenbereich<br />
deutlich verbessern. So konnte die Kundenanzahl um<br />
knapp 40 % gesteigert werden, so<strong>das</strong>s mittlerweile<br />
342.000 Kunden, davon 337.000 Privatkunden und<br />
5.000 Firmenkunden, betreut werden.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
113
Geschäftsverlauf 2003<br />
Das Jahr 2003, <strong>das</strong> auch im Zeichen von umfassenden<br />
Integrations- und Transformationsprojekten<br />
stand, wurde mit einem Nettoergebnis vor Steuern<br />
von 11,4 Mio € (Return on Equity von <strong>über</strong> 17 %)<br />
erfolgreich abgeschlossen. Die Bilanzsumme konnte<br />
dabei auf 575 Mio € gesteigert werden. Zurückzuführen<br />
sind diese Erfolge auf eine Verbesserung in<br />
allen Geschäftsfeldern und einer Steigerung des<br />
Kreditvolumens, die in einem kontinuierlichen<br />
Anstieg des Zins- und Provisions<strong>über</strong>schusses mündeten.<br />
Insgesamt verzeichnete die Bank ein Wachstum<br />
des Kreditvolumens von 70 %, <strong>das</strong> großteils im<br />
Privatkundengeschäft generiert<br />
wurde. Hervorzuheben ist die<br />
www.biochim.com<br />
Verbraucherkreditkampagne, die<br />
im Mai gestartet wurde und<br />
durch TV- und Printmedien unterstützt alle Erwartungen<br />
<strong>über</strong>treffen konnte. Der Marktanteil bei Verbraucherkrediten<br />
konnte so von nur 3,6 % im März<br />
auf knapp 12 % im Dezember 2003 gesteigert<br />
werden. Ebenso konnte der Marktanteil an Hypothekarkrediten<br />
für Privatkunden verdoppelt werden.<br />
Aufgrund dieser angeführten Erfolge wurde die<br />
Biochim von der renommierten britischen Fachzeitschrift<br />
„The Banker“ als „Bank of the Year 2003“<br />
ausgezeichnet.<br />
Ausblick<br />
Das im abgelaufenen Jahr neu entwickelte Vertriebskonzept<br />
wurde zwischenzeitlich bereits in drei<br />
Pilotfilialen erfolgreich getestet und soll bis Mitte<br />
des Jahres auf <strong>das</strong> gesamte Vertriebsnetz der Bank<br />
<strong>über</strong>tragen werden. Parallel dazu werden auch<br />
mobile Vertriebskanäle etabliert. Für Firmenkunden<br />
wird <strong>das</strong> neue Servicekonzept in den neu gegründeten<br />
Regional Corporate Service Centers umgesetzt.<br />
Ein weiterer Focus liegt in der Erweiterung der<br />
Produktpalette sowohl aktiv- als auch passivseitig.<br />
114 Die CEE-Tochterbanken<br />
Kroatien<br />
Marktumfeld<br />
Die Wirtschaftsdynamik hat<br />
sich 2003 bedingt durch die<br />
fortgesetzte restriktive Geldpolitik,<br />
die zu einer Eindämmung des<br />
Kreditwachstums geführt hat, deutlich<br />
auf 4,3 % im Jahresabstand verringert.<br />
Während die Investitionen noch von öffentlichen<br />
Bauprojekten profitierten,<br />
erhielt der private<br />
Konsum gegen Jahresende<br />
einen starken Dämpfer.<br />
Außerordentlich hohe Tourismuseinnahmen<br />
haben<br />
im 3. Quartal zu einem<br />
Rekord<strong>über</strong>schuss in der<br />
Leistungsbilanz geführt,<br />
so<strong>das</strong>s <strong>das</strong> Defizit im<br />
Gesamtjahr 2003 auf<br />
etwa 5 1/2%<br />
Kroatien<br />
in Mio € 2003 2002*)<br />
Bilanzsumme 2.509 2.051<br />
Ergebnis vor Steuern 28,4 26,2<br />
ROE vor Steuern 15,7 % 15,5 %<br />
Cost/Income-Ratio 61% 52,4 %<br />
Mitarbeiter (in PJ) 1.119 1.148<br />
Geschäftsstellen 78 81<br />
*) HVB Croatia ganzjährig, Splitska banka nur<br />
von Mai bis Dezember konsolidiert<br />
des BIP sinken dürfte. Der Wechselkurs<br />
der Kuna geriet temporär unter Abwertungsdruck.<br />
Im Jahresdurchschnitt ergibt sich allerdings nur ein<br />
Wertverlust von etwa 2 % gegen<strong>über</strong> dem Euro.<br />
Dies und der schwache Dollar sorgten 2003 für<br />
einen Rückgang der Inflation auf 1,8 %, den geringsten<br />
Jahresdurchschnittswert seit der Unabhängigkeit.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Zagreb<br />
Die beiden kroatischen Tochterbanken, HVB Croatia<br />
und Splitska banka wurden innerhalb von nur<br />
14 Monaten nach der Akquisition der Splitska banka<br />
per Ende Juni 2003 plangemäß rechtlich sowie<br />
organisatorisch miteinander verschmolzen und auf<br />
eine konzerneinheitliche IT-Plattform gestellt. Die<br />
Geschäftsfelder der fusionierten Banken ergänzen<br />
sich optimal und die daraus hervorgegangene Universalbank<br />
betreut nunmehr <strong>über</strong> 380.000 Kunden.<br />
Das Vertriebsnetz umfasst derzeit 78 Filialen mit<br />
dem Schwerpunkt in Dalmatien. Mit einem Marktanteil<br />
von <strong>über</strong> 9 % gehört die Splitska banka zu<br />
den vier größten Banken des Landes.
Geschäftsverlauf 2003<br />
Für die Splitska banka war <strong>das</strong> Jahr 2003 durch den<br />
Integrationsprozess geprägt. Durch die Bündelung<br />
der Erfolgsfaktoren der beiden fusionierten Banken<br />
konnte die Marktstellung deutlich ausgebaut und<br />
die Produktivität durch Optimierung der Organisationsstrukturen<br />
signifikant gehoben werden.<br />
Damit ist es bereits im Jahr der Fusion gelungen,<br />
ein erfreuliches Ergebnis vor Steuern in Höhe von<br />
28,4 Mio € und einen ROE von knapp 16 % zu<br />
erzielen. Die Bilanzsumme konnte auf 2,5 Mrd €<br />
gesteigert werden. Zurückzuführen ist dieses positive<br />
Ergebnis sowohl auf eine ertragsorientierte Steigerung<br />
der Geschäftstätigkeit in allen Segmenten<br />
als auch auf die Weiterverfolgung des effizienten<br />
Kostenmanagements.<br />
Besonders erfreulich verlief <strong>das</strong> Privatkundengeschäft,<br />
in dem allein seit der Fusion 14.000 Neukunden<br />
gewonnen und die Ausleihungen um insgesamt<br />
35 % gesteigert werden konnten. Als Schlüsselfaktoren<br />
erwiesen sich Auto- und Barkredite<br />
sowie die geförderte Wohnbaufinanzierung. Bei dieser<br />
fungiert die Splitska banka als exklusiver Bankpartner<br />
der APN, der staatlichen Wohnbauförderungsagentur.<br />
Als besonders wachstumsstark erwies<br />
sich der mobile Vertrieb mit einer Volumensteigerung<br />
von knapp 70 %. Mit <strong>über</strong> 200.000 ausgegebenen<br />
Kreditkarten nimmt die Bank im Kartengeschäft<br />
eine führende Position am Markt ein.<br />
Bei den Firmenkunden setzt die Splitska banka<br />
neben ihren verstärkten Fokus auf Klein- und Mittelbetriebe<br />
auf die konsequente Weiterentwicklung<br />
ihrer Produktpalette und ist damit auf dem besten<br />
Weg ihre starke Position bei den Großkunden weiter<br />
auszubauen. An bedeutenden Transaktionen im<br />
abgelaufenen Jahr sind vor allem die Mandate für<br />
die syndizierten Kredite für die Kroatischen Eisenbahnen<br />
<strong>über</strong> 77 Mio € sowie für <strong>das</strong> Ölförderunternehmen<br />
Crosco <strong>über</strong> 30 Mio €, wo die Splitska<br />
banka jeweils als Agent und Underwriter fungierte,<br />
hervorzuheben.<br />
Ebenfalls sehr positiv verläuft die Entwicklung des<br />
Bereiches Treasury. Das kroatische Finanzministerium<br />
hat die Splitska banka erstmals, gemeinsam mit<br />
einer weiteren lokalen Bank, als Lead-Manager für<br />
eine fünfjährige, in Kuna begebene Staatsanleihe mit<br />
einem Volumen von HRK 1 Mrd<br />
(rund 130 Mio €) beauftragt. Die<br />
www.splitskabanka.hr<br />
Splitska banka entwickelt sich<br />
immer mehr zu einer wesentlichen<br />
Größe auf dem kroatischen Kapitalmarkt.<br />
Im Custodian Geschäft liegt die Splitska banka<br />
weiterhin unangefochten an der Spitze.<br />
Ausblick<br />
Das Jahr 2004 steht neben der verstärkten Konzentration<br />
auf den Mid-Size Sektor ganz im Zeichen der<br />
Filialerweiterung. Im ersten Halbjahr 2004 werden<br />
weitere 32 Geschäftsstellen im Zentrum sowie im<br />
Norden und Osten des Landes ihren Betrieb aufnehmen.<br />
Die neuen Standorte werden <strong>das</strong> bestehende<br />
Netzwerk optimal ergänzen und der Bank eine<br />
landesweite Präsenz ermöglichen. Die gelungene<br />
strategische Neupositionierung im Zuge der Integration<br />
sowie die konsequente Weiterverfolgung<br />
der Wachstumsstrategie gibt Zuversicht, <strong>das</strong>s die<br />
ambitionierten Erwartungen auch in der Zukunft<br />
erfüllt werden können.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
115
Bosnien-<br />
Herzegowina<br />
Marktumfeld<br />
Nach einem moderaten<br />
Sarajevo<br />
Anstieg des BIP im Jahr 2003<br />
um knapp <strong>über</strong> 3 % wird sich,<br />
bedingt durch günstigere internationale<br />
Rahmenbedingungen, <strong>das</strong><br />
Wirtschaftswachstum ab 2004 etwas<br />
beschleunigen. Allerdings dämpft der<br />
abnehmende Zustrom<br />
internationaler Hilfsgelder<br />
Bosnien-Herzegowina*)<br />
nach dem Ende der Wie-<br />
in Mio € 2003 deraufbauphase die Dyna-<br />
Bilanzsumme 42 mik. Dies trägt jedoch<br />
Ergebnis vor Steuern – 3,0 durch die Verringerung der<br />
ROE vor Steuern<br />
Cost/Income-Ratio<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
– 37,7 %<br />
>100 %<br />
71<br />
Importe zu einer Verbesserung<br />
der Leistungsbilanz<br />
Geschäftsstellen 4 bei, die angesichts der<br />
*) nur HVB Banka Bosna i Hercegovina, strukturellen Probleme<br />
nicht konsolidiert<br />
weiterhin negativ sein wird.<br />
Neben dem Currency-<br />
Board, <strong>das</strong> die niedrige<br />
Inflation von nur 1% im Jahresdurchschnitt 2003<br />
unterstützt hat, trägt mittlerweile auch die vorsichtige<br />
Fiskalpolitik zu stabilen Rahmenbedingungen<br />
für die Wirtschaft bei.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Am 11. Juni 2003 wurde der Kaufvertrag zum<br />
Erwerb der Mehrheit an der Central profit banka<br />
d.d. Sarajevo (CPB) unterfertigt und mit dem<br />
Closing am 6. Oktober 2003 abgeschlossen. Die<br />
International Finance Corporation (IFC), ein Mitglied<br />
der Weltbank-Gruppe, wird im Jahr 2004 ihre Beteiligung<br />
von derzeit 10 % mittels einer Kapitalerhöhung<br />
auf 19 % erhöhen. Gemeinsam mit der<br />
im September 2002 eröffneten HVB Banka Bosna i<br />
Hercegovina d.d. Sarajevo (HVB BiH) avancierte die<br />
BA-CA mit rund 7 % Marktanteil zur viertgrößten<br />
Bank des Landes.<br />
116 Die CEE-Tochterbanken<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Die HVB Banka Bosna i Hercegovina weist eine<br />
Bilanzsumme von 42 Mio € aus und beschäftigt<br />
71 Mitarbeiter. Sie sieht ihre Hauptkunden vor allem<br />
bei internationalen und exportorientierten lokalen<br />
Unternehmen und bei Privatkunden<br />
im gehobenen Bereich. Der-<br />
www.hvb.ba<br />
zeit werden rund 3.500 Kunden<br />
betreut. Neben einer breiten<br />
Palette an Einlageprodukten reicht <strong>das</strong> Produktangebot<br />
im Privatkundengeschäft von Auto-, Wohnraumfinanzierungs-<br />
und Konsumkrediten bis hin<br />
zum E-Banking im Firmenkundengeschäft.<br />
Die Central profit banka beschäftigt rund 435 Mitarbeiter<br />
und weist eine Bilanzsumme von 242 Mio €<br />
aus. Die Bank betreut in ihren 27 Filialen (inkl. kleinerer<br />
Geschäftsstellen) <strong>über</strong> 60.000 Privat- und Firmenkunden.<br />
Sie verfügt <strong>über</strong> eine gute Primärmittelbasis<br />
und nimmt im Zahlungsverkehr die führende<br />
Position im Lande ein.<br />
Die HVB Banka Bosna i Hercegovina eröffnete in<br />
Abstimmung mit dem bereits vorhandenen Netzwerk<br />
der Central profit banka zwei weitere Filialen<br />
in Sarajewo und Mostar. Eine weitere Filialeröffnung<br />
in Banja Luka – im serbischen Landesteil – ist für<br />
2004 geplant.<br />
Ausblick<br />
Unmittelbar nach Übernahme der Central profit<br />
banka wurde <strong>das</strong> Integrationsprojekt gestartet, <strong>das</strong><br />
als wesentliches Ziel für 2004 die technische und<br />
rechtliche Zusammenführung der beiden Banken<br />
vorsieht. Durch die Bündelung der Kräfte beider<br />
Banken wird ein weiterer Ausbau der Marktposition<br />
sowohl im Privatkundengeschäft als auch im<br />
Geschäft mit kleineren und mittleren Unternehmen<br />
angestrebt.
Serbien und Montenegro<br />
Marktumfeld<br />
Beograd<br />
Bisher noch nicht ausreichend<br />
durchgeführte strukturelle Reformen<br />
haben zu einer Verlangsamung<br />
der Wachstumsdynamik<br />
auf geschätzte 1,5 % beigetragen.<br />
Die ausländischen Direktinvestitionen<br />
erreichten mit rund<br />
1Mrd € einen neuen Rekordwert,<br />
bedingt durch Fortschritte<br />
bei den Privatisierungen.<br />
Serbien und Montenegro*)<br />
Die Inflation sank im Jah-<br />
in Mio € 2003 2002 resdurchschnitt auf unter<br />
Bilanzsumme 113 101 10 % und lag gegen Jah-<br />
Ergebnis vor Steuern 4,6 –1,4 resende sogar unter 8 %.<br />
ROE vor Steuern<br />
Cost/Income-Ratio<br />
Mitarbeiter (in PJ)<br />
27,6 %<br />
57 %<br />
90<br />
– 8,6 %<br />
>100 %<br />
57<br />
Die serbische Zentralbank<br />
hat auf die sinkende In-<br />
Geschäftsstellen 4 1 flation nunmehr mit einer<br />
*) nicht konsolidiert<br />
verhältnismäßig geringfügigen<br />
Absenkung des<br />
Diskontsatzes von 9 auf 8,5 % reagiert und damit<br />
bekundet, die restriktive Geldpolitik fortsetzen zu<br />
wollen.<br />
Kurzcharakteristik<br />
Die 2001 gegründete serbische Tochterbank konnte<br />
im Jahr 2003 ihre Position als bedeutende Auslandsbank<br />
weiter ausbauen. Auf Basis innovativer<br />
Produkte und Finanzdienstleistungen, insbesondere<br />
im Firmenkunden- und Treasury-Segment, wurde im<br />
erst zweiten vollen <strong>Geschäftsjahr</strong> bereits ein Nettoergebnis<br />
vor Steuern von knapp 4,6 Mio € erzielt.<br />
Geschäftsverlauf 2003<br />
Während der Fokus der Geschäftsaktivitäten in der<br />
Anfangsphase auf der Akquisition von Firmenkunden<br />
und der erfolgreichen Nutzung sich ergebender<br />
Marktchancen am Geld- und Kapitalmarkt lag,<br />
stand <strong>das</strong> Jahr 2003 auch im Zeichen des Ausbaus<br />
des Privatkundengeschäftes.<br />
Neben zahlreichen Finanzierungsmandaten aus dem<br />
Kreis der <strong>über</strong> 750 internationalen und großen<br />
lokalen Firmenkunden wurde auch <strong>das</strong> „Private<br />
Customer Business Projekt“ noch im Jahr 2003 zu<br />
einem erfolgreichen Abschluss geführt. Als Ergebnis<br />
dieses Projektes konnten zahlreiche Produktneuheiten<br />
implementiert werden, die auch in Form von<br />
modular aufgebauten Kontopaketen angeboten<br />
werden. Die unmittelbar nach der medial aufbereiteten<br />
Einführung dieser Produkte<br />
zu verzeichnenden Verkaufserfol-<br />
www.hvb.co.yu<br />
ge führten dazu, <strong>das</strong>s die Bank<br />
zum Jahresende bereits knapp<br />
5.000 Privatkunden betreute. Das gesamte Primärmittelaufkommen<br />
der Bank konnte im abgelaufenen<br />
<strong>Geschäftsjahr</strong> um 15 % auf 80 Mio € gesteigert<br />
werden.<br />
Parallel zum erfolgreichen Ausbau der Produktpalette<br />
konnten noch im Dezember 2003 drei neue<br />
Filialen in Novi Sad, Subotica und Zemun (Belgrad)<br />
eröffnet werden.<br />
Ausblick<br />
In Fortsetzung mit der 2003 eingeschlagenen Strategie<br />
ist für 2004 die Eröffnung weiterer Filialen<br />
geplant. Die Verbreiterung des Distributionsnetzwerkes<br />
wird hierbei die fortgesetzte Intensivierung<br />
der Marktdurchdringung im Retailsegment unterstützen.<br />
Im Firmenkundengeschäft steht neben der<br />
Betreuung der internationalen und großen lokalen<br />
Firmenkunden ein stärkerer Marktauftritt im<br />
mittelbetrieblichen, exportorientierten Segment im<br />
Vordergrund.<br />
Mazedonien<br />
Am 10. März 2003 haben<br />
Skopje<br />
wir eine Repräsentanz in<br />
der Hauptstadt Mazedoniens,<br />
Skopje, eröffnet.<br />
Damit wollen wir österreichischen<br />
und internationalen<br />
Investoren eine Kontaktstelle<br />
zur Aufnahme von Geschäftsbeziehungen<br />
in Mazedonien bieten. Ebenso begleiten wir aber<br />
auch mazedonische Firmen bei ihren Exportaktivitäten<br />
in die EU sowie in die benachbarten Länder.<br />
Die CEE-Tochterbanken<br />
117
G&V Corporate Center – Gesamt<br />
in Mio € 2003 2002 +/– Mio € +/– %<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 3 22 –19 – 87 %<br />
Kreditrisiko –10 –14 4 – 29 %<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss – 7 –18 12 – 64 %<br />
Handelsergebnis 54 69 –14 – 21%<br />
Verwaltungsaufwand –18 – 39 21 – 53 %<br />
Sonst. betriebl. Erfolg – 5 – 21 15 – 74 %<br />
Betriebsergebnis 18 –1 18<br />
Finanzanlageergebnis 12 – 27 39<br />
Abschr. Firmenwert –10 – 5 – 5 >100 %<br />
Saldo übrige Ertr./Aufw. 0 – 6 6 – 96 %<br />
Ergebnis vor Steuern 20 – 38 58<br />
Anteil Gesamtbank 3 % – 8 %<br />
Ø Risikoaktiva (RWA) 6.004 6.772 – 768 –11%<br />
Ø gebundenes Eigenkapital 1.233 733 500 68 %<br />
Anteil Gesamtbank 24 % 15 %<br />
Unter Corporate Center sind alle jene Beteiligungen erfasst, die keinem<br />
anderen Geschäftsfeld zugeordnet sind. Dazu zählt die Bank<br />
Austria Cayman Islands (BACI). Dar<strong>über</strong> hinaus sind neben segment<strong>über</strong>greifenden<br />
Konsolidierungsvorgängen („Überleitung“) Ergebnisbeiträge<br />
abgebildet, die nicht den einzelnen Unternehmensbereichen<br />
zugeordnet werden können. Die Restkosten, die sich nach direkten<br />
Kosten und der Zuordnung von Stück- und Gemeinkosten auf die<br />
Profitcenter ergeben, werden jedem Profitcenter (darunter z.B. Aufwendungen<br />
für Servicebetriebe und Stabsabteilungen) nach dem von<br />
diesem erzielten Betriebsergebnis vor Restkosten zugeordnet.<br />
118 Corporate Center<br />
Corporate Center<br />
Geschäftsfeldstruktur der Bank Austria Creditanstalt<br />
Corporate Center 9%<br />
International Markets 5%<br />
Privatkunden 17%<br />
Zentral- und Osteuropa 20%<br />
Firmenkunden 49%<br />
Der wesentliche ertragsbestimmende Faktor im<br />
Corporate Center sind jene Beteiligungen, die<br />
nicht bei den übrigen Geschäftsfeldern verbucht<br />
werden, weil sie nicht zum Kerngeschäft der<br />
Bank Austria Creditanstalt zählen und auch keine<br />
eindeutige wirtschaftliche Verflechtung zu<br />
den dortigen Leistungen besteht. Die BA-CA hat<br />
sich in den letzten zehn Jahren im Zuge der Konzentration<br />
auf ihre Kernkompetenzen fast vollkommen<br />
von ihren Industriebeteiligungen<br />
getrennt; sie hat diese Beteiligungen verkauft<br />
bzw. in die – von der Bank unabhängige – B&C<br />
Privatstiftung eingebracht (siehe Erläuterungen<br />
zum Konzernabschluss, Note (21)). Im Corporate<br />
Center werden noch zwei vollkonsolidierte<br />
Töchter (die Bank Austria Cayman Island Ltd.,<br />
Georgetown, und die BACA Export Finance Ltd.,<br />
London) erfasst, per 30.9.2003 haben wir die<br />
BA/CA Asset Finance Ltd. verkauft. Unter dem<br />
Beteiligungsmanagement stehen einige at equity<br />
bewertete Töchter sowie rund 80 at cost bewertete<br />
Beteiligungen. Dar<strong>über</strong> hinaus beeinflusst<br />
die Konzernkonsolidierung die G&V-Positionen<br />
des Corporate Center.<br />
Anteil am gebundenen Eigenkapital Beitrag zum Ergebnis vor Steuern<br />
Corporate Center 1%<br />
International Markets 14%<br />
Privatkunden 17%<br />
Zentral- und Osteuropa 27%<br />
Firmenkunden 40%
Seit 2003 können dank eines verbesserten Kostenverrechnungssystems<br />
die meisten zentralen Kosten<br />
und auch nicht direkt zuordenbaren Ertragskomponenten,<br />
die bis dahin im Corporate Center verbucht<br />
waren, auf die Geschäftsfelder umgelegt werden<br />
(Segmentberichterstattung 2002 wurde restated).<br />
Zur G&V Corporate Center<br />
Demnach wird die Gewinn- und Verlustrechung von<br />
der G&V der konsolidierten Töchter und den Kosten<br />
des Beteiligungsmanagements im weitesten Sinn<br />
geprägt, darunter Refinanzierungskosten, Provisionsaufwendungen<br />
und, in geringem Ausmaß, Verwaltungaufwand.<br />
2003 hat <strong>das</strong> Corporate Center<br />
mit einem Ergebnis vor Steuern von 20 Mio €<br />
(Vorjahr – 38 Mio €) einen positiven Beitrag zum<br />
Gesamtergebnis der Bank geliefert. Die Betriebserträge<br />
waren (einschl. sonstige betriebliche Erträge)<br />
mit 45 Mio € etwas niedriger als 2002 (52 Mio €).<br />
Das ist in erster Linie auf den rückläufigen Zins<strong>über</strong>schuss<br />
(in Zusammenhang mit Konsolidierungsvorgängen)<br />
zurückzuführen (3 Mio € nach 22 Mio €).<br />
In dem (mit 7 Mio € negativen) Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
und dem hohen Handelsergebnis von 54 Mio €<br />
(2002 69 Mio €) schlägt sich ein Teil der Performance<br />
der BACI, unserer Banktochter auf Cayman, nieder.<br />
Der Verwaltungsaufwand (–18 Mio €), der<br />
weitgehend von den konsolidierten Töchtern<br />
bestimmt ist, war u.a. aufgrund des verkleinerten<br />
Konsolidierungskreises rückläufig.<br />
Im Corporate Center wird – abgesehen von der<br />
Kapitalbindung des dort zugeordneten Geschäftsbetriebs<br />
– jener Teil des Kapitals der Bank erfasst,<br />
der nicht den übrigen Geschäftsfeldern als gebundenes<br />
Eigenkapital zugeteilt wird. Daher ist <strong>das</strong> hier<br />
ausgewiesene gebundene Kapital im Wesentlichen<br />
aufgrund der Kapitalerhöhung um 500 Mio € auf<br />
1.233 Mio € gestiegen. Dies ist auch der Grund<br />
dafür, <strong>das</strong>s die Eigenkapital-bezogenen Kennzahlen<br />
wie der ROE nicht aussagekräftig sind.<br />
Bank Austria Cayman Islands<br />
Mit der Bank Austria Cayman Islands (BACI) besitzt<br />
die BA-CA eine Bank, die neben dem allgemeinen<br />
Banken- und Veranlagungsgeschäft seit 1999 auch<br />
in Hedge Fonds investiert. Für die BA-CA stellt<br />
dieses Engagement eine risikodiversifizierende Veranlagung<br />
dar, die in den letzten Jahren Renditen<br />
zwischen 7 % und 10 % p.a. abgeworfen hat.<br />
Gemessen an anderen Hedge Fonds sehen die<br />
Investment Guidelines für dieses Engagement vergleichsweise<br />
konservative Risikoparameter hinsichtlich<br />
der Engagementschwerpunkte, des Leverages<br />
und des Investments in Corporate Bonds vor. Dieser<br />
Umstand schlägt sich in den vergangenen Jahren<br />
auch in verhältnismäßig niedrigen Volatilitäten des<br />
Ergebnisses nieder.<br />
Zum Stichtag 31.12.2003 waren wir mit etwa 730<br />
Mio USD investiert. Der <strong>über</strong>wiegende Anteil unseres<br />
Engagements entfällt auf die Convertible Arbitrage.<br />
Dabei werden die Bewertungsunterschiede<br />
zwischen dem Anleihen- und dem Aktienmarkt<br />
durch den Ankauf von Wandelanleihen und die<br />
Absicherung durch Shortpositionen in den entsprechenden<br />
Aktien genutzt. Die Convertible Arbitrage<br />
zählt seit 1999 zu der wesentlichen Veranlagungsstrategie<br />
und konnte seither alle Turbulenzen auf<br />
den internationalen Finanzmärkten mit beeindruckend<br />
stabilen Ergebnissen erfolgreich meistern.<br />
Im Jahre 2003 war auch <strong>das</strong> Investment in sogenannte<br />
„Distressed Securities“ aufgrund der weiterhin<br />
rückläufigen Creditspreads sehr erfolgreich, auf<br />
Investments in diesem Bereich entfallen derzeit<br />
jedoch nur knapp unter 10 % des investierten<br />
Gesamtvolumens. Engagements in so genannten<br />
Multi-Manager-Fonds ergänzen <strong>das</strong> Veranlagungsspektrum.<br />
Das Investment in reine Aktienstrategien,<br />
wie z.B. Merger Arbitrage und Long/Short-Strategien,<br />
spielt eine untergeordnete Rolle.<br />
Corporate Center 119
Risikovolumen in der<br />
Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />
Wie aus der G&V der letzten Jahre ersichtlich, sind<br />
sowohl <strong>das</strong> laufende Kreditrisiko als auch <strong>das</strong> standardisierte<br />
Eigenkapital, sprich die Eigenkapitalbindung,<br />
die für unser Geschäft nötig ist, entscheidende<br />
Erfolgsfaktoren. Wir haben in beiderlei Hinsicht<br />
deutliche Fortschritte erzielt, wenn auch mit etwas<br />
„Rückenwind“, zumal uns Großinsolvenzen im vergangenen<br />
Jahr erspart geblieben sind: Das Kreditrisiko<br />
war deutlich rückläufig; dank des niedrigeren<br />
Aufwands konnte ein größerer Teil des erwirtschafteten<br />
Zins<strong>über</strong>schusses auch wirklich „im Ergebnis<br />
ankommen“. Unabhängig vom Kundengeschäft<br />
waren die risikogewichteten Aktiva (RWA) rückläufig.<br />
Wir betreiben diese Senkung bewusst, mit dem<br />
Ziel eines effizienteren Kapitaleinsatzes. Sie setzt vor<br />
allem hinter dem Kundengeschäft an. Wesentlich<br />
dazu beigetragen hat bisher die eigenkapitalschonende<br />
Durchführung der Finanzmarktgeschäfte<br />
durch verstärkten Einsatz von Derivaten. Aber auch<br />
im Neugeschäft auf der Kreditseite kommen zunehmend<br />
kapitalmarktnahe Lösungen zum Einsatz, bei<br />
denen die Bank nicht als Intermediär selbst eintritt,<br />
sondern als Vermittler agiert. Kredite werden auch<br />
immer stärker syndiziert, <strong>das</strong> heißt von der Bank<br />
arrangiert und von vornherein auf mehrere Syndikatsbanken<br />
verteilt. Dar<strong>über</strong> hinaus ist die HVB<br />
Group eine der führenden Adressen auf dem<br />
europäischen Sekundärmarkt geworden.<br />
Voraussetzung für diese erwünschte Entwicklung in<br />
der BA-CA sind eine professionelle Risikobeurteilung<br />
und <strong>das</strong> Risikocontrolling. Wir identifizieren, messen,<br />
<strong>über</strong>wachen und steuern die Risiken der Bank,<br />
die sich aus unserer Geschäftstätigkeit ergeben, auf<br />
einer gruppenweiten Basis. Die dabei angewandten<br />
Risikogrundsätze, die organisatorischen Strukturen<br />
sowie Risikomessungs- und -<strong>über</strong>wachungsprozesse<br />
werden in den Notes zum Konzernabschluss<br />
(„Risikobericht“) ausführlich beschrieben.<br />
120 Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />
Im Folgenden geben wir erstmals Einblick in die<br />
Struktur unseres Engagements. Die Darstellung der<br />
Risikovolumina basiert auf dem gesamten kreditrisikorelevanten<br />
Aktivvolumen, also der Risikoposition<br />
der BA-CA auf konsolidierter Basis.<br />
Die folgende Tabelle gliedert diese Risikoposition in<br />
Anlehnung an die Positionen der Bilanz, aber<br />
einschließlich Garantien und nicht ausgenutzter<br />
Kreditrahmen für die Jahre 2001 bis 2003:<br />
Mio € per 31. Dezember 2003 2002 2001<br />
Forderungen an Kreditinstitute 25.130 29.558 42.596<br />
Forderungen an Kunden 75.997 76.354 78.583<br />
Handelsaktiva 16.140 18.954 13.735<br />
Finanzanlagen exkl. Beteiligungen 13.319 13.609 15.098<br />
Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 19.888 20.575 18.865<br />
SUMME 150.474 159.050 168.877<br />
Die oben angeführten Kategorien umfassen folgende<br />
Produkte:<br />
� Forderungen an Kreditinstitute umfassen Kredite, Darlehen<br />
und Geldanlagen.<br />
� Forderungen an Kunden (Private, Unternehmen und<br />
öffentliche Stellen) umfassen Kredite (revolvierende<br />
Kredite, Laufzeit- und Überziehungskredite), Hypothekarkredite,<br />
Exportkredite, Darlehen und Leasingforderungen.<br />
� Unter Handelsaktiva fallen Schuldverschreibungen und<br />
sonstige festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere<br />
nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie positive Marktwerte<br />
aus derivativen Finanzinstrumenten.<br />
� Zu den Finanzanlagen zählen nur Schuldverschreibungen<br />
und sonstige festverzinsliche Wertpapiere sowie Aktien<br />
und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere. Beteiligungen<br />
an verbundenen und at equity bewerteten Unternehmen<br />
werden, ebenso wie als Finanzanlagen gehaltene<br />
Grundstücke und Gebäude, nicht berücksichtigt.<br />
� Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken umfassen<br />
Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen<br />
Wechseln, Akkreditive und sonstige handelsbezogene<br />
Bürgschaften und Garantien sowie noch nicht in<br />
Anspruch genommene Kreditzusagen (einschließlich konzerninterner<br />
Eventualverbindlichkeiten).
Kontinuierliche Reduktion der Risikoposition und der<br />
risikogewichteten Aktiva<br />
In den letzten zwei <strong>Geschäftsjahr</strong>en konnten wir<br />
unsere Risikoposition, also <strong>das</strong> gesamte risikorelevante<br />
Aktivvolumen, um knapp 11% von 168,9<br />
Mrd € auf 150,5 Mrd € verringern. Der Rückgang<br />
des Gesamtvolumens ist vor allem auf unsere<br />
geschäftspolitische Entscheidung zurückzuführen,<br />
<strong>das</strong> Interbankgeschäft zugunsten von derivativen<br />
außerbilanziellen Geschäften zu reduzieren. Die risikogewichteten<br />
Aktiva, jene nach österreichischen<br />
bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften ermittelte<br />
Summe der bilanzwirksamen und besonderen<br />
außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches,<br />
konnten wir im selben Zeitraum um 6,4 Milliarden €<br />
oder rund 9 Prozent rückführen, wobei wir bewusst<br />
Risiken in Österreich zurückgenommen und<br />
Geschäftsvolumina im schnell wachsenden CEE-<br />
Geschäft aufgebaut haben.<br />
Bonitätsstruktur 2003 der BA-CA Gruppe<br />
Unsere Risikostruktur zeigt ein durchaus positives<br />
Bild: Über 90 % aller Engagements entsprechen auf<br />
der internen, 10-stufigen Ratingskala den Kategorien<br />
1 bis 5 und zeigen kein erkennbares Ausfallsrisiko.<br />
4,8 % der Volumina sind den Ratingkategorien 6 bis<br />
7 zugeordnet und werden als anmerkungsbedürftig<br />
eingestuft. Ein erhöhtes Ausfallsrisiko wird der Kategorie<br />
8, notleidend, zugeordnet, <strong>das</strong> insgesamt<br />
1,1% des Portfolios ausmacht. Nur 3,5 % sehen wir<br />
als ausfallgefährdet („Non-performing-Loans“) an.<br />
Risikoposition *) und risikogewichtete<br />
Aktiva (in Mrd €)<br />
168,9 –5,8%<br />
159,1 –5,4%<br />
150,5<br />
78,6<br />
–6,7%<br />
72,0<br />
31.12.2001<br />
76,4<br />
–2,4%<br />
67,2<br />
31.12.2002<br />
Bemessungsgrundlage (Bankbuch)<br />
*) Risikovolumen nach – bilanzpositionsorientierter –<br />
Produktkategorie einschließlich Garantien und nicht<br />
ausgenutzter Kreditrahmen<br />
76,0<br />
65,6<br />
31.12.2003<br />
Forderungen an Kreditinstitute, Garantien, nicht<br />
ausgenutzte Kreditrahmen<br />
Forderungen an Kunden<br />
Risikostruktur der BA-CA Gruppe<br />
zum 31.12.2003 in %<br />
Ausfallgefährdet 3,5%<br />
Notleidend<br />
Anmerkungs-<br />
1,1%<br />
bedürftig 4,8%<br />
Ohne erkennbares<br />
Ausfallsrisiko 90,6%<br />
Deutliche Verbesserung bei allen Problemengagements<br />
Unsere Risikostruktur hat sich 2003 weiter verbessert.<br />
Die Non-performing-Loans konnten um 8,6 %<br />
reduziert werden, Engagements der internen<br />
Ratingkategorie 8 sogar um 16 %. Erfreulich auch<br />
die Entwicklung der Besicherungsquoten, die von<br />
19 auf 23 % bzw. 32 auf 38 % erhöht werden<br />
konnten.<br />
*) Problemengagements sind Non-performing-Loans (= Kat. 9 und<br />
10 „Ausfallgefährdet /uneinbringlich“) und Kat. 8 („Notleidend“)<br />
Problemengagements *)<br />
in Mrd €<br />
Ausfallsgefährdet/uneinbringlich<br />
(Kat. 9 und 10)<br />
Hiervon besichert …<br />
Hiervon unbesichert …<br />
Notleidend (Kat. 8)<br />
Hiervon besichert …<br />
Hiervon unbesichert …<br />
5,8<br />
1,1<br />
(19%)<br />
Gesamtvolumen:<br />
150,5 Mrd €<br />
– 8,6%<br />
1,9<br />
–16%<br />
0,6 (32%)<br />
1,6<br />
0,6 (38%)<br />
4,7 1,3 4,1 1,0<br />
(81%) (68%) (77%) (62%)<br />
31.12. 2002<br />
1,2<br />
(23%)<br />
Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe 121<br />
5,3<br />
31.12.2003
Erhöhung der Deckungsquote bei den unbesicherten NPLs<br />
„Non-performing-Loans“ definieren wir als jene<br />
Kredite, die in unserem internen Ratingsystem in<br />
den Kategorien 9 und 10 ausgewiesen sind. Am<br />
31.12.2003 entsprachen dieser Definition rund<br />
3,5 % unseres Portfolios.<br />
Die Deckung des Blankoanteils unserer Non-performing-Loans<br />
durch Risikovorsorgen konnte im abgelaufenen<br />
<strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 um 9 %-Punkte auf<br />
rund 88 % gesteigert werden.<br />
Risikostruktur nach Regionen<br />
Der Schwerpunkt unserer Engagements liegt mit<br />
<strong>über</strong> 50 % oder rund 76 Milliarden € im österreichischen<br />
Heimmarkt. Zusammen mit den Geschäftsvolumina<br />
in Westeuropa und Nordamerika<br />
sind praktisch 80 % den Industrieländern zuordenbar.<br />
Unser Risikovolumen in Westeuropa und Nordamerika<br />
konzentriert sich im Wesentlichen auf<br />
Finanzinstitute, die auf den internationalen Finanzmärkten<br />
agieren und internationale Kunden, bei<br />
denen sich <strong>das</strong> Volumen im Allgemeinen auf deren<br />
Geschäft in Österreich und Osteuropa beschränkt.<br />
Insgesamt 18,6 % des Gesamtvolumens haben den<br />
Sitz des Kreditnehmers in Zentral- und Osteuropa.<br />
Lediglich 1,6 % der Volumina liegen außerhalb der<br />
erwähnten Regionen.<br />
Betrachtet man <strong>das</strong> Risikovolumen nicht nach dem<br />
Sitz des Kreditnehmers, sondern nach der Organisationseinheit,<br />
also wo die Verrechnung verbucht<br />
122 Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />
Risikovorsorge in % Deckungsquote +9%-Punkte<br />
der NPLs (unbesichert) 79% 88%<br />
in Mrd € 4,7<br />
NPLs – Ausfallsgefährdet/<br />
uneinbringlich (Kat. 9<br />
und 10), unbesichert<br />
Risikovorsorge<br />
(inkl. off-balance sheet<br />
Risikovorsorgen)<br />
Risikostruktur nach Regionen<br />
zum 31.12.2003 in %<br />
(Sitz des Kreditnehmers)<br />
Zentral- und<br />
Osteuropa (CEE) 18,6%<br />
Österreich 50,2%<br />
Westeuropa 25,7%<br />
Nordamerika 3,9%<br />
Sonstige 1,6%<br />
3,7<br />
31.12.2002<br />
4,1<br />
Gesamtvolumen:<br />
150,5 Mrd €<br />
3,6<br />
31.12.2003<br />
wird, so sind 26,3 Milliarden Kreditvolumen oder<br />
17,5 % unseren CEE-Tochterbanken zuordenbar.<br />
Die unbesicherten Non-performing Loans liegen<br />
sowohl in den CEE-Organisationseinheiten als auch<br />
in der restlichen Gruppe bei rund 2,7 % der entsprechenden<br />
Volumina.<br />
Branchenverteilung Ohne erkennbares Anmerkungs- Notleidend Gefährdet bzw. Gesamtes<br />
Ausfallsrisiko bedürftig uneinbringlich Obligo<br />
BA-CA Gruppe ohne CEE<br />
Gesamtobligo 113,2 5,9 1,2 4,0 124,3<br />
davon unbesichert 95,6 3,2 0,8 3,4 103,0<br />
Prozentuelle Verteilung des Gesamtobligos 91% 5 % 1% 3 % 100 %<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
Gesamtobligo 23,2 1,4 0,4 1,3 26,3<br />
davon unbesichert 19,2 0,8 0,1 0,7 20,8<br />
Prozentuelle Verteilung des Gesamtobligos 88 % 5 % 1% 5 % 100 %
Obwohl <strong>das</strong> gesamte Portefeuille der Bank unter<br />
dem Risikoaspekt gut gestreut ist, <strong>das</strong> absolute<br />
Niveau der notleidenden bzw. ausfallsgefährdeten<br />
oder uneinbringlich eingestuften Engagements<br />
abgenommen hat und sich auch deren Deckung<br />
durch Besicherung bzw. Risikovorsorgen verbessert<br />
hat, müssen und werden wir unsere Anstrengungen<br />
im Risikomanagement sowie im Portfoliomanagement,<br />
aber auch im laufenden Geschäft, noch<br />
intensivieren. Der mittelfristige Zielpfad, den sich<br />
die Bank Austria Creditanstalt bis 2006 gesetzt hat,<br />
sieht – ungeachtet der Expansion des Geschäfts –<br />
Portfoliostruktur der BA-CA Gruppe nach Branchencluster<br />
In der nachstehenden Tabelle ist <strong>das</strong> gesamte Risikovolumen<br />
des BA-CA Teilkonzerns per 31.Dezember<br />
Risikovolumen<br />
Mrd € Risikoklasse<br />
vor, <strong>das</strong>s die Risk/Earnings-Ratio von zuletzt 21,5 %<br />
weiter auf 20 % zurückgeführt wird. Zugleich soll<br />
der Kapitaleinsatz weiter von dem Finanzierungsvolumen<br />
im weiteren Sinn, <strong>das</strong> an Kunden herausgereicht<br />
oder vermittelt wird, entkoppelt werden.<br />
Zu diesem Zweck arbeiten wir gemeinsam mit unseren<br />
Kunden daran, die Akzeptanz und den Einsatz<br />
alternativer Finanzierungsformen voranzutreiben.<br />
Die methodischen und empirischen Grundlagen des<br />
Risikomanagements- und controlling, darunter an<br />
erster Stelle die Datenbasis, werden sich im Zuge<br />
der Vorbereitungen auf Basel II weiter verbessern.<br />
2003 nach internen Ratingklassen und Branchenzugehörigkeit<br />
gegliedert und zeigt eine gute Diversifikation:<br />
Branchenverteilung Ohne erkennbares Anmerkungs- Notleidend Ausfalls- Gesamt<br />
Ausfallsrisiko bedürftig gefährdet/<br />
Uneinbringlich<br />
1–5 6–7 8 9–10<br />
Kreditwesen 49,3 0,6 0,1 0,2 50,0<br />
Öffentliche Verwaltung 17,4 0,5 0,3 0,2 18,3<br />
Verbraucher 15,2 0,6 0,3 0,8 16,8<br />
Realitätenwesen 10,4 1,6 0,2 0,5 12,7<br />
Handel 7,6 1,0 0,2 0,9 9,6<br />
Sonstige Dienstleistungen für Unternehmen 7,2 0,5 0,1 0,4 8,2<br />
Sonstige Finanzdienstleistungen 4,5 0,1 0,1 0,3 5,0<br />
Transport und Kommunikation 3,2 0,6 0,1 0,2 4,0<br />
Metall- und Maschinenindustrie 3,2 0,3 0,0 0,3 3,9<br />
Energie- und Wasserversorgung 3,3 0,1 0,0 0,1 3,5<br />
Bauwesen 2,5 0,5 0,1 0,4 3,4<br />
Sonstige Sachgüter 2,7 0,3 0,1 0,3 3,4<br />
Mineralöl, Kunststoffe 2,8 0,1 0,0 0,1 3,1<br />
Glas, Keramik, Steine, Erden 1,5 0,0 0,0 0,2 1,7<br />
Papier, Verlag, Druck Vervielfält. v. Datenträgern 1,5 0,1 0,0 0,1 1,7<br />
Nahrungs- und Genussmittel 1,4 0,1 0,0 0,1 1,6<br />
Fahrzeugbau 1,4 0,0 0,0 0,1 1,6<br />
Tourismus 0,8 0,3 0,1 0,2 1,3<br />
Land- und Forstwirtschaft, Bergbau 0,6 0,1 0,0 0,1 0,8<br />
Gesamt 2003 136,4 7,3 1,6 5,3 150,5<br />
in % 91% 5 % 1% 3 % 100 %<br />
davon unbesichert 114,8 4,0 1,0 4,1 123,9<br />
in % 84 % 54 % 61% 78 % 82 %<br />
Risikovolumen in der Bank Austria Creditanstalt Gruppe 123
Verwaltungs-<br />
und Personalaufwand<br />
128 Kostenmanagement<br />
Kostenmanagement<br />
Auch dieses Jahr hat die Bank Austria Creditanstalt<br />
trotz weiterer Integrationsschritte (Verschmelzung<br />
der Splitska banka und HVB Croatia) sowie Akquisitionen<br />
(Central profit banka in Bosnien-Herzegowina)<br />
den Verwaltungsaufwand auf Gruppenebene<br />
leicht senken können. Unter Berücksichtigung der<br />
laufenden Lohn- und Preissteigerungen bedeutet<br />
dies eine deutliche reale Kostensenkung. Die Synergien<br />
aus den bereits abgeschlossenen Integrationen<br />
(Bank Austria und Creditanstalt in Österreich, BPH<br />
und PBK in Polen) wirken aber nicht einmalig, sondern<br />
nachhaltig dämpfend auf die Verwaltungskosten.<br />
Insgesamt konnte der Verwaltungsaufwand 2003<br />
auf 2.479 Mio € nach 2.503 Mio € 2002 reduziert<br />
werden. Der Verwaltungsaufwand 2003 gliederte<br />
Entwicklung des Verwaltungsaufwandes der BA-CA Gruppe<br />
1997–2003<br />
Übrige<br />
Tochterunternehmen<br />
Polen<br />
Auslandsfilialen<br />
BA-CA inkl.<br />
Funktionstöchter<br />
Mio €<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
2.141 2.116 2.149<br />
458 444 446<br />
88 73 68<br />
sich wie folgt: 57 % entfielen auf den Personalaufwand,<br />
34 % auf „andere Verwaltungsaufwendungen“<br />
(im Wesentlichen Sachaufwand) und 9 %<br />
waren Abschreibungen auf Sachanlagevermögen.<br />
Die Kostendämpfung enthält Wechselkurseffekte,<br />
die den Verwaltungsaufwand aufgrund der Abwertung<br />
der meisten CEE-Währungen optisch begünstigten.<br />
Auf Ebene der CEE-Töchter konnten wir den<br />
Verwaltungsaufwand in Euro gerechnet um 7 %<br />
senken. Wechselkursbereinigt, also zu konstanten<br />
Wechselkursen konvertiert, errechnet sich ein<br />
Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 4 %.<br />
Dieser Anstieg reflektiert allerdings die Konsolidierung<br />
der Biochim, die im Vorjahr nicht in der Rechnung<br />
enthalten war. Wechselkursbereinigt und<br />
ohne Konsolidierungseffekt ergibt sich aber auch in<br />
dieser Betrachtung ein Rückgang, der aus den lokalen<br />
Einzelabschlüssen der Töchter ersichtlich ist (vgl.<br />
2.596<br />
437<br />
456<br />
1.595 1.598 1.635 1.703 1.718 1.644 1.646<br />
1997 1998 1999 2000<br />
1997–1999 alte Struktur! pro forma<br />
2.773<br />
519<br />
536<br />
2.503 2.479<br />
415 482<br />
444 351<br />
2001 2002 2003
Tabelle auf Seite 226 dieses Berichts). Fazit: Trotz<br />
der Expansion hat die BA-CA die Kostenentwicklung<br />
im Griff.<br />
Der Personalstand der Bank Austria Creditanstalt<br />
inklusive aller Tochtergesellschaften in CEE und der<br />
Funktionstöchter stieg 2003 nominell lediglich um<br />
2,0 % auf 30.377 Personenjahre – trotz der bereits<br />
erwähnten erstmaligen Konsolidierung der bulgarischen<br />
Tochterbank und des Expansionskurses in<br />
Zentral- und Osteuropa (Ausbau des Privatkundengeschäftes).<br />
Österreich<br />
Der Verwaltungsaufwand der Bank Austria Creditanstalt<br />
im Inland (inklusive Funktionstöchter) ist<br />
2003 mit 1.646 Mio € fast gleich geblieben. Trotz<br />
des automatischen Auftriebs bei den Ausgaben für<br />
<strong>das</strong> Personal und der Durchführung der für die<br />
Integration von Bank Austria und Creditanstalt noch<br />
laufenden Projekte konnten die Kosten im Zeitraum<br />
2000 bis 2003 um mehr als 3 % absolut gesenkt<br />
werden.<br />
Personalaufwendungen (Gruppe)<br />
Die Personalaufwendungen stiegen 2003 gegen<strong>über</strong><br />
2002 leicht auf 1.416 Mio € an. Der Hauptgrund<br />
dafür liegt in der Erstkonsolidierung der Biochim<br />
und des Ausbaus des Privatkundengeschäftes<br />
in CEE. In<br />
Weitere Anpassung des<br />
Österreich konnten die jährlichen<br />
Personalstandes<br />
automatischen Steigerungen aufgrund<br />
der Kollektivvertragsabschlüsse<br />
und Automatismen gemäß Betriebsvereinbarung<br />
(plus 4 % bis 5 % pro Jahr) durch Personalstandsreduktionen<br />
egalisiert werden.<br />
Wir haben den Personalstand in der BA-CA AG und<br />
deren Funktionstöchter seit Bestehen der Gruppe,<br />
also seit Anfang 1997, entsprechend unseren<br />
Anforderungen stetig zurückgeführt. Seit 1996 wurde<br />
der Personalstand um 4.028 Personenjahre oder<br />
26 % gesenkt. Im Jahr 2003 wurde der Personalstand<br />
um 506 Personenjahre angepasst. Gegen<strong>über</strong><br />
2002 ist dies ein Rückgang um 4,2 %.<br />
Optimierung der Kostenstruktur<br />
Wir sind der Auffassung, <strong>das</strong>s wir nicht alle Leistungen<br />
selber erbringen müssen – vor allem dann<br />
nicht, wenn sie von Dritten besser und billiger<br />
erbracht werden können. Ein positives Beispiel für<br />
Outsourcing ist der Verkauf der TSG EDV-Terminal-<br />
Service GmbH an Siemens Business Services, die IT-<br />
Dienstleistungstochter von Siemens Österreich, die<br />
von nun an die Wartung der dezentralen IT-Infrastruktur<br />
der Bank Austria Creditanstalt <strong>über</strong>nimmt.<br />
Wir werden die Abläufe im Produktionsbereich weiter<br />
straffen und werden innerhalb der Gruppe und,<br />
wo es Sinn macht, mit externen Partners verstärkt<br />
kooperieren und so die Ressourcen gezielt optimieren.<br />
Bei den „anderen Verwaltungsaufwendungen“<br />
(<strong>über</strong>wiegend Sachaufwand) konnte aufgrund des<br />
konsequenten Kostenmanagements eine Rückführung<br />
um fast 4 % gegen<strong>über</strong> 2002 auf 838 Mio €<br />
erreicht werden.<br />
Polen<br />
Der Verwaltungsaufwand in Polen, unserer größten<br />
Tochterbank in CEE, konnte gegen<strong>über</strong> 2002 um<br />
rund 135 Mio PLN oder 8 % auf 1.648 Mio PLN verringert<br />
werden. Aufgrund der Abwertung des polnischen<br />
Zloty gegen<strong>über</strong> dem Euro um 14 % 2003<br />
betrug die Verringerung, in Euro gerechnet, sogar<br />
21%. Sowohl der Personalaufwand, als auch der<br />
„sonstige Verwaltungsaufwand“ konnten um 21%<br />
bzw. 23 % (in Euro gerechnet) reduziert werden.<br />
Neben der Fortsetzung des im Zuge der Fusion von<br />
BPH und PBK vereinbarten Rationalisierungsprogramms<br />
im Personalbereich trugen 2003 <strong>das</strong> stringente<br />
Kosten- und Investitionsmanagement und die<br />
Optimierung des Vertriebsnetzes zur Verringerung<br />
des Verwaltungsaufwandes bei.<br />
Während in der Gesamtgruppe der Anteil des Personalaufwandes<br />
an den gesamten Verwaltungskosten<br />
in den Jahren 2001– 2003 <strong>über</strong> 50 % lag, war<br />
der Anteil in Polen im selben Zeitraum konstant bei<br />
rund 46 %. Im Zeitraum der letzten drei Jahre wurde<br />
der Personalstand in Polen um rund 4.500 Per-<br />
Kostenmanagement<br />
129
sonenjahre oder 29 % reduziert. Dieser vergleichsweise<br />
hohe Abbau steht in Zusammenhang mit der<br />
erwähnten Fusion und der kompletten Neuausrichtung<br />
des Vertriebes, sowie der Optimierung der<br />
Strukturen in Back-office und Zentrale. Die konsequente<br />
Fortsetzung des Kostenmanagements und<br />
der Maßnahmen zur weiteren Prozessoptimierung<br />
werden sich auch 2004 positiv auf die Entwicklung<br />
des Verwaltungsaufwands auswirken.<br />
Übrige Tochterunternehmen<br />
Die Verwaltungsaufwendungen für die übrigen<br />
Tochterunternehmen stiegen 2003 um 67 Mio € auf<br />
482 Mio €, hauptsächlich durch den Zukauf von<br />
Leasinggesellschaften in Österreich und CEE. Die<br />
Zahl der Mitarbeiter (in Personenjahren) stieg 2003<br />
für Zentral- und Osteuropa (inkl. anderer Tochtergesellschaften)<br />
um 1.116 Personenjahre oder 6,3 %<br />
gegen<strong>über</strong> 2002.<br />
Personalstandsreduktion Österreich<br />
Mitarbeiter-Kapazitäten (PJ) der Bank Austria Creditanstalt<br />
inkl. Funktionstöchter und EDV-Funktionstöchter<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
0<br />
15.438<br />
130 Kostenmanagement<br />
14.217<br />
13.322<br />
11.916<br />
Personalabbau<br />
1996 – 2003:<br />
– 4.028 PJ (–26%)<br />
11.410<br />
1996 1998 2000 2002 2003<br />
Investitionen<br />
Die Investitionen wirken <strong>über</strong> die Abschreibung in<br />
den Verwaltungsaufwand der Bank. Abgesehen<br />
vom laufenden Organisations- und IT-Aufwand zur<br />
Instandhaltung der Gebäude sowie der IT-Systeme<br />
wurden 2003 Investitionen in Höhe von 94 Mio €<br />
– ein Rückgang von 41% gegen<strong>über</strong> 2002 –<br />
getätigt. Davon entfielen 64 % auf Investitionen in<br />
die Modernisierung der IT-Systeme, 34 % auf Bauprojekte,<br />
der Rest auf Einkauf und Services.<br />
Besonders hervorzuheben sind die Investitionen, die<br />
für die Umsetzung der voraussichtlich ab 2006 geltenden<br />
Eigenkapitalvorschriften („Basel II“) sowie<br />
für GEOS getätigt wurden. Von den IT-Investitionen<br />
entfielen 2003 auf Basel II 22 % und auf GEOS<br />
26 %, zusammen fast die Hälfte des IT-Investitionsbudgets.<br />
GEOS ist ein Wertpapierabwicklungssystem, mit<br />
dem die Wertpapierorder des Kunden <strong>über</strong> den<br />
Handel bis zum Settlement (Abwicklung) und zur<br />
Buchung im Kundendepot erfolgt. Die gesamte Prozesskette<br />
kann mit diesem System real-time und<br />
online abgebildet werden.<br />
Personalstandsreduktion Polen<br />
Mitarbeiter-Kapazitäten (PJ) der BPH-PBK und deren Töchter<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
0<br />
Fusion von<br />
BPH und PBK<br />
Ende 2001,<br />
2000 pro forma<br />
1999<br />
15.660<br />
14.387<br />
12.089<br />
Personalabbau<br />
2000 – 2003:<br />
–4.545 PJ (– 29%)<br />
11.115<br />
2000 2001 2002 2003
Organisation/IT<br />
Organisation/IT und<br />
interne Dienstleistungen<br />
Eine unternehmerische Kernaufgabe – und entscheidend<br />
für die Zielerreichung der Bank – ist die<br />
Organisation des gesamten Abwicklungs- und Produktionsapparates<br />
hinter der Kundenbetreuung<br />
(wie im Unternehmensprofil auf S. 14 dargestellt).<br />
Hier geht es um weit mehr als um Kostenmanagement.<br />
Das „Operating Modell“ der Bank, <strong>das</strong> heißt,<br />
die Organisation der Prozesse, der Abwicklungsund<br />
Verwaltungsfunktionen muss so ausgerichtet<br />
sein, <strong>das</strong>s die Bank in ihrem Kerngeschäft, dem<br />
Kundengeschäft in Österreich und CEE, ihre Leistung<br />
effizient und zuverlässig erbringen kann und<br />
die Ressourcen optimal eingesetzt sind.<br />
Die damit verbundenen Aufgabenfelder haben wir<br />
Anfang 2003 in der ganzen BA-CA Gruppe gebündelt<br />
und unter die Leitung eines Chief Operating<br />
Officer (COO) auf Vorstandsebene gestellt. Dahinter<br />
verbirgt sich ein umfassender, systematischer Ansatz<br />
im Bereich Operations, von Prozess- und Projektmanagement<br />
<strong>über</strong> Organisation und IT bis zu Infrastrukturmanagement<br />
und Beschaffungswesen.<br />
� Das zugrunde liegende Operating-Modell identifiziert<br />
insbesondere Effizienzsteigerungspotenziale<br />
und ist Leitlinie bei der Gestaltung, Entwicklung und<br />
Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
� Eine grundlegende Aufgabe dabei ist es, die Hauptprozesse<br />
der Bank „end to end“, d.h. <strong>über</strong> alle Divisionen<br />
hinweg, durch ein einheitliches Prozessmodell-Regelwerk,<br />
durch Standards und Methodik<br />
sowie Schnittstellenmanagement und Benchmarking<br />
in ihrer Effizienz zu steigern.<br />
� In diesem Zusammenhang prüfen wir die Frage nach<br />
der „Fertigungstiefe“ (Zukauf oder Selbsterstellung<br />
von Leistungen und Produkten), mit dem Ziel, die<br />
Fixkostenblöcke zu reduzieren und einen möglichst<br />
hohen Grad an Kosten-Variabilität zu erreichen.<br />
� Das Prozessportfoliomanagement soll die verfügbaren<br />
Mittel zielsicher und effektiv einsetzen, indem<br />
alle ORG/IT-Anforderungen nach dem Gesamtbankinteresse<br />
gebündelt und priorisiert werden.<br />
� Dar<strong>über</strong> hinaus besteht eine der laufenden Aufgaben<br />
darin, Service Level Agreements (SLA’s) zwischen<br />
den internen und externen Leistungserbringern zu<br />
vereinbaren, zu messen und im Fall von Soll/Ist-<br />
Abweichungen auch korrigierend einzugreifen.<br />
� Daneben ist der neu strukturierte Bereich unter<br />
COO-Verantwortung für alle Abwicklungsfunktionen<br />
und Services (Zahlungsverkehr, Bankbetriebsfunktionen<br />
etc.) und eine möglichst effektive und effiziente<br />
IT-Unterstützung der Bank sowie für die entsprechenden<br />
Investitionen verantwortlich.<br />
� Von besonderer Bedeutung sind daher die Steuerung<br />
der IT-Funktionstöchter WAVE und IT-Austria und die<br />
Zentralisierung der Auftragsvergabe an Funktionstöchter<br />
sowie an externe Anbieter.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen inhaltlichen Aufgabenstellungen<br />
zwischen der BA-CA Gruppe in Österreich<br />
und den Tochterbanken in CEE wurde <strong>das</strong> Ressort<br />
Operationsmanagement CEE gegründet.<br />
Die straffe Umsetzung der Bündelung dieser Aufgaben<br />
brachte eine Synergie im Organisationsbereich<br />
von 20 PJ. Im Bereich der Informationstechnologie<br />
und Abwicklungsfunktionen setzten wir die Rationalisierungs-<br />
und Einsparungsmaßnahmen plangemäß<br />
fort. Mit einer Reduktion von 250 PJ (– 9 %) im Vorstandsbereich<br />
ORG/IT konnte die Zielsetzung um 78<br />
PJ <strong>über</strong>troffen werden. Seit 1998 wurden somit Einsparungen<br />
im Ausmaß von 1.187 PJ (– 32 %) realisiert.<br />
Die operativen Kosten für RZ-Betrieb und<br />
Anwendungswartung sind seit dem technischen<br />
Merger von Bank Austria und Creditanstalt um 10 %<br />
gesunken. Bei den Investitionen wurde 2003 noch<br />
deutlicher, nämlich um 20 % reduziert.<br />
Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
131
Sourcing – Management der Fertigungstiefe<br />
Das Operating Modell <strong>über</strong>setzt sich in zahlreiche Einzelprojekte,<br />
die alle letztlich <strong>das</strong> Ziel verfolgen, sowohl<br />
die Konzentration der Bank auf ihre Kernkompetenzen<br />
zu ermöglichen als auch die Kosteneffizienz zu<br />
erhöhen. Ein Kernpunkt ist <strong>das</strong> Thema Fertigungstiefe.<br />
Erste Umsetzungen unterschiedlichsten Umfanges<br />
sind bereits erfolgt. So wurden z.B. der Einkauf sowie<br />
die Lager- und Lieferlogistik für Bürostandardartikel<br />
an einen professionellen Provider vergeben und damit<br />
substanzielle Einsparungen erzielt.<br />
Im Dezember haben wir einen Vertrag unterfertigt,<br />
in dem die Übernahme der bankeigenen Tochterfirma<br />
TSG (Terminal Service Gesellschaft) – die mit<br />
der Installation und Wartung von IT-Arbeitsplätzen<br />
und Geldhandling-Geräten der Bank aber auch im<br />
Drittmarkt tätig war – durch die Firma Siemens<br />
fixiert wurde. Durch diese Transaktion können die<br />
diesbezüglichen Kosten der BA-CA um mehr als<br />
30 % gesenkt werden.<br />
Dies ist jedoch nur ein Anfang, weitere wesentliche<br />
Betriebs- und Abwicklungsbereiche der Bank werden<br />
hinsichtlich der Möglichkeit einer Fremdvergabe<br />
untersucht. So haben wir einige grundlegende<br />
Weichenstellungen und Vorbereitungsarbeiten für<br />
die Fremdvergabe von Facility Management-Funktionen<br />
vorgenommen. Auch Geschäftsprozesse, die<br />
enger mit dem Bankgeschäft verknüpft sind, keine<br />
wesentliche Differenzierung im Kundengeschäft<br />
bringen, wie die Wertpapierabwicklung und der<br />
Zahlungsverkehr, stehen auf dem Prüfstand.<br />
Mitte 2002 wurde entschieden, <strong>das</strong> Wertpapierabwicklungssystem<br />
GEOS in der Bank einzuführen.<br />
Das Umsetzungsprojekt wurde im September<br />
2002 gestartet und wird im März 2004 beendet<br />
sein. Mit dem Einsatz von GEOS wickelt die BA-CA<br />
ihr WP-Geschäft auf einem Marktstandardsystem<br />
ab, <strong>das</strong> vom Großteil der österreichischen Banken<br />
sowie von Banken in Deutschland und der Schweiz<br />
verwendet wird (zu GEOS im Detail weiter unten).<br />
Auch nach der Einführung des GEOS-Systems wird<br />
die Abwicklung des WP-Geschäftes noch immer<br />
kostenintensiv sein, da die Stückzahlen, insbesondere<br />
im internationalen Vergleich, gering sind.<br />
132 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
Durch die Bündelung von Transaktionsmengen<br />
mehrerer Banken, die auf der gleichen Systemplattform<br />
arbeiten, können jedoch deutliche Synergieeffekte<br />
erzielt werden. Diese Synergien ergeben sich<br />
bei den IT-Kosten durch breitere Nutzung von Wartungs-<br />
und Entwicklungsaufwand, bei den Personalkosten<br />
durch höhere Produktivität und durch die<br />
Verteilung der Fixkosten auf mehrere Partner.<br />
Im Einklang mit internationalen Trends betrachtet<br />
die BA-CA die Abwicklung des Wertpapiergeschäftes<br />
nicht mehr als Kernkompetenz. Diese liegt vielmehr<br />
in Bereichen wie Handel, Research, Vermögensmanagement<br />
und vor allem in der Kundenberatung.<br />
Die BA-CA ist daher bestrebt, bei gleich<br />
bleibender Qualität die Kosten für die Abwicklung<br />
weiter zu reduzieren.<br />
In diesem Sinne ist die BA-CA aktiv in Gespräche<br />
mit Interessenten eingetreten, um die Möglichkeit<br />
einer gemeinsamen WP-Abwicklungsplattform auf<br />
Basis von GEOS zu diskutieren, deren maximaler<br />
Umfang ein GEOS-Rechenzentrum mit Software-<br />
Support und eine Abwicklungsgesellschaft für mehrere<br />
Banken ist. Da GEOS neben Österreich auch in<br />
anderen europäischen Ländern im Einsatz ist, zieht<br />
die BA-CA mittelfristig auch eine grenz<strong>über</strong>schreitende<br />
Lösung in Betracht.<br />
2003 wurde von der Bank Austria Creditanstalt, der<br />
BAWAG/PSK und der Erste Bank/Sparkassengruppe<br />
eine Evaluierungsstudie zum Thema „gemeinsame<br />
Auslagerung der Abwicklung des Zahlungsverkehrs“<br />
durchgeführt und gleichzeitig auch die hierfür erforderlichen<br />
Genehmigungen beim zuständigen Kartellgericht<br />
beantragt, die positiv beschieden wurden.<br />
Nach Abschluss dieser Studie fällte die Bank<br />
Austria Creditanstalt Mitte 2003 zwar einen positiven<br />
Grundsatzbeschluss, der aufgrund geänderter<br />
Umfeldbedingungen aber zu keiner konkreten<br />
Gründungsentscheidung führte.<br />
Überlappend zu diesem Entscheidungsprozess hatte<br />
die Österreichische Nationalbank (OeNB) die<br />
Initiative der drei Institute aufgegriffen, und den<br />
noch weitergehenden Vorschlag zur Gründung<br />
einer allen österreichischen Kreditinstituten von
Beginn an offen stehenden Zahlungsverkehrsabwicklungsgesellschaft<br />
unter Beteiligung der OeNB<br />
und auch unter gleichzeitiger Errichtung eines<br />
Nationalen Automatischen Clearing Hauses<br />
(„NACH“, ebenfalls mit Beteiligung der OeNB) vorgelegt.<br />
Daher werden in Zukunft die Bedingungen<br />
für die eventuelle Umsetzung eines solchen Vorhabens<br />
unter Federführung der OeNB evaluiert, was<br />
die Bank Austria Creditanstalt aktiv unterstützt.<br />
„Operations Management CEE“<br />
Operation Management CEE (OPM CEE) obliegt die<br />
fachliche und strategische Steuerung der Abwicklungsbereiche,<br />
IT und Facilities in CEE.<br />
Dazu gehört auch die Steuerung der Investitionen<br />
sowie die Verantwortung für Integrations- und<br />
Transformationsprojekte für neu akquirierte Banken.<br />
Folgende Projekte wurden diesbezüglich im<br />
Berichtszeitraum abgewickelt:<br />
� In Kroatien wurde im Zuge der erfolgreichen Integration<br />
der Splitska banka mit der HVB Croatia die IT-<br />
Landschaft erfolgreich auf <strong>das</strong> CEE-weite System<br />
CORE02 migriert.<br />
� In Bulgarien erfolgte eine Systemtransformation in<br />
der Commercial Bank Biochim, wodurch diese Tochterbank<br />
nun auf den letzten Stand der Technik im<br />
Bereich des Großrechners und der Kernbankenapplikation<br />
gebracht wurde.<br />
� In Bosnien und Herzegowina konnte <strong>das</strong> aktienrechtliche<br />
Closing der Central profit banka und der<br />
Start des Integrationsprojektes mit der HVB Bosnia i<br />
Herzegovina durchgeführt werden. Dazu gehören<br />
die Migration der Kernbankenapplikation auf <strong>das</strong><br />
CEE-System CORE02 und die Auslagerung der Kartenabwicklung<br />
in <strong>das</strong> zum Konzern gehörende Service<br />
Center in Split.<br />
� In der Tschechischen Republik konnte erfolgreich<br />
der Aufbau des Kartenabwicklungscenters und die<br />
Transaktionsabwicklung für die slowakischen Kreditkarten<br />
abgeschlossen werden. Die Abwicklung<br />
für ungarische Kreditkarten ist in Fertigstellung.<br />
� Für die gesamte Region wurde der flächendeckender<br />
Einsatz von E-Banking-Lösungen für Firmenkunden<br />
(multicash) umgesetzt.<br />
Folgende Auslagerungen wurden im Berichtszeitraum<br />
vollzogen: In Polen erfolgte der Vertragsabschluss<br />
zum Verkauf des ATM Netzwerkes, sowie<br />
Auslagerung des Servicing, an Euronet, einen starken<br />
internationalen Partner. Zudem wurde die Tochtergesellschaft<br />
MCG verkauft und damit <strong>das</strong> Cash-<br />
Handling als Leistung vom Drittmarkt bezogen.<br />
WAVE: IS-Solution Provider für A+CEE<br />
Die WAVE, ein 100 %iges Tochterunternehmen der<br />
Bank Austria Creditanstalt, ist der IS-Solution Provider<br />
für Österreich und CEE. Das Leistungsspektrum<br />
umfasst Beratung und Unterstützung in IS-Fragen in<br />
den Bereichen Infrastruktur, Projektabwicklung und<br />
Software-Evaluierung. Zudem definiert die WAVE<br />
<strong>das</strong> Architekturkonzept konzernfähiger Bankensoftware<br />
für den Einsatz in der BA-CA Gruppe. Die<br />
WAVE orientiert sich mit ihren Leistungen an den<br />
Zielen ihrer Kunden und zeichnet sich vor allem<br />
durch Wirtschaftlichkeit aus. Damit trägt sie<br />
wesentlich zum Erfolg der BA-CA Gruppe bei.<br />
Die Erlöse in Höhe von 134,5 Mio € entfallen zu<br />
94 % auf die BA-CA einschließlich deren Töchter,<br />
der restliche Umsatz von 6 % entfiel auf HVB<br />
Systems und Aufträge aus dem Drittmarkt. Im Einklang<br />
mit ihrem Sparkurs hat die BA-CA ihr Auftragsvolumen<br />
an die WAVE um ca. 21% reduziert.<br />
Dies erforderte die Streichung von 172 Planstellen.<br />
Davon wurden 80 Stellen im Zuge der Zentralisierung<br />
in <strong>das</strong> Ressort ORG/IT-Steuerung verlagert (vor<br />
allem im Zuge der synergetischen Konzentration des<br />
Projektportfolio- und Prozessmanagements). 40<br />
Stellen wurden durch Bündelung der Client-Server-<br />
Aktivitäten von der iT-Austria <strong>über</strong>nommen.<br />
Trotzdem können Effizienz, Qualität und Verlässlichkeit<br />
durch die Kompetenz und <strong>das</strong> hohe Engagement<br />
der MitarbeiterInnen der WAVE gewährleistet<br />
werden. Zum 31.12.2003 waren in der WAVE an<br />
den Standorten Wien und London 741 MitarbeiterInnen<br />
und im Tochterunternehmen in Budapest 46<br />
MitarbeiterInnen beschäftigt.<br />
Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
133
Entwicklungsschwerpunkte<br />
der WAVE in Österreich<br />
Neben der Effizienzsteigerung sind auch die nachhaltige<br />
Senkung von EDV-Kosten und der zielgerichtete<br />
Einsatz von Budgetmitteln für die Weiter- und Neuentwicklung<br />
ein vordringlicher Fokus in der WAVE.<br />
Das bedeutet, ständig die Leistungsfähigkeit der<br />
Systeme zu verbessern sowie die Kosten für den laufenden<br />
Betrieb zu stabilisieren und in weiterer Folge<br />
zu reduzieren. So haben wir unmittelbar nach dem<br />
erfolgreichen Abschluss des Integrationsprojekts BzE<br />
<strong>das</strong> Projekt Tuning am Mainframe gestartet.<br />
Der Auftrag für <strong>das</strong> Projekt lautet, den laufend steigenden<br />
Kosten am Mainframe Einhalt zu gebieten,<br />
konkret sollten bis Ende 2003 3 Mio € hochgerechnet<br />
auf ein Jahr eingespart werden. Tatsächlich wurden<br />
die Kosten bereits Ende September 2003 um<br />
5,3 Mio € reduziert.<br />
Auch im Bereich der E-Business-Dienstleistungen der<br />
BA-CA wurde eine Tuningphase eingeschaltet. Die<br />
hohen Wachstumsraten im Internetgeschäft einerseits<br />
und der enorme Kostendruck andererseits<br />
machten eine Reduktion des Ressourcenverbrauches<br />
erforderlich. Durch <strong>das</strong> Tuning des BA-CA Onlinebankings<br />
und die Kommunikation mit dem EB-Server<br />
gelang es, den Ressourcenverbrauch des Onlinebankings<br />
um ca. 50 % zu reduzieren. Weiters wurde<br />
im Zusammenspiel mit EB-Server der Ressourcenverbrauch<br />
am Großrechner pro User-Session von<br />
<strong>über</strong> 5.000 SU (ServiceUnit = CPU-Verbrauch) auf<br />
ca. 3.800 SU verringert. Das Systemmanagement<br />
auf den dezentralen Systemen wurde verbessert<br />
und ebenfalls um 50 % reduziert. Durch die geplante<br />
Auslagerung des SUN-Entwicklungsbetriebes in<br />
die iT-Austria werden Kostensteigerungen für die<br />
WAVE im nächsten Jahr bei gleichzeitiger Erhöhung<br />
der Service-Qualität verhindert.<br />
GEOS<br />
Mit der Einführung von GEOS wird eine neue Wertpapierabwicklungssoftware<br />
für die BA-CA eingesetzt.<br />
Die besondere Bedeutung für die WAVE liegt in der<br />
Implementierung des zugekauften Softwarepakets in<br />
die bestehende Systemlandschaft der BA-CA. Unter<br />
134 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
der Steuerung der WAVE werden neue und angepasste<br />
Wertpapierprozesse designed und eingesetzt.<br />
Schnittstellen, Datenschichten und neue Programme<br />
werden konzipiert und umgesetzt. Das Umgebungsmanagement,<br />
der Aufbau des GEOS-Betriebes<br />
und die gesamte Teststeuerung stehen ebenfalls in der<br />
Verantwortung der WAVE. Dank der Erfahrungen mit<br />
den Mergerprojekten der vergangenen Jahre ist die<br />
WAVE in der Lage, Projekte dieser Größenordnung<br />
ohne Mitwirkung externer Berater durchzuführen.<br />
Dieses Großprojekt ist sowohl in der BA-CA als auch in<br />
der WAVE <strong>über</strong>greifend: Z.B. sind Vertrieb, Wertpapier-Back-office<br />
und Controlling genauso betroffen wie<br />
die WAVE-Einheiten für Wertpapiergeschäft, Wertpapier-Handelssysteme,<br />
Kernsysteme und Electronic Banking.<br />
Hauptaufgaben sind die Prozessanpassungen in<br />
der Bank, die entsprechende Parametrisierung und<br />
Anbindung von GEOS an die Kernsysteme der Bank,<br />
Datenmigration und Test sowie die Einführung einer<br />
neuen Oberflächenpräsentation. Rund zwei Drittel der<br />
Wertpapier-Systemlandschaft werden durch GEOS<br />
ersetzt, neue Schnittstellen entwickelt und wesentliche<br />
Teile des Wertpapier-Jobnetzes umgebaut. Der GEOS<br />
Bang findet am 20. März 2004 statt.<br />
Basel II<br />
Die HVB Group hat sich entschlossen, den höchsten<br />
von Basel II geforderten Ansatz: Internal Rate Based<br />
(IRB) – Advanced umzusetzen. Basel II ist ein Großprojekt<br />
wie die Fusion von BA und CA (Projekt „BzE“<br />
2002), mit dem Unterschied, <strong>das</strong>s der Umfang und<br />
die konkrete Ausgestaltung der Projektziele erst mit<br />
den Basel II-Richtlinien konkretisiert werden können.<br />
2003 wurde Basel II einem Assessment unterzogen,<br />
um die Vollständigkeit des Projektportfolios zu prüfen<br />
und um die Masterpläne und Schätzungen der<br />
Projektbündel zu verifizieren.<br />
LE390<br />
Das Projekt LE390 ist ein technisches Mussprojekt.<br />
Seit 1996 schreibt IBM eine Runtime-Umgebung vor.<br />
Viele neue Fremdsoftware-Releases werden ausschließlich<br />
unter LE390 geschrieben (z.B. auch GEOS).<br />
Das bedeutet, <strong>das</strong>s alle HOST-Module (Eigen- und<br />
Fremdsoftware) auf dieses Environment umgestellt
werden müssen. Die WAVE hat aufgrund der<br />
Großprojekte in den vergangenen Jahren die Umstellung<br />
auf LE390 noch nicht vollzogen. Der Vorteil im<br />
späten Projektbeginn liegt darin, <strong>das</strong>s die WAVE auf<br />
die Erfahrungen anderer LE-Umsteller zurückgreifen<br />
konnte. LE390 schafft die Voraussetzungen für einfacher<br />
erweiterbare „state of the art“-Systeme in der<br />
BA-CA und problemlose Neuinstallation von Fremdprodukten.<br />
Die technischen Risiken und Wartungs-/<br />
bzw. Supportkosten werden verringert.<br />
BusinessNet<br />
Mit der Entwicklung des Firmenkundenportals<br />
BusinessNet ist es der WAVE gelungen, der BA-CA<br />
einen Kompetenzvorsprung gegen<strong>über</strong> Mitbewerbern<br />
von eineinhalb bis zwei Jahren zu verschaffen.<br />
Mit dem Web-Portal BusinessNet ist die BA-CA<br />
einen neuen Weg auf Basis TIP (technische Internetplattform)<br />
gegangen. BusinessNet ist sowohl ein<br />
integrativer Bestandteil des bestehenden Betreuungs-<br />
und Vertriebskonzepts als auch ein alternativer<br />
Vertriebskanal. In der Leistungstufe 2 wurde <strong>das</strong><br />
Portal für die Kunden der BA-CA noch leistungsfähiger.<br />
Seit 8. Juni 2003 ist BusinessNet multibankenfähig.<br />
Das heißt, <strong>das</strong>s die Firmenkunden der BA-<br />
CA nun auch die Möglichkeit haben, Kontoinformationen<br />
von allen österreichischen Banken abzurufen<br />
und Aufträge bei diesen Banken durchzuführen.<br />
Dies geschieht <strong>über</strong> ein Berechtigungssystem<br />
für Fremdbankinstitute. Weitere Entwicklungen<br />
im Portal fanden auch in den Bereichen Wertpapier<br />
(Beratung und Ordering) und Außenhandel (Garantien,<br />
Akkreditiv, Inkasso) statt.<br />
WAVE in Zentral- und Osteuropa (CEE)<br />
Splitska banka<br />
Die Umsetzung des Integrationsprojektes, systemtechnischer<br />
Merger in Kroatien, wurde in einer<br />
Rekordzeit von nur neun Monaten erreicht und per<br />
Ende Juni 2003 durchgeführt. Im Rahmen des Projektes<br />
wurden seitens HVB Croatia, Splitska banka<br />
und WAVE die IT-Systeme der HVB Croatia und<br />
Splitska banka integriert. Die neue IT-Plattform, <strong>das</strong><br />
System CORE02, ist damit <strong>das</strong> modernste und<br />
sicherste Banken-IT-System in Kroatien. Mit dem<br />
Kernbankensystem CORE02 ist es der WAVE gelungen,<br />
zusätzlich zum Corporate-Business auch den<br />
Anforderungen einer umsatzstarken, retail-orientierten<br />
Bank zu entsprechen.<br />
Central profit banka<br />
Ziel des Projektes ist die Fusionierung beider Großbanken<br />
in Bosnien, HVB Banka Bosna i Hercegovina,<br />
BiH und Central profit banka, CPB. Nach dem<br />
Zusammenschluss wird die neue Bank die viertgrößte<br />
Bank in Bosnien sein. Das landesweite Filialnetzwerk<br />
der CPB deckt einen signifikanten Teil des Landes<br />
ab und macht die Integration mit der HVB Banka<br />
Bosna i Hercegovina sehr attraktiv.<br />
Die besondere Herausforderung für die WAVE liegt<br />
in der Integration der IT-Systeme. Die Zielsysteme<br />
beider Banken sind jene der HVB Banka Bosna i Hercegovina.<br />
Bei der Auswahl des Kernbankensystems<br />
wird auf <strong>das</strong> bewährte CORE02 zurückgegriffen,<br />
um eine einheitliche, moderne sowie sichere IT-Plattform<br />
zu gewährleisten.<br />
IBI – Internet Banking International<br />
IBI ist eine technische Infrastruktur-Lösung für <strong>das</strong><br />
Privatkundengeschäft im Internet. Das einzigartige<br />
an IBI sind der hohe Sicherheits- und Verfügbarkeitsstandard<br />
und auch die Produktverbesserungen,<br />
die laufend nutzerorientiert durchgeführt werden.<br />
Beispielsweise durch ein eingebautes Logging und<br />
Reporting, anhand dessen sich für die Bank nachvollziehen<br />
lässt, welche Transaktionen der Kunde<br />
vorgenommen hat und welche Daten vom Kunden<br />
tatsächlich eingegeben wurden.<br />
Das Produkt IBI, <strong>das</strong> in Rumänien unter dem Produktnamen<br />
Online B@nking angeboten wird, wurde<br />
von der Bukarester „Business Week“ zum besten<br />
E-Banking-Produkt 2003 in Rumänien im Rahmen<br />
der Verleihung der „Financial Awards of Excellence“<br />
gewählt.<br />
IBI wurde in der HVB Bank Yugoslavia im Oktober<br />
vergangenen Jahres erfolgreich implementiert. IBI in<br />
Serbien/Montenegro umfasst nun ebenfalls folgende<br />
Funktionalitäten, wie sie in den anderen Ländern<br />
bereits im Einsatz sind: Kontostandsanzeige,<br />
Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
135
Umsatzabfragen, Inlands<strong>über</strong>weisungen, Auslands<strong>über</strong>weisungen,<br />
Daueraufträge, Einziehungsaufträge,<br />
Festgelder, Logging & Reporting (zur<br />
Nachvollziehbarkeit) und Free Forms Submission (zur<br />
freien Formularerstellung seitens der Bank)<br />
Die WAVE ist stolz, IBI bereits in sieben Ländern innerhalb<br />
CEE sehr erfolgreich im Einsatz zu haben, stets<br />
mit dem Fokus auf funktionelle Weiterentwicklung für<br />
die Länder Rumänien, Tschechien, Slowenien, Slowakei,<br />
Kroatien, Ungarn und Serbien/Montenegro. Die<br />
nächsten Software-Einsätze für die Länder Bulgarien<br />
sowie Mazedonien sind bereits in Vorbereitung.<br />
iT-AUSTRIA Rechenzentrum GmbH<br />
Die iT-AUSTRIA Rechenzentrum GmbH wurde im<br />
Jahr 1998 gegründet und betreibt <strong>das</strong> Rechenzentrum<br />
für die Bank Austria Creditanstalt.<br />
Die Leistungen der iT-AUSTRIA umfassen:<br />
� Betrieb des Rechenzentrums, auf allen wesentlichen<br />
Systemplattformen Systementwicklung für die einzelnen<br />
Rechnersysteme<br />
� Betrieb des nationalen Netzwerkes in Österreich<br />
� Betrieb des internationalen Netzwerkes sowohl für<br />
die Bank Austria Creditanstalt Gruppe als auch für<br />
die HVB-Gruppe<br />
Entwicklung iT-Austria Rechenzentrumskosten für BA-CA<br />
136 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
Mio €<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
� Betrieb der lokalen Netze an den Standorten in<br />
Österreich<br />
� Telefonie – die iT-AUSTRIA ist Telefon-Provider für<br />
die Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />
� Consulting- und Support-Services für Projekte.<br />
iT-Austria Rechenzentrum GmbH<br />
Eigentümer: Bank Austria Creditanstalt 61,3 %<br />
Konsolidierung „at equity“ Erste Bank 25,3 %<br />
S-Sparkassenholding GmbH 12,5 %<br />
Funktionstöchter & Diverse 0,9 %<br />
Umsatz 2003 Gesamt: 223,1 Mio €<br />
Hiervon BA-CA- und HVB-Gruppe 143,7 Mio €<br />
Kostenreduktion<br />
Entsprechend den Vorgaben aus dem Konzern wurde<br />
auch in der iT-AUSTRIA <strong>das</strong> straffe Programm zur<br />
Senkung der Kosten forciert weitergeführt. Durch<br />
umfangreiche Maßnahmen im eigenen Haus konnte<br />
trotz Übernahme der Windows-Systementwicklung<br />
aus der WAVE und trotz Erweiterungen des<br />
Leistungsumfanges <strong>das</strong> Abrechnungsvolumen gegen<strong>über</strong><br />
der Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />
wesentlich reduziert werden.<br />
180,8 179,7<br />
154,5<br />
137,9<br />
131,4<br />
–24%<br />
2000 2001 2002 2003 2004
Projekt „New Phone“<br />
Die Installation der neuen Telefonanlagen in den<br />
Filialen der BA-CA sind flächendeckend erfolgt. Insgesamt<br />
wurden 420 vernetze Systeme österreichweit<br />
in einem Zeitraum von 16 Monaten umgestellt<br />
und dadurch mit der nunmehr einheitlichen Konzern-Rufnummer<br />
050505 versorgt.<br />
Neue Generation von Großrechnern<br />
Beginnend mit September 2003 erfolgte in der iT-<br />
AUSTRIA die Umrüstung der Großrechner auf die<br />
neueste Generation, genannt „T-Rex“. Diese Maßnahme<br />
gewährleistet nicht nur die Erfüllung künftiger<br />
Anforderungen der Benutzer, sondern bietet<br />
auch eine deutliche Kostenreduktion je Leistungseinheit.<br />
Abwehr von Viren<br />
Im Jahr 2003 traten Viren verstärkt auf. An Spitzentagen<br />
wurden bis zu 68.000 mit Viren behaftete<br />
Mails verzeichnet. In allen Fällen gelang es, ein Eindringen<br />
dieser Viren in <strong>das</strong> Netzwerk der BA-CA zu<br />
verhindern. Diesem Thema wird auch in Zukunft<br />
verstärktes Augenmerk zu widmen sein. In diesem<br />
Zusammenhang wurden im Herbst auf Grund von<br />
Warnungen durch Microsoft mehrmals sicherheitsrelevante<br />
Systemmodifikationen in kürzester Zeit auf<br />
alle Windows-Server ausgebracht.<br />
Zahlungsverkehr Konzern<br />
Im Jahr 2003 wurden 313 Mio beleglose und beleghafte<br />
In- und Auslandszahlungen mit 303 MitarbeiterInnen<br />
bewältigt (siehe Grafik). Gemessen an der<br />
rückläufigen Personalkapazität errechnet sich eine<br />
Produktivitätssteigerung um rd. 5 %. Seit dem<br />
Zusammenschluss von Bank Austria und Creditanstalt<br />
im Jahr 1998 ergab sich eine Personalreduktion<br />
um 40 % (im Teilbereich Transaktionsabwicklung<br />
33 %). Der Rückgang der Transaktionen von 2002<br />
auf 2003 spiegelt <strong>das</strong> Ende der 2-Marken-Strategie<br />
wider.<br />
Zur Effizienzsteigerung in der beleghaften Abwicklung<br />
wurde im Jahr 2003 ein neues AZV-Beleg-<br />
Scanner-System nach dem neuesten Stand der Technik<br />
erfolgreich eingesetzt.<br />
Durch die Verordnung EU 2560/2001 sind die Banken<br />
in der Europäischen Union gezwungen, grenz<strong>über</strong>-<br />
Teilbereich Transaktionsabwicklung Entwicklung Stückanzahl zu Personenstände<br />
IZV-beleglos<br />
IZV-beleghaft<br />
AZV/AZV-Schecks<br />
Personalveränderung<br />
Stückzahl in Millionen Personenjahre<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
454<br />
437<br />
405<br />
388<br />
357<br />
303<br />
283<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004/e<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
137
schreitende Überweisungen innerhalb der EU bis<br />
12.500 € zum Preis einer entsprechenden Inlands<strong>über</strong>weisung<br />
abzuwickeln. Zur Kostenreduktion hat<br />
die Euro Banking Association (EBA) die Inititative<br />
STEP2 (=Straight Through Euro Payments) entwickelt,<br />
der die Bank Austria Creditanstalt bereits 2001 beigetreten<br />
ist. Als Pilotbank für STEP2 hat die Bank<br />
Austria Creditanstalt wesentlich zur erfolgreichen<br />
Umsetzung beigetragen (seit Frühjahr 2003 im Echtbetrieb).<br />
Ziel dieser Initiative ist, grenz<strong>über</strong>schreitende<br />
Zahlungen innerhalb der EU zu standardisieren,<br />
um eine vollautomatische Abwicklung zu erreichen.<br />
Der Zugriff auf (Beleg-)Image-Daten konnte kundenfreundlich<br />
in die neue Release von BusinessNet<br />
(=Firmenkunden-Internet-Portal) integriert werden.<br />
Für die Division Organisation/IT wurde <strong>das</strong> Berichtswesen<br />
der Service Level-Agreements (SLAs) in einem<br />
eigens dafür aufgesetzten Projekt standardisiert und<br />
ergänzend ein Ampelstatus eingeführt. Daraus<br />
ergibt sich eine monatliche, kumulierte Aufstellung<br />
und damit eine verbesserte Transparenz in der Division.<br />
Um <strong>das</strong> gemeinsame Qualitätsverständnis zu<br />
stärken, wurden v.a. MitarbeiterInnen des Vertriebs<br />
eingeladen, sich im Rahmen der „ZV-Tage der offenen<br />
Tür“ <strong>über</strong> Produktionsabläufe, neue ZV-Technologien<br />
bzw. -Strategien und Ansprechpartner im<br />
Ressort zu informieren.<br />
Treasury & Securities Services<br />
Die Schwerpunkte des Ressorts Treasury & Securities<br />
Services lagen 2003 einerseits auf der weiterführenden<br />
konsequenten Umsetzung qualitätsverbessernder<br />
Maßnahmen, anderseits, als einer der hauptbetroffenen<br />
Bereiche des Hauses, auf den Projekten<br />
GEOS und ISIN. Dar<strong>über</strong> hinaus gelang es durch<br />
konsequentes Kostenmanagement, die Betriebskosten<br />
zum Vorjahr um 7 % zu reduzieren und damit<br />
einen guten Beitrag zum Kostenziel der Bank zu<br />
erbringen.<br />
Im Fokus der Qualitätskriterien standen vor allem<br />
die Reduzierung von kundenwirksamen Abrechnungsstorni<br />
sowie die Rechtzeitigkeit der Abrechnungen,<br />
wobei in beiden Dimensionen deutliche<br />
138 Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
Verbesserungen erreicht wurden. Eine positive<br />
Bestätigung erfuhr die Treasury-Abwicklung durch<br />
die Verleihung des „Award for Excellence“ für unsere<br />
US-$-Abwicklung durch die Bank of New York.<br />
Mit 22.April 2003 wurde der neue Primärschlüssel<br />
ISIN ( International Securities Identification Number)<br />
für alle Wertpapiere verbindlich eingeführt. Damit<br />
verlor die bisherige 6-stellige Wertpapierkennnummer<br />
ihre Gültigkeit, was eine umfangreiche Analyse<br />
und Adaptierung aller außenwirksamen Belege und<br />
Schnittstellen erforderlich machte. Die Umstellung<br />
verlief erfolgreich ohne Auswirkungen auf unsere<br />
Kunden.<br />
Das eigentliche Schwerpunktprojekt des Jahres aber<br />
war GEOS, wo der Fachbereich vor allem in den<br />
Bereichen Prozesse, Test und Training gefordert war.<br />
So wurden nur für <strong>das</strong> Back-office 1.400 Testfälle<br />
definiert und in mehreren Testzyklen durchgeführt<br />
und abgenommen. Bis Jahresende wurden bereits<br />
80 Mitarbeiter, sowohl durch interaktive Lernprogramme,<br />
aber auch in ressortintern entwickelten<br />
und durchgeführten Tagesseminaren auf <strong>das</strong> neue<br />
System vorbereitet. Die erfolgreiche Einführung des<br />
Systems im Jahr 2004 bildet die Grundlage für die<br />
Absicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit<br />
im Geschäftsfeld Wertpapier, sowohl für die Qualitäts-<br />
und Produktivitätssteigerung, als auch für<br />
künftige Kooperationen in der WP-Abwicklung.<br />
Das Projekt GEOS – mit Qualität<br />
zum Erfolg<br />
Unmittelbar nach dem erfolgreichen Abschluss der<br />
großen Integrationsprojekte (zuletzt des Projekts<br />
„BzE“ nahmen wir die Einführung von GEOS (Global<br />
Entity Online System) in Angriff.<br />
Bei GEOS handelt es sich um ein hochmodernes<br />
real-time/online EDV-System für die Wertpapierabwicklung,<br />
<strong>das</strong> in Verbindung mit den Systemen des<br />
Treasury den Handel mit Wertpapieren an derzeit 50<br />
Börsen ermöglicht. Dieses Abwicklungssystem<br />
unterstützt <strong>das</strong> immer komplexer werdende und<br />
vielschichtige Wertpapier-Geschäft durch seine signifikante<br />
Qualitätssteigerung in der Wertpapier-
Abwicklung/-Verwahrung und der Kundenbetreuung.<br />
Die raschen Durchlaufzeiten und die erhöhte<br />
Betriebssicherheit gepaart mit der Prozessoptimierung<br />
in den Arbeitsabläufen sowie der Verkaufsunterstützung,<br />
birgt Potenzial für deutliche Qualitätssteigerungen<br />
und gleichzeitig Kostenvorteile.<br />
Die Entwicklungsschritte der Bank Austria Creditanstalt<br />
zum wichtigsten Player in CEE werden durch<br />
den Einsatz von GEOS zusätzlich unterstützt. Somit<br />
ist der Umstieg auf dieses moderne Marktstandardprodukt<br />
der nächste konsequente Schritt in der<br />
Gesamtbankstrategie der BA-CA. Denn GEOS kann<br />
den immensen Anforderungen entsprechen –<br />
primär zum Nutzen unserer Kunden.<br />
Konzern-Security-Office<br />
Der Verantwortung der BA-CA für die Regionen<br />
Österreich und CEE Rechnung tragend, wurde im<br />
Bereich Sicherheit die KSO (Konzern-Security-Office)<br />
in die Gesamtbankorganisation integriert. Kernkompetenz<br />
dieser neuen Einheit ist die Schaffung<br />
geeigneter Rahmenbedingungen für die Planung,<br />
Umsetzung und Aufrechterhaltung der Sicherheit<br />
(Informations-, Gebäude- und Personensicherheit)<br />
der BA-CA und in den CEE-Ländern.<br />
Dazu gehört insbesondere die Verantwortung für<br />
die Umsetzung der Sicherheitspolitik durch Aufbau,<br />
Pflege und Qualitätssicherung der Sicherheitsorganisation<br />
und -architektur, durch die Initiierung von<br />
notwendigen Sicherheitsmaßnahmen/-projekten<br />
sowie durch die Durchführung von Sicherheits<strong>über</strong>prüfungen<br />
(Audits). Die KSO ist somit Ansprechpartner<br />
zum Thema Sicherheit für die Unternehmensbereiche<br />
der BA-CA sowie deren In- und Auslandstöchter<br />
und nimmt primär eine koordinative<br />
Rolle in den Themenbereichen der Sicherheit ein.<br />
DOMUS Facility Management<br />
2003 hat sich die BA-CA Facility-Tochter primär zum<br />
Ziel gesetzt, mit einer umfassenden, gebündelten<br />
Produkt- und Servicepalette rund um die Immobilie<br />
der beste Facility-Management-Dienstleister für die<br />
BA-CA zu sein. Der effiziente Einsatz zur Verfügung<br />
stehender Ressourcen spielt insbesondere in der<br />
Bankenwelt eine immer größere Rolle und wird in<br />
der BA-CA weiterhin intensiv betrieben und vertieft.<br />
Die Konzentration auf Kernkompetenzen wird in<br />
diesem Zusammenhang immer wichtiger, um im<br />
Wettbewerb bestehen zu können.<br />
Professionelles Facility Management bringt der BA-<br />
CA Gruppe den Vorteil der vollen Konzentration auf<br />
<strong>das</strong> Kerngeschäft, der Kosten-, und Leistungstransparenz<br />
und letztendlich einer umfassenden Kostenreduktion.<br />
Ein Meilenstein hinsichtlich Straffung und Optimierung<br />
der Strukturen und Prozesse insbesondere im<br />
Bau-, und Immobilienbereich wurde mit der Integration<br />
der 100 %-Tochter Domus Plan in die<br />
DOMUS FM erreicht. Die rechtliche und organisatorische<br />
Eingliederung der Domus Plan erfolgte rückwirkend<br />
mit 1.1.2003. In den Geschäftsfeldern<br />
Gastronomie sowie Copy-, Archiv- und Lagerservice<br />
wurden erfolgreich personelle, strukturelle und<br />
organisatorische Weichen gestellt. Parallel dazu startete<br />
die DOMUS FM <strong>das</strong> Gastronomie-Projekt<br />
domus bistro, ein innovatives, kundenorientiertes<br />
und auf modernste Ernährungserkenntnisse gegründetes<br />
Konzept für die Mittagstisch-Verpflegung.<br />
Synergien durch Flächenreduktion konnten durch<br />
die Zusammenlegung von vierundzwanzig Filialen<br />
optimal genutzt werden.<br />
Im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 ist es gelungen, den Verwaltungsaufwand<br />
inklusive primären Raumaufwand im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Mio € zu senken.<br />
Hohe unternehmerische Flexibilität und Optimierung<br />
von Arbeitsprozessen, Reduktion der Fertigungstiefe,<br />
Forcierung weiterer Kostensenkungen,<br />
strategische Kooperationen und damit die Konzentration<br />
auf primäre Steuerungs- und Kontrolltätigkeit<br />
sind erklärte Ziele der DOMUS FM für 2004.<br />
Organisation/IT und interne Dienstleistungen<br />
139
Nach der erfolgreichen Integrationsarbeit in den vergangenen<br />
Jahren lag der Schwerpunkt der Personalarbeit<br />
in Österreich im Jahr 2003 in der zielstrebigen<br />
Umsetzung der weiteren Personalstands- und<br />
aufwandsreduktionen (vgl. Kapitel Kostenentwicklung,<br />
Seite 128 ff.), bei gleichzeitig<br />
konsequenter Produktivitäts-<br />
Aufwandsreduktion und<br />
Produktivitätssteigerung steigerung. Diese Ziele konnten<br />
stehen im Mittelpunkt<br />
einerseits durch Nutzung der<br />
natürlichen Fluktuation und den<br />
gezielten Einsatz sozialverträglicher Personalanpassungsinstrumente,<br />
wie z.B. Altersteilzeit und Frühpensionierungen,<br />
und andererseits durch die kontinuierliche<br />
Nachwuchssicherung, gezielte Weiterbildung<br />
und Bindung der Mitarbeiter erreicht werden.<br />
Der Schwerpunkt der Personalarbeit in der Region<br />
Zentral- und Osteuropa (CEE) lag auch 2003 in<br />
der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und der<br />
Kostenreduktion. Die Herausforderung bestand darin,<br />
in der Gesamtregion Personaleinsparungen zu<br />
erzielen, während in definierten Wachstumsmärkten<br />
durch selektive Personalstandserhöhungen gezielt<br />
investiert wurde.<br />
Durch den Abbau von weiteren rund 1.460 Mitarbeitern<br />
in den Integrationsprojekten in Polen, Bulgarien<br />
und Kroatien wurde die Grundlage für eine<br />
weitere Reduktion des Personalaufwands in CEE<br />
geschaffen. Diese Integrations- und Reorganisationsprojekte<br />
wurden durch Change-Management-<br />
Maßnahmen begleitet.<br />
Ein Beispiel für eine besonders erfolgreiche Kooperation<br />
ist die Zusammenarbeit zwischen der bulgarischen<br />
Bank Biochim und der BA-CA in Österreich.<br />
Unter dem Motto „best of both worlds“ wurde <strong>das</strong><br />
vorhandene Know-how aus Österreich genutzt und<br />
an die lokalen Bedürfnisse angepasst. Durch umfassende<br />
Information wurden die Mitarbeiter auf die<br />
140 Human Resources<br />
Human Resources<br />
Veränderungen vorbereitet, um sicherzustellen, <strong>das</strong>s<br />
sie sich auch weiterhin mit vollem Engagement dem<br />
operativen Geschäft und den Kundenbeziehungen<br />
widmen können.<br />
Um die Zusammenarbeit und internationale Vernetzung<br />
der Personalmanager innerhalb des CEE-Netzwerks<br />
weiter auszubauen, wurden einheitliche Standards<br />
und Richtlinien für die Personalarbeit implementiert,<br />
der Erfahrungsaustausch durch regelmäßige<br />
Human Resource-Konferenzen und Treffen<br />
der Bildungsmanager sowie gegenseitige Erfahrungsaufenthalte<br />
intensiviert.<br />
Staffing<br />
Neben der Anpassung der Personalkapazität an die<br />
veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
ist es notwendig, die Zukunft der Bank auch personell<br />
– sowohl in Österreich als auch in Osteuropa –<br />
nachhaltig zu sichern.<br />
Recruiting<br />
Dementsprechend lag der Schwerpunkt der Recruiting-<br />
Politik im Jahr 2003 in der Aufnahme junger Absolventen<br />
von Universitäten und Fachhochschulen für<br />
unsere anspruchsvollen Inlands- und Osteuropa-<br />
Traineeprogramme. Insbesondere für den Aufbau<br />
und zur Sicherstellung der zukünftig notwendigen<br />
Managementkapazität in Osteuropa<br />
wurde <strong>das</strong> Traineepro-<br />
Kontinuierliche Nachwuchsgramm<br />
„International Career“<br />
sicherung für die Bank von<br />
erfolgreich implementiert. Durch morgen<br />
fachliche Ausbildung und gezieltes<br />
Managementtraining werden die Trainees auf<br />
die Übernahme eigenverantwortlicher Tätigkeiten<br />
als Expatriates in den Tochterbanken vorbereitet. Im<br />
Jahr 2004 werden die ersten Absolventen des<br />
Traineeprogramms operative Funktionen in osteuropäischen<br />
Tochterbanken <strong>über</strong>nehmen.
Neben jungen Schulabgängern für den direkten Einsatz<br />
im Vertrieb begann dar<strong>über</strong> hinaus auch im<br />
Jahr 2003 wieder eine Lehrlingsklasse ihre Ausbildung<br />
in der BA-CA.<br />
Um die zunehmende Anzahl an Bewerbungen konzernweit<br />
noch schneller und effizienter bearbeiten<br />
zu können, wurde ein völlig<br />
neuartiges webbasiertes Bewer-<br />
www.ba-ca.com >><br />
berverwaltungssystemeinge- Jobs & Karriere<br />
führt. Sämtliche Recruitingprozesse<br />
– von der Online-Bewerbung auf der Homepage<br />
bis hin zur Vertragserstellung – werden <strong>über</strong><br />
dieses System elektronisch bearbeitet und dokumentiert.<br />
Personalmarketing – Schwerpunkt<br />
Osteuropa<br />
Im Personalmarketing konzentrierte sich die BA-CA<br />
auch im Jahr 2003 auf ihr Image als Arbeitgeber im<br />
Zukunftsmarkt Osteuropa. Unter dem Schlagwort<br />
„Führungsnachwuchs für den Osten“ verfolgt<br />
die Bank <strong>das</strong> Ziel, durch gezieltes Sponsoring der<br />
„Meisterklasse Osteuropa“ und des „Joszefs-Programms“<br />
an der Wirtschaftsuniversität Wien Spitzenabsolventen<br />
zu gewinnen, die ihre berufliche<br />
Herausforderung in den CEE-Ländern sehen und<br />
dafür auch die sprachlichen Voraussetzungen mitbringen.<br />
Um einen möglichst frühzeitigen grenz<strong>über</strong>schreitenden<br />
Kontakt zu den Absolventen herzustellen,<br />
hat die BA-CA auch 2003 wie bereits schon in den<br />
Vorjahren Praktika in den CEE-Tochterbanken vergeben<br />
und umgekehrt Studenten aus CEE zu Praktika<br />
in Österreich eingeladen.<br />
Mitarbeiterbindung durch<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Um in Zeiten umfangreicher struktureller und personeller<br />
Anpassungsmaßnahmen regelmäßig ein<br />
aktuelles Stimmungsbild zu erhalten, ist – neben<br />
Kunden- und Marktstudien – seit bereits 3 Jahren<br />
die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen ein<br />
fester Bestandteil des umfassenden in- und externen<br />
Monitorings der BA-CA.<br />
Lag in den ersten Jahren der Fokus vorerst auf der<br />
Erhebung der allgemeinen Mitarbeiterzufriedenheit,<br />
so hat sich daraus in der Zwischenzeit eine großangelegte<br />
bankweite Mitarbeiter-Mehrthemenumfrage<br />
entwickelt, die es sämtlichen Entscheidungsträgern<br />
aus den diversen Geschäftsbereichen der Bank<br />
ermöglicht, die Meinung aller Mitarbeiter oder ausgewählter<br />
Mitarbeitergruppen zu spezifischen Projekten<br />
oder Spezialthemen abzufragen.<br />
Eine <strong>über</strong> die Jahre hinweg stabile Beteiligung von<br />
rund 61% belegt sowohl die hohe Akzeptanz dieses<br />
Instruments als auch <strong>das</strong> hohe Interesse der Mitarbeiter<br />
an der Bank, mit der sich<br />
die Belegschaft laut Umfrageer-<br />
Hohe Leistungsbereitschaft<br />
gebnis 2003 sehr verbunden<br />
und Kundenorientierung<br />
fühlt: Dies drückt sich nicht nur der Mitarbeiter<br />
in einer <strong>über</strong>durchschnittlichen<br />
Leistungsbereitschaft und Kundenorientierung aus,<br />
sondern auch im Gefühl des Stolzes, für <strong>das</strong> größte<br />
Geldinstitut Österreichs zu arbeiten, sowie in einer<br />
sehr hohen Zufriedenheit mit den generellen<br />
Arbeitsbedingungen in der BA-CA.<br />
Development<br />
Der nationale und internationale Wettbewerb sowie<br />
die immer schneller und komplexer ablaufenden Veränderungsprozesse<br />
erfordern fachlich und persönlich<br />
hoch qualifizierte Mitarbeiter und Führungskräfte.<br />
Um sicherstellen, <strong>das</strong>s den Mitarbeitern und<br />
Führungskräften Qualifikationen und Kompetenzen<br />
vermittelt werden, die die Bewältigung der steigenden<br />
Anforderungen in einem sich stetig wandelnden<br />
Umfeld und damit die Umsetzung der Gesamtbankstrategie<br />
in allen Geschäftsbereichen und<br />
Regionen gezielt unterstützen, wurden im Jahr<br />
2003 die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten in<br />
Österreich und Osteuropa intensiviert und stärker<br />
vernetzt, die Personalentwicklung neu gestaltet und<br />
<strong>das</strong> Management Development-Programm weiter<br />
entwickelt.<br />
Human Resources<br />
141
Training<br />
Mit höchster Produkt- und Dienstleistungsqualität<br />
will die BA-CA an der Spitze des Wettbewerbs bleiben.<br />
Dementsprechend lag der Ausbildungsschwerpunkt<br />
der Bank in Österreich im Jahr 2003 mit<br />
rund 67 % aller Bildungsmaßnahmen in der Intensivierung<br />
des fachlichen Know-how unserer Kundenberater<br />
und der konsequenten Ausrichtung auf die<br />
aktuellsten Kunden- und Marktanforderungen.<br />
Neben einer intensiven zentralen Ausbildung erhalten<br />
die Betreuer zusätzlich aktuellste Fachinformationen<br />
und Produktkenntnisse in dezentralen Trainings vor<br />
Ort nach dem „Just-In-Time-Prinzip“, um unseren<br />
Kunden auch in Zeiten des ständigen Wandels eine<br />
Top-Beratungsperformance bieten zu können.<br />
Unterstützend wurde im vergangenen Jahr mit der<br />
„BA-CA-Lernwelt“ eine neues E-Learning-Tool realisiert.<br />
Über <strong>das</strong> Träger-Medium Intranet ermöglicht<br />
diese Lernplattform allen Mitarbeitern weitgehend<br />
zeitunabhängig ein Abrufen von Lernprogrammen,<br />
Selbsttests und Übungsmöglichkeiten von jedem<br />
Arbeitsplatz der Bank aus.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus laufen bereits intensive Trainingsvorbereitungen<br />
für die Implementierung der Vorschriften<br />
gemäß den neuen Basel II-Eigenkapitalrichtlinien.<br />
63.600 Bildungstage für …<br />
142 Human Resources<br />
Sprach-/EDV-Ausbildung 6%<br />
Persönlichkeitsbildung 10%<br />
Managementausbildung<br />
17%<br />
Fach- und<br />
Verkaufsausbildung 47%<br />
Basisausbildung 20%<br />
In Zentral- und Osteuropa lag der Fokus der<br />
BA-CA-Bildungsaktivitäten darin, in allen Regionen<br />
ein „high quality training“ als Unterstützung für die<br />
Geschäftsbereiche zu etablieren.<br />
Durch die Einführung von Standards für die lokale<br />
Ausbildungsarbeit für strategisch wichtige Themen<br />
sowie durch <strong>über</strong>regionale Kooperationen und länder<strong>über</strong>greifende<br />
Seminare konnte ein gemeinsames<br />
Verständnis zum Thema Training geschaffen,<br />
der Know-how-Transfer durch stärkere Vernetzung<br />
und Zusammenwachsen der Bildungsaktivitäten<br />
zwischen Österreich und Osteuropa intensiviert und<br />
damit durch „shared production for local use“ die<br />
Effizienz im Bildungsbereich insgesamt gesteigert<br />
werden. Als Informationsplattform für die Bildungsmanager<br />
wurde unterstützend eine eigene<br />
Extranet-Seite entwickelt, auf der sich Seminare,<br />
Schulungsunterlagen und News befinden.<br />
Inhaltlich lagen die Schwerpunkte im CEE-Bereich<br />
im Jahr 2003 im Verkaufs- und Risikomanagementtraining<br />
sowie dem weiteren Aufbau von internen<br />
Trainern vor Ort. Dabei wurden die Regionen<br />
sowohl methodisch als auch fachlich durch die<br />
österreichischen Trainer unterstützt, so wurden z.B.<br />
im Rahmen der Risikomanagementausbildung ein<br />
Trainer-Seminar mit Seminarleitfäden, Schulungsun-
terlagen sowie ein E-Learning-Test zur Wissens<strong>über</strong>prüfung<br />
entwickelt. Eine systematische Ausbildung<br />
von Instruktoren (Ausbilder am Arbeitsplatz) rundete<br />
<strong>das</strong> Angebot ab.<br />
Personalentwicklung und Management<br />
Development<br />
Im Jahr 2003 wurde ein neues System der „Integrierten<br />
Personalentwicklung“ erstellt, <strong>das</strong> sich an<br />
den Zielen der Gesamtbank sowie dem daraus<br />
abgeleiteten Qualifikationsbedarf orientiert und<br />
damit ein wesentliches Instrument der Strategieumsetzung<br />
darstellt. Ziel ist die treffsichere Identifizierung<br />
der für Schlüsselpositionen in der Fach-,<br />
Führungs- und Verkaufslaufbahn am besten geeigneten<br />
Mitarbeiter, um sie – im Sinne einer strategischen<br />
Nachfolgeplanung – durch gezielte persönliche<br />
und fachliche Entwicklungsprogramme rechtzeitig<br />
auf ihre künftigen Aufgaben vorzubereiten.<br />
Zusätzlich zu den bereits in den vergangenen Jahren<br />
in Österreich eingeführten anspruchsvollen Management<br />
Development-Programmen für die mittleren<br />
Managementebenen, die bisher von etwa 160<br />
Führungskräften erfolgreich absolviert wurden, hat<br />
die BA-CA im Jahr 2003 in Kooperation mit der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien und der Warsaw School<br />
of Economics ein neues Management<br />
Development-Programm<br />
Sicherung der strategischen<br />
zur gezielteren Förderung von<br />
Führungskompetenz<br />
Top-Führungskräften mit divisions<strong>über</strong>greifendem<br />
und internationalem Managementpotenzial<br />
gestartet. Das Programm ist mit<br />
einem Postgraduate-MBA vergleichbar und deckt<br />
mit seinen Themenschwerpunkten Weltwirtschaft,<br />
CEE, Banking und Finance, Strategisches Management,<br />
internationales Marketing, Organizational<br />
Behaviour und Leadership sowie Transition Management<br />
<strong>das</strong> breite Wissensspektrum von Entscheidungsträgern<br />
in internationalen Konzernen ab.<br />
2003 haben bereits 20 Führungskräfte der zweiten<br />
und dritten Managementebene aus Österreich und<br />
CEE <strong>das</strong> Programm erfolgreich absolviert.<br />
Unter der Federführung des Bereichs „Human<br />
Resources CEE“ wurden in den osteuropäischen<br />
Tochterbanken erstmals einheitliche Standards für<br />
die Managemententwicklung implementiert. Auf<br />
Basis eines Kompetenz-Modells wurden Anforderungskriterien<br />
definiert, die einheitlich für die Auswahl<br />
von Managern eingesetzt werden. Für 2004 ist<br />
geplant, dieses Instrument weiter auszubauen und<br />
zur jährlichen Standortbestimmung mit Feedback<br />
sowie zur Entwicklungsplanung für Manager einzusetzen.<br />
Auch <strong>das</strong> erstmals 2003 eingesetzte<br />
„Management by Objectives“-System für Top-Executives<br />
baut auf diesem Modell auf.<br />
Health Center<br />
In der BA-CA hat die Erhaltung der Gesundheit der<br />
Mitarbeiter einen hohen Stellenwert. An mehreren<br />
Standorten können sich die Mitarbeiter<br />
von einem hoch qualifi-<br />
Auch Gesundheit bringt<br />
zierten Mediziner- und Therapeu-<br />
Zinsen – signifikante<br />
tenteam verschiedener Fachrich- Reduktion von Mitarbeitertungen<br />
nach modernsten arbeits- Absenzen<br />
medizinischen Gesichtspunkten<br />
beraten und behandeln lassen. Bewegungs- und<br />
Ausgleichprogramme zu attraktiven Preisen runden<br />
<strong>das</strong> Angebot ab.<br />
Auch Mitarbeiter verbundener Unternehmen können<br />
die Leistungen des BA-CA-Health Centers nutzen,<br />
wodurch die Wirtschaftlichkeit maßgeblich verbessert<br />
wurde. Die Durchführung strenger Kosten-/<br />
Nutzenanalysen belegen, <strong>das</strong>s diese Investitionen zu<br />
einer signifikanten Reduktion der Mitarbeiter-<br />
Absenzen und externer Arztbesuche führten.<br />
Human Resources<br />
143
Das Ressort Group Marketing & Communications ist<br />
für <strong>das</strong> Marketing und die Marktkommunikation<br />
(Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Branding) der Bank<br />
Austria Creditanstalt (BA-CA) verantwortlich. Es<br />
unterstützt zudem den Vertrieb mit gezielten Kommunikationsmaßnahmen<br />
bei der Erreichung der festgesetzten<br />
Verkaufsziele. Die Schwerpunkte im Jahr<br />
2003: In der Markenkommunikation lag ein Schwerpunkt<br />
bei einer Stärkung der im Jahr 2002 eingeführten<br />
Marke „Bank Austria Creditanstalt“. Dazu<br />
gehört auch die weitere Filialumrüstung mit dem<br />
neuen Logo. Bis Ende 2004 wird der einheitliche Auftritt<br />
aller Filialen der Bank abgeschlossen sein. In der<br />
Öffentlichkeitsarbeit lagen die Schwerpunkte bei der<br />
Positionierung der Bank als starker Partner im erweiterten<br />
Europa und der kommunikativen Unterstützung<br />
beim Börsegang im Sommer des Jahres.<br />
Marketing<br />
Das Marketing unterstützt den Vertrieb in der<br />
Umsetzung und Vermarktung kundenbedarfsorientierter<br />
Produkte. Mit der ersten Kampagne des Jahres<br />
2003 setzte die BA-CA auf <strong>das</strong> Thema Bau- und<br />
Wohnfinanzierung. Dabei war der FlexibleKredit,<br />
der <strong>das</strong> Kundenbedürfnis „Flexibilität“ bei Finanzierungen<br />
erfüllt, Kern der Botschaft. Flexible Ratenzahlung,<br />
Laufzeit, Kredithöhe und Beratung ermöglichen<br />
es den Finanzierungskunden, in jeder Situation<br />
finanziell flexibel zu sein. Durch diese Kampagne<br />
konnte die BA-CA ihre Marktposition mit einem Plus<br />
von knapp vier Milliarden Euro Neukreditvolumen<br />
bei Finanzierungen kräftig ausbauen und klar <strong>über</strong><br />
dem Markt wachsen. Mitverantwortlich für den Verkaufserfolg<br />
war der Werbeauftritt mit der Comic-<br />
Familie „Barbapapa“. So konnte sich fast jeder<br />
zweite Seher eines TV-Werbeblocks an den BA-CA-<br />
Spot erinnern (Impact TV: 41%) und konkrete<br />
Details nennen. Die Printanzeige und der Hörfunk-<br />
Spot wurden zum jeweils stärksten Werbemittel<br />
ihrer Kategorie im Monat März gekürt.<br />
144 Kommunikation<br />
Kommunikation<br />
Vor dem Hintergrund der im Frühjahr 2003<br />
beschlossenen Pensionsreform legte die Bank einen<br />
weiteren Verkaufsschwerpunkt bei der Zukunftsvorsorge.<br />
Im Frühjahr wurde <strong>das</strong> Produkt „Vorsorge<br />
Plus“ mit staatlicher Förderung eingeführt, im Sommer<br />
„relaunched“ und im Spätherbst, kurz vor Senkung<br />
der staatlichen Prämie von 9,5 % (2003) auf<br />
9% (2004), nochmals in den Mittelpunkt der Marketing-<br />
und Verkaufsaktivitäten gestellt. Seit dem<br />
Start im April konnte die BA-CA mehr als 15.000<br />
Stück von VorsorgePlus-Plan und VorsorgePlus-Pension<br />
verkaufen.<br />
Im Bereich Sparen und Veranlagungen gab es im<br />
Jahr 2003 zwei Kampagnen. Mit der ErfolgsSpar-<br />
Kampagne, die zwischen April und August lief, setzte<br />
die BA-CA ein deutliches Signal in Richtung<br />
sicheres und ertragreiches Sparen und Veranlagen.<br />
Die attraktiven Zinsen des KapitalSparbuches, die<br />
mündelsicheren Pfandbriefe sowie die Vorteile der<br />
bis zu 4 % KESt-freien Wohnbau-Anleihen zeigten<br />
deutlich, <strong>das</strong>s die BA-CA ein attraktiver Partner<br />
beim Sparen und Veranlagen ist. Durch diese Kampagne,<br />
die von Anzeigen, TV-Spots und einer<br />
attraktiven Filialgestaltung unterstützt wurde, konnte<br />
die BA-CA ihre Position bei den Spareinlagen<br />
festigen und bei den Wohnbau-Anleihen sogar weiter<br />
ausbauen. Mit dem österreichischen Maler und<br />
Bildhauer Alfred Hrdlicka wurde die erfolgreiche<br />
KünstlerSparbuch-Serie rund um den Weltspartag<br />
auch im Jahr 2003 fortgesetzt.<br />
Zur Stärkung der Kundenbindung wurde <strong>das</strong> BonuspunkteProgramm<br />
2003 optimiert und weiterentwickelt.<br />
Bei der Produktauswahl wurde <strong>das</strong><br />
Hauptaugenmerk auf Markenprodukte gelegt. Das<br />
Herbst/Wintersortiment 2003 zeichnet sich als<br />
erfolgreichstes Prämiensortiment der BA-CA aus. In<br />
den ersten beiden Monaten wurden bereits mehr<br />
Produkte verkauft als bisher. Zentrales Anliegen im<br />
Rahmen des Kundenbindungsprogrammes „Club
Suxess“ ist die verstärkte Kundenbindung durch <strong>das</strong><br />
Angebot von bankfremden Mehrwertleistungen<br />
(„added value“) aus verschiedenen Interessensgebieten<br />
und durch Fokussierung auf <strong>das</strong> strategisch<br />
wichtige Thema Sicherheit.<br />
Ein wichtiges Kundensegment zur nachhaltigen<br />
Absicherung der Marktanteile ist <strong>das</strong> der Nachwuchskunden.<br />
Die BA-CA ist in dieser Altersgruppe<br />
sehr stark vertreten und hat diesen Markt auch<br />
2003 in Fortsetzung ihrer Tradition intensiv bearbeitet.<br />
Bei den Jugendlichen hat die BA-CA einen stabilen<br />
Kundenanteil, wobei auch hier <strong>das</strong> regionale<br />
Ost-West-Gefälle stark ausgeprägt ist. Die Mega-<br />
Card ist als selbständige Submarke positioniert,<br />
wobei der Fokus im Jahr 2003 auf „MegaCard cares<br />
for you“ lag. Eine eng damit verbundene Hauptstoßrichtung<br />
ist die Überleitung zu den ErfolgsKontopaketen<br />
und zum Club Suxess, die auch bei der<br />
Zielgruppe Studenten einen großen Schwerpunkt<br />
darstellte. Im Rahmen der beiden Kampagnen<br />
(Frühjahr und Sommer) für die Zielgruppe Studenten<br />
lag der Fokus primär bei der Kundenakquisition.<br />
Neben den Hauptschwerpunkten sorgten zahlreiche<br />
Nebenaktivitäten, wie zum Beispiel der Börsen-<br />
Grand-Prix, Studentenseminare und <strong>das</strong> Sommermailing,<br />
für hohe Attraktivität der StudentenKonten.<br />
Ganz im Sinne eines effektiven Customer Relationship<br />
Managements erfolgte im Juli 2003 der<br />
Relaunch des ehemaligen AktionärsClub Bank Austria<br />
unter der neuen Bezeichnung InvestorsCircle als<br />
Kommunikationsplattform für ihre Top-Privatkunden.<br />
Im Rahmen dieses exklusiven Kundenbindungsinstruments<br />
werden Kultur- und Fachveranstaltungen<br />
sowie eine Reihe von Vorteilen aus<br />
Kooperationsvereinbarungen angeboten. Der<br />
Anstieg der Mitgliedszahlen unterstreicht den Erfolg:<br />
Alleine im 2. Halbjahr 2003 haben 104 Kunden<br />
die Mitgliedschaft erworben. Für 2004 ist<br />
neben der österreichweiten Regionalisierung des<br />
InvestorsCircles ein verstärktes Engagement in Form<br />
eines tourlichen Dialoges zwischen Kundenbetreuer<br />
und Kunden vorgesehen.<br />
Die der BA-CA zugesprochene Kompetenz bei den<br />
Freien Berufen konnte gefestigt bzw. ausgebaut<br />
werden. Insbesondere haben dazu die eigens im<br />
Jahr 2003 installierten BetreuungsCenter für Freie<br />
Berufe beigetragen, in denen der Kunde individuelle<br />
und kompetente Beratung für den geschäftlichen<br />
wie auch den privaten Bereich erfährt. Ein Highlight<br />
im Angebot für Freie Berufe war 2003 die Schaffung<br />
eines eigenen Startpaketes zur Existenzgründung,<br />
<strong>das</strong> all jene Leistungen beinhaltet, die den<br />
Start in die Selbständigkeit ein wenig leichter<br />
machen. Einen besonderen Vorteil dieses Startpaketes<br />
stellt eine besonders günstige Finanzierung dar.<br />
Das erfolgreiche Generalthema des Markenauftrittes<br />
„Was wären die großen Erfolge ohne die kleinen“<br />
wurde auch 2003 durchgängig weitergeführt.<br />
Damit wurde weiterhin bei allen wesentlichen Imagefaktoren<br />
entscheidend gepunktet. Der sympathische<br />
Fernsehspot mit dem kleinen Sam und seiner<br />
Milchflasche wurde gleich zweifach ausgezeichnet.<br />
Marketing und Branding in CEE<br />
Die Tochterbanken der BA-CA in CEE treten großteils<br />
als „HVB Bank“ in Analogie zur Konzerndachmarke<br />
„HVB Group“ auf. Die rote Welle zwischen<br />
„HVB“ und „Bank“ deutet auf die Bedeutung der<br />
BA-CA als Kompetenzzentrum für die Region hin.<br />
Die Tochterbank in Polen stellt durch ihre Größe, die<br />
lokale Verankerung und den bestehenden starken<br />
Markennamen eine Ausnahme dar. Im November<br />
wurde entschieden, in Polen zukünftig als „Bank<br />
BPH“ aufzutreten. Das Erscheinungsbild dieser Marke<br />
ist aber analog zum Auftritt in CEE. Auch in Bulgarien<br />
und Kroatien ist die Bank mit starken lokalen<br />
Marken positioniert, die im Design an die CEE-Marke<br />
herangeführt werden.<br />
Der gesamte Medieneinkauf für die BA-CA und alle<br />
ihre CEE-Töchter erfolgt <strong>über</strong> eine Mediaagentur.<br />
Einheitliche Planungstools für sämtliche von der BA-<br />
CA geführten Länder erleichtern die Steuerung und<br />
die Vergleichbarkeit und ermöglichen die Nutzung<br />
von Synergien. Die zunehmende Fokussierung auf<br />
<strong>das</strong> Retailgeschäft wird durch einen vermehrten Einsatz<br />
von TV-Werbung unterstützt. Die Markenbe-<br />
Kommunikation<br />
145
kanntheit (brand awareness) konnte daher in der<br />
Region signifikant gesteigert werden. Insbesondere<br />
in der Slowakei, in Kroatien und in Bulgarien wurde<br />
die Positionierung stark gefestigt.<br />
Sponsoring<br />
Die BA-CA ergänzt ihre klassischen Werbe- und<br />
Marketingmaßnahmen durch ein umfangreiches<br />
Sport-, Sozial- und Kultursponsoringprogramm. Im<br />
Kultursponsoring ist die BA-CA in drei Bereichen<br />
aktiv: in der bildenden Kunst, der klassischen Musik<br />
und im Jazz. Im Rahmen dieser Schwerpunkte liegt<br />
<strong>das</strong> Hauptaugenmerk der BA-CA auf der Förderung<br />
des Nachwuchses. Mit rund 9.000 Objekten besitzt<br />
die BA-CA eine der bedeutendsten Sammlungen<br />
österreichischer Kunst seit 1945. Sie wird laufend<br />
durch den Ankauf von Werken junger, erfolgsversprechender<br />
Künstler erweitert. In der bildenden<br />
Kunst ist es wohl <strong>das</strong> BA-CA Kunstforum, <strong>das</strong> im<br />
Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht. In den<br />
20 Jahren seines Bestehens hat <strong>das</strong> BA-CA Kunstforum<br />
<strong>über</strong> 40 Ausstellungen gezeigt, die von <strong>über</strong><br />
4,5 Millionen Kunstinteressierten besucht wurden.<br />
In der klassischen Musik ist die Kooperation mit der<br />
Jeunesse hervorzuheben: Unter dem Motto „Bank<br />
und Noten“ steht die nunmehr dreißigjährige<br />
Kooperation mit der Musikalischen Jugend Österreichs.<br />
Auch bei diesem Sponsoringprojekt gilt der<br />
Grundsatz, Talente am Anfang ihrer Karriere zu fördern.<br />
Im Bereich Jazz unterstützt die Bank <strong>das</strong> Vienna<br />
Art Orchestra sowie den wohl bekanntesten<br />
Wiener Jazzclub, <strong>das</strong> Porgy & Bess.<br />
Im Bereich Sportsponsoring konzentriert sich die<br />
BA-CA auf die beiden Sportarten Tennis und Golf.<br />
Neben der CA-TennisTrophy im Oktober 2003,<br />
Österreichs größtem Hallentennisturnier, unterstützte<br />
die BA-CA im Jahr 2003 erstmalig die BA-CA<br />
Golf Open, Österreichs größtes Golfturnier.<br />
Seit Mitte der 90er Jahre weitet die BA-CA ihre<br />
Sponsoraktivitäten gemäß ihren Bankaktivitäten<br />
auch auf die Region Zentral- und Osteuropa aus.<br />
Das Projekt KunstRaumMitteleuropa hat die Förderung<br />
von jungen und in Westeuropa weniger<br />
146 Kommunikation<br />
bekannten Künstler aus CEE zum Ziel. Im Bereich<br />
der klassischen Musik fördert die Bank junge Musiker<br />
im Rahmen des Internationalen Musikforums<br />
Trenta.<br />
Public Relations<br />
Im Veranstaltungsbereich setzte die BA-CA die erfolgreiche<br />
Reihe „BA-CA EuropaForum“ fort. Zum vierten<br />
Mal konnten Top-Kunden der BA-CA mit hochkarätigen<br />
Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft <strong>über</strong> die Zukunft des erweiterten Europas<br />
diskutieren. Rund 600 Gäste aus 16 Ländern<br />
kamen, um unter anderem die Vorträge von Henry<br />
Kissinger, Hans-Dietrich Genscher, Sir Peter Ustinov<br />
oder Wirtschaftsnobelpreisträger Robert A. Mundell<br />
zu hören. In den Bundesländern wurde der strategische<br />
Schwerpunkt im Eventmanagement unter <strong>das</strong><br />
Thema „Unternehmensfinanzierung im Wandel“<br />
und den Titel „Rating als Chance“ gestellt. Die BA-<br />
CA legte ihren Kunden ihr bankinternes Rating offen<br />
und zeigte ihnen Möglichkeiten auf, wie sie ihre<br />
Bonität optimal gestalten können.<br />
Der Bereich Kundenpublikationen und Internet wurde<br />
im Jahr 2003 erweitert. Das große Kundenmagazin<br />
„Bank Exklusiv“ kann, angereichert mit lokalen<br />
Inhalten, nun auch von den polnischen, tschechischen<br />
und kroatischen Kunden in Landessprache<br />
bezogen werden. Die im Zuge des Zusammenschlusses<br />
von Bank Austria und Creditanstalt neu<br />
erstellte Website wurde 2003 nochmals verbessert.<br />
Die Investitionen in Sicherheit und Service haben<br />
sich ausgezahlt; 2003 erhielt die BA-CA als erstes<br />
österreichisches Kreditinstitut <strong>das</strong> europäische E-<br />
Commerce-Gütezeichen.<br />
Der strategische Schwerpunkt der BA-CA auf die<br />
Region Zentral- und Osteuropa (CEE) hat die Pressearbeit<br />
der Bank durchs Jahr 2003 begleitet. Der Börsegang<br />
der BA-CA im Sommer sowie die Zweitnotiz<br />
in Warschau im Oktober 2003 waren Hauptthemen<br />
der Pressearbeit. Mit der Rückkehr an die Wiener<br />
Börse und dem Listing in Polen ist die CEE-Strategie<br />
der Bank vermehrt in den Fokus der internationalen<br />
Medien und der Kapitalmarktkommunikation gerückt.<br />
Die Positionierung der BA-CA als führende
Bankengruppe in der Region CEE stand im Mittelpunkt<br />
der PR-Maßnahmen. Zahlreiche Presseaktivitäten<br />
wurden rund um den Börsegang organisiert, wie<br />
beispielsweise mehrere Pressekonferenzen, eine<br />
internationale Pressereise nach Warschau und viele<br />
Einzelgespräche mit dem Vorstand. In Österreich<br />
startete die Bank eine verstärkte Pressearbeit in den<br />
Bundesländern. Durch diese Maßnahme konnte die<br />
Bank ihren Vorsprung in der Medienberichterstattung<br />
nochmals festigen. Mit einer Abdeckung von<br />
55 Prozent ist die BA-CA <strong>das</strong> Finanzinstitut, <strong>über</strong> <strong>das</strong><br />
am meisten in Österreich <strong>berichtet</strong> wird. Erfreulich ist<br />
dabei, <strong>das</strong>s die Bank mit einem Initiativquotienten<br />
von 57 Prozent eines der aktivsten Unternehmen in<br />
Österreich ist und die Themenführerschaft in ihrer<br />
Kommunikation nicht aus der Hand gibt. Damit<br />
erreicht die BA-CA knapp den Idealwert in der PR.<br />
Die internationale Pressestelle hat zur Vermarktung<br />
des CEE-Netzwerks ein umfassendes Paket von aufeinander<br />
abgestimmten Kommunikationsmaßnahmen<br />
entwickelt: von der Pressearbeit mit Pressekonferenzen<br />
und Interviews <strong>über</strong> spezielle CEE-Wirtschaftspublikationen,<br />
Kundenmagazine in Landessprache<br />
bis hin zu Top-PR-Events. Ein Resultat dieser<br />
Aktivitäten war die Auszeichnung der BA-CA als<br />
„Leading Bank“ in Zentral- und Osteuropa durch<br />
namhafte internationale Finanzmedien. So wurde<br />
die BA-CA zum dritten Mal nach 2000 und 2002<br />
vom britischen Monatsmagazin „The Banker“, <strong>das</strong><br />
zur renommierten Financial Times-Gruppe gehört,<br />
zur „Bank of the Year in CEE“ gewählt. Das anerkannte<br />
Fachmagazin „Euromoney“ zeichnete die<br />
BA-CA sogar zum vierten Mal in Folge als „Best<br />
Bank in CEE“ aus. Dazu kamen zahlreiche weitere<br />
Auszeichnungen in diversen Produktfeldern sowie<br />
Länder-Awards für die BA-CA-Tochterbanken in CEE.<br />
Interne Kommunikation<br />
Die interne Kommunikation setzte 2003 auf ein<br />
integratives Print-Konzept, <strong>das</strong> sich an aktive Mitarbeiter<br />
in Österreich und CEE genauso richtete wie<br />
an Karenzierte und Pensionisten. Eine breite Palette<br />
an Printmedien stand dabei zur Kommunikation für<br />
Themen der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter<br />
zur Verfügung.<br />
Das zentrale Medium für die österreichischen Mitarbeiter<br />
ist <strong>das</strong> Magazin „TEAMlive“, <strong>das</strong> in einer<br />
Auflage von 12.500 Stück mit einem Umfang von<br />
64 Seiten siebenmal erschien. Es bringt kompakte<br />
Informationen für unterschiedliche Dialoggruppen<br />
und fördert damit Integration und Identifikation. In<br />
Anlehnung an TEAMlive wurde eine eigene Pensionistenzeitschrift,<br />
„Aktiv“, aufgelegt. Sie soll die<br />
ehemaligen Mitarbeiter aller Vorgängerinstitute der<br />
BA-CA weiter ans Haus binden. Ehemalige Bankmitarbeiter<br />
sind im privaten Kreis wichtige Meinungsbildner<br />
für Bankthemen. Abgerundet wird <strong>das</strong><br />
Heft durch einen <strong>über</strong>aus beliebten Serviceteil <strong>über</strong><br />
die Pensionisten-Aktivitäten der BA-CA.<br />
Projektbegleitend und zur Vertiefung von Spezialthemen<br />
erschienen vier Ausgaben der Zeitschrift<br />
„Visionen“.<br />
Zur Kommunikation der CEE-Strategie und zur<br />
Unterstützung der Integration der Tochterbanken in<br />
CEE publizieren wir auf Deutsch und Englisch sechsmal<br />
jährlich die „CEE-Visionen“. Das Magazin ist<br />
<strong>über</strong>aus gut bei den Lesern in allen Ländern eingeführt<br />
und wird daher – nachdem die Integration<br />
nun weitestgehend abgeschlossen ist – als Netzwerkmedium<br />
für Österreich und CEE in neuem Layout<br />
weitergeführt. In Bulgarien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina,<br />
wo 2003 Integrationsprojekte<br />
liefen, wurden in Zusammenarbeit mit dem Integrationsmanagement/CEE<br />
und den lokalen Geschäftsleitungen<br />
begleitende „CEE-Visionen“ in der jeweiligen<br />
Landessprache und in Englisch publiziert.<br />
Die Online-Plattform „BA-CA GroupNet“, die allen<br />
Mitarbeitern in Österreich und CEE zugänglich ist,<br />
steht für aktuelle Informationen der Geschäftsleitungen<br />
und IR-relevante Themen in Deutsch und<br />
Englisch zur Verfügung.<br />
In einer Reihe von Führungskräfteveranstaltungen<br />
wurden die wichtigsten strategischen Themen – wie<br />
zum Beispiel der Börsegang – direkt kommuniziert.<br />
Kommunikation<br />
147
Wer Nachhaltigkeit als ein Unternehmensziel definiert,<br />
muss den Mut zu kleinen, manchmal mühsamen<br />
Schritten haben. Bei allen Gruppen ist Überzeugungsarbeit<br />
zu leisten, <strong>das</strong>s die gemeinsamen<br />
Bemühungen nicht nur den Sinn haben, eine tragfähige<br />
Basis für unsere Gesellschaft und künftige<br />
Generationen zu legen, sondern sich auch wirtschaftlich<br />
rechnen.<br />
Entsprechend der UNEP Erklärung sehen wir eine<br />
nachhaltige Entwicklung als unternehmerische Verpflichtung<br />
an. Dabei werden wirtschaftlicher Erfolg,<br />
Umweltschutz und soziale Verantwortung als komplementäre<br />
Kräfte verstanden,<br />
die für die langfristig positive Ent-<br />
Die BA-CA fördert Nachhaltigwicklung<br />
des Unternehmens und<br />
keit auch in CEE-Ländern<br />
der Gesellschaft gleichermaßen<br />
wichtige Faktoren darstellen. Auf<br />
Initiative der Bank Austria Creditanstalt, die sich diesen<br />
Werten selbstverständlich auch in den Wachstumsmärkten<br />
Zentral- und Osteuropas verpflichtet<br />
fühlt, plant die UNEP eine Task Force ins Leben zu<br />
rufen, die zum Ziel hat, die Berücksichtigung von<br />
Nachhaltigkeitsaspekten in den CEE-Ländern zu fördern.<br />
Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Beseitigung<br />
von Umwelt-Altlasten. Als einer der führenden<br />
Finanzierungspartner sind wir mit unserem Knowhow<br />
hier besonders gefordert und haben deshalb<br />
auch Experten in <strong>das</strong> EU-Forschungsprojekt CABER-<br />
NET (www.cabernet.org.uk) entsandt, <strong>das</strong> die Revitalisierung<br />
von so genannten Brownfields, <strong>das</strong> sind<br />
stillgelegte ehemalige Industriegründe, zum Ziel hat.<br />
Produktökologie<br />
Nachhaltigkeit – ein Prozess<br />
in kleinen Schritten<br />
Nachhaltigkeit ist auch ein maßgebliches Kriterium in<br />
den Kreditgrundsätzen der BA-CA. Das schließt die<br />
Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank, die für<br />
Projektfinanzierungen in Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
entwickelt wurden, genauso ein wie die<br />
148 Nachhaltigkeit – ein Prozess in kleinen Schritten<br />
Equator Principles, die die HVB Group und damit<br />
auch die BA-CA gemeinsam mit anderen internationalen<br />
Banken im Sommer 2003 unterschrieben hat.<br />
Diese freiwilligen Leitlinien gelten bei allen Projektfinanzierungen<br />
ab einem Investitionsvolumen von USD<br />
50 Mio. In der Bonitätsanalyse berücksichtigen wir<br />
Umweltaspekte seit längerem. Basel II wird <strong>das</strong><br />
Bewusstsein in der Branche stärken.<br />
Unser Umweltreferat unterstützt seit Jahren die<br />
Kreditreferenten und Risikomanager im Bereich<br />
Umweltrisikoprüfung. Neben den internen Schulungen<br />
bei den Kreditseminaren werden im Intranet<br />
Umweltinformationen und umweltrelevante Branchen-Checklisten<br />
zur Verfügung gestellt und Abfragen<br />
<strong>über</strong> Altlasten und Kontamination ermöglicht. Die<br />
Kyoto-Mechanismen sind für Banken eine große Herausforderung.<br />
Unser Haus hat bereits als erstes Referenzprodukt<br />
für den Handel mit CO2-Zertifikaten die<br />
Projektfinanzierung des Wasserkraftwerkes Tsankov<br />
Kamak in Bulgarien erfolgreich abgeschlossen<br />
(Gesamtvolumen 220 Mio €, Fertigstellung 2008). In<br />
CEE haben wir zahlreiche weitere umweltrelevante<br />
Großprojekte finanziert. In Bulgarien wird mit einem<br />
international syndizierten Bankkredit in Höhe von<br />
350 Mio € ein bestehendes Kohlekraftwerk erweitert<br />
und auf den umwelttechnisch modernsten Stand<br />
gebracht. Im Bereich der Wasserversorgung beteiligten<br />
wir uns an Projektfinanzierungen in Kroatien und<br />
Rumänien.<br />
Capital Invest Ethik Fonds<br />
Immer mehr Anleger sind daran interessiert, ihr<br />
Kapital nicht nur nach rein ökonomischen Kriterien<br />
anzulegen, sondern möchten damit auch einen Beitrag<br />
zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft<br />
und Gesellschaft leisten. Der seit August 2003<br />
angebotene Capital Invest EthikFonds orientiert sich<br />
an ethischen Kriterien nach dem österreichischen
Investmentfondsgesetz. Zusätzlich werden Ausschlusskriterien<br />
sowie Engagement der Unternehmen<br />
im Sozial- und Umweltbereich nach dem „Best<br />
of Class“-Ansatz berücksichtigt.<br />
Betriebsökologie<br />
Im Rahmen der internen Betriebsökologie und zur<br />
Steigerung der eigenen Ökoeffizienz werden vielfältige<br />
Aufgaben wahrgenommen, die ein ganzheitliches<br />
Nachhaltigkeitskonzept widerspiegeln. Ein<br />
Ansatzpunkt ist dabei <strong>das</strong> konsequente Monitoring<br />
der Verbrauchsdaten. Auch beim Entsorgungskonzept<br />
kommen wir dem Ziel einer maximalen Ausschöpfung<br />
des Sparpotenzials<br />
näher. Beim Einkauf (Büromateri-<br />
Enge Zusammenarbeit mit<br />
karitativen Organisationen im<br />
al, Geräte, Reinigungsmittel)<br />
Sinne sozialer Verantwortung<br />
fließen Umwelt<strong>über</strong>legungen als<br />
wesentliches Kriterium ein. Beim<br />
Projekt „Gesundes Büro“ wird bei der Wahl der Einrichtung<br />
und der Aufstellung der Büromöbel Wert<br />
auf Beachtung der neuesten ergonomischen<br />
Gesichtspunkte gelegt. Zur Koordination all dieser<br />
Aktivitäten gibt es ein so genanntes Nachhaltigkeitsnetzwerk,<br />
<strong>das</strong> alle Bereiche der BA-CA<br />
umspannt.<br />
Corporate Social Responsibility<br />
Als Sponsor zeigen wir soziale Kompetenz und<br />
nehmen an der Gesellschaft teil, deren positive<br />
Entwicklung wir nach besten Kräften zu fördern<br />
trachten. Wesentliche Aspekte sind Hilfestellung bei<br />
akuten Notsituationen im Inland und im Ausland<br />
sowie die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern<br />
und Organisationen wie z.B. mit der Caritas im<br />
Rahmen des BA-CA Familienfonds, mit dem Roten<br />
Kreuz, der Krebshilfe, der Kinderhilfe, „Licht ins Dunkel“<br />
oder „Rettet <strong>das</strong> Kind“, um nur einige von den<br />
vielen Organisationen zu nennen, die unterstützt<br />
werden. Im Versehrtensport wurde eine österreichweite<br />
Serie von Rollstuhltennisturnieren gesponsert.<br />
Der von der BA-CA gestiftete Preis für publizistische<br />
Leistungen im Dienste der Menschenrechte ging an<br />
die Obdachlosenzeitung „Augustin“. Auch die Tochterbanken<br />
engagieren sich auf diesem Gebiet.<br />
Diversity-Management<br />
Unter Diversity verstehen wir <strong>das</strong> Phänomen der<br />
Vielfalt, der positiven Berücksichtigung der Verschiedenartigkeit<br />
von Menschen im Hinblick auf<br />
Geschlecht, Herkunft, Sprache, ethnisch-kulturelle<br />
und religiöse Werte oder Familienstand. In der BA-<br />
CA ist Diversity in fünf Bereiche gegliedert: Gender,<br />
Kultur, Gesundheit, Generationen und Lebensweise.<br />
Im Zusammenhang mit dem Thema Gender wurde<br />
der „Gender-Ansatz“/Equality Management in die<br />
Ausbildung unseres Unternehmens integriert.<br />
Hauptschwerpunkt 2003 war – nach erfolgreichen<br />
Pilotprojekten – die Entwicklung und Implementierung<br />
eines neuen Mentoring-Programms. Das Programm<br />
ist in erster Linie für Frauen gedacht, um<br />
den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu<br />
erhöhen. Der Startschuss erfolgte im November<br />
2003. Der Matching-Prozess, <strong>das</strong> heißt <strong>das</strong> Zusammenfinden<br />
jedes Mentees mit ihrem/seinem persönlichen<br />
Mentor/Mentorin, ist bereits erfolgreich<br />
abgeschlossen. Dabei wurde darauf geachtet, <strong>das</strong>s<br />
die 50 Mentee/Mentor-Paare möglichst unterschiedlich<br />
nach Karriereebene, Geschlecht, Arbeitsbereich<br />
und Alter zusammengesetzt sind.<br />
Nicht nur auf Mitarbeiter, sondern auch auf Kunden<br />
mit Handicap nehmen wir besondere Rücksicht. Im<br />
heurigen Jahr wurde anlässlich des von der EU ausgerufenen<br />
Jahrs der Behinderten eine Status-quo-<br />
Erhebung <strong>über</strong> die Zugänglichkeit unserer Filialen<br />
durchgeführt. Es gelten nun Mindeststandards, die<br />
derzeit umgesetzt werden. Für den Diversity-<br />
Schwerpunkt „Lebensweise“ stehen gute Rahmenbedingungen<br />
für die work-life-balance im Mittelpunkt.<br />
So wurden im heurigen Jahr die Teilzeitmodelle<br />
weiter flexibilisiert. Zu den vielen familienorientierten<br />
Leistungen der Bank zählen unter anderem<br />
Betriebskindergärten an zwei Standorten, die<br />
besondere Betreuung der Mitarbeiter in Karenz<br />
sowie die Organisation von speziellen Veranstaltungen,<br />
Feriencamps und Sportkursen für die Kinder<br />
während der Sommerferien. Die BA-CA wurde 2003<br />
als Wiens frauen- und familienfreundlichstes Unternehmen<br />
ausgezeichnet.<br />
Nachhaltigkeit – ein Prozess in kleinen Schritten<br />
149
Konzernabschluss nach International<br />
Financial Reporting Standards (IFRS/IAS)<br />
Inhalt<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 156<br />
Bilanz zum 31.12.2003 157<br />
Entwicklung des Eigenkapitals 158<br />
Geldflussrechnung 159<br />
Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss<br />
Details zur<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Details zur Bilanz<br />
Zusätzliche IFRS/IAS-<br />
Informationen<br />
154 Konzernabschluss nach IFRS/IAS – Inhalt<br />
(1) Kapitalerhöhung der Bank Austria Creditanstalt AG 160<br />
(2) Unternehmenserwerbe und -veräußerungen 160<br />
(3) Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze 162<br />
(4) Zins<strong>über</strong>schuss 169<br />
(5) Kreditrisiko 169<br />
(6) Provisions<strong>über</strong>schuss 169<br />
(7) Handelsergebnis 170<br />
(8) Verwaltungsaufwand 170<br />
(9) Saldo sonstige betriebliche Erträge /Aufwendungen 170<br />
(10) Finanzanlageergebnis 170<br />
(11) Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte 171<br />
(12) Ertragsteuern 171<br />
(13) Ergebnis je Aktie 171<br />
(14) Barreserve 172<br />
(15) Handelsaktiva 172<br />
(16) Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 172<br />
(17) Risikovorsorge zu Forderungen 175<br />
(18) Finanzanlagen 175<br />
(19) Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte 176<br />
(20) Sonstige Aktiva 177<br />
(21) Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden 178<br />
(22) Verbriefte Verbindlichkeiten 180<br />
(23) Handelspassiva 180<br />
(24) Rückstellungen 180<br />
(25) Sonstige Passiva 182<br />
(26) Nachrangkapital 182<br />
(27) Eigenkapital 182<br />
(28) Fair Values 183<br />
(29) Angaben zu nahe stehenden Personen und Unternehmen 184<br />
(30) Segmentberichterstattung 186
Risikobericht<br />
Informationen aufgrund<br />
österreichischen Rechts<br />
(31) Zinslose Aktiva 190<br />
(32) Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 191<br />
(33) Nachrangige Vermögensgegenstände 191<br />
(34) Fremdwährungsvolumina 191<br />
(35) Treuhandvermögen 191<br />
(36) Echte Pensionsgeschäfte 192<br />
(37) Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 192<br />
(38) Liste ausgewählter Beteiligungen/Konsolidierungskreis 192<br />
(39) Personal 194<br />
(40) Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 194<br />
(41) Gesamtrisikomanagement 195<br />
(42) Operationales Risiko 204<br />
(43) Schwebende Rechtsrisiken 206<br />
(44) Kreditrisiko 207<br />
(45) Derivatives Geschäftsvolumen 207<br />
(46) Patronatserklärungen für Kredit- und Finanzinstitute 210<br />
(47) Österreichische Rechtsgrundlage 210<br />
(48) Organe 211<br />
(49) Dividenden<br />
(50) Wesentliche Unterschiede eines Konzernabschlusses nach IFRS/ IAS<br />
zu einem nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften<br />
211<br />
erstellten Konzernabschluss 212<br />
(51) Konsolidierte Eigenmittel und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis 215<br />
Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria Creditanstalt 217<br />
Bericht der Abschlussprüfer 218<br />
Bericht des Aufsichtsrates 220<br />
Hinweise<br />
Mit „Bank Austria Creditanstalt“, „BA-CA Gruppe“ oder „Bank Austria Creditanstalt Gruppe“ wird<br />
in diesem Bericht der Konzern bezeichnet. Soweit sich Angaben auf den Einzelabschluss der Muttergesellschaft<br />
beziehen, werden die Bezeichnungen „Bank Austria Creditanstalt AG“ oder „BA-CA AG“<br />
verwendet.<br />
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten können<br />
geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten Rechnungsgrundlagen<br />
auftreten.<br />
Konzernabschluss nach IFRS/IAS – Inhalt 155
Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA Gruppe<br />
für <strong>das</strong> <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003<br />
156 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(Textzahlenverweis) 2003 2002 ± gegen<strong>über</strong> 2002<br />
Mio € Mio € Mio € in %<br />
Zinserträge 4.802 5.825 –1.024 –17,6<br />
Zinsaufwendungen – 2.626 – 3.519 893 – 25,4<br />
Zins<strong>über</strong>schuss (4) 2.176 2.307 –131 – 5,7<br />
Kreditrisiko (5) – 467 – 537 70 –13,0<br />
Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.709 1.770 – 61 – 3,4<br />
Provisionserträge 1.412 1.358 54 4,0<br />
Provisionsaufwendungen – 278 – 282 4 –1,4<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss (6) 1.134 1.076 58 5,4<br />
Handelsergebnis (7) 220 231 –11 – 4,7<br />
Verwaltungsaufwand (8) – 2.479 – 2.503 24 –1,0<br />
Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen (9) 18 –1 19 >100<br />
Betriebsergebnis 602 572 30 5,3<br />
Finanzanlageergebnis (10) 120 28 92 >100<br />
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte (11) –67 –88 21 – 24,1<br />
Saldo übrige Erträge/Aufwendungen<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit/<br />
– 8 – 8 1 – 6,8<br />
Ergebnis vor Steuern 648 504 144 28,5<br />
Ertragsteuern (12) –155 –111 – 44 39,6<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss 493 393 100 25,4<br />
Fremdanteile am Jahres<strong>über</strong>schuss (2) –51 –84 33 – 39,5<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 442 309 133 43,0<br />
Kennzahlen<br />
2003 2002<br />
Ergebnis je Aktie (in €, verwässert und unverwässert) (13) 3,40 2,71<br />
RoE vor Steuern 12,8 % 10,6 %<br />
RoE nach Steuern 8,7 % 6,5 %<br />
RoE nach Steuern vor Abschreibung Firmenwert 12,4 % 10,2 %<br />
Cost/Income-Ratio 69,9 % 69,3 %<br />
Risk/Earnings-Ratio 21,5 % 23,3 %
Bilanz der BA-CA Gruppe zum 31. Dezember 2003<br />
Aktiva<br />
(Textzahlenverweis) 31.12. 2003 31.12. 2002 ± gegen<strong>über</strong> 31.12. 2002<br />
Mio € Mio € Mio € in %<br />
Barreserve (14) 2.286 1.824 462 25,3<br />
Handelsaktiva (15) 16.140 18.954 – 2.814 – 14,8<br />
Forderungen an Kreditinstitute (16) 25.130 29.558 – 4.428 – 15,0<br />
Forderungen an Kunden (16) 75.997 76.354 – 357 – 0,5<br />
– Risikovorsorge zu Forderungen (17) – 3.490 – 3.622 132 – 3,6<br />
Finanzanlagen (18) 15.910 17.976 – 2.066 – 11,5<br />
Sachanlagen (19) 1.120 1.177 – 57 – 4,9<br />
Immaterielle Vermögenswerte (19) 1.288 1.162 126 10,8<br />
Sonstige Aktiva (20) 2.674 4.586 – 1.912 – 41,7<br />
AKTIVA 137.053 147.968 – 10.915 – 7,4<br />
Passiva<br />
(Textzahlenverweis) 31.12. 2003 31.12. 2002 ± gegen<strong>über</strong> 31.12. 2002<br />
Mio € Mio € Mio € in %<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten (21) 39.133 41.033 – 1.900 – 4,6<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden (21) 53.824 56.562 – 2.738 – 4,8<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten (22) 17.399 19.992 – 2.593 – 13,0<br />
Handelspassiva (23) 8.560 10.504 – 1.944 – 18,5<br />
Rückstellungen (24) 3.422 3.490 – 68 – 1,9<br />
Sonstige Passiva (25) 3.118 4.673 – 1.555 – 33,3<br />
Nachrangkapital (26) 5.419 6.455 – 1.036 – 16,1<br />
Anteile im Fremdbesitz (2) 362 650 – 288 – 44,3<br />
Eigenkapital (27) 5.815 4.610 1.206 26,2<br />
PASSIVA 137.053 147.968 – 10.915 – 7,4<br />
Bilanz 157
Entwicklung des Eigenkapitals der BA-CA Gruppe<br />
Mio € Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bewertungs- Eigen-<br />
Kapital rücklagen rücklagen rücklagen kapital<br />
gem. IAS 39<br />
Stand 1.1.2002 829 2.177 2.148 – 279 4.875<br />
Konzernergebnis 309 309<br />
Ausschüttung – 116 – 116<br />
Veränderung der Währungsrücklage und übrige Veränderungen – 287 – 287<br />
Anteile am herrschenden Unternehmen – 161 – 161<br />
Auflösung Steuerabgrenzung auf Anteile<br />
an herrschenden Unternehmen<br />
– 23 – 23<br />
Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen IAS 39 13 13<br />
Stand 31.12.2002 829 2.016 1) 2.031 – 266 4.610<br />
1) Kapitalrücklage im Einzelabschluss der BA-CA AG 1.489 Mio €<br />
Mio € Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bewertungs- Eigen-<br />
Kapital rücklagen rücklagen rücklagen kapital<br />
gem. IAS 39<br />
Stand 1.1.2003 829 2.016 2.031 – 266 4.610<br />
Kapitalerhöhung 240 683 923<br />
Konzernergebnis 442 442<br />
Ausschüttung – 116 – 116<br />
Veränderung der Währungsrücklage – 233 – 233<br />
Anteile am herrschenden Unternehmen 38 38<br />
Übrige Veränderungen 26 26<br />
Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen IAS 39 126 126<br />
Stand 31.12.2003 1.069 2.737 2) 2.149 – 139 5.815<br />
2) Kapitalrücklage im Einzelabschluss der BA-CA AG 2.154 Mio €<br />
Mio € Cashflow-Hedge- AfS- Bewertungsrücklagen<br />
Rücklage Rücklage gem. IAS 39<br />
Stand 1.1.2003 – 263 – 3 – 266<br />
Zugänge – 45 7 – 38<br />
Abgänge 39 – 21 18<br />
Bewertungsänderungen 43 104 147<br />
Stand 31.12.2003 – 226 87 – 139<br />
158 Entwicklung des Eigenkapitals
Geldflussrechnung<br />
Mio € 2003 2002<br />
JAHRESÜBERSCHUSS<br />
Im Jahres<strong>über</strong>schuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und<br />
Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit<br />
493 393<br />
Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen 877 1.064<br />
Veränderung der Personalrückstellungen und sonstiger Rückstellungen 196 239<br />
Veränderung anderer zahlungsunwirksamer Posten<br />
Veräußerungsgewinne und -verluste aus dem Abgang von immateriellen<br />
23 1.025<br />
Vermögensgegenständen, Sachanlagevermögen und Finanzanlagen – 95 –129<br />
ZWISCHENSUMME 1.494 2.592<br />
Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer<br />
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile<br />
Handelsaktiva 992 574<br />
Forderungen 3.347 14.861<br />
Sonstige Aktiva 418 –152<br />
Handelspassiva –3 –2.915<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden – 3.879 –11.540<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten – 2.511 – 2.856<br />
Sonstige Passiva – 933 365<br />
CASHFLOW AUS OPERATIVER TÄTIGKEIT –1.075 929<br />
Mittelzufluss aus der Veräußerung von<br />
Finanzanlagen 4.466 6.094<br />
Sachanlagen<br />
Mittelabfluss durch Investitionen in<br />
73 102<br />
Finanzanlagen – 2.594 – 7.540<br />
Sachanlagen – 484 – 449<br />
Mittelzufluss aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 175 104<br />
Mittelabfluss (saldiert mit Mittelzufluss) aus dem Erwerb von Tochterunternehmen – 37 – 92<br />
Sonstige Veränderungen 176 – 45<br />
CASHFLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT 1.775 –1.826<br />
Einzahlungen aus Kapitalerhöhung 905 0<br />
Dividendenzahlungen –116 –116<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten und sonstige Finanzierungstätigkeit –1.024 – 602<br />
CASHFLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT –235 –718<br />
ZAHLUNGSMITTELBESTAND ZUM ENDE DER VORPERIODE 1.824 3.428<br />
Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit –1.075 929<br />
Cashflow aus Investitionstätigkeit 1.775 –1.826<br />
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit – 235 – 718<br />
Einflüsse aus Wechselkursänderungen – 3 11<br />
ZAHLUNGMITTELBESTAND ZUM ENDE DER PERIODE 2.286 1.824<br />
ZAHLUNGEN FÜR STEUERN, ZINSEN UND DIVIDENDEN<br />
Gezahlte Ertragsteuern 67 1<br />
Erhaltene Zinsen 4.685 6.442<br />
Gezahlte Zinsen – 2.819 – 3.564<br />
Erhaltene Dividenden 107 41<br />
Geldflussrechnung 159
Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss<br />
der Bank Austria Creditanstalt<br />
(1) Kapitalerhöhung der Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Die a.o. Hauptversammlung der Bank Austria Creditanstalt beschloss am 20. Juni 2003 eine<br />
Kapitalerhöhung. Der Emissionspreis wurde am 8. Juli 2003 mit 29 € je Aktie festgelegt. Der<br />
Anteil der Hypovereinsbank AG, München, sank durch die Emission von 99,9 % auf 77,5 %.<br />
Seit 9. Juli 2003 notiert die Aktie im Prime Segment der Wiener Börse.<br />
Der Emissionserlös betrug 958 Mio €, die Emissionskosten betrugen 53 Mio €, der darauf<br />
entfallende Steuervorteil 18 Mio €, insgesamt hat sich <strong>das</strong> Eigenkapital durch die Kapitalerhöhung<br />
um 923 Mio € erhöht.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt notiert seit 14. Oktober 2003 als erstes ausländisches Unternehmen<br />
an der Warschauer Börse.<br />
(2) Unternehmenserwerbe und -veräußerungen<br />
Im Konsolidierungskreis der Bank Austria Creditanstalt ergaben sich gegen<strong>über</strong> dem Vorjahresabschluss<br />
folgende Veränderungen:<br />
Die BA/CA Asset Finance Limited, Glasgow, wurde am 30.9.2003 verkauft.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt hat von der HVB deren 18,95 %-Anteil an der Bank Przemyslowo-Handlowy<br />
PBK S.A., Krakau, erworben. Im Zuge dessen wurde die Restzahlung in der<br />
Höhe von 439 Mio € für den gesamten Regionenaustausch geleistet, der damit abgeschlossen<br />
ist. Ferner wurden 81,79 % an der Central profit banka d.d., Sarajewo, um 19,8 Mio € sowie<br />
ein 90 %-Anteil an der LEASEFINANZ Aktiengesellschaft, Wien, um rd. 15 Mio € sowie die<br />
restlichen 50 % an der Bank Austria Creditanstalt KFZ Leasing GmbH, Wien, um rd. 2,6 Mio €<br />
und an der Leasinggesellschaft CAC Leasing a.s., Prag, um rd. 26,4 Mio € und weitere 30 % zu<br />
der bisherigen Hälftebeteiligung an der CAC Leasing Slovakia a.s., Bratislava, um rd. 5,1 Mio €<br />
erworben. Die im letzten Quartal 2003 <strong>über</strong>nommene Central profit banka d.d., Sarajewo,<br />
wird mit Wirkung 1.1.2004 voll konsolidiert. Mit diesem Datum sind die notwendigen<br />
Umstellungen im Rechnungswesen auf den allgemeinen Konzernstandard abgeschlossen. Der<br />
vorläufige Jahres<strong>über</strong>schuss 2003 beläuft sich auf 619 Tsd € bei einer Bilanzsumme von<br />
241,9 Mio €.<br />
Die bulgarische Bank CB Biochim AD wird seit dem 1.1.2003 voll konsolidiert.<br />
Im Berichtsjahr wurde die HVB Bank Croatia d.d., Zagreb, in die Splitska banka d.d., Split,<br />
fusioniert. Im Rahmen der Vorbereitung der Fusion wurde der restliche 19,98 %-Anteil an der<br />
HVB Bank Croatia d.d. um 14,3 Mio € von der European Bank for Reconstruction and Development<br />
erworben.<br />
Weiters wurde um 35 Mio € der Anteil an unserem Tochterunternehmen Bank Austria<br />
Creditanstalt Treuhand GmbH, Wien, um 19,95 % auf 95 % aufgestockt und die Gesellschaft<br />
in Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust GmbH, Wien, umfirmiert.<br />
160 Kapitalerhöhung, Unternehmenserwerbe
Auswirkung der Änderungen des Konsolidierungskreises im Jahr 2003<br />
Aktiva Abgänge Zugang Zugang<br />
voll konsolidierter voll konsolidierter voll konsolidierter<br />
Konzernbilanz Tochterunternehmen Tochterunternehmen Tochterunternehmen<br />
Mio € 31.12. 2002 per 30. 9. 2003 per 1.1.2003 per 1. 7. 2003<br />
Barreserve 1.824 0 109 0<br />
Handelsaktiva 18.954 0 126 0<br />
Forderungen an Kreditinstitute 29.558 0 21 5<br />
Forderungen an Kunden 76.354 – 923 939 187<br />
– Risiko zu Forderungen – 3.622 5 –18 – 3<br />
Finanzanlagen 17.976 – 2 1 0<br />
Sachanlagen 1.177 –16 35 1<br />
Immaterielle Vermögenswerte 1.162 0 2 0<br />
Sonstige Aktiva 4.586 –15 22 5<br />
AKTIVA 147.968 – 950 1.237 195<br />
Passiva Abgänge Zugang Zugang<br />
voll konsolidierter voll konsolidierter voll konsolidierter<br />
Konzernbilanz Tochterunternehmen Tochterunternehmen Tochterunternehmen<br />
Mio € 31.12. 2002 per 30. 9. 2003 per 1.1.2003 per 1.7. 2003<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 41.033 – 901 712 148<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 56.562 0 356 24<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 19.992 0 3 0<br />
Handelspassiva 10.504 0 0 0<br />
Rückstellungen 3.490 – 5 5 7<br />
Sonstige Passiva 4.673 – 20 46 8<br />
Nachrangkapital 6.455 0 0 0<br />
Anteile im Fremdbesitz 650 – 0 0 0<br />
Eigenkapital 4.610 – 25 115 8<br />
PASSIVA 147.968 – 950 1.237 195<br />
Der Zugang betrifft – wie erwähnt – den Einbezug der CB Biochim AD sowie der Leasinggesellschaften, der Abgang die BA/ CA Asset Finance Limited.<br />
Im Mai 2003 haben wir im Wege der Umwandlung eines Genussrechtes eine 49 %ige Beteiligung<br />
an der A & B Banken-Holding GmbH, Wien, erhalten und zeigen sie in der Position<br />
Finanzanlagen at equity bewertet. Diese Gesellschaft ist eine Holdinggesellschaft für mehrere<br />
Minderheitsbeteiligungen, unter anderem an drei österreichischen Regionalbanken (37,5 % an<br />
der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck, 28 % an der Bank für Kärnten<br />
und Steiermark Aktiengesellschaft, Klagenfurt und 29,4 % an der Oberbank AG, Linz).<br />
Unternehmenserwerbe<br />
161
Die bisher at equity bewerteten Beteiligungen an der CA Versicherung AG, Wien, und an der<br />
Union Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien, wurden bis auf einen verbleibenden Anteil<br />
von je 10 %, der in den Finanzanlagen weitergeführt wird, verkauft.<br />
(3) Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Alle Daten sind – sofern nicht ausdrücklich anders angegeben – in Millionen Euro (€) angegeben.<br />
Der Konzernabschluss der Bank Austria Creditanstalt 2003 ist in Anwendung von § 59 a BWG<br />
nach den Regeln der am Abschlussstichtag anzuwendenden Standards (IFRS) des International<br />
Accounting Standards Board (IASB) sowie den Interpretationen des International Financial<br />
Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Alle IAS, die <strong>das</strong> IASB in den International<br />
Financial Reporting Standards 2003 als für den Jahresabschluss 2003 anzuwendende<br />
International Accounting Standards veröffentlicht hat, wurden angewandt. Auch die Vergleichszahlen<br />
des Vorjahres beruhen auf diesen Standards.<br />
Wesentliche Unterschiede zwischen IFRS (früher: IAS) und österreichischen Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
werden in der Tz. 50 beschrieben.<br />
Kassakäufe und -verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden am Handelstag erfasst.<br />
Alle wesentlichen, direkt oder indirekt von der Bank Austria Creditanstalt beherrschten Unternehmen<br />
sind im Konzernabschluss voll konsolidiert. Die Wesentlichkeit wird dabei nach konzerneinheitlichen<br />
Kriterien (hauptsächlich Bilanzsumme und Ergebnis) festgelegt, die auf die<br />
Auswirkung des Einbezugs oder Nichteinbezugs eines Tochterunternehmens für die Darstellung<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns abstellen. Grundlage des vorliegenden<br />
Konzernabschlusses der Bank Austria Creditanstalt nach IFRS /IAS bilden konzerneinheitlich<br />
aufgestellte Einzelabschlüsse aller voll konsolidierten Unternehmen.<br />
Wesentliche assoziierte Unternehmen im Finanzbereich, d.s. Beteiligungen, die die Bank Austria<br />
Creditanstalt nicht mittelbar oder unmittelbar beherrscht, auf die sie aber einen maßgeblichen<br />
Einfluss ausüben kann, werden at equity bewertet.<br />
Alle übrigen Unternehmensanteile werden als available-for-sale in den Finanzanlagen eingestuft<br />
und – soweit zuverlässig ermittelbar – zum Fair Value bewertet. Wertschwankungen<br />
werden dabei direkt im Eigenkapital berücksichtigt. Bei Wertminderung im Sinn von IAS<br />
39.109 („impairment“) wird eine Abschreibung vorgenommen, die bei Wegfall des Grundes<br />
wieder rückgängig gemacht wird.<br />
Die Art der Erfassung ist aus der Liste ausgewählter Beteiligungen in der Tz. 38 ersichtlich.<br />
162 Unternehmenserwerbe, Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Konsolidierungsmethoden
Unternehmenserwerbe<br />
Konsolidierungsbuchungen<br />
Währungsumrechnung<br />
Zahlungsmittelbestand<br />
Handelsaktiva<br />
Beim Erwerb eines Tochterunternehmens werden dessen mit den Fair Values bewerteten Vermögensgegenstände<br />
und Verbindlichkeiten mit den Anschaffungskosten verrechnet. Der<br />
Unterschied zwischen dem Erwerbspreis und dem mit Fair Values bewerteten Nettovermögen<br />
wird als Geschäfts- oder Firmenwert in der Bilanz ausgewiesen und entsprechend seiner<br />
voraussichtlichen Nutzungsdauer <strong>über</strong> 20 (in Einzelfällen 15) Jahre linear abgeschrieben.<br />
Zum Anschaffungszeitpunkt wird <strong>das</strong> Eigenkapital ausländischer Tochterunternehmen in Euro<br />
umgerechnet. Gewinne und Verluste aus der Fremdwährungsumrechnung des Eigenkapitals<br />
ausländischer Tochterunternehmen werden zu den nachfolgenden Bilanzstichtagen mit den<br />
Gewinnrücklagen verrechnet. Die Auswirkung wird in der Konzerneigenkapitalentwicklung<br />
gezeigt.<br />
Firmenwerte aus Erwerben vor dem 1.1.1995 bleiben mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Zur Berechnung der Minderheitenanteile bei Erwerb eines Tochterunternehmens werden die<br />
mit den Fair Values bewerteten Aktiva und Passiva verwendet.<br />
Konzerninterne Forderungen, Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge werden, soweit<br />
sie nicht von unmaßgeblicher Bedeutung sind, ebenso eliminiert wie Zwischengewinne.<br />
Die Währungsumrechnung erfolgt grundsätzlich nach den Vorschriften des IAS 21. Danach<br />
werden nicht auf Euro lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden mit marktgerechten<br />
Kursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Nicht abgewickelte Termingeschäfte werden<br />
zum Terminkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.<br />
Bilanzpositionen sowie Aufwendungen und Erträge unserer Tochterunternehmen, die nicht<br />
in Euro bilanzieren, sind mit marktgerechten Kursen am Bilanzstichtag umgerechnet. Die<br />
Umrechnungsgewinne und -verluste werden mit den Gewinnrücklagen verrechnet.<br />
Der in der Geldflussrechnung ausgewiesene Zahlungsmittelbestand entspricht der Bilanzposition<br />
Barreserve.<br />
Unter Handelsaktiva werden Wertpapiere des Handelsbestandes sowie positive Marktwerte<br />
aus derivativen Finanzinstrumenten ausgewiesen und mit ihren Fair Values bewertet. Für die<br />
Ermittlung des Fair Values werden neben Börsekursen auch Kurse von Bloomberg, Reuters,<br />
Telerate etc. herangezogen. Sind derartige Kurse nicht vorhanden, so werden Werte auf Basis<br />
von Barwertberechnungen oder Optionspreismodellen verwendet. Handelsbestände (inklusive<br />
Handelsderivate) werden erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.<br />
Eine Aufrechnung (Netting) erfolgt nur insoweit, als ein durchsetzbares Recht darauf besteht<br />
und die Aufrechnung dem tatsächlich erwarteten Ablauf des Geschäftes entspricht.<br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
163
Finanzderivate werden in der Bilanz mit ihrem Fair Value angesetzt, wobei Wertänderungen<br />
erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden. Eine Ausnahme ergibt<br />
sich hierzu für diejenigen Derivate, die in einer Cashflow-Hedge-Beziehung stehen. Absicherungswirkungen<br />
zwischen Finanzinstrumenten bilden wir in der Form von Cashflow-Hedges<br />
oder Fair-Value-Hedges nach IAS 39 ab. Abzuspaltende, in ein anderes Finanzinstrument eingebettete<br />
Finanzderivate werden entsprechend bewertet.<br />
Den zur Absicherung von Marktpreisrisiken vorgesehenen Fair-Value-Hedge wenden wir insbesondere<br />
für eigene Schuldverschreibungen an. Neben der erfolgswirksamen Wertänderung<br />
der Sicherungsderivate werden hier auch die Buchwerte der Grundgeschäfte um die Bewertungsergebnisse<br />
erfolgswirksam angepasst, soweit sie sich auf <strong>das</strong> abgesicherte Risiko<br />
zurückführen lassen.<br />
Die Derivate, die im Rahmen unseres Asset-Liability-Managements zur Absicherung des<br />
Zinsänderungsrisikos eingesetzt werden, beziehen wir in <strong>das</strong> Cashflow-Hedge-Accounting<br />
ein. Bei diesem Cashflow-Hedge werden für variabel verzinste Verbindlichkeiten und Forderungen<br />
die variablen Zinszahlungen vorwiegend mittels Zinsswaps in feste Zinszahlungen<br />
getauscht. Der effektive Teil der Wertänderung wird erfolgsneutral in einem gesonderten<br />
Posten im Eigenkapital (Cashflow-Hedge-Rücklage) ausgewiesen. Die Cashflow-Hedge-Rücklage<br />
wird in jenen Perioden erfolgswirksam aufgelöst, in denen die Cashflows der gesicherten<br />
Grundgeschäfte <strong>das</strong> Periodenergebnis beeinflussen.<br />
Selbst ausgereichte Forderungen werden in der Bilanz mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten<br />
vor Abzug von Wertberichtigungen inklusive abgegrenzter Zinsen ausgewiesen.<br />
Diese Zinsabgrenzung erfolgt nur insoweit, als mit einer Vereinnahmung der Zinserträge<br />
gerechnet wird. Agio- und Damnumbeträge werden finanzmathematisch abgegrenzt.<br />
Leasingverhältnisse werden nach der Verteilung der wirtschaftlichen Risiken und Chancen aus<br />
dem Leasinggegenstand zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer beurteilt.<br />
Bilanzierung als Leasinggeber: Leasinggegenstände, die dem Leasingnehmer zuzurechnen<br />
sind (Finanzierungs-Leasing), werden unter Forderungen mit dem Nettoinvestitionswert (Barwert)<br />
ausgewiesen. Zinserträge werden auf Basis einer gleichbleibenden, periodischen Rendite,<br />
deren Berechnung der noch ausstehende Nettoinvestitionswert zugrunde gelegt ist, vereinnahmt.<br />
Leasinggegenstände, die dem Leasinggeber zuzurechnen sind (Operating-Leasing), werden<br />
unter Sachanlagen ausgewiesen und nach den dort beschriebenen Grundsätzen bewertet.<br />
Die Leasingerlöse werden linear <strong>über</strong> die Vertragslaufzeit erfasst. Die Bank Austria Creditanstalt<br />
ist im Wesentlichen nur als Leasinggeber im Finanzierungs-Leasing tätig.<br />
Bilanzierung als Leasingnehmer: Bei Finanzierungs-Leasing wird der Vermögenswert unter<br />
Sachanlagen und die Verpflichtung unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der Ansatz<br />
erfolgt in der Höhe des beizulegenden Zeitwertes des Leasinggegenstandes bei Beginn des<br />
164 Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Derivate<br />
Forderungen<br />
Leasing
Risikovorsorge<br />
Finanzanlagen<br />
Leasingverhältnisses oder, sofern dieser niedriger ist, mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen.<br />
Zur Berechnung des Barwertes der Mindestleasingzahlungen wird der dem Leasingverhältnis<br />
zugrunde liegende interne Zinsfuß herangezogen.<br />
Die Leasingraten werden in einen Zins- und einen Tilgungsanteil der Restschuld aufgeteilt.<br />
Der Tilgungsanteil mindert die Restschuld, der Zinsanteil wird als Zinsaufwand behandelt.<br />
Leasingraten aus Operating-Leasing werden als Mietaufwand behandelt. Verträge der BA-CA<br />
als Leasingnehmer haben eine vergleichsweise geringe Bedeutung.<br />
Die offen ausgewiesene Risikovorsorge zu Forderungen gibt den Stand der Kreditrisikovorsorgen<br />
in der Form von Einzelwertberichtigungen (inklusive pauschalierter Einzelwertberichtigungen,<br />
d.s. Wertberichtigungen für nach kundenspezifischen Kriterien ausgewertete<br />
Kleinengagements) wieder. Die Risikovorsorgen werden auf Basis von Einschätzungen <strong>über</strong><br />
die Höhe der künftigen Kreditausfälle und Zinsnachlässe gebildet. Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten<br />
werden unter Rückstellungen auf der Passivseite ausgewiesen.<br />
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen (held-to-maturity = HtM) werden mit<br />
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wobei bis zur Endfälligkeit auf den Tilgungswert<br />
fortgeschrieben wird. Wertminderungen im Sinn von IAS 39.109 (impairment) werden<br />
erfolgswirksam berücksichtigt.<br />
Zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere einschließlich der Genussrechte (available-for-sale<br />
= AfS) bilden eine eigene Kategorie von Finanzinstrumenten. Bei der Ermittlung der Fair<br />
Values wird der Börsekurs herangezogen, bei Genussrechten jener der betroffenen Unternehmen.<br />
Ist dieser nicht verfügbar, wird der Barwert durch Abzinsung der künftigen Cashflows<br />
mit der aktuellen Swap-Zinskurve der jeweiligen Währung berechnet. Die sich aus der<br />
fortlaufenden Bewertung zum Fair Value ergebenden Wertänderungen weisen wir solange<br />
erfolgsneutral in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (Available-for-Sale-Rücklage)<br />
aus, bis der jeweilige Vermögenswert veräußert wird. Ein etwaiges Impairment (Wertminderung)<br />
wird erfolgswirksam berücksichtigt. Anteile an Unternehmen, die weder voll konsolidiert<br />
noch at equity bewertet werden, sind Teil des AfS-Bestandes.<br />
Grundstücke und Gebäude, die wir als Finanzinvestitionen zur Erzielung von Mieterträgen<br />
und/oder Wertsteigerungen langfristig halten, werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten<br />
in den Finanzanlagen ausgewiesen, wobei Mieterträge ebenso wie Refinanzierungszinsen<br />
im Zins<strong>über</strong>schuss erfasst werden. Für diese im Finanzanlagevermögen ausgewiesenen<br />
Investment-Properties gilt eine Abschreibungsdauer von in der Regel 50 Jahren.<br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
165
Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,<br />
reduziert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.<br />
Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungsdauer des<br />
Vermögensgegenstandes. In der Bank Austria Creditanstalt gelten folgende Nutzungsdauern<br />
für <strong>das</strong> Sachanlagevermögen:<br />
– bankbetrieblich genutzte Gebäude: 25 – 50 Jahre<br />
– Betriebs- und Geschäftsausstattung: 4 –15 Jahre<br />
– Software: 4 – 6 Jahre<br />
– Firmenwerte: 15 – 20 Jahre<br />
Wertminderungen führen zu einer außerplanmäßigen Abschreibung, bei Wegfall dieses<br />
Abschreibungsgrundes erfolgt eine angemessene Zuschreibung.<br />
In der Position sonstige Aktiva werden hauptsächlich Forderungen, die nicht aus dem Bankgeschäft<br />
stammen (d.s. im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen), Steuerforderungen,<br />
positive Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten außerhalb des Handelsbuches<br />
(ausschließlich für Hedging-Zwecke gehalten) und aktive Steuerabgrenzungen<br />
ausgewiesen.<br />
Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen gemäß IAS 12 nach der bilanzorientierten<br />
Verbindlichkeitsmethode. Die Berechnung erfolgt bei jedem Steuersubjekt zu den<br />
Steuersätzen, die nach geltenden Gesetzen in dem Besteuerungszeitraum angewendet werden,<br />
in dem sich die Steuerlatenz umkehrt.<br />
Die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten berechnen sich aus unterschiedlichen<br />
Wertansätzen eines Vermögenswertes oder einer Verpflichtung und dem jeweiligen steuerlichen<br />
Wertansatz. Hieraus resultieren in der Zukunft voraussichtlich Ertragsteuerbelastungsoder<br />
-entlastungseffekte (temporäre Unterschiede). Aktive latente Steuern auf steuerliche<br />
Verlustvorträge werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, <strong>das</strong>s in der Zukunft<br />
zu versteuernde Gewinne in der gleichen Steuereinheit anfallen. Abzinsungen für latente<br />
Steuern werden nicht vorgenommen.<br />
Dem Ergebnis zuzurechnende Steueraufwendungen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
des Konzerns in der Position Ertragsteuern ausgewiesen. Sonstige Steuern, die nicht ertragsabhängig<br />
sind, werden in der Position Saldo übrige Erträge/Aufwendungen ausgewiesen.<br />
In dieser Position werden negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten des Handelsbestandes<br />
ausgewiesen. Für die Ermittlung des Fair Values werden neben Börsekursen<br />
auch Kurse von Bloomberg, Reuters, Telerate etc. herangezogen. Sind derartige Kurse nicht<br />
vorhanden, so werden Werte auf Basis von Barwertberechnungen oder Optionspreismodellen<br />
verwendet. Handelsbestände (inklusive Handelsderivate) werden erfolgswirksam zum Fair<br />
Value bewertet.<br />
166 Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Sachanlagen, Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
Sonstige Aktiva<br />
Steuerabgrenzung<br />
Handelspassiva
Verbindlichkeiten<br />
Rückstellungen<br />
Langfristige Personalrückstellungen<br />
und Abfertigungen<br />
Verbindlichkeiten werden generell zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen.<br />
Bei verbrieften Verbindlichkeiten wird eine Differenz zwischen Ausgabe- und Tilgungsbetrag<br />
als Zu- oder Abschreibung finanzmathematisch <strong>über</strong> die Restlaufzeit verteilt.<br />
Die der Hauptversammlung vorgeschlagene Dividende ist nicht in den Verbindlichkeiten der<br />
Bank enthalten.<br />
Rückstellungen werden gebildet, wenn eine zuverlässig schätzbare, rechtliche oder faktische<br />
Verpflichtung gegen<strong>über</strong> Dritten besteht.<br />
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen werden nach dem Anwartschaftsansammlungsverfahren<br />
gemäß IAS 19 bilanziert.<br />
In der Bank Austria Creditanstalt verbleiben im Rahmen einer leistungsorientierten Zusage die<br />
Ansprüche bereits vor Inkrafttreten der Pensionsreform per 31.12.1999 im Ruhestand befindlicher<br />
Dienstnehmer sowie – als Besonderheit des Dienstrechtes der Bank Austria Creditanstalt<br />
AG – die der Pflichtversicherung äquivalenten Ansprüche jener aktiven Dienstnehmer,<br />
bei denen die Bank Austria Creditanstalt AG im Sinne des § 5 ASVG Pensionsversicherungsträger<br />
ist (d.h., die Verpflichtungen der gesetzlichen Pensionsversicherung <strong>über</strong>nommen hat).<br />
Ebenso ist <strong>das</strong> ermittelte Berufs- bzw. Dienstunfähigkeitsrisiko – unter Anrechnung der Leistungen<br />
aus den Pensionskassen – in den Rückstellungen erfasst.<br />
Die Berechnung des Barwertes der Pensionsverpflichtungen berücksichtigt die bestehenden<br />
Betriebsvereinbarungen und verwendet folgende versicherungsmathematische Annahmen:<br />
– Rechnungszins 5,5 %<br />
– Kollektivvertragsdynamik 1,75 % p.a.<br />
– Karrieredynamik inkl. turnusmäßiger Vorrückungen 2,15 – 2,4 % p.a.<br />
– Tabellenwerte AVÖ 1999-P (Generationentafeln f. Angestellte)<br />
Aufgrund der Zinsentwicklung wurde der Rechnungszinssatz gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr um<br />
0,5 % und wegen der rückläufigen Inflationsentwicklung die Kollektivvertragsdynamik um<br />
0,25 % reduziert.<br />
Bei der Abfertigungs- und Pensionsrückstellung werden versicherungsmathematische Verluste<br />
bis zu einer Grenze von 10 % des Barwertes („Korridor“) nicht erfolgswirksam berücksichtigt.<br />
Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen sind keine Rückstellungen zu bilden. Die für beitragsorientierte<br />
Pläne vereinbarten Zahlungen an eine Pensionskasse werden laufend als Aufwand<br />
erfasst, dar<strong>über</strong> hinausgehende Verpflichtungen bestehen nicht.<br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
167
Die Bestimmung der Höhe der Fremdanteile erfolgt nach den Anteilen der Minderheitsgesellschafter<br />
am Eigenkapital der Tochterunternehmen.<br />
Das Eigenkapital setzt sich aus eingezahltem Kapital, <strong>das</strong> ist <strong>das</strong> dem Unternehmen von den<br />
Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital (gezeichnetes Kapital plus Kapitalrücklagen),<br />
und aus erwirtschaftetem Kapital (Gewinnrücklagen, Rücklagen aus der Währungsumrechnung,<br />
IAS 39-Rücklagen, Gewinnvortrag und Jahresergebnis) zusammen. Unter IAS 39-Rücklagen<br />
werden die nicht ergebniswirksam erfassten Bewertungsänderungen des AfS-Bestandes<br />
(AfS-Rücklage) sowie die nicht ergebniswirksam erfassten Komponenten aus dem Hedge-<br />
Accounting (Cashflow-Hedge-Rücklage) gemäß IAS 39 nach Berücksichtigung der Steuerlatenz<br />
zusammengefasst.<br />
In der Position sonstige Passiva werden hauptsächlich Verbindlichkeiten, die nicht aus dem<br />
Bankgeschäft stammen (d. s. im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen),<br />
Steuerverbindlichkeiten, negative Marktwerte von derivativen Finanzinstrumenten<br />
außerhalb des Handelsbuches (ausschließlich für Hedging-Zwecke gehalten) und Ertragsabgrenzungen<br />
ausgewiesen.<br />
Zinserträge werden periodengerecht abgegrenzt und erfasst, solange mit der Einbringlichkeit<br />
der Zinsen gerechnet wird. Dabei werden Erträge, die <strong>über</strong>wiegend ein Entgelt für die Kapitalnutzung<br />
darstellen (meist zinsmäßige oder zinsähnliche Berechnung nach Zeitablauf oder<br />
nach Höhe der Forderung), den zinsähnlichen Erträgen zugerechnet. Auch Erträge aus Beteiligungen<br />
oder fremdvermieteten Liegenschaften werden dieser Position zugerechnet.<br />
Nach den gleichen Grundsätzen erfolgt analog der Ausweis der Position Zinsaufwendungen.<br />
Unter Kreditrisiko werden Zuführungen zu Wertberichtigungen und Rückstellungen bzw. Erträge<br />
aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen sowie nachträgliche Eingänge<br />
ausgebuchter Forderungen in Zusammenhang mit dem Kreditgeschäft ausgewiesen.<br />
Unter Provisions<strong>über</strong>schuss sind die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft und diesem<br />
zuzuordnende Aufwendungen gegen<strong>über</strong> Dritten ausgewiesen.<br />
Neben realisierten und unrealisierten Ergebnissen aus der Marktbewertung beinhaltet <strong>das</strong><br />
Handelsergebnis Stückzinsen und Refinanzierungskosten der Handelsaktiven bzw. für die<br />
Aktien des Handelsbestandes die Dividendenerträge und die Refinanzierungskosten.<br />
168 Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Anteile im Fremdbesitz<br />
Eigenkapital<br />
Sonstige Passiva<br />
Zins<strong>über</strong>schuss<br />
Kreditrisiko<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
Handelsergebnis
(4) Zins<strong>über</strong>schuss<br />
(5) Kreditrisiko<br />
(6) Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Mio €<br />
Zinserträge aus<br />
2003 2002<br />
Kredit- und Geldmarktgeschäften 3.771 4.673<br />
festverzinslichen Wertpapieren und Schuldverschreibungen 540 793<br />
Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 59 62<br />
verbundenen Unternehmen 41 47<br />
nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen 44 16<br />
sonstigen Beteiligungen 33 21<br />
Immobilien des Finanzanlagebestandes<br />
Zinsaufwendungen für<br />
27 31<br />
Einlagen – 1.669 – 2.444<br />
verbriefte Verbindlichkeiten – 531 – 708<br />
Nachrangkapital – 262 – 338<br />
Ergebnis aus dem Leasinggeschäft 123 154<br />
ZINSÜBERSCHUSS 2.176 2.307<br />
Mio € 2003 2002<br />
Zuführungen 1.155 1.058<br />
Wertberichtigungen auf Kredite und Darlehen 1.112 1.013<br />
Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten 43 45<br />
Auflösungen – 635 – 479<br />
Wertberichtigungen auf Kredite und Darlehen – 496 – 391<br />
Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten – 138 – 88<br />
Eingänge auf abgeschriebene Forderungen – 53 – 42<br />
KREDITRISIKO 467 537<br />
Die Risk/Earnings-Ratio (Kreditrisiko /Zins<strong>über</strong>schuss) sank von 23,3 % auf 21,5 %.<br />
Details siehe Risikobericht, Tz. 41 ff, insbesondere Tz. 44<br />
Mio € 2003 2002<br />
Wertpapier- und Depotgeschäft 247 227<br />
Außenhandelsgeschäft/Zahlungsverkehr 685 665<br />
Kreditgeschäft 165 146<br />
Sonstiges Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft 38 38<br />
PROVISIONSÜBERSCHUSS 1.134 1.076<br />
Der Anteil des Provisions<strong>über</strong>schusses an den Betriebserlösen (Zins<strong>über</strong>schuss, Provisions<strong>über</strong>schuss<br />
und Handelserträge) stieg von 29,8 % auf 32,1%.<br />
Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
169
Mio € 2003 2002<br />
Kursbezogene Geschäfte 88 41<br />
Zins- und währungsbezogene Geschäfte 132 190<br />
HANDELSERGEBNIS 220 231<br />
Mio € 2003 2002<br />
Personalaufwand 1.416 1.406<br />
Löhne und Gehälter 957 950<br />
Sozialaufwand 233 210<br />
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 226 246<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen 838 870<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen 225 227<br />
auf Sachanlagen 128 143<br />
auf immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder Firmenwerte 97 84<br />
VERWALTUNGSAUFWAND 2.479 2.503<br />
Die Abschreibung der im Bilanzposten immaterielle Vermögenswerte enthaltenen Firmenwerte ist in<br />
der Position Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte enthalten (s. Tz. 11).<br />
Mio € 2003 2002<br />
Sonstige betriebliche Erträge 175 168<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen –157 –169<br />
SALDO SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE/AUFWENDUNGEN 18 –1<br />
Im Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen sind 2003 Verkaufsgewinne in Höhe von 49 Mio €<br />
aus dem Verkauf unserer Beteiligungen an der BA/CA Asset Finance Limited, Glasgow, und eines<br />
wesentlichen Teiles unserer Beteiligung an der CA Versicherung AG, Wien, (s. Tz. 2) enthalten. Im Vorjahr<br />
waren in dieser Position Verlaufsgewinne in Höhe von 47 Mio € enthalten.<br />
Im Finanzanlageergebnis sind Verkaufsgewinne in Höhe von 77 Mio € aus der Veräußerung<br />
von Beteiligungen (u.a. Union Versicherungs-Aktiengesellschaft, Banca Intesa und Generali<br />
Holding AG) enthalten. Im Vorjahr waren in dieser Position Verlaufsgewinne in Höhe von<br />
83 Mio € enthalten.<br />
170 Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(7) Handelsergebnis<br />
(8) Verwaltungsaufwand<br />
(9) Saldo sonstige betriebliche<br />
Erträge/Aufwendungen<br />
(10) Finanzanlageergebnis
(11) Abschreibungen auf<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
(12) Ertragsteuern<br />
(13) Ergebnis je Aktie<br />
Die Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 67 (Vj.: 88) Mio €.<br />
Mio € 2003 2002<br />
Tatsächliche Steuern 89 103<br />
Latente Steuern 66 8<br />
ERTRAGSTEUERN 155 111<br />
Mio € 2003 2002<br />
Ergebnis vor Steuern 648 504<br />
Anzuwendender Steuersatz 34 % 34 %<br />
Rechnerische Ertragsteuern<br />
Steuereffekte<br />
220 171<br />
aus Vorjahren und Steuersatzänderungen – 32 –18<br />
aus Auslandseinkünften – 23 –10<br />
aus steuerfreien Erträgen – 78 –107<br />
aus nicht abziehbaren Aufwendungen 44 36<br />
aus Wertanpassungen und dem Nichtansatz latenter Steuern 7 26<br />
aus Geschäfts- oder Firmenwertabschreibungen 23 30<br />
aus sonstigen Steuerauswirkungen – 6 –17<br />
AUSGEWIESENE ERTRAGSTEUERN 155 111<br />
Effektiver Steuersatz 23,9 % 22,0 %<br />
2003 2002<br />
Aktienanzahl per 31. 12. 147.031.740 114.000.000<br />
Durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien<br />
Konzernjahres<strong>über</strong>schuss ohne<br />
129.850.983 114.000.000<br />
Fremdanteile in Mio € 442 309<br />
Ergebnis je Aktie in € 3,40 2,71<br />
Da im Berichtszeitraum keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt auf die Stammaktien<br />
in Umlauf waren, sind die Werte für die „basic earnings per share“ (Gewinn je Aktie<br />
nach IFRS /IAS) bzw. die „diluted earnings per share“ (verwässerter Gewinn je Aktie nach<br />
IFRS /IAS) gleich hoch.<br />
Details zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
171
Details zur Bilanz<br />
Mio € 2003 2002<br />
Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel,<br />
2.154 1.630<br />
die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind<br />
Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
132 194<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 122 179<br />
Wechsel 10 15<br />
BARRESERVE 2.286 1.824<br />
Mio € 2003 2002<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 6.798 6.894<br />
Geldmarktpapiere 490 850<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen 6.149 5.579<br />
von öffentlichen Emittenten 2.466 1.505<br />
von anderen Emittenten 3.683 4.074<br />
Konzerneigene Schuldverschreibungen 160 465<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 538 1.293<br />
Aktien 132 81<br />
Investmentfondsanteile 29 763<br />
Sonstige 377 449<br />
Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 8.783 10.750<br />
Kursbezogene Derivate 64 41<br />
Zins- und währungsbezogene Derivate 8.719 10.709<br />
Sonstige Handelsaktiva 21 17<br />
HANDELSAKTIVA 16.140 18.954<br />
Forderungen an Kreditinstitute nach Geschäftsarten<br />
Mio € 2003 2002<br />
Kredite und Darlehen 8.165 9.615<br />
Geldanlagen 16.965 19.943<br />
FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE 25.130 29.558<br />
172 Details zur Bilanz<br />
(14) Barreserve<br />
(15) Handelsaktiva<br />
(16) Forderungen an Kreditinstitute<br />
und Kunden
Forderungen an Kreditinstitute nach Regionen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Österreich 3.668 4.841<br />
Ausland 21.462 24.717<br />
Zentral- und Osteuropa 6.984 7.043<br />
Übriges Ausland 14.478 17.674<br />
FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE 25.130 29.558<br />
Forderungen an Kreditinstitute nach Fristen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Täglich fällig<br />
Befristet mit Restlaufzeit<br />
2.809 3.689<br />
bis 3 Monate 12.115 11.746<br />
<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 3.283 4.017<br />
<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 3.066 7.014<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 3.857 3.092<br />
FORDERUNGEN AN KREDITINSTITUTE 25.130 29.558<br />
Forderungen an Kunden nach Geschäftsarten<br />
Mio € 2003 2002<br />
Kommunaldarlehen 4.252 4.561<br />
Immobilienfinanzierung 6.652 5.942<br />
Hypothekendarlehen 6.480 5.765<br />
Sonstige Immobilienfinanzierung 172 177<br />
Kontokorrentkredite 26.574 25.826<br />
Darlehen 27.555 27.613<br />
Geldanlagen 1.169 2.660<br />
Sonstige Forderungen 5.270 6.369<br />
Forderungen aus Finanzierungs-Leasing 4.524 3.382<br />
FORDERUNGEN AN KUNDEN 75.997 76.354<br />
Forderungen an Kunden nach Regionen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Österreich 50.630 49.836<br />
Ausland 25.367 26.518<br />
Zentral- und Osteuropa 16.466 14.746<br />
Übriges Ausland 8.901 11.772<br />
FORDERUNGEN AN KUNDEN 75.997 76.354<br />
Details zur Bilanz<br />
173
Forderungen an Kunden nach Fristen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Täglich fällig<br />
Befristet mit Restlaufzeit<br />
8.103 11.525<br />
bis 3 Monate 7.705 8.941<br />
<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 5.711 5.110<br />
<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 16.010 12.847<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 38.467 37.932<br />
FORDERUNGEN AN KUNDEN 75.997 76.354<br />
Leasinggeschäft<br />
Brutto- und Nettoinvestitionswerte<br />
Mio €<br />
Bruttoinvestitionswerte<br />
2003 2002<br />
bis 3 Monate 308 158<br />
bis 1 Jahr 733 338<br />
bis 5 Jahre 1.951 1.273<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 2.694 2.124<br />
5.685 3.894<br />
Nettoinvestitionswerte<br />
bis 3 Monate 257 157<br />
bis 1 Jahr 597 325<br />
bis 5 Jahre 1.596 1.111<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 2.074 1.587<br />
4.524 3.180<br />
Unrealisierter Finanzertrag<br />
bis 3 Monate 51 1<br />
bis 1 Jahr 136 13<br />
bis 5 Jahre 355 161<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 620 537<br />
1.162 713<br />
Nicht garantierte Restwerte 1.013 993<br />
Kumulierte Wertberichtigungen *) 105 77<br />
*) Diese Wertberichtigungen betreffen, wie fast <strong>das</strong> gesamte Leasinggeschäft, Finanzierungs-Leasinggeschäfte.<br />
Das Leasing-Neugeschäft stellt sich folgendermaßen dar:<br />
Mio € 2003 2002<br />
Österreichisches Leasinggeschäft 654 521<br />
Immobilien 257 268<br />
Mobilien 397 253<br />
Internationales Leasinggeschäft 1.203 28<br />
174 Details zur Bilanz
(17) Risikovorsorge zu Forderungen<br />
Mio € für Forderungen für Forderungen Summe<br />
an Kreditinstitute an Kunden<br />
2003 2002 2003 2002 2003 2002<br />
Stand Beginn des Berichtsjahres 94 71 3.528 3.258 3.622 3.329<br />
Erfolgsneutrale Anpassung gem. IAS 22.19 aus Erwerb der Bank BPH 50 50<br />
Zuführung 0 39 1.112 974 1.112 1.013<br />
Auflösung – 2 –1 – 494 – 390 – 496 – 391<br />
Verwendung – 45 –1 – 475 – 304 – 520 – 305<br />
Währungsdifferenzen und andere nicht erfolgswirksame Änderungen –13 –14 – 215 – 59 – 228 – 74<br />
STAND ENDE DES BERICHTSJAHRES 34 94 3.456 3.528 3.490 3.622<br />
(18) Finanzanlagen<br />
Risikovorsorge nach Regionen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Österreich 2.580 2.686<br />
Ausland 910 936<br />
Zentral- und Osteuropa 907 931<br />
Übriges Ausland 3 5<br />
RISIKOVORSORGE 3.490 3.622<br />
Mio € Anschaffungs- Zu-/Abschreibungen Buchwert Buchwert Gesamtkosten<br />
kumuliert veränderung<br />
1.1.2003 1.1. 2003 1.1. 2003 31.12. 2003 2003<br />
HtM-Finanzanlagen – Schuldverschreibungen 7.361 – 20 7.341 6.858 – 483<br />
AfS-Finanzanlagen 10.403 – 523 9.880 7.952 –1.928<br />
Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen 1.535 – 301 1.234 762 – 472<br />
Sonstige Beteiligungen 2.596 – 218 2.378 728 –1.650<br />
Übrige festverzinsliche Wertpapiere 3.132 0 3.132 2.537 – 595<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 3.140 – 4 3.136 3.925 789<br />
kurzfristig gehaltene Papiere 1.445 0 1.445 2.202 757<br />
langfristig gehaltene Papiere 1.695 – 4 1.691 1.724 32<br />
At equity bewertete Unternehmen 288 37 325 718 393<br />
Als Finanzanlagen gehaltene Grundstücke und Gebäude 599 –168 431 383 – 48<br />
FINANZANLAGEN 17.976 15.910 – 2.066<br />
Details zur Bilanz<br />
175
Veränderungen der Finanzanlagen<br />
Mio € Veränderung Veränderung Zugänge Abgänge Erfolgswirksame Erfolgsneutrale Gesamt-<br />
Währungs- Konsolidierungs- Bewertungs- Veränderung veränderung<br />
umrechnung kreis änderung aus IAS 39<br />
HtM-Finanzanlagen – Schuldverschreibungen –110 – 0 1.877 – 2.243 – 7 0 – 483<br />
AfS-Finanzanlagen<br />
Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten<br />
–261 1 1.633 – 3.429 – 27 155 –1.928<br />
Unternehmen – 21 0 101 – 542 – 6 – 6 – 472<br />
Sonstige Beteiligungen – 235 – 0 210 –1.694 –19 89 –1.650<br />
Übrige festverzinsliche Wertpapiere 0 0 0 – 595 0 0 – 595<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere – 5 1 846 –122 – 2 72 789<br />
kurzfristig gehaltene Papiere 0 0 757 0 0 0 757<br />
langfristig gehaltene Papiere – 5 1 89 – 122 – 2 72 32<br />
At equity bewertete Unternehmen 0 0 399 – 38 32 0 393<br />
Als Finanzanlagen gehaltene Grundstücke und Gebäude – 3 – 2 21 – 35 – 29 0 – 48<br />
GESAMTVERÄNDERUNG – 2.066<br />
Die Abgänge aus dem HtM-Bestand beruhen – bis auf einen unwesentlichen Teil – auf Tilgungen durch Zeitablauf. Für Abgänge aus dem AfS-Bestand s.<br />
auch Tz. 10, für Änderungen im Bestand at equity bewerteter Unternehmen siehe auch Tz. 2.<br />
Sachanlagen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Bankbetrieblich genutzte Grundstücke und Bauten 723 742<br />
Sonstige Grundstücke und Bauten 17 18<br />
Sonstige Sachanlagen 379 418<br />
SACHANLAGEN 1.120 1.177<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
Mio € 2003 2002<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte 1.015 872<br />
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 273 290<br />
IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE 1.288 1.162<br />
176 Details zur Bilanz<br />
(19) Sachanlagen, immaterielle<br />
Vermögenswerte
Entwicklung der Sachanlagen und der immateriellen Vermögenswerte<br />
Mio € Buchwert Anschaf- Abschreibungen Veränderung Veränderung Zugänge Abgänge Abschrei- Buchwert<br />
31.12. 2002 fungskosten kumuliert Konsolidie- Währungs- bung 31.12. 2003<br />
1.1. 2003 1.1. 2003 rungskreis umrechnung<br />
Sachanlagen 1.161 2.294 –1.133 24 – 48 137 – 54 –128 1.092<br />
Leasinggegenstände 16 17 –1 – 7 –1 45 –16 – 9 28<br />
Immaterielle Vermögenswerte 290 556 – 266 3 – 8 100 –15 – 97 273<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte 872 1.152 – 280 – 3 – 8 227 – 6 – 67 1.015<br />
Zur Veränderung der Geschäfts- oder Firmenwerte durch Zu- und Abgänge s. auch Tz. 2.<br />
(20) Sonstige Aktiva<br />
Mio € 2003 2002<br />
Steueransprüche 931 1.168<br />
Tatsächliche Steuern 109 143<br />
Latente Steuern 822 1.025<br />
Positive Marktwerte aus derivativen Hedginginstrumenten 842 2.470<br />
Sonstige Vermögenswerte 768 885<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 132 63<br />
SONSTIGE AKTIVA 2.674 4.586<br />
Latente Steuerforderungen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Aktive Steuerabgrenzungen<br />
aus:<br />
475 678<br />
Handelsaktiva/Handelspassiva 61 88<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden inkl. Risikovorsorge 45 85<br />
Finanzanlagen 79 48<br />
Sachanlagen 3 6<br />
Sonstigen Aktiva (sonstigen Vermögensgegenständen)/sonstigen Passiva 71 161<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden 5 13<br />
Pensions-, Abfertigungs- und sonstige Rückstellungen 211 252<br />
übrigen Bilanzpositionen 0 25<br />
Aktivierte Vorteile aus nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträgen 347 346<br />
LATENTE STEUERFORDERUNGEN 822 1.025<br />
Im <strong>Geschäftsjahr</strong> wurden latente Steuern in Höhe von 70 (Vj. 138) Mio € direkt mit den Rücklagen<br />
verrechnet, davon 46 (Vj. 2) Mio € als Lastschrift in der AfS-Rücklage und 116 (Vj. 136) Mio €<br />
als Gutschrift in der Cashflow-Hedge-Rücklage.<br />
Details zur Bilanz<br />
177
Die erstmalige Vollkonsolidierung der CB Biochim AD, Sofia, führte 2003 neben der Fremdwährungsumrechnung<br />
und der Veränderung der AfS- und der Cashflow-Hedge-Rücklage<br />
dazu, <strong>das</strong>s ein Teil der Bestandsveränderung der latenten Steuern nicht ergebniswirksam war.<br />
In den Aktiva sind latente Steuern aufgrund von aktivierten Vorteilen aus noch nicht genutzten<br />
steuerlichen Verlustvorträgen in Höhe von 347 (Vj.: 346) Mio € berücksichtigt. Der <strong>über</strong>wiegende<br />
Teil der Verlustvorträge ist unbegrenzt vortragsfähig.<br />
Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von 910 (Vj.: 841) Mio € wurden keine latenten<br />
Steuerforderungen angesetzt, da aus heutiger Sicht ein steuerlicher Nutzen in angemessener<br />
Zeit nicht realisierbar erscheint.<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten nach Geschäftsarten<br />
Mio € 2003 2002<br />
Täglich fällig<br />
Mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist<br />
3.642 3.883<br />
Aufgenommene Darlehen 11.393 10.603<br />
Geldmarktverbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 22.592 21.028<br />
Sonstige 1.506 5.519<br />
VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN 39.133 41.033<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten nach Regionen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Österreich 13.913 13.964<br />
Ausland 25.220 27.069<br />
Zentral- und Osteuropa 3.974 4.313<br />
Übriges Ausland 21.246 22.756<br />
VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN 39.133 41.033<br />
178 Details zur Bilanz<br />
(21) Verbindlichkeiten<br />
gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten<br />
und Kunden
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten nach Fristen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Täglich fällig<br />
Befristet mit Restlaufzeit<br />
3.642 3.883<br />
bis 3 Monate 20.082 22.021<br />
<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 2.277 3.682<br />
<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 3.584 2.925<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 9.548 8.519<br />
VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KREDITINSTITUTEN 39.133 41.033<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden nach Geschäftsarten<br />
Mio € 2003 2002<br />
Spareinlagen 17.638 17.578<br />
Andere Verbindlichkeiten 36.186 38.983<br />
VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN 53.824 56.562<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden nach Regionen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Österreich 34.078 33.829<br />
Ausland 19.746 22.733<br />
Zentral- und Osteuropa 14.447 15.013<br />
Übriges Ausland 5.299 7.720<br />
VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN 53.824 56.562<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden nach Fristen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Täglich fällig<br />
Befristet mit Restlaufzeit<br />
18.199 16.808<br />
bis 3 Monate 17.299 19.508<br />
<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 5.547 6.499<br />
<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 5.566 5.681<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 7.213 8.066<br />
VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER KUNDEN 53.824 56.562<br />
Details zur Bilanz<br />
179
Verbriefte Verbindlichkeiten nach Geschäftsarten<br />
Mio € 2003 2002<br />
Begebene Schuldverschreibungen 14.081 14.926<br />
Pfand- und Kommunalbriefe 2.390 2.559<br />
Sonstige Schuldverschreibungen 11.691 12.367<br />
Andere verbriefte Verbindlichkeiten 3.318 5.066<br />
VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 17.399 19.992<br />
Bei begebenen Schuldverschreibungen handelt es sich um börsenotierte, verbriefte Verbindlichkeiten.<br />
Die anderen verbrieften Verbindlichkeiten sind nicht börsenotierte Emissionen der<br />
Bank Austria Creditanstalt Gruppe.<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten nach Fristen<br />
Mio €<br />
Befristet mit Restlaufzeit<br />
2003 2002<br />
bis 3 Monate 937 2.810<br />
<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 1.927 1.645<br />
<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 8.645 9.306<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 5.891 6.231<br />
VERBRIEFTE VERBINDLICHKEITEN 17.399 19.992<br />
Mio € 2003 2002<br />
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 8.122 10.336<br />
Kursbezogene Derivate 56 34<br />
Zins- und währungsbezogene Derivate 8.066 10.301<br />
Sonstige Handelspassiva 438 169<br />
HANDELSPASSIVA 8.560 10.504<br />
Mio € 2003 2002<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2.625 2.609<br />
Steuerverpflichtungen 494 588<br />
Tatsächliche Steuern 39 78<br />
Latente Steuern 455 510<br />
Restrukturierungsrückstellungen 0 2<br />
Rückstellungen im Kreditgeschäft 117 100<br />
Sonstige Rückstellungen für drohende Verluste 187 191<br />
RÜCKSTELLUNGEN 3.422 3.490<br />
180 Details zur Bilanz<br />
(22) Verbriefte<br />
Verbindlichkeiten<br />
(23) Handelspassiva<br />
(24) Rückstellungen
Entwicklung der Restrukturierungs-, Kredit- und sonstigen Rückstellungen<br />
Mio € Restrukturierungs- Rückstellungen Sonstige<br />
rückstellungen im Kreditgeschäft Rückstellungen<br />
Stand 1.1. 2003 2 100 191<br />
Veränderungen im Konsolidierungskreis – 1 –1<br />
Veränderungen aus Währungsumrechnungen – – 6 – 3<br />
Zuführungen zu den Rückstellungen – 43 57<br />
Umbuchungen – 2 119 44<br />
Inanspruchnahmen – –1 – 61<br />
Auflösungen – –138 – 41<br />
Stand 31. 12. 2003 – 117 187<br />
Entwicklung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Mio € 2003 2002<br />
Rückstellung zum 1. 1. 2.609 2.564<br />
+/– Änderung Konsolidierungskreis – – 3<br />
+ Übertrag aus sonstigen Rückstellungen 4 16<br />
+ Zinsaufwand 162 154<br />
+ Dienstzeitaufwand 35 28<br />
+ Neuzusagen/vorzeitige Pensionierungen – 42<br />
– Pensionszahlungen im Berichtsjahr –187 –190<br />
+/– übrige Veränderungen 2 –<br />
RÜCKSTELLUNG ZUM 31. 12. 2.625 2.609<br />
Die versicherungsmathematischen Verluste betrugen 229 (Vj.: 108) Mio €. Der zulässige Korridor wurde<br />
nicht <strong>über</strong>schritten.<br />
Latente Steuerverpflichtungen<br />
Mio €<br />
aus:<br />
2003 2002<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden inkl. Risikovorsorge 16 22<br />
Handelsaktiva/Handelspassiva 58 125<br />
Sachanlagen 35 38<br />
Finanzanlagen 311 296<br />
sonstigen Aktiva/sonstigen Passiva 26 18<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden 2 7<br />
verbrieften Verbindlichkeiten 5 3<br />
übrigen Bilanzpositionen 2 1<br />
LATENTE STEUERVERPFLICHTUNGEN 455 510<br />
Details zur Bilanz 181
Mio € 2003 2002<br />
Negative Marktwerte aus derivativen Hedginginstrumenten 1.884 3.082<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 1.130 1.478<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 104 112<br />
SONSTIGE PASSIVA 3.118 4.673<br />
Mio € 2003 2002<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 4.259 5.207<br />
Ergänzungskapital 1.160 1.247<br />
NACHRANGKAPITAL 5.419 6.455<br />
Nachrangkapital nach Fristen<br />
Mio €<br />
Befristet mit Restlaufzeit<br />
2003 2002<br />
bis 3 Monate 106 –<br />
<strong>über</strong> 3 Monate bis 1 Jahr 198 635<br />
<strong>über</strong> 1 Jahr bis 5 Jahre 418 554<br />
<strong>über</strong> 5 Jahre 4.698 5.266<br />
NACHRANGKAPITAL 5.419 6.455<br />
Am 1.1.2003 war <strong>das</strong> Kapital der Bank Austria Creditanstalt AG in 113.989.900 nennwertlose<br />
Inhaberaktien und 10.100 Namensaktien eingeteilt.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt AG hat im Berichtsjahr eine Kapitalerhöhung um 33.031.740<br />
nennwertlose Inhaberaktien durchgeführt, die ab 1.1.2003 dividendenberechtigt sind. Die<br />
Kapitalerhöhung wurde am 9.7.2003 in <strong>das</strong> Firmenbuch eingetragen (s.a. Tz. 1).<br />
Am 31.12.2003 war <strong>das</strong> Kapital der Bank Austria Creditanstalt AG daher in 147.021.640<br />
nennwertlose Inhaberaktien und 10.100 Namensaktien eingeteilt.<br />
Wir haben im Rahmen des Wertpapier-Kundengeschäftes 55.072.438 Stück Bank Austria<br />
Creditanstalt Inhaberaktien zum Durchschnittskurs von 29,85 € erworben, denen Verkäufe<br />
von 55.144.961 Stück zu einem Durchschnittskurs von 29,89 € gegen<strong>über</strong>standen. Dar<strong>über</strong><br />
hinaus wurden für Leerverkäufe entsprechende Leihegeschäfte abgeschlossen. Weder zum<br />
1.1.2003 noch zum Jahresultimo 2003 hielten wir eigene Aktien im Bestand.<br />
Unsere Namensaktionäre müssen zur wirksamen Fassung von Hauptversammlungsbeschlüssen<br />
<strong>über</strong> die Genehmigung von Spaltungen sowie bestimmter Verschmelzungen oder<br />
bestimmter Satzungsänderungen anwesend sein (siehe § 20 der Satzung).<br />
182 Details zur Bilanz<br />
(25) Sonstige Passiva<br />
(26) Nachrangkapital<br />
(27) Eigenkapital
(28) Fair Values<br />
Fair Values<br />
Zusätzliche IFRS/IAS-Informationen<br />
In der nachfolgenden Tabelle werden die Fair Values der Bilanzpositionen und der dazugehörenden<br />
außerbilanziellen Geschäfte gezeigt. Die Forderungen an Kreditinstitute und<br />
Kunden sind darin nach Abzug der Risikovorsorge angesetzt. Bei den angegebenen Fair<br />
Values handelt es sich um jene Beträge, zu denen die Finanzinstrumente am Bilanzstichtag<br />
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Parteien hätten gehandelt<br />
werden können. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen funktionsfähigen Märkten verfügbar<br />
waren, wurden diese als Fair Value angesetzt. Für die übrigen Finanzinstrumente wurden<br />
interne Bewertungsmodelle, insbesondere die Barwertmethode (Abzinsung zukünftiger<br />
Cashflows auf Basis aktueller Zinskurven), angewandt. Für die festverzinslichen Forderungen<br />
und Verbindlichkeiten an bzw. gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten und Kunden mit einer Restlaufzeit<br />
bzw. laufender Zinsanpassung von weniger als einem Jahr wurde der Fair Value dem Buchwert<br />
gleichgesetzt. Börsenotierte Beteiligungen sind mit ihrem Börsenwert zum Bilanzstichtag<br />
im Fair Value der Finanzanlagen angesetzt, bei nicht börsenotierten Beteiligungen ist der<br />
Fair Value mit dem Buchwert gleichgesetzt.<br />
Mio € 2003 2002 Diff. Fair Value Diff. Fair Value<br />
Fair Value Buchwert Fair Value Buchwert Buchwert 2003 Buchwert 2002<br />
Forderungen an Kreditinstitute 25.212 25.096 29.626 29.464 +116 +162<br />
Forderungen an Kunden 73.283 72.540 73.776 72.825 + 743 + 951<br />
Finanzanlagen 16.130 15.910 18.249 17.976 + 220 + 273<br />
+1.079 +1.386<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 39.225 39.133 41.196 41.033 + 92 +163<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 53.950 53.824 56.761 56.562 +126 +199<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 17.491 17.399 20.085 19.992 + 92 + 93<br />
Nachrangkapital 5.514 5.419 6.564 6.455 + 95 +109<br />
+405 +564<br />
SALDO +674 +822<br />
höherer Fair Value als Buchwert (+)<br />
niedrigerer Fair Value als Buchwert (–)<br />
Bei Investment Properties beträgt die Differenz zw. Buchwert und Fair Values rd. 32 Mio €.<br />
Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
183
Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen<br />
Für die Mitglieder des Vorstandes und leitende Angestellte sowie deren Hinterbliebene wurden<br />
im Bilanzjahr 16,0 (Vj.: 11,6) Mio €, für andere Arbeitnehmer und deren Hinterbliebene<br />
279,0 (Vj.: 347,4) Mio € dotiert oder ausbezahlt.<br />
Außerdem wurden für aktive Vorstandsmitglieder 0,4 (Vj.: 0,4) Mio € und für ehemalige Vorstandsmitglieder<br />
0,2 (Vj.: 4,5) Mio € in Pensionskassen einbezahlt.<br />
Bezüge der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der<br />
Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Die Gesamtbezüge der im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 tätigen Mitglieder des Vorstandes betrugen<br />
(ohne Einzahlungen in Pensionskassen) 7,8 (Vj.: 7,7) Mio €, hievon 4,6 Mio € für variable<br />
Gehaltsbestandteile, für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen wurden keine Bezüge ausbezahlt<br />
(Vj.: 0,0 Mio €).<br />
An ehemalige Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebene wurden – ohne Einzahlungen<br />
in Pensionskassen – 12,5 (Vj.: 9,5) Mio €, für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen<br />
wurden 0,4 (Vj.: 0,5) Mio € ausbezahlt.<br />
Die Bezüge der im <strong>Geschäftsjahr</strong> 2003 tätigen Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für die<br />
Bank Austria Creditanstalt AG 0,3 (Vj.: 0,3) Mio €. In den Jahren 2003 und 2002 wurden keine<br />
Bezüge für Tätigkeiten in verbundenen Unternehmen ausbezahlt.<br />
Kredite/Vorschüsse an die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Die an die Mitglieder des Vorstandes gewährten Vorschüsse betrugen wie im Vorjahr 0,1 Mio €,<br />
die Kredite werden mit 0,1 Mio € (Vj.: keine) ausgewiesen. Die Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
beliefen sich auf 0,8 (Vj.: 0,7) Mio €, Vorschüsse wurden im Ausmaß von 0,6 Mio €<br />
gewährt. Während des <strong>Geschäftsjahr</strong>es wurden 0,1 (Vj.: 0,1) Mio € zurückgezahlt.<br />
Bei den Ausleihungen an den Aufsichtsrat sind auch die Kredite an die Arbeitnehmervertreter<br />
erfasst. Die Laufzeit der angeführten Kredite beträgt zwischen 5 und 15 Jahren. Die Verzinsung<br />
entspricht dem Kreditsatz für die Mitarbeiter der Bank Austria Creditanstalt.<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, München (HVB)<br />
Die HVB hielt bis zur Kapitalerhöhung 2003 der Bank Austria Creditanstalt AG 99,99 % der<br />
Aktien der BA-CA AG. Aufgrund der Kapitalerhöhung 2003 sank der Anteil der HVB auf 77,5 %.<br />
Im „Bank der Regionen“-Vertrag wurde der BA-CA die Führung der Geschäfte der HVB Group<br />
in Österreich und den Ländern Zentral- und Osteuropas (ohne Baltikum, Ukraine und Russland)<br />
<strong>über</strong>antwortet, während die HVB die Geschäftseinheiten in der restlichen Welt verantwortet.<br />
184 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
(29) Angaben zu nahe stehenden<br />
Personen und Unternehmen<br />
a) Angaben <strong>über</strong> Mitglieder des<br />
Vorstandes, des Aufsichtsrates<br />
bzw. des Betriebsrates der<br />
Bank Austria Creditanstalt AG<br />
b) Beziehungen zu verbundenen<br />
nicht konsolidierten Unternehmen<br />
und Beteiligungen
Ein Unternehmen der HVB Group hat eine Kapitalgarantie für alternative Investments abgegeben,<br />
die zum 31.12. 2003 mit 674,8 Mio USD aushafteten, welche von der Bank Austria<br />
Cayman Islands verwaltet werden.<br />
Gerhard Randa, bis 31.3.2003 Generaldirektor der BA-CA, ab diesem Zeitpunkt Präsident<br />
des Aufsichtsrates der BA-CA, bekleidet auch eine Vorstandsfunktion in der HVB.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten der Bank Austria Creditanstalt gegen<strong>über</strong> nicht konsolidierten,<br />
verbundenen Unternehmen und gegen<strong>über</strong> Unternehmen, an denen die Bank Austria<br />
Creditanstalt beteiligt ist, ergeben sich in nachfolgend dargestellter Höhe. Die Geschäftsbeziehungen<br />
zu diesen Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Konditionen.<br />
Forderungen gegen<strong>über</strong> verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />
Verbundene Unternehmen Beteiligungen<br />
Mio € 2003 2002 2003 2002<br />
Forderungen an Kreditinstitute 4.175 5.334 1.321 2.410<br />
Forderungen an Kunden 1.245 1.499 1.428 1.673<br />
Risikovorsorge – – – –<br />
Handelsaktiva 96 21 46 371<br />
Finanzanlagen 113 107 122 245<br />
FORDERUNGEN 5.629 6.961 2.917 4.699<br />
Die Werte 2002 der Forderungen an Kreditinstitute bzw. an Kunden gegen verbundene,<br />
nichtkonsolidierte Unternehmen wurden gegen<strong>über</strong> den Angaben im Vorjahresabschluss um<br />
Forderungen gegen die HVB Group erhöht.<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> verbundenen Unternehmen und Beteiligungen<br />
Verbundene Unternehmen Beteiligungen<br />
Mio € 2003 2002 2003 2002<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 5.041 3.679 11.267 10.645<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 306 160 243 444<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 8 0 0 0<br />
Nachrangkapital 145 12 0 0<br />
VERBINDLICHKEITEN 5.499 3.851 11.511 11.089<br />
Die Werte 2002 der Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten bzw. gegen<strong>über</strong> Kunden<br />
gegen<strong>über</strong> verbundenen, nichtkonsolidierten Unternehmen wurden gegen<strong>über</strong> den Angaben<br />
im Vorjahresabschluss um Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> der HVB Group erhöht.<br />
Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
185
Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten („Privatstiftung“; bis<br />
18. April 2001 „Anteilsverwaltung-Zentralsparkasse“)<br />
Die Privatstiftung ist Vertragspartner des „Bank der Regionen“-Vertrags und hält (<strong>über</strong> eine<br />
deutsche Enkelgesellschaft) 5 % der HVB-Aktien. Zwischen dieser Stiftung und der Bayerischen<br />
Hypo- und Vereinsbank AG, München, besteht ein Syndikatsvertrag.<br />
Der aus 14 Mitgliedern bestehende Vorstand dieser Privatstiftung umfasste bis 31.3.2003<br />
drei Vorstandsmitglieder und 5 Aufsichtsratsmitglieder der BA-CA und ab 1.4.2003 zwei Vorstandsmitglieder<br />
und 6 Aufsichtsratsmitglieder der BA-CA. Seit 27.1.2004 gehört kein Vorstandsmitglied<br />
der BA-CA mehr diesem Gremium an.<br />
Im Berichtszeitraum wurde ein Genussrecht an der Tochtergesellschaft A&B Banken-Holding<br />
dieser Stiftung ohne G&V-Auswirkung in eine Minderheitsbeteiligung an der A&B Banken-<br />
Holding (anteiliger Unternehmenswert 406,6 Mio €) umgewandelt (s. Tz. 2), die jetzt at equity<br />
einbezogen wird.<br />
Die Gemeinde Wien haftet <strong>über</strong> die Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten für alle<br />
noch ausstehenden Verbindlichkeiten und Verpflichtungen aus Anwartschaften der Bank Austria<br />
Creditanstalt AG, die von ihrer Rechtsvorgängerin Bank Austria AG bis zum 31.12.2001<br />
begründet wurden.<br />
B & C Privatstiftung<br />
Im drei Mitglieder umfassenden Vorstand war bis 31.3.2003 ein Vorstandsmitglied der BA-CA<br />
vertreten, seit diesem Zeitpunkt ein Mitglied des Aufsichtsrates.<br />
Immobilien Privatstiftung<br />
Bis 31.3.2003 war ein Vorstand der BA-CA Mitglied des dreiköpfigen Vorstands, seit diesem<br />
Zeitpunkt ein Mitglied des Aufsichtsrates.<br />
Transaktionen mit nahe stehenden Unternehmen betrafen ausschließlich Bankgeschäfte zu<br />
marktüblichen Konditionen.<br />
Basis der primären Segmentberichterstattung ist die interne Unternehmensbereichsrechnung,<br />
welche die im Jahr 2003 gegebene Managementverantwortung innerhalb der Bank Austria<br />
Creditanstalt Gruppe abbildet. Die Unternehmensbereiche werden wie selbstständige Unternehmen<br />
mit eigener Kapitalausstattung und Ergebnisverantwortung dargestellt.<br />
Das Kriterium für die Abgrenzung der Unternehmensbereiche ist in erster Linie die Betreuungszuständigkeit<br />
für unsere Kunden.<br />
In der Bank Austria Creditanstalt Gruppe sind derzeit folgende Unternehmensbereiche definiert:<br />
186 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
c) sonstige Angaben und<br />
Beziehungen<br />
(30) Segmentberichterstattung
Privatkunden Österreich<br />
Firmenkunden Österreich<br />
International Markets<br />
CEE<br />
Corporate Center<br />
Methoden<br />
Die Verantwortung für den Unternehmensbereich Privatkunden Österreich umfasst <strong>das</strong> Privatund<br />
Geschäftskundengeschäft der Bank Austria Creditanstalt AG, die Schoellerbank AG, die<br />
BANKPRIVAT AG, die Aktivitäten des Kapitalanlagegeschäfts sowie <strong>das</strong> Kreditkartengeschäft.<br />
Der Unternehmensbereich Firmenkunden Österreich umfasst im Wesentlichen <strong>das</strong> Firmenkundengeschäft<br />
inkl. der Immobilienfinanzierungsaktivitäten der Bank Austria Creditanstalt<br />
AG, die Aktivitäten der BA-CA Wohnbaubank AG, der Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust<br />
GmbH sowie <strong>das</strong> Leasinggeschäft der Bank Austria Creditanstalt Leasing Gruppe.<br />
Der Unternehmensbereich International Markets zeigt im Wesentlichen die Treasuryaktivitäten<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG.<br />
Im Unternehmensbereich CEE sind die in der Region Zentral- und Osteuropa tätigen Kommerzbanken<br />
der Bank Austria Creditanstalt Gruppe erfasst.<br />
Unter Corporate Center sind alle sonstigen Beteiligungen erfasst, die keinem Unternehmensbereich<br />
zugeordnet sind. Dar<strong>über</strong> hinaus sind neben segment<strong>über</strong>greifenden Konsolidierungsvorgängen<br />
Ergebnisbeiträge abgebildet, die nicht den einzelnen Unternehmensbereichen<br />
zugeordnet werden können.<br />
Die Aufspaltung des Zins<strong>über</strong>schusses erfolgt nach der Marktzinsmethode. Die angefallenen<br />
Kosten werden verursachungsgerecht den einzelnen Unternehmensbereichen zugerechnet.<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte von erworbenen Unternehmen werden ebenso den jeweiligen<br />
Unternehmensbereichen zugeordnet.<br />
Die Kapitalallokation erfolgt nach aufsichtsrechtlichen Gesichtspunkten. Die Unternehmensbereiche<br />
werden mit 6,2 % Eigenkapital bezogen auf die Risikopositionen (Kredit-und Marktrisikoäquivalent)<br />
ausgestattet.<br />
Das zugeordnete Eigenkapital wird konzerneinheitlich mit einem Zinssatz von 6,5 %, der<br />
nach empirischen Erhebungen die langfristige Durchschnittsrendite einer risikofreien Veranlagung<br />
am Kapitalmarkt darstellt, bewertet und als Eigenkapitalveranlagungsertrag im Zins<strong>über</strong>schuss<br />
ausgewiesen.<br />
Der Erfolg des jeweiligen Unternehmensbereiches wird an dem von diesem Segment erwirtschafteten<br />
Ergebnis vor Steuern gemessen. Die Eigenkapitalrentabilität ist neben der<br />
Cost /Income-Ratio eine der wesentlichsten Steuerungsgrößen für die Unternehmensbereiche.<br />
Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
187
Änderungen bei der Zuordnung der Kosten<br />
Erstens können mit Hilfe eines verbesserten Kostenmanagementsystems die meisten zentralen<br />
Kosten, die bisher unter „Corporate Center“ ausgewiesen waren, den entsprechenden<br />
Geschäftsfeldern zugeordnet werden. Zweitens werden die Zinserträge auf Pensionsrückstellungen,<br />
die bisher von den Personalaufwendungen in den einzelnen Geschäftsfeldern<br />
abgezogen wurden, dem Zins<strong>über</strong>schuss zugeordnet, was einen Anstieg sowohl des Zinsertrags<br />
als auch des Verwaltungsaufwands in gleicher Höhe zur Folge hat. Drittens wurde die<br />
Methode der Zuordnung von Restkosten zu den Geschäftsfeldern geändert. Bis Ende 2002<br />
wurden die Restkosten den Geschäftsfeldern entsprechend dem Anteil der übrigen zugeordneten<br />
Kosten zugeordnet, nun werden die Restkosten jedem Geschäftsfeld gemäß dem von<br />
diesem erzielten Ergebnis vor Restkosten zugeordnet.<br />
Änderung bei der Zuordnung bestimmter Positionen zu Segmenten<br />
Bisher wurden sämtliche Ertragskomponenten, die nicht direkt einem bestimmten Geschäftsfeld<br />
zuordenbar waren, unter „Corporate Center“ zusammengefasst (z. B. Tier 2-Kosten,<br />
Refinanzierungkosten und Kapitalerträge, die keinem Geschäftsfeld zugeordnet werden). Ab<br />
2003 werden nahezu sämtliche derartigen Kosten und Erträge dem jeweiligen Geschäftsfeld<br />
zugeordnet (Tier 2-Kosten proportional zu den zugeordneten Risikoaktiva, Zinserträge und<br />
-aufwendungen entsprechend den Betriebserträgen).<br />
Änderungen bei der Zuordnung von Beteiligungen<br />
Mit Wirkung 1. Jänner 2003 wurden bestimmte Beteiligungen aus dem Bereich „Corporate<br />
Center“ den Geschäftsfeldern zugeordnet, zu denen jeweils die stärkste wirtschaftliche Verbindung<br />
besteht.<br />
Aufgrund der Neuordnung der Vorstandszuständigkeiten im Berichtsjahr, zuletzt per<br />
1.4.2003, wurde die Segmentberichterstattung den neuen Vorstandszuständigkeiten angepasst.<br />
Einerseits führte <strong>das</strong> zu einer Reduktion der Anzahl der Segmente: Das bisherige Segment<br />
„Immobilienfinanzierungsgeschäft und -kunden“ wurde in <strong>das</strong> Segment „Firmenkunden<br />
Österreich“ integriert, die Beteiligung Bank Austria Cayman Islands Ltd. des bisherigen<br />
Segments „Asset Management“ wurde dem Segment „Corporate Center“ zugeordnet, der<br />
Rest des ehemaligen Segments „Asset Management“ dem Segment „Privatkunden Österreich“.<br />
Aufgrund der beschriebenen Änderungen bei Kosten- und Segmentzuordnung ist der im<br />
Geschäftsbericht 2002 veröffentlichte Segmentbericht 2002 nicht 1:1 mit dem Segmentbericht<br />
2003 vergleichbar. Daher wurden der Segmentbericht 2002 der neuen Logik angepasst<br />
(„2002 (angepasst)“), um einen Periodenvergleich zu ermöglichen.<br />
188 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
Änderungen bei Kostenzuordnung<br />
und Segmentberichterstattung<br />
gegen<strong>über</strong> 2002:
Gewinn und Verlustrechnung, Kennzahlen<br />
Mio € Privat- Firmen- Zentral- Inter- Corporate BA-CA<br />
kunden kunden und Ost- national Center GRUPPE<br />
Österreich Österreich europa Markets<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 2003 765 777 530 101 3 2.176<br />
2002 803 715 640 127 22 2.307<br />
Kreditrisiko 2003 –139 – 228 – 90 0 –10 – 467<br />
2002 – 97 – 318 –101 – 7 –14 – 537<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 2003 498 275 353 15 – 7 1.134<br />
2002 480 278 328 8 –18 1.076<br />
Handelsergebnis 2003 6 33 66 61 54 220<br />
2002 0 3 27 132 69 231<br />
Verwaltungsaufwand 2003 –1.033 – 613 – 690 –125 –18 – 2.479<br />
2002 –1.054 – 527 – 718 –165 – 39 – 2.503<br />
Saldo sonstige betriebliche Erträge/ 2003 35 – 6 6 –12 – 5 18<br />
Aufwendungen 2002 19 9 – 6 – 3 – 21 –1<br />
Betriebsergebnis 2003 131 238 175 40 18 602<br />
2002 151 159 171 92 –1 572<br />
Finanzanlageergebnis 2003 48 5 20 34 12 120<br />
2002 5 29 23 – 2 – 27 28<br />
Abschreibungen auf Geschäfts- 2003 – 5 – 3 – 42 – 7 –10 – 67<br />
oder Firmenwert 2002 – 8 – 4 – 44 – 27 – 5 – 88<br />
Saldo übrige Erträge/Aufwendungen 2003 0 – 5 – 2 0 0 – 8<br />
2002 0 –1 –1 0 – 6 – 8<br />
Ergebnis vor Steuern 2003 175 235 151 67 20 648<br />
2002 148 182 148 64 – 38 504<br />
Kredit- und Marktrisikoäquivalent (ø) 2003 11.908 32.641 14.034 3.076 6.004 67.664<br />
2002 11.933 35.315 13.100 4.309 6.772 71.429<br />
Durchschnittliches gebundenes 2003 738 2.024 870 191 1.233 5.056<br />
Eigenkapital 2002 740 2.190 812 267 733 4.742<br />
RoE vor Steuern in % 2003 23,6 11,6 17,3 35,4 12,8<br />
2002 20,0 8,3 18,3 23,8 10,6<br />
Cost/Income-Ratio in % 2003 79,2 56,8 72,2 76,1 69,9<br />
2002 80,9 52,5 72,6 62,5 69,3<br />
Risk/Earnings-Ratio in % 2003 18,2 29,3 17,0 0,2 21,5<br />
2002 12,1 44,5 15,7 5,5 23,3<br />
Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen 189
Bilanzzahlen nach Segmenten (soweit eindeutig zuordenbar)<br />
Mio € Privat- Firmen- Zentral- Inter- Corporate BA-CA<br />
kunden kunden und Ost- national Center GRUPPE<br />
Österreich Österreich europa Markets<br />
Handelsaktiva 2003 7 0 2.885 12.882 366 16.140<br />
2002 9 0 2.480 16.031 434 18.954<br />
Forderungen an Kunden 2003 12.967 48.519 14.247 0 263 75.997<br />
2002 12.531 50.763 12.365 0 695 76.354<br />
Risikovorsorge zu Forderungen 2003 – 619 –1.941 – 908 0 – 23 – 3.490<br />
2002 – 575 – 2.066 – 932 0 – 50 – 3.622<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 2003 26.191 13.795 13.590 0 247 53.824<br />
2002 28.381 13.057 14.078 0 1.045 56.562<br />
Handelspassiva 2003 0 0 364 7.993 203 8.560<br />
2002 0 0 422 9.915 167 10.504<br />
Regionale Gliederung der Erträge<br />
Mio € Österreich Zentral- und Osteuropa Übrige Regionen Gesamt<br />
2003 2002 2003 2002 2003 2002 2003 2002<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 1.468 1.553 675 725 33 28 2.176 2.307<br />
Kreditrisiko – 375 – 430 – 89 –101 – 3 – 6 – 467 – 537<br />
Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.093 1.122 586 625 30 23 1.709 1.770<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 789 767 358 328 –12 –19 1.134 1.076<br />
Handelsergebnis 122 140 55 29 43 61 220 231<br />
Mio € 2003 2002<br />
Zinslose Aktiva in Forderungen an Kreditinstitute 0 172<br />
Zinslose Aktiva in Forderungen an Kunden 3.528 2.488<br />
ZINSLOSE AKTIVA 3.528 2.659<br />
Aktiva werden in der Bank Austria Creditanstalt zinslos gestellt, wenn bei zinstragenden Aktiven<br />
mit keinem Ertragszufluss in der nächsten Periode gerechnet wird. Für derartige Aktiva<br />
existiert eine ausreichende Risikovorsorge.<br />
190 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
(31) Zinslose Aktiva
(32) Als Sicherheit gestellte<br />
Vermögensgegenstände<br />
(33) Nachrangige<br />
Vermögensgegenstände<br />
(34) Fremdwährungsvolumina<br />
(35) Treuhandvermögen<br />
Die verpfändeten bzw. belasteten Vermögensgegenstände der Bank Austria Creditanstalt<br />
betragen per 31.12. 2003 12.619,4 (Stand per 1.1.2003: 12.965,1) Mio €.<br />
Mio € 2003 2002<br />
Forderungen an Kreditinstitute 901 1.100<br />
Forderungen an Kunden 519 711<br />
Handelsaktiva 19 126<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 465 182<br />
Mio € 2003 2003 2002 2002<br />
Aktiva Passiva Aktiva Passiva<br />
USD 9.391 6.211 14.616 21.522<br />
JPY 2.338 2.367 5.138 4.886<br />
CHF 11.874 11.752 11.261 2.771<br />
Sonstige 18.880 18.724 20.162 20.555<br />
FW-VOLUMINA 42.482 39.054 51.177 49.735<br />
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit hat die Bank Austria Creditanstalt auch die Gestion von<br />
Treuhandvermögen <strong>über</strong>nommen (zum Bilanzstichtag 3.918 Mio €, im Vorjahr 1.392 Mio €),<br />
<strong>das</strong> nicht in der IFRS-/IAS-Bilanz ausgewiesen ist.<br />
Mio € 2003 2002<br />
Forderungen an Kreditinstitute 44 33<br />
Forderungen an Kunden 903 1.117<br />
Schuldverschreibungen 9 14<br />
Aktien 2.780 51<br />
Beteiligungen 25 33<br />
Sachanlagen 153 141<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 4 4<br />
TREUHANDAKTIVA 3.918 1.392<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstitute 230 270<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 3.222 654<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 242 326<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 223 143<br />
TREUHANDPASSIVA 3.918 1.392<br />
Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
191
Im Rahmen von Repo-Geschäften wurden Vermögensgegenstände an Dritte verkauft. Gleichzeitig<br />
wurde vereinbart, <strong>das</strong>s die Finanzinstrumente zu einem bereits beim Verkauf festgelegten<br />
Preis rückzu<strong>über</strong>tragen sind. Die Summe der echten Pensionsgeschäfte betrug zum<br />
Bilanzstichtag 4.528 (Vj. 1.584) Mio €. Als Pensionsgeber werden die Aktiva weiterhin in der<br />
Bilanz ausgewiesen und zum Fair Value bewertet. Als Pensionsnehmer weisen wir die <strong>über</strong>nommmenen<br />
Aktiva nicht in der Bilanz aus.<br />
Mio € 2003 2002<br />
Bürgschaften und Garantien 9.074 9.863<br />
Akzepte und Indossamentverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln 23 27<br />
EVENTUALVERBINDLICHKEITEN 9.097 9.890<br />
Verbindlichkeiten aus unechten Pensionsgeschäften 771 503<br />
Sonstige Kreditrisiken 8.473 8.206<br />
KREDITRISIKEN 9.244 8.710<br />
2002 rückwirkende Korrektur konzerninterner Eventualverbindlichkeiten.<br />
Von der BA-CA beherrschte Unternehmen<br />
Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Einbezugsmethode<br />
Asset Management GmbH, Wien 100,00 v<br />
BA-CA Betriebsobjekte AG, Wien 100,00 v<br />
BA-CA Private Equity GmbH, Wien 100,00<br />
BACA Export Finance Limited, London<br />
Bank Austria Cayman Islands Ltd., Georgetown,<br />
100,00 v<br />
Cayman Islands 100,00 v<br />
Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana, Laibach 99,98 v<br />
Bank Austria Creditanstalt Finanzservice GmbH, Wien 100,00<br />
Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust GmbH, Wien 94,95 v<br />
Bank Austria Creditanstalt Leasing Gruppe, Wien 99,98 v<br />
Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien 100,00 v<br />
Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., Krakau 71,03 v<br />
BANKPRIVAT AG, Wien 100,00 v<br />
CABET-Holding-Aktiengesellschaft, Wien<br />
CAPITAL INVEST die Kapitalanlagegesellschaft<br />
100,00 v<br />
der Bank Austria Creditanstalt Gruppe GmbH, Wien 100,00 v<br />
Central profit banka d.d. Sarajevo, Sarajewo 81,79 (v ab 1.1.2004)<br />
Commercial Bank Biochim AD, Sofia 99,77 v<br />
DOMUS FACILITY MANAGEMENT GmbH, Wien 100,00 v<br />
Gornoslaski Bank Gospodarczy S.A., Kattowitz 71,21 v (2004 verkauft)<br />
Hypovereinsbank Bank Hipoteczny S.A., Warschau 99,93 v<br />
192 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
(36) Echte Pensionsgeschäfte<br />
(37) Eventualverbindlichkeiten<br />
und Kreditrisiken<br />
(38) Liste ausgewählter Beteiligungen/Konsolidierungskreis
„HVB-Banka Bosna i Hercegovina“ d.d. Sarajevo, Sarajewo 100,00 (v ab 1.1.2004)<br />
HVB Bank Czech Republic a.s., Prag 100,00 v<br />
HVB Bank Hungary Rt., Budapest 100,00 v<br />
HVB Bank Romania S.A., Bukarest 100,00 v<br />
HVB Bank Slovakia a.s., Bratislava 100,00 v<br />
HVB Banka Jugoslavija A.D., Belgrad<br />
Lassallestraße Bau-, Planungs-, Errichtungs-<br />
99,00<br />
und Verwertungsgesellschaft m.b.H., Wien 100,00 v<br />
Mezzanin Finanzierungs AG, Wien 70,00<br />
Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien 100,00 v<br />
Splitska banka d.d., Split 99,74 v<br />
VISA-SERVICE Kreditkarten Aktiengesellschaft, Wien 50,10 v<br />
WAVE Solutions Information Technology GmbH, Wien 100,00 v<br />
Beteiligungen mit maßgeblichem Einfluss der BA-CA<br />
Name und Sitz des Unternehmens Kapitalanteil in % Einbezugsmethode<br />
A & B Banken-Holding GmbH, Wien 49,06 e<br />
Adria Bank Aktiengesellschaft, Wien 25,50 e<br />
Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, Salzburg 27,08 e<br />
EK Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien 24,02<br />
Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH, Wien 23,95<br />
Investkredit Bank AG, Wien 28,11 e<br />
NOTARTREUHANDBANK AG, Wien 25,00<br />
Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, Wien 49,15 e<br />
UBF Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien 24,10<br />
Wienerberger AG, Wien 31,88 *)<br />
*) abweichender Stimmrechtsanteil 29,9 %<br />
Legende:<br />
Der Kapitalanteil gibt die Beteiligung der Bank Austria Creditanstalt Gruppe am Kapital des Unternehmens<br />
an. Im Kapitalanteil sind die Anteile voll konsolidierter und sonstiger verbundener Unternehmen<br />
an der Zielgesellschaft addiert, jedoch nicht durchgerechnet.<br />
Einbezugsmethode: v = voll konsolidiert, e = at equity<br />
Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
193
In der BA-CA Gruppe waren 2003 bzw. 2002 im Jahresdurchschnitt folgende Personalkapazitäten<br />
im Einsatz:<br />
Mitarbeiterkapazität *)<br />
2003 2002<br />
Angestellte 30.463 29.437<br />
Arbeiter 241 264<br />
GESAMTKAPAZITÄT 30.704 29.701<br />
davon Inland 12.455 12.940<br />
davon Ausland 18.249 16.761<br />
*) durchschnittliche Personenjahre der in der Bank Austria Creditanstalt Beschäftigten ohne karenzierte<br />
Mitarbeiter und Lehrlinge<br />
Der Anstieg im Ausland beruht insbesondere auf dem erstmaligen Einbezug der bulgarischen<br />
Bank CB Biochim AD per 1.1.2003 und anderen Änderungen im ausländischen Konsolidierungskreis<br />
(s. Tz. 2).<br />
Am 14. Jänner 2004 hat die polnische Bank BPH einen Vertrag <strong>über</strong> den Verkauf ihres Anteils<br />
von 71,2 % an der Gornoslaski Bank Gospordaczy mit der Getin Holding unterschrieben. Der<br />
Verkaufspreis beträgt 255 Mio Zloty. Der Verkauf erfolgte vorbehaltlich der Zustimmung der<br />
zuständigen Behörden.<br />
Mit Wirkung vom 1.1.2004 ist Stefan ERMISCH neues Mitglied im Vorstand der Bank Austria<br />
Creditanstalt AG für den per 31.12.2003 ausscheidenden Helmut GROPPER. Am 26.1.2004<br />
schieden Karl SAMSTAG (Generaldirektor) und Mag. Friedrich KADRNOSKA (Generaldirektor-Stv.)<br />
aus dem Vorstand aus und mit 27.1.2004 wurde Dr. Johann STROBL Vorstandsmitglied<br />
der Bank Austria Creditanstalt AG (s. Tz. 48). Mit selbem Datum wurde<br />
Dr. Erich HAMPEL zum Vorsitzenden und Generaldirektor und Mag. Wolfgang HALLER zum<br />
Vorsitzenden-Stv. und Generaldirektor-Stv. ernannt.<br />
Die Regierungsparteien planen neben anderen Änderungen in der Steuergesetzgebung eine<br />
Reduktion der Körperschaftschaftsteuer von 34 % auf 25 %. Diese soll im Juli 2004 Gesetz<br />
werden und ab 1. Jänner 2005 gelten. Die voraussichtliche Steuersatzänderung ab 2005 würde<br />
bei Gleichbleiben aller übrigen Parameter eine Kürzung der aktiven Steuerabgrenzung auf<br />
noch nicht genutzte Verlustvorträge um 91 Mio € nach sich ziehen. Allerdings ist in den<br />
nächsten Jahren der Verbrauch durch künftige steuerliche Gewinne neu zu evaluieren.<br />
Am 17.2.2004 hat die Bank Austria Creditanstalt AG 9.557.680 Stück Aktien der Wienerberger<br />
AG zum Stückpreis von 24,5 € verkauft.<br />
194 Zusätzliche IFRS/ IAS-Informationen<br />
(39) Personal<br />
(40) Ereignisse nach dem<br />
Bilanzstichtag
(41) Gesamtrisikomanagement<br />
Risikobericht<br />
Gesamtbankrisiko<br />
Die Bank Austria Creditanstalt identifiziert, misst, <strong>über</strong>wacht und steuert alle Risiken der BA-<br />
CA Gruppe und arbeitet eng mit den Risiko<strong>über</strong>wachungs- und -steuerungseinheiten der<br />
HypoVereinsbank zusammen.<br />
Bei den Überwachungs- und Steuerungsprozessen im Risikomanagement unterscheidet die<br />
BA-CA analog der HypoVereinsbank zwischen:<br />
– Marktrisiken<br />
– Adressrisiken<br />
– Liquiditätsrisiken<br />
– Operationalen Risiken<br />
– Geschäftsrisiken<br />
– Immobilienrisiken<br />
– Beteiligungsrisiken<br />
Der Vorstand entscheidet <strong>über</strong> die Risikopolitik und genehmigt die Grundsätze des Risikomanagements,<br />
die Festlegung von Limiten für alle relevanten Risiken sowie die Verfahren<br />
zur Überwachung der Risiken.<br />
Bei der Erfüllung dieser Aufgaben wird der Vorstand durch spezifische Komitees und unabhängige<br />
Risikomanagementeinheiten unterstützt. Sämtliche Risikomanagementaktivitäten der<br />
BA-CA sind in einer Vorstandsdivision zusammengefasst und umfassen die sekundäre Kreditentscheidung,<br />
die Betreuung von Sanierungsfällen sowie <strong>das</strong> strategische Risikomanagement.<br />
Das Ressort „Strategisches Risikomanagement“ ist zuständig für die Entwicklung und Implementierung<br />
der Methoden der Risiko- und Ertragsmessung, die laufende Weiterentwicklung<br />
und Verfeinerung der Steuerungsinstrumente, die Einhaltung der diesbezüglichen Mindestanforderungen<br />
für <strong>das</strong> Betreiben von Handelsgeschäften („MaH’s“), die Entwicklung und<br />
Wartung der grundsätzlichen Regelwerke und die unabhängige und neutrale Berichterstattung<br />
<strong>über</strong> <strong>das</strong> Risikoprofil der BA-CA Gruppe.<br />
Das Management der Bilanzstrukturpositionen sowie die Steuerung der Marktrisiken der Handelsbücher<br />
erfolgt im Rahmen des MARALCO („Market Risk and Asset /Liability Committee“).<br />
In diesem Komitee werden auch die Rahmenbedingungen und Limite für die Tochterbanken<br />
festgelegt. Die Beurteilung von Adressrisiken wird im Kreditkomitee vorgenommen. Das Vertriebs-APM<br />
koordiniert die ressort<strong>über</strong>greifende Steuerungsfragen zwischen Vertrieb und<br />
Gesamtbanksteuerung.<br />
In der BA-CA Gruppe wird <strong>das</strong> duale Steuerungskonzept angewandt. Im Rahmen dessen enthält<br />
die Kundenkalkulation (Mikrosteuerung) Verzinsungsansprüche sowohl für <strong>das</strong> mindes-<br />
Risikobericht<br />
195
tens erforderliche Kernkapital nach BWG (Tier 1) als auch für <strong>das</strong> ökonomische Risikokapital<br />
(zur Deckung des unerwarteten Verlustes). Über die Erfüllung der regulatorischen Kapitalvorschriften<br />
des BWG’s hinaus soll <strong>das</strong> ökonomische Risikokapital <strong>das</strong> institutsspezifische Risikoprofil<br />
umfassender und einheitlicher abbilden. Das ökonomische Kapital wird mit Ausnahme<br />
des Liquiditätsrisikos <strong>über</strong> alle angeführten Risikoarten mit Hilfe einer Value-at-Risk-<br />
Methodik berechnet. Dazu werden die unerwarteten Verluste für einen Betrachtungszeitraum<br />
von einem Jahr mit einer Aussagesicherheit von 99,95 % errechnet.<br />
Die Einbeziehung der BA-CA Gruppe in die Risiko<strong>über</strong>wachung und -steuerung des gesamten<br />
HVB-Konzerns sowie die Erstellung gesamthafter und konsolidierter Darstellungen von<br />
HVB-Risikozahlen erfolgt auf regelmäßiger Basis und garantiert eine einheitliche Steuerung<br />
des gesamten HVB-Konzerns.<br />
Marktrisiko<br />
Das Marktrisikomanagement umfasst alle Aktivitäten im Zusammenhang mit unseren Treasurytätigkeiten<br />
und dem Bilanzstrukturmanagement in Wien und in den Töchtern der BA-CA.<br />
Dabei werden die Risikopositionen auf zumindest täglicher Basis aggregiert, vom unabhängigen<br />
Risikomanagement analysiert und den vom Vorstand und den von ihm eingesetzten Gremien<br />
(wie z. B. dem „MARALCO“) festgesetzten Risikolimiten gegen<strong>über</strong>gestellt. Das Marktrisikomanagement<br />
der BA-CA umfasst dabei die laufende Berichterstattung <strong>über</strong> die Risikoposition,<br />
die Limitausnutzung sowie die tägliche Ergebnisdarstellung des Treasury-Bereiches.<br />
Der Vorstand der BA-CA legt zumindest einmal jährlich die Risikolimite für die Marktrisikoaktivitäten<br />
der gesamten BA-CA Gruppe fest. Das in der Regel monatlich tagende MARALCO<br />
und der wöchentlich tagende Unterausschuss des MARALCO entscheiden auf der operativen<br />
Ebene <strong>über</strong> die entsprechenden Limitfestsetzungen und analysieren die Risiko- und Ertragslage<br />
unserer Geschäftseinheiten. Über die Beschlüsse und Ergebnisse dieser Gremien wird<br />
unmittelbar an den Gesamtvorstand der Bank <strong>berichtet</strong>. Das von den Geschäftseinheiten bis<br />
auf Vorstandsebene getrennte und unabhängige „Strategische Risikomanagement“ erstellt<br />
die entsprechenden Analysen und <strong>über</strong>wacht die Limiteinhaltung. Die Grundsätze und<br />
organisatorischen Rahmenbedingungen sind im Marktrisikomanagementhandbuch und der<br />
MARALCO-Policy der Bank festgelegt.<br />
Die BA-CA wendet ein gruppenweit einheitliches Risikomanagementverfahren an, <strong>das</strong><br />
aggregiert und für die einzelnen Handelsbereiche die wesentlichen Risikoparameter zumindest<br />
täglich zur Verfügung stellt. Neben dem Value-at-Risk („VaR“; für interne Risikomessung auf<br />
Basis einer Haltedauer von einem Tag und einem Konfidenzintervall von 2,33 Standardabweichungen)<br />
kommt dabei den stress-orientierten Volums- und Positionslimiten eine<br />
gleichrangige Bedeutung zu. Ergänzt wird <strong>das</strong> Limitsystem durch Stopp-Loss-Limite und optionsspezifische<br />
Limite, die für den Handel und die Positionierung in nicht-linearen Produkten<br />
zur Anwendung kommen. Bei dem Risikomodell handelt es sich um eine nunmehr langjährig<br />
im Einsatz befindliche Eigenentwicklung der Bank („NoRISK“). Das Modell wird vom Bereich<br />
„Strategisches Risikomanagement“ angewendet und dort auch laufend weiterentwickelt.<br />
196 Risikobericht
Diese Weiterentwicklung umfasst u.a. die laufende Überprüfung des Modells im Rahmen des<br />
Backtesting, die Integration neuer Produkte, die Umsetzung von Anforderungen des Vorstandes<br />
und des MARALCO sowie die Anpassung an allgemeine Marktentwicklungen. Bezüglich<br />
der Einführung neuer Produkte ist ein Produkteinführungsprozess etabliert, im Rahmen<br />
dessen <strong>das</strong> Risikomanagement bei der Produktgenehmigung entscheidend mitwirkt.<br />
Die Informationen an <strong>das</strong> MARALCO und den Vorstand werden dar<strong>über</strong>hinaus durch regelmäßige<br />
und anlassbezogene Stressrechnungen ergänzt. Bei diesen Stressszenarien werden<br />
untypisch hohe Schwankungen der einzelnen Marktrisikoparameter unterstellt und es wird<br />
untersucht, wie sich diese Schwankungen und ein Aussetzen der Liquidität in einzelnen Produkten<br />
und Risikofaktoren auf die Ergebnissituation und die Substanz der Bank auswirken.<br />
Die unterstellten Schwankungen sind von Währung, Region und Liquidität abhängig und<br />
werden diskretionär vom „Strategischen Risikomanagement“ festgesetzt. Die Ergebnisse der<br />
Stresstests werden bei der Festlegung der Limithöhe mitberücksichtigt.<br />
Neben den Ergebnissen des Risikomodells werden auf täglicher Basis auch die Ertragszahlen<br />
der Marktrisikoaktivitäten ermittelt und kommuniziert. Sie werden im Zeitverlauf dargestellt<br />
und den aktuellen Budgets gegen<strong>über</strong>gestellt. Die Berichterstattung umfasst einerseits die<br />
im Rahmen des IFRS /IAS-Abschlusses ergebniswirksamen Komponenten, aber auch die volle<br />
mark-to-market-Bewertung aller Investmentpositionen unabhängig von ihrer Darstellung im<br />
IFRS /IAS-Abschluss („Total Return“). Die Ergebnisse stehen den Handels- und Risikomanagementeinheiten<br />
der BA-CA detailliert nach Portfolio, G&V-Position und Währung, ab Anfang<br />
2004 <strong>über</strong> die zugriffsgeschützte Intranetapplikation „ERCONIS“ laufend zur Verfügung.<br />
Zur vollständigen und systematischen Überprüfung der Marktgerechtigkeit der von der<br />
BA-CA abgeschlossenen Handelsgeschäfte wurde im Laufe des Jahres 2003 eine voll in<br />
<strong>das</strong> Marktrisikomanagement integrierte Applikation entwickelt („MARCONIS“), die ihren Testbetrieb<br />
Ende 2003 erfolgreich abgeschlossen hat und ab Anfang 2004 in Wien ihren Betrieb<br />
aufgenommen hat.<br />
Das Risikomodell „NoRISK“ der BA-CA ist seit 1998 auch aufsichtsrechtlich anerkannt im Einsatz.<br />
Zur Berechnung der erforderlichen Eigenmittel werden im Unterschied zum internen<br />
Risikomanagementprozess die gesetzlich vorgeschriebenen Parameter (2,33 Standardabweichungen,<br />
10 Tage Haltedauer) berücksichtigt und zusätzlich der im Rahmen der Modellprüfung<br />
festgelegte Multiplikator angewendet. Das aufsichtsrechtliche Modell umfasst derzeit<br />
gruppenweit die Risikokategorien Zinsrisiko, Fremdwährungsrisiko sowie Aktienrisiko. Aufsichtsrechtlich<br />
wird <strong>das</strong> spezifische Risiko der Aktienpositionen im Modell abgedeckt, die<br />
Unterlegung für <strong>das</strong> spezifische Risiko von Zinspositionen erfolgt nach der Standardmethode.<br />
Die BA-CA beabsichtigt 2004 die Modellerweiterung auf <strong>das</strong> spezifische Risiko von Zinsinstrumenten<br />
und die Ergänzung des derzeitigen Varianz /Kovarianzansatzes um eine Simulationsrechnung.<br />
Risikobericht<br />
197
Die Ergebnisse des internen Modells auf Basis „VaR“ (1 Tag, 2,33 Standardabweichungen)<br />
lagen 2003 trotz starker Schwankungen im Jahresverlauf etwa auf der Höhe der Vorjahresergebnisse.<br />
Die BA-CA hat gruppenweit ein „VaR“ zwischen 10 Mio € und 40 Mio € ausgewiesen,<br />
der Durchschnittswert lag dabei bei 21,5 Mio € (2002: 22,5 Mio €, 2001: 20,6 Mio €).<br />
Der <strong>über</strong>wiegende Anteil entfällt auf <strong>das</strong> Zinsrisiko, und hier wieder mehr als die Hälfte auf<br />
unsere mittel- bis längerfristigen Positionierungen im Rahmen des Asset/Liability-Managements.<br />
Auf die CEE-Einheiten entfällt ein Anteil von unter 20 %. Der Anstieg des „VaR“ zur<br />
Jahresmitte war im Wesentlichen auf unsere Positionierung und den Zinsanstieg im EUR und<br />
USD zurückzuführen, die kräftigen Zinsbewegungen in den CEE-Ländern Polen und insbesondere<br />
Ungarn im Oktober und November 2003 haben aufgrund der moderateren Positionierungen<br />
zu einem vergleichsweise geringeren Anstieg des Risikos geführt.<br />
„VaR“ der BA-CA Gruppe 2001–2003:<br />
in Mio €<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Jän. 01<br />
Feb. 01<br />
März 01<br />
April 01<br />
Mai 01<br />
Juni 01<br />
Juli 01<br />
Aug. 01<br />
Sep. 01<br />
Okt. 01<br />
Nov. 01<br />
Dez. 01<br />
Jän. 02<br />
Feb. 02<br />
März 02<br />
April 02<br />
Mai 02<br />
Juni 02<br />
Juli 02<br />
Aug. 02<br />
Sep. 02<br />
Okt. 02<br />
Nov. 02<br />
Dez. 02<br />
Jän. 03<br />
Feb. 03<br />
März 03<br />
April 03<br />
Mai 03<br />
Juni 03<br />
Juli 03<br />
Aug. 03<br />
Sep. 03<br />
Okt. 03<br />
Nov. 03<br />
Dez. 03<br />
Jän. 04<br />
„VaR“ der BA-CA Gruppe nach Risikokategorien (in Mio €):<br />
Die Risikopositionen der BA-CA Gruppe werden zusätzlich zum „VaR“ auf Basis von volumsorientierten<br />
Limiten begrenzt. Dabei werden Volumslimite je Fremdwährungspaar, je Aktientitel<br />
und je Land bzw. Emittent festgesetzt und laufend <strong>über</strong>wacht. Die Positionierungen im<br />
für die BA-CA Gruppe risikomäßig dominierenden Zinsbereich werden neben dem „VaR“<br />
<strong>über</strong> die Darstellung und Limitierung von „Basis-Point-Values“ gesteuert. Dabei wird für alle<br />
198 Risikobericht<br />
Gesamt Zinsrisiko Fremdwährungsrisiko Aktienrisiko Emerging Mkts/High Yield<br />
2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001<br />
Minimum 12,0 12,5 10,0 9,4 7,4 4,4 1,0 0,8 0,6 0,6 0,9 0,9 0,9 1,0 1,1<br />
Durchschnitt 21,5 22,5 20,6 18,7 17,4 14,0 2,6 2,8 2,8 1,3 2,3 2,0 1,5 2,0 1,7<br />
Maximum 38,3 41,9 36,8 36,5 35,7 29,4 7,8 10,3 12,3 2,6 5,5 6,5 3,1 4,0 3,6<br />
Ultimo (31.12.YY) 15,0 15,0 34,7 12,3 12,3 23,2 1,7 2,0 8,0 0,9 0,9 1,3 1,5 1,2 2,1
Basis-Point-Values der BA-CA Gruppe (31.12. 2003, in €):<br />
Währungen und Laufzeitbänder <strong>das</strong> Bewertungsergebnis für die Veränderung von einem<br />
Basispunkt (0,01%) angegeben. Zum 31.12. 2003 hat sich die gesamte Zinsposition der<br />
BA-CA Gruppe („Trading“ und „Investment“) für die wesentlichen Währungen wie folgt<br />
zusammengesetzt:<br />
in € bis 1 Monat 1– 3 Monate 3 Monate –1 Jahr 1 Jahr – 5 Jahre <strong>über</strong> 5 Jahre Gesamt<br />
Westeuropa EUR –19.242 206.946 – 832.664 423.107 – 754.079 – 975.932<br />
CHF 78.335 60.451 – 404.824 – 33.425 – 36.494 – 335.957<br />
GBP 9.713 1.174 –133.894 676 40 –122.291<br />
DKK 1.707 – 2.314 –16.537 113 20 –17.011<br />
SEK 430 1.307 –12.270 – 2.054 599 –11.988<br />
NOK 348 2.887 – 22.154 –104 5 –19.018<br />
Zentral- u. Osteuropa BGN –17 – 51 277 – 6.661 – 3.224 – 9.676<br />
CZK – 4.915 –1.751 –16.739 20.590 11.601 8.786<br />
HRK 200 – 4 10 – 6.905 –11 – 6.710<br />
HUF 1.440 5.137 – 24.845 – 51.877 – 58.474 –128.619<br />
PLN 1.456 3.565 –148.628 – 3.485 26.946 –120.146<br />
ROL – 96 –19 –143 – 764 –1.022<br />
SIT – 6 111 – 5.775 – 4.498 – 6.197 –16.365<br />
SKK 28 –1.201 – 2.896 –15.071 33.980 14.840<br />
Übersee USD 28.090 – 55.695 – 32.159 96.450 366.449 403.135<br />
CAD – 280 1.058 12.325 967 1.294 15.364<br />
JPY 1.500 – 4.998 7.833 –14.741 – 2.188 –12.594<br />
AUD 146 – 440 – 2.006 35 9 – 2.256<br />
NZD 123 198 – 2.242 –136 – 2.057<br />
ZAR 45 –110 67 1.554 1.556<br />
TOTAL 98.979 216.306 –1.636.587 403.566 – 419.724 –1.337.460<br />
Lateinamerika<br />
CEE<br />
Asien<br />
Afrika<br />
Russland<br />
Der Schwerpunkt unserer Positionen lag im Jahr 2003 im EUR, USD und CHF. Die Positionierungen<br />
in den Währungen der Zentral- und Osteuropäischen Länder spiegeln unsere<br />
Aktivitäten in diesem Raum wider, sie liegen jedoch insgesamt auf einem vergleichsweise<br />
niedrigeren Niveau.<br />
EMI: Regionale Portfolioanteile 2001–2003<br />
2003<br />
2002<br />
2001<br />
0<br />
46%<br />
39%<br />
20<br />
45%<br />
17%<br />
27%<br />
19%<br />
40 60<br />
Volumsanteile<br />
4%<br />
15%<br />
13%<br />
10%<br />
11%<br />
9%<br />
Risikobericht<br />
23%<br />
199<br />
12%<br />
11%<br />
80 100
Integriert im Segment International Markets sind neben dem Handel mit Zins-, Fremdwährungs-<br />
und Aktienprodukten auch der Handel und <strong>das</strong> Investment in Emerging-Markets-<br />
Bonds („EMI“) und seit Ende 2003 <strong>das</strong> Trading in High-Yield-Bonds von Corporates unterhalb<br />
Investmentgrade. Zum Jahresende 2003 entfallen 46 % des Emerging-Markets-Portfolios<br />
auf Lateinamerika, 17 % auf CEE-Länder, 15 % auf Asien und 12 % auf Russland. Das High-<br />
Yield-Portfolio weist derzeit ein Durchschnittsrating von B auf.<br />
Über ihre Tochter Bank Austria Cayman Islands ist die BA-CA seit 1999 in Hedge Fonds investiert.<br />
Schwerpunkte dieses Engagements liegen neben einer Beteiligung und Kreditfinanzierung<br />
in der Convertible Arbitrage und zu einem wesentlich geringeren Anteil im Investment<br />
in „Distressed Securities“. Die Ergebnisse dieses Engagements liegen in den letzten Jahren<br />
regelmäßig zwischen 7 % p. a. und 10 % p. a., <strong>über</strong> den gesamten Zeitraum wurden nur<br />
3 Monate mit einer negativen Monatsperformance von maximal – 0,8 % beobachtet. Im Rahmen<br />
der Investment Guidelines sind die wesentlichen Risikoparameter definiert. Die Einhaltung<br />
der Investment Guidelines und die tägliche Überprüfung der Bewertungsergebnisse<br />
erfolgt durch unser Risikomanagement in der Bank Austria Cayman Islands nach den Vorgaben<br />
des zentralen Risikomanagements in Wien.<br />
Das Risikomodell der BA-CA wird entsprechend den bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften<br />
einem laufenden Backtestingverfahren unterzogen. Dabei wird <strong>das</strong> Modellergebnis mit der<br />
Bewertungsveränderungen auf Basis der tatsächlich beobachteten Marktschwankungen verglichen.<br />
Die Anzahl der sogenannten Backtesting<strong>über</strong>schreitungen (negative Bewertungsveränderung<br />
größer als Modellergebnis) liegt seit Einführung des Modells im so genannten „grünen<br />
Bereich“, womit keine Anpassung des Multiplikators erforderlich ist. Im Jahre 2003 kam<br />
es zu keinen Backtesting<strong>über</strong>schreitungen.<br />
Backtestingergebnisse des Handelsbuches (2001–2003)<br />
in Mio €<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
–5<br />
–10<br />
–15<br />
–20<br />
–25<br />
Jän. 01<br />
Feb. 01<br />
März 01<br />
April 01<br />
Mai 01<br />
Juni 01<br />
Juli 01<br />
Aug. 01<br />
Sep. 01<br />
Okt. 01<br />
Nov. 01<br />
Dez. 01<br />
Jän. 02<br />
Feb. 02<br />
März 02<br />
April 02<br />
Mai 02<br />
Juni 02<br />
Juli 02<br />
Aug. 02<br />
Sep. 02<br />
Okt. 02<br />
Nov. 02<br />
Dez. 02<br />
Jän. 03<br />
Feb. 03<br />
März 03<br />
April 03<br />
Mai 03<br />
Juni 03<br />
Juli 03<br />
Aug. 03<br />
Sep. 03<br />
Okt. 03<br />
Nov. 03<br />
Dez. 03<br />
200 Risikobericht<br />
Bewertungsveränderung<br />
Modellergebnis
Das Marktrisikomanagement der BA-CA umfasst sowohl die Aktivitäten in Wien als auch die<br />
Positionen in unseren Töchtern, insbesondere in Zentral- und Osteuropa. Diese Einheiten verfügen<br />
<strong>über</strong> ein lokales Risikomanagement mit fachlicher Berichtslinie an <strong>das</strong> „Strategische<br />
Risikomanagement“. In den wichtigsten Einheiten ist <strong>das</strong> Risikomodell „NoRISK“ vor Ort<br />
implementiert, für kleinere Einheiten erfolgt die Berechnung zentral. In diesem Fall werden<br />
den Einheiten die Ergebnisse der Risikokalkulation zur Verfügung gestellt. Durch einheitliche<br />
Prozesse und Limitsysteme ist ein an die lokalen Gegebenheiten angepasstes und einheitliches<br />
Risikomanagement sichergestellt.<br />
Durch die konsequente Aufspaltung des Nettozinsertrages in einen den Geschäftsbereichen<br />
zugewiesenen Konditionenbeitrag und einen <strong>das</strong> Zinsänderungsrisiko darstellenden Beitrag<br />
aus der Fristentransformation wird die Voraussetzung für eine einheitliche und zentrale<br />
Steuerung sämtlicher Marktrisiken sichergestellt, insbesondere auch der Kunden- und Eigenpositionen<br />
ohne vereinbarte Zinsbindung. Die einzelnen Profitcenter der BA-CA sind durch<br />
ein gruppenweit einheitlich angewendetes Referenzzinssatzsystem zu fristenkongruenten<br />
Marktpreisen von jedem Zinsrisiko entbunden. Liegen keine vertraglichen Zinsbindungen vor<br />
oder kann die Bank aufgrund der Erfahrung der Vergangenheit davon ausgehen, <strong>das</strong>s sich<br />
die tatsächliche Zins- und Kapitalbindung deutlich von der vertraglichen Vereinbarung unterscheidet,<br />
so werden die Annahmen in Hinblick auf Liegedauer und Zinsreagibilität entsprechend<br />
modelliert und in der Gesamtposition auf Basis dieser Annahmen berücksichtigt.<br />
Im Bereich des inländischen Kundengeschäftes werden die einheitlich angewendeten Risikoanalysen<br />
und -limitierungen aufgrund der besonderen Bedeutung für die Entwicklung des<br />
Nettozinsertrages und ihrer Komplexität durch eine regelmäßige Analyse der Auswirkung von<br />
Zinsänderungen auf den Nettozinsertrag in den nächsten Quartalen und Jahren ergänzt.<br />
Dabei wird einerseits die Entwicklung des Nettozinsertrages sowohl auf Basis von Annahmen<br />
<strong>über</strong> <strong>das</strong> Neugeschäft, <strong>das</strong> Nachfrageverhalten (Zinselastizität) der Kunden sowie die allgemeine<br />
Margenentwicklung in den wichtigsten Marktsegmenten, andererseits auch unter der<br />
Annahme gleichbleibender Volums- und Margenentwicklungen simuliert. Die letztere Methode<br />
dient dazu, die isolierten Auswirkungen von Zinsänderungen auf den Nettozinsertrag aufzuzeigen;<br />
da in diesem Szenario jedoch keine zukünftigen Änderungen in der Zusammensetzung<br />
der Kundenpositionen und der Margensituation unterstellt werden, ist dieses Szenario<br />
nicht als Messgröße für den zukünftigen Nettozinsertrag zu verstehen. Auf Basis eines<br />
Zinsschocks um 200 Basispunkte (2 %-Pkt.) ergibt sich dabei per 31.12.2003 im ersten Jahr<br />
eine maximale Belastung des Nettozinsertrags um – 42 Mio €.<br />
Die wesentlichen Anforderungen von Basel II bezüglich des „Zinsänderungsrisikos im Bankbuch“<br />
betreffen organisatorische Anforderungen, die laufende Darstellung und Einhaltung<br />
eines 200 Basispunkt-Schocks sowie die Durchführung von Szenariorechnungen bezüglich<br />
der Entwicklung des Nettozinsertrages. Die BA-CA ist im Sinne der oben beschriebenen Verfahren<br />
in ihrem Marktrisikomanagement sowohl methodisch als auch inhaltlich gut auf die<br />
zu erwartenden, neuen aufsichtsrechtlichen Erfordernisse vorbereitet und führt laufend<br />
Proberechnungen in diesem Zusammenhang durch.<br />
Risikobericht<br />
201
Liquiditätsrisiko<br />
Dem Liquiditätsrisiko als zentrales Bankrisiko wird in der gesamten BA-CA Gruppe im Rahmen<br />
der gruppenweit gültigen Vorschriften durch die Einführung und Überwachung von<br />
kurz- und mittelfristigen Liquiditätslimiten Rechnung getragen. Dabei wird die Liquiditätssituation<br />
<strong>über</strong> die nächsten Tage, aber auch für längere Laufzeiten in Hinblick auf ein Standardszenario,<br />
aber auch für die Szenarien einer allgemeinen sowie einer institutsspezifischen<br />
Liquiditätskrise analysiert. Der Liquiditätsgrad der Kundenpositionen und unserer Eigenpositionen<br />
wird laufend untersucht. Die Verfahren, Zuständigkeiten und Berichtslinien in diesem<br />
Bereich sind in einer eigenen Liquidity-Policy zusammengefasst, die auch in unseren CEE-Einheiten<br />
Gültigkeit hat und unter anderem einen Notfallsplan für den Fall einer Liquiditätskrise<br />
beinhaltet. Die laufende Steuerung unseres Kundengeschäftes erfolgt unter Berücksichtigung<br />
von Liquiditätskosten. Im Rahmen dieser Verrechnung werden den einzelnen liquiditätswirksamen<br />
Produkten auf der Aktiv- und Passivseite die jeweils aktuellen Alternativkosten<br />
verrechnet bzw. im Rahmen eines Opportunitätsansatzes gutgeschrieben. So kann auch im<br />
laufenden Controllingprozess gewährleistet werden, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Pricing unseres Geschäftes ausgewogen<br />
erfolgt.<br />
Adressenausfallsrisiko<br />
Die Rahmenbedingungen für <strong>das</strong> Kreditgeschäft waren im Jahr 2003 von der intensiven Vorbereitung<br />
auf die erwarteten Neuregelungen aufgrund des Basel II-Konsultationspapiers und<br />
der Vorbereitungen auf die Umsetzung der – konzernweit geltenden – deutschen Mindestanforderungen<br />
an <strong>das</strong> Kreditgeschäft („MAK’s“) geprägt.<br />
Diese Themengebiete haben sich auch in der Organisation und den Basisregelwerken für <strong>das</strong><br />
Kreditgeschäft niedergeschlagen.<br />
Kreditengagements werden regelmäßig von den kundenbetreuenden Stellen auf ihren Risikogehalt<br />
<strong>über</strong>prüft und dem Kreditrisikomanagement zur Genehmigung vorgelegt (strikte<br />
Trennung der Bereiche „Markt“ und „Marktfolge“, 4-Augen-Prinzip).<br />
Im Inland wird dem Branchenaspekt in der Kreditentscheidung insofern Rechnung getragen,<br />
als sie von branchenverantwortlichen Senior Risk Managern getroffen wird. Für Kreditengagements<br />
im CEE-Bereich besteht hingegen eine regionale Zuständigkeit für die Kreditentscheidungen,<br />
um <strong>das</strong> dafür notwendige länderspezifische Know-how zu bündeln.<br />
Organisatorisch existiert <strong>das</strong> Kreditkomitee als effizientes Gremium für rasche Einzelkreditentscheidungen.<br />
Während größere Einzelkreditentscheidungen vom Kreditausschuss des Aufsichtsrats<br />
getroffen werden, wird <strong>das</strong> Plenum des Aufsichtsrates vor allem auf Portfolioebene<br />
laufend informiert und trifft diesbezügliche strategische Entscheidungen.<br />
Besonderes Augenmerk wird auf die Erkennung, Überwachung und Gestion von besonders<br />
risikobehafteten Engagements gelegt, die – ab dem Auftreten von Frühwarnsignalen – von<br />
speziell ausgebildeten Mitarbeitern betreut werden. Im Jahr 2003 wurde die Qualität des<br />
internen Frühwarnsystems weiter verbessert und – neben dem inländischen Firmenkunden-<br />
202 Risikobericht
geschäft – auf weitere Geschäftsfelder ausgedehnt. Ausfallsgefährdete Engagements werden<br />
von „Sanierungsmanagern“ betreut, denen dafür spezielle Kompetenzen gewährt werden.<br />
Ein Engagement gilt dann als ausfallsgefährdet, wenn unter Bedachtnahme auf die wirtschaftliche<br />
Situation des Kreditnehmers und die Besicherung mit einem Ausfall von Kapitalund<br />
Zinsteilen zu rechnen ist.<br />
Im Laufe des Jahres 2003 wurden besondere Richtlinien für Spezialfinanzierungen erarbeitet,<br />
welche die Mitarbeiter bei der Akquisition, Beurteilung, Strukturierung und Genehmigung<br />
solcher Transaktionen unterstützen.<br />
Die Aktivitäten im Bereich der Adressenausfallmessung waren – wie bereits erwähnt – im Jahr<br />
2003 im Wesentlichen von der Vorbereitung auf Basel II geprägt. Dazu werden alle relevanten<br />
Methoden, Verfahren, Prozesse und Systeme einer Überprüfung unterzogen und angepasst.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt hat den Diskussionsprozess zum neuen Eigenkapital Accord in<br />
Österreich und im CEE-Bereich intensiv begleitet und arbeitet in verschiedenen bankinternen<br />
Projekten an der Umsetzung der bereits veröffentlichten Anforderungen. Die internen Analysen,<br />
die zum Teil bereits in den Vorjahren und auf Basis früherer Veröffentlichungen des<br />
Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht stattgefunden haben, bilden die Grundlage, um an<br />
den bereits im Einsatz befindlichen Steuerungssystemen notwendige Weiterentwicklungen<br />
vorzunehmen.<br />
Wesentliche Arbeitsschwerpunkte bildeten die Bereiche<br />
– Rating<br />
– Sicherheiten<br />
– Verlustschätzung.<br />
Im Bereich der Ratings wurde die periodische Überprüfung (Monitoring) bestehender Verfahren<br />
zum Anlass genommen, die Basel-II-Kompatibilität zu sichern. Dem breiten öffentlichen<br />
Interesse an diesem Thema wurde durch die Einführung der BA-CA Ratingberatung<br />
Rechnung getragen, bei der dem Kunden von seiner betreuenden Stelle <strong>das</strong> Rating offengelegt<br />
und erläutert wird, um gemeinsam strategische Verbesserungspotenziale zu identifizieren.<br />
Dieser in Österreich bisher einmalige Service wird von den Kunden sehr positiv aufgenommen<br />
und erhöht <strong>das</strong> gegenseitige Verständnis um die Zusammenhänge zwischen Kreditpolitik<br />
der Bank und den Finanzierungswünschen unserer Kunden. Ferner wurden neue<br />
Ratingverfahren in Zusammenarbeit mit dem Vertrieb und dem operativen Risikomanagement<br />
entwickelt, z. B. für <strong>das</strong> Segment „Income Producing Real Estate“. Diese in Basel II definierte<br />
Geschäftskategorie, der sowohl Bauträger als auch Vermietungsgesellschaften angehören,<br />
zeichnet sich dadurch aus, <strong>das</strong>s neben dem Kunden die einzelne Transaktion, ihre Strukturierung<br />
und die Besicherung eine außerordentlich große Rolle spielen, wobei die Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
von Kunden und finanzierten Objekten eine sehr große Abhängigkeit<br />
aufweisen. Die hier entwickelte Methode kann unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten<br />
auch für andere Märkte, insbesondere den CEE-Raum, adaptiert werden.<br />
Risikobericht<br />
203
Dar<strong>über</strong> hinaus wurden die EDV-technischen Grundlagen aller Ratingverfahren für die Durchführung<br />
und Speicherung durch die Entwicklung eines neuen IT-Systems deutlich verbessert,<br />
<strong>das</strong> Anfang 2004 eingesetzt wird. Hieraus ergeben sich sowohl für die Weiterentwicklung als<br />
auch für die Nutzer erhebliche Effizienzsteigerungen.<br />
Neben der reinen Basel-II-Compliance galten die Bemühungen auch der Steigerung der Effektivität<br />
interner Prozesse, um durch schlanke Risikomess- und -selektionsprozesse einen Beitrag<br />
zur Profitabilitätssteigerung zu erzielen. Dies war auch Gegenstand einer „Basel II Task<br />
Force“, die sich mit der Auswirkung der neuen Eigenkapitalvorschriften auf Geschäftsmodell<br />
und Prozesse der Bank beschäftigte und Optimierungsvorschläge erarbeitet hat.<br />
Die Erfassung und Speicherung von Informationen zu Kreditsicherheiten wurden weiter verbessert,<br />
um sowohl den gestiegenen Darstellungserfordernissen zu genügen als auch die<br />
interne Risikomessung zu verfeinern.<br />
Bei den Verlustschätzungen wurde an der Erstellung eines Erfassungssystems für Erlöse und<br />
Kosten bei notleidenden Kreditengagements gearbeitet, <strong>das</strong> 2004 zum Einsatz kommt. Dieses<br />
wird vor allem im Bereich des Retailgeschäfts zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz<br />
sowie der Datenquantität und -qualität führen. Die methodischen Grundkonzeptionen wurden<br />
vor dem Hintergrund der Baseler Konsultationspapiere innerhalb der HVB Group einem<br />
Review unterzogen und notwendige Adaptierungen sowie Vereinheitlichungen vorgenommen.<br />
Diese Aktivitäten werden im Jahr 2004 fortgesetzt und bis zur Umsetzung von Basel II bis<br />
2006 in unterschiedlicher Intensität gemäß unseren Projektplänen anhalten. Der Schwerpunkt<br />
wird sich dabei zunehmend von der Neuentwicklung der Verfahren und Systeme zur systematischen<br />
Überwachung sowie Verbesserung auf Grund empirischer Daten verschieben.<br />
Dabei wird der Roll-out in der BA-CA Gruppe eine wichtige Rolle spielen.<br />
Schwerpunkt im Jahr 2003 war im operationalen Risikomanagement die Projektarbeit im<br />
Rahmen des gruppenweiten Basel-II-Projektes der BA-CA. In den Teilprojekten Verlustdatensammlung,<br />
Risk Self Assessments, Frühwarnindikatoren und Modellierung wurden sowohl<br />
die Masterpläne im Hinblick auf Budgets als auch personelle Ressourcen bis zum Jahr 2006<br />
vereinbart sowie erste Ergebnisse zur Sicherstellung der Basel-II-compliance erzielt. Arbeitstitel<br />
im operationalen Risiko ist die Umsetzung des Standardansatzes mit der Möglichkeit zum<br />
Übergang auf einen AMA-Ansatz jedenfalls für die BA-CA AG. Dieser vorsichtige Ansatz ist<br />
auf die weiterhin existierenden Unsicherheiten <strong>über</strong> die genaue Kalibrierung der Bemessungsansätze<br />
sowie die schlussendlich geltenden Umsetzungserfordernisse quantitativer und<br />
qualitativer Art zurückzuführen.<br />
Unter dem operationalen Risiko wird analog Basel die Möglichkeit von Verlusten durch fehlerhafte<br />
interne Prozesse, menschliche Fehler, Technologieversagen oder externe Ereignisse verstanden.<br />
So sollen zum Beispiel Ausfälle von IT-Systemen, Sachschäden, Fehlverarbeitungen<br />
oder Betrugsfälle in Hinkunft einer genaueren und vor allem konsolidierten Risikomessung und<br />
-steuerung unterliegen, die auch Basis für die Berechnung von Risikokapital sein soll.<br />
204 Risikobericht<br />
(42) Operationales Risiko
Im Mittelpunkt der systemtechnischen Anstrengungen stand die Erweiterung der bereits in<br />
der BA-CA AG und in ausgesuchten Töchtern im Einsatz befindlichen eigenentwickelten<br />
Intranet Applikation (System „inFORM“ – intranet framework for operational risk management).<br />
Neben dem Modul zur Verlustdatensammlung richtete sich <strong>das</strong> Augenmerk im abgelaufenen<br />
Jahr auf die Erweiterung um Module zum Berichtswesen und Risk Self Assesssment.<br />
Ziel der Erweiterungen des Systems „inFORM“ ist der Ausbau in Richtung einer zentralen Risikomanagementlösung<br />
für <strong>das</strong> operationale Risiko für Österreich und CEE. Dazu erfolgt im<br />
Jahr 2004 der nächste Schritt mit der Erweiterung um ein Modul zur Abbildung von<br />
Frühwarnindikatoren (key risk indicators). Grundlegende Idee ist, die Intranet-Lösung zu einer<br />
zentralen Kommunikationsplattform auszubauen, die sowohl für die Einholung der bereichsspezifischen<br />
Verlustdaten und Risk Self Assessments herangezogen wird, als auch ein abgestimmtes<br />
Informationsangebot für die betroffenen Bereiche und den Vorstand bereitstellt.<br />
Auf diese Weise kann die geforderte umfassende Einbindung aller Entscheidungsträger und<br />
Bereiche in den Risikomanagementprozess effizient sichergestellt werden.<br />
Besonderes Augenmerk wurde im Jahr 2003 auf die umfassende Einbeziehung aller CEE-Einheiten<br />
gelegt. Im Mittelpunkt der Aktivitäten standen dabei die Erhebungen aller Verlustdatenquellen<br />
und der Start der Verlustdatensammlungen, die Durchführung von Risk Assessments,<br />
Informationen zum Aufbau der Standardmethode sowie Schulungsmaßnahmen der<br />
OpRisk Manager vor Ort.<br />
Die Erhebung von Verlustdaten sowie die Adressierung von Prozessoptimierungen erfolgen<br />
in enger Koordination und Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und Bereichen wie zum<br />
Beispiel der internen Revision, Compliance, der Rechtsabteilung, dem Versicherungsbereich<br />
sowie Zahlungsverkehr oder Settlement. Dabei ist zu berücksichtigen, <strong>das</strong>s in der BA-CA seit<br />
jeher in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eine Fülle von Maßnahmen gesetzt<br />
wurde, um <strong>das</strong> operationale Risiko zu steuern und zu reduzieren. An dieser Stelle seien exemplarisch<br />
Datensicherungsmaßnahmen, die Sicherstellung von Vertraulichkeit und Integrität<br />
der gespeicherten Daten, Zugriffsberechtigungssysteme, die Beachtung des Vier-Augen-Prinzips<br />
und eine Vielzahl von Überwachungs- und Kontrollprozessen sowie Personalschulungsmaßnahmen<br />
genannt.<br />
Im Bereich der Modellierung des operationalen Risikos wurden Prototypen unterschiedlicher<br />
Bemessungsansätze zur Ermittlung des ökonomischen Kapitals ausprogrammiert, welche in<br />
erster Linie auf der stochastischen Modellierung, auf Resampling und Ansätzen zur kausalen<br />
Modellierung basieren. Diese Modelle müssen nun in weiterer Folge sowohl mit internen als<br />
auch externen Verlustdaten auf deren Aussagekraft und Zuverlässigkeit <strong>über</strong>prüft werden,<br />
um in weiterer Folge eine Systementscheidung treffen zu können. Dazu hat sich die BA-CA<br />
auch entschieden, externe Verlustszenarien zu verwenden, um speziell die extremen Ereignisse<br />
der Verteilungen adäquat modellieren zu können. Die BA-CA beabsichtigt auch die aktive<br />
Beteiligung an den entstehenden Verlustdatenkonsortien.<br />
Risikobericht<br />
205
Neben den quantitativen Ansätzen kommt den qualitativen Instrumenten im operationalen<br />
Risikomanagement aufgrund der noch bestehenden Quantifizierungs- und Modellierungsprobleme<br />
große Bedeutung zu. Dieser Tatsache Rechnung tragend wurden Risk Self Assessments<br />
in der gesamten BA-CA Gruppe durchgeführt. Auf dieser erstmaligen Selbsteinschätzung<br />
haben wir nunmehr ein Self Assessment aufgebaut, <strong>das</strong> jährlich die Veränderungen der Risikosituation<br />
der BA-CA Gruppe erfassen und mit einer Risikolandkarte visualisieren soll.<br />
Organisatorisch baut die BA-CA analog zu anderen Risikoarten und auch analog zur Vorgangsweise<br />
in der HypoVereinsbank neben dem zentralisierten Risikomanagement ein dezentrales<br />
Risikomanagement in Form von Ressort- und Töchteransprechpartnern auf. Während<br />
der zentrale Bereich vor allem für die Methodenvorgaben sowie die Risikomessung und -analyse<br />
zuständig ist, liegt es im Bereich des Risikomanagements, Maßnahmen zur Verminderung,<br />
Vermeidung oder Versicherung von Risiken zu setzen.<br />
Als Hauptbetätigungsfelder für <strong>das</strong> Jahr 2004 sind insbesondere geplant:<br />
– Einbindung aller wesentlichen Töchter der BA-CA in <strong>das</strong> Melde- und Berichtswesen<br />
<strong>über</strong> Intranet<br />
– Aufbau der Standardmethode in der BA-CA Gruppe<br />
– Analysen zur AMA-Fähigkeit<br />
– Weiterer Ausbau und Fertigstellung des Systems inFORM<br />
– Aufbau von Szenarioanalysen für Unternehmensbereiche und Töchter<br />
– Analyse von Versicherungslösungen für operationale Risiken<br />
Zur Feststellung der Rechtswidrigkeit der Umstellung und Auslagerung von Pensionsanwartschaften<br />
in Pensionskassen hat der Österreichische Gewerkschaftsbund im Berichtszeitraum<br />
eine Feststellungsklage gegen den österreichischen Sparkassenverband eingebracht. Parallel<br />
dazu haben einzelne Mitarbeiter (aktive und pensionierte) die Bank auf Nachzahlungen in die<br />
Pensionskassen geklagt, um dort Mindererträge und daraus resultierende Pensionskürzungen<br />
auszugleichen.<br />
Im Herbst 1993 hat die deutsche Bundesanstalt für Vereinigungsbedingte Sonderaufgaben<br />
(BVS) in der Schweiz eine Zivilklage auf Rückerstattung von abdisponierten Guthaben der<br />
Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) bei der früheren Tochterbank der Bank Austria<br />
Creditanstalt AG in Zürich eingebracht. In Deutschland ist die Frage, ob die strittigen Gelder<br />
Eigentum der SED oder der KPÖ waren, Gegenstand eines Verfahrens vor den deutschen Verwaltungsgerichten,<br />
welches noch nicht mit einem rechtsgültigen Urteil abgeschlossen ist.<br />
In beiden Verfahren kann die Bank zum Bilanzstichtag noch nicht beurteilen, ob ein Mittelabfluss<br />
stattfinden wird.<br />
Daneben bestehen noch weitere Rechtsstreitigkeiten, für die entweder mittels Rückstellungen<br />
vorgesorgt wurde oder für die die Wahrscheinlichkeit eines Mittelabflusses von der Bank<br />
als unwahrscheinlich eingestuft wird.<br />
206 Risikobericht<br />
(43) Schwebende Rechtsrisiken
(44) Kreditrisiko<br />
(45) Derivatives Geschäftsvolumen<br />
Im Jahr 2003 konnte der Gesamtkreditrisikoaufwand neuerlich deutlich reduziert werden und<br />
lag damit erheblich unter den gesteckten Budgetzielen.<br />
Neben dem konsequenten Risikomanagement trägt nunmehr auch die verstärkte Investition<br />
in Systeme zur Früherkennung zusätzlich zur erfreulichen Entwicklung der Risikokosten bei.<br />
Begünstigt wurde die weitere Reduktion des Kreditrisikos durch <strong>das</strong> anhaltende Ausbleiben<br />
von Großinsolvenzen. Dadurch konnte selbst der – vor allem konjunkturell, zum Teil aber<br />
auch strukturell bedingte – Anstieg des Risikoergebnisses bei den Privatkunden mehr als kompensiert<br />
werden. Ergebnisbelastend war im inländischen Privatkundengeschäft vor allem der<br />
Anstieg der Privatkonkurse in Österreich um 18,4 % und der geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten<br />
um 24,8 % gegen<strong>über</strong> 2002 (Quelle: KSV-Insolvenzstatistik).<br />
Besonders erfreulich ist auch die Risikoentwicklung in den CEE-Töchtern verlaufen, wobei hier<br />
besonders die Nettoauflösungen von Wertberichtigungen in Tschechien und die niedrigen<br />
Risikoaufwände in der Slowakei zu betonen sind. Positiv hervorzuheben ist aber auch Polen,<br />
wo die eingeleiteten Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Risikosituation bereits<br />
gegriffen haben.<br />
Das Geschäftsvolumen wird je nach zugrundeliegendem Finanzinstrument in die Kategorien<br />
zinssatz-, wechselkurs- und wertpapierbezogene Geschäfte eingeteilt. Kreditderivate sind in<br />
den Kategorien Zinssatzverträge (Credit Default Swaps) und wertpapierbezogene Verträge<br />
(Total Return Swaps) unter der Position „andere vergleichbare Verträge“ enthalten.<br />
Die gewählte Einteilung der Volumina nach Laufzeitkategorien entspricht internationalen<br />
Empfehlungen, ebenso die Klassifizierung in zinssatz-, wechselkurs- und wertpapierbezogene<br />
Geschäfte. In allen Kategorien wird zwischen OTC (over-the-counter) und börsengehandelten<br />
Verträgen unterschieden.<br />
Der OTC-Handel erfolgt in erster Linie im Interbankbereich, wobei dem Kundenhandel ebenso<br />
eine zunehmend größere Bedeutung zukommt. Die BA-CA fungiert als Geschäftspartner<br />
im plain-vanilla und strukturierten Bereich sowohl für internationale und lokale Banken als<br />
auch für institutionelle Kunden und Unternehmen.<br />
Vom gesamten Derivatvolumen der BA-CA Gruppe entfällt der Großteil auf den OTC-Handel,<br />
wobei hier der Schwerpunkt im Zinsbereich liegt. Der Börsenhandel konzentriert sich auf zinsund<br />
wertpapierbezogene Geschäfte und umfasst Futures und Optionen.<br />
Für die Portfoliogestionierung und Risikomanagementzwecke erfolgt die Bewertung der Kontrakte<br />
anhand anerkannter, geprüfter Modelle zu Tagespreisen. Marktwerte veranschaulichen<br />
den Stichtagswert der Verträge, positive Marktwerte erlauben einen Rückschluss auf <strong>das</strong><br />
potenzielle Ausfallsrisiko aus dieser Geschäftssparte.<br />
Risikobericht<br />
207
Gesamtvolumen derivativer Finanzgeschäfte Bank Austria Creditanstalt Gruppe<br />
Geschäfte mit externen Vertragspartnern per 31. Dezember 2003<br />
Mio € Nominalbetrag Nominalbetrag Marktwert (positiv) Marktwert (negativ)<br />
Restlaufzeit Bank- Handels- Bank- Handels- Bank- Handels-<br />
< 1 Jahr 1– 5 Jahre > 5 Jahre buch buch buch buch buch buch<br />
INSGESAMT 1.226.445 200.174 87.993 120.584 1.394.028 842 8.783 1.884 8.122<br />
davon OTC-Produkte 1.133.125 199.774 87.993 120.584 1.300.308 842 8.783 1.884 8.122<br />
davon börsengehandelte Produkte 93.320 400 – – 93.720 – – – –<br />
A. Zinssatzverträge 1.075.639 175.643 82.245 107.174 1.226.353 700 6.086 1.085 5.417<br />
OTC-Produkte: 982.441 175.244 82.245 107.174 1.132.756 700 6.086 1.085 5.417<br />
FRAs 205.415 16.405 – 1.274 220.546 – 67 – 69<br />
Zinstermingeschäfte 436 – – – 436 – 1 – 1<br />
Zinsswaps 763.278 143.491 80.490 103.006 884.253 691 5.754 1.070 5.079<br />
Zinssatzoptionen-Kauf 7.341 6.706 728 2.776 11.999 9 251 – –<br />
Zinssatzoptionen-Verkauf 5.372 6.395 878 118 12.527 – – 15 253<br />
andere vergleichbare Verträge 599 2.247 149 – 2.995 – 13 – 15<br />
Börsengehandelte Produkte: 93.198 399 – – 93.597 – – – –<br />
Zinsterminkontrakte 7.303 399 – – 7.702 – – – –<br />
Optionen auf Zinsterminkontrakte 85.895 – – – 85.895 – – – –<br />
B. Wechselkursverträge 150.568 13.014 5.339 12.599 156.322 125 2.633 799 2.649<br />
OTC-Produkte: 150.568 13.014 5.339 12.599 156.322 125 2.633 799 2.649<br />
Devisentermingeschäfte 40.505 705 2 112 41.100 2 1.246 2 1.100<br />
Währungsswaps 5.821 10.692 5.337 12.409 9.441 123 245 797 637<br />
Währungsoptionen-Kauf 47.038 844 – 39 47.843 – 1.142 – –<br />
Währungsoptionen-Verkauf 57.204 773 – 39 57.938 – – – 912<br />
andere vergleichbare Verträge – – – – – – – – –<br />
Börsengehandelte Produkte: – – – – – – – – –<br />
Währungsterminkontrakte – – – – – – – – –<br />
Optionen auf Währungsterminkontrakte – – – – – – – – –<br />
C. Wertpapierbezogene Geschäfte 238 11.517 409 811 11.353 17 64 – 56<br />
OTC-Produkte: 116 11.516 409 811 11.230 17 64 – 56<br />
Wertpapierswaps – – – – – – – – –<br />
Aktienoptionen-Kauf 62 5.561 36 277 5.382 17 61 – –<br />
Aktienoptionen-Verkauf 43 5.546 130 – 5.719 – – – 54<br />
andere vergleichbare Verträge 11 409 243 534 129 – 3 – 2<br />
Börsengehandelte Produkte:<br />
Aktien- und sonstige wertpapierkurs-<br />
122 1 – – 123 – – – –<br />
bezogene Indexterminkontrakte<br />
Aktien- und sonstige wertpapierkurs-<br />
44 1 – – 45 – – – –<br />
bezogene Indexoptionen 78 – – – 78 – – – –<br />
208 Risikobericht
Für Zwecke des Kreditrisikomanagements werden Derivate mit ihrem positiven Marktwert<br />
sowie einem zusätzlichen Aufschlag (add-on) in Abhängigkeit von Produkt, Währung und<br />
Laufzeit berücksichtigt. Die im internen Kreditrisikomanagement zur Anwendung kommenden<br />
Aufschläge für <strong>das</strong> potenzielle, zukünftige Exposure richten sich nach der aktuellen<br />
Marktvolatilität bezogen auf die Restlaufzeit des Geschäftes. Sie liegen durch Zugrundelegen<br />
eines Konfidenzintervalls von 97,5 % in den meisten Fällen deutlich <strong>über</strong> den entsprechenden<br />
Anrechnungssätzen gemäß BWG. Der Bruttomarktwert aus unserem Derivatgeschäft<br />
liegt zum 31.12.2003 trotz des deutlichen Volumsanstieges leicht unter dem Niveau des Vorjahres.<br />
Die Linienausnutzung für <strong>das</strong> Derivatgeschäft steht im zentralen Treasurysystem WSS („Wallstreet“)<br />
weitgehend gruppenweit und online zur Verfügung. Für kleinere Einheiten, die nicht<br />
an <strong>das</strong> zentrale System angeschlossen sind, werden separate Linien vergeben und <strong>über</strong>wacht,<br />
womit die gruppenweite Einhaltung der im Kreditprozess genehmigten Linien jederzeit<br />
gewährleistet ist.<br />
Die BA-CA begrenzt <strong>das</strong> Kreditrisiko aus ihrem Derivatgeschäft zusätzlich durch den konsequenten<br />
Einsatz von entsprechenden Rahmenverträgen, die Festschreibung und laufende<br />
Überwachung des Dokumentationsstandards durch den Rechtsbereich sowie die Vereinbarung<br />
von Besicherungsverträgen (collateral agreements) und von Kündigungsklauseln (breakclauses).<br />
In Verbindung mit der sehr guten Durchschnittsbonität unserer Geschäftspartner im<br />
Derivativgeschäft wird vom Management für <strong>das</strong> Ausfallsrisiko trotz deutlich steigender<br />
Geschäftsvolumina entsprechend Rechnung getragen.<br />
Die Ausweitung der gesamten Geschäftstätigkeit in Derivaten beträgt im Jahresvergleich<br />
64 % (von 922 Mrd € auf 1.515 Mrd €). In der Kategorie „Zinssatzverträge“ kam es zu einer<br />
Steigerung des Nominalvolumens in der Höhe von 72 %, wobei im Handel mit kurzfristigen<br />
Zinsderivaten im EUR der höchste Volumsanstieg zu verzeichnen war. Die starke Volumsausweitung<br />
im derivativen Geschäft steht weitgehend im Einklang mit dem allgemeinen<br />
Markttrend. So weist die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in ihrer Statistik zum<br />
Halbjahr 2003 für <strong>das</strong> gesamte Geschäftsvolumen der in EUR-denominierten Zinsderivate<br />
einen Zuwachs gegen<strong>über</strong> dem Vorjahr von rund 63 % aus. Das gesteigerte Geschäftsvolumen<br />
in diesem Bereich ist auch Ausdruck verstärkter Bemühungen der Bank, mit den Ressourcen<br />
Eigenkapital und Liquidität rentabilitätsbewusst umzugehen. Hohe Liquidität und die<br />
damit verbundenen niedrigen Transaktionskosten im derivativen Bereich stützen den Trend<br />
nach vermehrtem Einsatz von Zinsderivaten im Trading sowie im aktiven Zinsrisikomanagement.<br />
Risikobericht 209
Für die folgenden Gesellschaften trägt die Bank Austria Creditanstalt AG, abgesehen vom Fall<br />
des politischen Risikos, im Rahmen ihrer Anteilsquote dafür Sorge, <strong>das</strong>s sie ihre vertraglichen<br />
Verpflichtungen erfüllen können:<br />
1. Kreditinstitute Inland:<br />
– BANKPRIVAT AG, Wien<br />
– Bank Austria Creditanstalt Handelsbank AG, Wien<br />
– Bank Austria Creditanstalt ImmoTrust GmbH, Wien<br />
– Bank Austria Creditanstalt Wohnbaubank AG, Wien<br />
– Schoellerbank Aktiengesellschaft, Wien<br />
2. Kreditinstitute Ausland:<br />
– Bank Przemyslowo-Handlowy PBK S.A., Krakau<br />
– HVB Bank Czech Republic a.s., Prag<br />
– HVB Bank Slovakia a.s., Bratislava<br />
– HVB Bank Hungary Rt., Budapest<br />
– HVB Bank Romania S.A., Bukarest<br />
– Commercial Bank Biochim AD, Sofia<br />
– HVB Bank Jugoslavija A.D., Belgrad<br />
– Splitska banka d.d., Split<br />
– Bank Austria Creditanstalt d.d. Ljubljana, Laibach<br />
– HVB Jelzalogbank Rt., Budapest<br />
– HVB Bank Hipoteczny S.A., Warschau<br />
3. Finanzdienstleistungsinstitute Inland:<br />
– Bank Austria Creditanstalt Leasing GmbH, Wien, sowie einige ihrer Töchter<br />
Informationen aufgrund österreichischen Rechts<br />
Rechtliche Grundlage eines Konzernabschlusses nach International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS /IAS) in Österreich: Gemäß dem durch <strong>das</strong> Konzernabschlussgesetz, BGBl Nr.<br />
49/1999 vom 26. März 1999, in <strong>das</strong> Bankwesengesetz (BWG) eingeführten § 59a befreit ein<br />
Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen von der<br />
Pflicht zur Erstellung eines Konzernabschlusses nach § 59 BWG. Voraussetzung ist, <strong>das</strong>s er<br />
im Einklang mit den Bestimmungen der Richtlinie 86/635/EWG <strong>über</strong> den Jahresabschluss<br />
und den konsolidierten Abschluss von Banken und anderen Finanzinstituten steht. Ebenso<br />
sind die Voraussetzungen des § 245a Abs. 1 Z 2 bis 5 und Abs. 2 HGB zu erfüllen.<br />
Der Abschlussprüfer hat <strong>das</strong> Vorliegen dieser Voraussetzungen zu bestätigen, in dem „der<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers in einer dem § 274 Abs. 1 bis 4 HGB mindestens<br />
gleichwertigen Art <strong>über</strong> <strong>das</strong> Ergebnis der Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes<br />
<strong>berichtet</strong>“.<br />
IFRS /IAS sind international anerkannte Rechnungslegungsgrundsätze und die Abschlussprüfer<br />
haben bestätigt, <strong>das</strong>s die Voraussetzungen des § 59a BWG erfüllt wurden. Somit erfüllt<br />
der vorliegende Konzernabschluss nach IAS die gesetzlichen Anforderungen in Österreich.<br />
210 Risikobericht<br />
(46) Patronatserklärungen für<br />
Kredit- und Finanzinstitute<br />
(47) Österreichische<br />
Rechtsgrundlage
(48) Organe<br />
(49) Dividenden<br />
Da gemäß § 59a BWG in Verbindung mit § 30 BWG <strong>das</strong> <strong>über</strong>geordnete Kreditinstitut mit Sitz<br />
in Österreich einen Konzernabschluss aufstellen muss, ist der vorliegende Konzernabschluss<br />
aus Sicht der BA-CA AG als <strong>über</strong>geordnetes inländisches Kreditinstitut erstellt.<br />
Eine vollständige Auflistung der Beteiligungen der Bank Austria Creditanstalt AG findet sich<br />
im Anhang zu deren (Einzel-)Jahresabschluss.<br />
Im Berichtsjahr waren folgenden Personen als Vorstand der Bank Austria Creditanstalt AG:<br />
Willibald CERNKO (ab 1.4.2003), Helmut GROPPER (ab 1.4.2003 bis 31.12.2003), Dr. Erich<br />
HAMPEL (ab 27.1.2004 als Vorsitzender, Generaldirektor), Mag. Wolfgang HALLER (ab<br />
27.1.2004 als Vorsitzender-Stv., Generaldirektor-Stv.), Mag. Wilhelm HEMETSBERGER, Mag.<br />
Friedrich KADRNOSKA (bis 26.1.2004; ab 1.4.2003 als Generaldirektor-Stv.), Gerhard RANDA<br />
(bis 31.3.2003, als Generaldirektor), Karl SAMSTAG (bis 26.1.2004; bis 31.3.2003 als<br />
Generaldirektor-Stv., ab 1.4.2003 als Generaldirektor), Jochen-Michael SPEEK (bis 31.3.2003),<br />
DDr. Regina PREHOFER (ab 1.4.2003).<br />
Seit dem 1.1.2004 ist Stefan ERMISCH Mitglied des Vorstandes der Bank Austria Creditanstalt<br />
AG, Dr. Johann STROBL seit dem 27.1. 2004.<br />
Der Aufsichtsrat der Bank Austria Creditanstalt AG setzte sich im Berichtsjahr aus folgenden<br />
Personen zusammen:<br />
KR Dkfm. Dr. Erich Becker, Dr. Alberto CRIPPA, Dkfm. Armin Gebhard FEHLE (ab 17.3.2003),<br />
Dr. Adolf FRANKE (bis 17.3.2003), Hedwig FUHRMANN, Dkfm. Dr. Paul HASSLER (bis<br />
17.3.2003), Wolfgang HEINZL, Rudolf HUMER, Vors-Stv.; Dr. Stefan JENTZSCH, Heribert<br />
KRUSCHIK, Wolfgang LANG, Mag. Adolf LEHNER, D.I. Gerhard MAYR, M.B.A., Michael<br />
MENDEL (ab 17.3. 2003), Dieter RAMPL (bis 17. 3. 2003), KR Franz RAUCH (ab 17. 3. 2003),<br />
Gerhard RANDA (Vorsitzender, ab 1. 4.2003), Thomas SCHLAGER, Dr. Albrecht SCHMIDT<br />
(Vorsitzender, bis 17. 3. 2003), Dr. Veit SORGER, Dr. Wolfgang SPRIßLER.<br />
Die Bank Austria Creditanstalt AG kann eine Dividende höchstens im Ausmaß des im (Einzel-)<br />
Jahresabschluss nach öHGB /BWG ausgewiesenen Bilanzgewinnes in Höhe von 151,5 Mio €<br />
(Vj.: 122,3 Mio €) ausschütten.<br />
Vorschlag für die Gewinnverwendung des <strong>Geschäftsjahr</strong>es 2003:<br />
Der erwirtschaftete Gewinn des <strong>Geschäftsjahr</strong>es vom 1.1.2003 bis 31.12.2003 der Bank<br />
Austria Creditanstalt AG betrug 243,5 Mio €. Nach Rücklagendotation von 98,0 Mio € und<br />
nach Zurechnung des Gewinnvortrages von 6,0 Mio € ergibt sich ein verwendungsfähiger<br />
Bilanzgewinn von 151,5 Mio €. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung<br />
wird vorgeschlagen, auf <strong>das</strong> anspruchsberechtigte Grundkapital von 1.068.920.749,80<br />
€ eine Dividende in Höhe von 1,02 € je Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung ergibt daher<br />
bei 147.031.740 Stück Aktien einen Betrag von 150,0 Mio €. Weiters schlagen wir vor, den<br />
verbleibenden Rest von 1,5 Mio € auf neue Rechnung vorzutragen.<br />
Risikobericht 211
Wesentliche Unterschiede eines Konzernabschlusses gemäß IFRS /IAS zu einem nach österreichischen<br />
Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und Bilanzierung (öHGB/BWG)<br />
erstellten Konzernabschluss sind insbesondere<br />
1. Zielsetzung und Inhalt eines Jahresabschlusses nach IFRS /IAS,<br />
2. Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
3. Ansatz- und Bewertungsgrundsätze,<br />
4. Konsolidierungskreis,<br />
5. Steuerabgrenzung,<br />
6. unterschiedliche Berechnungsparameter für Personallasten aus Pensionen oder ähnlichen<br />
Verpflichtungen,<br />
7. Nichtberücksichtigung von konzernfremden Minderheitenanteilen als Eigenkapital,<br />
8. umfangreichere Pflichtangaben im Anhang.<br />
ad 1) Zielsetzung und Inhalt eines Jahresabschlusses nach IFRS /IAS<br />
Die Zielsetzung der Rechnungslegung nach IFRS /IAS ist es, strukturierte Informationen <strong>über</strong><br />
die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie Veränderungen in der Vermögens- und<br />
Finanzlage eines Unternehmens zu geben, die für einen weiten Adressatenkreis bei dessen<br />
wirtschaftlichen Entscheidungen nützlich sind.<br />
Diesem Ziel wird nach IFRS /IAS-Grundsätzen durch rasche, vollständige, transparente und<br />
marktnahe (s. dazu insbesondere auch die Ausführungen zu wesentlichen Ausweis- und<br />
Bewertungsgrundsätzen in Tz. 3) Bewertung sowie periodengenaue Erfolgsermittlung und<br />
betriebswirtschaftlich richtige Darstellung entsprochen. Dies führt auch zu einer besseren<br />
internationalen Vergleichbarkeit von Abschlüssen nach IFRS/IAS gegen<strong>über</strong> Abschlüssen<br />
unter Verwendung lokaler Rechnungslegungsgrundsätze.<br />
Eine Geldflussrechnung und eine Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals sind zwingende<br />
Bestandteile jedes IFRS /IAS-Abschlusses.<br />
Ein Konzernabschluss nach IFRS /IAS besitzt keinerlei Ausschüttungsbemessungs- oder<br />
-begrenzungsfunktion, da die Ausschüttung immer auf Basis des Einzelabschlusses nach den<br />
jeweils lokalen Vorschriften des ausschüttenden Unternehmens erfolgt.<br />
Rein steuerlich induzierte Wertansätze sind in einem IFRS /IAS-Abschluss verboten, steuerliche<br />
Auswirkungen werden durch periodengerechte Abgrenzung des Steueraufwandes des Unternehmens<br />
(latente Steuern) berücksichtigt (s.u. ad 5).<br />
Die Angaben und Erläuterungen im Anhang bieten dem Leser wichtige Informationen für die<br />
betriebswirtschaftlich richtige Einschätzung der Entwicklung des Unternehmens in der<br />
Berichtsperiode (s.u. ad 8).<br />
212 Risikobericht<br />
(50) Wesentliche Unterschiede<br />
eines Konzernabschlusses nach<br />
IFRS/IAS zu einem nach<br />
österreichischen Rechnungslegungsvorschriften<br />
erstellten<br />
Konzernabschluss
ad 2) Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Die IFRS /IAS kennen keine zwingende Form der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
sie stellen meist nur Mindestanforderungen auf und <strong>über</strong>lassen es den berichtenden<br />
Unternehmen, jene Form zu finden, die den Zielen und Zwecken der Informationsvermittlung<br />
am besten entspricht.<br />
Ein augenfälliger Unterschied eines Abschlusses nach IFRS /IAS zu einem solchen nach BWG<br />
ist eine der Übersichtlichkeit dienende komprimierte Darstellung von Bilanz und Gewinn- und<br />
Verlustrechnung. Diese führt aber zu keinem Informationsverlust, sondern durch den Ausweis<br />
zahlreicher „Hievon-Angaben“ und gegen<strong>über</strong> öHGB/BWG zusätzlicher Aufgliederungen<br />
und Erläuterungen im Anhang wird der Informationsgehalt für den Leser stark erhöht.<br />
Auch bietet der offene Ausweis der Kreditrisikovorsorgen in der Bilanz bzw. deren Erfolgsauswirkungen<br />
in der G&V – neben zahlreichen, <strong>das</strong> Kreditrisiko betreffenden Zusatzangaben<br />
im Anhang – einen stark verbesserten Einblick in die Kreditrisikopolitik der Bank.<br />
ad 3) Ansatz und Bewertungsgrundsätze<br />
Die österreichische Rechnungslegung wird von den Grundsätzen der Vorsicht geprägt, insbesondere<br />
dem Grundsatz der imparitätischen Realisation von Erfolgen, die gemäß IFRS /IAS<br />
nicht anzuwenden sind.<br />
Spezielle Unterschiede in einzelnen Bilanz- oder G&V-Positionen, insbesondere die gegen<strong>über</strong><br />
österreichischen Rechnungslegungsvorschriften unterschiedliche Bewertung von Finanzinstrumenten<br />
nach IAS 39, wurden bereits in Tz. 3 des Anhangs erläutert.<br />
ad 4) Konsolidierungskreis<br />
Der Konsolidierungskreis nach IFRS /IAS umfasst alle wesentlichen beherrschten Unternehmen.<br />
Im Gegensatz dazu ist gemäß § 30 BWG auch ein unwesentliches beherrschtes Kreditinstitut in<br />
den Konzernabschluss voll zu konsolidieren. Auch die Einschränkung des Vollkonsolidierungskreises<br />
auf finanznahe Unternehmenszweige in § 30 BWG findet in einem IFRS /IAS-Konzernabschluss<br />
ebenso wenig Anwendung wie die Berücksichtigung nicht beherrschter Finanzunternehmen,<br />
an denen nur eine mittelbare Mehrheitsbeteiligung der Konzernobergesellschaft<br />
besteht.<br />
Gegen<strong>über</strong> dem Konsolidierungskreis nach BWG ergeben sich dadurch mannigfache Änderungen,<br />
einerseits aus dem Nichteinbezug einiger Kredit- bzw. Finanzinstitute wegen ihrer<br />
Unwesentlichkeit für den Konzernabschluss und andererseits aus dem Einbezug beherrschter<br />
wesentlicher Immobilien- und Datenverarbeitungstöchter der Bank Austria Creditanstalt.<br />
Die Art des Einbezugs der Beteiligungen wird in der Beteiligungsdarstellung beschrieben.<br />
Risikobericht 213
ad 5) Steuerabgrenzung<br />
Gemäß IFRS /IAS führen Unterschiede zwischen steuerlichen und IFRS /IAS-konformen Bilanzansätzen,<br />
wenn sie sich in Zukunft einmal ausgleichen, ebenso zu aktivischen oder passivischen<br />
Steuerlatenzen (Steuerabgrenzungen) wie die Aktivierung von laufenden Verlusten und<br />
Verlustvorträgen aus Vorperioden, sofern der steuerliche Verbrauch erwartet werden kann.<br />
Demgegen<strong>über</strong> können Steuerlatenzen gem. öHGB nur aus temporären Differenzen zwischen<br />
dem handelsrechtlichen und dem steuerrechtlichen Gewinn stammen, wobei nur per<br />
Saldo passive Steuerlatenzen bilanzierungspflichtig sind.<br />
Der Steueraufwand der Periode umfasst somit neben den in der Periode geleisteten Steuerzahlungen<br />
auch die Periodenveränderung der aktiven und passiven Steuerlatenzen.<br />
ad 6) unterschiedliche Berechnungsparameter für Personallasten aus Pensionen oder ähnlichen<br />
Verpflichtungen<br />
Die Bewertung von Pensionsrückstellungen nach öHGB wird oftmals unter Anwendung des<br />
Teilwertverfahrens vorgenommen, während durch IAS 19 <strong>das</strong> Anwartschaftsansammlungsverfahren<br />
zwingend vorgeschrieben wird.<br />
Die Wahl des Abzinsungsfaktors zum Zwecke der Diskontierung der hochgerechneten Verpflichtung<br />
orientiert sich handelsrechtlich häufig am steuerlich zulässigen Wert, während sich<br />
der Rechnungszins nach IAS 19 am langfristigen Zinssatz für festverzinsliche Industrieanleihen<br />
bzw. an entsprechenden Staatsanleihen orientiert.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus sind zukünftige Gehaltssteigerungen aufgrund von Karrieretrends zu antizipieren.<br />
Wegen unterschiedlicher Berechnungsparameter liegen die nach IAS 19 gebildeten<br />
Pensionsrückstellungen in der Regel deutlich <strong>über</strong> den Bilanzansätzen nach öHGB. Unter den<br />
Begriff der Leistungen für Versorgung nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist auch<br />
die Abfertigungsrückstellung zu subsumieren.<br />
ad 7) Nichtberücksichtigung von konzernfremden Minderheitenanteilen als Eigenkapital<br />
Gemäß IFRS /IAS werden die Anteile konzernfremder Eigentümer am Kapital voll konsolidierter<br />
Unternehmen nicht als Posten innerhalb des Konzerneigenkapitals, sondern als eigene<br />
Bilanzposition außerhalb des Konzerneigenkapitals ausgewiesen.<br />
ad 8) umfangreichere Pflichtangaben im Anhang<br />
Zur Herstellung der Vergleichbarkeit und Offenlegung der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage<br />
und Performance erfordern die IFRS /IAS im Anhang umfangreiche Erläuterungen und Darstellungen.<br />
So zählen beispielsweise Eigenkapitalveränderungsrechnung, Segmentberichterstattung<br />
und Angaben zu den Marktwerten von Vermögensgegenständen zu den Pflichtbestandteilen<br />
eines IFRS /IAS-Abschlusses.<br />
214 Risikobericht
(51) Konsolidierte Eigenmittel<br />
und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis<br />
Die nachfolgenden Tabellen zeigen, welches Eigenmittelerfordernis gemäß BWG für die Bank<br />
Austria Creditanstalt Kreditinstitutsgruppe gem. § 30 BWG zum Bilanzstichtag 2003 bzw.<br />
2002 bestand und aus welchen Bestandteilen sich die Eigenmittel der Bank Austria Creditanstalt<br />
per Ultimo 2003 bzw. 2002 zusammensetzten:<br />
Eigenmittel und Eigenmittelerfordernis der BA-CA Kreditinstitutsgruppe<br />
Mio € 2003 2002<br />
Kernkapital (Tier 1) 5.123 4.574<br />
Eingezahltes Kapital 1.069 829<br />
Kapitalrücklage 2.154 1.489<br />
Gewinnrücklage 538 416<br />
Haftrücklage 2.070 2.070<br />
Unversteuerte Rücklagen 158 163<br />
Konsolidierung gem. § 24 Abs.2 BWG – 316 246<br />
Abzüglich Immaterielle Anlagewerte – 550 – 639<br />
Ergänzende Elemente (Tier 2) 3.888 3.549<br />
Ergänzungskapital 1.237 1.206<br />
Neubewertungsreserve 93 56<br />
Nachrangiges Kapital 2.558 2.287<br />
Abzugsposten – 424 – 614<br />
Anrechenbare Eigenmittel (Tier 1 plus Tier 2 minus Abzugsposten) 8.587 7.509<br />
Bemessungsgrundlage (Bankbuch) 65.550 67.160<br />
Kernkapitalquote 7,8 % 6,8 %<br />
Gesamtkapitalquote 13,1% 11,2 %<br />
Vorhandenes Tier 3<br />
Eigenmittelerfordernis für Handelsbuch<br />
432 1.548<br />
und offene Fremdwährungspositionen 356 434<br />
Mit Tier 3 bedecktes Erfordernis 356 434<br />
Eigenmittelerfordernis der BA-CA Kreditinstitutsgruppe nach BWG<br />
per 31. Dezember 2003<br />
Mio € Ungewichtete Gewichtete Eigenmittel-<br />
Anrechnungssätze Volumina Werte erfordernis<br />
0% 34.744 0 0<br />
10 % 1.284 128 10<br />
20 % 7.290 1.458 117<br />
50 % 11.808 5.904 472<br />
100 % 50.998 50.998 4.080<br />
Investmentzertifikate 1.172 307 25<br />
AKTIVA 107.296 58.795 4.704<br />
Außerbilanzielle Geschäfte 18.909 6.675 534<br />
Besondere außerbilanzmäßige Finanzgeschäfte 21.530 80 6<br />
BANKBUCH 147.735 65.550 5.244<br />
Risikobericht 215
216
Schlussbemerkung des Vorstands<br />
der Bank Austria Creditanstalt<br />
Der Vorstand der Bank Austria Creditanstalt AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember<br />
2003 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt.<br />
Dieser Konzernabschluss erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der<br />
Erstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht und steht im Einklang mit<br />
den geltenden EU-Vorschriften.<br />
Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht enthalten alle erforderlichen Angaben,<br />
insbesondere sind Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des <strong>Geschäftsjahr</strong>es<br />
und sonstige für die künftige Entwicklung des Konzerns wesentliche Umstände zutreffend<br />
erläutert.<br />
Wien, am 19. Februar 2004<br />
Der Vorstand<br />
Hampel Haller<br />
(Vorsitzender) (Vorsitzender-Stellvertreter)<br />
Cernko Ermisch Hemetsberger<br />
Prehofer Strobl<br />
Schlussbemerkung des Vorstands der Bank Austria Creditanstalt<br />
217
Bericht der Abschlussprüfer<br />
Wir haben den von der Bank Austria Creditanstalt AG zum 31. Dezember 2003 nach den<br />
International Financial Reporting Standards (IFRS) des IASB aufgestellten Konzernabschluss,<br />
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2003 und zum 31. Dezember 2002, der<br />
Gewinn- und Verlustrechnung, der Entwicklung des Eigenkapitals, der Geldflussrechnung für<br />
die <strong>Geschäftsjahr</strong>e 2003 und 2002 und den Erläuterungen zum Konzernabschluss (Notes)<br />
geprüft. Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des<br />
Vorstands. Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage unserer Abschlussprüfung ein Urteil <strong>über</strong><br />
den Konzernabschluss abzugeben.<br />
Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden Grundsätze<br />
ordnungsgemäßer Durchführung von Abschlussprüfungen sowie der International Standards<br />
on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Standards erfordern, die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, <strong>das</strong>s ein hinreichend sicheres Urteil dar<strong>über</strong> abgegeben werden kann, ob der<br />
Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen ist. Die Prüfung schließt eine stichprobenartige<br />
Prüfung der Nachweise für Beträge und Angaben im Konzernabschluss ein. Sie<br />
umfasst ferner die Beurteilung der angewandten Rechnungslegungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des<br />
Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, <strong>das</strong>s unsere Prüfung eine hinreichende Grundlage<br />
für unser Prüfungsurteil abgibt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen ein<br />
möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2003<br />
und zum 31. Dezember 2002 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme der <strong>Geschäftsjahr</strong>e<br />
vom 1. Jänner 2003 bis 31. Dezember 2003 und vom 1. Jänner 2002 bis 31. Dezember<br />
2002 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS).<br />
218 Bericht der Abschlussprüfer<br />
Bestätigungsbericht<br />
der Abschlussprüfer
Nach österreichischen handelsrechtlichen Vorschriften sind der Konzernlagebericht auf Übereinstimmung<br />
mit dem Konzernabschluss und <strong>das</strong> Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen<br />
für die Befreiung von der Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem<br />
Recht zu prüfen. Wir bestätigen, <strong>das</strong>s der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in<br />
Einklang steht und <strong>das</strong>s die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung<br />
zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind.<br />
Wien, den 19. Februar 2004<br />
Sparkassen-Prüfungsverband<br />
Prüfungsstelle<br />
(Bankprüfer)<br />
Dr. Goschler e.h. Mag. Riedl e.h.<br />
Revisionsdirektor Wirtschaftsprüfer<br />
KPMG Austria GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Dr. Kranebitter e.h. Mag. Reiffenstuhl e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
Österreichische Wirtschaftsberatung GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
Univ.-Doz. MMag. Dr. Göth e.h. ppa. Dr. Bitzyk e.h.<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
Bericht der Abschlussprüfer<br />
219
Bericht des Aufsichtsrates<br />
Der Aufsichtsrat der Bank Austria Creditanstalt AG trat im Jahre 2003 ebenso wie dessen<br />
Kreditausschuss zu 5 Sitzungen zusammen. Der Ausschuss zur Prüfung und Vorbereitung der<br />
Feststellung des Jahresabschlusses sowie der Strategieausschuss hielten je eine Sitzung ab.<br />
Dar<strong>über</strong> hinaus wurden mehrfach Beschlussfassungen im Wege schriftlicher Umfrage durchgeführt.<br />
Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand der Bank <strong>über</strong> den Geschäftsgang und die<br />
Lage der Gesellschaft regelmäßig informiert. In seinen Sitzungen hat der Aufsichtsrat die ihm<br />
nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.<br />
Bedeutendstes Thema des Berichtsjahres waren <strong>das</strong> Initial Public Offering und der Beginn des<br />
Listing an der Warschauer Börse samt den damit im Zusammenhang stehenden Aufsichtsratsund<br />
Hauptversammlungsbeschlussfassungen. Änderungen in der Satzung und den Geschäftsordnungen<br />
des Aufsichtsrates und des Vorstandes trugen diesem Umstand Rechnung. Die<br />
außertourlichen Berichtsschwerpunkte beinhalteten neben einer Reihe von Portfolioberichten<br />
im Kreditausschuss die Information <strong>über</strong> Pflichten von Organmitgliedern börsenotierter Unternehmen<br />
und polnische Corporate Governance Rules sowie die Entwicklungen des Zins- und<br />
Provisions<strong>über</strong>schusses im Österreich-Geschäft samt einem Maßnahmenpaket zur Ertragsverbesserung.<br />
Im Berichtszeitraum sind per 17.3.2003 die Herren Dr. Albrecht Schmidt (Vorsitzender),<br />
Dr. Adolf Franke, Dr. Paul Hassler und Dieter Rampl aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Mit<br />
Beschluss der Hauptversammlung vom 17.3.2003 wurden mit Wirkung vom gleichen Tag die<br />
Herren Dkfm. Armin Gebhard Fehle, Michael Mendel und KR Franz Rauch sowie per<br />
1. 4.2003 Herr Gerhard Randa neu in den Aufsichtsrat gewählt. In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung<br />
vom 17.3.2003 wurde Herr Gerhard Randa per 1.4.2003 zum Vorsitzenden<br />
gewählt und Herr Rudolf Humer als Vorsitzender-Stellvertreter bestätigt. In dieser Sitzung<br />
wurden der Kreditausschuss mit den Herren Michael Mendel als Vorsitzendem, Rudolf Humer<br />
als stellvertretendem Vorsitzenden sowie Dr. Stefan Jentzsch und Gerhard Randa als Mitglieder<br />
und der Bilanzausschuss mit den Herren Gerhard Randa als Vorsitzendem, Rudolf Humer als<br />
Vorsitzendem-Stellvertreter und Dr. Wolfgang Sprißler als Mitglied bestellt. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />
wurden in der angeführten konstituierenden Aufsichtsratssitzung mit Wirkung ab 1.4.2003<br />
Herr Karl Samstag zum Vorsitzenden und Herr Mag. Friedrich Kadrnoska zum Vorsitzenden-<br />
Stellvertreter des Vorstandes ernannt. Mit Wirkung ab 1.4.2003 wurden Frau DDr. Regina<br />
Prehofer sowie die Herren Helmut Gropper und Willibald Cernko zu Mitgliedern des Vorstandes<br />
bestellt. Aus dem Vorstand ausgeschieden sind im Berichtsjahr dessen Vorsitzender<br />
Herr Gerhard Randa und Jochen-Michael Speek (jeweils per 31.3.2003) sowie Herr Helmut<br />
Gropper per 31.12.2003. Mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 12.12. 2003 wurde Herr Stefan<br />
Ermisch mit Wirkung ab 1.1.2004 zum Mitglied des Vorstandes bestellt.<br />
Per 26.1. 2004 legten der Vorsitzende des Vorstandes Herr Karl Samstag und der stellvertretende<br />
Vorsitzende des Vorstandes Herr Mag. Friedrich Kadrnoska ihre Vorstandsmandate<br />
zurück. In der a.o. Aufsichtsratssitzung vom 26.1.2004 wurde Herr Dr. Erich Hampel<br />
220 Bericht des Aufsichtsrates
zum Vorsitzenden des Vorstandes und Herr Mag. Wolfgang Haller zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Vorstandes jeweils mit Wirkung ab 27. 1.2004 ernannt. Weiters wurde<br />
Herr Dr. Johann Strobl mit gleicher Wirkung zum Mitglied des Vorstandes bestellt.<br />
Die Buchführung, der Jahresabschluss 2003 und der Lagebericht wurden vom Sparkassenprüfungsverband/Prüfungsstelle,<br />
der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft<br />
und der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Steuerberatungsgesellschaft geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen<br />
Anlass gegeben, den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen, weshalb der<br />
uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde.<br />
Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen, erklärt sich mit dem vom<br />
Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt Lagebericht einschließlich Gewinnverwendungsvorschlag<br />
einverstanden und billigt den Jahresabschluss 2003, der damit gemäß § 125 Abs (2)<br />
Aktiengesetz festgestellt ist.<br />
Der Konzernabschluss 2003 einschließlich der Notes gemäß International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS/IAS) und der Konzernlagebericht wurden vom Sparkassenprüfungsverband/Prüfungsstelle,<br />
der KPMG Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft,<br />
und der Österreichischen Wirtschaftsberatung GmbH, Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Steuerberatungsgesellschaft, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Beanstandungen<br />
Anlass gegeben und den gesetzlichen Vorschriften wurde voll entsprochen. Nach<br />
Überzeugung der Abschlussprüfer vermittelt der Konzernabschluss ein möglichst getreues<br />
Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2003 und zum<br />
31. Dezember 2002 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme der <strong>Geschäftsjahr</strong>e vom<br />
1. Jänner 2003 bis 31. Dezember 2003 und des <strong>Geschäftsjahr</strong>es vom 1. Jänner 2002 bis<br />
31. Dezember 2002 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards<br />
(IFRS/IAS).<br />
Die Abschlussprüfer bestätigen, <strong>das</strong>s der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in<br />
Einklang steht und <strong>das</strong>s die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung<br />
zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind.<br />
Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen.<br />
Wien, den 1. März 2004<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Gerhard RANDA<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Bericht des Aufsichtsrates<br />
221
Organe der Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Aufsichtsrat<br />
Vorsitzender Gerhard Randa<br />
Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (ab 1.4.2003)<br />
Vorsitzender-Stellvertreter Rudolf Humer<br />
Vorstand, P Vermögensverwaltung AG<br />
222 Organe der Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Dr. Albrecht Schmidt<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (bis 17.3.2003)<br />
Mitglieder Dkfm. Dr. Erich Becker, Kommerzialrat<br />
Generaldirektor, VA Technologie AG<br />
Dr. Alberto Crippa<br />
IntesaBci SpA<br />
Prof. Dkfm. Armin Gebhard Fehle<br />
Kommunikationsberater (ab 17.3.2003)<br />
Dr. Adolf Franke<br />
Vorstandsmitglied, WestLB AG (bis 17.3.2003)<br />
Dkfm. Dr. Paul Hassler<br />
Wirtschaftsprüfer (bis 17.3.2003)<br />
Dr. Stefan Jentzsch<br />
Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG<br />
Dipl.-Ing. Gerhard Mayr, M.B.A.<br />
Executive Vice-President Pharmaceutical Operations, Eli Lilly & Company<br />
Michael Mendel<br />
Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (ab 17.3.2003)<br />
Dieter Rampl<br />
Sprecher des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (bis 17.3.2003)<br />
Franz Rauch, Kommerzialrat<br />
Geschäftsführender Gesellschafter, Rauch Fruchtsäfte Ges.m.b.H. (ab 17.3.2003)<br />
Dr. Veit Sorger<br />
Generaldirektor, Frantschach AG<br />
Dr. Wolfgang Sprißler<br />
Mitglied des Konzernvorstandes, Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG<br />
Vom Betriebsrat entsendet Hedwig Fuhrmann Thomas Schlager<br />
Vorsitzende des Zentralbetriebsrates 3. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates<br />
Vertreter der Aufsichtsbehörde<br />
Staatskommissär Mag. Doris Radl<br />
Ministerialrat<br />
Staatskommissär-Stellvertreter Dr. Josef Kramhöller<br />
Obersenatsrat<br />
Regierungskommissär<br />
für den Deckungsstock<br />
Dr. Alfred Katterl<br />
Regierungskommissär-Stellvertreter<br />
für den Deckungsstock<br />
Christian Wenth<br />
Treuhänder gemäß Mag. Martin Mareich<br />
Hypothekenbankgesetz Oberrat (ab 1. Juni 2003)<br />
Treuhänder-Stv. gemäß Dr. Gerhard Reicher<br />
Hypothekenbankgesetz Oberrat<br />
Wolfgang Heinzl Heribert Kruschik<br />
1. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates Mitglied des Zentralbetriebsrates<br />
Mag. Adolf Lehner Wolfgang Lang<br />
2. stv. Vorsitzender des Zentralbetriebsrates Mitglied des Zentralbetriebsrates
Vorstand<br />
Vorsitzender Dr. Erich Hampel<br />
Generaldirektor (ab 27.1.2004)<br />
Vorstandsdirektor (bis 26.01.2004)<br />
Vorsitzender-Stellvertreter Mag. Wolfgang Haller<br />
Generaldirektor-Stellvertreter (ab 27.1.2004)<br />
Vorstandsdirektor (bis 26.1.2004)<br />
Mitglieder Willibald Cernko<br />
Vorstandsdirektor (ab 1.4.2003)<br />
Stefan Ermisch<br />
Vorstandsdirektor (ab 1.1.2004)<br />
Mag. Wilhelm Hemetsberger<br />
Vorstandsdirektor<br />
DDr. Regina Prehofer<br />
Vorstandsdirektorin (ab 1.4.2003)<br />
Dr. Johann Strobl<br />
Vorstandsdirektor (ab 27.1.2004)<br />
Helmut Gropper<br />
Vorstandsdirektor (ab 1.4.2003 bis 31.12.2003)<br />
Mag. Friedrich Kadrnoska<br />
Generaldirektor-Stellvertreter (ab 1.4.2003 bis 26.1.2004)<br />
Vorstandsdirektor (bis 31.3.2003)<br />
Gerhard Randa<br />
Generaldirektor (bis 31.3.2003)<br />
Karl Samstag<br />
Generaldirektor (ab 1.4.2003 bis 26.1.2004)<br />
Generaldirektor-Stellvertreter (bis 31.3.2003)<br />
Jochen-Michael Speek<br />
Vorstandsdirektor (bis 31.3.2003)<br />
Organe der Bank Austria Creditanstalt AG 223
Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA Gruppe 2001– 2003<br />
Mio € 2003 Veränderung 2002 Veränderung 2001<br />
gg. 2002 gg. 2001<br />
Zinserträge 4.802 –17,6 % 5.825 – 28,9 % 8.190<br />
Zinsaufwendungen – 2.626 – 25,4 % – 3.519 – 36,2 % – 5.518<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 2.176 – 5,7 % 2.307 –13,7 % 2.672<br />
Kreditrisiko – 467 –13,0 % – 537 – 23,7 % – 703<br />
Zins<strong>über</strong>schuss nach Kreditrisiko 1.709 – 3,4 % 1.770 –10,1% 1.969<br />
Provisionserträge 1.412 4,0 % 1.358 –1,4 % 1.376<br />
Provisionsaufwendungen – 278 –1,4 % – 282 –10,8 % – 316<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 1.134 5,4 % 1.076 1,4 % 1.061<br />
Handelsergebnis 220 – 4,7 % 231 – 11,4 % 261<br />
Verwaltungsaufwand – 2.479 –1,0 % – 2.503 – 9,7 % – 2.773<br />
Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen 18 >100 % –1 >–100 % 34<br />
Betriebsergebnis 602 5,3 % 572 3,7 % 552<br />
Finanzanlageergebnis 120 >100 % 28 – 84,8 % 187<br />
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte – 67 – 24,1% – 88 19,7 % – 73<br />
Saldo übrige Erträge/Aufwendungen – 8 – 6,8 % – 8 –18,4 % –10<br />
Ergebnis vor Steuern 648 28,5 % 504 – 23,0 % 655<br />
Ertragsteuern – 155 39,6 % –111 13,4 % – 98<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss 493 25,4 % 393 – 29,4 % 557<br />
Fremdanteile am Jahres<strong>über</strong>schuss – 51 – 39,5 % – 84 14,2 % – 74<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile 442 43,0 % 309 – 36,0 % 483<br />
Kennzahlen<br />
224 Gewinn- und Verlustrechnung der BA-CA Gruppe 2001– 2003<br />
2003 2002 2001<br />
Ergebnis je Aktie in € 3,40 2,71 4,24<br />
RoE vor Steuern 12,8 % 10,6 % 13,8 %<br />
RoE nach Steuern 8,7 % 6,5 % 10,2 %<br />
RoE nach Steuern vor Abschreibung Firmenwert 12,4 % 10,2 % 13,6 %<br />
Cost/Income-Ratio 69,9 % 69,3 % 68,8 %<br />
Risk/Earnings-Ratio 21,5 % 23,3 % 26,3 %
Bilanz der BA-CA Gruppe 2001– 2003<br />
Aktiva 31.12.2003 Veränderung 31.12.2002 Veränderung 31.12.2001<br />
Mio € gg. 31.12.2002 gg. 31.12.2001<br />
Barreserve 2.286 25,3 % 1.824 – 46,8 % 3.428<br />
Handelsaktiva 16.140 –14,8 % 18.954 38,0 % 13.735<br />
Forderungen an Kreditinstitute 25.130 –15,0 % 29.558 – 30,6 % 42.596<br />
Forderungen an Kunden 75.997 – 0,5 % 76.354 – 2,8 % 78.583<br />
– Risiko zu Forderungen – 3.490 – 3,6 % – 3.622 5,8 % – 3.425<br />
Finanzanlagen 15.910 –11,5 % 17.976 0,9 % 17.819<br />
Sachanlagen 1.120 – 4,9 % 1.177 –10,0 % 1.308<br />
Immaterielle Vermögenswerte 1.288 10,8 % 1.162 11,2 % 1.045<br />
Sonstige Aktiva 2.674 – 41,7 % 4.586 1,7 % 4.508<br />
AKTIVA 137.053 – 7,4 % 147.968 – 7,3 % 159.597<br />
Passiva 31.12.2003 Veränderung 31.12.2002 Veränderung 31.12.2001<br />
Mio € gg. 31.12.2002 gg. 31.12.2001<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kreditinstituten 39.133 – 4,6 % 41.033 –15,1% 48.352<br />
Verbindlichkeiten gegen<strong>über</strong> Kunden 53.824 – 4,8 % 56.562 – 5,7 % 59.962<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 17.399 –13,0 % 19.992 –13,8 % 23.186<br />
Handelspassiva 8.560 –18,5 % 10.504 47,5 % 7.122<br />
Rückstellungen 3.422 –1,9 % 3.490 7,3 % 3.251<br />
Sonstige Passiva 3.118 – 33,3 % 4.673 5,7 % 4.420<br />
Nachrangkapital 5.419 –16,1% 6.455 –10,7 % 7.232<br />
Anteile im Fremdbesitz 362 – 44,3 % 650 – 45,6 % 1.196<br />
Eigenkapital 5.815 26,2 % 4.610 – 5,4 % 4.875<br />
PASSIVA 137.053 – 7,4 % 147.968 – 7,3 % 159.597<br />
Bilanz der BA-CA Gruppe 2001– 2003 225
Zusammengefasste Finanzinformationen unserer<br />
vollkonsolidierten CEE-Tochterbanken<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Mio € Polen Ungarn Tschech. Rep.<br />
2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 302 448 579 66 74 76 76 90 97<br />
Kreditrisiko – 63 –125 –190 – 7 – 6 – 4 4 – 9 – 3<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 202 201 169 42 37 33 54 54 47<br />
Handelsergebnis 20 8 75 12 7 5 2 2 12<br />
Verwaltungsaufwand – 351 – 443 – 536 – 61 – 69 – 67 – 71 – 72 – 87<br />
Saldo sonst. betriebl. Erträge/Aufwendungen 7 0 – 6 0 0 –1 – 4 – 3 – 8<br />
Betriebsergebnis 116 89 91 52 43 43 60 62 58<br />
Finanzanlageergebnis 17 24 –16 –1 – 0 – 0 0 – 0 – 0<br />
Abschreibungen auf Geschäfts-/Firmenwerte – 3 – 5 – 6 0 0 0 0 0 0<br />
Saldo übrige Erträge/Aufwendungen –1 –1 – 3 –1 0 0 – 0 – 0 – 0<br />
Ergebnis vor Steuern 129 108 66 49 42 43 61 61 58<br />
Durchschnittliche Risikoaktiva 4.962 5.417 7.166 1.739 1.494 1.713 2.417 2.232 2.168<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 1.103 1.250 1.440 276 253 211 358 381 350<br />
Cost/Income-Ratio (in %) 66,1 67,5 65,6 50,7 58,5 58,9 56,0 50,2 59,0<br />
Eigenkapitalrendite vor Steuern (in %) 2) 11,7 8,7 4,6 17,9 16,8 20,2 17,0 16,1 16,5<br />
Wechselkurs am Jahresende (je Euro) 4,702 4,021 3,495 262,500 236,290 245,180 32,410 31,577 31,962<br />
Auf-/Abwertung gegen<strong>über</strong> dem Euro –14 % –13 % –10 % + 4 % – 3 % +1%<br />
Gewinn- und Verlustrechnung in Lokalwährung<br />
226 Zusammengefasste Finanzinformationen unserer vollkonsolidierten CEE-Tochterbanken<br />
Polen (Mio PLN) Ungarn (Mio HUF) Tschech. Rep. (Mio CZK)<br />
2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001<br />
Zins<strong>über</strong>schuss 1.418 1.800 2.025 17.240 17.392 18.625 2.462 2.832 3.100<br />
Kreditrisiko – 297 – 501 – 665 –1.783 –1.391 – 998 144 – 296 – 90<br />
Provisions<strong>über</strong>schuss 950 808 591 11.045 8.627 8.073 1.742 1.692 1.508<br />
Handelsergebnis 92 33 262 3.155 1.701 1.328 55 68 371<br />
Verwaltungsaufwand –1.648 –1.783 –1.872 –15.953 –16.226 –16.405 – 2.310 – 2.263 – 2.785<br />
Saldo sonst. betriebl. Erträge/Aufwendungen 32 2 – 22 50 10 –157 –132 – 83 – 258<br />
Betriebsergebnis 548 359 318 13.755 10.113 10.466 1.960 1.950 1.846<br />
Finanzanlageergebnis 78 98 – 55 – 382 –106 – 6 10 –16 – 5<br />
Abschreibungen auf Geschäfts-/Firmenwerte –16 –19 – 21 0 0 0 0 0 0<br />
Saldo übrige Erträge/Aufwendungen – 4 – 3 – 9 – 392 0 0 – 0 – 0 –1<br />
Ergebnis vor Steuern 605 436 232 12.980 10.007 10.460 1.970 1.934 1.840<br />
Durchschnittliche Risikoaktiva 23.333 21.780 25.046 456.505 353.107 420.036 78.324 70.468 69.296<br />
Durchschnittliches Eigenkapital 5.187 5.027 5.033 72.425 59.704 51.833 11.603 12.028 11.183<br />
1) 2001: HVB Croatia; 2002: HVB Croatia + Splitska Banka zeitanteilig<br />
2) Eigenkapitalrendite (ROE) vor Steuern bezogen auf <strong>das</strong> tatsächliche durchschnittliche Eigenkapital.<br />
Die Finanzinformationen der Töchter entsprechen der<br />
gemäß IFRS erstellten Jahresabschlüssen, so wie sie in die<br />
Konzernrechnungslegung der BA-CA Gruppe einfließen.<br />
Rundungsdifferenzen möglich.
Slowakei Slowenien Kroatien 1) Rumänien Bulgarien Gesamt CEE<br />
2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2003 2002 2001<br />
29 32 29 24 20 19 66 46 13 16 14 11 26 604 724 823<br />
–2 –3 –2 –2 –2 1 –8 –4 3 –4 –1 –2 –6 –87 –150 –197<br />
9 9 6 9 8 6 19 17 4 9 5 3 11 355 330 269<br />
2 2 3 –1 3 2 9 4 4 4 2 1 8 55 29 101<br />
–22 –20 –20 –19 –17 –18 – 54 – 33 –13 –12 – 9 – 8 – 29 – 618 – 663 – 748<br />
0 0 0 –0 0 –0 –6 –3 –0 –1 –0 0 0 –4 –6 –16<br />
17 20 17 11 13 10 26 27 11 12 10 5 10 306 263 234<br />
2 0 0 –0 –0 –0 2 –1 0 1 0 0 1 21 23 –16<br />
0 0 0 0 0 –0 0 0 0 0 0 0 0 –3 –5 –6<br />
0 0 0 0 –0 –0 –0 0 0 0 0 0 0 –2 –1 –3<br />
19 20 17 11 13 10 28 26 11 13 10 5 11 321 281 209<br />
695 551 342 729 616 508 1.563 1.312 240 273 165 94 394 12.773 11.787 12.230<br />
149 131 111 70 62 57 181 169 45 27 20 13 67 2.229 2.266 2.228<br />
53,2 45,7 52,0 59,6 53,7 68,2 61,0 52,4 59,4 42,7 45,3 51,7 64,4 61,1 61,6 63,4<br />
12,5 15,1 14,9 15,7 20,3 16,8 15,7 15,5 24,8 47,2 51,6 34,4 17,2 14,4 12,4 9,4<br />
41,170 41,503 42,780 236,700 230,158 218,836 7,630 7,485 7,350 41.158 35.135 27.817 1,956<br />
+1% +3% –3% –5% –2% –2% –15% –21%<br />
Slowakei (Mio SKK) Slowenien (Mio SIT) Kroatien 1 (Mio HRK) Rumänien (Mrd ROL) Bulgarien (Mio BGN)<br />
2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003 2002 2001 2003<br />
1.191 1.338 1.228 5.687 4.718 4.111 502 342 94 647 502 293 52<br />
–87 –144 –69 –427 – 455 263 – 61 – 27 20 –152 – 50 – 69 –11<br />
391 361 252 2.134 1.801 1.409 145 131 32 354 162 97 22<br />
83 78 135 – 258 757 366 72 30 31 162 80 17 15<br />
– 886 – 813 – 841 – 4.489 – 3.918 – 3.988 – 411 – 250 – 92 – 482 – 329 – 211 – 57<br />
0 2 2 –29 21 –39 –45 –26 –2 –34 –17 1 0<br />
692 822 706 2.618 2.925 2.122 201 201 83 495 348 128 20<br />
72 0 0 –12 – 20 – 7 15 – 4 0 22 14 0 2<br />
0 0 0 0 0 –1 0 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 0 0 –25 –8 –0 0 0 0 0 0 0<br />
764 822 706 2.606 2.880 2.105 216 196 83 517 362 128 22<br />
28.629 22.884 14.615 172.611 141.841 111.083 11.928 9.819 1.763 11.234 5.801 2.618 770<br />
6.116 5.448 4.743 16.548 14.192 12.517 1.378 1.269 333 1.096 701 372 130<br />
Zusammengefasste Finanzinformationen unserer vollkonsolidierten CEE-Tochterbanken 227
Glossar<br />
Erläuterung der wesentlichsten Begriffe und Abkürzungen, die in diesem Geschäftsbericht<br />
verwendet werden.<br />
In der tabellarischen Entwicklung der Eigenmittel sind nur <strong>das</strong> Tier 1-, <strong>das</strong> Tier 2-Kapital und<br />
die Abzugsposten enthalten, deren Saldogröße zur Eigenmitteldeckung des Bankbuches<br />
(Solvabilität) und als Maßstab für die Begrenzung der Großveranlagungen sowie anderer<br />
bankaufsichtsrechtlicher Normen heranzuziehen sind. Das Tier 3-Kapital ist nur für die<br />
bankaufsichtlich geforderte Deckung des so genannten „Handelsbuches“ und der offenen<br />
Fremdwährungspositionen anzuwenden.<br />
In den USA Mitte der 80er-Jahre entwickeltes Instrument der „Forderungsgestützten Verbriefung“,<br />
also der Umwandlung von Buchkrediten (Bankkrediten) in Wertpapiere.<br />
Treuhänderische Verwaltung von Vermögen für Kunden wie z.B. Unternehmen, Banken,<br />
Versicherungen, Pensionskassen oder Privatpersonen. Die Vermögensverwaltung umfasst insbesondere<br />
<strong>das</strong> Management von Fonds und Portfolios mit Anlagen in Aktien, Renten,<br />
Barbeständen und Immobilien.<br />
Dies sind Gesellschaften, auf die wir einen maßgeblichen Einfluss ausüben können, jedoch<br />
nicht beherrschen. Sie stehen in der Konzernbilanz mit dem anteiligen Eigenkapital der Beteiligung.<br />
In die Konzern-G&V geht der dem Beteiligungsverhältnis entsprechende aliquote<br />
Anteil am Jahres<strong>über</strong>schuss ein.<br />
Siehe Cost/Income-Ratio.<br />
Zu dieser Kategorie zählen alle Forderungen, die aus der direkten Bereitstellung von Bargeld,<br />
Waren oder Dienstleistungen an den Schuldner entstehen. Sie werden zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet. Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3.<br />
Finanzinstrumente, die weder ausgereichte Forderungen und Wertpapiere (loans and<br />
receivables originated by the enterprise, s.o.), Handelsbestand (s.u.), Derivate (s.u.) noch bis<br />
zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinstrumente (Held-to-Maturity = HtM; s.u.) sind, gehören<br />
in diese Kategorie; Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3 der Erläuterungen (Notes) zum<br />
Konzernabschluss.<br />
Aktivpositionen der Bank, deren Kapitalunterlegung gemäß BWG nicht nach dem speziellen<br />
Berechnungsverfahren für <strong>das</strong> Handelsbuch zu berechnen sind.<br />
228 Glossar<br />
Anrechenbare Eigenmittel<br />
gemäß BWG<br />
Asset-Backed-Securities (ABS)<br />
Asset-Management<br />
At equity bewertete<br />
Gesellschaften<br />
Aufwand/Ertragkoeffizient<br />
Ausgereichte Forderungen und<br />
Wertpapiere (loans and receivables<br />
originated by the enterprise)<br />
Available for Sale<br />
(= AfS-Bestand; zur Veräußerung<br />
zur Verfügung stehend)<br />
Bankbuch
Basel II<br />
Benchmarking<br />
Bloomberg Ticker Code<br />
Bookbuilding<br />
BWG<br />
BWG-Bemessungsgrundlage<br />
Cash Management<br />
Corporate Governance<br />
Cost/Income-Ratio<br />
(Aufwand/Ertragkoeffizient)<br />
Coverage<br />
Mit „Basel I“ werden die 1988 erstmals gesetzten regulatorischen Standards zur Eigenkapitalunterlegung<br />
von Bankgeschäften bezeichnet. Diese Regelungen werden derzeit vom<br />
Baseler Ausschuss <strong>über</strong>arbeitet. Der neue, in der Vorbereitungs- und Konsultationsphase<br />
stehende Regelungstext wird kurz „Basel II“ genannt. Mit Basel II soll die bislang relativ<br />
pauschale Eigenkapitalunterlegung wesentlich stärker am tatsächlich von der Bank <strong>über</strong>nommenen<br />
Risiko ausgerichtet werden.<br />
(= Messen an einer Bezugsmarke)<br />
Systematischer Vergleich von betrieblichen Prozessen/Ergebnissen mit den entsprechenden<br />
Parametern anderer Unternehmen bzw. Vergleich mit dem Gesamtmarkt. Das Ziel ist es, eine<br />
Standortbestimmung eines Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb vorzunehmen.<br />
Von Bloomberg vergebenes Kürzel für ein bestimmtes Wertpapier.<br />
Verfahren zur Preisfeststellung bei der Emission neuer Aktien aus einem Börsegang oder einer<br />
Kapitalerhöhung. Da für die neuen Aktien kein fester Preis, sondern eine Preisspanne<br />
genannt wird, können innerhalb dieser limitierte oder unlimitierte Kaufangebote abgegeben<br />
werden. Am Ende der Zeichnungsfrist wird der Preis als endgültiger Emissionspreis festgelegt,<br />
zu dem die größte Nachfrage zu erwarten ist.<br />
Bundesgesetz <strong>über</strong> <strong>das</strong> Bankwesen (Bankwesengesetz), in der jeweils gültigen Fassung.<br />
Summe der nach Geschäfts- bzw. Partnerrisiko gewichteten Aktiva, außerbilanzmäßigen und<br />
besonderen außerbilanzmäßigen Positionen des Bankbuches, berechnet nach österreichischen<br />
bankaufsichtsrechtlichen Vorschriften. Auch als Risikoaktiva bezeichnet.<br />
Beinhaltet die Verwaltung von liquiden Mitteln für Unternehmen und Finanzinstitute zur<br />
Optimierung von Finanztransaktionen.<br />
Corporate Governance legt die Richtlinien für eine transparente Leitung und Überwachung<br />
von Unternehmen fest. Die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex schaffen Transparenz<br />
und stärken <strong>das</strong> Vertrauen in eine verantwortungsvolle Unternehmensführung. Sie<br />
dienen im Besonderen dem Schutz der Aktionäre.<br />
Verwaltungsaufwand in Relation zu operativen Erträgen. Operative Erträge sind die Summe<br />
aus Zins<strong>über</strong>schuss, Provisions<strong>über</strong>schuss, Handelsergebnis und Saldo sonstige betriebliche<br />
Erträge/Aufwendungen.<br />
Beschreibt die regelmäßige Beobachtung eines Unternehmens durch Analysten (meistens von<br />
Investmentbanken) zum Zweck der Erstellung von Analystenberichten.<br />
Glossar<br />
229
Finanzkontrakt, bei dem <strong>das</strong> Kreditausfallrisiko eines Dritten von einem Sicherungsnehmer<br />
auf einen Sicherungsgeber <strong>über</strong>tragen wird. Der Sicherungsnehmer vereinbart mit dem<br />
Sicherungsgeber, sich gegen dieses Risiko zu versichern, und leistet dafür eine regelmäßige<br />
Ausgleichszahlung (im Wesentlichen eine Versicherungsprämie).<br />
Finanzinstrumente, die von am Kassamarkt gehandelten, konventionellen Finanzinstrumenten<br />
(Underlying; z.B. Aktien, Anleihen, Devisen) abgeleitet werden und deren Preisschwankung<br />
von der (erwarteten) Preisschwankung des Underlyings abhängt.<br />
Ausschüttung je Aktie; die Höhe der Dividende wird von den Aktionären in der Hauptversammlung<br />
beschlossen.<br />
Setzen sich im Wesentlichen aus dem eingezahlten Kapital, dem erwirtschafteten Kapital<br />
sowie aus den Unterschiedsbeträgen und Anteilen anderer Gesellschafter, die sich bei der<br />
Kapitalkonsolidierung ergeben (= Kernkapital/Tier 1), dem Ergänzungs- und Nachrangkapital<br />
(Ergänzende Elemente/Tier 2) und dem umgewidmeten Tier 2-Kapital (= Tier 3-Kapital)<br />
zusammen.<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile, bezogen auf die durchschnittliche Anzahl der umlaufenden<br />
Aktien. Zu den genauen Berechnungsmodalitäten siehe auch Textziffer 13 der Erläuterungen<br />
(Notes) zum Konzernabschluss.<br />
Maßeinheit für den Ausfallverlust eines Kreditportfolios, der innerhalb eines Jahres auf<br />
Grundlage historischer Verlustdaten zu erwarten ist.<br />
Bei den angegebenen Fair Values handelt es sich um jene Beträge, zu denen die Finanzinstrumente<br />
am Bilanzstichtag zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen<br />
Parteien hätten gehandelt werden können. Sofern Marktpreise von Börsen oder anderen<br />
funktionsfähigen Märkten verfügbar sind, werden diese als Fair Value angesetzt.<br />
Free Float, zu Deutsch Streubesitz: Summe aller Aktienanteile, die jeweils 5 % des Gesamtaktienkapitals<br />
nicht <strong>über</strong>schreiten.<br />
Hinsichtlich Menge, Qualität und Liefertermin standardisierte Terminkontrakte, bei welchen<br />
zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt ein dem Geld-, Kapital-, Edelmetall- oder<br />
Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten Kurs zu liefern<br />
bzw. abzunehmen ist. Häufig ist bei derartigen Kontrakten (beispielsweise Terminkontrakten<br />
auf Basis von Aktienindizes) zur Erfüllung der bestehenden Verpflichtung an Stelle einer Wertpapierlieferung<br />
oder -abnahme eine Ausgleichszahlung zu leisten.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung.<br />
230 Glossar<br />
Credit Default Swaps<br />
Derivate<br />
Dividende je Aktie<br />
Eigenmittel gemäß BWG<br />
Ergebnis je Aktie<br />
(Earnings per Share)<br />
Erwarteter Verlust<br />
Fair Values<br />
Free Float<br />
Futures<br />
G&V
Gesamtkapitalquote<br />
Geschäftsstellen der<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Greenshoe<br />
Handelsbestand<br />
Handelsbuch<br />
Hedging<br />
Held-to-Maturity<br />
(= HtM-Bestand; bis zur Endfälligkeit<br />
zu halten)<br />
Fristentransformation<br />
ICF<br />
(Integrated Corporate Finance)<br />
IFRS (International Financial<br />
Reporting Standards)<br />
Anrechenbare Eigenmittel bezogen auf die Bemessungsgrundlage (Bankbuch).<br />
Filialen und andere Geschäftsstellen mit Kundenverkehr der Bank Austria Creditanstalt AG<br />
und deren Tochterunternehmen.<br />
Mehrzuteilungsoption; im Fall einer Überzeichnung der Emission besteht die Möglichkeit des<br />
Emittenten einer zusätzlichen Zuteilung von Aktien an die Zeichner der Emission.<br />
Finanzinstrumente, die die Bank zum Zwecke der Nutzung kurzfristiger Marktschwankungen<br />
hält; Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3 der Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss.<br />
Wertpapier-Handelsbuch der Bank, dessen Kapitalunterlegung für die einzelnen Risiken<br />
gemäß BWG nach einem speziellen Berechnungsverfahren zu berechnen ist.<br />
Eine Strategie, bei der Sicherungsgeschäfte mit dem Ziel abgeschlossen werden, sich gegen<br />
<strong>das</strong> Risiko von ungünstigen Preisentwicklungen (Zinsen, Kurse, Rohstoffe) abzusichern.<br />
Erworbene Finanzinstrumente, die eine bestimmte Laufzeit und zumindest bestimmbare Zinszahlungen<br />
aufweisen und bezüglich derer Absicht und Fähigkeit vorliegen, sie bis zur Endfälligkeit<br />
zu halten; Bewertungsmodalitäten siehe Textziffer 3 der Erläuterungen (Notes) zum<br />
Konzernabschluss.<br />
Umfasst die professionelle Steuerung der unterschiedlichen Fälligkeiten und der damit verbundenen<br />
unterschiedlichen Verzinsungen von Aktiv- und Passivpositionen in der Bankbilanz.<br />
Dabei werden sowohl die aktuellen als auch die für die Zukunft erwarteten Marktzinskurven<br />
und Fälligkeitsstrukturen berücksichtigt. Das Fristentransformationsergebnis spiegelt den<br />
Ergebnisbeitrag aus bewusstem Eingehen von Zinsänderungsrisiken wider.<br />
ICF ist der Beratungsansatz der Bank Austria Creditanstalt für Unternehmen. Er verbindet<br />
bonitätsorientierte Beratung mit individuellen Finanzierungslösungen sowohl für große als<br />
auch für wachstumsorientierte kleine und mittlere Unternehmen. Dabei werden verstärkt<br />
alternative Finanzierungsformen berücksichtigt, die <strong>über</strong> die traditionelle Kreditfinanzierung<br />
hinausgehen.<br />
Vom International Accounting Standards Board in Form von einzelnen Standards – derzeit<br />
noch: International Accounting Standards – verabschiedete Rechnungslegungsvorschriften.<br />
Zielsetzung von Jahresabschlüssen nach IFRS/IAS ist es, entscheidungsrelevante Informationen<br />
für Investoren <strong>über</strong> die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sowie<br />
deren Veränderungen im Zeitablauf zu vermitteln. Im Gegensatz dazu orientiert sich ein<br />
Jahresabschluss nach HGB vorrangig am Gläubigerschutzgedanken.<br />
Glossar<br />
231
Aufgabe eines IR-Teams ist die Kapitalmarktkommunikation mit Privatanlegern, tatsächlichen<br />
und potenziellen institutionellen Investoren und Finanzanalysten. Investor Relations richtet<br />
sich an die genannten Zielgruppen mit der Absicht, mittels kommunikativer Maßnahmen<br />
<strong>über</strong> <strong>das</strong> vergangene, laufende und zukünftige erwartete Geschäft des Unternehmens unter<br />
Berücksichtigung der Branchenzugehörigkeit und der gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge<br />
zu informieren und eine adäquate Bewertung durch den Kapitalmarkt zu erreichen.<br />
Individuelle Kennummer für ein bestimmtes Wertpapier, <strong>das</strong> der elektronischen Erfassung von<br />
Wertpapieren auf internationaler Ebene dient.<br />
Eingezahltes Kapital und Rücklagen sowie Unterschiedsbeträge, die sich bei der Kapitalkonsolidierung<br />
ergeben, vermindert um die immateriellen Anlagewerte.<br />
Kernkapital (Tier 1) bezogen auf die Bemessungsgrundlage (Bankbuch).<br />
Siehe Trading-Symbol.<br />
Die Berechnung erfolgt durch Multiplikation der umlaufenden (ausständigen) Anzahl der<br />
Aktien mit dem aktuellen Börsekurs der jeweiligen Gesellschaft.<br />
Österreichisches Handelsgesetzbuch, in der jeweils gültigen Fassung.<br />
OTC-Geschäfte sind nicht standardisierte Geschäfte mit Finanzinstrumenten, die nicht an<br />
einer Börse stattfinden, sondern direkt zwischen den Marktteilnehmern (Over-the-counter)<br />
gehandelt werden.<br />
Bonitätsurteil eines Finanztitels (Emissions-Rating) oder eines Schuldners (Emittenten-Rating),<br />
<strong>das</strong> durch unabhängige Ratingagenturen (z.B. Moody’s oder Standard & Poor’s) vergeben<br />
wird.<br />
Von Reuters vergebenes Kürzel für ein bestimmtes Wertpapier.<br />
Siehe BWG-Bemessungsgrundlage.<br />
Kreditrisiko, bezogen auf den Zins<strong>über</strong>schuss.<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile, bezogen auf die durchschnittliche Bilanzsumme.<br />
Ergebnis vor Steuern, bezogen auf <strong>das</strong> durchschnittliche Eigenkapital.<br />
232 Glossar<br />
Investor Relations (IR)<br />
ISIN (International Securities<br />
Identification Number)<br />
Kernkapital (Tier 1)<br />
Kernkapitalquote<br />
Kürzel<br />
Marktkapitalisierung<br />
öHGB<br />
OTC-Geschäfte<br />
Rating<br />
Reuters RIC<br />
Risikoaktiva<br />
Risk/Earnings-Ratio<br />
(Risiko-/Ertragskoeffizient)<br />
ROA (Return on Assets)<br />
ROE (Eigenkapitalrendite)<br />
vor Steuern
ROE (Eigenkapitalrendite)<br />
nach Steuern<br />
ROE (Eigenkapitalrendite) nach<br />
Steuern vor Abschreibung<br />
Firmenwert<br />
Shareholder Value<br />
Spread<br />
Streubesitz<br />
Swaps<br />
Syndizierte Kredite<br />
Total Shareholder Return (TSR)<br />
Trading Symbol<br />
Transactional Banking<br />
Value-at-risk<br />
Voll konsolidierte<br />
Gesellschaften<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile, bezogen auf <strong>das</strong> durchschnittliche Eigenkapital.<br />
Jahres<strong>über</strong>schuss ohne Fremdanteile ohne Ansatz der Abschreibung auf Firmenwerte, bezogen<br />
auf <strong>das</strong> durchschnittliche Eigenkapital nach Abzug der aktivierten Firmenwerte.<br />
Managementkonzept, <strong>das</strong> dauerhafte Wertsteigerungen des Unternehmens in den Mittelpunkt<br />
strategischer und operativer Entscheidungen stellt. Kerngedanke ist, <strong>das</strong>s nur Renditen,<br />
die <strong>über</strong> den Eigenkapitalkosten liegen, Wert für die Aktionäre schaffen.<br />
Mit dem Begriff Spread wird die Kursdifferenz zwischen An- und Verkaufskurs bezeichnet.<br />
Siehe Free Float.<br />
Tausch von festen und variablen Zinsverpflichtungen (= Zinsswap) bzw. Tausch von Festsatzverbindlichkeiten<br />
in unterschiedlichen Währungen (= Währungsswap).<br />
Großvolumige Kredite, die <strong>über</strong> ein Bankenkonsortium vergeben werden. Durch die Syndizierung<br />
(die Bildung eines Bankenkonsortiums) wird <strong>das</strong> Kreditrisiko auf mehrere Banken<br />
verteilt.<br />
Kursgewinne bzw. Kursverluste für den Anleger zuzüglich Dividendenzahlungen im Vergleich<br />
zum Ausgangswert.<br />
Das Trading Symbol (zu Deutsch Wertpapierkürzel oder Börsenkürzel) ist ein von der jeweiligen<br />
Börse vergebenes Kürzel für ein bestimmtes Wertpapier (z.B. BACA bei der Börse Wien für<br />
die Aktie der Bank Austria Creditanstalt).<br />
Angebot von komplexen kapitalmarktorientieren Finanzprodukten und Beratungsleistungen.<br />
Methode zur Risikoquantifizierung; misst die potenziellen künftigen Verluste, die innerhalb<br />
eines vorgegebenen Zeitraums und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit nicht <strong>über</strong>schritten<br />
werden.<br />
Sind wesentliche, beherrschte Unternehmen, deren Aktiva, Passiva, Erträge und Aufwendungen<br />
nach Abzug von Konsolidierungsposten zur Gänze in den Konzernabschluss der<br />
Bank Austria Creditanstalt einbezogen sind.<br />
Glossar<br />
233
Zentralen<br />
Stadtdirektionen<br />
in Wien<br />
Landesdirektionen<br />
in den Bundesländern<br />
Filialen<br />
234 Geschäftsstellen Inland<br />
Geschäftsstellen Inland<br />
1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13<br />
1010 Wien, Am Hof 2<br />
1010 Wien, Schottengasse 6–8<br />
Tel.: 05 05 05-0<br />
Fax: 05 05 05-56149<br />
Internet: www.ba-ca.com<br />
E-Mail: info@ba-ca.com<br />
Wien City<br />
1010 Wien, Am Hof 2<br />
Tel.: 05 05 05-54050<br />
Wien Süd<br />
1120 Wien, Schönbrunner Straße 231<br />
Tel.: 05 05 05-53400<br />
Institutionelle und Stadt Wien<br />
1010 Wien, Schottengasse 6<br />
Tel.: 05 05 05-41650<br />
Niederösterreich Süd/Burgenland<br />
2340 Mödling, Maria Enzersdorfer Straße 4<br />
Tel.: 05 05 05-62600<br />
Oberösterreich<br />
4021 Linz, Hauptplatz 27<br />
Tel.: 05 05 05-67101<br />
Tirol/Osttirol<br />
6020 Innsbruck, Museumstraße 20<br />
Tel.: 05 05 05-95120<br />
Steiermark<br />
8010 Graz, Herrengasse 15<br />
Tel.: 05 05 05-93100<br />
Amstetten, Angern, Arnoldstein, Bad Bleiberg,<br />
Bad Sauerbrunn, Bad Vöslau, Baden (2),<br />
Bludenz, Bregenz (2), Bruck/Mur, Bruckneudorf,<br />
Brunn/Gebirge, Deutsch Wagram, Deutschkreuz,<br />
Dornbirn, Eberndorf, Eisenstadt (2),<br />
Feistritz/Drau, Feldbach, Feldkirch (2), Fohnsdorf,<br />
Fulpmes, Fürnitz, Gänserndorf, Gmünd (2),<br />
Gmunden, Gols, Graz (18), Griffen, Groß-<br />
Enzersdorf, Groß-Petersdorf, Gumpoldskirchen,<br />
Guntramsdorf, Hall/Tirol, Hallein, Hard, Hausleiten,<br />
Heidenreichstein, Hinterbrühl, Höchst,<br />
Hohenems, Hollabrunn, Horn, Innsbruck (6),<br />
Judenburg, Kapfenberg, Kierling, Kitzbühel,<br />
Klagenfurt (5), Klosterneuburg (2), Knittelfeld,<br />
Kohfidisch, Korneuburg, Krems (3), Kufstein,<br />
Leibnitz, Leoben (3), Leopoldsdorf, Lienz,<br />
Wien Mitte<br />
1070 Wien, Neubaugasse 1<br />
Tel.: 05 05 05-51500<br />
Wien Nord<br />
1210 Wien, Schwaigergasse 30<br />
Tel.: 05 05 05-48800<br />
Niederösterreich West<br />
3100 St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 27<br />
Tel.: 05 05 05-92110<br />
Salzburg<br />
5020 Salzburg, Rainerstraße 5<br />
Tel.: 05 05 05-48801<br />
Vorarlberg<br />
6900 Bregenz, Rathausstraße 6<br />
Tel.: 05 05 05-68100<br />
Kärnten<br />
9020 Klagenfurt, Neuer Platz 7<br />
Tel.: 05 05 05-64100<br />
Liezen, Linz (9), Lustenau, Maria Enzersdorf,<br />
Mattersburg, Matzen, Mauerbach, Mistelbach,<br />
Mödling (3), Murdorf, Neudörfl, Neunkirchen,<br />
Neusiedl/See, Niederfellabrunn, Obdach, Oberpullendorf,<br />
Oberschützen, Oberwart,<br />
Perchtoldsdorf, Pöls, Pressbaum, Purkersdorf,<br />
Radenthein, Rankweil, Reutte, Ried/Innkreis,<br />
Riezlern, Salzburg (10), Schladming, Schrems,<br />
Schwaz, St. Johann/Pongau, St. Pölten (6),<br />
Schwechat (2), Sierning, Spillern, Spittal/Drau (2),<br />
Stegersbach, Steyr (4), Stockerau (2), Strasshof,<br />
Straßwalchen, Ternitz, Traun, Tulln, Velden,<br />
Villach (8), Vöcklabruck, Völkermarkt, Vösendorf,<br />
Waidhofen/Ybbs, Wattens, Weiz, Wels (2),<br />
Wien (175), Wiener Neudorf (2), Wiener<br />
Neustadt (2), Wolfsberg, Wörgl, Zell/See
Ausgewählte Tochtergesellschaften und Beteiligungen der Bank Austria Creditanstalt AG in Österreich<br />
Adria Bank AG<br />
1010 Wien, Gonzagagasse 16<br />
Tel.: (+43 1) 514 09-0<br />
www.adriabank.at<br />
Asset Management GmbH<br />
1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />
Tel.: (+43 1) 331 47-0<br />
AWT International Trade AG<br />
1010 Wien, Hohenstaufengasse 6<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-43250<br />
Internet: www.awt.at<br />
(Tochtergesellschaften in Bosnien-Herzegowina,<br />
Kroatien, Mazedonien, Serbien, der Slowakei<br />
und der Ukraine)<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Finanzservice GmbH<br />
1030 Wien, Rennweg 46-50<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-53000<br />
Internet: www.bacaf.at<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Handelsbank AG<br />
1015 Wien, Operngasse 6<br />
Tel.: (+43 1) 514 40-0<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Immobilienagentur GmbH<br />
1030 Wien, Landstraßer Hauptstraße 1<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-50248<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
ImmoTrust GmbH<br />
1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />
Tel.: (+43 1) 331 71-0<br />
Internet: www.bacat.at<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Leasing GmbH<br />
1040 Wien, Operngasse 21<br />
Tel.: (+43 1) 588 08-0<br />
Internet: www.leasaustria.com<br />
(Geschäftsstellen in Wien, Dornbirn, Graz,<br />
Innsbruck, Linz, Salzburg und Villach,<br />
Tochtergesellschaften in Deutschland, Italien,<br />
Kroatien, Polen, Bulgarien, Rumänien, der<br />
Slowakei, Slowenien, der Tschechischen<br />
Republik und Ungarn)<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Wohnbaubank AG<br />
1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />
Tel.: (+43 1) 331 47-5600<br />
BANKPRIVAT AG<br />
1010 Wien, Hohenstaufengasse 6<br />
Tel.: (+43 1) 537 40-0<br />
Internet: www.bankprivat.com<br />
CA IB<br />
Corporate Finance Beratungs GmbH<br />
1090 Wien, Julius-Tandler-Platz 3<br />
Tel.: (+43 1) 588 84-0<br />
Internet: www.ca-ib.com<br />
Bank Austria Creditanstalt<br />
Versicherung AG<br />
1011 Wien, Gonzagagasse 16<br />
Tel.: (+43 1) 531 45-0<br />
Internet: www.ca-versicherung.at<br />
CAPITAL INVEST die Kapitalanlage-<br />
Gesellschaft der Bank Austria<br />
Creditanstalt Gruppe GmbH<br />
1020 Wien, Obere Donaustraße 19<br />
Tel.: (+43 1) 331 73-0<br />
Internet: www.capitalinvest.at<br />
DOMUS FACILITY MANAGEMENT<br />
GmbH<br />
1010 Wien, Nibelungengasse 15<br />
Tel.: (+43 1) 254 00-0<br />
Internet: www.domus-fm.at<br />
FactorBank AG<br />
1041 Wien, Floragasse 7<br />
Tel.: (+43 1) 506 78-0<br />
Internet: www.factorbank.com<br />
Immobilien Rating GmbH<br />
1020 Wien, Lassallestraße 5<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-51880<br />
Informations-Technologie<br />
Austria GmbH<br />
1020 Wien, Lassallestraße 5<br />
Tel.: (+43 1) 217 17-0<br />
Internet: www.it-austria.com<br />
Mezzanin Finanzierungs AG<br />
1010 Wien, Operngasse 6<br />
Tel.:(+43 1) 513 41 97<br />
Internet:www.mezz.at<br />
Österreichische Hotel- und<br />
Tourismusbank GmbH<br />
1010 Wien, Parkring 12a<br />
Tel.: (+43 1) 515 30-0<br />
Internet: www.oeht.at<br />
Schoellerbank AG<br />
1010 Wien, Renngasse 3<br />
Tel.: (+43 1) 534 71-0<br />
Internet: www.schoellerbank.at<br />
Union Versicherungs-AG<br />
1010 Wien, Schottenring 30, Ringturm<br />
Tel.: (+43 1) 313 83-0<br />
Internet: www.union.at<br />
VISA-SERVICE Kreditkarten AG<br />
1030 Wien, Invalidenstraße 2<br />
Tel.: (+43 1) 711 11-0<br />
Internet: www.visa.at<br />
WAVE Solutions Information<br />
Technology GmbH<br />
1090 Wien, Nordbergstraße 13<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-54996<br />
Internet: www.wave-solutions.com<br />
Geschäftsstellen Inland 235
Zentral- und Osteuropa<br />
1) unter Verantwortung der HVB<br />
2) unter Verantwortung der Vereins-<br />
und Westbank<br />
236 Geschäftsstellen Ausland<br />
Geschäftsstellen Ausland<br />
CA IB Corporate Finance Beratungs Ges.m.b.H.<br />
Julius Tandler-Platz 3<br />
A-1090 Wien<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-82716<br />
Fax: (+43) (0)5 05 05-82741<br />
Internet: www.ca-ib.com<br />
Bosnien-Herzegowina<br />
HVB-Banka Bosna i Hercegovina<br />
d.d. Sarajevo<br />
Fra Andela Zvizdovica 1<br />
Tower B<br />
BiH-71000 Sarajevo<br />
Tel.: (+387 33) 250 900<br />
Fax: (+387 33) 250 921<br />
Internet: www.hvb.ba<br />
Bulgarien<br />
Commercial Bank Biochim AD<br />
1, Ivan Vazov Str.<br />
BG-1026 Sofia<br />
Tel.: (+359 2) 926 92 10<br />
Fax: (+359 2) 981 94 40<br />
Internet: www.biochim.com<br />
Estland<br />
Vereins- und Westbank Estland 2)<br />
Representative Office for Estonia<br />
Pärun mnt 15/Tatari 2<br />
EE-10141 Tallinn<br />
Tel.: (+37 2) 668 4660<br />
Fax: (+37 2) 668 4661<br />
Kroatien<br />
Splitska Banka d.d.<br />
R. Boˇskovica 16<br />
HR-21000 Split<br />
Tel.: (+385 21) 304 304<br />
Fax: (+385 21) 304 034<br />
Internet: www.splitskabanka.hr<br />
Lettland<br />
A/S Vereinsbank Riga 2)<br />
Elisabetes Street 63<br />
LV-1050 Riga<br />
Tel.: (+37 1) 7085 500<br />
Fax: (+37 1) 7085 507<br />
Internet: www.vereinsbank.lv<br />
Litauen<br />
Vereins- und Westbank 2)<br />
Vilniaus gatve 35/3<br />
LT-2001 Vilnius<br />
Tel.: (+370 2) 745 300<br />
Fax: (+370 2) 745 307<br />
Internet: www.vuw.de/vilnius<br />
Ehemalige Jugoslawische<br />
Republik Mazedonien<br />
Representative Office Skopje<br />
Ul. Makedonija 53/4<br />
MK-1000 Skopje<br />
Tel.: (+389 2) 3215 130<br />
Fax: (+389 2) 3215 140<br />
Polen<br />
Bank BPH<br />
Al. Pokoju 1<br />
PL-31548 Kraków<br />
Tel.: (+48 12) 618 68 88<br />
Fax: (+48 12) 618 68 63<br />
Towarowa 25A<br />
PL-00958 Warszawa<br />
Tel.: (+48 22) 531 8000<br />
Fax: (+48 22) 531 9286<br />
Internet: www.bph.pl<br />
Rumänien<br />
HVB Bank Romania S.A.<br />
37, Strada Dr. Grigore Mora<br />
RO-71278 Bucuresti<br />
Tel.: (+40 21) 2032 222<br />
Fax: (+40 21) 230 8485<br />
Internet: www.hvb.ro<br />
Russland<br />
International Moscow Bank 1)<br />
9, Prechistenskaya Embankment<br />
RU-Moskwa 119034<br />
Tel.: (+7 095) 258 7258<br />
Fax: (+7 095) 258 7272<br />
Internet: www.imb.ru<br />
Serbien und Montenegro<br />
HVB Bank Yugoslavia A.D.<br />
Rajiceva 27-29<br />
YU-11000 Beograd<br />
Tel.: (+381 11) 3204 500<br />
Fax: (+381 11) 3342 200<br />
Internet: www.hvb.co.yu<br />
Slowakei<br />
HVB Bank Slovakia a.s.<br />
Mostová 6<br />
SK-814 16 Bratislava<br />
Tel.: (+421 2) 5969 1111<br />
Fax: (+421 2) 5969 9406<br />
Internet: www.hvb-bank.sk<br />
Slowenien<br />
Bank Austria Creditanstalt d.d.<br />
Ljubljana<br />
Sˇmartinska140<br />
SLO-1000 Ljubljana<br />
Tel.: (+386 1) 5876 600<br />
Fax: (+386 1) 5876 684<br />
Internet: www.ba-ca.si<br />
Tschechien<br />
HVB Bank Czech Republic a.s.<br />
Nám. Republiky 3a<br />
CZ-11000 Praha 1<br />
Tel.: (+420) 22111 2111<br />
Fax: (+420) 22111 2132<br />
Internet: www.hvb.cz<br />
Ukraine<br />
HVB Bank Ukraine 1)<br />
14-A, Yaroslaviv val<br />
UA-01034 Kyiv<br />
Tel.: (+380 44) 230 3300<br />
Fax: (+380 44) 230 3391<br />
Internet: www.hvb.com.ua<br />
Ungarn<br />
HVB Bank Hungary Rt.<br />
Akadémia utca. 17<br />
H-1054 Budapest<br />
Tel.: (+36 1) 269 0812<br />
Fax: (+36 1) 353 4959<br />
Internet: www.hvb.hu
Westeuropa<br />
Amerika<br />
Asien<br />
Frankreich<br />
HypoVereinsbank Paris Branch<br />
Head of Corporate Customer Business<br />
Sebastian Erich<br />
34, rue Pasquier<br />
F-75008 Paris<br />
Tel.: (+33 1) 4312 1449<br />
Fax: (+33 1) 4312 1433<br />
e-mail: sebastian.erich@hvb.fr<br />
Großbritannien<br />
Hypo Vereinsbank London Branch<br />
Head of A/CEE Desk<br />
Zeynep Adalan<br />
41, Moorgate<br />
London EC2R 6PP<br />
Tel.: (+44 20) 7573 8747<br />
Fax: (+44 20) 7573 8792<br />
e-mail: zeynep.adalan@hvbeurope.com<br />
USA<br />
HypoVereinsbank New York<br />
Head of A/CEE Desk<br />
Helmut Kratky<br />
150 East 42nd Street<br />
New York, NY 10017-4679<br />
Tel.: (+1 212) 672 5851<br />
Fax: (+1 212) 672 5529<br />
e-mail: helmut_kratky@hvbamericas.com<br />
China<br />
Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Representative Office Beijing<br />
Chief Representative<br />
Peter Faistauer<br />
1605 Landmark Tower 1<br />
8th North Dongsanhuan Road<br />
Beijing 100004 China<br />
Tel.: (+86 10) 6590 0546<br />
Fax: (+86 10) 6590 0547<br />
e-mail: bacabjg@sw2.com.cn<br />
Iran<br />
HVB Representative Office Teheran<br />
Head of A/CEE Desk<br />
Gity Kautz<br />
Africa Expressway 244<br />
Navak Building, 5th floor<br />
IR-15186 Teheran<br />
Tel.: (+98 21) 879 32 76-7<br />
Fax: (+98 21) 879 32 78<br />
Am Hof 2<br />
A-1010 Vienna<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05 53435<br />
Fax: (+43) (0)5 05 05 56484<br />
e-mail: gity.kautz@ba-ca.com<br />
Italien<br />
HypoVereinsbank Milan Branch<br />
Head of A/CEE Desk<br />
Monica Gheser<br />
Via Durini 9<br />
I-20122 Milano<br />
Tel.: (+39 02) 7739 209<br />
Fax: (+39 02) 7793 341<br />
e-mail: monica.gheser@hvbeurope.com<br />
Spanien<br />
Banco Popular<br />
Head of A/CEE Desk (Delegado de BA-CA)<br />
Ingmar Schatz<br />
Velázquez, 34<br />
E-28001 Madrid<br />
Tel.: (+34 91) 520 7192<br />
Fax: (+34 91) 577 6929<br />
e-mail: ischatz@bancopopular.es<br />
Hypo Vereinsbank Cooperation Spain<br />
José-Maria Pérez de Lema<br />
Sederanger 4<br />
D-80311 München<br />
Tel.: (+49 89) 378 48443<br />
Fax: (+49 89) 378 48136<br />
e-mail: jose-maria.perezdelema@hvb.de<br />
Geschäftsstellen Ausland 237
Herausgeber, Medieninhaber:<br />
Bank Austria Creditanstalt AG<br />
A-1010 Wien, Am Hof 2<br />
A-1030 Wien, Vordere Zollamtsstraße 13<br />
Tel.: +43 (0)5 05 05-0<br />
Fax: +43 (0)5 05 05-56149<br />
Internet: www.ba-ca.com<br />
E-Mail: info@ba-ca.com<br />
Telex: 115561 BACA A<br />
BIC: BKAUATWW<br />
Bankleitzahl 12000<br />
Firmenbuch FN 150714p<br />
DVR-Nummer 0030066<br />
UID-Nummer ATU 51507409<br />
Redaktion:<br />
Financial Relations und strategische Planung<br />
Fotos:<br />
Herwig Prammer, Wien (Vorwort)<br />
Stephan Huger, Wien (Vorstand und Aufsichtsrat)<br />
Grafik:<br />
Horvath, Leobendorf<br />
Druck:<br />
Gutenberg Druck GmbH<br />
A-2700 Wr. Neustadt<br />
Bestellungen:<br />
Bank Austria Creditanstalt AG<br />
Group Public Relations<br />
Postfach 22.000<br />
A-1011 Wien<br />
Tel.: (+43) (0)5 05 05-56148 (Tonband)<br />
Fax: (+43) (0)5 05 05-56945<br />
E-Mail: pub@ba-ca.com<br />
Service Line (24h)<br />
Telefon Inland: 05 05 05-25<br />
Telefon Ausland: +43 5 05 05-25<br />
Redaktionsschluss<br />
1. März 2004<br />
Impressum 239
Bank Austria Creditanstalt<br />
Schottengasse 6, 1010 Wien, Austria<br />
240 Investor Relations<br />
Investor Relations<br />
Telefon international: +43 5 05 05-588 53 Telefon Inland: 0800 05 05 05 Fax: +43 (0) 5 05 05-588 08<br />
E-Mail: IR@ba-ca.com Internet: http://ir.ba-ca.com<br />
Harald Triplat (Head of IR)<br />
Tel: +43 (0) 5 05 05-500 05 E-Mail: Harald.Triplat@ba-ca.com<br />
Gerhard Smoley (Deputy Head of IR)<br />
Tel: +43 (0) 5 05 05-588 03 E-Mail: Gerhard.Smoley@ba-ca.com<br />
Neu: Interaktive Online-Version des Geschäftsberichtes<br />
Die Funktionalitäten des Berichtes:<br />
– Maßgeschneiderter Bericht (Themenstruktur aufbereitet in Blöcken)<br />
– Volltextsuche mit Fundstellenanzeige im Navigationsbaum<br />
– Intensive Vernetzung der verwandten Inhalte innerhalb und außerhalb des GB (rund 300 Links)<br />
– Lineares Weiterblättern (durchklicken – wie beim Durchblättern eines gedruckten Berichts)<br />
– Sitemap<br />
– Tabellen- und PDF-Downloads (seiten- bzw. kapitelweise möglich)<br />
– Sprachumschaltung im Bericht (Seiten ident) möglich<br />
– Verlaufsfunktion (Anzeige der zuletzt besuchten Seiten)<br />
– Hervorheben geprüfter Informationen<br />
– Integriertes Online-Glossar (Pop-up-Erläuterungen der gewünschten Begriffe)<br />
– Optimierte Druckfunktion (wahlweise mit oder ohne Bilder/Grafiken)<br />
– Weiterempfehlung jeder einzelnen (Unter-)Seite via E-Mail<br />
– Bestellservice gedruckter Berichte<br />
– Online-Hilfe<br />
Links:<br />
Deutsch: http://geschaeftsbericht2003.ba-ca.com<br />
Englisch: http://annualreport2003.ba-ca.com<br />
Informationen zur BA-CA Aktie Börse Wien Börse Warschau<br />
ISIN AT0000995006 Trading Symbol BACA BCA<br />
Anzahl der begebenen Aktien 147.031.740 Reuters RIC BACA.VI BACA.WA<br />
Free Float (Streubesitz) 22,47 % Bloomberg Ticker Code BACA AV BCA PW<br />
Von IR betreute Informationen:<br />
Geschäftsbericht<br />
Online-Geschäftsbericht<br />
Zwischenberichte<br />
IR-Releases<br />
Ad-hoc Reporting<br />
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Alle Informationen sind auf http://ir.ba-ca.com elektronisch verfügbar.